Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VIII. 38. 1140 88. Jahrgang Freitag, den 2 September 1988 Nr. 205 Muſſolini ſäubert! Alle ſeit 1919 zugewanderten Juden müſſen Italien verlaſſen Rom, 1. September. Unter Vorſitz des Duce fand am Donnerstag die erſte ordentliche Herbſttagung des italieniſchen Miniſterrats ſtatt, die ſich eingehend mit der Raſſen⸗ und Judenfrage beſchäf⸗ tigte und grundlegende Beſchlüſſe faßte. Danach ſind auf Vorſchlag Muſſolinis in ſeiner Eigenſchaft als Innenmini⸗ ſter folgende Maßnahmen beſchloſſen worden: Die Stellung der Ausländer jüdiſcher Raſſe, die ſich nach dem Weltkrieg und zwar vom 1. Januar 1919 ab in Italien, Libyen und den Beſitzungen im Aegäiſchen Meer niederge⸗ laſſen haben— einſchließlich der wenigen, die in der Zwi⸗ ſchenzeit die italieniſche Staatsangehörigkeit erlangt haben — wird wie folgt geregelt: „Arkikel 1: Vom Tage der Veröffentlichung dieſes Geſet⸗ esdekrets an iſt es füdiſchen Ausländern verboken, in Ika⸗ ien, Libyen und in den Beſitzungen im Aegäiſchen Meer feſten Wohnſitz zu nehmen. Artikel 2: Als Juden gelten im Rahmen dieſes Ge⸗ ſetzes, wer von jüdiſchen Eltern, die beide der jüdiſchen Raſſe angehören, abſtammt, auch wenn er ſich zu einer von der jüdiſchen verſchiedenen Religion bekennt. Arkikel 3: Die Juerkennung der italieniſchen Skaatsan⸗ ehörigkeit, die nach dem 1. Januar 1919 an jüdiſche Aus ⸗ änder erteilt wurde, gilt in jeder Hinſicht als aufgehoben. Artikel 4: Die Ausländer jüdiſcher Raſſe, die am Tage der Veröffentlichung dieſes Geſetzes ſich in Italien, Libyen oder den Befitzungen im Aegäiſchen Meer aufhalten und erſt nach dem J. Januar 1919 ſich dort niedergelaſſen haben, müſſen das Gebiet Italiens, Libyens oder der Beſizungen im Aegäiſchen Meer innerhalb von ſechs Monaten nach der Veröffentlichung dieſes Geſetzes verlaſſen. Diejenigen, die nicht dieſer Verordnung innerhalb der geſetzten Friſt nachgekommen ſind, werden auf Grund von Artikel 150 der Polizeiverordnung auch unter Anwendung der vorgeſehenen Geſetzesſtrafen ausge wieſen werden.“ Weg frei für geſunde Wirtſchaſtsentwicklung Der Miniſterratsbeſchluß über die Ausweiſung aller vor dem 1. Januar 1919 nach Italien gekommenen aus⸗ ländiſchen Juden, ſelbſt wenn ſie inzwiſchen die italieniſche Staatsangehörigkeit erlangt haben, wird von der geſamten römiſchen Abendpreſſe als die einſchneidendſte in⸗ nerpolitiſche Maßnahme in rieſigen Schlagzeilen verkündet. In den erſten kurzen Kommentaren wird dabei vor allem auf die Notwendigkeit hingewieſen, Italien von dem jüdiſchen Einfluß und beſonders von dem der auslän⸗ diſchen Juden in wirtſchaftlicher wie in geiſtiger Hinſicht freizumachen. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ ſchreibt, die Be⸗ ſchlüſſe des Miniſterrats entſprächen der Notwendigkeit, die Raſſe ſowohl durch das Raſſengeſetz wie auch durch eine anerkannte richtige Staatskontrolle zu ſchützen. Die aus⸗ ländiſchen Juden, bei denen es ſich um politiſche oder raſ⸗ ſiſche Emigranten fremder Länder handelt, ſtellten, wie das halbamtliche Blatt betont, einen gefährlichen Fremdkörper in der italieniſchen Nation und eine durch die großzügige italieniſche Geſetzgebung begünſtigte unlautere Konkurrenz für die Italiener dar. Die italieniſche Raſſe werde nun von fremden Elemen⸗ ten befreit und der nationalen Wirtſchaft jene Freiheit und geſunde Entwicklung gewährleiſtet, die nicht auf Spekula⸗ kion und unſauberer Geſchäftemacherei, ſondern auf der har⸗ ken käglichen Arbeit beruhe. Ausſchaltung der zerſetzenden Kräfte Nach einem Hinweis darauf, daß das entſchloſſene fa⸗ Re Vorgehen, Italien von ausländiſchen Juden zu be⸗ reien, nunmehr ein allgemeines Prinzip eines großen Tei⸗ les der europäiſchen Kulturſtaaten zu werden beginne, da ſie keine Ausländer und vor allem keine Juden wollten, er⸗ klärt das Blatt ſchließlich, daß man jetzt mit der Reviſion und der Ausweiſung der in den letzten Jahren zugeſtrömten Juden anfange Vor allem trete dabei die Tendenz einer Befrejung und Säuberung der Raſſe und der Nation in Erſcheinung. Die italieniſche Norm entſpreche der Gerechtigkeit und einem nationalen Bedürfnis. Es handle ſich um eine konſtruktive Beſtimmung, weil ſie darauf abzielt, den Willen und die Arbeit der Italiener von allen Kräften zu befreien, die ſie zerſetzen, erniedrigen und ihren Aufſftieg verzögern könnten. Der italieniſche Miniſterrat hat am Donnerstag außer den einſchneidenden Beſtimmungen über die Ausweiſung jeglicher ausländiſchen Juden auch neue Maßnahmen auf dem Gebiet der Bevölkerungspolitik und der Raſſe getroffen. Im Innenminiſterium wird danach ein beratendes Or ⸗ an für Bevölkerungspolitik und Raſſe ins geben erufen, um Gutachten über allgemeine Jane auf dieſen Gebieten abzugeben. Weiterhin wird das nnenmini ſterium dem Hilfswerk„Mutter und Kind“ erhöhte Un; terſtützung und Förderung zuteil werden laſſen. Nur noch verheiratete höhere Beamte Aehnlichen Zielen dient die auf Vorſchlag Muſſolinis ge⸗ kroffene Maßnahme, wonach in Zukunft bei Beförderungen von Staatsbeamten der Familienſtand berückſichtigt wird,. Danach werden zu höheren Stellen in Zukunft nur noch ver. heiratete Anwärker zugelaſſen. Ledige Staatsbeamte über 30 Jahre oder ledige Staatsangeſtellte über 26 Jahre werden nicht mehr befördert. Schließlich gab der Miniſterrat auf Vorſchlag des Außen⸗ miniſters einigen Handelsverträgen ſeine Zuſtim⸗ mung ſowie dem zwiſchen Italien und Deutſchland am 9. Juni abgeſchloſſennen Abkommen über eine gegen⸗ ſeitige verwaltungstechniſche und rechtliche Unterſtützung in Steuerfragen. Offener Brief an die„Times“ Gegen haltloſe Gerüchtemacherei. Prag, 2. September. Die Abgeordneten Karl Hermann Frank und Ernſt Kundt ſandten einen offenen Brief an das engliſche Blatt „The Times“, in dem ſie gegen Gerüchte, die durch den Nach⸗ richtendienſt dieſes Blattes verbreitet werden, Stellung neh⸗ men: In dem Schreiben heißt es:„Unter der Bezeichnung „The Times⸗Nachrichtendienſt“ bringt das„Prager Tag⸗ blatt“ vom 1. September unter der leberſchrift„Gewiſſe Entſpannung“ einen Bericht über den Stand der in⸗ nerpolitiſchen Verhandlungen in der Tſchecho⸗Slowakei, in dem ſich u. a. auch folgender Abſatz befindet: „Kundt gehört, wie hier geſagt wird, ebenſo wie Henlein zu der vorſichtigen Gruppe der Partei. Dieſe wänſcht Autonomie und volle Gleichberechtigung im Staate für alle Deutſchen, iſt aber geneigt, auch ein Kom⸗ promiß zu überprüfen. Auf der anderen Seite ſtehen die Extremiſten, deren Tätigkeit in dem von Dr. Frank und Dr. Köllner unterzeichneten Aufruf vom letzten Freitag zum Ausdruck kommt. Dieſe beſtehen auf der Erfüllung jeglicher Forderungen einſchließlich jener, die von der tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Regierung als ſtaatszerſtörend abgelehnt worden ſind.“ „Wir halten uns verpflichtet,“ ſo heißt es in dem offe⸗ nen Brief weiter,„darauf hinzuweiſen, daß derartige Ge⸗ rüchte und Nachrichlen in Pa von e deutſchfeindli⸗ chen politiſchen Kreiſen ſyſtemaliſch kolportiert und in die Preſſe lanciert werden, fender mit der doppelten Abſichk, keils e und Anſicherheit in die geſchloſſene Front des geeinken Sudetendeutſchtums zu kragen, keils hohe poli⸗ kiſche Kreiſe des In- und Auslandes dahingehend irrezufüh⸗ ren, als ob es innerhalb der Führung der Partei 5 Grup⸗ pen gebe, die eine grundſätzlich gegenſätzliche Politik verfol⸗ gen. In iſchechiſchen Kerkern Offener Brief des„Angriff“ an Runciman. Berlin, 2. September. In Form eines offenen Briefes an Lord Runciman veröffentlicht der„Angriff“ einen erſchütternden Bericht über die furchtbaren Leiden, die ſudekendeulſche Menſchen, deren einzig„Verbrechen“ darin beſtehtihrem Volkstum die Treue zu halten, in den Kerkern der ſich immer ſo humanitär ge⸗ bärdenden kſchecho⸗flowakiſchen Republik auszuſtehen haben. Während die kriminellen Verbrecher— Raubmörder, Einbrecher und Diebe— in geräumigen Mehrmann⸗ Zellen ein beſchauliches Leben führen oder mit geſunder Landarbeit beſchäftigt werden, werden Sudetendeutſche, die aus den nichtigſten Anläſſen mit der tſchechiſchen Geſetzesmaſchinerie in Konflikt gerieten, jahrelang in zermürbender Ein⸗ elhaft gehalten, die den Willen und den Geiſt dieſer Peatſchen Menſchen für immer brechen ſoll. Dabei wird es keinem Beſucher einer der tſchechiſchen Strafanſtalten gelin⸗ gen, zu dieſen Unglücklichen vorzudringen, denn man wird ihm mit aalglatter Höflichkeit nur das einigermaßen erträg⸗ lich eingerichtete Staatsgefängnis mit ſeinen leeren Zellen eigen und dreiſt behaupten, daß es überhaupt keine politi⸗ ſchen Häftlinge gebe. Der„Angriff“ fordert Lord Kunciman in dem offenen Brief auf, angeſichts dieſer unglaublichen Zuſtände den Un⸗ terſuchungsgefängniſſen und Skrafanſtalten der Tſchecho. Slo. wakei einen Beſuch abzuſtatten, um das wahre Geſicht dieſes Staates kennenzulernen, der ſeine bekonk zur Schau gekra⸗ gene„Ziviliſation“ nur als Maske mißbraucht, um ſeiner ſataniſchen Haß gegen alles Deutſche zu verbergen. Der einſeitige Zenſor Die ſudetendeutlſche„Zeit“ erneut beſchlagnahmt Das ſudetendeutſche Tageblatt„Die Zeit“ wurde wie— derum beſchlagnahmt. Als Anlaß zur Beſchlagnahme nahm die Zenſur eine Notiz„Alte und neue Methoden im Mel niker Sender“. Die Notiz enthüllte die verlogene Deck namenpraxis dieſes üblen Hetzſenders, der erſt im Mai er⸗ öffnet wurde und durch Uebertragungen in 5 0 Spra völlig erfolglos verſucht, in der ſudetendeutſchen Bevölkerung Bere dg zu ſchaffen. Im Monat Auguſt wurde„Die Zeit“ nicht weniger als fünfmal be⸗ nel del Veſchloh Im Monat Mal verfiel ſie ſogar ſieben⸗ mal der Beſchlagnahme. 2 Wie„Die Zeit“ mitteilt, wurde die Beſchlagnahme erſl gegen Mitternacht bekanntgegeben, ſodaß bereits 90 vg der Auflage fertiggeſtellt waren, die vernichtet werden muß⸗ ten. Da aus techniſchen Gründen bei ſo ſpäter Bekanntgabe der Beſchlagnahme es unmöglich iſt, die Zeitung nachzulie⸗ ern, kann man ſich des Eindrucks nincht erwehren, daf ie tſchechiſchen Zenſurbehörden abſichtlich die Ver; bgterg derart lange zurückgehalten haben, um die Be⸗ völkerung in Unruhe zu halten. Tſchechiſche Schmierblätter aber können hetzen und die Luft vergiften und andere Nationen beſchimpfen, ſo viel 10 1 da iſt die tſchechiſche Zenſurbehörde taub und ind. Führerbilder verboten! Bilder Stalins aber nicht. Gablonz, 2. September. Die Staatspolizei von Gablonz hat mit ſoforkiger Wirk⸗ ſamkeit für das geſamte Gebiet der Gablonzer Polizeidirek⸗ kion verboten, Bilder und Karten von Adolf Hitler und den führenden Männern Deutſchlands auszuſtellen, ebenſo Bild⸗ werke mit dem Bilde des Führers und Karten vom Ober⸗ ſalzberg ſowie alle Bilder, die irgendwie mit dem Führer in Zuſammenhang ſtehen. Der Erlaß ſieht Strafen von 10 bis zu 5000 Tſchechen⸗ kronen oder Arreſtſtrafen von zwei Stunden bis zu 14 Ta⸗ gen vor. Begründet wird die Anordnung damit, daß die „Ruhe und Ordnung geſtört werden könnte“(). Es iſt in dieſem Zuſammenhange recht bezeichnend, daß in tſchechi⸗ ſchen und marxiſtiſchen Buchhandlungen häufie Bilder von Stalin zu ſehen ſind. Wir wollen deutſche Schulen! Erſchütternde Kundgebungen in Troppau. Prag, 2. September. In Troppau kam es am Donnerstag zu bewegten Sze⸗ nen, als deutſche Eltern aus dem durch das Verſailler Schanddiktat unter die Willkürherrſchaft der Tſchechen gera⸗ tenen Hultſchiner Ländchen mit 2000 Kindern hier erſchie⸗ nen, um die Kinder den deutſchen Schulen zuzuführen, in die ſie ſie hätten einſchreiben laſſen. In der ganzen Stadt ſah man Gruppen von Eltern mit den Kindern von einer Schule zur anderen ziehen, immer wieder in der Hoffnung, daß die Kinder doch noch in irgendeine Anſtalk aufgenommen wer⸗ den dürfen. Leider aber waren die Schulleitungen gezwun⸗ gen, den Eltern mitzuteilen, daß auf Grund der Weiſung des Landesſchulrakes die Aufnahme der Kinder verweigerk werden muß. Viele der Eltern weinken, ebenſo die verzwei⸗ felten Kinder. Von den Schulen begaben ſich die Eltern mit ihren Kin⸗ dern zum Ortsſchulrat In kürzeſter Zeit war der geräumige Hof des Rathauſes in Troppau mit verzweifelten Menſchen überfüllt die Hilfe verlangten. Die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei haben ſofork bei allen verantwortlichenn Stellen interveniert, damit dieſe unmöglichen Zuſtände endgültig beſeitigt werden und den Deutſchen im Hultſchiner Gebiet das ihnen zustehende Recht nicht mehr länger vorenthalten wird. i Gchuß über die Grenze Jollwache von kſchechiſchen Grenzbeamken beſchoſſen. Oelſen b. Gottleuba i. Sa., 1. September. Ein unglaublicher Zwiſchenfall krug ſich an der deutſch⸗ ſchechiſchen Grenze zu. Tſchechiſche Grenzer ſchoſſen aus dem Hinterhalt auf eine deulſche Jollpakrouille am Grenz⸗ ſtein 7/5. Der deutſche Beamte, dem das verdächtige Ver⸗ halten zweier Aniformierter auf der kſchechiſchen Seite ge⸗ rade aufgefallen war, konnte noch rechtzeitig in Deckung gehen und ſo dem Geſchoß und dem wahrſcheinlichen Tode entgehen. Aus dem Protokoll des zuſtändigen Bezirkszollkommiſf⸗ ſars geht Folgendes hervor: Der Zollanwärter Gerlach hatte in der Frühe des Mittwoch Grenzbegehung vom Grenzſtein 7 bis zum Grenzſtein 9. Dem Beamten, der etwa um 7 Uhr die Oelſener Höhe erreicht hatte, fielen am Sat⸗ telberg(auf tſchechiſchem Gebiet gelegen) zwei Uniformierte auf, die ſich dort recht 1255 benahmen— ohne Kopfbedek⸗ kung, der eine hatte den Waffenrock aufgeknöpft— und um ſich ſahen. Der deutſche Beamte begab ſich daraufhin zum Grenzſtein 7/5 in der Nähe, wo er etwa ſechs Meter vor dem Stein entfernt ſtehenblieb. Er beobachtete nun, wie ſich einer der beiden Uniformierten hinter einen Hügel ſchlich und dort völlig verſchwand. Plötzlich tauchte der Tſcheche wieder bis zur Bruſthöhe auf, zog den Kopf etwas ein und brachte ein Gewehr in Richtung gegen den deutſchen Be⸗ amten in Anſchlag. Es fielein Schuß. und das Geſchoß ging dicht an dem Zollanwärter vorbei, der inzwiſchen in Deckung gegangen war Die Kugel ging an ihm vorbei auf deutſchem Boden nieder. Der beſchoſſene Beamte begab ſich noch etwas zurück, um volle Deckung zu nehmen, da er an⸗ nahm, daß weiter auf ihn geſchoſſen würde. Er beobachtete durch ſein Glas, wie der Schütze zurückkroch und ſich mib dem anderen Poſten unterhielt. Dieſer verſuchte lange die Wirkung des Schuſſes zu ergründen, um dann mit dem Schützen im Walde zu verſchwinden. Konrad Henlein beim Führer Prag, 2. Sept. Nach einer Mitteilung des Preſſeamtes der Sudetendeutſchen Partei iſt Konrad Henlein nach Berch⸗ tesgaden abgereiſt, um dem Führer und Reichskanzler einen Beſuch abzuſtatten. N Runciman bei Beneſch Veröffentlichung neuer Vorſchläge. 5 prag, 2. Sepl. Lord Kunciman ſtattete Donners vormittag dem iſchecho⸗ſlowakiſchen Skaakspräſidenten Dr. 1 3 Beſuch ab. Die Unkerhalkung dauerte über 2 unden. Reuter meldet aus Prag, daß man dort allgemein er⸗ warte, die Prager Regierung werde ihre neuen Vorſchläge an die Sudetendeutſchen am Freitag veröffentlichen. Wer erhält den Blutorden? München, 1. Sept. Zur Ausführung der Verfügung des Führers vom März 1934 über das Ehrenzeichen vom 9. November 1923 und der Anordnung des Führers über den Blutorden vom 30. Mai 1938 hat— wie die NS mit⸗ teilt— der Reichsſchatzmeiſter, Reichsleiter Schwartz, grundlegende Beſtimmungen erlaſſen, in denen es u. a. heißt: Der Blutorden wird durch den Führer verliehen für die aktive Teilnahme am 9. November 1923 an jeden, der am 9. November 1923 als Angehöriger der SA, der Reichskriegsflagge oder des Bundes Oberland bei einer Kampfhandlung in München eingeſetzt war; ferner an jeden, der am 9. November 1923 als Angehöriger der Wehrmacht oder der Polizei, der SA, der Reichskriegs⸗ flagge oder dem Bunde Oberland angehörte, und der ſich, ohne an einer Kampfhandlung auf Seiten dieſer Verbände teilnehmen zu können, innerhalb ſeines Dienſtbereiches ſo offenkundig auf die Seite dieſer Verbände ſtellte, daß er als Folge ſeiner Haltung ſeinen Beruf verlor. Hierher gehören auch jene Angehörige der Wehrmacht und der Polizei, die als Mitglieder eines der genannten Verbände infolge der Ereigniſſe des 9. November 1923 auf Grund ihrer politiſchen Geſinnung freiwillig ihre Ver⸗ abſchiedung aus der Reichswehr und Polizei erbaten. Weiter wird der Blutorden verliehen jedem ehemaligen Angehörigen der Infanterieſchule in München, der an den Kampfhandlungen am 9. November 1923 aktiv be⸗ beteiligt war, ſowie an jeden, der am 9. November 1923 als Angehöriger der SA, der Reichskriegsflagge oder des Bundes Oberland nachweislich zu einer Kñampfhan d⸗ lung in Marſch geſetzt wurde, an einer Kampfhand⸗ lung aber nicht teilnehmen konnte, weil er durch die Poli⸗ zei oder durch höhere Gewalt(Kraftwagenunglück) an der Durchführung verhindert wurde. e i Auch Parteigenoſſen, die im alten Reich und in den öſterreichiſchen Gauen im Kampf für die Bewegung zum Tode verurteilt, dann zu lebenslänglichem Kerker begnadigt wurden, Freiheits⸗ bzw. Kerkerſtrafene auch in öſterreichiſchen Anhaltelagern) von mindeſtens ein Jahr verbüßt haben oder die beſonders ſchwer verletzt wurden, können mit dem Blutorden ausgezeichnet werden. Vorausſetzung für die Verleihung des Blutordens iſt die Parteimitgliedſchaft. Die Verleihung des Blutordens kann auch erfolgen an ſolche Pate genoſſen, deren Mitgliedſchaft wegen Zugehörigkeit zur Wehrmacht ruht. Die Beſtimmun⸗ gen über die ununterbrochene Zugehörigkeit der für eine Verleihung in Frage Kommenden zur Partei. SA oder 5 vor dem 1. Januar 1932 bleiben unberührt. Teilnehmer am Reichsparteitag Verſeht Euch mit vollgültigen Ausweiſen! Teilnehmer und Beſucher des Reichsparteitages, die während ihres Aufenthaltes in Nürnberg Geld- und andere Poſtſendungen erwarten, wollen ſich, wie eine Bekannt⸗ machung des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP beſagt, mit einem vollgültligen Ausweis verſehen.— Vollgültige Aus⸗ weispapiere ſind ſolche von Behörden für beſtimmte Perſo⸗ nen ausgeſtellte Papiere, die eine Perſonenbeſchreibung, ein beglaubigtes Lichtbild und die eigenhändige Unterſchrift des Inhabers enthalten, z. B. Poſtausweiskarten, gültiger Reiſepaß. Parteiausweis, Mitgliedsbuch, SA⸗Ausweis haben, wie NS meldet, nicht den Zweck, als Perſonalausweis bei Be⸗ hörden zu dienen und ſind keine Ausweiſe im Sinne der Poſtvorſchriften. Es iſt notwendig, daß jeder Beſucher und Teilnehmer am Reichsparteitag ſtändig einen entſprechen⸗ den Ausweis bei ſich trägt, um ſeine Perſon einwandfrei feſtſtellen zu können. Nürnberg, 1. Sept. Anläßlich des Reichsparteitages 1938 iſt durch Polizeiverordnung des Luftamtes Nürnberg der Luftraum über dem Stadtgebiet und der Umgebung von Nürnberg vom 4. September 6 Uhr bis einſchließlich 13. September 20 Uhr für alle Luftfahrzeuge geſperrt. Zu⸗ widerhandlungen ſind ſtrafbar. Für Regierungsflugzeuge und für den Fluglinienverkehr gilt Sonderregelung. Das Luftſperrgebiek wird durch Flugzeuge luftpoltzeilich über⸗ wacht. Unberechtigt einfliegende Flugzeuge werden durch rote Signalſchüſſe von den Ueberwachungsflugzeugen aus zur Landung aufgefordert. Hochwaſſer⸗Alarm in Schleſien Schreckensnacht in Mentſchütz.— Neuer Dammbruch. Breslau, 1. Sept. In ganz Schleſien ſeit Mittwoch nach⸗ mittag faſt ununterbrochen anhaltende Regengüſſe laſten bei den ohnehin 1 der Hochwaſſerkataſtrophe der vergan⸗ genen Woche im Vorgebirge noch hohen Waſſerſtänden der Bäche und Flüſſe erneut eine erhebliche Gefahr erwarten. Schon laufen aus dem ganzen Vorgebirge Alarmmeldun⸗ gen ein. In Glatz ließ die Stadtverwaltung die Alarmglocke läuten, um die Bewohner der unteren Stadtteile vor einer neuen Hochwaſſerwelle der Neiße zu warnen. Gegen 11 Uhr begann die Neiße bereits über die Ufer zu treten. Der in der letzten Woche zerbrochene Bieledamm in Eiſersdorf, den man noldürftig wiederhergerichtek hafte, iſt im Laufe des Tages erneut durchgebrochen, ſodaß ſich die Biele jetzt über das ganze Tal ausbreitet. Auch im Waldenburger Gebiet ſteht eine neue Hochwaſſerkataſtrophe bevor. Im Weißſteiner Grubenbruch arbeiten die ſeit der vorigen Woche dort ſtationierten neun Pumpen wieder mit Hochdruck. Man befürchtet, daß die in dem Bruch ſtehenden zwölf Häuſer vom Hochwaſſer be⸗ troffen werden. Auch in der Ebene wirken 105 die anhaltenden ſtarken Niederſchläge verheerend aus. In Liegnitz waren die Regen⸗ mengen ſo groß, daß ganze Straßenzüge überſchwemmt wurden. Der Friedrichsplatz bildete einen großen See. Aus 1 Landkreis Liegnitz treffen fortwährend Hiobsbotſchaf⸗ en ein. So hat der Ort Mentſchütz eine noch nie erlebte Schreckens nacht hinter ſich. Oberhalb des Ortes ging ein Wolkenbruch mit ſolcher Gewalt nieder, daß das Dorf innerhalb kurzer Zeit völlig überſchwemmt wurde. Mehrere Brücken und Fußſteige wurden weggeriſſen. Der Ort Möt⸗ titz im Kreiſe Liegnitz iſt ringsum vom Waſſer eingeſchloſſen die tieferliegenden Gebäude des Ortes ſtehen gleichfalls unter Waſſer. Der Kreisteil Striegau wurde ebenfalls von einer neuen ee, heimgeſucht. Beſonders ſchlimm iſt die age in ODelſen. Hier iſt die Dorfſtraße ſtreckenweiſe bis 1 einhalb Meter hoch unter Waſſer. Die Telefonverbin⸗ ung von Oelſen nach Striegau iſt unterbrochen. Die Wie⸗ ſen und Felder von Teichau und Oelſen gleichen Seen. Politiſches Allerlei Deutſch⸗bulgariſche Arbeitsdienſt⸗Kameradſchaft. Aus Anlaß des Beſuches der bulgariſchen Arbeitsdienſt⸗ offiziere in Deutſchland gab der Reichsarbeitsführer Hierl einen Empfang im Hotel Adlon. Reichsarbeitsführer Hierl begrüßte mit herzlichen Worten die Gäſte und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß zwiſchen dem königlich⸗bul⸗ gariſchen Arbeitsdienſt und dem Reichsarbeitsdienſt kame⸗ radſchaftliche Beziehungen beſtehen. Die Kameradſchaft zwi⸗ ſchen dem königlich-bulgariſchen Arbeitsdienſt und dem Reichsarbeitsdienſt ſei begründet in der gemeinſamen Hin⸗ gabe an die hohe kulturelle Idee des Arbeitsdienſtes, die in Bulgarien zum erſten Male in einer ſtaatlichen Organiſation verwirklicht wurde und im nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reich ihre bisher höchſte Entwicklung erfahren hat. Sauckel vertritt Reichsſtatthalter Mutſchmann Der Führer und Reichskanzler hat für die Dauer der Erkrankung des Reichsſtatthalters Mutſchmann den Reichs⸗ ſtatthalter Sauckel in Weimar mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugniſſe des Reichsſtatthalters in Sachſen beauftragt. Für die Vertretung des Reichsſtatthalters in Sachſen in der Führung der Landesregierung verbleibt es bei der durch den Reichsminiſter des Innern getroffenen Regelung, wonach der erkrankte Reichsſtatthalter durch den ſächſiſchen Miniſter des Innern Dr. Fritſch vertreten wird. Deutſch-niederländiſches Transferabkommen verlängert. Den Haag, 2. Sept. Mit Rückſicht auf die noch nicht ab⸗ geſchloſſenen Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der königlich-niederländiſchen Regierung über ein Transferab⸗ kommen iſt vereinbart worden, die Geltungsdauer des be⸗ ſtehenden Transferabkommens bis zum 30. September zu verlängern. Rumäniſcher Weizen für England Dem„Daily Telegraph“ zufolge iſt zwiſchen einer Or⸗ ganiſation, die im Auftrage der rumäniſchen Regierung handelt, und zwei engliſchen Firmen ein Kaufabſchluß ge⸗ tätigt worden, auf Grund deſſen England 400 000 Tonnen rumäniſchen Weizen übernimmt. Die Lieferungen erſtrecken ſich über die nächſten acht bis neun Monate. Das Blatt ſchreibt, England habe damit ein Drittel des rumäniſchen Weizenüberſchuſſes übernommen. Die engliſche Regierung habe ſich an dieſen Verhandlungen direkt nicht beteiligt, wohl aber habe das Handelsamt während der Verhandlun⸗ gen ſeine Mitarbeit zur Verfügung geſtellt. Polen macht 120 Kommuniſten den Prozeß. In Warſchau wird demnächſt der größte politiſche Pro⸗ zeß beginnen, der je vor einem polniſchen Gericht verhan⸗ delt wurde. 120 Perſonen werden ſich wegen Zugehörigkeit zu illegalen kommuniſtiſchen Organiſationen zu verantwor⸗ ten haben. Hauptangeklagter iſt der Jude Offenberger. Die Unterſuchungen gegen Offenberger und ſeine 119 Genoſſen laufen ſeit drei Jahren. Die Verteidigung der 120 Angeklag⸗ ten werden 45 Rechtsanwälte übernehmen. Der Prozeß wird mehrere Wochen dauern. Angeſichts der außerordentlich großen Zahl der Angeklagten und ihrer Verteidiger ſtößt die Durchführung des Prozeſſes auf techniſche Schwierigkei⸗ ten, da ein Gerichtsſaul für einen derartigen Maſſenprozeß in Warſchau nicht zur Verfügung ſteht. Generalſtreikhetze bei Ueberſchwemmungen in Mexiko. Die nordmexikaniſche Stadt Monterrey im Staate Nuevo Leon, die in den letzten Tagen durch Unwetter ſchwer heimgeſucht wurde, iſt fetzt noch der Schauplatz kommuni⸗ ſtiſcher Streikhetze geworden. Die Kommuniſten haben, un⸗ ter Ausnutzung der bedrängten Lage der Stadt, einen Ge⸗ e entfeſſelt, der ſogar die Bahnbedienſteten erfaßt at. Das Regierungsſubiläum in Holland Haag, 1. Sept. In ganz Holland wurde zum 58. Ge⸗ burtstag der Königin Wilhelmine des Tages feierlich ge⸗ dacht, an dem vor 40 Jahren die Königin die Regierungs- geſchäfte übernahm. Vor dem königlichen Schloß im Haag fand eine Huldigung der Bevölkerung ſtatt, an der ſich Zehntauſende mit Orange, der Farbe des Könfashauſes, geſchmückte Einwohner begeiſtert beteiligten. Im Laufe des Tages hat die Königin in einer Rundfunkrede an die Bevölkerung der Niederlande und der niederländiſchen Kolonien die wichtigſten Ereigniſſe ihrer 40 jährigen Re⸗ gierungszeit kurz umriſſen und allen Niederländern den Dank für die ihr entgegengebrachte Anhänglichkeit und Liebe zum Ausdruck gebracht. Sie wandte ſich beſonders an die Jugend und verwies auf ihre große Verantwortung im künftigen Aufbau des Staates. Gleichzeitig ließ die Kö⸗ nigin die Hoffnung ausklingen, daß ihrer Tochter, wenn ſie einmal auf den Thron berufen würde, gleiche Anhänglich⸗ keit entgegengebracht werden möchte 8 Am 5. September trifft die Königin zu einem Beſuch in der Landeshauptſtadt Amſterdam ein, wo die Jubi⸗ eus ze u eien ihren eigentlichen Höhepunkt finden werden. Die Verluſtliſte in Paläſtina In einem Monat 549 Tote und Verwundete Jeruſalem, 2. Sept. Wie ernſt die Lage in e iſt, zeigt die ſoeben veröffentlichte Verluſtliſte. Die Bilanz des abgelaufenen Monats weiſt 549 Tote und Verwundete als Opfer der ſtändigen Unruhen und Auseinanderſetzungen aus. Getötet wurden 185 arabiſche Freiſchärler, 39 Ju⸗ den. 15 engliſche Soldaten, ferner zwei Angehörige der eng⸗ liſchen Polizei, ein hoher engliſcher Beamter ſowie ſechs Neutrale. In der gleichen Zeit wurden 151 Araber verwun⸗ det, von denen acht inzwiſchen geſtorben ſind. Verwundun⸗ gen erlitten weiter 119 Juden, von denen neun ihren Ver⸗ letzungen erlegen ſind, weiter 25 Soldaten, vier Poliziſten und zwei Neutrale. Von dem Militärgericht in Haifa iſt wieder ein To⸗ desurteil ausgeſprochen worden, Wegen Waffentragens und Beſitz von Munition wurde ein arabiſcher Freiheits⸗ kämpfer zum Tode verurteilt. f Reval. Die diesjährige Jahrestagung des Verbandes der deutſchen Volksgruppen in Europa ſond in Reval ſtatt. Kairo. König Faruk unternimmt Mitte September eine dreitägige Beſichtigungsreiſe durch die weſtliche Wüſte. Er wird die dort garniſonierten Truppen, die Küſtenwehr und die Zivileinrichtungen inſpizieren. Für den Winter iſt eine weitere Beſichtigungsreiſe durch die öſtliche und ſüdliche Wüſte geplant. 8 i Wieder roter Angriff abgeſchlagen Bilbao, 1. Sept Nach der Ruhe der letzten Tage lebten die roten Angriffe an der Eſtremadura⸗Front im Abſchnitt des Zujar⸗Fluſſes neu auf. Bei Cabezuela ver⸗ ſuchten die Roten unter Einſatz allen verfügbaren Mate⸗ rials, von Tanks und Kampf- und Bombenflugzeugen, einen Durchbruch der nationalen Front. Sie wurden ſedoch blutig zurückgewieſen und verloren 500 Tote und 250 Verwundete. Verſchiedene Tanks ſowjetruſſiſchen Urſprungs wurden von den nationalen Truppen zerſtört Im Ebro Bogen dauert die Materialſchlacht noch an. Wurden 24 Fiſcher erſchoſſen? Burgos, 2. Sept. An Bord des rotſpaniſchen Zerſtörers „Joſe Luiz Diez“ befanden ſich 24 Fiſcher als Gefangene. Da von dieſen inzwiſchen nichts mehr verlautet, muß da⸗ mit gerechnet werden, daß ſie von den Roten erſchoſſen worden ſind. 210113 Kriegsgefangene in Nationalſpanien 134 335 wurden ſreigelaſſen. Burgos, 1. Sept. Amtlich wird bekanntgegeben, daß ſich am 7. Auguſt 210 113 Kriegsgefangene im nationalſpani⸗ ſchen Gebiet befunden haben 37 774 dieſer Kriegsgefange⸗ nen iſt noch nicht der Prozeß gemacht worden, 20 160 wur⸗ den auf verſchiedene Konzentrationslager verteilt und über 14 00⁰ in ſogen. Erziehungslagern untergebracht, 3416 der Kriegsgefangenen wurden wegen begangener Verbrechen abgeurteilt und 134 335 in Freiheit geſetzt. * 200000 Chineſen eingeſchloſſen Die Schlacht am Luſchanberg. Schanghai, 2. Septelber. Die Schlacht am Luſchanberg ſüdlich von Kiukiang nahm, dem amtlichen japaniſchen Bericht zufolge, einen überaus günſtigen Verlauf. Die Einkreiſungsbewegung von beiden Flanken aus wurde nunmehr durchgeführt, ſo daß die chineſiſchen Tru die weſtlich des Luſchanberges ſtanden, eingeſchloſſen und von den übrigen chineſiſchen Verbänden äbgeſchnitten wurden. Die Japaner ſchätzen die Zahl der eee chineſiſchen Truppen auf 200 000 Mann. Die zur Enkſetzung der Eingeſchloſſenen heranmar⸗ ſchierenden chineſiſchen Abteilungen wurden von ſapaniſchen Armeefliegern angegriffen. Die Flugzeuge bekamen 15 Ki⸗ lometer nördlich von Teian etwa 5000 Chineſen zu faſſen und belegten ſie ſehr ſchwer mit Maſchinengewehrfeuer und Bomben. Auch in den übrigen Abſchnitten errang die ja⸗ paniſche Mittelchinaarmee weitere Fortſchritte. Nordweſtlich von Juichang nähern ſich die Japaner der Stadt Matau am Jangtſe⸗Südufer. Nördlich des Jangtſe rücken die ja⸗ paniſchen Truppen von Hwangmei aus auf der Auto⸗ ſtraße nach Hankau vorwärts. Sie ſtehen zurzeit auf dem halben Wege zwiſchen Hwangmei und Kwangtſi. Im Gefechtsabſchnitt nördlich des Tatiehmaſſivs wurde der ſa⸗ paniſche Vormarſch weſtlich von Liuan und Hwoſchan fort⸗ geſetzt. Die japaniſche Mitte ſteht dort 25 Kilometer weſtkich von Liuan auf dem halben Wege zwiſchen Liuan und Dehkiatſi. Die japaniſche Marine auf dem Jangtſe nahe Matau iſt in Tätigkeit, ſie beſchießt die chineſiſchen Uferſtellungen und räumt die Flußminen. Auf die chineſi⸗ ſchen Linien weſtlich von Juichang werden Luftangriffe unternommen. Taifun über Tokio 34 Toke, 4500 Häuſer zerſtört, 32 000 unker Waſſer Tokio, 1. September. Das Gebiet von Tokio und Bokohama wurde Donners⸗ kag von einem ſchweren Taifun heimgeſucht, der große Ver⸗ wüſtungen und vorläufig noch nicht abſehbare Schäden an⸗ richtete. Der Bahnverkehr in den genannten Gebieten iſt völlig unterbrochen. Seit Donnerstag morgen iſt kein Zug mehr in Tokio eingelaufen. Gegen 2 Uhr morgens erreichte der vorher angekündigte Taifun mit einer ſeit vielen Jahren nicht mehr bekannten Stärke die Städte Tokio und Yokohama und ihre Umge⸗ bung. Zerſtörte Häuſer, umgeriſſene und entwurzelte Bäume und überflutete Straßen kennzeichnen in beiden Städten den furchtbaren Weg des raſenden Sturmes, der von ſchwer⸗ ſten Wolkenbrüchen und Gewittern begleitet war. Die ver⸗ ängſtigten Einwohner flüchteten auf die Straßen, da zahl⸗ reiche kleine Häuſer abgedeckt wurden oder ein⸗ geſtürzt ſind. Höchſte Verwirrung entſtand, als zweimal die Lichtverſorgung für längere Zeit unterbrochen wurde. Als erſtes Todesopfer wurde ein 18 jähriges Mäd⸗ chen unter einem einſtürzenden Haus in Omori begraben. In der Tateyama⸗Bucht bei Yokohama kollidier⸗ ten infolge des Taifuns zwei 3400 Tonnen große Fracht⸗ dampfer. Der Dampfer„Hagure Maru“ mußte ſinkend auf Strand geſetzt werden. Ein weiterer Dampfer, der vor Yokuſuka auf der Hauptinſel Miſaki ſinkend auf dem Strand liegt, iſt gleichfalls verloren. Seine Beſatzung konnte noch nicht gerettet werden. Der 15 300 Tonnen große Dampfer „Chitral“ der britiſchen Peninſula⸗Oriental⸗Line riß ſich im Hafen von Yokohama los und wurde hilflos abge⸗ trieben. Später ſtieß er dann mit einem japaniſchen Frachtdampfer zuſammen. Beide Schiffe ſtrandeten. Spärlich einlaufende Meldungen laſſen erſt allmählich die ſchweren Schäden des Taifuns in ihrer Geſamt⸗ heit überſehen. Bisher wurden mehr als 2000 Telefonlei⸗ tungen als zerſtört gemeldet. Es iſt noch nicht abzuſehen, wann der unterbrochene Eiſenbahnverkehr wieder aufge⸗ nommen werden kann. Bei Kozu auf der Strecke Tokio Kobe wurde der Bahnkörper durch Ueberfluten zerſtört. Die Regenfälle dauern bei tropiſcher Schwüle noch an. Nach bisherigen Meldungen ſind bei einem Einſturz eines Schornſteines in Tokio drei Perſonen geköket und neun 1 ſe worden. Mehr als 30 000 Häuſer Tokios ſtehen 1500 Waſſer und etwa 1000 Perſonen ſind obdachlos ge⸗ worden. Nach den letzten Meldungen hat ſich die 99 der Opfer der Taifunkataſtrophe noch beträchtlich erhöht. Es wurden bisher 34 Tole und 30 Verletzte gezählt. 13 Perſonen wer⸗ den vermißt. Insgeſamt 4500 häuſer ſind ganz oder keil⸗ weiſe zerſtört und 32000 Häuſer ſtehen anker Waſſer. 66 Arbeſter im Schlafe verſchükket Keijo(Korea), 1. Sept. Ein Lager mit Arbeitern bei der Eiſenbahnſtation Chuto in der Nähe von Kainei wurde in der Nacht zum Mittwoch teilweiſe zerſtört. 66 Arbeiter ka⸗ men ums Leben, 10 wurden verletzt. Nur drei konnten le⸗ bend geborgen werden. Eine Erdlawine ging nieder, als die Arbeiter im Schlafe lagen. i Badiſche Chronik U RNeckarſteinach.(Ausbeſſerungsarbeiten.) Anſer hiſtoriſches Wahrzeichen, die alte Rindenſcheuer, iſt überholt worden. Aeußerlich wurde nichts Neues verwendet. Die Verbeſſerungsarbeiten wurden ſo geſchickt ausgeführt, daß es den Fremden gar nicht ins Auge fällt. 8 I Mosbach.(Mit dem Kopf in die Trans⸗ miſſton.) In Mosbach wurde ein 13jähriges Mädchen beim Futterſchneiden in die Transmiſſion der Maſchine ge⸗ riſſen und am Kopfe ſehr ſchwer verletzt. a 2 Bounfeld.(Eiſerne Hochzeit.) Angelwirt Wag⸗ ner und Frau begingen das Feſt der Eiſernen Hochzeit. Der Jubilar iſt 91 Jahre alt, die Jubilarin ſteht im 90. Lebensjahr. 5 Anglück auf der Vergnügungsfahrt.— Zwei Tote. (0), Rheinsheim b. Bruchſal. Nach Feierabend wollten einige Gefolgſchaftsangehörige mit einem Kraftwagen eine Vergnügungsfahrt machen. Als der Wagen um die Ecke bog, fielen zwei Leute auf das Straßenpflaſter herunter. Ein junger Mann erlitt einen Schädelbruch und ſtarb gleich nach dem Anglücksfall. Der zweite ſtarb im Laufe der Nacht im Bruchſaler Krankenhaus. Weiterer Rückgang der Seuche. (0) Karlsruhe. Trotz erhöhtem Einſatz des Spannviehs bei den Erntearbeiten hielt der Rückgang der Seuche wei⸗ terhin an. In der Berichtswoche vom 23. bis 30. Auguſt ſank die Zahl der verſeuchten Gemeinden von 65 auf 63; der Höhepunkt der Seuche iſt längſt überſchritten. In den letzten acht Tagen brach die Seuche in drei Gemeinden neu und in vier Gemeinden wiederholt aus, während ſie in neun Gemeinden erloſch. Bei den neuen Seuchengemeinden handelt es ſich um folgende: Amt Bruchſal: Mingolsheim; Amt Buchen: Gommersdorf, Klepsau, Neunſtetten, Winzenhofen; Amt Lahr: Hugsweier; Amt Sinsheim: Berwangen. Die Seuche erloſch in folgenden neun Gemeinden: Amt Buchen: Adelsheim, Bödigheim, Sennſeld; Amt Offenburg: Nieder⸗ ſchopfheim; Amt Pforzheim: Pforzheim, Wilferdingen; Amt Raſtatt: Niederbühl; Amt Tauberbiſchofsheim: Höhefeld; Amt Waldshut: Grießen. Somit waren am Abend des 30. Auguſt noch 63 Gemeinden und Vororte Badens verſeucht. Die Zahl der verſeuchten Gehöfte betrug am 15. Auguſt noch 528. Inzwiſchen dürfte auch dieſe Zahl weſentlich zurückge⸗ gangen ſein. 500 Raſſehunde zur Ausſtellung gemeldet. () Baden⸗Baden. Für die 12. Landesausſtellung von Hunden aller Art, die die Landesfachgruppe Baden⸗Würt⸗ temberg der Reichsfachgruppe Deutſches Hundeweſen am 4. September in Baden⸗Baden veranſtaltet, ſind über 500 Raſſehunde aller Art des In⸗ und Auslandes eingeſchrieben worden. Gegen 80 Züchter verteidigen die hohen Barpreiſe in den großen Wettſtreiten, die ſich im Anſchluß an die Prämiierung der Ein elhunde abwickeln. Neben den Staats⸗ preiſen kommen auch noch drei Stadtehrenpreiſe zum Aus⸗ trag. Die Ehrenpreiſeſtiftungen haben die ſtattliche Zahl von 200 erreicht. (—) Konſtanz.(Vom Frem den verkehr.) Im ver⸗ gangenen Monat wurden in Konſtanz 26 713 Fremde mit 79587 Uebernachtungen gezählt. Darunter befanden ſich 1797 Ausländer mit 3623 Uebernachtungen. Weitaus an der Spitze ſtehen die Schweizer. Die Konſtanzer Jugendher⸗ berge verzeichnete 6323 Beſucher, darunter befanden ſich Zahlreiche ausländiſche Jugendgruppen. Die Bodenſeefähre beförderte 109 187 Perſonen und 19 103 Kraftwagen. So⸗ mit hat der Fremdenverkehr unſerer Stadt eine erhebliche Steigerung erfahren. 0 Die Fiſcherei im Bodenſee und Rheingebiet Von deutſchen Fiſchern und Mannſchaften deutſcher Schiffe wurden im Monat Juli im Bodenſee und Rhein⸗ gebiet(einſchließlich Oeſterreich) insgeſamt 88 500 kg Fiſche efangen und an Land gebracht. Der Geſamtwert der zänge belief ſich auf 81000 Mark. Im Vormonat betrug die Anzahl der Fiſche 68 500 und deren Wert 88 700 Mark. Der größte Teil der Fänge entfiel, wie auch ſchon im Vor⸗ monat, wieder auf Blaufelchen mit 36 100(42 500) kg im Werte von 58 000(61 900) Mark. Lächelnd blickte die Fürſtin Agnes Kleven auf das bunte, fröhliche Leben um ſie herum. Das junge Volk beteiligte ſich eifrig am Tanz. Aber auch die älteren Herr⸗ ſchaften ſchienen nicht abgeneigt, ſich zu ein paar Wiener Walzern im Kreiſe zu drehen. Gertraude, in einem weißen Spitzenkleide, eine wundervolle, große, matt⸗ getönte Roſe auf der Schulter, ſah hinreißend ſchön aus. Ihre blauen Augen leuchteten ſo dunkel und geheimnis⸗ voll wie Bergſeen. „Sie iſt wieder die Schönſte“, dachte die Fürſtin, und ihr Blick ſuchte einen großen, breitſchultrigen, eleganten ann, der inmitten einiger Herren ſtand. Aber ſie ſah, daß ſein Blick immer wieder zu Gertraude hinüber⸗ ſchweifte. Dann war ein heißer, ſeltſamer Ausdruck in dieſen grauen Männeraugen. C'bben ſtrich Graf Hartlingen das Haar zurück, und der Brillant an ſeiner linken Hand ſprühte hellauf. Gräfin Uchterberg trat zu Tante Agnes und flüſterte mit ihr. Sie hatte die Feſtordnung übernommen, und ſie wollte jetzt die Vorträge bringen. „Gewiß, Melanie. Sehr gut, das Arrangement. Später haben doch verſchiedene Herrſchaften nicht mehr das nötige Intereſſe für das Gebotene. Das darf nicht ſein. Es iſt künſtleriſch wertvoll, was ſie zu hören be⸗ kommen, alſo ſollen ſie auch alle gebührend bei der Sache ſein“, meinte die Fürſtin. a So wurde alſo jetzt bekanntgegeben, daß Fräulein von Bredow einige Gedichte vortragen, Herr von Kramer ein Violinſolo ſpielen und Fräulein Gertraude Schwarz⸗ koppen einige Lieder ſingen werde. 8 8 Man gruppierte ſich ſchleunigſt in bequeme dem man der Fürſtin gedankt, daß ſie auch an künſtle⸗ riſchen Genuß gedacht habe, und dann war einige Minuten Stille. Seſſel, nach⸗ 1 Aus den Nachbargaven Waldmichelbach i. O.(Zwölfjähriger auf Ab⸗ wegen.) In ein Kolonialwarengeſchäft brach ein 12jäh⸗ riger Junge von hier ein. Er hatte beobachtet, daß ſich der Ladeninhaber entfernte. Kurz entſchloſſen ſtieg er durch ein Fenſter ein und ſtibitzte außer Schokolade noch 8 Mark aus der Ladenkaſſe. Anter einem Gartenzaun vergraben fand man noch 3 Mark. Man ſtellte feſt, daß er ſchon öfter ſolche Raubzüge unternommen hatte. Edenkoben.(Sturz in die Tiefe) Ins Edenkobe⸗ ner Krankenhaus wurde der 20jährige Zimmerer Holzer aus St. Martin eingeliefert. Er war aus dem zweiten Stoch des Gaſthaufes„Zum Schaf“ in den hartgebeckten Hof ge⸗ fallen und dabei ſchwer verletzt worden. Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim Bensheim.„Houch klingt däs Lied vum Bensmer Woi, vum Bensmer Räweſaft. De Erd, dem Meſchd, dem Sunne⸗ ſchoi verdankt er Duft und Kraft!“ So ſingt Joſef Stoll, der Schöpfer des Bergſträßer Winzerfeſtes in Bensheim, vom Bensheimer Wein Das Bensheimer Winzerfeſt will aber nicht nur ein Feſt des Bensheimer Weines, ſondern des Bergſträßer Weinbaues ſein. In ſchwerer Zeit wurde es vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Wenn es heuer zum zehnten Male abgehalten werden kann, ſo bedeutet dies einen vollen Erfolg für das Ziel, das ſich die Gründer der⸗ einſt gedacht hatten Ja das Bensheimer Winzerfeſt iſt ſo⸗ gar das große Volksfeſt der Bergſtraße geworden, ohne daß man ſich die Bergſtraße gar nicht mehr denken kann. In dieſem Jahre wird das Winzerfeſt unter der Loſung ſtehen„Der Schwarzwald beſucht die Bergſtraße“. Mehr als 800 Trachtenträger aus dem badiſchen und würktembergiſchen Schwarzwald werden zum Beſuch des Winzerfeſtes kommen. Sie ſollten eigentlich nur Gäſte ſein, ſie haben ſich jedoch bereit erklärt, ſich dem eigentlichen Winzerfeſtzug, der am Sonntag nach⸗ mittag durch die Straßen Bensheims zieht, anzuſchließen. Mehr als ein Dutzend Trachtenkavellen werden ſie bealeiten. Auf dem Marktplatz iſt das Winzerdorf wieder aufge⸗ ſchlagen. Wenn am Samstag nachmittag die alte Markt⸗ fahne in die Höhe geht und den Beginn des 10. Bergſträßer Winzerfeſtes ankündigt, dann wird wieder bald ein luſtiges Leben und Treiben in den Weinbuden des Dorfes und in den Lokalen der Stadt entſtehen. Die Bürgerwehr in ihrer alten ſchönen Uniform wird unter Trommelwirbel aufmarſchieren, die Gläſer werden klingen, die Winzer und Küfer werden Reigen aufführen und die Muſik wird zum Tanzen locken. Dann wird an der Bergſtraße ein Volksfeſt entſtehen, wie es in unſere Zeit gehört, dann wird erneut das Loblied auf der Bergſtraße goldenen Wein erklingen und dann wird überall im munteren Kreiſe der Jubelruf erſchallen:„O Bergſträßer Land, wie ſchön biſt du!“ Dr.⸗Ing. e. h. Fritz Opel geſtorben. Der bekannte Induſtrielle, Dr.⸗Ing. e. h. Fritz Opel, ſtellvertretender Vorſitzender des Aufſichtsrats der Adam Opel A. G., iſt am Dienstag, den 30. Auguſt, im Alter von 63. Jahren plötzlich in Wien einem Herzſchlag erlegen. Sein Tod trifft ſeine Familie, ſeine Mitarbeiter und Freunde völlig unerwartet. Bis zur letzten Stunde ſeines Lebens erfreute Dr. Fritz Opel ſich einer blühenden Geſundheit. Mitten aus vollem Schaffen iſt er abberufen worden. Der Verſtorbene iſt der jüngere Bruder des Aufſichtsrat⸗Vor⸗ ſitzers, Geheimrat Dr.⸗Ing. e. h. Wilhelm von Opel, und einer der fünf Söhne Adam Opels, der im Jahre 1862 das Werk in Rüſſelsheim begründete. Durch ſeinen Tod verliert die Adam Opel A. G. einen ihrer unermübdlichſten und treueſten Mitarbeiter. Prämienziehung der Arbeitsbeſchaffungslotkerie. München, 1, Sept. Im Saal des Kunſtgewerbehauſes ging die öffentliche Prämienziehung der 11. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung vor ſich. Zur Ausloſung gelangten insgeſamt 366 Prämien im Geſamtbetrag von 51 000 Mark; die Sonderprämie zu 10000 Mark ſiel auf die Losnummer 94 205 der Reihe E, weitere fünf Sonderprämien in Höhe von je 1000 Mark fielen auf die Nummern C 226 151, E 1016 942, B 941 855, E 2246 und M 365.946. Schließlich kamen noch 360 Prämien zu je 100. Mark zur Ziehung. Komteß Bredow war wirklich eine Künſtlerin auf dem Gebiete des guten, ſeelenvollen Vortrags, und Herr von Kramer machte ſeine Sache ausgezeichnet. Sie ernteten beide viel Beifall und mußten ſich ſogar zu einer Zugabe verſtehen. Und dann kam Gertraude! Schlank, faſt ſchmal, aber hinreißend ſchön ſtand ſie dort oben auf dem Podium zwiſchen den Oleanderbüſchen. Graf Hartlingen wechſelte plötzlich vorſichtig den Platz. Ganz hinten am Fenſter ſtand noch ein leerer Seſſel. Darin ließ er ſich nieder, und nun wandte er den Blick nicht mehr von der blonden Frau dort, zu der ihn ein heißes Sehnen zog, und die doch Lelias Schweſter war! Und nun ſang ſie. Süß und leiſe, wie ſchwermütiges Vogelgezwitſcher klang es zu ihm herüber, ſtieg auf, jubelten, weinten, perlten mit beiſpielloſer Sicherheit und Technik die höchſten Töne durch den Saal. Totenſtill war es, als dieſes erſte Lied beendet war. Dann aber wollte der Beifall gar kein Ende nehmen. Und man ſagte es offen heraus, daß Fräulein Schwarz⸗ koppen mit dieſer Stimme ungeheure Gagen verlangen könne. Graf Hartlingen rührte ſich nicht. Er hatte die Stirn in die Hand geſenkt und ſaß ganz ſtill auf ſeinem Platz. Und Gertraude ſang das zweite, das dritte Lied. Aber ſie gab nichts zu. Sie konnte es nicht. Als ſie ihr drittes Lied beendet und der Beifall ſie umrauſchte, hatte er eine Bewegung gemacht, als wolle er vor nach dem Podium ſtürzen. Aber da traf ihr leidvoller Blick den ſeinen, und er ſetzte ſich wieder hin. „Aber das iſt ja ungeheuerlich, dieſe göttliche Kunſt hier in Kleven zu vergraben. Dieſe junge Dame muß ins Leben hinaus. Durchlaucht, das iſt entſchieden Eigennutz. Dieſe Stimme dürfen Sie nicht für ſich allein behalten, die gehört der Menſchheit, dieſe göttliche, wunderbare Stimme!“ ſagte höchſt erregt Profeſſor Poldenheim. Er trat von einem Fuß auf den andern. Er hatte kaum noch die nötige Ruhe in ſich. Gleich anderntags wollte er zu ſeinem Freunde, den Generalintendanten, fahren. Der würde dieſes ſchöne Mädchen mit der herrlichen Stimme keine Minute länger hier in Kleven laſſen. Und — na ja, es war wirklich faſt ein Verbrechen, der jungen Dame nicht zu ihrem Glück zu verhelfen. 8 4 1 9 Nuudocliau Die Schulferien gehen zu Ende. Am kommenden Montag wird zur ſtundenplanmäßigen Zeit der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. Nun geht die goldene Ferienzeit ihrem Ende entgegen. Die in Erholung geſchickteen Kinder, die ſeit dem 22. Juli in Bad Rappenau weilen, werden heube ihre Rückreiſe antreten und in Mannheim wieder eintreffen. 2 Ein Schiff trägt den Namen„Mannheim“. Auf der deutſchen Werft in Hamburg wird im Auftrag der Hamburg ⸗Amerika⸗Linie zur Zeit eiſt neues Schiff ge⸗ baut, das in mehrfacher Hinſicht bemerkenswert iſt. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt, daß das ganze Schiff mit elek⸗ triſchen Maſchinen läuft, die von der Fa. Brown Boveri& Cie. in Mannheim konſtruiert und geliefert werden. Das erſte Schiff dieſer Art, das den Namen„Wuppertal“ führt, lief im vorigen Jahre vom Stapel. Das neue Schiff wird weſentlich größer und mit einer noch ſtärkeren Maſchinenanlage aus⸗ gerüſtet ſein. Das Schiff wird bei einer Länge von etwa 146 m und einer Breite von 19.20 m einen Bruttoraum⸗ gehalt von rund 7000 Regiſter⸗Tonnen und eine Tragfähig⸗ keit von rund 10000 Tonnen haben. Es wird außerdem eine Fahrgaſteinrichtung für 10 Perſonen erhalten. Die dieſel⸗elektriſche Anlage wird eine Leiſtung von rund 9000 WPS entwickeln. Einer Anregung des Herrn Oberbürgermeiſter Renninger folgend, hat die Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſich bereit erklärt, dieſem Schiff, das für die Fahrt nach Auſtralien und Nieder⸗ ländiſch⸗Indien beſtimmt iſt, im Hinblick darauf, daß die geſamten elektriſchen Anlagen für die Haupt⸗ und Hilfs⸗ maſchinen von einer Mannheimer Firma entwickelt wurden, den Namen der Stadt„Mannheim“ zu geben. Der Ober⸗ bürgermeiſter hat in einem Dankſchreiben an den Vorſtand der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſeiner Freude darüber Ausdruck verliehen und die Patenſchaft für das Schiff, das den Namen unſerer Vaterſtadt über alle Meere tragen wird, namens der Stadt Mannheim angenommen. * Gegen einen Baum gefahren. Zwiſchen Feudenheim und Heddesheim geriet ein Kraftradfahrer aus der Fahr⸗ bahn und ſuhr gegen einen am Straßenrand ſtehenden Baum. Der Kraftradfahrer ſowie ſein auf dem Sozius fahrender Bruder wurden ſchwer verletzt. Mit dem Sanitätswagen der Feuerlöſchpolizei wurden die Verletzten nach dem ſtäd⸗ tiſchen Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Bei neun weiteren Verkehrsunfällen wurden ſieben Perſonen zum Teil erheblich verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. * — die a ee der Prozeßgebühr für die Berufungs⸗ inſtanz. Das Reichsgericht hat vor kurzem entſchieden, daß die Friſt für die Einzahlung der Prozeßgebühr für die Be⸗ rufungsinſtanz(Paragraph 519 Abſ. 6 3PO) in Ueberein⸗ ſtimmung mit den Beſtimmungen der Juſtiskaſſenordnung über den Einzahlungstag dann als gewahrt gilt, wenn die Einzahlung auf Zahlkarte oder Poſtanweiſung nach dem Tagesſtempelabdruck der Aufgabepoſtanſtalt innerhalb der Friſt bewirkt iſt. Hierdurch iſt die frühere Rechtsſprechung des Reichsgerichts vor dem Inkrafttreten der Juſtizkaſſen⸗ ordnung als überholt anzuſehen und die bisher den Einzah⸗ lern aus der verſpäteten Gutſchrift der Zahlung drohende Gefahr von Nachteilen weſentlich vermindert worden. — Schutz des minderjährigen Kindes. Bei der Bedeu⸗ tung, die die Angaben über minderjährige Kinder im Hinblick auf die Anterhaltspflicht und die Legitimation unehelicher Kinder nach den Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches haben, kann ſich der Standesbeamte beim Aufgebot mit Er⸗ klärungen der Verlobten allein nicht begnügen. Er muß viel⸗ mehr amtliche Unterlagen darüber verlangen. Der Reichs⸗ innenminiſter hat daher die Meldebehörden angewieſen, in Fällen, in denen Verlobte zur Vorlage beim Standesbeamten eine polizeiliche Aufenthaltsbeſcheinigung beantragen, auf Wunſch in die Beſcheinigung einen Vermerk über vorhandene minderjährige Kinder aufzunehmen. 5 i Allgemeines Gratulieren und Bewundern. Dieſer Stimme gegenüber wagte ſich kein Neid hervor, wenn auch Gertraude gerade dadurch nun erſt recht zum Mittelpunkt geworden war. Die Fürſtin war mit dem Erfolg von Gertraudes Geſang zufrieden, aber anders als man gemeinhin denken konnte. Sie hatte die tiefe Ergriffenheit, ja, Erſchütterung Hartlingens nur zu gut geſehen, und ſie dachte: 5 Liebe, kleine Gertraude, es wäre doch mehr als ſelt⸗ ſam, wenn es dir nicht gelingen würde, die Liebe Rudolf Hartlingens zu gewinnen. Wenn es dir nicht gelingen ſollte, den weſenloſen Schatten deiner ſchönen, ach, ſo leichtſinnigen Schweſter Lelia zu verdrängen! 5 Gertraude ſtand ſpäter, als der Beifallsſturm ſich end⸗ gültig gelegt, neben der Fürſtin. Sie plauderten mit⸗ einander, wenn auch Gertraude noch tief erregt war. Da ſtand plötzlich Hartlingen neben ihnen. 1 „Geſtatten Durchlaucht, daß ich Fräulein Schwarz⸗ koppen die Hand küſſe— für das, was ſie uns allen heute geſchenkt hat.“ a Und er drückte einen heißen Kuß auf Gertraudes kleine Hand, die ſich ihm zitternd entgegengeſtreckt hatte. „Nach dem heutigen Erfolg werden wir wohl bald genug die Bühnenlaufbahn wählen?“ fragte er dann, und ſeine Augen drangen in die ihren. 5 i Gertraude ſchüttelte den ſchönen, blonden Kopf. 1 „Nein! Ich bin froh, daß ich hier ſo verborgen leben kann. Es gelüſtet mich nicht nach Erfolg und Ehren.“ In ſeinen Augen blitzte es auf, dann ſagte er be⸗ dauern: 5 4 »Es iſt aber jammerſchade um dieſe Stimme. Durch⸗ laucht, wie denken Sie darüber?“ 5 Die Fürſtin zuckte die Schultern, dann meinte ſie mit feinem Lächelnn:?;: 225 25 10„man foll nichts für und nichts dagegen ſagen. Vie cht wird meine kleine Gertraude mir eben doch noch eines Tages davonfliegen. In die weite Welt hinar dem Ruhm und dem Erfolg entgegen“ ö die weiche Wan Gertraude trat zur Fürſtin, ſchmiegte auf die feine, welke Greiſinnenhand:„ „Schicke mich nur nicht fort, Tante Agnes! Ich bleib ja ſo gern hier bei dir.“ 2 2 5 Gortſezung folgt 15 Kurpfälziſche SA in Nürnberg 32 Teilnehmer an den NS. Kampfſpielen. NSG. An den NS⸗Kampfſpielen am diesjährigen Reichsparteitag nehmen 32 Mann der SA⸗Gruppe Kur⸗ pfalz teil. Davon ſtehen 22 Mann in zwei Mannſchaften, 10 Mann treten als Einzelwettkämpfer an. Die beiden Mannſchaften ſehen ſich als Vertreter der S2 in den ſchwer⸗ ſten Wettbewerben, dem Mannſchafts⸗Fünfkampf und dem Deutſchen Wehrwettkampf einer ſtarken Konkurrenz gegen⸗ über, die in der Hauptſache von kaſernierten Einheiten ge⸗ ſtellt wird. Wir haben uns nun einmal die Mühe gemacht, Alter und Beruf der Männer feſtzuſtellen, die ſich ohne Spezial⸗ training, ohne Ausbildung in Lagern und Kaſernen, neben ihrem Beruf in freiwilliger Dienſtleiſtung in der SͤA die körperlichen Vorausſetzungen ſchufen, die ſie zur Teilnahme an der Olympiade der Deutſchen qualifiziert. Es iſt ſehr in⸗ tereſſant zu erfahren, daß die Mannſchaften aus Männern im Alter von 19 bis 35 Jahren gebildet werden. Das Durch⸗ ſchnittsalter beträgt 26 Jahre, dabei ſind drei Männer 37, einer 29, einer 30, einer 32 und zwei ſogar 35 Jahre alt. Erſtaunlich iſt bei dieſer altersmäßigen Zuſammenſetzung, daß die Mannſchaft im Deutſchen Wehrwettkampf die 3000 Meter geſchloſſen in der Zeit von 10:27 Minuten lief, eine Zeit, die nur von wenigen 20⸗ und 22⸗Jährigen erreicht wird. Auch bezüglich der Berufe ſind recht intereſſante Feſt⸗ ſtellungen zu machen. So gehören den Mannſchaften Hand⸗ arbeiter, Handwerker, Studenten, Schriftſetzer, Kranführer, Techniker, Angeſtellte und Poſtbeamte an, ein Querſchnitt, der auch ganz allgemein bezüglich der berufsmäßigen Zu⸗ ſammenſetzung in der SA angelegt werden kann. Es iſt bei den NS⸗Kampfſpielen nicht von überragender Bedeutung, ob die Mannſchaften der SA nur die erſten Plätze belegen, denn die ſehr viel jüngeren Gegner aus den kaſernierten Formationen haben ohne Zweifel viele Chancen auf ihrer Seite. Wichtig iſt einzig und allein, daß Männer dieſer Altersklaſſen aus dem Zivilberuf heraus ohne weiteres in ſchwerſten wehrſportlichen Diſziplinen gegen eine ſtarke Konkurrenz antreten und ein entſcheidendes Wort bei den Kämpfen mitreden können. Denn die Arbeit der SA geht ja nicht darauf hinaus, Spitzenkönner zu züchten, ſondern einen guten Durchſchnitt zu erreichen. Und was heute die 11 oder 36 Männer einer Mannſchaft leiſten, das müſſen in einigen Jahren die Stürme leiſten können. Das iſt das Endziel der wehrſportlichen Arbeit der SA, die ihre Krönung alljährlich in den NS⸗Kampfſpielen findet. Den Mannſchaften der Gruppe Kurpfalz gehören nach⸗ ſtehende Männer an: Mannſchaftsfünfkampf, Mannſchaft der Standarte 12, Neuſtadt: W. Speyer, Scholl, L. Schrei⸗ eck, H. Schreieck, Boländer, Prehm, R. Hellenthal, H. Hel⸗ lenthal, H. Speer; Deutſcher Wehrwettkampf, Mannſchaft der Standarte 22, Zweibrücken: Schmelzer, Bach, A. Omklor, H. Omlor, Stein, Betz, Bähr, Oberkircher, Kullmann, Ober⸗ meſſer, Didion, Stadtmüller. Einzelkämpfer: Diehl, Stan⸗ darte 21, Handgranatenweitwurf; Seibert, Standarte 168 und Reif, Standarte 171, KK⸗Schießen; Hornberger, Stan⸗ darte 5, 100 Meter⸗Lauf, 200 Meter⸗Lauf und Amal 100 Meter⸗Staffel; Waßen, Standarte 110, 400 Meter⸗Lauf und Amal 400 Meter⸗Staffel; Roß, Standarte 115, 1500 Meter⸗ Lauf; Heißner, Standarte 80, 3000 Meter⸗ Hindernislauf; Karn, Standarte 115, 100 Meter⸗Rückenſchwimmen; Damm, Standarte 117, 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen; Mildenberger, Marineſtandarte 7, Boxen. Erfolge Flugmodellbau Die NSIA-Grupf 6(Südweſi) ſchnitt gut ab Ns. Der Reichswertbewerb des NS⸗Fliegerkorps für Motor⸗Flugmodelle, der in der Zeit vom 26. bis 29. Auguſt 1938 auf dem Fluggelände der Segelflugſchule Vorkenberge in Weſtfalen durchgeführt wurde, hat gezeigt, daß der Modellbau gegen das Vorfahr eine ſtarke Aufwärtsentwick⸗ lung erfahren hat. Während bei der gleichen Veranſtaltung im Jahre 1937 nur 30 Prozent aller geſtarteten Modelle bewertet werden konnten, war es in dieſem Jahre möglich, von den 382 Motor⸗Flugmodellen, die in Lerſchiedenen Klaſſen geſtartet wurden, 50 Prozent davon nicht nur nach der Verwendbarkeit der Konſtruktion, ſondern auch nach den gezeigten Leiſtungen in die Bewertung einzubeziehen. Die Gruppe 16(Südweſt) des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps, die wie bereits gemeldet, zu dieſem Reichs⸗ wettbewerb 24 Teilnehmer, Angehörige des NS Flieger⸗ korps und den Flieger Kowitz vom Gruppenſtab entſandt hatte, kann wiederum ein erfolgreiches Abſchneiden melden. So gelang es ihr in den verſchiedenen Klaſſen zwei 1. Preiſe, einen 2., einen 3. und einen 5. Preis zu erringen. Außerdem erhielt die Mannſchaft 1100 Mark an Prämien, die der Weiterentwicklung des Flugmodellbaues im Grup⸗ penbereich zugeführt werden. In der Klaſſe B(ſelbſtentworfene Normal⸗Flugmodelle) erhielt NSF K⸗Mann Dörfler vom Trupp Söllingen des NSci⸗Sturmes 7/80 Karlsruhe⸗Durlach den 3. Preis, in der Klaſſe El(Schwingen⸗ Flugmodelle nach eigenen Ent⸗ würfen) der NSßͤ⸗Mann Kreis vom Trupp Waibſtadt des NSF K⸗Sturmes 2/80 Mosbach für das beſte Schwingen⸗ flugmodell die Silberne Plakette des Korpsführers, eine Sonderprämie von 150 Mark und eine Bauprämie von 30 Mark und in der Klaſſe Ell(Schwingenflugmodelle nach den Bauplänen des NS⸗Fliegerkorps) der 10jährige Pimpf Baumeiſter, Mannheim, eine Bronzene Plakette und eine Anerkennungsprämie für das beſte Schwingenflugmodell in der genannten Klaſſe. Eine ganz hervorragende Leiſtung aber zeigte das Schwingenflugmodell, Typ„Ente“, die „fliegende Dampfturbine“ des NSFK⸗Rottenführers Scholl vom NSciͤK⸗Sturm 8/80 Pforzheim, das ſeine früheren Leiſtungen überbot und mit 100 Meter Höhe und einer Flugdauer von 188 Sekunden einen neuen Rekord auf⸗ ſtellte, während der Hitlerjunge Walch, Pforzheim, für eine ähnliche Konſtruktion eine Bronzene Plakette des Korps⸗ führers und eine Geldprämie von 300 Mark erhielt. Neben zahlreichen Vertretern der Partek, das Staates, der Behörden und der Formationen beſuchte auch der Stabsführer des Korpsführers, NScͤ⸗Gruppenführer Krüger, dieſe Veranſtaltung, die bei beſtem Wetter durchge⸗ führt wurde. Reichs autobahn Nürnberg— München Vor Vollendung der Verbindung. München, 1. Sept. Am Samstag, den 3. September, wird die 100.5 Kilometer lange Teilſtrecke Nürnberg Dutzendteich bis Bratzhof bei Wolnzach der Reichsautobahn Berlin— München in Betrieb genommen und ab 15 Uhr für den Verkehr freigegeben. Im Oktober folgt dann das rund 42 Kilometer lange Teilſtück Bratzhof—Dirnismaning. Das kleine 4.7 lange Reſtſtück Dirnismaning mit Einfüh⸗ rung der Reichsautobahn nach München wird dann im nächſten Jahre fertiggeſtellt. 8 Die neue Reichsautobahnſtrecke Nürnberg Bratzhof (—München) erſchließt weite Teile des Fränkiſchen Jurc und des landſchaftlich ſchönen anmutigen Altmühltales ſowie das größte Hopfenbaugebiet Deutſchlands, die Hallertau. 5 Gleichzeitig mit der Strecke Nürnberg—Ingolſtadt wird ein rund 5.3 Kilometer langes Teilſtück der künftigen Reichsautobahn Nürnberg— Heilbronn(Stukt⸗ gart) als Anſchlußſtrecke für das Reichsparteitagsgelände und die erſt im Februar 1938 in Angriff genommene Zu⸗ bringer⸗ und Reichsſtraße Nürnberg— Feucht mit 8.7 Kilometer Länge dem Verkehr übergeben. Neue Aukobahn⸗Strecken N Die große Nord⸗Süd⸗Strecke Kaſſel—Frankfurt—Karls⸗ ruhe iſt 1 fertiggeſtellt, daß ſie mit einer kurzen Unter⸗ brechung bei Alsfeld⸗Reiskirchen durchfahren werden kann. Aber auch dieſer Abſchnitt get jetzt ſeiner Vollendung ent⸗ gegen und wird im Vu er feierlichen Uebernahme des 30000. Kilometers fol 8 dieſes 5 ibi F 92 der tellt. Gleichzeitig erfolgt, wie wir erfahren, die Freigabe Lelſtrete Bafders mann Idſteln der Oſt⸗Weſt⸗ Achſe Frankfurt—Köln, die von den beiden oberſten Bau⸗ leitungen Köln und Frankfurt von Siegburg und von der Auto⸗Umgehungsſtraße Frankfurt— Wiesbaden aus vorge⸗ trieben wird. Von dieſer Strecke iſt das Teilſtück Köln— Siegburg mit 28 Kilometer bereits in Betrieb. Die Geſamt⸗ länge der Reichsautobahn Frankfurt—Köln beträgt 175 Kilometer, wovon etwa 100 Kilometer in den Bauſektor Frankfurts fallen. Sie bringt eine Streckenverkürzung von ungefähr 50 Kilometer und durch ihre beſondere Zugigkeit eine erhebliche Zeiterſparnis. In beſonderem Maße iſt ſie ausgezeichnet durch landſchaftliche Reize und durch die ge⸗ waltigen Brückenbauten über das Theisbachtal bei Niedern⸗ hauſen und über die Lahn bei Limburg. Dieſe Brücken ſol⸗ len bis Ende 1939 fertiggeſtellt ſein. Gegenwärtig werden Marktberichte (Ohne Gewähr). Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 1. Sept. Roggen, 70⸗72 kg, Feſtpr. per September: Preisgeb. R 15 18,30, R 18 18,70, R 19 18,90, R 20 19,10, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchläge: Für 1 kg über Durchſchn. 0,07, 2 kg 0,15, 3 kg 0,22; Weizen, 7577 kg, Feſtpr. per September: Preisgeb. W 16 20,10, W 17 20,20, Wö 19 20,50, W 20 20,50, W 21 20,90, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszu⸗ ſchläge: Für 1 kg über Durchſchnitt 0,15, 2 kg 0,30, 3 kg 0,40; Abſchläge je 100 kg 0,20; Futtergerſte, 59⸗60, Feſtpr. per September: Preisgeb. G 7 16,40, G 8 16,70, G 9 16,90, G 11 17,20, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag über 68 kg Hektolitergewicht bis zu 200 per 100 kg; Braugerſte 20 bis 22; Raps inl. 323 Futterhafer, 46⸗49 kg, Feſtpr. per September: Preisgeb⸗ § 11 16,70, H 14 17,20,§ 17 17,50, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2,00 per 100 kg; Mühlennachprodukte: Roggenkleie Preisgeb. R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, R 20 10,60, plus 30 Pfg. Ausgl., Roggenvollkleie plus 1,00; Weizenkleie Preisgeb.⸗ W'16 10,70, W 17 10,75, W 19 10,90, W 20 11, W 21 14,10, plus 5 Pfg. Verm.⸗Gebühr; Weizenvollkleie plus 0,503 Gerſtenfuttermehl per September: Preisgeb. G 7 18,40, G. 8 18,70, G 9 18,90, G 11 19,20; Weizenfuttermehl 18,503 Biertreber 14; Malzkeime 13,40; Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 15,80; Soyaſchrot 15,50; Rapskuchen 13,70, ausl. 14,20; Rapskuchenſchrot 13,70; Palmkuchen 13,90; Kokoskuchen 14,70; Seſamkuchen 15; Leinkuchen 16,30; Trok⸗ kenſchnitzel 9,46; Rohmelaſſe 6,54; Steffenſchnitzel 11,66; Zuckerſchnitzel 12,66. Rauhfutter: Wieſenheu: a) Wieſenheu, handelsübl. trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderw. Gräſern 4,80, b) Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerh. Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderw. Gräſern 5,80, c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderw. Gräſern 6,60; Luzerne⸗ heu: a) geſund, trocken, handelsübl., mit bis etwa ein Dritte! vollw. Gräſerdurchwuchs 7, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollw. Gräſerdurchwuchs 7,60; Kleeheu: a) geſund, trocken, handelsübl., mit bis etwa ein Drittel vollw. Gräſerdurchwuchs 6,60, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis etwa ein Zehntel vollw. Grä⸗ ſerdurchwuchs 7. Stroh: Roggenſtroh 3,30; Weizenſtroh 3,105 Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 3. Mehlnotierungen unverändert. Mannheimer Wochenmarkt v. 1. Sept. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 5 bis 5,5; Wirſing 9 bis 12; Weißkraut 6 bis 10; Rotkraut 9 bis 12; Blumenkohl, St. 10 bis 60; Karotten, Bſchl. 6 bis 8; Gelbe Rüben 9 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 22 bis 25; Man⸗ gold 8 bis 12; Zwiebeln 10 bis 14; Grüne Bohnen 20 bis 30; Kopfſalat, St. 7 bis 20; Endivienſalat, St. 7 bis 18; Oberkohlraben, St. 5 bis 8; Rhabarber 6 bis 10; Tomaten 12 bis 20; Rettich, St. 5 bis 15; Meerrettich, St. 20 bis 60; Salatgurken, St. 3 bis 30; Einmachgurken, je 100 St. 150 bis 300; Suppengrünes, Bſchl. 5 bis 7 Peterſilie und Schnittlauch, Bſchl. 4 bis 5; Pfifferlinge 453 Steinpilze 50 bis 60; Maronenpilze 40; Aepfel 30 bis 403 Birnen 40 bis 50; Pfirſich 50; Zitronen, St. 5 bis 10; Bananen, St. 8 bis 10; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 3)— Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 2. September: Miete F 1 und 1. Sondermiete F 1: Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſtſpiel von Andre Birabeau. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 3. September: Miete C 1 und 1. Sondermiete C1: Der Roſenkavalier. Oper von Rich. Strauß. Anfang 19.30, Ende etwa 23 Uhr. Sonntag, 4. September: Miete A 1 und 1. Sondermiete A 1: Mazeppa. Oper von Peter Tſchaikowſky. An⸗ fang 19.30, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei⸗ nen aufgehoben). Montag, 5. September: Miete B 1 und 1. Sondermiete B 1: Das Käthchen von Heilbronn. Schauspiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Volksgencoessen, 1 erscheint zu unserem großen NS-Volksfest aui dem Amselhof im Stadtteil Mannheim- Seckenheim am 3., 4. und 5. September 1038. Beginn: Samstag, 3. September, abends 8 Uhr. Friſch die letzten Pfeiler errichtet. aus wöchentlich friſcher Röſtung. Zu wurhpen Lebensmattel, Kaffeeröſterei. Süll geräucherte bücklinge. lieorg Röſer, 22 liefert 1 111 e auvetti. Freitag bis Montag der neue Ufa-Film mit f f 1757 9 8— 5 8 f 5 — Weckar-Bote-Druckerel. J brigitte Horney 7 Mathias Memann. i i Mit. Ein ergreifendes Erlebnis von bezwingender Kraft. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: PdA 5 Bd M. 23/171. Sonntag, 4. September, antreten 13 Uhr zum Aehtung, K inder! Nachattag at den Pf am Heim in Dienſtkleidung zur Teilnahme am Feſtzug.] Tabahkeinnähen geſucht. Herbstmanöver, Micky Maus u. a. m. Hauptſtr. 102. J., Gef. 29/171. Die Einheiten der Hitler⸗Jugend(J., DJ., BdM., IM.) des Standortes Seckenheim trelen am Sonntag, 4. September, nicht wie bereits erwähnt um 14 Uhr, ſondern ſchon um 13 Uhr an dem HJ. Heim Seckenheim an. 5 0 og und Niege/ PALAST Break biene 5 1 guterhaltenes gu ue fei Hasch 5 a 7 e F ̃ Heichſel preiswert Reklame, die treibende Kraft, kaufen. 2 2 2 5 f. gelten sel. die immer wieder Amſatz ſchafft! ioppenheimerskr. 90.1 T NEN RTS ppõõũũ e 3 werden schnellstens angefertigt in Druckarbeiten der Druckerei des e JC r Deleape Feng 259 65, Sate Am 29. März 1424 wurden der wehr⸗ haften Freien Reichsſtadt Nürnberg die Kleinodien des Reiches in Verwahrung gegeben. Dieſe Reichskleinodien ſetzten ſich aus folgenden Hauptſtücken zuſammen: der ſilbervergoldeten deutſchen Königs⸗ krone, der goldenen, mit reichem Edelſtein⸗ ſchmuck verzierten Kaiſerkrone, dem ſilber⸗ vergoldeten Kaiſerzepter, dem goldenen Reichsapfel als Sinnbild des Erdballes, dem Schwert des heiligen Mauritius, dem kaiſerlichen Zeremonienſchwert und dem 1133 für den Normannenkönig Roger II. gefertigten Königsmantel. Dieſe Haupt⸗ ſtücke der Reichskleinodien, geheiligt durch Sage und Geſchichte, waren die weſent⸗ lichen Symbole der Herrſchergewalt und damit zugleich der Kraft und Größe des Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation. Bewahrerin und Hüterin der Reichskleinodien zu ſein, gehörte zu den größten Ehrungen, die einer Reichsſtadt zuteil werden konnten. Im Jahre 1796 wurden die Reichs⸗ Hleinodien heimlich aus der alten Reichs⸗ ſtadt Nürnberg vor dem Zugriff des Gene⸗ rals Jourdan in Sicherheit gebracht. Die Stunde des Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation hatte geſchlagen. Acht Jahrhunderte waren dieſe Inſignien das Zeichen der höchſten Macht im Abend⸗ lande geweſen, an ihnen hing die Erin⸗ nerung an die großen deutſchen Kaiſer des Mittelalters, eine Erinnerung, die auch uns verpflichtet. Die alte Freie Reichsſtadt Nürnberg iſt heute noch umwittert von dem Hauch ihrer großen Vergangenheit, aber größer noch iſt die Gegenwart der alten Reichsſtadt geworden. Ein neues Nürnberg wächſt empor, das ſich dem alten würdig an die Seite ſtellen darf, weil ſchon heute auf dieſem neuen Nürnberg ſich die Tradition bildet, weil hier die Reichs⸗ parteitage des Dritten Reiches ihre Heim⸗ ſtatt gefunden haben. Iſt das heutige Nürnberg nicht in noch weit höherem Sinne Hüterin der Klein⸗ odien des Reiches geworden als ehedem? Dem großen Treffen in Nürnberg, den Reichsparteitagen der NSDAP., kommt immer und immer wieder die Aufgabe zu, das höchſte Kleinod, das wir beſitzen, das Gedankengut des Nationalſozialismus, die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung rein zu erhalten und immer tiefer in den Herzen der Nationalſozialiſten zu ver⸗ ankern, es auszubreiten im Volke, damit es zum inneren Beſitz eines jeden Volksgenoſſen werde. In unabläſſiger Arbeit iſt das deutſche Volk bemüht, den Bau des Dritten Reiches immer vollkommener zu geſtalten, und aus dieſem Grunde iſt der Reichsparteitag für alle eine heilige Ver⸗ pflichtung zu neuer Tat. So ſtolz wir auf die gewaltigen Leiſtungen der letzten Jahre auch ſein dürfen, niemals werden ſich die National⸗ ſozialiſten mit dem Führer an der Spitze damit begnügen, die errungenen Siege und Erfolge zu feiern, das bisher Geleiſtete wird ihnen nur Anſporn ſein, immer mehr der Vollendung entgegenzuſtreben, immer neue Bauſteine her⸗ beizutragen, damit das Reich in jeder Weiſe gefeſtigt werde. Da darf der Wille zur Tat nie erſchlaffen, da dürfen die Beauftragten der Partei nie im Alltag mit ſeinen oft bürokratiſchen Forderungen erlahmen, da gilt es, den revolutionären Geiſt der Bewegung wach zu erhalten, im⸗ mer wieder jenen Kraftquell zu ſuchen, aus dem der Sieg geboren wurde. Und dieſer Kraftquell für die National⸗ ſozialiſten iſt Nürnberg. Im Mittelpunkt allen Geſchehens dieſer Nürnberger Tage ſteht der Führer. Er gibt den Marſchbefehl für das kommende Jahr. Er tritt in den Kongreſſen und den Auf⸗ märſchen vor das Volk, rechenſchaftgebend und richtung⸗ Führer, wir folgen dir! weiſend zugleich. Aller Augen hängen an ſeinem Munde, und alle Herzen jubeln ihm zu. Wenn er vor der Hitler⸗ Jugend ſteht und ſpricht, geht ein heiliges Beben durch die Herzen dieſer Jugend, dieſer Zukunft unſeres Volkes, für die wir ja das ſchönere und größere Deutſchland bauen. Mit all der Begeiſterungsfähigkeit der Jugend gibt ſie ſich dem Führer hin, bereit zu neuer Tat, bereit, den Himmel für ihn herabzuholen. Und wo nehmen ſeine politiſchen Soldaten ihre Kraft her? Die Arbeit der politiſchen Leiter iſt beſonders auf⸗ reibend, ſind ſie doch die Betreuer des Volkes und müſſen ſich mit allen kleinen Dingen auseinanderſetzen, die den Volksgenoſſen bedrücken. Auf alle Fragen ſollen ſie Ant⸗ wort geben und immer wieder die Herzen ſtärken, wenn ſie kleinmütig werden wollen. Hier in Nürnberg ſtehen ſie Auge in Auge dem Führre gegenüber, ſie hören ſeine Worte, werden gepackt von der Genialität dieſes Mannes, von der wunderbaren Glaubenskraft des Führers an ſeine Sendung und an ſeine Idee, und dieſes Erleben wird zu einem Aufruf der Herzen, zu einem neuen Bekenntnis zur Tat, zu neuem kämpferiſchen Wollen. Ergeht es den SA.⸗Männern und/ Männern etwa anders, wenn ſie hier vor ihren Führer treten? Sind es nicht die gleichen erhebenden Gefühle für die Mö ner des Aufnahme: Bittner— M. NS. und NSFaͤ.? Und wenn die Ar⸗ beitsmänner mit geſchulterten Spaten in Nürnberg aufmarſchieren, dann heiligt dieſe Stunde den Schweiß, den ſie im Dienſte am Volksganzen vergoſſen haben, und die Müden werden wieder ſtark und faſſen den Spaten feſter. Das Volk in ſeinen beſten Vertretern tritt in Nürnberg an. Der Führer ſpricht vor dem einfachen SA.⸗Mann und gibt ihm dem Marſch⸗ befehl ebenſo, wie er den Kulturſchaffenden neue Wege weiſt. Der Führer pflanzt neuen Glauben in die Herzen der deut⸗ ſchen Frauen auf dem Reichsparteitag und tritt als Oberſter Befehlshaber der Wehr⸗ macht vor ſeine Soldaten, die ihm begei⸗ ſtert huldigen. Und jede Stunde des Par⸗ teitages wird ebenſo zu einem unauslöſch⸗ lichen Erlebnis der Gemeinſchaft wie eines jeden einzelnen. Für die Getreuen des Führers gibt es keine glücklichere Stunde, als ihm ins Auge zu ſchauen oder gar ſeinen Hände⸗ druck zu empfangen. Die Perſönlichkeit des Führers ſtrahlt eine Kraft aus, die ans Wunderbare grenzt. Wie hier in Nürn⸗ berg der Führer die Herzen der Maſſen aufrüttelt und wie er den einzelnen in ſei⸗ nen Bann zieht, das gehört zum Myſte⸗ rium eines vom Schickſal Berufenen. Die Größe ſeiner Erſcheinung wird zum höch⸗ ſten Erlebnis, das verklärt wird durch die herzliche Menſchlichkeit ſeines Weſens. Der Blick des Führers iſt hart und voll tiefen Ernſtes, wenn es um große und entſcheidende Dinge geht, aber er leuchtet ebenſo in ſeltener Wärme auf, wenn er der lebensfrohen, lachenden Jugend des Volkes entgegentritt, wenn ihn der Jubel der Liebe und Verehrung umbrandet, wenn er einen alten Kämpfer begrüßt oder ſeinen Arbeitern die Hände entgegen⸗ ſtreckt. In allen Menſchen aber, die dem Füh⸗ rer in Nürnberg begegnen, wird ein hei⸗ liges Feuer entfacht, das zu neuen Taten ruft. Es iſt, als ob ein Teil ſeiner un⸗ erſchöpflichen Willensenergien auf ſeine Gefolgsmannen überginge. Noch nie iſt eine politiſche Kundgebung in ähnlicher Weiſe zu einem feierlichen Erlebnis ge⸗ worden wie hier auf den Reichspartei⸗ tagen, noch niemals wurden die Herzen der Maſſen ſo ergriffen, als wie auf den Nürnberger Appellen, und es vergeht kein Tag in Nürnberg, an dem ſich dieſes gläu⸗ bige Erleben nicht noch ſteigert bis zu dem letzten Vorbei⸗ marſch vor dem Führer. Dieſer Augenblick iſt die letzte Bekräftigung des Parteitages: Führer wir folgen dir zu neuer Tat! Von dem Parteitag kann keiner ſcheiden, der nicht ſtolzer auf ſein Deutſchland und gläubiger an ſeine Zu⸗ kunft geworden wäre, aber es geht auch keiner aus dieſer Stadt, ohne den Willen, unermüdlich am Werke mitzu⸗ wirken und den Geiſt der Parteitage hineinzutragen in das Volk. Die Hochſtimmung von Nürnberg iſt eine gewaltige Triebkraft, ein mächtiger Anſporn für alle. Das große Beiſpiel des Führers hat die Herzen entflammt, und nirgendwo empfindet man ſtärker die Wahrheit der Worte: „Begeiſterung iſt die Quelle großer Taten!“ Nürnberg, das iſt die beglückende Gewißheit, daß einem ſolchen Führer mit einer ſolchen Gefolgſchaft nichts unmöglich iſt. Volk und Führung geben ſich gegenſeitig neue Kräfte zu neuen Taten. Die Herzen ſind geſtärkt, die Idee des Nationalſozialismus erneut entflammt, die Hingabe⸗ bereitſchaft größer denn je. Nürnberg wurde Verpflichtung zu neuer Tat und hat ſeine Miſſion erfüllt, Hüterin des höchſten Kleinods des Reiches zu ſein: der nationalſoziali⸗ Fr. Heiner. ſtiſchen Idee! a Kleines Haus am See Von Hans⸗Horſt Brachvogel. Erika ſtieg als einziger Fahrgaſt aus dem Kleinbahn⸗ zug aus. Ein wenig unſchlüſſig wandte ſie ſich an den Bahnhofsvorſteher und fragte ihn nach dem Weg zur Wochenendkolonie am See. Wortkarg wies er ihr die Rich⸗ tung und blickte ihr nach, bis ſie im Wald verſchwand. Denn Erika war jung und nett, und es war hübſch, ihr nachzuſehen, wie ſie mit langen Beinen auf den Wald los⸗ ſtapfte, allein und mutig. Wochenendkolonie—, dachte der Bahnhofsvorſteher beluſtigt, wo es doch nur zwei Häus⸗ chen waren. Währenddeſſen war Erika ſchon im Wald unterge⸗ taucht. Sie ging ziemlich ſchnell, ihr kleines Köfferchen luſtig hin und her ſchwenkend. Sie war ſehr fröhlich. Sie war es ſeit dem Tage, da ſie in der Zeitung die Anzeige von dem vermietbaren Wochenendhaus am kleinen See geleſen hatte. Damals hatte ſie ſofort gewußt, daß ſie es mieten würde. Sie trat aus dem Wald und kam auf eine Lichtung am Ufer des Sees. Da ſtanden die beiden kleinen Holz⸗ häuschen, und das erſte von ihnen gehörte ihr. Sie maß es mit begeiſtertem Blick und ging darauf zu. Es war früher Vormittag, die Sonne ſpiegelte ſich in den Fenſter⸗ ſcheiben, und Erika kramte in ihrer Taſche nach den Schlüſ⸗ ſeln. Da ſah ſie, daß die Haustür weit offen ſtand. Verblüfft trat ſie ein. Ihr fiel auf, daß das Häuschen, das lange Zeit leer geſtanden haben mußte, merkwürdig bewohnt ausſah. Sie trat in einen der beiden Räume im Erdgeſchoß und ſchnupperte. Es roch nach Tabaksqualm. Und ſie ſah auf einem Diwan einen jungen Mann in ſom⸗ merlicher Kleidung liegen, der in dieſem Augenblick eine Zeitung fortlegte, die Pfeife aus dem Mund nahm, ſich aufrecht hinſetzte und ſie anſtaunte. Erika ſtellte ihr Köf⸗ ferchen auf die Erde. „Kennen wir uns?“ fragte der junge Mann. „Nein“, ſagte Erika.„Ich habe auch keine Luſt, Sie kennenzulernen. Aber darf ich fragen, was Sie in dieſem Haus tun?“ e 75 Zeichnung: Grunwald M. „Oh!“, ſchrie Thomas begeiſtert,„es gehört einer ent⸗ zückenden, einer reizenden jungen Dame!“ „Darf ich dasſelbe fragen?“ „Hören Sie mal—“, ſagte Erika halb ärgerlich, halb Heluſtigt,„ich habe dies Häuschen für den Sommer ge⸗ mietet, alſo habe ich wohl das Recht, zu fragen, was Sie hier tun?“ Der junge Mann ſtand auf. Er war verwirrt.„Oh“, ſtammelte er,„Sie haben dies Häuschen gemietet? Dann allerdings... Er ſah verlegen zu Boden.„Es iſt näm⸗ lich ſo“, verſuchte er zu erklären,„ich habe in den letzten Jahren in meinen Ferien immer die Dachkammer hier oben bewohnt... mit Erlaubnis des Inhabers natür⸗ lich.“ „Davon iſt mir nichts bekannt.“ „Natürlich. Da Sie in dieſem Jahr Mieterin des Hauſes ſind, habe ich hier nichts mehr zu ſuchen.“ „Außerdem“, rügte Erika,„ſcheinen Sie ſich, obwohl Sie doch nur die Dachkammer beanſpruchen konnten, im ganzen Haus breit gemacht zu haben.“ „Ja.. entſchuldigen Sie. Ich werde jetzt meine Sachen packen.“ Er ſah nach der Uhr.„Aber heute geht kein Zug mehr. Was tun wir da?“ „Hm“, machte Erika. Er hatte recht. Auch ſie wußte, daß nur einmal am Tage ein Zug zurückfuhr, und das war frühmorgens. Sie muſterte den jungen Mann. Eigent⸗ lich gefiel er ihr. Er ſah nett und vertrauenerweckend aus. Alſo erklärte ſie nach einer Weile Nachdenken:„Bis mor⸗ gen früh dürfen Sie in der Dachkammer bleiben.“ Erika wandte ſich ab; ſie hörte, wie er ſeine Sachen, eine Pfeife und ſeine Zeitung zuſammenſuchte und dann die Holztreppe hinaufging. Sie räumte ihre eigenen Sachen ein und beſah ſich ihr Beſitztum. Sie fand es herrlich. Dann wollte ſie ſich etwas zu Mittag machen. Geſchirr und Hausrat ſei vorhanden, hatte ihr der Ver⸗ mieter geſagt. So war es auch. Und ſie fand ſogar Vor⸗ räte. Aber ſie wußte nicht, wo die Pumpe für Trinkwaſſer war. Sie ſuchte eine Weile und überlegte, ob ſie den jun⸗ gen Mann um Hilfe bitten ſollte. „Hallo, Herr.., ſchrie ſie hinauf. „Thomas heiße ich“, klang es zurück. Der Bewohner der Dachkammer 1 een„Womit kann ich Ihnen helfen?“ fragte er dienſtbefliſſen. „Ich weiß nicht, wo die Pumpe iſt, Thomas.“ Er zeigte ſie ihr. Er zeigte ihr auch noch die Badeſtelle am See und das Boot am Steg, das ſie benutzen konnte, dann aßen Sie zuſammen, dann badeten ſie, der Tag verging ſehr ſchnell für Erika, denn es war ihr erſter Tag hier draußen. Und alle erſten Tage in neuer Umgebung ver⸗ gehen ſchnell. „Alſo morgen früh fahren Sie ab, Thomas?“ fragte Erika am Abend, als ſie auseinandergingen.„Morgen früh bin ich nicht mehr da“, ſagte Thomas. Erika ſchlief traumlos und feſt, und wachte erſt auf, als ſie Thomas in aller Frühe vorſichtig die Treppe hin⸗ unterſchleichen und aus dem Haus gehen hörte. Sie fühlte im Halbſchlaf ein wenig Bedauern, daß er fortging, und daß ſie allein bleiben würde. Am Vormittag kam der Briefträger. Er brachte einen Brief von Giſela, in dem ſie ſchrieb, daß ſie leider erſt in einigen Tagen nachkommen könne; wegen Erkrankung einer Kollegin habe ſie ihren Urlaub verſchieben müſſen. Dieſer Brief war das einzige Lebenszeichen von der Außenwelt, das Erika an dieſem Tage erreichte. Sie ſtellte feſt, daß es hier draußen ſehr ſchön, aber etwas einſam war, um nicht langweilig zu ſagen. Sie ging an dem zweiten Wochenendhäuschen vorbei, in der Hoffnung ein menſchliches Weſen zu ſehen, aber es ſchien unbewohnt zu ſein. Am Abend kam Thomas zurück. Er habe, erklärte er kleinlaut, morgens den Zug verpaßt, und dann habe er den ganzen Tag verſucht, anderswo ein Unterkommen zu finden, denn er möchte nur ungerne in die Stadt zurück, weil er doch noch Urlaub habe. Aber es ſei ihm mißlungen, anderswo unterzukommen; ob er noch eine Nacht hierblei⸗ ben dürfe. „Natürlich“, ſagte Erika. Sie zeigte nicht, wie froh ſie über ſeine Rückkehr war, aber ſie war ſehr froh.„Na⸗ türlich können Sie bleiben.“ Und großmütig fügte ſie hinzu:„Sie können bleiben, bis meine Freundin kommt.“ „Danke“, ſagte Thomas, und dann gingen ſie zuſam⸗ men am Seeufer ſpazieren. Sie kamen an das zweite Wochenendhäuschen.„Schade“, ſagte Erika,„daß es ſo leerſteht. Wem mag es gehören?“ „Oh!“ ſchrie Thomas begeiſtert.„Es gehört einer ent⸗ zückenden, einer reizenden jungen Dame.“ „So?“ ſagte Erika kühl und blickte fort und fragte ſpitz:„Dann bedauern Sie wohl ſehr, daß ſie nicht hier iſt?“ „Aber ſie iſt doch hier“, ſagte Thomas.„Sie ſteht neben mir und heißt Erika. Er lachte fröhlich. Erika wurde rot, glutrot. „Mir wurde geſagt,“ ſtammelte ſie unbeholfen,„daß das erſte Haus am Weg mein Haus iſt.“ „Es gibt zwei Wege vom Bahnhof hierher. Der eine führt zuerſt an meinem, der andere zuerſt an Ihrem Haus vorbei.“ „Und Sie haben mich die ganze Zeit hintergangen?“ „Ja“, ſagte Thomas zerknirſcht. Er beugte ſich zu Erika hinunter und fragte:„Sind Sie mir ſehr böſe?“ Erika ſchüttelte nach einer Weile den Kopf. Sie waren beide ſehr allein, der Wald rauſchte leiſe vom Abendwind, und der See plätſcherte ans Ufer. lieke macht Basalarm Beinahe ein flbenteuer und doch eine Liebesgeſchichte von Chriſtian Munk Unter den Dächern von Sandie, Texas, iſt man ſehr moraliſch. Wenn du denkſt, du kannſt mit der Tochter vom Bürgermeiſter beim Sonnenuntergang mal durch die Maisfelder gehen, ſo irrſt du dich mächtig. Und dabei iſt es ein Feſt von einer Tochter, ſchlank wie eine Forelle, tabakblond und ausgelaſſen, daß ſelbſt dem härteſten Wege⸗ lagerer das Herz hüpfen würde. Elſie iſt der Name. Nun iſt es auf Erden ſo, daß auf jede Elſie ein zweites Herz hinter dem Zaun wartet, wenn es Feierabend iſt. In Sandie, Texas, jedoch hieß das zweite Herz Mike, und es ſtellte ſich heraus, daß das Herz aus einem verwegenen, weißzahnigen Burſchen beſtand. Mike war leider nichts als der Gaskontrolleur von Sandie, Texas, und da langt es nicht zu einem Achtzylinder, man iſt froh, wenn man einen alten Hut hat. Elſies Vater hatte ſeine Tochter zweimal mit dieſem Patron von der Gasleitung geſehen, und da er der Bür⸗ germeiſter von Sandie, Texas, war, verbot er ſeiner Toch⸗ ter rundweg jeden Umgang mit Mike. Die beiden Lie⸗ benden konnten ſich nicht mehr ſehen, noch ſprechen, und Trauer erfüllte das Herz Elſies und des Gaskontrolleurs. Mike ſtrich abends um die erleuchteten Fenſter des Bürger⸗ meiſterhauſes und ſtarrte ſehnſüchtig hinauf. Am Tag aber lief er durch das Städtchen, zog Gelder ein, prüfte die Leitungen und verhütete Unglücke. Eines Mittags fand Elſie einen Zettel vor:„Komm heute abend zum Ufer, wo die drei Eukalyptusbäume ſtehen, um acht!“ Elſie las die Botſchaft und lachte den ganzen Tag, ſo war ſie. Aber ſie lachte, weil ſie Sorgen hatte. Wie konnte ſie um acht Uhr das Haus verlaſſen? Der Bürgermeiſter führte ein geregeltes Leben, und abends hatte die Familie unter der Lampe zu ſitzen, mit Strick⸗ zeug, Buch und Schularbeiten, verſtanden? Auch Elſie, verſtaunden? Es war unmöglich, abends am Ufer zu ſitzen, und da weinte Elſie. Mike würde vergeblich unter den Eukalyptusbäumen warten, ach Gott, ach Gott Aber Mike hieß bei ſeinen Kameraden Sprungfeder⸗ mike, und ſo nennt man nicht Männer, die vergeblich war⸗ ten. Mike hatte einen Plan, einen tollen Plan, einen ver⸗ wegenen Plan, ein Plänchen geradezu! Und er führte ihn aus, denn er fürchtete ſich nicht vor Himmel und Hölle, wenn er an Elſie dachte. Er tat das Nächſtliegende für einen Gaskontrolleur, er hielt ſich an die Gasleitung, die in jenen alten Tagen noch ziemlich primitiv angelegt war. Jedenfalls gab es in der Dämmerung desſelben Tages an der Riverſtreet einen furchtbaren Knall, und aus dem Kanalloch ſtieg Rauch empor. Die Leute ſchrien auf und rannten davon. Sie alarmierten den alten Polizeibeamten Smith, der eiligſt ſeinen Uniformrock zuknöpfte und zum Bürgermeiſter rannte. Der Bürgermeiſter ſchrie wiederum mit rotem Kopf nach dem verantwortlichen Mann, und das war der Gaskontrolleur. Der verrückte Mike trat ſehr ernſt zu ihm in das Zim⸗ mer und ſagte:„Das hatte ich mir gedacht.., nahm dem Bürgermeiſter die glühende Zigarre aus dem Mund und trat ſie behutſam aus.„Was ſoll das heißen, Mann?“ Um Gottes willen, Boß, es iſt möglich, daß die ganze Stadt in die Luft fliegt, ich bin Fachmann.“ Der Bürgermeiſter bekam plötzlich eine weiße Naſen⸗ 8 ſtarrte entſetzt auf Mike.„Was können wir tun? ike! Mike antwortete mit fürchterlichem Ernſt: Sofort alles offene Feuer in der Stadt löſchen, alles Licht, ſonſt blei⸗ ben nur noch die Kohlenkeller von Sandie übrig. Ich werde jetzt ausziehen und den Schaden reparieren.“ Das ſagte unſerer tapferer Mike, und der Bürgermeiſter ſchüt⸗ telte ihm die Hand. Einige Minuten ſpäter rannte Smith mit den drei Feuerwehrmännern durch die Straßen, blies ins Feuer⸗ horn und ſchrie, daß alle Oefen und Lampen ſofort ge⸗ löſcht werden müßten! Höchſte Gefahr! Die erleuchteten Fenſter von Sandie erloſchen! Die Straßenlaternen gingen nacheinander aus! Um halb acht Uhr lag die kleine Stadt Sandie, Texas, völlig im Dunkeln. Alle Bürger von Sandie ſaßen angſt⸗ voll in ihren finſteren Stuben oder ſtanden aufgeregt auf den dunklen Straßen. Das ganze Städtchen wartete ge⸗ ſpannt auf die Rettungstar des kühnen Gaskontrolleurs. Punkt acht Uhr ſtand der Gaskontrolleur am Ufer unter den drei Eukalyptusbäumen und gab ſeiner heim⸗ lichen Braut die Hand. Endlich weren ſie ganz ungeſtört allein. Aber Elſie hatte Angſt:„Mile was Haft 5 da gemacht?“ „Es war die einzige Möglichkeit, Elſie.“ Und er lachte verwegen.„Oh, ich habe ſolche Angſt!“ üſterte ſie. Und der halbe Mond ſtand weiß oben am Himmel und leuch⸗ tete herab auf das Liebespaar von Sandie, Texas, und auf eine dunkle Stadt daneben. In der Zwiſchenzeit waren im Städtchen 108 Oefen gelöſcht worden, hatten ſich ſieben Männer niedergeboxt, ſuchten alle Einwohner ihre Habſeligkeiten zuſammen und packten ſie auf Handkarren, in Autos, andere flüchteten auf die Felder hinaus, unter denen es keine tückiſche Gaslei⸗ tung gab. An der Stelle aber, wo es unterirdiſch geknallt hatte, wo alſo das Gas ausſtrömen mußte, dort war es leer und totenſtill. Kein Menſch hielt ſich dort auf, jeder machte einen Umweg, wenn er dort vorbei mußte. Der Bür⸗ germeiſter rannte herum und ſuchte den Gaskontrolleur. Es wurde ihm geſagt, daß er an der Arbeit ſei, die Stadt zu retten. Der Gaskontrolleur ſaß am Ufer vor der Stadt und ſtreichelte das tabakblonde Haar ſeiner Elſie:„Wir nehmen einen Gaskronleuchter für das Wohnzimmer, nicht, Schatz?“ Aber Elſie war mehr für elektriſches Licht. Sie ſtritten verliebt ein wenig und küßten ſich, und der halbe Mond wanderte hoch über den ziehenden Wolken dahin. Plötzlich fuhr Elſie hoch und ſagte:„Aber Mike, die Stadt!“ Der große Junge lachte, er hatte immer Phantaſtereien im Kopf, er liebte das Abenteuer:„Ach was“, ſagte er, „Die Leute ſitzen im Dunkeln, bis ich zurückkehre und ſage. daß ſie jetzt wieder Licht machen können.“ Es hatte wirklich jeder die Exploſion für echt gehal⸗ ten, aber darum erſchrak der Polizeibeamte Smith fürch⸗ terlich, als er im Mondſchein drei kleine Jungens am Kanalloch ſtehen ſah, das hochgegangen war. Es iſt be⸗ kannt, daß Jungens alles unterſuchen müſſen, und das Kanalloch intereſſierte ſie eben beſonders. Dem alten Smith ſträubten ſich die Haare, als er im Licht ſeiner Taſchenlampe erkannte, daß die Knaben eine Streichholz⸗ ſchachtel aus der Hoſentaſche hervorholten. „He“, ſchrie er,„um Gottes willen, kein Licht machen!“ Die Jungens betrachteten verächtlich den alten Poliziſten und beeilten ſich, denn er rannte unter Todesverachtung herbei, ebenſo der Bürgermeiſter, der gerade mit einigen Stadträten kam, um den Unfallsort zu beſichtigen. Aber die Jungens dachten, daß ſie beſſer laufen würden als die alten Kerle, und ſie ſtrichen fix ein Streichholz an. Plötzlich flammte es hell auf über dem Kanalloch. Der alte Smith warf ſich zu Boden, ebenſo der Bürgermeiſter, wobei ſie ſich die Ohren zuhielten. „Achtung! Hilfe! Hilfe!“ Aber es blieb ſtill, und das erloſchene Streichholz fiel glühend in die Tiefe. Das war der Moment, in dem der Bürgermeiſter mißtrauiſch wurde. Er kroch näher und ſtarrte in das Kanalloch, aber weder er noch der alte Smith konnten eine Spur von ausſtrömendem Gas riechen. Das wav merkwürdig! In allen Straßen ſchnüffelte man jetzt nach Gas, aber es fand ſich keine Spur davon. Zuerſt hielt man einige Streichhölzer an die Gasrohre. Als ſich nichts rührte, ſteckte man zaghaft die erſten Lampen an. Dann wurden überall die Fenſter wieder hell, die Oefen wurden angezündet. „Mike hat die Gasleitung ſchon repariert! Tüchtiger Junge!“ ſagten alle Leute. Die ganze Stadt kehrte zu nor⸗ malem Leben zurück, und aus Freude über das wieder⸗ gefundene Licht wurde alles feſtlich erleuchtet. Als nun unſer tüchtiger Junge Mike mit ſeiner ge⸗ liebten Elſie vom Ufer des Fluſſes zurückkehrte und ſich der Stadt näherte, ſah er verdutzt, daß die Stadt feenhaft erleuchtet war. Er rieb ſich die Augen, aber es war ſo! Er erſchrak furchtbar! Aber er hätte nicht Sprungfeder⸗ mike heißen müſſen, wenn er nicht ſofort die Lage be⸗ herrſcht hätte. Er rannte eiligſt in die Stadt und betrat lachend das Zimmer des Bürgermeiſters; ein Bild von einem jungen Kerl, friſch und unverwüſtlich:„Na, Boß, wie habe ich das repariert?“ 5 Der Bürgermeiſter ſchnaufte ein paarmal verdächtig, ſteckte ſich eine ſchwarze Zigarre an, wobei er den blonden Jungen betrachtete und knurrte:„Das nächſtemal machen Sie ſo was beſſer, verſtanden?“ wobei man nicht wußte, 50 138 ſeinem Gaskontrolleur traute oder ob er nur Humor 138 Seine Gedanken hat kein Menſch erfahren. Jedenfalls verſetzte er Mike ein Viertelfahr an die Abflußleitung. Zur Vorſicht i Aber nach dem zweiten Vierteljahr mußte er ſich doch ſeinen Bratenrock bürſten und eine Rede auswendig ler⸗ nen, die wahrhaftig begann: N Liebes Brautvaar (2. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Ehe Jo Berke das Konzert beſucht, trifft ſie überraſchend ihre Freundin Dr. Margarete Kandner. Die Freundin er⸗ innert ſie daran, daß Peter Berghammer, ein gemeinſamer Jugendfreund, ſich für Jo intereſſiert. Jo lehnt es ab, ſich mit dem Gedanken an eine Heirat zu befreunden, ſie hat ſich ihr jetziges Leben mühſam gezimmert und möchte es nicht aufgeben. Nach dem Konzert ergibt es ſich, daß ſie zufällig Peter Berkhammer trifft. Sie verabreden ſich für den nächſten Tag. „Natürlich wird ſich das machen laſſen. Ganz einfach. Sie nehmen doch nachher an dem Feſtball teil? Drüben im kleinen Saal?“ „Keine Ahnung, was iſt denn da los?“ „Großer Tanzabend mit Verloſung und Ballettein⸗ lagen als feſtlicher Abſchluß der Jubiläumsfeier. Unſer guter Oberbürgermeiſter wird eine Rede halten. Da müſſen Sie doch dabei ſein. Die beſte Gelegenheit, Sie mit den Künſtlern bekannt zu machen. Kommen Sie an unſe⸗ ren Tiſch.“ „Vielen Dank, Swaatjen. Ich will nur noch ſchnell mit der Redaktion telephonieren, über den Erfolg. Wir bringen morgen früh ein paar allgemeine Zeilen und dann in der Abendausgabe den großen Bericht.“ „Fein. Ich freue mich darauf. Bis nachher! micht zu ſpät, liebes Fräulein Berke!“ „Werd' mich eilen.“ Als Jo nach einer Weile aus der Telephonzelle tritt und in den Ballſaal hinübergehen will, hält jemand von hinten ihren Arm. „Hallo! Jo! Schön, daß ich dich noch erwiſche! Wollte dir gern guten Abend ſagen.“ Dr. Peter Berghammer, Studienaſſeſſor des Städtiſchen Gymnaſiums, ſteht unter⸗ nehmend vor Jo. Er iſt groß und kräftig, hat ein breites, offenes Geſicht. „Lieb von dir, Peterle! Warſt du auch hier?“ „Geiſtreiche Frage, Jo! Du haſt mich ja beinahe tot⸗ geredet, bis ich verſprach, mir eine Karte zu kaufen.“ „Ich dachte, du würdeſt vorher noch einmal von dir hören laſſen.“ „Das wollte ich auch, wußte aber nicht, wie lange heute die Konferenz dauern würde, deshalb ließ ich's darauf ankommen. Aber ich freue mich, daß es noch ge⸗ klappt hat.“ a „Hätteſt auch ſonſt etwas verſäumt, Peter.“ „Ja, Eine außerordentlich gut gelungene Aufführung, ich bin begeiſtert! Und weißt du, wie wir dieſen Abend würdig beſchließen? Wir werden jetzt bei einem guten Tropfen noch ein bißchen ſchwatzen?“ „Wär nett, Peter, aber es geht nicht. Ich hab' noch Dienſt, die Soliſten interviewen.“ „Schade, immer dieſer elende Beruf!“ „Nichts zu machen, Peter. Ich habe eben keinen Feier⸗ abend wie du glücklicher Staatsangeſtellter. Aber morgen ift Sonntag, da komm doch zum Kaffee zu mir.“ Peter ſtrahlte.„Sehr gern. Wann?“ „Gegen zehn, ja? Und nach dem Kaffee gehen wir in die Gemälde⸗Ausſtellung. Einverſtanden? Ich bin übrigens nicht allein. Weißt du, wer bei mir iſt? Na, raten könnteſt du es doch nicht— Aurikelchen!“ „Nanu? Ich denke, ſie iſt in Rom?“ „Hat Pech gehabt.“ Jo erzählt, Peter hört zu. Sein warmer, herzlicher Blick umfaßt immer wieder das ſchöne Geſicht ſeiner Studienfreundin. „Alsdann werde ich morgen euch zwei Jungfräulein Geſellſchaft leiſten.“ „Du, ich muß aber jetzt hinein. Sonſt ſind die So⸗ liſten womöglich nicht mehr da. Wiederſehen, Peter, alſo bis morgen!“ 5 „Gute Nacht, Jo! Und gute Unterhaltung. Sei nicht unſolide!“ Aber *. Nun ſitzt Jo am Vorſtandstiſch im kleinen Ballſaal. Man hat drei große, lange Tiſche in Hufeiſenform gegen⸗ einandergeſtellt, an einem ſitzt das Orcheſter, am anderen der Chor, am dritten Swaatjen und noch eine Reihe un⸗ bekannter Geſichter. Jo ſitzt rechts von Frau Swaatjen, links neben ihr ſitzen die Soliſten. Sie zwinkert Swaatjen dankbar zu und bemüht ſich, ein wenig Intereſſe für den Lebenskreis von Frau Swaatjen aufzubringen. „Wann komme ich nur zum Interviewen?“ denkt Jo. Der Baſſiſt neben ihr iſt immer noch über ſein Roaſtbeef gebeugt. Jo atmet auf, als er ſich endlich, befriedigt, zu⸗ rücklehnt, und nimmt einen Anlauf.„Wie gefiel Ihnen unſer Orcheſter, Herr Profeſſor?“ Der Baſſiſt hebt den Kopf.„Ach, Sie, gnädiges Fräu⸗ lein? Ich ſah eben nur ſo ein Stückchen von Ihnen— im Profil, aber jetzt erkenne ich Sie erſt. Sie haben doch heute morgen—“ 5 „Ja, der Störenfried war ich! Seien Sie nicht böſe. Es war— wie man ſo ſchön ſagt— meine Pflicht.“ „Ich habe Ihnen gern dabei geholfen.“ Der Baſſiſt hebt das Glas.„Zum Wohl, gnädiges Fräulein!“ „Danke, Herr Profeſſor!“ Er iſt zufrieden: ein gutes Eſſen, ein herber Wein 0 5 noch 3 3 5 5 alls⸗ Zuſetze ann ſieht er die Frage in Jos Geſicht. „Das Dichter fragten Sie? Ich bin überraſcht, das hatte ich nicht erwartet! Immer wieder die Senſation, die wir in der Provinz erleben: Hier wird mit einem Eifer und einer Opferwilligkett Muſik getrieben— be⸗ wundernswert!“ Er ſpricht jetzt etwas dozierend und wendet ſich an ſeine Kollegin:„Nicht wahr, Frau Thor⸗ neck, Sie waren auch überraſcht, wie ausgezeichnet das Orcheſter ſpielte?“ 5 Die Sängerin nickt anerkennend.„Ja, alle Achtung. Wenn man bedenkt, wie nervös das Orcheſter bei der o k gkl, eh aueh die Sängerin lest a den Jiao iſt glücklich, daß auch die e a 8 Geſpre ch teilnimmt, und d 63 ihr galin 4 5 Verlauf einer knappen Viertelſtunde alles zu erfahren, was ihr wiſſenswert erſcheint. Aber nun muß ſie noch den arro⸗ ganten Tenor interviewen. Er ſitzt neben Frau Thorneck und ißt noch geruhſam. Eben ſieht er auf— er beugt ſich ein wenig vor, weil der Baſſiſt mit ſeinem impoſanten Umfang die Ausſicht nimmt, und ſchaut die Tafel entlang. Da iſt ja das hübſche Interview⸗Mädchen! Und der Profeſſor ſpielt den Schwerenöter! Sieh an! Kann's ihm nicht verdenken! Der Sänger Dorian ſchiebt den Teller zurück, leert ſein Glas und miſcht ſich ein:„Große muſikaliſche Debatte?“ Der Baſſiſt führt das Wort. Nun wirft auch der Sänger Dorian ein paar Worte hin, knapp, klug, gut kennzeichnend. Jo nimmt ſie aufmerkſam auf. Die ſchar⸗ fen, blauen Augen flammen gefährlich und brennend zu ihr hinüber. Unglaublich, ſtellt Jo feſt, aber ihre Freude läßt ſie ihren Unmut vergeſſen. Ueber den Tiſchen ſteht jetzt Zigarrenqualm, die Gäſte ſind in angeregteſter Unterhaltung, und als die Tanzkapelle den erſten Walzer ſpielt, kommt der Saal in Bewegung. Jo hat, weil es ſo heiß iſt im Saal, ſchon drei Glas Haut⸗Sauternes getrunken. Sie lacht ganz leiſe auf— ſollte ſie einen kleinen Schwips haben? Zeichnung: Drewitz— M. Dorian wendet ihr ſein Geſicht zu. Ein paar Striche, zärtlich heben zwei Hände ihr Geſicht. Jo beobachtet, daß der Oberbürgermeiſter Frau Swaatjen engagiert, und ſtellt weiter vergnügt feſt, daß lauter lächelnde Tulpenköpfe an der Tafel ſitzen, zitternd hingehaucht— und darin taucht plötzlich ein funkelndes, blaues Licht von erregender Schärfe auf. Jo erſchrickt. Vor ihr ſteht der Sänger Dorian Lee und berneigt ſich leicht. Tanzen? Sie tanzt ſehr gern, aber deswegen iſt ſtie natürlich nicht hergekommen. Drüben am Tiſch des Chors beobachtet man ſie ſchon, ein paar Gänſe kichern—. Jo ſtrafft ſich, der leiſe Rauſch aus Muſikbegeiſterung, Haut⸗Sauternes und Müdigkeit verfliegt, ſie nickt und folgt Dorian auf die Tanzfläche. Er legt ſeine kräftige, breite Hand ſehr feſt um ſie, ſte fährt leicht zuſammen bei dem Griff, der etwas Beſitznehmendes hat. Den alten Schlager„Liebe iſt ein Geheimnis“ ſpielt jetzt die Tanzkapelle. „Ich wollte mich bei Ihnen entſchuldigen, Fräulein Doktor Berke“ Jo fühlt ſich angenehm berührt von der perſönlichen Anrede und ſtellt ſich harmlos.„Warum denn, Herr Leen?“ „Ich war heute bei der Aufnahme unhöflich.“ „Ach, deshalb!“ „Ja. Nehmen Sie es mir, bitte, nicht übel! Ich bin 2 5 75 unausſtehlich, wenn man mich aus der Arbeit reißt.“ „Ich habe Sie und Ihre Kollegen beſtimmt nicht gern geſtört, aber mein Beruf verlangt's nun einmal. Geben wir uns gegenſeitig Abſolution!“ „Sehr gern!“ — das wunderbar und unergründlich iſt—“ ſpielt die Kapelle. 5 „Liebe mußt du erleben, ſie ſchenkt dir Stunden, die du nie vergißt.“ Dorian ſummt die Melodie mit. „Hübſcher Schmalz“, lacht Jo.„Aber gut gemacht.“ „Ja, finde ich auch. Sie tanzen, während er weiter⸗ 1 5 0 ſehnſt dich nach einem Herzen, du fühlſt, es iſt ir ſo nah—“ Ein Schwindel fällt Jo an, weich und betäubend, legt ſich wie ein feſtes Geſpinſt über ihr kritiſches Denken. Was iſt das denn nur? Der ſüße Wein? Sie ſummt jetzt ſelbſt und 1 1 der gefährlichen Stimmung: „Und einmal wirſt du es finden, dann iſt das Wunder der Liebe da—“ Und erſchrickt, als Hier e plötzlich mit dieſem albernen Schlagertext ein Bekenntnis abgelegt. Haſtig fügt ſie hinzu: Schade! Wunder der Liebel Das ift i Zen 0 abe 5 „Vielleicht! Aber immer— alle ſchimpfen wir 5 die e wenn ſie da ſind, 110 bir dt Jo antwortet nicht. Sie findet e ſchön zu tanzen oll führt dieſer Mann, 15 1 55 0 N digkeit 8— das Leben iſt farbe mit sprühenden goldene N ſten Latern geſättigter, herber Harzgeruch ſteigt daraus auf, weich und kniſternd ſeidig iſt es— Funken ſpringen—— „— das wunderbar und unergründlich iſt!“ Die Kapelle verſtummt. Der Sänger Dorian Leen zieht ſeine Partnerin mit leiſem, zärtlichem Druck noch einmal an ſich, ehe er ſie freigibt, und küßt die ſchlanke rechte Hand. Jo ärgert ſich maßlos über das flackernde Rot, das ihr übers Geſicht jagt. Es war, als verſenge der bren⸗ nende Kuß die Haut——. Leen holt ſich einen Stuhl und ſetzt ſich zu Jo. Sie ſprechen auch über Muſik.„Ich wußte doch gleich, daß Sie von dieſen Dingen etwas verſtehen“, ſagt er und ſieht nachdenklich in das intereſſierte Geſicht neben ihm.„Heute während der Probe, gleich nachdem Sie weggingen, mußte ich daran denken!“ „Es iſt ja ſehr nett von Ihnen, daß Sie ſich mit mir beſchäftigt haben“, ſpottet Jo.„Als ich wiederholt an Sie dachte, hatte ich eher den Wunſch, kräftig mit dem Fuß aufzuſtampfen!“ i „Holen Sie es ruhig nach— es hört niemand in dem Lärm. Nein, kommen Sie, laſſen Sie uns wieder tanzen, das iſt herrlich!“ Sie tanzen Slowfox und Tango und Walzer. Sie ſetzen ſich nieder und ſchwatzen, ſie trinken Haut⸗Sauter⸗ nes und ſehen ſich an. Wie ſchmal und weich zugleich das Wangenoval des Mädchens verläuft! Wie ſchön der große, weitgeſchweifte Mund!— Wie ſeltſam das helle, brennende Saphirblau der Augen zu dem braunen See⸗ räubergeſicht, jetzt legt ſich ein weicher Schatten darüber, läßt ſie dankler erſcheinen, ſie ſind nicht mehr kalt. Hart preßt Dorian Leen Jos weichen Arm.„Laſſen Sie uns weggehen— bitte, liebes Fräulein Berke! Ir⸗ gendwohin, wo man ein vernünftiges Wort reden kann, ohne daß der ganze Saal zuſchaut. Bitte!“ „Eine verrückte Idee! Soll ich gar darauf eingehen?“ Und obgleich Jo gar nicht gewillt iſt, hört ſie ſich ſagen: „Firenze!“ Sie erkennt ſich und ihre Stimme, eine fremde, weiche Stimme, die dunkel ſchwingt wie Celloton, nicht wieder. „Was iſt das?“ 5 „Ein Lokal im alten Stil, gute Bilder, alte Gläſer, gute Weine—“„Habe ich das wirklich geſagt?“ denkt ſie. „Nein, das iſt unmöglich! Das iſt ja wie eine Aufforde⸗ rung! Was ift denn nur mit mir? Ich bin wie gelähmt. Aber ich weiß doch noch, was ich tue— ich weiß es be⸗ ſtimmt! Ich kann doch nicht mit dieſem fremden Men⸗ ſchen— das braune Geſicht und das helle Blau der Augen, an der Stirn eine tiefe, ſchmale Narbe, das iſt mir alles ſchon ganz vertraut—“ Wie im Traum folgt Jo in die Garderobe. Schneller Abſchied von Swaatjen und ſeiner Frau, die auch zum Aufbruch rüſten. Dann beſteigen Jo und Dorian ein Taxi, Lichter von der Straße brechen ſchnell und ſtechend herein, verwiſchen ſich huſchend. Dann leuchtet eine ſchmale, rote Schrift:„Firenze.“ Großer, weiter Raum, durch gedämpftes Licht erhellt. Dorian Leen ſieht ſich um und lächelt Jo dankbar zu. Sie trinken einen ſchwerfließenden Wermut. „Ach, das Leben iſt heute herrlich!“ Dorian ſieht Jo an, nimmt ihre Hand und hält ſie nachdenklich und feſt in der ſeinen.„Wenn ich Ihnen ſagen könnte, wie trau⸗ rig und mißgeſtimmt ich heute am Tag noch war— und wie froh ich jetzt bin! Mehr als froh— glücklich.“ Wie heißer Wind wehen die Worte Jo an. Sie will etwas ſagen, das all das Heiße und Glühende auslöſcht. Und kann es doch auf einmal nicht, ſondern ſieht ſchwei⸗ gend und mit verhaltenem Lächeln in das Geſicht des Mannes, von dem ſie nichts weiß, als daß er Dorian Leen börte und die ſchönſte Tenorſtimme hat, die ſie jemals örte. Eine kleine Geſellſchaft betritt ſest den Raum; Abend⸗ kleider ſchleifen über den Boden, eine grelle, weiße Hemd⸗ bruſt leuchtet auf dunklem Smoking, noch eine, noch eine. Jo reißt haſtig die Hand aus der feſten Umklammerung, grüßt nach drüben. Die junge Bibliothekarin der Stadk⸗ bibliothek winkt lachend herüber, ſtreift ſchnell und er⸗ ſtaunt den fremden Herrn im Frack. Der Sänger von heute abend? Schau an, die Jo Berke hat Geſchmack! „Auch Konzertbeſucher?“ Dorian nickt.„Wir gehen bald?“—„Ja.“ Am Abend hat es geregnet, aber die Luft iſt ganz mild. Das Mädchen Jo und der Sänger bummeln lang⸗ ſam durech die Stadt, die Füße gleiten leicht auf dem feuchten Pflaſter. An den kahlen Zweigen der Bäume hängen noch Regentropfen wie dicke, ſchwere Tränen, flehend wie bittende Arme ſtrecken ſich die Aeſte in die Nacht. Schweigend wandern die beiden Menſchen daher, 3 verſponnen in fremde, gefährlich⸗unbekannte Ge⸗ anken. Sie kommen in das Gewirr der Altſtadtgaſſen. Mit⸗ ten durch den engen Häuſerwirrwarr zwängt ſich ein müde riefelnder Bach, der in ein feſtes Steinbett gepreßt iſt. Dorian tritt an das Geländer, das den Bach auf bei⸗ den Seiten der Altſtadtſtraße hütet. Jo ſteht neben ihm, aber ſie bringt auch jetzt noch kein Wort über die Lippen, ſie ſteht da und ſchweigt. 5 Dorian wendet ihr ſein Geſicht zu. Jo blickt zurück. Da wirft ſich ein Mund über ſie, ſchwellend vor Liebe, feucht vom Wein. Zärtlich heben zwei Hände ihr Geſicht, betten es darin wie eine Koſtbarkeit in hütender Schale. Ein harter, junger Körper drängt ſich an den ihren, um⸗ faßt 125 unnd be zwinge d umſchtoffen 3 5 Jos kleine ſche iſt lautlos zu Boden geglitten. Die merkt es nicht. Sie fühlt ſich überſchwemmt von einem Gefühl, das über ſie hinflutet. Im matten Licht der näch⸗ eht Dorian mit gerührtem Erſchrecken, daß e Se he ziehen herauf, ihr matter 5 im Bach. e Jortſetzung 2 75 Kreuzwort⸗Silbenrätſel. Waagerecht: 2. Südfrucht, 4. Grenzfluß zwiſchen Schleswig und Holſtein, 5. Feldvogel, 7. chemiſches Ele⸗ ment, 9. kleine Durchgangsſtraße, 11. türkiſcher Ehrentitel, 13. afrikaniſcher Negerſtamm, 14. engliſches Bier, 16. nor⸗ diſche Göttin der Jugend, 19. Maurergerät, 21. Längen⸗ maß, 22. Färbemittel, 24. Geſtalt aus dem„Fliegenden Holländer“, 25. Waſſermotor.— Senkrecht: 1. Kur⸗ ort in Südtirol, 2. deutſcher Fluß, 3. Stadt in Thüringen, 4. Teil des Rheiniſchen Schiefergebirges, 6. deutſcher Bild⸗ hauer, 7. europäiſches Land, 8. Ankerplatz, 10. Teil man⸗ cher Waſſerfahrzeuge, 11. kleiner Behälter, 12. Göttin der Jagd, 15. Verwandter, 17. bekanntes deutſches Wörter⸗ buch, 18. Hohlmaß, 20. Leihgut, 21. Mädchenname, 23. die Schöpfung, 24. Heidegebiet in Weſtfalen, 26. Pelztier. Kopf⸗Wechſel. Pappe Molle Naſe Satte Wanne Gros Happen Dreier Oger Vetter Quell. Die vorſtehenden Wörtern gebe man einen anderen Kopf. Geſchah dies richtig, nennen dieſe, zu einem Wort vereint, einen abgeernteten Getreideacker, Bruchſtückaufgabe. J—a S—1 G—T A—a BI A—a E—m A—T W—1 Gu A—a O—a A—a H—m O—i A—t Bi. Die vorſtehenden Wortbruchſtücke ſollen durch Hinzu⸗ fügen je eines Buchſtabens in der Mitte zu Wörtern um⸗ ſtaltet werden. Miteinander verbunden, ergeben dieſe chſtaben einen gefürchteten Fiſchräuber. Silbenrätſel. a— a— bo— dap— de— do— e— e— en— er — fur— ge— gi— gout— ho— ka— ke— ker— ne— now— o— or— paß— pho— ra— ra— ra — ram— rat— rol— ſang— ſap— ſche— ſel— ſes— ſter— ti— to— ul— win— za. Aus den vorſtehenden Silben ſind 16 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Zitat von Adolf Wilbrandt ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Herbſtblume, 2. Erzeugnis der Kochkunſt, 3. germaniſcher Heerführer, 4. griechiſche Dichterin, 5. Stadt in Pommern, 6. Stadt in Holland, 7. Gebirgsſtraße in der Schweiz, 8. ägyptiſcher König, 9. Muſe, 10. Klei⸗ Ddungsſtück, 11. Berg in Tibet, 12. Baumeiſter, 13. Blas⸗ inſtrument, 14. Berg in Armenien, 15. Alpenland, 16. Nebenfluß der Bode. Sum Zeitoerteeib 5 Rätſel. Es geht ein Mädchen in ein Haus Zur Tür kommt es herein, Und drinnen ſieht ein Mann heraus Aus einem Fenſterlein. Dem zeigt es etwas, weiß und glatt Und bittet ihn ums Wort, Und als es dies erhalten hat Wirft es dies wieder fort. Und ſchneid'ſt dem Wort mit feſter Hand Du Kopf und Fuß nun ab, Weißt auf der Stelle du das Land, Wo ſolches ſich begab. Streichholz⸗Spiel. Von 15 Streichhölzchen ſollen zwei Perſonen abwech⸗ ſelnd deren je 1 bis 4 fortnehmen. Wer das letzte fort⸗ nimmt, hat verloren. Wie iſt es anzuſtellen, daß der an⸗ dere verliert? Scharade. Eins wird beſucht von nah und fern, Sowohl von Damen als von Herr'n. Ein Paar betätigt überall Der ihm verlieh'nen Stimme Schall. Das Ganze lobt mit großem Feuer Die eigne War' als nicht zu teuer, Und immer ſammelt ſich ringsum Ein froh erſtauntes Publikum. Wodurch ist er bewegungsfügig! folge seiner Quęgrelestizität ist dieser Schnell- verband bewegungsfügig, das beißt, er paßt Auflöſungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Hafer, 4. Kerbe, 8. Alwin, 9. Alpen, 10. Eiger, 12. Etage, 13. Niobe, 15. Ede, 18. Agent, 22. Pille, 23. Erpel, 24. Eljen, 25. Birke, 26. Leine, 27. Anden. Senkrecht: 1. Havel, 2. Alois, 3. Eiſen, 5. Elite, 6. Beige, 7. Enkel, 11. Riege, 12. Ebene, 14. Ode, 16. Apfel, 17. Zille, 18. Alſen, 19. Train, 20. Decke, 21. Olten. Getränke⸗Kapſel⸗Rätſel: 1. 3. Bier, 4. Brauſe, 5. Goſe, 6. Wein. Die verunglückte Vergnügungstour: Gewitter überraſcht— Uhr vergeſſen— Tauſend Mark geſtohlen— Eſſen angebrannt— Legitimation nicht in Ordnung— Anſchluß verpaßt— unterwegs liegenblei— ben— Nachtlager ſo ſchlecht— Erkältung davontragen.— Gute Laune. 2 Silben⸗Aenderungs⸗Rätſel: Geruch, Ba⸗ ſtei, Salat, Ambosz, Vene, Teltow, Ode, Zweifel, Miſpel, Drache.— Hitzewelle. Kürzungs⸗ Anagramm: Seim Oka Noto Norma Eta Nut Sang Chan Hanno Ewer Idee None.— Sonnenſchein. Füll die Lücken: Prelsliſte Trinidad Eier⸗ ſchwamm Hoehenzug Enſchede Limmat.— Reiſt in der ſchoenen Heimat. Scharade: Vogelbauer. Silbenrätſel: 1. Eſſig, 2. Rimini, 3. Laban 4. Käſe, 5 Otto, 6. Eck, 7. Nadel, 8. Iller, 9. Girlande Met, 2. Selter, Zeichnung: Lucie Krenezek— M. »„Menſch, Hein, der Käpten iſt ins Waſſer gefallen!“ „Schade— er war ſo'n anſtändigen, guten Mann!“ „Emil— Emil— es iſt eine Maus im Schlafzim⸗ mer!“ ruft entſetzt die junge Frau. „Na und?“ knurrt ihr Mann. „Aber Emil, hörſt du ſie denn nicht quietſchen?“ „Quietſchen?“ brummt Emil,„ſoll ich etwa aufſtehen und ſie ölen?“ . „Denken ſie ſich mein Pech“, ſagte er zu ſeiner Tänze⸗ rin.„Ich ſagte vorhin zu einem alten Eſel, daß die Fran des Hauſes eine Gewitterziege ſei— und dann war der Idiot ihr Mann!“ „Ach“, lächelte die Schöne, tat Papa darauf?“ „und was i Aerrlich erlrischene gründlich reinigend und dabei doch den Zahnschmelz schonend!— Sroſle Tube 40 Pl., kleine Tube 25 Pf. 2 118 Brömel kommt hungrig nach Hauſe. Nachdem er eine Viertelſtunde gewartet hat, ſtellt ſeine Frau ſchwei⸗ gend einen Teller vor ihn hin, auf dem ein Butterbrot liegt. „Iſt das alles?“ fragt er verſtimmt. junge Frau: „Denk' dir nur, plötzlich fingen die Koteletts Feuer— es ſprang auf den Apfelſtrudel über— und ich hatte alle Mühe, den Brand mit der Suppe zu löſchen..“ Da erzählt die e 7 a e m. Garantie. BeiNdichtgefall. Umtausch od, Geld zurück. Nr. 3 Herrentasghen- uhr m. geprüft. 36 5tündig. 7 5 NAnkerwerk. vernickelt, M. 1320 5. Nr. 4. Vereilbert. Ovalbügel, 2 vergold. 8 e N Ränder. M. 2. 30. Nr. 5. Besser. Werk, 5 5 N 2 llache Form, M. 3.40. Nx. b. Sprung N 5 5 deckel Löhr, Deck. vergoldet.. 4.50, bestere- Meine Krpęrhygiene rp, ng. g „ aickelt, m. Lederarmband, M. 2.60, Nr. 85. UK, leostet ſh Pfennig Dto,, lür Damen, kleine Form, mit Ripe- 5 . 9 band, NM. 4.—. Nr. 99. Dto., Golddoublé, 5 Jahre Wie wiehtig körperliche flygiene ist, Weiß heute ſede Frau Bedarf es überbaupt Gar. f. 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Ich bin erſtaunt über die überaus ſchnelle Wirkung. Sonſt habe ich tagelang jede meiner Bewegungen überwachen müſſen, um mir nicht einen neuen Hexenſchuß zuzuziehen — jetzt kann ich mich wieder recken und bücken wie früher. Die Schmerzen konnte ich ertragen, aber dieſes verfluchte Gefühl des „Im Kreuz⸗Gelähmtſeins“— die ſchlimmſte Folge des Hexenſchuſſes — konnte mich zur Verzweiflung bringen. Es war das erſte Mat, daß ich noch am Tage des Anfalls meine Glieder wieder voll gebrau⸗ chen konnte, und ich ſchreibe dieſe Wirkung dem Togal zu. Darum herzlichen Dank!!“ Togal hat Unzähligen, die von Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß ſowie Nerven⸗ und Kopfſchmerzen geplagt wurden, raſche Hilfe ge⸗ bracht. Selbſt bei veralteten und hartnäckigen Fällen wurden oft überraſchende Erfolge erzielt! Bei Erkältungskrankheiten, Influensa und Grippe bekämpft Togal die Krankheitserreger, wirkt bakterien⸗ tötend und beſeitigt damit dieſe Uebel in der Wurzel. Keine ſchädlichen Nebenerſcheinungen! Die hervorragende Wirkung des Togal iſt von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben auch Sie Ver⸗ trauen und machen Sie noch heute einen Verſuch— aber nehmen Sie nur Togal! In allen Apotheken Mk. 1.24. 5 Das aufklärende Buch„Der Kampf gegen den Schmers“, welches für Kranke ſowohl wie für Geſunde von größtem Intereſſe iſt, erhalten Sie auf Wunſch koſtenlos vom Togalwerk München 27 H/ 73 aadanaadaaadammdaamaamaamamamumamamdadaddmx: 9 85 1 b e Nlelenenauelble⸗ bel Nleren-, Blesen- und Solſwechsellelden blatt Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102 —.——— 8 —