Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 8 Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vetkündbkatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härkee) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwocrlich, für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Fand Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 38. 1140 38. Jahrgang Dienstag, den 16. Auguſt 1938 Ziele des Leiſtungskampfes „Kein Pfennig darf vergeudet werden“ Frankfurt a. M., 15. Auguſt. Auf der Reichsſchulungsburg Oberurſel bei Frankfurt waren vom 12. bis 15. Auguſt die Gaubeauftragten für den Leiſtungskampf verſammelt, um die Ausrichtung für das neue Arbeitsjahr und für den zweiten Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe zu erhalten. Das Hauptreferat hielt der Beauftragte für die Geſamtdurchführung des Leiſtungs⸗ kampfes, Reichsamtsleiter Dr. Hupfauer. An den Be⸗ ginn ſeiner Ausführungen ſtellte der Redner den Satz: „Der neue deutſche Sozialismus heißt ſoziale Selbſtverant⸗ wortung“. Nicht Geſetze und Verordnungen konnten letzten Endes den Arbeitsfrieden auf die Dauer ſichern, ſondern dieſer ſei nur dann wirklich geſichert, wenn die Verantwor⸗ tung für die arbeitspolitiſche Entwicklung auf eine möglichſt breite Baſis geſtellt werde. Durch die Organe der ſozialen Selbſtverantwortung würden die fähigſten Köpfe der Be⸗ triebsführer wie der Gefolgſchaften mitverantwortlich für die Geſtaltung des Arbeitslebens eingeſetzt. Eingehend ging Dr. Hupfauer auf den Leiſtungskampf und ſeine Ziele ein: Der e habe nur ein ein⸗ iges großes und umfaſſendes Ziel und das heiße, die deut⸗ 1915 Menſchen ſchaffensfroh und e für die Lö⸗ ſung der großen Aufgaben zu machen, die der deutſchen Wirtſchaft geſtellt ſeien. Damit ſei die Deutſche Arbeitsfront, wie die deutſchen Betriebsführer es in ihrer Vielzahl auch immer und immer wieder betonten, die beſte Förderin der Wirtſchafk. Nur wenn ein ſozialer Fortſchritt vorhanden ſei, ſei auch ein Fortſchritt der Leiſtung zu vermerken. Um dieſe Höchſt⸗ leiſtungsfähigkeit zu erreichen, ſei der Leiſtungskampf das beſte Mittel. Der Befehl,„die geſamte deutſche Wirtſchaft ein nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“, ſei für die Deut⸗ ſche Arbeitsfront unabänderliche Richtſchnur all ihren Han⸗ delns geworden. Im Anſchluß an dieſe Feſtſtellung kam der Redner auf die Notwendigkeit zu ſprechen, eine klare Steuerung der ſozialen Leiſtungen über den Leiſtungskampf im Betrieb vorzunehmen. Es dürfe im Leiſtungskampf kein Pfennig vergeudet werden. Jeder Pfennig, jede Summe müſſe für das große Ziel„Erhaltung und Steigerung der Arbeits⸗ ue zum Einſatz gebracht werden. Die Betriebe müßten von allen Nebenſächlichreiten avgevracht werden Vier Hauptpunkte würden es ſein, auf die in dieſem Jahre die Hauptaufmerkſamkeit der im Leiſtungskampf ſte⸗ henden Betriebsführer gelenkt werde. Alle häkten ſie zur Grundlage die Erhaltung und Steigerung der Arbeits⸗ und Volkskraft. Dr. Hupfauer kündigte an, daß dieſe Punkte, für deren Erreichung auch die Deutſche Arbeitsfront Mil⸗ lionenbeträge zur Verfügung ſtelle, in Kürze veröffentlicht und den Betrieben mitgeteilt würden. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſandte an Dr. Hupfauer anläßlich der Arbeitstagung folgendes Telegramm:„Jür die Meldung über die erfolgreiche Arbeit der Gaubeauf⸗ tragten im Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe, die heute bereits in der ne der Gaue eine hundertprozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahre 0 dige hat, danke ich Ihnen herzlichst, und ich bitte Sie, auch dieſen Dank an die verſammelten Gaubeauftragen für den Leiſtungskampf wei⸗ terzuleiten. Die Deutſche Sportausſtellung Faſt 75 000 Beſucher— Im nächſten Jahr in Eſſen Breslau, 15. Aug. Nach dreieinhalbwöchiger Dauer hat die erſte deutſche Sportausſtellung, mit deren Eröffnung das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt eingeleitet wurde, wieder ihre Pforten geſchloſſen. 74 300 Perſonen haben während dieſer Zeit die einzig in ihrer Art daſtehende Ausſtellung beſichtigt.. 0515 Zweifel iſt Wirklichkeit geworden, was der Reichs⸗ ſportführer der erſten deutſchen Sportausſtellung mit auf den Weg gab: Sie hat durch ihre Reichhaltigkeit Verſtändnis und Begeiſterung für den Sinn wahrhaft nationalſozialiſti⸗ ſcher Leibeserziehung geweckt. Die Ausſtellun wird im Mai nächſten Jahres gelegentlich der Hygiene⸗ usſtellung in Eſſen wieder aufgebaut werden, dabei werden einige Abteilungen noch ausgebaut werden. Deuiſche Wehr machts abordnung bei den ungariſchen Stephansfeiern Berlin, 16. Aug. Auf Anordnung des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht wird eine deutſche Wehrmachtsabordnung als Vertretung der Reichsregierung vom 17. bis 20. Auguſt an der Feier der ungarischen Na⸗ tion anläßlich der 900jährigen Wiederkehr des Todestages ihres erſten chriſtlichen Königs, Steopan des Heiligen, teil⸗ nehmen. ie Abordnung ſteht unter der Führung des Komman⸗ dierenden Generals des VI. Armeekorps, General der Ar⸗ tillerie von Kluge, der auch mit der Vertretung der Reichs⸗ regierung. wurde. Weiter gehören der Abord⸗ nung an: Vom Heer Oberſt von Hartmann, Kommandeur des Infanterieregiments 37, von der Marine Konteradmi⸗ ral von Schrader Zweiter Admiral der Nordſeeſtation, Korvettenkapitän Oels, Adjutant bei der Marineſtation der Nordſee Wilhelmshaven, von der Luftwaffe Generalmajor Andrae, Inſpekteur der Luftkriegsſchulen, Oberſt Barlen, Reichsluftfahrtminiſterſum, vom Oberkommando der Wehr⸗ macht Oberſtleutnant des Generalſtabes Zeitzler, Abteilung Landesverteidigung. Die Zukunft der Atlantikflüge Das Ausland zum„Condor“ ⸗Flug Newyork, 15. Aug. Die amerikaniſchen Zeitungen be⸗ richten ausführlich und in großer Aufmachung über die Glanzleiſtung des Focke⸗Wulf⸗Flugzeuges„Condor“ und den begeiſterten Empfang der deutſchen Flieger in Berlin. In den Berichten wird die Rekordzeit hervorgehoben, in der dieſer erſte Hin⸗ und Rückflug zwiſchen Deutſchland und Nordamerika planmäßig durchgeführt wurde. Die„Newyork Times“ betont in einem Leitartikel im Hinblick auf das fahrplanmäßige Eintreffen des deutſchen Flugzeuges an ſeinem Beſtimmungsort mit Nachdruck die Tatſache, daß Transatlantikflüge endlich etwas Selbſtver⸗ ſtändliches geworden ſeien. Die Zeiten, in denen die Flieger, die den Atlantiſchen Ozean überqueren wollten, wochenlang auf den Flugfeldern auf Wetterbericht warteten, die gün⸗ ſtig genug waren, damit das Wagnis unternommen wer⸗ den könne, ſeien vorbei. Heute überquerten die Flugzeuge den Atlantik ganz regelmäßig und kehrten ebenſo wieder zurück. Dieſe ſcheinbare Sorgloſigkeit wäre allerdings ohne ſorgfältigſte und genaue Vorbereitungen unmöglich. Dieſe Vorbereitungen ſollten aber bald regelmäßige, fahrplan⸗ mäßige kommerzielle Flüge zwiſchen allen größeren euro⸗ päiſchen Hauptſtädten und Newyork zur Wirklichkeit machen. Engliſche Anerkennung London, 15. Aug. Der Rekordflug des„Condor“ von Newyork nach Berlin findet in der 51808 Preſſe un⸗ eingeſchränktes Lob. Neben großaufgemachten Berichten über die Wiedererringung des Blauen Bandes durch die „Queen Mary“ geben die Blätter der großartigen Leiſtung der„Condor“ großen Raum. In ihren Berliner Berichten, die von allen Blättern durch Bilder illuſtriert werden, ſchildern die Blätter den begeiſterten Empfang, der den Lufthelden in Berlin bereitet wurde. Die Zeitungen heben zum Teil in den Ueberſchriften hervor, daß der Rekordflug Willy Poſt's von Newyork nach Deutſchland im Jahre 1933 von der„Condor“ um ſechs Stunden unterboten wurde. Starker Eindruck in Frankreich Paris, 15. Aug. Die Pariſer Blätter widmen dem At⸗ lantikflug der Condor⸗Maſchine eingehende Aufmerkſamkeit. Der„Paris Soir“ bringt auf der Titelſeite ein großes Bild von der Anbunft der„Condor“ auf dem Tempelhofer Flug⸗ hafen und ſchreibt,„dieſer ſenſationelle Flug der Deutſchen“ reihe ſich ein in den Rahmen der zahlreichen Probeflüge der Lufthanſa über den Nordatlantik. Dieſe neue Bekundung der Fortſchritte der deutſchen Verkehrsluftfahrt ſei um ſo eindrucksvoller, als man über den Flug bis zur letzten Mi⸗ nute vollkommenes Stillſchweigen bewahrt habe. Der„In⸗ tranſigeant“ bezeichnet den Flug der„Condor“⸗Maſchine als eine hervorragende Leiſtung des deutſchen Flugweſens und ſchreibt, die Deutſche Lufthanſa, deren erfolgreiche Flüge im Rahmen ihres großen Weetflugnetzes, deren Regelmä⸗ gigkeit auf dem Südatlantik und deren Exaktheit bei den Probeflügen über dem Nordatlantik ſeit Jahren hinreichend bekannt ſeien, habe der Weltöffentlichkeit einen Beweis ge⸗ liefert, daß ſowohl ihr Material wie ihr Perſonal von au⸗ ßerordentlich hoher Qualität ſind. Das amerikaniſche und das deutſche Flugweſen, ſo ſchließt das Blatt nach einer Gegenüberſtellung der Leiſtung des Amerikaners Howard Hughes und der„Condor“-Beſatzung, hörten nicht auf, Er⸗ ſtaunen zu erwecken. Dank an die„Condor“ ⸗Beſatzung Empfang beim Führer und Reichskanzler. Berlin, 16. Aug. Der Führer und Reichskanzler empfing am Montag in Gegenwart des Generalfeldmarſchalls Gö⸗ ring und des Generals der Flieger Milch die erfolgreichen deutſchen Ozeanflieger Flugkapitän Henke, Hauptmann von Moreau, Oberfunkmaſchiniſt Dierberg und Ober⸗ flugzeugfunker Kober und dankte ihnen im Namen des 1 chen Volkes für ihre ſo kühne und gewaltige fliegeriſche eiſtung. Auch eine italieniſche Militärabordnung für Budapeſt. Budapeſt, 16. Aug. Stephans ich keiten wird außer der deutſchen auch eine italieniſche Mili⸗ tärabordnung unter Führung von General Marinetti er⸗ wartet. Das e ſieht u. a. einen Empfang der Ab⸗ ordnungen bei Admiral von Horthy in Goedoelloe, dem Sommerſitz des Reichsverweſers, vor, ferner 1 beim Miniſterpräſidenten, beim Honvedminiſter und dem Außen⸗ miniſter. Die Abordnungen werden in Stuhlweißenburg, der alten Krönungsſtadt der Arpaden, an der feierlichen Reichstagsſitzung keilnehmen. * Ungariſcher Beſuch im Propagandaminiſterium. Der Staatsſekretär für Preſſe und e im un⸗ gariſchen Miniſterpräſidium. Dr. Stephan Antal, weil zur⸗ geit mit Miniſterialrat Agh und Sekretär in Berlin, um ſich über die Arbeit des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda zu unterrichten. Der Kgl. Ungariſche Geſandte in Berlin veranſtaltete ein Frühſtück zu Ehren ſei⸗ nes Gaſtes, der am Dienstag bei Staatsſekretär Hanke weilen wird. Staatsſekretär Antal wurde von Stagtsſekre⸗ tär Hanke durch das Reichsminiſteirum für Volksaufklärung und Propaganda geführt. Er beſichtigte die beſonderen Ein⸗ richtungen des Miniſteriums und unterrichtete ſich eingehend über die verſchiedenen Arbeitsgebiete, für die er großes In⸗ tereſſe zeigte. Zu den St. Stephans⸗Feierlich⸗ Nr. 190 Schwimmende Forſchungsſtätten Am 31. Juli 1938 waren 40 Jahre vergangen, ſeit zum erſten Male eine deutſche Tiefſee⸗Expedition die Heimat ver⸗ ließ. Deutſchland wollte ſich nicht länger der Ehrenpflicht, an der Erforſchung der Tiefſee mitzuarbeiten, entziehen. Um den Leipziger Zoologen Prof. Dr. C. Chun hatten ſich Naturforſcher und Aerzte geſammelt und hatten den Plan efaßt, in unbekannte Tiefen des Meeres vorzudringen. Ihre Beſtrebungen wurden von der Regierung tatkräftig unterſtützt, und in kurzer Zeit reiften die Pläne zur Tat. Der Weg für die Expedition war durch den Stand der bis⸗ herigen Forſchung vorgeſchrieben: unbekannte Gegenden waren aufzuſuchen. So wurde feſtgelegt, Afrika im weiten Bogen zu e vom Cap der Guten Hoffnung einen Vorſtoß in die kalten antarktiſchen Stromgebiete zu unter⸗ nehmen und ſchließlich der Erforſchung des Indiſchen Ozeans beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. 32 000 See⸗ meilen betrug die Geſamtdiſtanz. Eine Dauer von neun Monaten war vorgeſehen. Eingehende Unterſuchungen über die Tiefenverhaͤltniſſe, über Fauna und Flora dieſer Gewäſſer war als Aufgabe geſtellt. Nachdem die wiſſenſchaftliche Seite der Expedition ge⸗ klärt war, galt es, ein Schiff zu finden. das die Löſung der geſtellten Aufgaben gewährleiſtete. Der Dampfer mußte bei jedem Wetter, auch bei den größtenteils ſehr ſchweren Winden der höheren ſüdlichen Breiten, gute See⸗ Eigenſchaften und ausgezeichnete Manövrierfähigkeit be⸗ ſitzen. Er mußte bequeme Unterkunft für die Mitglieder der Expedition und für die Beſatzung, ſowie ausreichenden Platz für die wiſſenſchaftlichen Arbeiten bieten. Das Schiff mußte ferner geeignet ſeit, neben der Geſundheit die außer⸗ ordentlich wichtige Arbeitsfreudigkeit der Teilnehmer wäh⸗ rend einer ſo langen Fahrt zu erhalten. Nicht zuletzt mußte genügend Raum für den ganzen wiſſenſchafklichen Apparat, für die notwendigen Proviantvorräte und die Kohlen vor⸗ handen ſein. Das Fahrzeug dieſer Expedition ſollte außer⸗ dem dem Anſehen Deutſchlands und der deutſchen Wiſſen⸗ ſchaft entſprechen. Die Schiffe der Handelsflotte wurden eingehend ge⸗ prüft, und die Wahl fiel ſchließlich auf den in kranslanti⸗ 1575 Fahrt bewährten Dampfer„Valdivia“ der Ham⸗ urg⸗Amerika⸗Linie. Das in England erbaute Stahlſchiff war 2176 BR groß und damals 12 Jahre alt. Es war als Volldecker gebaut, beſaß die Takelage eines Zweimaſt⸗Gaf⸗ felſchoners und hatte eine Höchſtgeſchwindigkeit von 13 Knoten. Innerhalb von zwei Monaten baute die Hapag das Frachtſchiff um. Keine Koſten wurden geſcheut, um hier ein muſtergültiges Expeditionsſchiff zu ſchaffen, und es darf als ein Ehrenblatt in der Geſchichte der hamburgiſchen Schiff⸗ fahrt bezeichnet werden, daß die„Valdivia“ mit ihrer 43 Mann ſtarken Beſatzung unter Leitung des tüchtigen Ka⸗ pitäns A. Krech in größtem Umfange an dem Erfolg der Expedition beteiligt war. Anfangs Juni 1898 war die„Valdivia“ von ihrer letz⸗ ten Weſtindienfahrt zurückgekommen. Kaum war die La⸗ dung gelöſcht, begann der Umbau. Von vornherein teilte man das Schiff in mehrere Reviere, damit unterwegs die einzelnen Arbeiten ungeſtört verrichtet werden konnten. Das Brückendeck wurde für die Lotuͤngen, das Vorderdeck für die zoologiſchen, das Hinterdeck für die ozeanographiſchen und chemiſchen Arbeiten vorgeſehen. Der Laderaum im Vorſchiff wurde ebenfalls aufgeteilt: in einen Raum für Kohlen, einen zweiten für die Expeditionsausrüſtung (Netze, Kabel, Dredſchen uſw.) und einen dritten zum Kon⸗ N und Sortieren des Fanges. Hier lagerten bei der Ausreiſe u. a. 10 000 Liter 96proz. Alkohol und 500 Kon⸗ ſervierungsgläſer. Wichtig war auch die Beleuchtung, da ſich die wiſſenſchaftlichen Arbeiten oft bis in den ſpäten Abend erſtrecken mußten. Außer den zahlreichen feſten Lampen in allen Räumen war eine große Anzahl Steckdo⸗ ſen zum Gebrauch für Handlampen und Sonnenbrennern vorgeſehen. Eine Bogenlampe an der Brücke ermöglichte den Fang bei Nacht. Zur Handhabung der Wee und ſchweren Netze eignete ſich in hervorragender eiſe das verſtärkte L begeſchitr des Schiffes. Die Beute in allen Tiefen des Meeres war von ausſchlaggebender Bedeutung für den Erfolg der Expedition. Die Schleppneßze z. B. mußten bis zu 5000 Meter Tiefe hinabgelaſſen werden, und ein Dredſchzug nahm etwa 11 Stunden in An⸗ ſpruch. Es wurden daher auch zwei erfahrene Fiſcher mit⸗ genommen. Erwähnt ſei noch, daß die meiſten Räume Schlingerlei⸗ ſten und Grätings erhielten, um den Expeditionsmitgliedern bei hohem Seegang einen feſten Stand zu ſichern. Die Männer, die ſich und ihre Arbeit dem Schiff anvertrauten, mußten bei jedem Wetter zu arbeiten in der Lage ſein. Nachdem die„Valdivia“ vom Klavier bis zum Lazarett, vom Taucheranzug bis zur Dampfbarkaſſe, vom Plankton⸗ käſcher bis zum Harpunengewehr alles erhalten hatte, was eine derartige Expedition gebrauchen konnte, bekamen die Maler den letzten Auftrag: das Schiff wurde durch einen weißen Tropenanſtrich verſchönt. 5 So war in ſieben Wochen aus einem Frachtſchiff ein einzigartiger Expeditionsdampfer geworden, eine chwim⸗ mende wiſſenſchaftliche Forſchungsſtätke, die für neun Mo- nate, auf ſich allein geſtellt, unter faſt unberechenbaren Verhältniſſen bedeutungsvolle Ergebniſſe zeitigte. i Wer ſeine Pfl 5 als Verkehrsteilnehmer verletzt, handelt gewiſſenlos— und gegen 10 Saen geg Gedächknisſchau für Friedrich Wilhelm J. Im Großen Lichthof des Staatlichen Zeughauſes vollzog ſich in Anweſenheit hoher Offiziere der drei Wehrmachts⸗ teile die feierliche Eröffnung der Gedächtnisausſtellung für Friedrich Wilhelm l., die auf Anregung des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht aus Anlaß des 250. Geburtstages des großen Soldatenkönigs, von dem Direktor des Zeughauſes, Konteradmiral a D. Lorey, geſtaltet wurde. Der Komman⸗ deur der Kriegsakademie, General der Infanterie Lieb⸗ mann, hielt die Eröffnungsanſprache. Er begrüßte die Er⸗ ſchienenen im Auftrage des preußiſchen Miniſterpräſidenten Generalfeldmarſchall Göring und entwarf ein packendes Bild des Soldaten, Staatsmannes und Menſchen König Wilhelm J. Oſtmark⸗Reiſe Dr. Fricks.— Beſprechungen in Wien. Reichsinnenminiſter Dr. Frick begab ſich am Montag in Begleitung von Gauleiter Krebs und Miniſterialrat Hub⸗ rich zu einer mehrtägigen Reiſe in die deutſche Oſtmark, wo er einige Landesregierungen beſuchen wird. In der zweiten Hälfte dieſer Woche trifft Reichsminiſter Dr. Frick in Wien ein, um mit Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart und Gau⸗ leiter Bürckel Beſprechungen zu führen. An den Beſpre⸗ chungen in Wien wird auch Staatsſekretär Stuckart vom Reichsinnenminiſterium teilnehmen. Staatsſektetär Dr. Antal in Berlin Budapeſt, 15. Aug. Staatsſekretär Antal hat ſich zu einem dreitägigen Aufenthalt nach Berlin begeben. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, hängt dieſer Beſuch zuſam⸗ men mit der Organiſierung der zu ſchaffenden ungariſchen Propagandageinrichtungen. Während ſeines Berliner Auf⸗ enthaltes werde Staatsſekretär Dr. Antal, wie man in den gleichen politiſchen Kreiſen weiter hört, Fühlung nehmen mit dem Reichspropagandaminiſterium und mit den füh⸗ renden Vertretern der deutſchen Städte. Er werde einge⸗ hend den Aufbau, die Lenkung und die Arbeit der Pro⸗ pagandaorganiſation im Reich ſtudieren. General Vuillemins Beſuch in Deutſchland Berlin, 16. Aug. Wie bereits gemeldet, beſucht der Chef des Generalſtabes der franzöſiſchen Luftwaffe, General Vuillemin, in den nächſten Tagen Standorte der deut⸗ ſchen Luftwaffe und Anlagen der deutſchen Luftfahrtindu⸗ ſtrie. General Vuillemin trifft am Dienstag mittag auf dem Flugplatz Staaken ein. In ſeiner Begleitung befindet ſich u. a. General d' Aſtier. Reichenberger Meſſe Unkerſtützung der ſudekendeuiſchen Induſtrie. 12 Reichenberg wurde die Reichenberger Meſſe feierlich eröffnet. Der Präſident der Meſſe, der Großinduſtrielle Liebig, ſagte in einer kurzen Anſprache Dank allen jenen, die Jahr um Jahr die Reichenberger Meſſe förderten. Die Meſſe wolle vor allen Dingen dazu dienen, der ſudetendeut⸗ ſchen Induſtrie neue Kunden zuzuführen, damit die härte⸗ ſten Auswirkungen der Kriſe gemildert werden können. Präſident Liebig wies auf die große volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung dieſes Unternehmens hin, das ſich würdig in die Reihe der großen Meſſen ſtelle. Zu der Eröffnung waren die Vertreter des Staates ſo⸗ wie der ſtädtiſchen Behörden erſchienen, ebenſo der Konſul des Deutſchen Reiches, Lierau, Vertreter der Parteien, un⸗ ter ihnen Senator Weller von der Sudetendeutſchen Partei und der Bezirksleiter der Sdp. Porſche, ſowie die Ortslei⸗ ter der Sudetendeutſchen Partei. Sudetendeutſche Jungturner mißhandelt Die ſudetendeutſchen Jugendturner Gerhard Watzauer und Karl Schulz aus Tetſchen, beide erſt 14 bezw. 15 Jahre alt, wurden in der Nähe der Ortſchaft Windiſch⸗Kamnitz von Marxiſten angehalten. Die beiden Jugendturner leg⸗ ten angeſichts der Uebermacht ihre Fahrräder nieder und liefen querfeldein auf die nächſte Ortſchaft zu. Etwa 20 Marxiſten verfolgten ſie, holten ſie ein und ſchlugen ſie auf Kopf und Geſicht. Gerhard Watzauer wurde ſo geſchlagen, das er Schwellungen im Geſicht und am Kopfe davontrug. Schulz, dem beſonders ſchwere Schläge auf den Kopf und in die Hinterkopfgegend verſetzt wurden, brach zuſammen. Als er beſinnungslos geworden war, machten die Marxiſten Anſtalten, ihn in einen nahen Bach zu werfen. Erſt als ein Bauer, der den Ueberfall von weitem angeſehen hatte, zu Hilfe eilte, ließen die Marxiſten von ihren Opfern ab und flüchteten. Ernſter Zuſtand Pater Hlinkas Eine Botſchaft an die flowakiſche Jugend Prag, 15. Aug. Auf die Nachricht, daß ſich der Zuſtand Pater Hlinka⸗ ſeh we f des greiſen Slowakenführers. In ſtummer Ergriffenheit hörte ſie eine Botſchaft Pater Hlin⸗ kas an die llowaliſche Jugend in der es u. a. heißt:„Gern möchte ich bei dir ſein, geliebte ſlowakiſche Jugend. Im Seiſte bin ich bei dir. Bleib einig und unnachgiebig im Lampfe um das Recht für das flowakiſche Volk.“— In den Abendſtunden hat ſich der Zuſtand Pater Hlinkas wiederum ver ſchlechtert. Die behandelnden Aerzte haben einen weit⸗ gehenden Kräſteverfall feſtgeſtellt. 0 Politiſches Allerlei Die ſerbiſch⸗kroatiſche Oppoſition. Der Vorſitzende der kroatiſchen Bauernpartei Dr. Mat⸗ ſchek, traf zu einem angekündigten Veſuch bei der ſerbiſchen 2 Vereimigien Oppoſition“ in Belgrad ein. Vor dem Bahn⸗ hof bildete ſich ein von den Behörden erlaubter Demonſtra⸗ Honszug, aus dem Hochrufe auf den Zuſammenſchluß der Oppoſitionsgruppen erſchollen. Vor dem Hauſe, das Matſchek für ſeinen bi⸗ Dienstag geplanten Aufenthalt zur Verfü⸗ gung geſiellt wurde, kam es dann zu weiteren Kundgebun⸗ gen. In einer anschließenden Beſprechung zwiſchen Matſchel nd ben ſerbiſchen Oppoſitionellen wurden die Richtlinien beprochen, nach denen man in den bevorſtehenden Wahl⸗ kampf gehen will An zuſtändiger Stelle wirb erklärt, daß di⸗ en. Regierung das Ganze als„innere Ange⸗ legenheit der Oppoſit ion! anſehe Wat ſchau. Die litauiſc pol niſchen Verhandlungen be⸗ kreſſend den Austausch politiſcher Gefangener chreiten ihrem erfolgreichen Abhichluß entgegen; der 5 Austauſch Volllicher Gefangener zwischen bieſen beiden Ländern fand 102 fiat Die Kämpfe in Eſtremadura Geländegewinn am Ebro— Wieder Bomben auf Valencia Bilbao, 15. Aug. In den Kämpfen an der Ebro⸗Front konnten die nationalen Truppen ihre Operationen erfolg⸗ reich fortſetzen. Das Pandol⸗Gebirge befindet ſich jetzt völ⸗ lig im Beſitz der nationalſpaniſchen Heeresmacht. An der Eſtremadura⸗Front wurden im Abſchnitt Valde Caballe⸗ ros eine Anzahl feindlicher Poſitionen genommen. Im Ab⸗ ſchnitt Cabesca de Buey dauert der Vormarſch an. In der Zalce Capilla vorrückend, beſetzten die nationalſpaniſchen Truppen das Pedragales⸗Gebirge und erreichten längs der Bahnlinie nach Ciudad Real die Höhe Mangadas. Der Geg⸗ ner erlitt ſchwere Verluſte an Gefangenen. Die nationalſpaniſche Luftwaffe bombardierte außer den Waffenfabriken von Palamos den Hafen von Valencia ſo⸗ wie den Hafen und den Bahnhof von Alicante. An der Ebro⸗Front wurden 13 rote Flugzeuge abgeſchoſſen. Der nationalſpaniſche Frontberichterſtatter teilt dazu er⸗ gänzend mit, daß die Zentralarmee des Generals Saliquet an der Eſtremadura⸗Front mit einem Einbruch auf 28 km breiter Front in 27 km Tiefe dem Gegner empfindliche Ver⸗ luſte zufügte. Die Operationen wurden nach den Plänen des Generaliſſimus durchgeführt von der Zentralarmee und der Südarmee des Generals Queipo de Aano, wobei die Truppen außerdem gegen die außerordentliche Hitze kämpfen mußten. Die rote Heeresleitung ordnete die Räumung von Puebla de Alcacer an der Eſtremadura⸗Front an. Unter den Gefangenen befinden ſich 15jährige Knaben und 60jäh⸗ rige Greiſe. Rücknahme japaniſcher Truppen Zur Beilegung des Schangfeng⸗Zwiſchenfalls Tokio, 15. Aug. Die Preſſeabteilung des japaniſchen Kriegsminiſteriums teilt mit, daß ſämtliche japaniſchen Truppen ſeit dem 13. Auguſt aus dem bisherigen Kampf⸗ gebiet um Schanfang zurückgezogen und auf koreaniſches Gebiet weſtlich des Tumen⸗Fluſſes geführt wurden, ſodaß kein japaniſcher Soldat öſtlich von Tumen zurückblieb. Dieſe Zurücknahme der Truppen wird als eine vollkom⸗ men freiwillige 7 des japaniſchen Oberkommandos in Keijo bezeichnet. Sie laſſe erkennen, daß Japan erneut ſeine Abſicht bekunde, den Schanfeng⸗Zwiſchenfall au fried⸗ lichem Wege endgültig zu beenden. Damit würde owjet⸗ rußland der Boden für eine weitere Verzögerungstaktik ent⸗ zogen ſein. Ueber die jetzigen Stellungen der ſowjetruſſiſchen Trup⸗ pen im Schanfeng⸗Gebiet liegen bisher keine Meldungen vor. Anläßlich eines 1 Litwinows hatte der erſte Sekretär der japaniſchen Botſchaft in Moskau, Mijakawa, nochmals mit dem Leiter der fernöſtlichen Abteilung des Außenkommiſſariats geſprochen. Mijakawa erklärte dabei. daß weitere in der Tokioter Regierung angeſtellte Nachfor⸗ ſchungen die bereits vom Botſchafter Schigemitſu geäußerte Anſicht beſtätigt hätten wonach der ſomietiſche Nrafeſt ge enſtandslos ſei. Die japantſchen Truppen würden gemäß en Berichten von der Schangfeng⸗Front genau in denjeni⸗ en Poſitionen ſtehen, die ſie im Augenblick des Waffenſtill⸗ feen alſo am 11. Auguſt mittags 12 Uhr, inne gehabt ätten. Der ſowjetruſſiſche Vertreter blieb n bei ſei⸗ nem Standpunkt, daß die in Moskau vom Stabe der fern⸗ öſtlichen Front vorliegenden Nachrichten begründet ſeien, wonach die Japaner das Abkommem vom 10. Auguſt ver⸗ letzt hätten. Offenbar iſt dieſer neue Zwiſchenfall durch die eingangs gemeldete Zurückziehung der japaniſchen Truppen über den Tumenfluß beigelegt. Die Zwischenfälle in Schanghai Die Internationale Polizei in Schanghai verhaftete 12 Japaner, die mit ihren Autos die Abſperrungskontrolle am Sutſchau⸗Bach ohne anzuhalten durchfahren hatten. In japaniſchen Kreiſen iſt man über die Verhaftung eines ſa⸗ paniſchen Majors in Zivil, deſſen Auto von zwei Panzer⸗ wagen zur Polizei gebracht wurde, beſonders erregt. Auch dem Major wurde vorgeworfen, ſich der Kontrolle entzo⸗ gen zu haben Sämtliche Japaner ſind nach einem Verhör wieder freigelaſſen worden. Japaniſcher Prokeſt Schanghai, 16. Aug. Wegen der Zwiſchenfälle an der Gartenbrücke ſandte der Chef des japaniſchen Armee⸗ Preßbüros 1 Hamada ein Proteſtſchreiben an den Kommandanten der britiſchen Truppen Schanghais, in dem er ſich über die Feſthaltung des Majors Aſano und das „anmaßende Verhalten“ der Internationalen Polizei ſo⸗ wie der Soldaten des Higland⸗Regiments beſchwert. Ha⸗ mada hatte ſchon kurz vorher ein Proteſttelegramm an die gleiche Adreſſe wegen der geſtrigen Verhaftung eines ande⸗ ren japaniſchen Majors am Sutſchau⸗Bach geſandt. Diplomatiſche Vertreter verlaſſen Hankau Hankau, 16. Aug. Der deutſche Geſchäftsträger hat im Flugzeug Hankau verlaſſen. Gleichzeitig iſt der Leiter der Dienſtſtelle der engliſchen Botſchaft abgereiſt. Damit haben die beiden ausländiſchen Vertretungen in Hankau ihre Tore geſchloſſen. Kriegsmarinekommiſſar Smirnow geſtürzt? Ein leerer Platz im Rat der Volkskommiſſare. Moskau, 16. Aug. Bei der gegenwärtigen Tagung des „Oberſten Rates“ vermißte man den derzeitigen Volkskom⸗ miſſar der Kriegsmarine, Peter Alexandrowitſch Smirnow, von dem Gerüchte behaupteten, er ſei in Ungnade gefallen. Von halbamtlicher Seite wurde dazu erklärt, der Marine⸗ kommiſſar ſei zurzeit in Urlaub und habe aus dieſem Grunde nicht an den Sitzungen des Oberſten Rates teilneh⸗ men können. Inzwiſchen konnte feſtgeſtellt werden, daß ein Porträt Smirnows, das an ſichtbarer Stelle in der vor kurzem in Moskau in der Snamenſki⸗Gaſſe gegenüber dem Heeres kommiſſariat eröffneten Gemäldeausſtellung„20 Jahre Rote Armee und Flotte“ gehangen hatte, von dort entfernt worden iſt. Wenn man nach einer Analogie früherer ähn⸗ licher Fälle urteilen darf, ſo würde dieſer Umſtand dafür 5 daß die Gerüchte um Smirnow nicht gegenſtands⸗ 0s ſind. Smirnow iſt, wie erinnerlich, erſt vor wenigen Monaten bei der Neubildung des Kriegsmarinekommiſſariates zum Volkskommiſſar der Kriegsmarine ernannt worden, nach⸗ dem er zuvor, nach dem Ende Gamarniks, kurze Zeit das Amt des Chefs der polftiſchen Verwaltung der Roten Armee bekleſbet hatte Smirnow ſteht im milftäriſchen Range eines Armee lommiſſars erſten Grades, eine Würde, die bis ſetzt außer ihm nur noch ſeinem durch Selbſtmord geende⸗ ten Vorgänger Gamarnit verliehen worben iſt. Kurzmeldungen Jüterbog. Adolf Hitler wohnte am Montag einer Truppenübung auf dem Truppenübungsplatz Jüter⸗ bog bei. Nach 84 Stunden unverletzt geborgen. Auf der Zeche „Scharnhorſt“ waren am Dienstag zwei Bergleute beim Zu⸗ bruchgehen einer Strecke eingeſchloſſen worden. Beide ſind Sonnabend früh um 4.30 Uhr von den Rettungsmannſchaften unverletzt geborgen worden. Sie waren 84 Stunden von der Außenwelt abgeſchnitten. Nach der ärztlichen Unterſuchung wurden ſie in ihre Wohnungen gebracht. b Schwere Bluktal. In Bamberg ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Als ein Betrunkener auf der Straße blind⸗ lings vier Revolverſchüſſe in die Luft abgab, wurde er von einem Paſſanten zur Rede geſtellt. Der Paſſant verſuchte, dem Betrunkenen den Revolver zu entreißen, wurde aber von dieſem mit einem Herzſchuß niedergeſtreckt. Der Ge⸗ troffene war ſofort tot. Durch weitere Schüſſe wurde ein Braumeiſter ſchwer verletzt. Der Täter wurde verhaftet. a Auf der Hochzeitsreiſe verunglückt. Bei Berchtesga⸗ den ſtreifte die auf dem Rückſitz des Kraftrades ihres Man⸗ nes ſitzende 24 Jahre alte Eliſe Baumgärtner aus Bietig⸗ heim(Württ.) einen Straßenrandſtein und ſtürzte von dem Fahrzeug. Die Frau kam ſo unglücklich zu Fall, daß ſie un⸗ ter den Anhänger eines entgegenkommenden Laſtwagens geſchleudert wurde. Die Frau war auf der Stelle lot. Das Ehepaar war erſt ſeit zwei Tagen verheiratet und befand ſich auf der Hochzeitsreiſe. A Abfturz in den Bergen. Der als guter Kletterer be⸗ kannte Touriſt Otto Schloſſer aus Günzburg unternahm eine Bergfahrt auf das Imberger Horn bei Sonthofen. Am Süd⸗ hang brach plötzlich ein Felsbrocken los, der dem Bergſtei⸗ ger Halt geboten hatte. Schloſſer ſtürzte etwa acht Meter tief ab und fiel in ein Geröllfeld. Unglücklicherweiſe ſtürzte der losgeriſſene Felsbrocken nach und traf den Touriſten derart ſchwer, daß der Bergſteiger getötet wurde. Die Seuchenverluſte in Elſaß⸗Lothringen Straßburg, 15. Aug. Nach den Ermittlungen des tier⸗ ärztlichen Geſundheitsdienſtes für Elſaß und Lothringen ſind die Verluſte, die die Landwirtſchaft von Elſaß uͤnd Lothringen bis zum 31. Juli durch die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche erlitten hat, auf 201 292 000 Franken zu beziffern. Zwei engliſche Flugzeuge im Sturm vernichtet. Die ſchweren Stürme und Gewitter, die in dieſen Tagen weite Teile Englands heimſuchten, richteten ſtarke Schäden an. In Dutzenden von Londoner Geſchäftshäuſern ſchlug der Blitz ein, wobei mehrere in Brand gerieten.— In Middleham wur⸗ den ein Mann und zwei Rennpferde vom Blitz erſchlagen. In der Nähe von Mancheſter ſchlug der Blitz in eine Seiden⸗ ſpinnerei ein, die völlig ausbrannte. 300 Arbeiter konnten nur mit Mühe vor den Flammen gerettet werden.— Auf einem Uebungsflug über Lincolnſhire ſtürzte ein zweiſitziges Militär⸗ flugzeug in der Nähe von Caythrope ab, wobei die zwei In⸗ ſaſſen ihr Leben verloren. Bei Cheſhire flog ein Flugzeug im ſchweren Regenſturm gegen einen Hügel. Die beiden Flieger wurden auf der Stelle getötet. Jerufalem. In Paläſtina halten die Terrorakte der ara⸗ biſchen Freiſchärler an; aus verſchiedenen Teilen des Lan⸗ des werden weitere Ueberfälle und blutige Ausſchreitungen gemeldet. Buenos Aires. Die argentiniſche Regierung legte dem Parlament einen Geſetzentwurf vor, der das Verbot jeg⸗ licher Ausfuhr von Metall ſowie eine achtjährige Zollfrei⸗ heit für die Einfuhr von Material und Maſchinen für die Schwerinduſtrie vorſieht. Fiſcherboot auf Felſen geworfen.— Vier Mann erkrunken. Paris. 16. Aug. In der Nähe von Breſt iſt in der Nacht ein Fiſcherboot auf einen Felſen gelaufen und geſcheitert. Acht Mann der Beſatzung gelang es, ein Felſenriff zu er⸗ klimmen und ſich zu retten. Vier weitere Fiſcher, die ſchwim⸗ mend das Ufer zu erreichen verſuchten, ſind ertrunken.— Ihre Leichname ſind am Montag vormittag am Strand an⸗ geſpült worden. Hochwaſſerkataſtrophen in Indien Bombay, 16. Aug. Aus vielen Gebieten Indiens wer⸗ den zahlreiche 2 lä infolge hee gemeldet, die durch das Anſteigen der Flüſſe infolge heftiger Monſumregen ver⸗ urſacht wurden. In den Vereinigten Provinzen wurden im Gonda⸗Diſtrikt über 100 Dörfer fortgeſpült und die Häu⸗ ſer größtenteils zerſtört. Mehr als 100 Menſchen und eineinhalbtauſend Stück Vieh kamen in den Fluten um und Hunderttauſende wurden obdachlos. Im Flüchtlingslager Colenelganj brach die Cholera aus. Der Brahmapuͤtra in Bengalen führt ebenfalls Hochwaſſer. Die Preiſe für Jute und Lebensmittel ſtiegen an. Schreckenskat eines Irrſinnigen. Newyork, 16 Aug. Im Newyorker Zentralpark kam es bei einer Totengedenkfeier der Ehrenlegion der Newyorker Polizei, an der Tauſende von Perſonen teilnahmen, zu einem aufregenden Zwiſchenfall. Während des Zapfenſtrei⸗ ches tauchte ein Irrfinniger auf, der zwei Gewehre mit⸗ führte und blindlings auf die Poliziſten ſchoß. Drei Polizei⸗ beamte und drei Ziviliſten wurden mehr oder weniger ſchwer verwundet. Die Polizei ging darauf ſofort gegen den Täter vor, der auf Bruſt und Rücken große Metallplatten trug. Nach einem acht Minuten dauernden Feuergefecht 17 der Irrſinnige durch einen Kopfſchuß tot niederge⸗ treckt Braſilianiſches Flugzeug ins Meer geſtürzt 9 Rio de Janeiro, 16. Aug. Am Montag ſtürzte ein bra⸗ ſilianiſches Flugzeug unmittelbar nach dem Start über der Bucht von Rio de Janeiro aus unbekannter Urſache ab und verſank ſofort in den Fluten. Vier Mann der Beſatzung und fünf Paſſagiere ertranken. Sechs Leichen konnten bis⸗ her geborgen werden, unter ihnen der deutſche Kaufmann Albert Schnell. ai Sechs Kinder durch einen Blingänger getötet. Wie aus Kowel(Polen) berichtet wird, ereignete ſich im Dorf Rudka Mirynſka im Kreiſe Kowel ein Exploſlonsunglück, das durch einen noch aus dem Weltkrieg dort liegenden Blindgänger verurſacht wurde. Als Hüteſungen den Blind⸗ unge mit Steinen bewarfen, Fe dieſer und ver⸗ etzte ſechs Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahren ſo ſchwer, baß ſie kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ſtar⸗ ben. A Oeltanks in die Luft geflogen. In der Salpetermine von Roſarlo de Huara(Ch 1 5 logen bei einem Brande dre Petroleumtanks mit 150 Tonnen Inhalt in die Luft. Sieben Perſonen kamen hierbei ums Leben und 15 wurden chwer verletzt. Durch die Wucht der Exploſion wurde das erwaltungsgebhäude zum Teil zerſtört. Badiſche Chronik heidelberg.(Gegen Leitungsmaſt gefah⸗ 5 N ren 0 Sonntag nacht raſte auf der Speyerer Landſtraße ein Perſonenauto gegen einen Leitungmaſt und wurde zer⸗ zrümmert. Das in dem Auto fahrende Ehepaar ſchaffte man 5 ſchwerverletzt in die Univerſitätsklinik. Die Frau hatte am 5 Steuer geſeſſen. (Y) Karlsruhe, 15. Auguft. 9) Motorradfahrer ködlich verunglückt. Am Sonntag ſtießen ein von Raſtatt kommender und in Nichtung Karls⸗ ruhe fahrender Motorradfahrer und deſſen Beifahrerin mit einem auf der Landſtraße ſtehenden Laſtkraftwagenanhän⸗ ger eines Sägewerkes zuſammen. Der Motorradfahrer war auf der Stelle tot. Die Beifahrerin wurde mit leichteren Verletzungen ins Raſtatter Krankenhaus eingeliefert. Die Hauptſchuld an dem Unglücksfall tragen vermutlich der Fahrer und Beifahrer des Laſtkraftwagens, die den An⸗ hänger wegen einer Vorderradpanne auf der Landſtraße, nur ungenügend beleuchtet, ſtehen ließen. Bei dem Motor⸗ radfahrer handelt es ſich um den 26 Jahre alten Küfer Auguſt Burger aus Au a. Rh., bei der Verletzten um ein Mädchen aus Oetigheim. 5() Tod eines Karlsruhers in den Bergen. Wie das j DNB aus Bern meldet, iſt der Glasmalergehilfe Fritz 5 Grob aus Karlsruhe beim Edelweißpflücken am Scheidegg⸗ ö ſtock bei Engelberg tödlich abgeſtürzt. () Baden-Baden.(Schwerer Verkehrsunfall.) ö Am Hauptbahnhof ereignete ſich durch die Unbedachtſamkeit ö eines Radfahrers ein ſchwerer Autozuſammenſtoß, der noch ü verhältnismäßig gut ablief. Ein von der Stadt kommender ö Laſtkraftwagen ſtieß in dem Augenblick, als er dem von der 5 abſchüſſigen Leopoldſtraße auf den Bahnhofplatz einbiegen⸗ a ö den Radfahrer ausweichen wollte, mit einem von der Weſt⸗ N 17 kommenden Kraftwagen zuſammen. Der Wagen wurde ei dem Zuſammenſtoß ſchwer beſchädigt. Die Inſaſſen, die mit leichteren Verletzungen davonkamen, können von Glück ſprechen, denn ihr Wagen wurde von dem ſchweren Laſt⸗ wagen faſt wie eine Ziehharmonika zuſammengeſchoben. Die Schuld liegt bei dem gewiſſenloſen Radfahrer, der ver⸗ botenerweiſe die Leopoldſtraße herunterfuhr und bisher nicht ermittelt werden konnte. Offenburg.(Südweſtmarklager vorzeitig abgebrochen.) Wegen der über das Wochenende herr⸗ ſchenden ungünſtigen Witterung verbunden mit Dauerregen hat ſich die Leitung des Südweſtmarklagers entſchloſſen, die Lagerbeſatzung am Samstag in die Landwirtſchaftliche Halle nach Offenburg zu verlegen. Da ſich jedoch die Wit⸗ terungs⸗ und Platzverhältniſſe auch weiterhin ungünſtig ge⸗ e in wurde das Lagerleben völlig abgebrochen, und ie Pimpfe zogen im Verlaufe des Sonntag mit klingen⸗ dem Spiel und fröhlicher Stimmung durch die Stadt zum Bahnhof, von wo aus ſie mit dem Zuge oder mit dem Rade die Reiſe in die Heimat antraten. Einbach bei Wolfach.(Tödlicher Unfall.) Auf dem Lachenhof ſcheute ein weidendes Pferd und ſprang ge⸗ en eine Weidenumzäumungs⸗Stange. Die Stange ſchnellte in die Höhe und traf den in der Nähe ſtehenden 75jährigen Alt⸗Lachenbauer Fridolin Uhl, der rücklings zur Erde ge⸗ worfen wurde und neben ſonſtigen Verletzungen einen Schädelbruch erlitt; an den Folgen iſt er, ohne das Be⸗ wußtſein wieder zu erlangen, bald darauf geſtorben. Lörrach. k(Unterſchlagungen bei der Kaſſen⸗ verwaltung.) Bei der Gemeindekaſſenverwaltung der Stadt Lörrach wurden in den vergangenen Wochen Unter⸗ ſchlagungen zum Nachteil der Stadtverwaltung Lörrach aufgedeckt. In dem auf die Anzeige des Bürgermeiſters ein⸗ geleiteten Strafverfahren hat ſich gegen drei ſtädtiſche Amts⸗ vollzieher der dringende Verdacht der Amtsunterſchlagung ergeben. Die betreffenden Amtsvollzieher befinden ſich in Unterſuchungshaft; ein vierter Amtsvollzieher hat ſich am 12. Auguſt 1938 in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Die Ermitt⸗ Lungen haben ergeben, daß auch dieſer ſich der Amtsunter⸗ ſchlagung ſchuldig gemacht hatte. Schliengen bei Müllheim(Tödlicher Motorrad⸗ unfall.) Der 20 Jahre alte Joſef Tröndlin ſtieß auf ſei⸗ nem Motorrad mit einem Laſtkraftwagen zuſammen als er zwiſchen dem Laſtauto und einem Pferdefuhrwerk durch⸗ fahren wollte. Der junge Mann erlitt einen Schädelbruch, dem er in der Freiburger Klinik erlag. (O Bheinfeleden.(Bigamiſt verhaftet.) Auf Veranlaſſung der Gendarmerie wurde in Herbolzheim ein ſchon lange geſuchter Verbrecher feſtgenommen. Er hatte 15 der Bigamie und anderer Verbrechen ſchuldig gemacht. U. a. hatte der Betreffende, der verheiratet und Vater zweier Kinder iſt, es verſtanden, ſich die Papiere eines Kriegsgefallenen anzueignen und unter deſſen Namen eine zweite Ehe einzugehen, aus der auch ein Kind hervorging. Nachdem er auch dieſe Frau im Stich gelaſſen hatte, ver⸗ ſuchte er in Rheinfelden ein junges Mädchen zur Ehe zu bewegen, doch wurde auf Anzeige der Schweſter die ganze Sache ruchbar, ſo daß der Verbrecher nunmehr hinter Schloß und Riegel geſetzt werden konnte. Anwetter und Hochwaſſer Der Neckar ufervoll. Die überaus ſtarken Regenfälle am Samstag und Sonn⸗ tag bewirkten ein Auſchwellen des Neckars und ſeiner Ne. benflüſſe, das bei weiterem Anhalten der Niederſchläge zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß geben könnte. Im mittleren und unteren Neckarlauf reicht das Waſſer vielfach bis zum Uferrand. Lediglich von der Enz, die in der Nacht vom Samstag zum Sonntag Hochwaſſer führte, wird ſeit Sonn⸗ tag vormittag ein raſches Abſinken des Waſſerſpiegels ge⸗ meldet. Angeſichts der der Einbringung harrenden Ernte wäre eine Ueberflutung der Felder von ungeheurem volks⸗ wirtſchaftlichem Schaden. Hoffen wir, daß der Segen von oben nicht weiterhin ſo reichlich fällt, daß er der Landwirt⸗ ſchaft und unſerer Volksnahrung zum Unſegen gereicht. Hochwaſſer in Baden-Baden. () Baden-Baden, 15. Aug. Durch den anhaltenden Re⸗ gen der letzten Tage führte die Dos am Sonntag Hochwaſ⸗ ſer, das im Stadtteil Geroldsau erheblichen Schaden an⸗ richtete. In der Nacht zum Sonntag war die Oos um über einen Meter geſtiegen und zum reißenden Fluß geworden. Am Sonntag früh wurde die Lichtentaler und Altſtadt⸗ Feuerwehr alarmiert, um die durch das Hochwaſſer gefähr⸗ deten Häuſer, deren Keller unter Waſſer ſtanden, zu ſchüt⸗ zen. Die Geroldsauer Straße mußte für den Durchgangs⸗ verkehr geſperrt werden, da einige Brücken von den Fluten überſpült wurden. Am Wannackerweg wurde ein Brücken⸗ ſteg weggeriſſen. Die Waſſer der Dos waren meterweit über die Ufer getreten und überſchwemmten Gärten und Wieſen. In den Mittagsſtunden des Sonntags war die Hochwaſſergefahr gebannt. Menſchen und Tiere ſind nicht zu Schaden gekommen. Wolkenbruch über Ueberlingen. 8 Ueberlingen, 15. Aug. Spät abends ging über die Gemeinde Sipplingen, die Gemarkungen Süßenmühle, Brünnenbach und Goldbach ein einſtündiger wolkenbruch⸗ artiger Regen nieder. Auch die Stadt Ueberlingen lag im Bereich dieſes Nachtgewitters, doch erreicht hier der Regen nicht die Wucht und die Menge wie an den vorgenannten Orten. In Brünnenbach floß das Waſſer in Strömen die Bergabhänge herunter, riß die Straße auf und legte die Waſſerleitungsrohre frei Zeitweiſe blieben die Kraftwagen im Schlamm ſtecken, der eine Höhe von 30—40 Zentimeter erreichte. Nicht weniger ſtark hauſte das Unweter in Süßen⸗ mühle. Die Straße nach dem Tobel wurde völlig aufgeriſ⸗ ſen. Von den Hängen in Sipplingen kamen die ſtarken Waſſermaſſen in mächtigen Strömen herunter und beſchä⸗ digten die Straßen und Wege im Oberdorf. Am Bodenſee Hilfeleiſtung durch Truppen. Lindau, 15. Aug. Im Bodenſeegebiet ſetzten erneut ſchwere Regenfälle ein. Der Bodenſee iſt in 48 Stunden um rund 37 Zentimeter geſtiegen und hat in Lindau einen Pe⸗ gelſtand von 4.22 Metern erreicht. Es handelt ſich um das rößte Hochwaſſer, das man in Lindau in den letzten 25 ahren erlebt hat. In der Nacht mußten in dem überſchwemmten Stadt⸗ teil Heimesreutin die Bewohner aus den bedrohten Häuſern gerettet werden. Auch einige Induſtrieanlagen ſind von den Fluten überſchwemmt. Die Waſſermaſſen haben alle tiefergelege⸗ nen Straßen und Wege überſpült. Durch den Rickenbacher Tobel ſtürzten gewaltige Waſſermaſſen den Hang hinunter und bildeten beim Gaſthof„Blaukreuz“ einen gewaltigen See Neben den Wehren mußten bei den Rettungsmaß⸗ nahmen Truppen und Parteiformationen eingeſetzt werden. Seit den frühen Morgenſtunden des Montag ſank das Hoch⸗ waſſer langſam ab. Aus dem Allgäu werden ebenfalls ſtarke Regengüſſe und Hochwaſſer gemel⸗ det. Der Lech erreichte einen Pegelſtand von 2.40 Metern. Durch die reißenden Fluten, die große Mengen von Treib⸗ holz mit ſich führen, mußte der Füſſener Lechſteg für den allgemeinen Verkehr geſperrt werden. Mit dem Aufhören der Regengüſſe ging der Waſſerſtand wieder auf 1.80 Me⸗ ter zurück. Auch Oberſtdorf meldet, daß die Gebirgsbäche ſtark angeſtiegen ſind. Zwei Anweſen durch Blitzſchlag niedergebrannt. — Memmingen, 15. Aug. Bei einem Gewitter über dem Bezirk Waldſee ſchlug der Blitz in da⸗ Anuweſen des Land⸗ wirts Roth in Greut Im Augenblick brannke das ganze Anweſen lichterloh und wurde mik den Heu⸗ und Juttervor⸗ räten ein Kaub der Flammen. Nur das Vieh und ein Teil des Inventars konnte gerettet werden. In Kau bei Kehlen(Allgäu) iſt die vollgefüllte Ge⸗ treideſcheuer des Bauern Johann Bertele niedergebrannt. Wegen Waſſermangels waren die Löſcharheiten ſehr er⸗ ſchwert. Der durch das Feuer— deſſen Entſtehungsurſache man zunächſt nicht kennt— angerichtete Brandſchaden wird mit 10 000 Mark angegeben. 600 Jahre Stadt Philippsburg Verleihung von Ehrenbürger rechen.— Ein Feſtſpiel aus alter Zeit. 178 1 ilippsburg, 15. Aug. Zu einer würdigen Anein⸗ 5 Feierſtunden geſtaltete ſich die am Wo⸗ chenende hier abgehaltene Sechshundertjahrfeier unſerer Stadt und alten Reichsfeſte. Die Feſtfolge wurde am Sams⸗ tag abend im Beiſein des badiſchen Innenminiſters mit einem großen Feſtbankett eröffnet. Die Glückwünſche des Reichsminiſters Dr. Frick und des Reichsſtatthalters über⸗ brachte Innenminiſter Pflaumer mit der Aufforderung, 4 weiterhin rückhaltlos zu dem nationalſozialiſtiſchen Aufbauprogramm zu ſtehen. Im Namen des Reichsleiters Fiehler und des Deutſchen Gemeindetages überreichte Bür⸗ germeiſter Dr. Lang⸗Bruchſal die aus Anlaß von Stadt⸗ ubiläen vom Deutſchen Gemeindetag geſtiftete Plakette mit ben beſten Wünſchen für das weitere Gedeihen der alten Feſte. Beide Redner ſtreiften die ſechshundectiährige Ge⸗ ſchichte der Stadt, über die Oberlehrer Gießler in einem Vortrag berichtete und ſie ein Symbol des Kampfes deut⸗ ſcher Geſchichte nannte. Großen Beifall fand es, als der Bürgermeiſter der Feſtſtadt, Kirchgeßner, den bereits im Mai 1933 gefaßten Beſchluß, der aber erſt im Zuſammen⸗ ng mit der jetzigen Feier durchgeführt werden ſollte, ekannt gab: die dankbare Gemeinde ernennt zu Ehren⸗ bürgern von Philipp¾hurg den Führer und Reichskanzler, der bereits die Annahme zugeſagt hat, ferner halter Robert Wagner, Miniſterpräſident Köhler und In⸗ nenminiſter Pflaumer, der aus der Hand des Bürger nei⸗ ſters die Ehrenbürgerurkunde mit herzlichem Dank entge⸗ gennahm. Die Feierlichketien Appell der volitiſchen am Sonntag begannen mit einem Leiter, wobel Kreisleiter Epp über Reichsſtatt⸗ die Aufgaben des Führerkorps der Partei ſprach. Am 10 Uhr fand dann die feierliche Enthüllung des Eher e n⸗ mals der Stadtgemeinde Philippsburg für die Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Innenminiſter Pflaumer hielt die Weiherede, in der er das Vermächtnis der Toten den Le⸗ benden als Mahnung Vorbilk 1 ſte Schande der Nachkriegszeit, ſo führte der Miniſter u. a. aus, iſt getilgt, weil da⸗ deutiche Schickſal in die Hand derer elegt iſt, die es in einem 4½ jährigen Kampfe gegen äußere Feinde und einem 14 Jahre langen Ringen gegen den Un⸗ geiſt der Zeit erkämpft haben. Durch die Politik des Füh⸗ rers wurde Deutſchland inmitten eines zerſpaltenen Euro. pas die Säule einer neuen Friedensordnung. Deutſchland will in Ruhe und Sicherheit ſeinen friedlichen Aufbau durch⸗ führen, aber jedermann ſoll wiſſen: Deutſchland iſt heute ſtark, ſtärker vielleicht als es ſe geweſen iſt, nicht der Zahl der Bataillone und Regimenter nach, ſondern in der Ein⸗ eit ſeines Glaubens und ſeines Wollens. Das neue hrenmal weihte Innenminiſter Pflaumer mit den Wor⸗ ten:„Den Gefallenen zur Ehre und den Lebenden Zur Mahnung“. Am Nachmittag ſag man emen hiſtoriſchen Feſtzug, der die Geſchichte der Stadt und der Feſte Phi⸗ lippsburg in einer Reihe von Wagengruppen wieder leben⸗ dig machte, wie ſolche auch einer großen Zahl von Zu⸗ ſchauern wieder auferſtand bei der Uraufführung des Feſt⸗ ſpiels„Der Trommler von Philippsburg von Hanspeter Moll, einem deutſchen Spiel, in deſſen Mitte Simplizius Simpliciſſimus, der Trommler zum Deutschtum, ſteht. Das Werk, das einen nachhaltigen Eindruck hinterließ, wurde von Spielleiter Wolfram vom Badiſchen Staatstheater in Szene geſetzt und unter Mitwirkung von Berufsſchauſpie⸗ lern aus der Badiſchen Staatstheaterakademie und einhei⸗ miſchen Kunſtliebhabern von Erfolg getragen. Ein geſellige⸗ Beiſammenſein beſchloß den Feſttag. * und Vorbild vor Augen ſtellte. Die uud cli au Jubiläums⸗Ausklang des Turnvereins 98. Ende gut— alles gut. So darf man wohl ſagen, nachdem der Wettergott wenigſtens mit der Abſchlußveranſtal⸗ tung ein Einſehen hatte. So konnte ſich am geſtrigen Abend ein lebhaftes Treiben entwickeln unterm geräumigen Feſtzelt und als der einheimiſche Anſanger in Funktion trat, war ein zahlreiches ſtimmungsfreudiges Publikum ver⸗ treten. Und je länger es ging, deſto höher ſchlugen die Wogen der Stimmung, dafür ſorgten unſere einheimiſchen Künſtler, Künſtlerinnen und auch Meiſterboxer. Der Kreis⸗ muſikzug ſowie die Turnerinnen beider Turnvereine er⸗ freuten uns wieder mit ihren Darbietungen. In der Turn⸗ halle wurde natürlich zum Ausklang nocheinmal kräftig das Tanzbein geſchwungen. Nur eines muß der Chroniſt über die Jubiläumsfeierlichleiten feſtſtellen, unſere Ilves⸗ heimer Inſulaner waren wirklich ſchwach vertreten, was wir gerne mit dem ſchlechten Wetter am Sonntag ent⸗ ſchuldigen wollen, aber umgekehrt werden auch die Montags⸗ veranſtaltungen drüben von der Seckenheimer Seite aus 2 gut beſucht. Kartoffelkäſer⸗Suchtag für Gruppe III morgen Mitt⸗ woch, den 17. ds. Mts. Treffpunkt um 12.30 Uhr am Rathaus. 6 Die nächſte Volkszählung, die gleichzeitig die erſte im Großdeutſchen Reich ſein wird, findet am 17. Mai 1939 ſtatt. Die Stadt Mannheim einſchl. Vororte wird in etwa 2600 Zählbezirke eingeteilt, ſo daß auf jeden Helfer etwa 30—40 zu zählende Haushaltungen fallen. Zum Helfer kann jeder unbeſcholtene Volksgenoſſe herangezogen werden. * den Verletzungen erlegen. Der 34jährige Willy Vie⸗ ten, der dieſer Tage nachts auf der Autobahn mit ſeinem Kraftwagen auf einen andern auffuhr, wobei Vieten einen Schädelbruch erlitt und ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde, iſt im Mannheimer ſtädtiſchen Krankenhaus den ſchweren Verletzungen erlegen. * Wehrverſammlung— erſtmals im Herbſt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat Richtlinien für die Mitwirkung der Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung bei der Wehrüberwachung erlaſſen. Zu den Aufgaben der polizeilichen Meldebehörden gehört es ins⸗ beſondere, bei perſönlichen An⸗ und Abmeldungen von im wehrpflichtigen Alter ſtehenden Perſonen das Wehrdienſt⸗ verhältnis feſtzuſtellen und die Wehrpflichtigen des Be⸗ urlaubtenſtandes, die in Wehrüberwachung ſtehen, auf ihre Meldepflicht hinzuweiſen. Es wird dabei mitgeteilt, daß Wehrverſammlungen erſtmalig im Herſt 1938 ſtattfinden ſollen. Ueber die Bedeutung der Wehrverſammlung, die damit wieder in Deutſchland eingeführt wird, unterrichtet die im November 1937 ergangene Verordnung über die Wehr⸗ überwachung. Danach dient die Wehrverſammlung der Prü⸗ fung und Ergänzung der im Beſitz der Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes befindlichen Wehrpäſſe uſw, der Be⸗ lehrung über ihre Pflichten im Beurlaubtenſtand, der Prü⸗ füng der Perſonalkarteien, der Wehrerſatzdienſtſtellen und dem Vorbringen von Meldungen und Geſuchen. Die Wehrverſammlungen werden in der Regel von den Wehrbezirksoffizieren innerhalb ihrer Wehrmeldebezirke ab⸗ gehalten. Die Verſammlungsorte ſind ſo zu wählen, daß die Wehrpflichtigen nicht länger als einen Tag ihrem Beruf entzogen werden. Zu einer Wehrverſammlung können nach der Verordnung herangezogen werden die Wehrpflichtigen der Reſerve zweimal im Jahr, die Wehrpflichtigen der Landwehr und des Lan dſturms einmal im Jahr. Die Frühjahrsverſammlungen finden in der Regel im April, die Herbſtwehrverſammlungen in der Regel im November ſtatt. Zur Teilnahme wird in der Regel durch öffentliche Bekanntgabe aufgefordert. Für die Teilnahme an einer Wehrverſammlung wird keinerlei Vergütung oder Fahrgelderſatz gewährt.. Vergütung für die Inanſpruchnahme von Pferden und Fahrzeugen. Auf Grund des neuen Wehrleiſtungsgeſetzes hat der KReichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Oberkom⸗ mando der Wehrmacht und den weiteren beteiligten Mi⸗ niſtern für eine Inanſpruchnahme von Pferden und Be⸗ ſpannfahrzeugen durch die Wehrmacht folgende Vergütungs⸗ ſätze, und zwar vorläufig für die Zeit bis Ende 1938, feſtgeſetzt: Für jedes Pferd je Tag 8 RM. in den Fällen, in denen die Wehrmacht die Fürſorge für Futter, Hufbe⸗ ſchlag und tierärztliche Betreuung übernimmt, für jedes unbeſpannte Fahrzeug je 3 RM. in den Fällen, in denen die Wehrmacht die Inſtandhaltung des Fahrzeuges über⸗ nimmt. Der Einſtellungstag und der, Entlaſſungstag ſind voll zu vergüten. Mit dieſen Vergütungsſätzen ſind regel⸗ mäßig alle Anſprüche abgegolten. Durch dieſe Regelung werden die feſtgeſetzten ortsüblichen Vergütungsſätze für Vorſpann⸗ und Spanndienſte nicht berührt. — Bei Rauferei gibt es keine Notwehr. Sind zwe⸗ 1 ſonen zum Raufen entſchloſſen iſt jedem von ihnen die ſicht des anderen erkennbar geweſen und geraten 5 nun⸗ mehr zu ernſter Auseinanderſetzung an 2 nach einer Reich⸗ ericht⸗entſ 9 keiner den S 53 StGB in Anſpruch nehmen, olange ſich die keiten im Rahmen einer Nauferei halten. — Die ſchulärztlichen An ngen 1939. In einem Runderlaß an die Regierungspräfidenten und die— heitsämter erſucht der as die Vorder eitun gen für den beruflichen Einſatz der Jugendlichen, die, für den ee jetzt ſchon im Gange ſind, dadurch zu unterſtützen, daß bei den Reihenunterſuchungen der Schul⸗ kinder des letzten Jahrganges die„ vom ge⸗ ſundheitlichen Standpunkt deſonders geprüft u vermertt wird. N Heine Briefmarken füt Berwallung⸗ gebühren. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt, daß auf Grund miniſte- keller Anordnung eine Verwendung von öffentlichen Poſt⸗ Wertzeichen im Bereich der ſtaatlichen Polizeive nicht mehr möglich iſt. Da⸗ Publikum w daher dei der Einſendung von Verwaltung⸗gebühren für te dende Bescheinigungen Auskünfte ufw. nicht mehr. wie Bis der üblich. Poſtwertzeichen zu verwenden ſondern die Be- träge mittels Zahlarten einzuzahlen. Eine der Gebühren durch Nachnahme bleidt nach wie dot möglich. Aus den Nachbargauen Pirmaſens.(Durch den Winker getötet.) Bei ſinkender Dämmerung fuhr auf der Straße zwiſchen Ep⸗ penbrunn und Ludwigswinkel ein Motorradfahrer ſo hart an einem entgegenkommenden Perſonenwagen vorüber, daß er ſich an deſſen herausſtehendem Winker die Schläfe aufriß. Der Tod trat bald darauf ein. Lampertsmühle⸗ Otterbach.(Mehr Vorſicht!l) Im benachbarten Katzweiler wurde der Landwirt Steinmetz beim Ueberſchreiten der Dorfſtraße durch einen Motorrad⸗ fahrer überrannt und erheblich am Kopfe verletzt. Der Mann hatte die Straße überſchritten, ohne ſich über den Verkehr zu vergewiſſern. Das Opfer eines leichtſinnigen Radfahrers. Mainz. In einer abſchüſſigen engen Straße des Vor⸗ ortes Zahlbach fuhr ein 14jähriger Radfahrer nach ſeinen eigenen Angaben ſehr ſchnell. An einer Stelle, wo die keine Gehſteige aufweiſende Straße eine leichte Biegung macht, macht, gingen zu gleicher Zelt zwei Frauen mit einem Kin⸗ derwagen und ein Mann. Da der Radfahrer dieſe zu ſpät erblickte, verſuchte er, um einen Zuſammenſtoß zu bermei⸗ den, im letzten Augenblick ſein 8 abzubremſen. Das elang ihm aber nicht mehr. Er kam mit ſeinem Rad ins Rutſchen und überrannte eine der Frauen. 9 8 5 ace ö Jahre alte Frau, wurde ſo ſchwer verletzt, daß f ſtarb. Schweres Verkehrsunglück in Frankfurt a. M. Eine ganze Familie ums Leben gekommen Frankfurt a. M., 15. Aug Ein furchtbares Verkehrsun⸗ glück ereignete ſich auf der Eſchersheimerlandſtraße. Ein in Richtung Eſchersheim fahrendes Perſonenauto ſtieß in der Nähe des Lindenbaumes gegen einen entgegenkommenden Straßenbahnzug der Linie 23. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß das Auto vollkommen zertrümmert wurde. Von den Inſaſſen wurde eine ganze Familie getötet. Es han⸗ delt ſich um den aus Hainhauſen bei Offenbach ſtammenden Franz Raab und deſſen Frau und Kind. Ein weiterer In⸗ ſaſſe, ein 37jähriger Kaufmann aus Offenbach, wurde ſchwer⸗ verletzt ins Bürgerhoſpital eingeliefert. Frankfurt g. M.(Faule Sicherheite) Wegen Betrugs und Unterſchlagung verurteilte der Gin elrichter einen Geſchäftsinhaber zu bier Monaten Gefängnſe. el Angeklagte ſtand mit einer Mannheimer Firma in Ver⸗ bindung und bezog von ihr Waren. Zur 10 0 0 Über⸗ eignete er ihr 1936 einen Automaten, der bereits 1988 einer anderen Firma übereignet worden war. Der Mannheime⸗ rin gab er außerdem ſtille Feſſtdnen, das heißt, er trat Forderungen an Schuldner ohne deren Wiſſen ab. Danach war er verpflichtet, die von den Schuldnern bei ihm ein“ gehenden Gelder nach Mannheim abzuführen. Dies tat er aber nicht, ſondern verwandte die Eingänge für 5 Die Mannheimer Firma erlitt einen Schaden von 35 ark. Büdingen.(Blitzſchlag in eine Kirche.) Bei einem ſchweren Gewitter, das über das Niddertal zog, ſchlug der Blitz in Selters in den Kirchturm, ohne zu zün⸗ den. Ein Teil des Schieferdaches wurde durch die Gewakt des Einſchlages abgedeckt. Auch aus anderen Orten werden Blitzſchläge gemeldet. In Ortenberg gab es große Aebet⸗ ſchwemmungen. Büdingen.(Unter dem Verdacht der Kindes⸗ tötung.) In Schwickartshauſen wurde eine Witwe ver⸗ haftet, die unter dem Verdacht der Kindestötung ſteht. Sie ſoll ihr neugeborenes Kind kurz nach der Geburt mit der Belkdecke erſtickt haben. Die Frau wurde zunächſt in da⸗ Gederner Krankenhaus eingeliefert. Zwei Kinder vom Zug überfahren Schwäbiſch-Hall, 15. Aug. Das zweijährige Töchterchen und der zwei Jahre Neffe eines e hatten ſen unbemerkt vom Haus auf die Bahngleiſe begeben. Im ſel⸗ ben Augenblick brauſte der beſchleunigte Perſonenzu Crailsheim Heilbronn heran, von dem ſie erfaßt und 10 der Stelle getötet wurden. Der Lokomotivführer hatte die Kinder zwar bemerkt, aber den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen können, weil die Kinder, die das von ihm gegebene Nokſignal nicht beachtet hatten, zu plötzlich in ſeinen Geſichtskreis gekommen waren. — Ravensburg.(Im hochgehenden Fluß er⸗ trunken.) Beim Herausholen eines Balles aus der zur⸗ zeit hochgehenden Schuſſen fiel die 11 Jahre alte Antonie Schmoller in den Fluß. Sie ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. — Hofs Kr. Leutkirch. Bei dem 8 15 nächtlichen Ge⸗ witter ſchlug kurz vor Mitternacht der Blitz in den Kirch⸗ turm und ſetzte die Dachſparren in Brand. Glücklicherweiſe wurde der Brand ſofort bemerkt, ſo daß er rechtzeitig ge⸗ löſcht werden konnte. Waſſereinbruch bei Sprengungen Bergswerksungluck im Sächſiſchen Erzgebirge.— 11 Berg- leute von Waſſermaſſen eingeſchloſſen. Chemnitz, 16. Aug. Auf der Vereinigten Feldfundgrube in Ehreifriedersdorf ereignete ſich am Montag vormittag um 10 Ahr ein ſchweres Bergwerksunglück. Auf der erſten Ge⸗ zeilſtrecke der 150-Meter⸗Sohle erfolgte bei Sprengarbeiten ein ee wobei 25 Bergleute in der Grube eingeſchloſſen wurden. Von den Eingeſchloſſenen konnten ſich zehn ſelbſt in Sicherheit bringen. Es wurden ſofort umfang⸗ reiche Reltungsarbeiten eingeleitet, wodurch es bis 2 Uhr nachmittags gelang, vier Bergleute lebend zu bergen. Um 7 Uhr abends befanden ſich noch elf Bergleute in dem erſoffenen Skollen. Die Rettungsarbeiten, die ununkerbro⸗ chen fieberhaft forkgeſetzt werden, ſind äußerſt ſchwierig, da das Auspumpen des Waſſers viel Zeit in Anſpruch nimmt. Die ite henen elf Bergleute geben dauernd Klopfzei⸗ chen, ſo daß Hoffnung beſteht, ſie noch lebend bergen zu kön⸗ nen. An der Unglücksſtelle weilen mit Re ierungsvertretern Vertreter der Partei und der Deutſchen Aebeitsfron, Ver⸗ treter des Oberbergamtes Freiberg und des Bergamtes Stollberg. Nach dem Feſtgelage mit 90 Kilometer über die Landſtraße. Wismar, 16. Aug. Vier Männer, die in einer Gaſtwirt⸗ ſchaft in Grevesmühlen ſtark gezecht hattne, begaben ſich in der Nacht auf zwei Motorrädern mit über 90 Kilometer Stundengeſchwindigkeit auf die Heimfahrt. Kurz vor Wis⸗ mar fuhr der eine Fahrer einen aus Hagen i. Weſtf ſtam⸗ menden Fußgüngen an, der weit in den Cbauf ſeegraben ge ſchleudert und getötet wurde. Der er erlit lebensgefährliche, der Beifahrer leichtere Verletzungen. Der Fahrer des zweiten Motorrades, der ebenfalls betrunken war, wurde feſtgenommen. Zur Butterverſorgung Kein Anſpruch auf eine beſtimmke Menge Die Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel teilt fol⸗ gendes mit: Bei einem Teil der Verbraucherſchaft ſcheint trotz mehr⸗ facher Bekanntmachungen in den Tageszeitungen immer noch eine große Unklarheit in der Verſorgung und Abgabe von Butter ſeitens des Lebensmitteleinzelhandels zu herr⸗ ſchen. Da die den Lebensmittel⸗Einzelhandels⸗Kaufleuten zur Verfügung ſtehende Buttermenge in den einzelnen Geſchäf⸗ ten verſchieden iſt, muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß ein Anſpruch des Verbrauchers auf eine be⸗ ſtimmte Menge Butter nicht beſteht. Gerade hierüber ſcheint immer noch Unklarheit zu herrſchen, wie die Forderung und das Beſtehen auf Lieferung einer beſtimmten Menge ſei⸗ tens mancher Hausfrau ſtets wieder erkennen laſſen, die 15 1 ihres Lebensmittelhändlers nicht gelten laſ⸗ en will. Seitens des Lebensmitteleinzelhandels werden in den letzten Wochen immer mehr Klagen darüber laut, daß Kun⸗ dinnen bzw. Familien, die ſich auf Reifen befinden, von anderen, dem Einzelhändler zum Teil unbekannten Perſonen die Butter abholen ae Wir müſſen darauf hinweiſen, daß dieſes unzuläf ig iſt. Es müßte eigent⸗ lich jedem als ſelbſtverſtändlich erſcheinen; erhält doch jede in die Sommerfriſche fahrende Familie von dem Penſtonts⸗ inhaber ihre Butter geliefert. Es zeugt von einem roßen Egoismus und großer Rückſichtsloſigkelt den anderen Volks⸗ genoſſen gegenüber, in ſolchen Fällen zu glauben, ein An⸗ recht auf die Butter zu haben. Jeder ſollte daran denken, daß der Lebensmitteleinzelhändler für die hier für mehrere Wochen freiwerdende Buttermenge manchen von auswärts auf Beſuch weilenden Volksgenoſſen aus ſeiner ihm zur Verfügung ſtehenden Menge mit durchnehmen kann. Die Verbraucherſchaft mag aber überzeugt ſein, daß auch der letzte Lebensmittel⸗Einzelhändler ſich ſeiner Aufgabe und ſeiner Pflicht gegenüber der Verbraucherſchaft bewußt iſt. Helfe auch der Verbraucher die kleinen täglichen Sorgen und Schwierigkeiten meiſtern— nicht im Intereſſe des Lebens⸗ mitteleinzelhandels, ſondern im Intereſſe einer geregelten Verſorgung. Die große Anbekannte In dieſen Tagen war es, daß ein Beſucher von außer⸗ halb in unſerem Ort an einen Einheimiſchen die Frage nach der Bedeutung einer Sehenswürdigkeit richtete und— ein Achſelzucken erntete. Man ſoll es nicht für möglich halten, daß die meiſten von den Schönheiten und Sehenswürdigkei⸗ ten ihrer Vater⸗ oder Wohnſtadt weniger wiſſen als von den vielen Ausflugsorten, die ſie mit Fleiß beſucht und be⸗ ſichtigt haben. Aber es iſt nun einmal ſo: das Gute liegt uns immer allzunah. Gemeinhin wird man ſich um das in der eigenen Vaterſtadt Sehenswerte ſo gut wie gar nicht kümmern, denn— es iſt ja nicht„weit her“. Wieviele ſind ſchon in Rom, Paris oder anderen viel⸗ beſuchten Städten geweſen aber von der N wiſ⸗ 09 ſie herzlich wenig, ſo daß der fremde Beſucher ſie be⸗ chämt. Soll das ſo bleiben? Wir haben die Pflicht, unſere engere Umgebung, den Boden, der uns ernährt und trägt, beſonders innig zu erforſchen. Dann erſt werden ſich uns neue Beziehungen zur Heimaterde erſchließen, wir werden dieſe Stätte kennen und verſtehen lernen, werden an ihren Sorgen und Nöten teilnehmen Damit aber kommen wir auch den Mitbürgern unſerer Vaterſtadt näher und 55 105 uns mit ihnen zu einer wahren Volksgemeinſchaft zu⸗ ammen. Im nationalſozialiſtiſchen Staat wird auf die Pflege des Heimatgedankens und Heimatgutes beſonderer Wert gelegt. Faſt überall ſchon ſind Heimatmuſeen erſtanden, Sammlun⸗ gen angelegt. Beſuchen wir ſie, knüpfen wir engere Bezie⸗ hungen zu denen an, die hier am Ort vor uns ebten, ma⸗ chen uns mit ihrem Leben und Treiben anhand der über⸗ lieferten Trachten und des Urväterhausrates vertraut Innerlich reicher werden wir werden und aus dieſem Reich⸗ tum auch unſeren Kindern abgeben können. Lernen wir alſo die Vaterſtadt kennen, um ſie noch mehr zu lieben! Gedenktage 17. Auguſt 1676 Der Dichter Hans Jakob Chriſtoffel v. hauſen in Renchen in Baden geſtorben. 1786 Friedrich der Große in Schloß Sansſouci bei Pots⸗ dam geſtorben. 1830 Der Mediziner und Märchendichter Richard v. Volk⸗ mann⸗Leander in Leipzig geboren. 1861 Der Maler Ludwig v. Hofmann in Darmſtadt ge⸗ boren. 1876 Der Dichter Theodor Däubler in Trieſt geboren. 1878 Der Baumeiſter Paul Ludwig Trooſt in Elberfeld ge⸗ Grimmels⸗ boren. Sonnenaufgang: 5.10 Uhr Sonnenuntergang: 19.47 Uhr Mondaufgang: 21.53 Uhr Monduntergang: 12.10 Uhr Du ſollſt nicht töten! Fahre vorſichtig! Die Ilvesheimer Jubiläumsſpielwoche. Alemannia Ilvesheim— Fv. 03 Ladenburg 2:2 Den Auftakt zu den ſportlichen Veranſtaltungen bil⸗ dete am Sonntag das Treffen obiger Mannſchaften auf dem Ilvesheimer Sportplatze. Das Spiel ſelbſt hatte ſehr unter den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen zu leiden. Trotz⸗ dem zeigten beide Mannſchaften ein ſchönes Spiel, und das Unentſchieden bewies, daß ſich zwei gleichſtarke Spielpartner trafen. Beiderſeits wurden gute Torgelegenheiten heraus⸗ geſpielt. Die Ilvesheimer Mannſchaft arbeitete gut. Bei Ladenburg war lediglich der Torwart gut, Mittelläufer ſowie der Innenſturm arbeiteten zufriedenſtellend. Der Montag und der heutige Dienstag bringt als Fortſetzungen die Jugend⸗Turnierſpiele. 8 Der Gau Würkttemberg hat nun auch ſeine erſten Fuß⸗ ballpunkteſpiele feſtgelegt. Am 11. September ſpielen: Sportfreunde Stuttgart— Spvgg Cannſtatt, S Feuer⸗ bach— Stuttgarter Sc und FV nalen— Ulm 94. Preußen Münſter iſt der letzte aufſteigende Fußballver⸗ ein. Er ſpielt in der Folgezeit in der weſtfäliſchen Gauliga, nachdem er am Sonnkag im letzten Aufſtiegsſpiel SS Wat⸗ tenſcheid 8:0 beſiegte. Ein Handballturnier veranſtaltet die Turnerſchaft Göp⸗ pingen am 28. Auguſt. Es nehmen teil: Eßlinger TSV, TG Holzheim, TSS Stuttgart, TSV Süßen, Turnerſchaft Göp⸗ pingen und der bayeriſche Meiſter Poſt⸗SV München Bühler(Stuttgart) gewann den Großen Filderpreis über 108 km mit Start und Ziel in Scharnhauſen vor Le⸗ derer(Feuerbach) und Schertle(Heutigsheim). Münchener Fahrer waren bei den Augsburger Aſchen⸗ bahnradrennen in Front. Mehltretter/ singer gewannen das 100-Runden⸗Mannſchaftsfahren. Weltmeiſter Scherens wurde bei den Fliegerkämpfen in Wandre(Belgien) von dem Holländer van Vliet beſiegt. Der Kölner Richter war nicht am Start. Das Kriterium in Wangen am Sonntag, 28. Auguſt, wird eine ausgezeichnete Beſetzung erfahren. Die deutſche Spitzenklaſſe mit Heller. Balling, Schellhorn, Seufert(alle Schweinfurt) trifft auf Maag(Schweiz), Suter(Schweiz), die Italiener Goſi, Bolini, Silveſtri, Battelini u. a. Schweden hat im Anſchluß an die Meiſterſchaftskämpfe die Mannſchaft aufgeſtellt, die am 27/28. Auguſt in Stock⸗ holm den Leichbathletik⸗Länderkampf gegen Deutſchland be⸗ ſtreitet. BfR Mannheim, Badens Fußball⸗Gaumeiſter, ſpielt am kommenden Sonntag, 21. Auguſt, gegen SV Wiesbaden. Das vorgeſehene Treffen gegen Racing Straßburg mußte ausfallen— SpVg Sandhofen hat am gleichen Tage FK 03 Pirmaſens zu Gaſt. dee Marktberichte (Ohne Gewähr). Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 15. Auguſt. Amtlich lotierten: Weizen Feſtpreisgeb. Weg 19.60, W' 11 19.80, W'ü 12 19.90, W 13 20, Wᷣ᷑ 16 20.30, W' 18 20.50, W 19 20.70, W 20 20.90, Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18.10. R 12 18.20, R 14 18.40, R 15 18.50, R 16 18.70, R 17 18.80, R 18 18.90, R 19 19.10, Weizenmehl Type 812 Feſtpreisgeb. W'13 29.10, W 16 29.20, Wᷣ 19 29.20, Wü 20 29.55, Rog⸗ genmehl Type 997 Feſlpreisgeb. R 12 22.45, R 15 22.80. R 16 22.5 R 18 23.30, R 19 23.50, Weizenfuttermehl 13.60, Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10.75, Wᷣ 16 10.90, W' 18 11, W̃᷑ 19 11.10, W 20 11 20, Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9.95, R 15 10.15. R 16 1025, R 18 10.40, R 19 10.50 Wieſenheu 5 bis 5 bis 6. 5 Zeitſchriften und Bücher. La Traducteur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Unterhaltungsblatt. Wer ſich ſein bißchen Franzöſiſch vetten oder dasſelbe weiter ausgeſtalten will, der greife nach dieſer textlich, illuſtrativ und auch techniſch vorzüglich aus⸗ geſtatteten Zeitſchrift. Probeheft koſtenlos durch den Verlag des Traducteur in La Chaux⸗de⸗Fonds(Schweiz) oder durch die Auslieferungsſtelle für Deutſchland: F. E. Fiſcher, Kurze Straße 8, Leipzig C 1. Fernſehen zu Hauſe! Der neue deutſche Kleinempfänger — für nur 35 RM! das ſind eindrucksvolle Hinweiſe zur 15. Großen Deutſchen Rundfunk⸗Ausſtellung in Berlin. Die neue Nummer 33 der„Funk⸗Illuſtrierten“ in Stutt⸗ gart veröffentlicht hierzu beachtenswerte Bilder als Fort⸗ ſetzung der Ausſtellungseindrücke. Alſo lieber Radiohörer, noch iſt es Zeit! Für die Zuhauſegebliebenen bietet das ausführliche Programm eine Fülle von Neuem und Schönem. Ein reichhaltiges Auslandsprogramm von über 50 Sendern iſt eine willkommene Ergänzung. Die Bezieher der„Funk⸗ Illuſtrierten“ ſind noch gegen Unfall verſichert. Die Höhe der Auszahlungen hat 120 Tauſend Reichsmark ſchon über⸗ ſchritten. Der Verlag Wilhelm Herget in Stuttgart ver⸗ ſendet auf Wunſch gern Probenummern ieſer boden⸗ ſtändigen Rundfunkzeitung. Im fillfswerk mutter und kind“ ſorgt die sb. für die Familſe, wenn ſich die mutter in erholung befindek oder kranßk iſt. 9 278 flaushalthilfen ſtehen bereit, on ihrer Stelle un⸗ 580. daß W Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: allen ganer. gaben der e en a de a 5 oder OJ.⸗Heim. 1 groß Jauner 8 in Ilvesheim. 5 1 Adreſſen an die Einnäherin e 5 Verlobungs- Marien —* zum Tabahbrechen 8 Feiſch„e, DVermahlungs- Marien eingetroffen: 8. i Süßbücklinge Tablohn gratulalions- Marien 500 er 40 Pfg. Geräucherte Tolle Besuchs- Rar J 2 Aach herne 1 Karten für geschentzweche e Bens 2 Maljesfilet esel, geschaflsharlen 8. den werden angeferugi in der k. Mürthwein i e 1 Nectar-Vole-Drucberoi. Im feckat-Bote. enigeltlich den faushalt zu führen. HILFE S WERK Ute Ind Rind . 17