r TTT en — Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite MWillimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 4 Tages- und Ainzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38.1140 38. Jahrgang Montag, den 12. September 1988 Nr. 218 frenlag ner Formallone Heldenehrung und Standartenweihe im Luikpoldhain.— Der Führer an ſeine Garde.— Der Vorbeimarſch. Nürnberg, 12. September. Mehr als 120 000 Männer der Kampfformationen, ein gewaltiges Heer in Braun, Schwarz und Grau, kraten am Morgen des Sonntag im Luitpoldhain zu dem großen Appell vor dem Führer an. Nach der Meldung des Stabs- chefs und nach der erhebenden Heldenehrung erhielten 93 Standarten und Feldzeichen und 104 Sturmfahnen durch den Führer ihre Weihe. An den grandioſen Appell ſchloßz ſich dann der traditionelle Vorbeimarſch der politiſchen Sol⸗ daten des Führers auf dem Adolf⸗Hikler- Platz an. Der Appell im Luitpoldhain Der große Appell der nationalſozialiſtiſchen Kampffor⸗ mationen im Luitpoldhain iſt jedes Jahr die macht⸗ vollſte Demonſtration der nationalſozialiſtiſchen Idee. In den Männern der SA, ½ des NS und des NS iſt das politiſche Soldatentum des Nationalſozialis⸗ mus am repräſentativſten verkörpert, ſie ſind eine einzige verſchworene Gemeinſchaft und haben ihr ganzes Leben dem Führer und ſeiner Idee geweiht. Sie ſind die Garan⸗ ten dafür, daß das Großdeutſche Reich immer national⸗ ſozialiſtiſch iſt und bleiben wird, das geloben ſie erneut bei dieſem Appell im Luitpoldhain, bei ihrem Aufmarſch vor ihrem Führer. Der diesjährige Ehrentag der Kampfforma⸗ tionen erhielt ſeine beſondere Bedeutung dadurch, daß nun auch die Kämpfer der Oſtmark vertreten ſind und ihre Standarten und Fahnen geweiht wurden. Sonnenübergoſſen liegt das gewaltige Rechteck des Luit⸗ poldhaines. Auf der Ehrentribüne erwarten das Füh⸗ rerkorps der Bewegung, die Vertreter der Reichs⸗ und Staats⸗ behörden, das diplomatiſche Korps, die ausländiſchen Dele⸗ gationen zum Reichsparteitag, die Generalität und Admira⸗ lität und die hohen Ehrengäſte des Führers die Ankunft Adolf Hitlers. Auf der Ehrentribüne harren die neuen Standarten, Feldzeichen und Sturmfahnen des Augenblicks ihrer höchſten Ehre, der Weihe durch den Führer. Vor den Fahnen er⸗ warten auf der Führerkanzel Stabschef Lutze, Reichsführer SS. Himmler, der Korpsführer des NSKK., Hühn⸗ lein, und der Korpsführer des NSF K., Chriſtianſen, den oberſten SA.⸗Führer. Auf dem Felde aber ſtehen zu beiden Seiten der„Straße des Führers“, dem 20 Meter breiten Granitplattenweg, der die Führertribüne mit dem Gefallenendenkmal verbin⸗ det, in 28 Meter tiefen Säulen die SA.⸗, SS., NSKK.⸗ und NSF K.⸗Männer. An der Spitze jeder Marſch⸗ ſäule ſtehen die Spielmann⸗ und Muſikzüge. Zwiſchen den Marſchſäulen haben in den freigelaſſenen Gaſſen Tauſende und Abertauſende von Sturmfahnen Aufſtellung genommen. Vor der geſamten Front ſtehen in einer Reihe die Stan⸗ darten und vor dieſen die Obergruppenführer und Gruppen⸗ führer in zwei Gliedern. Dicht beſetzt ſind die hochanſteigen⸗ den Trihünen, die das rieſige Rechteck umſchließen. Auch die Anmarſchſtraßen ſind von Abertauſenden erfüllt, die den ee des Ehrentages der Kampfformationen miterleben wollen. Ganz in Grün gebettet liegt gegenüber der Haupt⸗ tribüne am Ende der„Straße des Führers“ das Ehren⸗ mal der Gefallenen. In der Säulenhalle hängen ſchlichte Lorbeerkränze. Zu beiden Seiten des Vorhofes bren⸗ nen auf halbhohen Pylonen die Opferſchalen. In der Mitte dieſes Vorhofes ruht der mit der Hakenkreuzſchleife ge⸗ ſchmückte Kranz des Führers. Hinter dieſem ſtehen die Blutfahn e und der Muſikzug der Leibſtandarte. Es iſt ein Bild von einer Eindruckstiefe und Gewalt, der ſich niemand entziehen kann, das unvergeßlich bleibt. Wenige Minuten vor dem Beginn des Appells ertönt das Kommando„Stillgeſtanden“. Ein einziger Schlag geht durch das gewaltige Heer, dann ſteht es wie ein erze⸗ ner Block. Die Standarten und Fahnen fliegen hoch. Fan⸗ faren ſchmettern, und toſender Jubel überflutet das Feld, als der Führer, begleitet von Rudolf Heß, auf der Führerkanzel ſichtbar wird. Nachdem Adolf Hitler SA⸗Obergruppenführer Her⸗ mann Göring begrüßt hat, tritt er an die Brüſtung der weit vorgebauten Führerkanzel und grüßt ſeine Sturm⸗ abteilungen „Heil, meine Männer“, und„Heil, mein Führer“ brauſt es wie ein Orkan als Antwort. Unter gedämpftem Trommelwirbel ziehen jetzt die Stan⸗ darten durch die„Straße des Führers“ zur Gedenk⸗ halle und zugleich marſchieren die Fahnen auf der breiten Aſphaltſtraße zur Rechten und Linken der Gedenkhalle auf. Das ganze Feld der 120 000 nimmt Front zur Ehrenhalle. Unter atemloſer Stille ſchreitet der e efolgt von Stabschef Lutze und Reichsführer„ Himmler an ſei⸗ nen Sturmmännern vorbei über die ſteinerne Straße zum Ehrenmal. 5 Die Sturmmänner haben die Häupter entblößt, die Standarten, Feldzeichen und Fahnen ſenken ſich. Gedämpft und feierlich erklingt das Lied vom guten Kameraden. Lang⸗ ſam ſchreitet der Führer die Stufen zum Ehrenmal empor, tritt allein vor die Gedenkſtätte und hebt den Arm. Es iſt ein eindrucksvoller, bewegender Augenblick, als die Hunderttauſende in ehrfürchtigem Schweigen mit dem Füh⸗ rer der Männer gedenken, die für das neue Deutſchland in den Tod gingen. Nachdem das Lied vom guten Kameraden verklungen iſt, ſchreitet der Führer zurück zur Ehrentribüne. Ihm folgt die Blutfahne, getragen von ½ Standartenführer Grimminger, die hinter dem Führer auf der Kanzel Auf⸗ ſtellung nimmt. Der Spielmanns⸗ und Muſikzug der SA⸗ Standarte Feldherrnhalle führt die Standarten und Feld⸗ zeichen in 24er Reihen über die granitne Straße zur Haupt⸗ tribüne. Gleichzeitig ſammeln ſich die Tauſende von Sturm⸗ fahnen zu einem breiten Strom, der ſich über die drei Ter⸗ raſſen vor der Tribüne ergießt. Es ſind Fahnen aus allen deutſchen Gauen, unter ihnen die erſten Fahnen der Bewe⸗ gung, zerſchoſſen, zerfetzt und verblichen, Fahnen, die die Namen der Blutopfer des deutſchen Freiheitskampfes tra⸗ gen, und zum erſten Male auch die Fahnen der ſie⸗ ben Gaue der deutſchen Oſtmark, die von den Hunderttauſenden mit Ehrfurcht gegrüßt werden. In die Straße des Führers marſchieren auf das Kommando des Reichsführers // nun ohne Spiel, in 24er Reihen, die Ko⸗ lonnen der Reichsverfügungstruppe, der/ Totenkopfver⸗ bände und der„½Führerſchulen in Stahlhelm und weißem Lederzeug ein. Und jetzt ſtehen die ſtolzen Abteilungen. die Garde Adolf Hitlers, wie ein einziger geſchloſſener Block. Der Aufmarſch iſt beendet. Der Führer ſpricht zu ſeiner Garde Der Blick des Führers geht über die prachtvoll ausge⸗ richteten Reihen ſeiner Kämpfer. Dann nimmt er das Wort. Der Führer ſprach zu ſeiner Garde Folgendes: Männer der nationalſozialiſtiſchen Kampfbewegung! Zuerſt grüße ich unter Euch jene Kameraden, die ſeit Jahren in Treue und Ergebenheit zu unſerer Bewe⸗ gung geſtanden haben ohne daß ſie dieſer ihrer inneren Herzensgeſinnung unſeren Ausdruck unter uns verleihen konnten. In dieſem Jahr hat es die Vorſehung endlich er⸗ möglicht, den Traum zahlloſer Generationen zu verwirk⸗ lichen. Auch in dieſem Teile unſeres Volkes iſt die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung Vollzieherin des Schickſals gewor⸗ den. Ich grüße die SA-⸗Männer, die/ Männer aus der neu zum Reich geſtoßenen alten Oſtmark! (Minutenlange ſtürmiſche Heilrufe brauſen über das weite Aufmarſchfeld).. Wir alle ermeſſen es, wie groß die Opfer waren, die ſie bringen mußten, um ihrem Ideal treu bleiben zu kön⸗ nen. Wir ermeſſen aber auch den Stolz und die Freude, die ſie jetzt erfüllen müſſen angeſichts dieſer gewaltigſten ſichtbaren Demonſtration der Einigung des deutſchen Vol⸗ kes. Denn was fetzt hier ſteht, iſt des deutſchen Volkes beſte politiſche Kampftruppe, die es je gehabt hat! Die Zeit iſt heute ſo, daß es notwendig iſt, ſich deſſen zu erinnern, daß der Nationalſozialismus nicht durch ein vages Hoffen, ſondern durch ein ſtarkes Kämpfen zur Macht gekommen iſt. Und daß er entſchloſſen iſt, ſeine Stellung und die Stellung des Reiches, das er geſchaffen hat, unter allen Umſtänden zu wahren!(Stür⸗ miſche Heilrufe der Hunderttauſende branden dem Führer entgegen). n Eurer Spitze ſind heute die alten Standar⸗ ten getragen worden, jene alten Standarten, die vor nun, mehr 15 Jahren am 1. Reichsparteitage der SA übergeber worden ſind. Seitdem ſind ihnen Hunderte und Tauſende nachgefolgt. Ihr Geiſt und der Geiſt ihrer Träger iſt de! leiche geblieben: Sie ſind uns Symbol für di errlichkeit, für die Macht und Stärke des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Glaubens und des von ihm eroberter Reiches! Ihr empfangt heute neue Standarten und ſie werder ſich äußerlich genau einfügen in das Bild der alten. Ick erwarte aber auch daß ihre Träger der gleich Geiſt beſeelt, von dem die Träger der früher verliehener erfüllt waren und ſind. Dieſe Zeichen werden einmal ehrwürdige Symbole ſein Zeichen der Erinnerung an Deutſchlands kiefes aſück. ar Deutſchlands kühnſtes Hoffen, an Deutſchlands innerpoli⸗ tiſch ſchwerſte Kämpfe und an Deulſchlands glorreichſte Wiederauferſtehung! Sie ſollen Symbol ſein eines unver⸗ gänglichen und ewigen Reiches, des unvergänglichen und ewigen deutſchen Volkes! 1 Die Aufgaben, die in 15 Jahren ſeit dem Jahre 1923 den Männern der Kampfbewegung der Partei geſtellt worden ſind, ſie ſind geblieben— ja ſie haben ſich er wei⸗ tert. Damals mußte das neue Ideal in Deutſchland ver⸗ kündet und durchgeſetzt werden, heute muß die⸗ ſes Ideal gehalten und vertieft werden! Schule des Geiſtes, Schule des Willens, aber auch Schule des Körpers oll die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſein! Und ſo ſtehen dieſesmal unter Euch auch die Sieger unſerer Sportkämpfe. Ich grüße ſie beſonders und erwarte, daß ſich im Laufe der Jahre dieſe Sportkämpfe zu einem e Ereignis entwickeln werden, das ſeine letzte rönung finden wird an dem Tage, an dem hier rechts von der neuen Kongreßhalle das Rieſenſtadion des deutſchen Volkes entſtehen wird.(Stürmiſcher Beifall). In dieſen beiden Bauten von denen Sie den einen bereits ſich langſam emporheben ſehen, wird die Syntheſe der national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehung ihren klaren Ausdruck finden: Stärkſter Geiſt des Glaubens und des Willens, der Zu⸗ verſicht und der Beharrlichkeit, über allem die verantwor⸗ kungsfreudige Takkrafl, verbunden mit ſtarkem Körper, ge⸗ ſund und ſchön— ſo wollen wir unſer Volk uns für die Zukunft geſtalten. So wollen wir es erziehen und dieſe Aufgabe nie aus dem Auge verlieren! Wir wollen genau ſo unbändig an ihre Verwirklichung glauben, wie wir einſt vor 15 Jahren daran geglaubt haben, daß aus den vier Stan⸗ darten einmal ganz Deutſchland werden wird!(Minuten⸗ lange nicht endenwollende Heilrufe der Hunderktauſende). Dieſes Deutſchland ſteht nun vor uns und wir haben das Glück, in ihm zu leben. Anderen Deutſchen iſt dieſes Glück zurzeit noch verwehrt. Unſere Herzen aber fliegen zu ihnen hin— ſo wie wir wiſſen, daß ihre Herzen in dieſer Stunde mitten unker uns ſind! (Bei dieſen Worten des Führers geht ein gewaltiger Sturm der Begeiſterung durch die Hunderttauſende, die minutenlang dem Führer zujubeln). Und wir alle kennen nur ein Gefühl der Verpflichtung: es iſt tauſendfach und millionenfach ausgeſprochen worden und läßt ſich immer wieder zuſammenfaſſen in einem ein⸗ zigen Wort, in einem einzigen Bekenntnis: Deukſchland— Sieg⸗ heil! Als der Führer geendet hat, geht es wie ein Sturm über das weite Feld. Aus dem gewaltigen Heer wogen immer neue Heil-Rufe zum Führer heran. Dann ſingen die Hunderktauſenede das Deutſchlandlied. Die Weihe der Standarten Auf das Kommando:„Stillgeſtanden!“ erſtarren die Sturmmänner wieder zu einem ehernen Block. Die neuen Standarten und Fahnen fliegen vox. Der Führer wendet ſich mit dem Stabschef, dem Reichs⸗ führer 7 und den Korpsführern des NSKK und NSF, den Standarten, Feldzeichen und Sturmfahnen zu, die ſetzt durch die Berührung mit der Bluffahne ihre Weihe durch den Führer erhalten. Es ſind 42 S A⸗ Standarten, darunter 12 Standarten der deutſchen Oſtmark, und unter ihnen auch die Jägerſtandarte 3, die den Namen des Künders der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion, Dietrich Eckart, trägt. Unter den 14% Standar⸗ ten befindet ſich eine Wiener Standarte, die den Namen „Der Führer“ verliehen erhält. Ferner ſind zur Weihe 21 NS KK⸗Standarten und 16 Feldzeichen, ſowie 104 Sturmfahnen des NS ß K angetreten. Das Dröhnen der Salutbatterien begleitet die ſymboliſche Hand⸗ lung, während der ſich die Hünderttauſende von ihren Plätzen erhoben haben Gedämpft klingt der unſterbliche Freiheitsſang Horſt Weſſels über das Feld. Anſprache des Stabschefs Lutze Nach der Standartenweihe tritt der Stabschef neben den Führer auf die Kanzel und richtete an ihn folgende Anſprache: Meine Kameraden! Der Führer hat die neuen Stan⸗ darten geweiht und Euch übergeben Ihr tragt dieſe Stan⸗ darten als Siegeszeichen des Nationalſozialismus zum erſten Male in die Gaue Großdeutſchlands. Für Euch iſt die Standarte immer das Zeichen des Glau⸗ bens geweſen, des Glaubens, mit dem Ihr dem National⸗ ſozialismus in Deutſchland den Weg bereitet und mit dem Ihr, meine Kameraden aus der Oſtmark, die Ihr zum erſten Male in der Oeffentlichkeit unter uns ſteht. die Straße freigemacht habt für das nun vom Führer geſchaf⸗ fene Großdeutſchland. Mein Führer! Ich ſpreche im Namen der Männer Ihrer Sturmabteilungen, die glücklich ſind, hier vor Ihnen ſtehen und gleich an Ihnen vorbeimarſchieren zu dürfeg, und im Namen der Millionen Kameraden, die traurig und wehen Herzens zu Hauſe bleiben mußten und dieſe Stunde nur im Geiſte mit uns erleben können, wenn ich Ihnen die Worte zurufe, die wir ſo oft von jubelnden Maſſen ge⸗ hört haben: 5 Wir danken unſerem Führer! Durch die Berührung der Standarten mit der Blut⸗ fahne haben wir das Vermächtnis unſerer Toten übernommen. unſerer Kameraden, die einſt in Reih und Glied mit uns marſchierten, und die ihre Treue zur Idee und ihren Glauben an Sie, mein Führer, mit ihrem Blute beſiegelten. Würdig dieſer Toten haben dieſe Männer in den vergangenen Jahren des Kampfes und des Sieges geſtanden, gearbeitet, gekämpft und geopfert. Wenn Sie Idealiſten brauchten mein Führer, hier ſtanden ſie, und wenn Sie Idealiſten brauchen, mein Führer, hier ſtehen ſiel, (lebhafte Heilrufe) freiwillig, uneigennützig und einſaßzbe⸗ reit. Sie haben Ihren Glauben, mein Führer, dieſen Män⸗ nern gegeben, und die Männer haben ihn in ihre Herzen aufgenommen, woraus ihn keine Macht der Welt wieder herausreißt.(Stürmiſche Heilrufe). Das Kommando wird gegeben:„Stan darten und Fahnen hoch!“. Meine Kameraden! Anſere Parole heißt heute wie im ⸗ mer: Anſer Führer, unſer Glaube und unſer Gruß und unſer Gelöbnis gilt heute wie immer unſerem Führer. Adolf Hitler! Sieg⸗Heil!. Begeiſtert wird das Sieg⸗Heil auf den Führer von den Hunderttauſenden aufgefangen, und in immer neuen Wel⸗ len ſchlägt es zu ihm empor. Dann ſpielen die Mufikzüge das Lied des Sängers der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion Dietrich Eckart:„Deutſchland er wache!“ Der Führer blickt noch einmal über das Feld der 120 000. Er grüßt die Blutfahne und dankt den Führern ſeiner Kampfformationen. 1„„ Die große Rede Görings Ein ſtolzer Bericht.— Blockade unwirkſam, ungeheure Vorräte. unbezwingbare Befeſtigungen, die größte Luft- flolle der Welt, das Volt ein granitener Block. In ſeiner großen, hochbedeutſamen Rede auf der Tagung der Deutſchen Arbeitsfront führte Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring aus: Zunächſt darf ich Ihnen wie in allen vergangenen Jahren auch heute die Ger ü ße des Führers überbrin⸗ gen, insonderheit an die Kameraden it aus der Oſtmark, die heute zum erſten Mal hier am Kon⸗ greß teilnehmen dürfen. Ihr ſeid als Angehörige der Oſtmark jetzt nicht nur hineingeſtellt in unſere große deutſche Volks⸗ gemeinſchaft, Ihr ſeid als Schaffende auch hineingeſtellt in die deutſche Arbeitsgemeinſchaft, in die Deutſche Arbeitsfront. Das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit iſt auch in der Oſtmark verſchwunden. Wir aber im Altreich vergeſſen oft, daß auch bet uns einſt der Fluch der Arbeftsloſigkeit ge⸗ herrſcht hat, wir vergeſſen zu leicht jene furchtbare Zeiten, da wir treppauf, treppab um Arbeit betteln mußten, da jene furchtbare Zeit der Not und des Elends eine alltäg⸗ liche Erſcheinung in unſerem Volke war. Wir vergeſſen zu leicht, daß in der Zeit vor der Macht⸗ ergreifung im deutſchen Volk überall ein ungeheurer Man⸗ gel an Arbeit war, ein Mangel der Arbeit, dem heute der Mangel an Arbeitern gegenüberſteht. Ich glaube, meine Volksgenoſſen, wenn gerade Ihr Schaffenden Euch das einmal klar überlegt, wie einſt die Jeit war, als niemand von Euch auf Arbeit hoffen konnte, und daß wir jetzt nach fünf Jahren nur noch ein Problem kennen, für eine ungeheure Fülle von Arbeit, von großen und von gewaltigen Anſtrengungen wirklich noch gen ug Ar⸗ beiter zu finden, wo iſt eine ähnliche Erſcheinung in der Welt Wir dürfen mit Stolz von dieſer gewaltigen Aufbau⸗ arbeit und den Leiſtungen ſprechen, denn jeder von uns hat ſeinen Anteil daran. Uns allen iſt ſie zugutegekommen. Wir alle haben ſie aber auch leiſten müſſen. Als wir damals die Arbeit ergriffen, ja, da fanden ſich manche Teile nur ungern damit ab. Auch im Aus⸗ lande ſagte man: Das kann nicht von langer Dauer ſein. Doch, ſie mögen ja vielleicht ganz gute Politiker ſein, ſonſt wäre es ihnen ja ſchließlich nicht geglückt, das ganze Volk für ſich zu gewinnen. Sie ſind vor allem Tro m mler, Redner und ganz gute Propagandiſten. Aber an einem müſſen ſie ſcheitern: Von Wirtſchaft haben ſie keine Ahnung(großes Gelächter). Auf dieſem Gebiet ſind ſie Phantaſten. Schon allein die Tatſache, daß ſie davon ſpre⸗ chen, das Problem der Arbeitsloſigkeit in einigen Jahren— vier Jahre nannten ſie damals— löſen zu wollen, ein Problem, an das ſich die beſten Köpfe unſerer Zeit gemacht haben und keine Löſung fanden— wie wol⸗ len dieſe Knirpſe, die ja noch nie überhaupt Wirtſchaft ge⸗ trieben haben, davon Beſcheid wiſſen? Der Auffaſſung von Liberalismus und Wirtſchaft ſetz⸗ ten wir die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung entgegen, und die heißt: Im Mittelpunkt der Wirtſchaft ſteht das Volk und ſteht die Ration, nicht aber der Einzelne mit ſeinem Profit. Die Arbeit und die Wirtſchaft iſt ausſchließlich für das ganze Voll da. Nun aber war es ja garnicht möglich, die Wirtſchaft mit irgendwelchen Berechnungen höherer Wiſſenſchaft zu ret⸗ ten, ſondern, ſoweit wir in der Wirtſchaft das Leben und Geſtalten und Gedeihen des Volkes ſehen, konnte ſie nur gerettet werden durch einen entſchloſſenen Willen, mit dem Willen zur Tat. Nur das Zuſammenballen aller Ener⸗ gien kann große Taten vollbringen. So auch in der Wirt⸗ ſchaft. f e des Arbeiters und Verſtändnis des Anter⸗ nehmers war hier Vorausſetzung. So mußte ſich ein Spie⸗ gelbild der geſamten Volksumwälzung bilden. So wie wir im Geſamten die Volksgemeinſchaft ſchmiedeten, mußte nun hier im Speziellen die Arbeits⸗ und Betriebsgemeinſchaft gebildet werden.. And wenn man einmal die Geſchichte auch über die Arbeit der Deutſchen Arbeitsfront ſchreiben wird, dann wird ſie feſtzuſtellen haben, daß die Schaffung der Betriebs⸗ und Arbeitsgemeinſchaft über alle Dinge hinweg das größte und bleibende Verdienſt der Arbeitsfront iſt. Gewiß, wenn man die Grundſätze und die Geſetze der Wirtſchaft, wie ſie im Liberalismus Geltung hatten, vornimmt und mit den Geſchehniſſen von heute bei uns vergleicht, dann findet man gar keinen Zuſammenhang. Dann ſieht alles das, was wir machen, wie ein Chaos aus. Aber wenn die Herrſchaften bedacht hätten, daß hinter der deut⸗ ſchen Wirtſchaft der unbändige Wille und Glaube und die Kraft des Führers ſtand und daß dieſe Wirtſchaft nun von der Partei getragen wurde, dann hätten ſie ſchon ahnen müſſen, daß die Wirtſchaft gefeſtigter ſteht denn je zuvor. Nach ihrer Anſicht ſind das natürlich alles nut Phantome, die den Zuſammenbruch geradezu herbeiführen müſſen. Und auf der einen Seite ſehen ſie ein Volk, das — man ſtaune und höre— außer der Beſchäftigung aller einer ſchaffenden Menſchen bereits aus anderen Län⸗ dern Arbeiter heranholen muß, und auf der an⸗ deren Seite Völker, wo die ungeheure Zahl der Arbeitsloſen täglich noch weiter ſteigt und wächſt. Wie will man das beides in Einklang bringen? Man ſagt: In Deutſchland rüſten ſie gewaltig. Sie vergeſſen aber, daß ſie ſelbſt auch gewaltig zu rüſten begonnen haben. Es kann alſo nicht daran allein liegen, ſondern es müſſen ſchon andere Kräfte a5 Triebfedern dieſen gewaltigen Umſchwung herbeigeführt aben. Meine lieben Volksgenoſſen, wir 5 Ordnung gemacht, und darin liegt das tiefere Geſetz unſetes Erfol⸗ ges. Wik 8 dem Duürch⸗ und Gegeneinander der Inter⸗ een der Einzelnen Halt geboten. Es gibt nur ein Intereſſe: Das deutſche Volk und ſeine AZ3iukunft, dem beugen ſich alle. 1 Gewiß, wir haben ſchwere Sorgen gehabt, und gewaltige Sohne ieneden türmten ſich auf und 5 überwunden werden. Ich habe niemals behauptet, daß ich ein großes Wirtſchaftsgenje bin. Ich habe nur behauptet, daß ich alle meine Kräfte, das Beſte und meine ganze Willenskraft daran letze, dort Ordnung zu ſchaffen, wo Or ung geſchaffen wer⸗ den muß.(Großer Beifall). Dabei bildet die rtſchaft keine Ausnahme. Im Intereſſe der Reichs verteidigung Die ac 5 2 5 N es 5 wendig gemacht, daß ich e Verordnung erlaſſen mußte, die mir an ſich nicht leicht geworden iſt. Als es darum ging, das Reich zu ſſchern, als es galt, im Weſten eine unüberbrück⸗ bare Barrſere aufzubauen, da 115 ich nicht gezögert, da habe ich die Pflichtarbeit eingeführt, und die Arbeiter find mit willia und freud'a gefolat.(Stürmiſcher Beſfallh. Hunderttauſende von Arbeftern ſinb aus ihren Betrieben herausgezogen worden. Warum? Weil dieſe für ſtaatspoll tiſch notwendige Aufgaben eingeſetzt wurden. J nöchte aber eines gieich betonen, um gar keine Zweifel auftommen zu laſſen: Does Einſatz der Pflichtarbeit darf nur für wirklich wich⸗ tige Vorhaben der Sicherheit des Reiches in Frage kommen. Die Entſcheidung darüber habe ich mir allein in jedem Falle vorbehalten. Es darf kein Zweifel darüber beſtehen, daß dieſe Ver⸗ ordnung eine Sondermaßnahme für ganz beſtimmte Zwecke iſt, für Bauvorhaben, von deren Durchführung das Schick⸗ fal der Nation ſchlechterdings abhängt. In der Regel muß der Kräftebedarf auf dem üblichen Wege gedeckt werden. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch einer Auslands⸗ hetze ente gentreten, die verleumderiſch behauptet, in Deutſch⸗ land würde nach und nach die Zwangsarbeit einge⸗ führt werden.(Große Heiterkeit). Sie verſtehen nicht, Zwang und Pflicht unter einen Hut zu bringen. And die höchſte Pflicht iſt die Sicherheit des Reiches, darüber diskutieren wir mit niemand in der Welt. „Ich hätte gern gewünſcht, daß die ausländiſchen Jour⸗ naliſten ſich die Züge angeſehen hätten, die aus allen Tei⸗ len des Deutſchen Reiches mit dieſen ſogenannten„Zwangs⸗ arbeitern“ nach dem Weſten fuhren. Das waren nicht Zwangsarbeiter, ſie fuhren jubelnd hin, denn ſie wußten: Sie ſichern jetzt die Grenze des Neiches. (Brauſender, minutenlanger Beifall). Gottlob zählt bei uns Deutſchen das Eintreten für die Sicherheit der Nation, ſei es mit der Axt oder dem Spaten, mit dem Schwert oder dem Gewehr, immer noch zu den höchſten und erſtrebens⸗ werteſten Pflichten des deutſchen Mannes.(Wieder ſtür⸗ miſcher Beifall). Ich glaube, daß in dieſem Augenblick die ganze Um⸗ gebung, in der wir hier ſind, uns zu hoch ſteht, als daß ich auf alle die Kleinigkeiten eingehen kann. Gewiß, es wird immer gewiſſe Uebergangsſchwierigkeiten geben, daß der eine mal warten mußte, bis die Baracke gebaut war, daß dem einen das Fleiſch und dem anderen das ge⸗ wohnte Gemüſe fehlte, das ſind Dinge, die ſich ſo nebenbei löſen laſſen. Aber ich wollte mal ſehen, ob eine Nation es fertig⸗ bringen kann, in wenigen Tagen und Wochen ein Arbeiter⸗ heer von Hunderttauſenden aufzuſtellen, an einem Platze zu vereinigen und dort eine Arbeit zu vollziehen, von deren Ausmaß ſich die anderen hoffentlich nicht zu überzeugen brau⸗ chen.(Stürmiſcher Beifall). Wir bekennen es ganz offen: Deutſchland iſt heute das Land der Arbeit geworden. Es iſt notwendig, auch den Nachweis an gutquali⸗ ftzierten Kräften auf allen Gebieten, nicht nur der Fach⸗ arbeiter, auch auf den Techniſchen Hochſchulen, den Univer⸗ ſitäten, an Ingenieuren und Chemikern und anderen Be⸗ rufen heranzubilden. Der Deutſche muß heute zeitnah denken, und ich möchte an die deutſche Jugend den Appell richten, ſich vor der Berufswahl zu überlegen, welche Berufe das deutſche Vaterland heute am notwendigſten hat. Dieſe allgemeine Arbeitsanſpannung wirkt ſich natür⸗ lich auch in der Arbeitszeit aus. Und es iſt ſchon notwendig, daß vorübergehend 10 und mehr Stunden gearbeitet wird, und ich darf Euch verſichern, Schaffende, das iſt nicht nur bei Euch ſo. Wenn dereinſt in den Miniſterien und Amtsſtuben ein wohliges Dahindämmern zuhauſe war und mitten im Work Punkt ſechs der Federhalter weg⸗ gelegt wurde, dann iſt das heute vorbei. Noch um Mi k⸗ ternacht können Sie die Fenſter der Zentralen des Reiches erleuchtet ſehen. Noch um Mitternacht ſchafft und arbeitet dort die Führung des Reiches. Der Beamte befindet ſich heute im permanenten Dienſt, und darum muß feder Ein⸗ zelne, wohin ihn das Schickſal geſtellt hat, das Gleiche tun. Niemals aber, das verſpreche ich Euch, Schaffende, werde ich dulden, daß Ueberarbeit und Ueberanſtrengung ausgenutzt werden für perſönliche Profite. Dort, wo Ueber⸗ arbeit geleiſtet wird, geſchieht ſie nur für des Reiches Herrlichkeit.(Beifall). Das Ausland hat es leicht, hier ſeine Gloſſen darüber zu machen. Viele europäiſchen Staaten laſſen in ihren über⸗ ſeeiſchen Beſitzungen Millionen Miſchfarbiger aller Schat⸗ nerungen für ſich arbeiten. Das deutſche Volk aber muß auf einem dichtbeſiedelten Boden alles aus ſich allein heraus⸗ ſchaffen, aus ſeiner Arbeitskraft, aus ſeiner Hingabe, aus dem deutſchen Boden. Denn man hat uns die Vorausſetzun⸗ gen in einem ſchmachvollen Friedensdiktat genommen. Wenn wir unſere Kolonien behalten hätten, dann brauchtet Ihr, meine Herren, Euch nicht ſoviel anzuſtrengen, darüber nach⸗ zudenken, ob das deutſche Volk Zwangsarbeit leiſtet. Sozialer Fortſchritt Sozialer Fortſchritt muß auf weite Sicht ſtets gewähr⸗ leiſtet bleiben. Nur dann, wenn ich bereit bin, Aeußerſtes an ſozialer geiſtung zu geben, kann ich auch Aeußerſtes an Einſatzbereilſchaft und Pflichterfüllung von Euch fordern. Wenn ich die Reichstreuhänder der Arbeit angewieſen habe, ſich nicht nur um den Arbeitslohn, ſon⸗ dern darüber hinaus auch um die anderen Arbeitsbedin⸗ gungen zu kümmern und nötigenfalls einzugreifen(natür⸗ lich nur da, wo die Linie der Staatspolitik überſchritten wird), dann heißt das nicht ohne weiteres, daß ſozialpoli⸗ tiſch„Das Ganze Halt“ geblaſen wird Noch viel weniger wollen wir den gewaltigen Aufſtieg, den unſer ſoziales Le⸗ ben in den letzten Jahren erreicht hat, künſtlich wieder zu⸗ rückſchrauben. Nur eines muß unter allen Umſtänden erreicht werden: Die gegenwärtige Knappheit an Fachkräften darf nicht da⸗ zu führen, daß die Betriebsführer ſich durch ungewöhnliche Verſprechungen, durch überſteigerte Löhne oder ſoziale Zu⸗ wendungen gegenſeitig die Arbeiter abſagen. Das allein iſt der Sinn der Verordnung.(Beifall.) Wir ſehen eine Zunahme des Verkehrs, des Beſuches der Gaſtſtätten, Theater und Kinos, der Bäder und der Kurorte. Wie klein ſind demgegenüber Einzelfragen, die einmal hier, einmal dort auftreten und vorübergehend etwas verſtimmen. Die Volksernährung Schon möglich daß mal ſemand nach Hauſe kommt und 95„Ich habe ſtatt eines halben Pfundes nur ein er telpfund Butter heute bekommen.“ Es kann ſein, daß ſtatt einem Schwein ein Ochſe verkauft wird oder umgekehrt. Der eine will nun mal gerade Schweinefleiſch, wenn es nur Ochſenfleiſch gibt, und der andere will das Umgekehrte. Aber das ſind ſa alles ſo nebenſächliche Dinge Der 1— 5 hier aufſtehen, der mir erklärt:„Ich kann im Dritten Reich nicht 198 werden.“ Den möchte ich ſyrechen. (Sturmiſche Beifallskundgebungen und Heiterkeit.) Ich je⸗ denfalls bin glücklich das muß ich Euch verſichern, daß ich weiß: Das deutſche Volk lebt heute viel beſſer als vor fünf Jahren und viel beſſer als in der Zeit des ſchmach⸗ vollen Syſtems. Ich möchte jetzt auf die Volksernährung etwas eingehen, und zwar deshalb, weil gerade hier die größten Lügen und Verleumdungen des Auslandes immer wieder einſetzen. Hier herrſcht aber auch die allergrößte Unkenntnis. Ich will nun heute hierüber einen offenen Ueberblick geben. Im Ausland ſagt man, die Ernährung ſei der ſchwächſte Punkt des Reiches. Man denkt daran, erinnert ſich zurück an die Jahre der Blockade. Man weiß, daß das I. tatſächlich der ſchwächſte Punkt des Reiches geweſen i Ich kann den Herren nur eines verſichern: Nicht nur ſie erinnern ſich der Blockade, auch wir erinnern uns der Blockade Und wenn wir uns nicht erinnert häkten, ſo danke ich nun ausnahmsweiſe in dieſem Falle den Herrſchaften, daß ſie mich durch ihre heutigen Hinweiſe immer wieder aufs neue mit der Naſe daraufftießen, was nokwendig iſt. (Lachen und Beifall.) Gerade jetzt in der allgemeinen politiſchen Spannung hört man immer wieder von der Ernährungsſchwäche des Reiches reden. Ich verſichere Euch, als ich vom Führer da⸗ mals berufen wurde, zuerſt für die Rohſtoffe und Deviſen und dann für den Vierjahresplan, da allerdings war mir auch klar, das Erſte und Wichtigſte iſt: Die Ernährung des deukſchen Volkes muß ſo ſicherge⸗ 1 werden, daß kommen mag, was will, und wenn les Deutſche Reich von lauter Feinden umſpannt wäre zu eſſen muß es haben, und wenn ein Krieg 30 Jahre dauert! Darauf waren von der erſten Stunde alle meine Bemü⸗ hungen abgeſtellt, und ich hatte es leicht, denn bereits unſer Parteigenoſſe Darre hat ſeit der erſten Stunde feines Amtsantrittes die gleichen Ideen und die gleichen Gedan⸗ ken gehabt und infolgedeſſen auch die gleiche Arbeit getan. Ich will Euch heute eine ganz offene Rechenſchaft eben, nicht— das möchte ich betonen— zu einer fal⸗ chen Beunruhigung, denn dazu iſt kein Anlaß. Ihr wißt außerdem eines von mir, daß ich, was ich Euch ver⸗ ſprochen habe, auch immer halte. Ich ſage auch Hartes, Unangenehmes und Schweres, wenn es ſein muß. Denn ich habe mich im Weltkriege zum Schluß davon überzeugen können, wie furchtbar es iſt, wenn eine Führung das Volk im Unklaren und Ungewiſſen läßt und dann über Nacht das Volk aus Höhen in Tiefen geſtürzt wird. Ich bin überzeugt, das deutſche Volk hätte damals nicht ſo verſagt, hätte den Hetzern nicht das Ohr ſo geliehen, wenn die Führung ſich von vornherein an die Stärke des Volkes gewandt und das Volk über die Schwere der Zeit aufgeklärt und an den Zuſammenhalt appelliert hätte, ſtatt es einzulullen und dann in die Tiefe zu ſtürzen. Dann wäre es anders gekommen. Niemals, meine Volksgenoſſen, ſollt Ihr belogen, nie⸗ mals getäuſcht, niemals dort beruhigt werden, wo Beruhi⸗ gung nicht am Platze iſt. Das deutſche Volk iſt ſtark und verlangt, daß es ſeinen Anteil auch am Schweren hat. Ge⸗ wiß, wir Führer wollen alles tun. Unſere ganze Arbeit gilt nur Eurem Wohl, Eurem Glück. Aber wenn es Zeiten gibt, die zu ſchwer ſind, dann muß das Volk auch das Seinige auf die Schulter nehmen. Auge in Auge mit jeder Schwierigkeit, Auge in Auge mit jeder Gefahr, Auge in Auge mit dem Schwerſten wird man ſeiner Herr werden. Man muß es nur wiſſen, damik man es anpacken kann.(Minutenlang koſender Beifall.) Umſo glücklicher bin ich nun natürlich, Euch heute wirk⸗ lich Günſtiges melden zu können. Wir Deutſchen wiſſen: Es gibt nichts Fürchterlicheres für ein Volk, als ſeine Ehre preiszugeben. Unſere Ehre werden wir nie, niemehr preisgeben. And damit ſie geſichert iſt, haben wir dieſe ganzen Arbeiten vollzogen und werden ſie auch weiter vollziehen. Neben der Arbeit, die nun im Reiche eingeſetzt hat, ne⸗ ben der Erzeugungsſchlacht und neben der auten Ernte und allem war ich fortgeſetzt bemüht, Vorräte anzuſammeln, Worräte auf allen Gebieten, wo wir ſie notwendig hatten. Darüber hinaus wurde die Produktion aller wichtigen Dinge aufgenommen und bis zur äußerſten Kraft geſtei⸗ gert. Ich habe Euch auch einige Schwierigkeiten auferlegen müſſen, und Ihr habt ſchlechteres Brot bekommen. Andere Kleinigkeiten ſind dazugekommen. Aber ſeht Ihr, heute ha⸗ ben wir nun dafür dieſen Vorrat., Und wenn ich überall, meine Volksgenoſſen, ge gen das Hamſtern vorgegan⸗ gen bin, hier habe ich ſelbſt gehamſtert, davon könnt Ihr feſt überzeugt ſein.(Große Heiterkeit und Beifall.) Wenn ſchon die gewallige Ernte dieſes Jahres uns einen Vorrat von über zwei Jahren geliefert hat, ſo haben die Viehkäufe, die wir bereits getätigt haben, uns einen Vorrat gebracht, der uns auf viele Jahre, faſt möchte ich ſagen auf unabſehbare Zeit, genügt, um zuſätzlich alles tun zu können. Das heißt, wenn wir jetzt eine ſchlechte Ernte be⸗ kommen und im zweiten Jahre und auch im dritten Winter, ſo reichen die Vorräte aus, um den Ausfall ſicherzuſtellen durch die Vorräte, die wir bereits haben. Ich hoffe aber vom Allmächtigen, daß dieſes Jahr der ausgezeichneten Ernte das erſte der ſieben fetten Jahre ſein wird.(Große Heiterkeit.) Allerdings hat uns dieſe Anſammlung von Vorräten auch vor neue Schwierigkeiten geſtellt, aber, wie geſagt, die Schwierigkeiten werden wir zeitlebens nicht mehr los wer⸗ den Immer, wenn wieder etwas Schönes erreicht iſt, kommt dadurch auch wieder eine neue Schwierigkeit. Dieſe Schwierigkeiten entſtehen einmal für mich und einmal für Euch. Für mich inſofern, als ich es ſchwer habe, die gewaltigen Mengen unterzubringen. Ihr wißt, wir haben gen unſere Kornkammern bis unters Dach gefüllt. Wir werden aber noch weiter Kornkammern bauen, in degen dieſes wunderbare Gold, das wir hier in Geſtalt des Brotgetreides beſitzen, ſicher gelagert wird. Ich werde jetzt auch die Lagerräume requirieren f müſſen, N die in privaler Hand ſind, und ich werde auch gezwungen ſein. Turnſäle zu füllen, es wird dann im Freien gekurnk. Ich werde auch Tanzſäle füllen, dann könnt Ihr im Freien tanzen, meine lieben Kd ⸗-FJahrer! Der scheiden auch im Freien Spaß. Aber das iſt alles nicht enkſcheidend. Im übrigen, meine lieben Volksgenoſſen, habe ich Ihnen nun aber inſofern auch Günſtiges zu vermelden, als ich jetzt darangehen kann eine gewiſſe Zahl von Verordnungen wieder aufzuheben, die ich ſeinerzeit einführte, um zunächſt einmal dieſen ge⸗ waltigen Vorrat zu ſammeln. Fortſetzung ſiehe 2. Blatt. 8 a 0 Prag ſagt Beſtrafung zu Die Mähriſch⸗Oſtrauer Vorfülle formell liquidiert. Miniſterpräſident Dr. Hodſcha empfing die Abge⸗ ordneten der SdP. Kundt und Dr. Roſche und teilte ihnen die auf Grund eines Beſchluſſes der Regierung zur Liquidierung der Mähriſch⸗Oſtrauer Vorfälle angeordne— ten Maßnahmen mit, und zwar: 1. Jene Polizeiorgane, die nachweisbar Gefangene geſchlagen haben, werden im Wege eines beſchleunigten Ge⸗ richtsverfahrens beſtraft werden. Gegen den Polizeibeam⸗ ten Dr. Malage wurde bereits die Suspenſion von ſeinem Amte verhängt und das Strafverfahren gegen ihn eingeleitet, wobei die geſetzlichen Beſtimmungen ſtrengſtens Anwendung finden werden. Das gleiche gilt für die mitſchuldigen Polizeiorgane. 2. Der Poliziſt, der den Abgeordneten May mit der Reit⸗ peitſche ſchlug, wurde auf eigenes Anſuchen vom Dienſt fuspendiert und gegen ihn das Diſziplinarverfahren ein⸗ geleitet. 3. Auf eigenes Anſuchen wurde gegen den Polizeidirektor von Mähriſch-Oſtrau ein Diſziplinarverfahren ein⸗ geleitet, um feſtzuſtellen, ob und inwieweit er die Vorfälle mit zu verantworten hat. Bis zur Exledigung dieſes Verfahrens wurde der Polizeidirektor vom Amte ſu spendiert. 4. Die Unterſuchung gegen die im Mähriſch⸗Oſtrauer Kreisgericht befindlichen ſudetendeutſchen Häftlinge wird mit beſonderer Beſchleunigung durchgeführt, um die Haftentlaſſung ſelbſt bei einer etwa notwendig erſcheinenden Fortführung eines Strafverfahrens möglichſt bald zu ermög⸗ Lichen. Sdp. zur Weiterverhandlung bereit Die Vertreter der Sudetendeutſchen Partei nahmen dieſe Erklärungen unter Vorbehalt einer Kon⸗ trolle der reſtloſen Durchführung dieſer Maßnahmen zur Kenntnis und betrachten hiermit die Vorfälle von Mähriſch⸗Oſtrau formell als liqui⸗ diert. Am Sonnabend gab Miniſterpräſident Dr. Hodſcha Vertretern der Sudetendeutſchen Partei die von der Sudetendeutſchen Partei gewünſchten Er läu⸗ terungen zu dem letzten Vorſchlag der Regierung be⸗ kannt. Dieſe Erläuterungen konnten nicht früher über⸗ reicht werden, weil durch die Mähriſch⸗Oſtrauer Vorfälle die Unterbrechung der Verhandlungen veranlaßt worden war. Die Verhandlungen über die Löſung der Nationalitätenfrage in der Tſchecho⸗Slowakei zwiſchen der Sudetendeutſchen Partei und der Prager Regierung wer⸗ den nunmehr am Dienstag fortgeſetzt werden. * Mit dem Prager Regierungsbeſchluß ſind die un⸗ geheuerlichen Zwiſchenfälle von Mähriſch⸗Oſtrau zunächſt formell liquidiert. Es kommt nun darauf an, ob die zugeſagte Beſtrafung der ſchuldigen Polizeiorgane auch tatſächlich durchgeführt wird. Die Sudetendeutſche Partei wird zweifellos die reſtloſe Durchführung der angekündig⸗ ten Maßnahmen genau überwachen. Andererſeits kann aber auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß Prag mit der Beſtrafung der Schuldigen allein den Forderungen der Sudetendeutſchen noch lange nicht Genüge geleiſtet hat. Vielmehr muß von tſchechiſcher Seite die ſichere Gewähr dafür gegeben werden, daß eine Wiederholung der furcht⸗ baren Exzeſſe ausgeſchloſſen bleibt. Die Sudetendeutſchen müſſen das Gefühl erhalten, nicht mehr rechtlos und vogelfrei zu ſein. Die Garantie iſt nur dann gegeben, wenn die tſchechiſche Staatspolizei, die ſich ſtets als zügelloſe Verfolgungsorganiſation des Sudetendeutſchtums erwie⸗ ſen hat, aus dem ſudetendeutſchen Gebiet herausgezogen wird. Das„Problem Staatspolizei“ muß, wie die„Rund⸗ ſchau“, das Blatt Konrad Henleins, fordert, radikal und raſch gelöſt werden, wenn es ſich nicht zu einem jederzeit leicht entzündbaren Gefahrenherd für den inneren Frieden der Republik und für den Frieden Euro⸗ pas erweitern ſoll. Die Staatspolizei iſt die ſichtbarſte und für die breiten Maſſen die fühlbarſte Spitze eines Syſtems, das dafür verantwortlich iſt, daß heute die ganze Welt mit Unruhe und Spannung auf die tſchecho⸗flowa⸗ kiſche Republik blickt. Die Staatspolizei muß aus dem ſudetendeutſchen Gebiet reſtlos ver⸗ ſchwinden! Dies iſt keine Forderung der Rachſucht und der Vergeltung. Es iſt eine Forderung des geſunden Menſchenverſtandes, der einfachen Vernunft. Die Obduktion in Jägerndorf In Jägerndorf fand die Obduktion der Leiche des ſudetendeutſchen Amtswalters Knoll, der auf ungeklärte Weiſe ſeinen Tod gefunden hat, ſtatt. Der bereits am Montag von Militärärzten ſezierte Leichnam war im Laufe des Freitag nach Jägerndorf in die Leichenhalle übergeführt worden, wo die Obduktion in Anweſenheit eines Oberſten des militäriſchen Juſtizdienſtes, dreier Regimentsärzte und der nach Intervention durch die Sudetendeutſche Partei zugelaſſenen deutſchen Aerzte Dozent Dr. Neugebauer(Iglau), Profeſſor Dr. Materna (Troppau) und Primarius Dr. Clar(Jägerndorf) vor⸗ genommen wurde. Die Obduktion ergab als Todes⸗ ürſache einen Bruch der Schädelbaſis mit Ge⸗ hirnquetſchung, entſtanden durch eine ſtumpfe Gewalt. Die Leiche wies zahlreiche Hautabſchürfungen und blut⸗ unterlaufene Stellen auf. Ohne Kenntnis der näheren Umſtände kann von ſeiten der Aerzte nicht ausgeſchloſſen werden, daß auch dieſe Verletzungen auf einen Sturz zurückzuführen ſind. Die Obduktion fand ſo ſpät ſtatt, ſo daß das Gehirn nicht mehr genau unterſucht werden konnte, weil es zum Teil in Zerſetzung überge⸗ gangen war. Trotzdem die Obduktion niemand bekanntgegeben worden war, hatte ſich vor der Leichenhalle eine zahl⸗ reiche Menſchenmenge angeſammelt, die in ſtummer Er⸗ griffenheit ausharrte, bis die Aerzte die Leichenhalle ver⸗ ließen. „Für die Slowakei unannehmbar!“ Die polniſche Preſſe berichtet aus Prag über den Emp⸗ fang des Vertreters der Slowakiſchen Volkspar⸗ tei, Tiſo beim tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatspräſidenten. Beneſch habe Tiſo eine Befriedigung der flowaliſchen Autonomie-Forderungen auf der Grundlage des den Su⸗ detendeutſchen gemachten Plans vorgeſchlagen. Der ſlowa⸗ kiſche Abgeordnete Tiſo habe ſeinerſeits Beneſch erklärt, daß dieſer Plan, insbeſondere die in ihm vorgeſehenen Nationalitätenbezirke im ſlowakiſchen Gebiet, für die Slowakei un annehmbar ſei. Weiter wird über die Denkſchrift berichtet, die eine Abordnung des Nationalrates der Karpatoruthe⸗ nen Beneſch überreichte. Dieſe Delegation ſei anſchließend vom Miniſterpräſidenten Hodſcha empfangen worden, dem⸗ gegenüber ſei die Forderung der Karpatoruſſen nach einer, äſchen Verwirklichung einer Autonomie für ihr Gebiet vortrugen. Acht Verletzte in Bodenbach Tſchechenpolizei im Bunde mit der Kommune. In Bodenbach kam es zu einem ſchweren, die Lage kennzeichnenden Zwiſchenfall. Die Kommuniſtiſche Partei hatte in der deutſchen Stadt Bodenbach eine Ver⸗ ſammlung angeſetzt, um gegen das Deutſchtum zu hetzen. Die deutſchbewußte Bevölkerung nahm begreiflicherweiſe an der frechen Provokation Anſtoß. Vor dem Verſamm⸗ lungslokal verſammelte ſich eine große Menſchenmenge und gab ihrer Entrüſtung Ausdruck. Tſchechiſche Gendarmerie und tſchechiſche Polizei griffen in brutalſter Weiſe ein und gingen mit Gummiknüppeln, Säbeln und Bajonetten gegen die Deutſchen vor. Acht Sudetendentſche wurden verletzt. Ein Mit⸗ glied der Sudetendeutſchen Partei mußte in ſchwerver⸗ letztem Zuſtande ins Bodenbacher Krankenhaus geſchafft werden. Ruhe konnte erſt wieder hergeſtellt werden, nach⸗ dem der Bürgermeiſter, das Hauptleitungsmitglied der Sudetendeutſchen Partei, Kreißel, die Bevölkerung in einer Anſprache beruhigt hatte. Mit dem Gummiknüppel zuſammengeſchlagen Inzwiſchen hat ſich ſchon wieder ein neuer tſchechiſcher Roheitsakt in Bodenbach ereignet. Ein Mitglied der Sdp. ſah in der Teplitzer Straße einen ohnmächtigen Mann lie⸗ gen. Als er ihm helfen wollte, ſtürzte plötzlich ein Poliziſt auf ihn zu und verſetzte ihm mit einem Gummiknüp⸗ pel einen Schlag auf die rechte Schädelſeite, ſo daß er einen ſtark blutenden Riß am Kopf erlitt. In Gratzen in Südböhmen werden neuerdings ſämtliche Kraft- und Motorradfahrer von tſchechiſcher Po⸗ lizei und Gendarmerie angehalten, einem Verhör unter⸗ zogen und durchſucht. Dieſe Vorfälle beeinträchtigen den Fremdenverkehr, der eine weſentliche Einnahmequelle für die dortige Bevölkerung bedeutet, ſehr ſtark. Daher macht ſich in weiten Kreiſen der Einheimiſchen eine große Er⸗ bitterung bemerkbar, die noch dazu von tſchechiſcher Seite ſtändig geſchürt wird, da man auch die Einheimiſchen ſtän⸗ dig auf offener Straße nach Waffen durchſucht. Kolbenſchläge und Baſonettſtiche Im Anſchluß an eine Verſammlung der Sudetendeut⸗ ſchen Partei in Friedberg bei Krumau ging die tſche⸗ chiſche Staatspolizei und Gendarmerie aus unerklärlichen Gründen plötzlich, als die Verſammlungsteilnehmer das Lokal verließen, gegen die Sudetendeutſchen vor. Wie einige Verletzungen beweiſen, wurde auch hier wieder in eigoroſeſter Weiſe von der Waffe Gebrauch gemacht. Zwei Sudetendeutſche wurden erheblich verletzt, und zwar er⸗ hielt der eine einen Kolbenſchlag ins Geſicht, während der andere einen Bajonettſtich durch die rechte Hand davon⸗ trug. Unter den Verletzten befindet ſich auch ein Gendarm, der nach Ausſage von Augenzeugen während des Ge⸗ tümmels zu Boden ſtürzte, und von einem anderen Gen⸗ darmen mit dem Gewehrkolben bearbeitet wurde. Eine weitere Verſchärfung des Zwiſchenfalles wurde durch das muſtergültige Verhalten der Sudetendeutſchen gerhindert. Moskau hetzt Prag auf „Keine Zugeſtändniſſe an die Sudetendeutſchen!“ In einer Meldung aus London machen polniſche Stimmen auf die lebhaften Bemühungen Moskaus, Prag gegen Deutſchland und die deutſchen Intereſſen feſtzulegen, aufmerkſam. Die Moskauer Regferung ſtachele die Tſchecho⸗Slowakei immer mehr zum Widerſtand gegen die ſudetendeutſchen Forderungen auf. Der ſowjetruſſiſche Ge⸗ ſandte in Prag, Alexandrowſky, habe dem tſchecho⸗ flowakiſchen Staatspräſidenten Beneſch ſogar erklärt, daß die Tſchecho-Slowakei mit einer Hilfe von ſeiten Mos⸗ kaus nicht mehr werde rechnen können, wenn ſie noch ein Zugeſtändnis an die Sudetendeutſchen macht(). Dimitroff auf dem Wege nach Prag? Nach einer in der polniſchen Preſſe erſchienenen Mel⸗ dung hat ſich der Generalſekretär der Komintern, Dimi⸗ troff, von Moskaus über Kiew und Uzhorod nach Prag begeben, um an einer Tagung der Kommuniſtiſchen Parte der Tſchecho⸗Slowakei teilzunehmen. Auf dieſem Kongreß ſoll vor allem— natürlich— gegen Deutſchland und gegen den„Weltfaſchismus“ Stellung genommen werden. Die Kommuniſten verhöhnen Nunciman Auf einer kommuniſtiſchen Verſammlung in Prag wurden zahlreiche hetzeriſche und ſcharfmacheriſche Reden gehalten. Die Verſammlungshalle war bezeichnenderweiſe mit ſowjetruſſiſchen, franzöſiſchen und tſchecho⸗flowakiſchen Flaggen geſchmückt. Ein Bild, das die ganze Frontſeite des Saales bedeckte, zeigte eine Landkarte mit der Sowjet⸗ union, Frankreich und der Tſchecho⸗Slowakei in ſchwarzer Farbe, die übrige Fläche war weiß gelaſſen. Der Kom⸗ muniſtenhäuptling Gottwald erklärte in tſchechiſcher Sprache, das tſchechiſche Volk ſei vom„Geiſt des Wider⸗ ſtandes“ beherrſcht, und er hoffe, daß dieſer Geiſt auch an der Spitze des Staates erhalten bleibe. In einem ſolchen Falle könnte weder ein Lord noch England etwas dagegen tun. Im übrigen werde das Schickſal er Tſchecho⸗Slowakei nicht in London entſchieden Kurzmeldungen Rote Ebro⸗Front durchbrochen Die nationalen Truppen haben, wie der Heeresbericht meldet, am Ebro die bolſchewiſtiſche Front durchbrochen und fünf Reihen roter Gräben erobert. Die Verluſte der Roten waren ſehr hoch. Reiche Beute wurde gemacht, dar⸗ unter vier Tanks, von denen zwei noch verwendungsfähig waren. Meuterei in einem Gowjetregiment Vier GPU.⸗ Unteroffiziere getötet. Nach einer Meldung aus Moskau iſt es in einem der in der ſowjetiſchen Hauptſtadt liegenden Regimenter der„Pro⸗ letariſchen Diviſion“ zu ſchweren Ausſchreitungen ge⸗ kommen. ehrere von der G PU. abkommandierte Unter⸗ offiztere hätten die Soldaten ſo gequält, daß ſich dieſe ſchließlich tätlich widerſetzten und vier von den Unteroffi 8 ren töteten. Die Meuterer ſeien dann von Sonderabtei⸗ lungen der GPIl. auseinandergetrieben und 300 ven inen ſogenannten Strafbataillonen zugeteilt worden. a Pilgerzug enkgleiſt. In den ſpäten Abendſtunden entgleiſte in der Nähe von Vannes in der Bretagne ein Nil denden Die Lokomotive ſprang aus den Schienen und die beiden erſten hölzernen Wagen wurden faſt vollkommen N Bisher ſind fünf Tote und etwa 20 Verletzte zu beklagen. g 9 eines Gef verſank ſofort in der Flut. Den fü S Aus Baden und den Nachbargauen 80 Engländer beſichtigen die Keichsaukobahn. In der Zeit vom 9. bis 18. September reiſt die Ger⸗ man Roads Delegation durch Deutſchland, um die Reichs⸗ autobahnen kennenzulernen. An dieſer Reiſe beteiligen ſich hervorragende Vertreter des engliſchen Straßenbaues, Wirtſchaftsführer und Politiker, insgeſamt 80 Perſonen. Die Fahrt beginnt in Hannover und führt über Berlin, Dresden, Nürnberg nach Stuttgart. Am Nachmittag des 16. September werden die Engländer nach Karls ruhe kommen und von hier die Reiſe über Heidel⸗ berg nach Wiesbaden fortſetzen. UI Heidelberg.(Er wollte nicht zur Schlacht⸗ ban k.) Ein zum Schlachthaus geführter Ochſe begann etwas zu ahnen, riß ſich los und jagte in geſtrecktem Galopp zum Neckar, in den er ſich hinter der Ziegelhäuſer Badeanſtalt Hals über Kopf ſtürzte. Wieder ans Ufer geklettert, machte er einen Spaziergang durch den Wald, ſuchte dann aber doch vor dem Zugriff kräftiger Männerfäuſte lieber noch⸗ mals das Waſſer auf. Die Kräfte reichten aber nicht mehr für eine ſchwimmeriſche Leiſtung, ſodaß er bald wieder aufs Trockene ging, erſchöpft ſchnaufend und nun in ſein Schick⸗ ſal ergeben. Immerhin bedurfte es etwa 20 kräftiger Män⸗ ner, ihn auf d' Schlachtbank zu bringen. U Schlierſtadt.(Jagd auf Zigeuner.) Beſtohlene Einwohner und Polizei machten ſich im Auto an die Verfol⸗ gung zweier Zigeuner, erwiſchten aber nur einen, der dann auch einen Diebſtahl zugab und das Geld in einem abgelege⸗ nen Ort unter gelagertem Bauholz verſteckt haben will. Malſch.(Frau aus D⸗Zug geſtürzt.) In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Malſch ſtürzte eine 36⸗ rige Frau aus einem D⸗Zug, die ſofort getötet wurde. Die Perſonalien der Getöteten ſind noch nicht feſtgeſtellt. () Ettlingen.(Kirchendieb feſtgenommen.) Wie aus Rorſchach gemeldet wird, wurde in Altſtätten ein Pfarr⸗ hauseinbrecher verhaftet, ein mit ſeinen 27 Vorſtrafen der Poltzei gut bekannter Verbrecher, der auch Ende April 1938 den Tabernakel der hieſigen katholiſchen Kirche aufgebrochen und daraus zwei goldene Meßkelche erbeutet hatte. Dieſe konnten wieder beigeſchafft werden. 5 () Ettlingen.(Auf weitere zwölf Jahre.) Auf Vorſchlag des Beauftragten der NSDAP., Kreisleiter Worch, und mit Zuſtimmung der Staatsaufſichtsbehörde iſt Bür⸗ germeiſter Pg. Guſtav Kraft, deſſen 1. Amtsperiode Mitte September d. J. abläuft, erneut auf weitere zwölf Jahre zum Bürgermeiſter der Stadt Ettlingen berufen worden. () Kehl.(Schwerer Unfall im Rheinhafen.) Im hieſigen Rheinhafen hatten zwei Arbeiter auf einem Holz⸗ kran zu kun, als plötzlich die darauf angebrachte Pritſche ſich löſte und die beiden Arbeiter mit in die Tiefe riß. Sie er⸗ litten ſchwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen. () Pforzheim.(Betrunken am Steuer.) Fünf Tage Haft erhielt der 46jährige Albert Erlenmajer aus Eutingen, weil er betrunken einen Perſonenkraftwagen führte und ſo ſich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdete. Die Strafe mußte Erlenmaier ſofort antreten. () Iffezheim b. Raſtatt.(Wie man es nicht machen ſoll.) Von zwei entgegenfahrenden Laſtkraftwagen wollte jeder zuerſt die Sandbachbrücke überfahren. Da dieſe Brücke ſchmal iſt, ſtreiften ſich die Wagen, wobei einige Paſſanten verletzt wurden. 2 Freiburg.(Einbrecher verurteilt.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 25jährige eme Staatsangehörige Louis Longle wegen eines Einbruchdieb⸗ ſtahls, den er in die Metzgerei einer Gaſtwirtſchaft in Frei⸗ burg⸗St. Georgen beging, zu verantworten. Der Täter hatte 67 Mark geraubt und dan dazugekommenen Perſonen und auch den Beamten der Gendarmerie und des Notrufkomman⸗ dos Widerſtand entgegengeſetzt. Das Arteil lautete auf zwei Jahre zwei Monate Gefängnis. Rußbach b. Wolfach.(Schwarzfahrer verletzt aufgefunden.) Letzte Tage wurde beim Bahnübergang am Ausgang des Sommerauer Tunnels in den frühen Mor⸗ genſtunden ein verletzter Kraftradfahrer aufgefunden. Es han⸗ delt ſich um einen Schwarzfahrer aus Tuttlingen, der ins Krankenhaus St. Georgen verbracht wurde. zit Früher Almabtrieb. Das kalte und niederſchlagreiche Wetter der letzten Wochen war für die oberbayeriſchen Alm⸗ weiden ſehr nachteilig. In den meiſten Fällen mußte das im Sommer auf den Almwieſen eingebrachte Heu bereits verfüttert werden. Ueberdies fiel in dieſem Sommer zwei⸗ mal ſchon in Höhen über 1000 Meter Schnee. Das Vieh bleibt höchſtens noch einige Tage auf den Hochalmen, dann wird es wieder zu Tal getriaben. 8 i Skrichnyn im Bier des Säufers. Vor dem Schwurge⸗ richt Landshut bende ſich die 24 Jahre alte Anna Rohr⸗ meier von onen bei Mallersdorf zu verantworten Der Ehemann Rohrmeier iſt ein chroniſcher Säufer. Wenn er betrunken heimkam, gab es Streit und Prügel für die Frau. Als nun der Mann ſich wieder ſchwer betrunken zu Hauſe einfand und gegen die Frau tatlich vorging, nahm dieſe eine halbe Strychnintablette und miſchte ſie in das Bier, das der Mann mit heimgebracht hatte und trank. Der Mann trug aber keinen bleibenden Nachteil davon. Das Urteil lautete auf zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis. ß Die Tabletten der Mutter gegeſſen. Das vierjährige Mädchen des Hilfsarbeiters Hutterer von Landshut er⸗ 1 in einem unbeachteten Augenblick die Tabletten, die der Arzt ſeiner Mutter gegen Grippe 8 hatte, und aß ſie auf. Bie man den kindlichen Irrtum bemerkt hatte, war es bereits zu ſpät. Das Kind wurde zwar ſofort ins Krankenhaus eingeliefert, doch ſtarb es Tags darauf. a Mit dem Auko in die Vils. Auf der Heimfahrt von Eichendorf geriet in ſpäter Abendſtunde der Kraftwagen ee in die Fuze hochgehende Vils und uf Inſaſſen, Geſchäftsleu⸗ ten aus Landau am Inne, gelang es, nach verzweifelten Anſtrengungen die Limouſine zu öffnen und ſchwimmend das Ufer zu erreichen. Noch lange Zeit leuchteten die Scheinwerfer des Autos unter Waſſer. g ab Auto zerſchellt. Zwei junge Leute, die ſich in einem Autoverleihgeſchäft einen Wagen entliehen und damit eine Privatfahrt unternommen hatten, 1 in der Nähe von Bayreuth in einer Kurve ins 1 Der Kraftwagen ſtreifte mehrere Bäume und wurde dann mit voller Wil auf die linke Straßenſeite geworfen. Der eine Inſaſſe wurd 1 75 tödlich verletzt, der Wagenlenker blieb bewußt iegen. N 5 Ii Einem 81⸗Jährigen wurden beide Beine Ein 81 Jahre alter Einwohner aus 0 1 wurde von einem Zug überfahren, wobei ihn ö unterhalb des Knies abgetrennt wurden. Der ung wurde in das Mechernſcher Krankenhaus geſchafft, wo kurz darauf geſtorben iſt. F 7 Wenn wieder die Alartirenen ertönen. 5 chan Nachdem am 9. September die Großalarmgeräte(Lufk⸗ ö ſchutz⸗Alarmſirenen) in Mannheim und Ludwigshafen erprobt 5 ſind, wird hiermit nochmals darauf hingewieſen, daß bei Der zweite Septemberſonntag erneutem Ertönen der Großalarmgeräte die Bevölkerung ſich endlich unbedingt luftſchutzmäßig zu verhalten hat. Es wird weiter Mblich darauf aufmerkſam gemacht, daß an den Verdunkelungsmaß⸗ nahmen unter Aufrechterhaltung des Dienſtbetriebes, des Verkehrs, Wirtſchaftslebens und der Produktion alle Dienſt⸗ war ein ſchöner Spätſommertag und brachte uns wieder einmal einen regenfreien Sonntag. Nach der troſt⸗ Ioſen Witterung am Wochenende mit ſeinen ergiebigen Regen⸗ ſchauern war wohl jeder am Sonntag früh überraſcht, als ſtellen, Betriebe, Einrichtungen und 9 rivatperſonen ſich in don einem azurblauen Himmel die goldene Spätſommerſonne ollen Umfange zu Nee haben. 915 Maßnahmen zur ſich wieder zeigte. So war es denn auch nicht verwunderlich, Verdunkelung müſſen ſchon jetzt ſo getroffen werden, daß eine daß Jung und Alt das ſchöne Wetter ausnützte zu Spazier⸗ ſchlagartige Verdunkelung auf jeden Fall gewährleiſtet iſt. gängen und ſich in der im ſchönſten Farbenſchmuck prangen⸗. 5 5 5 8 den Natut erfreuten. Beſonders an ſonnigen Tagen fühlt man ſich nocheinmal in das Blütenparadies des Sommers, 5 trotz Herbſtblumen, verſetzt. Dritte badiſche Außenhandelswoche Im Vordergrund ſtanden hier geſtern die ſportlichen J Heidelberg. Vom 14. bis 20. September wird die Veranſtaltungen, insbeſondere der Auftakt zu den Verbands⸗ Deutſche Arbeitsfront, Gauwaltung Baden, im Kur⸗ ſpielen der hieſigen Fußballer. Friſch gewagt iſt halb ge⸗ hotel Kohlhof bei Heidelberg ihre dritte Badiſche Außen⸗ wonnen. Unter dieſer Deviſe traten anſcheinend unſere Guß handelswoche veranſtalten. Am Abend des erſten Tages baller das neue Spieljahr an. Selbſt die größten Optimiſten] werden die aus ganz Baden erwarteten Teilnehmer durch Pg. hätten nicht einen ſolch ruhmreichen Ausgang des erſten Hehn, Karlsruhe, begrüßt werden, am Donnerstag vor⸗ wichtigen Spieles erwartet. Das überaus ſchöne Herbſtwetter mittag zunächſt ein Referat des Geſandten Daitz, Berlin, lockte natürlich viele nach den Wörtelwieſen. Reichsamtsleiter im Außenpolitiſchen Amt der NSDAP., Wer zu Hauſe blieb, verweilte ſich geſpannt am Radio, über„Aktuelle Außenhandelspolitik“, danach einen Vortrag um den grandioſen Aufmarſch am Reichsparteitag mitzuer⸗] von Prof. W. Thoms, Heidelberg,„Die Ueberwindung des ben. Sonſt bewegte ſich das Leben und Treiben des Sonn⸗ Kapitalismus durch das Recht auf Arbeit“, nachmittags den tags in ruhigeren Bahnen wieder; man merkt, daß es Wirtſchaftsberater Dipl.⸗Kaufmann H. Wienkötter, Berlin, wieder Herbſt geworden iſt. Dozent an der Höheren Reichswerbeſchule, über„Geſchickte und erfolgreiche Außenhandelswerbung“ hören. Der Frei⸗ tag bringt vormittags Ausführungen des Deviſenberaters Gouverneur a. D. Or. Theodor Geitz 73 Jahre. Dipl.-Kaufmann Dr. Schiermeyer, Berlin, über„Deviſen⸗ 5 a F! bewirtſchaftung und Deviſenrecht unter Berückſichtigung der Deutſchlands letzter Gouverneur in Deutſch⸗Südweſtafrika, Auswirkungen der Verbots⸗ und Strafbeſtimmungen im all⸗ Dr. Theodor Seitz, ein geborener Seckenheimer, feiert heute gemeinen Rechtsempfinden“, nachmittags ſolche des Auslands⸗ in Baden⸗Baden ſeinen 75. Geburtstag. Theodor Seitz iſt kaufmanns Alfred Strack, Hamburg:„Die Vereinigten Staa⸗ am 12. September 1863 in Seckenheim als Sohn des Zi⸗ ten von Nordamerika“. Ueber„Südamerika“ ſpricht am garrenfabrikanten und nachmaligen Bürgermeiſter Jakob Samstag, 17. September, Diplom⸗Volkswirt A. Schnei⸗ Seitz geboren. Sein Elternhaus, das ſtattliche Gebäude der, Hamburg⸗Altona. Am Sonntag wird vormittags an der Ecke der Hauptſtraße und des Brückenaufganges, tiſchen Dienſt der Außenhandelsförderung“ das Wort neh⸗ iſt wohl jedem Seckenheimer bekannt. Dr. Theoder Seitz der Leiter der Außenhandelsſtelle Baden, Dr. Ulm, Mann⸗ iſt aus dem Verwaltungsdienſt hervorgegangen, ging dann heim, zu dem Thema„Die Außenhandelsſtellen im prak⸗ zum Reichekolonialdienſt über und hatte verſchiedene Seel⸗ men und danach Prof. Dr. Moſt, Duisburg, über„Schiff⸗ lungen in Kamerun inne, wo er auch als Vertreter des Gou⸗ fahrts⸗ und Exportpolitik“ fprechen. Der Montag, 19. verneurs wirkte, deſſen Poſten er im Auguſt 1910 als Na September, bringt Vorträge von Direktor Paul Voß, Bel⸗ folger des zurückgetretenen Herrn von Schuckmann endgültig grad, über„Die wirtſchafklichen Beziehungen Jugofſlawiens, übernahm, nachdem er zuvor mehrere Jahre in der Kolonial⸗ Rumäniens und Bulgariens zu Deutſchland“ und(nachmit⸗ abteilung des Auswärtigen Amkes tätig war. Seine erfolg⸗ tags) von E. Numtz, Reichsſtelle für den Außenhandel, über teiche Kolonialarbeit war durch den Ausbruch des Welk⸗„Deutſchlands Außenhandelsbeziehungen zu Holland, Bel⸗ krieges jäh unterbrochen worden. Der heldenhafte Wider⸗ gien und Luxemburg“. Am letzten Tage, Dienstag, vor⸗ ſtand, den er zuſammen mit der Schutztruppe und deſſen] mittags verbreitet ſich Dipl⸗Volkswirt Dr. N. Hüber, Ber⸗ Kommandeur den einrückenden Truppen entgegengeſetzt hatte, Un, vom Deutſchen Orientverein, über„Deutſchlands Außen⸗ mußte im Sommer 1915 an der die Truppe von allen Sei⸗ handelsintereſſe im Orient“(Türkei, Aegypten, Sudan, Irak, ten umſtellten Uebermacht ihr Ende finden. Nach dem Kriege Syrien, Lybien, Paläſtina). Hinterher wird Pg. Hellweg, ſehte Dr. Seitz ſeine ganze Lebenskraft dafür ein, im deut⸗ Karlsruhe, der Gauſchulungswalter der DAF, den Schluß⸗ ſchen Volke den Kolonialgedanken bewußt zu erhalten. In vortrag halten. dieſem Sinne ſchrieb er mehrere Kolonialwerke.—————————————j—j—ꝛ 5 N. S c——F—A——————— Die Rote⸗Kreuz⸗Medaille verliehen. Zu dem mit dem Die Badnervereine m Reich. 8 Reichsparteitag 1938 zuſammenfallenden Verleihungstermin Unter den zahlreichen landsmannſchaftlichen Vereinen des Deutſchen Roten Kreuzes konnte im Kreiſe Mannheim Deutſchlands, die auf eine ausgeprägte heimatgebundene acht verdienten Mitarbeitern die ſtaatliche Rote⸗KreuzMe⸗ Tätigkeit Wert legen, beſitzen die badiſchen Landsmann⸗ daille überreicht werden, was im feſtlich geſchmückten Ge⸗ ſchaften und Badenervereine im Reich anſehnliche Tradition ſchäftszimmer des Kreisführers durch Kreisführer DaR. und eigenſchöpferiſchen Betätigungswillen. Anläßlich des 1. Oberfeldführer Prof. Droes geſchah. Die ſo Ausgezeichneten Welttreffens der Badener im Jahre 1980 wurden ſie in der ſind: Frl. Emma Remmele, Mannheim⸗Waldhof, Frau Ida Arbeitsgemeinſchaft der Badener aller Welt“, mit dem Sitz Linnenbach, Neckarhauſen, Frau Anna Meng, ebenda, Frau in Karlsruhe am Rhein, zuſammengeſchloſſen. 55 lands⸗ Karoline Brecht, und Frau Maria Rupp, ebenda, Frau Eich⸗ mannſchaftliche Vereine mit etwa 20 000 Mitgliedern gehören horn, Mannheim⸗Waldhof, Frau M. B. Jacobſen, Mann⸗ gegenwärtig dieſer Arbeitsgemeinſchaft an. heim, und Kamerad Faulhaber, Schwetzingen. Den Geehr⸗ Wie aus den Jahresberichten über das Berichtsjahr ten wurde im Auftrag des Kommiſſars der Freiwilligen 1937 hervorgeht, haben ſich die Badnervereine, den all⸗ Krankenpflege für die geleiſtete Arbeit Dank geſagt und mit gemeinen Grundſätzen der Arbeitsgemeinſchaft gertreu mit der Verleihungsurkunde auch eine Blumengahe überreicht. ſchönen Erfolgen wiederum bemüht, die landsmannſchaftliche Zuſammengehöbrigkeit zu pflegen, mit der engeren Heimat Aufnahmeprüfungen an der Städt. Hochſchule für Muſik in Verbindung zu bleiben, den Sinn für das Heimat⸗ und und Theater. Die Aufnahmeprüfungen an der Städt. Hoch⸗] Volkstum zu bewahren und ſowohl die kulturellen Eigenarten ſchule für Muſik und Theater haben bereits begonnen und des Landes und feiner Stämme zu fördern, als auch den finden auch weiterhin bis zum 24. September täglich ſtatt. wirtſchaftlichen Belangen der Heimat zu nützen. Voranmeldungen werden in der Verwaltung der Hochſchule Durchweg ſtand die Pflege des heimatlichen Brauchtums in A 1, 3 entgegengenommen. im Vordergrund. Die Vereine widmeten ſich mit beträchklichen * Erfolgen der Veranſtaltung von Heimat⸗ und e Wegen Trunkenheit wurde geſtern hier ein Mann in Heimatkundliche Lichtbilde vorträge und Dichterabende bil⸗ poltzelliche W 8 8 i deten Hauptpunkte des heimakkulturellen Programms, und .. 5 auch Ausſtellungen badiſcher Erzeugniſſe und der Trachten⸗ ( Beſtrafter Fahrradmarder.„Der 43jährige Erwin puppen des Karlsruher Verlehrsvereins waren beliebte Maurer erſchien vor ſeiner„Braut“ nach deren Angaben Werbemittel für die Heimat. Von den badiſchen Spezialitäten vor dem Amtsgericht faſt täglich mit einem andern neuen fanden vor allen Dingen badiſcher Wein, Schwarzwälder Fahrrad. Vor Gericht ſchob Maurer die ihm zur Laſt ge⸗ Kirſch⸗ und Zwetſchenwaſſer und Schwarzwälder Speck Ab⸗ legten zahlreichen Fahrraddiebſtähle einem gewiſſen„Sche⸗ ſatz. Aber auch für ſonſtige heimatliche Erzeugniſſe, nament⸗ rer zu den er nur deshalb der e nicht ausge- lich gewerblicher Art(Schnitzereien, Flechtereien, Malereien liefert habe, weil er vor jenem als brutalem Menſchen usw.) ſind ſie freundlicher Ratgebel. B. t. daß ſich. 5. e ihm 15 In der Einrichtung der Patenſtädte— faſt jeder Badner⸗ 77 00 6 d 2 nate Gefängnis zudiktierte, be⸗ verein in Deutſchland hat ſich eine badiſche Stadt als Paten⸗ 150 1 5. daß ihm ein weiteres ſtadt erkoren— iſt ein weiteres wertvolle Bindeglied zwiſchen Strafverfahren winkt. dem Heimatland und den Badnern im Reich geſchaffen. Die Verkehrsunfälle. Im Mannheimer Straßenverkehr Angehörigen der Badnervereine beſuchen dieſe Patenſtädte gab es wieder vier zum Teil erhebliche Verletzungen bei mit Vorliebe und berückſichtigen im übrigen Baden als ſechs Verkehrsunfällen. Beſ einem Zuſammenſtoß zwiſchen Reiſeland und Ferienaufenthalk nach Möglichkeit. Auto und Radlerin erlitt letztere eine erhebliche Wunde am Man kann die allgemeine Feſtſtellung machen, daß das Hinterkopf und liegt in faſt hoffnungsloſem Juſtande ſetzt geſamte Vereinsleben innerhalb der Badnervereine, im regen im Krankenhaus. Eine Fußgängerin wurde beim Ueber⸗ Gedankenaustauſch mit der Arbeitsgemeinſchaft, in einer er⸗ queren einer Straße durch einen ohne Führerſchein fahren. freulichen Aufwärtsentwicklung begriffen iſt. den Autolenker angefahren und leichter verletzt. 0 Gonderbare Konzertgebräuche Konzerte ſind in unſerer Zeit Feierſtunden der Kunſt, in denen die Werke unſerer großen Meiſter zu uns ſpre⸗ chen, uns erfreuen und tröſten, uns erheben und begeiſtern. Und es iſt der Wille unſeres kunſtbegeiſterten Führers, daß das ganze Volk Anteil habe an den großen muſikaliſchen Schöpfunger unſerer Nation, die ihm in feſtlichen Stunden erklingen ſollen. „Die Geſchichte des bürgerlichen Konzertes lehrt uns, daß früher das rein Geſellſchaftliche im Vordergrund ſtand und daß man die feierliche Form des Konzertes ablehnte. Nach des Tages Laſt und Mühe wollte man ſich im Konzert lediglich einer muſikaliſchen Abendunterhaltung hingeben. In Unterhaltungen und Nebenbeſchäftigungen wollte man ſich keinerlei Beſchränkungen auferlegen und konnte darum auch Konzerte von langer Dauer aushalten. Noch um 1800 bildeten Konzerte, die 3 bis 4 Stunden dauerten, die Regel. Zeitberichte ſchildern uns, wie laut und ungezwungen ſich das Publikum bei den öffentlichen Konzerten benahm: man machte Familienklatſch mit Muſikbegleitung! Selbſt ein Konzert zum Feſte der heiligen Cäcilia wurde zum öffent⸗ lichen Jahrmarkt: Während die Hauptſätze der Haydn'iſchen Schöpfung erklangen, war alles in Bewegung; oft konnte man von dem Geräuſch der lebhaften Unterhaltung der Damen und Herren kaum die Muſik hören. Und dabei fand dieſes Muſikfeſt in der— Kirche ſtatt! Von einem anderen Konzert wird berichtet:„Die Herren drehten ihre Stühle zu den Damen um, ſaßen verkehrt zum Podium, um ſich mit ihren Damen beſſer unterhalten zu können.“ Uebrigens beſtand in dieſer„galanten“ Zeit lange die Sitte, daß in den Preis der Eintrittskarte der freie Beſuch für eine Dame, oft auch für zwei, einberechnet war. (Daß neben den feſten Eintrittspreiſen noch die Form in Gebrauch war, nach Selbſtſchätzung höhere Beträge zu zahlen, ſcheint uns heute wohl etwas ſeltſam.) Es war auch nichts Seltenes, daß man„mit Kind und Kegel“ zu den Konzerten erſchien. Dann gings noch„gemütlicher“ zu: Die Kinder ſpielten und balgten ſich im Saal, während eine Haydn ⸗Sinfonie erklang—„und die Direktion kann nicht dagegen einſchreiten, denn fonſt käme gewiß keine Sub⸗ ſeription(„Einſchreibung“) zum Konzert zu ſtande.“ In einer Sinfonie mit Janitſcharenmuſik(wohl in der Art der„Mi⸗ litär“⸗Sinfonie von Haydn) klatſchten die Damen vor 0 in die Hände, wenn die große Trommel geſchlagen wurde! Selbſt im berühmten„Großen Konzert“ zu Leipzig muß es recht merkwürdig zugegangen ſein:„Zwar ſteht dafür ein Kaufmann, der die Bewachung des Concerts auf ſich hat, zur Wache und klopft, wenn jemand gar zu laut ſpricht, mit einem großen Ladenſchlüſſel ans Elaveein(Klavier), welches er zugleich verſtimmt, indem er jenen das Still⸗ ſchweigen anbefiehlt, die es doch nicht halten können. Dieſes e Betragen ſchränkt er aber nur auf die Mangs⸗ eute ein; für die Frauenzimmer hat er die in Paris er⸗ lernte Höflichkeit, ſich zu ihnen zu geſellen und den Diskours (die Unterhaltung) zu vermehren.“ An einer anderen Stelle wird beſonders über die„eleganten Pſeudojünglinge und Geſchäftsmänner“ geklagt, die aus dem Konzert ein „Sprachzimmer“ machen. Man empfiehlt als Gegenmaß⸗ regeln, die Ausgabe von Freikarten einzuſtellen, ſowie „Kinder, Kinderfräuleine und Kommis der Handlungen“ nicht mehr einzulaſſen. Am anſchaulichſten aber beſchreibt J. N. Forkel, einer der erſten deutſchen Muſikhiſtoriker(17491818) die Zuſtände: „Erſt legt man ſich aufs Recognoſcieren, eh man ins Kon⸗ zert geht, ob die Geſellſchaft brillant genug und ſtandes⸗ gemäß iſt, ob es etwas zu lorgnieren gibt und was der⸗ gleichen weſentliche Eigenſchaften eines guten Konzerts mehr ſind.“ Der Konzertbeſucher beklagt ſich, wenn ſein „dem Stand nach geringerer Mitbürger“ ſich erlaubt hat zauch da zu ſein“. Es muß ein höchſt oberflächliches, ſenſa⸗ tionslüſternes und unberechenbares Amüſter⸗Publikum in dieſen Konzerten geweſen ſein, wenn ſelbſt ein Jean Paul im Jahre 1806 in ſolcher Art ſchärfſte Kritik üben muß: Endlich fangen die in allen Konzerten eingeführten Ehor⸗ Ferien an, die Sprach⸗Minuten, in denen man erſt weiß, daß man in einem Konzert iſt, weil man doch ſeinen Schritt tun und ſein Wort ſagen und Herzen und Gefrorenes auf der Zunge ſchmelzen kann... Ein Konzertſaal iſt ſeiner eſtimmung nach ein Sprachzimmer: für den leiſen Ton der Feindin und Freundin, nicht für den lauten der In⸗ ſtrumente, hat das Weib das Ohr... Bei Gott, man wilt doch etwas ſagen im Saal, wenn nicht etwas tanzen.“ Und vollends unglaublich will uns heute die Tatſache erſcheinen, daß man an manchen Orten Beethovenſche Sin⸗ fonien ohne die langſamen Sätze ſpielte,„weil das Puͤbli⸗ kum bei langſamen Sätzen zu plaudern anfängt“! Erſt allmählich ſetzt eine Erziehung des Publikums ein: Das Plaudern iſt nicht mehr üblich; man hört entweder freiwillig zu— oder man wird gezwungen, wenigſtens ſtille zu ſein. Das Vorbild des ernſthaften Konzertbefuchers und Hörers bildet ſich heraus. Das Konzert findet ſeine „feierliche“ Form, in der die feſtliche Gemeinſchaft der echten Muſikfreunde die Meiſterwerke der Tonkunſt würdig empfangen kann und ſoll. Zweimal eine Million Reichsmark gezogen. Am Sonnabend wurden bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie zwei Gewinne von je einer Million RM. ge⸗ zogen. Die beiden Gewinne fielen auf die Losnummer 380 861 Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtelteilung in einer bayeriſchen Lotterieeinnahme und in der zweiten Ab⸗ teilung, ebenfalls in Achtelteilung, in einer Berliner Lotterie⸗ einnahme geſpielt. Alle glücklichen Beſitzer eines Achtelloſes dieſer Nummer erhalten bare 100 000 RM. ausgezahlt. 2 zimmer 2 Zimmer una giche ung nüche 8 ige. in Seckenheim Jodes-Anzeige ober giorni, ber 1. Dttober zu mieten geſucht. Neine liebe Schwester, unsere gute Tante 0 zu mieten geſucht. u erfragen in der] Zu erfragen in der Fräulein Susanna Volz eſchäftsſt. d. Bl.] Geſchüftsſt. d. Bl. ist am Samstag früh im Alter von nahezu 70 Jahren von ihrem Gebrauchte e deuſche ziegel, Die trauernden Hinterbliebenen. gut erhalten, ſofort abzugeben. Auguſt Wagner, Baugeſchäft Mhm.-Seckenheim, 12. September 1938. a Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachmittags 4 Uhr Ilvesheim— Telefon 47065. vom Trauerhause, Breisacherstraße 14 aus statt. 80 NMitglied der 2 Palast- Theater Versäumen Sie nicht heute Montag Abend die letzte Vorstellung In febenlen Himmel Der Film Ist ein grozes Ereignis, er wird jeden begelsten 5 Beginn 8 Uhr. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: BdM. 23,171. Dieſe Woche beginnen wieder die Heim⸗ abende. Montag Schaft E. Rudolph, Dienstag, Schaft M. Groh, Mittwoch Schaften Heck, Roederer, Gehrig und Wolber, Donnerstag Schaft E. Ehr⸗ hardt, jeweils 20 Uhr im Heim. eee eee