D = F een A Dezugspreis Monatlich Mz. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto Karlsruhe 78439. Tages- und) Azegenblaft . für M eim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.—.A. VIII. 38. 1140 Montag, den 26. September 19388 Nr. 225 88. Jahrgang Deutſch⸗engliſche Friedenspolitik Das Ergebnis der Godesberger Verhandlungen. In dem Augenblick, als der Führer und der eng⸗ liſche Miniſterpräſident Chamberlain ſich zu ihren abſchließenden Beratungen am Freitagabend zuſammen⸗ ſetzten und ſich über die friedliche Löſung der ſude⸗ tendeutſchen Frage einig waren, machten die Prager Machthaber einen verzweifelten Verſuch, die Friedens⸗ bemühungen von Godesberg zu ſprengen. Von Frieden war die Rede am Rhein. An der Moldau wurde während⸗ deſſen mobil gemacht. Gleichzeitig verſuchten die bekannten Lügenfabrikanten, durch die verſchiedenſten Panik⸗ meldungen Unruhe in aller Welt zu ſtiften. Den ſchänd⸗ lichen Kriegsgerüchten und den Verſuchen, Kriegspfychoſe zu erzeugen, ſteht die amtliche deutſche Mitteilung über die dreiſtündige abſchließende Beſprechung zwiſchen dem Führer und dem engliſchen Miniſterpräſidenten entgegen. Die in freundſchaftlichem Geiſte gehaltenen Beſprechungen zwiſchen dem Führer und dem engliſchen Premierminiſter, ſo heißt es in der amtlichen Mitteilung, wurden mit der Ueberreichung eines deutſchen Memorandums, das die endgültige deutſche Stellungnahme zur Lage im Sudeten⸗ land enthält, beendet. Der engliſche Premierminiſter hat es- übernommen, dieſes Memorandum der tſchecho⸗flowa⸗ kiſchen Regierung zu übermitteln. Und es heißt weiter, der Führer ſprach dem britiſchen Premierminiſter und der britiſchen Regierung bei dem Beſuch Chamberlains am Freitagabend im Hotel Dreeſen ſeinen und des deutſchen Volkes aufrichtigen Dank aus für die Bemühungen zur Herbeiführung einer friedlichen Löſung der ſudetendeutſchen Frage. Dieſe Sprache iſt völlig unmißverſtändlich, und es ge⸗ hört ſchon die ganze Verantwortungsloſigkeit von Deſpe⸗ rados dazu, gegenüber dieſem klaren Bekenntnis zum Frieden die Welt mit Kriegsgeſchrei zu erfüllen. Ward Price: Wahrheit über Godesberg Aufſchlußreich iſt in dieſem Zuſammenhang ein Be⸗ richt des bekannten engliſchen Journaliſten Ward Price, den er ſeiner Zeitung, der Londoner„Daily Mail“, aus Godesberg über ſeine Eindrücke ſandte, die er aus einer Unterhaltung mit führenden deut⸗ ſchen Perſönlichkeiten gewonnen hat. „Sie würden der Welt einen Dienſt erweiſen“, ſo habe man ihm geſagt,„wenn Sie die Panil zerſtreuten, die wir aus anderen Ländern hören und die nicht der im Hotel Dreeſen vorherrſchenden Atmoſphäre entſpricht. Hitler und Chamberlain ſind im Augenblick dabei, den Frieden zu erwägen, nicht aber den Krieg vorzubereiten.“ Der Premierminiſter habe ein Memorandum Hitlers vor ſich, ſo berichtet Ward Price weiter, das nichts anderes als die Durchführung der bereits angenommenen Vor⸗ ſchläge über die Abtretung des ſudetendeutſchen Gebietes enthalte. Wenn die Tſchechen zuſtimmten, ſo habe man ihm erklärt, die Deutſchland durch den franzöſiſch⸗engliſchen Plan bereits zugeſtandenen ſudetendeutſchen Gebiete zu evaluieren, dann werde es keinen Konflikt geben. Sowohl Chamberlain wie der Führer ſind beide für den Frieden. Und alle, die guten Willens ſind, ſollten ſie beide in ihrer Friedensarbeit unterſtützen, ſtatt die Welt durch falſche Nachrichten in Panik zu verſetzen. Wieder in London Herzlicher Abſchied auf dem Kölner Flughafen. 5 Der britiſche Erſte Miniſter Neville Chamberlain trat am Sonnabendvormittag mit den Herren ſeiner Beglei⸗ tung von Köln aus den Rückflug nach London an. Um 11.10 Uhr traf die Wagenkolonne mit dem Premierminiſter und dem Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribben⸗ trop, ſowie den Herren ihrer Begleitung auf dem Rollfeld ein. Die ½ Ehrenkompanie trat unter Gewehr, die bri⸗ tiſche Nationalhymne klang auf. Nach kurzer Begrüßung des engliſchen Premier⸗ miniſters und des Reichsminiſters von Ribbentrop, in deren Begleitung man wieder u. a. den Staatsſekretär Freiherrn von Weizſücker, den Chef des Protokolls, Ge⸗ ſandten Freiherrn von Doernberg, den britiſchen Botſchaf⸗ ter in Berlin, Sir Nevile Henderſon, und den deutſchen Botſchafter in London, Dr. Dirkſen, ſah, durch Gauleiter Grohs und die übrigen deutſchen Perſönlichkeiten ſchritt Premierminiſter Chamberlain in Begleitung des Reichs ⸗ miniſters des Auswärtigen die Front der Ehrenkom ⸗ panie ab. Chamberlain wandte ſich danach an den Kompanieführer mit den Worten:„Ich gratuliere zu die⸗ ſer vorzüglichen Haltung der Truppe!“ Er bat den Reichs⸗ außenminiſter, dies wörtlich zu überſetzen. Der Premierminiſter begab ſich danach ſogleich zum Flugzeug, deſſen Motoren inzwiſchen angeworfen waren. Mit kurzen Worten und einem kräftigen Händedruck ver⸗ abſchiedete ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, von Premierminiſter Neville Chamberlain, der ſich darauf in gleich herzlicher Weiſe auch von dem engliſchen Botſchafter Henderſon und den deutſchen Per⸗ ſönlichkeiten verabſchiedete. Noch einmal ſtellte ſich Cham⸗ berlain dem Kreuzfeuer der Photographen, dann beſtieg er mit ſeiner Begleitung die Maſchine. N hinter verſchloſſenen Türen um Völkerſchickſale Große Volkskundgebung im Berliner Sportpalaſt— Ge⸗ meinſchaftsempfang im ganzen Reich Berlin, 26 September. Der Reichspropagandaleiter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, Reichsminiſter Dr. Goebbels, gibt bekannt: Am Monkag, den 26. September, abends 8 Uhr, findef im Sportpalaſt in Berlin eine große Volkskundgebung ſtatt. Der Führer ſprichk! Dieſe Kundgebung wird auf alle deutſchen Sender überkragen. Sie wird in allen Städten und Dörfern des Reiches von denjenigen, die ſelbſt nicht im Beſitz eines Kundfunkapparates ſind, im Gemeinſchaftsempfang auf⸗ genommen. Die Ortsgruppenleiter der Parkei haben ſofort mit den Vorbereitungen zu dieſem Gemeinſchafksempfang zu be⸗ ginnen. Es darf im ganzen Reiche niemanden geben, der nicht über den Rundfunk Zeuge dieſer hiſtoriſchen Kundgebung würde. Wieder einmal wird in hiſtoriſcher Stunde der Führer zum deutſchen Volke ſprechen. Er wird vor aller Oeffen.⸗ lichkeit ſeine und der Reichsregierung Auffaſſung und Ab⸗ ſichten darlegen, denn er kennt keine Geheimdiplomatie, die würfelt. Hier zeigt es ſich, wie der Führer des autoritären Staates ſeinem Volke vertraut Und wenn das deutſche Volk auf öffentlichen Plätzen, in Sälen und in den Wohnungen an den Lautſprechern den Worten des Führers begeiſtert lauſcht, dann läßt das erkennen, wie herzlich auch dieſes Vertrauen vom Volke erwidert wird. Führer und Volk ſind eins:„Führer befiehl, wir folgen!“ Dieſe alte nationalſozialiſtiſche Parole bringt am ſchönſten das Weſen des Dritten Reiches als einer wahren Demokratie zum Ausdruck. In dieſer Stimmung erwärtet Deutſchland die Führerrede. Endgültige Löſung unerläßlich Muſſolini ſpricht von Padua aus zur Welt. Mit größter Spannung erwartete ganz Italien am Sonnabend nach dem Communiqué über die Schluß⸗ ſitzung der deutſch-engliſchen Beſprechungen die Rede des Duce in Padua. Muſſolinis Einzug glich einem wahren Triumphzug. Auf den Plätzen wogten von hohen Maſten die Trikoloren und die Flaggen der Partei. Triumph⸗ bögen ſpannten ſich über die engen Gaſſen. Das rieſige Oval des Prato della Valle, jenes hiſtoriſchen intereſſan⸗ ten Platzes, bot einen überwältigenden Anblicl. Hun⸗ derttauſende waren hier zuſammengeſtrömt, um Muſſolini zu hören. 8 Nach einer Rundfahrt zu den verſchiedenſten Schöp⸗ fungen des Faſchismus in allen Teilen der Stadt traf der Duce gegen Mittag auf dem Prato-Platz ein, wo ihn ein unbeſchreiblicher Jubel empfing. Hier wurden ihm zu⸗ nächſt die Schlüſſel von 301 neuen Bauernhäuſern über⸗ reicht, worauf mit einer ſymboliſchen Handlung die Oeff⸗ nung und Einweihung dieſer Häuſer und der übrigen Arbeiten des faſchiſtiſchen Regimes vorgenommen wurde. Dann ſprach Muſſolini in großer Rede über die weltbewe— genden europäiſchen Ereigniſſe. Geſtern, ſo führte Muſſolini aus, ſchien es, daß man mit der von Prag erfolgten Annahme des ſogenannten franzöſiſch⸗engliſchen Planes vor dem Abſchluß ſtehe. Aber es iſt das eingetreten, was ſo oft in den ſogenannten demokratiſchen Regimen eintritt: Die Regierung, die jenen Plan annahm, hatte die moraliſche Pflicht, im Amte zu bleiben, um den Plan zur Annahme zu bringen. Sie aber zurückgetreten. Ihr Platz wird jetzt von einem General eingenommen, den alle als allzu großen Freund Moskaus bezeichnen. Der erſte Akt dieſer neuen Regierung iſt die Ausrufung der allgemeinen Mo⸗ biliſierung geweſen. Gegenüber dieſer Tatſache, die zu dem Terror⸗Regime hinzulommt, das die Tſchechen im ſudetendeutſchen Gebiet zur Anwendung bringen, hat Deutſchland den äußerſten Beweis der Mäßigung gegeben. Es hat Forderungen an Prag geſtellt und hat für ihre Beantwortung Zeit bis zum 1. Oktober gegeben. Es ſind alſo genau ſechs Tage, in denen die Prager Regierung den Weg zur Ein⸗ ſicht wiederfinden kann, da es wirklich widerſinnig, und ich füge hinzu, verbrecheriſch wäre, daß Millionen Euro⸗ päer ſich nur deswegen aufeinanderſtürzen ſollen, um die Herrſchaft des Herrn Beneſch aufrechtzuerhalten. Aber es wäre ein ſchwerer, ja außerordentlich ſchwerer Fehler, wenn man dieſer geduldigen Haltung Deutſchlands eine falſche Auslegung geben wollte. Denn in den demo⸗ kratiſchen Regimen iſt die Unverantwortlichkeit an der Tagesordnung, weil jeder daran denkt, die Verantwor⸗ tung auf den anderen, auf den Nag, garn abzuwälzen. In den ſogenannten totalitären Regime eine ſolche Ver⸗ ſchiebung der Verantwortlichkeitn! lich. 8 Nicht zwei Länder, ſondern ein Block Das Problem, das jetzt vor das Gewiſſen der Völ⸗ ker geſtellt worden iſt, muß in integraler und end⸗ gültiger Weiſe gelöſt werden. Es iſt Zeit für eine ſolche Löſung. Falls ein Konflikt dennoch aus⸗ brechen ſollte, ſo iſt die Möglichkeit gegeben, ihn zu lokaliſieren. Aber es ereignet ſich in dieſen Tagen, daß die Parteien die Tendenz in den Weſtländern an⸗ nehmen, daß jetzt der gegebene Augenblick gekommen ſei, um ſich mit den totalitären Staaten auseinanderzuſetzen und mit ihnen abzurechnen. In dieſem Fall werden ſie ſich nicht zwei Ländern gegenüberbefinden, ſondern zwei Ländern in einem einzigen Block(Stärkſter Beifall). Falls es in Italien einen Prozentſatz von Leuten geben ſollte, die ſich immer hinter den Fenſterläden ver⸗ ſtecken, jene Leute, die ich moraliſch als„Bourgeois“ be⸗ zeichne, ſo erkläre ich, daß ſie ſofort außer Kampf geſetzt werden. Von dieſem Padua aus, das vor 20 Jahren faſt auf den Tag genau den Anſchluß jenes jahrhundertealten und unabwendbaren Zuſammenſtoßes zweier Völker und zweier Weltanſchauungen erlebte, von dieſem Padua mit ſeiner glorreichen Hochſchule, von dieſem Padua, das jahrhundertelang die Schule des glühenden Patriotis⸗ mus war, und das ich als eine der dynamiſchſten Städte Italiens betrachte, das mir heute die Kräfte des Re⸗ gimes in einem Aufmarſch gezeigt hat, den ich ohne Rhetorik einfach als überwältigend bezeichnen kann, habe ich nicht das Bedürfnis, das italieniſche Volk dadurch zu verletzen, daß ich ihm empfehle, auch in den nächſten Tagen die unerſchütterliche Ruhe zu behalten, die es bis jetzt bewieſen hat. Ich weiß, daß jeder von euch, daß ihr alle für jedes Ereignis bereit ſeid.(Stürmiſche Ja⸗Rufe.) Dieſe eure Antwort, dieſer euer orkanartiger Schrei iſt im näm⸗ lichen Augenblick von der Welt vernommen worden, und durch mich und euch hat das ganze italieniſche Volk ge⸗ antwortet.“(Ungeheurer, ſtürmiſcher, nicht endenwollen⸗ der Beifall.) Faſt nach jedem Satz donnerte die Begeiſterung los, wenn Muſſolini mit ſeiner unbeſchreiblich treffenden Sprache die internationale Situation erläuterte. Immer begeiſterter wurden die Maſſen, immer dröhnender der Beifall, der ſich nach Schluß der Anſprache zu einem Beifallsorkan ſteigerte, der minutenlang nicht enden wollte. Italiens Bereitſchaft Eine Warnung an die Demokratien.— Neue Rede Muſſolinis. Muſſolini, der Sonntag vormittag in der Umgebung von Vivenza eine Reihe von Anlagen und Werken beſich⸗ tigte, hat am Sonntagmittag in Vivenza, von Hundert⸗ tauſenden ſtürmiſch begrüßt, folgende Anſprache gehalten: „Wenn Anſprachen Reden im traditionellen Sinne des Wortes wären, würde ich mich hüten, meinen Anſprachen der letzten Tage eine neue hinzuzufügen. Meine Anſpra⸗ chen ſind aber, wenigſtens unter dem Geſichtspunkt ihrer Kürze, keine Reden, ſondern vielmehr eine unmittelbare Fühlungnahme mit der Seele des Volkes. Seit geſtern hat das begonnen, was man Paſſionswo⸗ che des harrenden Europas nennen kann. Es iſt heute allge⸗ mein anerkannt, daß in den Friedensverträgen von 1919 ehler gemacht worden ſind. Ich habe das ſeit 1921 er- annt. Ich bitte Euch aber, mir keine prophetiſchen Eigen⸗ ſchaften beizulegen, denn die Propheten gehören nicht zu unſerer Raſſe. Es war ſchon damals leicht vorauszuſehen, was in dieſen Tagen vor ſich gehen wird. Was muß mau aber nach einem Fehler fun? Ihn wieder gulmachen. (Stürmiſche ZJuſtimmung und heil-Hitler⸗Rufe.) Nach der Weisheit unſerer Vorfahren i Irren menſchlich, aber auf dem Fehler beharren teufliſch. Nun will man aber ſene Fehler nicht nur nicht wieder gutmachen, die man 3. B. mil der Aufblähung der ee ee beging, ſondern man will dieſen Fehler beibehalten und deshalb ſollen ſich die Bölker Europas bekriegen. 5 Vis zu dem Beweis des Gegenteils glaube ich nicht. daß es zu dem kommen wird, was einer der tragiſchſten und widerſinnigſten Irrtümer der Geſchichte wäre. Die ihrer Verantwortung bewußten Männer müſſen aber auch das was man als die widerſinnigſten Hypotheſen bezeichnen könnte, in Betracht ziehen. f Bis ſetzt hal Italien keinerlei militäriſche Maßnah⸗ men getroffen Wenn aber die Demokratien fortfahren. Re. ſerviſten einzuberufen die Grenzen zu verſtärken und ihre Flotte zuſammenzuzſehen, ſo iſt es klar und niemand von uns wird ſich wundern, daß auch Italien ſolche Maßnah⸗ men ergreifen wird. 8 Die Welt hat bereits einen Beweis unſerer Entſchloſſen⸗ heit und unſeres Willens erhalten. Das italieniſche Volk das in den letzten vier Jahren höchſte Kraftproben beſtanden h iſt, wie zuvor bereit, auch künftig Kraflprobe auf ſich zu nehmen das alieniſche Volk hat in dieſen Ta⸗ gen ein einziges Antlitz gezeigt, das Antlitz der Ruhe und der Entſchloſſenheit. Das iſt das Geſicht eines ſtarken Volkes Der Anſprache des Duce folgten koſende, ſich immer wiederholende Ovationen der Zuhörermaſſen Das ganze deutſche Volk nimmt mit Dankbarkeit und Stolz dieſes neue Zeichen der Solidarität und Treue des italieniſchen Volkes zur Kenntnis. Muſſolinis kraftvolle Worte ſind nicht nur eine deutliche Warnung an Prag, ſondern auch ein nicht mißzuverſtehender Wink an andere Mächte. Wenn die Demokratien fortfahren, die verfügbaren Reſerviſten einzuberufen, ihre Grenzen zu verſtärken und ihre Flotten zuſammenzuziehen, dann darf ſich natürlich niemand wundern, wenn auch Italien ſolche Maßnahmen ergreift. 548 5 e Das deutſche Memorandum In Prag überreicht Die kſchechiſche Geſandtſchaft in London gab in den ſpã⸗ ken Abendſtunden des Sont ag eine amtliche Verlautba⸗ rung heraus, welche den Empfang des deulſchen. Memo⸗ randums beſtätigt. Es wurde dem tſche Ho-flowakiſchen Au⸗ ßenminiſter von dem britiſchen Geſandten in Prag über⸗ reicht. *** N 7 Freiheit in kurzer Zeit! Konrad Henlein an die Sudetendeutſchen. Konrad Henlein hat an das Sudetendeutſchtum folgenden Aufruf erlaſſen: „Beneſch hat in ſeinem Haſardſpiel die letzte Karte auf den Tiſch geworfen. Er hat, geſtützt auf eine ver⸗ faſſungswidrige Militärregierung, die allgemeine Mobil⸗ machung verkündet. Ihr, meine Volksgenoſſen in der Heimat, wißt, worum es geht. Kein Deutſcher wird auf Deutſche ſchießen, kein Magyare auf Magyaren, kein Pole auf Polen. Beneſch hat kein Recht, euch zum furchtbaren Brudermord zu zwingen. Seinem Mobiliſie⸗ r ungsbefehl wird kein Deutſcher Folge leiſte n. In kurzer Zeit werdet ihr frei ſein!“ C 7 1 235 48 1 1 b Alles hängt von Prag a En,„ idung übe Krieg und Frieden liegt bei der Tichechen. London, 26. September Das Bild der engliſchen Sonntagspreſſe iſt noch immer verwirrt. Im Vordergrund der Berichte ſtehen die letzten Entwicklungen in London, d. h., es wird beſonders auf die Tatſache verwieſen, daß die franzöſiſchen Miniſter herüber⸗ kommen. Die Anſichten, ob die Lage optimiſtiſch oder peſ⸗ ſimiſtiſch beurteilt werden kann, gehen auseinander. Ueber⸗ einſtimmend weiſen die Blätter jedoch darauf hin, daß die Entſcheidung jetzt zweifelsohne von der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei abhänge. Die Blätter ſtellen Vermutungen darüber an, ob die Tſchecho⸗Slowakei annehmen wird. den Be en der Londoner Sonntagspreſſe ſind auch Störungsmanöver zu verzeichnen, wie zum der Bericht des diplomatiſchen Korreſpondenten der„Sunday Times“, der zu unterſtellen verſucht, daß die deutſchen Forderungen„weit über das erträgliche Maß hin⸗ allsgingen“. Die Blätter betonen, daß Chamberlain nunmehr wegen eines Verhaltens in Godesberg das ganze Land hinter ſich habe. Die Kritik an Chamberlain iſt vollſtändig verſtummt. Die deutſchen Proſſof gegeben und zu bſerver“ berg den Eindruc 1 des⸗ 1„daß der Frieden noch immer gerettet werden könne, wenn alle Seiten Zurückhaltung übten. Der„People“ bemerkt, daß Deutſchland mit Aus⸗ nahme der zeitlichen Begrenzung des deutſchen Memorandums lediglich die Durchführung der Konzeſſionen verlange, denen Prag kurz vor dem Fall der Hodza⸗Regierung zugeſtimmt habe In London und Berlin erkenne man nunmehr, daß von der Antwort Prags das Schickſal der ganzen Welt abhänge. „News of the World“(nahezu vier Millionen Wif⸗ lage) ſchreibt unter der Ueberſchriftͥ„Krieg oder Frieden in der Hand der Tſchecho⸗Slowakei“—„Der Premierminiſter erklärt, daß die Ausſichten nicht hoffnungslos ſeien“, wenn Frankreich der Tſchecho⸗Slowakei rate, den deutſchen Plan anzunehmen, werde der Frieden aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach gewahrt werden. „Sunday Expreß“(Beaverbroch iſt optimiſtiſch und ſchreibt über ſeine Meldungen„Neue Hoffnung erhebt ſich in Europa— Werden die Tſchechen Hitlers Altimatum an⸗ nehmen?“ Im Leitartikel erklärt das Blatt, daß der neue deutſche Plan von Prag angenommen werdet müſſe. Die liherale„Sunday Chronicle“ überſchreibt ihre Meldungen: „Der Premierminiſter erklärt, wir müſſen weitere Anſtren⸗ gungen machen, um den Frieden zu ſichern“. Das Blatt hebt in ſeinem Bericht hervor, daß Großbritannien das deutſche Memorandum, das tatſächlich auf ein Ultimatum hinaus⸗ laufe, Prag übermittelt habe, daß aber kein engliſcher Druck auf die Tſchecho⸗Slowakei ausgeübt worden ſei. Das Blatt berichtet weiter, franzöſiſche Staatsmänner hätten, als ſie den Plan durchgeſehen hätten, erklärt, ſie glaubten, daß ſich eine Regelung erreichen laſſen werde. Kabinettsſitzung in London Das britiſche Kabinett trat am Sonntag vormittag, wie vorgeſehen, um 10.30 Uhr zu der Kabinettsſitzung zuſam⸗ men, um über die internationale Lage zu beraten. Nach etwa zweieinhalbſtündiger Beratung wurde die Kabinetts⸗ ſitzung kurz nach 13 Uhr unterbrochen, um dem Premier⸗ miniſter Gelegenheit zu geben, den König aufzuſuchen Wenige Minuten nach Abſchluß der Sitzung begab ſich Chamberlain in den Buckingham⸗Palaſt, wo er dem König ausführlich über ſeine Beſprechungen mit dem Führer Be⸗ richt erſtattete. Die Sitzung wurde dann um 15 Uhr fort⸗ geſetzt und um 17 Uhr abgeſchloſſen. Kabinettsrat in Paris Eine amtliche Mitteilung Paris, 26. September. Am Sonntag nachmittag um 14.30 Uhr iſt unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Daladier ein Kabinettsrat zuſammengetreten. Er endete um 16.30 Uhr. Der Innen⸗ miniſter verlas anſchließend vor der Preſſe folgende amt⸗ liche Mitteilung: „Der Kabineltsrat hat den Bericht des Miniſterpräſiden. und des Außenminiſters über das vom Reichskanzler dem Premierminiſter Chamberlain überreichte Memoran⸗ dum gehört Der Kabinektsrat hat einſtimmig die Erklä⸗ rungen gebilligt, die Daladier und Bonnet in London der engliſchen Reglerung abzugeben beabſichtigen. Kundt verhaftet Auch Reichsdeulſche feſtgenommen Der Vorſitzende des Parlamentariſchen Klubs der Su⸗ detendeutſchen Parlei, Abgeordneter Kundt, der ſich wäh⸗ tend der ganzen letzten 14 Tage in Prag aufhielt, iſt am Samstag von der lſchechiſchen Polizei verhaftet worden. Der Vorſitzende und der Stellvertretende Vorſitzende des Deutſchen Hilfsvereins in Prag wurden am Samstag früh von Polizeibeamten aus ihren Wohnungen geholt und während des ganzen Tages feſtgehalten, gegen Abend aber entlaſſen Wie verlautet, ſind im geſamten kſchechiſchen Staatsge- biet im Verlaufe des Samstag zahlreiche Reichsdeutſche durch kſchechiſche Polizei feſtgenommen worden. In Tetſchen wurden nach Berichten von reichsdeutſchen Flüchtlingen, die in Bad Schandau eingetroffen ſind, eine Anzahl von Zoll⸗ und Eiſenbahnbeamten, die auf den reichsdeutſchen Bahnhöfen Dienſt machten, gefeſſelt durch die Straßen geführt. Ihr Schickſal iſt vorläufig un⸗ Annt. Am Samstag vormittag wurden der Sonderbe⸗ hterſtatter des Scherl⸗Verlages Wagner und der ſter Korreſpondent einer Reihe von großen deutſchen n, Riedel der ſich auf der Reiſe durch die Tſchecho⸗ zakei befand, ohne Angabe von Gründen von der tſchechiſchen Polizei verhaftet. U* Höfe in Flammen Das Wüten im Braunauer Ländchen Für die fortgeſetzten Terroraktionen der dar„ der Kommuniſten und Soldateska ſind die ge in Merkelsdorf bezeichnend. Es Sudetendeutſche ihre kelsdorf er dem ſich ormierte Kommuniſten befinden, ſogenannte Das bedeutet für die Be⸗ troffenen nichts anderes als Raub, Plünderun 9 und Zerſtörung von Hab und Gut, oft genug noch er⸗ gänzt durch brutale Gewalttätigkeiten. Insgeſamt haben ſich im Braunauer Ländchen in der letzten Nacht die Berhältniſſe zu höchſter Spannung geſtei⸗ gert. Ueberall raſt kſchechiſches Militär und Gendarmerie auf Laſtautos und in Banzerwagen durch die Dörfer. Dabei iſt die St ung der Soldateska nicht gerade roſig, wenn auch dieſe Talſache von den üblichen Gewalttätigkeiten kei⸗ neswegs abhält. Jede Nacht kann man den Schein von grö⸗ ßeren Bränden am Himmel wahrnehmen. Die Beſitzung des Bauern Richard Teuber wurde dem Vernehmen nach von kommuniſtiſchen Brandſtiftern heimgeſucht, ging in hellen Flammen auf und brannte vollftändig nieder. Auch in Rup- persdorf muß eine Beſitzung niedergebrannt ſein. on dort und von Haldſtadt her kamen am Samstag mittag viele wehrpflichtige Sudetendeutſche auf Schleich⸗ wegen über die Grenze, um dem Mobiliſierungsbefehl des taatspräſidenten zu entgehen. Während in Merkelsdorf die Soldateska durch die Straßen raſt, flattern immer noch munter die kürzlich auf dem tſchechiſchen Zoll⸗ haus am Hohen Stein gehißten Hakenkreusfahnen. Gie ſcheuen die Wahrheit Fotog aſieren Verletzter oder Getöteter verboten. Die tſchechiſche Polizeidirektion in Troppau hat folgen⸗ den bezeichnenden Erlaß herausgegeben: „Im Intereſſe der Erhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit verbietet die Polizeidirektion in Troppau in ihrem ganzen Bereich mit Zuſtimmung der Landesbehörden in Brünn das Fotografieren oder Herſtellung von Skizzen oder Plänen ſämtlicher Gegenſtände, Einrichtungen und Vorfüh⸗ rungen, welche mit den in der letzten Zeit ſich ereigneten oder noch ereignenden Indizien in Zuſammenhang ſtehen, ins⸗ beſondere die Verfertigung von Aufnahmen und Abbildungen beſchädigten Gebäude und anderer Objekte, Hängen zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung, der ßen oder Getöfeten und Aehnliches“ —— 4 7 2 ... Wird erſchofſen! Wer S7 P. Abzeichen, Hakenkreuzbinden, Waffen hat. Ein neuer öffentlicher Anſchlag Dresden, 26. September. Flüchtlinge aus 21 Orten teilen mit, daß dort überall um Teil gedruckte, zum Teil hektographierte und mit den nterſchriften der Gemeindevorſteher bzw. der Bürgermei⸗ ſter verſehene Kundma chungen angeſchlagen wurden, in denen ungeheuerliche Strafen für die Sudetendeutſchen feſtgeſetzt werden Dem DNB liegt ein Origin al vor, das aus Tiſſa bei Tetſchen ſtammt und die Unterſchrift des Ge⸗ meindevorſtehers trägt. Die Kundmachung hat folgenden Wortlaut: 5 „Laut Weiſung des Oberſten Generalſtabes geben wir Folgendes bekannt: „1. Das Aushängen von Hakenkreuzfahnen und SDP. Fahnen iſt verboten. Im Ueberkretungsfalle ſoll das bekref. fende Haus angezündet werden. 2. Wer ein SDp.-Abzeichen trägt wird auf der Stelle erſchoſſen. Das Gleiche krifft denjenigen, der eine Haken⸗ kreuzbinde trägt. 5 3. Wenn aus irgendeinem Grunde ein Schuß fällt, ſo darf niemand zu der Stelle hinlaufen oder weglaufen, ſon⸗ dern er ſoll ganz ruhig weitergehen. Wird er jedoch ange⸗ 17 0 ſoll er ſtehenbleiben. Wer dem zuwiderhandelk wird erſchoſſen. 40 5 der Straße dürfen nicht mehr als zwei Perſonen zuſammengehen. 5. Das Tragen von Waffen ſowie ihr Beſitz wird mik ſofortiger Erſchießung beſtraft. a Falls außergewöhnliche Ereigniſſe einkreten, iſt nur 118 9 Kindern und Greiſen, ſoweit gegen dieſe nichts vor⸗ iegt, der Grenzübertritt geſtattet.“ Neuerdings treffen größere Mengen von Flüchtlingen ein, weil die Soldaten Hausſuchungen halten und jeden, bei m Waffen oder Hakenkreuzfahnen gefunden werden, er⸗ ſchießen. Dieſe Tatſache beweiſt, daß in der Tſchecho⸗ Slowakei bereits nach dem öffentlichen Anſchlag verfahren wird. Nun hat Prag ſeine Heuchlermaske gelüftet, ſodaß wir das wahre Geſicht dieſer„Demokratie“ erkennen. Gewalt und Terror ſind die Werkzeuge dieſer Regierung, deren Schießerlaß an Brutalität nicht mehr zu übertreffen iſt. Dieſer Erlaß paßt auch trefflich zu den ſchönen Grund⸗ ſätzen, die Herr Beneſch über das Recht der Minderheiten in ſeinem famoſen Staate gelegentlich verkündet hat. Für uns bedeutet das alles keine Ueberraſchung, aber was ſagt die übrige Welt zu dieſer Art von„Demokratie“? — Ote fahren Langrohrgeſchütze auf Seit den frühen Vormittagsſtunden des Samstag wer⸗ den die tſchechiſchen Grenzbefeſtigungen auf der Linie Kratzau, FreudenhöheEduardsbach—Hemmerich-—Ferdi. zandsthal—Wittighaus, die zuſammenhängend eine große betonierte Feſtungsanlage darſtellen, mit Langrohrgeſchült⸗ zen beſtückt Die Geſchütze ſind in Richtung Reichenau i. Sa. in Stellung gebracht worden. Die ſudetendeutſche Bevölkerung dieſer rein deutſchen Ortſchaft iſt auf das höchſte beunruhigt, da die Spreng⸗ kammern des unterirdiſch miteinander verbundenen Feſtungsgürtels in den letzten 24 Stunden geladen wurden, um gegebenenfalls das ganze Werk in die Luft zu ſprengen. Zug mit reichsdeutſchen Flüchtlingen beſchoſſen 5 Ein großer Teil des Reichsbahnperſonals des reichs⸗ deutſchen Bahnhofes in Eger und der reichsdeutſchen Bahn⸗ höfe in Franzensdorf und Voitersreuth ſollten mit einem Sonderzug auf Reichsgebiet nach Bad Brambach im Vogt⸗ land gebracht werden. Der Zug wurde in der Nähe der Grenze von tſchechiſchem Militär beſchoſſen und zum Ste⸗ hen gebracht. Der Zugführer wurde verhaftet. Den Beamten Jelang es, ſich zu Fuß nach Bad Brambach durchzuſchlagen. Sämtliche Einwohner der Gemeinde Voitersreuth ſind auf Reichsgebiet geflüchtet und befinden ſich in Schönberg. 1100 Gefangene mitgebracht! 40 000 Flüchtlinge an einem Tage. Dresden, 26. September. e Mobiliſierung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Armee und täriſchen Vorgänge im Grenzgebiet ließen die Flücht⸗ eſo ſprunghaft emporſchnellen wie noch nie zuvor. LN e a 7„8 Re f 1 1 Der Samstag brachte die größte Flüchtlingszahl ſeit 14 gen. eſamt überſchritten von Oberſchleſien bis zum Gau Niederdonau über 40 000 Menſchen die Reichsgrenze, darunter über 30 000 Männer. Die Zahl der Flüchtlinge beträgt am Samstagabend faſt 170 000. 0 9 fa] Das Elend der Flüchtlinge iſt unbeſchreiblich. Sie haben entſetzliche Stunden hinter ſich und mußten immer in der Erwartung ſein, von tſchechiſchen Kugeln getroffen oder feſtgenommen und als Militärflüchtlinge von den Häſchern f f zum Erſchießen verurteilt zu werden. Trotzdem haben ſie lingen befanden ſich auch die Flucht gewagt. Unter den Flüch mehr als 2000 Angehörigen von Truppenteilen, die ſich unter Mitnahme der Waffen entfernt hatten. Es gelang den tlingstruppen im oberen Erzgebirge, ferner im ſogenannten Niederland bei Numb urg, im Abſchnitt von Friedland in Böhmen und in der Gegend Freiwaldau⸗ Jägerndorf ſich nicht nur auf Reichsgebiet durchzuſchlagen, ſondern gleichzeitig insgeſamt 1100 Offiziere, Soldaten und Beamte zu entwaffnen und auf Reichsgebiet mitzunehmen. Die 1100 Gefangenen ſind zunächſt in Gefangenenlagern zu⸗ ſammengefaßt worden. Unter den Gefangenen befinden ſich 100 ſſchechiſche Offiziere, darunter ein Oberſt, zwei Majore und vier Kapitäne. Die ſudetendeutſchen Flüchtlinge erklärten den deutſchen Behörden, ſie hätten die Gefangenen mitge⸗ bracht, um Geiſeln für ihre Angehörigen zu haben und zu verhindern, daß wegen ihrer Flucht ihre Angehörigen büßen müſſen. 6 Mann entwaffnen 32 Huſarenſtück ſudetendeutſcher Flüchtlinge In Schandau trafen ſechs ſudetendeutſche Flüchtlinge, beladen mit tſchechiſchen Waffen ein. Die Flüchtlinge befan⸗ den ſich auf der Flucht zur Reichsgrenze, als ihnen in der Nähe von Taupitz auf einem Wald wege zwei Offi⸗ gere mit 24 Soldaten und 6 Gendarmen entgegenkamen Die ſechs Sudetendeutſchen verſchwanden ſofort ſeitwärts im Walde. Drei von ihnen beſaßen Gewehre, die ſie auf die Gruppe der Soldaten und Gendarmen richteten. und der Führer der Flüchtlinge ſprang auf die Straße und rief „Hände hoch!“ Der tſchechiſche Gendarmeriekapitän ſagte„Geben Sie mir ein echtes deutſches Ehren⸗ wort daß ſie uns paſſieren laſſen.“ Die Tschechen erhiel⸗ ten darauf freien Durchmarſch gegen Abgabe ſämtlicher affen Sie leiſteten dieſer Aufforderung Folge und leg⸗ ten ihre Waffen auf den Weg. Den beiden Offtzieren wur⸗ den ihre Degen und Revolvertaſchen belaſſen, während ſie die Piſtolen und die Munition abgeben mußten. Insgeſamt erbeuteten die Sudetendeutſchen 24 Gewehre, 6 Karabiner, 32 Piſtolen, 160 Handgranaten und eine große Menge Munition. Den ganzen Wagenpark mitgenommen 5 Auf dem Bahnhof Ebersbach lief ein mehr als merk⸗ würdiger Zug ein, der ungeheures Auffehen erregte, Das Bahnperſonal von Rumburg, insgeſamt 45 Mann Eiſen⸗ bahnarbeiter und Beamte unter Führung des Bahnhofsvor⸗ ſtehers ſämtlich Tſchechen, fühlten den Wunſch in ſich, mit ihren Familien die Tſchecho⸗Slowakei zu verlaſſen und den ihr Eigentum und dampften damit nach Ebersbach Das Eiſenbahnmate⸗ rial lieferten ſie den Dienſtſtellen der Deutſchen Reichsbahn ab. Kurze Zeit darauf erſchien noch ein Nachzügler der fiche hiſchen Beamtenſchaft von Rumburg auf einer Drai⸗ ine. Tſchechiſches Sprengkommando geſchnappt In der Nähe von Kalkau(Kreis Neiſſe) gerieten fünf Soldaten vom tſchechiſchen Grenzjägerbataillon Nr. 7 in Freiwaldau auf Reichsgebiet. Sie wurden feſtgenommen und vorläufig einem Lager zugeführt. Das Kommando führte eine große Menge Ekraſit bei ſich. Es hatte die Auf⸗ gabe, in Weidenau Sprengungen vorzunehmen. Dabei hatte es aber den Weg verfehlt und war auf reichsdeutſches Ge⸗ biet geraten. Aſch nationalſozialiſtiſch Exekutibe in den Händen der SDP.— Einmarſch wird verhindert. In der Nacht wurden die geſamle ſtaakliche Exekutive und alle maßgebenden Marxiſten des Bezirks Aſch von der Bezirkes befinden ſich in der Verwaltung der Sudetendeuk⸗ ſchen Partei. Alle Aemlker werden kommiſſariſch verwaltet, Kein Tſcheche iſt mehr im Dienſt, und an ihre Stelle kralen penſionierte deulſche Beamte und ſonſtige Fachleuke. neben vielen an⸗ deren Kundmachungen einen Hinweis, daß jeder, der ver⸗ ſucht, dem Prager Mobilmachungsbefehl Folge zu leiſten, von der Ascher SdpP.⸗Exekutive als Hoch ver⸗ räter behandelt wird. Die Grenze des Aſcher Bezirks iſt abgeriegelt. 8 7 N * W„ frre ee Abfuhr für Moskau Warſchau läßt ſich von Sowjetrußland nicht einſchüchtern. Die polniſche Oeffentlichkeit wendet ſich mit größter Schärfe gegen den neuen Erpreſſungsverſuch, den die Moskauer Regierung an Warſchau verübt hat. In einer Note an die polniſche Regierung hatte Moskau mit der Kündigung des ſowjetruſſiſch⸗polniſchen Nichtangriffspak⸗ tes gedroht, falls Polen tſchecho⸗ſlowakiſches Gebiet be⸗ ſetzen würde. d Die Warſchauer Regierung hat dieſe h rausfordernde Drohung mit dem berechtigten Hinweis zurückgewieſen, daß die zum Schutze des Staates notwendigen Maffnah⸗ men lediglich die polniſche Regierung etwas angehen, die niemand zu Erklärungen hierüber verpflichtet ſei. Die Warſchauer Blätter kennzeichnen in ihren Ueber⸗ ſchriften eindeutig das Moskauer Manöver. Die Ueber⸗ ſchriften lauten„Moskau blufft, um Prag zu beſchützen“, „Verfehlte Demonſtration der Sowjets erhält die ihr ge⸗ bührende Abfuhr“,„Ein Erpreſſungsverſuch der Sowjets“. Dieſe Haltung der polniſchen Regierung und der öffent⸗ lichen Meinung Polens zeigt, daß Warſchau nicht daran denkt, ſich durch den bolſchewiſtiſchen Bluff einſchüchtern zu laſſen. Im übrigen iſt die bolſchewiſtiſche Drohung mit der Kündigung des Nichtangriffspaktes ſachlich gegen⸗ ſtandslos. Der Pakt wird ohnehin unwirkſam, wenn einer der Partner einen nichtprovozierten Angriff auf einen dritten Staat unternimmt. Die geſamte Nation ſieht einig und geſchloſſen ruhig den kommenden Dingen entgegen. Wie der„Kurjer Po⸗ ranny“ ünterſtreicht, gibt es im polniſchen Volk keine Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in der tſchecho⸗flowakiſchen Frage. Die Abſichten der Polen, die überall ſelbſt in den ent⸗ legenſten Winkeln des Landes für die Befreiung ihrer Brüder in der Tſchechei in mächtigen Kundgebungen ein⸗ treten, ſeien der ſchlagendſte Beweis dafür, daß die Ein⸗ heit der polniſchen Front keine Redensart ſei. Im Warſchauer Schloß haben in den letzten Tagen wichtige Ber atungen ſtattgefunden. Der Staats⸗ präſident empfing Marſchall Rydz⸗Smigly„den Mi⸗ miſterpräſidenten General Skladkowſky und den pol⸗ niſchen Außenminiſter Beck. Polniſch⸗iſchechiſcher Kleinkrieg freikorp eps ſtürmt Maſchinengeweheneſter. Warſchau, 26. September. der polniſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗ Slowakei hat ſich in den letzten Tagen und Stunden ſo zu⸗ geſpitzt, daß überall fortwährend bewaffnete Zuſammenſtöße zwifchen Volks ngehörigen und Tſchechen ſtattfinden. All⸗ mählich entwie ſich ein regelrechter Kleinkrieg. Das Stichwort hat den Polen der Geheimſender gegeben, der von den Tſchechen immer noch vergeblich ge⸗ ſucht wird, obwohl jetzt eine mit Spezialgeräten ausgerüſtete radiotelegrafiſche Militärabteilung im polniſchen Siedlungs⸗ gebiet eingetroffen iſt. Die Wirkſamkeit des Senders ver⸗ ſuchen die tſchechiſchen Behörden dadurch aufzuheben, daß ſie Aberall Empfangsgeräte beſchlagnahmen oder doch wenigſtens plombieren. So gilt der Beſitz eines Rund⸗ funkgerätes jetzt ſchon als ſtrafbare Handlung wenn nicht gar als Hochverrat. Dieſer Geheimſender rief nach der Bekanntgabe der Mobilmachung die Polen auf, dem Befehl nicht nachzukom⸗ men, was einem allgemeinen Boykott des Mobil⸗ machungsbefehls durch die Polen zur Folge hatte. Entweder fliehen ſie über die Grenze oder ſie verbergen ſich in den Wäldern, wo ſie einzelne tſchechiſche Poſten überfallen und ſich im Kampf mit tſchechiſcher Polizei und kommuniſti⸗ ſchem Geſindel Waffen verſchaffen. Vielfach kommen ihnen hierbei auch die zahlreichen Polen zu Hilfe, die aal s tſchechiſchen Truppenteilen geflohen ſind. Daraus erklärt ſich auch die Tatſache, daß die polniſchen Aufſtän⸗ diſchen nicht nur mit Karabinern, ſondern vielfach auch mit Maſchinengewehren und Handgranaten ausgerüſtet ſind. In Teſchen entwaffnete eine Gruppe polniſcher Militärflüchtlinge eine geſchloſſene kſchechiſche Mi⸗ litärabteilung und eroberte hierbei wertvolles Kriegs⸗ material, Mit einer zweiten lſchechiſchen Abteilung, die zu Hilfe eilte, kam es zu einem Gefecht, bei dem es auf beiden Seiten erhebliche Verluſte gab. „Gazeta Polska“ berichtet, daß jetzt zahlreichen An⸗ gehörigen der polniſchen Volksgruppe, die nun ſeit 20 Jah⸗ ren auf die Anerkennung ihrer tſchecho⸗flowakiſchen Staats⸗ angehörigkeit wartet, von tſchechiſchen Gendarmen erſt die Einbürgerungsurkunde überreicht worden ſei, dann der Mobilmachungsbefehl, um ſie mit Waffengewalt zu zwingen, den Weg in die tſchechiſchen Garniſonen ſofort anzutreten. Die Lage 0 Nach einem Bericht des„Expreß Poranny“ werden von den Tſchechen in aller Eile an der polniſch⸗tſchechiſchen Grenze Befeſtig ungen angelegt. In den Fenſtern der an der Grenze liegenden Häuſer wurden in dem tſchechiſchen Teil der Stadt Teſchen Maſchinengewehre in Stellung gebracht. Nach Meldungen von der polniſch⸗tſchechiſchen Grenze iſt es am Samstag in zahlreichen Orten von Tſchechiſch⸗Schle⸗ ſien zu ſchweren Kämpfen zwiſchen tſchechiſcher Soldateska und Teilen des polniſchen Freikorps gekommen, die ſich auf das ganze Grenzgebiet vom Jablunka⸗Paß bis nach Oder⸗ berg ausgedehnt haben. Die Tſchechen ſetzten vor allem ſchwere Maſchinengewehre ein, die von den polniſchen Frei⸗ korpsleuten mit Handgranaten geſtürmt wurden. Auf bei⸗ den Seiten hat es große Verluſte gegeben. Kriegsmaterial beſchlagnahmt Donau⸗Schleppzüge aus Sowjetrußland a 5 Budapeſt, 26. September. In Budapeſt wurden ſieben Donauſchleppzüge angehal⸗ ken und durchſucht. Die Ladung enthielt nach der Deklara⸗ kion Gekreide für Preßburg. Die Schleppzüge kamen aus Sowjekrußland. Die Anterſuchung hakte ein überraſchendes Ergebnis. Die Schleppkähne bargen 200 Waggons Flug- zeugkeile und Arkilleriemunition. Sie wurden von den un⸗ gariſchen Behörden beſchlagnahmk. Lügen haben kurze Beine! Kümmerliche Fälſchungen des Prager Rundfunks Der Prager Rundfunk, deſſen Fälſchungs⸗ und Täu⸗ ſchungsmethoden in den letzten Wochen nachgerade ſprich⸗ wörtlich geworden ſind, leiſtete ſich am Freitag in ſpäter Abendſtunde erneut vor aller Welt eine dreiſte Fäl⸗ ſchung, deren völlige Erfindung allerdings ſchon nach wenigen Minuten die ganze Welt feſtſtellen konnte. Um für den provokatoriſchen Mobiliſationserlaß der Prager Kriegshetzer die nötige Stimmung im tſchechiſchen Volke zu erzeugen und die ungeheure Deprimierung und Unzufriedenheit mit der Regierung zu bemänteln, erklärte um 23.40 Uhr der tſchechiſche Rundfunk über Prag I und bald darauf auch über die anderen Sender:„Chamberlain tſt vorzeitig nach London zurückgekehrt. Die Beratungen führten zu keinem Erfolge.“ Zur gleichen Zeit aber waren die Beſprechungen noch mitten im Gange, und erſt in der zweiten Morgenſtunde verabſchiedeten ſich Chamberlain und der Führer. Prag hat alſo wieder einmal die Wahrheit des Sprichwortes erfahren: Lügen haben kur ze Beine!“ Mit den gleichen Methoden verſuchte der tſchechiſche Rundfunk die Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Daladier in eine bedingungsloſe Unterſtützung der Tſchecho⸗Slowakei ilſchen, offenbar, um der Be⸗ völkerung die Mobilmachung zu verſüßen und ihr die Illuſion zu geben, daß ſie in einen ausſichtsreichen Kampf gehe. In Wirklichkeit iſt die von Daladier abgegebene Er⸗ klärung eindeutig gegen Prag gerichtet, da aus⸗ drücklich betont wurde, daß nur im Falle eines unpro⸗ vozierten Angriffes der Tſchecho⸗Slowakei Hilfe werden könne, der Fall der Provokation durch die Tſchecho-Slo⸗ wakei aber ſchon jetzt vor aller Welt gegeben iſt. Göring vonſtändig wiederhergeſſellt Wie der behandelnde Arzt Dr. Morell mitteilt, iſt die Geſundheit des Genueralfeldmarſchalls Göring vollſtändig wiederhergeſtellt. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, der ſich zur Zeit in Oſtpreußen befindet, hatte in dieſen Tagen König Boris von Bulgarien zu Gaſt. Der König hat ſich am Sonnabend mit dem Flugzeug nach Berlin zurück⸗ begeben. Nationalſpantſcher Heeresbericht Bilbao. 26. Sept. Nach dem natlonalen Heeresbericht konnten mehrere feindliche Angriffe auf die kürzlich im Ab⸗ ſchnitt Manzanea an der Teruel⸗Front eroberten Stellungen abgewieſen werden Ein Ruſſentank und zwei Panzerwagen wurden zerſtört. An der Andaluſien⸗ Front erlitten die Bolſchewiſten an den Abſchnitten Vil⸗ lafrancg de Cordoba und Villa del Rio vernichtende Nie⸗ derlagen, ſodaß die Bataillone teilweiſe von Unteroffizieren geführt werden müſſen. An der Ebrofront ſetzte die nationale Infanterie ihren Angriff fort und eroberte mehrere Stellungen, wo⸗ bei der Feind erhebliche Verſuſte erlitt. i Im Luftkampf wurden fünf bolſchewiſtiſche Bomber abgeſchoſſen. Karl von Baltz in Mannheim Orcheſterkonzerk im Ritterſaal. Im 6. Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater im ſtimmungsvollen Ritterſaal des Schloſſes durfte das Mannheimer Publikum Karl v. Bal tz, der bisher von Wien aus wirkte und nun als Leh⸗ rer für die Mannheimer Hochſchule gewonnen wurde, als einen Violiniſten von umfaſſendem Können und als einen Meiſter der Geſtaltungskunſt kennenlernen. Unter der aus⸗ drucks⸗ und verſtändnisvollen Stabführung Chlodwig Rasbergers, der ſein gut geſchultes Orcheſter in der bekannten vorbildlichen Weiſe leitete, folgte Mozarts Duvertüre zu„Il ſogno di Seipione“ das Konzert für Vio⸗ line und Orcheſter, A⸗Dur(K. V. 219) von Mozart. Hatte man ſchon hier einen Eindruck von der Stilſicherheit und klaren Geſtaltungsfähigkeit des Künſtlers gewonnen, o kam ſein volles Können in Johann Sebaſtian Bachs Cha⸗ vonne für Violine aus der Partita d⸗moll zu einer Entfal⸗ tung, die dem Hörer zum tiefen Erlebnis werden konnte Wunderbaren Ausdruck erhielt dann Beethovens Konzert für Violine und Orcheſter, D-Dur, op. 61. Das Beſondere und eigentlich Neue in der Kunſt des Violiniſten Baltz empfinden wir in der Loslöſung des To⸗ nes vom Inſtrument, wie ſie ſich mit dem, was in einer neuen Rezitationskunſt erſtrebt werden muß, der Löſung der lebendigen Sprache vom Leiblich⸗Gebundenen, verglei⸗ chen läßt. Unbehindert durch alles Subjektive, kommt das Kunſtwerk als ſolches in ſeiner Geiſtigkeit zur Entfaltung. Man erlebt hier die Muſik als etwas Weſenhaftes, das ſich frei in den Raum hineinbewegt. Selbſtverſtändlich ehört zu den Vorbedingungen hierfür eine meiſterhafte ogentechnik. Aber ſo wie das Techniſch⸗Inſtrumentaliſche tritt überhaupt das Perfönliche im Gegenſatz zu dem was man auch von großen Geigern her gewohnt iſt, ganz zurück, 1a es verſchwindet für den erlebnisfähigen Hörer. Mannheimer Hochſchulfeſtwoche Unter der künſtleriſchen Geſamtleitung von Chlod⸗ wig Rasberger wird die Mannheimer Hochſchule für Muſik und Theater vom 14. bis 22, Oktober 1938 eine Hochſchul⸗Feſtwoche veranſtalten. In einem Feſt⸗ akt am Sreitag, den 14. Oktober, 10 Uhr, im großen Saal der Hochſchule wird das neue Haus durch Oberbürgermei⸗ ſter Renninger übergeben werden. Die Anſprachen werden umrahmt ſein durch Wilhelm Peterfens Feier- lichen Aufklang und Feſtlichen Ausklang, Muſik für Orcheſter. Ein weiteres, auch ſchon in Mannheim aufgeführtes Werk von Wilhelm Peterſen, Von edler Ar k, Kantate für gemiſchten Chor und Orcheſter, hören wir in dem von Rasberger dirigierten Kammerkonzert am Donnerstag, den 20. Oktober. Einem Feſtkonzert am 15. Oktober mit Beethoven Regner, Wagner unter Rasbergers Stabführung folgt am Sonntag, den 16. Oktober, der erſte ausſchließlich Beethoven gewidmete Kammermuſik⸗ abend, mit dem der neue Kammermuſikſaal eingeweiht werden ſoll; ausgeführt von Richard Laugs(Klavier), Karl v. Baltz(Violine) Fritz Sommer(Cello). Drei weitere Kammermuſikabende mit einem vielſeitigen und ſchön ge⸗ wählten Programm auf dem auch Erſtaufführungen von Felix Petyrek, Martin Schulze und die Urauf⸗ führung einer Sonate für Klavier von Sigfrid Franz ſtehen, ſchließen ſich an Im Neuen Theater zeigt die Schau⸗ ſpielſchule am 19. Oktober Laubes„Karlsſchüler“ und die Opernſchule mit Opernchor und Hochſchul⸗ orcheſter am Samstag den 22. Oktober, die komiſchen Opern„Doktor und Apotheker“ von Dittersdorf und„Abu Haſſan“ von Carl Maria von Weber, ein Unternehmen, das man im Gedenken der ſo ſchön gelungenen Aufführung der„Zauberflöte“ zum Abſchluß des vorigen Studienjah⸗ res mit beſonderem Intereſſe begrüßen wird. Wolfram Groddeck. Aus Baden und den Nachbargauen Hornbach.(Meiſter Reinecke). Ueber die Som⸗ mermonate hat Meiſter Reinecke in unſerem Ort rund 137 Hühner geſtohlen. Bei einigen Höfen hat er ſiebzehn, neun⸗ zehn und ſogar zwanzig Hühner gemauſt. Auch in der Um⸗ gebung unſeres Ortes ſucht man der Räuber habhaft zu werden. J Mosbach.(Es gab keinen Ausweg mehr). Beim Ausweichen gerieten an der ſchmalſten Stelle der Hauptſtraße zwei Laſtzüge aneinander, die weder vorwärts noch rückwärts konnten. Mit Hilfe von Winden konnte dem Uebel geſteuert werden. [ Obergimpern.(ĩNeues Zementwer k). Anläßlich des Erntedanktages wird das neue Zementwerk durch Mini⸗ ſterpräſident Walter Köhler ſeiner Beſtimmung übergeben werden. ) Pforzheim.(Reichstagung des Schmuckge⸗ werbes). Der Reichsinnungsverband des Graveur⸗ und Gürtlerhandwerks, dem auch die Hilfsgewerbe der Schmuck⸗ induſtrie, wie Emailleure, Formſtecher, Kupferſtecher, Me⸗ talldrücker, Galvaniſeure, Ziſeleure und die ſelbſtändigen handwerklichen Schmuckwarenherſteller angehören, hält ſeine diesjährige Reichstagung der Obermeiſter und Vor⸗ ſitzenden der Meiſterprüfungsausſchüſſe vom 1. bis 3. Okto⸗ ber in Pforzheim ab. Mit der Tagung, zu der vorausſicht⸗ lich auch Reichsinnungsmeiſter Sleifix nach Pforzheim kom⸗ men wird, iſt auch ein Meiſterwettbewerb für die Jung⸗ meiſter verbunden. () Pforzheim.(Ra ſch gefaßt). Der 21 Jahre alte vorbeſtrafte Walter Keucher von hier ſtahl unter erſchwe⸗ renden Umſtänden aus einer Wohnung in der Genoſſen⸗ ſchaftsſtraße eine Geldkaſſette mit 2000 Mark und ein Spar⸗ kaſſenbuch. Bereits in der Nacht um vier Uhr wurde er aus dem Bett heraus verhaftet. Er bequemte ſich allerdings erſt nach mehrſtündigem Verhör und Hinweis auf ſeine Mutter und ſeinen gelähmten Vater zu einem Geſtändnis. Das ver⸗ grabene Geld konnte bis auf einen Reſt von 20 Mark wie⸗ der beigebracht werden. ) Kaſtalt. Vom Laſtwagen getötet), Im be⸗ nachbarten Iffezheim wurde der 70jährige Alois Merkel durch einen Caſtwagen angefahren und tödlich verletzt. Waldkirch.(jehnfähriger vermißt). Seit Mitt⸗ woch nachmittag wird das 10jährige Söhnchen der Familie Edwin Rabus in Gutach vermißt. Nachdem ſich der Junge wie üblich vergnügte und mit der Mutter in den ſtädtiſchen Anlagen verweilte entfernte er ſich, um mit anderen Alters⸗ genoſſen zu ſpielen. Seit dieſer Zeit fehlt von dem Knaben jede Spur. Schappach.(Starkſtromleitung z u nahe ge⸗ kommen). Ein Malergehilfe von Rippoldsau kam bei Malerarbeiten am Wohnhaus des Dieslebauern der Stark⸗ ſtromleitung zu nahe und ſtürzte von einer Leiter etwa acht Meter hoch ab auf den Steinplattenboden. Der Verunglückte erlitt neben Verbrennungen einen ſchweren Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen. Ludwigshafen.(Kellerbrand) Aus noch unbe⸗ kannter Urſache entſtand in einem Hauſe der Bismarck⸗ ſtraße ein Kellerbrand. In den Papier⸗, Verpackungs⸗ und Holzvorräten fand das Feuer reiche Nahrung. Hanau d. M.(7 Jahre Zuchthaus wegen Raſ⸗ ſenſchande). 7 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrver⸗ luſt wegen Raſſenſchande in zwei Fällen verhängte die Große Strafkammer in Hanau gegen den 40 jährigen Ju⸗ den Moritz Gotthelf in Hanau. Der Jude hatte zwei Jahre nach Inkrafttreten der Nürnberger Geſetze mit zwei Frauen deutſchblütiger Abſtammung Verkehr gepflogen und es ver⸗ ſtanden, ſich die Frauen in ſyſtematiſcher Weiſe peng zu machen. Aus dem Verkehr mit der einen Frau iſt ein ind entſproſſen. Der Staatsanwalt, der ein bezeichnendes Bild der Perſönlichkeit des Angeklagten entwarf und mitteilte, daß ſich Gotthelf in einem Eheſcheidungsprozeß auch erwie⸗ ſenermaßen eines Meineides ſchuldig gemacht und deshalb noch eine weitere Strafe zu erwarten habe, hatte 9 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt beantragt. Nieder⸗Modau.(Für ſeden fehlenden Zenti⸗ meterein Maß Bier) So lautete eine Wette, die an einem Stammtisch älterer Männer zuſtande kam. Es han⸗ delte ſich um die dickſte Dickwurz, die einer von ihnen auf ſeinem Acker haben wollte. Er gab mit den Händen das Maß an, das mit 41 Zentimetern feſtgeſtellt wurde. Mit einer Sturmlaterne bewaffnet, holte der Beſitzer das Un⸗ getüm um Mitternacht von ſeinem Grundſtück. Die Nach⸗ meſſung ergab aber„nur“ 35 Zentimeter Durchmeſſer. Der Mann mit der dickſten Dickwurz hatte alfo 6 große Maß Bier zu zahlen. Diedesfeld.(Kind durch Un vorſichtigkeit er⸗ ſchoſſen.) Ein bei der Familie Adolf Witzer einquar⸗ tierter Arbeitsmonn benutzte ein an der Scheuer hängendes Flobertgewehr, das unentſpannt an einem Nagel hing. Durch Spielen löſte ſich ein Schuß und drang dem vorüber⸗ 2 neunjährigen Mädchen der Familie Voß in den eib. Es war ſofort tot. — Bad Friedrichshall⸗Jagſtfeld.(G a ſt In den ſpäten Abendſtunden brach im Dachſtuhl des Gaſt⸗ 5 5 5 1 Sonne“ in Bad Friedrichshall⸗Jagſtfeld ein rand aus, dem trotz des e Eingreifens der Feuer⸗ wehr der Dachſtock zum Opfer fiel. Der Schaden durch Feuer und Löſchwaſſer iſt beträchtlich. Neckarſulm.(Tödlicher Unfall bei Schu p⸗ penabbruch). Als in dem früheren Sägewerk Heſpeler in Neckarſulm ein Schuppen abgebrochen werden ſollte, ſtürzte dieſer unvermutet ein. Die Balken begruben einen jungen Arbeiter von auswärts unter ſich; er war ſofort ot. — Heilbronn.(Die nächtlichen Ueber fälle auf Liebes pärchen), Im Laufe dieſes Jahres trat in Heil⸗ bronn verſchiedentlich ein Burſche in Erſcheinung, der zur Nachtzeit Liebespärchen in übler Weiſe auflauerte. Er ſchlich ſich jeweils an die Ahnungsloſen heran, tauchte 9 vor ihnen auf und ſchlug ſie in brutalſter Weiſe nieder, ſodaß ſie teilweiſe beſinnungslos liegen blieben. Den Bemühun⸗ gen der Heilbronner Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen dieſer üblen Taten verdächten, mit Zuchthaus vorbeſtraften Mann aus Heilbronn feſtzunehmen. Dieſer leugnet zwar noch die ihm zur Laſt gelegten Verbrechen, dürfte jedoch auf Grund eines erſt in dieſen Tagen angezeigten neuen Vor⸗ komniſſes dieſer Art überführt ſein. 5 Reichstagung für deutſche Vorgeſchichte Hannover, 26. Sept. Die diesjährige Fünfte Reit 5 gung für Deutſche Vorgeſchichte wurde am Sonntag n einer großen öffentlichen Kundgebung in 78 er ein leitet Dabei ſprach Reichsleiter Alfred Roſenberg. Sei tiefgründigen Betrachtungen über die 1 und angenheit des deutſchen Volkes, die Kämpfe des letzte nde und die Aufgaben des deutſchen Volkes ausbrand). des in nerhalb der europäiſchen Schickſalsgemeinſchaft hinterlie⸗ ßen einen nachhaltigen Eindruck. 8 85 Der geſtrige Sonntag war ein ſelten ſchöner Herbſttag. Es ſcheint faſt, als ob der Herbſt gutmachen wollte, was der Sommer verdorben hat. Nach einem herbſtlich⸗friſchen Sonntagmorgen wurde es gegen Mittag ſommerlich heiß und mit wohligen Gefühlen ließen viele Sonnenbädler ſich die warmen Strahlen auf den Pelz ſcheinen. Aber auch der Zug nach den Wäldern war ſehr ſtark und es war herrlich, ſich jetzt in der farbenfrohen Herbſt⸗ landſchaft zu ergehen. An örtlichen Veranſtaltungen war es allein der Sport, der bei dem ſchönen Wetter natürlich alle ſeinen treuen Anhänger auf dem Platze ſah. In der engeren Nachbarſchaft zog der Kehraus des Mannheimer KdF.⸗Herbſtfeſtes viele an; aber auch die Ludwigshafener Grenzlandpreſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ lockte viele auf die andere Rheinſeile. Der Hindenburgpark, deſſen herbſtliche Blumenpracht allein ſchon den Beſuch lohnt, bietet neben ſeinen Konzerten die Aüsſtellung und nebenbei noch im KdF.⸗Zelt eine Varieteſchau mit ausgezeichnetem Programm. Der Reiſeverkehr, beſonders der OE. in Richtung Hei⸗ delberg⸗Bergſtraße, war dem Wetter entſprechend lebhaft. 8 — kein Ausformzwang für inländiſche Markenbutter. Die Butterverordnung vom 20. Februar 1934 ſah vor, daß Markenbutter im Kleinhandel nür in beſtimmten Klein⸗ packungen zum Verkauf vorrätig gehalten werden durfte. Das Ausformen der Butter war Molkereien und zugelaſſe⸗ nen Großhandelsbetrieben vorbehalten. Da dieſes Ausfor⸗ men vielfach Qualitätsverſchlechterung zur Folge hatte, iſt der Ausformzwang durch eine im Reichsgeſetzblatt veröf⸗ fentlichte Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft bis auf weiteres aufgehoben worden. Dabei iſt gleichzeitig vorgeſehen, daß inländiſche Marken⸗ butter auch in anderen als den bisher zugelaſſenen Gewich⸗ ten ausgeſormt werden darf, um ſo dem Erfordernis einer gleichmäßigen Butterverteilung Rechnung zu tragen. Amgang mit Handwerkern Zehn vielſagende Gebote. Die Annahme, daß alle jene Kunden des Handwerks, die den Handwerker falſch behandeln und damit ihre Aerger⸗ niſſe mit Ha. erkern ſelbſt verſchulden, umlernen würden, hat ſich in vielen Fällen leider als falſch erwieſen. Deshalb ſeien dieſe Regeln für den Umgang mit Handwerkern, wie ſie„Schleſiens Handwerk“ kürzlich in ironiſcher Form brachte, aufgeführt: 1. Verſichere jedem Handwerksmeiſter, wie ungern du Handwerker in deinem Hauſe ſiehſt. 2. Bei Objekten von mehr als einsfünfzig verlange von zehn bis zwanzig Handwerkern Koſtenanſchläge. Die Aus⸗ arbeitung ſolcher Anſchläge iſt eine ſonntägliche Leidenſchaft dieſer Hens werker. 3. Haſt du das billigſte Angebot herausgeſucht, ſo laß dieſen Mann kommen, kneife ein Auge ein und reiße fünfzig Prozent ab. Röchelt er noch, ſo drohe mit der Konkurrenz. 4. Kümmere dich niemals darum, wie es um den Hand⸗ werker beſtellt iſt, den du mit deinem Vertrauen beehrſt. Du richteſt dich nur nach der Billigkeit. Sollteſt du trotz⸗ dem Schaden erleiden, ſo hat dir das ganze Handwerk dafür gerade zu ſtehen. 5. Anterlaſſe es nie, den Handwerkern während der Arbeit ihre Fehler vorzuwerfen. 6. Sprich auch mal leutſelig mit deinen Handwerkern, es ſind auch Menſchen. 7. Aendere während der Ausführung der Arbeit mög⸗ lichſt oft deine Wünſche. 8. Rechnungen der Handwerker laſſe wochenlang liegen. Kommt dann ein Stift mit einer Quittung, ſo erkenne darin handwerkliche Unverſchämtheit und wirf ihn hinaus. 9. Kommt es zu Auseinanderſetzungen, ſo beachte die Kampfregeln. Droht dir eine Niederlage, ſo verbitte dir als deutſcher Mann eine elende Paragraphenklauberei. Droht dem Handwerker eine Niederlage, ſo verlange, daß dem ge⸗ ſchriebenen Recht buchſtäblich Genüge geſchehe. 10. Obſiegt der Handwerker haushoch oder zieht ein deut⸗ ſches Gericht gar deine lautere Geſinnung in Zweifel, ſo ſchreibe einen entrüſteten Brief an die Innung oder die Handwerkskammer. i — Verluſte durch Verroſten. Die jährlichen Verluſte durch Verroſten werden in Deutſchland auf 500 000 Tonnen ge⸗ ſchätzt. Zehn Arbeitstage muß die Stahlinduſtrie Deutſch⸗ lands in ihrer Geſamtheit aufwenden, um dieſen Verluſt zu decken. ö N Lebensnahes Schaffen O Geſunde Menſchen, glückliches Volk, wachſendes Reich! Aus dieſer Erkenntnis heraus haben die Forde⸗ rungen und Maßnahmen, die ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus auf dem Gebiete des Geſundheits⸗ und Fürſorgeweſens einſetzten, eine grund⸗ legende Wandlung erfahren. In ſteter Steigerung voll⸗ zieht ſich ein gewaltiger Aufbau im Dienſt am Volk, der unſeren vollen Einſatz erfordert. Nicht erſt dann, wenn der Menſch in wirtſchaftliche und ſoziale Not gerät, ſoll die Hilfe einſetzen, auch der Geſunde bedarf der rechten Pflege und Leitung, damit ſeine Kräfte geweckt und voll entfaltet werden. Ein ganz neuer Begriff iſt nunmehr in unſer Denken eingegangen: Volkspflegel Sie iſt vorbeugendes Helfen zum Wohle des einzelnen, zum Nutzen der Volksgemein⸗ ſchaft. Ein lebensnaher Beruf mit neuartigen Forderungen hat ſich damit unſerer weiblichen Jugend eröffnet: Volks⸗ pflegerin! Die Aufgaben der Volkspflegerin gehen weit hinaus über den Pflichtenkreis der früheren Fürſorge⸗ rinnen und Wohlfahrtspflegerinnen, da das Arbeitsgebiet bedeutend umfaſſender geworden iſt. Gerade in dieſem ſozialen Frauenberuf tritt neben der bloßen Hilfeleiſtung nunmehr der erzieheriſche Einfluß auf den zu betreuenden Volksgenoſſen in den Vordergrund. Ueber die Beſeitigung gegenwärtiger Not und Sorge hinaus gilt es, den Willen zur Selbſtverantwortung und zur Selbſthilfe des Pflege⸗ befohlenen zu ſtählen, ihn zu einem körperlich und geiſtig hochwertigen Menſchen zu machen. Die Wirkungsmöglichkeiten einer ſtaatlich anerkannten Volkspflegerin ſind ſehr vielſeitig. In Jugend- und Für⸗ ſorgeämtern, im Reichsmütterdienſt, in großen Induſtrie⸗ unternehmen als Betriebsfürſorgerin oder ſoziale Be⸗ triebsarbeiterin, in Arbeitsämtern als Arbeitsvermittlerin und Berufsberaterin, in Fachbüchereien und Archiven wird ihr Einſatz gefordert. In der NS.⸗Volkswohlfahrt wird ſie vor allem als Fachkraft innerhalb der Aufgabengebiete der Familienhilfe(Hilfswerk„Mutter und Kind“), der Jugendhilfe und für beſondere Aufgaben der Geſundheits⸗ fürſorge eingeſetzt. Die praktiſche Sozialarbeit führt die Volkspflegerin in die verſchiedenſten Kreiſe und Berufsſchichten unſeres Volkes hinein, bringt ſie in enge Verbindung mit der Bevölkerung von Stadt und Land und verlangt ihre be⸗ ſondere Einſtellung zu den verſchiedenſten Altersklaſſen, vom Säugling bis zur Greiſin. Neben den rein menſch⸗ lichen und charakterlichen Vorausſetzungen, die dieſe Tätig⸗ keit erfordert, muß die Volkspflegerin über gründliche praktiſche und theoretiſche Kenntniſſe verfügen, die ihr in zweijähriger Ausbildungszeit in den ſozialen Frauen⸗ ſchulen der NS.⸗Volkswohlfahrt vermittelt werden. Vor⸗ bedingung für den Beruf der Volkspflegerin iſt der Nach⸗ weis einer abgeſchloſſenen Fachausbildung, z. B. als Krankenpflegerin, Kindergärtnerin oder wiſſenſchaftlich⸗ techniſche Lehrerin; aber auch eine anderweitige vier⸗ jährige Berufstätigkeit kann als Fachausbildung gewertet werden. Weitere Bedingungen ſind: vollendetes 20. Lebens⸗ jahr, ariſche Abſtammung, hauswirtſchaftliche Kenntniſſe ſowie eine hinreichende Allgemeinbildung. Die Koſten der Ausbildung betragen einſchließlich Wohnung und Ver⸗ pflegung 65 bis 90 RM. monatlich, jedoch können auf An⸗ trag Erleichterungen gewährt werden. Helfen und Führen kennzeichnen das lebensnahe Schaffen der Volkspflegerin. Im Geiſte einer neuen Zeit ſind unſeren Frauen berufliche Aufgaben geſtellt, die ganz ihrer Beſtimmung entſprechen: Hüterin deutſcher Art zu ſein. Lieſelotte Henckel. Beamtenpflicht: Abwehr von Gefahr für Reich oder Partei. Die Pflichten der Beamten gegenüber Reich und Bewegung finden ihren Ausdruck auch in der mit Wirkung ab 1. Oktober 1938 geänderten Geſchäftsanweiſung für die Dienſtſtellenvor⸗ ſteher der Reichsbahn. Es wird dabei u. a. beſtimmt, daß, wenn ein Beamter Vorgänge meldet, die den Beſtand des Reiches oder der NSDAP. gefährden könnten, der Vorſteher die Meldung umgehend auf dem Dienſtwege dem Reichsver⸗ kehrsminiſterium vorzulegen hat. Er iſt darüber hinaus ver⸗ pflichtet, bei Gefahr im Verzuge, zum Beiſpiel bei hoch⸗ und landesverräteriſchen Anſchlägen, alle Schritte zu tun, die nach Lage des Falles notwendig ſind, um die Gefahr abzuwenden. Er hat in ſolchen Fällen beſonders der zuſtändigen Polizei⸗ behörde unverzüglich Anzeige zu erſtatten. — Bald röhren wieder die Hirſche ber, wenn die Nächte kälter werden, beginnen in den Bergen die Hirſche zu ſchreien, zu röhren. Vor allem in kalten Mondſcheinnächten kann man ihre den Ruf verneh⸗ men. Anfang Oktober erreicht dann die Zeit der Hirſchbrunft ihren Höhepunkt. Für den Naturfreund gibt es kaum etwas Schöneres al das Belauſchen des röhrenden Rot⸗ und Edel⸗ hirſches, ganz beſonders dann, wenn ſich mehrere Gegner die Herausforderung zum Kampf zuſchleudern. Die Geweihe ſen⸗ ken ſich und praſſeln erbittert aufeinander. Oft enden ſolche Kämpfe mit dem Tode des ſchwächeren Gegners, der befor⸗ kelt(aufgegabelt) wird. Manchmal gehen auch beide Hirſche elend zugrunde, wenn ſich ihre Geweihe verſtricken und nicht mehr voneinander gelöſt werden können. Mannheimer Theaterſchau zpielplan vom 26. Sepkember bis 3. Oktober. Im Nationaltheater: Montag, 26. September: Für die NSG„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Mannheim Abt. 101 bis 103, 124 bis 126, 221 bis 241, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600 Das Käthchen von Heilbronn. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Dienstag, 27. September: Miete A 3 und 1. Sonder⸗ miete A 2 und für die NSS„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Mannheim Abt 142 bis 144, 154, 604 bis 606 Thomas Paine. Schauſpiel von Hanns Johſt. Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr. tt woch, 28. September: Für die NS„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim Abt. 120, 159. 259 291 bis 293. 301 bis 312, 320, 336 bis 541, 348 bis 359. 371, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Die Zauberflöte. Oper von Mozart. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. Donnerstag, 29. September: Miete D 4 und 2. Son⸗ dermiete D 2: Thors Gaſt. Schauſpiel von Otto Erler. Anfang 20. Ende 22.30 Uhr. Freitag. 30 September: Miete B' und 1. Sondermiete B 2 und für die NSG„Kraft durch Freude“: Kultur⸗ gemeinde Mannheim Abt. 584 bis 587, 621 bis 623: Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30 Ende gegen 23 Uhr. Samstag, 1. Oktober: Miete E 4 und 2. Sondermiete E 2: Madame ſans gene. Luſiſpiel von V. Sar⸗ dou. Anfang 20. Ende 22 30 Uhr. Sonntag, 2. Oktober: Miete G 3 und 1. Sondermiete G 2. Uraufführung: Die Gänſema g d. Märchen⸗ oper von Lill Erik Hafgren.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben) Anfang 19.30. Ende etwa 22.15 Uhr. * M Im Neuen Theater(Roſengarken): tt woch, 28. September: Für die NSG„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Mannheim Abt. 139 bis 141, 319, 381 bis 386, 521 bis 540, 591 bis 593, 614 bis 617, Jugendgruppe Nr. 501 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Thors Gaſt. Schauſpiel von Otto Erler. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 29. September: Für die NSG.„Kraft durch Freude“: Kulturgemeinde Mannheim Abt. 130 bis 132, 321 bis 335, 342 bis 347, 391 bis 393, 551 bis 577. Gruppe D Nr. 1 bis 400. Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert, Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 2. Oktober: Freier Verkauf. Zum erſten Male; Bob macht ſich geſund. Luſtſpiel von Axel Ivers. Anfang 20, Ende etwa 22.15 Uhr. M — Achtung, Luftſchutzſchule! Wegen der Führerrede findet der für heute angeſetzte Luftſchutzlehrgang nicht ſtatt. Näheres morgen. Mitte Septem⸗[Von Montag, den 26. 9.30. 9. 38, vorm. von 9 auf dem Rathaus, 3. Stock, und nach dieſer Zeit nur noch Dienstags und Donnerstags ebenfalls von 9—11 Uhr vorm. e Ii a Ortsgruppe Seckenheim Kreis der Hilfsbedürftigen: Hilfsbedürftig im Sinne des Winterhilfswerkes iſt, wer den nötigen Lebensbedarf für ſich und ſeine unterhalts⸗ berechtigten Angehörigen nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mitteln beſchafſen und ihn auch nicht von anderer Seite, insbeſondere von Angehörigen, erhalten kann. Darnach gelten als hilfsbedürftig: Erwerbsloſe, Wohl⸗ fahrtsempfänger Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene. Klein- und Sozialrentner, Erwerbstätige, deren Verdienſt zur Deckung der im Winter erhöhten Lebenshaltungskoſten nicht ausreicht. Anträge können geſtellt werden: 11 Uhr, Mitzubringen ſind: Lohnbeſcheinigungen(letzte Lohn⸗ düte), Rentenausweiſe, Mietbücher, Slempelkarten und Für⸗ ſorgeausweiſe. Ohne Vorlage der erwähnten Belege wird kein Antrag angenommen. Der Ortsbeauftragte für das WHW' 38/39. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: NS.⸗Frauenſchaft. Wegen Uebertragung der Führer⸗Rede findet der für heute feſtgeſetzte Heimabend erſt am Donnerstag ſtatt. Statt besonderer Anzeige Gestern Morgen entschlief meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante Frau Eva Lehmann geb. Löschmann im Alter von 55 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 26. September 1938. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachmittag ½ 4 Uhr vom Trauerhause, Meßkircherstraße 44 aus statt. Gemeinſchaft mit. Heraus 1 zum Gemeinſchaftsempfang! Heute Montag Abend 8 Ahr wird die Rede des Führers aus dem Berliner Sportpalaſt an den Planken übertragen. Jeder Volksgenoſſe erlebt dieſe hiſtoriſche Stunde in der Formationen und Gliederungen treten 7.45 Ahr am Denkmal an. Zwangs verſteigerung. Hobel⸗ Kleide 2türige] gIUmmi⸗ Morgen Dienstag, vormittags 11 Ahr eider⸗ werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare 11 ſchränke Stempe Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſtelgern; p ne zu verkaufen. liefert 1 Schreibmaſchine. umſonſt abzugeb. Nück, Oruckerei Mannheim, 26. September 1938. Schreinerei, des Spreng, Gerichts vollgleher. SoffefnerelKollnig! Jlvesheim Neckarbote. 8. NSDAP., Ortsgruppe Seckenheim Abteilung Propaganda. a Faule Abende Uhr Lebertagung der Fübrer Bode. Tals Ihealek. Anschließend der Film:„Ihr Leda