9 e . Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgehokt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 nm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Inzeigenb latt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 88. Jahrgang btutsholliſhes Pertzell. Die Aufgaben des Arbeitsdienſtes— Günſtiger Stand der landwirtſchaftlichen Vorräte— Brolgetreide für zwei Jahre vorhanden— Die nationalſozialiſtiſche Preſſepolilit Nürnberg, 9. September. Auch die Kongreß⸗Sitzung am Freitag, auf der die Reichsleiter Hierl, Darre und Amann die Arbeitsweiſe des Reichsarbeitsdienſtes bzw. die Grundlagen der Preſſe⸗ und der Ernährungspolitik behandelten, begegnete unvermindert großem Intereſſe. Von vielen Taufenden vor dem Kongreß⸗ bau mit ſtürmiſchen Ovationen empfangen, ſchritt Adolf Hitler unter den Klängen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Liedes die Front der Ehrenkompanie der 1. Unteroffi⸗ zierslehrabteilung Kiel ab. Dann wurden die Standarten und Stander der SA, des NSKK und der/ in die Halle getragen. Nach der Egmont⸗Ouvertüre von Beethoven und der Wiedereröffnung des Kongreſſes durch den Stellvertreter des Führers gab zunächſt Reichsleiter Hierl einen Rechenſchaftsbericht über den Einſatz der Männer des Spatens im abgelaufenen Jahr. Der Keichsarbeitsführer machte von einer ſoeben vom Führer verfügten Anordnung Mitteilung, wonach die Stärke des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend auf 50 000 Arbeitsmaiden erhöht iſt. Der Kongreß nahm dieſe Mitteilung mit dem ſtärkſten Beifall auf. Der Reichsarbeitsführer ſtellte dazu feſt, daß für die weibliche Jugend die Erziehung durch den Arbeits⸗ dienſt beſonders notwendig ſei. Er ſei auch das beſte Mittel, um den überanſtrengten Bauernfrauen die notwendige Hilfe und Unterſtützung bieten zu können. Im übrigen ging der Reichsarbeitsführer in Rechenſchaftsbericht auf den verſtärkten Einſatz des Arbeitsdienſtes ein, der auch in dieſem Jahre eine Dienſtzeitverlän⸗ gerung bis Ende Oktober aufweiſen wird. Ohne die Hilfe des Reichsarbeitsdienſtes hätte die Ernte nicht gebor⸗ gen werden können. Im Jahre 1937/38 wurden durch Deich⸗ bauten und Flußregulierungen rund 29 000 Hektar Bauern⸗ land den Ueberſchwemmungen durch Hochwaſſer 1000 Pei. 118 000 Hektar in ihrer Ertragsfähigkeit geſteigert, 9000 Hek⸗ tar der vollen landwirtſchaftlichen Nutzung zugeführt. 1500 Hektar wurden— wie der Reichsarbeitsführer unter dem großen Beifall des Kongreſſes feſtſtellte— dem Meer ab⸗ gerungen. Die insgeſamt bewirkte Ertragsſteigerung ent⸗ ſpricht ungefähr einem Neulandgewinn von rund 35 000 Hektar oder 140 000 Morgen. Was die Forſtarbeiten betrifft, ſo wurden u. a. 5700 Hektar zur Aufforſtung vorbereitet und 2500 Hektar neu an⸗ gepflanzt. Durch die Heimkehr der Oſtmark ſind dem Reichs⸗ arbeitsdienſt neue große Aufgaben erwachſen. Der Aufbau der neuen vier Arbeitsgaue iſt bereits ſo weit gediehen, daß am 1. November der erſte Halbjahrgang arbeſtsdienſtpflichtiger Oeſterreicher einrücken kann. Am 1. April 1939 werden in Oeſterreich 150 Abteilun⸗ gen beſtehen. Der Reichsarbeitsdienſt Großdeutſchlands wird zu dieſer Zeit dann 370 000 Arbeitsmänner umfaſſen. Für die weibliche Jugend in der Oſtmark ſind 120 Lager vor⸗ geſehen, von denen die Hälfte bis zum Frühjahr 1939 ein⸗ gerichtet ſein wird. Bemerkenswert iſt weiter die Tatſache, daß ſchon rechtzeitig begonnen worden war, rund 250 Arbeitsführer im Altreich auszubilden. In ſeinen weiteren Ausführungen gab der Reichsarbeits⸗ führer ſeiner Freude Ausdruck, daß der Reichsarbeitsdienſt im Ausland immer beſſeres Verſtändnis finde. „Arbeitsdienſt iſt Ehrendienſt“ Nächdem der Reichsarbeitsführer noch die Länder er⸗ wähnt hatte, die ebenfalls die Gedanken des Arbeitsdienſtes zu verwirklichen ſuchten, ſtellte er folgende Grundſätze für den Reichsarbeitsdienſt auf: „Anſer Reichsarbeitsdienſt iſt eine rein nationalſoziali⸗ ſtiſche Schöpfung. Der Keichsarbeitsdienſt iſt ein Erziehungs ⸗ werk beſonderer und einziger Ark. Seine Aufgabe iſt, durch die Arbeit am deutſchen Boden und die Erziehung und Aus⸗ bildung in der Lagergemeinſchaft unſere nationalſozialiſtiſche Auffaſſung von der Volksgemeinſchaft und der Arbeit im. mer von neuem durch die heranwachſende Jugend ins Volk hineinzutragen. Der Arbeitsdienſt iſt die Schule der ſozialen und arbeitsethiſchen Erziehung des Volkes. Nach dem Wil. len des Führers ſoll die ganze Nation durch dieſe Schule gehen. Der Arbeitsdienſt iſt Ehrendienſt; es kann keine Aus⸗ nahme geduldet werden. Jede Ausnahme für den Arbeiks⸗ dienſt würde die ethiſche Grundlage des Arbeitsdienſtes er ſchüktern. Der Arbeiksdienſt ſoll zugleich ein feſtgefügtes, in der Hand der Führung ruhendes Werkzeug für das Wohl des Volles ſein. Er verbindet in ſich den Charakter einer . Schule und eines ſtaatspolitiſchen Werkzeu⸗ 2 2 ichsarveitsdienſt iſt aus der Partei e mit ihr unkrennbar verbunden. Er ee ſleiſtem Maße die Einheit zwiſchen Skaat und Partei Reichsleiter Reichsminiſter Oarre erklärte in ſeinem anſchließenden Rechenſchaftsberſcht, daß die mit größter Aktivität durchgeführte Laenge lach des vergangenen Jahres zu neuen Steigerungen 105 faſt llen Gebieten der Produktion geführt habe. Es ſtieg z. B. die hihlen beziehen 1 5 das Gebiet des Altreiches) im Vergleich zum. es Jahrfünfts vor der Macht⸗ Abernahme die Getreideernte von 2179 auf 222 Millionen ſeinem Samstag, den 10. September 1938 Tonnen im Jahre 1937. Sie würde ſich im laufenden Jahr nach der Auguſtſchätzung auf 24,5 und nach der neueſten Septemberſchätzung ſogar auf 25,5 Millionen Tonnen ſtel⸗ len, ſodaß die Erzeugung in dieſem Jahr um 3,5 Millionen Tonnen höher ſei als im Durchſchnitt der Jahre 1928 bis 1932. Der Mehranfall ſtelle faſt die Hälfte des Brotgetrei⸗ debedarfs eines ganzen Jahres dar. Die Zuckerrübenernte erhöhte ſich von 11,2 Millionen Tonnen in den Jahren 1928 bis 1932 auf 15,7 Millionen Tonnen im vorigen Jahr; ſie wird in dieſem Jahre den Rekord von 1937 noch übertreffen. Weiter ſei trotz der Ver⸗ ringerung der Futtermitteleinfuhr die Erzeugung von Schweinefleiſch innerhalb des genannten Zeitraumes von 2 023 000 auf 2 263 000 Tonnen angewachſen, die von Rind⸗ fleiſch von 855 000 auf 931000 Tonnen. Der Milchanfall habe ſich von 22 auf 26,2 Millionen Liter erhöht, alſo mehr als die Hälfte unſeres jährlichen Friſchmilchverbrauches. Dieſe Entwicklung ſei aber nicht etwa nur den günſtigen kli⸗ matiſchen Verhältniſſen, ſondern nicht zuletzt auch dem Mehreinſatz produktionsſteigernder Betriebsmittel zu dan⸗ ken, ſo der erheblich ſtärkeren Verwendung von Kunſtdün⸗ ger und dem gewaltigen, ſeit 1932/33 auf das Dreifache ge⸗ ſtiegenen Mehreinſatz von Maſchinen und Geräten. Die Erörterung der wichtigen Aufgaben der Marktord⸗ nung gab Darré Veranlaſſung, an Beiſpielen aus den Ge⸗ bieten der Schweinefleiſch⸗ und der Marmeladeverſorgung darzulegen, von welch großer Bedeutung die regulierende und auf die Anlegung in jedem Falle hinreichender Vor⸗ räte bedachte Marktordnungspolitik ſei. Günftige Vorratslage Bezüglich des Getreides beiſpielsweiſe habe Deutſchland noch niemals eine ſo günſtige Vorratswirtſchaft verzeichnen können wie jetzt.„Wir haben Vorräte an Brot⸗ getreide, die die Verſorgung des deutſchen Volkes für polle zwei Jahre garantieren! Im Vergleich zum Juli 1938 ſind ferner die Vorräte an Gefrierfleiſch und Konſer⸗ ven aus Rindfleiſch von 5000 auf 62 500 Tonnen geſtiegen, und die Vorräte an tieriſchen Fetten haben ſich in der gleichen Zeitſpanne beinahe verdoppelt. Noch günſtiger iſt die Vorratslage auf dem ſonſt ſehr ſchwierigen Gebiet der Pflanzenfette, die Ende Juli dieſes Jahres in einer Menge lagerten, die dem Bedarf van 7/ Monaten ent⸗ ſpricht. Außerordentlich günſtig iſt weiter auch die Vorrats⸗ lage bezüglich der Futtermittel und der Kartoffeln.“ Das Feſthalten an den einmal als richtig erkannten agrar⸗ und ernährungspolitiſchen Grundſätzen gebe die ſichere Gewähr, daß auch ein ausgeſprochen ſchlechtes Ernte⸗ jahr die Ernährung Deutſchlands nicht im mindeſten ge⸗ fährden könne. Abſchließend dankte Reichsleiter Darré vor allem der Wehrmacht, dem Arbeitsdienſt und der Hitler⸗Jugend für ihren tatkräftigen Einſatz bei der Bergung der Ernte dieſes Jahres. Als drittem und letztem Redner der Kongreßſitzung er⸗ teilte Rudolf Heß Reichsleiter Amann das Wort zu Ausführungen über„Das Weſen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution in der Preſſe“. Ausgehend von einer Gegenüberſtellung der„nach den Lebensgeſetzen des Liberalismus zur Induſtrie des Wortes degradierten Preſſe de der vom größten Verantwortungsbewußtſein gegenüber er Gemeinſchaft des Volkes getragenen Mitwirkung der Preſſe an der ſtaatspolitiſchen Arbeit“ kennzeichnete Reichs⸗ leiter Amann die Geſchichte der Bewegung nicht nur als eine Geſchichte des Kampfes gegen die Preſſe, ſondern viel⸗ mehr auch zugleich als die Geburtszeit einer neuen Preſſe. „Schrifttum iſt eben nicht Schrifttum, Preſſe eben nicht Preſſe; das Unterſcheidende iſt, wofür ſie eingeſetzt und wie ſie gehandhabt werden.“ Dieſe Feſtſtellung rief in der Kon⸗ greßhalle beſonders lebhafte Zuſtimmung hervor, ebenſo wie der Hinweis, daß für die Geſchichte der neuen deutſchen Preſſe der entſcheidende Geſichtspunkt der ſei, daß Männer der Tat ihre Gründer geweſen ſeien. Reichsleiter Amann ging dann auf das Verhältnis zwi⸗ 1275 Sprache und Schrifttum ein, die beide nur verſchie⸗ ene Ausdrucksformen des gegenſeitigen Verſtändigungs⸗ willens ſeien, ſich alſo nicht erſetzen, ſondern ergänzten und auch durch andere Mittel der publiziſtiſchen Beeinfluſſung nicht erſetzt würden. Weiter wandte ſich der Redner gegen den Vorwurf, die Preſſe in Deutſchland würde der Politik der Partei unterworfen und die Meinung uniformiert. Die öffentliche Pflicht des Journaliſten Auch auf den Widerſpruch zwiſchen der öffentlichen Pflicht des Jburnaliſten und dem Geſchäftsgebaren der früheren Zeitungsunternehmen wies Reichsleiter Amann 15 und bezeichnete dieſen Widerſpruch als nunmehr liqui⸗ iert. Auch Amanns Feſtſtellung:„Wir ſind der Ueberzeu⸗ 54g daß der Wert der Preſſe gleich iſt dem Wert der Dee, der ſie dient, und der Wirkung, die ſie für ſie aus⸗ löſt“, fanden lebhafteſte Zuſtimmung in der Kongreßhalle. Die nationalſozialiſtiſche Revolution der Preſſe ſtelle ihrem Weſen nach den gleichen Vorgang dar wie die Wandlung durch den Führer in Städte⸗ und Straßenbau, dem bäuer⸗ lichen Erbrecht und der Wehrverfaſſung. Als die drei entſcheidenden Weſensmerkmale der Zei⸗ tung bezeichnete Reichsleiter Amann die Vollſtändigkeit ihres Inhalts, die Allgemeinheit ihres Intereſſes in Inhalt und Darbietungsform und die Aktualität als die zeitliche Erſcheinung des Allgemeinintereſſes. Im letzten Teil der Rede ſteigerte ſich der Beifall von Satz zu Satz. So erhielten beſondere Zuſtimmung die Er⸗ klärung Amanns, daß die Verantwortungsloſigkeit vor dem Leſer abgelöſt worden ſei durch die Sorge für ihn. Die Männer der deutſchen Preſſe von heute würden zur erſten Reihe der Arbeiter in Deutſchland gerechnet. Nr. 212 Am Schluß befaßte ſich Reichsleiter Amann mit der Umwälzung der Preſſeverhältniſſe in Oeſterreich. Freudige Zuſtimmung löſte ſeine Feſtſtellung aus, daß die reſtloſe Säuberung der Preſſe der Oſtmark durchgeführt ſei. Beifall fand auch der Dank an die Männer, die unter den ſchwierigſten Umſtänden noch vor der Heimkehr der Oſt⸗ mark in das Reich ihrer politiſchen Verantwortung bewußt geweſen ſeien. Mit Einzelangaben über den Aufbau der Parteipreſſe in der Oſtmark, die nunmehr nur noch einen einzigen Auftraggeber anerkenne und eine einzige Aufgabe ſowie ein einziges Ziel. nämlich Deutſchland, ſehe, ſchloß Reichsleiter Amann ſeine Ausführungen. 1 05 Kongreß wird am Samstagabend um 7 Uhr fort⸗ geſetzt. Fahnenübergabe an das NSg Anſprache des Staatsſekrekärs Milch. Im Lager des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps ſand die feierliche Uebergabe von 104 Sturmfahnen an das Korps ſtatt, nachdem Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch die Fahnen geweiht hatte. Ein Vorbei⸗ marſch beſchloß die Feier. Inmitten des rieſigen SA⸗Lagers in Langwaſſer ſind die 3000 Männer des NSF untergebracht, die in einem offenen Viereck zur feierlichen Fahnenübergabe angetreten waren. Korpsführer Ehriſtianſen wies in einer kurzen An⸗ prache auf die Verpflichtung hin, die den Männern aus der Uebergabe der Fahnen in verſtärktem Maße erwachſe. General der Flieger Milch, der im Auftrag des Oberbe⸗ fehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, die Fahnenübergabe vornahm, brachte die Freude des Oberbefehlshabers und ſeine eigene über die glänzende Entwicklung des Korps zum Ausdruck, das heute vollkom⸗ men gleichberechtigt neben den anderen Gliederungen der Partei ſtehe. General Milch weihte dann die Fahnen durch Berühren mit dem verſchliſſenen Tuch der SA⸗Flieger⸗ Sturmfahne, die im Jahre 1932 einem Sturm in Eſſen ver⸗ liehen worden war. Der Feier wohnten u. a. General der Flieger Keſſelring und Gauleiter Weinrich bei. Die Anregung der„Times“ Stichhaltige Argumenke. London, 9. September. Auch am Freitag beſchäftigt die tſchechiſche Kriſe wieder die Londoner Preſſe. Die„Times“ ſtellt hierzu u. a. feſt, daß die Lage in Mitteleuropa nicht plötzlich beunruhigt worden ſei. Sie bleibe wie ſeit Jahren mit ernſten Schwie⸗ rigkeiten angefüllt. In dieſem Zuſammenhang ſei es wirk⸗ lich grotesk, daß ſoviel Unwillen wegen der von der„Ti⸗ mes“ ſchon mehrfach gemachten Anregung der Abtrennung des ſudetendeutſchen Gebietes ausgelöſt worden ſei. Eine Grenzreviſion ſei durchaus nicht völlig von der Liſte der möglichen Löſungsergebniſſe auszuſchließen. Es ſei das zwar keine Löſung, für die ſich irgendjemand wirklich begeiſtern könnte. Aber die Ausſicht auf endloſe künftige Unruhen ſei ein ſtarkes Argument für eine an ſich nicht populäre Aen⸗ derung. So komme man zu der Anſicht, daß hier eine Ge⸗ fahr für die Erwägung einer Bereinigung mit friedlichen Mitteln von etwas vorliege, was man zu einer der Un⸗ e des auferlegten Friedensvertrages rechne. uf jeden Fall lohne keine Löſung, wenn ſie nur darauf berechnet ſel, für einige Monate zu halten. 5 Die Hoffnung auf einen dauernden Frieden müſſe ein Ziel nicht nur für die Tſchechen und die Volksgruppen in der Tſchecho⸗Slowakei, ſondern für ſede andere Nation ſein, die davon berührt werden könnte. Wenn man zu einem Abkommen gelangen könnte, unter dem die Tſchecho⸗ Slowakei ein ſouveräner Staat in ſeiner gegenwärtigen Form bleibe und das den Sudetendeutſchen die Selbſt⸗ regierung zubilligen würde, auf die ſie innerhalb eines ſolchen Staates Anſpruch hätten, dann ſei das ohne Zweifel der unvergleichlich beſſere Weg. Aber man dürfe keinen anderen Weg völlig ausſchalten, wenn er einen Ausweg aus einem ſtändigen Streit böte, in den der Reſt der Welt 5e eee, verwickelt werden könnte, f ei einen hoöchſt unangebrachten Optimis⸗ mus entwickeln. Daneben fehlt es uch fie Stimmen welche der Wehrheit näherzukommen ſuchen. Der rechts⸗ ſtehende„Jour“ tritt für eine radikale Löſung der ſudeken⸗ deutſchen Frage ein. Der geſunde Menſchenverſtand müſſe jedem ſagen, daß die Sudetendeutſchen ſich in einem mit Frankreich verbündeten demokratiſchen Staat nicht ruhig verhalten würden, da ſie dazu neigten, das nationalſoziali⸗ ſtiſche Regime zu bewundern und ihm zu folgen. Selbſt wenn man den augenblicklichen Forderungen weiteſtgehend Genugtuung gebe, ſo werde man in ſechs Monaten doch wieder von vorn anfangen müſſen. Unter dieſen Umſtän⸗ den müſſe man ſich fragen, warum nicht gleich jetzt zum 95 e t e dieſes Agglomera⸗ er Volksgruppen i 5 0 berge 15 f 0 5 n in der Tſchecho⸗Slowake Die radikalſoziale„Republique“ kommt noch einmal guf die Forderung der„Times“ zu i Das Bla 1 5 in dieſem Zuſammenhang nicht an die Aufrichti eit der Erklärung des Foreign Office, wonach die Ste lungnahme in keiner Weiſe der Anſicht der Londoner gien entſpreche. Bei den Ausführungen der„ ürfte es ſich vielmehr um einen Verſuchsballon ge haben, um die öffentliche Meinung in England au 5 Rückzug der engliſchen Regierun fur den Fall vorzuberei⸗ ten, daß die Bemühungen Lord Runcimans einen Miß⸗ erfolg erleiden und daß es 199 als unmöglich erweiſen ſollte, in demſelben Staat Tschechen und Deutſche zuſam⸗ menleben zu laſſen. 8 8 3 Heerſchau der politiſchen Leiter Der große Appell auf der Zeppelinwieſe. 140 000 Männer der politiſchen Leitung, unter ihnen zum erſtenmal 10 000 Politiſche Leiler aus den ſieben Gauen der Oſtmark, vernahmen auf der Zeppelinwieſe am Abend des Freitag die Parole Adolf Hiklers für die politiſche Arbeit des kommenden Jahres. Dieſer Appell mit mehr als 250 000 Feil⸗ nehmern, mit de mglänzenden Einmarſch der 26 000 Fahnen, mit der Totenehrung und der Kundgebung der Treue und des Gehorſams in einem grandioſen Kahmen war ein ein⸗ drucksvolles Erlebnis. Den ganzen Nachmittag über waren die brqunen Kolon⸗ nen der Politiſchen Leiter mit klingendem Spiel und alten Märſchen und Kampfliedern der Partei durch das Spalier ihrer fränkiſchen Kameraden hinausgezogen in das Partei⸗ tagsgelände. Und während die Menſchenmaſſen von den Kundgebungen des Nachmittags zurückſtrömten in die Stadt, wanderten neue Hunderttauſende zu der Kundgebung der Politiſchen Leiter. N Bei ſinkender Dämmerung ſtanden auf dem gewaltigen Rechteck des Zeppelinfeldes 100 000, harrten auf den Tribü⸗ men mehr als 150 000 Teilnehmer des Beginns. Weithin leuchtete vom Mittelbau der Tribüne der ſieben Meter hohe Kränzekranz, der ein goldenes Hakenkreuz umſchließt, flackern die Feuer in den beiden Opferſchalen auf den ſeitlichen Vor⸗ bauten. 34 Türme mit angeſtrahlten Fahnengruppen krön⸗ ten die menſchenüberſäten Wälle. Auf der der Haupttribüne gegenüberliegenden Seite waren ſchmale Gaſſen für den Ein⸗ zug der Fahnen freigegeben. Auf der Vortribüne, unter der weit vorgebauten Führerkanzel, ſtanden 800 Junker der Or⸗ densburgen. An den beiden Aufgängen zur Haupttribüne wa⸗ ren ſchon vor Beginn die Fahnen aufmarſchiert. In dem Einſchnitt gegenüber der Haupttribüne iſt eine große Freitreppe eingebaut. Hier erwarteten die Reichsleiter und Gauleiter Adolf Hitler, um ihn durch das Feld ſeiner politiſchen Kämpfer zur Haupttribüne zu geleiten. Unterhalb det Vortribune ſtanden die Spielmanns⸗ und Muſikzüge der Ordensburgen und vor ihnen wiederum die Fahnen der Or⸗ densburgen. Wenige Minuten vor dem Beginn verlöſchte das Schein⸗ werferlicht bis auf das der Freitreppe. Im gleichen Augen⸗ blick hörte man auch ſchon Heilrufe, die die Ankunft des Füh⸗ rers und Reichskanzlers ankündeten. Fanfaren ſchmetterten, die Politiſchen Leiter nahmen Front zum Mitteldurchgang des Feldes. Dann wurde Adolf Hitler auf der Freitreppe ſichtbar. Dr. Ley erſtattete ihm Meldung und im gleichen Augenblick flammten die rieſigen Scheinwerfer mit 180 Milliardenkerzen kobaltblauem Licht auf und bauten einen feenhaften Strahlendom am nachtblauen Firmament. Adolf Hitler grüßte die Reichs⸗ und Gauleiter und ſchritt dann mit dem Reſchsorganiſationsleiter Dr. Ley und Rudolf Heß, gefolgt von den Reichs⸗ und Gauleitern, langſam durch die braune Heerſchar zur Haupttribüne. Die feierlichen Akkorde der Muſik waren verklungen. Unter atemloſer Stille ergoſſen ſich über die Wälle in die breite Mittelſtraße und in die freigelaſſenen Gaſſen wie ein Strom die Fahnen, funkelnd und leuchtend in Rot und Silber. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eröffnete die Kundgebung mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichskanzler, das ein donnerndes Echo findet. Dann ſangen die Junker der Ordensburgen„Heiliges Deutſchland, Land unſerer Väter“. Das Lied leitete zur Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges, der Opfer der Arbeit und vor allem der to⸗ ten Helden der Nationalſozialiſtiſchen Partei über. Ge⸗ dämpft ſpielte die Muſik„SA marſchiert“ und dann das Lied vom„Guten Kameraden“ Dann nahm der Reichsorga⸗ niſationsleiter das Wort. Reichs organiſationsleiter Dr. Ley führte aus. 1 „Mein Führer! Ein Volk— ein Reich— ein Führer! Wie oft iſt dieſer Ruf aller Deutſchen in dem letzten Jahr⸗ zehnt und vor allem im letzten Jahre immer wieder em⸗ porgeklungen. Dieſer Schlachtruf aller Deutſchen iſt Jubel und Freude für die einen, Bekenntnis und Glauben für die anderen und Stolz und Kraft für die geſamte deutſche Nation. Jung und alt, reich und arm, unterſchiedslos wie⸗ derholen ihn wieder alle deutſchen Menſchen, und ſo wol⸗ len auch wir in dieſer feierlichen Stunde dieſes Bekenntnis der Deutſchen in den Lichterdom hinausklingen laſſen: Ein Reich— ein Volk— ein Führer! Tauſend Jahre Sehnſucht, Hoffen und Bangen, Schmerzen und Kummer, Tränen, Blut und Opfer der Beſten unſeres Volkes haben nun die Erfüllung gebracht. Tauſend Jahre deutſcher Geſchichte ſind heute vollendet worden. Sie, mein Führer, haben dieſes Wunder vollbracht. Vor Ihnen ſteht nun wieder dieſes geeinte deutſche Volk, In dem großen Rund dieſes Lichterdomes ſind ſie angetreten, die Arbei⸗ ter und Bauern, die Bürger, Studenten und Soldaten aus Stadt und Land, aus den entlegenſten Flecken und Dörfern. Sie ſind hierher geeilt, um Ihnen, mein Führer, das deut⸗ ſche Bekenntnis zu bringen. Unterſchiedslos ſtehen die 140 000 Männer der Politi⸗ ſchen Leitung vor Ihnen, mein Führer, und zum erſten Male ſind auch die Männer und Frauen der deutſchen Oſt⸗ mark auf dieſem Platz angetreten. Früher konnten ſie die Kunde von dem Gemeinſchaftsfeſt der Deutſchen nur durch die Aetherwellen vernehmen, heute ſind ſie unter uns. Sie nehmen ſelber an allem teil, ſie erleben das deutſche Wun⸗ der. Sie ſehen dieſes märchenhafte Bild und ſehen und hö⸗ ren vor allem Sie, mein Führer. Mein Führer! Ich bin nur ein ſchlechter Dolmetſch der Tauſende und Millionen, um Ihnen die Gefühle des Dan⸗ kes, der Liebe und Verehrung, die ſie alle in ihrem Herzen tragen und die mich jetzt in dieſer Stunde bewegen, zu übermitteln. Geben Sie uns nun, wie alljährlich, die Pa⸗ role für das nächſte Jahr.“ s Adolf Hitler ſpricht Minutenlange, kühner wieder erneuernde Kundgebun⸗ en, laute Sſeg⸗Heil⸗Rufe, empfingen den Führer und eichskanzler, als er, weithin ſichtbar, an die rüſtung der Kanzel trat. Erſt; nach geraumer Zeit konnte er das Wort nehmen. o f Schon mit den erſten Worten und Sätzen hatte er die Herzen ſeiner polttiſchen Soldaten entzündet, und immer wie⸗ der ſchlugen die Wogen der Kundgebungen, die Heilrufe und Sprechchöre zu ihm herauf. Es iſt ſchwer, den Jubel zu be⸗ ſchreiben, der 100 umtoſte. als er mit dem Heil auf Deutſch⸗ land ſchloß. Erfüllt oon neuem Glauben neuem Willen und neuer Stärke zogen dann nach den Liedern der Nation die Teilnehmer dieſer einzigartigen Kundgebung heim, zurück in dſe festliche Stadt. 8 Ein Geſchenk der Stadt Nürnberg Der Platnersberg der Da überlaſſen. Die Stadt der Reichsparteitage hat den Platnersberg, eine Gaſtſtätte, in der ſeit vielen Jahren ein Gemeinſchaftslager der Betriebsführer und ihrer Obmänner durchgeführt wird, der DAF für 99 Jahre als Geſchenk überlaſſen. Der Ober⸗ bürgermeiſter Liebel hat am Freitag dem Organiſationsleiter die Schenkungsurkunde feierlich überreicht. Der Platnersberg iſt während des Reichsparteitages auch das Hauptquartier der DA, in dem Freitag nachmittag Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und der bei ihm während des Parteitages zu Gaſt weilende Reichswirtſchaftsminiſter Funk, Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe empfingen. Dr. Ley erklärte dabei den Sinn des Gemeinſchaftslagers. Hier haben, ſo führte er u. a. aus, augenblicklich über 200 Betriebsführer Gelegenheit, mit ihren Betriebsobmännern während der ganzen Dauer des Reichsparteitages zuſammen⸗ zuwohnen und gemeinſam die Veranſtaltungen zu beſuchen. Die Unterkunftsräume ſind ſo eingerichtet, daß dieſe beiden Verantwortlichen eines Betriebes in einem Raum wohnen und ſich ſo beſonders nahe kommen. Hier wird alles noch etwa Trennende eingeriſſen und damit ohne große Schulung ein Erziehungswerk weiteſttragender Bedeukung geſchaffen. Dieſe ſegensreiche Einrichtung ſoll für das nächſte Jahr, wie Dr. Ley ausführte, noch bedeutend erweitert werden, ſo daß beim Parteitag 1939 je 400 Betriebsführer und Obmänner im Gemeinſchaftslager als Gaſt der Daß wohnen können. Wenn man die Liſte der augenblicklich auf Platnersberg Weilenden durchlieſt, ſtößt man auf die Betriebsführer ganz großer, ja der größten deutſchen Induſtriebetriebe mit ihren Obmännern. Diplomatenempfang bei Rudolf Heß Der Stellvertreter des Führers und Frau He aben, wie NS meldet, am Freltag mittag 15 den Huftobſſchen Räumen der Nürnberger Burg einen Frühſtückstiſch zu Ehren der als Gäſte des Führers in Nürnberg weilenden aus⸗ ländiſchen Diplomaten. Von deutſcher Seite waren die Neichsleiter der NSDAP, der Reichsaußenminiſter, der Leiter der Auslandsorganiſation und die Landesgruppen⸗ leiter der NSDAP geladen. 515 Generaloberſt von Brauchikſch in Nürnberg Berlin, 9. Sept. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch, hat ſich nach Nürnberg begeben, um an den letzten Tagen des Reichsparteitages und damit am„Tage der Wehrmacht“ teilzunehmen. Zwiſchenfälle in Böhmiſch⸗Krummau Mehrere Sudetendeutſche verletzt Im Juſammenhang mit ſudekendeutſchen Kundgebungen gegen polizeiliche Maßnahmen gegen Sudetendeulſche kam es am Donnerstagabend vor dem Rathaus in Böhmiſch⸗Krum⸗ mau zu Auseinanderſetzungen zwiſchen Sudetendeutſchen einerſeits und Tſchechen und ktommuniſten andererſeits. In das entſtandene Handgemenge griff die Polizei auf Seite der Tschechen und Kommuniſten ein. Einige Sudetendeut⸗ ſche erlitten dabei Vorß Schläge mit Polizeiknüppeln Ver- letzungen. Bei den Vorfällen fiel von 918 5 Seſte auch die unerhörte Aufforderung:„Gehen wir heim und holen das Maſchinengewehr!“ Obwohl die Sudetendeutſchen in kürzeſter Zeit der ue forderung der ſudetendeutſchen Parteiamtswalter, nach Haufe zu gehen, um weiteren unfruchtbaren Auseinanderſetzungen aus dem Wege zu gehen, nachkamen, ſah ſich die örtliche Polizei veranlaßt, aus Budweis Polizeiverſtärkungen her⸗ beizurufen, die jedoch keinen Grund zum Einſchreiten mehr vorfanden. Bezeichnenderweiſe übernahmen nach den Vor⸗ fällen Sozialdemokraten, Kommuniſten und tſchechiſche Sokoln gemeinſam mit Polizei den Vereitſchafts⸗ und Si⸗ cherheitsdienſt in den Straßen. Der Tod des Amtswalters Knoll Obduktion unter Hinzuziehung von zwei deutſchen Aerzken. Jägerndorf, 9. Sept. Das unerhörte Verhalten der tſche⸗ chiſchen Behörden, die eine Obduktion des unter verdäch⸗ tigen Umſtänden im tſchechiſchen Militärdienſt angeblich durch„Selbſtmord“ ums Leben gekommenen ſudetendeut⸗ ſchen Amtswalters Knoll verweigerten, hat zu weiteren Kundgebungen der ſudetendeutſchen Bevölkerung geführt. Ohne jede Aufforderung hatte ſich vor dem Gebäude der Bezirksbehörde auch eine große Menſchenmenge, etwa 5000 bis 6000 Leute, eingefunden, um auf das Ergebnis der Vorſprache des Abgeordneten Werner zu warten. Die Menge verhielt ſich vollſtändig diſzipliniert. Zur Abordnung ſchallten Sprechchöre empor:„Wir wollen Knoll noch ein⸗ mal ſehen!“—„Gebt Knoll frei!“—„Wir gehen nicht 9550 weg!“—„Die Leiche von Knoll muß freigegeben wer⸗ en 4 25 2 1 Zuerſt wollte man mit der Abordnung, die von dem Abgeordneten Werner geführt war, überhaupt nicht ver⸗ handeln, bevor nicht die Menſchenmenge auseinanderge⸗ gangen ſei. Abgeordneter Werner nahm in ſcharfen Worten gegen eine ſolche Behandlung Stellung worauf die Ab⸗ ordnung durch den leitenden Rat der Bezirksbehörde emp⸗ angen wurde. Abgeordneter Werner forderte nun, daß ie Leiche zur Obduktion freigegeben werde, ſodann in der Turnhalle aufgebahrt und von dort aus beerdigt werden könne. Er bezeichnete die getroffenen Verfügungen des Amtsarztes als ſeder Humanität und Demokratie hohn⸗ ſprechenb und verlangte ihre ſofortige Zurückziehung. Inzwiſchen war ſeitens der Bezirksbehörde auch der Po⸗ lizeileiter zugezogen worden, worauf man ſich telefoniſch mit Minſſterpräſident Dr. Hodza in Prag in Verbindung eb um auf dieſem Weg die notwendigen Anordnungen erbeizuführen. Die vor dem Gebäude der Bezirksbehörde verſammelte große Menſchenmenge verlangte ſtürmiſch in fahren n. das Ergebnis der Verhandlungen zu er⸗ fahren. Plötzlich kam ein Autobus mit Poliziſten vor dem Ge⸗ bäude vorgefahren. die Miene machten. die Menge ausein⸗ anderzutreiben, die ſich jedoch energiſch dagegen wehrte. Nur dem beſonnenen Eingreifen des Abgeordneten Wer⸗ ner der die Poliziſten von dieſem ſinnloſen Handeln ab⸗ brachte, iſt es zu danken, daß es nicht zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen gekommen iſt. Telefonisch kam ſodann von Prag aus der Beſcheid des zuſtändigen Miniſteriums, daß eine neue amtliche Obduktion unter Hinzuziehung von zwei deutſchen Aerzten angeordnet werde. Außerdem wurde die Zusicherung gegeben, daß das Begräbnis am Samstag nachmittag ſtattfinden könne. Auf Grund dieſer Zuſage entfernte ſich die Abordnung und der Abgeordnete Werner teilte das Ergebnis der Unterhandlungen der wartenden Menſchenmenge mit. Wie verlautet wird bei dem Begräb⸗ 5 im Namen Henleins Kreisleiter Barwig die Grabrede alten. Schwere Kämpfe an der Ebro⸗Front Der nakionale Heeresbericht Bilbao, 9. Sept. Wie der nationale Heeresbericht meldet, ſchreite die Offenſive an der Ebro⸗Front trotz ungünſtigen Wetters erfolgreich fort. Die Operationen der nationalen Truppen wurden nach Aufklärung des Wetters mit größter Heftigkeit weitergeführt. Die nationale Infanterie eroberte im Sturmangriff die erſte Reihe der feindlichen Gröben. Den roten Truppen, die ſich mit großer Zähigkeit verteidigten, ſeien fühlbare Verluſte zugefügt worden. An den übrigen Fronten verlief der Tag ohne nennens⸗ werte Erfolge. Im Luftkampf wurden zwei feindliche Jäger abgeſchoſſen. Die nationalen Flieger haben den Hafen Ali⸗ cante mit Bomben behegt und Kais und Lager⸗Anlagen zer⸗ ſtört. , — 0 72 2 28 Gandſchak wird Republik Hatay Anker kürkiſcher Nalionalflagge. Iſtanbul, 10. September. Der Sandſchak von Alexandrette hat ſich unter ſtillſchwei⸗ gender franzöſiſcher Bildung in die Republik Hatay umge⸗ wandelt und gleichzeitig eine vollſtändige innere Gleich⸗ ſchalkung mit der kürkiſchen Mukternakjon vollzogen. 5 Präſident des geſchaffenen Staates iſt der Türke Tagfur Sökmen, ein Abgeordneter der Nationalverfammlung in An⸗ kara; er iſt der Vertrauensmann der türkiſchen Regierung. Auch die Mitglieder der Hatay⸗Regierung, die aus einem Miniſterpräſidenten und vier Miniſtern beſteht, ſind ſämt⸗ lich Türken. Das neue Land gehört zwar völkerrechtlich zu Syrien, hat aber bereits als Nationalflagge die türkiſche Flagge an⸗ genome als Nationalhymne die der Türkei erwählt, wird eigene irken herausgeben und für ſeine ins Ausland reiſenden B er einen beſonderen Hatay⸗Paß einführen. * 2— 2. 2 Tſchiangka ſcheks Gegenoffenſive Japaniſche Berſtärkungen im Anmarſch. Dairen, 9. Sept. Unter Einſatz ihrer 8. Armee haben die Chineſen in Nordchina eine größere Entlaſtungsoffen⸗ ſive für das ſtark bedrohte Hankau angeſetzt. Die Aktion der Chineſen richtet ſich insbeſondere auf die rückwärtigen japaniſchen Verbindungen in Form eines planmäßigen Angriffes auf die in nordſüdlicher Richtung verlaufenden Eiſenbahnlinien Peking Hankau und Tientſin—Pukau. Die japaniſche oberſte Heeresleitung ſah ſich infolgedeſſen genötigt, erneut ſtarke Kräfte in Nordchina einzuſetzen, de⸗ ren erſte Staffel auf der Reede von Taku. dem Hafen Tientſins, ausgeladen wurde. Dieſer Einſatz entſpricht dem in den letzten Auguſttagen in Tokio gefaßten Beſchluß der japaniſchen oberſten Heeresleitung, den Chinakrieg unter Einſatz aller Mittel noch vor Ablauf dieſes Jahres zu be⸗ enden. Die allgemeine Lage iſt noch nicht klar. Insbeſan⸗ dere iſt noch nicht heraus, ob hinſichtlich der Frage der aus⸗ ländiſchen Niederlaſſungen in Tientſin eine Radikallöſung durchgeführt werden ſoll. In Tientſin wurden alle ſapa⸗ niſchen Ziviliſten aus der ausländiſchen Niederlaſſung ab⸗ berufen. Die Engländer haben ſich dort militäriſch erheblich verſtärkt und es herrſcht eine zunehmende Spannung. Die Abſichten der chineſiſchen 8. Armee gehen darauf Nad nach einheitlicher Leitung den Kleinkrieg niederzu⸗ halten. Da die verhältnismäßig ſchwachen japaniſchen Be⸗ ſatungen der Städte für eine Beherrſchung des flachen Landes nicht ausreichten und ſich dort bereits regelrechte unter dem Einfluß Hankaus ſtehende chineſiſche Verwal⸗ tungskörper gebildet hatten, wird daher ſeitens der Japa⸗ ner ein neuer Einſatz ſtarker Ordnungskräfte durchgeführt werden. Die rieſigen Ueberſchwemmungen des Sommers haben beſonders ſchwierige Verhältniſſe erzeugt. Die engliſchen Intereſſen in China Tokio, 9. Sept. Die Beſprechungen des japaniſchen Außenminiſters Ugaki mit dem britiſchen Botſchafter in Tokio, Craigie, wurden wieder aufgenommen. In einer Ihe ende Unterredung wurden, wie es heißt, die chwebenden Fragen hinſichtlich der britiſchen Intereſſen in China erörtert. Wie maßgebende politiſche Kreiſe betonen, ſeien auch diesmal keinerlei Fortſchritte zu ver⸗ zeichnen geweſen. Während der japaniſche Außenminiſter über die von England erhobenen Forderungen auf Sicher⸗ ſtellung britiſcher Rechte und Intereſſen am Jangtſe⸗Gebiet nur vom grundſätzlichen Standpunkt aus zu verhandeln bereit ſei, dränge der britiſche Botſchafter auf Zugeſtänd⸗ niſſe und Garantien in einzelnen Fragen, wie Schiffahrt, Bahnen, Niederlaſſungsrechte uſw. Man iſt in Tokio der Meinung, daß Beſprechungen ſolange zwecklos ſind, als England ſich nicht dazu verſtehen wolle, der gegenwärtigen Lage Pochnung zu tragen. 5 Kurzmeldungen Skupſchtina⸗Wahlen noch in dieſem Jahr Belgrad, 10. Sept. Die jugoſlawiſ Regierung hielt eine Sitzung ab. Wie man aus guberlaſſſger Quelle erfährt, wurde dabei grundſätzlich beſchloſſen, noch in dieſem ahre die Neuwahlen zur Skupſchtina vorzunehmen. Die Zeit zwi⸗ ſchen der Aufloſung des Parlaments und den Neuwa len ſoll möglichſt kurz bemeſſen werden. Man vermutet, die jetzige Skupſchtina werde am 20. Oktober noch einmal zu einer Sitzung zuſammentreten. Jeruſalem. In Paläſtina dauern die Zwiſchenfälle an; bei einer Mineexploſion wurden fünf engliſche Soldaten verletzt. Die Beratungen in London Beſuch Edens bei Lord Halifax London, 10. Sept. Miniſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax haben ihre Beſprechungen fort⸗ gelen, 50 denen auch Schatzkanzler Sir John Simon und er diplomatiſche Hauptberater der Regierung, Vanſittart, und Unterſtaatsſekretär für auswärtige Cadogan, hinzugezogen wurden. Lord Halifax erhielt außerdem einen überraſchenden Be⸗ ſuch in der Perſon des 15 Außenminiſters Eden, mit dem er eine halbſtündige Unterredung hatte. 2 Angelegenheiten, Chamberlain hat t eum r d Attlee ſchriftlich zu 11 ebeten, um mit i r Ne Age zu ſprechen. Attlee hat die Einladung Chamberlains ange⸗ nommen. Er wird am Samstag vormittag den ena en de ee e eprachungen über dis Bae duenne Wintern Besprechungen über die Lage führen wird. m über die internationale Lage witer. m⸗ 95 N 2——& 2 Badiſche Chronik IJ Heidelberg.(Todesfall.) Im Alter von 78 Jah⸗ ren ſtarb Generalmafor a. D. Paul Nücker, der hier im Ruheſtand lebte, nachdem er von 1881 bis 1918 Soldat ge⸗ weſen war. Im Weltkrieg führte Nücker als Regimenks⸗ Kommandeur das rheiniſche Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 29 bis an die Marne vor. Im Jahr 1915 wurde er Oberſt und Komman⸗ deur des Reſ.⸗Inf⸗Regts. 96 und im weiteren Verlauf des Krieges der Reſerve⸗Regimenter 77, 609 und 610, dann im Oſten Kommandeur der 182. Landwehr⸗Inf.⸗Brigade und ſchließlich wieder im Weſten Kommandeur der 82. Reſ.⸗Inf.⸗ Brigade, mit der er an verſchiedenen der großen Angriffs⸗ und Abwehrkämpfe teilnahm. Schriesheim.(Nicht im Bett rauchen!) In einem Haus der Schmalen Seite brach gegen Mitternacht Feuer aus, das vermutlich dadurch entſtanden iſt, daf ſich ein Mann mit brennender Zigarette ins Bett gelegt bade Er erwachte, als ſchon das Bett in Flammen ſtand, und konnte ſich mit Mühe aus dem verqualmtem Raum retten. Das Feuer wurde auf ſeinen Herd beſchränkt, ſodaß nur ge⸗ ringer Sachſchaden zu verzeichnen iſt. l Buchen.(Verkauf der Synagoge.) Die hie⸗ ſige Synagoge wurde an eine Reparaturwerkſtätte verkauft und ſoll nun ein Geſchäftshaus werden. l Hettigenbeuern, Amt Buchen.(Getreidevergif⸗ tung.) Durch Getreidevergiftung ſind aus der Herde des Schäfereibeſitzers Farrenkopf an einem Tag 20 Tiere ver⸗ endet. (), Sambrücken b. Bruchſal.(Hopfendarre.) Zur⸗ zeit werden hier in der neuerſtellten dreiſtöckigen Darre käg⸗ lich an 240 Zentner Hopfen angeliefert, die ſofort getrocknet werden(mündlich 10 Zentner grüne Hopfen) und 60 Zentk⸗ ner Trockenhopfen ergeben. Mehr als 200 Zentner ſind be⸗ reits verkauft zum Preiſe von 190 Mark per Zentner. „(J) Bretten.(Am Kopfe ſchwer getroffen.) Ein Laſtkraftwagen, der mit Holz und Arbeitsgeräten beladen war, fuhr durch die Weißhoferſtraße. Ein Teil der Ladung ſtand über die rechte Wagenſeite hinaus und traf im Vor⸗ beifahren einen Fußgänger am Kopfe ſchwer. Der Mann hatte in der Dunkelheit die überſtehende Ladung nicht be⸗ merkt. Aber auch der Wagenführer und mit ihm einige Bur⸗ ſchen, die ſingeno im Wagen ſaßen, bemerkten nichts von dem Vorfall und fuhren unbekümmert weiter; doch konnte der Laſtwagen inzwiſchen feſtgeſtellt werden. ) Philtepebing.(Brandſtifter verhaftet.) Die Gendarmerie konnte den Brandſtifter dingfeſt machen, der im Juni zweimal in der Lußhardt an je vier gleichmäßig entfernten Stellen der Gemarkung Oberhauſen einen Wald⸗ brand legte. (). Pforzheim.(Ehrung für Lebensretter.) Nach Beendigung des letzten Uebungsabends des Bezirks Pforzheim der DRG. wurde dem techniſchen Leiter, Hein⸗ rich Kühlmann jun., das ſilberne Ehrenzeichen der DSR. überreicht, weil er unter Einſatz ſeines Lebens einen Menſchen aus der Gefahr des Extrinkens gerettet hat. (). Baden⸗Baden.(Tagung.) Vom 11. bis 16. September treffen ſich in Baden⸗Baden die deutſchen Phy⸗ ſiker und Mathematiker zum 14. Deutſchen Phyſiker⸗ und Mathematikertag. Dieſe Tagung findet ſeit vielen Jahren regelmäßig im Herbſt ſtatt. ) Bühl.(Beim Waſchen ertrunken.) Auf Ge⸗ markung Appenweier, unterhalb eines Steges, iſt der Ar⸗ beiter Auguſt Weiß von Neuſatz bei Bühl ertrunken. Ver⸗ mutlich hat der Ertrunkene ſich im Kammbach waſchen wol⸗ len, iſt dabei ausgerutſcht und ertrunken. Freiburg.(Neue Reitwege.) Mit Rückſicht auf die Entwicklung des Reitſportes und ſeine Bedeutung für den Fremdenverkehr hat die Stadtverwaltung einige Waldwege für die Reiter freigegeben. Freiburg war von jeher ein Frem⸗ denplatz, der von den Freunden des Reitſportes gerne und bevorzugt aufgeſucht wurde, weil die landſchaftliche Schön⸗ heit der Stadt und ihrer umgebung gerade dem Reiter ſehr vieles zu bieten vermag. (S Meersburg.(Jahresverſammlung.) Den 90. Sterbetag der Dichterin Annette von Droſte⸗Hülshoff nahm die vor 12 Jahren gegründete Annette⸗von⸗Droſte⸗ Geſellſchaft(Sitz Münſter) zum Anlaß, hier ihre 11. Jah⸗ resverſammlung abzuhalten. Sie wurde zu einer Gedächtnis⸗ feier geſtaltet, in der Leben und Schaffen der Dichterin von maßgebender Seite ins Licht gerückt wurden. In der Mit⸗ gliederverſammlung wurde der Fortbeſtand der Geſellſchaft beſchloſſen. Luftſchutzübungen Was muß ich tun? Verſchiedene an die Ortsgruppe des Reichsluftſchutz⸗ bundes in den detzten Tagen gerichtete Anfragen haben ergeben, daß einzelne Volksgenoſſen über den Verlauf von Luftſchutzübungen noch nicht genügend unterrichtet ſind. Es wird deshalb folgendes nochmals bekanntgegeben: Vor dem eigentlichen„Fliegeralarm“ wird normaler⸗ weiſe der Luftſchutz aufgerufen. Der„Aufruf des Lufk⸗ ſchutzes“ erfolgt ſtill und iſt als Vorbereitung der Zivil⸗ bevölkerung auf den kommenden„Fliegeralarm“ anzuſehen. Die Luftſchutzwarte(frühere Bezeichnung Luftſchutzhauswarte) erhalten durch Melder gedruckte Anweiſungen und haben daraufhin ſofort alle Hausbewohner vom„Aufruf des Lufk⸗ ſchutzes“ zu benachrichtigen. Außer den beſonders bekannk⸗ gebenen ſofort von den einzelnen Hausbewohnern durch⸗ zuführenden Maßnahmen ſollen dieſes Mal ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Behälter(Eimer, Badewannen uſw.) ſofort mit Löſchwaſſer gefüllt werden. Im Gegenſatz zum „Aufruf des Luftſchutzes“, der alſo ſtill erfolgt, wird der „Fliegeralarm“ durch langgezogenen gleichmäßig ſchwanken⸗ den Heulton der Luftſchutzſirenen ausgelöſt. Sobald der Fliegerangriff vorüber iſt, erfolgt die„Entwarnung“ gleich⸗ falls akuſtiſch(langgezogener in der Tonhöhe gleichbleiben⸗ der Ton der Luftſchutzſirene). Die Bekanntgabe der„Ent⸗ warnung“ beſagt jedoch noch nicht, daß die Luftgefahr end⸗ gültig vorüber iſt. Die Verdunkelung bleibt alſo auch noch nach der„Entwarnung“ beſtehen. Erſt wenn der„Aufruf des Luftſchutzes“, wiederum durch Melder bekanntgegeben, aufgehoben worden iſt, kann die Verdunkelung der ein⸗ zelnen Häuſer beendet werden.. Am alle ſonſtigen Unklarheiten betr. des Verhaltens der Bevöllerung bei Luftſchutzübungen zu beſeitigen, hat der Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Mannheim, eine Beratungsſtelle für Luftſchutz⸗Selbſtſchutzangelegenheiſen im Luſtſchutzhaus, Hildaſtr. 12, eröffnet. Allen Volksgenoſſen wird in der Zeit von 10—12 und 14—17 Uhr auf telefoniſche oder per⸗ ſönliche Rückfrage jederzeit bereitwilligſt weitere Auskunft erteilt. 5 Verkehrsunfall. Die Ehefrau des Landwirts Georg Schmich, hier, wurde geſtern von einem Auto in der Sas⸗ bacherſtraße angefahren und erheblich verletzt. Aus den Nachbargauen * Frankfurt a. Mm.(Nicht weit gekommen) Ein Strafgefangener aus der Strafanſtalt Preungesheim, der noch eine längere Freiheitsſtrafe zu verbüßen hat, rückte anfangs dieſes Monats bei Außenarbeiten aus und ward nicht mehr geſehen. Vor einigen Tagen wurde er nun bei einem Dorfe in der Nähe von Gießen wieder ergriffen und erneut hinter Schloß und Riegel gebracht. . Friedrichshafen.(Radfahrer von Auto er⸗ faßt.) Nachts gegen 1 Uhr fuhr ein Radfahrer aus der Friedensſtraße in die Ravensburgerſtraße. Dabei wurde der Mann, der ſich vorher nicht überzeugt hatte, ob die Straße frei iſt, von einem Perſonenkraftwagen erfaßt, zur Seite geſchleudert und ſchwer verletzt. Der Perſonenkraft⸗ wagen geriet durch das ſcharfe Bremſen ins Rutſchen, ſtieß gegen den Straßenkandel, von da gegen einen Baum und kam dann an einem Gartenzaun zum Stehen. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſchwer beſchädigt. — Ludwigsburg.(Auto fuhr ib In der Nacht ſtieß Ecke Kurfürſtenſtraße und Oſterholzallee ein mit zwei Perſonen beſetztes Kraftrad mit einem Kraftwagen zuſam⸗ men, der zu weit auf der linken Seite gefahren war. Wäh⸗ rend der Motorradfahrer ſelbſt mit 1 N davonkam, mußte 125 Beifahrer im Krankenhaus uf⸗ nahme finden. — Wildbad.(Tot aufgefunden.) Der 44jährige Kaufmann Eugen Funk aus Wildbad wurde in der Nacht im Kleinenztal mit ſchweren Kopfverletzungen tot aufge⸗ unden. Wie bisher feſtgeſtellt wurde, wollte F. einen Lie⸗ erwagen, der ihn mitgenommen hatte, auf kurze Zeit ver⸗ aſſen, F. berang aber aus dem noch fahrenden Wagen und prallte dabei mit voller Wucht gegen einige Randſteine. Sein Tod muß ſofort eingetreten ſein. Der Wagenlenker, der ſich um den Verwundeten nicht weiter gekümmert hatte, wurde feſtgenommen. 75 Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag findet auf hieſigem Platze das erſte Verbandsſpiel der Spielrunde 1938/39 gegen Fv. Weinheim ſtatt. Spielbeginn 3 Uhr. Ferner ſpielen: ö 1.15 Uhr 2. Mannſchaft gegen Weinheim 11 Uhr 1. Jugend gegen Kurpfalz Neckarau 10 Uhr 2. Jugend gegen Sandhofen. a Die 3. Mannſchaft ſpielt um 9.30 Uhr in Mannheim (Pfalzplatz) gegen Lanz 2. Mannſchaft. Heute nachmittag ab 3 Uhr wird am Sportplatz ge⸗ arbeitet. Zur Mithilfe iſt jedermann eingeladen. Arbeits⸗ geräte mitbringen. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probbee Liedertafel. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. bd ſchaf Schützengeſellſchaft. Heute abend 8.30 Uhr Schießen. Turnverein 98, e. V., Mhm.⸗Seckenheim. 5 a(Handballabteilung.) Morgen Sonntag finden auf dem VfR.⸗Platz an den Brauereien folgende Verbandsſpiele ſtatt: 9.15 Ahr BfR. II— To. 93 lI 10.30 Uhr BfR. 1— Ty. 98 J Zu den Spielen ladet ein Der Spielausſchuß. Verſammlungs⸗ Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. ihn“, Handballabtg. Abfahrt der 1. und 2. Mann⸗ zu den Spielen gegen Reichsbahn Mannheim morgen mittag 1 Uhr per Rad ab„Kaiserhof“ Die Leitung. Vr Zeigen eee (nh unν,sefren Schaufenstern eine schöne us pah nellester Feròststoßſe uhαᷣ e n um Segchtung * L Angen etwas Besonderes: Se JLeidetstfoffe 10 em br, moderne Fur ben. gewebe Meler 4. 50, 8.90, 3. 25, 2. 7 Dima Man te!“ stoffe u em ön, iadelſose are, nene Qualit Meer G. H0, 5. 90, 4. 90, S. 90 Die Verbreiterung der Seckenheimer Hauptſtr aße Der Bezirksrat und das Polizeipräſidium Mannheim beſchäftigten ſich dieſer Tage mit der Verbreiterung der Haupt⸗ ſtraße in der Nähe der Schloßwirtſchaft. Es handelt ſich dabei um die Anweſen Hauptſtraße 99(Ph. Huber), 101 (W. Seitz) und 103(Elſer). Die engſte Stelle liegt b Hauptſtraße 103, einem Anweſen, das zudem eine vor der Hausfront liegende Treppe hat. Beſonders gefährlich ſind die Verkehrsverhältniſſe auch deshalb, weil ein ausreichender Streifen für die Fußgänger ſehlt. Die Stadtverwaltung hat ſich zur Aenderung der Bau⸗ und Straßenfluchten enk⸗ ſchloſſen und die entſprechenden Pläne dem Bezirksrat beim Poltzeipräſidium Mannheim vorgelegt. Dieſer ſtellte in ſeiner geſtrigen Sitzung die neuen Fluchten feſt. Sie ſehen genügend breite Fahrbahnen und Gehwege vor. Die Anlegung vo Vorgärten bedeutet zudem eine Platzreſerve für eine etwa künftig noch notwendig werdende weitere Verbreiterung. Ein Teil der betroffenen Anweſen ſteht zwar unter Denkmal⸗ ſchutz, aber die Pflege hiſtoriſcher Belange muß in dem vorliegenden Falle hinter den Notwendigkeiten der Ver⸗ kehrsſicherheit zurückſtehen. N Sudetendeutſcher Heimatbund Nordbaden und Pfalz. Soeben wurde in Mannheim die Gebietsleitung des Sudetendeutſchen Heimatbundes für Nordbaden und Pfalz errichtet. Gebietsleiter iſt Ingenieur Emil Polß⸗Mannheim, deſſen Stellvertreter Julius Burger⸗Mannheim. Die Ge⸗ bietsleitung iſt dem erwähnten Gebiet durch den SDB. vor⸗ geſetzt. Alle Bundesangelegenheiten werden durch Landsmann Berger erledigt. Schriftliche Anfragen und Gruppenangele⸗ genheiten ſind zu richten an Landsmann Julius Berger⸗ Mannheim, Rheinhäuſerſtr. 55. Die in Nordbaden und der Pfalz wohnhaften Sudetendeutſchen werden aufgefordert, ihre Anſchrift umgehend der Gebietsführung bekanntzugeben. Die Bundesgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen bleibt auch weiter unabhängig vin der Gebietsführung ſelbſtändig beſtehen. Die Bundesgruppenarbeit regeln Landsmann Polß und Landsmann Berger. Bundeslokal wird für die Bundesgruppe Mannheim wie für den Gebietsabſchnitt der„Werderhof“, Werderſtr. 1. Für Nordbaden und die Pfalz iſt alſo nun infolge der hier geleiſteten vorbildlichen und erfolgreichen Ar⸗ beit Mannheim zum Stützpunkt des Sudetendeutſchen Hei⸗ matbundes errichtet worden. Der Kampf um das Recht und die Freiheit des Sudetendeutſchtums fordert letzten Einſatz. Filmſchau. Der große Liebesfilm„Im ſiebenten Himmel“ hat eine lange Vorgeſchichte. Einer wahren Begebenheit aus dem Armenviertel von Paris entnommen, erfuhr der Stoff mehrere Umarbeitungen, bis er ſowohl als Bühnenſtück und noch viel mehr als Film Welterfolg errang.„Die größte Liebes geſchichte aller Zeiten“ hat man ihn genannt. Es geht von ihm ein eigener Zauber aus, der jeden Beſucher alsbald in ſeinen Bann ſchlägt, ein Zauber aus Realität und Romantik, dem ſich niemand entziehen kann. Chico, ein armer Pariſer Kanalarbeiter, der keinen andern Wunſch kennt als den, auch einmal als Straßenkehrer an Licht und Luft arbeiten zu können, anſtatt in den dunklen Kloaken, lernt ein ebenſo armes Mädchen kennen, das er aus einer ſchwierigen Si⸗ tuation befreit. Sie wohnen unter dem höchſten Dach des Armenviertels von Paris,„im ſiebenten Himmel“, da di Dachkammer im 7. Stock, alſo unmittelbar unter dem Him⸗ mel, liegt. Der Ausbruch des Weltkrieges zerſtört rauh das Liebesidyll. Chico und ſeine kleine Diane geloben ſich, auch wenn ſie durch den Krieg getrennt ſind, daß jeden Tag um 11 Uhr ſich ihre Seelen zueinander finden ſollen. Im geheimnisvollen Weben zwiſchen den Liebenden liegt die Schönheit des Films. Zwei Darſteller von Weltruf ſpielen die beiden Hauptrollen.„Simone Simon“, das kleine Pariſer Mädel, ſpielt die Rolle ihres Lebens und zeigt eine ſchau⸗ ſpieleriſche Kraft, die den Charakter der kleinen„Diane bis ins Letzte erfühlt und erlebt hat. Ihr Partner iſt der bekannte amekikaniſche Charakterdarſteller„James Ste⸗ wart“, der, obwohl noch nicht 2 Jahre in Hollywood, in „Chico“ bereits die 10. Starrolle ſpielt. ö „ Sonntagsrückfahrkarken zur Bau- und Siedlungs⸗ Ausſtellung. Zur Deutſchen Bau⸗ und e lung, die vom 3. September bis 9. Oktober d. J. auf dem Feſthallengelände in Frankfurt a. M. ſtattfindet, werde von der Deutſchen Reichsbahn in beſonders großem Umfan Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben: Von allen Bahnhöfen in einem Umkreis von 250 km um Frankfurt a. M. Wochenende mit einer Zeltungsdauer von i Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemei a ſchaft noch nicht begriffen. s Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Ki 14. Sonntag nach Pfingſten. 5 Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. 5 Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe.— 8.30 Uhr Kindergokte dienſt mit Kommunionfeier der Kinder. 1 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für d Jungmänner. 5 5 5 8 7.30 Uhr Veſper, anſchl. Jungfrauenkongregation. . Feſt Mariä Namen. i Montag: 7 Uhr Seelengottesdienſt und Muttergottesmeſſ Dienstag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe.— 7 Uhr f Mittwoch: 6.15 FJeſt Kreuz Erhöhung. 7 Ahr Schülergottesdienſt, letzter Wekterſegen. Montag 18 Uhr: Männl. Gemeinde 20 Uhr: Weibl. Gemeinden Nähabend des 8 Welche Vielfalt aparter f Musterungen und Webarten. N deder Wunsch, jeder Ge- N schmack findet seine Be- friedigung. Kommen Sie nur, um sich alles anzuschauen und etwas recht Schönes und. Kleidsames preiswert zu erwerben.— Die Stoff- Ausstellung in unseren Schaufenstern und die große Auswahl unserer Ab- teilung: Kleider- u. Mantel stoffe im 2. Stock unseres Hauses zeigt diese Neu- heiten- und unser Zahlungs- plan macht es Ihnen leicht hre Kleiderwünsche zu er- N füllen. ö Alles was die deutsche Mode Neues bringt, zeigen Ihnen unsere schönen Fenster und unsere modischen Ab- teilungen. Sie werden Überrascht sein von der Augwahl und Preiswülrdigkeit. r F Kompl. 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Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. 0 Beſtellungen auf i 3 uclieu 5 Winter-Saatfgetreide 2 22 5 A Kenn Wasser den Hauptausschank des Pfisterer-Bräu g Wäsche gefährden? 0 Jawiofff. die schädlichen Kalkablagerungen 7 des harten Wassers setzen sich als feſner 5 9 J. lobungs- Mar 1 2 5 Niederschlag im Wäschegewebe fest, das 8 7 9 dadurch hart und spröde wird und seine.- Dermaͤhlungs- Marten re Je e ee lle treibende Kraft, und zwweckentſprechen⸗ 8 g der Ausſtatiung. e 1 5 Neckuar-Bote- Druckerei beachtet erst durch die immer genauer die führende Familien-Gaststätte Mannheims Sratulations- Marien arbeitenden Forschungsmethoden ist es * ö ö möglich geworden, dſesep Schñged z 5 e Breite Straße/ U 1, 5 l. Wäsche von blütenteinet Weiße, wunder- f 5 Besuchs Narren 85 85 e. 0 Nach gründlicher Umgestaltung ist das bisherige Honzert- und Vergnügungs- 7 N 1 A3¹⁰ 3 che n 5 ele, 15 h. 89985 Zusätze, nach Vor, lokal zu einem führenden familien- Restaurant geworden. 8 Rarien ful 7 geschen 000 4 2 1 Ae de uche een n ce e i Bekannt gute Hüche und gepflegte Weine stehen für Sie bereit. de Echeſtung ihres Wäschegutes, 3 8. . 5 i ürden uns freuen, Sie in Bälde begrüßen ⁊u durfen. werden angeferligt in der Nie e ee Wir wür 7 i beg i e ent- gentle gt soll Mssche seln 5 a a ꝙ Hag S 1 11. PHH. Necker Pole-Oructerei. 8 58 8 g 3„„ 8