Nr. 212 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 10 September 1938 Bekenntnis zu Adolf Hitler Kundgebung der N8⸗Frauenſchaft in der Kongreßhalle Mit zu den eindrucksvollſten Veranſtaklungen der Reichs⸗ parteitage gehört ſtets die große Kundgebung der NS- ae in der Kongreßhalle. Auch in dieſem Jahr ge⸗ kaltete ſich dieſe Kundgebung, der am Freitag nachmittag annähernd 5000 Frauen beiwohnten, zu einem begeiſterken Bekenntnis zu Adolf Hitler. Die Ausſchmückung der Kongreßhalle mit dem lichten Blau der Deckenbeſpannung, dem dunkeln Rot und gleißen⸗ den Gold der Säulen und den elfenbeinfarbenen Stoffbahnen der Wandbekleidung iſt unverändert geblieben. Unter faſt 50000 Teilnehmerinnen fallen beſonders die rden e pen der NS⸗Frauenſchaft mit ihren bei dieſer Veranſtaltung zum erſtenmal gezeigten ſchwarzen Koſtümen mit weißen Bluſen auf, ferner die Trachten der weiblichen Mitglieder der Arbeitsfront und des Bd M, ſowie die erdbraunen Uni⸗ formen der Arbeitsmaiden. Das ganze Bild wird bunt be⸗ lebt durch die zahlreichen Trachtengruppen. Stürmiſcher Beifall ertönte, als die Ehrenabteilungen der verſchiedenen Frauenorganiſationen durch den breiten Mittelgang einzogen. Unter ihnen wurden beſonders die zahlreichen Trachtengruppen aus der Oſtmark begrüßt, die Tirolerinnen und die Mädel aus der Steiermark, die Wie⸗ nerinnen und die Frauen aus Kärnten mit bunten Mie⸗ dern und Faltenröcken, niedlichen Häubchen und ihrem feſt⸗ lichen Haarſchmuck. Die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink wurde durch lebhafte Heilrufe begrüßt. Die Kundgebung begann mit dem erſten Satz der 5. Symphonie Ludwig van Beethovens, geſpielt vom NS⸗ Reichsſymphonie⸗Orcheſter unter der Stabführung des Kapellmeiſters Kloß. Im Namen der Reichsfrauenführerin begrüßte dann Reichsamtsleiter Hilgenfeldt die ausländiſchen Gäſte ſowie die Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht.„Unſer beſonderer Gruß gilt den neu hinzugekommenen Frauen aus der Oſtmark, deren Lei⸗ den und innere Haltung auf dem Wege heim ins Reich uns alle mit Bewunderung und tiefer Achtung erfüllt.“ Dann eröffnete er die fünfte Sondertagung der NS⸗Frauenſchaft im Rahmen des Reichsparteitages. Stehend ſangen die An⸗ weſenden das Lied„Uns war das Los gegeben, ein freies Volk zu ſein.“ Darauf nahm die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗ Klink das Wort. Das deutsehe Fachgesehlft NMANNHEI NI FI, 1 Anzeigen helfen Ihnen kaufen; ſie helfen dem Wer⸗ bungtrei⸗ henden ver⸗ kaufen Gummi-Stempel liefert Druckerei des Neckar-Bote. Die Reichsfrauenſchaſtsführerin begrüßte zu Beginn ihrer Rede die Frauen der deutſchen Oſtmark. Die diesjährige Frauenkundgebung ſei nicht in erſter Linie unter die formale Berichterſtattung geſtellt, ſondern es ſolle der Verſuch gemacht werden, das, was zu ſagen ſei, unter einem Gedanken zu ſehen, der als Gebot der Stunde über uns allen ſtehe und mahne: Tradition heißt nicht Stillſtand, ſondern Verpflichtung. Je gründlicher wir in unſeres Volkes Geſchichte zurück⸗ ſchauten, um ſo eindringlicher komme es uns zum Bewußt⸗ ſein, daß allein die treibende Kraft des Glaubens unſer Volk bis auf den heutigen Tag erhalten habe, daß unſere ſchwächſten und beſchämendſten Stunden immer die gewe⸗ ſen ſeien, in denen der Glaube an Deutſchland unter uns ſelbſt nicht genügend ſelbſtloſe Kämpfer gefunden habe. Wer vom Glauben ſpreche und den Einſatz verweigere, rede leeres Geſchwätz. Das Geſicht unſerer Nation aber, wie es in der Geſchichte eingegangen ſei, ſei über alle wechſelvolle Schickſale hinweg immer geformt worden von Menſchen, die ſich für ihren Glauben an die Größe dieſes Volkes in⸗ nerlich und äußerlich verzehrten. Immer wieder habe uns das Schickſal Menſchen geſchenkt, die nach der Sehnſucht nach einem einigen großen Deutſchen Reich auf den ver⸗ ſchiedenſten Kampfplätzen gerungen und die brennende Fackel ihres Glaubens an die nächſte Generation weiter⸗ gegeben hätten. Wenn immer wieder der Glaube im Volke den Einſatz und die Hingabe Einzelner forderte, dann müſſe er in unſeren Tagen, an unſerem Führer freudig den Einſatz und Hingabe einer ganzen Nation bedeuten.„Da⸗ mit kommen wir zu dem Rechtsanſpruch, den das Schickſal an die Gemeinſchaft unſerer Nation ſtellen kann, nachdem es uns einen ſolchen Führer ſchenkte Weil es unſerem Führer gelungen iſt, uns alle durch ſeine Haltung, ſeine Lehren und ſeine Offenbarung zum Glauben und das geſchichtliche Bewußtſein von der Kraft unſerer Nation zum eigenen Erleben werden zu laſſen, kann er von uns den Einſatz dieſer Kraft verlangen.“ Dieſe Forderung könne in den ſchwierigſten Jahren keinen Halt machen vor irgendeinem Stand oder irgend⸗ einer Altersſchicht. Daß die junge Generation ganz beſon⸗ ders in dieſes Gemeinſchaftswerk hineingeſtellt werden müſſe, ſei eine ſelbſtverſtändliche Sache, die auch mit der 1 opferfreudiger Herzen aufgenommen werde. Mit ſtarkem Beifall wurde die Mitteilung der Reichs⸗ frauenführerin aufgenommen, daß bereits heute knapp drei Monate nach Inkrafttreten der Verordnung über den Frauenhilfsdienſt 3000 Mädels einſatzbereit ſtehen.. „Eins müſſen wir allerdings gerade bei dieſer Gelegen⸗ heit einigen Müttern ſagen“, erklärte die Reichsfrauenfüh⸗ rerin.„Wenn deine Tochter dieſe Wege gehen will oder auch gehen muß, dann ſtelle du dich nicht mit Anſchauungen dazwiſchen, die weder dir noch deiner Tochter Ehre machen, und die da etwa lautet in Form einer Zeitungsanzeige: Stellung zur Ableiſtung des Pflichtjahres für meine Toch⸗ ter geſucht. Bedingung: Zentralheizung, fließend warm Waſſer, keine Kinder! Die Quellen der Zukunft, nämlich die Mütter, die viele Kinder haben, haben das erſte Anrecht auf Hilfe. Deshalb ſollte gerade deine Tochter, die vielleicht als einzige aufgewachſen iſt, dieſen Aufgabenkreis einmal kennenlernen.“ Frau Scholtz⸗Klink gedachte dann der Leiſtungen, die im Laufe des letzten Jahres in Form der Nachbarſchaftshilfe, der Erntehilfe oder auch der Betreuung von Ferienkindern fei NSW in ſtiller Selbſtverſtändlichkeit getätigt worden eien. Zu den übrigen Leiſtungen der Frauenſchaft berichtete die Rednerin u. a., daß in ihren Mütterſchulkurſen bis heute 1 663 054 Teilnehmer in 83 381 Kürſen erfaßt wurden. Die Reichsfrauenführerin ging ſodann mit leidenſchaft⸗ lichen Worten auf die geſchichkliche Aufgabe Deutſchlands und ſeine große Tradition ein. Tradition heiße Verpflich⸗ tung, nämlich nicht nur dazu, Großes zu erhalten, ſondern aus Fehlern zu lernen.„Wir wollen das Glück unſeres Vol⸗ kes, und wir wiſſen, daß wir dem Leben dafür unſeren Tri⸗ but zollen müſſen. Weil wir das wiſſen, iſt die Gemeinſchaft auf dieſem Wege die erſte Vorausſetzung zum Gelingen; denn je mehr Menſchen bereiten Herzens Laſten tragen, um ſo leichter werden dieſe Laſten, und um ſo raſcher kommt man zum Ziele. Der Glaube an die Größe Deutſchlands bleibt immer die Vorausſetzung zu ſeiner Zukunft; dieſer Glaube fordert im⸗ mer Einſatz der Tat. Für dieſen Einſatz iſt kein Opfer zu groß.“ Begeiſtert ſtimmten die Zehntauſende in das Sieg⸗Heil auf Adolf Hitler ein. Nach Beendigung der Kundgebung in der Kongreßhalle begab ſich die Reichsfrauenführerin in den Herkules⸗Saalbau, den größten Kundgebungsraum im In⸗ nern der Stadt Nürnberg, um hier ſelbſt noch einmal zu mehreren tauſend Frauen zu ſprechen, die zuvor eine Ueber⸗ tragung der Kundgebung gehört hatten. Nicht nur der Fronkſoldat brau 1 eine Gasmaske, auch ug Familie muß durch die Volksgasmaske geſchützt n 7 ͤ y y dbb Herbſtperkehrsaufgaben der Reichsbahn Große Anforderungen an den Güterwagenpark Regelmäßig im Herbſt werden an den Güterwagenpark der Deutſchen Reichsbahn zur Beförderung von Brennſtof⸗ fen, landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und ſonſtigen Gütern zur Vorratseindeckung für die Wintermonate außerordent⸗ lliche Anforderungen geſtellt. Schon frühzeitig werden da⸗ her von der Reichsbahn vorſorgliche Maßnahmen für die Abwicklung des Güterverkehrs während dieſer verkehrs⸗ ſtärkſten Zeit des Jahres getroffen. Die Aufgaben des Vier⸗ jahresplanes ſtellen an die Reichsbahn in dieſem Herbſt An⸗ e die die bisherigen Höchſtleiſtungen weit Über⸗ ſteigen. Daß die Reichsbahn der Beſchleunigung des Wagenumlaufs die allergrößte Aufmerkſamkeit ſchenkt, braucht nicht beſonders betont zu werden. So wer⸗ den weitere Durchgangs⸗Güter züge mit hoher Geſchwindigkeit auf weite Entfernung mit geringen Unter⸗ wegsaufenthalten eingeſetzt, die Leiſtungsfähigkeit der Ver⸗ ſchiebebahnhöfe ſtändſg verbeſſert, die Bedienungszeiten der Lade- und Anſchlußgleiſe überprüft und wo notwendig geändert, um eine beſchleunigte Abfuhr und Wiederbereit⸗ ſtellung der Wagen zu erzielen. Alle dieſe Maßnahmen aber können nicht zum Erfolg führen, wenn nicht auch die Verkehrstreihenden ſelbſt verſtändnisvoll für eine Beſchleunigung des Wagenumlaufs eintreten und die Reichsbahn nach beſten Kräften in ihren Beſtrebungen unterſtütze n. Einzelin⸗ tereſſen müſſen gegenüber dem Intereſſe der Geſamtheit an einer ſchnellen reibungsloſen Abwicklung des Herbſtverkehrs zurücktreten. Wenn alſo auch in dieſem Jahre eine alle Teile befriedigende Durchführung des wiederum geſteiger⸗ tey Güterverkehrs erreicht werden ſoll, ſo müſſen die Ver⸗ kehrstreibenden die Güterwagen ſchnellſtens, un⸗ ter allen Umſtänden innerhalb der Friſten beladen oder leer zurückgeben die Güterwagen rechtzeitig und nur für den wirklichen Bedarf beſtellen, das Ladege⸗ wicht und, ſoweit angängig, auch die Tragfähigkeit möglichſt voll ausnützen, angebbtene Erſa z wagen verwenden, auch wenn kleine Unbequemlichkeiten damit verbunden ſind, den Zulauf von Maſſengütern den E nladungs möglichkeiten anpaſſen und ſchließlich die An⸗ und Abfuhrleiſtungen durch stärkeren Einſatz von Fahrzeugen und Arbeitskräften ſtei⸗ gern 5 Häufig iſt in Gleisanſchlüſſen eine Verkürzung der Lade⸗ friſten möglich; die Beſitzer der Anſchlüſſe tun gut daran, wenn ſie ſich wegen der Aenderung der Bedienungszeiten mit den zuſtändigen Abfertigungen in Verbindung ſetzen; denn jede gewonnene Stunde iſt im Wagenumlauf koſtbar und auf jeden einzelnen Wagen kommt es an. Stockungen in der rechtzeitigen Wagengeſtellung ge⸗ fährden die Verſorgung des deutſchen Volkes, ſtören den Vierjahresplan und ſchädigen die deutſche Wirtſchaft. Mit Hilfe aller geplanten Maßnahmen und in Erwar⸗ tung einer verſtändnisvollen Zufammenarbeit mit den Verkehrstreibenden hofft die Deutſche Reichsbahn, den im Herbſt vermehrt auftauchenden Nachfragen nach Laderaum gerecht werden und Störungen im Güterverkehr vermeiden zu können. sere ladelmunn hat lange ſchon in beflißnem Schöpferdrange aus der sogenannten „Konfektion“, aus der Fleidung von der stange“ mit Beſchick und Vorbedacht etwas Beſſeres gemacht. Sein Drodußt der neuen Zeit heißt: Beprüſte Facharbeit“ S AK RKO- Anzüge I- und 2. reihig 38.—, 48., 38.—, 68. 78.5, 83. S pPorti- Anzüge mit 1 und 2 Hosen 28.—, 38.—, 48.—, 33.—, 65. 78. Ubergangs-Mänte! aus Sabardin- und Sportstoffen 32. 36. 45.4, 38. 83. 78. Regen- Mäntel aus Summl, Lederol und Popelſns 11.73, 13.—, 20., 28. 30, 36. Tür gute Herren- u. 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Eine junge Perſon, ſehr ſauber und adrett, kam gerade herunter. Sie grüßte freundlich, ſagte dann: „Herr Graf! Vater läßt ſagen, Herr Graf könnten jetzt nicht fort. Es iſt lebensgefährlich im Walde, und der Weg nach Schloß Kleven führt nur durch Wald. Wollen Herr Graf ſich inzwiſchen die Geſellſchaftsräume an⸗ ſehen?“ Er nickte. Es war ja gleich, was er während dieſes Aufenthaltes hier mit der Zeit anfing. „Die Frau Fürſtin kommt ſelten herüber, aber das gnädige Fräulein Schwarzkoppen kommt ſehr oft!“ plau⸗ derte die Tochter des Kaſtellans. Hartlingen zuckte zuſammen. Gertraude liebte dieſes einſame Waldſchloß? Jetzt ſchien ihm die Wartezeit hier doch nicht mehr unnütz. Er wollte ſich ein wenig hier umſehen, weil es Gertraude hier gefiel. 5 Und dann war er allein. Er ſchritt durch die Zimmer, die wundervoll ein⸗ gerichtet waren. Ein Zimmer mit einem Erker feſſelte ihn beſonders. Ein kleiner Damenſchreibtiſch! Wie von einer geheimnisvollen Macht getrieben, trat er näher und ſah auf die Zierlichkeiten, die den Schreib⸗ tiſch ſchmückten. Seine Hand ſtrich wie liebkoſend über die Lehne des Seſſels. Er wußte, daß hier Gertraude oft ge⸗ ſeſſen, wußte es ſo beſtimmt, als hätte ein Eingeweihter es ihm beſtätigt. Plötzlich fiel ſein Blick auf ein in rotes Leder ge⸗ bundenes Buch. War es ein Tagebuch? Und wieder trieb ihn irgendeine geheime Macht, dieſes Buch aufzuheben, einen Blick hinein zu tun. Das Buch lag zwiſchen Fenſter und Schreibtiſch. Augenſcheinlich war es heruntergefallen, als die Beſitzerin es wegſchließen wollte. Sie vermeinte gewiß, es ſei in ſicherem Ge⸗ wahrſam. Behutſam hob Hartlingen das Buch auf. Und ebenſo behutſam blätterte er darin. Es war ja ein Buch der ge⸗ liebten Frau. Es war kein Verbrechen, wenn er darin las. Die Zeit verging. Noch immer ſtand der Mann im Erker, ſtierte auf die Zeilen, die voll Hohn ihm entgegen ſprangen: „Ich ſterbe ja an dieſer Sehnſucht. Die Fürſtin meint es ſo gut mit mir, aber all ihre Güte kann mich dieſe große, große Liebe nicht vergeſſen laſſen. Niemals kann ich dieſe Frühlingsnacht vergeſſen. Wie heiß er mich geküßt hat! Ob er weiß, daß dieſe Küſſe meine Selig⸗ keit für ein ganzes langes Leben ſein müſſen.“ Hartlingen ſtarrte auf dieſe Zeilen, dann rang ſich ein Laut aus ihm. Ekel, Verachtung und ein wahnſinniger Schmerz drohten ihn zu erſticken. Das alſo war Gertraude! Das war die jüngſte ſchöne Schwarzkoppen! Wieder hatten wundervolle, große, dunkelblaue Augen gelogen und getrogen. Und er, er war der Schwächling, der den beiden ſchönen Schweſtern verfiel! Hartlingen hätte nur einige Seiten weiter zu blättern brauchen, dann hätte er ſeinen Namen gefunden, hätte gewußt, daß er allein der Mann war, den Gertraude liebte und immer, immer geliebt hatte. Dann hätte ſich ihm das Rätſel jener Frühlingsnacht offenbart. Doch er legte vor⸗ ſichtig das Buch wieder auf ſeinen Platz zurück, auf dem er es gefunden. Und ging! Er ließ ſich nicht mehr durch das Wetter abhalten, von hier fortzugehen. Kreuz und Quer Seit einiger Zeit beſchäftigen ſich mehrere große euro—⸗ päiſche Inſtitute mit der Prüfung 5 Verfahren, 0 die Leichen beliebige Zeit lang als Mumien erhalten bleiben können. Man kennt zwar con ſeit einigen Jahren ähnliche Verfahren, die mit Kälte oder mit chemiſchen Produkten ar⸗ beiteten. Doch in den meiſten Fällen verſagten ſie nach ei⸗ niger Zeit, Nun beſchäftigt man ſich mit dem Syſtem nach welchem ein Baron in der Nähe von Cannes ſeine Gattin vor 14 Jahren präparieren ließ. Dieſe Leiche iſt nämlich bis zum heutigen Tag ſo großartig erhalten, daß man das Hei dieſer Toten angewandte Verfahren für das Ideal⸗Ver⸗ fahren vom heutigen Standpunkt aus hält. Die Geſchichte der Mumie in der nahe bel Cannes lie⸗ genden Villa iſt recht merkwürdig. Der Baron hatte zuſam⸗ men mit ſeiner Gattin bei Cannes die Villa gekauft. Nach einiger Zeit ſtarb jedoch die Gattin, mit der der Baron in beſtem erhältnis gelebt hatte. Er wandte ſich an die Be⸗ a und erreichte dort die Erlaubnis, ſeine Gattin auf einem Grund und Boden nach einem ihm paſſend erſchei⸗ nenden Verfahren beiſetzen zu dürfen. Mehrere Wochen hin⸗ durch arbeiteten nun einige Ausländer in dieſer Villa. Dann kamen Bauarbeiter, Elektrotechniker, Ingenieure mit vielen Helfern und gewaltigen Maſchinen, und erſt nach einem Jahr waren die von dem Baron entworfenen Arbei⸗ ten beendet. Einige Perſonen, die durch alte, enge Freund⸗ ſchaft mit dem Baron verbunden ſind, haben die Möglich⸗ keit gehabt, die ſeltſame Einrichtung in jenem Parkbeſitz zu beſichtigen. Die Tote liegt in einem eleganten Kleid vorzüg⸗ Scbiafende hal und ſo gut erhalten, daß man ſie für eine Schlafende alten könnte, die in einem Kriſtallſara geleat Er glaubte alles zu wiſſen. Das Datum hatte auf eine Zeit gelautet, da Gertraude und er ſich noch nicht kannten. Alſo war es nicht in dieſen letzten Tagen niedergeſchrieben worden, ſondern vor einem Jahre. Und nun wollte die Fürſtin Schickſal ſpielen und die von irgendeinem Menſchen verlaſſene Gertraude in eine Ehe mit dem Grafen Hartlingen hineinſchmuggeln. Wieder ſollte er betrogen werden wie damals, als Lelia ſeine Frau wurde. Wie leicht Gertraude dieſes Lügenſpiel geworden wäre! Denn ſie war doch eine Schwarzkoppen! Doch die Fürſtin paßte nicht mit hinein in dieſes er⸗ bärmliche Spiel! Es war ja gleich, wer noch mit ſchuld daran war an dieſem unerhörten Betrug, der erneut an ihm verübt werden ſollte. Jetzt war er fertig für alle Zeiten mit dieſer ſchönen blonden Gertraude. Hartlingen ging hinaus. Unten in der Halle wollten ſie ihn zurückhalten, aber er ſchritt hinaus in Sturm und Wetter! *. 25 8. Nach vierſtündigem Marſch kam Hartlingen in Schloß Kleven an. Es war alles ruhig, man ſchien beim Mittags⸗ mahl zu ſitzen. Unbemerkt gelangte er in ſein Zimmer. Er klingelte dann dem Diener, der zu ſeiner Bedienung da war, und ließ ſich ein Bad zurechtmachen. Danach kleidete er ſich ſorgfältig an und wartete in ſeinem Zimmer, nachdem er der Fürſtin ſeine Heimkehr hatte melden laſſen. Er wünſchte zu ruhen, gegeſſen habe er unterwegs. Er ruhte aber nicht. Er ſtand mit düſterem, verzerrtem Geſicht am Fenſter und ſah in den Park hinaus. a Dort, dort hinten war der Weg, der zu dem verſchwie⸗ genen Platz führte, wo er die kleine ſchöne Gertraude geküßt. Eine echte Schwarzkoppen war ſie. Falſch, ſchön und unwahrhaftig. Es kam auf einen Schwur nicht an. Es war auch bei Lelia nicht darauf angekommen. Sie waren ſich gleich, die beiden blonden Schweſtern; ganz gleich waren ſie ſich. Und es war wie ein Fluch, daß er auch der jüngſten Tochter des alten Abenteurers mit Leib und Seele verfallen war. Wie ein Fluch war es! Graf Hartlingen wandte ſich ins Zimmer zurück. Er tief hin und her, immer wieder hin und her, von der Frage getrieben: Wer iſt es, den ſie geliebt hat? Zu der ſonſt üblichen gemütlichen Teeſtunde ließ er ſich bei der Fürſtin melden, mit der dringenden Bitte, ihn allein zu empfangen. Er habe Wichtiges mit der Frau Fürſtin zu beſprechen. Fürſtin Agnes lächelte. Als ob ſie nicht wüßte, was ihn herführte. „Heil zurück, Sie eifriger Jäger?“ „Jawohl, Durchlaucht! Ich wollte mich verabſchieden, Durchlaucht! Es tut mir ſehr leid, aber ich muß dringend nach Hartlingen zurück.“ Sie ſah ihn an, begriff zuerſt nicht, faßte nur langſam, daß er fort wollte, ohne mit ihr über Gertraude ge⸗ ſprochen zu haben, und fragte: „Aber lieber Graf! Die paar Tage wird es doch ſicher⸗ lich noch ohne Sie in Hartlingen gehen, nachdem Sie doch ſo lange auf Reiſen waren?“ Er lächelte. Aber ſein Geſicht blieb trotz dieſes Lächelns wie aus Stein gemeißelt. Er kam der Fürſtin plötzlich unheimlich vor. Hatte man doch recht gehabt, als man damals be⸗ hauptete, der Graf ſei geiſtig nicht mehr normal geweſen? Kehrte dieſe fürchterliche Krankheit jetzt gar zurück? „Ich darf mich verabſchieden, Durchlaucht? Und tau⸗ ſend Dank für Ihre Güte!“ Die Fürſtin wurde an ſich ſelbſt irre. An ihm, an Ger⸗ traude. Wenn doch Gertraude nicht ſo glücklich⸗geheimnis⸗ voll getan hätte! Sie wußte nun nichts Genaues und konnte nicht darauf anſpielen, da ſie nicht ahnte, wie weit die Ausſprache Hartlingens mit Gertraude gegangen war. So reichte ſie ihm die Hand, völlig willenlos ſeinen düſteren flammenden Augen gegenüber. „Ich kann Sie nicht halten, Hartlingen! Aber ich glaubte doch, etwas anderes hielte ſie hier in Kleven feſt.“ Da lachte er kurz auf, aber dieſes Lachen ſchnitt ihr ins Herz. „Nein, Durchlaucht! Mich hält nichts in Kleven, höch⸗ ſtens die Dankbarkeit gegen Sie. Ich kann nicht bleiben, weil etwas in Kleven iſt, das die ganze unſelige Ver⸗ gangenheit heraufbeſchwor mit mitleidloſer ſpieleriſcher Hand. Leben Sie wohl, Durchlaucht!“ Ja, was war denn nur? Was war nur geſchehen? Er wurde Dieſer Kriſtallſarg aber iſt auf eine große Plakke montiert. Die Platte iſt 5 gerichtet, daß das Geſicht der Toten zum Mittelmeer hinunterſchaut. Mit einem Aufzug, der viele Meter tief in den Boden hineingeht, kann der Sarg aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gebracht werden. Dieſe Verſenkungsmaßnahme war notwendig, weil das Konſervierungsverfahren eine gleichmäßige Temperatur verlangt. Deshalb läßt der Baron, der täglich am Kriſtall⸗ ſarg ſeiner Gattin Blumen niederlegt, den Sarg auch nur bei beſonderen Gelegenheiten aus der Tiefe zum Licht em⸗ Man An den anderen Tagen geht er in den Keller des kauſoleums hinunter, um dort unten in der gleichmäßigen 2 ſein ſtilles Gebet am Sarge ſeiner Gattin zu verrich⸗ en. 5 Man kennt heute nicht weniger als ſieben verſchiedene Verfahren, um Leichen längere oder kürzere Zeit zu erhal⸗ ten. Es geht in ber Hauptſache bei allen derartigen Ane vierungen darum, daß man aus dem Körper die natürl. Flüſſigkeit entfernt und durch irgendeine andere Flüſſigkeit erſetzt. Dieſe Durchſetzung kann durch Injektionen in die einzelnen Körperteile erreicht werden, indem man eine Zu⸗ e der Blutgefäße und der ellgewebe durch gewiſe Chemikalien erwirkt. Die Leichen dekommen dann en Charakter einer Wachspuppe. Auch das ganze Gewebe wird t bee wachsartig. Iſt dieſe rätſelhafte Leichenkonſervierung in Cannes ſchon merkwürdig, ſo iſt noch viel merkwürdi. er, daß ein „Toter“ noch 26 Jahre lebt. Vor kurzem ſtarb in Moſtar in Jugoſlawien der Städtiſche Angeſtellte Hamſo Juſtiche, der ſeinen erſten Tod“ und ſeine„erſte“ Beiſetzung um mehr als ein Vierteljahrhundert überlebt hat. Es war im Jahre 1912. Juſtiche, der an einem ſchweren Heraleiden litt. konnte doch jetzt nicht fort? Und dieſe furchtbare düſter⸗ Stimmung? Mein Gott, was ſollte das nur heißen? Die Fürſtin ſaß lange in ihrem Stuhl. Das alte Her; klopfte unregelmäßig und ſchmerzlich, wie es die ganzer Tage ſchon rebelliert hatte. Unten fuhr ein Wagen var Gepäck wurde verſtaut, und dann ſprang ein großer, breu⸗ ſchultriger Mann in den Wagen. Rudolf Hartlingen. Hartlingen, der fort fuhr, ohne noch ein Wort mit Gertraude zu ſprechen. Er überließ es ihr, der Gaſtgeberin, den Gäſten mitzu⸗ teilen, daß etwas Wichtiges ihn nach Hauſe gerufen hatte. Das war eine Kleinigkeit. Doch Gertraude! Was war zwiſchen ihr und Hartlingen vorgefallen? Die alte Dame erhob ſich mühſam. Seltſam, wie ſehr ihr die Knie plötzlich zitterten! Ehe ſie nach der Klingel greifen konnte, klopfte es dreimal leiſe. Das war Ger⸗ traudes Zeichen. „Komm, Kind!“ „Es war eine müde, alte Stimme, die die zwei Worte ſprach. Gertraude trat herein, blieb ſtehen, ſah angſtvoll auf die alte Dame. „Tante Agnes! Dir iſt nicht gut?!“ „Wir wollen nicht viele Worte machen, Gertraude: Rudolf Hartlingen iſt ſoeben abgereiſt.“ „Abgereiſt, Tante Agnes? Das— muß— doch ein Irrtum ſein? Er— nein, er hat nicht— nur— mit mir geſpielt. So etwas hätte Graf Hartlingen nicht getan. Er hat mir geſagt, daß— er mich liebt.“ „Soweit alſo war es? Dann verſtehe ich ſein Ver⸗ halten nicht. Er ſagte mir, daß die Vergangenheit noch einmal alles in ihm emporgerüttelt. Was meinte en damit?“ „Er iſt fort, alles iſt zu Ende. Rudolf Hartlingen konnte ſich nicht mit mir verbinden, zwiſchen uns ſteht die Vergangenheit. Lelia ſteht zwiſchen uns. Er hat ſie noch einmal in mir geliebt, vergibt jedoch nicht. Lelio und ich ſind eben immer wieder ineinander verſchmolzen; er iſt im Recht, wenn er auch mir mißtraut. Laß es gu ſein, Tante Agnes! Was ich vom Leben haben konnte die höchſte Seligkeit, die habe ich: Rudolf Hartlingen⸗ Küſſe. Es wäre ja auch zu viel des Glücks geweſen“ „Kind, ein Mißverſtändnis muß es ſein. Wenn er dir geſagt hat, daß er dich liebt, dann war das die Wahrheit. Denn auch ich habe es ja geſehen, wie ſein Herz ſich dir zuwandte. Es muß etwas ganz Unerwartetes gekommen ſein, daß er ohne Abſchied von dir ging.“ „Gib dir keine Mühe, du gütigſte aller Frauen— Rudolf Hartlingen kommt nicht mehr zurück“, ſagte Ger⸗ traude mit blaſſen Lippen. Die Fürſtin blickte in die blauen Augen, lange, lange, dann ſagte ſie: „Gertraude, ich kann es nicht glauben, daß dein Weg nur ein Dornenpfad ſein ſoll. Graf Hartlingen war im Walde. Allein! Vom Unwetter überraſcht! Das wiſſen wir ja. Was aber kann ihn auf dieſem Wege betroffen haben, daß er gänzlich verändert zurückkommen konnte?“ Still ging Gertraude hinaus, und die Fürſtin hiel⸗ ſie nicht zurück. Fürſtin Agnes Kleven ging zu ihrem Schreibtiſch Dort ſchloß ſie ein Fach auf, nahm den Brief heraus, den ſie an Hartlingen geſchrieben, und der, falls ihr ſchnel einmal etwas Menſchliches zuſtoßen ſollte, nach ihren Tode an ihn zu überbringen war. Nun wollte ſie dieſer Brief abſchicken. Jetzt ſollte er ihn erhalten. Denn er hatte ja nach Hartlingen reiſen wollen. Die Fürſtin lächelte glücklich vor ſich hin. So leich und frei war ihr zumute, wie ſeit langem nicht. Sie hatte ſich gar nicht wohl gefühlt in dieſer letzten Zeit. Das alt derz woute nicht mehr mitmachen. Aber jetzt, jetzt ſchlug 8 ſo ſtill und zufrieden. Die Fürſtin wollte ihren alten Jean herbeirufen, aber s war ſolch wohlige Müdigkeit über ſie gekommen, daß ie ſich doch noch ein bißchen in ihren geliebten Lehnſtuhl ins Fenſter ſetzen wollte. Nur ein Weilchen, dann konnte Jean den Brief zur Poſt beſorgen. Die alte, gütige Frau mit dem Silberhaar ſetzte ſich and ſchloß die Augen. Ohl, ſo wohl wie ihr war. Das nachte, weil doch nun noch alles gut werden, weil Ger⸗ ſraude glücklich ſein würde. Was war das nur für ein himmliſch ſchöner, zarter Seſang? Als ob die lieben Englein ſelber ſie in den Schlaf ſingen wollten? Fürſtin Agnes Kleven lächelte und ſchlief. Schlief den ewigen Schlaf. Ihr letzter Gedanke galt dem Glück der kleinen, ſchönen, blonden Gertraude! 5 (Fortſetzung folgt.) fühlte ſich ſeit einiger Zeit wieder recht krank, und war da⸗ her gezwungen, Krankheitsurlaub zu 1 Eines Tages, als der Arzt den Patienten in de ſen Wohnung auffuchte, fand er ihn im Bett liegend vor. Der Arzt unterſuchte den Mann der ſich nicht rührte, und ſtellte 99 feſt, daß Ham⸗ ſo Juſtiche tot war. Einige Tage darauf fand die Beiſetzung des Verſtorbenen ſtatt. Auf dem zTürkiſchen Friedhof“ hat⸗ ten ſich zahlreiche Freunde und Bekannte Juſtiches einge⸗ funden, um der feierlichen Handlung beizuwohnen. Die Feier war beendet; eben ſollte der— nach muſelmaniſchem Ritus offene— Sarg in die Tiefe gelaſſen werden, als der Tote die Augen aufſchlug, ſich erſtaunt aufrichtete, um im nächſten Moment aus dem Sarg herauszuklettern. Von Grauen erfaßt liefen die Trauergäſte im erſten Schrecken davon, ohne ſich um den Wiederauferſtandenen zu küm⸗ mern. Aber nicht nur die N auch Hamſo Juſtiche hatte einen e Schrecken bekommen, als er ſich, von einer tiefen Ohnmacht erwachend, in einem Sarg vorfand. Er entſchloß ſich daher, auf den ausgeſtandenen Schrecken ein paar Schnäpſe zu trinken, und begab ſich ſeelenruhig in dem feierlichen ſchwarzen Anzug, den man ihm angezogen hatte, ins nächſte Wirtshaus. Nachdem er ſich dort einen ge⸗ waltigen Rauſch angetrunken hatte, begab er ſich nach Hauſe und legte ſich in ſein Bett, in dem er vor einigen Tagen laut ärztlichem Atteſt„verſtorben“ war. Natürlich wurde Hamſo Juſtiche in ſeiner Heimat von dieſem Tage an als eine Art Wunder anageſtaunt 5 Sein Loo, der nun— 20 Jahre nach ſeiner erſten Bei⸗ ſetzung— erfolgte, und an deſſen Tatſache diesmal nicht gezweifert werden kann, ſcheint wieder einmal die alte Be⸗ hauptung zu beſtätigen, daß die am längſten leben, die fälſchlicherweiſe totgeſagt werden. N 8 /// Darf die Frau eiferſüchtig ſein? Das hübſche Wortſpiel von der Eiferſucht, die eine Leidenſchaft ſein ſoll, mit Eifer ſuchend, was Leiden ſchafft, iſt meiſt nicht recht zutreffend. Denn wo iſt eine wirkliche Frau, die nicht Ruhe und Harmonie und Sicher⸗ heit und ein Gefühl des Geborgenſeins der ſchweifenden, guälenden Angſt vorzieht, die Eiferſucht ſchafft? Solche Qualen ſollte man mit Eifer ſuchen? Gewiß nicht! Obwohl es ohne Zweifel Frauen gibt, die aus innerem Mißtrauen ſtets und überall Gefahren ſehen Wollen, und damit auch ſich und dem Ehemann jede be⸗ glückende Ruhe nehmen, ſind das zum Glück wohl Aus⸗ nahmen, die etwas Krankhaftes an ſich haben. Männec, die von herzlicher Zuneigung zu ſolchen Frauen erfüllt ſind, müſſen mit viel Vorſicht und Geduld das Leiden be⸗ kämpfen, in glücklichen Stunden Vernunftgründe heran⸗ ziehen, und, falls ſich das Leiden doch nicht beſſert, den Vertrauensarzt zu Rate ziehen. Dieſe Neigung zu Eifer⸗ ſucht, kann auf ein ſchweres ſeeliſches Leiden zurückgehen. Aber die anderen Frauen alle, die geſunden, frohen und glücklichen Frauen, gute Hausfrauen, treuſorgende Ehefrauen und Mütter, wie wir ſie als Mittelpunkt und Kraftquelle ihrer Familien ſehen, lieben und bewundern, auch ihnen iſt die Eiferſucht meiſt nicht fremd. Und wenn ihnen auch Stolz, Scham und Klugheit verbieten, dieſe Gefühle zu zeigen, ſie kennen ſie doch, die ſchlafloſen Stun⸗ den, die Schmerzen um einen lieben Menſchen, die heim⸗ lichen Tränen und das Uebermaß an Energie, das dazu Zehört, anſcheinend unberührt und unbekümmert jeden Morgen die Tagesarbeit wieder aufzunehmen. Von Frau zu Frauen geſprochen: Es ſind entſetzliche Qualen, die die Eiferſucht verurſacht. Sie verdunkeln vollkommen das Leben, es gibt keinen anderen Gedanken mehr. Man ſpinnt an den ſchrecklichen Vorſtellungen, malt ſich bittere Folgen aus, leidet körperlich ſo ſchwer wie ſeeliſch und verbraucht ſeine Nervenkräfte bis zur Erſchöpfung. Es ſind ja nicht nur die Qualen der reinen Eiferſucht, alſo des Neids auf einen anderen Menſchen, es kommt hinzu der Schmerz um das vermeintliche Bei⸗ ſeitegeſchobenwerden, der Kummer, dem Menſchen, der einem das Liebſte iſt, nicht mehr das Gleiche zu bedeuten, die Scham, zurückgeſetzt zu werden. Es ſind weiter ver⸗ letzter Stolz, Erbitterung gegen eine herzlos ſpielende andere, vielleicht eine hübſchere und jüngere Frau, die mit verantwortungsloſen und rohen Händen in das Glück einer Familie hineingreift, die quälende Angſt um den Verluſt des liebſten Menſchen. Aber kann man das zeigen? Wohl nicht! Es wäre gegen jede weibliche Würde, die Rolle des Unterlegenen zu ſpielen, indem man ſeine Eiferſucht zugibt. Eiferſucht iſt ja auch ein Beweis uneingeſtandener Schwäche, man glaubt ſich nicht genug geliebt und ſucht einen Grund zur Eiferſucht. Und wenn die Männer auch äußere Schwäche an der Frau ſchätzen— Herz und Seele ſollen immer und zu allen Zeiten ſtark und ungebrochen ſein. Eine eifer⸗ füchtige Frau, die mit Vorwürfen, Klagen, Tränen oder gar hyſteriſchen Anfällen hinter dem Manne herläuft— da wird die Tür ſehr raſch von außen zugemacht und der Mann, der vielleicht nur an harmloſe Unterhaltung ge⸗ dacht hatte, ſucht in Geſellſchaft einer anderen Frau die Ruhe und Sicherheit, die ihm im eigenen Heim nicht mehr geboten wird. a Aber muß denn überhaupt auch nur ein leiſer Schat⸗ ten ſolcher Schwierigkeiten auf eine harmoniſche Ehe fal⸗ len? Männer ſind wie verſpielte Kinder— ſie begeiſtern ſich häufig raſch und ohne ernſte Bedeutung und ſprechen oft recht gern von einer ſolchen Schwärmerei. Sehr freund⸗ lich und zartfühlend iſt das nicht von den Männern, ſie könnten ihre Freude an einem hübſchen jungen Geſicht, ihre Begeiſterung für ein paar nette Augen— oder Beine ruhig für ſich ſelbſt behalten. Und es ſei ihnen einmal nachdrücklich geſagt: Vermeidet alles, damit eure Frauen eiferſüchtig werden, auch wenn es gar nicht in eurer Ab⸗ ſicht iſt, dieſe Gefühle hervorzurufen. Nur eure gänzliche Ahnungsloſigkeit darf als beſcheidene Entſchuldigung für eure häßliche Angewohnheit dienen. Wüßtet ihr, was eine Frau für Qualen auszuſtehen hat, während ihr an⸗ ſcheinend unberührt heiter und ſelbſtzufrieden wie ſtets euren Pflichten nachgeht, ihr würdet euch etwas ſchämen wegen ſoviel Herzloſigkeit. Das können wir uns nicht leiſten! Man glaubt förmlich den gekränkten Tonfall zu hören, mit dem dieſe Feſtſtellung gemacht wird. Es handelt ſich dabei um eine ausgeſprochen weibliche Redensart. Denn einem Herrn der Schöpfung fällt es ſelten ein, etwas der⸗ artiges zu erklären.. Wenn doch der Menſch, der gedankenlos ſolche und ähnliche Dinge ſagt, einmal hören könnte, wie ſie wirken! Das ſchwingt vor allem ein Unterton von Neid und Miß⸗ gunſt mit. Natürlich, die anderen können ſich ſo etwas leiſten— aber ich?! Dabei liegt noch mehr in dieſer törich⸗ ten Redensart. Vielfach gibt man ſich damit eine Blöße, denn ſie beweiſt nur zu oft, daß man nicht gut rechnen kann und es deshalb auch nicht verſteht, ſein Geld richtig einzuteilen. Wie heißt doch der treffende Ausſpruch über eine junge Hausfrau:„Sie lernte ihr Haushaltsgeld richtig einteilen, und ſiehe da— ſie ward eine tüchtige Haus⸗ frau!“. Allerdings, manche lernen es nie ** Es wäre entſchieden richtiger, wenn wir ſehen, daß andere ſich etwas leiſten können(wohlverſtanden im Rah⸗ men der gegebenen Verhältniſſel) uns nun unſererſeits zu fragen:„Warum ſoll ich mir das bei richtiger Einteilung nicht auch leiſten können?“. Verſuchen wir, darauf die richtige Antwort zu finden und bei dieſer Gelegenheit laſſen ſich allerhand intereſſante Entdeckungen machen, Vor allem einmal die, daß ſich an mancher Stelle doch noch wirkſam ſparen läßt, um es dann an anderer Stelle aus⸗ geben zu können. Ein bißchen Kopfarbeit kann in dieſem Falle beſtimmt nichts ſchaden. Es iſt nun einmal meiſt ſo im Leben: irgendwo muß irgendetwas irgendwie herausgeſpart werden! Wer das verſteht— und gerade die deutſche Hausfrau ſoll in dieſer Beziehung vorbildlich ſein— der wird ſicher nicht neid⸗ erfüllt und unzufrieden ausrufen:„Das können wir uns nicht leiſten!“ Sondern er wird gelaſſen lächelnd feſt⸗ ſtellen:„Warum ſollen wir uns das, bei richtiger wirt⸗ ſchaftlicher Einteilung nicht auch leiſten können?!“ Smada. —ͤů ͤů— Wir nähen einen Wäſchebeutel Wir wollen einen luſtigen Wäſchebeutel nähen, der aus buntem Kretonne oder anderem gemuſterten Waſch⸗ ftoff überall hängen darf, denn er beanſprucht wenig Platz und kann bis zur nächſten Wäſche viel in ſich aufnehmen. Zunächſt brauchen wir 2 Meter Stoff, der 1 Meter breit liegt. In der Mitte durchgeſchnitten, ergeben ſich zwei quadratiſche Stoffteile, aus denen die beiden kreisrunden Platten für den oberen und unteren Teil des Beutels ge⸗ arbeitet werden. Sehr einfach erhält man die Kreisfläche durch zweimaliges Falten des Stoffes und durch Kreis⸗ bogenſchlag mit 50 Zentimeter Radius um den Mittel⸗ punkt. Mit Stecknadeln wird der Kreisbogen angezeichnet und dann ausgeſchnitten. Das andere Stück Stoff wird genau ſo zugeſchnitten. Jetzt arbeiten wir den Schlitz in den einen Stoffteil, durch den die Wäſche nachher in den Beutel gelangt. Wir ſchneiden vom Rande der Kreis⸗ fläche 45 Zentimeter genau auf den Mittelpunkt zu ein, und verſtürzen den Einſchnitt mit einem 8 Zentimeter breiten Streifen. Wir nähen den Beutel zuſammen, und zwar werden die beiden Kreisflächen rechts auf rechts mit breiter Steppfußeinſtellung durchgeſteppt. Jetzt drehen wir den Beutel um und ſteppen in 2 Zentimeter Abſtand vom Rand außf der rechten Seite, dieſen noch einmal durch. Ein 24 Zentimeter langer und ein doppelt gelegter 2 bis 3 Zentimeter breiter, gut durchgeſteppter Stoffſtrei⸗ fen ergibt einen feſten Aufhänger, der beim Aufnähen auf den Mittelpunkt der oberen Beutelfläche durch ein unter⸗ gelegtes Stück Stoff gut geſichert iſt. Unſer Wäſchebeutel iſt fertig, und wer praktiſch denkt, wird ihn mit großer Freude als Geſchenk entgegennehmen. jaſchen und Plätten von Kunst f Wie man kunſtſeidene Trikotkleidung ſeide/ lange erhüli Kunſtſeidene Trikotkleidung hat ſich in letzter Zeit ſehr eingebürgert, weil ſie gut ausſieht, vorteilhaft im Tragen iſt und bei guter Behandlung lange Lebensdauer hat. Kleidung aus dieſen Geweben zeichnet ſich nicht nur durch gefälliges Ausſehen, leuchtende und auch zarte Farben aus, ſondern ſie entſpricht auch infolge ihrer Luft⸗ durchläſſigkeit und Leichtigkeit allen Geboten der Hygiene. Man wird ſich jedoch an kunſtſeidenen Gewändern nur dann lange erfreuen können, wenn man ihnen ſachgemäße und ſorgſame Behandlung, beſonders in und nach der Wäſche, zuteil werden läßt. Trikotkleidung verliert leicht ihre Form, wenn man ſie auf Kleiderbügel hängend aufbewahrt. Am beſten legt man ſie einfach zuſammen oder zieht ſie durch einen be⸗ zogenen Ring. Kunſtſeide iſt gegen Temperaturwechſel ſehr empfind⸗ lich; deshalb dürfen auch kunſtſeidene Strümpfe beim Waſchen nicht abwechſelnd in heißes und kaltes Waſſer gegeben werden. Waſch⸗ und Spülwaſſer müſſen ſtets gleichmäßig lauwarm ſein. Auch darf man kunſtſeidene Aufnahme: Schoepke M. Weiße oder ruſa Trikotkleider und Bluſen werden mit verdünnter Tinte aufgefürkt. Trikotſachen nicht unnötig lange im Waſſer liegen laſſen. Deshalb muß auch das Waſchen recht ſchnell erfolgen. Am beſten macht man ſich vorher eine Löſung von Quilaria⸗ rinde zurecht, in die man dann die Wäſche⸗ oder Klei⸗ dungsſtücke hineintut. Alles Reiben, Bürſten und Aus⸗ wringen iſt zu vermeiden, weil ſich die Fäden dadurch lockern und das Gewebe unanſehnlich wird. Man drückt die Sachen mehrmals und erneuert das Bad, ſolange, bis kein Schmutz mehr herauskommt. Dann ſpült man mehr⸗ mals lauwarm gut nach. Bei farbigen Sachen gibt man dem letzten Spülwaſſer einen Schuß Eſſig hinzu. Unterkleidung, verzieht ſich ſehr leicht meiſtens der Länge nach; um dies zu vermeiden, lege man die friſch gewaſche⸗ nen Unterkleider leicht über eine ſaubere Wäſcheleine und ziehe ſie, noch naß, nach ihrer Form in die Breite. Mit kunſtſeidenen Herrenoberhemden gehe man ganz beſon⸗ ders vorſichtig um. Hierfür nehme man milde Sefifen⸗ flocken, löſe ſie in vier bis fünf Liter Waſſer auf(man rechnet hierfür zwei bis drei Eßlöffel Waſchmittel), und ſchlage richtig Schaum. Nun laſſe man ſie kurze Zeit darin liegen, drücke ſie ſorgfältig aus und befreie ſie auf dieſe Weiſe vom Schmutz. Es erfolgt darauf ein Nach⸗ bad in lauwarmem Waſſer. Das naſſe Herrenoberhemd ſtecke man nun der Form nach auf ein ſauberes Tuch ſeſt und läßt es bis zum völligen Trocknen darauf. Hierdurch erübrigt ſich in den meiſten Fällen das Plätten, und das Hemd hat ſeine richtige Form behalten. Beim Plätten iſt beſonders zu beachten, daß das Etiſen nicht zu heiß ſein darf, da der Baumwollfaden, der in der Kunſtſeide mit eingewebt iſt, dieſe Hitze nicht vertragen würde. Da viele Gewebe auch beim Plätten abfärben, empfiehlt es ſich häufig, ihre Plättechtheit feſtzuſtellen. Man plättet zu dieſem Zweck eine Stoffprobe über einem weißen Leinenläppchen. Bleibt dieſes ſauber und nimmt auch dann, wenn man den betreffenden Stoff feucht plät⸗ tet, keine Farbe an, ſo war der Stoff plättecht. E. Schoepke. Snarſame Hausfrau Längere Haltbarkeit der Strümpfe. Man kann die Haltbarkeit ſeiner Strümpfe bedeutend verlängern, wenn man ſich eine Samtſohle in jedes Paar Schuhe einklebt. Aus einem hellen Samtreſt werden dieſe Sohlen in Fuß⸗ form entſprechend ausgeſchnitten und mit Leim, die Samr⸗ fläche nach oben, auf die Sohle geklebt. Auf dieſe Weiſe wird die ſtarke Reibung zwiſchen Sohle und Strumpf vermindert. Schirme waſſerdicht zu machen. Schirme werden beim Regen ſchwer und bedürfen längere Zeit zum Trocknen. Man nehme 1 Teil Paraffin und löſe dasſelbe in 10 bis 15 Teile Benzol in einem Glaſe. Nun ſpanne man den Schirm auf und übergieße den Stoff raſch in Spirallinien, von der Spitze angefangen, mit der Naraffinlöſung. Wegey der aufſteigenden Benzoldämpfe darf kein brennendes Licht in der Nähe ſein. Farbe, Weichheit und Haltbarkeit des Stoffes bleiben unverändert, und die Regentropfen rollen darüber hin, ſo daß man den Schirm nach der Be⸗ nutzung im Regen ſofort wieder zuſammenſchlagen kann. Brandblaſen werden gelindert, wenn man einen Um⸗ ſchlag mit Neſſeltinktur auflegt. Man erhält die Löſung in der Apotheke. Ein Leinenläppchen, mit der Flüſſigkeit getränkt und raſch aufgelegt, verhindert die Blaſenbildung und verhütet Schmerzen und Entzündungen. Auch wirkt ein Umſchlag aus Leinöl und Mandelmilch ſehr lindernd: zwei Teile Leinöl, ein Teil Mandelmilch werden vermengt und über das Leinenläppchen gegoßſen. 2 Kinderkleider werden geändert! Die Kinder wachſen meiſtens ſchneller aus den Sachen heraus, als die Stoffe ſchadbhaft werden. Wir wollen des⸗ halb heute einige Anregungen zum Verlängern und Er⸗ weitern geben. Ein einfarbiges Wollkleidchen(Fig. 1) wird geſchickt erweitert, indem man zu beiden Seiten des Vorderteils, im Rücken in der Mitte, breite ſchräggeſchnit⸗ tene Stoffteile einſetzt. Der Kragen und die Manſchetten werden gleichfalls aus demſelben Stoff genommen. Fig. 2 wird dadurch erweitert, daß man das Oberteil als Bolero erſcheinen läßt, alſo ein Stück dazwiſchenſetzt, und oben mit einer Schleife abſchließt. Der Rockſaum und die Manſchetten ſind gleichfalls aus neuem Stoff. Fig. 3 war ein kariertes Kleidchen, das eine einfarbige Paſſe erhielt. Da die Aermel zu eng und zu kurz waren, wurden ſie mit dem einfarbigen Stoff verändert. Fig. 4 iſt ein Kleidchen aus einfarbigem Waſch⸗. ſamt, das eine neue Paſſe 6 mit dazugehörigem Rock- 5 ſaum, beides aus getupf⸗. tem Waſchſamt, erhielt. e. Paſſe und Saum ſind bo⸗ 5 15* gig angeſetzt. Der Gürtel„ a ö i iſt vorn zur Schleife ge⸗„ 85. 0 bunden. Das blaue Woll⸗ kleidchen(Fig. 5) bekam eine Paſſe mit Kragen und Aermeleinſätzen aus chottſſchkariertem Woll⸗ off. Bei allen Vorſchlä⸗ gen wurde auch das Er⸗ weitern der Kleider be⸗ rückſichtigt, denn dieſes macht größere Schwierig⸗ ketten, als das Ver⸗ 0 i bängern. 5 5 Zeichnung: 1 Hanneſen a M.. eee, 300 g Weizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetzer's„Backin“, 9 8 10⁰ 1 1 Ei, einige Tropfen Dr. Detker's Backöl Zitrone, im duchen?- Zutaten, zum Teig: mandel, 65 1 Ae. vorher) Zur. Füllung: 125-50 f beliebige Marmelade, Zum Beſtreichen: 1 kigelb und J kſſl. mich. gaclæn de mal offel hörn. 2 Tropfen Dr. Oelker's Backöl Bitter · 250 f gekochte factoffeln(oom Tage 50 c ſflehl und„Backin“ werden gemiſcht und auf eig Bachbtett geſtebt. In die ſſitie macht man eine Vertiefung, in die man zucker, El und die Gewürze gibt. ſflan verrühet mit etwas ſlehl⸗„Backin“-Bemiſch zu einem dicken Brel, 25 die kalte, in Stücke geſchnittene utter darauf und N mit etwas Mehl. Die fein geriebenen Hattoffeln legt man aufen um das Mehl. Dann geckgetet man alles ſchne U einem latten Teig. Man ſtellt ihn etwa 1 Stunde kühl. Aaſchlieſßſend colt man den Leig et mm dich aus und bildet mit dem Backrädchen Dreiecke, deren fiöhe und Otundfläche die Länge eines„Gackin⸗ Beutels haben. Die[lite jedes Dreiecks belegt man mit gut einem halben 8 Marmelade, rollt auf und formt Hörnchen, die mit. Eigelb beſtrichen auf ein gefettetes Hachblech gelegt werden, Das ſſezept ergibt etion 20 fiörnchen. 5 Jetwendung alter Hattoffeln empfieſilt es ſich, gleichzeitig mit dem Ei 12 Effl. Milch in den ei ben. 5 2 N 3 d mene e due Btltte ausſchnatden! Backzeit: 25.30 inuten bei guter ſlittelhige. Sport und Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. König Fußball triumphiert wieder. Morgen beginnen in ganz Deutſchland die Pflichtſpiele der Gau⸗ und Bezirks⸗ liga. Es geht wieder um die Punkte — die Maſſen werden wieder da ſein und ihre Freude an dem quicklebendigen Fußballſpiel haben. Der Startſonntag bringt hier die Begegnung Seckenheim— Weinheim. Noch kennt man nicht die Spielſtärke der einzelnen Mann⸗ ſchaften. Durch militäriſche Einberufung uſw. haben manche neue Spieler in die Mannſchaften Einkehr gehalten. Eine Vorherſage iſt da ſo gut wie gar nicht möglich. Das eine ſteht aber feſt, daß im„Wörtel“ zwei Mannſchaften ein⸗ ander gegenübertreten, die alles hergeben werden, um die erſten Punkte für ſich zu erſpielen und zu erkämpfen. Beide Mannſchaften werden von alten erfahrenen Waldhofſpielern trainiert und geleitet. Walz auf der einen Seite und Model als Gegner werden ihre Schützlinge zu reſtloſem Einſatz veranlaſſen. Das Spiel wird zu begeiſtern wiſſen, deſſen kann man gewiß ſein. Seckenheim wird ſeine derzeit beſte Formation— unter Beachtung, daß Pfliegensdörfer immer noch an alten Verletzungen leidet aufbieten und wie folgt ins Gefecht ziehen: Wohlfahrt. Bauder Feuerſtein Seitz Feuerſtein Würthwein Umminger Janſon Walz Gropp Lang * Unſer Nachbar, die Alemannia Ilvesheim, beginnt die Runde in Neuoſtheim. Die Aufſtellung der Alemannia mit Schmitt— Sauer, A. Weber— Stein, Kraft, Grimm— H. Schwarz, Fr. Weber, Hartmann, O. Schwarz, Katzen⸗ maier(Erſatz: W. Schwarz) ſollte jedoch kampfkräftig genug ſein, um ſich gegen Spug 07 Sieg und beide Punkte zu ſichern. Sonſt ſpielen noch: Brühl— Phönir Feudenheim— Neulußheim Viernheim— Käfertal Friedrichsfeld— Heddesheim Es ſer nochmals im Beſonderen darauf hingewieſen, daß die Eintrittspreiſe behördlicherſeits wie folgt feſtgeſetzt wurden: 50 Pfg. Nichtmitglieder, 30 Pfg. für Mitglieder ei Vorzeigen der letzten Beitragsquittung), 20 Pfg. für Jugend, Militär und Damen, 10 Pfg. für Schüler. Eine Neuregelung für Seckenheim iſt, daß auch Damen Eintrittskarten löſen müſſen. *. Gauhandballklaſſe. VfR. Mannheim— To. 98 Seckenheim Ty. Leutershauſen— Sc. Freiburg Tad. Ketſch— To. Weinheim Wie wir ſchon berichtet haben, beginnen am morgigen Sonntag die Verbandsſpiele. Vorläufig wurden nur wenige Spieltermine bekannt: 11. September: VfR. Mannheim— Ty. 98 Seckenheim 12. September: Spo. Waldhof— Ty. 98 Seckenheim 25. September: Tv. 98 Seckenheim— FC. Freiburg Die Mannſchaft des To. 98 hat morgen VfR. Mann⸗ heim zum Gegner und muß auf dem Sportplatz hinter den Brauereien ſpielen. Beide Vereine und Leute kennen ſich gut aus früheren Treffen. Die Platzmannſchaft wird wie immer in ſtärkſter Aufſtellung antreten. Sie iſt nicht gleich gewillt, Punkte zu verlieren. Die Elf der Turner muß erſatzgeſchwächt ſpielen, da einige Leute zum Spiel nicht anweſend ſein können, Durch eine ſolche Amſtellung ſind die Turner geſchwächt und iſt die Platzmannſchaft in dieſem Treffen als Sieger zu erwarten.— Im Vorſpiel treffen ſich die zweiten Mannſchaften. f f 5 Die Jugendelf der Turner wird ſich in Edingen einer gleichen Mannſchaft zum Spiel ſtellen. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notierun⸗ gen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 5.30 Frühkonzert;(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen. muſik, 9.30 Seeidepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalen⸗ der. Wetter; 12 Mittagskonzert: 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplat⸗ tenkonzert;, 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18.30 Griff ins Heute; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport; 24 Nacht nzert. Sonntag, 11. September: 6 Frühkonzert; 7 Kurkonzert; 8 Der große Appell im Luitpoldhain; 9.30 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10 Frohe Weiſen; 11.30 Großkonzert mit Berichten vom Vorbeimarſch auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz; 16 Muſik am Sonntagnachmit⸗ tag; 18 Bunte Volksmuſik; 19 Sport am Sonntag; dazwi⸗ ſchen: Das Neueſte von Peter Kreuder; 20 Nachrichten; 20.10 Heut geh'n wir drah'n, fröhlicher Abendbummel; 21.10 Der Herbst, aus„Die Jahreszeiten“ von Haydn; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.30 Anterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik, 24 Nachtkonzert 1; 2 Nachtkonzert 2. Montag, 12. September: 10 Der Bauer und ſein getreuer Herr; 10.30 Sende⸗ N 14 Großkonzert mit Berichten von den Vorführungen . Wehrmacht; 17 unterhaltungskonzert; 18 Allerlei auf verſchledenen Inſtrumenten; 19 Fortſetzung und Schluß des Parteikongreſſes; 21 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik und Tanz; Großer Zapfenſtreich der Wehrmacht; 0.45 Nachtkonzert. Dienstag, 13. September:. 10 Eppelein von Gailingen; 10.30 S 18 Künſtlerehen; 19 Fidel und bunt, i de nahme; 21.10 Tanzmufik; 22.30 Unterhaltungs konzert, Mittwoch, 14. September: 5 10 Der Eckſtein deutſcher Muſik; 10.30 e 2 18 Dreißig bunte Minuten; 19 Barnabas 7 von Geczy a 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Neger i 9.45 Herbert Ernſt Groh ſingt; 20.10 Ewige mermuſik; 22.30 Muſik aus Wien. Auswärtiger Sport. In das Sportprogramm iſt jetzt endgültig der Herbſt eingezogen. Der Sport hält ſich damit an die augenblick⸗ liche Witterung, die ja viel mehr Aehnlichkeit mit dieſer Jahreszeit hat, als es der Kalender vorerſt wahrhaben will. Im Fußball, Handball und Hockey ſetzen zum erſten Male im neuen Spieljahr die Punktekämpfe auf breiter Front ein. Die reinen Sommerſports wie Leichtathletik, Ru⸗ dern und Tennig haben ihren Höhepunkt längſt überſchrit⸗ ten und ſchaffen ſich mit kleineren Veranſtaltungen einen ſtillen igen vom heißen Kampfgeſchehen der Sommer⸗ monate. Die 2. NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg, die eine ganze Woche lang die deutſchen Leibesübungen beherrſch⸗ ten, klingen am Wochenende mit den letzten Entſcheidungen in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Boxen aus. Im Fußball muß man Zunächſt die zweite Hauptrunde zum Tſchammer⸗ pokal erwähnen. Einige der großen Sterne am deutſchen Fußballhimmel wie Schalke 04, Hannover 96, Hamburger SV uſw. ſind nach ihren überraſchenden Niederlagen vor zwei Wochen nun zwar zum Zuſehen verurteilt, aber da⸗ durch hat dieſer deutſche Pokalwettbewerb kaum an Span⸗ nung eingebüßt. Wir zählen die füddeutſchen S piele auf: FS Frankfurt— BC Hartha, Hanau 93— VfB Mühlburg, VfR n— Bayern München, VfB Stuttgart— 11555 Karlsruhe, 1. F Nürnberg— SSV Ulm. Opel Rü elsheim muß nach Düſſeldorf zur Fortung und der SV Waldhof weilt zum Pokalkampf bei Grünweiß Eſchweiler. Die ſüddeutſchen Meiſterſchafts⸗ [piele mußten ſich ſo gleich bei ihrem Debut einige Ab⸗ ſtriche gefallen laſſen; immerhin verblieb aber noch eine ſtattliche Reihe intereſſanter Spiele: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt, FV Saarbrücken— Rot⸗ weiß Frankfurt, Wormatia Worms— Bor. Neunkirchen, FK 03 Pirmaſens— ST 61 Ludwigshafen; Baden: Karlsruher FB— 1. FC Pforzheim, VfL Neckarau— Sp⸗ Vg Sandhofen; Württemberg: Spfr. Stuttgart— SpVg. Cannſtatt, Stuttgarter S— Ulmer F 94, S Feuer⸗ bach— F Zuffenhauſen; Bayern: FC 05 Schweinfurt— Jahn Regensburg. Kalender der Freundſchaftsſpiele: So. Kaſſel— Sc 03 Kaſſel, Heſſen Bad Hersfeld— Se 05 Göttingen, Kewa Wachenbuchen— Bor. Fulda. Ein Län⸗ derſpiel liefern ſich Irland und die Schweizer. Im Handball 55 nur der„voreilige“ Gau Südweſt einige ſüddeutſche Bundesgenoſſen im Kampf um die Punkte erhalten, da am Sonntag auch Baden und Württemberg den Meiſterſchafts⸗ betrieb aufnehmen. Im Hockey greifen in Süddeutſchland erſtmals die Gaue Südweſt und zaden in den Gang der Meiſterſchaftskämpfe ein. Ein Rugby⸗Freundſchaftsſpiel führt in Frankfurt die SSVg. und die Eintracht zufſammen. Mokorſport. Im Automobil-Rennſport gibt es am Ende einer hei⸗ ßen Kampfzeit noch einmal ein Großereignis: den Gro⸗ en Preis von Italien, der noch einmal die ſtärk⸗ ten Fahrer und Rennwagen des Kontinents an den Start bringl. Mercedes-Benz iſt durch Seaman, Caracciola, von Brauchitſch und Lang vertreten, die Auto⸗Union verläßt lich wieder auf Stuck, Nupolari, H. P. Müller und Haſſe. Ihnen ſtehen die ſtarke Streitmacht der Alfa Romeo, Ma⸗ ſerati und Delahaye gegenüber, Das Rennen gewinnt noch dadurch an Reiz, daß es gleichzeitig den neuen Europamei⸗ ſter ermitteln wird. Die größten Ausſichten haben hier der Titerverteidiger Caracciola,. Manfred von Brauchitſch und der Engländer Seaman. Leichtathletik. Noch immer will ſich die Leichtathletik, die doch wirk⸗ lich einen Sommer voll herrlicher und begeiſternder Kämpfe günter ſich hat, nicht zur Ruhe begeben. An einem Frauen⸗ ſportfeſt in Saarbrücken nehmen unſere beſten Leicht⸗ athletinnen, die dann nach Wien zu den Europameiſter⸗ ſchaften weiterreiſen, teil. Deutſche Leichtathleten ſtarten in Straßburg und Mailand. Abendſportfeſte ſteigen in Lahr und Neuſtadt. Einen reichsoffenen Jugend- und Mehrkampftag veranſtaltet Pforzheim. Die Schweiz und Frankreich ſtehen ſich in Bern in einem Länderkampf gegen⸗ über. Die 2. NS. Kampfſpiele in Nürnberg, die die tüchtigſten Kämpfer aus den Gliederungen der Par⸗ tei, der Polizei, der Wehrmacht, des Reichsakbeitsdienſtes und des DR eine Woche lang in wehrſportlichen Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfen ſahen, klingen am Samstag mit den letzten Entſcheidungen in der Hauptkampfbahn des Sta⸗ dions und im Schwimmſtadion aus. Verſchiedenes. Die deutſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaf⸗ ten kommen in Hamburg zum Austrag, der Gordon⸗Ben⸗ net⸗Wettbewerb der Freiballone nimmt ohne deutſche Beteiligung von Lütkich aus ſeinen Anfang, deutſche Ringer geben ein Gaſtſpiel in Brüſſel, ägyptiſche Turner weilen in Berlin zu Gaſt und in Eberbach wird die ba⸗ diſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft entſchieden. Im Rückkampf zur Vorſchlußrunde um die deutſche Rin ger⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft treffen ſich Zella⸗Mehlis und Heros Dortmund, das den Vorkampf 5:2 gewann. NE-⸗Kampfſpiele 1938 Nürnberger SA ſiegt im Wehrmannſchaftskampf. Einer der ſchwierigſten, aber auch intereſſanteſten wehr⸗ ſportlichen Wettbewerbe iſt der Wehrmannſchaftskampf für einen Führer und 36 Mann. Nach der erſten Uebung, dem Kleinkaliberſchießen, hatte die/ eibſtandarte Adolf Hitler Berlin in Führung gelegen. Am folgenden Tag konnten aber die /-Männer beim 20⸗-Kilometer⸗Gepäckmarſch und der Ueberwindung der Wehrkampfbahn die Spitze nicht behaup⸗ ten. Sie mußken den Gezamtſieg der ortskundigen SA⸗Stan⸗ drate 14 Nürnberg überlaſſen. Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgten die Zuſchauer den Endkampf auf der 250 Meter langen Wehrkampfbahn. Nach Ueberwinden der Hinderniſſe — Waſſergraben, ſpaniſche Reiter, Kriechhindernis— galt es, einen feindlichen Schützengraben mit Handgranaten zu ſäubern und den fliehenden Feind zu vernichten(Schießen auf Kopffallſcheiben). Die Energie und Friſche, mit der die Männer nach den ſchweren Marſchleiſtungen dieſe letzten Prüfungen erledigten, riſſen die Zuſchauer immer wieder zu heller Begeiſterung hin. Im modernen Fünfkampf fiel in beiden Klaſſen die Entſcheidung. In der Klaſſe A ſiegte Feldwebel Garvs, in der Klaſſe B Lt. Kuhn. Die SA⸗ Führerſchule München ſicherte ſich durch eine prächtige Lei⸗ ſtung die Radfahrſtreife Die Hirſchberger SA war im Orientierungslauf erfolgreich. Im Fußball ſiegte die Mannſchaft 4 über die Mannſchaft 2 mit 5˙0(2:0), und im Handball ſetzte ſich im Kampf um den dritten Platz des Turniers die Polizeimannſchaft gegen die/ mik 10:2 durch. Schönrock ſiegt über 10 000 meter. Am vorletzten Tag der NS⸗Kampfſpiele 1938 war der Morgen grau und friſch, erſt gegen Mittag ſetzte ſich die Sonne ſiegreich durch. Die Wettkämpfe wurden am Frei⸗ tag am Zabo, der Kampfſtätte des 1. Fc Nürnberg, mit den Wehrſportkämpfen fortgeſetzt. Ausgefüllt war das Programm dieſes Tages mit wehrſportlichen und leicht⸗ athletiſchen Wettbewerben. Der Deutſche Me hrkampf wurde bereits entſchieden, und in der Leichtathletik bildete der 1000 0⸗Meler⸗Lauf einen Höhepunkt, den der SA⸗Mann Schönrock(Wittenberg) vor dem Meiſter Berg (Köln) gewann. Auf dem Truppenübungsplatz in Tennen⸗ lohe wurde der Geländeritt der Klaſſe S in Angriff genommen und im kalten Waſſer des Stadions die Schwimmwettkämpfe fortgeſetzt. Das Kunſt⸗ ſpringen wurde bereits entſchieden. Schließlich hielten auch die Amateurboxer im Saalbau des Koloſſeums ihren Einzug und begannen gleich mit ihren Vorkämpfen. 5 Von den Schieß⸗Ständen der Wehrſportler ging es am zweiten Tag der NS⸗Kampfſpiele auf den Zabo, der Kampfſtätte des 1. Fc Nürnberg. War die trübe Wit⸗ terung für die abgehärteten, unverwüſtlichen Wehrſportler erade recht, ſo drückte ſie doch etwas auf die Leiſtungen. er Organiſationsſtab 57 es in dieſem Jahr wirklich ver⸗ ſtanden, das Wettkampfprogramm geſchickt aufzuteilen. So beherrſchten Leichtathletik und Schwimmen das Tagesprogramm. Die Wehrſportler begannen mit den drei erſten Uebungen des Deutſchen Mehrkampf⸗Mannſchafts⸗ Fünfkampfs, Deutſcher Wehrwettkampf und Moderner Fünfkampf wurden fortgeſetzt, während die Einzelwettbe⸗ werbe der Leichtathletik neben zahlreichen Vorkämpfen be⸗ reits die erſten Kampfſpielſieger brachten. Das ſchlechte Wetter wirkte ſich beſonders ungünſtig auf die Leichtathletik⸗Einzelwektkämpfe aus, die am Vormittag durchweg Vorkämpfe und die Entſchei⸗ dungen im Stabhochſprung und Hochſprung brachten. Einige der bekannten Athleten fehlten am Start, ſo Europa⸗ meiſter Sutter, Prokſch, Long und Kumpmann. Die erſte Entſcheidung fiel im Hochſprun g. Hier ſiegte der Ber⸗ liner Auguſtin mit 1,88 m vor dem Deutſchen Meiſter Weinkötz(Köln), der dreimal bei 1/90 m ſcheiterte. Im Stabhochſprung blieb der Breslauer Hartmann mit 3,70 m erfolgreich. In den vier Vorläufen über 100 m überraſchte der alte Sprinter Jonath, den man einige Jahre nicht mehr im öffentlichen Kampf geſehen hatte, durch 10,8 Sekunden. Gleichzeitig wurden auch die Schwimmwett⸗ kämpfe begonnen. In den Vorläufen über 400 m ſtellte Werner Plath(Berlin) mit 509,4 vor dem Dortmunder Bachmann(526,6) einen neuen Bahnrekord auf. Dabei ſtellte ſich heraus, daß die Waſſertemperatur zu niedrig war, ſo daß die Kämpfe in der Halle des Volksbades fort⸗ geſetzt wurden. Im Kunſtſpringen führt nach der Pflicht Haſter(Berlin) vor Walter(Techn. Hochſchule Berlin) und Lorenzen(Recklinghauſen). Vier Deutſche. meiſter. Die Leichtathletik⸗Euro⸗ pameiſterſchaften in Paris brachten den deutſchen Vertretern ay den erſten beiden Ta⸗ gen vier Titel. Links: Leichum gewann den Weitſprung mit 7,65 Meter. Rechts: Sutter während des Stabhoch⸗ ſprungs, bei dem er 4,04 Meter ſchaffte Harbig(unten links) lief mit 1: 50,6 im 800⸗ Meter⸗Lauf neuen deutſchen Rekord, und im Hammerwerfen ſtegte Hein(rechts un⸗ ten) mit 58,77 M- vor Blask. Weltbild(M.