9 N ans 1 e e Nr 209 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 7. September 1938 Die Kulturtagung Große Rede Adolf Hitlers— Verkündung der Nationalpreisträger: Todt, Porſche, Heinkel 5 und Meſſerſchmitt. Wie auf allen früheren Parkeitagen nahm auch diesmal Adolf Hitler ſelbſt zu den kulturellen Problemen Stellung, die nach nationalſozialiſtiſcher Anſchauung untrennbar mit den Lebensfragen der Nation verflochten ſind. So ſah der Abend im Opernhaus nicht nur die geſamke Führerſchaft der Bewegung, ſondern auch alle leitenden Männer des Reiches und die Vertreter der Kunſtbehörden, die als Ehrengäſte der Partei in Nürnberg weilenden Dichler, Schrifkſteller und Komponiſten und bildende Künſtler. Reichsleiter Dr. Goebbels verkündete die Namen der brd Nationalpreisträger, und zwar Dr.-Ing. Todt, Dr. Porſch ee, Dr. Heinkel und Dipl.-Ing. Meſſerſchmikt. Die Siebente Symphonie Anton Bruckners eröffnete die Veranſtaltung. Die Wiedergabe durch das Berliner Philharmoniſche Orcheſter unter der Stabführung des Ge⸗ neralmuſikdirektors Profeſſor Weisbach ſchloß alle Schön⸗ heiten dieſes meiſtgeſpielten Werkes des großen Tondich⸗ ters in ſich. Nachdem der Beifall verebbt war, nahm der Beauf⸗ tragte des Führers für die Ueberwachung der geſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Erziehung der NSDAP, Alfred Roſenberg, das Wort zu einer Rede, in der er den„Kampf für die nationalſozialiſtiſche Revolution in ihrer Ganzheit“ behandelte. Reichsleiter Alfred Noſenberg führte nach dem Bericht der Nationalſozialiſtiſchen Partei⸗ korreſpondenz in ſeiner Rede aus:„Wenn auch in dieſen Jahren nach der Machtübernahme die unmittelbaren Probleme des ſtaatlich⸗ſozialen Aufbaues und der äußeren Unabhängigkeit im Vordergrunde der deutſchen Arbeit ſtan⸗ den, ſo iſt darüber doch nie vergeſſen worden, daß die Ge⸗ ſamtheit aller Handlungen bedingt war von einer beſtimm⸗ ten inneren Haltung zu dem uns überkommenen Schickſal. Immer mehr Lebensgebiete wurden von der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung durchdrungen, und in immer feinere Veräſtelungen unſeres Daſeins mußte ſich unſer Denken und Fühlen begeben, um zu allen auftretenden Problemen in⸗ nerlich Stellung zu nehmen und dann nach außen die not⸗ wendige Form der Geſtaltung zu finden. Dieſes Hineinwachſen in das Tiefenleben des deutſchen Volkes hat jene Kräfte mit Unruhe erfüllt, welche in Er⸗ kenntnis der eee eines politiſchen Kampfes zwar bereit waren, ſich mit dem nationalſozialiſtiſchen Staat endlich abzufinden, die aber immer noch glaubten, den Na⸗ tionalſozialismus nur als eine politiſch⸗ſoziale Erſcheinung bewerten zu, können mit der ſtillen Hoffnung, daß nach der Bewältigung der früher von ihnen nicht gelöſten Probleme auf dieſen Gebieten ſie nach und nach wieder den entſchei⸗ denden geiſtigen und weltanſchaulichen Poſten auf der Kom⸗ mandobrücke beziehen könnten. Aber da, ebenſowenig wie der bengerge aße politiſche Zuſammenbruch eingetreten war, nun auch die weltanſchauliche Feſtigung entgegen allen Prophezeiungen ſicher und zukunfksbewußt fortzuſchreiten begann, ſo ſteht beſonders das letzte Jahr im Zeichen vieler namentlich von jenſeits der Grenzen dern Kämpfe nicht nur gegen das Deutſche Reich, ſondern gegen die dieſes Reich heute tragende nationalſozialiſtiſche Miſchaulng von Leben und Schickſal. Inmitten dieſer Auseinanderſetzungen iſt es nun bezeich⸗ nend, daß ein zuſammengefaßter Anſturm gegen die weltan⸗ ſchauliche Kernſtellung des Nationalſozialismus eröffnet wor⸗ den iſt. Von hohen und höchſten Stellen weltanſchaulich⸗poli⸗ tiſcher Inſtitutionen, die das Aufkeimen eines neuen Lebens nicht anerkennen wollen, ſind in dieſem Jahr in ſteigendem Maße hemmungsloſe Angriffe gegen die innere Geſtalt un⸗ ſerer Bewegung geführt worden. Eine altersſchwache Polemik Die Raſſenlehre wurde als Element der Uneinigkeit, der Hoffart des geit Separatismus und des Fanatismus hingeſtellt, als Barbarei und ſchlimmſter Rückfall ins Tie⸗ kiſche bezeichnet. Es verbündeten ſich dieſe weltanſchaulichen Inſtitutionen hierbei mit dem angeblich bis aufs Blut be⸗ kämpften, jedoch gleichfalls univerſaliſtiſchen atheiſtiſchen Marxismus; aber wie man einſt auch ſchon gemeinſam ver⸗ geblich gegen die politiſche Kampfbewegung von 1919 bis 1933 angegangen war, ſo tragen auch alle dieſe Angriffe ſchon das Zeichen einer altersſchwachen Polemik. Man laubt jedoch, durch die Härte der Worte und durch die Häu⸗ gkeit von Anſprachen und Rundfunkſendungen über die immer offenſichtlicher werdende Brüchigkeit der geiſtigen Stellung hinwegtäuſchen zu können. Es wiederholt ſich ſo⸗ mit in unerer Zeit, was 15 in großen weltanſchaulichen Wenden und in Epochen großer Entdeckungen immer wie⸗ der gezeigt hat: Eine greiſenhafte Lehre will vor der An⸗ ſchauung eines neuen Werdens nicht weichen; jedoch läßt eine einmal gemachte wirkliche Entdeckung ſich durch keiner⸗ lei noch ſo ſchreiende Proteſte mehr ungeſchehen machen. Die Geſetze des Blutkreislaufes wurden nicht entdeckt von Kirchenkonzilien, ſondern durch das dr on beob⸗ achtende Forſcherauge europäiſcher Menſchen, die von dieſen Kirchenkonzilien mit dem Tode bedroht wurden. Die Raſſen⸗ kunde iſt ebenfalls nicht von den Kanzeln entdeckt worden, dieſe ſind deshalb auch nicht kompetent, über ſie zu urteilen. Das Auge ünſerer Zeit hat die Geſtalten des Lebens be⸗ wußt geschaut, die Grundgeſetze der Vererbung ſind er⸗ kannt, und keine 8 ſ0 leidenſchaftlichen Proteſte können 5 geſchichtliche ahrungstatſache mehr rückgängig mad en.= 1 Jede große Kunſt predigt ein klares Schönheitsideal. und jede Nakion hat einen don ihrem Raſſenkern bedingten ihr eigenen Kulturwillen. Nahe die Betonung dieſer Tat⸗ ſache iſt kulturwidrig, wohl aber der Verſuch, alle wuchs⸗ haften Geſtalten durcheinander zu miſchen, um in der Ver⸗ wiſchung aller Eigenarten eine ſtrukturloſe„univerſale“ „Menſchheit“ als erſtrebenswertes Ergebnis hinzuſtellen. Wenn von höchſten kirchlichen Stellen gegen die Raſſen⸗ erkenntnis und damit gegen die blutbedingten önheits⸗ ideale heute ſo leidenſchaftlich ges e wird, ſo 8 wir hier einmal etwas Entſcheidendes feſtſtellen. Den Stifter des Chriſtentums haben die untereinander artverwandten euro⸗ päſſchen Völker ihrer Art gemäß abgebildet. Ihre 9 haben dieſe Perſönlichkeit in der Form ideals gemalt und in Stein gemeißelt. ihres Charakter⸗ Nationalſozialiſtiſches Naſſebewußtſein Wenn man das Vorhandenſein eines. lehrt und dieſen in Geſängen und Gebeten preiſt, dann kann man auf die Dauer nicht Achtung und Befolgung der Geſetze dieſer Schöpfung als religionslos und ihre Verletzung als. Pflicht hinſtellen. Man kann auch nicht über Mangel an Religionsgefühl in der heutigen Welt klagen und im glei⸗ chen Atemzug dabei die Zerſetzung der Völker durch Mi⸗ ſchung fremdeſter Raſſen empfehlen, weil doch gerade Kreu⸗ zungen des 5 Blutes immer die Gefahr für inneres echtes Religionsgefühl mit ſich bringen. Nicht die Verteidigung der von der Schöpfung heraus⸗ gebildeten Lebensgeſtalt iſt Barbarei, ſondern die„weltan⸗ ſchaulich“ begründete Züchtung und Erhaltung von Geiſtes⸗ kranken, Idioten, Judenbaſtarden oder Mulatten bedrohen die Kulturkräfte aller Nationen. Die univerſaliſtiſche Lehre iſt lange als geiſtige Speiſe verabfolgt worden. Viele ſind an ihr nach einem alten franzöſiſchen Sprichwort geſtorben, an⸗ dere wurden dadurch willenlos gemacht, in Hypnoſe verſetzt. Immer aber hat Europa doch noch Abwehrkräfte gegen die Angriffe auf die Wurzeln ſeiner Kraft herausgebildet. Der ganz große Geſundungsprozeß des europäiſchen Erwachens aber geht heute im Zeichen des Raſſegedankens als Schutz der mißachteten Subſtanz aller Völker vor ſich. Wer heute angeſichts der nicht mehr zu leugnenden Er⸗ ebniſſe der Raſſenkunde gegen dieſe ankämpft, will eben eine geſunden und ſtarken Perſönlichkeiten, und er will auch keine ſtarken und geſunden Völker, ſondern erſtrebt geſpal⸗ tene Charaktere und gebrochene haltloſe Seelen als Voraus⸗ ſetzung für die Durchſetzung eines geiſtigen Imperialismus. Er wirkt in der Hoffnung, durch Aengſtigung der Ein⸗ bildungskraft über dieſe ſchwankenden Menschen zu herr⸗ ſchen. Aber die heutige Welt, die geſunden will, hat ihre Richtung ſchon eingeſchlagen, und ber fortſchreitende Rhyth⸗ mus wird in Zukunft jene Ergebniſſe zeitigen, die mit dem erſten Bekenntnis vorherbeſtimmt erſcheinen. Die Einſchüch⸗ terung des Menſchen mit ewiger Strafe im Jenſeits hat heute nicht mehr die Wirkung wie in den vergangenen Zei⸗ ten, und zornerfüllte Bannſprüche gegen wiſſenſchaftliche Entdeckungen haben im Laufe der Jahrhunderte wegen dau⸗ ernder Irrtümer ihrer Begründungen an Kraft erheblich eingebüßt. Wir ſind der feſten Ueberzeugung: den Geſetzen dieſes Lebens gehorchen erſt heißt ein großes Schickſal be⸗ greifen und ein wirklich öpferiſches Geſtalten ermög⸗ lichen. Das kann nach unſerer tiefen Ueberzeugung nicht ver⸗ werflich ſein. Bekenntnis zu den Werten des Volkstums Dieſe ehrlich erkämpfte Zuverſicht aber hat allen, die im neuen Gedanken leben, auch jene innere Ruhe beſchert, die leider auf der tobenden Gegenſeite offenbar nicht mehr vor⸗ handen iſt. Das uns zuteil gewordene innere Erlebnis be⸗ deutet die verſtärkte Sicherheit unſeres Lebens, deſſen For⸗ men auszugeſtalten wir Nerat erſt begonnen haben, deren Weiterbildung wir aber beruhigt kommenden Geſchlechtern anvertrauen können. Wir haben durch einen jahrelangen Kampf uns jene innere Gewißheit errungen, aus der her⸗ aus wir wohl heute folgendes ausſprechen dürfen: Wenn es in einer für uns in dieſem Daſein noch nicht faßbaren 512 5 einen Himmel gibt, ſo wird einer, der ehrlich für ſein Volks⸗ tum und für deſſen edelſte Werte ſtreitet und opfert, eher in dieſen Himmel kommen als einer, der mit Gebeten auf den Lippen Volks⸗ und Landesverrat begeht. In dieſer einen Charakterwende hat ſich das Schickſal unſerer Epoche vollzogen. Wir wiſſen aber, daß wir mit dieſem Bekenntnis nicht allein ſtehen, ſondern daß mit uns gehen die beſten und größten Perſönlichkeiten der Vergan⸗ genheit. die inmitten anderer Lebensformen aus Inſtinkt, ſei es als Künſtler oder als Forſcher, bereits Geſtalten, Schönheitsideale und Erkenntniſſe vorausgeahnt und darge⸗ ſtellt haben, die in unſerer Zeit der Entſcheidungen hohes ſtarkes Bewußtſein geworden ſind Die Einheit von Kunſt Wiſſenſchaft und geiſligeſeeliſchen Bekenntniſſen iſt das, was wir die Weltanſchauung unſerer Zeit nennen Sie fügt viele Lebensbetätigungen, die bisher vereinzelt vor ſich gingen, nunmehr in eine Einheit zuſammen Aus dieſem Mittel⸗ punkt erhalten ſie neue Kraft und bilden die Voraus⸗ ſetzung für eine neue Form des geſamten Daſeins. An dieſem Erlebnis unſerer Zeit werden wir vnerſchüt⸗ terlich feſthalten und uns mit nimmer müder Geduld be⸗ ſtreben, auch ſene innerlich zu überzeugen, die unter der Laſt alter nere gen eh ſich noch nicht die freie Schau und die innere Feſtigkeit haben erkämpfen können. Dem herauf⸗ kommenden neuen Zeitalter zu dienen, iſt die größte Kul⸗ turaufgabe, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich zu ſtellen vermag, und wir ſind der tiefen Ueberzeugung, daß erſt, wenn dieſe innere freudige Sicherheit alle guten Teile der deutſchen Nation erfaßt hat, die national ozialiſtiſche Revolution in ihrer Ganzheit geſiegt haben wird.“ Die Nationaipreisträger Nachdem e Rosenberg ſeine immer wieder von Beifall begleiteten Ausführungen beendet halte, nahm Reichsleiter Dr. Joſeph Goebbels das Work zur VBer⸗ kündung der Träger des Nationalpreiſes. Dr. Goebbels erklärte:„Mein Führer! Meine Volks- dag und Volksgenoſſinnen! Der Führer verleihl den eutſchen Nationalpreis 1938, den er am 30. Januar 1937 geſtiftet hat, an folgende hochverdiente Deutſche: 1. an den Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen Dipl. Ing. Dr. Fritz Todt, 2. an den Konſtrukteur Dr. Ferdinand Por ſche und 3. zu je einer Hälfte des Preiſes in Höhe von 50 000 Mark an die beiden Flugzeugbauer Prof. Williy Meſ⸗ ſerſchmikt und Prof. Ernſt Heinkel. Damit werden in dieſem Jahre in der Hauptſache ver⸗ diente Konſtrukteure ausgezeichnet. Es wird damit auch dem eigentlichen Gehalt unſeres Jahrhunderts beſonders plaſtiſcher Ausdruck verliehen. Denn dieſes Jahrhundert iſt ein Jahrhundert der Technik, und gerade auf dem Gebiet der Technik ind wir durch die Arbeit genialer Männer in den letzten ahren bahnbrechend der ganzen Welt vorangeſchritten. Den Leiſtungen ſeiner Techniker und Ingenieure ver⸗ dankt das deutſche Volk mit den großartigen Aufſtieg, den die Machtergreifung im Reiche eingeleitet hat. Es iſt des⸗ 992 eine Ehrenpfllicht der Nation, dieſe von der ganzen et bewunderten Großtaten deutſcher Technik ſelbſt zu würdigen und ihnen die verdiente Anerkennung zuteil wer⸗ den zu laſſen.. Die auf dieſen Gebieten vollbrachten Leiſtungen laſſen ich nicht erſchöpfend vom Stndpunkt einer übernationalen ertung aus ermeſſen. Sie haben unmittelbar vom Nationalſozialismus ihre Impulſe empfangen und ſind deshalb ſo ſtark national bedingt, daß ſie beſon⸗ ders nach ihrer Bedeutung für die Nation gemeſſen wer⸗ den müſſen. Dieſe Leiſtungen ſind in ihren Auswirkungen auch nicht beſchränkt geblieben auf ein beſtimmtes Lebens⸗ ebiet der Nation, vor allem nicht auf das der Technik 1115 Sie ſind heute Gemeingut des ganzen deutſchen Volkes. Es entſpricht der Bedeutung des Nationalpreiſes, daß der Führer in dieſem Jahr die Wahl unter beſonders ver⸗ dienten Pionieren des deutſchen Aufbaues und der unge⸗ ahnten techniſchen Entwicklung in Deutſchland geſchaffen hat.“ Dr. Goebbels würdigte im folgenden zunächſt die Ver⸗ dienſte des Generalinſpektors für das deutſche Straßen⸗ weſen. Der Name Todl ſei heute ſchon ein Begriff für den Straßenbau in allen Ländern. Mit ſeiner Berufung durch den Führer wurde zum erſten Male in der deutſchen Ge⸗ ſchichte der geſamte Straßenbau einem einheitlichen Wil⸗ len unterſtellt, wie es die großzügige Entwicklung des Ver⸗ kehrs erfordert. Dr. Todt habe, ſo erklärte der Redner, aus dem Straßenbau eine Kunſt gemacht. Dr. Ferdinand Porſche der ſeinen großen Erfolg mit ſeinem„Lohner⸗Porſche⸗Elektro⸗Wagen“ auf der Pa⸗ riſer Weltausſtellung 1900 eingeleitet habe, wurde dann feng Rennfahrer. Bereits im Jahre 1910 erreichte er mii ſeinem vierſitzigen Rennwagen eine Geſchwindigkeit von 140 Kilometern in der Stunde. Ein wahres deutſches Er⸗ finder⸗ und Konſtrukteurleben ſtehe in Dr. Porſche vor uns In einigen Jahren würde ſein Volkswagen das Glück von Hunderttauſenden darſtellen. Der Name Porſche gehe dame in die Geſchichte der Technik des deutſchen Volkes über Dem genialen Schaffen Profeſſor Dr. Williy Meſſer⸗ ſchmitts, der heute Betriebsführer und Chefkonſtrukteun der Bayeriſchen Flugzeugwerke AG in Augsburg iſt, ver⸗ hanke das deutſche Volk einen Großteil ſeiner in der gan⸗ en Welt bewunderten Entwicklung auf dem Gebiete des Flugzeugbaues. Ernſt Heinkel, der trotz der Umklammerung durch den Verſailler Vertrag 1922 ein Flugzeugwerk unter eige⸗ ger Firma begründete, wo zahlreiche neue Typen von Land⸗ und Seeflugzeugen entwickelt wurden, darunter be⸗ jonders die He 70„Blitz“, ſei einer der bedeutenden Pio⸗ niere des deutſchen Flugzeugbaues. Der Führer habe durch die diesjährige Verleihung des Nationalpreiſes dem Denken, Fühlen und Empfinden der deutſchen Nation Ausdruck verliehen. Dafür danke ihm das ganze Volk. Dann trat Adolf Hitler an das Rednerpult. Seiner Rede gingen langanhaltende Huldigungskundgebungen der Verſammlungsteilnehmer voran. Der Führer und Reichskanzler führte in ſeiner Rede folgendes aus:„Es iſt auch für den unbelehrbarſten Gegner der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung nunmehr ſchwer möglich, die Erfolge des neuen Re⸗ gimes wenigſtens auf gewiſſen Gebieten, ſo wie dies bis noch vor einigen Jahren geſchah, auch heute noch über⸗ ſehen zu können oder glatt abzuſtreiten. Die Taten ſpre⸗ chen zu ſehr für ſich. Die Herſtellung einer innerlich ver⸗ bundenen deutſchen Volksgemeinſchafl die Wiederaufrich⸗ tung des deutſchen Selbſtbewußtſeins, die Stärkung der deulſchen Macht. die Ausweitung des deutſchen Reichsgebie⸗ ties ſind weder wegzureden noch wegzuleugnen. Der wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenbruch blieb trotz aller Prophezeiungen und des kaum zu verbergenden Hoffens aus. Die Verſor⸗ gung des deutſchen Volkes mit Lebensmitteln und Ge⸗ brauchsgütern 16 trotz der bekannten ungenügenden räumlichen Vorausſetzungen als geſichert gelten. Der gran⸗ dioſe Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit endete mit einem Erfolg, der für die demokratiſchen Länder um ſo verblüf⸗ fender iſt, als ihnen ſelbſt die Löſung dieſes Problems zum deoßgh Teil verſagt blieb. Der Vierjahresplan verſetzt in en Ergebniſſen der wiſſenſchaftlichen Forſchung ſowohl als in der anlaufenden oder ſchon ſichergeſtellten Produktion die übrige Welt teils in bewundernde Anerkennung, teils in verbiſſenes Schweigen Selbſt auf dem Gebiet der allge⸗ meinen Fürſorge blickt man mit betroffener Nachdenklich⸗ keit auf die Leiſtungen des neuen Reiches. Ja, es ſcheint ſo⸗ ar an manchen Orten die Erkenntnis aufzudämmern, daß ich das nationalſozialiſtiſche Deutſchland die innere Zuſtim⸗ mung des deutſchen Volkes in einem weſentlich größerem Ausmaße errungen hat, als es die Regierungen demokrati⸗ ſchrr Plutokratien für ſich ſo gerne wahrhaben möchten. Die roffſte Ablehnung, die der nationalſozialiſtiſche Stgat in⸗ nen und außen trotz alledem heute noch erfährt, ſtammt aus den Kreiſen jener, die weder mit dem deutſchen Volke noch mit ſeinen Lebens-, noch mit den Intereſſen anderer Völker etwas zu tun haben: aus dem Lager des internationalen Judentums. Wenn ich dieſe Feſtſtellungen treffe, dann laſſe ich deshalb jene mehr dumm als gemein zu nennende Lügenhaftigkeit gewiſſer internationaler Preſſeorgane außer acht, die in ihrem krankhaften jüdiſchen Haß gegen das deutſche Volk zu ſo witzloſen Behauptungen oder Verleumdungen grei⸗ fen daß ſie zumeiſt ſchon wenige Wochen ſpäter auch für den Einfältigſten ihre Widerlegung zu erfahren pflegen. Das einzige Gebiet, auf dem man heute noch glaubt, mit Erfolg gegen das neue Reich ankämpfen zu können, iſt das Kulturelle. Zwar verſucht man, unter einem ſtets wirkſamen Appell an die durch keinerlef Kenntniſſe ge⸗ trübte Rührſeligkeit der demokratiſchen Weltbürger den deutſchen Kulturverfall zu beklagen, d. h. die geſchäftliche Stillegung jener Elemente zu beſammern, die als die Ver⸗ künder und Exponnenten der November⸗Republik dem Zwi⸗ ſchenreich ihre ebenſo unnatürlichen wie kläglichen kulturel⸗ len Charakterzüge aufzwangen, und nunmehr ihre Rolle aber ausgeſpielt haben. Nachdem es ſich 5 im weſentlichen um Juden handelt. die ſa unſerem deutſchen Volke auf keinen Fall näher ſte⸗ hen als den Engländern,. uſw., ja, im Gegenteil, infolge ihrer weltbürgerlichen Veredegung von vornherein mehr in das Lager der Demokratien paſſen müßten, ſollte man eigentlich annehmen, daß der unbeſonnene Ausſtoß die⸗ ſer gottbegnadeten kulturträchtigen Elemente aus dem Drit⸗ ten Reich gerade zu ihr befliſſenen parlamentariſch⸗demokra⸗ tiſchen Staaten als erfreulicher eigener Gewinn angeſehen werden würde. Allein, dem iſt nicht ſo. So hitzig ſie im Wehklagen über die Verarmung des deutſchen Kulturle⸗ bens ſind, ſo kühl bedächtig ſind ſie in der Ueber⸗ und Auf⸗ nahme der dadurch endlich freigewordenen Repräſentanten eines wahrhaft höheren kulturellen und ziviliſatoriſchen Menſchenkums. Daraus geht wohl auch wieder hervor, daß der een aufgeregte Jammer der internationalen demo⸗ kratiſchen Gazetten über den deutſchen Kulturverfall ein genau ſo aufgelegter Schwindel iſt wie ſo viele andere Offenbarungen auf dieſer Welt. Im übrigen aber ſprechen möglicherweiſe trotz der für kulturelle Arbeiten ſo kurz be meſſenen Hias der natlonalſozialiſtiſchen Staatsführung auch hier die positiven Taten ſchwerer als jede negative Kritik. Wir Deutſchen können heute mit Recht von einem neuerwachenden kulturellen Leben ſprechen. und zwar fin⸗ det dieſes kulturelle Erwachen ſeine Beſtätigung nicht durch gegenſeitige Komplimente und literariſche Fragen als viel⸗ mehr durch die poſitiven Dokumente kultureller Schöpfer⸗ kraft. Die deutſche Baukunſt, Bildhauerei, Malerei, unſere Theater uſw., ſie erbringen heute den dokumentariſchen Nachweis für eine künſtleriſche Schaffensperiode, wie ſie nur in wenig Zeitläufen der Geſchichte ähnlich reich und ſtürmiſch vorhanden war. Und wenn die jüdiſch⸗demokratiſchen Preſſemacher auch heute noch mit eiſerner Stirn die Tatſachen von unten nach oben umzukehren verſuchen, ſo wiſſen wir doch, daß ſich die deutſchen kulturellen Leiſtungen in wenigen Jahren ihre Weltbeachtung und bewertung noch viel uneinge⸗ ſchränkter errungen haben werden, als dies bei unſeren Arbeiten auf den materiellen Gebieten ſchon ſetzt der Fall iſt. Die Bauwerke, die im heutigen Reich entſtehen, werden eine dauerhaftere und vor allem eindringlichere Sprache führen als das Gemauſchel unſerer demokratiſch⸗inter⸗ nationglen Kulturbegutachter. Verbindung zwiſchen Kunſt und Volk Im übrigen iſt es natürlich gar nicht entſcheidend, ob und wie fremde Völker zu unſeren kulturellen Arbeiten Stel⸗ lung nehmen, denn wir ſind uns darin nicht im Zweifel, daß die kulturelle Schöpfung als die feinfühligſte Aeuße⸗ rung einer blutmäßig bedingten Veranlagung und nicht bluteigenen oder verwandten Einzelweſen oder Raſſen überhaupt nicht verſtanden und damit noch viel weniger gewertet werden kann. Wir bemühen uns daher auch nicht, dem internationalen Judentum etwa die deutſche Kunſt und Kultur ſchmackhaft zu machen. Wir wiſſen, daß, wenn je ein Jude eine innere Stellung zu dieſer unſerer deutſch⸗ ariſchen Kultur gefunden hat oder in der Zukunft finden würde, dies nur dem Umſtand zuzuſchreiben ſein könnte, daß in dem Stammbaum dieſes Ahcksver durch Zufall oder Mißgeſchick einmal ein Tropfen fremden Blutes kam, das nun gegen den Juden ſelbſt zu zeugen beginnt. Die große Maſſe des Judentums aber iſt als Raſſe ſelbſt kulturell gänzlich unproduktiv. Sie wird ſich daher auch verſtändli⸗ cherweiſe zu den Lebensäußerungen primitiver Neger⸗ ſtämme mehr hingezogen fühlen, als zu den kulturell hoch⸗ ſtehenden Arbeiten und Werken wahrhaft ſchöpferiſcher Raf⸗ ſen. Es iſt daher— wie ſchon betont— die Zuſtimmung oder Ablehnung aus dieſen jüdiſch marxiſtiſch⸗demokratiſch⸗ internationalen Kreiſen zu unſerer Kulturpolitik für die Richtigkeit oder Unrichtigkeit unſeres Handelns, den Wert oder Unwert unſerer Leiſtungen nicht nur nicht entſchei⸗ dend, ſondern vollſtändig belanglos. Viel wichtiger bleibt demgegenüber die Stellungnahme unſeres eigenen Volkes. Denn ſeine Anteilnahme oder Ablehnung iſt die allein für Uns als gültig anzuſehende Beurteilung der Richtigkeit un⸗ ſeres kulturellen Schaffens. Und ich will dabei einen Un⸗ terſchied machen zwiſchen dem Volk, das heißt, der geſun⸗ den blutvollen und volkstreuen Maſſe der Deutſchen und einer unzuverläſſigen, weil nur bedingt blutgebundenen N ſogenannten„Geſellſchaft“. Sie wird manches⸗ ma gedankenlos als„Oberſchichte“ bezeichnet, während ſie in Wirklichkeit nur das Auswurfergebnis einer blutmäßig und gedanklich kosmo olitiſch inftzlerten und damit haltlos gewordenen geſellſchaftlichen Fehlzüchtigun⸗ gen iſt Ich mache vor allem einen Unterf natürlich primitiv geſunden Empfinden dieſes Volkes und Lob und Dank ſind Soweit ich aber nun vom wirklichen Volk rede, wird niemand beſtreiten, daß es uns gelungen iſt, deutſchen Volk wieder eine innige Verbundenheit herzuſtel⸗ len In unſeren Theatern ſizen Millionen und Millionen ihrem Stolz Leiſtungen Ausdruck geben zu können. Unſere neuen Denkmäler wer en von dieſem Volke 1 100 Durch die Säle unſerer Kulturaus⸗ ſtellungen drängen f Hunderttau⸗ o das Schaffen unſerer Maler in ebenſo gewandter wie zuſtimmender Aufmerkſamkeit. Darin aber ö Beweis für die Richtigkeit der eingeſchlage⸗ Dieſe tiefe innere Uebereinſtimmung zwiſchen dem ge⸗ ſunden Kern eines Volkes und den kulturellen aroßen Lei⸗ Da wußte die Fürſtin, daß dieſes reiche Mädchen ſich im ſtillen ängſtigte, daß es einem gewiſſenloſen Mitgift; jäger in die Hände fallen könnte. Alſo war dieſe kleine wilde Dolores nicht ſo oberflächlich, wie ſie nach außer gin ſchien und auch ſcheinen wollte. Sie freute ſich, daß ie ſich wieder einmal in einem Menſchen gut ausgekannt hatte. Die Fürſtin zog das junge Mädchen an ſich. „Ich werde mich freuen, wenn Sie recht oft herüber⸗ ommen, Dolores!“ ſagte ſie herzlich. „Ich uerde kommen. Ich uill ein Feſt mitmachen. Schön uill ich ſein, ſehr ſchön. Auf Uiederſehen, Tante Fürſtin!“ a Jean, von ſeiner Herrin gerufen, begleitete die junge Dame korrekt hinunter. Sie drehte ſich um und gab ihm einen Naſenſtüber. Das war Jean doch noch nicht vor⸗ gekommen, und ſein faltiges Geſicht war nur noch eine einzige Grimaſſe. Miß Dolores gab ihm ein Zwanzigdollarſtück. Ein Goldſtück! Das war Jean auch noch nicht vorgekommer in ſeinem ganzen langen Leben als fürſtlicher Diener, Aber ſein Geſicht wurde freundlicher, wenn es auch nock immer nur eine Grimaſſe war. Ein Auto ſtand bereit. In dieſem nahm Miß Leehour⸗ Platz, und Dolores ritt wieder den Waldweg entlang, während das Auto auf der breiten, ſchönen Landſtraße hinfuhr. Am Walde erwartete Dietz Langenbirkholz die junge Dame. „Na, wie war's denn?“ fragte er eiferſüchtig. Er war ein hübſcher, ſchlanker Menſch. „Oh, es ſeien ſehr nette Leute dort drüben. Ich nerd oft hinreiten. Graf Hartlingen gefällt mir ſehr. Ich uil mich mit ihm unterhalten; ich uill—“ ſtungen ſteht in ſtärkſtem Selin zu jener Kunfſt, die ent⸗ weder überhaupt nur der Se bſtbefriedung der Fabrikanten dient oder— was noch viel öfter der Fall iſt—, eine Kol⸗ ektivbegebenheit darſtellt zwiſchen dem Kunſtproduzenten, dem Kunſtkonſumenten und dem Händler. d. h. in dieſem Fall dem einzigen, wenn ſchon nicht kulturell, ſo aber um ſo mehr materiell Gewinnenden; denn dieſer ſtellt die ſo wich⸗ igen Beziehungen zwiſchen dem Produzenten und Konſu⸗ menten dar, d. h. er organiſiert jene Kunſtkritik, die nichts mehr zu tun mit der Betrachtung oder gar Beurteilung künſtleriſcher Leiſtungen als vielmehr in der Vorbereitung der Marktfähigkeit des Produktes oder in der Aufhebung dieſer Marktfähigkeit die ausſchließliche Lebensaufgabe ſieht. Das Getriebe, oder beſſer das Geſchiebe dieſer Kunſtmacher haben wir in Deutſchland jahrzehntelang beobachten kön⸗ nen. Es wird in wenigen Jahren vollkommen vergeſſen ſein. Denn der minderwertigen Moral dieſes ganzen Be⸗ triebes entſprach nicht nur die Qualität, ſondern damit auch die Dauerhaftigkeit der Produkte. Die Kunſt war ſtets im Geſamten ihrer Zeit verpflichtet. Sie mußte dem Geiſt ihrer Zeit dienen und gehorchen, oder es gab keine Kunſt. Ja, noch mehr: Sie ſtand darüber hinaus überhaupt im Dienſte der Aufgaben ihrer Zeit und half damit ſelbſt an ihrer Geſtaltung mit. Das Weſen ihres Wirkens liegt nicht in der rein beſchaulichen Wiedergabe des Inhalts und Ablaufs als vielmehr in der eindrucks⸗ vollſten Demonſtration der Kräfte und Ideale eines Zeit⸗ alters, mögen dieſe nun religiöſer, kultureller, politiſcher Herkunft ſein, oder mögen ſie aus einer neugewordenen Geſamtſchau ſtammen, die ihre Wurzel in der Erkenntnis eines ewigen Geſetzes hat, das den Menſchen bisher als Theorie vielleicht verborgen geblieben war, als unbewußte oder geahnte Kräfte ihn aber in feinem ganzen Daſein und ſeinem Lebenskampfe ſtets beherrſchte. Die Au gaben der heutigen Kunſt aus jener Auffaſſungswell empfängt und emp der die nakionalſozialiſtiſche Revolution 5 e 2 heutigen deutſchen Kunſt ſein, in erſter Linie die negative Einſtel⸗ lung zur Vergangenheit zu bekonen. als vielmehr dem Ge⸗ das geſammelte Kulturvermögen unſerer blutbedingten Erb⸗ maſſe iſt, einen formen gefunden, die nur für dieſe Welt allein möglich, ſa nützlich find. Ein gotiſches Stadion iſt genau ſo undenkbar wie ein romaniſcher Bahnhof oder eine byzantiniſche Markt⸗ halle. Die Art, in der der Künſtler des Mittelalters, des Anfangs. der neueren Zeit, die künſtleriſche Löſung für die ihm aufgetragenen Bauten dieſer damaligen Zeit fand, iſt ſchlechterdings ſchlagend und bewundernswert. Der Nationalſozialismus 10 eine kühle e ſchärfſter wiſſenſchaftlicher Er enntniſſe und ihrer gedankli⸗ chen Ausprägung. Indem wir für dieſe Lehre das Herz un⸗ ſeres Volkes erſchloſſen haben und erſchließen, wünſchen wir nicht, es mit einem Myſtizismus zu erfüllen, der außerhalb des Zweckes und Zieles unſerer Lehre liegt. Vor allem 1 der Nationalſozialismus in ſeiner Organi- ſation wohl eine Volksbewegung, aber unker keinen Amſtänden eine kulturelle Bewegung. Verdutzt brach ſie ab. Dietz hatte ſein Pferd gewendet und jagte wie den Teufel am Walde hin. Was war denn das? Hatte er ih! einen ſchlechten Reiter nur vorgeſpielt? Sie preſchte hinter ihm her, holte ihn jedoch nicht ein Da kamen ihr die Tränen. Weshalb nur mochte er plötz lich ſo häßlich zu ihr ſein? Etwa wegen der Bemerkung daß ihr Graf Hartlingen gefiele? Ratlos hielt die kleine Dollarprinzeß auf ihrem weißen Pferde am Waldrande. Dietz ritt weiter, war ſchon auf Langenbirkener Flur. Er blickte ſich nicht um nach ihr, kümmerte ſich nicht um ſie. Endlich folgte ihm Dolores; aber in ihrem Herzen war heller Zorn. Dazu alſo hatte ſie Dietz Langenbirkholz dort drüben in Kleven ſo gelobt? Trotz und Schmerz trieben der ſchönen, kleinen Dolores von neuem die Tränen in die Augen. Ganz traurig kam ſie in Langenbirken an, wo ſich zunächſt kein Menſch um ſie kümmerte. Endlich kam ein Stallknecht, dem ſie das Pferd übergab. Von Dietz war nichts zu ſehen. Daß er ſie oben von ſeinem Zimmer aus beobachtete, konnte ſie nicht wiſſen. Dietz Langenbirkholz freute ſich diebiſch, als die ſchwarzen, noch tränennaſſen Augen die Fenſterfront ab⸗ ſuchten. „Aha, Prinzeßchen, das biſt du nicht gewöhnt; aber ich werde dich mir ſchon erziehen, mein Kindchen!“ ſagte er leiſe vor ſich hin. Dolores machte ſich am Abend ſehr hübſch. Sie wählte ein dunkelrotes Samttleid. 5 Ein ſchmaler, echt goldener Gürtel umſchloß die Taille, und auf der Schulter waren ſchwarze Nelken vefeſtigt, die im Park von Langenbirken gezogen wurden. Höchſt eigenhändig hatte ſich Dolyres dieſe Blumen abgeſchnitten, trotzdem der Gärtner ängſtlich abwehrte und ſagte, der junge Herr würde ſehr zornig werden; es dürften vor⸗ läufig keine ſchwarzen Nelken geſchnitten werden. Als Dolores dann das Speiſezimmer von Langen⸗ birken betrat, fand ſie nur die Dame des Hauſes und deren Geſellſchafterin vor. Frau Langenbirkholz begrüßte ihren jungen Gaſt ſehr herzlich und meinte, daß die wunderſchöne Toilette eigentlich zu ſchade ſei für das einfache Abendeſſen.. Wan wartete noch ein wenig auf Dietz, Inſoweit f ich die Aufklärung und Erfaf beſtimmter, nunmehr ſchon traditionell gewor den bedient, ſind dieſe Erge zweckmäßig, ſie ſpäter als! etwa entliehenen oder entn drucksformen, die bisher die ſung unferes Volkes dener Metho⸗ bniſſe einer Erkenntnis aus Er⸗ fahrungen, die im een Pgen liegen. Es iſt daher auch rauchtum zu erhalten Sie ha⸗ ben aber nichts zu tun mit aus anderen G eſichtspunkten ommenen Methoden oder Aus⸗ Bezeichnung„Ku t“ für ſich in Anſpruch genommen haben, denn der Naffonalſozialismus iſt 3 eben keine kultiſche Bewegung, ſondern eine ausſchließlich raſſiſchen Erkenntniſſen erwachſene völkiſch⸗politiſche Lehre. In ihrem Sinne liegt kein Pflege und Führung des bl Wir haben daher auch ſchließlich Volkshallen, auch ſammlungs. und Aufmarſchplätze. myſtiſcher Kult, ſondern die utbeſtimmten Volkes. keine Kulträume, keine Kultplätze, heime, ſondern Sporkarenen und Spielwieſen. Und das Cha⸗ rakteriſtikum unſerer Verſammlungsräume iſt e, ſondern die Helligkeit und das wie zweckmäßigen Saal- oder Hallenbaues. Es finden daher in ihnen auch keine kultiſchen ſtiſche Dunkel einer Kultſtätt Licht eines ebenſo ſchönen Handlungen ſtakt, ſondern ausſchließlich in der Art, in der wir im 2 len und damit es gewohnt wollen. Das Einſchleichen myſtiſch veranlagter, Volkskundgebungen aufe langer Kämpfe dies erlern⸗ ſind und es uns forſcher darf daher in der Bewegung nicht ged Sie ſind nicht Nationalſozialiſten, ſondern irg deres, auf jeden Fall aber etwas, was mit uns hat. Keinesfalls können der National tionalſozialiſtiſche Staat der ben ſtellen, als ſie deutſchen Kunſt g ſo bewahren okkulter Jenſeits⸗ uldet werden. endetwas an⸗ nichts zu tun ſozialismus und der na⸗ ndere Aufga⸗ in unſerer Weltanſchauung begründet liegen. Sie dürfen aber auch keine Aufgabe ſtellen, die der Kunſt an ſich zu erfüllen unmöglich iſt. Und ſelbſt dürfen nicht verſuchen, Aufgaben halb des Vermögens der künſtleriſchen gen. Es kann daher die Bau u löſe eſtalt kunſt in wahrha ſungen nur dann in Erſcheinung treten, wenn große, in der Zeit liegende Aufgaben geſtellt die Künſtler n, die außer⸗ ungskraft lie⸗ ft großen Lö⸗ ihr wahrhaft werden. Ein Abirren von dieſem Grundſatz wird ſie unfruchtbar machen. Muſik Aufgaben tellen, die zu erfüllen außer ihrem Vermögen liegt. Ebenſowenig kann man der Es iſt gänzlich unmöglich, eine Weltan ſenſchaft muſikaliſch zum Au der eine muſikaliſche Partei Weltanſchauung ebenſo gibt es auch luſtrierung oder Deutung ph iſt ausſchließlich die Sprache rer Dichter und Denker, nun di lernen, daß ſie nicht nur die niſſe klar und wie geſtochen Mitmenſchen vermittelt, ſond Ob es ſich aber um die Baukun sdruck zu bringen. geſchichte noch eine mu keine muſikaliſche Il⸗ ſchauung als Wiſ⸗ Es gibt we⸗ ſitaliſche iloſophiſcher Erkenntniſſe. Dafür da. Und es iſt die Aufgabe unſe⸗ e Sprache ſo beherrſchen zu ihnen vorſchwebenden Erkennt⸗ wiedergibt und ſie damit den erm daß dieſe ſelbſt darüber hin⸗ aus noch durch die Beherrſchung der Klangform, die in der Sprache liegt, zum Kunſtwerk emporgehoben wird. ſik, um Bildhauerei oder Malerei, eines ſoll m lich nie außer acht laſſen: Werken den Stempel des Sch für uns alle hat in der Pflege des Geſun Geſunde aber allein iſt richtig und n. ſt handelt oder um Mu⸗ an grundſätz⸗ Jede wahre Kunſt muß ihren önen Guben denn das Ideal Es iſt eine große und erhebende Aufgabe wirkliche Pflege der Muſik, und Malerei, beſonders aber der Baukun „durch eine des Theaters, der Bildhauerei fall Einhalt zu gebieten. Wir müſſen es dabei verſuchen, daß ſich nicht nur die Künſtler bilden, ſondern daß durch ſie auch das Volk Nachwelt einſt vom Wunder der inmitten einer der gewal der Geſchichte, unbeirrk durch allen Ka nis der Welt, in den deutſch Aber er war ſt dem Kulturver⸗ zu erreichen gebildet wird. Dann wird die einer Zeit berichten können, in tigſten politiſchen Erneuerungen mpf und alle Wirr⸗ en Landen die Kultur in reich⸗ ſter Entfaltung zu blühen begann Unſer Volk ſtolzer Ehrfurcht dann die Werke hüten, die wir heute ein⸗ fügen in den ewigen Schatz der Kunſt.“ 75 dlich 115—.———ů—ů— aber wird in im Geſellſchaftsanzug, und Dolores freute ſich ſehr, daß ſie ſich auch ſo ſorgfältig angekleidet hatte. Dietz war zu allen drei Damen und höflich; er erklärte dann aber, daß er Stadt wolle. Er hätte ſeine läſſigt und müſſe das wied komme, könne er nicht ſagen, n Klub ganz und gleich freundlich noch in die gar vernach⸗ er gutmachen. Wann er heim⸗ Dolores ſah ihn entgeiſtert an. Das— konnte er ihr antun? Er wollte Stadt, ſich amüſieren, und ſie Abend den beiden alten Dame das nur möglich? Er, der do mehr in den Klub, es ſei ſie, Dolores, in Langenbirken wieder in die Stadt fahren Dietz küßte den Damen Sein Blick ging aber an Dolores gleichgültig vorüber, daheim viel, viel 2 die Hand. aber ſpät werde es ſicherlich. fort, in die wollte er den ganzen langen n überlaſſen? Ja, war denn ch geſagt hatte, er fahre nicht ſchöner, ſeit ſei? Und jetzt wollte er doch 14 Und da hätte ſie am liebſten laut aufgeweint. Aber in ihm ſah es nicht ſo ruhig aus. Er liebte Dolores aufrichtig, und es wurde ihm ſchwer genug, ihr Schmerz zuzufügen; doch er mu ßte ihren Trotz und ihren Eigenwillen, ihre Launen zähmen, ſonſt kam kein echtes großes Glück nach Langenbirken. Und ſo fuhr Dietz Langenbirkholz eben im Auto zur ehr nach der kleinen Dolores um, die auf dem Söller ſtand und faſſungslos dem Wagen Stadt und ſah ſich nicht m nachblickte. Dolores ſtampfte mit de „Ich mache mir nichts hier? Ich werde mich amüſieren i Gleich morgen fahre ich hin, de nicht mehr dort, und dann mit fort“, dachte ſie zornig. Aber dann war es doch Dolores wartete in dieſ m zierlichen Fuß aus auf. ihm. Weshalb ſtehe ich n Kleven. Ja, in Kleven. un lange ſind die Gäſte reiſt ja auch Graf Hartlingen ſehr merkwürdig. er kalten, ſtürmiſ nacht auf die Heimkehr Dietz Langenbirtkholz'. Doch er kam in dieſer Nacht überhaupt nicht heim. Und Dolores litt tauſend Qualen. So weh hatte ihr noch nie im wie Dietz Langenbirkholz es du dieſer Nacht tat. Aller Tro „Dietz, ich lieben dich do z war fort, Dolo ich lieben dich!“ chen Herbſt⸗ Leben ein Menſch getan, rch ſein Fortbleiben in res weinte: 3