Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härbkez Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Parden Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 38. 1140 38. Jahrgang Samstag, den 20 Auguſt 1988 Nr. 194 Derhandlungspauſe in Drag Einwöchige Unterbrechung der Beſprechungen.— Spiel⸗ raum für Runciman. Prag, 19. Auguſt. Wie in Prager politiſchen Kreiſen verlauket, wird nach der Klarſtellung des Abgeordneten Kundt über den Stand- unkt der Sudetendeutſchen Partei zur Nationalikätenfrage n den zwiſchen der Regierung und der Sudetendeutſchen Partei geführten Beſprechungen eine Unterbrechung ein⸗ treten, die ungefähr eine Woche dauern dürfte. Die Zwiſchenzeit ſoll von Lord Runeiman einerſeits und der Regierung andererſeits dazu benützt werden, den Bo⸗ den für die Schaffung einer neuen Verhandlungsgrundlage zu prüfen. In dieſem Zuſammenhang kann die Meldung als zutreffend bezeichnet werden, daß nun mit dem akti⸗ pen Eingreifen der britiſchen Miſſion in die Verhandlun⸗ gen zu rechnen iſt. Allerdings ſcheint bisher die Frage noch nicht geklärt zu ſein, ob es ſich bei dieſer Aktion Runei⸗ mans lediglich um ein Gutachten handeln wird, das den beiden Streitparteien zur Aeußerung unterbreitet werden ſoll, oder um einen poſitiven Vermittlungsvorſchlag. In dieſem Zuſammenhang ſchreibt der„Brünner Ta⸗ gesbote“:„Nach den Erklärungen, die Abg. Kundt namens der Sudetendeutſchen Partei vor den Mitgliedern der Re⸗ gierung abgab, iſt in der Verhandlungslage jene Zäſur ein⸗ getreten, die im Intereſſe der zu klärenden Hauptfragen unvermeidlich war. Jedermann weiß jetzt, worauf es der Sudetendeutſchen Partei ankommt. Sie will endlich von den maßgebenden Stellen auf tſchechiſcher Seite in über⸗ e und unmißverſtändlicher Weiſe über die Frage ufſchluß erhalten, ob bei dem Verhandlungspartner der Mut zur Bekundung des guten Willens vorhanden iſt, dem bisherigen Brauch ein Ende zu ſetzen, demzufolge die Ziele und Abſichten der Regierung in dem Geſtrüpp der tſchechi⸗ ſchen öffentlichen Meinung verborgen lagen, aus dem die Regierung bislang keinen Ausweg finden konnte, weil es ihr an der Entſchloſſenheit fehlte, die unter dem Einfluß einer radikalen Preſſe ſtehende tſchechiſche Volksmeinung über die wahre Sachlage aufzuklären. Die Sudetendeutſchen wiſſen, daß dieſe Aufgabe der Regierung keineswegs leicht 55 wird, da die Unterlaſſungen auf dieſem Gebiet bereits en Blick der Oeffentlichkeit für die Wirklichkeit bedenklich getrübt haben. Sie wiſſen aber auch, daß dieſe Aufklärungs⸗ arbeit, ſo ſchwer ſie auch ſein möge, unbedingt wird ge⸗ leiſtet werden müſſen, da ſonſt die Stickluft, in der ſich die Verhandlungen bisher bewegen mußten, niemals den im Intereſſe einer vernünftigen Regelung dringend gebotenen Reinigung Sprozeß durchmachen kann. In dieſem Punkt ha⸗ ben die Erklärungen des Abg. Kundt. die notwendigen Vorausſetzungen für die Fortführung der Verhandlungen mit eindeutiger Klarheit ümriſſen. Die Regierung kenat jetzt den Weg, der für ein erſprießliches Fortſchreiten in 7 5 kommt. Es iſt zu hoffen, daß ſie ihn betreten wird.“ Lord Runciman bei Hodza Miniſterpräſident Dr. Hodza empfing Lord Runeiman 85 einer längeren Beſprechung, die ungefähr anderthalb tunden dauerte. Wie aus unterrichteter Quelle verlautet, hat die Zuſammenkunft Lord Runcimans mit Henlein den Hauptgegenſtand der Unterhaltung gebildet. Lord Runci⸗ man ſoll auf Grund ſeiner vorhergegangenen Beſprech ing mit Konrad Henlein dem Miniſterpräſidenten gewiſſe Vor⸗ ſchläge unterbreitet haben. Wie eine der Regierung naheſtehende Korreſpondenz meldet, iſt eine Begegnung der ſudetendeutſchen Parteiab⸗ ordnung mit dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Miniſterpräſidenten und den politiſchen Miniſtern in Ausſicht genommen. Die Regierung legt, nach derſelben Quelle, größten Wert auf die Fortſetzung der Beſprechungen. Bei den Lehrtruppen der Luftwaffe Gefechtsmäßige Vorführungen vor Vuillemin Berlin, 20. Auguſt. Am Freitag weilte der Chef des Generalſtabes der Ponzeichen Luftwaffe General Vuillemin mit General Aſtier und den übrigen Herren ſeiner Begleitung auf dem Luftwaffenübungsplatz Zingſt, wo er gefechtsmäßigen Vorführungen von Verbänden der Lehrtruppen der Luft⸗ waffe beiwohnte. Die Vorführungen, die von den franzö⸗ ſiſchen Gäſten vom Beobachtungsſtand des Luftwaffen⸗ übungsplatzes verfolgt wurden, zeigten gefechtsmäßiges Schießen der leichten und ſchweren Flakartillerte, Tiefan⸗ griffe der Kampfflieger ſowie 11 195 ſchwerer e zeuge und Sturzkampfflieger mit ſcharfem Bombenwurf, ſo⸗ wie die Abwehr der emeflagzergg ri das Zuſammen⸗ wirken von Jagdflugzeugen und Flakartillerie. 5 Während eines Frühſtücks, das im e des genes 11 eingenommen wurde, fes der Höhere ommandeur der Lehrtruppen der Luftwaffe, Generalma⸗ jor Förſter, General Vuillemin und die Offiziere ſeiner Be⸗ leitung willkommen. General Vuillemin ſprach in kurzen orten ſeine Anerkennung aus. g 9 Nach der Landung auf dem Flughafen Tempelhof bega⸗ ben lich die franzöſiſchen Gäſte in das Reichsluftfahrtmini⸗ ſterium, wo ſie im Ehrenhof vom Chef der Zentralabtei⸗ lung des Reichsluftfahrtminiſteriums, General der Flieger von Wißendorff, empfangen wurden. Bei einem Rundgang durch das Miniſterium wurden von ihnen ſowohl der Ehren⸗ — als auch einige Sitzungszimmer und Arbeitsräume be⸗ ichtigt Adolf Hitler beim II. Armeekorps Beſuch auf dem Truppen-Uebungsplatz Groß⸗Born Steltin, 19. Aug. Der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht traf am Freitag zu einem zweitägi⸗ gen Beſuch auf dem Truppenübungsplatz Groß⸗Born ein, um an den Truppenübungen des II. Armeekorps teilzuneh⸗ men. Beim Eintreffen 15 dem Platz wurde er durch den Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch, dern Oberbefehlshaber der Heeresgruppe J Generaloberſt von Rundſtedt, den Kommandierenden General des[I. Ar⸗ meekorps General der Infanterie Blaskowitz und den Gau⸗ leiter von Pommern Schwede⸗Koburg, der als Ehrengaſt des Heeres an den Uebungen teilnimmt, begrüßt. In der Begleitung Adolf Hitlers befanden ſich Reichslei⸗ ter Bormann ſowie die perſönlichen Adjutanten, Brigade⸗ führer Wiedemann und Brigadeführer Bormann und die militäriſchen Adjutanten, Major Schmundt und Haupt⸗ mann Engel. 1 Reichstagung der Auslandsdeutſchen Dr. Frick, Frhr. von Neurath, Dr. Ley, Gauleiter Bürckel und Generaladmiral Raeder in Stuttgart Stuttgart. 20. Aug. Wie nunmehr feſtſteht, wird bei der feierlichen Eröffnung der 6. Reichstagung der Auslands⸗ deutſchen am Vormittag des 28. Auguſt in der Stadthalle auch der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick ſprechen. Wei⸗ ter nehmen Gauleiter Bohle, Gauleiter Reichsſtatthalter Murr und Oberbürgermeiſter Dr. Srölin das Wort. Reichsminiſter Dr. Frick und der Reichsminiſter und Präſident des Geheimen Kabinettsrates Freiherr von Neu⸗ rath werden auch an der Großkundgebung am Sonntag nachmittag in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn teilnehmen, bei der der Stellvertreter des Führers Heß zu den Deutſchen aus aller Welt ſprechen wird. Weiterhin wird bekannt, daß außer den bereits ge⸗ nannten führenden Perſönlichkeiten von Partei und Staat am Dienstag, 30. Auguſt, in einer Kundgebung in der Stadthalle Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprechen wird. An dieſer Kundgebung werden erſtmalig 400 Ordensjun⸗ ker der Ordensburg Eröſſinſee teilnehmen und eine in Stuttgart noch nie gehörte„Nationalſozialiſtiſche Feier“ zur Aufführung bringen. Am Mittwoch, 31. Auguſt, findet in der Schwaben⸗ halle eine Großkundgebung ſtatt, auf der Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel über das Thema„Saar und Oſtmark“ ſprechen wird. Hier werden die Auslandsdeutſchen zum er⸗ ſten Mal den Mann hören, der als Beauftragter des Füh⸗ rers den Volksentſcheid in Oeſterreich am 10. April ds. Is. leitate. Auch Generaladmiral Dr. h. e. Raeder wird in dieſem Jahr erſtmalig an der e der Auslandsdeutſchen teilnehmen und in der Stadthalle das Wort nehmen. Zu Ehren des hohen Gaſtes wird eine Kompanie des Marine⸗ lehrbataillons mit verſtärktem Muſikkorps und Spielleuten drei Tage in Stuttgart weilen. Am Schlußtag der 6. And e der Auslandsdeut⸗ ſchen, dem 4. September, ſind dann bekanntlich ein Feſt⸗ zug ſowie eine gewaltige Kundgebung mit Reichsminiſter Dr. Goebbels vorgeſehen, die in Zuſammenhang mit dem anſchließenden Rieſenfeuerwert den großartigen Ausklang der Tagung bringen wird. Von Stuttgart nach Nürnberg Im Anſchluß an die 6. Reichstagung der Auslandsdeut⸗ ſchen in Stuttgart, die neben den politiſchen Leitern der Auslandsorganiſation eine große Zahl auslandsdeutſcher Volksgenoſſen zuſammenfaſſen wird, werden, wie die NSK meldet, die Teilnehmer der Stuttgarter Tage Gelegenheit zum Beſuch Nürnbergs und der großartigen Reichspartei⸗ tagsveranſtaltungen haben. Die Auslandsdeutſchen werden, ſoweit ſte am Reichsparteitag teilnehmen, in Erlangen Quartier beziehen, von wo aus hinreichende Verkehrsver⸗ bindungen zu den Parteitagsveranſtaltungen beſtehen. Das große Intereſſe des Auslandsdeutſchtums an der diesjäh⸗ rigen Stuttgarter Tagung iſt daher auch bereits ein An⸗ haltspunkt für die beſonders ſtarke Teilnahme des Aus⸗ landsdeutſchtums am diesjährigen Reichsparteitag. Nichterſpruch und Weltanſchauung Tagung des Keichsrechtsamtes der NS DA ß. München, 20. Aug. In dem neuen Haus des Reichsrechts⸗ amtes der NSDAP in München wurde— wie die NSK meldet— in Anweſenheit von Reichsleiter Dr. Frank die e des Reichsrechtsamtes durch eine Arbeits⸗ tagung der Reichsgruppenwalter des NS⸗Rechtswahrer⸗ bundes eröffnet, an der erſtmalig auch der Landesführer Oeſterreichs des NSRB, Staatsminiſter Dr. Hueber, ſowie der Gauführer des NSRB Dr. Mann teilnahmen. Dr. Frank begrüßte die Reichsgruppenwalter und Gaurechts⸗ amtsleiter der Partei und die Vertreter der deutſchen Oſt⸗ mark und kennzeichnete Aufgabe und Bedeutung der Ar⸗ beitstagung. Sodann erſtatteten die Leiter der ſieben Reichsgruppen des NS⸗Rechtswahrerbundes(Richter und Staatsanwälte, Rechtspfleger, Rechtsanwälte, junge Rechtswahrer, Wirt⸗ ſchaftsrechtler, Rechtswahrer der Verwaltung, Notare, rechts⸗ und wirtſchaftswiſſenſchaftliche Hochſchullehrer) ein⸗ ehenden Bericht über die Tätigkeit. Zur Frage der richter⸗ lichen Unabhängigkeit betonte dabei Dr. Frank, daß ein echter Nationalſozialiſt als unabhängiger Richter Urteile fällen werde, die von der Weltanſchauung getragen, jeder Kritik ſtandhalter i nw Der amerikaniſche Erdteil Rooſevelt für Ausdehnung der Monroe-Doktrin auf Kanada Verſicherung der bedingungsloſen Freundſchaft Newyork, 19. Auguſt. Präſident Rooſevelt hielt, wie aus Kingſton in Ontario gemeldet wird, bei der Verleihung des Ehrendoktors durch die Queens⸗Univerſität vor den verſammelten Fakultäten und in Anweſenheit der höchſten kanadiſchen Beamten, darunter dem Premierminiſter Mackenzie King, eine Rede, die in der amerikaniſchen Preſſe als Ausdehnung der Monroe⸗Doktrin auf Kanada bezeichnet wird. Rooſevelt ver⸗ ſicherte Kanada der bedingungsloſen Freundſchaft der Ver⸗ einigten Staaten. Im einzelnen erklärte Rooſevelt u. a., USA und Kanada ſeien wahre Freunde, da beide Nationen ihre Rechte mit Offenheit wahren und ſich keine von beiden der Schliche der Geheimdiplomatie bedienten. Beide Länder legten ihre Streitfragen durch Beratungen bei. Der Präſident ſchilderte dann den engen Zuſammenhang der Nationen des amerikaniſchen Erdteils mit den Vorgän⸗ gen in anderen Ländern. Vor einigen Tagen, ſo führte er an, ſei ein glücklicherweiſe unwahres Gerüuͤcht in die Welt geraten(gemeint iſt der Schangfeng⸗Konflikt). Es habe ge⸗ heißen, daß Armeen. die ſich in bedauerlicher Aufſtellung gegenüberſtänden, in Bewegung geſetzt werden ſollten. In wenigen Stunden habe ſich die Wirkung dieſes Gerüchtes in Montreal, Newyork, Ottawa, Waſhington, San Fran⸗ zisko uſw. bemerkbar gemacht. Kanadiſche und amerikaniſche Geſchäftsleute hätten es im gleichen Maße geſpürt und ſich gewundert, inwieweit ihr eigenes Leben betroffen wurde. Dies beweiſe, daß die amerikaniſchen Länder nicht mehr ein ferner Kontinent ſeien, für den die Strudel der Kontrover⸗ ſen jenſeits der Meere kein Intereſſe hätten oder dem ſie nichts anhaben könnten.„Wir ſind in den Amerikaländern ein Faktor geworden, mit dem jeder Generalſtab jenſeits der Meere rechnen müſſe“. Rooſevelt verwies dabei auf den rieſigen Umfang der Naturſchätze Amerikas, auf die Kraft ſeiner Wirtſchaft und die Zahl der Bevölkerung.„Dies alles hat die amerikaniſchen Länder zu lebenswichtigen Faktoren im Weltfrieden gemacht, und zwar ob wir wollen oder nicht.“ Das kanadiſche Dominon ſei ein Teil der Schweſternſchaft des britiſchen Reiches.„Ich gebe Ihnen die Verſicherung, daß das Volk der Vereinigten Staaten nicht müßig dabei⸗ ſtehen wird, wenn die Beherrſchung kanadiſchen Bodens durch ein anderes Reich droht. Dieſer Erdteil ſolle eine ſtarke Burg bleiben.“ Die Rede Rooſevelts in Kanada hat in den Vereinig⸗ ten Staaten großes Aufſehen erregt. Sie wird nicht nuͤr als eine Ausdehnung der Monroe⸗Doktrin auf das bisher von der Panamerikaniſchen Union abſeits ſtehende Kanada gedeutet, ſondern vor allem als Unterſtreichung der letzten Ausführungen Außenminiſters Hull betrachtet. Wenn Hull von einer Kooperation mit anderen friedliebenden Mächten ſprach, ſo ging Rooſevelt noch einen großen Schritt weiter, indem er uneingeſchränkte Waffenhilfe verſprach, wenn Ka⸗ nada angegriffen werden ſollte. Dieſe Waffenhilfe wird ſchon jetzt vorbereitet, denn Alaska erfreut ſich eines immer größeren Intereſſes ſeitens der amerikaniſchen Wehrmacht, die dort Autoſtraßen, Fliegerhorſte und Seeflughäfen ein⸗ richten will. Zum Bau der Autoſtraßen braucht jedoch Amerika, da dieſe durch Kanadas Gebiet gehen, deſſen Zu⸗ ſtimmung. 5 Das Echo in London und Paris Die Rede 5 in Kingſton(Ontario) bildet das Hauptthema der Londoner 155„Daily Telegraph“ ſchreibt, wenn man auch die Ausführungen Rooſevelts ſo auslegen könne, als ob ſie im weſentlichen nichts anderes wären als eine erneute Beſtätigung der Monroe⸗Doktrin unter neuen Umſtänden, ſo ſei es in Wirklichkeit doch das perſönliche Glaubensbekenntnis Rooſevelts zur tiefen Ver⸗ bundenheit der beiden großen Demokratien des amerikani⸗ ſchen Kontinents, zwiſchen denen es in den grundlegenden Fragen keine Trennung geben könne.—„Daily Expreß“ erklärt, die Erklärung Rooſevelts ſei auf der Monroe⸗Doktrin begründet, dem Eckſtein der amerikaniſchen Außenpolitik ſeit 1823. Der damalige britiſche Außenminiſter habe Amerika vorgeſchlagen, eine gemeinſame engliſch⸗amerikaniſche Er⸗ klärung gegen jeden Verſuch Spaniens, ſeine alten Kolonien in Amerika zurückzuerobern, abzugeben. Statt deſſen habe Präſident Monroe unabhängig von England eine Erklä⸗ 1 abgegeben, daß keine europäiſche Macht einem amert⸗ kaniſchen Staat das Recht der Selbſtregierung ſtreitig ma⸗ ezug chen würde. Rooſevelt beſtätige 19 dieſe Politik in auf Kanada. Hinſichtlich der allgemeinen außenpolitiſchen Erklärungen Rbooſevelts betont das Blatt, daß das amerika⸗ niſche Volk hier 5 hinter ſeinem Präſidenten ſtehe, denn etwa 90 vH ſeien für Iſolierung, d. h. ſtrikte Her⸗ e aus allen Konflikten, die die USA nicht un⸗ mittelbar berühren.—„Daily Mail“ erklärt, der herzliche Ton der Rede 18 England könne Veranlaſſung ge⸗ ben, aus den Worten Rooſevelts mehr zu leſen, als direkt geſagt ſei. i Auch die Pariſer Preſſe veröffentlicht die Erklärun⸗ en Rooſevelts in 5 Alfmachung. Die Zeitungen e Ertern die politiſchen Zuſammenhänge und die hiſtorif 1 innerhalb des amerikaniſchen Erdteiles, die für die Garantieerklärung Rooſevelts an Kanada Vorausſetzung i waren. Die Worte Rooſevelts, in denen eine verſtärkte An⸗ teilnahme der amerikaniſchen Politik an den Problemen übrigen Welt zum Ausdruck kommt, werden vielfach in Pariſer Preſſe ausgewertet und, wie ſchon bei früheren Anläſſen, werden Verſuche angeſtellt eine ſoſche Steigerung des amerikaniſchen Intereſſes unter den Oberbeg Ge meinſamkeit der Demokratien“ auch für die franzöſiſe 5 Benpolitik zu verſuchen. 55550 Deuiſchland grüßt ſeinen Gaſi Der Beſuch des Reichsverweſers von Ungarn— Begrüßung auf dem Weſtbahnhof in Wien— Weiterfahrt nach Kiel Berlin, 20. Auguſt. Der Reichsverweſer des Königreiches Ungarn. 8. D. Admiral Nikolaus Horthy von Nagybanya, und J. D. Frau von Horkhy kreten am Sonntag morgen ihre Reiſe nach Deutſchland an. In ihrer Begleitung befinden ſich der unga⸗ riſche Miniſterpräſident von Imredy, der ungariſche Mini- ſter des Aeußeren von Kanya, der ungariſche Honvedmini⸗ ſter General der Infanterie von Ratz, der Chef der Kabi⸗ neltskanzlei des Reichsverweſers Dr. von Irayg und der Chef der Militärkanzlei des Reichsverweſers Jeldmarſchall⸗ Leutnant von Janyi. An der deutſchen Grenzſtation Bruck a. d. Leitha⸗Bruck⸗ neudorf wird der vorher eingetroffene deutſche Sonderzug mit dem ungariſchen Geſandten Feldmarſchall⸗Leutnant Sztojay, dem deutſchen Geſandten in Budapeſt von Erd⸗ mannsdorff, dem Führer des deutſchen Ehrendienſtes Vize⸗ admiral Schuſter, dem Chef des Protokolls Geſandten Freiherrn von Dörnberg, dem Stabsleiter des Verbindungs⸗ ſtabes des Stellvertreters des Führers Stenger ſowie den übrigen Mitgliedern des deutſchen Ehrendienſtes dem unga⸗ riſchen Sonderzug angeſchloſſen. Gegen Mittag wird dieſer auf dem Weſtbahnhof in Wien eintreffen, wo der ungariſche Reichsverweſer und Frau von Horthy von dem Reichsſtatthalter in Oeſterreich und Frau Seyß⸗Inquart, ſowie den führenden Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht empfangen werden. Der Reichsverweſer wird eine Ehrenkompanie der Luft⸗ waffe abſchreiten und nach kurzem Aufenthalt die Fahrt nach Kiel fortſetzen. Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers flag⸗ gen aus Anlaß des Beſuches S. D. des Reichsverweſers des Königsreichs Ungarn, Admiral von Horthy, die öffent⸗ lichen Gebäude für die Dauer ſeines Aufenthaltes in den⸗ jenigen Städten, in denen ſich der Reichsverweſer während einer Deutſchlandreiſe befindet. Außerdem flaggen die öf⸗ lentlichen Gebäude in den Ortſchaften, die an den vom Reichsverweſer befahrenen Eiſenbahnſtrecken liegen, am Tage der Durchreiſe. Auf allen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, die Emp⸗ fangs⸗ oder Abſchiedszwecken dienen, kann neben den von Reichs wegen vorgeſehenen Flaggen die ungariſche Flagge geſetzt werden. Die Bevölkerung der in Betracht kommenden Ortſchaf⸗ ten wird gebeten, an den Tagen des Beſuches oder der Durchreiſe die Reichs⸗ und Nationalflagge zu zeigen. Durch 815 Preſſe wird das Reiſeprogramm rechtzeitig bekanntge⸗ geben. Ein Ehrentor an der Keichsgrenze Wien, 19. Aug. Die Reiſe des ungariſchen Reichsver⸗ weſers Admiral von Horthy wird im ganzen Reich mit größten Feierlichkeiten begleitet ſein, und die Stätten, die der ungariſche Reichsverweſer berühren wird, rüſten ſchon jetzt zu ſeinem Empfang. In der Oſtmark beginnt die Aus⸗ ſchmückung der Strecke bereits an der Reichsgrenze bei Nik⸗ kelsdorf, wo eine mächtige Triumphpforte den Gaſt begrü⸗ ßen wird. Zu beiden Seiten des Triumphbogens erhebt ſich ein Fahnenwald von ungariſchen und Hakenkreuzflaggen. Im Wiener Weſtbahnhof, wo die Ausſchmückung der Skrecke ihren Höhepunkt erreichen wird, ſind bereits hundert eifrt⸗ er Hände an der Arbeit, um unter der Leitung von Pro⸗ ſeſſor Popp das ſchlichte Gebäude in ein künſtleriſches Feſt⸗ gewand zu kleiden und ſo einen würdigen Rahmen für die erſten Be ae e auf deutſchem Boden zu bereiten. Die Bahnhofshalle wird ein aus ungariſchen und Hakenkreuzfahnen gebildeter Seidenbaldachin abſchlietzen Und die Halle schu wird mit 5 Wappen und Rei⸗ e ee geſchmückt werden. Am Bahnhoſsvorplatz wer⸗ en Fahnenmaſten und Schmuckſäulen errichtet. Feſtoorbereitungen in Kiel Der Reichsverweſer des Königsreiches Ungarn, Admiral von Horthy, wird mit ſeiner Gemahlin auf ſeiner Deutſch⸗ landreiſe auch die deutſche e deen Kiel 5 Der Stapellauf eines neuen Kreuzers, deſſen Taufe die Gat⸗ tin des Reichsverweſers vollzieht, wird als ſichtbare Be⸗ kundung der herzlichen Wa Freundſchaft im Mittelpunkt des Tages ſtehen. Unzählige Hände ſind ſchon am Werk, um den Straßen und Plätzen der Stadt ein feſtliches Gewand zu verleihen. rofeſſor Blazek von der Staatlichen Schule für Freie und Angewandte Künſte, Berlin, hat die ehrenvolle Auigabe übernommen, db een Punkten der Kriegsmarir Kadt, die am Montag die Hauptereigniſſe des großen Geſchehens 28 werden, einen Rahmen zu geben, der der Bedeutung dieſes Ehrentages der Stadt, der deutſchen Wehrmacht und des ganzen deutſchen Volkes gerecht wird. Am Hafenufer entlang zieht ſich eine ſchnurgerade Allee oher Fahnenmaſten. Vor der Bellevue⸗Gruppe wird ein Fee hoher Doppelpylon, mit dem Hoheitszeichen des iches und dem Age Staatswappen gekrönt, hin⸗ gusrufen über die Förde. Auch das 1 5er des Hafens er⸗ fährt eine würdige Ausſchmückung bis hinauf nach Laboe um Ehrenmal der deutſchen Kriegsmarine. Poſtmeiſterſtellen für Gudetendeutſche? Anzulängliche Prager Vorſchläge. Prag, 20. Auguſt. Wie von dem Sekretariat Lord Runcimans mitgeteilt wird, hat der Vorſitzende der Regierung Dr. Hodza erklärt, daß in einiger Zeit innerhalb der Poſtverwaltung eine Reihe von Stellen Beamten deutſcher Nationalität einge⸗ räumt werden ſoll. Wie es in der Mitteilung heißt, handelt es ſich um ſechs Poſtmeiſterſtellen und die Stelle eines Poſtmeiſterſtellvertreters. Weiter wird in vager Form mit⸗ geteilt, daß man die Abſicht habe, auch in der politiſchen Verwaltung deutſche Beamte mit verſchiedenen Aufgaben zu betrauen. So ſoll die Beſetzung der Stelle des Vorſitzenden am Reichsgericht in Eger durch einen Sudetendeutſchen in Erwägung gezogen worden ſein. * Dazu ſchreibt der Deutſche Dienſt unter der Ueberſchrift Erfüllte Zuſagen ſind keine Zugeſtändniſſe“; Die dem engli⸗ ſchen Vermittler Lord Runciman vom Vorſitzenden der Prager Regierung mit der nicht zu überſehenden Abſicht einer propagandiſtiſchen Wirkung gemachte Mitteilung, daß in einer nicht begrenzten Anzahl von Poſtverwaltungen leitende deutſche Beamte eingeſetzt werden ſollen, iſt keines⸗ wegs geeignet, das Problem der den Sudetendeutſchen vor⸗ enthaltenen Gleichberechtigung zu löſen. Dieſe Mitteilung ſtellt, zumal es ſich bei ihr um eine längſt fällige Konzeſſion handelt, noch nicht einmal einen Beitrag zur Abſtellung der viel grundſätzlicher gelagerten Beſchwerde der Sudetendeut⸗ ſchen dar. Selbſt wenn man die von den Tſchechen als große Tat aufgebauſchte Ernennung einiger weniger Poſtvorſtände und die noch nicht einmal feſtzugeſagte Einſetzung deutſcher Be⸗ amter in die politiſche Verwaltung als ein wirkliches Ent⸗ gegenkommen zu den ſudetendeutſchen Forderungen werten wollte, wäre damit lediglich eine Vorausſetzung zur Ein⸗ leitung der notwendigen Befriedung geſchaffen. Die Prager Regierung hatte ſchon im Februar 1937 in feierlicher Form Verſprechungen abgegeben, daß die im Laufe der bis dahin ſeit der Staatsgründung vergangenen Jahre den Sudetendeutſchen widerfahrenen ſchweren Benachteili⸗ gungen auf dem Gebiete der Aemterbeſetzung bereinigt wür⸗ den. Es iſt bekannt. wie ungenügend dieſes Verſprechen ein⸗ gehalten wurde. Die Beamtenfrage iſt für das Sudetendeutſchtum zwar wichtig, aber es kann ſich in der heutigen Lage nicht lediglich um einige Beamtenpoſten handeln, ſondern vor allem um die Anerkennung des Grundſatzes und ſeiner darauf erfol— genden wirklichen Anwendung. 5 Kämpfe an der Teruel⸗Front Neue Angriffe der Milizen. Bilbao, 19. Aug. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet Ruhe an der Katalonienfront, nachdem am Tage zu⸗ vor das Rechte Ufer des Segre⸗Fluſſes völlig von Feinden geſäubert worden ſei. An der Teruel⸗Front wurden An⸗ griffe der Milizen im Abſchnitt Manzanera und im Gebirge bei Salada abgewieſen. In der Nacht zum 16. Auguſt bombardierte die natio⸗ nale Luftwaffe militäriſche Anlagen in Sagunt und Hoſpi⸗ talet ſowie im Laufe des Donnerstag die Waffenfabrik in Arenis und die Häfen Roſas und Gandia. * Oegionärflugzeug gegen rote Jagdflieger Ueber ein dramatiſches Abenteuer, das ein Aufklärungs⸗ flugzeug der Legionäre bei Segorbe beſtanden habe, berich⸗ ten die Sonderkriegsberichterſtatter der römiſchen Abend⸗ preſſe. Das Flugzeug habe ſich plötzlich einer feindlichen Uebermacht von 15 roten Jagdflugzeugen gegenübergeſehen, die ſich ſofort auf den Gegner ſtürzten und ihn völlig um⸗ zingelten. Dennoch ſei es dem italieniſchen 8 gelun⸗ gen, ſich durch akrobatiſche Sturzflüge der feindlichen Uebermacht zu entziehen und nach verzweifelten Kämpfen einen nationalen Fiuighafen zu erreichen. Das Flugzeug habe nicht weniger als 38 Einſchläge aufzuweiſen gehabt. Der Beobachter, der eine Armverletzung avontrug, hätte trotz dieſer Verwundung das einzige Maſchinengewehr bis zur endgültigen Rettung bedient. Die Greuel in Caſtellon Ein nationalſpaniſcher Unkerſuchungsbericht. Burgos, 19. Aug. Die amtlichen Unterſuchungen über die kurz vor der Befreiung von Eaſtellon verübten Ver⸗ brechen ſind nun ſoweit abgeſchloſſen, daß der General⸗ ſtaatsanwalt des Oberſten Kriegsgerichte in Burgos das angeſammelte Beweismaterial zur Veröffentlichung freige⸗ geben hat. In einer 34 Seiten ſtarken Druckſchrift ſind alle Namen der Ermordeten mit genauer Angabe des Alters und der Anſchrift angeführt, ebenſo die näheren Umſtände der Erſchießung und die Truppenteile, welche die Verbre⸗ chen ausübten. Wie aus der Schrift hervorgeht, rückten die nationalen Truppen unter dem Oberbefehl des Generals Aranda am 13. Juni in Caſtellon ein und wurden ſofort von der Be⸗ völkerung unter Freudenbezeugungen als Befreier begrüßt. Die Roten, die ſich in den ſüdlichen Vierkeln der Stadt kon⸗ zentriert hatten, erhielten am Nachmittag des gleichen Ta⸗ ges den Befehl, noch einmal gegen die Kräfte General Francos vorzuſtoßen und dieſe aus der Stadt zu vertrei⸗ ben. Um eine Zerſtörung der Stadt zu vermeiden, zogen ſich die Nationalen in den nördlichen Teil zurück, bis ſchließ⸗ lich am Nachmittag des 14. Juni die endgültige Befreiung Caſtellons gelang. In dieſem Zeitraum, zwiſchen dem 13. und 14. Juni, haben die roten Söldnertruppen ihr entſetz⸗ liches Zerſtörungs⸗ und Hinrichtungswerk vollbracht. Im einzelnen zählt die Beweisſchrift des Generalſtaats⸗ anwalts folgende Greueltaten auf: Zwangsvertreibung einer großen Zahl von Einwohnern aus ihren Wohnſtätten, Verhaftung vieler Einwohner, die nach Valencia verſchleppt wurden, Ermordung zahlloſer Perſonen, Einbrüche in Ge⸗ ſchäften und Wohnhäuſern. Nach den bisherigen Feſtſtellun⸗ gen verſchwanden 35 Einwohner ſpurlos aus Caſtellon, fer⸗ ner fanden die Nationalen 70 Leichen von kürzlich hingerich⸗ teten Perſonen vor, bei denen in 35 Fällen die Perſonalien feſtgeſtellt werden konnten. Eine große Anzahl weiterer Leichname wurde von den Roten in der näheren Umgebung Gaſtellons verſcharrt. Die Hinrichtungen wurden in der Regel vor den roten Kommandoſtellen vorgenommen, teil⸗ An auch in den Vororten Caſtellons manchmal aber auch öffentlich auf belebten Straßen und an den Ausgängen der Luftſchutzkeller. Unter den Perſonen, die unter Anwendung brutaler Gewalt aus den Zufluchtsſtätten entfernt ind ſo⸗ dann hingerichtet wurden, befinden ſich ſogar ein Blinder, ein Irrer, Kinder von drei und vier Jahren nebſt ihren Müttern, ſowie ein Mädchen und verſchiedene Knaben von 10 bis 12 Jahren. Politiſches Allerlei Dr. Frick in Salzburg. Reichsminiſter Dr. Frick ſtattete Donnerstag der Lan⸗ desregierung in Salzburg einen Beſuch ab. Er ließ ſich die Abteilungsleiter der Landeseregierung durch Gauleiter Rainer vorſtellen und wies in einer Anſprache auf die Wich⸗ tigkeit einer ſachgemäßen und gerechten Verwaltung als der Grundlage einer nationalſozialiſtiſchen Regierung hin. Salz⸗ burg, das einſt von den Gegnern Deutſchlands zu einem Stügpunkt gemacht werden follte, werde, dies ſei ſeine feſte Ueberzeugung, auch in Zukunft eine Hochburg des Na⸗ tionalſozialismus und damit Großdeutſchlands ſein. Um die Mittagsſtunde begab ſich der Reichsminiſter ins Rathaus, wo er von Oberbürgermeiſter Ingenieur Giger, Standar⸗ tenführer Dr. Lorenz und Kreisleiter Burggaßner empfan⸗ gen wurde. Nachmittags beſuchte Dr. Frick mit ſeiner Frau das Schloß Kleßheim, die Ausſtellung„Salzburgs bildende Kunſt“ und die Feſtung Hohenſalzburg. Julius Schaub 40 Jahre alt. Der langjährige treue Begleiter und Adjutant Adolf Hitlers, Julius Schaub, vollendet am 20. Auguſt ſein 40. Lebensjahr. Schaub gehört ſeit 1925 zur ſtändigen Beglei⸗ tung Adolf Hitlers. Bis zum 9. November 1923 ſetzte er ſich in München im Stoßtrupp Adolf Hitler für die Bewegung ein. Er wurde darauf zu einem Jahr drei Monaten Fe⸗ ſtung verurteilt und teilte ſechs Monate lang mit dem Füh⸗ rer die Feſtungshaft in Landsberg am Lech. Schaub hat Freud und Leid der Zeit des Kampfes und des Sieges mit Adolf Hitler geteilt. Bei allen Wahlkämpfen und Deutſch⸗ landflügen, in den Tagen vor der Machtübernahme und in den ſtolzeſten Augenblicken des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, bei der Befreiung von Rhein und Saar und bei der Heimkehr der Oſtmark, auf allen Reichsparteitagen und bei allen Kundgebungen der letzten Jahre— ſtets war Schaub an der Seite Adolf Hitlers mit dabei. So verkörpert er ſelbſt ein Stück Geſchichte der NSDAP. Gefecht mit aufſtändiſchen Arabern. Im Norden Paläſtinas kam es zu einem heftigen Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen engliſchem Militär und arabiſchen Banden, bei dem auf engliſcher Seite Flugzeuge, Maſchi⸗ nengewehre und Bomben zum Einſatz kamen. Die Verluſte der Araber betragen über 30 Mann. Auf engliſcher Seite wurden zwei Soldaten getötet und ein Offizier und ſieben Soldaten verwundet. Unter den koten Aufſtändiſchen ſoll ſich ein bekannter grabiſcher Anführer befinden. Der Zu⸗ ſammenſtoß iſt von Arabern hervorgerufen worden. Eine Abteilung des Mancheſter⸗Regiments, das von einer Straf⸗ expedition zurückkehrke, wurde aus dem Hinterhalt von gut⸗ ausgerüſteten Freiſchärlern angefallen. Die Araber, die eine gute Stellung bezogen hatken, zogen ſich nach dem ſo⸗ fortigen Einſatz von Flugzeugen und beſonders nach dem Eintreffen engliſcher militäriſcher Verſtärkungen, in die nördlichen Berge zurück. Der Chef der polniſchen Luftwaffe in Sofig. Sofia, 20. Aug. Der Chef der polniſchen Luftwaffe, Ge⸗ neral Raiſki traf am Freitag in Begleftung von zwei Offi⸗ zieren und acht Unteroffizieren zu einem Beſuch in Bulga⸗ rien ein, wo er von dem Befehlshaber der bulgariſchen Luftwaffe, Oberſt Boideff. begrüßt wurde. General Ralſkie der in Erwiderung eines im vergangenen Herbſt in War⸗ ſchau erfolgten Beſuches von Oberſt Boideff nach Bulgarien gekommen iſt. wird ſich einige Tage hier aufhalten und da⸗ bei auch Einrichtungen der bulgariſchen Luftwaffe in der Provinz beſichtigen. Für Samstag iſt ein Empfang beim Kriegsminiſter General Daskaloff vorgeſehen, weiterhin er⸗ folgt eine Kranzniederlegung am Grabmal des bulgariſcher Unbekannten Soldaten Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing die Mann⸗ ſchaft des Fokke⸗Wulf⸗,Condor“, Flugkapitän Henke, Haupt⸗ mann von Moreau, Oberfunkmaſchiniſt Dierberg und Ober⸗ flugzeugfunker Kober. Geſandter Ridder van Nappard 7 Berlin, 19. Aug. Der Königlich⸗Niederländiſche Ge⸗ ſandte in Berlin C Ridder van Rappard iſt am Freitag im Krankenhaus in Bückeberg den ſchweren Verletzungen er⸗ legen, die er kürzlich bei einem Kraftwagenunfall erlitter hatte. 5 Drei Hinrichtungen wegen Landesverrats Berlin, 19. Aug. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Am Freitag ſind die vom Reichskriegsgericht wegen Lan⸗ desverrats zum Tode verurteilten Karl Wies hoff aus Werne in Weſtfalen, Peter Heinz aus Zewen, Kreis Trier, und Wilhelm Braun aus Bad Dürkheim(Pfalz) hingerichtet worden. Alle drei Verurteilten hatten aus Charakterloſigkeit und Gewinnſucht Verbindung mit dem Nachrichtendienſt einer ausländiſchen Macht aufgenommen. Um ſchnöden Verräter⸗ lohnes willen verrieten ſie geheimes militäriſches Wiſſen und ließen ſich mit Spionggeaufträgen gegen ihr Vater⸗ land verſehen. Die Verräter haben jetzt ihren Treubruch mit dem Tode büßen müſſen. Drei Kinder in den Flammen umgekommen. Reval, 20. Aug. Auf einem Bauernhof in Süd⸗Eſtland ereignete ſich eine u Brandkataſtrophe, der drei Men⸗ ſchen deen zum Opfer fielen Der Brand entſtand beim Dre⸗ chen durch Funken aus einer Lokomobile. Infolge der Dürre und des ſtarken Windes verbreiteten 5 die Flammen mi roßer Schnelligkeit und vernichteten die Gebäude des auernhofes. In der allgemeinen Verwirrung hakte die Frau des Hofpächters pergeſſen, daß ſie ihre drei Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren in eine Scheune ſchlafengeleg hatte Alle drei Kinder fanden den Tod in den Flammen. Waſſerflugzeug abgeſtürzt— 13 Tote Rom, 19. Aug. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete be bei Bareſe, wo ein Watenufßeng kurz nach Verlaſſen dortigen dauggafen gegen 17 Uhr aus bisher unbe⸗ kannken Gründen äbſtürzte. Sämtliche Fahrgäſte, darunker der Präfekt von Vareſe, Chieſa, und ſeine Familie ſowie die Mikglieder der Beſatzung, zuſammen 13 Perſonen, ſind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Newyork. Vor dem Newyorker Schöffengericht beginnt ein Prozeß gegen Jimmy Hines, in dem Oberſtaatsanwalt Dewey gegen die politiſche Cliquenherrſchaft und das poli⸗ tiſche Verbrechertum ſcharf vorgehen will. ä + Dee 2 Der Aus Baden und den Nachbargauen I hgeidelberg. Der Tod im Apfelbaum.) Mit rödlichen Verletzungen— denen er inzwiſchen erlegen iſt— wurde der Arbeiter Jacob aus Mückenloch bei Neckar⸗ gemünd in die Univerſitätsklinik eingeliefert. Auf einem Laſtauto ſtehend hatte er nuch einem Aſt gegriffen, an dem ein Apfel hing. Dabet ſtürzte er vom Wagen und hat ſo das Leben eingebüßt. [Heidelberg.(Der Fremdenverkehr im Ju li) Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amtes beträgt die Zahl der im Juli 1938 in Heidelberg neu ange⸗ kommenen Fremden 42 577, davon kamen 12977 aus dem Ausland. Die Gesamtzahl der Uebernachtungen dieſer Frem⸗ den wurde auf Grund von Teilergebniſſen einſchließlich der Uebernachtungen in Heilſtätten auf 76 974 errechnet, d. h. im Durchſchnitt weilte jeder Fremde 1.81 Tage in Heidel⸗ berg. Vergleicht man den Juli 1938 mit dem Juli 1937, ſo ergibt ſich, daß 3600 Inländer mehr nach Heidelberg kamen, aber 6800 Ausländer weniger. 5 Schriesheim.(Sprengunfall im Stein⸗ Hruch.) Durch vorzeitiges Losgehen eines durch ihn an⸗ gelegten Sprengſchuſſes erlitt der Granitſteinhauer Diſon im Steinbruch bei Altenbach ſchwere Brandwunden im Ge⸗ ſicht. In bedenklichem Zuſtande ſchaffte man ihn in die Uni⸗ berſitätsklinik Heidelberg. Weinheim a. d. B.(Bei einem Motorradun⸗ bal ſch we kverletzt.) Der 41jährige Fabrikarbeiter Pfrang aus Rippenweiler fuhr mit ſeinem Motorrad, auf deſſen Soziusſitz der 34jährige Arbeiter Gölz ſaß, gegen einen im Wenden begriffenen Omnibus und ſtürzte. Beide Motorradfahrer erlitten mehrere Beinbrüche. [ Tauberbiſchofsheim.(Unglücksfall) Auf der önigheimer Straße unweit der Stadt wurde beim Mor⸗ gengrauen ein junger Mann namens Fritz Geiger von hier 21 engraben bewußtlos unter ſeinem Kraftrad lie⸗ gend gefunden. Die Urſache des Unfalls, der ihm bei nächt⸗ licher Heimfahrt zugeſtoßen iſt, konnte noch nicht ermittelt werden, da der Verunglückte infolge der durch Schädelhruch hervorgerufenen Bewußtloſigkeit noch keine Angaben ma⸗ chen konnte. ( Eberbach.(Vom Kuckucksmarkt) Für den Eberbacher Kuckucksmarkt, der am 3., 4 und 5. September ſtattfindet, werden hier ſchon alle Vorbereitungen getroffen. * Exz. von Bohlen und Halbach geſtorben. h Obergrombach bei Bruchſal, 19. Aug. Nach einem längeren Krankenlager ſtarb der Schloßherr von Obergrom⸗ bach, Major a. D von Bohlen und Halbach, der Bruder Krupps von Bohlen und Halbach, im Alter von nahezu 73 Jahren. v Bohlen und Halbach, Oberſtallmeiſter a. D. und Kammerherr der Großherzogin von Luxemburg, gehörte 14 Jahre den 21er Dragonern in Bruchſal an. Er war einer der erſten Offiziere, die ſich ſiegreich an Reit⸗ und Spring⸗ turnieren im Ausland beteiligten. Der Verſtorbene machte den ganzen Feldzug 1914—18 mit. Nach Kriegsende bezog er das elterliche Schloß in dem alten Städtchen Obergrom⸗ bach, deſſen Ehrenbürger er war. () Raſtatt. üVorfahrtsrecht nicht beachtet.) Weil er das Vorfahrtsrecht nicht beachtete, ſtieß der Kraft⸗ radfahrer Karl Schenkel auf einen Laſtkraftwagen in der Kaiſerſtraße auf. Er wurde vom Rad geſchleudert und er⸗ litt ſchwere Kopfverletzungen. Zell i. W.(Lebhafte Bautätigkeit.) Die Bau⸗ tätigkeit iſt zurzeit überaus rege. So wurde dieſer Tage mit Dem zweiten Bauabſchnitt der neuen Siedlung auf der ſo⸗ genannten„Schwarzau“ begonnen. Die Siedlungshäuſer werden von Betriebsangehörigen einer hieſigen Baumwoll⸗ ſpinnerei bezogen werden. Ein weiteres in Zell anſäſſiges Hroßes Textilunternehmen läßt für ſeine Gefolgſchaftsmit⸗ glieder ein großes Kameradſchaftshaus errichten, das, als großer Feſtſaal gedacht, 5—600 Betriebsangehörige Platz bieten kann. Holzen bei Lörrach.(Lebensmüde) Ein in den 30er Jahren ſtehender verheirateter Mann von auswärts 950 lich im Stalleingang ſeines gegenwärtigen Hausherrn erhängt. N (— Buchholz bei Waldkirch.(Roſtiger Nagel führt zum Tod.) Hier verletzte ſich vor etwa acht Ta⸗ gen ein Mädchen an einem roſtigen Nagel. Die Wunde, die weiter nicht beachtet wurde, ſchien bereits geheilt, und das Mädchen ging auch wieder ſeiner Arbeit nach. Plötzlich ſtellten ſich jedoch Lähmungserſcheinungen ein, und das Mädchen iſt in der Klinik an Wundſtarrkrampf geſtorben. Ludwigshafen.(Gleiche Brüder— gleiche Kap⸗ pen) Wegen fortgeſetzten einfachen und auch ſchweren Diebſtahls wurde der 19jährige Hofmann aus Ludwigsha⸗ ſen zu zweieinhalb Jahren, der 25]ährige verheiratete Lud⸗ wigshafener Doſch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Beide waren jahrelang in einer Erziehungsanſtalt geweſen. Als ſie einander im April ds. Is. in Ludwigshafen wieder begegneten, verführte der Neunzehnjährige den andern zur ſoforkigen Inangriffnahme von Diebereien. Sie erbrachen Verkaufshäuschen und Zigarettenautomaten und verſorg⸗ ten ſich mit Tabakwaren und dem nötigen Kleingeld. Auf einem Diebeszug durch Mannheim raubten ſie die Schau⸗ käſten eines Textilgeſchäftes auf dem Lindenhof aus. Bergzabern.(Der Stein des Anſtoßes)) An bei⸗ den Füßen ſchwer verletzt wurde hier der fünfjährige Niko⸗ laus Hüther aus Oberotterbach eingeliefert. Der Kleine e ausgerechnet auf einem Eckſtein an der Straße ge⸗ eſſen Ein Omnibus nahm die Kurve zu ſcharf und verletzte das Kind ſchwer an beiden Füßen. 5 — Ludwigsburg.(Beim Ueberholen verun⸗ glückt.) Auf der Bottwartalſtraße wollke ein Kraftradfah⸗ rer einen Radfahrer überholen, als ihm ein Perſonenauto entgegenkam. Der Motorradfahrer, der zu weit auf die linke Straßenſeite geraten war ſtieß mit dem Auto zuſam⸗ men. Er mußte ebenſo wie ſein mitfahrender Sohn ſchwer verletzt ins Kreiskrankenhaus Ludwigsburg eingeliefert wer⸗ den. Der Lenker des Kraftwagens kam mit leichten Verlet⸗ zungen davon. Anfall eines Arbeitertransports Zwei Todesopfer. Pirmaſens, 19. Aug. Am Eisweiher ſchnitt ein Ca tauto aus dem nahen Hilſt, das 28 Leute e die Aus ſo ſcharf, daß es auf den Fußweg geriet, das Verdeck des Wagens an Baumäſten hängen blieb und abgeriſſen wurde. Das dabei gelöſte Geſtänge des Verdecks ſäuſte mit aller Wucht auf die darunter ſitzenden Arbeiter und verletzte zwei von ihnen lödlich. Der 52jährige Hermann Stein aus Pirmaſens gab gleich nach der Einlieferung ins Kranken- haus ſeinen Geiſt auf. Der 30jährige Friedrich Gerhard er⸗ lag den ſchweren Verletzungen Donnerstag morgen. Ein dritter, der 31jährige Arbeiter Karl Kolb. kiegt ſchwerver⸗ letzt im Krankenhauſe. Der Laſtaukoführer wurde verhaflel. Ein dreiſter Raubüberfall Eine Frau in der Küche beraubt. e Frankfurt a. M., 19. Aug. In einem Hauſe der Lortzingſtraße wurde ein dreiſter Raubüberfall verübt. Bei einer dort wohnenden Frau erſchien ein Mann und er⸗ klärte, von einer Verſicherung zu kommen. Die Frau, die de mit einer Nachbarin auf der Treppe unterhielt, erklärte em Unbekannten, daß er ſich in das Geſchäft bemühen ſollte, um mit ihrem Mann perſönlich dieſe Dinge zu re⸗ geln. Der Fremde entfernte ſich, kam aber nach einiger Zeit zurück, Beim Oeffnen der Wohnungstür drückte er die Frau in die Küche, warf ſie zu Boden, ſteckte ihr einen Kne⸗ bel in den Mund und feſſelte ihr beide Hände. Mit den Worten:„Ich muß unbedingt Geld haben und Ihr habt Geld!“ verlangte er den Schlüſſel zum Schreibtiſch. Der wehrloſen Frau nahm er dann aus der Geldtaſche das Bar⸗ geld von etwa 30 Mark. Der Schlüſſel zum Schreibtiſch konnte ihm nicht ausgehändigt werden, da ihn der Mann bei ſich hatte. Unter der Drohung, die Frau totzuſchlagen, wenn ſie ſchreien würde, verließ der Räuber ungehindert die Wohnung. Bei dem Täter handelt es ſich um einen etwa 30—35 Jahre alten Mann, 1.65 bis 1.68 Meter groß, mit 1 a Geſicht und dunklem, zurückgekämmten Haar. Er trug dunk⸗ len blauen oder ſchwarzen Anzug mit hellen Nadelſtreifen und hellgraue, durchlöcherte Wildlederſchuhe. Für die Er⸗ mittlung und Ergreifung des Täters iſt eine Belohnung ausgeſetzt. Nähere Angaben, die vertraulich behandelt wer⸗ den, nimmt jede Polizeidienſtſtelle entgegen. Erdrulſch bei Unterböhringen. — Untkerböhringen Kr. Geislingen. In Unterböhringen hat ſich dieſer Tage infolge heftiger Regenfälle ein Erd⸗ rutſch ereignet, deſſen Folgen zunächſt harmlos ausſahen, ſich inzwiſchen aber als ſehr umfangreich 1 ha⸗ ben. Unter mächtigem Getöſe hatten f an dem gleich hin⸗ ter dem Ort gelegenen„Tälesberg“ ſchätzungsweiſe 3000 ebm Erde in Bewegung geſetzt. Die Erdmaſſen ſchoben ſi auf bie Baumwieſe des Schäfers Johannes Clement und riſſen dort viele ſtattliche Büume um. An dem Hang klafft nunmehr ein etwa 35 m langes, 25 m breites und 8—5 m tiefes Loch. Es haben ſich ſeit dem Erdrutſch weitere ſtarke Riſſe gezeigt, ſo daß mit einem erneuten Erdrutſch von Erdmaſſen gerechnet werden muß. Dichter zwiſchen zwei Völkern Zum 100. Todestag Adelberk von Chamiſſos In ſeinen jüngeren Jahren mußte Chamiſſo erklären, daß er in Deutſchland Franzoſe, aber Deutſcher in Frank⸗ reich ſei. Reifer geworden, erkannte er jedoch, wohin er gehörte, das beſagt ein Brief, den er 1825 aus Paris an einen Freund ſchrieb. In dieſem Brief heißt es u. a.: „Deutſcher Volkstümlichkeit hat ſich das Tiefere, Heiligere in mir zugewandt, ſo bin ich durch Sprache, Kunſt, Wiſſen⸗ ſchaft, Relſgion ein Deutſcher.“ So hat die deutſche Litera⸗ tur ihn als einen deutſchen Dichter bezeichnen können, was bereits an ſeinem 100. Geburtstag zum vollen Ausdruck kam, und was jetzt, bei der Wiederkehr ſeines 100. Todes⸗ tages, erneut beſtätigt wird. Adelbert v. Chamiſſo war am 30. Januar 1781 auf dem Stammſchloß ſeiner Familie, Boncourt in der Champagne, als fünfter Sohn ſeinen Eltern geboren worden. Wer hätte damals gedacht, daß dies ſtolze Schloß wenige Jahre ſpä⸗ ter durch die Stürme der Revolution vom Erdboden ver⸗ ſchwinden würde und doch iſt dieſer alte Sitz unſterblich eworden durch des Dichters Lied! Die ee waren ſtets treue Diener ihrer Fürſten geweſen. zuerſt der Her⸗ zöge von e reef dann der Könige von Frankreich. 135 1 reignife der Revolution zwangen dann Fan e Chamiſſo 1790 zur Flucht aus der Heimat erſt lebte ſie in den 12775 2 1 ſpäter in Heudichlen in Würzburg und Bayreuth. wo die wirtſchaftliche Lage. derart drückend wurde, daß der kleine Adelbert hei einem Tisch in die Lehre gegeben werden ſollte. Da aber die beiden äl⸗ teſten Brüder in Berlin als Maler 5 050 Fuß hatten faſſen können, ſo wurde auch Adelbert als Porzellanmaler“ n Berlin geſchickt. Er wurde aber Page am Königlichen Hofe Schüler des Franzöſiſchen e e deſſen hervorrg⸗ gende Lehrkräfte in dem lernbegierigen! naben das Inter ⸗ eſſe für die Wiſſenſchaften, beſonders für tant. we en. Im Ne Heer Offizier geworden, vom inneren Beruf Dichter, ſch ham 8 Freundeskreis, der 1804 unter ſeiner Führung einen Mu⸗ uf ſich Chamiſſo einen gleichgeſinnten len⸗Almanach herausgab. Aus dieſer Zeit ſtammten ſeine Fauſt⸗ und Fortung⸗Dichtungen, bis dann die kriegeriſchen Ereigniſſe des Jahres 1806— Chamiſſo wurde in Hameln kriegsgefangen— ſeinem Leben in Preußen ein Ende mach⸗ ten. Au unſch ſeiner wieder nach Frankreich zurückge⸗ kehrten Familie folgte er ihr nach Paris, doch fühlte er ſich 0 als Fremder, es wurde ihm, dem preußiſchen Aen. f wer, den Siegesjubel der Pariſer miterleben zu müſſen. echſelnder Aufenthalt in Paris, Berlin und in der Schweiz füllte die nächſten Wahle aus, in denen ſein erſtes großes Werk„Peter Schlemihl“ entſtand. Ein beſonderes Exeignis trat 1815 ein, Chamiſſo chf Gelegenheit, als Botaniker einem ruſſiſchen Forſchungsſchiff auf ſeiner Fahrt um die Erde(1815 bis 1818) ſich anſchlie⸗ ßen zu können. Dieſe me Nee bedeutete für ſein Wiſſen 1 viel, ſeine Reiſebeſcheibung erregte größtes Aufſehen, in Berlin erhielt er eine feſte Anſtellung als Ku⸗ ſtos des Botaniſchen Garten. f In Bebe Zeit entſtanden die ſchönſten und volkstüm⸗ lichſten Gedichte, ſo das Nachtwächterlied,„Hört. ihr Her⸗ ren, laßt euch ſagen“, die Erinnerung an Schloß„Ich träumt als Kind mich zurücke“,„Die alte Waſchfrau“;„Du ſiehſt geſchäftig bei den Linnen die Alte dort im weißen Haar“ und vor allem der Zyklus 5 1 liebe 10 eben“, mit dem wohl jedem bekannten Anfang: „Seit ich ihn A glaub ich blind zu ſein“ So hatte er nicht nur als erfolgreicher Naturforſcher und Weltumſegler, ſondern in ſteigendem Maße als deutſcher Dichter eine an⸗ geſehene Stellung. g Als im Jahre 1831 Mitteleuropa im Zeichen der Cho⸗ lera ſtand, blieb auch Chamiſſo nicht verſchont, ſeitdem krän⸗ kelte er, auch wenn ex ſeine Arbeiten ni brauchte. Es entſtand 1 eine hawaiſche die ihm in der Geſchichte der Spra⸗ vollen Platz ſicherte Im März 1838 hatte er aber doch we⸗ gen zun 0 as päterliche Bald darauf, am 21. Augu t, erlag er ſeinem Leiden. einzuſtellen Grammatik, nkunde einen ehren⸗ mender Körper chwäche ſeinen Abſchied erbitten müſſen der ihm zu gun e auch bewilligt wurde. 3 2 Kopf ohne Verſtand Ja, es iſt wirklich eine ſchlimme Sache, wenn dag Oberſtübchen nicht mit genügend„Grütze“ ausgeſtattet iſt, wie man in verſchiedenen Gegenden unſeres Faterland den Verſtand ſcherzhaft bezeichnet. Aber hier iſt zunächſt gar nicht von einem Menſchen die Rede, ſondern— vom Streichholz. Da wurde nämlich einmal ein kluger Mann gefragt, was eigentlich ein Streichholz ſei. Worauf er ant⸗ wortete; Ein Ding, das zwar einen Kopf, aber keinen Ver⸗ ſtand hat! Schlimm und gefährlich wird die Angelegenheit aber erſt, wenn das Streichholz, das Ding mit dem Kopf ohne Verſtand, in die Hände von Menſchen gerät, in deren Kopf nun auch gerade kein Ueberfluß von Verſtand iſt. Oder die den Kopf voller anderer Sachen haben und ſo pergeſſen, was für ein heimtückiſches Ding ſo ein harmlo⸗ ſes Zündhölzchen werden kann. Immer zur Erntezeit, wenn das Landvolk den Lohn für ſeine ſchwere Arbeit heim⸗ bringen will, droht dem Lande die Brandgefahr am mei⸗ ſten. Es iſt nicht immer höhere Gewalt, die den Roten Hahn aufs Scheunendach oder auf das Bauernhaus fetzt, in einem Großteil der Brände, die Haus und Hof und Ernte vernichten, ſind erfahrungsgemäß Leichtfinn. Unacht⸗ ſamkeit, Deen und andere vermeidbare menſch⸗ liche Schwächen die Urſache. Man hat ausgerechnet, daß die Brandſchäden dem deutſchen Volke im Jahre mehrere hun⸗ dert Millionen Mark koſten. Und wieviel Leid, Schmerz, Kummer und Weh verbirgt ſich hinter dieſer Zahl, wieviele vernichtete Lebensarbeit von Geſchlechtern, wieviel zer⸗ ſtörte Hoffnung! Und dann darf man nicht vergeſſen, daß jedes vernichtete Stück Vieh, jedes verbrannte Fuder Heu, jeder verdorbene Zentner Korn Nahrung darſtellt, die ſpä⸗ ter irgendwo in Deutſchland fehlt und ein Loch in der Front der Erzeugungsſchlacht werden wird. Von den durch Feuer jährlich vernichteten Nahrungsmitteln könnten 200 000 Menſchen in Deutſchland ein Jahr lang leben. Rechne dir einmal aus, wie lange dein Heimatdorf oder deine Heimatſtadt ſich davon ernähren könnte! Eben weil ein Streichholz ein Ding mit Kopf, aber ohne Verſtand iſt, müſſen wir unſeren Kopf und unſeren Verſtand um ſo mehr zuſammennehmen. wenn wir mit Streichhölzern und Feuer umgehen. Und uns ſelbſt kann es Kopf und Kragen koſten, wenn wir nicht vorſichtig ſind. * Aus dem Turnverein 98. Das Jubiläumsfeſt hatte trotz des verregneten Haupt⸗ tages noch ſeinen ſchönen Ausklang. Wenn trotz des kala⸗ ſtrophalen Regens die Durchführung des Programms mög⸗ lich war, ſo zeugt dies von einem Stab lüchtiger Mil⸗ arbeiter. Ihm ſtand aber auch eine ganze Anzahl frei⸗ williger Helfer zur Seite, die beim Aufbau des Zeltes, bei der Sportplatzherrichtung uſw. dienlich waren, ihnen ſei auch an dieſer Stelle herzlich gedankt für ihre Mitarbeit. Und ſchon rüſten die 98er zu neuen Taten. Am für den durch das ſchlechte Wetter entſtandenen Ausfall einiger⸗ maßen Erſatz zu ſchaffen, wird der Verein am Samstag, den 1. Oktober, in ſämtlichen Räumen der Turnhalle ein zünftiges„Oktoberfeſt“ in origineller Aufmachung ſteigen laſſen. Außerdem wird, um den Beweis für eine Steigerung ſeiner poſitiven praktiſchen Arbeit im Dienſte der körper⸗ lichen Ertüchtigung des Volkes zu erbringen, am Sonnkag, 27. Nov. 1938, ein Schauturnen, durchgeführt von allen Abteilungen des Vereins, in der Turnhalle ſtattfinden. I Angelehrige Verkehrsteilnehmer. Alltäglich meldet der Polizeibericht eine Anzahl Verkehrsunfälle, geſtern de⸗ ren ſieben, wobei diesmal zwei Perſonen verletzt, ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt wurden. Und wieder ſind alle Verkehrsunfälle auf Nichtbeachtung der be⸗ ſtehenden Verkehrspörſchriften zurückzuführen. Aus gleichem Grunde wurden 23 Leute gebührenpflichtig verwarnt, drei Radlern die Radſättel abgenommen. U Arbeitsunterweiſung im Bekrieb. Die Daß führt vom 19. September ds. Is. ab eine Vortragsreihe„Arbeits⸗ unterweiſung im Betrieb“ durch, deren Gegenſtände aus den Stichworten erſichtlich ſind: Menſch und Arbeit; Eig⸗ nungsunterſuchung— Berufslenkung; Arbeitspädagogik— Grundſätze für die Führung der Gefolgſchaft; Nachwuchs⸗ erziehung— Betriebliche Berufserziehung; Gerechter Lohn durch gerechte Arbeitszeitermittlung; Die deutſche Ratio⸗ naliſierung(organiſche Betriebsgeſtaltung). Als Vortra⸗ gende ſind Sachkundige aus Stuttgart, Karlsruhe und Ber⸗ lin gewonnen. Richtiger Arbeitseinſatz und Leiſtungsſteige⸗ 5 ſind neben der Menſchenführung die Probleme des ages. — Eigenwerbung des Kaufmanns wird nicht vergütel. Schon mehrfach hat der Werberat der deutſchen e darauf hingewieſen, daß es unſtatthaft iſt wenn ein Kauf⸗ mann für die von ihm durchgeführte Werbung in ſeinen Geſchäftsräumen, im Schaufenſter oder an der Außenfront des Ladens Vergütungen entg 1 Die Werbung in den Geſchäften des Fe der els 1 als deſſen Außen⸗ werbung zu gelten, denn der Kaufmann wirbt nur für ſolche Waken und Erzeu niſſe, die er von ſich aus beſonders empfiehlt. Die Kundſchaft erwartet auch, daß ſich der Kauf⸗ mann bei der Werbung für beſtimmte Erzeugniſſe allein von ſeinem objektiven Urteil über die Güte einer Ware und von ſeinem eigenen an ihren Vertrieb gebundenen Inter⸗ eſſe leiten läßt. Eine Vergütung durch den Herſteller, 9 19 gültig ob in Geld oder Sachwerten, iſt daher ſtets in je⸗ dem Falle unzuläſſig. f — Die Luftſchutzpflicht. Wie in der Zeitſchrift„Gasſchutz und Luftf, utz“ ausgeführt wird, bilden zukünftig alle e ner eine Luftſchutzgemeinſchaft. Jeder kann als Selbſtſchußkraft herangezogen und eingeſetzt werden. Das bedeutet praktiſch, daß die Ausbildung aller in Frage kom⸗ menden Perſonen in möglichſt großem Umfange durchge⸗ führt wird. Ihr F delt je nach der Aufgabe als Lüftſchutzwart und Übertreter, Hausfeuerwehr, Laien⸗ helfer gder Melder. 5 N 5 — Heiß s Speiſekgr 19 Spe karte? 5 ten Streit— 25 Sehe Ae eee ü müſſe. hät jetzt auch das Deutſche Sprachpflegeqamt Stel⸗ 1 0 genommen. Es ſtellt feſt, der Begriff 1 f richtig er, in der Speiſen aufbewahrt werden, von einem 95=⸗ tand, in dem Zeitungen n 5 an oder pon eine einungsſtreit, bei dem es um M mungen geht. „5 a e 2 5 f 8 Nicht d kſoldat b f aske, auch e e 5 denn man ſpricht 9 0 einer Speiſeko 8 Dreißig Jahre Alemannia 08 Ilvesheim. Den Auftakt zu den eine ganze Woche dauernden Jubi⸗ läumsveranſtaltungen bildete am Sonntag früh eine Morgen⸗ fe lug Als Gäſte waren anweſend: Bürgermeiſter Ortsgruppen 3 Käfer und Abordnungen aller 6 b de Die erhebende und weihevolle Feier altete ſich zu einer würdigen Stunde, in deren Mittelpunkt Totenehrung ſtand. umrahmt von ernſten fen ee gen und Liedern und einem weihesdl geſchmückten Feſtſaal ſprach Vereinsführer Behr zur Totenehrung, die 1 Ge⸗ fallenen des Weltkrieges, den e der Bewegung und den toten Vereins Ae galt. beendeten den eindrucksvollen Akt. Zu Beginn des Jugend ⸗Turniereis, das allabendlich gutem Beſuch ein Spiel brachte, ſtanden ſich zuerſt die idlichen der Sp. Vgg. Sandhofen und des VfR Mann⸗ gegenüber. Ueberraf chend 1 ele Sandhofen den Fa⸗ iten VfR mit 3:1⸗Toren gleich am erſten Turniertag aus. tags ſchlug die Jugendelf des Sportverein Waldhof die nd von Alemannia Ilvesheim mit demſelben Reſultat, Dienstags gab es dann das dritte 3:1⸗Ergebnis, als Sp. Vgg. 07 Mannheim ſich gegen Viktoria Neckarhauſen Am Mittwoch endete die Begegnung Bf Die Nationalhymnen die durchſetzen konnte. Der erſte Marſchtag. Nachdem die Marſcheinheit 21 des Gebietes Baden am Mittwoch abend von Obergebietsführer Friedhelm Kemper und Kreisleiter bis vor die Tore der Stadt Mannheim begleitet und dort verabſchiedet worden war, traf ſie nach Zeinhalbſtündigem Marſch in Ladenburg ein. Zum Empfang hatten ſich Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter ſowie Ver⸗ treter der Gliederungen eingefunden. Die Marſchteilnehmer wurden in der Turnhalle ausgezeichnet verpflegt und unter⸗ gebracht. Der glückliche Auftakt zu Beginn des Adolf Hitler⸗ Marſches drückt ſich bei der Mannſchaft in einer vorzüglichen Stimmung aus. Von Ladenburg aus marſchierte die Ein⸗ heit nach herzlichem Abſchied von den Ladenburger Gaſt⸗ gebern über Doſſenheim nach Heidelberg, wo ſie bei herr⸗ lichem Wetter am Neckarſtrand um die Mittagszeit eintraf. Der Koch der Marſcheinheit präſentierte als erſtes Mittag⸗ eſſen ein wohlſchmeckendes Eintopfgericht, das nicht nur bei der Mannſchaft, ſondern auch bei unſeren Zuſchauern aus der Bevölkerung lebhaften Anklang fand. Die anſchließende Freizeit verging am ſonnigen Neckarſtrand nur allzu ſchnell und ſo begibt ſich die Einheit 5 90 Niederſchrift auf den Weg 2 5 1 iel: 3 r r Dr Wer 3 25 rücksichtslos in Gefahr Being, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. Neckarau und Feudenheim trotz Verlängerung nach wegen Dunkelheit durch Los zugunſten von Neckarau(1:1). Im 1. Zwiſchenrundenſpiel erfocht Sandhofen mit 2:0 den 3 Sieg, dies 51 55. 8 e e Waldhof. e Der er⸗ Abbruch Part ner mittelt mird werden. 25 Spiel WW erafl 07 Mafſtheim Das„ am Samstag und Sonntag. Im weiteren Verlauf der Feſtwoche wird heute Sams⸗ tag nachmittag 5 Spiel der 1. Mannſchaften von Sportklub Käfertal und Germania Friedrichsfeld vom Stapel gehen. Außerdem ſtehen am Sonntag nachmittag die der 1. Mannſchaften von Fortuna Heddesheim und Eppelheim, das Jugendturnier⸗Endſpiel ſowie das Treffen Alemannia Ilvesheim— BVf Tung Feudenheim auf dem Sportprogramm der Jubiläumsveranſtaltungen in Ilvesheim. Als offizielle Feier findet heute Samstag abend im „Pflug“ ⸗Saale das Feſtbankett ſtatt und am Sonntag abend wird eine Siegerehrung mit Unterhaltungsmufik die Jubi⸗ läumswoche der Alemannia beenden. Spiele Spogg. Befriedigende Lage der Aheinſchiffahrt Die 1 8 Betriebslage der Rheinſchiffahrt zeigte im Monat Juli 1938 gegenüber dem Wr keine we⸗ ſentlichen Veränderungen; Der äußerſt günſtige Waſſerſtand im Monat Juli ließ weiterhin eine volle Ausnutzung des Kahnraumes zu. Infolgedeſſen ſtanden genügend Kähne zur Verfügung Kleine und mittlere Größen kamen in der Oberrheinſchiffahrt ſtets prompt an die Reiſe, während grö⸗ ßere Fahrzeuge 5 und wieder eine gewiſſe Wartezeit in Kauf nehmen mußten. Jedoch waren dieſe Wartezeiten in keinem Fall von längerer Dauer. Die Brennſtoffver⸗ ladungen am Niederrhein waren auch in der Verichtszeit wieder recht umfangreich; ein beſonders lebhafter Ver⸗ ſand herrſchte nach Süddeut tſchland und der Schweiz. Tal⸗ wärts hielten ſich die Verladungen in dem üblichen Rah⸗ men. In Rotterdam und in den übrigen Rhein⸗See⸗Häfen war das Geſchäft weiterhin recht lebhaft, Neben Erz, Phosphat und Hol z wurden anſehnliche e von Rotterdam bezw. Maashäfen rheinaufwärts verladen. Am Mittelrhein belebten ſich die Verladungen von Bauſtoffen etwas, während die Talverladungen in Erzen, Steinen und Zement auf dem Stand des Vormonats blieben und die ae een zurückging. Der Erzverſand vom Oberrhein ſetzte zeitweiſe faſt ganz aus, während die Kaliverladung ſtark nachließ. Das Schleppgeſchäft konnte auch im Be⸗ richtsmonat noch nicht befriedigen. Die Schlepplöhne lagen berg⸗ und talwärts unverändert niedrig. Lediglich in der des Monats der 25⸗Cts.⸗Tarif, für alle übrigen Tage der 22/⸗Cts.⸗Tarif gur Anwendung gebracht. Auch die Fracht⸗ ſätze Hei gten in der Berichtszeit keine Aenderung. Der Rhein⸗ See⸗Ver ke hr zog aus dem anhaltend guten Waſſerſtand er⸗ heblichen Nutzen. Bei voller Abladung konnten ſelbſt die größeren Dampfer ihren Beſtimmungsort erreichen. Das Angebot an Schiffsraum war recht lebhaft, e dem⸗ gegenüber das Jadu ingsangebot nicht ausreichte. Auch im Güterboots⸗ und Motorſchiffsverkehr traten bei dem gün⸗ ſtigen Rheinwaſſerſtand gegenüber dem Vormonat keine Veränderungen ein. Der Rheinwaſſerſtand war im ganzen Berichtsmonat äußerſt günſtig. Von 2.66 m am 1. des Mo⸗ nats ſtieg der Kauber Pegel unter geringen Schwankungen auf 3.63 m am 9. des Monats, um dann langſam, aber ſtetig zurückzugehen. Am 31. d. M. wurden in Kaub noch 2.63 m notiert. Filmſchau. Im Palaſt⸗Theater läuft dieſe Woche der Film:„Rätſel um Beate“ mit Lil 1 00 i Schönhals und Sa⸗ bine Peters in den Hauptrollen. Lil D Dagover ſtellt die ſchöne und rätſelhafte Witwe Beate Kaiſerling dar, 8 die ſich in ihrer Villa um N Nitternacht geheimnisvolle Dinge ab⸗ ſpielen. Als Mittelpunkt eines Geſellſchafts ſkandals verſteht ſie es mit Eleganz und Aeberlegenheit, ſich aus der An⸗ geklagten in eine leidenſchaftliche Klägerin zu verwandeln. Sie nimmt es auf mit all den Menſchen, die durch ſtill⸗ ſchweigenden geſellſchaftlichen Boykott einer Frau die Ehre abſprechen wollen. Jeder ſollte ſich dieſen großen Geſell⸗ ſchaftsfil m, den Film um den Ruf und die Ehre einer Frau, anſehen. Die mitreißende Muſik von dem bekannten Schlager⸗ komponiſten Peter Kreuder bringt auch die M tuſikfreunde auf ihre Rechnung. Als Vorfilm läuft der in Venedig preis⸗ gekrönte Film:„Wiener Moden die mit bezaubernden Modeſchöpfungen für jede Jahres und jede Gelegenheit aufwartet. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang Kirche. 10. Sonntag nach Trinitatis. Keine Chriſtenlehre. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. Anſchließend Kindergottesdienſt. Dienstag: Nähabend des evangl. Frauenbundes. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 8 11. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2— 4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht. hr Monatskommunion der Jungfrauen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Frühmeſſe mit Verkehrsbeziehung Rotterdam— Ruhrort wurde zu Anfang 20 Uhr Veſper. Ap tliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Aufforderung. Im Friedhof Seckhenheim gelangen nachſtehende Gräberfelder zur Um⸗ 1 0 1. Abteilung enthaltend die Kinder⸗ gräber von 1906— 1909 und vom 1. 1. 1914—31. 3. 1925; 7. Abteilung enthaltend die Gräber Erwachſener vom 1. 12. 1904 1. 4. 1913; 8. Abteilung enthaltend die Gräber Erwachſener vom 6. 1. 1895— 30. 11. 1904. Anträge auf Erhaltung der Grä⸗ ber auf eine weitere 20 jähr. Ruhe⸗ zeit für Erwachſenen⸗ bezw. 12 jähr. Ruhezeit für Kindergräber, wofür die Gebühr mit 50 RM für Er⸗ wachſene⸗ und 25 BM für Kinder⸗ gräber zu entrichten iſt, ſind bis längſtens 31. Auguſt 1938 bei der Friedhofsverwaltung im Hauptfried⸗ hof— Sprechſtunden Werktags von 8—12 Uhr— zu ſtellen. Später einkommende Anträge werden nicht berückfichtigt. Ein Teil der Gräber muß wegen anderweitiger Verwen⸗ dung der Grabplätze verlegt werden. Die Hinterbliebenen, welche die Erhaltung der Gräber nicht wün⸗ ſchen, werden aufgefordert, Denk⸗ mäler mit Fundamenten, Ein⸗ faſſungen und Pflanzungen bis ſpäteſtens 31. Auguſt 1938 zu ent⸗ fernen. Für die Abräumung der Gräber iſt bei der Friedhofsver⸗ waltung— in den Vororten beim Friedhofsaufſeher— vorher die Er⸗ laubnis einzuholen. Rach Ablauf der genannten Friſt wird die Fried⸗ hofsverwaltung über die nicht ent⸗ fernten Materfalien verfügen. Mannheim, 22. Juli 1938. Der Oberbürgermeiſter. g Verſammlungs⸗ Kalender. Sängerbund. Morgen Sonntag abend 8 Uhr gemütliches Beiſammenſein in unſerem Vereinslokal zum„Schloß“. Schützengeſellſchaft. Heute abend 8 Uhr Uebungsſchießen im Lokal. Ty. 98. Heute abend 8.30 Uhr Uebungsſtunde der Männer. Handballabteilung. teiligt ſich die 1. Mannſchaft an dem 15 jährigen Jubi⸗ läum der Handballabteilung der Tgd. Ketſch. Abfahrt per Rad 8 Uhr ab Turnhalle. N. B. Sämtliche Spieler und Sportler, die im Beſitze eines Vereins⸗ ſportes ſind, werden gebeten, denſelben heule abend in der Turnhalle abzugeben.— Alle Spieler, die vor 10 Jahren Handball geſpielt haben, werden gebeten, heute abend 9 Uhr zu einer Beſprechung in der Turn⸗ halle zu erſcheinen. Morgen Sonntag be⸗ Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim Morgen finden folgende Spiele ſtatt: 1. Mannſchaft in Worms.(Abf. Oecc 12.53 Uhr Rathaus) 2. und 3 Mannſchaft in St. Ilgen. (Abfahrt Friedrichsfeld 11.47 Uhr Bad. Bahnhof) Punkt 11 Uhr Treffpunkt im Lokal. Die Privatmannſchaft ſpielt um 9.30 Uhr auf hieſigem Platze gegen Kurpfalz Neckarau. Die Spielleitung. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim Morgen Sonntag hält der Verein ſein Abfurnen verbunden mit Vereinsmeiſterſchaften und Kampf um den b im Wörtel ab. Beginn 8 Kämpfe morgens 8 Uhr und mittags 2 Uhr. Das ſportliebende Publikum iſt zum Beſuch freundlich eingeladen. 5 Der Vereinsführer. „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag ab ½8 Uhr abends Tan-Musil. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. 3. Jahrgang preis 20 pfg. Wirtschaft, Zum goldenen Hirsch“ Morgen Sonntag ab 8 Uhr abends Tanz-Musil. Es ladet treundlichst ein Karl Zwingenberger. Bonderfolge 8 u. 97(64 Selten ſtark) Rufbruch und flampf der Partei Ruflage über 3,5 Millonen Bezug nur durch die 9985. Ortsgruppen der Partei 55 N Zentralverlag 5 3 4 . der N SO R P., Franz Eher Nachf., Berlin 5 l geber Der Richsorganiſationsleiter der 5ban. 5 Von jetzt ab Sig. Oppenheimer in arischem Besitz 3 kauft man bei Richard Rath. Nur Richard Gestützt auf meine reichen Erfahrungen in nur ersten Fachgeschäften werde ich in echtem deutschen Kaufmannsgeist mein Geschäft führen. deutsche Erzeugnisse ff 5 Hrobeisen, Kleineisen, Werkzeuge Bauaur tikel, Bundwirtsch. geräte f Haushalt. und Küchentaren Hlus-, Derzellan, Cefen und Herde Fachkundige, zuvorkommende Bedienung. CCC 111 Rath, Eisenhandlung Mannheim-Seckenheim. 1 22 2822 bumafteſen A „SKehervofik dann fraet Ou fein Blechdose(8 Pilaster) 65 Pig. in Apotheken u. Drogerien. Sicher zu haben: Neckar- Drogerie Walter Hornung. Ländl. Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H. Mannheim⸗GSeckenheim Bank und Sparkaſſe Gegründet 1881 Geſchaͤftszweige unſeres Kredit⸗Inſtituts: Gewährung don Krediten und Darlehen an Mitglieder Ausführung aller in das Bankfach ein⸗ ſchlagenden Geſchäfte für Mitglieder Annahme von Spareinlagen, Depoſiten und anderen Geldern zur Verzinſung und Führung von Scheckkonten auch von Nichtmitgliedern Beratung und Auskunftserteilung in allen wirtſchaftlichen Angelegenheiten Kaffenſtunden: 8— 12 und 1417 Ahr, Samstags 812 Luhr. EE Ein ſeuchenfreies Mutterkalb Verloren vom Eichwald bis Sind Sachen für Dich Seckenheim einen unbrauchbar GGelbſcheck) Wachstuchſchurz g zu verkaufen. und blauen Kittel.] Undsteh'n herum schon Zähringerſtr 28. Abzugeben Jahr und Jahr, Georg Erny, Gib eine„Kleine“ heut' Säckingerſtr. 10. Beftstelle noch auf Beachtet unsere Inserate! an ei Und morgen kommt es zu verkaufen. Mitglied der zun V Villingerſtr. 12. M. S. V.