4 FFC Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und finzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 88. Jahrgang Dienstag, den 20. September 1938 Nr. 220 Die Peinguchteil ner Page Die engliſch-franzöſiſchen Berakungen. London, 19. September. Zu den Londoner Beſprechungen der engliſchen und franzöſiſchen Regierung und zur Lage nimmt Preß Aſſo⸗ eiation in einem längeren Bericht Stellung. Chamberlain, ſo heißt es, werde nun in der Lage ſein, dem Reichskanzler die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge vorzulegen, die das ſu⸗ detendeutſche Problem löſen und, wie man„glühend hoffe“ Europa den Frieden erhalten ſollten. Es ſei kein Zweifel, daß das Verlangen der tſchechiſchen Regierung, vor einer Entſcheidung gefragt zu werden, bei den Beſprechungen ſo⸗ fort aufs gründlichſte behandelt worden ſei. Die britiſchen Vertreter, ſo erklärt Preß Aſſociation, ha⸗ ben vor Fragen von ungeheurer Bedeutung geſtanden, Fra⸗ en, die tatſächlich viel weitreichender ſind als die einer friedlichen Regelung der Probleme der Tſchechen und der Sudetendeutſchen. Sodramatiſch der Beſuch Chamber⸗ lains nach Deutſchland war, ſo ſchwerwiegend die Entſchei⸗ dungen waren, die das britiſche Kabinett in ſeinen letzten drei Sitzungen in der vergangenen Woche treffen mußte, Probleme, vor denen die engliſchen und franzöſiſchen Mi⸗ niſter ſtanden, waren von viel tieferer Bedeutung für die Welt. Es handele ſich aber um eine Angelegenheit, ſo fährt Preß Aſſociation fort, bei der einegroße Eile gerade⸗ u geboten ſei, weil es bei ſolchen lebenswichtigen Ent⸗ ſcheib migen notwendig ſei, daß die Miniſter auf beiden Seiten die volle Unterſtützung ihrer Kabinette erhielten Es möge in der Tat ſehr wohl ſein, daß die gefällten Ent⸗ ſcheidungen nicht bekannt würden, bevor Chamberlain Hit⸗ ler zum zweiten Male geſehen habe. Die Dringlichkeit der Lage und die Gefahren einer Ver⸗ zögerung würden voll erkannt, und der Premierminiſter werde ſeine Abreiſe nach Deutſchland nicht einen Augen⸗ blick länger verzögern, als notwendig ſei. Es ſei unwahr⸗ ſcheinlich, daß irgendein Vertreter der franzöſiſchen Regie⸗ rung ihn begleiten werde. Wenn der Vertreter einer dritten Nation mitgebracht werde, ſo bringe das die Gefahr mit ſich, daß auch alle anderen Staaten eine Beteiligung an den Beſprechungen wünſchten, ſo daß anſtelle der freien und offenen Erörterung zwiſchen dem Führer des britiſchen und des deutſchen Volkes ſich möglicherweiſe eine internationale Konferenz entwickeln würde. Auch ſei es nicht wahrſchein⸗ lich, daß bereits jetzt eine Entſcheidung über die Einberu⸗ fung des britiſchen Parlaments getroffen worden ſei. Es ſei nicht zu bezweifeln, daß jeder Aſpekt der Lage behan⸗ delt worden ſei und auch ſo wichtige Fragen wie die, ob eine Volksabſtimmung abhelfen könne oder ob eine Abtretung des ſudetendeutſchen Gebiets eine gangbare Löſung darſtelle. Wie gleichzeitig aus Paris gemeldet wird, tagte der franzöſiſche Miniſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten Lebrun von 10.30 bis 12 Uhr. Anſchließend verlas der In⸗ nenminiſter folgende Verlautbarung vor den Preſſever⸗ tretern:„Miniſterpräſdent Daladier und Außenminiſter Bonnet haben Bericht erſtattet über die in London von ihnen gepflogenen Verhandlungen und über die Bedingun⸗ en, unter denen ein Abkommen mit der Regierung von roßbritannien zuſtandegekommen iſt. Der Miniſterrat hat einſtimmig ſeine Zuſtimmung zu den Erklärungen und der Haltung des Miniſterpräſidenten und zu den im Ein⸗ vernehmen mit der britiſchen Regierung vorgeſchlagenen Löſungen gegeben.“ Der kſchecho⸗flowakiſche Geſandte bei Bonnet.— Erregte Aeußerung Oſuskys. Außenminiſter Bonnet hat am Montag vormittag den tſchecho⸗flowakiſchen Geſandten in Paris, Oſusky, empfan⸗ gen. Wie hierzu aus unterrichteten Kreiſen verlautet, hat ſusky nach ſeiner Unterredung den Quai d' Orſay in ſicht⸗ licher Erregung verlaſſen und den anweſenden Jour⸗ naliſten, die ihn befragen wo erklärt:„Sie wollen den Verurteilten ſehen, über den en geurteilt hat, ohne ihn anzuhören“. Der Prager franzöſiſche Geſandke bei Krofta. 8 Wie Havas aus Prag meldet, hatte der franzöſiſche Geſandte am Montag morgen bereits eine Unterredung mit dem tſchechiſchen Außenminiſter Krofta. — Polen verlangt Gelbſtbeſtimmung Für ſeine Volksangehörigen in der Tſchecho- Slowakei. Warſchau, 19. Sept. Die Polniſche Telegraphenagentur berichtet über den am Samstag in Paris und London un⸗ kernommenen Schritt, durch den die polniſche Regierung die Aufmerkſamkeil Frankreichs und Englands auf die polniſche Minderheit in der Tſchecho⸗ Slowakei lenkt. Wie hierzu in Warſchau aus guter Quelle verlautet, hat Polen in ſeiner Note darauf hingewieſen, daß die Angele⸗ enheit der polniſchen Minderheit den gleichen Charakter age wie die der Sudetendeutſchen. Sie müſſe darum auch mit derſelben Eile erledigt werden. f In Kattowitz hat ſich ein Kampfausſchuß für die Rechte der Polen der Tſchecho⸗Slowakei gebildet. Seit Sonntag abend gibt der polniſche Rundfunk in Kattowitz Boke Nachrichten und Anweiſungen für die polniſche olksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei durch, durch die die Polen weſtlich des Olſafluſſes zum Ausharren aufgefordert werden, da ihnen bald die Erlöſungsſtunde ſchlagen werde. „Das Krebsgeſchwür Europas“ Eine Unterredung Adolf Hitlers mit Ward Price. London, 19. September. In der„Daily Mail“ veröffentlicht Ward Price eine Unterredung mit dem Führer und Reichskanzler, der den engliſchen Journaliſten auf dem Oberſalzberg in Berchtes⸗ gaden empfangen hat. Das Blatt gibt das Interview in ſei⸗ ner Monkagmorgenausgabe in größter Aufmachung unker der ſiebenſpaltigen Ueberſchrift„Hitler über die Aufrichtig⸗ keit des Premierminiſters und ſeinen guten Willen“ wieder. Wie Ward Price berichtet, erklärte der Führer und Reichskanzler u. a.:„Die Tſchechen ſagen, ſie könnten keine Volksabſtimmung abhalten, weil eine ſolche Maßnahme in ihrer Verfaſſung nicht vorgeſehen ſei. Mir aber ſcheint, daß ihre Verfaſſung nur eines vorſieht, daß ſieben Millionen on. acht Millionen Minderheitenvölker unterdrücken ollen. Dieſes kſchechiſche Uebel muß ein für allemal abgeſtellt werden, und zwar ſetzt. Das iſt ein Krebsgeſchwür, das den ganzen Organismus Europas vergiftet. Wenn man es ſich weiter entwickeln läßt, würde es die internationalen Beziehungen infizieren, bis ſie endgültig zuſammengebrochen ſind. Dieſer 95 hat 20 Jahre lang gedauert. Niemand kann ermeſſen, was er die Völker Europas in dieſer Zeit gekoſtet hat. Die Tſchecho⸗Slowakei, die als Verbündeter Sowjetrußlands mitten ins Herz Deutſchlands vorſtößt, hat mich beſtärkt, eine große deutſche Luftwaffe zu ſchaffen. Dies wiederum führte Frankreich und Großbritannien dazu, ihre eigene Luftflotte zu vergrößern. Ich habe in letzter Zeit die deutſche Luftwaffe wegen der jetzt in der Tſchecho⸗ Slowakei herrſchenden Lage verdoppelt. Sollte es uns jetzt nicht gelingen, dieſe Kriſe zu beheben, würde Generalfeldmarſchal Göring mich bald bitten, die deutſche Luftwaffe aufs neue zu verdoppeln, und dann wür⸗ den die Engländer und die Franzoſen wieder ihrerſeits ihre Luftflotten verdoppeln und ſo ginge das wahnſinnige Wett⸗ rennen immer weiter. Glauben Sie, es machte mir Freude, meine großen Bau⸗ und Arbeitsbeſchaffungspläne im ganzen Land ſtop⸗ pen zu müſſen, um eine halbe Million Arbeiter an die Weſt⸗ front zu ſchicken, um dort im Rekordtempo eine ungeheure Feſtungsanlage bauen zu laſſen? Es wäre mir lieber, wenn ich ſie zum Bau von Arbeiter⸗ und Siedlerwohnungen, großzügigen Autoſtraßen, neuen Schulen und ſozialen Ein⸗ richtungen einſetzen könnte als für den Bau von unproduk⸗ tiven Feſtungsanlagen. Aber ſolange die tſchechiſche Unter⸗ drückung einer deutſchen Minderheit Europa in Fieber hält, muß ich auf alles, was kommen kann, gefaßt ſein. Ich habe die Maginot⸗Linie ſtudiert und viel davon gelernt; aber wir haben etwas nach unſeren eigenen Ideen erbaut, was noch beſſer iſt und was jeder Macht der Welt ſtandhal⸗ ten würde, wenn wir, angegriffen, wirklich in der Defen⸗ ſive bleiben ſollten. Alles dies iſt aber Wahnſinn, denn niemand in Deutſchland denkt daran, Frankreich anzugreifen. Wir he⸗ gen keine Reſſentiments gegen Frankreich: Im Gegenteil in Deutſchland herrſcht ein ſtarkes Gefühl der Sympathie für 1 Ebenſowenig will Deutſchland Krieg mit Eng⸗ and. Herrgott, was könnte ich alles in Deutſchland und für Deukſchland kun, wenn dieſe kſchechiſche Unterdrückung von einigen Millionen Deutſcher nicht wäre. Aber ſie muß auf⸗ hören. Und ſie wird aufhören!“ Daß franzöſiſche Miniſter bisher verſprochen hätten, der Tſchecho⸗Slowakei beizuſtehen, führte Herr Hitler aus, ſtehe im Widerſpruch zu ihren eigenen früheren Taten. Frank⸗ reich habe zugelaſſen, daß das Saargebiet ſich von der fran⸗ öſiſchen Kontrolle losgeſagt habe, obwohl das Saargebiet für Frankreich von großer wirtſchaftlicher, politiſcher und ſtrategiſcher Bedeutung war. Jetzt aber reden manche Leute in Frankreich davon, einen Weltkrieg zu entfeſſeln für ein Land, obwohl für ſie keine e oder andere un⸗ mittelbare Intereſſen auf dem Spiel ſtehen. „Und ſie tun das einzig und allein, um den Tſchechen zu ermöglichen, den Sudetendeutſchen zu verweigern, was die Franzoſen den Saarländern gewährt haben. Auf gleiche eiſe ließ 1 100 Südirland ſeine 5 Melee Autonomie und gab vor 100 Jahren Holland den 1 1 ihre Unab⸗ hängigkeit. Die Tſchechen waren nie ein ſe bſtändiges Volk, bis die Friedensverträge ſie zu einer unverdienten und künſtlichen Herrſchaft über Minderheiten erhoben, die zahl⸗ reicher als ſie ſelbſt ſind. Im Mittelalter war Böhmen ein deutſches Kurfürſtentum. Schon 200 Jahre vor der Zeit der Königin Eliſabeth entſtand in Prag die erſte Univerſität. Das moderne Deutſch wurde durch die Diplomatenſprache ge⸗ ſchaffen, die in Regierungsbüros des deutſchen Kaiſers in dieſer Stadt, die er zeitweiſe zu ſeiner Hauptſtadt machte, geſprochen wurde. Während der Huſſitenkriege allerdings waren die Tſchechen einmal 297 ſelbſtändig. Sie machten davon Gebrauch wie die Bolſchewiſten, brandſchatz⸗ ten und plünderten bis die Deutſchen ſich erhoben und ſie zurückſchlugen. Die Schaffung dieſer heterogenen tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik nach dem Kriege war Wahnſinn. Sie hat keiner⸗ lei Merkmale einer Nation, weder vom Geſichtspunkt der Ethnologie noch der Strategie, Wirtſchaft oder Sprache. Einer handvoll geiſtig unterlegener Tſchechen die Herrſchaft über Minderheiten zu geben, die zu Völkern, wie den deut⸗ ſchen, den polniſchen oder ungariſchen gehören, mit einer tauſendjährigen Kultur hinter ſich, war ein Werk des Wahn⸗ hinns und der Ignoranz. Die Sudetendeutſchen haben vor den Tſchechen keinerlei Reſpekt und werden ihre Herrſchaft nie akzeptieren. Nach dem Kriege erklärten die Alliierken, die Deutſchen ſeien nicht würdig, über Schwarze zu herr⸗ ſchen und ſetzten doch zur gleichen Zeit ein zweitrangiges Volk wie die Tschechen über 3 Millionen Deutſche von beſtem Charakter und höchſter Kultur. 5 Wenn damals ein mächtiges Deutſchland exiſtiert hätte, wäre das unmöglich geweſen, und ſeit Deutſchland wieder erſtarkte, begannen die Sudetendeutſchen ſich zu behaupten. Die tſchechiſche Regierung verſucht verzweifelt, die europäi⸗ ſchen Großmächte gegeneinander auszuſpielen— denn ſonſt könnte der tſchechiſche Staat nicht weiter beſtehen— aber es iſt unmöglich, ein ſo unnatürliches Gebilde durch politi⸗ ſche und diplomatiſche Tricks aufrechtzuerhalten!“ Herr Hitler ſprach mit bitterer Entrüſtung von dem Haßgefühl der tſchechiſchen Regierung gegen Herrn Henlein. »Wenn Henlein verhaftet wird, bin ich der Führer der Sudetendeukſchen,“ rief er aus,„und ich will dann ſehen, wie lange Dr. Beneſch noch ſeine Dekreke her⸗ ausgeben kann. Hoffentlich erläßt er keinen Haftbefehl gegen mich. Wenn die Tſchechen einen großen Sg an gehabt ba ten, hätte er längſt die Sudetendeutſchen ſich ans Reich an⸗ ſchließen laſſen, und wäre froh geweſen, ſo die Fortdauer der Autonomie für die Tſchechen ſelber ſicherzuſtellen. Aber Dr. Beneſch iſt ein Politiker, kein Staatsmann.“ Auf die Frage, ob der Beſuch des Premiermi⸗ niſters die Ausſichlen einer friedlichen Regelung des Tſchechen-Problems verbeſſert hätte, ankworket e Hit⸗ ler:„Ich bin von Miſter Chamberlains Aufrichtigkeit und gutem Willen überzeugt!“ Danktelegramm Imredys an Muſſolini Muſſolini erhielt am Sonntag abend in Trieſt ein Tele⸗ gramm des ungariſchen Regierungschefs Imredy, worin ihm dieſer den tiefgefühlten Dank für ſein Eintreten zugun⸗ ſten der ungariſchen Minderheit in der Tſchecho⸗Slowakei ausſpricht. Die Budapeſter Preſſe befaßt ſich ausführlich mit der Rede.„Reggel“ ſchreibt, Muſſolini habe ein derart gereif⸗ tes politiſches Bekenntnis zum Frieden Europas abgelegt, wie es nur berufenſte Führerperſönlichkeiten vermögen. „Peſti Naplo“ unterſtreicht mit Freude, Italien habe mit den Worten ſeines Duce ſich erneut zur ungariſchen Freund⸗ ſchaft bekannt. Die„Reggeli Ujſag“ ſchreibt, Muſſolini habe mit ſeiner Forderung eine Anſicht geäußert, die ſich völlig mit dem offiziellen ungariſchen Standpunkt decke. Erpreßte Loyalitäts erklärungen Unterſchriften unter perſönlichem Druck, „Die tſchechiſche Regierung hat allen unmittelbaren und mittelbaren Ftaatsbedienſteten deutſcher Nationalität Sonn⸗ tag und Montag eine Erklärung zur Unterſchrift vorgelegt, in der es heißt:„Ich Unterzeichneter, als Staatsbürger der tſchechiſch⸗ſlowakiſchen Republik, deutſcher Nationalität und Staatsangeſtellter, bewußt meiner Pflichten, lehne nach⸗ drücklich die höchſt hochverrzteriſche Proklamation Konrad Henleins ab, in welcher er Ne Treue zur Sudetendeutſchen Partei und die Angliederung der von Angehörigen deut⸗ ſcher Nationalität bewohnten Gebiete zum Deutſchen Reich verlangt hat. Gleichfalls lehne ich die in demſelben Sinne erlaſſene Erklärung der Sudetendeutſchen Partei ab.“ Im 1 daran wird Wiederholung des Dienſteides ver⸗ ngt. Die Staatsbedienſteſen werden darauf hingewieſen, daß ſie im Falle der Verweigerung der Unterzeichnung dieſer Erklärung wegen Hochverrals zu ſchweren Skrafen verur⸗ teilt würden. Eine Reihe von Beamten und Staatsbedien⸗ ſteten haben die Erklärung nicht unkerſchrieben, ſich Bedenk⸗ 105 erbeten und ſind ſofort über die Grenze ins Reich ge⸗ lüchtel. Alle anderen ſind gezwungen worden, um ihrer is eh willen die Erklärung zu unterzeichnen. Bisher ind mehr als 100 Beamte und Staafsangeſtellte in Haft be worden, die die Unterzeichnung verweigert ha⸗ n. Es iſt ganz offenbar beabſichtigt, mit dieſen Unterſchrif⸗ ten ein politiſches Geſchäft zu machen und die Namen der Beamten und Staatsangeſtellten ſowohl zu außenpolitiſchen als auch zu innenpolitiſchen Zwecken zu mißbrauchen. Aus dieſem Grunde haben in einer außerordentlich großen Zahl Beamte und Staatsangeſtellte Exemplare dieſer Erklärung ins Reich geſchafft, und die Stellen der Sudetendeutſchen Partei auf reichsdeutſchem Gebiet darauf hingewieſen, daß ſie die Erklärung nur unter ſchwerſtem perſönlichen Druck und, um der Verhaftung zu entgehen, unterſchrieben hät⸗ ten. Sie erklärten gleichzeitig ihre unbedingte Treue zur Sudetendeutſchen Partei und ihres Führers Henlein. Behinderte Berichterſtattung Obwohl ſich ſtündlich neue Zuſammenſtöße im ſudeten⸗ deutſchen Gebiet ereignen, ſucht man in den cee kiſchen Zeitungen vergeblich nach Mitteilungen über dleſe Greueltaten. Die Blätter erklären, daß„überall Ruhe und Ordnung“! herrſcht. Sie ſind jetzt auch, wie die deutſche Preſſe in der Tschechei ja bereits ſeit Monaten der ſchärfſten Zenſur ausgeſetzt. Es wurde ihnen ſtrengſtens untersagt, Meldungen über Zuſammenſtöße oder tſchechiſche Maßnahmen im ſudetendeutſchen Gebiet zu veröffentlichen. Den wenigen noch erſcheinenden Zeitungen, die bekanntlich in der letzten Zeit gezwungen waren, über dieſe Vorfälle den amtlichen Bericht der Prager Regierung, der ſtets die Sudetendeutſchen als ſchuldig erklärte, zu veröffentlichen, iſt jetzt auch dieſe Berichterſtattung unterſagt worden. Was Flüchtlinge berichten Schwere Anklagen. Der Strom von Flüchtlingen, der ſich über die Reichs grenze ergießt, hat krotz der Abſperrung der Grenze für Wehrpflichtige angehalien und insgeſamt vohl nahezu die Jahl von 100 000 erreicht. Die Flüchtlinge berichten über die Auswirkung und die brutale Durchführung der tſchechi⸗ ſchen Maßnahmen, die eine Reihe weiterer Todesopfer for derten. Aus den Sch ilderungen dieſer Flüchtlinge ergeben ſich außerordenklich ſchwere Anklagen. Beſonders furchtbare Einzelheiten ergeben ſich aus den Darſtellungen von Sudetendeutſchen, die von einem Vertre⸗ ter der„B. Z. am Mittag“ befragt wurden. Das Blatt ver⸗ Jeichnet zunächſt die Darſtellung der Franziska Möllert aus Schönberg. Sie berichtet:„Es war am Freitag abend, als plötzlich ſchwere Kolbenſtöße gegen unſere Haustür häm⸗ merten und wenige Stunden ſpäter mehrere Soldaten, Gen⸗ darmen und Kommuniſten in unſer Haus drängten, um meinen Mann zum Militärdienſt zu preſſen. Er aber konnte noch in letzter Minute aus dem Jenſter ſpringen, wobei er ſich einen Arm brach, aber jch und mein drei Wochen alles Töchterchen mußten zurückbleiben. Ich gab meiner kleiner Erni gerade zu krinken, aber ſelbſt das ſollte die Tſchechen nicht abhalten, mir mein Kind zu enk⸗ reißen und mich niederzuſchlagen. Als ich mich wieder auf⸗ raffte und meine Erni, die ſchreiend auf dem Tiſch lag, in den Arm nehmen wollte, verſetzte mir einer der Männer, die alle betrunken waren, einen Schlag über den Kopf, ſo daß ich bewußtlos zuſammenbrach und erſt nach Stunden wieder erwachke. Da waren wir aber ſchon auf der Flucht, denn trotz der Todesgefahr, in der mein Mann ſchwebte, war dieſer zu⸗ ſammen mit ſeinem Bruder zurückgekehrt und hatte mich und unſer Kind aus der Hölle herausgeholt. Sie haben uns viele Stunden auf ihren Armen getragen und im Dunkel der Nacht ſind wir dann glücklich entkommen.— Ueber die Ermordung des Sudelendeutſchen Schloſſer berichtet Joſef Schwientek aus St. Joachimsthal: Ich wohne neben dem Haus meines Kameraden Hermann Schloſſer, mit dem ich mich am Dienstag abend verabredet halte. Ich hatte mir ſchon meine Mütze aufgeſetzt und wollte gerade das Haus verlaſſen, als ich einen Schuß und darauf gute Hilferufe hörte. Mit ein paar Sätzen war ich an der Haustür, aber als ich ſie aufmachte, flogen mir die Schüſſe um den Kopf. Ich konnte gerade noch den Kameraden Schloſſer in ſei⸗ nem Blute liegen ſehen. Ein Tſcheche halte ihn durch einen Schuß in den Kopf getötet, ohne Grund und ohne vorheri⸗ gen Jwiſchenfall. und obwohl Schloſſer ſchon kot war, ſla⸗ chen kſchechiſche Soldaten mit ihren Bajonetten auf meinen Kameraden ein. Bei der Beerdigung Schloſſers durften nur ſeine Frau und ſeine beiden Kinder zugegen ſein, während andere Leidtragende durch die Maſchinengewehre tſchechiſcher Sol⸗ daten vom Friedhof ferngehalten wurden. Als ich zwei Tage ſpäter eingezogen werden ſollte, bin ich bei Nacht und Nebel geflohen und bin nun endlich in Sicherheit. Paul Reiterle aus Mähriſch⸗Rothwaſſer berichtet: Es ind jetzt gerade drei Tage her, daß ich auf grauenhafte Weiſe meine Frau und mein einziges Kind verloren habe. Beide befanden ſich am Freitag nachmittag auf der Straße, als durch unſere Stadt plötzlich Panzerwagen ſauſten und alles von den Straßen jagten. Meine Frau war gerade beim Kaufmann geweſen und hatte etwas Milch für den erſt ſie⸗ ben Monate alten Jungen beſorgt; dieſen ſelbſt trug ſie auf dem Arm. Als nun die Panzerwagen in unſere Straße einbogen, wollte ſie ſich noch ſchnell in Sicherheit bringen und lief über den damm. Zu ſpät! meine Frau, deren Aufſchreien ich noch hören konnte, und mein lieber kleiner Junge wur⸗ den buchſtäblich vermalmt. Flucht auf abenteuerlichen Wegen Wenn auch die Grenze nach Schleſien jetzt für Wehr⸗ pflichtige vollkommen geſperrt iſt und die Flucht nur auf abenteuerlichen Wegen möglich wird, ſind alle Männer gu⸗ ten Mutes, zumal ſelbſt vernünftige Tſchechen nicht mehr mitmachen wollen. Iſt es doch vorgekommen, daß Tſche⸗ chen Sudetendeutſche über die Grenze brachten. In einem Falle hat ein tſchechiſcher Beamter Wehrpflichtige im ge⸗ heimen Falle gewarnt und dabei geäußert:„Da ſoll der Hitler doch ſchon kommen, da bekomme ich eine Haken⸗ kreuzbinde und rufe„Sieg Heil!“ Von den vielen Frauen und Kindern, die ſeit Samstag ins Reich gekommen ſind, haben einige leider auch Schaden genommen. Unter den Auswirkungen der Aufregung hat eine Frau im Krankenhaus in Frledland eine Frühgeburt gehabt. Mehrere Kinder haben ſchwere Nervenſchäden erlit⸗ ten und mußten in Erholungsheimen untergebracht werden. Insgeſamt wurden in Ziegenhals bisher rund 1800 Flücht⸗ inge betreut. Auf der Sammelſtelle Landeshut 9 wurde die Zahl von 2000 bereits ſtark überſchritten. Das RS Landeshut richtet an alle privaten Kraftwagenbe⸗ ſitzer einen Appell, ſich mit ihren Wagen reſtlos zur Beför⸗ derung von Flüchtlingen zur Verfügung zu ſtellen. Ausflügler, die am Sonntag den Rieſen gebirgs⸗ kamm beſuchten, berichten, daß bei N Wetter auf deutſcher Seite ein ſtarker Verkehr her chte, während der tſchechiſche Gebirgsteil menſchenleer war. Die tſchechiſche Baude der Schneekoppe iſt geſchloſſen. Im Lager Fürſtenſtein ſpielten ſich erſchütternde Szenen ab. Frauen finden ihre Männer wieder und Kinder, die allein dem Terror entflo⸗ 5 ihre Mütter. Uebereinſtimmend berichten alle Herüber⸗ ommenden, auch die der letzten 8 daß ſich immer mehr Militär zuſammenzieht. Aukos brauſen durch die Orte, Mi⸗ litär kommt und geht, und an den Grenzen patrouillieren ſchwerbewaffnete Mager len Insgeſamt ſind aus dem Braunauer Gebiet in dem Lager„Fürſtenſtein“ etwa 500 Sudetendeutſche. Abgeordneter Birke ſowie die Bezirksleiter der Orte Braunau und Weckelsdorf beſuchten das Flücht⸗ lingslager⸗ Flüchtlinge aus der Bodenbacher Gegend berichten, daß der Aufenthalt dicht hinter der Reichsgrenze lebensgefährlich ſei. In Nehnedorſ unmittelbar an der weltberühmten Edmundsklamm, ſeien alle, ſelbſt die klein⸗ ſten Brücken mit Sprengſtoffen 115 n den We rings um den Ausflugsort Herrnskre e ſpaniſche Reiter und Stacheldraht ſei bon Baum zu Baum gezogen. Moh⸗Jeuer auf Frauen und Kinder „ In der Gegend von Grottau wurden wiederum ſude⸗ tendeutſche Flüchtlinge, wach Frauen und Kinder bon? bis 14 Jahren vont 0 einer Anhöhe lagen, aus zwei Maſchinengewehren beſchoſ⸗ chechiſchen Soldaten, die auf ſen, als ſie den Verſuch machten, auf reichsdeutſches Gebiet zu gelangen. Ein Teil der Frauen kehrte daher mit ihren Kindern um, während die anderen ihren Weg ern ester Darauf nahmen die Mordſchützen ihr Ziel neuer ings un⸗ ter Feuer. Bei der Schießerei wurden zwei Frauen und drei Kinder durch Maſchinengewehrſchüſſe verletzt. Die tſchechi⸗ ſchen Schützen ſetzten die Schießereien auch fort, als die Flüchtlinge bereits deutſchen Boden erreicht hatten. Ein Teil der Kugeln ſchlug in das Gebäude des reichsdeutſchen Bahnhofs Ullersdorf ein. Weitere Verhaftungen im Bezirk Auſſig. Nach Aufhebung der bürgerlichen Rechte in der Tſche⸗ choſlowakei hat am Sonntag früh eine ungeheure Welle von Hausſuchungen neu eingeſetzt, bei der in erſter Linie Mi⸗ litär verwendet wird. Die Hausſuchungen werden unter größtem Bewaffnetenaufgebot und meiſt unter Verwendung von Panzerwagen vorgenommen. Es wurde dabei wieder⸗ um eine Reihe von Suͤdetendeutſchen verhaftet, darunter der Amtswalter Teichel aus Bodenbach. Umfangreiche Hilfsmaßnahmen der NS. Die NSDAP hat, wie bekannt, die erforderlichen Maß⸗ nahmen durch die RSV getroffen, um die vor dem tſchechi⸗ ſchen Terror geflüchteten ſudetendeutſchen Volksgenoſſen aufzunehmen und zu betreuen. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt und Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink haben, wie die NS berichtet, eine Reihe von Flüchtlingslagern im Gau Sachſen aufgeſucht, um ſich über den reibungsloſen Ablauf der erforderlichen Arbeiten zu informieren und wei⸗ tere notwendige Maßnahmen zu veranlaſſen. Durch den ſo⸗ fortigen Einſatz aller Kräfte der NSV in Gemeinſchaft mit den Gliederungen der Partei iſt ſomit die reibungsloſe Auf⸗ nahme der von Haus und Hof Vertriebenen gewährleiſtet. Bereits an allen Grenzübergängen werden die Flüchtlinge von den örtlichen Beauftragten der NS in Empfang ge⸗ nommen und gewinen auf deutſchem Boden die Gewißheit, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland nach Kräften be⸗ müht iſt, ihr bitteres Los zu mindern. Im Flüchtlingslager Auguſtusburg, das beſichtigt wurde, ſind zurzeit etwa 1000 ſudetendeutſche Flüchtlinge untergebracht. In allen Flüchtlingsſammelſtellen und lagern befinden ſich zahlreiche junge Männer, die ſofort nach Erhalt des auf ſechs Stunden befriſteten Geſtellungsbefehls ihr Heim ver⸗ ließen, um auf Schleichwegen nach Deutſchland zu kommen. Keiner von ihnen will auf deutſche Brüder die Waffe rich⸗ ten. Die Fürſorge der NS⸗Frauenſchaft gilt beſonders den Müttern und Kindern, die über die Grenze gekommen ſind, vielfach ohne zu wiſſen. weſchem Schickſal ihr Vater und Er⸗ nährer ausgeliefert iſt. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt hat 300 NS⸗Schweſtern, 300 Volkspflegerinnen und 300 Nindergärt⸗ nerinnen zur vorläufigen Betreuung dieſer Aermſten ab⸗ geſtellt. Den Männern wird, ſoweit irgend möglich, ſofort Arbeit vermittelt. Die übrigen Geflohenen werden zu den im ganzen Reich befindlichen Bergungslagern, den Heimen der NSW und zu ſonſtigen geeigneten Plätzen weitergeführt. Da das Hauptamt für Volksgeſundheit die geſundheitliche Betreuung der Flüchtlinge übernommen hat, ſind auch auf geſundheitlichem Gebiete alle erforderlichen Schritte getan. Sowohl Aerzte als auch Schweſtern ſind in großer Zahl vorhanden und übernehmen die Geſundheitsführung der Lager. Szenen der Wiederſehensfreude Vorbereikungen des Freikorps beendet. Dresden, 19. Sept. Das Kommando des Sudeten⸗ deufſchen Freikorps teilt mit: „Am Montag vormittag fanden in zahlreichen Flücht⸗ gslagern entlang der Grenze die erſten Muſterun gen für ſudetendeutſche Freikorps ſtatt. Die Mitteilungen, daß nunmehr die Vorarbeiten beendet ſeien, und ihr Einſaß beginnen könne, löſte unter den Sudetendeutſchen, die eben et Jem Terror des huſſitiſchen Mobs ent ſangen waren, lienbeſchreiblichen Jubel aus. Bei der bezir sweiſen Eintei⸗ jung der Mannſchaften kam es immer wieder zu Szenen beraſicher Wiederſehensfreude. Kameraden, die jahrelang in der Heimat zuſammenweilten und ſich in den letzten Zeiten des Kampfes aus den Augen verloren hatten, fanden ſich nun wieder in einer gemeinſamen Front zuſammen. In al⸗ len Lagern bereiteten die Sudetendeutſchen ihren Führern die ihnen die Grüße Konrad Henleins überbrachten, begei⸗ ſterte Vertrauenskundgebungen und erklärten immer wie⸗ der, daß ſie auf den Augenblick drängen, ihre in der Heimat zurückgebliebenen Volksgenoſſen von dem Gewaltregime des tſchechiſch⸗bolſchewiſtiſchen Mobs befreien zu können. Tſchechiſches Militärflugzeug über reichsdeutſchem Gebiet. Jinnwald, 20. Sept. Wie der„Freiheitskampf“ erfährt, überflog Montag um 14.46 Uhr ein aus Richtung Eichwald kommendes tſchechiſches Militärflugzeug über Zinnwald reichsdeutſches Hoheitsgebiet. Es kreuzte in eiwa 300 bis 400 Meter Höhe über dem Ork und befand ſich ungefähr 200 Meter von der lſchechiſchen Grenze enlfernk. Nachdem es einen Bogen bis zu den Orten Altenberg und 8 gezogen hafte, verſchwand es in Richtung Georgenfeld un erreichte nach einer Me Flugdauer über reichs ⸗ deutſchem Gebiet die tſchechiſche Grenze über dem Georgen felder Hochmoor. Zwiſchenfälle in der Armee „Hier wird nicht kommandiert.— Es lebe die Rote Armee“. Auſſig, 20. Sept. Am Sonntag abend rokteten ſich vor der Kaſerne des in Auſſig liegenden kſchechiſchen Jnfante⸗ rieregiments große Maſſen betrunkener und brüllender Soldaten zuſammen, die die Inter nakionale 5 55 und Be⸗ neſch und Stalin. hochleben ließen. Als der dienſt⸗ habende Leutnant Japletal vor dem Kaſernentor erſchien und die Soldaten aufforderte, in die Kaſerne zu gehen, wurde er mit den Worten niedergebrüllt„Hier wird nicht kommandiert. Es lebe die Role Armee!“ Bezeichnender⸗ weiſe wußte ſich der 9 817 1 anders zu helfen, als daß er einen Ziviliſten, offenbar einen roten Funktionär her⸗ beiholte, der, nachdem er gleichfalls ein— 5 auf die Rote Armee ausgebracht hatte, die Soldaten beru igte. Rote Wehr im Negimentsverband bah, der n e ee eee 6 28 5 m n Infankerieregimen n ö eingezogen war, gelangte in der Nacht über die e rüne Grenze bel Roſental. Er konnte äber die Juftände 15 ſſchechiſchen Militär aufſchlußreiche Angaben machen. Das 1. Balgillon des Infanlerieregiments 1 in ktoplitz war halb kſchechiſch und halb deulſch. Die deutſchen Soldaken wurden bereiks vor mehr als einer Woche entwaffnet und bis auf 5 die nachfolgen ſollten, nach Budweis krans⸗ portiert, wo die Bataillone 2 und 3 des Regiments ſtehen. Das An f 1. Bataillon wurde indeſſen aufgefüllt, und zwar mit Marxiſten, unter denen ſich bezeichnenderweiſe auch Juchthäusler befanden, die offen damit prahlten, daß ſie eigens„beurſaubt“ worden ſeien. meegeneral Du Gubdetendeutſcher Steuerſtreik Die ſudetendeutſche Bevölkerung hat als Proteſt gegen den Tſchechenterror alle Steuerzahlungen eingeſtellt und iſt in den Steuerſtreik getreten. Aus Prag wird weiter gemeldet: Beim Finanzmini⸗ ſterium in Prag laufen von den Steuerämtern des ganzen Staatsgebietes Meldungen ein, wonach auch im tſchechiſchen Gebiete die Steuerzahluͤngen eingeſtellt ſeien. Am Sonntag fand deswegen in Prag eine Konferenz der Landesfinanz⸗ direktoren unter Vorſitz des Finanzminiſters ſtatt. Die Kon⸗ ferenz verlief jedoch ergebnislos. Internationaler Treuhand⸗Kongreß Eröffnungsrede von Keichsminiſter Dr. Frank. 5 Berlin, 19. Sept. In der Krolloper wurde der 5. Inter⸗ nationale Prüfungs⸗ und Treuhandkongreß durch den Prä⸗ ſidenten Dr. Mönckmeier in dem feſtlich mit den Fahnen sämtlicher teilnehmenden 34 Nationen ausgeſchmückten gro⸗ zen Sitzungsſaal eröffnet. Nach Begrüßung der Ehrengäſte, darunter der Reichs⸗ miniſter Dr. Gürtner und Or. Frank ſowie der Tagungs⸗ teilnehmer und Verleſung eines Telegramms an den Füh⸗ rer und Reichskanzler verlas Dr. Mönckmeier ein Tele⸗ gramm von Miniſterpräſident Göring, der infolge ſeiner Er⸗ krankung verhindert iſt, den Kongreß, wie vorgeſehen war, zu eröffnen. In dieſem Telegramm weiſt der Generalfeld⸗ marſchall auf die Bedeutung des Prüfungs⸗ und Treuhand⸗ weſens für die Ordnung, Klarheit und Gewiſſenhaftigkeit in der privatwirtſchaftlichen Betätigung und bei der Rationg⸗ liſierung der Betriebe hin. Gerade auf dieſem Gebiete läge im Rahmen des Vierjahresplanes ein weites Tätigkeitsfeld für den deutſchen Wirtſchaftstreuhänder, weil bei dem Man⸗ gel an Fachkräften im Reiche alle organiſatoriſchen und techniſchen Hilfsmittel zur Steigerung des Arbeitsertrages ausgeſchöpft werden müßten. 5 Anſchließend an die Anſprache Dr. Mönckmeiers nahm Reichsminiſter Dr. Frank das Wort zu ſeiner Rede, in der er betonte, daß der Einzelwirtſchaftler der Geſamtwirt⸗ ſchaftsordnung eng verbunden ſei und daß Maßnahmen des Einzelwirtſchaftlers, die mit dem Leiſtungsprinzip als dem oberſten Rechtsgrundſatz des neuen Staates nicht überein⸗ ſtimmten, im deutſchen Wirtſchaftsleben keine Berechtigung mehr hätten. Nur das wahrheitsentſprechende, das allge⸗ mein kaufmänniſchen Grundſätzen ordnungsgemäßer Kal⸗ kulation gerecht werdende Angebot habe Anſpruch auf recht⸗ lichen Schutz. Der Führer und Reichskanzler hat auf das Begrü⸗ ßungstelegramm des Kongreſſes wie folgt geantwortet: „Den in⸗ und ausländiſchen Teilnehmern am diesjährigen 5. Internationalen Prüfungs⸗ und Treuhand⸗Kongreß danke ich für die mir telegrafiſch übermittelten Grüße. 8 erwidere ſie mit meinen beſten Wünſchen für einen erfolg⸗ reichen Verlauf Ihrer Tagung.“ Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Prof. Dr. h. e. Hans Frettereſen in Kleiſeer⸗Koog, Poſt Niebell (Schleswig⸗Holſtein), in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Kunſt die Goldmedaille für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft verliehen. Köln. 500 italieniſche Urlauber, in der Mehrzahl Mai⸗ länder, ſind als Gäſte der Deutſchen Arbeitsfront, der NS„Kraft durch Freude“ in Köln eingetroffen; ſie wer⸗ den zehn Tage in Deutſchland bleiben. Kowno. Auf der deutſch⸗lettländiſch⸗litauiſchen Eiſen⸗ bahnkonferenz wurde vereinbart, den Tarif für die mittel⸗ europäiſchen Eiſenbahnzüge zu vereinheitlichen; ferner wurde die Frage des direkten Eiſenbahnverkehrs zwiſchen den Baltiſchen Staaten und Moſteuropa beſprochen. Staatsbeſuch Funks in Ankara Der Keichswirtſchaftsminiſter beſucht auch mehrere füdoſt⸗ europäiſche Haupfſtädte. 8 Berlin, 19. Sept. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat ſich auf Einladung der türkiſchen Regierung zu einem Staatsbeſuch nach Ankara begeben. Der Reichsminiſter wird auch einige ſüdoſteuropäiſche Hauptſtädte beſuchen. Zur Abreiſe des Reichswirtſchaftsminiſters, der von ſei⸗ ner Gattin und den Oberregierungsräten Walter und Knothe begleitet wird, hatten ſich auf dem Anhalter Bahn⸗ hof der türkiſche Botſchafter Hamdi Arpag, der jugoflawi⸗ che und der bulgariſche Geſandte eingefunden. Von deut⸗ ſcher Seite waren Staatsſekretär Brinkmann und Miniſte⸗ rialdirektor Wiehl zugegen. Motorrad gegen Autobus 2 Tole, 18 Verletzte. Innsbruck, 19. Sept. In Innsbruck prallte an einer un⸗ überſichklichen Straßenkreuzung beim Viadukt der Reichs. bahn ein Kraftrad mit Beiwagen mit einem vollbeſetzlen lich infolge zu plötzlichen Bremſens ſtürzle der Aukobus 0 eide Fahrzeuge wurden vollſtändig zerkrüm⸗ Große polniſche Manöver. Wie in Warſchau offiziell bekanntgegeben wird, haben die roßen polniſchen Armeemanöver in der Wojewodſchaft ol! nien ihren Anfang genommen Die hauptſächlichſten Schüttzenlinien ziehen ſich am Nebenfluß der Stulba ent⸗ lang, wo auf einer 40 Kilometer langen Front Infanterie⸗ und Kavallerieregimenter ſowie Tanks und Luftflotte kon⸗ zentriert ſind In der gleichen Gegend haben auch im Welt- krieg ſchwere Kämpfe ſtattgefunden. „ eee Ambeſetzungen in der ſugoſlawiſchen Armee. Zum Ehef des jugoſlawiſchen Generalſtabes wurde der bisherige een der jugoſlawiſchen Luftwaffe, Ar⸗ N 5 n Simowitſch, ernannt, der 1882 geboren iſt und in verſchledenen Diviſtonsſtäben ſowie im General⸗ ſtabe tätig war. Sein bisheriger Stellvertreter, Diviſtons⸗ general Jankowitſch, wurde zum Befehlshaber der Luft⸗ waffe ernannt. Auch ſonſt wurden zahlreiche hohe Offiziere befördert bezw in den Ruheſtand verſetzt. An zuſtändiger Stelle betont man, daß dieſe Veränderungen keinerlei po⸗ litiſchen Charakter trügen. mmm ene Badiſche Chronik Vom Landesfeuerwehrverband Baden Villingen. Im Alten Rathaus zu Villingen fand eine Landesausſchuß⸗Sitzung des Verbandes Ba⸗ den ſtatt, der auch Vertreter der Partei, des Staates und der Stadt beiwohnten. Landesfeuerwehrführer Bürkle⸗ Baden⸗Baden hielt einen längeren Vortrag über die Aus⸗ bildung der Wehren, wobei er auf die Winterſchulung durch Vorträge und theoretiſchen Unterricht beſonderes Gewicht legte. Jeder Mann müſſe ſo ausgebildet werden, daß er an jedem Gerät arbeiten könne. Weiter forderte er die aN Werbung von neuen Männern ſowie die unbedingte Beſchaf⸗ fung der notwendigen Geräte und Uniformen. Auch auf die Bildung von Muſikkapellen und Spielmannszügen ſolle ge⸗ ſehen werden. Im kommenden Jahr werde der Landesfeuer⸗ wehrtag wieder in der Gauhauptſtadt ſtattfinden, wobei vor⸗ ausſichtlich 15000 Wehrmänner aufmarſchieren werden. Eine kurze Ausſprache ſchloß ſich an das Referat des Lan⸗ desfeuerwehrführers an. Abends fand in der Tonhalle ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt, zu dem auch die Vertreter der Wehren des Kreiſes Villingen ſehr zahlreich erſchienen waren. Im Rahmen des Kameradſchaftsabends wurde ein Film vom diesjährigen Landesfeuerwehrtag in Karlsruhe gezeigt. Der Blinde im Drikten Reich. Gelegentlich einer vom 23. bis 26. September in Lud⸗ wigshafen abgehaltenen Arbeitstagung des Landesvereins Saarpfalz im Reichsdeutſchen Blindenverband wurde durch Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis im Geſellſchaftshauſe eine Ausſtellung Der Blinde im Dritten Reich“ eröffnet n der U. a. die Arbeitseinſatzfähigkeit der Blinden gezeigt wird und die Landesblindenanſtalt Ilvesheim(Baden) ſchu⸗ liſche und ſportliche Ausbildung demonſtrierte. Der 26. Sep⸗ tember bringt als Abſchluß ein durch Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe geleitetes Feſtkonzert im großen Saale des Feierabendhauſes. In dieſem Jahr keine Skraußwirtſchaften Erſtmalig werden in dieſem Jahr keine Straußwirtſchaf⸗ ten in Baden durch das Miniſterium des Innern zugelaſ⸗ ſen werden. Dieſer Beſchluß erfolgte nach Rückſprache mit dem Vorſitzenden des Weinbauwirtſchaftsverbandes Baden und dem Reichsnährſtand. Von der Staatl. Chemiſch⸗Techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt () Karlsruhe. Der Führer und Reichskanzler hat Dr. ing. K. Th. Neſtle zum Direktor der Staatl. Chemiſch⸗ Techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt an der Techni⸗ ſchen Hochſchule Karlsruhe ernannt. Die Staatl. Chemiſch⸗ Techniſche Verſuchsanſtalt beſteht aus einer Allgemeinen Abteilung und Abteilungen für Feuerungstechnik und Kraft⸗ ſtoffe, für Metalle und Oberflächenſchutz, für Bauſtoffe und Farben und für Schmieröl. Als Außenſtelle iſt der Prü⸗ fungs⸗ und Verſuchsanſtalt die Staatl. Probieranſtalt für Edelmetalle in Pforzheim angegliedert. Dr. ing. K. Th. Neſtke hat ſeit dem Winterſemeſter 1935 einen Lehrauftrag über Gas⸗ und Luftſchutz an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Von 1933 bis 1937 war er Leiter der Dozenten⸗ ſchaft der T. H. Außerdem hat er ſich durch ſeine Arbeit für den NSdD⸗Dozentenbund, als deſſen Vertreter er dem Senat angehört, große Verdienſte erworben. UI heidelberg.(20000 Obſtbäume). Im nahegele⸗ genen Bammental wurden bei der Zählung faſt 20 000 Obſt⸗ bäume feſtgeſtellt, zur Hälfte Apfel⸗, zum Viertel Birn⸗ bäume. Im Reſt wiegen die Süßkirſchenbäume vor. J Eppelheim b Heidelberg.(Als er nachdem Zep⸗ pelin ſchaute). Auf der Autobahn nach Heidelberg zu lief ein achtjähriger Junge von hier über den Fahrdamm, während er nach dem über unſern Ort hinwegfliegenden Zeppelin guckte. Dabei lief er in ein Heidelberger Auto hin⸗ ein, das den erheblich Verletzten gleich in die Heidelberger Klinik ſchaffen mußte. U Weinheim.(Nachruf für einen Ehrenbür⸗ ger). In einem Nachruf für ihren Ehrenbürger Dr. med. Adam Karillon, der dieſer Tage in Wiesbaden geſtorben iſt, gedenkt der Bürgermeiſter von Weinheim der Tätigkeit arillons als Arzt und als Schriftſteller in Weinheim, ſeine ee Heimat, eine Tätigkeit, die ihm im Jahre 1923 die Verleihung des Ehrenbürgerrechts gebracht habe. [I Weinteim.(Bügeleiſen nicht ausgeſchal⸗ tet). Für ein Schwätzchen lief eine Einwohnerin abends von der Bügelarbeit fort, verga seiſen abzuſchalten. Dies rächte ſich„ es ſich in die Tiſchplatte hineinbrannte, wobei auch Wäſche zu Kohle wurde. [I Königshofen bei Tauberbiſchofsheim.(oas frän⸗ oßem Zſr⸗ kiſche Volksfeſt). Am Sonntag nahm unter g ſtrom aus der ganzen Umgebung das alljährliche große Stelldichein des Frankenvolkes, die Königshofer Meſſe, ſei⸗ nen Anfang. Um die Mittagszeit zog ein ſtattlicher Zug vom Rathaus zum Meßplatz am Nordausgang des Städtchens, wo nach einleitenden Muſikſtücken die alte Markturkunde verleſen wurde. Dann eröffnete der Bürgermeiſter mit einer Anſprache die Meſſe, wo ſich ein recht frohes und bewegtes Leben entwickelte. Jell a. 9. FV Tot aufge⸗ funden wurde der ſeit Sonntag abend vermißte 60 1 9 alte Dienſtknecht Philipp Kern von Unterharmersbach. hatte im Walde unterhalb Buchen freiwillig ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende e Was ihn Schritt veranlaßte, iſt unbekannt. Säckingen.(Zwei ſchwere Verkehrsunfälle.— Eine Tote). Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen, von Rheinfelden kommend, geriet am Ortseingang ö Schwörſtadt ins Schleudern und überſchlug ſich einigemale, wahrſcheinlich infolge zu hoher Geſchwindigkeit. Dabei wur⸗ den die Inſaſſen herausgeſchleudert. Die 61 Jahre alte Frau Amalie Niethammer aus Rheinfelden erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der ihren ſofortigen Tod zur ce 0 be wer Fahrer und eine Frau aus Lörrach wurden 5 ins Lörracher Krankenhaus eingeliefert, während eine an⸗ dere Inſaſſin mit leichteren 3 davonkam.— ſeiner Fahrt zur Arbeitsſtätte in 8 ſtieß der 28 Jahre alte Blechnermeiſter Schmidt in Oberſäckingen mit einem Radfahrer zuſammen. Durch den Zuſammenf wurde Schmidt vom Motorrad ge dert und erlitt ei 2 Kopfverletzung, die ſeine Ueberführung ins äckinger eogten en notwendig Ane Sen ihn beglei⸗ tender Lehrling wurde nur leicht verletzt. in Ri einen radfahrer wurde dieſe Abſicht zu ſpä i Rverletzung in enhaus eingeliefert werden. 8 8 5. 4 aber, das elektriſche Bügel⸗ zu dieſem werer Unglücksfall). Ein dieſer in eine andere Straße ein 1 wollte. Der Kraft⸗ Der Omnibuszuſammenſtoß bei Ektlingen vor Gericht ) Karlsruhe. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung und Uebertretung der Straßenverkehrsordnung wurde der 28 Jahre alte Kraftwagenführer Arthur Brüſtle aus Dietlin⸗ gen durch die Strafkammer zu 150 Mark Geldſtrafe bzw. einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte ſteuerte am Abend des 24. Juli einen Pforzheimer Omnibus mit 30⸗HJ- und BdM⸗ Angehörigen, die Oetigheim beſucht hat⸗ ten, auf der Reichsſtraße Bruchhaufen— Ettlingen, wobei er mit etwa 60 km in einer langen Wagenkette dicht hinter einem Perſonenwagen fuhr. Als der Vorderwagen ſtoppte, bog der Angeklagte, um auf dieſen nicht aufzufahren, nach links aus. In dieſem Augenblick kam aus entgegengeſetzter Richtung ein Düſſeldorfer Omnibus, mit dem er zuſammen⸗ ſtefe Hierbei wurden 40 Perſonen, darunter zwei ernſtlich, verletzt. Genoſſenſchafts⸗ und Arbeiterſpargelder unkerſchlagen () Pforzheim. In ſeiner Eigenſchaft als Buchhalter einer hieſigen Genoſſenſchaft unterſchlug der 27 Jahre alte Lud⸗ wig Weh in der Zeit von Januar 1936 bis Mai 1938 Gel⸗ der in Höhe von nahezu 4000 Mark, die er fortgeſetzt der Ladenkaſſe entnahm. Die Verfehlungen verſchleierte Weh durch zahlreiche Falſchbuchungen Der Veſchuldigte hatte ein auskömmliches Gehalt und war im elterlichen Haus gut ver⸗ ſorgt worden, Er wollte ein gutes Leben führen, und da er ſich gleich zwei Bräute auf einmal anſchaffte, wuchſen natürlich die Ausgaben. Das Schöffengericht verhängte über den ungetreuen Buchhalter eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſowie eine Geldſtrafe von 600 Mark.— Ferner un⸗ terſchlug in der Zeit vom Juli 1937 bis Juni 1938 der ver⸗ heiratete 51 Jahre alte Auguſt Speer, der 28 Jahre lang bei einer hieſigen Firma einwandfrei gearbeitet hat, die ſo⸗ genannte Brektkaſſe der Gefolgſchaftsmitglieder, deren Ver⸗ waltung ihm übertragen war, Es waren nahezu 2000 Mark, die Speer mit verſchiedenen Liebſchaften durchbrachte. In bekannten Wirtſchaften kannte man ihn nur als den guten Onkel Auguſt“, der an einem Abend gewöhnlich 20 bis 30 Mark ſpringen ließ. Die ſauer erſparten Groſchen der Ge⸗ folgſchaftsmitglieder ſollten bei Betriebsausflügen oder zu Weihnachtseinkäufen der Sparer verwendet werden. Das Schöffengericht erkannte für die verwerfliche Handlungs⸗ weiſe des Beſchuldigten auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und 600 Mark Geldſtrafe. Aus den Nachbargauen Auto vom Zug mitgeſchleiſt Schweres Verkehrsunglück im Schwarzwald. Freudenſtadt, 19. Sept. Am Fonnkag abend nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit ereignete ſich auf dem unbeſchrankten Skraßzenübergang bei Bahnhof Baiersbronn im würktem bergicchen Schwarzwald ein ſchweres Berkehrsunglück, das drei Todesopfer und zwei Schwerverletzte forderte. Kurz nach 20 Uhr ſtieß bei der Einfahrt in den Bahn⸗ of ein Zug mit einem badiſchen Perſonenkraftwagen zu⸗ 1 Der Kraftwagen wurde 25 Meter weit mitge⸗ ſchleift und vollſtändig zertrümmert. Drei Inſaſſen des Wa⸗ ens, zwei Frauen und ein Knabe, waren ſofort tot. Der Fahrer und ein Mädchen wurden in ſchwerverletztem Zu⸗ ſtand in das Kreiskrankenhaus Freudenſtadt eingeliefert. —. Der Almer Käuber feſtgenommen — Ulm. Wie berichtet, wurde in der Nacht zum 12. Sep⸗ tember der Ulmer Taxichauffeur Braig im Wald zwiſchen Unterweiler und Altheim im Kreis Laupheim von einem Fahrgaſt, der am Ulmer Hauptbahnhof zugeſtiegen war, überfallen, erheblich verletzt und ſeiner Barſchaft von 100 Mark beraubt. Der Täter flüchtete mit dem Wagen des Taxichauffeurs, fuhr zunächſt ins Oberland, wo er den Kraftwagen am anderen Morgen in ſtark beſchädigtem Zu⸗ ſtand im Straßengraben bei Dietmannsried zurückließ ie Wagenpapiere und die geraubte Brieftaſche wurden am Bahngleis bei Fellheim gefunden. Von hier aus fuhr der Räuber ins Rheinland, wo er infolge der um Fahndungsmaßnahmen der Ulmer Kriminalpolizei nunmehr in Köln feſtgenommen werden konnte. Es handelt ſich um den 24 Jahre alten ledigen Joſef Laib aus Tettnang. * Beerfelden i. O.(Eine Tradition bahnt ſich an). Am Sonntag hielt die Kreisfachſchaftsgruppe Schäfer zum erſten Male einen Odenwälder Schäfertag mit einem Kreis⸗ leiſtungshüten ab, an dem ſich Berufsſchäfer aus dem gan⸗ zen Odenwald beteiligten und ſich zwei ausgeſetzte Preiſe „erhüteten“. Am Samstag ae ein Kameradſchaftsabend die am Leiſtungshüten beteiligten Schäfer mit den Veran⸗ ſtaltern vereinigt. Der in der beſten altüberlieferten, boden⸗ ſtändigen Schäferkleidung erſchienene Schäfer erhielt einen Preis der Stadt Beerfelden. Der Odenwälder Schäfertag wird alljährlich abgehalten und damit eine Tradition wer⸗ 5 Am Sonntag nachmittag war im Gaſthaus Schäfer⸗ anz. Gießen.(Todesſprung in einen Brunnen.) In dem Kreisort Lumda ſprang ein Mann in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht in einen tiefen Brunnen. Als man den vermißten Mann bald darnach auffand, war er bereits er⸗ trunken. Nur mit Hilfe der Feuerwehr war es möglich, die Leiche zu bergen.— ab Auf dem Hochſitz erſchoſſen. Der Rottmeiſter Joſef Inſelſperger aus Hauzenberg(Bayer. Wald) hatte kaum auf dem Hochſitz fen genommen, als ſich durch einen un⸗ lücklichen Zufall ſein Gewehr entlud. Der Schuß ging dem ann in den Unterleib; er ſtarb ſogleich. Ar Als vermeintlichen Einbrecher erſchoſſen. Als der 18⸗ jährige Heinz Bücher aus Walſtedde abends ſeinen Freund, der auf dem Hof des Landwirts Lückmann⸗Middendorf in Dienſten ſtand, aufſuchen wollte, wurde er von dem Bauern angerufen und nach ſeinem Begehren gefragt. Der junge Mann leuchtete dem Bauer darauf mit der Taſchenlampe ins Geſicht und flüchtete dann, ohne etwas zu ſagen. Der Bauer gab nun einen Schuß auf den Fliehenden ab. Bald Mar ſeiner Ueberführung ins Krankenhaus ſtarb der junge ann. ein Laſtzug, auf dem ſich eine 3,2 Meter hohe Ueberſeekiſte befand, durch die Bahnunterführung an der Höfenerſtraße, obwohl die Durchfahrt nur für Fahrzeuge bis zu drei Me⸗ ter Höhe geſtattel iſt. Da an der Unterführung Umbauar⸗ beiten vorgenommen werden, ſtürzte das Gerüſt ein. Eine 30jährige Frau wurde getötet. 5 A Kind vom Starkſtrom getötet. Als in Taimering dle Bauersleute Gerl mit Haferdreſchen beſchäftigt waren, blieb lötzlich der Strom aus. Die Leute ſetzten die Arbeit aus. ls ſie nach einiger Zeit die Dreſcharbeiten wieder aufneh⸗ men wollten, bemerkte die Mutter, daß ihr vierjähriges Töchterchen Johanna mit dem Oberkörper auf dem elek⸗ triſchen Motor in der Tenne lag. Das Kind war bereits eine Leiche. i— aſſenden ar Haſtzug verurſacht Gerüſteinſturz. In Nürnberg fuhr Deutſches Sprachgut iſt uralt Will noch tiefer mich vertiefen/ in den Reichtum, in die Pracht;(iſt mir's doch, als ob mich riefen/ Väter aus des Grabes Nacht. Schenkendorfs Lied iſt der dichteriſche Ausdruck für eine geſchichtliche Tatſache: die deutſche Sprache reicht mit ihren Wurzeln bis in fernſte Urzeiten zurück. Die Sachſen leiten ihren Namen von ihrer Häuptwaffe ab, dem Sachs, einem kurzen Schwert. Dieſes Wort iſt ürverwandt mit lateiniſch ſaxum„Fels, Stein“. So geht die deutſche Sprache hier bis in die Steinzeit zurück, als das Meſſer ein Steinmeſſer war. Auch Hammer bedeutet eigentlich Fels, Stein, dann das Werkzeug daraus. Totenbaum, heute noch mundartlich in der Schweiz für Sarg, erinnert an die uralte Sitte der Beiſetzung in ausgehöhlten Baumſtämmen. Verwandtſchaftsnamen wie Vater, Mutter, Zahlwörter wie zwei, drei, Wörter der urſprünglichſten finnlichen Be⸗ dürfniſſe wie Acker, Korn, Fell, Waſſer, Zimmer, Saal lau⸗ ten ähnlich wie im Altindiſchen(Sanskrit), Griechiſchen, Lateiniſchen oder wie bei den anderen ſogenannten indoger⸗ maniſchen Völkern. Sie ſind aber nicht etwa dieſen Spra⸗ chen entlehnt, ſondern urverwandt, gehören zum älteſten Erbgut, gehen bis in eine Zeit zurück, als die Urraſſe ſich bildete, die dann nach allen Seiten ausſtrahlte und neue Völker abzweigt. * Kartoffelkäfer⸗Guchtag. Morgen Mittwoch, den 21. September, Karkoffelkäfer⸗ Suchtag für die Gruppe II. Treffpunkt 12.30 Ahr am Rathaus. * I Modenſchau im Nibelungenſaal. Am Mittwoch und Donnerstag wird die ſeit einem Jahr beſtehende Mannhei⸗ mer Werbegemeinſchaft zum erſten Male in Erſcheinung treten, und zwar mit einer großen Modenſchau im Nibelun⸗ genſaal des Roſengartens. Dieſe Schau ſoll damit ſtändig in das Jahresprogramm der Mannheimer Veranſtaltungen einrücken. Was in ihr gezeigt wird, iſt nichts Alltägliches. Leiſtungsfähige Firmen— Mitglieder der Mannheimer Werbegemeinſchaft— führen 120 Modelle vor, darunter auch Hüte, Schirme, Handſchuhe, Schuhwaren, Lederwaren. Ein erſtklaſſiges Rahmenprogramm iſt vorgeſehen. So wur⸗ de die durch Unterhaltungsfunk und zahlreiche Gaſtſpielrei⸗ ſen bekannte Humoriſtin Cläre Schlichting verpflichtet, wei⸗ ter die 6 frohen Sänger und das Ballett des Mannheimer Nationaltheaters. Die Vorführungen ſind an beiden Ta⸗ gen um 16 und um 20.30 Uhr. die Hand verſfümmelt. Auf ſeiner hieſigen Arbeits⸗ ſtelle geriet der 35jährige hieſige Schreiner Guſtav Schader, aus Bensheim gebürtig, mit der Rechten in die Fräsma⸗ ſchine, die ihm die Hand ſchwer verſtümmelte. — Auch blinde und taubſtumme Kinder ſchulpflichtig. Auf Grund des Geſetzes über die Einſchulung blinder und taubſtummer Kinder unterliegen Kinder, die blind oder blind und zugleich taubſtumm oder mit hochgradiger Schwachſich⸗ tigkeit behaftet find, ſofern ſie das ſechſte Lebensjahr, und ſolche Kinder, die taubſtumm oder mit hochgradiger Taub⸗ heit bezw. Schwerhörigkeit behaftet ſind, ſofern ſie das 7. Lebensjahr vollendet haben, mit dem auf Vollendung des an⸗ gegebenen Lebensalters folgenden 1. April der allgemeinen Schulpflicht. Die Namhaftmachung der blinden und kaub⸗ ſtummen Kinder muß anderthalb Jahre vor dem Eintritt der Schulpflicht erfolgen. — Parteibeiträge und aktiver Wehrdienſt. Wie der Reichsſchatzmeiſter mitteilt, hat ſich das Oberkommando der Wehrmacht damit einverſtanden erklärt, daß Angehörige der Reſerve, Erſatzreſerve und Landwehr bei Ableiſtung des aktiven Wehrdienſtes ihre Beiträge weiterbezahlen. Demzufolge hat der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP be⸗ immt, daß Parteigenoſſen, deren Mitgliedſchaft nach Punkt 3 Ziffer 1 ſeiner Anordnung vom 27. März 1936 ruht, grundſätzlich keine Mitgliedsbeiträge ſowie keine Bei⸗ träge der Hilfskaſſe der NSDAP zu entrichten haben. An⸗ gehörige der Reſerve, Erſatzreſerve und Landwehr haben zodoch bei aktivem Wehrdienſt bis zu 8 Wochen ihre Mit⸗ gliedsbeiträge und Hilfskaſſen⸗Beiträge weiterzubezahlen. Die achtwöchige Friſt iſt neuerdings auf einen Zeitraum von vier Monaten erſtreckt, da die Ableiſtung des Wehr⸗ pienſtes bei der Luftwaffe und bei der Kriegsmarine für Angehörige der Reſerve dieſen längeren Zeitraum bedingt. Es wird jedoch, wie der Reichsſchatzmeiſter mitteilt, dem⸗ nächſt eine ergänzende Anordnung zu der Beitragsordnung vom 29. Oktober 1935 veröffentlicht werden, in der be⸗ ſuimmt wird, daß Parteigenoſſen und Parteianwärter, de⸗ ren Familien bei Ableiſtung des Wehrdienſtes Familien⸗ unterſtützung beziehen, grundſätzlich von der Beitragszah⸗ lung während dieſer Zeit zu befreien ſind. Dieſe Befreiun wird jedoch nur auf Antrag gewährt werden und ſi ſchließlich auf den Perſonenkreis erſtrecken, der Familien⸗ Unterſtützung bezieht. Zur Pilzvergiftung in Speyer. 3 Die in Speyer bedauerlicherweiſe aufgetretene Pilzver⸗ Mien„die nach dem Genuß von Knollenblätterpilzen zwei . orderte, gemahnt erneut zur Vorſicht beim Pilzeſammeln. Nur der wirkliche Pilzkenner, der außer den eßbaren auch die wichtigſten Giftpilze kennt, ſollte im Walde Pilze ſammeln. Pilzkenntniſſe kann ſich ſeder Volksgenoſſe auf den ſeit 3 in Mannheim, Heidelberg, Weinheim uſch durchgeführten Pilzwanderungen werben, deren Teilnahme völlig koſtenlos iſt und auf d die Bevölkerung nachdrücklichſt hingewieſen wird. Bei all W Vorſicht es nur zu begrüßen, wenn recht viele olksgenoſſen ſich an der Einbringung der in unſeren Wäl⸗ dern zurzeit anfallenden Pilzſchätze beetiligen, die eine werk⸗ volle Bereicherung unſeres Speiſezettels und eine Verbrei⸗ terung unſerer Ernährungsgrundlage im Rahmen Vierfahresplanes darſtellen. Firmſchan. Heiraten auf dem Land Heiratsgeld, Einrichtungsdarlehen, Einrichtungszuſchuß. Nach der Verordnung des Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan zur Förderung der Landbevölkerung vom 7. Jult 1938 kann dem Landarbeiter bei der Verehelichung ein Herratsgeld von insgeſamt etwa 1800 Mark gewährt werden. Erſtens erhält der Landarbeiter das übliche Ehe⸗ ſtandsdarlehen, das mit etwa durchſchnittlich 600 Mark an⸗ zusetzen iſt. Dieſes Eheſtandsdarlehen wird zinslos geſtun⸗ det und nach 10 Jahren gänzlich erlaſſen, wenn die Ehegat⸗ ten nachweiſen, daß einer von ihnen während der Stundungs⸗ friſt 10 Jahre ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſt⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Ländliche Handwerker im Sinne des Geſetzes ind Handwerker, die ihre Berufstätigkeit in einer ländlichen Gemeinde ausüben. Ferner kann auf Antrag außer dem Eheſtandsdarlehen ein Einrichtungsdarlehen im Betrag von 800 Mark gewährt werden, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen eine Tätigkeit in der Landwirtſchaft ausgeübt haben. Wenn dies nur für einen der beiden Ehe⸗ gatten zutrifft, ſo beträgt das Einrichtungsdarlehen 400 Mark. Die Gewährung des Eheſtandsdarlehens iſt gleichfalls an die ugung geknüpft, daß einer der Ehegatten vor der Ehe⸗ ſchlleßung mindeſtens fünf Jahre landwirtſchaftlich tätig ge⸗ weſen iſt. Das Eheſtandsdarlehen wird in Bedarfs de ckungs⸗ ſcheinen für Möbel und Hausrat gewährt, während das Einrichtungsdarlehen in bar gezahlt wird. Ueber eine Verwendung beſtehen keine Vorſchriften, ſodaß es auch zur Beſchaffung von Vieh und ſonſtigem Wirtſchafts⸗ gerät dienen kann. Es wird durch Arbeit getilgt und ver⸗ mindert ſich nach Ablauf von 10 Jahren um 500 Mark, in jedem weiteren Jahre um 100 Mark, ſodaß es normalerweiſe nach 13 Jahren getilgt iſt. Außerdem kann ein Einrichtungszuſchuß von 400 Mark bezw. 200 Mark gewährt werden. Dieſer Einrich⸗ tungszuſchuß, der alle fünf Jahre erneut gezahlt wird, iſt nicht rückzahlbar und weder uͤbertragbar noch pfändbar. Er iſt alſo ſeinem Weſen nach als Treueprämie anzu⸗ prechen. Insgeſamt kann demnach der Landarbeiter bei ſeiner Verheiratung an Eheſtandsdarlehen, Einrichtungsdarlehen und Einrichtungszuſchüſſen rund 1800 Mark erhalten. Er braucht hierfür keine Zinſen zu entrichten, noch überhaupt hiervon etwas zurückzahlen, wenn er bei ſeiner Landarbeit bleibt. Ar⸗ beits⸗ und Wehrdienſt ſowie Zeiten der Krankheit oder der Erwerbsloſigkeit werden auf die Tätigkeit in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker angerechnet. Beſonders wichtig iſt die Beſtimmung, daß auch ſolche Perſonen als Landarbeiter oder als ländliche Handwerker gel⸗ ten, die im land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Betrieb oder im ländlichen Handwerksbetrieb von Ver wandten aufſtei⸗ gender Linie überwiegend beſchäftigt ſind, wie z. B. Bau⸗ ernſöhne und ⸗köchter oder Kinder von ländlichen Handwerkern, die auf dem elterlichen Hof oder im elterlichen Betrieb arbeiten. „Dienſt am Pferde“ Berufsbildung des Jungbauern Freiburg i. Br. Die dem Reichsnährſtand angeglieder— ten Reit⸗ und Fahrſchulen ſind die Träger der Ausbildung im„Dienſt am Pferde“. Auf dieſen Schulen ſollen neben der Ausbildung von Anfängern vor allen Dingen die Leh⸗ ter für die Reiterorganiſationen im Lande, die Lehrer für die Wanderlehrgänge und für die Lehrgänge an den Land⸗ et heran⸗ und weitergebildet werden, damit dieſe Berufsausbildung in ganz Deutſchland einheitlich er⸗ 5 fe bei der SA und ½. olgt. Dieſe Hilfslehrkräfte werden ferner benötigt als Hilfs⸗ Die Berufsausbildung des Jungbauern für den Dienſt am Pferd dient allen Aufgaben, die dem Landwirt zufal⸗ len, bei denen er ſich intenſiv mit ſeinem Arbeitskameraden „Pferd“ beſchäftigen muß. Nicht nur auf gründliche Aus⸗ bildung im Reiten und Fahren wird beſonders Wert ge⸗ legt, ſondern es erfolgt auch praktiſche Ausbildung in War⸗ tung und Pflege, Fütterung und Tränken, richtigen Um⸗ Körg mit Pferden. Der theoretiſche Unterricht umfaßt Körperbau, Beurteilung von Gang und Gebäude, Zahn⸗ alter. Beurteilung des Pferdes auf ſeinen Gebrauchswert, Hufbeſchlag und Hufpflege, Behandlung erkrankter und verletzter Pferde uſw. Die badiſche Reit⸗ und Fahrſchule in Freiburg i. Br., Kappelerſtraße 29, die mit zwei ſtaatlich geprüften Lehrern beſetzt iſt, hat noch Freiſtellen des Reichsnährſtandes für die nächſten Monate offen. Vergütet werden Fahrtkoſten 3. Klaſſe für Hin⸗ und Rückfahrt, freie Unterkunft und Ver⸗ pflegung. Anfragen und Anmeldungen ſind zu richten an die Vereinigung zur Hebung des Pferdeſportes e. V., Frei⸗ burg i. Br., Rottecksplatz 11. Wer ſeine Pflichten als Verkehrsteilnehmer verletzt, handelt gewiſſenlos geen g ſelhſt— und gegen ein Voll „Meilenſſeine des Oritten Reiches“ Ein neues Buch von Alfred-Ingemar Berndt. Im Zentralverlag der NSDAP Franz Eher Nachf. er⸗ ſcheint ſoeben ein neues Buch von Alfred⸗Ingemar Berndt, dem Verfaſſer des erfolgreichen Buches„Gebt mir vier Jahre Zeit“. Das neue Buch trägt den Titel„Meilenſteine des Dritten Reiches— Erlebnisſchilderungen großer Tage“, Es iſt der deutſchen Preſſe gewidmet. Der Verfaſſer hatte durch ſeine berufliche Tätigkeit Ge⸗ legenheit, alle großen Tage im Leben unſeres Volkes mit⸗ zuerleben. Er iſt daher in der Lage, außerordentlich getreue und ſpannende Darſtellungen über Tage zu geben, die einen weſentlichen Beitrag zur Geſchichtsſchreibung des Dritten Reiches darſtellen. Aus der großen Zahl der Kapitel ſei nur herausgegriffen:„Der Tag der Machtergreifung“,„Der Tag von Potsdam“,„Hindenburgs Tod“,„Kampf um die Saar“,„Das Rheinland wird frei“,„Der Marſch ins Groß⸗ deutſche Reich“ und ein Kapitel„Drei Begegnungen“, das die drei Treffen zwiſchen Adolf Hitler und Muſſolini in den Jahren 1934, 1937 und 1938 ſchildert. Im Vorwort betont Berndt, daß neben dem hiſtoriſchen Buche das ſournaliſtiſche Buch ſtehen müſſe, neben der wür⸗ digenden Geſchichtsſchreibung, die Abſtand von den Dingen brauche, die fournaliſtiſche Darſtellung, die Empfinden und Eindrücke der Generation feſthalte, die nicht Geſchichte als und Geſchichte ſchrieb ſondern Geſchichte machte. Wenn man Bürgſchaft übernimmt. Von Dr. H. Wan⸗ dreh. Verlag Wilhelm Stollfuß in Bonn. RM 1.— — Was haben Sie zu beachten, wenn Sie Bürgſchaft leiſten? Sind Sie über Form, Umfang, Rechte und Anſprüche einer Bürgſchaft unterrichtet? Wiſſen Sie, daß Sie ſich durch Unterſchreiben einer ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaft faßt jeder Möglichkeit einer Einwendung begeben? Kennen Sie die Tragweite der ſo leicht zugeſicherten Schuldübernahme? Es wird Ihnen kaum möglich ſein, ſich die reſtlichen Beſtim⸗ mungen all dieſer Fragen zu vergegenwärtigen. In treff⸗ ſicherer Art und Weiſe gibt Ihnen das vorliegende Bänd⸗ chen das unbedingt Wiſſenswerte und bewahrt Sie vor Schaden, der Ihnen aus reiner Gefälligleit erwachſen kann. Ein Anhang mit Muſtern für Klagen rundet das Dargebo⸗ tene ab und läßt die Anſchaffung umſo lohnender erſcheinen. Verwertung unreifer Tomaten Nicht alle Tomaten kommen im Herbſt voll Am die unreifen Früchte vor Verderb zu ſchützen, müſſen ſie bei beginnendem Froſt geerntet werden. Will man rote Tomaten bis Weihnachten zur Verfügung haben, wer⸗ den die grünen Tomaten vor Eintritt der erſten Fröſte ah⸗ genommen und ſehr ſorgfältig ſortiert. Es dürfen auf keinen Fall Beſchädigungen, Niſſe oder Flecke daran ſein. Mit einem ſauberen, trockenen Tuche abgewiſcht, werden ſie in Kiſten oder flache Körbe geſchichtet, und zwar in höchſtens 6 bis 8 Lagen. In die Kiſten legt man abwechſelnd eine Schicht Torfmull und eine Schicht Tomaten. Die Früchte dürfen ſich aber nicht gegenſeitig berühren; über das Ganze kommt eine Zeitung, dann wieder Torfmul! uſw., bis die Kiſte voll iſt. Mit einem Deckel verſchloſſen wird die Kiſte dann in einen trockenen, froſtfreien Raum geſtellt. Will man die Tomaten ſchnell zur Reife bringen, ſtellt man ſie in einen etwas wärmeren Raum. zur Reife. Beliebt und bekannt iſt auch das ner Tomaten in Weineſſig. genau wie Eſſiggurken behandelt und entſprechend verwerlet. Nach ſorgfältigem Abwaſchen legt man die Früchte in große Gläſer oder Doſen, fügt Pfefferkörner und Perlzwiebel hinzu und gieß! Weineſſig darüber. Nach einigen Tagen muß dann der Eſſig abgegoſſen, aufgekocht und von neuem über die Früchte gegoſſen werden. Die Gläſer oder Doſen werden nunmehr gut verſchloſſen. Auch genau wie Salzgurken kön⸗ nen die Tomaten eingelegt werden. Beides, ſowohl die Wein⸗ eſſig⸗ wie die Salztomaten, werden von Feinſchmeckern den Gurken im Geſchmack und Genußwert gleichgeſetzt. Einmachen grü⸗ Die Tomaten werden — Von den Hagebutten. Bald iſt die Zeit gekommen, da die Hagebutten ſich gerötet haben und die Früchte an den Heckenroſenſträuchern reif geworden ſind. Ueberall, wo Ha⸗ gebutten wachſen, ſieht man Frauen und Kinder damit be⸗ ſchäftigt, die roten leuchtenden Köpfchen an den Dorn⸗ hecken zu ſammeln. Im Volksmund werden die Hagebutten auch Hagebutzen genannt. Sie enthalten Zucker, Apfel⸗ und Zitronenſäure, Gerb⸗ und Harzſtoff ſowie Salz Aus ihnen wird der heilkräftige und wohlſchmeckende Hagebuttentee gemacht, der gegen Blaſen⸗ und Nierenleiden angewendet wird. Die fürſorglichen Hausfrauen bereiten aus dem Ha⸗ gebuttenmark eine feinmundende köſtliche Marmelade, die, aufs Brot geſtrichen, ausgezeichnet ſchmeckt. Nicht zu ver⸗ achten iſt auch die Hagebuttenlitßr Marktberichte (Ohne Gewähr). Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermiktet Mannheim vom 19. September: Es notierten: Roggenvoll⸗ kleie plus 50 Pfg. ab 1. 10. 38. Alle andere Notierungen unverändert. * Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 19. Sepkember: Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 19.80, W 11 20, W 12 20.10, W' 13 20.20, W 14 20.50, W' 18 20 70, W̃ 19 20.90, W 20 21.10; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18.30. R 12 18.40, R 14 18.60, R 15 18.70, R 16 18.90. R 17 19, R 18 19.10. R 19 19.30; Weizenmehl Type 812 Feſtpreis⸗ eb. W 13 28.85, W 16 28.85, We 18 28.85, Wᷣ' 19 28.85, Kreis Alzey 20 28.85, Kreis Worms 20 29.20; Roggen⸗ mehl Type 997 Feſtpreisgeb. R 12 22.45, R 15 22.80, R 16 22.95, R 18 23.30, R 19 23.50; Weizenfuttermehl 13.60: Weizenkleie W 13 10 75, W 16 10.90, W̃ 18 11, W 19 11.10, W' 20 11.20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9.95, R 15 10.15, R 16 10.25, R 18 10.40. R 19 10.50; Wieſenheu 5 bezw. 5.80 bezw. 6; Weizenſtroh 2.80; Roggenſtroh 2.90 bis 3; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2.40 bis 2.50; Kleeheu 7 bis 7.50 Mark. Julammenfunſt im„Pömen“, Landjugend 1 D. Heute Dienstag Abend 8.30 Ahr eſtloſes Erſcheinen wird erwartet. Der Ortsjugendwart. ia In Maren FFP und verwende für Parkett. und Linoleum KINE SS A. Bohnerwachs. Eine Mkg⸗ Dose reicht für 46 Zimmer. S J., Gef. 47/171. Mittwoch, antreten am H J.-Heim. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 21. Sept. 38, abends 8 Uhr, . heule ſriſch: wundervollen Spiegel Süßbüßgzlinge 7 a N 15 ede 1 8 ache Heringsſalat Ver. mahlungs-Mar fen %%% é ist und nach dem Aufpolieren 50 eee Send Oratulalions- Marten empfiehlt daß man mit Kollnops 5 V 70 SOHNFRWACH S Bratheringe Rarlen für geschentzwoche Sil die Mäſche ſpült; 5 ee, iu Nachf. Meng unten werden angeferigt in der 2 8 N e ae Nedtar-Hole-Oructerei Wirtschaft„Plinz Man“. ſalat.] Ammann 8 M f 5— Mittwoch früh l. n 0 Im fflifswerk„mutter und ßind I Schlachtfest. ee mene n aut ben e mutter in krholun ein b l 18 oder krank iſt. 9 278 Rane n 14 1 beiſch ſtehen bereit, an ihrer Stelle un⸗ Hierzu ladet 1 1 9 I Gueerhaltener e Ernſt Wolf Wtw. Knaben⸗ Aaedddmdmmednddmmmmmdmmmnme Verlobungs- Marlen nimmt entgegen Heute Dienstag und morgen Eingetroffen: Sopaſchrot. Beſtellungen zur Lieferung gelbfleiſchiger Speiſekartoffeln Mex. Schmich. Anzug (10-12 Jahre) zu verkaufen. 2 5 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. Wer Kann Aufſchluß geben? Geſtern Mittag Mittwoch, je abends 8.15 Uhr der große Abenteurerfilm von Sklaverei auf dem Meere. Nach dem Roman von S. King. EAL ASL zweckmüäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren⸗Preiſe weil durch die Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzielt wird wurde meine Katze auf der Gewann vor der Lahrer⸗ ſtraße derart an⸗ eſchoſſen, daß ich e vom Tierarzt töten laſſen mußte. O. Wahl, Lahrerſtraße 17. HILFE S VERK Ulle anòſinò Sudtiendewſche ſchechllchen Seldalksse dur Gewolltllloketen gene 0 Half cechiſches Mitär bei den detendentccheh 0 cen