mitzuerleben. Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mik. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VIII. 38. 1140 38. Jahrgang 99 9 9 Nürnberg iſt gerüſtet! Vor dem Reichsparteitag 1938. Nur Stunden trennen uns noch vom Reichs par⸗ teitag 1938. Die wochenlangen Vorbereitungen ſind beendet: Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, iſt gerüſtet, iſt bereit, die Hunderttauſende deutſcher Men⸗ ſchen aus aller Welt und die Güſte aus dem Auslande aufzunehmen und ihnen gaſtfreundliche Unterkunft zu ge⸗ währen. Seine beſondere Bedeutung erhält ja der diesjäh⸗ rige Reichsparteitag durch die Heimkehr der Brüder und Schweſtern aus der Oſtmark, die in dieſen Tagen in großer Zahl nach Nürnberg kommen. Sie werden nun mit den Kämpfern der geſamten Bewegung und der Jugend dem Führer als dem Befreier der Oſtmark den Treuſchwur ablegen. Die Organiſationsleitung des Reichsparteitages, die Leitung der Gliederungen, aller Verbände und Forma⸗ tionen haben in raſtloſer Arbeit die Vorausſetzungen da⸗ für geſchaffen, daß der Einſatz allüberall bis zum letzten Mann auf die Minute pünktlich klappt. Was in den letz⸗ ten Wochen gearbeitet, geplant und vollendet wurde, alles lief auf das große Ziel hinaus: bereit zu ſein für die Aufnahme all der Menſchen, die den Reichsparteitag er⸗ leben wollen. Vor dieſer äußeren Bereitſchaft Nürnbergs und des Gaues aber ſteht die innere Bereitſchaft der Menſchen. Mit heißem Herzen erwarten Nürnbergs Bewohner den Reichsparteitag 1938, harren ſie der Stunde, da ſie den F ü hrer wieder in Nürnbergs Mauern grüßen dürfen, ihn und all die Männer der Nation, die des Großdeutſchen Reiches Schickſal in ſtar⸗ ken Händen halten und leiten zum Segen des Volkes. Dieſe Bereitſchaft teilt Nürnberg mit dem ganzen deut⸗ ſchen Volk. Alles, was zum glanzvollen Ablauf der gewaltigen Heerſchau der Nation erforderlich iſt, wurde peinlichſt ge⸗ nau vorbereitet. Die unüberſehbaren Zelt⸗ reihen und die zahlreichen Quartiere für die Ange⸗ hörigen der Formationen der Bewegung, für die Politi⸗ ſchen Leiter, für SA.,, HF., Reichsarbeitsdienſt uſw. ſtehen fix und fertig da. Die Verpflegung iſt geſichert. Die Wehrmacht, die ihr eigenes Lager beſitzt, ſteht für ihre Vorführungen am Reichsparteitag und für ihren Einſatz bei den verſchiedenen feſtlichen Empfängen und Aufmärſchen bereit. Gerüſtet ſind Reichsbahn und Reichs⸗ poſt für die Maſſenanforderungen. Der Transport aller Teilnehmer und die poſtaliſche Betreuung werden glatt vonſtatten gehen dank eines ſorgfältig aufgebauten Appa⸗ rates, der in ſeiner Größe und Organiſation ſeinesglei⸗ chen ſucht. Gerüſtet ſind die Preſſe und der Rundfunk, ſind die Stätten, die für das leibliche Wohl und für die Unterbringung der Reichsparteitagbeſucher zu ſorgen haben. Die Kampfſtätten der NS.⸗Kampfſpiele wurden in den letzten Tagen einer Umgeſtaltung unterzogen und weſentlich verſchönert. Ja, Nürnberg iſt wohlgerüſtet! Die Stadt und ihre Einwohner ſorgen dafür, daß Nürnberg ſich auch in die⸗ ſem Jahre die Ehre und Auszeichnung neu verdient, Stadt der Reichsparteitage zu ſein. Die Luftſperre über Nürnberg Während des Keichsparteitages. Nürnberg, 4. Sept. Anläßlich des Reichsparteitages 1938 iſt durch Polizeiverordnung des Luftamtes Nürnberg der Luftraum über dem Stadtgebiet und der Umgebung von Nürnberg innerhalb der Linie Pegnitz— Lauterhofen Neu⸗ mark Freyſtadt Pleinfeld—Gunzenhauſen—Wicklesgreuth —Unternbibert—Neuſtadt—Aiſch—Höchſtadt— Forchheim— Pottenſtein— Pegnitz vom 4. September, 6 Uhr, bis ein⸗ ſchließlich 13. September, 20 Uhr, für alle Luftfahrzeuge ge⸗ ſperrt. Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar. Für Regierungs⸗ flugzeuge und für den Fluglinienverkehr gilt Sonderrege⸗ lung. Das Luftſperrgebiet wird durch Flugzeuge luftpoli⸗ zeilich überwacht. Unberechtigt einfliegende Flugzeuge werden durch rote Signalſchüſſe von den Ueberwachungs⸗ lugzeugen aus zur Landung aufgefordert. Sie haben ſo⸗ ann ſofort auf dem Verkehrsflughafen Nürnberg zu lan⸗ den; hierzu hat ſich das zur Landung aufgeforderte Flug⸗ zeug neben das Ueberwachungsflugzeug zu ſetzen und dieſem in der gewieſenen Richtung zu folgen. Wird die Landungs⸗ aufforderung nicht befolgt, ſo wird von der Waffe Ge⸗ brauch gemacht. 5. 5 Außerdem wird das Gebiet durch Fla kartillerie geſchützt. Flugzeuge, die in das Gebiet widerrechtlich einflie⸗ gen, werden durch Flakſchüſſe gewarnt und haben dann abzudrehen und das Sperrgebiet zu verlaſſen. Das Koͤc⸗Volksfeſt In Nürnberg eröffnet.—„Freut euch des Lebens!“ Nürnberg, 5. September. Mit dem„Tag der Nürnberger und Nürbergerinnen“ nahm am Samskag das große Kraft-durch⸗Freude⸗Volks⸗ feſt„Freut euch des Lebens“ in der Ad- Stadt am Walz ⸗ ner-Weiher, das erſt am 15. Sepkember ſeinen Abſchluß fin⸗ den wird, ſeinen fröhlichen Beginn. 8 Der Eröffnungstag war den Nürnbergern und Nürn⸗ bergerinnen vor allem aber den Arbeitskameraden, die während des Reichsparteitages im ſtrengen Dienſt ſtehen⸗ ewidmet. In ſämtlichen fünf reich geſchmückten Hallen ſtan⸗ 1 8 ſich die Menge, und in den Gängen und Hallen ſtan⸗ den die Menſchen Kopf an Kopf, um das Bombenprogramm Montag, den 5 September 1988 Tſchechiſche Irreführung der Weltmeinung Die ſudetendeutſche„Rundſchau“ gegen Prager Vernebelungsverſuche. Die ſudetendeutſche Rundſchau“ ſchreibt: „Die ſogenannte tſchechiſche öffentliche Meinung ſtand bis vor wenigen Tagen völlig unter dem Druck einer Preſſepropaganda, die mit allen Mitteln bemüht war, den Teufel eines neuen Weltbrandes an die Wand zu malen. Blättert man die tſchechiſche Preſſe und ihre deutſchgeſchriebenen Anhängſel durch, ſo muß man den Eindruck erhalten, als ob eher heute als morgen die Flamme eines neuen Weltkrieges aus dem Gebäude Europas ſchlagen müßte. Solcher vom Zaun gebrochenen Senſationen gibt es jeden Tag neue. Als eine ſolche Sen⸗ ſation meldete man den von der Prager Regierung noch gar nicht offiziell vorgelegten„Neuen Plan“ und malte ihn in den roſigſten Zukunftsfarben aus. Wir kennen dieſe Methode der üppig verſtreuten Vorſchußlorbeeren. Wir haben ſie zur Genüge vor dem 18. Februar 1937, vor der Veröffentlichung des„Nationalitätenſtatuts“ und noch einige Male öfters kennengelernt.“ Die„Rundſchau“ weiſt darauf hin, nannten„Neuen Plan“ inhaltlich nichts ſei es ein einzelnes Schlagwort, das durchgeſickert ſei, und das jetzt in der Oeffentlichkeit umgehe: das Wort„Kantonal⸗ ſyſtem“ Die„Rundſchau“ deutet die Befürchtung an, daß es ſich bei der Kolportage dieſes Schlagwortes ohne die gleich⸗ zeitige inhaltliche Umſchreibung um eine irreführende Raffi⸗ neſſe handeln könne, und zwar um folgende Schiebung: Da dieſes Kantonalſyſtem nicht beſchrieben worden ſei, müſſe der Unbefangene dazu neigen, an Kantone nach Schweizer Muſter zu denken. Hingegen, ſo ſtellt die„Rundſchau“ feſt, beſage das Wort an ſich noch gar nichts, und es ſei möglicher⸗ weiſe nur als Lockwort von den betreffenden Stellen gewählt worden, um die Sudetendeutſchen vor der Welt angeblich ins Unrecht zu ſetzen, falls bei dem ſogenannten„Neuen Plan“ auch wieder nichts Geſcheites herauskomme. Die„Rundſchau“ ſchreibt hierzu:„Wir Sudeten⸗ deutſchen haben die Nerven nicht verloren, als es um Sein oder Nichtſein unſerer Bewegung ging; wir geden⸗ ken, unſere bekannt guten Nerven auch nicht zu verlieren, wenn man uns fälſchlich und fälſchend die Laſt der Ver⸗ daß von dem ſoge⸗ bekannt ſei, dagegen antwortung für den Frieden Europas aufzubürden ver⸗ ſucht. Wo in Wahrheit die Verantwortung dafür liegt, daß das ſudetendeutſche Problem zu einem Weltfriedens⸗ daß eine Marine ſich nicht an die Küſte binden darf, went ſie lebensberechtigt ſein will, von dem damaligen Chef der Marineleitung, Admiral Behncke, damit begonnen, wieder Kriegsſchiffe ins Ausland zu ſchicken; vorher ſchon hatte ſein Vorgänger, Admiral von Trotha, den Entſchluß gefaßt, einen neuen Kreuzer— die„Emden“— zu g bauen, der beſonders für den Auslandsdienſt beſtimmt ſein 1 ſollte— ein im Jahre 1919 beinahe phantaſtiſch anmutender Entſchluß.“ Nach Erläuterung dieſer erſten Auslandsfahrten der wiedererſtandenen deutſchen Kriegsmarine ſchilderte General⸗ admiral Raeder die Vorbereitung und die Bedeutung der Auslandsfahrten, wie ſie von der heutigen Marineleitung geſehen wird. Wie er dazu feſtſtellte, iſt hier lange Sparſamkeit an falſchem Platze getrieben worden, und er dankte in dieſem Zuſammenhang den maßgebenden Stel⸗ len des Reiches für ihr volles Verſtändnis für die Notwen⸗ digkeit der Ausgaben, die durch die Auslandsfahrten der Kriegsmarine ſich ergeben. Jahrelange Erfahrungen ſeien dei Vorbereitungen zugrundegelegt worden, ſodaß man ſich auf den geringſtmöglichen Deviſenbedarf beſchränken könne. Nach Schilderung einzelner Vorbereitungen der Mann⸗ ſchaft vor einer derartigen Ausreiſe ſtellte der Generaladmiral als weiteres Merkmal für die Bedeutung der Auslandsfahr⸗ ten die ſachliche Ausbildung heraus, die ſich aus Vermeſſungen, Lotungen und Nachprüfen der Angaben von Seekarten und Seehandbüchern in Gebieten, über die ſon⸗ ſtiges Material nicht in genügendem Maße vorliegt, erſtrek⸗ ken. Weiterhin nannte er als notwendige Aufgaben Tem⸗ peraturmeſſungen, Strombeobachtungen und ſyſtematiſche Wet⸗ tererkundungen. Auch andere wiſſenſchaftliche Gebiete, ſo 3. B. Medizin, Zoologie, Botanik uſw. werden auf ent⸗ ſprechende Bitten deutſcher wiſſenſchaftlicher Inſtitute wei⸗ teſtgehend berücksichtigt. Mit packenden Worten ſtellte der Generaladmiral auch die Vervollkommnung der Perſönlich⸗ keit jedes einzelnen Mannes der Beſatzung als ein weſent⸗ liches Erforderms hin. „Wir ſind ſtolz darauf, Deutſche zu ſein. Es gibt wohl niemanden unter uns, der wünſchen möchte, daß ſeine Wiege in einem anderen Lande geſtanden häkke. Aber wir Deuk⸗ che ſind nicht allein auf dieſer Weit. Um uns leben voirer underer Ark, die auch ihr Lebensrecht für ſich beanſpruchen und ihr Leben nach anderen Ideen und in anderer Form zeſtalten.“ problem wurde, iſt für uns eindeutig klar: bei jenen, die die Exiſtenz einer dreieinhalb Millionen ſtarken Volks⸗ gruppe im tſchecho⸗ſlowakiſchen Staate einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollten, als das Nationalitätenproblem der Tſchecho⸗Slowakei noch kein Weltfriedensproblem war. Konrad Henlein und die von ihm beauftragte Verhand⸗ lungsdelegation der Sudetendeutſchen Partei wiſſen, daß das ganze Sudetendeutſchtum in ruhigem Vertrauen ab⸗ zuwarten bereit iſt, welche Entſcheidungen fallen werden. Weder Panikmacher noch Senſationsgerüchte werden uns abhalten können, mit all der notwendigen Entſchiedenheit den Weg weiterzugehen, den uns das Gefühl für unſer gutes deutſches Recht weiſt.“ PPP ——— Beſprechung bei Henlein Aſch, 5. Sept. Sonntag beſuchte Aſhton⸗Gwatkin Lord Runcimans Mitarbeiter, Konrad Henlein in Aſch, um mit ihm nochmals die gegenwärtige poliliſche Situation zu beſprechen und ſich über den Beſuch Konrad Henleins beim Führer und Reichskanzler informieren zu laſſen. Die Anker⸗ redung dauerte zwei Stunden. Zu gleicher Zeit weilten Fürſt Max Egon von Hohen⸗ lohe, der der Unterredung als Dolmetſcher beiwohnte, ſowie der Stellvertreter Konrad Henleins, Karl Hermann Frank, in Aſch Aſhton Gwatkin war Gaſt des Fürſten Hohenlohe von Langenburg auf Schloß Rothenhaus bei Görkau. Die Unterredung mit Konrad Henlein dauerte zwei Stunden, worauf Aſhton⸗Gwatkin Aſch gegen 1 Uhr in Richtung Prag verließ. Die Marinebeſuche im Ausland Generaladmiral Dr. Raeder über ihre Bedeutung. Stuttgart, 5. September. Im Mittelpunkt der letzten Großkundgebung auf der 6. Reichstagung der Auslandsdeutſchen vor dem gewaltigen Schlußappell ſtand am Samstag eine Rede des Oberbe⸗ fehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder. Er führte u. a. aus: „Bald nach Bildung der Reichsmarine nach dem Zu⸗ ſammenbruch von 1918 wurde in klarer Erkenntnis deſſen, In der rieſigen Frankenhalle rollte wie im Vor⸗ jahr, ein nicht zu übertreffendes Programm ab. Deutſche die von den größten Bühnen des In⸗ und Auslandes nach Nürnberg kamen, gaben herrliche Proben ihres großen Könnens.. waren auch die Darbietungen in den 1 Hallen. Auch hier geſtalteten größte deutſche Künſtler der Artiſtik und des Humors das erſtklaſſige Pro⸗ gramm. Am Sonntag wurde der„Tag der Nürnberger und Nürnbergerinnen“ ſprtgeſezt In den Hallen wurde wieder das ganze Programm geboten, und in drei 21 5 die je 2000 Perſonen faſſen, wurde den vielen Beſuchern das Er⸗ lebnis eines Kd⸗Abends vermittelt. Auch im Freien er⸗ freuten die rieſige Filmbühne, der e ug der DAF, die Puppen⸗ und 55 e, das Idthea⸗ Das berechtigte Selbſtgefühl, ſo betonte der Ge⸗ zeraladmiral, werde nicht gemildert, ſondern vielmehr vor der Gefahr der Selbſtüberſchätzung und Selbſt⸗ überheblichkeit bewahrt, wenn der einzelne feſtſtellen könne, daß auch in fremdem Lande fleißig Wee klug ge⸗ »lant und mit Hingabe die Liebe zum Vaterlande gepflegt wird. 5 Generaladmiral Raeder ſchloß dieſen Teil ſeiner rachtungen, indem er ſeiner Freude über die einzigartige Organiſation der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ausdruck gab, die jährlich vielen Taufenden ge⸗ ade der werktätigen Volksgenoſſen die Möglichkeit zu Rei⸗ en in das Ausland gibt. In ſeinen weiteren Ausführungen entwickelte General⸗ ꝛdmiral Raeder die Notwendigkeit eines freundf chaft⸗ ichen Verkehrs mit den Kriegsmarinen an⸗ derer Länder und ſchilderte im einzelnen die Formali⸗ zäten, mit denen ſich gegenſeitige Beſuche dieſer Art abſpie⸗ en. Mit beſonderem Nachdruck verwies er dann auf die Wirkung deutſcher Krieg sſchiffbeſuche auf die Bevölkerung fremder Staaten und erklärte: „Ich kann mit Stolz ſagen, daß es ſowohl in den Jah⸗ ren vor wie nach 1933 bisher noch jedesmal elungen iſt, nach einem Aufenthalt in einem fremden Hafen von nur wenigen Tagen auch die feindſeligſte Stimmung zunächſt in wohlwollendes Intereſſe, dann in uneingeſchränkte Anerken⸗ aung und Bewunderung zu verwandeln.“ Tiefe Bewunderung erregte, wie der Generaladmiral mit Genugtuung verkünden konnte, die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft in der Kameradſchaft an Bord der deutſchen Kriegsſchiffe. So würde, wenn Einladungen zu einem größeren Feſt ergehen, falls das nicht bereits ſo vor⸗ geſehen iſt, auf den Gaſtgeber eingewirkt, daß neben den Offizieren auch die Unteroffiziere und Mannſchaften einge⸗ laden werden. Den letzten Teil ſeiner Ausführungen widmete der Ge⸗ neraladmiral den herzlichen„ die die deutſche Kriegsmarine überall dort, wo ſie hinkommt, mit unſeren Auslandsdeutſchen aufnimmt und da⸗ mit ſowohl die Arbeit der Auslandsorganiſation der NSA in der Betreuung jener, die deutſche Reichs bürger ſind, wie auch die Tätigkeit des Vd A in der Fürſorge für alle Volksdeutſchen, die Staatsbürger fremder Länder ſind, unterſtützt. Mit größtem Intereſſe wurden die Erlebniſſe angehört, die der Generaladmiral hier von einzelnen ſolcher Kriegsſchiffbeſuche anführte. Mit Stolz konnte Generaladmiral Raeder auch darauf hinweiſen, daß ſich die Rückwirkung eines deutſchen Kriegs⸗ . im Ausland häufig auch auf das Verhalten der ngehörigen des betreffenden fremden Staates zu den dort anſäſſigen Deutſchen überträgt. s mmer wieder ergebe ſich aus ſolchen Beſuchen Stärkung des Willens des einzelnen, ſein Deu ten auch ſeine Kinder darin legen und zu beha 1 2 Ausrichtung der Volks⸗ und Be⸗ ten; neben der ideellen 1 landsdeutſchen ergebe ſich eine ſammelnde und ein A. die weit über die Tage des Beſuches hi Kraft bleibt. Das Gefühl, auch fief im Innern des in der Fremde nicht vergeſſen zu ſei ter und viele andere Darbietungen die Menſchen. — Weltboten des Reiches bedacht zu werde Anhänglichkeit ans Vaterland. 5 5 Jeſtlicher Ausklang in Stuttgart Der letzte Tag der Reichstagung der Auslandsdeutſchen.— Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach. Stuttgart, 5. September. Die 6. Reichskagung der Auslandsdeukſchen geht ihrem Ende enkgegen. Nach neun mit ernſter Arbeit und feſtlichem Erleben angefüllten Tagen gehen die Deutſchen aus aller Welt mit der beglückenden Gewißheit, Angehörige einer ſtarken und ſtolzen Nation zu ſein, wieder hinaus, um mit neuer Kraft an dem Platz weiterzuwirken, an den das Schick⸗ ſal ſie geſtellt hat. Der Sonntag, der letzte Tag der Reichs kagung, ſtand im Zeichen der großen Rede, die Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels auf dem Schlußappell an die Auslands- deutſchen hielt. Der Feſtzug „Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!“, unter dieſer Pa⸗ role ſtand der große Feſtzug, den Stuttgart am letzten Tage der Reichstagung der Auslandsdeutſchen erlebte. Der Feſtzuͤg mit ſeinen 2000 Teilnehmern wurde unter dem Beifall der begeiſterten Zuſchauer mit dem Wagen aus der Oſtmark eröffnet. Da zieht eine„Donau⸗Plätte“, ein langge⸗ ſtreckter Kahn, vorüber, auf deſſen Brücke eine Ländler⸗ gruppe ſtand 100 Frauen. Männer und Kinder aus dem Gau Oberdonau, dem Heimatgau des Führers, gehen hin⸗ ter dem langen Holzſchiff her. Der Kärnten⸗ Fe ſt wa⸗ gen erinnert an die heldiſchen Freiheitskämpfe dieſes Lan⸗ des. Tirol verſinnbildlicht die Geſchloſſenheit dieſes ur⸗ deutſchen Landes durch einen Mann mit ſeinen Städtewap⸗ pen, über die ein Freiheitsadler ſeine ſchützenden Fittiche ſpannt. Ferner zeigt Tirol eine beſonders große Trachten⸗ gruppe. Es kommen die Wagen der Steiermark mit den ſteieriſchen Wappentieren, die beiden Wagen aus Wien, das Tor zum Oſten, der Stadt der Kunſt und der Lebens⸗ freude. Der Zug der Nibelungen aus dem Gau Nie⸗ derdonau folgt, und dann erſcheint der Mozart⸗Wa⸗ gen aus Salzburg, der ein beſonderes künſtleriſches Mei⸗ ſterwerk darſtellt. Sehr wirkungsvoll iſt dann die Gruppe der Fahnenſchwinger, die mit einer Trachtenkapelle den Wa⸗ gen Danzigs anführt. Jetzt beginnt der bunte Reigen der Wagen des Alt⸗ reiches. Jeder Gau zeigt in vollendeter Darſtellung eines ſeiner Wahrzeichen oder in einem beſonders reizvollen Stück die Eigenheit ſeines Landes, ſeiner Sitten und ſeiner Be⸗ wohner. Und ſo ziehen in bunter Vielfalt Symbole deutſchen Seins und deutſchen Weſens an den immer wieder von neuem begeiſterten und bewegten Beſchauern vorbei. Eine volle Stunde dauert der Feſtzug, der beſchloſſen wird von den Feſtwagen der Stadt der Auslandsdeutſchen und dem Wagen der Auslandsorganiſation, der in ſehr ein⸗ drucksvoller Weiſe darſtellt, wie der Nationalſozialismus als einigendes Band alle Auslandsdeutſchen unlösbar mit der Heimat verbindet. Ein rieſengroßer, von Hitlerjungen getragener Ho⸗ heitsadler beſchließt die Gruppen der Wagen und Trach⸗ ten und dann dröhnt der Marſchtritt der Kolonnen aller Gliederungen der Partei. Der Schlußappell i Den unbeſtreitbaren Höhepunkt der Reichstagung der Auslandsdeutſchen bildete am Sonntagabend der grandjoſe Schlußappell mit Reichsminiſter Dr. Goebbels. Weit über 100 000 Volksgenoſſen umſäumen den Schloß⸗ hof, den Schloßplatz bis zum Königsbau und die anliegen⸗ den Straßen ſchon lange vor Beginn der nächtlichen Feier⸗ ſtunde, deren Sinn und Inhalt noch einmal auf die welt⸗ anſchauliche und geiſtige Einheit des Deutſchtums in aller Welt abgeſtellt ſind. Aber nicht nur aus der Landeshaupt⸗ ſtadt ſelbſt, ſondern auch aus dem ganzen Gau ſind die Volksgenoſſen herbeigeeilt. Kurz vor halb 9 Uhr verläßt Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in Begleitung der Gauleiter Bohle und Murr das Hotel Graf Zeppelin“ und fährt, ſtürmiſch umjubelt, durch das dichte Spalier über die in ein einziges Lichtermeer getauchte Königſtraße zum Neuen Schloß. „Gauamtsleiter Grothe eröffnet mit kurzen Worten den Schlußappell und erteilt das Wort zunächſt dem Oberbür⸗ germeiſter der Stadt der Auslandsdeutſchen, Dr. Strö⸗ lin, zu einer Anſprache. Der Reichsbund der Kind erreichen hielt eine Landesleitertagung in Würzburg und in Rothenburg ab, die der inneren Ausrichtung und der Kameradſchaft dienen ſollte. 5 20 8 N 95 8 ON GEHT be. Vierzehntes Kapitel. Dolores Maderio kam am anderen Tage. Aber ihr Einzug vollzog ſich ganz anders, als man ſich ihn gedacht. Ein ſchlankes Perſönchen im ſchwarzen Reitkleid und weißem, weit zurückgeſchlagenem Hut ritt auf einem milch⸗ weißen Pferd in dem Augenblick auf den Schloßhof von Kleven, als man ſich gerade unter die Blutbuchen zum Kaffee begeben wollte. Damen und Herren wandten ſich erſtaunt um, als eine fröhliche Stimme erklang: „Guten Tag. Uir ſind da.“ Die Fürſtin ging der jungen Dame entgegen. Ger⸗ traude folgte, während die übrigen Herrſchaften etwas erſtaunt und verlegen auf das zierliche Perſönchen blickten, das mit feurigen, großen, dunklen Augen amüſiert um ſich blickte. „Ja, Kindchen, zu jedem Zuge fährt mein Wagen zur Station, und nun kommen Sie als Amazone? Herzlich willkommen in Schloß Kleven! Aber wo iſt denn das Gepäck, damit wir es hierher holen können?“ Ein helles Lachen. Dann ſagte Dolores Maderio: „Oh, uir lernten kennen ein reizendes Eheleute. Uir wohnen nun in Langen— Langenbirkholz. Viel Luſtiges iſt dort und ich fühlen mir ſehr uohl. Dietz Langenbirkholz iſt ein luſtiges Strolch. Papa hat mit dem Papa Langen⸗ birkholz Geſchäftsintereſſen und da ſind ſie zuſammen ins Rhein gefahren. Ins Rhein! Ich freuen mich ſehr, daß auch die junge Dame mit hier iſt.“ Ohne jede Scheu umarmte ſie Gertraude und küßte ſie herzlich. a i a „Sie ſind noch viel, viel ſchöner geworden als in Baden⸗Baden. Ich bleiben ein vaar Stunden bier.“ Förderung freund ſchaftlicher Beziehungen Baldur v. Schirach empfängt die japaniſchen Jugendführer. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, empfing in der Hauptſtadt der Bewe⸗ gung die von der japaniſchen kaiſerlichen Regierung ent⸗ ſandte Jugendführerabordnung. Nach der Vorſtellung der japaniſchen Jugendführer gab Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſeiner großen Freude Ausdruck, die japaniſchen Jugendführer im Namen der Jugend des Deutſchen zes begrüßen zu können. Den Gäſten, die bereits einen großen Teil Deutſchlands kennengelernt hat⸗ ten, ſtünde nun ein Höhepunkt ihres Aufenthaltes bevor, nämlich der Reichsparteitag, und zum Abſchluß der Reiſe ein Beſuch der Oſtmark. Der Reichsjugendführer unter⸗ ſtrich die große Herzlichkeit und Freundſchaft, mit der die im Auguſt in Japan eingetroffene deutſche Abordnung der Hitler-Jugend vom japaniſchen Volk und der japa⸗ niſchen Jugend empfangen worden ſei, und empfand es als ein Bedürfnis, für die vielen Ehrungen, die den Hitler⸗Jugend⸗-Führern während ihres Aufenthaltes in Japan von den höchſten Stellen des Staates und der Wehrmacht zuteil geworden ſind. Dank zu ſagen. In ſeiner Erwiderung gab der Führer der japani⸗ ſchen Gruppe, Miniſterialrat Aſahina, dem herzlichen Dank für den Empfang Ausdruck und erklärte, daß die japaniſchen Jugendführer überall in Deutſchland freund⸗ lich, gaſtlich und kameradſchaftlich aufgenommen worden ſeien. Miniſterialrat Aſahina verlas dann eine, Botſchaft des Kaiſerlich Japaniſchen Unterrichtsminiſters, Baron Araki, am den Jugendführer des Deutſchen Reiches. In dieſer Botſchaft weiſt der Unterrichtsminiſter darauf hin, daß die Grundlage der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Japan die tiefe geiſtige Ver⸗ wandtſchaft der beiden Völker und die gemeinſame feſte Ueberzeugung ſei, frei von allem individualiſtiſch⸗mate⸗ rigliſtiſchen Wahn dem erhabenen nationalen Geiſt zu leben. Das Antikomintern⸗-Abkommen vom Herbſt 1936 habe die innige Freundſchaft der beiden Völker noch feſter geſtaltet. Die Botſchaft ſpricht dann von dem glanzvol⸗ len Aufſtieg, den das Deutſchland Adolf Hitlers nimmt, und ſtellt feſt, daß die zähe Beharrlichkeit des deutſchen Volles um die Erringung erhabener Ziele das japaniſche Volk immer wieder mit neuer Bewunderung und Ver⸗ ehrung erfülle. Auch das japaniſche Volk ſchreite, in ſich feſt geſchloſſen, unentwegt auf das vorgeſteckte Ziel zu. Ju der Botſchaft wird dann weiter ausgeführt, daß der Jugendaustauſch zwiſchen Japan und Deutſchland nicht nur für die Jugend beider Länder erfolgreich ſei, ſon⸗ dern auch zur Vertiefung des gegenſeitigen Verſtändniſſes und ſomit zur Förderung der freundſchaftlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen den beiden Völkern einen erheblichen Teil beitragen werde. Nationaler Vorſtoß am Ebro Ein überraſchender Angriff.— Stellungen überrannk. Bilbao, 5. September. An der Ebro Front ſetzte unvermutel in den erſten Skunden des Samskag ein umfaſſender Angriff der natio⸗ nalen Truppen nach kurzer, aber heftiger Vorbereitung 9101 die Artillerie und die Luftwaffe ein. Die nationalen Divi beſtanden, ſtürmten gegen die Stellungen des Feindes, der völlig überraſcht wurde, ſo daß es an zahlreichen Punkten zum gtampfe Mann gegen Mann kam. Bereits wenige Skunden nach Beginn der Offenſive waren wichtige Stellun⸗ gen erobert. Die Heeresberichterſtatter heben die außerordentliche Bedeutung der Operationen an der Ebrofront beſonders her⸗ vor Der Feind hat dort bereits ſeit einigen Wochen einen nationalen Angriff erwartet und daher ſeine beſten Kräfte mit allem verfügbaren Material an Tanks. Artillerie uſw. am Ebrobogen zuſammengezogen. Trotz hartnäckigſten Wi⸗ derſtandes ſtieß die nationale Infanterie den Sturmangriff farbig 25 ziele Millionen mal 2 Pfennige werden beim Einkauf von Erdal jetzt geſpart und können zur noch beſſeren, täg⸗ lichen Erdal⸗Schuhpflege verwendet werden. Dann halten die Schuhe länger und bleiben länger ſchön. Der neue Preis für die Normaldoſe iſt für ſchwarz 20 Pfg., für Pfg. Fürſtin Kleven ſchüttelte ein bißchen verwundert de Kopf. Mein Gott, der tolle Dietz Langenbirkholz! Da konnte ja was Hübſches dabei herauskommen, wenn dieſer harmloſe Miſter Maderio ſeine Tochter allein in Langen⸗ irrten öuruunteß. Sie kannte die Familie des Groß⸗ induſtriellen von offiziellen Abfütterungen her; ſie hatte aber vorgehabt, im Winter einen freundnachbarlichen Verkehr mit ihnen anzubahnen. Nun ſchien das ſchon eher zu werden als ſie gedacht. Aber ſie mußte doch erſt einmal klar ſehen. „Mein gutes Kind, iſt Frau Langenbirkholz in Langen⸗ birken anweſend?“ „Ja! Feine, alte, gemütliche Dame iſt ſie. Und ich haben Miß Leehourt mitgebracht. Dort iſt ſie!“ Triumphierend zeigte Dolores auf eine wahre Jammer⸗ geſtalt. die auf einem Pferde hockte. „Uir haben ihr eine uilde Pferd gegeben. Sehen Sie doch nur!“ Die Fürſtin ſtrich über das heiße, lachende Geſicht der jungen Dame. Dann wandte ſie ſich an den Stallmeiſter, der perſönlich Miß Maderios Pferd in Empfang nehmen wollte. „Greinert, ſehen Sie doch erſt mal dort nach dem Rechten. Führen Sie das Pferd mit der Reiterin gleich drüben hin; es iſt nicht nötig, daß die Dame ein Gelächter bei meinen Gäſten auslöſt. Sie iſt ſehr lieb und ver⸗ nünftig, und es iſt gewiß nur ein luſtiger Streich der kleinen Dame hier, den ſie ihrer Aufſichtsdame geſpielt hat“, ſagte die Fürſtin leiſe zu dem Stallmeiſter. Er verbeugte ſich reſpektvoll und ging ſchnell davon. Nach kurzer Zeit kam dann auch Miß Leehourt. Sie war noch ganz außer Atem, entſchuldigte ſich viele Male, wäh⸗ rend ihr anklagender Blick an Dolores hing. Der Fürſtin gütige Worte jagten das kleine Un⸗ behagen beiſeite. Auch das leiſe Befremden der Damen, als man ihnen die junge Dame vorſtellte. Gleich im Reitkoſtüm? Nun, zum Kaffee mochte es noch hingehen, aber doch nicht etwa auch zum Abendbrot?! Da die Fürſtin den Arm um die junge Dame gelegt hatte und mit ihr den Weg zu den Blutbuchen hinauf⸗ ſchritt. ſo ſchloſſen ſich alle Gäſte an. ———— mn— ionen, die aus Marokkanern und den Navarra-Truppen in die feindlichen Gräben vor und vertrieb die Bolſchewiſten nach erbittertem Kampf Mann gegen Mann. Das Vorgehen der Infanterie wurde durch Nebel begünſtigt, der allerdings andererſeits den Einſatz der Luftwaffe beeinträchtigte. Es wurden über 3000 Gefangene gemacht. Eine Kompanie der 123. Brigade lief geſchloſſen über, nachdem der Brigadefüh⸗ rer— ein Tſcheche— vor dem nationalen Angriff ge⸗ flohen war! E Frankreich experimentiert am Ebrobogen Zwei neue Einmiſchungsbataillone aus Marſeille ein⸗ getroffen. Die nationalſpaniſche Zeitung„Gaceta del Norte“ beſchäftigt ſich erneut mit der Unterſtützung, die ſeitens der Franzoſen den Bolſchewiſten gewährt wird. „Am Ebrobogen“, ſo ſchreibt das Blatt,„hat ſich die ge⸗ ſamte franzöſiſche Hilfeleiſtung konzentriert. Dort ſind, wie einwandfrei feſtſteht, franzöſiſche Artilleri⸗ ſten dabei, ein neues 10,5-Zentimeter⸗Geſchütz auszupro⸗ bieren. Ferner ſtehen dort die in Frankreich gebildeten J uter nationalen Brigaden, die nicht nur die Feſtlandfranzoſen, ſondern auch Elemente aus Franzö⸗ ſiſch⸗Marokko umfaſſen. Aus Marſfeille ſind zwei Batail⸗ lone von angeworbenen Freiwilligen eingetroffen. Das eine Bataillon operiert ſelbſtändig und trägt den Namen „Marſeillaiſe“. Das andere Bataillon wurde auf mehrere Internationale Brigaden aufgeteilt. „Schließlich“, ſo fährt das nationalſpaniſche Blatt fort,„kämpft am Ebro noch die 43. Rote Divi ſion, die nach der Niederlage in den Pyrenäen über Frankreich nach Spanien zurückkehrte. Es hat den Anſchein“, ſo ſchließt das Blatt,„als ob die Schlacht am Ebro nicht gegen Sowjetſpanien geführt wird, ſondern als ob es ſich um ein Treffen zwiſchen Frankreich und dem nationalen Spanien handelt.“ Japaniſcher Gieg am Luſchanberg Trotz größter Tapferkeit der Chineſen. — Schanghai, 5. September. Die Schlacht am Luſchanberg endete mit einem japani⸗ ſchen Sieg. Nachdem die rechte Flanke der chineſiſchen Mitte durch die Eroberung des Tſchenkſchanberges erſchültert wor⸗ den war, brach auch der chineſiſche Widerftand in den Skel- lungen weſtlich des Luſchanmaſſivs zuſammen. Die chineſi⸗ ſchen Diviſionen befinden ſich, dem japaniſchen Sprecher zu⸗ folge, zu beiden Seiten der Kiukiang⸗Bahn auf dem Kück⸗ zug nach Süden. Inzwiſchen beſetzte eine von Juitſchang ſüdwärts vorge⸗ ſtoßene ſapaniſche weſtliche Umgehungskolonne Mahweiling, 12 Kilometer nördlich von Teſan ſo daß dem chineſiſchen Gros die hauptſächlich ſüdwärts führenden Straßen a b⸗ geſchnitten worden ſind. Zur Unterſtützung der Operationen zog das japaniſche Heereskommando Heeresfliegerverbände in einer in den bisherigen Kämpfen noch nicht dageweſenen Stärke zuſammen und ließ die zurückweichenden und die von Sü⸗ den herankommenden chineſiſchen Truppen, Laſtkraftwagen⸗ kolonnen und Truppenkonzentrationen auf das heftigſte mit Bomben belegen. Der Kampf gegen die chineſiſche Mittelſtellung war außerordentlich ſchwer Die Japaner ſtießen auf Regimenter. die ſehr ſtark mit chineſiſchen Studenten durchſetzt waren, Die. wie die ſapaniſchen Berichte zugeben, mit größter 2 1 ferkeft kämpften und deshalb auch ſchwere Verluſte erlitten. Flugzeug über London abgeſtürzt Vier Tote, 25 Verletzte. London, 5. Sept. Der Abſturz eines Flugzeuges der bri⸗ kiſchen Luftwaffe verurſachte am Sonntag vier Tote, 25 Ver⸗ letzte darunter 13 ſehr ſchwer Verletzte und die Zerſtörung von drei Häuſern. Ein Schulflugzeug der Luftwaffe flog in Edmonton, einem Vorort Londons, an ein Haus und zerſchellte. Die Flugzeugtrümmer und das Haus ſtanden ſofort in Flammen. Das Feuer griff auf zwei benachbarte Häuſer über. Von den ſechs Inſaſſen des Schulflugzeuges wurden vier getötet und zwei ſchwer verletzt. Bei den übrigen Verletzten handelt es Au, Bewohner der in Brand gerateten Häuſer und um Paſſanten. Dorst Bredow drangte nach vorn. Edelgarde Uchter⸗ berg ſtellte das mit einem verächtlichen Lächeln feſt. Aber es riß ihr dabei merkwürdig weh in der Bruſt. Eigentlich hatte ſie doch den Jugendgeſpielen immer ſehr gern gehabt. Wollte der ſich vielleicht auch mit vor den Triumphwagen der übermütigen Auſtralierin ſpannen? Ueber dieſe junge Dame hatte man doch genug gehört! Graf Hartlingen und der alte Graf Bredow waren zu der Fohlenkoppel hinausgegangen. Nun kamen ſie ein bißchen verſpätet zurück und entſchuldigten ſich haſtig. Sie wurden der Miß Maderio vorgeſtellt, und Dolores blickte atemlos in das ſchöne, braune Geſicht des Grafen von Hartlingen. Der Kontakt war bereits in dieſer erſten Minute des Sichkennenlernens gefunden. Auf ſeiten von Dolores. Graf Hartlingen blickte ſpöttiſch-überlegen auf das reizende, ſchwarzhaarige Perſönchen. Ah! Man hatte eine Senſation! 5 Es würde ſich doch nicht etwa nun nach dieſer Seite hin etwas anſpinnen? Melanie Uchterberg ſah ſtreng auf ihre Tochter Edel⸗ garde, der die Tränen in der Kehle ſaßen. Hartlingens Blick ſuchte Gertraude. Ein inniges Grüßen war in dieſem Blick, und Gertraude fühlte, wie die Furcht, Dolores Zauber ſei ſtärker als der ihre, ſchwand. Nein! Rudolf Hartlingen war nicht wandelbar Er nicht. Aber er ertrug auch keine Enttäuſchung. Trug und Un⸗ wahrhaftiakeit verzieh er nicht! Wie eine bedrückende Laſt ſenkte es ſich auf Gertraude nieder. Hätte ſie nicht ſprechen müſſen, ehe ſie ſeine beglücken⸗ den Küſſe trank? Stand nun doch nicht noch etwas zwiſchen ihnen, etwas, was er unbedingt hätte wiſſen müſſen? Doch ſie hatte es ihm nicht ſagen können. Die gütige Frau mußte es übernehmen, ihm die ganze Wahrheit zu ſagen. Wie würde er dieſe Wahrheit aber aufnehmen? Das friſche Geplauder von Dolores Maderio verfehlte ſeine Wirkung nicht. Es herrſchte eine recht angeregte, vergnügte Stimmung an der ſchön gedeckten Kaffeetafel, und warm und goldig ſchien die Herbſtſonne. 1 Badiſche Chronik Neulußheim.(Zwei Motorradfahrer ver⸗ letzt.) Ein Motorradfahrer, der auf der Straße Altluß⸗ heim einen Laſtkraftwagen überholen wollte, geriet ins Rutſchen. Beide Motorradler fielen auf die Straße. Der Soziusfahrer kam mit leichten Hautabſchürfungen davon, während der Lenker erhebliche Verletzungen erlitt. Weinheim.(Südweſtdeutſchlands Bäcker⸗ fa chſchule.) Der ſchöne Bau der Bäckerfachſchule für den ſüdweſtlichen Teil Deutſchlands iſt der Vollendung nahe. Sobald die Innenarbeiten und die Einrichtung fertig ſind, wird er ſeiner Beſtimmung übergeben werden, [U Boxberg.(Kind zu Tode geſchleudert) In dem jenſefts der Grenze im Württembergiſchen gelegenen Adolzhauſen erlitt das ſechsjährige einzige Töchterchen der durch einen Motorradunfall ihres Mannes verwitweten Einwohnerin Ziegler auf ſchreckliche Weiſe den Tod. Das Kind kam beim Futterſchneiden einer Transmiſſionswelle zu nahe, wurde von dieſer bei den Haaren erfaßt und mehr⸗ mals im Kreiſe herumgeſchleudert. Als man die Maſchine ſchließlich abgeſtellt hatte, lag das Kind ſchon in den letzten Zügen. Denkmal für die am Schauinsland verunglückten engliſchen Schüler. Freiburg. Zum Gedenken an die fünf engliſchen Schü⸗ ler, die im April 1936 bei einer Schwarzwald⸗Wanderung zwiſchen Hofgrund und dem Schauinsland in einen furcht⸗ baren Schneeſturm gerieten und dabei den Tod fanden, läßt die HJ im Auftrag der Reichsjugendführung ein Denk⸗ mal errichten. Der Entwurf dieſes Males, das an der Stelle, an der die Opfer gefunden wurden, aufgebaut wird, ſtammt von Profeſſor Alker⸗München. Das Denkmal wird aus drei großen Schwarzwald⸗Granit⸗Blöcken errichtet. Die beiden aufrechtſtehenden Steine tragen eine deutſche und eine engliſche Beſchriftung mit den Namen der Toten. Der dritte Stein, der die beiden verbindet, trägt das Hoheits⸗ zeichen. Mit der Einweihung des Denkmals, an dem ſchon leit einigen Wochen gearbeitet wird iſt im Herbſt zu rech⸗ nen. Es fügt ſich in äußerſt glücklicher Weiſe an das felſige Gelände an, und die bei dem Denkmal ſtehenden bekannten wetterharten Weißbuchen des Schauinsland geben hierzu einen beſonders ſtimmungsvollen Hintergrund ab. a Reichsaukobahn Kaſſel— Frankfurt Karlsruhe. f„ Von Tag zu Tag wachſen die Straßen des Führers mehr und mehr ins Land hinein. Die große Nord—Süd⸗Strecke Kaſſel—Frankfurt—Karlsruhe iſt ſoweit ertiggeſtellt, daß ſie mit einer kurzen Unterbrechung bei Alsfeld⸗Neukirchen durchfahren werden kann. Aber auch dieſer Abſchnitt geht jetzt ſeiner Vollendung entgegen und wird im Zuge der feierlichen Uebernahme des 3000. Kilo⸗ meters am Ende dieſes Jahres in den Dienſt geſtellt. 100 Jahre Baſler Rheindampfer. Anfang September ſind 100 Jahre verfloſſen, ſeit Baſel ſeine erſten Rheindampfer erhielt. Schon einige Jahre zu⸗ vor, im Juli 1832, kam zum erſten Male ein Dampfſchiff nach der Stadt am Oberrhein gefahren, nachdem im Jahre 1817 der Dampfſchiffverkehr auf dem Niederrhein regel⸗ recht eingerichtet wurde. 1825 erreichte ein Dampfboot in 74 Stunden von Köln aus zum erſten Male Straßburg. Der Bericht der„Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft“ erklärte, man werde bei Aufnahme der Verbindung mit Baſel imſtande ſein, die auf der Nordſee ankommenden Güter in etwa 10 Tagen ſtromaufwärts zu ſchaffen, während der Transport bis jetzt drei Monate dauerte. Die erſten beiden für Baſek in Ruhrort erbauten Dampfſchiffe wurden bis nach Hünin⸗ gen geſchleppt und dort fertiggeſtellt Am 1. September 1838 wurden ſie feierlich in der Stadt getauft und ihnen die Namen„Stadt Baſel“ und„Stadt Straßburg“ gege⸗ ben. Erſt eine Reihe von Jahren ſpäter kam der regelrechte Schiffahrtsverkehr bis Baſel auf. Breslaus Feſtwagen kommt durch Baden „Breslau, die Stadt der großen volksdeutſchen Feſte“— das iſt das Motto, unter dem dieſer Feſtwagen durch Deutſchland läuft. Er ſoll wieder einmal die Erinnerung wachrufen an das große Erleben des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 und an das ebenſo unvergeßliche Sänger⸗ bundesfeſt 1937. An beiden Feſten umjubelten Zehntau⸗ Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Kind totgefahren). Der ſiebenjäh⸗ rige Ludwig Kern machte ſich am Kanal an einem Laſtzug aus Bötrſtadt bei Langmeil zu ſchaffen, der mit Tuffſtei⸗ nen beladen war. Als der Laſtzug ſich in Bewegung ſetzte, fuhr der Junge auf der Verbindungsſtange zwiſchen Mo⸗ torwagen und Anhänger mit. Nach hundert Metern Fahrt verſuchte er an einer Straßenkreuzung abzuſpringen und fiel unter die Räder des Anhängers, die ihm den Kopf zer⸗ malmten. Der Junge war ſogleich tot. Der Führer des Laſt⸗ zuges hatte den Vorgang überhaupt nicht bemerkt und fuhr deshalb ahnungslos weiter. Kaiſerslautern.(das Vor fahrtsrecht miß⸗ achtet). Der Mannheimer Berufskraftfahrer Ludwig Wes⸗ ner erhielt von den hieſigen Schöffen wegen dreier Ver⸗ gehen der fahrläſſigen Körperverletzung und eines Verge⸗ hens gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung 50 Mark Geldbuße zudiktiert. Er hatte im Juli in 45⸗km⸗Geſchwin⸗ digkeit Kaiſerslautern durchfahren und war unter Außer⸗ achtlaſſung des Vorfahrtsrechtes auf den Perſonenwagen eines gewiſſen Wernlein geſtoßen, wobei drei Inſaſſen ver⸗ letzt wurden. Da es immerhin noch glimpflich abgegangen war, kam er mit einer Geldſtrafe davon. Kaiſerslautern.(Opfer der Arbeit). Der vom hie⸗ ſigen Eiſenwerk auf Montage in der Nähe von Krefeld ge⸗ ſchickte Heinrich Pfeffer iſt dort bei der Montage tödlich verunglückt. Kaiſerslautern.(Zwei Schwer verunglückte.) Der 29jährige Bahngehilfe Herzer aus Kottweiler⸗Schwan⸗ den und der auswärtige Bahngehilfe Leiner wurden beim Rangieren ſehr ſchwer verletzt. Herzer wurden beide Beine abgefahren. Leiner, dem beide Beine abgequetſcht ſind, wurde ſofort ins Krankenhaus geſchafft. Man hofft, die beiden Verunglückten am Leben erhalten zu können. Landſtuhl.(Zu Tobe geſtürzt) Der 12jährige Friedrich Krükel, der um Eicheln zu brechen, auf eine Eiche geſtiegen war, ſtürzte ab und fiel in einen mit Steinplat⸗ ten ausgelegten Waſſergraben. Ohne das Bewußtſein wie⸗ der erlangt zu haben, ſtarb er. Darmſtadt.(Laſtkraftwagen erdrückt den Fahrer). In der Nähe des Marktplatzes kam ein Laſt⸗ kraftwagen, deſſen Bremſe und Motor anſcheinend nicht in Ordnung waren, durch die eigene Laſt in Bewegung und rollte die Marktſtraße hinunter. Dabei wurden verſchiedene Schaufenſter zertrümmert und Schaukäſten abgeriſſen. Der Fahrer, der den Wagen aufzuhalten verſuchte, geriet zwi⸗ ſchen den Laſtwagen und eine Hauswand. wobei er ſo ſchwere Quetſchungen erhielt, daß er alsbald in einem Kran⸗ kenhaus ſtarb. Schlüchtern.(Vom eigenen Fuhrwerk tot⸗ gefahren). In dem im nordöſtlichen Kreis Schlüchtern gelegenen Dorf Gundhelm wollte der Sohn Philipp der Müllersfamilie Hilberg einen Wagen mit Hafer einen ſtei⸗ len Weg hinunter zur Mühle bringen, konnte aber die Bremſe nicht mehr anziehen und wurde von dem dahinra⸗ ſenden Wagen erfaßt und überfahren. Der Tod trat alsbald ein. Das Familienoberhaupt iſt vor einigen Jahren ebenfalls durch einen Unfall in der Landwirtſchaft ums Leben ge⸗ kommen. Hanau.(Laſtauto in Flammen). Unweit des Bahnhofs Wolfgang geriet nachts durch eine Vergaſerexplo⸗ ſion ein Laſtauko in Brand. Die Flammen hüllten im Au⸗ genblick den Fahrerſitz vollkommen ein, ſodaß ſich der Fah⸗ rer nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Mit erheblichen Brandwunden mußte er in ein Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Fulda.(Brieftaſche mit 25000 Mark ge⸗ funden). Ein Fuldaer Handwerksmeiſter, der die Leipzi⸗ ger Meſſe beſuchte, fand auf dem Gelände der Balimeffe eine Brieftaſche. Bei der Unterſuchung des Fundes konnte er zu ſeiner Ueberraſchung feſtſtellen, daß die Taſche ge⸗ bündelte Banknoten im Werte von 25000 Mark barg. Der Finder begab ſich unverzüglich zum Meſſebüro und meldete den Vorfall. Noch während der Fuldauer ſeine Angaben machte, kam der Verlierer, ein Reiſender, und zeigte den Verluſt von 25000 Mark an, die er für ſeine Firma in Ver⸗ wahrung hatte Nach den notwendigen Feſtſtellungen konnte er ſein Eigentum aus den Händen des ehrlichen Finders entgegennehmen. Mutter tötet ihre beiden Kinder Darmſtadt. In der Hindenburg ⸗Straße in Darmſtadt ereignete ſich eine Fareilientragödie, die drei Todesopfer forderte. Aus bisher noch ungeklärter Urſache kökete eine Ehefrau ihre beiden minderjährigen Kinder und ſetzte dann ende von Auslandsdeutſchen den Führer, viele konnten ihm elt die Hand drücken: alle aber fuhren, neu geſtärkt für ihren Volkstumskampf und glücklich über Deutſchlands Auf⸗ ſtieg, deſſen Zeugen ſie ja ſelbſt ſein durften, wieder in ihre Heimat zurück. Für Breslau und für ganz Schleſien waren dieſe beiden Feſte Höhepunkte ſeiner Geſchichte. Darüher hinaus werden ſie auch allen Volksgenoſſen im Reich, die daran teilnehmen konnten, in froher Erinnerung ſein. Dieſe ſchönen Erinnerungen wieder einmal wachzurufen, an Schleſiens und Breslaus große Sendung im deutſchen Oſten zu mahnen, das iſt die Aufgabe, die ſich die Stadt Breslau mit dieſem Feſtwagen für Stuttgart geſtellt hat. Mit Großaufnahmen vom deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſt 1938 und vom Sängerbundesfeſt 1937 künſtleriſch aus⸗ eſtattet, tritt nun dieſer e geſchmückt mit den Wappen ſchleſiſcher Städte, ſeine Fahrt durch die deutſchen aue an. Dabei wird er auch unſern Gau berühren und wird am 5. September folgende Städte durchfahren: Nek⸗ karelz, Eberbach, Hirſchhorn, Neckarſteinach, Neckargemünd, Heidelberg, Weinheim. Um die Erinnerung möglichſt lebendig zu geſtalten, führt der Wagen eine Tonfilmapparatur mit, die es einmal ge⸗ ſtattet, unterwegs Schallplattenmuſik zu übertragen, zum anderen aber auch an beſonderen Abenden Filmſtreifen vom tſchen Turn⸗ und Sportfeſt, vom Sängerbundesfeſt und vom ſchönen Schleſierland zu zeigen. Breslau und das ſchöne Schleſien ſenden mit dieſem Wagen allen ſeinen Gä⸗ ſten vom Turner⸗ und Sängerfeſt einen beſonderen Gruß. Aufhebung des Ausformzwanges. Die Butterverordnung vom 20. 2. 1934 ſah vor, 0 Markenbutter im Kleinhandel nur in beſtimmten Kleinpak⸗ kungen zum Verkauf vorrätig gehalten werden durfte. Das Ausformen der Butter war Molkereien und zugelaſſenen Großhandelsbetrieben vorbehalten. Da dieſes Ausformen viel⸗ fach Qualitätsverſchlechterungen zur Folge hatte, iſt der Aus⸗ formzwang durch eine im Reichsgeſetzblatt veröffentlichte Ver⸗ ordnung des Reichsmimniſters für Ernährung und Landwirt- Juft bis auf weiteres aufgehoben worden. Dabei iſt gleich⸗ zeitig vorgeſehen, daß inländiſche Markenbutter auch in an⸗ deren als den bisher zugelaſſenen Gewichten ausgeformt wer⸗ den darf, um ſo dem Erfordernis einer gleichmäßigen But⸗ ihrem eigenen Leben mil dem Meſſer ein Ende. I Tolſchlags. und Selbſtmordverſuch. Zwiſchen den Eheleuten Biller kam es in ihrer Wohnung am Forſtenrie⸗ der Feldweg in München zu größeren Streitigkeiten. Die Frau flüchtete aus der Wohnüng und begab ich auf die am Hauſe vorbeiführende Straße. Der Ehemann Biller nahm in ſeiner Wohnung einen Jagdzwilling, der mit Schrot geladen war und gab vom Fenſter aus auf ſeine Ehefrau einen Schuß ab, der ſie am Kopf lebensgefährlich verletzte. Dann brachte ſich Biller ſelbſt einen Schuß in den Oberarm bei. Die ſchwerverletzte Frau wurde in die Chirurgiſche Klinik, der Täter zunächſt in das Krankenhaus Schwabing verbracht. Biller iſt als roher und gewalttätiger Menſch bekannt. 6200 Kilometer in 24 Stunden Der Europa⸗Rundflug des Flugzeuges der Siebel⸗Werke gelungen. Der zweimotorige Eindecker der Siebel⸗Werke(Halle) FH. 104, der in der Nacht zum Freitag um 0 Uhr in Tempelhof geſtartet war, hat ſeinen Europa⸗ Schnellrundflug glücklich vollendet. Nach genau 24 Stunden traf das Flugzeug wieder über dem Flug⸗ hafen Tempelhof ein. Es hat in dieſer Zeitſpanne die rund 6200 Kelometer lange Strecke Berlin London—Pa⸗ ris—Rom-— Bukareſt—Warſchau— Stockholm Berlin zu⸗ rückgelegt, wobei es in allen genannten Hauptſtädten eine Zwiſchenlandung vornahm. An Bord befanden ſich der Flugzeugführer Diplomingenieur Zieſe, der Funker Seelig, der Werkmechaniker Kobeln und ein Flug⸗ gaſt. 1 Für Deutſchlands Geegeltung Segelſchulſchiff„Admiral Karpfanger“ aufgegeben. Berlin, 5. September. Nachdem das Segelſchulſchiff„Admiral Kar fanger“ nun endgültig als verloren angeſehen werden mu gedenkt die eſamte deutſche ee in tiefer Bewegung ihrer hierbei ums Leben gekommenen Kameraden. 60 deukſche Seeleute haben in vorbildlicher Pflichterfüllung ihr Leben — Deutſchlands Seegeltung gegeben. Ihr Andenken wird n unſerem Herzen forkleben. Alle deutſchen Handelsſchiffe flaggen zum Ausdruck kiefſter Trauer am Monkag, den 5. terverteilung Rechnung zu tragen. Der erſte Geptember⸗Gonntag war wiederum ein wetterwendiſcher Tag. Während in den Vormittagsſtunden noch die Witterung unter dem Einfluß eines Hochdruckgebietes ſtand, erreichte uns in den Nach⸗ mittagsſtunden vom Norden und Weſten her eine Störungs⸗ front, die zu verbreiteten Gewittern führte. So ging es alſo auch geſtern wieder ohne Regen nicht ab und man gewöhnt ſich allmählich daran, daß, wenn ein Sonntag kommt, es regnet. Hoffen wir nun, daß im Laufe der Woche der Spätſommer noch einſetzt, denn genau vor 26 Jahren er⸗ lebten wir einen ähnlichen Sommer, der dann einen ſchönen Herbſt einleitele. Im Vordergrund ſtand geſtern hier das große Volksfeſt der NSDAP., das einen überaus ſtarken Fremdenbeſuch brachte. Der Stadtteil ſelbſt hatte feſtlichen Flaggenſchmuck angelegt. Unſere jüngſten Vorortskinder Blumenau und Scharhof feierten„Kerwe“. Trotz der unbeſtändigen Witterung war allgemeinen der Beſuch gut.— Der Reiſe⸗ und Ausflugs⸗ verkehr bewegte ſich in normalen Grenzen. ** Das NS. ⸗Volksfeſt in Seckenheim. Das Seckenheimer Volksfeſt war dieſes Jahr wieder ein voller Erfolg. Es ſtrömte an den zwei Tagen, beſonders am Sonntag abend, nur ſo hinaus auf den Feſtplatz an der Turnhalle, kaum konnte das große Zelt und die Räume der Turnhalle die vielen Beſucher alle faſſen. Es war ein Bild eines wirklichen Feſtes der Volksgemeinſchaft. Frohe Stim⸗ mung und heitere Geſichter gab's überall, ob dies nun bei den ſüßen Buden und Ständen, beim Kegeln, beim Schießen, im Kaffee oder auf dem Tanzboden war. Freude und Humor trug das Feſt in die Herzen aller hinein. Den Auftakt zum Volksfeſt gab die Veranſtaltung am Samstag abend. Nach einem ſchneidig geſpielten Mufikſtück der Kreiskapelle begrüßte in Vertretung des verhinderlen Ortsgruppenleiters der Organiſationsleiter Rudolphi die er⸗ ſchienenen Volksgenoſſen und wies auf den Sinn dieſes Feſtes hin. Dieſe Stunden der Freude ſollen wieder Kraft 125 zur Arbeit geben. Ein Volk, das ſo Gewaltiges leiſtet, 125 hat wieder das Recht, ein Feſt zu feiern. Die bunte Reihe der immer mit größtem Beifall aufgenommenen Darbietungen verſtand der unverwüfſtliche Anſager Lenz aus Karlsruhe ſtets mit fein gewürztem Humor einzuleiten und ſo die Stimmung ſtets vorzubereiten. Die drei Jacobis, Skott, der Mann ohne Nerven, Brurello, ſie alle riſſen die Zuſchauer nur ſo mit. Es gab Stürme der Heiterleit. Zur Bereicherung des Abends trugen außerdem die Seckenheimer Geſangvereine bei. Die Damen des Tv. 98 zeigten anmutige gymnaſtiſche Uebungen, und die SA. wartete mit ſtraffen Bodenübungen auf. Am Sonntag mittag um zwei Uhr zog der Feſtzug, an dem ſich die Gliederungen der Bewegung und die Vereifle beteiligten, durch die reich mit Fahnen geſchmückten Straßen unſeres Vororts. Der Nachmittag brachte wieder auf dem Feſtplatz regen Betrieb. HJ. und BdM. erfreuten durch ihre Vorführungen, durch Singen, Reigen, Bodengymnaſtik usw. Selbſt für die Kleinen und Kleinſten gab es allerhand Beluſtigung, nicht nur mit Karuſſell und Schiffſchaukel. Und am Abend konnte der Feſtplatz kaum die vielen Beſucher faſſen. Eifrig wurde um die wertvollen Preiſe beim Schießen und Kegeln gerungen. Der Tanzſaal war faſt übervoll. Und unter dem Feſtzelt ſorgte wieder der Humor Lenz für beſte Stimmung und leitete die artiſtiſchen und kabarettiſtiſchen Nummern ſtets ſchwungvoll ein. Es war wieder wie am Samstag, ein Lachen und eine Freude. Die Turnerinnen des Tbd.„Jahn“ zeigten diesmal reizende Uebungen. Die Tom⸗ bola, die als Hauptpreis eine S tägige Kd. ⸗Fahrt nach Tirol ausſetzte, fand reißenden Abſatz. i So war das Feſt ein wirklich wohl gelungenes Feſt der Freude und der Volksgemeinſchaft, das ſeinen Zweck, allen Volksgenoſſen einige Stunden der heiteren Anter⸗ haltung zu bieten, vollauf erfüllt hat. Der heutige Montag bringt den Ausklang des diesjährigen Seckenheimer Volks⸗ feſtes. Den Abſchluß bildet die Preisverteilung ſowie die Bekanntgabe der reſtlichen Gewinnummern und des Haupt⸗ Preiſes auf die Eintrittskarten. * „Kraft durch Freude“. Es zeigt ſich, daß über die Mitgliedſchaft bei NS. Kulturgemeinde noch Anklarheiten beſtehen. f Jeder Volksgenoſſe kann Mitglied werden und ſich entweder für 6, 11 oder 20 Vorſtellungen im Spieljahr verpflichten. Opern und Schauspiele werden je hälftig zu⸗ geteilt. Es gibt feine ungünſtigen Plätze wie 4. Rang, Steh⸗ plätze und Seitenplätze mit ſchlechter Sicht. Die Eintrittspreiſe ſind nach dem Einkommen geſtaffelt. Sie betragen Rt. 0.95, 1.55, 1.90. Gegen eine Gebühr von RM. 0.20 können die Theaterkarten durch Boten zugeſtellt werden. In Sechen⸗ heim wird bei genügender Beteiligung bei Frifeur Volk, Hauptſtraße 129, eine Verkaufsſtelle eingerichtet, bei der die Karten ſelbſt eingeholt werden können. Dadurch werden 20 Pfg. geſpart. a Im Winter⸗haben ganz beſtimmt zahlreiche Volksgenoſſen das Bedürfnis, einige gute Opern oder ſonſtige Theater⸗ ſtücke zu hören. Dies iſt dem Volksgenoſſen durch eine Mit⸗ gliedſchaft bei der NS.⸗Kulturgemeinde auf das bequemſte und billigte gewährleiſtet. Die bisherigen Mitglieder der NS⸗Kulturgemeinde ſind mit den zugeteilten Vorſtellungen ſehr zufrieden. Jeder Intereſſent ſollte ſich wegen einer raſchen Zuteilung der erſten Eintrittskarten ſo bald als möglich beim Ortswart Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr oder bei Friſeur Volk anmelden. J Mokorrad gegen OEG. Im Käfertaler Wald zwiſchen Käfertal und Viernheim fuhr ein Motorrad gegen einen OEG⸗Güterzug. Der Motorradfahrer kam mit einem Unter⸗ ſchenkelbruch davon. der Soziusfahrer erlitt einen Schädel⸗ bruch. 5 fünf weiteren Verkehrsunfällen gab es fünf 75 Teil erheblich Verletzte und vier beſchädigte Kraft⸗ ahrzeuge. Daß auch die Radler immer noch nicht genug ge⸗ lernt haben, zeigen die vielen Verwarnungen auch an die⸗ ſem Tage. Acht von ihnen mußten ihr Stahlroß ungeſatte heimführen, denn die Polizei hatte ihnen die Sättel 9 nommen. Ins Straßenbahn kam beim Befahren der Straßenbahn und kam zu fahrerin eine Gehirnerſchüt Verkehrsunfällen, die ſich a den zwei Perſonen leicht v Seplember, halbmaſt. ſchädigt. 1 ——— Lehrlingsweſen im Haſtſtättengewerbe. Durch das im Frühjahr 1938 zwiſchen der Reichs⸗ wirtſchaftskammer und der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Be⸗ rufserziehung im deutſchen Gaſtſtättengewerbe getrofſene Ueb ereinkommen iſt die Führung der Lehrlingsrolle und die Durchführung der Lehrabſchlußprüfung für Kellner, Köche kaufmänniſche Lehrlinge des Gaſtſtättengewerbes den In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammern übertragen worden. Im In⸗ tereſſe einer einheitlichen Durchführung dieſer Neuregelung für Baden fand vor kurzem eine Beſprechung zwiſchen Ver⸗ tretern der badiſchen Induſtrie und Handelskammern und der Gauarbeitsgemeinſchaft für Berufserziehung im Gaſt⸗ ſtättengewerbe ſtatt. In der Beſprechung wurde feſtgeſtellt, daß die badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern und die Gauarbeitsgemeinſchaft zum Beſten Liner ausreichenden Nach⸗ wuchsſicherung und einer ſachgemäßen Berufserziehung im Gaſtſtättengewerbe vertrauensvolle und enge Zuſammen⸗ arbeit leiſten wollen. Im einzelnen wurde folgende Regelung getroffen: 5 1. Die Lehrlingsrolle für das Gaſtſtättengewerbe wird bei den Induſtrie⸗ und Handelskammern Mannheim, Karls⸗ ruhe, Pforzheim, Freiburg und den Bezirksſtellen in Kon⸗ ſtanz und Schopfheim geführt. 2. Lehrverträge einnſchließlich des Lehrheftes und der Richtlinien für die Ausbildung werden ausſchließlich von den zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammern und Bezirks⸗ ſtellen an die Betriebe ausgegeben. 3. Die Lehrverträge(in dreifacher Fertigung) ſowie das Lehrheft ſind von den Betrieben an die zuſtändige Induſtrie⸗ und Handelskammer oder Bezirksſtelle zur Abſtempelung und zur Eintragung in die Lehrlingsrolle einzureichen. 4. Die Herbſtprüfungen für ſämtliche Lehrlinge des Gaſtſtätben⸗ und Beherbergungsgewerbes Badens werden am J. und 5. Oktober 1938 durch die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Karlsruhe im Kurhaus Baden⸗Baden durchgeführt. Die Prüfungsausſchüſſe werden im Benehmen mit der Gau⸗ arbeitsgemeinſchaft und der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Be⸗ rufserziehung im Gaſtſtättengewerbe vom Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer beſtellt. bisher von der Gauarbeitsgemeinſchaft abgehaltenen Prü⸗ fungen durchgeführt wird, beſteht aus drei Teilen: der ſchriftlichen, der mündlichen und der praktiſchen Prüfung. Berufsertüchtigung für Land mädel Der Reichsnährſtand hat mit Hilfe ſeiner Jugendwartin⸗ nen in den letzten Jahren eine zuſätzliche Berufsſchulung be⸗ gonnen, die in den Leiſtungen der weiblichen Landjugend im Reichsberufswettkampf bereits ihre Früchte getragen hat. Die Landmädel werden dorf⸗ oder bezirksweiſe zu freiwilligen Arbeitsgemeinſchaften zuſammengefaßt, die nach einem be⸗ ſtimmten Stundenplan arbeiten. Allein als Vorbereitung für den letzten Berufswettkampf haben in 2200 Arbeitsgemeinſchaf⸗ den rund 60 000 Landmädel dieſe Möglichkeit beruflicher Wei⸗ terbildung und Ertüchtigung wahrgenommen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß diefe Arbeit durch planmäßige Vorberei⸗ zung geeigneter Leiterinnen ſolcher Arbeitsgemeinſchaften noch vertieft werden kann. Deshalb ſind zunächſt in fünf Landes⸗ bauernſchaften beſondere Schulungslager für künftige Leite⸗ rinnen von Arbeitsgemeinſchaften durchgeführt worden. Da dieſer Verſuch großen Anklang fand, werden jetzt im ganzen Reichsgebiet für die Dauer von zwei bis drei ochen Schu⸗ lungslager angeſetzt. Die Mädelarbeitsgemeinſchaften für bäuerliche Berufsertüchtigung werden künftig als Gemein⸗ ſchaftsarbeit des Reichsnährſtandes und des BDM. ⸗Werkes Glaube und Schönheit“ durchgeführt. Erhebungen über die Lage der Jungärzte. Die Reichsfach⸗ gruppe Medkzin richtet, wie ihr Leiter, Dr. F. Gauwerky, München, im Deutſchen Aerzteblatt mitteilt, ihr beſonderes Augenmerk auf die unwürdigen ſozialen Bedingungen, unter denen der allergrößte Teil der Jungärzte, insbeſondere der Medizinalpraktikanten und wegen leben muß. Sie hat die Sammlung genauen Materials über dieſe Zu⸗ ſtände eingeleitet, und zwar unter Mitarbeit der Jungärzte⸗ ohmänner des NSD.⸗Aerztebundes, und will die Erhebungen auch auf diejenigen Inſtitute und Kliniken ausdehnen, die nicht an Hochſchulorten liegen. Es iſt geplant, nach Fertigſtellung der Unterſuchungen eine Arbeitsgemeinſchaft aller an der Lö⸗ ſung dieſer Fragen intereſſierten Dienſtſtellen herzuſtellen. Gemeinde, ſowie zur 5. Die Herbſtprüfung, die in derſelben Weiſe, wie die Kreuz und Quer Verbre eegelder für den Wahlkampf.— Reizende Zuſtände in Amerika.— Gangſter gehen nach Rotſpanien.— Pracht⸗ exemplar eines neugebackenen Sowietſpaniers, Wenn es ſich um Maßnahmen und Ereigniſſe in an⸗ deren Ländern handelt, bann trieft die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit von Moral und Rechtlichkeit. Die haben's gerade nötig! Nirgends in der Welt gibt es heute ein ſo korruptes Land, wo die Jagd nach dem Dollar ſo den Charakter ver⸗ dirbt wie dort drüben. Da läuft zurzeit in Newyork ein Prozeß, der geradezu haarſträubende Dinge enthüllt. Man erfuhr aus der Verhandlung, daß die allmächtige Verbre⸗ cherwelt Amerikas ſogar Oberſtaatsanwälte nach ihrem Wunſch einſetzen, anderſeits gewiſſenhafte, unbeſtechliche Polizeibeamte entfernen läßt. Angeklagt iſt der früher maßgebende Poli⸗ tiker Jimmy Hines, det die Newyorker„Tammany Hall“, eine demokratiſche Organiſation, die einfach allmächtig war, beherrſchte. In dieſem Prozeß folgt eine aufſehenerregende Enthüllung der andern. An einem der letzten Tage ließ der Oberſtaatsanwalt(aber nicht der von der Gangſter Gna⸗ den) als neuen Hauptzeugen den ehemaligen Rechtsanwalt Dirie Davis vorführen. Davis war der„Rechtsberater“ und intime Freund des bekannten jüdiſchen Bandenführers Fle⸗ genheimer, genannt Dutch Schultz, der vor drei Jahren in einer Kneipe in Newark im Staate New⸗Jerſey ermordet worden war. Davis hat ein Geſtändnis abgelegt. Er ſagte aus, er habe in den Jahren 1932 und 1933 an Jimmy Hines im Auftrage Flegenheimers phantaſtiſch hohe Geldbeträge für politiſche Proteklion ausgezahlt. Während„guter Zeiten“ habe er, Davis, von Flegenheimer Anwaltgelder in Höhe von 750 bis 1000 Dollar wöchentlich bezogen. Davis ſchil⸗ derte dann die von der Dutch⸗Schultz⸗Bande angewandten Gangſtermethoden, die der Sicherung der ſeinerzeitigen Wahl William Dodges zum Oberſtaatsanwalt dienten. Für dieſen Wahlkampf ſtiftete Flegenheimer etwa 15 000 Dollar. Davis ſagte weiter aus, er habe ſich am Wahltage 1933 in einem demokratiſchen Klub aufgehalten und die Meuchelmörder der Dutch⸗Schultz⸗Bande ausgeſandt, mit der Anweisung, von einem Wahlbezirk zum anderen zu ziehen und die Wahlurnen mit gefälſchten Wahlzetteln vollzuſtopfen. Der unterlegene Gegenkandidat von Dodge war der jetzige Prozeßrichter Pecora. Großes Aufſehen erregte die Ausſage von Davis, daß er 1934 in einem Klub von Troy im Staate New⸗ york zugegen war, als ein Reſtaurateur namens Martin, ein ehemaliges Mitglied der Dutch⸗Schultz⸗Bande, ermordet wurde. Infolge eines Einwands der Verteidigung konnte Davis keine weiteren Einzelheiten mitteilen. Später wurde jedoch bekannt, daß Davis bereits vor zwei Wochen dem Staatsanwalt in Troy mitteilte, daß Flegenheimer ſelbſt den Martin kaltblütig im Laufe eines Geldſtreites erſchoß. Man darf mit Spannung die weiteren Enthüllungen er⸗ warten. Ein gewiſſes Ventil für das amerikaniſche Verbrechertum bildet der Bedarf Sowjetſpaniens an„Freiwilligen“. Nach Ausſagen einer ſoeben in Burgos aus Amerika eingetroffenen gutunterrichteten Persönlichkeit nimmt die Freiwilligenwer⸗ bung für Rotſpanien in den Städten der Vereinigten Staa⸗ ten ſtändig zu. Die Werbezentrale in Newyork unterhält Zweigſtellen in Detroit, Boſton, Chicago und New⸗Orlean. Die Poltzei der Vereinigten Staaten ſtehe der Werbung durch⸗ aus freundlich gegenüber, da ſie ſie als unſchätzbares Hilfs⸗ mittel betrachte, das Geſindel, arbeitsſcheue Elemente und Verbrecher, nach Rotſpanien abzuſchieben. Die ſpaniſche Zei⸗ tung„Diario Vasco“ ſchreibt zu dieſer Mitteilung, die Polizei der Vereinigten Staaten, die außerſtande iſt, der Gangſterplage Herr zu werden, bemerkt mit Frohlocken, wie das Geſindel freiwillig nach Rotſpanien abrückt, und baut den fliehenden Schmarotzern goldene Brücken. Wäre der Krieg in Spanien früher ausgebrochen, ſo wäre das Lindberghbaby heute noch am Leben und die Liſte der Einbrüche wäre geringer geweſen. Die rote Front in Spanien iſt das große Sammelbecken der internationalen Verbrecherwelt. Indeſſen ſollte Amerika nicht verſuchen, dieſe Nützlichkeitsmaßnahme mit ſchönen Worten die„Verteidigung der Demokratie“ zu tarnen oder gar von Neutralität und Nichteinmiſchung zu prechen. Ein Prachtexemplar eines neugebackenen Sowjetſpaniers verließ da vor kurzem in einem Luxuswagen eine Klinik von Auteuil bei Paris. Dieſer Mann. der im Beſitze eines von den Sowjetſpaniern ausgeſtellten Paſſes war, der auf den Namen Newborn lautete, war kein anderer, als der be⸗ rüchtigte„Kid Tiger“, ehemals Spießgeſelle Al Capones. Aber der Name„Newborn“, auf Deutſch:„Neugeborene“, beruhte diesmal nicht auf einer Fälſchung. Der Schwerver⸗ brecher, hinter dem einſt die geſamte Bundespolizei der Ver⸗ einigten Staaten herjagte, trägt heute ſeinen neuen Namen mehr oder weniger zu Recht: er wurde Bürger Sowjetſpa⸗ niens und erhielt von den dortigen Behörden die Erlaubnis, leinen richtigen Namen Alexander Sikowſki— denn„Kid Tiger“ war ja nur ſein Spitzname— in den Namen New⸗ born abzuändern. Aber die Namensänderung und die Wechſ⸗ lung der Staatsangehörigkeit allein genügten dieſem gefähr⸗ lichen amerikaniſchen Gangſter noch nicht. Nachdem er ſeine „Geſchäfte“ in Notſpanien beendet hatte, begab er ſich nach einer Klinik in Auteujl, um ſich ſein Geſicht vollkommen um⸗ ändern zu laſſen. Tatſächlich haben die chirurgiſchen Ein⸗ Sikowſkt auf Senor Newborn mehr paßt. So veränderte der Verbrecher nicht nur ſeinen Namen und ſeine Staats⸗ angehörigkeit, ſondern auch ſein Geſicht. Er beabſichtigt nun — wie er angibt— ſich in Frankreich niederzulaſſen, und von ſeinem durch zahlloſe Verbrechen erworbenen Vermögen zu leben. Kid Tiger iſt eigentlich der geborene Verbrecher. Bereits im Kindesalter riß er von daheim aus, zigeunerte ſich bis Hamburg durch und ſchlich ſich dort an Bord eines Schiffes, das nach Newyork ging. Drüben angelangt, gelang es ihm, unbemerkt an Land zu kommen und in den„Slums“, den Elends⸗ und Verbrechervierteln der Rieſenſtadt, unterzu⸗ tauchen. Wovon er bis zu ſeinem zwanzigſten Lebensjahr gelebt hat, in unbekannt, jedoch kaum ſchwer zu erraten. Er verſuchte ſich dann in der Winkelpolitik, in der er ſein erſtes Geld„machte“. Als jedoch im Jahre 1918 in den Ver⸗ einigten Staaten die Prohibition eingeführt wurde, da war es Kid Tiger, der als Erſter eine Pootlegger⸗Organiſation aufzog. Sein Kumpan bei der Schnapsſchmuggel⸗ und Han⸗ delsgeſellſchaft war jener Al Capone, der ſpäter einer der gefährlichſten Verbrecher der Staaten wurde. Als Al Capone zur Strecke gebracht war, erkannte Alexander Sikowſki, genannt„Kid Tiger“, daß auch ihn über kurz oder lang ſein wohlverdientes Schickſal erreichen würde. Kurz entſchloſſen verließ er daher Amerika, um irgendwo in der Welt einen Zufluchtsort zu ſuchen. Millionen hatte er im Laufe der Jahre durch ſeine Verbrechen zuſammengeſcharrt, und einen großen Teil davon in verſchiedenen Staaten der Alten und der Neuen Welt angelegt. Aber unſtet zog der Verbrecher von Land zu Land; niemand wollte den gefähr⸗ lichen Gangſter haben, trotz ſeiner Millionen. Als der Krieg in Spanien aus“ ach, witterte der alte Verbrecher ſeine große Chance; er hatte richtig gerechnet: die„Behörden“ Sowjet⸗ paniens zögerten nicht, dem Schwerverbrecher Alexander Sikowſki, alias„Kid Tiger“, die ſpaniſche Staatsangehörig⸗ keit zuzuerkennen. So wurde einer der gefährlichſten ameri⸗ kaniſchen Gangſter unter gleichzeitiger Namensänderung in „Newborn“ Sowjetſpanier. „Ob das Feuer wohl verwahret ſey“ Brandverhütung vor 200 Jahren. In alten Chroniken lieſt man oft von Bränden, deren verheerender Wirkung man ſo gut wie nichts hatte ent⸗ gegenſetzen können. Wenn man den Brand ſchon nicht mit viel Ausſicht auf Erfolg bekämpften konnte, ſo ver⸗ ſuchte man wenigſtens vorbeugende Maßnahmen zu er⸗ greifen. So werden z. B. in einer Feuerverordnung des Ansbacher Markgrafen Wilhelm Friedrich vom Jahre 1715 die Hausväter angewieſen, darauf zu achten, daß in den Gängen nur Laternen aufgehängt und daß offne Lichter nur in ausgemauerten, meſſingenen oder blecher⸗ nen Behältern aufgeſtellt wurden. Vor allem ſollte auß Betrunkene oder Tabakſchmaucher acht gegeben werden. Pferde⸗ und Viehſtälle ſollten wohlverſorgt, Heu⸗ und Strohböden und Kammern gut verſchloſſen ſein. Alle Nacht vor dem Schlafengehen ſolle nachgeſehen werden, „ob das Feuer wohl verwahret ſey“. Bei ſchwerer Strafe war es verboten, mit brennenden Lichtern und Schleißen oder angeſteckten Tabakpfeifen in die Ställe oder auf die Böden zu gehen. Die hier empfohlenen Vorbeugungs⸗ 1 haben auch heute ihren Wert noch nicht ver⸗ oren. Bei Ausbruch eines Brandes war alles zur Hilfe⸗ leiſtung verpflichtet. Die Steinmetzen, Maurer, Zimmer⸗ leute, Dachdecker, Tüncher und Schlotfeger, am meiſten im Steigen geübt, ſollten die Erſten an der Brandſtelle und die Vorderſten auf den Gebäuden ſein. Wagner, Schreiner und Schmiede ſollten die Aufſtellung der Lei⸗ tern unterſtützen. Die Brunnenmeiſter hatten die„Waf⸗ ſerkünſte“ und das„Rohr daran zu regieren“, Alle nicht beſonders eingeteilten Bewohner waren verpflichtet, ſo⸗ bald ſie„Feuer ſchreyen, anſchlagen oder ſtürmen hören“, mit ihren ledernen, mit Waſſer gefüllten, eigenen Haus⸗ eimern dem Feuer zuzulaufen; Frauen und Mägde hat⸗ ten in Waſſerbütten, Eimern, Kübeln, Schäffern und ande⸗ ren Gefäßen das Waſſer herbeizuſchaffen. Aus den Ein⸗ wohnern waren Reihen zu bilden, in denen der Eimer von Hand zu Hand an die Feuerſtätte und wieder zurück⸗ ging. Verfehlungen gegen die Feuerordnung ſollten „hartnäckig geſtraft“ werden. 20 Städte beim Frankfurter Schachkampf Für die deutſchen Vereinsmeiſterſchaften um den Hans⸗ Schemm⸗Wanderpreis, die am 10. September in Frank⸗ furt a. M. beginnen, haben die weſtlichen und ſüdlichen Lan⸗ des verbände des Großdeutſchen Schachbundes 20 Vereine gemeldet, die in ebenſo vielen verſchiedenen Städten ihren Sitz haben. Außer Frankfurt a. M. ſelbſt werden an den Schachmannſchaftskämpfen vom 10. bis zum 13. d. M. Augsburg, Bergiſch⸗Gladbach, Dortmund, Düſſeldorf, Eber⸗ ſtadt, Fiſchbach(Saar), Hagen i. W., Innsbruck, Jena, Kaiſerslautern, Köln, Krefeld, Linz, Ludwigshafen, Mann⸗ heim, München, Rüſſelsheim, Wien und Wiesbaden vertre⸗ ten ſein. Bremen, das für dieſe Kämpfe ebenfalls in Aus⸗ ſicht genommen war, wird infolge der 111959 der Güte wie auch der Maſſe nach äußerſt ſtarken Beſetzung, zu der unmit⸗ telbar vor dem Nennungsſchluß noch die Tiroler(der Groß⸗ Unterbringung von Angebörigen beſtimmter Betriebe benötigt werden. griffe an Naſe, Mund und Ohren zur Folge gehabt, daß keiner der vielen Steckbriefe auf„Kid Tiger“ alias Alexander in der Oſt⸗ und Nordzone mitkämpfen. Amtliche Bekaummachungen der Stadt Mannheim. Beſteuerung des älteren Neuhaus beſitzes. Nach dem Runderlaß des Herrn Badiſchen Miniſters des Innern vom 28. Juli 1938 Nr. 65959 kann, wie in den Rechnungsjahren 1936 und 1937, dem älteren Reuhaus⸗ beſitz, bei dem die durch das Beichs⸗ grundſteuergeſetz vom 1. Dezember 1936 eingetretene ſteuerliche Mehr⸗ belaſtung gegenüber dem Stand vom 31. März 1936 im Rahmen der egenwärtigen Miete nicht tragbar fit auf Antrag unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen Rachlaß an den Zinſen der öffentlichen Baudarlehen, die Herabſetzung des Tilgungsſatzes für die öffentlichen Wohnungsbaudar⸗ lehen, ſoweit er mehr als 1% be⸗ trägt, und erforderlichenfalls ein zu⸗ ſätzlicher Erlaß der Grundſteuer eingeräumt werden. Die Erleich⸗ terungen ſind vorgeſehen für die 5 ab 1. April 1938 bis zum chluß des erſten Hauptveran⸗ lagungszeitraumes(d. i. voraus⸗ ſich lich bis zum 81. März 1942). Sie kommen in Betracht für alle Wohngebäude, die in der Zeit vom 1. April 1924 bis zum 31. März 1931 bezugsfertig geworden ſind, alſo auch für die Wohngebäude, welche 1936 und 1937 wegen Ablauf der 10 jährigen Steuerfreiheit nach altem badiſchen Recht in dieſen Jahren nicht berückſichtigt werden konnten. Die Anträge auf Ge⸗ währung von Zinsnachlaß, Tilg⸗ ungsermäßigung und Steuernachlaß müſſen für das Rechnungsjahr 1938 bis ſpäteſtens 1. Oktober 1938 unter Verwendung des vorgeſchrie⸗ benen Vordrucks bei der Stadtkaſſe Mannheim(N 1, ie oz ein⸗ gereicht worden. Die Vordrucke ſind dort zum Selbſtkoſtenpreis er⸗ hältlich. Für jedes einzelne Grundſtüch muß ein beſonderer Antrag geſtellt werden Bereits geſtellte Anträge ſind unter Benützung des Vordrucks zu wiederholen. Auskunft über die Möglichtzeit der Inanſpruchnahme der Erleichterungen erteilt die Stadt⸗ kaſſe- Hypothekenabteilung, N 2, 4. Mannheim, 2. Sept. 1938. Der Oberbürgermeiſter. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 5. September 1938: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Auguſt 1938 einbehaltene Bürgerſteuer. 10. September 1938: die bis dahin fällig werdende Bergnügungsſteuer 10. September 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e zu erwarten. ne heſondere ahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Möbl. od. leeres Zimmer m. Kochgelegenheit ſofort zu mieten geſucht. (Pünktl. Zahler). Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Möbliertes Zimmer mit oder ohne Penſion ſofort oder 1. Okt. zu vermieten. 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Man hat Rom die„Ewige Stadt“ genannt; man denkt dabei zumeiſt an jenen gewaltigen Dreiklang die⸗ ſes Roms der Cäſaren, das ſich noch in ſeinen Trümmern mächtig kundgibt; den zweiten Grundton des Akkords gibt das mittelalterliche Rom mit der heutigen Vatikanſtadt im Mittelpunkt Roms, und der letzte herrlich leuchtende Klang iſt das Rom der Gegenwart, die Stadt, die Muſſo⸗ lini geſchaffen hat. So wahr die Bezeichnung die„Ewige Stadt“ iſt, haben wir nicht auch ewige Städte? Iſt Hicht, um ein Beiſpiel zu nennen, das uns in dieſen Tagen beſonders angeht, Nürnberg die„Ewige Stadt“ Deutſch⸗ lands? erumgürteten Altſtadt erleben wir die Größe deutſcher gangenheit in tauſend Dokumenten aus Stein und Erz, die noch heute unſer Herz ſtaunend nachzittern laſſen in Erinnerung an das Nürnberg der Dürer, Veit Stoß, Adam Krafft, Hans Sachs und wie die großen Vertreter des alten Nürnbergs noch heißen mögen. Läuten die Glocken von St. Laurenzius und von der Frauenkirche nicht wie vor 500 Jahren ſchon, und die alten wunderſamen Brunnen raunen das Lied eines deutſchen Mittelalters, das alles andere als grau und finſter ge⸗ weſen iſt, das von der urewigen Kraft der deutſchen Seele getragen wurde. Von der alten Burg herab im Dämmer jenſeits der alten Mauern aber breitet ſich das Nürnberg rauchender Schlote, eine Stadt deutſchen Fleißes, die mit der erſten deutſchen Eiſenbahn erwachte. Dann kam über die ehrwürdige deutſche Stadt das Ahnen neuer werdender Größe des Deutſchen Reiches, als zum erſtenmal die braunen Kolonnen Adolf Hitlers durch die alten Straßen marſchierten, und die jubelnde, reich⸗ beflaggte Stadt in dieſen alten Kämpfern die deutſche Zukunft grüßte. Erſt mit dem Reichsparteitag des Sieges aber wurde der alten deutſchen Reichsſtadt die Ehre zuteil, für alle Zeiten Sitz der Reichsparteitage der NSDAP. zu ſein. Nun ſehen wir mit dem ſtarken Kultur⸗ und Auf⸗ baupwillen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung draußen um den Dutzendteich herum die Stadt der Reichsparteitage emporwachſen, die wie das alte Nürnberg für alle Zeiten Zeugnis für die Größe des Dritten Reiches ablegen wird. So grundverſchieden der architektoniſche Ausdruck der neuen Bauten auch von dem! Nürnberg der Meiſterſinger ſein mag, ihren Ewigkeitswert haben beide von der ſchöpferiſchen deutſchen Seele erhalten. Im Blickpunkt der deutſchen Geſamtgeſchichte geſehen, iſt es leine Zufälligkeit, daß gerade auf dem hiſtoriſchen Grunde des Pegnitztales das neue Nürnberg entſtehen mußte. Hitler hat dieſem Empfinden 1933 mit den Wor⸗ ten Ausdruck gegeben:„Es gibt keine andere Stadt in Deutſchland, die es mehr verdiente, die Reichsparteitage der deutſchen Bewegung in ihren Mauern aufzunehmen. Ich habe mich deshalb entſchloſſen, zu beſtimmen, daß unſere Parteitage jetzt und für immer in dieſer Stadt ſtattfinden. Wir wollen damit zugleich anknüpfen an die große Vergangenheit und bekunden, daß unſere Bewegung nichts anderes iſt als die Fortſetzung nicht nur deutſcher Größe, ſondern auch deutſcher Kunſt und deutſcher Kultur.“ Damit hat unſer Führer die Proklamationen der Reichsparteitage in Nürnberg in den Rahmen des ewigen Deutſchlands eingefügt. Hier wird jedem Deutſchen der Marſchbefehl für die Zukunft gegeben, hier werden die Beſchlüſſe verkündet, die Deutſchlands Größe, deutſche Kunſt und Kultur für alle Zeiten zum Segen der Menſch⸗ heit ſichern ſollen. 5 Das alles bedeutet uns Nürnberg, und wer dieſe In der N Stadt nicht als die„Ewige Stadt“ des Deutſchen Reiches empfindet, wer gerade in Zeiten wie heute nicht ſpürt, wie große Aufgaben dem deutſchen Volle durch die Reichs⸗ parteitage von Nürnberg geſtellt werden, ſteht wahrlich abſeits des Stromes deutſcher Geſchichte. Wir alle aber, die wir das Weſen Nürnbergs erkannt haben, grüßen in heiliger Erwartung den neuen Reichstag der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung in der ewigen deutſchen Stadt Nürnberg! Photo: Mageſchke(M). Nürnberg hat ſich wie nur wenige andere moderne Großſtüdle ſeinen mittelalterlichen Charakter in ſeinen Bauwerken bewahrt. Ueberall ſtößt der Beſucher auf f die ſteinernen Zeugen der Vergangenheit. Frankfurts große Schau des Bauen Dr. Ley eröffnet die Deutſche Bau⸗ und Siedlungsausſtellung in Frankfurt g. M. Die Deutſche Bau- und Siedlungsausſtellung in Frank⸗ furt a. M. iſt Samstag vormittag durch Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley eröffnet worden. Bis zur letzten Stunde waren auf dem großen Ausſtellungsgelände, das 70000 Quadratmeter umfaßt, Hunderte und Tauſende von Arbei⸗ tern tätig. Zur feſtgeſetzten Stunde aber waren alle Arbei⸗ ten beendet. Die große Siedlungsſtraße und der Platz vor dem Gemeinſchaftshaus bot ein entzückendes Bild. Auf dem Gemeinſchaftsplatz traten die Handwerker, die dieſe Aus⸗ ſtellung aufgebaut hatten, in ihrer Berufstracht an. Ehren⸗ formationen der Partei und ihrer Gliederungen marſchier⸗ ten auf, das Rhein⸗Mainiſche Landesſymphonie⸗Orcheſter umrahmte mit muſikaliſchen Vorträgen die Eröffnungs⸗ kundgebung. f Bürgermeiſter Kremmer entbot den beſonderen Gruß der Stadt Frankfurt und der mit ihr eng verbundenen Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗Geſell⸗ ſchaft den zahlreichen Ehrengäſten, an erſter Stelle dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der die Schirmherr⸗ ſchaft über dieſe Ausſtellung übernommen hat. Frankfurt ſchätzt ſich glücklich, 155 gerade Dr. Ley, der der Stadt und ihrer gegenwärtigen Arbeit auf vielen Gebieten eng ver⸗ bunden iſt, durch ſeinen Einſatz dieſe Ausſtellung tatkräf⸗ tig förderte. Der Gruß des Bürgermeiſters galt weiterhin Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, dem Anke⸗ ger und Förderer der Ausſtellung. Nach einer Anſprache des Gauleiters Reichsſtatthalter Sprenger eröffnete Reichs organiſationsleiter Or. Ley die Ausſtellung mit grundlegenden Ausführungen über die Wohnungsfürſorge, die eine haupffächliche Aufgabe der Par⸗ tei zu ſein habe Wenn das Volk nicht alle Anſtrengungen macht, um geſunde Wohnungen zu ſchaffen, ſind alle ande⸗ ren Anſtrengungen zu einer Stärkung des Volkes zum Tode verurteilt Ein Volk kann noch ſo tapfer ſein, es kann die beſten Soldaten haben, wenn es ihm nicht gelingt, ge⸗ nügend und geſunde Wohnungen zu haben dann ſtirbt es eines Tages aus. Man kann die Fabriken ſchön machen, man kann die Freizeit geſtalten, man kann den Menſchen die Möglichkeit zum Reiſen geben, aber das alles genügt nicht. Vielmehr iſt die Wohnung das A und das O aller Arbeit an der Gemeinſchaft So hat die Partei ſich dieſei Frage an⸗ enommen Die Wohnungsfrage iſt damit zu einer Frage er Volksführung geworden. Sie darf kein techniſches Problem, kein bauliches Problem und kein Geldproblem mehr ſein, ſondern ſie iſt ein höchſt polktüches Problem. Die Partei muß darauf hinwirken, daß mit den geringſten Mitteln der höchſtmögliche Effekt erzielt wird. Die Partei hat dieſe Aufgabe der DA überwieſen, damit dieſe Frage umſo intenſiver betrieben werde. Dr. Ley faßte dann die beſonderen Aufgaben zuſam⸗ men, die heute dem Wohnungs⸗ und Siedlungsbau geſtellt ſind An erſter Stelle ſteht die Aufgabe, jedem eine Wohnung zu beſorgen. Jeder Menſch hat neben dem Recht auf Arbeit auch das Rech auf Raum, nicht nur auf eine Schlafſtelle, ſondern auch auf einen Wohnraum. Heute fehlen immer noch drei Millionen Wohnungen. Wir haben gebaut goch und nach, sgeſamt ſind ſeit der Machtübernahme eineinhalb Mil⸗ llonen Wohnungen vollendet worden. Und trotzdem fehlen heute immer noch drei Mullionen Wohnungen. Die nächſte Forderung iſt, die Wohnungen mit genügend Raum auszuſtatten. Es iſt falſch, weil die Mittel nicht reichen, an Rom zu ſparen Det Typ der ſogenannten Kleinſtwohnun⸗ ger it des Volkes Tod uad nicht des Volkes Leben. Die dritte Forderung ſchließlich iſt: Die W̃ ohnung muß ſchön ſein Wir haben bewieſen, daß man mit kleinen Mit⸗ teln auch etwas ſchön machen kann. Das verlangt, nur etwas mehr Geiſt und Witz Erſt wenn dieſe drei Forderungen auf eine genügende Zahl von Wohnungen auf ausreichenden Raum in der Wohnung und auf Schönheit der Wohnungen erfüllt ſind, dann können wir auch die einzelnen Wünſche der Menſchen berückſichtigen. Es iſt müßig, immer wieder die Frage zu ſtellen, ob Siedlerſtelle oder Stockwerkhaus Die Art des Bauens hängt nämlich von den Mitteln ab. die zur Verfügung ſtehen. Und wenn wir jetzt in einer Zeit leben, in der mit Material aller Art, aber auch mit Arbeitskraft geſpart werden muß dann müſſen wir natürlich auch mit dem Bau von Einzelwohnun⸗ gen ſparſam umgehen Der deutſche Arbeiter kann auch nicht 80 oder gar 100 Mark Miete bezahlen. Es müſſen Wohnungen gebaut werden, bei denen die Miete höchſtens 25 Mark oder 30 Mark beträgt. Wenn in den nächſten Jahren drei Millionen Wohnun⸗ gen in Deutſchland erſtellt werden müſſen, dann erfordert das neue zuſammenfaſſende Maßnahmen Alle materiellen Mittel der Deutſchen Arbeitsfront werden zuſammengefaßt und eingeſetzt Eine neue Trägergeſellſchaft iſt gegründet worden in der die Baugeſellſchaften der DAF, die Bank der Deutſchen Arbeit und die Verſicherungen der Deutſchen Arbeitsfront zuſammengefaßt werden Als beſondere An⸗ erkennung für die in Frankfurt und im Gau Heſſen⸗Naſſau geleiſtete muſtergültige Arbeit erhob der Reichsorganiſations⸗ leiter den bei Oberurſel gegründeten am heutigen Tag von ihm eröffneten Gauſiedlungshof zum Reichsſiedlungs⸗ hof zu einer Hochſchule des Siedelns, Bauens und Wohnens. Der Reichsſiedlungshof fen die geiſtige Zentrale für die ge⸗ ſamte Siedlungsarbeit ſein. Die enge Zuſammenarbeit des Reichsſiedlungshofes mit der Univerſität gibt die Gewähr dafür daß ſeine Arbeiten zu einem beachtlichen Erfolg füh⸗ ren werden. Der Reichsorganiſationsleiter ſchloß ſeine Anſprache mi einem Hinweis darauf, daß rings um uns Deutſche eine nervöſe aufgeregte und änaſtliche Welt lebt. In der oleichen Zeit aber können wir in Deutſchland zu Kundgebungen und Tagungen zuſammenkommen und Ausſtellungen veranſtal⸗ ten die ſich mit dem aroßen ſozjalen Problem des Bauee von Wohnungen und Siedlungen beſchäftigen Das iſt ein Zeichen dafür daß Deutſchland den Frieden wahrt. Wei! wir an unſeren Wert an die Kraft unſeres Volkes und unſerer Raſſe glauben deshalb ſind wir ſo rubia ſo ſtark. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichskanzler und dem Geſang der Nationalhymnen ſchloß die eindrucks⸗ volle Kundgebung. Die Ehrengäſte, an ihrer Spitze dei Reichsorganiſationsleiter, beſichtigten dann eingehend dit große Ausſtellung. Die Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung in Frank⸗ furt a. M. 1938 bietet einen geſchloſſenen Ueberblick über alle Fragen des Bau- und Siedlungsweſens, über die tech⸗ niſchen Fragen der Bauwirtſchaft, über die baukünſtleri⸗ ſchen Probleme, über die großen Aufgaben des Siedlungs⸗ baues und die Vorausſetzungen zu ihrer Löſung und über alle bauwirtſchaftlichen Fragen. Dieſe Ausſtellung hat ſich bewußt zum Ziel geſetzt, nicht nur der Wirtſchaftswerbung zu dienen, ſondern auch die Aufgabe zu erfüllen, den ge⸗ genwärtigen Stand des deutſchen Bau⸗ und Siedlungs⸗ weſens als eines entſcheidenden Ausdrucks des ſozialen und kulturellen Lebens Deutſchlands in eindrucksvoller Weiſe zu zeigen. Träger der Ausſtellung iſt die Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗ Geſellſchaft Frankfurt a. M., die bei der Vorbereitung und Durchführung dieſer Ausſtellung weitgehend unterſtützt wurde pon den am Bau⸗ und Siedlungsweſen beteiligten Stellen der Partei des Staates, der Städte und der Wirt⸗ ſchaft. Die Schirmherrſchaft über die Ausſtellung hat Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley übernommen, der auch die Ausſtellung am Samstag, den 3. September, er⸗ öffnet. Die Ausſtellung umfaßt mit den 5 großen Hallen und dem weiträumigen Freigelände 70000 Quadratmeter und iſt damit eine der größten Fachausſtellungen Deutſch⸗ lands überhaupt. Der einheitliche Aufbau der Ausſtel⸗ lungsſtände in den großen Hallen gibt ein geſchloſſenes Geſamtbild. Die Wände und Säulen, zum Teil auch die Decken der Ausſtellungshallen ſind mit Sperrholz, Rauh⸗ faſertapete und Zellwollenbeſpannung einheitlich verkleidet, ſo daß die einzelnen Stände mit ihren mitunter ſo ver⸗ ſchiedenartigen Ausſtellungsgegenſtänden ſich gut in das Geſamtbild einfügen. Viele Ausſteller haben zudem in die⸗ ſem Geſamtrahmen große eigene Stände aufgebaut, die in ihrer geſchmackvollen Ausführung den Geſamteindruck der Ausſtellung noch weſentlich erhöhen. Alle am Bau⸗ und Siedlungsweſen beteiligten Gruppen der Wirtſchaft, die Deutſche Arbeitsfront, der Reichsnährſtand, Behörden des Reiches, die großen Organiſationen des Wohnungs⸗ und Siedlungsweſens, die Banken und Sparkaſſen haben große Stände belegt, wie auch alle führenden Unternehmungen 95 privaten Bauwirtſchaft auf dieſer Ausſtellung vertreten In. „Von den fünf Ausſtellungshallen dienen den wirtſchaft⸗ lichen Belangen der Wirtſchaftswerbung nur drei! während die Feſthalle(Halle 1) und das Erd und Obergeſchoß der angrenzenden Halle 5 ausſchließlich im Dienſte der Fragen unſerer Baukultur und der grundſätzlichen Planung ſtehen. Die Sonderabteilungen„Lebensräume Deutſcher Städte“ und„Staatsführer und Baukunſt“ geben einen Einblick in die wichtigen baukünſtlerſſchen Probleme und in die pla⸗ neriſchen Aufgaben der Städte. 1 Auf dem Freigelände hat das Gauheimſtättenamt eine Muſterſledlung errichtet, die mit ihren zehn Wohnhäuſern, dem Gemein⸗ ſchaftshaus und der Muſteranlage für Kleintierzucht eine einzigartige Sehenswürdigkeit bildet. die jedem Siedler und Bauluſtigen wertvolle Anregungen aibt. Das Muſter⸗ lager des Reichsarbeitsdienſtes hat eine vorzügliche Aus⸗ aten erfahren und ermöalicht einen Einblick in das ägliche Leben des Arbeitsmannes. In beſonderen Ausſtel⸗ lungen werden zugleich die volitiſche Erziehungsarbeit und wirtſchaftlich wertvolle Arbeitsleiſtungen des Arbeitsdien⸗ ſtes gezeigt. Große Induſtrieunternehmungen und ihre Verbände haben auf dem Freigelände beſondere Ausſtel⸗ lungsbauten errichtet ſo u. a. ein Haus das faſt aus neuen deutſchen Werkſtoffen errichtet wurde. Techniſche Neuerun⸗ gen im Bauweſen, neue Bauſtofke aller Art ſind ſowohl m Freiglände wie in dem großen Haus der Technik zu ſehen Die Akademſe für Bauforſchung hat zudem ein Haus nach einer neuartigen, bisher nur in der Oſtmark gebräuch⸗ lichen Bauweiſe errichtet, bei dem an Stelle des Mörtels ſchnell zu verlegende elaſtiſche Platten verwandt werden. So bietet die Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung 1938 in Frankfurt a. M allen am Bau⸗ und Stedlungsweſen In⸗ tereſſierten vielfache Anregung. Sie zeigt dem Architek⸗ ten und Bauplaner neue Bauſtoffe techniſche Fort⸗ ſchritte, die Grundſätze zeitgemäßen Planes, gute und reiswerte Lieferungsmöglichkeiten. Für die Baubehör⸗ en und Baukünſtler wird die Ueberſicht über die Entwicklung baukünſtleriſchen Schaffens ebenſo von beſon⸗ derem Intereſſe ſein wie die Darſtellung der techniſchen Fortſchritte, die im Rabmen des Vieriabresplanes entwik⸗ felt wurden. Dem Bauinduſtriellen und Bau handwerk er zeigt die Ausſtellung die vielfachen Ver, wendungsmöglichkeiten der neuen Bauſtoffe, die Einord⸗ nung der deutſchen Bauwirtſchaft in den Geſamtrahmer der deutſchen Rohſtoffwirtſchaft. Dem Bauherrn und Bauluſtigen wird eine Antwort auf die Fragen er⸗ teilt Soll und kann ich bauen“,„Stadtwohnung und Land⸗ heim“,„Mietheim oder Eigenheim“. Alle Bauſchaffenden gewinnen einen Einblick in das techniſche Fortſchreiter ihres ſo vielfach gegliederten und ſpezialiſierten Berufes Dem Siedler endlich und dem, der einmal ſiedeln will, zeigt die Ausſtellung die Schönheiten und Vorteile der Siedlerſtellen, die zweck⸗ und zeitentſprechende und dabei doch preiswerte Einrichtung des Heimes. Eas iſt ein umfaſſendes Ziel, das ſich diefe Ausſtellung geſtellt hat. Die ſtarke Beteiligung aller mit dem Bau⸗ und Siedlungsweſen in Verbindung ſtehenden Stellen zeigt zu⸗ gleich, daß dieſe erſte Reichsfachausſtellung des Bau⸗ und e im Dritten Reich nich: nur das bedeu⸗ tendſte Ereignis der deutſchen Bauwirtſchaft ſeit der Macht⸗ übernahme durch den Nationalſoztalismus iſt, ſondern in 1 Geſamtheit und auch durch große Tagungen, die im Rahmen der Ausſtellung ſtattfinden, eine machtvolle Kund⸗ gebung des deutſchen Bau⸗ und Siedlungsweſens darſtellt. Die Ausſtellung iſt vom 3. September ois 3. Oktober täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Von der Deutichen Reichsbahn werden in beſonders großem Um⸗ fange Sonntags rückfahrkarten ausgegeben: Von allen Bahnhöfen in einem Umkreis von 250 Kilome⸗ tern um Frankfurt a. M. zum Wochenende mit einer Gel⸗ tungsdauer von Mitternacht Freitag und Samstag bis Montag 24 Uhr; außerdem mit der gleichen Geltungsdauer don den auch weiter gelegenen Bahnhöfen, auf denen ſtän⸗ dig Sonntags rückfahrkarten nach rankfurt a. M. auflie⸗ zen Für Mittwoch werden von allen Bahnhöfen im Um⸗ reis von 150 Kilometer um Frankfurt a. M. Sonntags⸗ rückfahrkarten ausgegeben. die von Mitternacht Dienstag auf. bis zum i 12 Uhr(ſpäte⸗ ſter Antritt der Rückfahrt) gültig 5. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Opfertagsſpiele des Kreiſes III. Rheinau, Kurpfalz, Rohrhof— 98 Seckenheim 5: 1 Ein friſches, zugvolles Spiel legten die Kombinierten hin, dem die Seckenheimer nichts entgegenzuſetzen hatten. Was nützt gegen ein ſolch frohes, temperamentvolles Geſchehen alle Technik, wenn der notwendige Einſatz fehlt. Oder haben f die am kommenden Sonntag be⸗ ſich die Seckenheimer auf ginnenden Verbandsſpiele geſchont? * Phönix, Käfertal komb.— Brühl, Ilvesheim komb. 38. Am geſtrigen Sonntag trafen ſich zwei Auswahl⸗ mannſchaften der Obigen auf dem Sportplatz hinter der Uhlandſchule. Zu dem Treffen, das ſchöne ſportliche Leiſtun— gen zeigte, waren nur wenige Zuſchauer erſchienen. Während Phönix, Käfertal das beſſere Spiel zeigte, war Brühl Ilves⸗ heim energiſcher und eifriger. Vor allem hatte Brühl/ Ilves⸗ heim in den hinteren Reihen die beſſere Verleidigung, die manche Chance des Gegners zunichte machte. In der erſten Hälfte lag Phönix/ Käfertal im Angriff, ſodaß dieſe Kom⸗ bination in dieſer Halbzeit auch zwei Tore erzielen konnte. Brühl/ Ilvesheim konnte aber ein Tor aufholen. Nach dem Wechſel zeigte ſich dieſe Mannſchaft überlegen und konnte auch den Ausgleich herſtellen. Bei einem ſchönen Schluß⸗ ſpiel erzielten beide Parteien noch je ein Tor und ſtellten damit das Endreſultat her. Auswärtiger Spot Fußball Opfertagsſpiele im Reich: Berlin: National⸗M. A— National⸗M. B 1 Wien: Wien— Nürnberg⸗Fürth 35 Aachen: Gauelf Mittelrhein— Nachwuchself 4 Süddeutſche Opfertagsſpiele: Gau Südweſt: SV. Wiesbaden— Frankfurt: O Fg. Mombach 1·0 Mainheſſen A— Saarpfalz A 4.1 Saarbrücken: Mainheſſen B— Saarpfalz B 7:1 Ludwigshafen— Worms 225 Frankenthal— Ludwigshafen B 71 Kaiſerslautern— Pirmaſens 10 Offenbach⸗Stadt— Offenbach⸗Land 6·2 Homburg— Neunkirchen 151 Wiesbaden: Kreis Wiesbaden— Kreis Mainz 2:2 Gau Baden: i Heidelberg— VfR. Mannheim Weinheim— SV. Waldhof. Wiesloch⸗Sandhauſen— SVg. Sandhofen FV. Lahr— Freiburger Fc. 1. FC. Pforzheim— SV. 09 Niefern Gau Württemberg:. Reutlingen— Württembergiſche Auswahl Heilbronn— Stuttgarter Kickers Tübingen— VfB. Stuttgart Ulm— Augsburg Sfr. Eßlingen— Union Böckingen Ludwigsburg⸗Kornweſtheim— Zuffenhauſen Biberach— SSV. Ulm Schvambera— Stuttgarter Sc. 7 —¹ (080) SPH DO OO 1:1 im Opfertagsſpiel Schöne Leiſtungen unſerer Nationalen. Die deutſchen Fußballer ſtehen vor zwei Länderkämp⸗ fen: gegen Polen und Rumänien. Nach dem ſchlechten Ab⸗ ſchneiden bei der Weltmeiſterſchaft in Paris müſſen wir nun die Einheit finden, die unſere Nationalmannſchaft in der kom⸗ menden Spielzeit wieder auf die Höhe führt, die ihr bei der reichen Spielerauswahl und dem großen techniſchen Können gebührt. Das Opfertagsſpiel zweier Nationalmannſchaften am Sonntag im Berliner Olympiſchen Stadion gab hier zahlreiche Aufſchlüſſe. Der ſchöne, bewegte Kampf ſtellte viele der Spieler ins hellſte Licht. Wenn das Treffen etwas un⸗ erwartet mit einem 1:1(0:1)⸗Unentſchieden endete, nach⸗ dem man allgemein einen Sieg der A⸗Mannſchaft mit den zahlreichen Wiener Spielern erwartet hatte, dann iſt das auf den großen Eifer und das unverwüſtliche Temperament der jungen, ehrgeizigen Spieler in der B⸗Vertretung zurückzufüh⸗ ren. Jedenfalls bot ſich für die Verantwortlichen im deuk⸗ ſchen Fußballſport hier mancher Hinweis, wie ſich die deutſche Nationalelf in Zukunft zu geſtalten hat.— Es ſpielten: A⸗Mannſchaft: Raftl(Wien); Janes(Düſſeldorf), Streitle e Gelleſch(Schalke), Mock(Wien), Kit⸗ zinger(Schweinfurt); Lehner(Augsburg), Hahnemann, Stroh (Wien), Schön(Dresden), Peſſer(Wien); n B⸗Mannſchaft: Jakob(Regensburg); Münzenberg (Aachen), Appel(Berlin); Jakobs(Hannover), Goldbrunner (München), Männer(Hannover); Malecki, Pöhler(Hanno⸗ per), Gauchel(Neuendorf), Wirſching(Frankfurt), Wilde (Berlin). Zur Wahl ſtellten ſich als Spielführer Mock und Münzenberg. Das Spiel Gleich in den erſten Minuten gab es ſchon mehrere Eck⸗ bälle, bei denen aber die beiden Torhüter voll auf dem Poſten waren. Der Dresdner Schön, der zum erſten Male nach ſei⸗ ner ſchweren Verletzung wieder in einer Nationalmannſchaft ſpielte, verſtand ſich mit dem Wiener Peſſer ausgezeichnet, und gerade dieſer linke Flügel der A-⸗Mannſchaft, der durch ſein feines Zuſammenſpiel, durch ſeine verblüffenden Einfälle und durch die techniſche Gewandtheit in allen Lagen die Zu⸗ ſchauer begeiſterte, machte Goldbrunner und Münzenberg viel zu ſchaffen. In der 15. Minute war es ein Kopf⸗ ball Schöns, wenig ſpäter eine Bombe Hahnemanns, in der 25. Minute ein energiſcher Einſatz Peſſers und dann ein glän⸗ zendes Zuſammenſpiel Hahnemann⸗Peſſer, die Jakob ſchwere Aufgaben ſtellten. Aber der Regensburger hatte einen präch⸗ tigen Tag. In der 32. Minute ließ Schön überraſchend einen Bombenſchuß los, der nur knapp über die Latte ſtrich. Wenig ſpäter kam dann die B⸗Mannſchaft mitten in der Dlangperiode der Gegner zum überraſchenden Führungstor. Männer gab den Ball an Appel, der bis 30 m vor dem gea⸗ neriſchen Tor vorlief und gerade vor Janes, der etwas zu weit aufgerückt war, den Ball Über Wirſching an Gauchel gab. Der Neuendorfer hob das Leder beſonnen über den am Boden liegenden Raftl ins Netz. Jetzt kam die B⸗Mann⸗ ſchaft immer mehr in Schwung, beſonders Maleck und Wilde, die beiden ſchnellen Außenſtürmer, ſorgten immer wieder für Verwirrung. Aber gegen dis Klaſſe⸗Abwehr des Gegners war es überaus ſchwer anzukommen. Ausgleich durch Elfmeter. Die zweite Halbzeit begann mit einem Lattenſchuß von Gauchel. Nach etwa fünf Minuten löſte ſich die A⸗Mann⸗ ſchaft aus ihrer Umklammerung und zeigte jetzt ein wunder⸗ ſchönes Zuſammenſpiel. In der 36. Minute ſchoß Stroh un⸗ haltbar einen Strafſtoß zum Ausgleich ein. Die Mannſchaften Man ſah auf dem Spielfeld einige Leiſtungen, die uns zu der Hoffnung berechtigen, daß unſere Nationalelf neue Erfolge erringt. Jakob war diesmal im Tor weitaus beſ⸗ ſer als Raftl, obwohl der Wiener weniger beſchäftigt wurde. Von den vier Verteidigern war Janes mit Abſtand der beſte Mann. Ueberhaupt machte das Paar Janes⸗ Streitle den unverkennbar beſſeren Eindruck als Mün⸗ zenberg⸗Appel. Von den ſechs Läufern muß man vor allem Männer nennen. Er war gleichauf gut im Zer⸗ ſtören und im treibenden Zuspiel. Mock bewies einmal wie⸗ der, daß er der beſte deutſche Mittelläufer iſt. Im A⸗Sturm war es ein Genuß, dem herrlichen Zuſammenſpiel zwiſchen Schön und Peſſer zuzuſehen. Enttäuſcht hat im A⸗Sturm Lehner, der zu Hahnemann nicht die rechte Fühlung finden konnte. Wirſching erfüllte im Angriff der B⸗Elf nicht die Erwartung. Dabei muß man aber berückſichtigen, daß der Frankfurter noch ſehr jung iſt und bei dem ſchlech⸗ ten Boden mit ſeinen Kräften nicht auskam. Beurteilt man die Mannſchaften in großen Zügen, ſo muß man auf der einen Seite die techniſche Reife der A⸗ Spieler feſtſtellen, auf der anderen Seite aber den Elan und die ſpritzige Kampf⸗ weiſe des tatendurſtigen Nachwuchſes anerkennen. . Gaar p'alz hatte Pech Mainheſſen A— Saarpfalz A 41. In der Hauptveranſtaltung des Opfertags in Frank⸗ furt ſtanden ſich auf dem Eintracht⸗Platz die Auswahlmann⸗ ſchaften von Mainheſſen und Saarpfalz gegenüber. Die Saar⸗ pfälzer ſpielten wenig glücklich. Sie waren zumeiſt, beſonders in der zweiten Halbzeit, überlegen, aber die Treffer ſchoſſen die Gaſtgeber. Dazu hatte Remmert(Rot⸗Weiß Frank⸗ furt) im Tor der Mainheſſen einen prächtigen Tag. In der zweiten Hälfte mußte Mainheſſen zeitweiſe mit zehn Leuten ſpielen, aber gerade in dieſer Zeit wurde der Sieg ſicher⸗ geſtellt. Saarpfalz B— Mainheſſen B 17. Eine ſtarke Enttäuſchung bereitete die B⸗Mannſchaft der Saarpfalz, die in Saarbrücken vor 1200 Zuſchauern gegen die zweite Auswahl von Mainheſſen antrat. Die Gäſte waren ausgezeichnet in Schwung, und in ihrem Sturm wurde herzerfriſchend geſchoſſen. Beſte Leute beim Sieger waren Pflug(Niederrad) und Kraus(Biebrich). Göhlich(Offen⸗ bach), Wörner(Frankfurt) und Kraus(2) ſorgten vor dem Wechſel für eine 4:O-Führung. Nach dem Wechſel wurde die Ueberlegenheit der Gäſte vielleicht noch drückender, und Pflug(2) und Göhlich ſorgten durch drei weitere Treffer für den eindeutigen Sieg. Der Pirmaſenſer Soffel ſchoß beim Stand von 5:0 für die Sgarpfalz den Ehrentreffer. Leichtathletik Entſcheidungen bei den Europameiſterſchaften. 400 m Hürden: 1. Joye(Frankreich) 53,1, 2. Kovacs (Ungarn) 53,5, 3. Areskoug(Schweden) 53,8, 4. Glaw(D.) 54,2, 5. Hölling(D.) 54,6, 6. Kellerhals(Schweiz) 55,0 Sek. OO m: 1. Brown(Großbritannien) 47,6, 2. Baum⸗ garten(Holland) 43,2, 3. Linnhoff(D.) 48,8, 4. Gorkot (Ungarn) 48,9, 5. Tammito(Finnland) 49,1, 6. v. Wachen⸗ feldt(Schweden) 50,0. Sek. 5 0 0 m: 1. Maki(Finnland) 14:26,8, 2. Jonſſon (Schweden) 14:27,4, 3. Pekuri(Finnland) 14:29,2, 4. Emery (Großbritannien) 14:46,2, 5. Nofi(Polen) 14:47,8, 6. Min. Carſtairs(Großbritannien) 14:51,0 200 m: 1. Oſendarp(Holland) 21,2, 2. Scheuring (D.) 21,6, 3. Pennington(Großbritannien) 21,6, 4. Sgelens (Belgien) 21,7, 5. Gyenes(Ungarn) 22,0, 6. Jenkins(Groß⸗ britannien) 22,0 Sek. 110 m Hürden: 1. Finlay(Großbritannien) 14,3, 2. Lidman(Schweden) 14,5, 3. Braſſer(Holland) 14,8, 4. Thornton(Großbritannien) 14,8, 5. Kumpmann(D) 1578, 6. Ehriſten(Schweiz) 15,4 Sek Hammerwerfen: 1. Hein(D.) 58,77, 2. Blaſk (D.) 57,34, 3. Malmbrandt(Schweden) 51,23, 4. Honnula (Finnland) 49,88, 5. Wirtz(Frankreich) 48,75, 6. Nido (Schweiz) 46,68 m. 8 00 m: 1. Harbig(D.) 1.506(neuer deutſcher Rekord), 2. Leveque(Frankreich) 151,8, 3. Lanzi(Italien) 52,0, 4. Bauman(Holland) 1:52,38, 5. Anderſſon(Schwe⸗ ) 1.53, 0, 6. Peußa(Finnland) 12540 Min. Dreiſprung: 1. Rafjaſaari(Finnland) 15,32, 2. Noren(Finnland) 14,93, 3. Kotraſchek(D.) 14,73, 4. Pala⸗ moitis(Griechenland) 14,70, 5. Turco(Italien) 14,64, 6. L. Anderſſon(Schweden) 14,30 m. Stabhochſprung: 1. Sutter(D.) 4,05, 2. Ljund⸗ berg(Schweden 4,00, 3. Ramadier(Frankreich) 4,00, 45 Schneider(Polen) 4,00, 5. Romeo(Italien) 4,00, 6. Rei⸗ nikka(Finnland 3,90 m. 7 8 Hanoͤball am Opfertag Im Mittelpunkt ſtanden die beiden großen Auswahl⸗ ſpiele, die die Elite des deutſchen Handballſporks im Kampfe ſahen. In Weißenfels mußte die Gaugruppe Mitte der Gaugruppe Süd einen knappen 10:9(4:4)⸗Erfolg über⸗ laſſen und in Hagen verlor die Gaugruppe Weſt gegen Oſt mit 8:12(2:5). Im Gau Süd weſt wurde ein Lehrgang mit einem Uebungsſpiel abgeſchloſſen. Die Südweſt⸗Gauelf ſtand der Darmſtädter Stadtelf gegenüber. Nach ausgezeichneten Lei⸗ ſtungen trennte man ſich 13:13(6:7). Vorher hatte Gries⸗ heim Darmſtadt⸗B mit 18:8 das Nachſehen gegeben. Wor⸗ matia Worms unterlag TSV. Herrnsheim 4:10. Das wichtigſte Spiel im Gau Baden war das Tref⸗ fen der beiden Stadtmannſchaften von Weinheim und Mann⸗ heim. Die Mannheimer Kombination aus Spielern des SV. Waldhof, des Reichsbahn⸗SV. und des TV. 46 war bedeu⸗ tend beſſer, zumal die Weinheimer Hintermannſchaft ſehr un⸗ ſicher war. Mit 15.4(9:2) ſiegten die Mannheimer, die in dem Reichsbahn⸗Torhüter, Vollmer eine vorzügliche Kraft beſaßen. Die Frauen des SV. Waldhof ſchlugen die Hei⸗ delberger Stadtvertretung 11:0. Tgde. Ketſch beſiegte Line Ketſcher Auswahl 12:4. In Württemberg verlor der Meiſter SV. Urach gegen die Stuttgarter Stadtmannſchaft 5:8. Die übrigen Spiele brachten durchweg die erwarteten Ergebniſſe. O⸗Kampfſpiele 1938 begonnen Mit den modernen Fünfkämpfen. Die NS.⸗Kampfſpiele 1938 wurden am Sonntag in der feſtlich geſchmückten Stadt der Reichsparteitage mit der erſten Uebung zum Modernen Fünfkampf eingeleitet. Auf dem Truppenübungsplatz Tennenlohe hatte die Klaſſe A den H⸗km⸗Geländeritt, die Klaſſe B die 7,5⸗Em⸗Motorrad⸗ Geländefahrt zu erledigen. In Anweſenheit des Reichsſport⸗ führers, SA.⸗ Gruppenführer von Tſchammer und Oſten, nahmen 36 Teilnehmer der Klaſſe A den ſchweren Kampf auf. Auf dem Truppenübungsplatz Tennenlohe war ein mit 20 Hinderniſſen vorgeſehener, nicht allzu ſchwieriger Kurs abgeſteckt, ſodaß es zahlreiche fehlerloſe Ritle gab. Zwei Doppel⸗Tiefſprünge boten noch die meiſten Schwierigkei⸗ ten, und hier gab es auch wiederholt Fehlerpunkte. Einen bös ausſehenden Sturz tat Pol.⸗Wachtm. Pflaumbaum, der ſich aber bald wieder aufraffte und weiterritt. Der Wehr⸗ machtsmeiſter Oblt. Lemp mußte gleich als Zweiter ſtarten und blieb mit ſeinen 9:57 Min. nicht lange an der Spitze. Lange Zeit hielt Oblt. Wiedemann mit 9:38 Min. die Spitze, aber dann wurde er doch von Ltn. Nielſen mit 9:28 Min. klar übertroffen. Mit dem vorletzten Reiter holte ſich die Polizei die Führung, Pol.⸗Wachtm. Schlömp(Ber⸗ lin) ſchaffte die Strecke in 913 Min. Schlömp, der ein guter Schütze, Fechter und Läufer iſt, dürfte im weiteren Verlauf des Kampfes noch eine wichtige Rolle ſpielen.— Die Er⸗ gebniſſe waren: 5 km⸗Geländeritt: 1. Pol.⸗Wachtm. Schlömp (Berlin), 2. tn. Nielſen(Allenſtein), 3. Oblt. Wiedemann (Würzburg), 3. SS.⸗Scharf. Rhinow(Berlin), 5. Pol.⸗ Wachtm. Mechtold(München), 6. Pol.⸗Oberw. Schuppel (Konſtanz), 7. Feldw. Garvs(Wünsdorf), 8. Oblt. Eramer (Greifswald), 9. Oblt. Lemp(München), und Oblt. Frhr. v. Schlotheim(Hannover), 11. SS.⸗Oberſcharf. Bramfeldt (Berlin), 12. NS. Mann Häfele(Tübingen). Europameiſterſchaff der Nuderer Vier Siege bei den Ruder⸗Europameiſterſchaften kann Deutſchland als ſtolzen Erfolg verbuchen. Eine Kraftprobe voll ungeheurer Spannung iſt beendet. Oft fiel die Entſchei⸗ dung nur mit ein Zehntel, ſogar ein Hundertſtel⸗Sekunde. Mit den vier Siegen aus insgeſamt ſieben Rennen verlei⸗ digte Deutſchland mit Erfolg den im letzten Jahr eroberten Clandaz⸗Pokal als Preis der Nationen. Der Wiener Ha⸗ lenöhrl beherrſchte das Sechſerfeld im Einer vollkommen, ſodaß der Erringung ſeiner erſten Europameiſterſchaft nichts im Wege ſtand. Ebenſo überlegen waren Eckſtein⸗Stel⸗ zer vom RK. am Wannſee im Zweier o. St., wo lediglich zwiſchen Italien und Dänemark der Kampf um den zweiten Platz entbrannte. Vielverſprechend eingeleitet wurden die Titelkämpfe am Sonntag auf dem Mailänder Waſſerflug⸗ hafen durch den Erfolg von Wratislawta Breslau im Vierer o. St. Nur mit ein Zehntel⸗Sekunde Vorſprung konnten ſich die Schleſier vor den aufkommenden Italienern ins Ziel retten. Ausſchlaggebend für den Sieg in der Na⸗ tionenwertung war aber das Achter⸗Rennen, das die Mannſchaft des Berliner R. zu einem herrlichen Erfolg geſtaltete. In beſtechender Zuſammenarbeit wurden am Schluß die Angriffe der Ungarn und Italiener abgewieſen und damit der wohl wertvollſte Sieg herausgeholt. Olympiſche Winterſp ele in St. Moritz Brüſſel, 5. Sept. Der Vollzugsausſchuß des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees, der in Brüſſel unter Vor⸗ ſitz des Präſidenten Graf Baillet⸗Latour tagte, hat beſchloſ⸗ ſen, die olympiſchen Winterſpiele 1940 an die Schweiz zu vergeben. Gleichzeitig wurden weitere Beſchlüſſe über die Sommerſpiele in Finnland gefaßt. Für die Winterſpiele lagen drei Bewerbungen vor: Lake Placid, Lahti und St. Moritz. Als Beginn der olympiſchen Sommerſpiele in Hel⸗ ſinkt wurde der 20. Juli beſtätigt. Die Dauer der Wett⸗ kämpfe erſtreckt ſich bis zum 4. Auguſt. 1 der„Siebe! Fh 104“ durch Europa, Das. Schnellreiſeflugzeug „Siebel Ph 104“ der Siebel⸗Flugzeugwerke alle, das am 2 Septem⸗ er mitternachts auf dem Flughafen Tempel⸗ hof zu einem 24⸗Stun⸗ den⸗Europaflug geſtartet iſt, bewältigte die 6200 Kilometer lange Strecke mit einer Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von rund Stundenkilometer. Unſer Bild zeigt die Be⸗ ſatzung während der Be⸗ rüßung nach der glück⸗ 10 Landung in Tem⸗ elhof. Rechts Flugzeug⸗ hrer 290 Zieſe, Dritter von rechts der Chef der Firma Siebel. Weltbild(M). g