Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., zum Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berzündbkatt für den Stadtteil Nehm. ⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsftörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüches Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härte Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Harde Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 38. 1140 38. Jahrgang Mittwoch, den 31 Auguſt 1938 Nr. 203 euer geulſchor Wann greift Prag endlich gegen die Hetzjournaille ein? Prag, 30. Auguſt. Der deutſche Geſchäftsträger in Prag hat wegen der erneuken unerhörten Beleidigungen des in Mähriſch⸗Oſtrau erſcheinenden Hetzblattes„Morapſkosſezſey Denik“ über die alke deulſche Armee einen weiteren Proteſtſchritt bei der kſchechiſchen Regierung unkernommen. Der deukſche Ge⸗ ſchäftsträger hat dabei zum Ausdruck gebracht, daß es ſich bei den Veröffenklichungen der genannken Zeitung um eine . e Hetzkampagne gegen das Deulſche Reich han⸗ ele. Die Tatſache, daß hier ein auf Lügen und Gehäſſigkeit aufgebautes Syſtem vorliegt, wird auch dadurch belegt, daß die in Olmütz erſcheinende Zeitung„Pozor“ den Hetzartikel des„Moravpſkoslezſey Denik“ vom 13. ds. Mts. wörtlich nachgedruckt hat. Weiterhin muß feſtgeſtellt werden, daß die tſchechiſchen Zenſurbehörden, deren Wir⸗ kungsmöglichkeiten überall beſtens bekannt ſind, auch den neuen Artikel vom 24. ds. Mts. ohne Beanſtandung erſcheinen ließen. Dies iſt um ſo erſtaunlicher, als der deut⸗ ſche Konſul in Brünn bereits am 17. Auguſt, alſo eine Woche vor dem Erſcheinen des zweiten Artikels, die Auf⸗ merkſamkeit des höheren Landesamtes in Brünn auf die hetzeriſche Schreibweiſe der genannten Zeitung lenkte. Der deutſche Geſchäftskräger hat der Erwärkung Aus⸗ druck gegeben, daß ſeikens der Regierung gegen die Zei⸗ kungen„Moravfkoslezſky Denik“ und„Pozor“ unverzüglich mit nachdrücklichen Mitteln eingeſchrikten und den verank⸗ wortlichen Perſönlichkeiten eine Forkſetzung ihrer verleum⸗ 0 Hetze gegen das Deutſchtum unmöglich gemacht wird. Ein Skandal Unter der Ueberſchrift„Ein Skandal“ ſchreibt dazu der „Deutſche Dienſt“ u. a.: „Was man nach dem von der deutſchen Reichsregierung in Prag unternommenen diplomatiſchen Schritt gegen die unflätigen Auslaſſungen des berüchtigten tſchechiſchen Hetz⸗ blattes nicht hätte für möglich halten ſollen, iſt dennoch ein⸗ getreten: das Blatt hat gemäß ſeiner Ankündigung jetzt tat⸗ ſächlich die Sudeleien fortgeſetzt, mit denen die Ehre des deutſchen Weltkriegſoldaten in der gemeinſten Art und Weiſe herabgeſetzt und beſchmutzt werden ſoll. Im Hinblick auf den deutſchen Proteſt ſind die neuerlichen Gemeinheiten, die die tſchechiſchen Sudelköche in ihren offenbar perverſen Hirnen ausgebrütet haben, aber nicht nur eine Angelegen⸗ heit dieſer verantwortungsloſen Journaille, ſondern die tſchechiſche Regierung und der Staatspräſident Dr. Beneſch ſelbſt haben ſich zu Mittätigen an dieſer Skandal⸗ affäre gemacht, weil ſie es unterließen, rechtzeitig dagegen einzuſchreiten, obwohl ihnen dies ohne weiteres möglich ge⸗ weft wäre. 5 Die Tatſache, daß die maßgeblichen tſchechiſchen Stellen es nicht für nötig gehalten haben, die weiteren unglaublichen Beſchimpfungen der ruhmreichen alten deutſchen Armee zu unterbinden, hat im ganzen deutſchen Volk verſtändlicher⸗ weiſe die allerſchärfſte Empörung hervorgerufen. Wir halten es für unter unſerer Würde, und vor allem unter der Würde unſerer tapferen Soldaten, die die deut⸗ ſche Heimat gegen eine Welt von Feinden vier Jahre erfolg⸗ reich verteidigt haben, uns mit den Sudeleien auseingnder⸗ zuſetzen, die das tſchechiſche Goſſenblatt wieder verzapft hat. Es handelt ſich dabei ja nur um die ſtinkende Ausgeburt eines für ſeine ſchmutzigen Ergüſſe von dunklen Hintermän⸗ nern ausgehaltenen tſchechiſchen Schreiberlings. Allerdings, eine Gefahr iſt dabei. Wenn wir auch in Deutſchland es wiſſen, was wir von dieſem ungereimten Zeug zu halten haben, ſo iſt es doch möglich, daß der einfache Mann im tſche⸗ chiſchen Volke ſolchen Blödſinn glauben könnte, womit der in der Tſchechei künſtlich genährten Haßpſychoſe gegen alles Deutſche weitere Nahrung zugeführt werden würde. Deſſen würde ſich die Prager Regierung bewußt ſein müſſen, wenn ſie es mit ihrem Verſtändigungswillen ernſt gemeint hälte. An der ee Regierung iſt es jetzt, ſich zu dieſem unglaublichen Skandal zu äußern: das deutſche Volk wartet darauf. * Heller Zorn auch bei den Angarn 5 Tiefe Erregung in Preßburg Prag, 30. Aug Wie aus Preßburc verlautet, hat der Prager Schmähartikel über angebliche Feigheit 10 ſamkeit der deutſchen Armee und erlogene biehiſche Schwei⸗ nereien der Ungarn während des Krieges im Preßburger Land größtes Aufſfehen erregt Insbeſondere die Angehöri⸗ 3 der ungariſchen Volksgruppe, zum großen Teil Welt⸗ riegsveteranen befinden ſich in hellem Zorn. Ueberall ſte⸗ en die Ungarn in Gruppen zuſammen, um 5 von Lands⸗ euten, die der tſchechiſchen Sprache mächtig ſind, den ge⸗ meinen Haßartikel verdolmetſchen zu laſſen. Die Einbeziehung der ungariſchen Soldaten in die gegen das Deutſchtum angekündigte und unbehindert abro lende Schandſerie des Prager Jeifungsverlages wird als ganz be⸗ wußtes Haßmanöver aufgefaßt, um insbeſondere auch das in der Tſchecho Slowakei anſäſſige ungarnkum zu ſchmähen und zu reizen. Es werden Proteſtſchrikte vorbereitet. 0 K Ganzes Dorf terroriſiert Trautenau, 30. Aug. Unerhörte Vorfälle, die abermals ein grelles Schlaglicht auf die tſchechiſchen Terrormethoden werfen, ſpielen ſich in dem ſudetendeutſchen Grabersdorf bei Trautenau ab. Ortsfremde Tſchechen, die zu öffentlichen Bauten dork eingeſetzt ſind, haben Gabersdorf vollſtändig unter Terror geſetzt. Am Sonntag abend drangen die Tſchechen in das Gaſthaus Stump, deſſen Inhaber Ortsleiter der Sdp iſt, ein, und zerkrümmerten die Gaſthauseinrichtung. Am Mon⸗ tag kamen die Tſchechen wieder, zerkrümmerken die Fenſter⸗ ſcheiben des Gaſthauſes und begannen mit einer regelrechten Belagerung des ganzen Dorfes. Sie ſtellten ſich in den Skra⸗ ßen des Ortes auf und ließen niemanden durch. Die Gendarmerie war zu ſchwach, um die Ausſchreitun⸗ gen verhindern zu können, ſie forderte daher militäriſche Hilfe an. Die Feuerwehr wurde alarmiert und ging dann mit Waſſer gegen die tſchechiſchen Terroriſten vor. Das war jedoch der Gendarmerie wiederum nicht recht, ſie unter⸗ ſagte die weitere Tätigkeit der Feuerwehr mit dem Hin⸗ weis, daß dadurch„die Tſchechen nur noch mehr gereizt würden“. Erſt 11 0 vor Mitternacht zu Dienstag verließen die Tſchechen den Ort unter wüſten Schimpfereien und Be⸗ leidigungen der Sudetendeutſchen. Das von der Gendarme⸗ rie angeforderte Militär iſt bis jetzt noch nicht eingetroffen. Als Opfer des Tſchechenterrors ſind zwei durch Meſ⸗ ſerſtiche ſchwer verletzte Sudetendeutſche zu bekla⸗ gen. Der Bevölkerung hat ſich eine verſtändlich ſtarke Er⸗ regung bemächtigt, zumal damit gerechnet werden muß, daß die Tſchechen auch noch in den folgenden Tagen ihre Terroraktionen fortſetzen werden. Nur der Diſziplin und dem Eingreifen des fudetendeutſchen Abgeordneten Kellner iſt es zu danken, daß es bisher noch zu keinen ernſteren Auseinanderſetzungen gekommen iſt. Zurzeit hat die Gen⸗ darmerie, die im übrigen den tſchechiſchen Terrorakten nicht gewachſen iſt, die Zugänge der Ortſchaft Gabersdorf beſetzt. Der Abgeordnete Kellner hat ſich ſofork mit den zuſtän⸗ digen kſchechiſchen Stellen in Verbindung geſetzt und mit dem Büro Kuncimans geſprochen. Falls nicht die Staaks⸗ gewalt umgehend in Gäbersdorf mit aller Energie durch⸗ greift, werden neue Gewalktätigkeiten der ortsfremden Tſche⸗ chen befürchtet. Miniſterbeſprechung in London Nichts Neues dabei herausgekommen. London, 30. Aug. Am Dienstag fand in Downing ⸗Street eine Miniſterbeſprechung ſtatt, bei der es ſich, wie von amt⸗ licher Seite betont wird, nicht um eine förmliche Kabinetts⸗ ltzung handelte. An der Beſprechung nahmen die in Lon⸗ on weilenden Kabinettsmitglieder ſowie der britiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Sir Neville Henderſon, teil. Die ſtarke Anteilnahme des Publikums zeigt ſich darin, daß ſich eine große Menſchenmenge vor der Downing⸗Skreet 10 1 hakte, die durch Polizei zurückgehalten wurde. Der amtliche Bericht über die Beſprechung beſagt u. a.: Der Außenminiſter gab einen vollſtändigen Bericht über die internationale Lage, und bei Abſchluß der Sitzung erklärten die Miniſter, daß ſie die bisherigen Handlungen ſo⸗ wie ferner die Politik, die in Zukunft verfolgt werden ſoll, voll billigten. Es iſt keine weitere Zuſammenkunft vorgeſehen. Die Miniſter werden jedoch in erreichbarer Nähe Londons verbleiben. Zu den Beratungen ſchreibt die„Times“ u. a., es habe ſich nichts edu was die von Sir John Simon am Samstag geäußerte engliſche Regierungsanſicht habe ändern können. Die tſchechiſche Regierung habe einer neuen Verhandlungsbaſis zugeſtimmt und damit einen verſöhnlichen Geiſt gezeigt, der hoffentlich, wie die „Times“ hinzufügt, von ſudetendeutſcher Seite mit Entge⸗ genkommen beantwortet werden würde. Es ſei keine Rede davon, daß die Sudetendeutſchen bereits Gegenzugeſtänd⸗ niſſe anbieten ſollten, denn die tſchechiſchen Zugeſtändniſſe ſeien noch nicht voll bekannt. Was aber wichtig ſei, ſei, daß man jetzt Zurückhaltung übe. Der Berliner Korreſpondent der„Times“, der ſich eben⸗ 5 ausführlich mit dem Fragenkomplex beſchäftigt, meint, aß, welche neuen Löſungsvorſchläge Hodza auch während der nächſten Tage machen möge, ſie doch wenig Ausſicht hätten, Berlin zu gefallen. Der Prager Bericht der „Times“ iſt beſonders darauf abgeſtellt, die wüſten Zwi⸗ ſchenfälle und Ueberfälle der Tſchechen auf Sudetendeutſche zu bagatelliſieren. Warum Appell an Deutſchland? Das Ergebnis der Miniſterbeſprechung in London wird in diplomatiſchen Kreiſen als ein Zeichen für eine beträcht⸗ liche Beruhigung angeſehen. Es wird beſonders darauf hin⸗ gewieſen, daß das britiſche Kabinett keinerlei Sofort⸗ maßnahmen für erforderlich gehalten hat. Gut unterichtete Kreiſe wollen das darauf zurückführen, daß in den letzten 24 Stunden Berichte Runcimans aus Prag vorliegen, aus denen insbeſondere Henleins Haltun Eindruck gemacht habe. Man ſetzt große Hoffnungen darauf, daß die letzten kſchechiſchen Vorſchläge(die bisher noch nicht bekannt ſind. Die Schriftleitung) doch noch einen Anhalts⸗ punkt für eine Einigung ergeben werden. Das konkrete Ergebnis der Miniſterbeſprechung beſteht 1— 5 darin. daß in Ausſicht genommen worden iſt, Henderſon beſtimmte neue Inſtruktionen nach Berlin mitzugeben, in denen dieſer unter Umſtänden einen neuen Appell an Deutſchland, an der praktiſchen Löſung mitzuarbeiten. übermitteln ſoll 7 Miniſterrat auch in Paris Bonnet berichtet— Die Vierzigſtundenwoche Paris, 31. Aug. Der Miniſterrat iſt am Dienstag un⸗ ter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik zu einer über dreiſtündigen Sitzung zuſammengetreten. Der am Schluß ausgegebenen amtlichen Mitteilung zufolge, hat Außenmi⸗ niſter Bonnet einen ausführlichen außenpolitiſchen Bericht gegeben, der ſich auf die Ereigniſſe im Fernen Oſten, den Krieg in Spanien, die franzöſiſch⸗italieniſchen Be⸗ ziehungen und das tſchecho⸗ſlowakiſche Problem bezog. Der Miniſterrat hat die Ausführungen Bonnets und die von ihm formulierten Kichtlinien der franzöſiſchen Politik wie die diesbezüglichen Weiſungen an die franzöſiſchen Ver⸗ kretungen im Ausland gutgeheißen. Nach einem Geſamtbericht des Miniſterpräſidenten Da⸗ ladier über die wirtſchaftliche Lage, die ſozialen Probleme und ihre engen Wechſelbeziehungen mit der Landesvertei⸗ digung, die dringende Maßnahmen zur Steigerung der Produktlon erheiſche, hat der Arbeitsminiſter dem Präſidenten der Republik eine von allen Regierungsmit⸗ gliedern gegengezeichnete Verordnung über die Möglichkeit von Ueberſtunden im Rahmen der geſetzlich verankerten 40⸗Stundenwoche zur Unterzeichnung vorgelegt. Nichts Geheimnisvolles Auslandsorganifation und fremde Staaken. Im Rahmen eines Empfanges zur Reichstagung der Auslandsdeutſchen nach Stuttgart gekommener Preſſever⸗ treter hielt der Leiter der Auslandsorganiſation der NS⸗ DAP, Gauleiter Bohle, eine Anſprache, in der er u. g. in kurzen Zügen die Aufgaben der Auslandsorganiſation umriß, für die in gewiſſen Teilen des Auslandes ein beſon⸗ ders„reges Intereſſe“ beſtehe. Demgegenüber ſei darauf hinzuweiſen, daß in einer ganzen Reihe von Staaten, ſo in Litauen, Norwegen, Dänemark, Lettland, Polen, Schweden, Frankreich, Holland, Spanien, der Tſchecho⸗Slowakei, Buf⸗ garien, Griechenland, Jugoſlawien, Italien, der Schweiz, Ungarn und Japan, Organiſationen beſtehen, die der Aus⸗ landsorganiſation ähnlich ſind und die zum Teil unter dem Protektorat ſehr hoher Perſönlichkeiten die Intereſſen ihrer Anslandsangehörigen wahrnehmen. England habe eine ſolche Auslandsorganiſation zwar nicht offiziell, aber de facto beſtehe ebenfalls eine Organiſation, die die Engländer im Auslande erfaſſe. Es wäre für eine gewiſſe Preſſe endlich an der Jeit, über die Auslandsorganiſalion elwas fachlicher zu berichlen. Wenn Tauſende in der Welt nach Suttgart gekommen ſeien, um die alte Heimat wiederzufehen und das neue Deutſchland zu erleben, dann werde man zugeben müſſen, daß dieſe Leute, die die Reiſe zum Tell nur unter großen perſönlichen Opfern machen konnken, nicht gezwungen wer⸗ den könnten, nach Deutſchland zu kommen. Kriegsopfer aus der Oſtmark Nehmen am Parteitag keil. München, 31. Aug. Am diesjährigen Reichsparteitag nehmen wie die NS meldet, erſtmalig 300 kriegsbeſchä⸗ digte Frontſoldaten aus der Oſtmark teil. Neben ihnen ſind das Hauptamt für Kriegsopfer und die NS⸗Kriegsopfer verſorgung in Nürnberg durch ſämtliche Gaugmtsſeiter fü Kriegsopfer, durch die Kreisleiter und ſehr viele Kamerad⸗ ſchaftsführer vertreten Als Abgeſandte der Hinterbliebenen weilen zahlreiche Krlegseltern, ebenfalls aus aller Gauen des Reiches einſchließlich der Oſtmark in Nürnberg Im ganzen werden zu der Tagung des Hauptamtes fü Kriegsopfer und der NSKOW 1000 Teilnehmer erwartet. Berg Iſel in Obhut des Reichskriegerbundes. Innsbruck, 29. Aug. Der Reichskriegerführer General⸗ major a. D. Reinhardt nahm in Innsbruck an den Feier⸗ lichkeiten anläßlich des Gedenktages der Feuertaufe der Ti⸗ roler und Vorarlberger Truppen auf dem Berge Iſel teil und legte vor dem Ehrenmal der Kaiſerſäger im Gedenken an die 40 000 im Weltkriege gefallenen Tiroler und Vor⸗ arlberger einen Kranz nieder. Der Berg Iſel, die Helden⸗ ſtätte der ruhmreichen Schlacht des Freiheftskampfes von 1809, auf dem ſich auch das Ehrenmal Andreas Hofers und das Muſeum der Tiroler Kalſerſäger befinden, wurde vom Reichskriegerführer in Obhut genommen. Eine würdige fächer des Tiroler Heldenberges wird bereits in nächſter Zeit in Angriff genommen. Schloß Bellevue als Gäſtehaus Jür Staatsbeſuche und Kongreſſe Berlin, 30. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat zu Beginn dieſes Jahres angeordnet, das Schloß Bellevue zu einem des Deutſchen Reiches würdigen Gäſtehaus für Staatsbeſuche und Kongreſſe umzubauen. Nach dem vom Führer genehmigten Entwurf des e Baumgarten bleibt der alte Schloßbau in ſeiner Außenarchitektur erhal⸗ ten. Die Vorderfront im Mittelbau erhält einen repräſen⸗ tativen Eingang mit vorgelagerter Freitreppe. Im übrigen werden nur geringfügige bauliche Aenderungen, dafür aber umfangreiche Inſtandſetzungen und Erneuerungen ullͤgele lich. Anſtelle des bereits abgebrochenen Marſtallflügels wird ein Neubau errichtet, der durch einen Verbindungsbau mit dem alten Schloßbau verbunden wird. 5 Das Innere des Schloſſes erfährt eine weitgehende und umfangreiche Umgeſtaltung. Die Bauarbeiten haben 2 5 begonnen. Der Umbau ſoll im Frühjahr 1939 be⸗ endet ſein. Poſiſparkaſſe in Deutſchland Bewährte öſterreichiſche Einrichtung wird eingeführt. Berlin, 31. Auguſt. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 134 vom 30. Auguſt 1938 wird der Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 256. Auguſt 1938 zur Regelung des Poſtſparkaſſenweſens im Deutſchen Reich veröffentlicht. Bereits im Erlaß vom 19. März 1938 hatte der Führer und Reichskanzler das ſeit 1883 in Wien beſtehende Poſt⸗ parkaſſenamt in die Deutſche Reichspoſt eingegliedert. Durch den neueſten Erlaß des Führers und Reichskanzlers wird eine Einrichtung des Landes Oeſterreich auf das ganze Reich ausgedehnt, die ſich als eine der ſozialiſtiſchen Ein⸗ richtungen nicht nur bei der Bevölkerung Oeſterreichs größ⸗ ker Beliebtheit erfreute, ſondern auch für die öſterreichiſche Wirtſchaft ſtets ſegensreich gewirkt hal und die in der gan⸗ zen Welt als muſtergültig galt. Durch den Poſtſparkaſſendienſt der Deutſchen Reichspoſt werden im Altreich mehr als 47 000 Aemter und Amtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt dem Spargedanken nutzbar ge⸗ macht werden. Hinzu kommt ein Heer von 26 000 Landzu⸗ ſtellern, die ebenfalls Spareinlagen annehmen und Rück⸗ zahlungen leiſten werden. Die Spareinlagen werden mit 3 v. H. verzinſt. Das Poſtſparbuch wird völlig freizügig ſein. Einlagen auf das Poſtſparbuch werden innerhalb des ganzen Reichsgebietes von allen Aemtern und Amtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt angenommen, gleichgültig, an wel⸗ chem Ort das Poſtſparbuch ausgeſtellt worden iſt. Auch Abhebungen können bei ſedem beliebigen Amt vorgenommen werden, bei Abhebungen bis 100 RM. ſogar ohne vorherige Kündigung, ein Vorteil, der vor allem für den innerdeutſchen Reiſeverkehr von erheblicher Bedeu⸗ tung ſein wird. Der Reichsſparkaſſendienſt wird durch das Poſtſpar⸗ kaſſen geheimnis unter dem beſonderen Schutz des Reiches ſtehen. Im Reichspoſtminiſterium wird zurzeit mit Beſchleuni⸗ gung eine Poſtſparkaſſenordnung ausgearbeitet, um nach dem Willen des Führers die Vorteile des Poſtſpar⸗ kaſſendienſtes möglichſt bald dem geſamten deutſchen Volk zugänglich zu machen. Der Aufbau der Oſtmark Heute ſpricht Gauleiter Bürckel. Wien, 31. Auguſt. Der Beauftragte des Führers in Wien, Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel, wird im Rahmen der 6. Reichskagung der Auslandsdeutſchen am Mittwoch, den 31. Auguſt, um 18 Uhr in der Schwabenhalle eine grundlegende Rede halten, in der er einen Ueberblick über die bisher in der Oſtmark geleiſtete Aufbauarbeit geben wird. „Die Rede wird durch die Reichsſender Stuttgart, Saar⸗ brücken und Wien übertragen. Für die Oſtmark iſt Gemein⸗ ſchaftsempfang vorgeſehen. Die Auslands⸗Organiſation der NSDAqpß gedachte im Rahmen der 6. Reichstagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart in einer beſonderen Oſtmark⸗Weiheſtunde der ge⸗ fallenen Helden der Oſtmark. Das deutſche Mädchenideal „Tapfer, gütig, anmutig und klug“ Skulkgart, 31. Aug. Daß ſich auch die auslandsdeutſchen Frauen mit der Arbeit ihrer Schweſtern im Reich verbun⸗ den fühlen, bewies die große Kundgebung, die im Rahmen der 6. Reichstagung der Auslandsdeutſchen mit der Reichs⸗ frauenführerin, Frau Scholtz⸗Klink, am Dienstag⸗ nachmittag in der Gewerbehalle ſtattfand. Heute, ſo ſtellte Frau 5 mit berechtigtem Stolz feſt, ſind nicht weniger als 12 Millionen deutſche Frauen in der deutſchen Frauenorganiſation zuſammenge⸗ ſchloſſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß von dieſer Arbeit auch die auslandsdeutſchen Frauen nicht ausgeſchloſſen werden wollten und konnten. Mit ſcharfgeſchliffenen Worken wandke ſich die Redne.⸗ rin gegen das moralinſaure Gehabe gewiſſer Frauen. Dae was uns als ee vorſchwebt, ſo betonte ſie, ist weder ein wandelndes Pathos, noch eine verkörperte Sen⸗ kimentalikät, weder die Jungfrau mit dem frommen Augen. aufſchlag, noch das vermännlichke Weib. Anſere Mädel und jungen Frauen ſollen vielmehr ebenſo kapfer als großzü⸗ fein ebenſo klug als gütig und ebenſo mutig als anmukig ein. Die Bereinigung alter Schulden Auch öffentlich⸗rechtlicher Verbindlichkeiten. Zu dem Geſetz über die Bereinigung alter Schulden wird jetzt die Begründung veröffentlicht. Darin wird u. a. mit⸗ geteilt: Ebenſo wie im Konkurs⸗ und Vergleichsverfahren und in der landwirtſchaftlichen Schuldenregelung ſollen bei der Schuldenregelung neben den privatrechtlichen Schulden auch öffentlich⸗rechtliche Verbindlichkeiten erfaßt werden, ſofern die Vorausſetzungen im übrigen vorliegen. Auf Reichsſteuern und die von den Finanzämtern verwalteten Landes⸗ und Ge⸗ meindeſteuern wird das Geſetz aber praktiſch keine Anwen⸗ dung finden, da der Reichsminiſter der Finanzen durch ver⸗ ſchiedene Verwaltungsanordnungen— z. B. durch Erlaß vom 18. Dezember 1934— die Bereinigung alter Steuerſchul⸗ den, beſonders der Schulden alter Parteigenoſſen, bereits vor geraumer Zeit verfügt hat. Auf Grund dieſer Anord⸗ Rungen haben die Finanzämter die Steuerrückſtände in den hier in Betracht kommenden Fällen in aller Regel bereits exlaſſen oder niedergeſchlagen, ſodaß der Schuldner durch alte Steuerſchulden heute nicht mehr belaſtet wird. Nach Paragraph 1 Abſatz 4 ſoll das Geſetz ſolchen Schuldnern nicht zugute kommen, die wegen unehrenhaften oder leichtfertigen Verhaltens nicht ſchutzwürdig ſind. Dabei macht es keinen Unterſchied, ob der Schuldner ein unehrenhaf⸗ tes oder leichtfertiges Verhalten in der Zeit vor oder nach ſeinem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch an den Tag gelegt hat. Als unehrenhaft iſt es z. B. auch anzuſehen, wenn der Schuldner vor ſeinem Zuſammenbruch Vermögenswerte ver⸗ ſchoben hat, um ſie dem Zugriff ſeiner Gläubiger zu entziehen. Auf eine Schuldenbereinigung hat ferner der Schuldner kei⸗ nen Anſpruch, bei dem dieſer Schutz aus einem anderen Grunde dem geſunden Volksempfinden widerſprechen würde. Dies kann z. B. dann der Fall ſein, wenn der Schuldner ſich noch nach der Machtübernahme kommuniſtiſch betätigt und ſich dadurch außerhalb der Volksgemeinſchaft geſtellt hat. Nach Paragraph 1 Abſatz 5 iſt das Geſetz ferner auf jüdiſche Schuldner nicht anzuwenden. Note Offenſive zuſammengebrochen Auch an der Eſtremadurag⸗Fronk. An der Eſtremadurg⸗Front iſt die Lage im Abſchnitt Zujar ſeit Dienstag völlig unverändert. Die Roten haben überraſchend ihre vor drei Tagen begonnene Offen⸗ ive abgeblaſen und beſchränken ſich nunmehr lediglich zuf Verteidigung ihres Gebietes. Sie hatten mit Hilfe eines cieſenhaften Einſatzes von raſch herbeigezogenen friſchen Truppenmaſſen und umfangreichen Materials einen nur ge⸗ eingen gebietsmäßigen Gewinn erzielt, den ſie zum größten Teil jedoch wieder abgeben mußten, da die nationalen Truppen mit Hilfe von Artillerie zum Angriff vorgegangen ſind, wobei ihnen auch noch andere Stellungen in die Hände gefallen ſind. Der Juſammenbruch der großen Offenſive iſt vermutlich auf die rieſigen Verluſte auf roter Seike zurückzuführen, da an einem der letzten Tage allein über 4000 Mann eingebüßt wurden, von denen 1000 kot auf dem Felde liegenblieben und der Reſt in nationale Gefangenſchaft geriet. An der Ebro⸗Front mußten die ſogenannten Cam- peſino⸗Diviſionen aus der Front herausgezogen werden; ſie ollen in Barcelona neu aufgefüllt werden. Campeſino ſelbſt iſt dorthin gefahren und will ſich unter den neuangekomme⸗ nen Ausländern ſeine Leute herausſuchen. Ueberläufer an dieſer Front berichten entſetzt über die Wirkung des Feuers der nationalen Artil⸗ lerie. Das Zurückgehen der roten Truppen würde, wie üblich, durch rückwärts aufgebaute Maſchinengewehre ver⸗ hindert. Ueber die Verluſte auf roter Seite wurde bekannt, daß von der 3. roten Diviſion lediglich ein Drittel übrigge⸗ blieben ſei; ferner ſei die 16. Diviſion völlig aufgerieben worden, und die 35. Diviſion beſtehe nur noch aus einem Bataillon. Der nationale Heeresbericht Wie der nationale Heeresbericht meldet, ſind an der Eſtremadurafront die Angriffe der Bolſchewiſten ange⸗ ſichts des unerſchütterlichen Widerſtandes der nationalen Truppen geſcheitert. Der Feind erlitt hohe Verluſte. 5 Nationale Flugzeuge bewarfen militäriſche Ziele im Hafen von Barcelona mit Bomben. Chinas Zukunft Japans Bedingungen— Völlige Unterwerfung Tſchiangkaiſcheks Kriegsminiſter Itagaki machte vor Vertretern der ja⸗ paniſchen Preſſe Ausführungen, in denen er erklärte, über die künftige Entwicklung des China⸗Konfliktes könnten keine Vorausſagen gemacht werden. Sicher ſei nur, daß Japan den Krieg foriſetzen werde bis zur Ankerwerfung Tſchiangkaiſcheks. Aber ſelbſt wenn Tſchiangkaiſchek ſich unkerwerfe, ſei es für Japan ſchwer, ſeine Waffenſtreckung ohne Bedingungen anzunehmen. Es ſei abſolut notwendig, der Hankau⸗ Regierung eine Reihe von Bedingungen zu ſtellen. Hierzu gehöre vor allem, daß die Hankau⸗Regierung in den neuen Regierungen aufgehe und mitarbeite an dem Aufbau eines neuen Chinas. Ikagaki erklärte weiter, Japan allein werde über Kriegsdauer und Kriegsende entſcheiden. Ueber die Erklärung vom Januar, daß Japan mit dem Regime Tſchiangkaiſcheks nicht mehr verhandeln werde, gebe es keine Meinungsverſchiedenheit; dieſe Erklä⸗ rung ſei vollkommen bes ſepunif und es ſei kein Zweifel über die Auslegungen des japaniſchen Standpunktes mög⸗ lich. Wörtlich ſagte Itagakt:„Wir können mit dem von Tſchiangkaiſchek geführten Regime in keinem Falle verhan⸗ deln. Wenn dieſes Regime jedoch ſich ohne Tſchiangkaiſchek Japan ergeben will, ſo werden wir es auffordern, ſich mit vereinigt und ſtabiliſiert werden. Ueber eine neue Zentralregierung in China bemerkte Itagaki, zunächſt müſſe eine Verbindung zwiſchen den Regierungen in Nanking, Peking und Kalgan herbei⸗ geführt werden. Zum gegebenen Zeitpunkt werde Japan die Bildung einer neuen Zentralregierung unterſtützen. Luſtſchlacht über Kanton Weiteres Vordringen der Japaner Schanghai, 31. Auguſt. Am Dienstag kam es zu der erſten größeren Luftſchlacht über Kanton. Ueber 60 Flugzeuge waren daran beteiligt. Das Ziel der japaniſchen Angriffe waren die militäriſchen Anlagen bei Tſchaukwan Nanſhuen. Die chineſiſche Luft⸗ flotte der Provinz Awankung iſt in letzter Zeit erheblich verſtärkt worden. Auch ſollen größere ausländiſche Flug zeuglieferungen in Kanton eingekroffen ſein. Die japaniſche Armee in Mittelchina meldet gute Fortſchritte an allen Frontabſchnitten. Die Nordgruppe der Armee beſetzte am Dienstag Hwoſchon. Von dort aus ſtießen Vortrupps bereits 30 Kilometer weſtwärts vor. Im Raum des Nordufers des Jangtſefluſſes ſetzten die japaniſchen Truppen von Hwangmei aus zum Angriff gegen die chine⸗ ſiſchen Stellungen in den ſüdöſtlichen Ausläufern des Ta⸗ tiehmaſſivs an.— Matau am Südufer des Jangtſe iſt das Ziel der japaniſchen Abteilungen, die ſich von Juichang aus der Stadt auf drei Anmarſchwegen nähern. 5 Die Schlacht am Luſchanberg ſüdlich von Kiu⸗ kiang dauert noch an. Die japaniſchen Operationen entwik⸗ keln ſich planmäßig. Die weitere Entwicklung Kriegsminiſter IJtagaki äußerte ſich am Dienstag vor der Preſſe über die künftige Entwicklung des China⸗Kon⸗ fliktes. Neben ſeinen allgemein⸗politiſchen Erklärungen ver⸗ dienen noch ſeine Ausführungen über militäriſche Fragen Eee zu werden. Itagaki betonte, daß es für Tſchiangkaiſchek nach der Einnahme Hankaus unmöglich ſein würde, in Yünnan oder Szechuan größere Truppen⸗ maſſen unterzubringen oder auszubilden. Durch den Ver⸗ luſt ſämtlicher Bahnen und des Jangtſe würde Tſchiang⸗ kaiſchek dann automatiſch auf einen ſehr kleinen Raum be⸗ ſchränkt ſein. Ferner erklärte der Kriegsminiſter, daß nach der Lö⸗ fung des Chinakonfliktes nicht ſofort die materiellen Fra⸗ gen wie z. B. die Frage einer Kriegsentſchädigung aufge⸗ worfen werden würden. Denn die erſte Aufgabe ſei ja die Wiederherſtellung einer Zuſammenarbeit zwiſchen Japan, Mandſchukuo und Ching. Itagaki ſprach ſich dann dafür aus, daß ſelbſt nach Kriegsende größere Streitkräfte für längere Zeit mobil. werden müßten. Außerdem müſſe, wie der Schangfeng⸗Iwiſchenfall gezeigt habe, Mandſchukuo noch ſtärker geſichert werden als bisher. Schließlich ſei eine Vermehrung der Luftſtreitkräfte eines der dringendſten Probleme. Gpa⸗Mord in Polen An früherem Geſandken der Komintern. Warſchau, 30 Aug. Eine furchtbare Mordtat ließen ſich in Polen die Agenten Moskaus zuſchulden kommen. Ein ge⸗ wiſſer Roſental, der früher in den Dienſten der Komintern ſtand, hatte nach Ableiſtung einer langen Freiheitsſtrafe beſchloſſen, ſich aus der Arbeit für die Kommuniſtiſche Par⸗ tei zurückzuziehen. Während einer nächtlichen Eiſenbahnreiſe iſt er nun in ſeinem Abteil, in dem er allein fuhr, überfallen, erwürgt und aus dem fahrenden Zuge geworfen worden. Die Poli⸗ zei verfucht jetzt, der kommuniſtiſchen Verbrecher habhaft zu werden. Millionenunterſchlagungen Tolle Zuſtände bei ſowjekruſſiſchen Genoſſenſchaften. Moskau, 31. Aug. Der Leitartikel der„Prawda“ be⸗ ſchäftigt ſich mit den tollen Mißſtänden auf dem Gebiet des ländlichen Konſumgenoſſenſchaftsweſens. Der Zentralſtelle dieſer Genoſſenſchaften, die die geſamte Warenverteilung für die Dörfer der ganzen Sowjetunion organiſtert, wird der Vorwurf gemacht, daß ſie den Handel nicht richtig ein⸗ teile. Manche Waren ſeien in Gebiete gelangt, wo ſie gar nicht benötigt würden, während andere Gebiete, wie beiſpielsweiſe Kirgiſien, unter Mangel an Streichhölzern litten. In vielen Dorfgeſchäften gebe es weder Salz, Zucker, Seife noch Zigaretten. Mehr als 20 v. H. der ländlichen Konſumgenoſſenſchaf⸗ ten hakten im Vorjahr eine Unkerbilanz zu verzeichnen. Nichkerfüllung des Amſatzplanes, Diebſtähle und Waren⸗ verderb ſeien an der Tagesordnung. Bei der Jenkralſtelle der Konſumgenoſſenſchaften ſeien im vorigen Jahr über 300 Anzeigen wegen Veruntreuung eingelaufen, von denen jede ſich auf über 5000 Rubel belief(), aber keine ſei nach⸗ geprüft worden. Auch in dieſem Jahr ſeien bereits Millio⸗ nenverunkreuungen zu verzeichnen. Keine Teilung Paläſtinas? Löſung zugunſten der Araber? Jeruſalem, 31. Auguſt. Die arabiſche Zeitung„Alſarat“ veröffentlicht ein in⸗ tereſſantes Interview mit dem Leiter des arabiſchen Pa⸗ läſtina⸗Werbebüros in London, Dr. Tannous, der zurzeit im Libanon weilt. Tannous erklärte dabei, daß Kolonialmini⸗ ſter Macdonald, mit dem er einige Besprechungen über das Problem Paläſtina gehabt habe. ſeine Hauptaufgabe darin ſehe, dieſen Fragenkomplex einer Löſung zuzuführen. Die engliſche Regierung habe früher die Auffaſſung vertreten, daß hinter den Unruhen in Paläſtina einige wenige Perſön⸗ lichkeiten in erſter Linie der Mufti. ſtehe. In der letzten Zeit, beſonders aber nach dem überra⸗ ſchenden Beſuch des Kolonialminiſters in Paläſtina, habe ſich dieſe Auffaſſung gewandelt. Man ſei heute in London davon überzeugt, daß ſämtliche Araber Paläſtinas gegen die Tei⸗ lung des Landes und gegen die Errichtung eines ſüdiſchen Nakionalſtaates ſeien. König Ibn Saud von Saudi⸗Arabien, König Ghazi von Irak, der ägyptiſche Miniſterpräſident Emir Abdullah und nicht zuletzt auch zahlreiche frühere engliſche Kolonialbe⸗ amte, die auf eine Aufrechterhaltung der Freundſchaft des Iſlams mit England 99 8 Wert legten, hätten der Re⸗ n gierung in London andere Löſungsvorſchläge eingereicht. Ende September werde auch der Bericht der Teitungs⸗ kommiſſion vorliegen. Wie es heißt, werde die Kommiſſion die geplante Teilung Paläſtinas nicht empfehlen. Da ſich faſt zur gleichen Zeit führende Perſönlichkeiten des Araber⸗ kums, ſo der Außenminiſter des Irak, der Kronprinz von Saudi-Arabien und der ſyriſche Miniſterpräſident in Lon⸗ don aufgehalten haben, glaubt Dr. Tannous an die Löſung der Paläſtinafrage im Sinne der arabiſchen Forderungen. Kurzmeldungen Bremen. Der Bremer Senat veranſtaltete am Dienstag⸗ mittag zu Ehren der 15 japaniſchen Journaliſten im Rat⸗ haus einen Empfang. Senator Bernhard betonte, die Hanſe⸗ ſtadt Bremen habe erſt jüngſt drei ſchöne neue Schiffe in Dienſt geſtellt, die die Verbindung mit Japan unterhalten. Zwei weitere Todesopfer der Benzinexploſion Erfurt, 30. Aug. Das ſchwere Exploſionsunglück am Montag in der Färberei Kroll hat neben dem bereits ge⸗ meldeten Todesopfer noch weitere zwei Menſchenleben ge⸗ fordert. Der 49 Jahre alte Färbereibeſitzer Otto Kroll und der 23 Jahre alte Färber Otto Löſer, die mit ſchweren Brandverletzungen in das Krankenhaus gebracht wurden, ſind ihren Wunden erlegen. Auch das Befinden des dritten Verletzten, des 17 Jahre alten Lehrlings Rudolf Kellner, gibt zu ernſten Bedenken Anlaß. Es beſteht ſehr geringe Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Bamberg. Den Auftakt zu dem erſten großen Bd⸗ Reichsſportfeſt in Bamberg bildete der erſte Appell der 6000 Sportmädel, die aus allen Teilen des Reiches nach Bamberg gekommen ſind, auf dem Bamberger Stadion. Paris. Der Streit um die 40⸗Stundenwoche wird in Paris mit unverminderter Hartnäckigkeit ausgetragen. Nach dem Stand vom Dienstag liegt die Einberufung des Par⸗ laments für Ende September im Bereich des Möglichen. Budapeſt. Die ungariſche Preſſe bringt in ihren Begrü⸗ ßungsartikeln anläßlich der Heimkehr des Reichsverweſers einmütig ihre Freude über den herzlichen Verlauf des Deutſchlandbeſuches zum Ausdruck. Jeruſalem. Das Militärgericht in Haifa verurteilte wie⸗ der einen Araber zum Tode, der vor kurzem bei einem Kampfe im Karmel⸗Gebirge zwiſchen arabiſchen Freiſchär⸗ lern und engliſchen Truppen in Gefangenſchaft geraten war A Blitz verurſacht We auf Exerzierplatz. Der Blitz ſchlug in ein auf dem Exerzierplatz der Pioniere in Gyoer (Ungarn) befindliches Lagerhaus und ſteckte es in Brand. Während der Löſcharbeiten explodierten die im Gebäude zu Experimentierzwecken untergebrachten Exploſipſtoffe. Bei den Rettungsarbeiten erlitt ein Feuerwehrmann ſo ſchwere Verletzungen, daß er ihnen erlag. Ab Der Löwe in der Kirche. In dem holländiſchen Grenz⸗ ſtädtchen Sittard feierte man Kirmes, und zu den verſchis⸗ denen Kirmes⸗Attraktionen war auch ein Zirkus gekommen, der eine Schau wilder Tiere mitführt. Auf nicht geklärte Weiſe gelang es nun zwei Löwen zu entkommen. Eines der Tiere konnte am Marktplatz wieder eingefangen werden. Der zweite Löwe ſchlich ſich in die dichtbeſetzte St. Michaels⸗ kirche während des Hochamtes ein. Man kann ſich vorſtel⸗ len, welche Panik die zahlreichen Kirchgänger erfaßte. Dem Zirkusperſonal gelang es, den Löwen wieder hinter die Eiſengitter des Käfigs zurückzubringen, bevor irgend ein Unheil angerichtet war. 1 e e eee Aus Baden und den Nachbargauen I Oberwittighauſen b. Tauberbiſchofsheim.(Todes⸗ ſturz.) Der 57jährige Bauer Johann Raps fiel beim Ge⸗ treideabladen in der Scheuer vom Wagen und brach das Rückgrat. Der Tod trat auf der Stelle ein. 5 ee werer Verkehrsunfall.) In der Di cherſtraße, an der Ecke beim Schulhausneubau, trug ſich mittags gegen 1 Uhr ein Verkehrsunfall zu, wobei vier Perſonen verletzt wurden. Ein Kraftradfahrer, der vom Schattengraben herunterkam, räumte einem Berliner Fahrzeug das Vorfahrtsrecht nicht ein, ſodaß der Kraft⸗ wagen nach links ausbiegen mußte. Aus der entgegengeſetz⸗ ten Richtung kam aber unglücklicherweiſe ebenfalls ein Kraft⸗ wagen, der erſte Wagen mi infolgedeſſen ſtark bremſen und 1 überſchlug, er ſich zweimal. Die drei Inſaſſen des Wagens und der ſchuldige Motorradfahrer erlitken teils ſchwere, teils leichtere Verletzungen und wurden ins Kran⸗ kenhaus verbracht. ) Kleinkems des Rheins.) Ein mit den Bodenve ni icht verkrauter auswärtiger Badegaſt machte e Waſſer, ſchlug ſchwer auf einen Stein auf und iſt in ſeiner dann eingetretenen Bewußtloſigkeit ertrunken. Man fand die Leiche mit klaffen⸗ der Kopfwunde. () Pforzheim.(An einem verſchluckten Kno⸗ chen geſtorben.) Im benachbarten Enzberg verſchluckte ein 89 jähriger Mann einen Knochen, wobei er ſich im Hals und in der Speiſeröhre verletzte. Der Greis ſtarb im Pforz⸗ heimer Krankenhaus an den Folgen ſeines Mißgeſch Lörrach.(Zwiſchen zwei Laſtwagen gera⸗ ten.) Der in Efringen wohnhafte 30jährige Zimmermann geriet, als er mit dem Zuſammenkoppeln zweier Laſtwagen beſchäftigt war, zwiſchen Zugwagen und Anhänger. Er erlitt eine ſchwere Bruſtquetſchung und Rippenbrüche und wurde ſofort ins Kre aus Schopfheim eingeliefert. Da an⸗ ſcheinend a i Verletzungen vorliegen, iſt der Zu⸗ ſtand des Verunglückten ſehr ernſt. () Singen.(Gemeinſchaftshaus.) Die Alu⸗ miniumwalzwerke Singen erkannten in dem ausgeſchriebenen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Gemein⸗ ſchaftshaus den erſten Preis(1000 Mark) dem Diplom⸗ ingenieur Konrad Schleich⸗Göttingen zu. Das Haus wird neben einem großen Feierſaal mit Stilbühne noch einen klei⸗ nen Saal, eine Werksbücherei und eine Kegelbahn enthalben. Töpfer⸗ und Ofenſetzertagung. () Kandern. Die„Ton⸗ und Lehmkünſtler“, wie man einmal die braven Töpfer und Ofenſetzer genannt hat, tra⸗ fen ſich, aus z Baden kommend, in dem für die Produk⸗ tionsgebiete beſonders bedeutſamen Kandern. Obenan ſtand auf der Tagung die Erörterung der beſonderen Aufgabe, die dieſem Handwerk durch den Vierjahresplan zugewieſen iſt: Bau von brennſtoffſparenden Feuerſtellen, Umſtellung von Holzbrand auf Kohlenbrand und auch kräftige Förderung des Baues von eiſenarmen Oefen, alſo mehr Verwendung von keramiſchen Oefen und Kachelherden. Die Erreichung dieſer Aufgaben wird durch intenſive Schulung und Beratung angeſtrebt, wobei nicht nur die Lehrlinge und Geſellen, ſon⸗ dern auch die Meiſter noch lernen müſſen. Die Einrichtung einer Fachſchule für Lehrlinge wurde in Ausſicht genommen. Hervorgehoben wurde die Verordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters vom April vorigen Jahres, nach der in den neu⸗ erſtellten und durch öffentliche Mittel finanzierten Gebäuden Kachelöfen und Kachelherde mehr und mehr verwendet wer⸗ den ſollen. So kommt denn das ehrwürdige Handwerk der „Lehmkleckerer“, wie ſie in uralten Geſetzen und Verordnungen l in Norddeutſchland genannt wurden, wieder zu Ehren. Obſtbauliche Tagung in Radolfzell. (—) Radolfzell. Die Fachgruppe Obſtbau des Landes⸗ verbandes badiſcher Gartenbauvereine hielt in Radolfzell eine aus allen Landesteilen ſehr ſtark beſuchte Tagung ab. Der Landesverbandsvorſitzende, Hauptabteilungsleiter 2 Schmitt⸗Karlsruhe, konnte neben den Vertretern von Par⸗ tei, Staat und Reichsnährſtand auch Gäſte aus der Schweiz begrüßen. Kreisvorſitzender und Bürgermeiſter Jöhle über⸗ brachte die Grüße der Stadt, Landrat Dr. Kauffmann die des Innenminiſters. Es wurden wichtige obſtbauliche Fragen beſprochen und Beſichtigungen vorgenommen. In einer gro⸗ zen öffentlichen Verſammlung ſprach u. a. der Reichsfach⸗ wart für Gartenbau, Pg. J. Böttner⸗Berlin, über„Aufgaben und Ausblicke auf dem Gebiet des Obſtbaues“. () Laufenburg.(Sumpfbiber aufgefunden) In zunehmendem Maße wird über Schäden geklagt, die Sumpfbiber an den Kulturen anrichten. Beſonders in den Rübenäckern halten ſie ſich gern auf, wo ſie mit Vorliebe Runkel⸗ und Weiße Rüben freſſen. Dieſer Tage wurde auch auf ſchweizeriſchem Ufer der Sumpfbiber feſtgeſtellt und ein Tier wurde kürzlich im Hardtwald auf der Landſtraße tot aufgefunden; es war anſcheinend unter ein Auto geraten. Kein Derkemer Wurſchtmarkt?— Undenkbar! Leute, die das Gras wachſen und die Flöhe huſten hören, wollten ſchon vernommen haben, der Bad Dürkheimer Wurſtmarkt werde diesmal nicht ſteigen. Erkundigungen an maßgebender Stelle ergeben, daß außer den erforderlichen Würſten und dem dito Wein auch die Pfälzer e in Menge vorhanden und auf Feiern eingeſtellt iſt. Der be⸗ rühmte Markt, das größte Weinfeſt Deu 8. wird alſo in dieſem Jahre in der 1 vom 10. bis 18. September in Bad Dürkheim an der Weinſtraße 8 Man rechnet für dieſes Jahr wieder mit einem Rekordbeſuch, da der wohlgeratene 1937er zum Ausſchank kommt. Am Dürkhei⸗ mer Wurſtmarkt wird alſo nicht gerüttelt. Wonach ſich zu richten,— wie es zur Zeit des Alten Fritz hieß. Mord in Wies baden f Eine 61jährige Frau durch Beilhiebe gelötet. Wiesbaden, 30. Aug. Am e 0 12.30 Uhr wurde im Hauſe Branienſtraße 52 im 3. Sock die 61 Jahre alte alleinſtehende Lehrerin d. D. Valeria 5 ermordet aufgefunden. Nach gerichtsärzflichem Befünd iſt der Tod durch Jertrümmerung der Schädeldecke durch zahlreiche Beilhiebe verurſacht worden. Die Tat iſt zwi chen 10.30 und 12.30 Uhr 0 5 Ermittlung des Täters iſt eine Nelohnung von 1000 Mark ausgeſetzt worden. ib Im Steinbruch kot aufgefunden. In einem Steinbruch am Wage nach Wäſchenhofen fand man den Rentner Jo⸗ hann Schmid mit einer Kopfverletzung tot auf. Schmid war offenbar auf dem Heimweg in der Finſternis vom Wege abgekommen und über einen etwa 5 Meter hohen Abhang „ Der Tod dürfte auf der Stelle eingetreten ein. Goethepreis Hans Caroſſa überreicht. Frankfurt a. M., 29. Aug. Im Bürgerſaal der Stadt Frankfurt fand die Ueberreichung des Goethepreiſes an den Dichter Hans Caroſſa ſtatt. Bürgermeiſter Kremmer feierte den Dichter als Kämpfer und als Vorbild, der immer tiefer in das Weſen goethiſcher Lebensſchau eingedrungen ſei. Mit herzlichen Worten des Dankes nahm Hans Caroſſa die Verleihungsurkunde entgegen. 4+ 7*+ 5 Anwetterunglück im Remstal Große Hochwaſſerſchäden.— Zwei Todesopfer. — Schorndorf Abends zwiſchen 8 und 9 Uhr zogen mehrere Gewitter über das mittlere Remstal. Zwiſchen Schorndorf und at en ſich die Gewitter beſon⸗ ders f 9e Zuflüſſe der Rems führten orf war der Aichenbach über die f eriſſen. Eine Hauswand an einer Schmiede wurde eingedrückt, eine große Anzahl von Ställen und Kellern füllten ſich mit den ſchmutzigen Fluten. Bäume knickten um und auf den Feldern wurden Rüben, Rartoffeln uſw. weggeſchwemmt. In Hebſa aſſen die Fluten eine Anzahl Weinberg⸗ mauern herunter, die zuſammen mit der Erde nach dem Tal herabgeſchwemmt wurden. Der um 20.36 Uhr in Stuttgart abfahrende Eilzug konnte nicht über Schorndorf geleitet wer⸗ den, da die Gleiſe an einigen Stellen etwa 50 em hoch mit Geröll bedeckt waren. Außerdem hatten die Fluten zwiſchen Weiler und Winterbach Holzſtämme eines benachbar⸗ ten Sägewerks auf die Gleiſe gewälzt. Der Zug mußte über Backnang— Crailsheim Aalen geleitet werden. Auch die vom oberen Remstal fälligen Züge konnten nicht fahrplanmäßig verkehren. In der Gemeinde Winterbach, die am ſchwerſten mitge⸗ nommen wurde, ſtand das Waſſer etwa 1 Meter hoch in den Straßen. In der Wirtſchaft zur„Roſe“ erreichte das Waſſer ſogar 1,50 Meter. Der Schneidermeiſter Herr be⸗ kam vor Aufregung einen tödlichen Herzſchlag. Die Keller ſind faſt durchweg überflutet worden. In einem Hauſe an dem Bach, der von den Schwarzwaldhöhen bei Engelberg und Manotzweiler herunterführt, ſtand das Waſſer etwa 80 Zentimeter hoch in einer Wohnung. Die Tiere konnten faſt alle gerettet werden. Nicht weit vom Rathaus entfernt wurde der Milchhändler Schnabel, der gerade Milch zur Sammel⸗ ſtelle fahren wollte, vyn den Fluten fortgeſchwemmt. Seine Leiche wurde tags darauf aus der Rems geborgen. An dem Hauſe des Schmiedemeiſters Karl Mayer wurde eine ganze Wand weggeriſſen. Ein mit den Aufräumungsarbeiten beſchäftigter Feuerwehrmann entging nur dadurch, daß er angeſeilt war, dem Schickſal, von den Waſſermaſſen mitgeriſf⸗ ſen zu werden. Am nächſten Morgen trafen Männer vom Arbeitsdienſt ein, um den Leuten bei der Säuberung der Straßen und Häuſer zu helfen. Anwetter über dem Lahnbecken Eiſenbahnverkehr Gießen— Wetzlar unkerbrochen. Wetztar. Am Montag zwiſchen 16 und 17 Uhr ging über dem Lahnbecken bei Wetzlar und weiterhin in der Richtung nach Butzbach zu ein ſchweres Unwetter mit wolkchenbruch⸗ artigen Regengüſſen nieder. In der Nähe von Garbenheim an der Bahnſtrecke Gießen.— Wetzlar ſchwemmlen die von den Höhen niederſtürzenden Waſſenmaſſen große Mengen von Erde und Sand auf den Bahnkörper, ſo daß der Eiſen⸗ bahnverkehr auf der Skrecke Gießen— Wetzlar zwiſchen den Skationen Dutenhofen und Wetzlar unterbrochen wurde. An anderer Stelle dieſer Strecke, in der Nähe von Duten⸗ hofen, über⸗ und unterſpülten die Waſſermaſſen den Bahn. körper ſo ſtark, daß der Bahnverkehr zwiſchen Gießen und Dutenhofen nur als lokaler Pendelverkehr mit größler Vor⸗ ſicht aufrechkerhalten werden konnte. Der durchgehende Zugverkehr zwiſchen Gießen und Wetzlar iſt zurzeit ſtill⸗ Nice Alle Jüge von Frankfurt a. M. über Gießen in ichkung Siegerland und Köln müſſen von Gießen aus un⸗ ker enkſprechenden Verſpätungen umgeleitet werden. Bei dem Kreisort Atzbach ſchlug der Blitz in eine Feld⸗ ſcheuer ein, die mit ihrem geſamten Inhalt an Erntevor⸗ räten in Flammen aufging. Auch in den Dörfern im Klee⸗ bachtal und im weſtlichen Teil des Kreiſes Gießen in der Nähe der Main⸗Weſerbahn brach das Unwetter mit großer Gewalt hernieder. Stellenweiſe ſtand infolge der ſchweren Regengüſſe das Waſſer in den Dorfſtraße ſo hoch, daß es in die Hausflure und Keller eindrang. Von weiteren Schä⸗ den in dieſer Gegend iſt bis zur Stunde nichts bekannt ge⸗ worden. Gchweres Anwetter im Ruhrgebiet Frau vom Blitz erſchlagen.— Haus eingeſtürzt. Eſſen, 30. Aug. Am Montag und in der Nacht zum Dienstag gingen über dem Ruhrgebiet heftige Gewitter mit wolkenbruchartigen Regengüſſen nieder, die verſchiedentlich erheblichen Schaden anrichteten. Im Eſſener Stadtwald wurde eine Frau, die unter einem Baum Schutz geſucht hatte, vom Blitz getötet. In den Morgenſtunden des Dienstag mußten außer einigen dem Güterverkehr dienenden Strecken die Strecke Oberhauſen⸗Hauptbahnhof—Dorſten in Weſtfalen und die Strecke Oberhauſen⸗Hauptbahnhof— Hamborn für den Perſonenverkehr geſperrt werden. Auf beiden Strecken wird der Perſonenverehr mit Kraftomnibuſſen bedient. Die Strecke Oberhauſen⸗Hauptbahnhof— Duisburg wird uro eingleiſig befahren, doch wird der zweigleiſige Betrieb vor⸗ ausſichtlich noch beute wieder aufgenommen werden. In Eſſen⸗Alteneſſen brach der Damm eines Ab⸗ waſſerkanals der ſogen. Kleinen Berne. Ein in der Nähe den A Bauernhof ſowie zwei andere Wohnhäuſer wur⸗ en etwa einen Meter hoch von den hereinbrechenden Waſ⸗ ſern überflutet, ſo daß die Bewohner in großer Eile ihr Vieh und Mobiliar in Sicherheit bringen mußten. Von dem Unwetter wurde die Stadt Bottrop beſon⸗ ders ſchwer heimgeſucht. Ab 5 Uhr morgens liefen bei der Feuerlöſchpolizei nicht weniger als 100 Notrufe ein. Da der Vorfluter im Stadtteil Eigen die Waſſermaſſen nicht 11 85 konnte, wurden ganze Straßenzüge unter Waſſer ge⸗ etzt. Vom Blitz eingeäſchert. N 8 Stade(Hannover), 30. Aug. In der Nacht zum Diens⸗ tag tobte ein ſchweres Gewitter über dem Kreis Stade, das erheblichen den anrichtete. In verſchiedene Gehöfte ſchlug der Blitz ein. Ein Wirtſchaftsgebäude, zwei Scheuern mit größeren Getreidevorräten, ein altes Bauern⸗ 555 ſowie ein Häuslingshaus fielen den Flammen zum pfer. a f Frühnebel wallen Wie zarte Schleier ſchweben über den Wieſen und Fel⸗ dern die Frühnebel. Die Nacht war klar und ür re nun bricht der Morgen an, und als die Sonne ihre erſten Strahlen ſendet, funkeln und ſchimmern in den Gräſern Maryaden von Tautropfen... Kühle Luft umfließt die Wangen des Wanderers, der da ausſchreitet, immer der Sonne entgegen. Einen herrlichen Tag will ſie erſtehen laſſen, dieſe Sonne. Die Nebel verfliegen, ganz langſam löſen ſie ſich auf und geben den Blick frei auf das im Mor⸗ genlicht liegende Land. Seltſame Gedanken hat dieſer wandernde Menſch. Ne⸗ bel und leere Felder— da denkt er ſchon an den Herbſt. Aſtern in den Gärten, Menſchenskind, wie wird dir zu⸗ mute? Klingt nicht in der Welt ſchon die erſte Strophe vom Abgeſang des Sommer? „Es iſt Spätſommer, eine Zeit, die mit einer leiſen, ganz leiſen Traurigkeit das Herz anweht und früher kommende Abende ſchenkt, die voll Süße und Klarheit ſind, doch auch voll einer leiſen Melancholie. Nehmt dieſe Tage, wie ſie ſind! Und lauſcht den erſten Mollakkorden der Natur. Anfallchronik. In Mannheim gab es ſieben Ver⸗ kehrsunfälle, bei denen acht Leute zum Teil erheblich ver⸗ letzt, ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt würden. In allen Fällen waren die Verkehrsvorſchriften nicht beachtet worden, ſonſt würden die Unfälle nicht ge⸗ ſchehea ſein. Ein Kraftfahrer und ſeine auf dem Gaſtſitz fahtende Ehefrau wurden bei einem Zuſammenſtoß mit einem Perſonenkraftwagen an einer Straßenkreuzung ſo heftig auf die Straße geſchleudert, daß ſie u. a. Gehirnerſchütterungen erlitten und ins Krankenhaus mußten. g * Vom Nationaltheater. Intendant Brandenburg hat die Spielleitung von Bizets Oper„Carmen“, mit der das Nationaltheater am Donnerstag, 1. September, die Spiel⸗ zeit 1938⸗39 beginnt. Die muſikaliſche Leitung hat Heinrich Hollreiſer, die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß. Tech⸗ niſche Einrichtung: Otto Junker.— Am Dienstag, 6. Sep⸗ tember, wird Wolf⸗Ferraris Oper„Die ſchalkhafte Witwe“ zum erſtenmal im Nationaltheater gegeben. Es iſt dies eine der Opern, deren muſikaliſche Leitung Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff in der Spielzeit 1938⸗39 übernehmen wird. Regie: Curt Becker⸗Huert. — An der Butterverſorgung ändert ſich nichts. In Krei⸗ en der Kleinverteiler und Verbraucher trifft man nicht ſel⸗ ten die Anſicht an, daß die augenblicklich für die Butterver⸗ lorgung gültigen Beſtimmungen aufgehoben werden und einer anderen Regelung Platz machen ſollen. Das trifft 15 zu. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der Deutſchen Milch⸗ wirtſchaft hat am 1. August ein Rundſchreiben herausgege⸗ ben, nach dem die im November 1936 bezw. im Dezember 1937 erlaſſenen Anordnungen nach wie vor in Kraft bleiben. Damals ſind Molkereien und Großverteiler angewieſen wor⸗ den, die Kleinverteiler mit höchſtens 85 Prozent der im Oktober 1986 bezw. 1937 bewilligten Butterabgabemengen zu beliefern. Nach wie vor gelten die Anordnungen weiter. Auch im Kundenliſtenſyſtem ändert ſich nichts. Der Klein⸗ verteiler darf Butter nur an die in der Kundenliste eingetra⸗ Ban Verbraucher abgeben. Auch weiterhin bleibt ſparſame ewirtſchaftung der Butter⸗ und Fettmengen Pflicht ſowohl 991 wirtſchaftlichen Gruppe als auch der verbrauchenden Be⸗ völkerung. — Ehefrauen und der Titel des Mannes. In einer Ver⸗ ordnung des Reichsjuſtizminiſters heißt es:„Verſchiedentlich lind Frauen oder Witwen von Beamten, ſo z. B. bei Be⸗ kanntmachungen im Reichsanzeiger, mit dem Titel ihres Man⸗ nes bezeichnet worden. Dem heutigen Empfinden entſpricht es nicht, daß Frauen oder Witwen die Amts⸗ oder Be⸗ külfsbezeichnungen, den Titel oder den akademiſchen Grad ihres Mannes führen. Ich erſuche daher, die Uebung im amtlichen Verkehr, und zwar ſowohl im Text der Schrifk⸗ ſtücke als auch in den Anſchriften, zu vermeiden. Soweit im Einzelfall eine ſolche Angabe angezeigt iſt, wird eine Form zu wählen ſein, die erkennen läßt, daß es ſich nicht um eine der Frau(Witwe) ſelbſt zuſtehende Bezeichnung handelt⸗“ 9 ö — Rundfunk im Betrieb ſteuerfrei. Im Zuge der Be⸗ — der Deutſchen Arbeitsfront, den Gemeinſchaftsemp⸗ ang zu fördern, ſind in zunehmendem Maße in den Betrie⸗ ben Rundfunkanlagen errichtet worden. Nach den allgemef⸗ nen Steuerbeſtimmungen können auch Rundfunkanlagen der 8 e unterliegen. In einem neuen Erlaß vom 15. Juli 1938 iſt aber nochmals zum Ausdruck gebracht wor⸗ den, daß eine Steuerpflicht entfällt, wenn die Räume mit Empfangsanlagen lediglich Betriebsangehörigen und nur wäh⸗ rend der Arbeitszeit zugänglich ſind. Darüber hinaus wird eine Vergnügungsſteuerpflicht auch dann verneint, wenn ſich die Anlagen in jedermann zugänglichen Räumen befinden, aber ſich betriebsfremde Perſonen gewohnheitsmäßig nur kurze Zeit in dieſen Räumen aufzuhalten pflegen. * Goldmunzen abliefern! Bis zum 1. September müſſen laut Verordnung vom 12. Juli 1938 alle außer Kurs geſetzten Goldmünzen der Reichsbank angeboten und auf Verlangen verkauft werden. Jedem ſäumigen Volksgenoſſen kann nur drengend geraten werden, in ſeinem Haushalt nachzuforſchen, oh nicht etwa noch irgendwo Goldmünzen liegen, deren Beſitz in Vergeſſen⸗ heit geraten war. Es ſind nicht nur die alten deutſchen Goldmünzen abzuliefern, ſondern auch alle anderen, die auf ausländiſche Währung lauten. Für Oeſterreich fallen ins⸗ beſondere auch die Dukaten und die Goldmünzen zu 4 und 8 öſterreichiſchen Gulden unter dieſe Verordnung. Ferner ſind diejenigen Goldmünzen anzubieten, die zu einer Münzſamm⸗ lung gehören. Die Reichsbank wird darüber entſcheiden, ob die Sammlung einen kulturhiſtoriſchen Wert beſitzt, und die Stücke gegebenenfalls dem Eigentümer belaſſen. Auf dem Lande dürfte die Ablieſerung bei einer Reichs⸗ bankanſtalt öfter mit Schwierigkeiten verbunden ſein. Für die Landbevölkerung iſt es darum wertvoll zu wiſſen, die Goldmünzen auch bei einer Bank, Sparkaſſe oder K genoſſenſchaft abgeliefert werden können. Nach Ablauf 515 5 der ungeſetzliche Beſitz von Goldmünzeg raft.. Jeder verankwortungsbewußte Deutſche a und ſeine Familie Vel 5 Je länger je lieber Gut ſchreibt, wer mit wenigen Worten viel ſagt; ſchlecht ſchreibt, wer mit vielen Worten wenig ſagt. Form und Ge⸗ halt müſſen in richtigem Verhältnis ſtehn. Wird ein klei⸗ ner Kern durch Wortmacherei übermäßig aufgebläht, ſo ent⸗ ſteht ein Mißverhältnis zwiſchen Form und Gehalt; wir nennen es Schwulſt. Der ſchmackhafte kleine Kern eines be⸗ kannten Sprichworts lautet: So viel Köpfe, ſo viel Sinne. Wenn wir nun Spaßes halber, um zu zeigen, was für einen Schwulſt man daraus machen kann, dieſen Kern mit vollen Backen aufblasen, ſo entſteht das krankhaft geſchwol⸗ lene Gebilde: Einer jeweils gegebenen Anzahl von Köpfen entſpricht dieſelbe Anzahl der Sinne. Das Kennzeichen des ſchwülſtigen Stils iſt alſo, daß er Wörter enthält, die weder ic beſſerem Verſtehen erforderlich ſind, noch zum Veran⸗ chaulichen beitragen. Die Neigung, die Sätze in die Länge zu ziehn, iſt heute weit verbreitet. Man liebt die geſpreizte Ausdrucksweiſe und glaubt, damit einen guten Stil zu ſchrei⸗ ben. Das feinere Gefühl aber empfindet, wie überalf ſo auch in der Sprache alles Ueberladene als unſchön. Der Stil⸗ gehildete ſagt alſo nichts mit zwei Wörtern, was er ebenſo gut mit einem Wort ſagen kann, nicht: zu ſagen ver⸗ mag, zu ſagen imſtande iſt. Umgekehrt befolgt der Schwülſtige den Grundſatz: Sag nichts ſo kurz und einfach wie deine natürlich ſprechenden Mitmenſchen. Für ihn iſt ein Fall nicht ſo ſchnell erledigt wie bei uns; er iſt 15 beruhigt, wenn der Fall ſeine Er⸗ ledigung gefunden 15— worauf er den Fall nun nicht zur Kenntnis bringt, ſondern zur Kenntnis nahme, und zwar ohne Rückſichenahme auf Zeit und Papier⸗ knappheit und ohne Einſicht nahme in das Zweckloſe ſei⸗ ner Streckerei. Er meint, uns verſichern zu müſſen, daß der Juli ein Monat iſt; denn er ſchreibt: im Monat Juli bleibt die Leſehalle geſchloſſen. Warum nicht einfach„im Juli“? Ihm genügt auch nicht: der Dampfer legte die Strecke in 5 Tagen und 17 Stunden zurück, er muß erſt„einem Zeitraum von“ hineinſtopfen. Er fürchtet nämlich(hegt die Befürch⸗ tung), ſonſt nicht verſtanden zu werden. Jeden Satz prüft er, ob er ihn nicht verlängern kann. Vielmehr: jeden Satz unterzieht er einer Prüfung, ob er nicht eine Verlängerung desſelben vornehmen kann. Der Schaden wäre doch beträcht⸗ lich— ein beträchtlicher— wenn ſeine Sätze nicht lang ge⸗ nug würden— nicht eine genügende Länge aufzuweiſen hätten. Gtroh und Sirohrecht Ein germaniſches Weistum ſagt: Wo das Stroh ab⸗ Die Dienſtſtunden für die Beamten und Angeſtellten werden ab 1. September ds. Irs. wie folgt feſtgeſetzt: a) bei den Amtsſtellen mit geteilter Arbeitszeit Montag bis Freitag von 7 bis 12.30 Uhr und von 13.40 bis 18 Uhr. Samstag von 7 bis 13 Uhr; b) bei den Amtsſtellen mit ungeteilter Arbeitszeit Montag bis Freitag von 7 bis 16 Uhr(mit einer Pauſe von 10 Minuten in der Mittagszeit); Samstag von 7 bis 13 Uhr(ohne Pauſe). Der Menſch unter Maſſenbeobachtung In England kann es einem paſſieren, daß man ſich auf dem Omnibus mit jemandem unterhält und plötzlich feſt⸗ ſtellen muß, daß eine dritte Perſon gewiſſe Teile der Un⸗ Sportliches. vom Abturnen des Tbd.„Jahn“. Volksturnen. Jahnſchildkampf: 1. Willi Häußler, 2. Auguſt Keller, 3. Günther Herre. 5⸗Kampf Oberſtufe: 1. Günther Herre, 2. Auguſt Keller, 3. Bruno Schmich. 5⸗Kampf Unterſtufe: 1. Karl Mack, 2. Paul Sauer, 3. Wilh. Keller. 3⸗Kampf Altersklaſſe: 1. Peter Ruf. 4⸗Kampf Jugend: 1. Albert Bühler, 2. Arthur Scherer, 3. Heinz Sößer. Turnerinnen 3⸗Kampf Jugend: 1. Irma Bächle, 2. Hilde Ruck, 3. Erna Müller. Turnerinnen 3⸗Kampf: 1. Elſe Schüßler, 2. Maria Bächle, 3. Emma Mack. Geräteturnen. 8⸗Kampf Oberſtufe: 1. Arthur Koger, 2. Auguſt Keller, Paul Sauer. 7⸗Kampf Jugend J: 1. Max Vogler, 2. Karl Hildebrand, 3. Arthur Scherer. Z3⸗Kampf Jugend II: 1. Albert Wolf, 2. Georg Hildebrand. 4⸗Kampf Geräle Turnerinnen: 1. Käthe Bauſch, 2. Beti Bauſch, 2. Irma Bächle, 3. Hilde Ruck, 3. Erna Müller. 3⸗Kampf Gymn. Ergebniſſe 3 2 Turnerinnen: 1. Lieſel Hauck, 2. Elſe Schüßler, 3. Hilde⸗ gard Paul. Einzelwettkrämpfe— Vereinsmeiſterſchaften. 100 m⸗Lauf: 1. Günther Herre, 2. Hermann Gund, 2. Alb. Bühler, 200 m⸗Lauf: 1. Arthur Scherer, 2. Her⸗ mann Gund, 3. Alb. Bühler. Weitſprung: 1. G. Herre, 2. Alb. Bühler, 3. W. Häußler. Hochſprung: 1. G. Herre, 2. Alb. Bühler, 3. W. Häußler. Stabhoch: 1. Arthur Scherer, 2. Auguſt Keller, 3. P. Sauer. Kugelſtoßen: 1. Aug. Keller, 2. W. Häußler, 3. B. Schmich. Kugelſtoßen beidarmig: 1. Aug. Keller, 2. B. Schmich, 3. Herm. Eder, Würfelſtoßen: 1. B. Schmich, 2. Arth. Scherer, 3. Aug. Keller. Diskus: 1. A. Keller, 2. H. Gund, 3. Bruno Schmich, Schleuderball: 1. Aug. Keller, 1. B. Schmich, 2. Alb. Wolf⸗ Keulenwurf: 1. W. Häußler, 2. G. Herre, 3. P. Sauer, Speerwurf: 1. W. Häußler. Handballweitwurf: 1. Alb. Wolf, 2. Herm. Gund. 3. Anton Ruf. 3⸗Kampf Schülerinnen I: 1. Berta Hutzel, 2. Annelieſe Maas, 3. Cäcilie Ruf, 4. Elfriede Kern, 5. Waltraud Kreutzer, 6. Emma Volk, 7. Marie Volk, 8. Maria Himmels⸗ bach, 9. Gertrud Kuhn. 3⸗Kampf Schülerinnen II: 1. Erika Tranſier, 2. Edit Schüßler, 3. Maria Kuhn, 4. Gerda Paul 5. Helga Müller, 6. Marga Volk, 7. Suſi Ort, 8. Irma Biegel.— 3⸗Kampf Schüler l: 1. Willi Schneider, 2. Her⸗ mann Schneider, 3. Rich. Schmich. 3⸗Kampf Schüler II: 1. Hans Koger, 1. Ottmar Volk, 2. Rudi Schäfer, 3. Rudf 0 ö haf geht und mangelt, weinen Aecker und Vieh. Man hatte Volk. 4. Gerhard Ed olk. J. Gerhard Eder. dabei in erſter Linie den Futterwert des Strohes im Auge. Die landwirtſchaftlichen Lehrbücher der älteren Zeit widmen daher der richtigen Pflege und Aufbewah⸗ rung des Strohes immer einen großen Raum, wobei ſie miemals verfehlen, davor zu warnen, in guten Jahren den Ueberſchuß voreilig zu verkaufen. Ein Rechtsaltertum beſonderer Art war das Stroh⸗ recht. In einer Reihe von deutſchen Ländern galt es als Pflicht, daß beim Ableben eines Pfarrers der Stroh⸗ aufall der Gemeinde deſſen Erben gehörte. Man hat ſich ſchon früh den Kopf darüber zerbrochen, woher dieſes merkwürdige Recht ſeinen Urſprung gehabt hat, und iſt Gewinnauszug 5. Klaſſe 51. Preußiſch⸗Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Die Schwimmeiſterprüfung beſtanden. I Mannheim. Laut miniſterieller Bekanntgabe beſtan⸗ den die Prüfung für Schwimmeiſter und Schwimmeiſterinnen u. a.: in Mannheim: Rudolf Breunig, Karl Fuchs, Karl Maffenbeier, Karl Merkel, Karl Schaudel, Max Wollſchlä⸗ ger; in Heidelberg: Wilhelm Schweikart, Franz Baumann; in Freiburg: Bernhard Goth; in Durlach: Theodor Maſt; in Sinsheim a. E.: Joſef Rinhofer; in Sontheim: Artur Notdurft; in Baden⸗Baden: Otto Schwanbacher; in Pforz⸗ Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 18. Ziehungstag 29. Auguſt 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen n J 5 a 2 Gewinne zu Hogggo RM. 196131 heim: Martha Mangold; in St. Märgen: Hermann Kopp. ſchließlich zu dem Ergebnis gelangt, daß es ein altes 4 Gewinne zu 10090. h. 188492 244082 i 5 Unter den ſechs Mannheimern hießen 5 Kart pp Herkommen, alſo ein Gewohnheitsrecht ſei, bei dem es 6 Gewinne zu 8000 NM. 14027 71795 216850 s M. 22 Gewinne zu 2000 RM. 34164 56890 98578 145991 236993 245209 245507 250281 315382 319809 384870 58 Gewinne 99 1000 RM. 16139 23785 44775 48707 75820 83866 90198 94209 24096 134690 141900 151072 158893 166817 216326 214087 217281 223581 270880 271091 279658 279844 297477 328392 348563 359724 368232 373561 384735 84 Gewinne zu 500 RM. 51912 58031 75103 80804 97407 97715 111532 123217 129716 130933 140493 142644 145204 145576 154969 157378 189738 180317 178646 193563 200399 207859 208090 214187 214341 221593 231327 232035 233429 283585 292372 292949 293879 293918 324370 3277865 337083 341280 343909 346296 387838 399941 206 Gewinne zu 300 RM. 3415 5056 7818 10315 20006 27400 28633 30076 37958 38072 40898 48084 52057 55701 57398 63717 65785 70188 75698 76183 78392 80597 87495 92518 97173 100302 102980 195987 197482 108426 117802 118046 120816 121075 123058 127898 131164 138828 147814 151990 158298 181851 182370 179734 180001 182483 184919 190288 198595 204097 205156 205201 205947 206812 ſein Bewenden haben müſſe. Die Bauern mußten ſich damit alſo abfinden, ſo empfindlich für ſie auch die Weg⸗ gabe ihres Strohes war. Wenn der Pfarrer verſtorben war, entfielen ſeine ſonſtigen Einkünfte an Naturalliefe⸗ rungen. Um die Witwe und die Kinder nicht mittellos daſtehen zu laſſen, wurden ſie mit dem Stroh entſchädigt. Dann wurde ein neuer Pfarrer berufen, und dieſer brauchte für ſein Vieh Futter. Fand er ganz leere Scheu⸗ ern vor, ſo war er übel daran. Daher wurde es zu einem Gegenſtande vielſeitiger juriſtiſcher Auseinanderſetzungen, wieweit die Erben des alten Pfarrers das Stroh, was ſie nicht ſelbſt verbrauchten, veräußern durften und wie⸗ „Kraft durch Freude“. 6 Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ weiſt durch einen neu erſchienenen Proſpekt der Mannheimer Kultur⸗ gemeinde auf die Theater⸗ und Konzertveranſtaltungen im kommenden Spieljahr hin. Zur Aufführung gelangen nur gute Schauſpiele, Opern, Operetten uſw. bei ſehr mäßigen Eintrittspreiſen. Es werden nur gute Sitzplätze(im National⸗ theater vom 1. Rang Parterre bis 3. Rang Mitte) ausgegeben. Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich bei den überaus niedrigen Eintrittspreiſen aufraffen und ſich über den Winter zum Beſuch von einigen Theatervorſtellungen entſchließen. Dies . 0 208888 214883 215002 216870 223631 224448 283088 238591 239801 viel ſie dem Nachfolger übergeben mußten. So hat das 240682 248858 248840 254741 255948 262678 286717 270121 275711 erfordert jedoch eine baldige Anmeldung. Näheres beim Stroh einmal die gelehrteſten Juriſten recht ausgiebig 278955 288877 288855 288309 289958 299439 280573 298853 28824? Tlerdert ledoch em e, 5 a 299971 301018 310020 328078 328328 327083 327595 340674 34523 Ortswart Montags und Donnerstags 8—9 Uhr, Fref⸗ beſchäftigt, und die Fragen waren wichtig genug, daß die wohlweiſen Perücken nicht zu befürchten brauchten, bei dieſer Gelegenheit leeres Stroh zu dreſchen. 343944 344701 345249 349587 353902 363222 372163 378189 378105 379253 386049 386364 396543 burgerſtr. 2 oder bei Friſeur Volk. In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 318379 Mannheimer Theaterſchau Gedenktage 2 Gewinne zu 3000 RM. 275310 4 1 22080 Peine zu 266 Nit. 40788 88707 f10 77 148868 14177 Nationaltheater Mannheim: 31. Au guſt. 50 Gewinne zu 1000 RM. 29495 33225 94285 103867 106653 Donnerstag, 1. September: Miete D 1 und 1. Sonder⸗ 5 7 2 0 8 8 2 7 2 f 8 1821 Per Naturforſcher Hermann v. Heimbolt in Potsdam 2255 2582 28816, 282278 25 778 308885 53577 8878 8 mite d 1. In neue.! heſterng Koenen ler geboren. 1914(bis 5. September) Schlacht an der Aisne. 1918(28. Auguſt bis 3. September) Schlacht am Nordkanal bei Nesle und um Noyon. 1920 Der Philoſoph Wilhelm Wundt in Großbothen bei Grimmen geſtorben. rr 365070 373524 74 Sewinne zu 500 RM. 43024 106356 163985 164885 174641 176828 177743 184448 185035 188437 204748 216055 220939 224467 225058 247533 252928 261537 283018 265282 284496 297553 312877 319103 339376 843709 349631 359757 375359 875838 381576 381709 388915 391494 391691 397974 398396 154 Gewinne zu 300 RM. 6371 12839 13082 13172 13861 14524 15993 20243 30303 32940 37351 48745 52779 61856 69657 73277 91351 192540 119953 124227 125107 132982 136033 145124 161217 167930 170532 173380 173457 174491 174640 179981 180199 181827 von Georges Bizet. Anfang 19.30, Ende etwa 23 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Freitag, 2. September: Miete F 1 und 1. Sondermiete F 1: Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſtſpiel von Andre Birabeau. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 3. September: Miete C 1 und 1. Sondermiete C 1: Der Roſenkavalier. Oper von Rich. Strauß. Anfang 19.30, Ende etwa 23 Uhr. 1913— 1933 181870 182434184908 188879 187880 194222 208081 212850 218018 18 8 778 8—: i 220244 221584 222801 237281 237887 242788 242207 248877 247179 Sonntag, 4. September: Miete A 1 und 1. Sondermiete Novemberrevolte— Beſatzungsſchmach 247818 282945 288977 283988 284858 278474 578880 28588 398237 A 1: Mazeppa. Oper von Peter Tſchaikowſky. An⸗ 305552 880191 331381 333739 343028 343878 344888 344948 353620 360420 360514 367382 376126 877283 379565 395700 Außerdem wurden 4206 Gewinne zu 150 RM. gezogen. Im Gewinnrade berblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 6 zu je 30000, 12 zu je 20000, 38 zu je 10000, 64 zu ſe 5000, 146 zu je 3000, 328 zu je 2000, 1142 zu je 1000, 1738 zu je 500, 3406 zu je 300, Separatismus— Parteienherrfchaft im Spiegel der Preſſe — von der nationalſozialiſtiſchen Bewegung überwunden— zeigt die große Grenzland⸗Preſſeſchuu des Gaues Saarpfalz „Schwarz auf Weiß“ in der Hindenburghalle zu Ludwigshafen a. Nh. vom fang 19.30, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Montag, 5. September: Miete B 1 und 1. Sondermiete B 1: Das Käthchen von Heilbronn. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 19.30, Ende gegen 16. September bis 3. Oktober 1938. 78618 zu ſe 150 RM. 22.30 Uhr. e deen che fargeſecſenr un erte Fſumachlöpſe ene Schränke] 2 And det tadt Mannheim. Vom 31. Auguſt bis 2. September liegen moderne Schränke 1 3. 5 ae die Tabakflurbücher auf dem Rathaus zur in allen Größen am Lager. ii 8 mit kleinen Aan Ind Küche . Einſichtnahme auf. Johann& Würthwein, 1 0 1 3 5 3 zu mieten geſucht ontag,. e i l 5 1. 8 8 5 Kloppenheimerſtraße 37. perſchiedene dreitürig uſw.„ 100.— 10 1 Wir welſen gleichzeitig darauf 5 8 W Kleinmöbel Hch. Baum ann& Co B. in, daß di lpflich 5 f 8 ä und kuchen* er f a ma m. u 1 9 85 K alen d ek. Mannheim Pr ima nach der Entlaſſung aus der Volks⸗ 8255 ſchule drei Jahre dauert. mute cle Verkaufshäuſer: T 1. 7—8. Eltern oder deren Stellvertreter, wegen Wegzug eee Drin Maui Arbeitgeber oder Lehrherren ſind ſehr billig Wirtschaft„Prinz Mal 1 verpflichtet, die in ihrer Obhut Tbd.„Jahn“. Heute abend 6 Uhr ſpielt die 1. Handball⸗ mannſchaft gegen Polizeiſportverein Mannheim in Wörtel. Fußballvereinigung 98. Morgen abend Training aller Aktiven. fl ſtehenden noch berufsſchulpflichtigen Anſchließend Spielerverſammlung. zu verkaufen.„ Morgen 8 f len e der 5 ofort ſchleßen 8 f 5 Auguſta⸗„ Di.onnerstag früh e anzumelden und ihnen die zum 3 4 l 8 8 f 5 Schulbeſuch erforderliche Zelt. 5 g Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Anl 63 2 Schlachtfest(ohne Darm) währen. Zuwiderhandelnde machen Bd M. Morgen Donnerstag, 1. September, abends 8 Uhr, nlage Freitag eintreffend ſich ſtrafbar. i tritt die Gruppe vom Bd M. im Heim vollzählig an. 2. Stoch). Von 9 Ahr ab o ene, We Leung, dee lee wee e, Büren wärts hierher kommen, ſind ſofort[ H J., Gef. 29/171. Ab 1. September iſt der Arlaub der Junghennen Hierzu ladet freundlichſt ein Lebensmittel, anzumelden ohne Rüchſicht darauf, Hitlerſugend beendet. Die Gefolgſchaft 47/171 tritt am in jeder Größe Ernſt Wolf Wtw. Feinkoſt. ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur probeweiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt. und Haſen zu verkaufen. Bonndorferstr, 35. 31.8., abends 8 Uhr, am HJ.⸗Heim zum Gefolgſchafts⸗ appell mit Ausweiskontrolle ſowie zur Beſichtigung durch den neuen Stammführer 10/171 an. und Ausführung Neckar-Bote-Druckerei. für Bauhandwerker zu haben in der Neckarbote- Druckerei. Taglohn-Zefte