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September 1988 Das Woft hat Prag D' Welt kennt jetzt den Inhalt des deutſchen Memo⸗ randunis an Prag Die Welt kennt auch die ernſten Worte, die der Führer und Reichskanzler in letzter Stunde nach Prag gerichtet hat. Die Welt weiß alſo aus einem Doku⸗ ment und aus den Erklärungen dazu, die von der allein maßgebenden Stelle ſtammen, was Deutſchland will. 88. Jahrgang Beide Aeußerungen— das Memorandum Führerrede— ſind in ihrem Wortlaut ſo klar und ein⸗ deutig, daß nirgends mehr ein Zweifel über den deutſchen Standpunkt beſtehen kann und daß alle Verdrehungs⸗ und Vernebelungsverſuche zuſchanden werden Deutſchland will nichts als ſein gutes Recht. Es will die drei⸗ einhalb Millionen Sudetendeutſchen, die zwanzig Jahre hindurch von den tſchechiſchen Gewalthabern ſyſtematiſch unterdrückt und gequält worden ſind, ins Reich zurückfüh⸗ ren, weil dieſe Menſchen nach Stamm und Geſinnung zu uns gehören, weil ſie auch ſelber keinen innigeren Wunſch haben, als den: Heim ins Rei ch!“ Sonſt will Deutſch⸗ land nichts. Die tſchecho⸗flowabiſche Regierung unter Miniſterpräſi⸗ dent Hodza hatte England gegenüber die Abtretung des ſudetendeutſchen Gebiets an Deutſchland bereits zugeſagt, war aber dann zurückgetreten, und Staatspräſident Beneſch hat die allgemeine Mobiliſterung der tſchecho⸗ flowakiſchen Armee angeordnet. Der Prager Rundfunk ſtellte dazu die tolle Behauptung auf, die Mobiliſierung ſeji auf den Rat der Weſtmächte— alſo Englands und Frankreichs— erfolgt, dabei kam der Mobilmachungs⸗ befehl heraus, als Englands Premierminiſter in Godesberg mit dem Führer zuſammenſaß, um über die friedliche Bei⸗ legung des Konfliktes zu beraten. Die engliſche Preſſe be⸗ ſtreitet denn auch ganz entſchieden die Prager Behauptung, die den Stempel der Unwahrheit ja an der Stirn trug. Nein, es war nicht Englands Rat, der die tſchechiſche Mobil⸗ machung veranlaßte, ſondern es war das Beſtreben Prags, den Verſuch zu machen ſich von der Erfüllung einer bereits gegebenen Zuſage zu drücken. Mag ſein, daß Herr Beneſch von außen her den„Rat“ bekommen hat, dieſe Haltung einzunehmen— aber beſtimmt nicht von Weſten her, weit eher von Oſten, nämlich, was nicht ſchwer zu erraten iſt, von Moskau! Wenn Beneſch und ſein Miniſterium Sirovy zu dem ſtehen, was das Miniſterium Hodza bereits zugeſagt hat, iſt der Konflikt ſofort gelöſt. Das deutſche Memoran⸗ dum ſtellt keine neue Forderungen auf, die etwa über die Besprechungen von Berchtesgaden hinausgehen, ſondern es behandelt nur die Art und Weiſe der Räumung der an Deutſchland abzutretenden Gebiete. Der Führer hat in ſei⸗ ner großen Rede am Montag feierlich erklärt, daß Deutſchland nur deutſches Gebiet, kein tſche⸗ chiſches und erſt recht keine Tſchechen will, Daß aber Prag dieſes deutſche Gebiet jetzt— ſeiner eigenen Zuſage gemäß— wirklich herausgeben muß, daß es keine weitere Verſchleppung, kein Feilſchen und kein langes Drumherumreden mehr geben kann und darf, darüber hat allerdings der Führer keinen Zweifel gelaſſen. Wenn über die angebliche Härte der Räumungs⸗ friſten geklagt wird, ſo darf man in dieſem Zuſammen⸗ hang bemerken, daß dieſe Beſtimmungen ſich eng anlehnen an diejenigen Beſtimmungen, die die Franzoſen uns im Jahre 1918 im Hinblick auf die Räumung von Elſaß⸗Loth⸗ ringen auferlegten. Die Bedingungen, die Paris vor 20 Jahren ſtellie, wurden damals in der Welt als hochmoraliſch anerkannt. Es geht doch nicht gut an, dieſe franzöſiſche Mo⸗ ral von damals nun etwa in eine deutſche Unmoral um⸗ zufälſchen. Wenn wir die Räumung bis zum 1. Okto⸗ ber verlangt haben ſo deshalb, weil das Sudetenland in Flammen ſteht und weil wir nicht wollen, daß aus dieſem Gebiet ein zweites Spanien wird. Die Tſchechen hatten ja ihre Truppen on vorher zurückgezogen. Was in aller Welt hat ſie veranlaßt, ihre Soldaten in die ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete wieder zu entſenden? Die Tſchechen haben verſucht, ein neues Moment in die Debatte zu werfen, in⸗ dem davon geſprochen wurde, daß ſie ihren Feſtungs⸗ gürtel nicht preisgeben könnten. Dazu darf feſtgeſtellt werden, daß Deutſchland im Jahre 1918 ſeinen ganzen Feſtungsgürtel den Franzoſen ausliefern mußte, Feſtungen das ſind Bauten aus Stahl und Beton, die niedergeriſſen und wieder aufgebaut werden können. Niemand wird die Tschechen hindern, ſich in ihrem neuen Staat, ganz gleich wie er ausſieht, eine neue Feſtungslinie zu ſchaffen. Hier kommt es nicht auf totes Werk von Stahl und Eiſen an, ſondern wichtiger iſt das Volksſchickſal. Feſtungen ſind Dinge die bergehen können, Völker aber ſind ewig. Die Tschechen ſelbſt mögen— wenn ſie ſich jetzt erinnern wol⸗ len— an die Härte der Bedingungen an ihrem eigenen Beiſpiel denken. Als nämlich ungarn die Slowak ei räumen mußte, da geſchah die ſofortige Räumung mit kürzeſten Friſten auf Grund eines Waffenſtillſtandsvertra⸗ ges. Wenn wir jetzt kurze Friſten für nötig erachtet haben, ſo iſt die Tſchecho⸗ Slowakei dafür ſelgſt verantwortlich zu machen, denn ſie iſt es ſa geweſen, die durch ihre zweite Mobilmachung erneute Beunruhigung geſchaffen hat. Die Tſchechen erheben ein großes Jammergeſchrei darüber, daß das Staatseigentum in den ſudetendeutſchen Gebieten in deuſchen Beſitz übergehen ſoll. Nun, haben die Sudeten⸗ deutſchen nicht etwa ihre Steuern bezahlt? Aus ihrer Ar⸗ beit und aus ihren Steuern iſt ja dieſes Staatseigentum Haie worden, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ihnen ieſes Eigentum, auf das ſie das höchſte Recht haben, auch verbleibt. und die Ein Telegramm Rooſevelts Waſhington, 28. September. Präſident Rooſevelt hat an den Führer folgendes Tele⸗ gramm gerichtet, das auch im gleichen Wortlaut anderen europäiſchen Staatsmöännern zugegangen iſt: „Das Gebäude des Friedens auf dem europäiſchen Kon⸗ tinent— wenn nicht auch in der übrigen Welt— iſt in un⸗ mittelbarer Gefahr. Die Folgen eines Friedensbruches wä⸗ ren unberechenbar; bei einem Ausbruch von Feindſeligkei⸗ ten würde das Leben von Millionen Männern, Frauen und Kindern eines jeden der beteiligten Länder mit abſoluter Sicherheit unter Umſtänden von unausſprechlichem Schrek⸗ ken verloren gehen. Das Wirtſchaftsſyſtem in allen beteiligten Ländern würde beſtimmt zerrüttet, der ſoziale Aufbau würde Ge⸗ fahr laufen, vollkommen zertrümmert zu werden. Die Ver⸗ einigten Staaten haben keine politiſchen Verwick⸗ lungen Sie ſind nicht gefangen im Haß gegen die weſent⸗ lichen Beſtandteile der Ziviliſation Der höchſte Wunſch des amerikaniſchen Volkes iſt, in Frieden zu leben; im Falle eines Allgemeinkrieges jedoch iſt es ſich der Tatſache be⸗ wußt, daß keine Nation den Folgen einer ſolchen Welt⸗ kataſtrophe in irgendeiner Weiſe entgehen kann. Die traditionelle Politik der Vereinigten Staaten war immer die Förderung der Regelung internationaler Strei⸗ tigkeiten durch friedliche Mittel. Es iſt meine Ueberzeugung, daß alle Völker, die heute der Gefahr eines drohenden Krie⸗ ges gegenüberſtehen, darum beten. der Friede möge lieber vor als nach dem Krieg gemacht werden. Alle Völker müſſen ſich daran erinnern, daß alle Kulturnationen der Welt freiwillig die feierlichen Verpflichtungen des Briand⸗Kellogg⸗Paktes vom Jahre 1928 auf ſich genommen haben, die dahin gehen, Streitigkeiten nur durch friedliche Mittel zu löſen. Außerdem ſind die meiſten Na⸗ tionen Partner anderer bindender Verträge, die ihnen die Verpflichtung auferlegen. Frieden zu halten. Ferner ſtehen allen Ländern heute zur Löſung von Schwierigkeiten, die auftauchen können, die Schlichtungs⸗ und Verſöhnungsverträge zur Verfügung, deren Unterzeich⸗ ner ſie ſind Welches auch die Schwierigkeiten bei den in Frage ſtehenden Streitigkeiten ſind und wie ſchwierig und dringend ſie ſein mögen, ſie können durch Anwendung von Gewalt nicht beſſer gelöſt werden als durch Anwendung von Vernunft. In der gegenwärtigen Kriſis hat das ame⸗ rikaniſche Volk und ſeine Regierung aufrichtig gehofft. daß die Verhandlungen zur Regelung der Streitigkeiten zum glücklichen Ende gebracht werden könnten. Solange dieſe Verhandlungen noch fortdauern, ſolange beſteht auch noch die Hoffnung, daß die Vernunft und der Geiſt der Billigkeit die Oberhand behalten und daß die Welt auf dieſe Weiſe dem Wahnſinn eines Krieges entgeht. Im Namen von 130 Millionen Amerikanern und um der Menſchheit willen appelliere ich an Sie, die Verhand⸗ lungen, die auf eine friedliche, billige, konſtruktive Löſung der Streitfragen zielen, nicht abzubrechen Mit Dringlich⸗ keit wiederhole ich, daß, ſolange die Verhandlungen fort⸗ geſetzt werden, die Streitigkeiten eine Ausſöhnung finden können; ſind ſie aber einmal abgebrochen, ſo iſt die Ver⸗ nunft verbannt und die Gewalt macht ſich geltend. Und Ge⸗ walt bringt keine Löſung zum Beſten der Menſchheit in der Zukunft.“ Die Antwort des Führers Der Führer und Reichskanzler hat an Präſident Rooſe⸗ velt folgendes Antworttelegramm gerichtet: „Ew. Exzellenz haben in Ihrem mir am 26. September gegangenen Telegramm im Namen des amerikaniſchen Volkes einen Appell an mich gerichtet. im Intereſſe der Er⸗ haltung des Friedens die Verhandlungen über die in Europa entſtandene Streitfrage nicht abzubrechen und eine friedliche, ehrliche und aufbauende Regelung dieſer Frage anzuſtreben. Seien Sie überzeugt daß ich die hochherzige Abſicht, von der Ihre Ausführungen getragen ſind. durch⸗ aus zu würdigen weiß und daß ich Ihre Auffaſſung über die unabſehbaren Folgen eines europäiſchen Krieges in jeder Hinſicht teile Gerade deshalb kann und muß ich aber jede Verantwortung des deutſchen Volkes und ſeiner Führung dafür ablehnen wenn etwa die weitere Entwicklung entgegen allen meinen bis⸗ herigen Bemühungen tatſächlich zum Ausbruch von Feind⸗ ſeligkeiten führen ſollte. —.. ͤ—e—. So iſt die heutige Lage völlig klar: die Entſchei ⸗ dung darüber was werden ſoll, liegt bei Prag. Herr Beneſch und ſeine Regierung haben zu zeigen, ob ſie Frieden oder Krieg wollen Wollen ſie die bereits vorliegende Zuſage ein⸗ löſen, dann können ſie dem deutſchen Memorandum einfach uſtimmen, dann haber ſie den Frieden gewählt. Verſuchen 5 allerdings, ſich von der Einlöſung dieſer Zuſage zu rücken, dann entſcheiden ſie ſich für den Krieg. Auch darüber herrſcht nach der Führerrede kein Zweifel mehr. Das Worthat Prag! Es kann ein erlöſendes Wort es kann ein verhängnisvones Wort werden. Die übrige Welt aber ſollte die wahren Zuſammenhänge erkennen und ſich davor hüten, einen Weltkrieg zu entfeſſeln, nur weil man den dreieinhalb Millionen Sudetendeutſchen, denen ſchon bisher unendlich viel Leid angetan wurde, ihr Naturrecht verwehren will, ſich mit ihren Stammes, genoſſen ſtaatlich zu vereinigen. Das Dritte Reich geht nicht auf Eroberungen aus Der Führer hat am Montag wie⸗ derholt erklärt, daß er nach Erledigung der ſudetendeutſchen Frage keine Gebietsanſprüche in Europa mehr zu ſtellen 3 Alſo löſe man endlich dieſe Frage und Europa wird uhe haben! 4 Um über das zur Erörterung ſtehende ſudetendeutſche Problem ein gerechtes Urteil zu gewinnen, iſt es unerläßlich, den Blick auf die Ereigniſſe zu lenken, in denen letzten Endes die Entſtehung dieſes Problems und ſeine Gefahren ihre Urſache haben Das deutſche Volk hat im Jahre 1918 die Waffen aus der Hand gelegt, im feſten Ver⸗ trauen darauf, daß der Friedensſchluß mit ſeinen damali⸗ gen Gegnern die Prinzipien und Ideale verwirklichen würde. die dafür vom Präſidenten Wil ſon feierlich verkündet und von allen kriegführenden Mächten ebenſo feierlich als verbindlich angenommen worden waren Niemals in der Geſchichte iſt das Berkrauen eines Vol⸗ kes ſchmählicher getäuſcht worden als es damals geſchah. Die den beſieglen Nationen in den Pariſer Vororkverkrä⸗ gen aufgezwungenen Friedensbedingungen haben von gegebenen Verſprechungen nichts erfüllt. Sie haben o. mehr in Europa ein polikiſches Regime geſchaffen, das die beſiegten Nationen zu den entrechteken Parias der Welt machte und das von jedem Einſichligen von vornherein als unhaltbar erkannt werden mußte. Einer der Punkte, in denen ſich der Charakter der Dik⸗ tate von 1919 am deutlichſten offenbarte, war die Grün⸗ dung des tſchecho⸗flowakiſchen Staates und die ohne jede Rückſicht auf Geſchichte und Nationalität voll⸗ zogene Feſtſetzung ſeiner Grenze. In ſie wurde auch das Sudetenland einbezogen. obwohl dieſes Gebiet im⸗ mer deutſch geweſen war und obwohl ſeine Bewohnev nach der Vernichtung der Habsburgiſchen Monarchie ein⸗ mütig ihren Willen zum Anſchluß ans Deut che Reich erklärt hatten. Do wurde das Seihſtvemmmungsrecht, das vom Prä⸗ ſidenten Wilſon als die wichkigſte Grundlage des Völker. lebens proklamiert worden war, den Sudelendeutſchen ein⸗ fach verweigert. Aber damit nicht genug. Dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Staat wurden in den Verträgen von 1919 beſtimmte und dem Wortlaut nach weitgehende Verpflichtungen gegenüber dem deutſchen Volk auferlegt. Auch dieſe Verpflichtungen ſind von Anfang an nicht eingehalten worden. Der Völker⸗ bund hat bei der ihm zugewieſenen Aufgabe, die Durch⸗ führung der Verpflichtungen zu gewährleiſten, vollkommen verſagt. Seitdem iſt das Sudetenland im ſchwerſten Kampf um die Erhaltung ſeines Deutſchtums. Es war eine natürliche und un vermeidli che Ent⸗ wicklung, daß nach der Wiedererſtarkung des Deutſchen Reiches und nach der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit D ele naherer Verbundenheit mit Deutſchland zunahm. Trotz der loyalen Haltung der Sudetendeutſchen Partei und ihrer Führer wurden die Gegenſätze zu den Tſchechen immer ſtärker. Von Tag zu Tag zeigte es ſich klarer daß die Regierung in Prag nicht gewillt war, den elementarſten Rechten der Sudetendeutſchen wirklich Rech⸗ nung zu tragen, Vielmehr verſuchte ſie, mit immer gewalt⸗ ſameren Methoden, die Tſchechiſierung des Sudetenlandes durchzuſetzen. Es konnte nicht ausbleiben, daß dieſes Vor⸗ gehen zu immer größeren und ernſteren Spannun⸗ gen führte. Die deutſche Regierung hat in dieſe Entwicklung der Dinge in keiner Weiſe eingegriffen und ihre ruhige Zu⸗ rückhaltung auch dann noch aufrechterhalten, als die tſche⸗ cho⸗ſlowakiſche Regierung im Mai dieſes Jahres unter dem völlig aus der Luft gegriffenen Vorwand deutſcher Trup⸗ penzuſammenziehungen zu einer Mobiliſierung ihrer Armee ſchritt. Der damalige Verzicht auf militäriſche Gegenmaß⸗ nahmen in Deutſchland hat aber nur dazu gedient, die In⸗ tranſigenz der Regierung in Prag zu verſtärken. Das hat der Verlauf der Verhandlungen der Sudetendeutſchen Par⸗ tei mit der Regierung über eine friedliche Regelung deut⸗ lich gezeigt. Dieſe Verhandlungen erbrachten den eindeutigen Be⸗ weis, daß die tſchecho⸗flowakiſche Regierung weit entfernt davon war, das ſudetendeuiſche Problem wirklich von Grund auf anzufaſſen und einer gerechten Löſung zuzn führen. Infolgedeſſen ſind die Zuſtände im tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Staat in den letken Wochen, wie allgemein bekannt iſt, völlig unerträglich geworden. Die politiſche Verfolgung und wirtſchaftliche Unterdrückung hat die Sudetendeulſch in namenloſes Elend geſtürzt. Zur Charakteriſierung dieſer Zuſtände genügt es, auf Folgendes hinzuweiſen: Wir haben im Augenblick 214000 ſudetendeutſche Flüchtling ee, die Haus und Herd in ihrer angeſtammten Heimat verlaſſen mußten und ſich über die deutſche Grenez retteten, weil ſie darin die einzige und letzte Möglichkeit ſahen, dem empörenden tſchechiſchen Gewalkregiment und blutigſten Terror zu ent⸗ gehen. Ungezählte Tote, Tauſende von Verletzten. Zehntauſende von Angehaltenen und Eingekerkerten, ver⸗ ödete Dörfer ſind die vor der Weltöffentlichkeit anklagen⸗ den Zeugen eines ſchon längſt ſeitens der Prager Regie⸗ rung vollzogenen Ausbruch der Feindſelig⸗ keiten, die Sie in Ihrem Telegramm mit Recht befürchten, ganz zu ſchweigen von dem im ſudetendeutſchen Gebiet ſeit 20 Jahren ſyſtematiſch ſeitens der tſchechiſchen Regierung vernichteten deutſchen Wirtſchaftslebens, das bereits alle die Zerrüttungserſcheinungen in ſich trägt. die Sie als die Folge eines ausbrechenden Krieges vorausſehen. Das ſind die Tatſachen. ote mich gezwungen haben. in meiner Nurnverger nege vom 12. September vor der ganzen Welt auszusprechen. daß die Rechtlosmachung der 3.5 Millionen Deutſchen in der Tſchecho⸗Slowakei ein Ende nehmen muß, und daß 175 Menſchen, wenn ſie von ſich aus kein Recht und keine Hilfe finden können, beides vom Deutſchen Reich bekommen müſſen. Um aber noch einen letzten Ver ſuch zu ma⸗ chen, das Ziel auf friedlichem Wege zu erreichen, habe ich in einem dem britiſchen Herrn Premierminiſter am 23. September übergebenen Memorandum für die Löſung des Problems konkrete Vorſchläge gemacht, die inzwi⸗ ſchen der Oeffentlichkeit bekanntgegeben ſind. Lalcale Nuudochau. Erntedankfeiern Die Ernte iſt zum größten Teil eingebracht, nur die Kartoffel wartet noch der Bergung. Der 1. und 2. Oktober werden 1 in unſerem Gau die üblichen Erntedankfeiern bringen. Mannheim bereitet ſich ſchon jetzt auf ſein Erntedankfeſt vor. Der Samstag 1 zahlreiche Menſchen im Nibelungenſaal zu einer Vorfeier zuſammenführen und dann am Sonntag gegen Mittag im Mannheimer Schloß⸗ hof die eigentliche Erntedankfeier im großen Rahmen ſein. Ein großer Feſtzug, in dem geputzte Spenderwagen fahren, wird von der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ausgehend über die Friedrichsbrücke und die Breite Straße nach dem Schloß führen. Die Spendenwagen fahren auch durch den Schloß⸗ hof, in dem die Feier ſteigt, bei der eine Reihe von Sollſten, der Mannheimer Volkschor, der Männergeſangverein Flora, die Mannheimer Liedertafel, der Knaben⸗ und Mädchen⸗ chor und ein aus verſchiedenen Orcheſtern gebildetes Ge⸗ meinſchaftsorcheſter unter Leitung von Muſikdirektor Adam mitwirken werden. Deutſche Tänze, Sprechchöre und andere Darbietungen werden die Feierſtunde beſonders ein⸗ drucksvoll geſtalten. Anſprachen des Kreisleiters und des Kreisamtsleiters für Agrarpolitik Pg. Treiber ſind vorge⸗ ſehen. Reizvoll wird die Mitwirkung des Jungvolkes und des Bd M ſein. Auch im Landkreis ſind, und zwar für den Sonntag nachmittag, drei große Erntedankfeiern mit Beteiligung auch ſtädtiſcher Bevölkerung angeſetzt: in Heddesheim, Plank⸗ ſtadt und Neulußheim. Die Städter aus den umliegenden Gebieten ſind herzlich zur bäuerlichen Bevölkerung hinaus eingeladen und in der Gemeinſamkeit der Erntedankfeiern wird ſich die Verbundenheit von Stadt und Land dartun. „Graf Zeppelin“ über Seckenheim. Das geſtern wieder auf Verſuchsfahrt ſich befindliche Luftſchiff überflog um Mittag unerwartet auch unſeren Ort. In majeſtätiſcher Ruhe ſchwamm er gleichſam wie ein Fiſch im neblig⸗dunſtigen Aether, überall freudigſt begrüßt. Opfer des Verkehrs. Der Verkehr forderte wieder zwei junge Menſchenleben. In der Seckenheimer Straße wurde eine 15jährige Botin durch ein Fahrrad zu Fall gebracht und durch einen daherkommenden Laſtzug getötet In der Roſengartenſtraße prallte ein Kraftrad gegen einen Per⸗ ſonenwagen. Der Motorradler erlitt tödliche Kopfverletzun⸗ gen Miſchlinge und Lehrlings aus budung Durch das Reichsbürgergeſetz iſt klar eſtellt, in welcher Weiſe die Grenzen zwiſchen Aiden und Mlichtinden in ber gewerblichen Wirtſchaft zu ziehen ſind. Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter führt in einem Erlaß aus, daß es danach nicht angehe, ſolche jüdiſchen Miſchlinge in ihrer wirtſchaft⸗ lichen Betätigung 95 beeinträchtigen, die das vorläufige Reichs bürgerrecht beſitzen, zum Wehr- und Arbeitsdienſt herangezogen werden, waz wache ſind und der Deutſchen 1 angehören önnen. Sie müßten vielmehr in ihren usbildungsmöglichkeiten in der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft deutſchblütigen 1 45 geſtellt werden. Au die Tatſache, daß im Dienſt des Staates ſowie der NSA und ihrer Gliederungen ſchärfere Anforderungen an die Reinheit des Blutes geſtellt werden, könne hieran nichts ändern, da die Ausdehnung dieſer Grundſäh e auf andere Gebiete nicht geſtattet ſei. Mit dem Erlaß iſt klargeſtellt, daß jüdiſche Miſchlinge, L0 die die genannten Vorausſet⸗ zungen zutreffen, in die Lehrlingsrolle eingetragen werden müſſen. 5 — Amtsbezeichnungen für Nichlbeamte. Die Verleihung der in den Beſoldungsgeſetzen feſtgelegten Amtsbezeichnun⸗ gen an Nichtbeamte, Mahon dere an auf Privatdienſtver⸗ trag bei Behörden beſchäftigte Angeſtellte, iſt unzuläſſig. Beſchlüſſe und Verwaltungsakte dieſer Art verſtoßen gegen das geltende Recht. In einem für alle Behörden ergangenen Erlaß des Reichsinnenminiſters wird betont, daß ſolche Amtsbezeichnungen auch dann nicht mehr an Angeſtellte ver⸗ liehen werden dürfen, wenn ſie ſich in einer Stelle befinden, mit der eine ſolche Amtsbezeichnung verbunden war. Be⸗ rufsbezeichnungen, die den Amtsbezeichnungen der Beamten gleichlauten, dürfen künftig Angeſtellten oder Arbeitern im öffentlichen Dienſt ausnahmsweiſe noch inſoweit beigelegt werden, als ſie deren Tätigkeit zutreffend kennzeichnen, wie Pförtner, Heizer, Gartenaufſeher uſw., und als dieſe Be⸗ eichnungen nicht ihrer Art nach z. B. durch Zuſatz einer . Uneingeweihten gegenüber den An⸗ ſchein erwecken, als ob es ſich um eine beamtete Stelle han⸗ dele. g Geſchäftliche Mitteilungen. Die Herbſtneuheiten ſind da! Unter dieſem Motto bringt die Firma Gebrüder Braun, Mannheim, Breite⸗ ſtraße, einen vielfarbigen Proſpekt, der unſerer heutigen Auflage beiliegt und beſonders für unſere Frauenwelt viel anregendes und intereſſantes bietet. Wir machen beſonders darauf aufmerkſam. Neues Meldeverfahren und neue Meldeformulare ö vom 3. Oktober 1938 ab. Der Polizeipräſident gibt bekannt: Die polizeilichen An⸗ und Abmeldungen konnten bisher noch nicht den alten vorrätigen Meldeformularen, welche von den Meldebehörden unentgeltlich zür Verfügung ge⸗ ſtellt wurden, getätigt werden. Vom 3. Oktorber 1938 ab ab dürfen jedoch dieſe alten Meldeformulare nicht mehr zur Verwendung gelangen. An ihre Stelle treten die durch die neue Reichsmeldeordnung vorgeſchriebenen Formulare (Farbe weiß für An⸗ und Farbe grün für Abmeldungen). Von den im allgemeinen Intereſſe liegenden durch die neue Reichsmeldeordnung bedingten Aenderungen wird im Nach⸗ ſtehenden das Weſentlichſte bekanntgegeben: Grundſätzlich ſchreiht die Reichsmeldeordnung vor, daß alle Perſonen, die ſich im deutſchen Reiche aufhalten, melde⸗ pflichtig ſind. Wer eine Wohnung bezieht, hat ſich perſön⸗ lich binnen 3 Tagen bei der Meldebehörde unter Benutzung der neuen Vordrucke anzumelden. Wohnung im Sinne der Reichsmeldeordnung iſt jeder Wohnraum, auch jede Schlaf⸗ ſtelle. Wer aus einer Wohnung auszieht, hat gleichfalls innerhalb derſelben Friſt ſich perſönlich unter Benutzung des vorgeſchriebenen Vordrucks abzumelden und dabei an⸗ zugeben, wohin er verzieht. Sofern die Wohnung noch nicht feſtſteht, hat der Wegziehende anzugeben, wo er zu erreichen iſt(Firma oder Behörde, bei der er angeſtellt iſt oder Verwandte und Bekannte, bei denen ihn Zuſchriften er⸗ reichen, bis er eine neue Wohnung hat). Abmeldungen„Auf Reiſen“ oder„nach Unbekannt“ gibt es nicht mehr. Die An⸗ und Abmeldungen müſſen in dreifacher Fer⸗ tigung ahgegeben werden. Die Vordrucke mülſen vollſtändig und mit deutlicher Schrift ausgefüllt ſein. Das 3. Stück der An⸗ und Abmeldung erhält der Meldepflichtige als Meldebeſcheinigung zurück. Die Abmeldebeſcheinigung iſt der Meldebehörde des Zuzugsortes bei der Anmeldung vor⸗ zulegen. Perſonen, die beſuchsweiſe in einer anderen Ge⸗ meinde bei Verwandten oder Bekannten Wohnung nehmen, unterliegen der Anmeldepflicht erſt nach Ablauf von 6 Wochen nach ihrer Ankunft in der Beſuchsgemeinde. Der Hauptmeldepflichtige(Mieter oder Untermieler) hat die An⸗ und Abmeldung perfönlich bei der Meldebehörde abzugeben. An⸗ und Abmeldungen müſſen vorher von dem Wohnungsgeber und dem Hauseigentümer un lerſchrieben ſein. Der Hauptmeldepflichtige muß hierbei auf Verlangen alle erforderlichen Auskünfte geben und die notwendigen Aus⸗ weiſe vorlegen. Das Einſenden des Meldeſcheins durch die Poſt oder das Einwerfen in einen Briefkaſten der Melde⸗ behörde iſt nicht mehr erlaubt. Iſt der Hauptmeldepflichtige am per ſönlichen Erſcheinen verhindert, ſo kann er ſich unter Angabe der Gründe aus⸗ nahmsweiſe durch ein erwachſenes Familienmitglied der Mie⸗ ter durch ſeinen Hauseigentümer(Hausrerwalter), der Unler⸗ mieter durch ſeinen Wohnungsgeber oder auch ein erwachſenes Familienmitglied desſelben vertreten laſſen. Beſonders wichtig iſt, daß für die Erfüllung der Melde⸗ pflicht außer dem Wohnungsnehmer und Wohnungsgeber jetzt auch der Hauseigentümer bezw. der Hausverwalten verantwortlich iſt. Wohnungsgeber und Hauseigentümer haben beim Ein⸗ zug der Mieter und Untermieter ihrer Meldepflicht erſt dann genügt, wenn ſie den Anmeldeſchein unlerſchrieben und ſich durch Einſicht in die Meldebeſtätigung, die der Meldepflich⸗ tige bei ſeiner perſönlichen Meldung ausgehändigt bekommt, davon überzeugt haben, daß die Meldung erſtaltet iſt. Ver⸗ weigert oder unterläßt der Hauptmeldepflichtige die Anmel⸗ dung, ſo ſind der Wohnungsgeber und der Hauseigentümer verpflichtet, dies der Meldebehörde anzuzeigen. Beim Auszug des Mieters muß der Hauseigentümer (Hausverwalter), bei Auszug eines Untermieters der Woh⸗ nungsgeber, binnen 3 Tagen die Meldebehörde ſchriftlich von dem Auszug in Kenntnis ſetzen, wobei er den hierzu vor⸗ geſehenen Vordruck(Poſtkartenformulare) verwenden kann. Dieſer Benachrichtigung der Meldebehörde bedarf es im Falle des Fortzuges des Mieters oder Untermieters dann nicht, wenn der Hauseigentümer(Hausverwalter) und der Woh⸗ nungsgeber den Abmeldeſchein des Ausziehenden unter⸗ ſchrieben und ſich durch Einſicht in den abgeſtempelten Ab⸗ meldeſchein davon überzeugt haben, daß die Abmeldung bei der Meldebehörde tatſächlich erfolgt iſt. Im übrigen wird auf die auf der Rückſeite der neuen Meldeformulare abgedruckten Beſtimmungen verwie en. Die Meldepflichtigen müſſen die Meldevordrucke ſelbſt gegen Bezahlung beſchaffen. Sie ſind in einer Reihe von einſchlägigen Geſchäften(Papier⸗ und Schreibwarenhandlun⸗ gen) erhältlich. Eine koſtenloſe Abgabe bei der Meldebehörde kommt nicht mehr in Frage. Die Meldungen der Innenſtadt und deren Stadtteile ſind bis auf weiteres noch wie bisher beim Einwohner⸗ meldeamt L 6, 1(Polizeipräſidium) einzureichen; die der Vororte auf der zuſtändigen Polizeiwache. Eine Aenderung der Einteilung der örtlichen Meldeſtellen iſt auf den 1. Nov. 1938 ins Auge gefaßt und wird noch beſonders bekannk⸗ Aegeben. Wer ſeine Pflichten als Verkehrsteilnehmer verletzt, 5 elt gewiſſenlos Ibft— Panbelt gewiſſen ben 125 ſelliſt— und gegen Arbeitsplan des Fachamts Turnen Vorbereitende Arbeit für die Tagung des Reichsfach⸗ amtes Turnen an den letzten Septembertagen in Berlin wurde bei einer Zuſammenkunft der Reichsfachwarte in Bremen geleiſtet. die Wettkampfbe ſtimmungen wurden mit der vortordnung des DR in Einklang ge⸗ bracht. Ferner ſi über die Anmeldung und Genehmigung von Veranſtaltungen, über den Auslands⸗Wettverkehr und über das Gaſtturnen der Deutſchlandriege klare Richtlinien aufgeſtellt worden. Der Arbeitsplan für das Jahr 1938 ſteht in gro⸗ ßen Umriſſen feſt; er bedarf jedoch noch der vom Reichsſport⸗ führer im Hinblick auf die deutſchen Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele 1940 verlangten beſonderen Genehmi⸗ gung. In dieſem Jahre werden am 5. Oktober in Dresden gegen Polen und am 18. November in Helſinki gegen Finn⸗ land noch zwei Länderkämpfe ausgetragen. Für das nächſte Jahr werden Ländertreffen gegen die Schweiz, Un⸗ garn und Italien vorbereitet. Im Monat Januar ſind Reichswettkämpfe der Turner bis 25 Jahre geplant. Im Monat April kommen die Deutſchen Vereins meiſterſchaften für Turner und Turnerinnen zur Durchführung. Im Monat Juni ſtehen die Entſcheidungen im Deutſchen Zwölfkampf der Männer und im Zehn⸗ kampf der Frauen bevor Nach dem Jahnwetturnen im Auguſt in Freiburg werden im Monat Dezember die deutſchen Gerätmeiſterſchaften für Männer und Frauen veranſtaltet. Die Rentenverbeſſerungen In Baden etwa 20 000 Renken-Neuberechnungen für Invaliden ⸗Verſicherte Das Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung vom 21. 12. 1937 hat für Millionen eine Verbeſſerung der Renten und ſonſtigen Leiſtungen gebracht. Zum Teil ſind ſie bereits in den Genuß dieſer Verbeſſerungen gekommen. Bei den Invalidenrenten, die vor allem durch die farſch⸗ nung der Teilnahme am Weltkrieg eine Steigerung erf ren, war das aber bisher nicht möglich, da noch die ent⸗ ſprechenden Durchführungsbeſtimmungen fehlten. Sie ſind inzwiſchen in der Verordnung zur Durchführung und zur Ergänzung des Ausbaugeſetzes vom 1. 9. 1938 erſchienen. Erſt ſeit dieſem Zeitpunkt können überhaupt die Träger der Rentenverſicherung der Arbeiter, alſo die Landesver⸗ ſicherungsanſtalten und die Sonderanſtalten für Bergbau, Seeſchiffahrt und Reichsbahn, mit der gewaltigen Arbeit der Neuberechnung der Renten beginnen. Obgleich in der Zwiſchenzeit alle Vorarbeiten für dieſe gewaltige Umrechnungsarbeit getroffen worden ſind, wird es einige Zeit in Anſpruch nehmen, bis die neuen Renten⸗ erhöhungen den betreffenden Verſicherten 5 wer⸗ den können. Handelt es ſich doch im Bezirk der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden um ſchätzungsweiſe nahezu 20 000 Renten, die neben der ſonſtigen laufenden Arbeit neu berechnet werden müſſen. Kein Verſicherter erleidet jedoch den geringſten Verluſt, wenn ſeine Rente erſt in einem ſpäteren Zeitpunkt bear⸗ beitet wird. Alle Leiſtungsverbeſſerungen müſſen nach 8 9 der genannten Durchführungsverorduung rückwirkend vom 1. 1. 1938 an gezahlt werden; d. h., der auf jede Rente ent⸗ fallende monatliche Mehrbetrag iſt, vom 1. Januar 1938 an berechnet, jedem Verſicherten nachzuzahlen. An welchem Tag die tatſächliche Auszahlung der erhöhten Rente ſowie die Nachzahlung erſtmalig erfolgt, ſpielt infolgedeſſen keine Rolle Die Landesverſicherungsanſtalt Baden hofft jedoch, die Arbeit bis Ende Oktober 1938 beendet zu haben. Es hat daher keinen Zweck, bei den Verſicherungsanſtal⸗ ten e it anzufragen, wann die verbeſſerte Reute gezahlt wird Das hält nur die Arbeit auf und verzögert die Um⸗ rechnung und die Auszahlung. Vielmehr kann jeder Ver⸗ ſicherte unbeſorge abwarten, bis die verbeſſerte Rente ge⸗ et ird. Spende für das Winterhilfswerk 1938/39. Die Mittel für das WHWI938/39 werden in der gleichen Weiſe wie im Vorjahr aufgebracht. Die ſtädtiſchen Penſtonäre und Hinterbliebenente ſorgung empfänger werden jedoch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Zahlung ihrer Beiträge für das Winterhilfswerk aus techniſchen Gründen nicht durch Abzug an der Verſorgung erfolgen kann. Die für die Erlangung der Türplaketle notwendigen Beiträge ſind vielmehr durch die Penſionäre und Hinterbliebenenverſor⸗ gungsempfänger unmittelbar an die örtliche Stelle des Winterhilfswerkes abzuführen, die auch die Plaketten aus⸗ händigt. Zeitſchriften und Bücher. „„ und morgen iſt Hochzeit! Das große Brautheft der„Süddeutſchen Hausfrau“ iſt erſchienen und gibt friſch und lebendig wertvolle Ratſchläge für alle Frauen. Das bilderreiche und um viele Seiten ſtärkere Heft bringt inte⸗ reſſante Artikel über Wohnung, Ausſteuer, Kleidung, über die Hochzeitsfeier, Geſchenle, Ehe uſw. Dieſe Ausgabe zeigt aber auch die neueſten Modelle für die Trauung: für Braut, Brautjungfern, Brautmutter und Feſtkleider für Kinder. Sie erhalten das große Brautheft für 30 Pfg.— mit Schnitt⸗ bogen für 40 Pfg.— bei Ihrem Buch⸗ und Zeitſchriften⸗ händler oder direkt vom Verlag, Frankfurt a. M. Jung⸗ hofſtraße 12. Berſammlunas⸗ Kalender. Fußballnereinigung. Morgen Training für alle Aktiven und zwar ab 4.30 Uhr für Schüler und ab 5.30 Uhr für Senioren und Jugend. Um 8.30 Uhr Spielerverſamm⸗ kung, wozu die Spieler gebeten werden, reſtlos zu er⸗ cheinen. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: J., Gef. 47/171. Heute Mittwoch antreten am Heim. Schießgeld iſt mitzubringen. N Sämtliche Pol. 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