—* 3 3 Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, der Geſchäftsſteltñe am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 nm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— O. ⸗A. VIII. 38. 1140 38. Jahrgang Das Friedenswerk Es ging ein Aufatmen durch die Welt, als bekannt wurde, daß Deutſchland, Italien, England und Frankreich ſich über die Löſung der ſudetendeutſchen Frage geeinigt haben. Ganz beſonders aber hat ſich das deutſche Volk über das Abkommen gefreut, denn die Tſchecho⸗Slowakei muß jetzt die deutſchen Gebiete dorthin abtreten, wohin ſie ge⸗ hören: ans Reich. Die dreieinhalb Millionen deutſcher Volksgenoſſen werden nach Jahren unſäglicher Qual befreit von der tſchechiſchen Tyrannei. Sie kehren heim zu ihren Volksgenoſſen im Reiche Adolf Hitlers. Das deutſche Volk dankt wieder einmal ſeinem Füh⸗ rer. Er hat auch dieſe ungemein ſchwierige Frage, die un⸗ endlich viel Konfliktſtoff in ſich barg, zu einem guten Ende geführt. Er iſt ſtark geblieben in ſeinen gerechten Forde⸗ rungen, die auch die Forderungen des ganzen deutſchen Volkes waren, und er iſt vor keiner Drohung zurückge⸗ wichen. Er hätte, wenn es nötig geworden wäre, die ganzen Machtmittel des Reiches eingeſetzt, um die ſudetendeutſchen Stammesbrüder zu erlöſen. Er hat aber auch jede Gelegen⸗ heit benützt, um zu verſuchen, den Konflikt auf friedlichem Wege aus der Welt zu ſchaffen. Deshalb hat er in der aller⸗ letzten Stunde noch zu der Münchener Beſprechung ein⸗ geladen, die dann ſchließlich zu dem erwünſchten Erfolge ge⸗ führt hat, Das beutſche Volk anerkennt auch dankbar, was die ausländiſchen Staatsmänner getan haben, um eine Eini⸗ gung zu erzielen. Benito Muſſolini hat ſich dabei wieder einmal als wahrer und aufrichtiger Freund Deutſch⸗ lands und ſeines Führers erwieſen. Er hat während der ganzen Kriſenzeit ſich an die Seite Deutſchlands geſtellt und die deutſchen Forderungen zu ſeinen eigenen Forderungen gemacht. Er hat ſicherlich auch während der Verhandlungen unter den vier Regierungschefs den deutſchen Standpunkt energiſch unterſtützt— die Achſe Rom—Verlin hat auch in dieſem Falle wieder gut funktioniert. Anerkennung verdient aber auch die Haltung des eng⸗ liſchen Premierminiſters Chamberlain und des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier. Chamberlain hat von Beginn der Kriſe an für eine friedliche Beilegung ge⸗ wirkt und hat, als es nötig wurde, ſich mutig über alle diplomatiſchen Form⸗ und Etikettefragen hinweggeſetzt, um in perſönlicher Ausſprache mit dem Führer eine Löſung zu finden. Dieſe Bemühungen ſind ihm umſo höher anzurech⸗ nen, als er— ebenſo wie Frankreichs Mimiſterpräſident Daladier— erhebliche Widerſtände im eigenen Lande zu überwinden hatte. Die Marxiſten aller Schattierungen in England und Frankreich haben ſich nämlich die größte Mühe gegeben, die Friedensbemühungen der leitenden Staatsmänner dieſer Länder zu torpedieren. Was lag ihnen daran, daß die Tſchechen im deutſchen Sudetenlande ein blutiges Terrorregiment aufgerichtet hatten! Was lag ihnen daran, daß man das Selbſtbeſtimmungsrecht der dreieinhalb Millionen ſudetendeutſchen Menſchen mit Füßen trat, das Selbſtbeſtimmungsrecht, für das ſie doch angeblich auf Grund ihrer Parteiprogramme immer und jederzeit ein⸗ treten wollen! In dieſem Falle hätten ſie am liebſten einen Krieg entfeſſelt, weil dieſer Krieg ja gegen das ihnen ver⸗ haßte autoritäre Reich Adolf Hitlers geführt worden wäre. Auch an dieſem Beiſpiel hat ſich wieder einmal gezeigt, was in der letzten Zeit ſchon wiederholt zu erkennen war: die Leute, die Europa und die Welt in Flammen ſegen wol⸗ len, ſind nicht im Lager der autoritären Staaten zu finden, ſondern ſitzen in den Reihen der Marxiſten und Pazifiſten. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte es keine fried⸗ liche Löſung des ſchweren Konflikts um das deutſche Sude⸗ tengebiet gegeben! In dem Ergebnis der Münchener Beſprechungen ſehen wir aber nicht nur einen Sieg des Führers und der guten deutſchen Sache, ſondern auch einen Erfolg der außen politiſchen Methode Adolf Hitlers. Schon kurz nach der Machtübernahme hat Adolf Hitler erklärt, daß er von den unfruchtbaren Redereien auf großen internationalen Konferenzen nichts wiſſen will, ſondern beſtrebt ſein werde, zwiſchenſtaatliche Streitfragen durch Ausſprache von Mann zu Mann und durch Abkommen von Staat zu Staat zu klären. Er hat auf dieſe Weiſe den ſchweren Konflikt mit Polen bereinigt. Er hat auf die gleiche Weiſe das Flotten⸗ abkommen mit England getroffen. Er hat Frankreich erklärt, daß Deutſchtand keine Anſprüche mehr auf Elſaß⸗Lothringen erhebt. Und nicht zuletzt: er hat mit dieſer Art auch das Freundſchaftsbündnis mit Italien erreicht, das ſich gerade in dieſen Tagen wieder ſo gut bewährt hat. Die Vierer⸗ beſprechung der Regierungschefs der bedeutendſten Groß⸗ mächte Europas war wiederum eine ſolche Ausſprache von Mann zu Mann, wie ſie der neuen politiſchen Methode des Führers entſpricht. Niemand wird behaupten wollen, daß man zu irgendeinem Ergebnis gekommen wäre, wenn man die ſudetendeutſche Frage etwa durch eine große inter⸗ nationale Konferenz oder gar durch den Völkerbund hätte behandeln laſſen. Das Syſtem, für das die Fronzoſen den Ausdruck„kollektive Sicherheit“ erfunden haben, hat gründ⸗ lich verſagt, während die Methode des autoritären Deur⸗ ſchen Reichs ſchon wieder einen neuen Erfolg zu verzeichnen Hat! Samstag, den 1. Oktober 1988 Gemeinſamer Friedenswille Deutſchland und England wollen niemals wieder gegeneinander Krieg führen München, 30. September. Der Führer und Reichskanzler und der britiſche Premierminiſter haben nach ihrer Unterredung am Freitag folgende gemeinſame Erklärung her⸗ ausgegeben: 5 Wir haben heut und ſind uns in der der deutſch⸗engliſche i deutung für beide L ir Europa iſt. Wir ſehen das geſtens ebend unterzeichnete Ab⸗ kommen und das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen als ſymboliſch für den Wunſch unſerer beiden Völker an, niemals wieder gegeneinander Krieg zu führen. Wir ſind entſchloſſen, auch andere Fragen, die un⸗ ſere beiden Länder angehen, nach der Methode der Konſultation zu behandeln und uns weiter zu bemühen, etwaige Urſachen von Meinungsverſchie⸗ denheiten aus dem Wege zu räumen, um auf dieſe Weiſe zur Sicherung des Friedens Europas beizu⸗ tragen. Adolf Hitler Neville Chamberlain Stärkſter Eindruck in London Wie aus London gemeldet wird, hat dort die Erklä⸗ rung Hitlers und Chamberlains, daß Deutſchland und Großbritannien nie wieder ſich im Krieg gegenüberſtehen wollen, allergrößten Eindruck gemacht. linter rieſigen Schlagzeilen und 18 künden die Londoner Zei⸗ tungen ihren Leſern dieſes hiſtoriſche Ereignis an. Hatte das Bekanntwerden des Münchener Abkommens die Be⸗ völkerung ſchon in eine außerordentliche Freudenſtimmung verſetzt, 5 war die Meldung von dem Uebereinkommen N dem Führer und Chamberlain doch eine Senſation, eren Wirkung auf die Maſſen kaum zu beſchreihen iſt, Den Zeitungsverkäufern werden die Exemplare förmlich aus 155 e geriſſen, überall wurde die Botſchaft eifrig be⸗ prochen. „Evening News“ bringt die Meldung von dem Abkom⸗ men zwiſchen Hitler und Chamberlain unter der ganzſei⸗ tigen Ueberſchrift„Premier⸗Hitler⸗Pakt“ und mit der Un⸗ terüberſchrift„Gemeinſame Erklärung: Unſere zwei Völker wünſchen, niemals wieder in Krieg zu ziehen. Wir ſind ent⸗ ſchloſſen, in Zukunft zu beraten.“„Evening Standard“ bringt die Schlagzeile„Premier und Hitler einigen ſich auf e Der liberale„Star“ hebt in der Ueberſchrift ebenfalls hervor, daß Deutſchland und England übereingekommen ſind, in allen Streitfragen von nun ab den Weg der Verhandlungen wählen zu wollen. Sämtliche Abendzeitungen künden 5 der erſten Seite auch der Lon⸗ doner Bevölferung die Ankunftszeit Chamberlains an, was bisher bei der engliſchen Preſſe noch nie vorgekommen iſt, tere Beſprechung gehabt einig, daß die Frage von allererſter Be⸗ denn dieſe Ankündigung bedeutet einen Aufruf an die Be⸗ völkerung, dem Premierminiſter einen überwältigenden Empfang zu bereiten. Tagesbefehl an die Truppe Zum Einmarſch in die befreiten Gebiete. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch hat folgenden Tagesbefehl an die Truppe erlaſſen: Mit dem 1. 10. beginnend wird das deutſche Heer in die von unſerem Führer befreiten deutſchen Gebiete der Tſchechei einrücken. Das deukſche Heer betritt die erlöſten Gebiete in der 1 Freude, Künder deulſcher Zucht und Ordnung zu ein und als Werkzeug ſeines Oberſten Befehlshabers von nun an ſeinen deulſchen Stammesbrüdern den ſtarken Schutz der deukſchen Waffen gewähren zu dürfen. Heil dem Führer! Der Oberbefehlshaber des Heeres: gez.: von Brauchitſch. Keine Aeberſchreitung der Grenze ohne Kommando des Freikorps Berlin, 1. Oktober. Die Preſſeſtelle der SDP meldet aus Dresden: Ohne Auftrag des Kommandos des Sudetendeut⸗ ſchen Freikorps in Bayreuth dürfen Freikorpsmänner we⸗ der einzeln noch in Gruppen die Grenze überſchreiten noch a a Das Münchener Friedenswerk iſt erweitert und vertieft worden durch die Unterhaltung Hitler— Cham ber⸗ lain am Freitag, als deren Ergebnis ein feierliches deutſch⸗engliſches Bekenntnis zum Frieden veröffentlicht worden iſt. Auch hier alſo hat die Ausſprache von Mann zu Mann einen bemerkenswerten Erfolg gehabt, denn ſie hat einen wichtigen Bauſtein zum Weltfrieden ge⸗ liefert. i Nochmals: das deutſche Volk dankt ſeinem Führer und entbietet den tapferen Brüdern und Schweſtern vom Sude⸗ tenland, das in den allernächſten Tagen Reichsgebiet werden wird, den herzlichſten Willkommgruß der Heimat! : e Nr. 230 Die Internationale Kommiſſion Staatsſekretär von Weizſäcker Vorſitzender.— Verhand- lungen im Geiſt der Freundſchaft und des Ausgleichs. Berlin, 1. Oktober. Die Internationale Kommiſſion, die mik der Regelung der Anwendung des Münchener Abkommens vom 29. Sep⸗ tember beauftragt iſt, hat Freikag nachmittag um 17 Uhr ihre erſte Sitzung abgehalten. Sie hal den Staaksſekretär des Auswärkigen Amkes, Herrn von Weizſäcker, zum Vor⸗ ſitzenden ernannt. Dieſer dankte ſeinen Kollegen und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß ein Geiſt der Freund⸗ ſchaft und des Ausgleichs die Verhandlungen beſeele. „Die Kommiſſion ernannte eine Unkerkommiſſion für milikäriſche Fragen, die ſich ſofort mit der Frage der Feſt⸗ legung der Bedingungen für eine reibungsloſe Uebergabe der fraglichen Gebiete der 1. Zone befaßte. In der VBoll⸗ ſitzung hat die Internationale Kommiſſion alsdann die Vorſchläge der genannten Unterkommiſſion angenommen. Vor der Aufhebung der Sitzung gaben die Mitglieder der Kommiſſion der Ueberzeugung Ausdruck, daß in den beleiligten ſowie in allen übrigen Ländern nichts unker⸗ bleiben wird, was geeignet iſt, um die für eine erfolgreiche alten. gung ihrer Arbeiten nökige Atmoſphäre aufret zu alten. Dank der Gudetendeutſchen Telegramm Henleins an Adolf Hitler Der Führer der Sudetendeutſchen Partei, Konrad Hen⸗ lein, hat an Adolf Hitler folgendes Telegramm geſandt: „Mein Jührer! Im Namen des ſeit 20 Jahren gequäl⸗ ten und unkerdrückten Sudetendeutſchtums danke ich Ihnen, mein Führer, kiefbewegten Herzens für die uns erkämpfle Freiheit. Kinder und Kindeskjnder werden noch den Tag loben. an dem durch den Anſchluß a das Großdeutſche Reich, Sie, mein Führer, unſagbares Leid von Millionen in liefe Freude und ſtolze Zuverſicht verwandelten. Worte ſind zu ſchwach, um Ihnen das auszudrücken, was wir alle in dieſem Augenblick für Sie empfinden. In liefer Dankbarkeit wird das geſamte Sudetendeutſch⸗ kum jederzeit in kreueſter Gefolgſchaft hinter ſeinem Be⸗ freier ſtehen. In Treue grüßt Sie, mein Führer, Ihr ergebener Konrad Henlein.“ Jubel im noroͤböhmiſchen Grenzgebiet Wie aus Schlucken au gemeldet wird, bemächtigte ſich nach den Tagen der Unterdrückung und der Unſicherheit der Bevölkerung der von den Tſchechen kürzlich geräumten üdetendeutſchen Bezirke— Heilſpach, Schluckenau und Rumburg— in den Morgenſtunden des Freitag eine un⸗ beſchreiblich freudige Stimmung. Kaum hatte der deutſche Rundfunk das Ergebnis der Beſprechungen in München mitgeteilt und die einzelnen Punkte des Abkommens be⸗ kanntgegeben, da eilte die Bevölkerung der Städte auf Straßen und Plätze, wo ſich ergreifende Szenen der Freude und der Begeiſterung abſpielten. Bereits in den erſten Vormittagsſtunden prangten die Straßen und Plätze der Städte und Dörfer des ſudetendeut⸗ ſchen Niederlandes in reichem Scmuck unzähliger Hakenkreuzfahnen. An den Rathäuſern und Stadtämtern wurden Bilder des Führers und Symbole des Reiches angebracht. Ueberall ſchmückt die Bevölkerung die Häuſerfronten mit Fahnen und Girlanden. Allenthalben leuchten Spruchbänder:„Wir danken unſerem Führer— Wir ſind wieder freil“—„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Beſonders in jenen Orten, in denen noch vor wenigen 8 0 kommuniſtiſche Banden im Verein mit tſchechiſchen Soldaten ihr Unweſen getrieben haben, erreichte die Begei⸗ ſterung unbeſchreibliche Höhepunkte. Alle beſeelt nur ein Gedanke:„Wir werden den Soldaten der deutſchen Wehr⸗ macht einen feſtlichen Empfang bereiten!“ 5 Berlin erwartet Adolf Hitler Aufruf des RKeichspropagandaminiſters ö Berlin, 1. Oktober Reichsminiſter Dr. Goebbels hat als Gauleiter von Berlin folgenden Aufruf an die Bevölke⸗ rung der Reichshauptſtadt erlaſſen: Volk von Berlin! Nach den entſcheidenden hiſtoriſchen Viermächtebeſprechun⸗ en in München trifft der Führer heute um 10.40 Uhr wie⸗ er in Berlin ein. Die dankbare Keichshaupkſtadt wird ihn mit den kiefen und herzlichen Gefühlen empfangen, die uns in dieſen geſchichtlichen Stunden alle bewegen. N Volk von Berlin heraus auf die Straßen! An den Anfahrksſtraßen des Führers vom Anhaller Bahnhof über Anhallerſtraße, e e bis zur Reichskanzlei wird Spalier gebildet. Wir wollen dabei dem Führer den Dank zum Ausdruck bringen, der uns ange⸗ 19 5 alt München gefällten hiſtoriſchen Entſcheidungen erfüllt. d Beflaggt Eure Häuſer, ſchmückt alle straßen der 8. Es lebe der Führer, unſer nationalſozialiſtiſches vo unſer nakionalſozialiſtiſches Großdeutſches Reich! Der Gauleiter von Berlin: Reichsminiſter Dr. Goebbels. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, erſucht all Vertreter der öffentlichen Dienſtgebäude Berlins, bis auf weiteres zum Empfang des Führers zu flaggen. 5 Prag nimmt den Münchener Plan an London, 30. Sept. Wie das Keuterbüro aus Prag amt⸗ lich meldet, ſoll die kſchecho⸗ſlowakiſche Regierung den Mün⸗ chener Plan angenommen haben. Eine amtliche Prager Verlautbarung— deren Inhalt abzuwarten iſt— ſoll fol⸗ gen. * Aus Prag wird gemeldet: Die Regierung hielt am Freitag um 12 Uhr unter dem Vorſitz des Staatspräſiden⸗ ten Beneſch auf der Prager Burg eine Sitzung ab. In dem amtlichen Bericht darüber heißt es: Nach allſeitiger Er⸗ wägung und Prüfung aller dringlichen Empfehlungen, die der Regierung durch die franzöſiſche und britiſche Regie⸗ rung übermittelt wurden, und im vollen Bewußtſein der hiſtoriſchen Verantwortung, hat ſich die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung unter voller Zuſtimmung der verantwortlichen Faktoren aller politiſchen Parteien dazu enſchloſſen, die Münchner Beſchlüſſe der vier Großmächte anzunehmen. Sie hat dies im Bewußtſein getan, daß die Nation erhal⸗ ten werden muß und daß eine andere Entſcheidung heute nicht möglich iſt. Die Prager Regierung richte, ſo heißt es in dem amtlichen Bericht am Schluß, gleichzeitig an die Welt einen Proteſt gegen dieſe Entſcheidung, die einſei⸗ tig und ohne ihre Teilnahme erfolgte. Freudiger Empfang für Chamberlain Herzliche Ovationen in Whitehall. London, 30. Sept. Nach Tagen angeſpannteſter Erwar⸗ tungen und banger Sorge um das Schickſal des engliſchen Volkes iſt am Freitag, nachdem in den frühen Morgen⸗ ſtunden das Ergebnis der Münchener Beſprechungen offi⸗ ziell bekanntgegeben worden war, die Stimmung in Lon⸗ don völlig umgeſchlagen. Ueberall wird die Freudenbot⸗ ſchaft lebhaft beſprochen. Auf den Straßen und in den Gaſt⸗ ſtätten herrſcht eine Hochſtimmung, wie ſie bisher die eng⸗ liſche Hauptſtadt nicht gekannt hat. An dieſem hiſtoriſchen Tage bildet natürlich das Regierungsviertel das Ziel von Zehntauſenden. Schon Stunden, bevor Chamberlain Mün⸗ chen im Flugzeug verlaſſen hatte, hatte ſich eine rieſige Menſchenmenge in Whitehall eingefunden, um die Stunden bis zur Rückkehr des Premierminiſters abzuwarten. Als die Gattin des Miniſterpräſidenten die Downing Street ver⸗ ließ, wurde ihr von der Menge eine unbeſchreibliche Ova⸗ tion dargebracht. Mrs. Chamberlain wurde von vielen Frauen beſtürmt, die ihr alle die Hand reichen wollten. Mit Tränen in den Augen richtete ſie dann einige Worte des Dankes an die Menge, die darauf Hoch-Rufe auf den Premierminiſter ausbrachte. Ein herzlicher Empfang wurde auch dem Außenminiſter Lord Halifax und Schatzkanzler Sir John Simon bereitet, als die beiden Miniſter das engliſche Außenamt aufſuchten. Tauſende von Telegrammen und Briefen ſind in Dow⸗ ning Street 10 eingetroffen, Glückwünſche aus allen Teilen der Welt für den Miniſterpräſidenten enthaltend. Heute vormittag ſind außerdem große Körbe mit Blumen in der Wohnung des Premierminiſters abgegeben worden. Als Zeichen der Verehrung, die das ganze Land ihrem Premierminiſter zollt, iſt bereits die Einrichtung eines Nationalfonds angeregt worden, der Chamberlain zur Verfügung geſtellt werden ſoll. Obwohl von offizieller Seite in dieſer Hin⸗ ſicht noch kein Schritt unternommen worden iſt, iſt man doch allgemein der Anſicht, daß dieſer Plan verwirklicht werden wird. Beiſpielloſe Triumphfahrt zum Buckinghampalaſt. Das Flugzeug, das den britiſchen Premierminiſter aus München in die Heimat zurückbrachte, landete um 17,40 Uhr auf dem Flugplatz Heſton. Seit mehr als zwei Stunden wartete eine ungeheure Menſchenmenge geduldig, um Chamberlain den ihm gebührenden Empfang zu bereiten. Das geſamte britiſche Kabinett, ſämtliche engliſchen Hohen Kommiſſare der Dominien ſowie zahlreiche diplo⸗ matiſche Vertreter hatten ſich auf dem Flugplatz eingefun⸗ den, darunter der deutſche Geſchäftsträger Dr. Kordt ſowie Geſandtſchaftsrat Baron Selzam. 8 Als Chamberlain das Flugzeug verließ, trat Außen⸗ miniſter Lord Halifax auf ihn zu, begrüßte ihn und über⸗ reichte ihm ein perſönliches Schreiben des Königs. Cham⸗ berlain zog dann aus ſeiner Taſche das von ihm und dem Reichskanzler unterzeichnete Dokument und erklärte: 5 „Ich wünſche lediglich zwei Dinge zu ſagen. Zunächſt einmal habe ich eine ungeheure Anzahl von Briefen wäh⸗ rend all dieſer angſtvollen Tage erhalten. Auch meine Frau hat Briefe der Dankbarkeit und der Freundſchaft erhalten, und ich kann Ihnen nur lediglich ſagen welch eine Ermuti⸗ ung dies für mich geweſen iſt. Ich wünſche, dem briti⸗ ſchen Volk für alles das zu danken, was es getan hat, und weiter wünſche ich zu erklären. daß die Bereinigung des iſchecho⸗ſlowakiſchen Problems, die nun erreicht worden iſt, nach meiner Anſicht lediglich der Auftakt für eine größere Bereinigung iſt, in der ganz Europa den Frieden finden kann. Heute früh hatte ich eine weitere Unterredung mit dem deutſchen Reichskanzler Hitler, und hier iſt das Doku⸗ ment, das ebenſo ſeinen wie meinen Namen trägt. Ich möchte es abertrotzdem Euch vorleſen.“ Chamberlain las alsdann die deutſch⸗engliſche Frie⸗ denserklärung vor, immer und immer wieder von dem brauſenden Jubel der Menge unterbrochen. Anſchließend begab ſich Chamberlain erneut von dem Beifall der Menge begleitet, im Wagen direkt zum Buk⸗ hingham⸗Palaſt, wo e- vom König empfangen wurde. Auf dem 15 Kilometer langen Weg, auf dem überall Abſper⸗ rungen vorgenommen waren, wurde er von einer vieltau⸗ ſendköpfigen Menge immer wieder mit einem Beifall be⸗ grüßt, wie ihn Chamberlain in ſeinem Leben noch nicht 5 und wie ihn auch England bisher noch nie erlebt at. Noch nie iſt ein 1 7 Staatsmann in dieſem Jahr⸗ hundert ſo gefeiert worden. Bei der Fahrt ſelbtt wurde der Kraftwagen von der be⸗ geiſterten Menge immer wieder aufgehalten. Man hörte aus der Menge auch das Lied:„For heſis a good fellow“. Botſchafter, Diplomaten und Miniſter ſtimmten in den Ge⸗ ſang der Maſſen ein, während Chamberlain ergriffen nach allen Seiten dankte. Als der Wagen des Miniſterpräſiden⸗ ten in die nach London führende Straße einbog, gelang es der Polizei nicht mehr die Menge in Schranken zu halten. Chamberlains Wagen wurde von der Menge umringt. Zahlloſe Frauen verſuchten, dem Premier die Hand zu drücken. Nur langſam konnte ſich die Wagenkolonne den Weg in die Stadt bahnen. 5 2000 qm Fotos 5 N erzählen von der Not⸗ und Kampfzeit der Werkmark in der Vergangenheit auf der Grenzland⸗Preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ in Ludwigshafen am Rhein(Hindenbergpark). GStaatsbegräbnis für General Krauß Berlin, 30. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat für den verſtorbenen General der Infanterie a. D. Alfred Krauß, der im Weltkrieg zuletzt Kommandant der öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Oſtarmee war, ein Stkaaksbegräbnis an⸗ geordnet. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht wird bei der Beiſetzungsfeierlichkeit durch den Oberbefehls— haber der Heeresgruppe 5, General der Infanterie Liſt, der Oberbefehlshaber des Heeres durch den Kommandierenden General des Generalkommandos XVII. AK, General der Infanterie Kienitz, vertreten. Im Kurort Geiſern, den General Krauß ſeit mehr als 40 Jahren zu ſeinem ſtändigen Sommeraufenthalt gewählt hat, liegt jetzt der Sieger von Flitſch zur letzten Ruhe auf⸗ gebahrt, Er iſt mit der deutſchen Generalsuniform bekleidet. Von allen ſeinen Kriegsauszeichnungen ſchmückt nur das Eiſerne Kreuz ſeine Bruſt Männer des SA⸗Sturmes Gei⸗ ſern haben im Sommerheim des Generals die Ehrenwache bezogen Die Nachricht von ſeinem Ableben hat auch in Gei⸗ ſern vollkommen überraſcht. Im Laufe der vergangenen Woche konnte zwar General Krauß, der an Grippe erkrankt war. das Bett nicht verlaſſen, doch beſſerte ſich ſein Be⸗ finden ſpäter wieder ſoweit daß er Spaziergänge in die Umgebung des Ortes unternehmen konnte. Am letzten Sonntag trat eine Verſchlimmerung ein, die einen Schlag⸗ anfall zur Folge hatte. Von dieſem Zeitpunkt an verfiel der Kranke immer mehr. Das Bewußtſein ſchwand, um nur für wenige Stunden wiederzukehren. Donnerstag um 8.30 Uhr früh mußte der behandelnde Arzt den Eintritt des To⸗ des feſtſtellen. Sofort nach Bekanntwerden der Todesnachricht hatte Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart der Familie des toten Helden das Beileid der Oſtmark ausgeſprochen. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5, General der Infanterie Liſt, hat an die Wikwe des Generals Krauß ein herzliches Beileidsſchreiben gerichtet. Generaladmiral Raeder Zehn Jahre Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Berlin, 1. Okt. Der Führer und Reichskanzler hal an Generaladmiral Dr. h. c. Raeder anläßlich ſeines zehnjäh⸗ rigen Dienſtjubiläums als Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine folgendes Schreiben gerichkek: „Mein lieber Generaladmiral Raeder! Am 1. Oktober ſtehen Sie zehn Jahre an der Spitze der Kriegsmarine. Es iſt mir ein Bedürfnis Ihnen zu dieſem Tage meine beſon⸗ dere Anerkennung für Ihre raſtloſe und erfolgreiche Ar⸗ beit an dem Wiederaufbau der Kriegsmarine zum Aus⸗ druck zu bringen. Ihrer zielbewußten Führung iſt es zu danken, daß heute eine neue, ſtarke Seemacht erſteht, feſt verankert im nationalſozialiſtiſchen Staat, aufs engſte verbunden mit dem ganzen deutſchen Volk Mit dieſer meiner Anerkennung verbinde ich meinen perſönlichen aufrichtigen Dank für Ihre treue und ſelbſt⸗ loſe Mitarbeit, die Sie mir als Führer und Oberſten Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht haben zuteil werden laſſen. In der Hoffnung daß Sie mir auch weiterhin Ihr rei⸗ ches Können zur Verfügung ſtellen werden, bin ich mit Deutſchem Grutz Ihr ges.: Ado kf Hiller Deutſche und belgiſche Botſchaften Amwandlung der bisherigen Geſandtſchaften. Berlin, 1. Okt Auf Grund eines mik der belgiſchen Re⸗ gierung erzielten Einvernehmens über die Umwandlung der beiderſeitigen Geſandtſchaften in Bolſchaften hat die Reichsregierung ein Ve beſchloſſen, durch das die deuk⸗ ſche e in Brüſſel in eine Bokſchaft umgewandelt worden iſt. Der Führer und Reichskanzler hat demgemäß den Ge⸗ ſandten von Bülow⸗Schwante zum deutſchen Botſchafter in Brüſſel ernannt. Gleichzeitig iſt der hieſige Königlich Belgiſche Geſandte Vicomte Davignon zum Königlich Belgiſchen Botſchafter in Berlin ernannt worden. Boſſchaſter von Bülow⸗Ochwante Der deutſche Botſchafter in Brüſſel von Bülow⸗ Schwante vertritt das Reich ſeit Juli 1938 in der bel⸗ giſchen Hauptſtadt. Der Botſchafter, der heute im 48. Le⸗ bensjahr ſteht, war bei Ausbruch des Weltkrieges Offizier im 2. Gardeulanenregiment. Er wurde 1914 zum Auswär⸗ tigen Amt kommandiert und Ende des gleichen Jahres in die deutſche Geſandtſchaft in Bukareſt verſetzt. Nach mehr⸗ monatiger Tätigkeit kam er an die deutſche Geſandtſchaft in Athen und im Jahre 1917 zur deutſchen Botſchaft in Wien Im Jahre 1919 ſchied er aus dem Staatsdienſt aus. Im Jahre 1933 wurde von Bülow⸗Schwante wieder in das Auswärtige Amt berufen und zum Vortragenden Le⸗ gationsrat ernannt. 1935 erfolgte ſeine Ernennung zum Chef des Protokolls mit dem Titel Geſandter. Bis Juli 1938 ſtand von Bülow⸗Schwante an dieſer verantwortungs⸗ vollen Stelle, dann wurde ihm die Vertretung des Reiches in Brüſſel übertragen Er iſt NSͤK⸗Brigadeführer und Mitglied der Oberſten Nationalen Sportbehörde. Als Major der Reſerve gehört er dem Panzerregiment Nr. 6 an. Wohnſiedlungsgeſetz geändert Keine Grundſtücksveräußerung bei Verletzung öffentlicher Inkereſſen. Berlin, 1. Okt. Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über die Aufſchließung von Wohn⸗ ſiedlungsgebieten vom 22. September 1933 beſchloſſen, das ſoeben im Reichsgeſetzblatt verkündet wird Die Aenderung war erforderlich, um das Geſetz an die Regelung anzu⸗ paſſen, die die Grundſtücksverkehrsbekanntmachung bereits für land⸗ und forſtwirtſchaftlich genützte Grundſtücke getrof⸗ fen hat. Von der Genehmigungspflicht wird nunmehr ne⸗ ben dem Reich und den Ländern die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei, die Reichsbank die Deutſche Reichs⸗ 995 und das Unternehmen„Reichsautobahnen“ freige⸗ tellt. Die wichtigſte Aenderung iſt die durch Paragraph 6 des Geſetzes vorgeſehene, Danach iſt künftig die Genehmigung von Grundſtücksteilungen und veräußerungen auch dann zu verſagen, wenn bei der Erteilungsgenehmigung öffent⸗ liche Intereſſen verletzt würden. Diefe Vorſchrift wurde, wie ſeinerzeit die entſprechende Regelung in der Grund⸗ invers hrahetanntmachmng. aus allgemeinen ſtaatspo⸗ itiſchen Gründen notwendig. Kurzmeldungen Danktelegramme aus allen Volksſchichten „Nach dem glücklichen Abſchluß der Viermächtebeſpre⸗ chungen läuft bei Adolf Hitler aus allen Schichten des deut⸗ ſchen Volkes eine Fülle von Telegrammen ein, die ihn zu dem Erfolg des Abkommens und der Heimkehr der Su⸗ detendeutſchen ins Reich beglückwünſchen. Aus allen dieſen Dankeskundgebungen ſpricht die tiefe Freude darüber, daß der Führer und Reichskanzler nach der Oſtmark nun auch die Sudetendeutſchen ins Reich zu⸗ rückführt. Feier auf dem Bückeberg fällt aus Berlin, 30. Sept. Der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda gibt bekannt: Durch die verſtändliche Inanſpruchnahme aller Trans⸗ orkmittel iſt es notwendig geworden, die Feier des Ernke⸗ danktages auf dem Bückeberg und die damit verbundenen Empfänge in Hannover und Goslar ausfallen zu laſſen. Glückwunſch Adolf Hitlers an Franco Berlin, 1 De: Führer und Reichskanzler hat Ge⸗ neral Franco anläßlich der Wiederkehr des Tages ſeiner Ernennung zum Staatschef und Generaliſſimus drahtlich ſeine herzlichſten Glückwünſche übermittelt. Stiftung der JG. Farben für das Flüchtlingswerk „Berlin, 1. Oktober. Unter dem Eindruck der von Adolf Hitler erreichten Heimkehr Sudetendeutſchlands ins Reich hat die JG⸗Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft zur Verwen⸗ dung für das ſudetendeutſche Flüchtlingswerk dem Führer einen Betrag von einer halben Million Mark zur Verfü⸗ gung geſtellt. Verſchärfter Terror der Tſchechen Kohlenlager in Flammen geſetzt Wien, 30. Sept. Sofort nach Bekanntwerden der Er⸗ gebniſſe der Münchener Beſprechung haben die Tſchechen nach Berichten des Deutſchen Nachrichtenbüros mit einer verſchärften Fortführung ihres Terrors eingeſetzt. Nach längſt vorbereiteten Plänen wurde entlang der Grenze mit dem allgemeinen Zerſtörungswerk begonnen. Auf dem tſchechiſchen Bahnhof gegenüber Gemünd zün⸗ deten die Tſchechen die rieſigen Kohlenlager an. Viele hun⸗ dert Tonnen Kohlen bilden ein einziges Flammenmeer. Der Brandherd wütet noch immer unmittelbar an der deut⸗ ſchen Grenze. Aus Kallendorf wird gemeldet, daß die Tſchechen dort in der Nacht ſämtliche Weinkeller verwüſteten. Die Fäſſer wurden eingeſchlagen und der Wein für den menſchlichen Genuß unbrauchbar gemacht. Auch aus Budweis liegen Meldungen über neue tſche⸗ chiſche Uebergriffe vor Sämtliche deuͤtſche Beamken und Angeſtellten einer Buchdruckerei wurden als Geiſeln ver⸗ haftet und nach unbekannten Orten verſchleppt. Ueber ihr Schickſal herrſcht große Beſorgnis. Nachdem man die Woh⸗ nungen der Sudetendeutſchen wiederholt geplündert, die Einrichtungen zertrümmert und völlig verwüſtet hatte, ſtürmte die Maſſe die Deutſche Kreditanſtalt. Die noch in Budweis verbliebenen Sudetendeutſchen befinden ſich am Rande der Verzweiflung. i Die Ehefrau ermordek. In dem holländiſchen Grenz⸗ ſtädtchen Kirchrath erdroſſelte der erſt kürzlich aus dem Gefängnis enklaſſene 26jährige Geilenkirchen feine Frau und ſteckte daraufhin das Bettzeug des Schlafzimmers und die Kleider der Frau in Brand uu einen Unfall vorzutäu⸗ ſchen. Der Täter begab ſich ſodann außerhalb des Hauſes, wurde aber ſpäter feſto⸗nommen. AF Das Drama im Waldesdickſcht. Der Prozeß vor dem e Nürnberg gegen den 39 Jahre alten Richard Wolf von Breslau, der am 2. Juli im Walde bei Alten⸗ hofen ſeine Geliebte durch Meſſerſtiche ermorden wollte, kam um Abſchluß. Der Angeklagte fand mit ſeiner Ausrede, aß er ſeiner Geliebten nur einen Denkzettel geben wollte, vor Gericht keinen Glauben. Das Urteil lautete auf fünf Jahre Zuchthaus. Zweite Durchführungsverordnung zum Ehegeſetz. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner hat heute eine zweite Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Ehe⸗ geſetzes erlaſſen, in der koſtenrechtliche Fragen geregelt werden. Beſonders wird darin beſtimmt, daß die Koſten des Verfahrens gegeneinander aufzuheben ſind, wenn auf Scheidung oder Aufhebung der Ehe erkannt oder die Ehe für nichtig erklärt wird, ohne daß der unterlegene Teil hieran ſchuldig iſt. Die Verordnung tritt am 1. Oktober 1938 in Kraft und betrifft nicht das Land Oeſterreich. Regierungsumbildung in Litauen Innerhalb der litauiſchen Regierung treten vom 1. Okt. folgende Veränderungen ein: Der Landwirtſchaftsminiſter Tubelis iſt zum Präſidenten der Litauiſchen Staatsbank ernannt. Das Landwirtſchaftsminiſterium wird zeitweilig vom Miniſterpräſidenten Mironas mit übernommen. Der bisherige Präſident der Staatsbank, Staſchinſki, iſt zum Juſtizminiſter ernannt worden. Der fetzige Juſtizminiſter Maſtulis bleibt nur Vorſitzender des Staatsrates, welches Amt er auch bisher bekleidete. Die Umbildung ſoll, wie mitgeteilt wird, nichts an dem bisherigen Kurs der Regie⸗ rung ändern. Miniſterpräſident Konoe auch Außen- und Ueberſeeminiſter Der japaniſche ee Fürſt Konoe wurde am Freitag vom Kaiſer in Audienz empfangen. Er erſtat⸗ tete Bericht über den Rücktret des bisherigen Außenmini⸗ ſters Ugaki. Anſchließend wurde Fürſt Konde vom Kaiſer beauftragt, außer ſeinem Amt als Miniſterpräſident die Führung des Außenamtes und des Ueberſeeminiſteriums zu übernehmen. Neues Attentat in Schanghai Früherer chineſiſcher Miniſterpräſident lebensgefährlich verletzt. Schanghai, 1. Okt. Der 78jährige chineſiſche Politiker Tangſhaoyl, dem in letzter Jeit mehrfach der Poſten eines Chefs der japanfreundlichen„Nankinger Erneuerungsre⸗ gierung“ angetragen worden war, iſt am Freikag das Opfer eines Atktenkats geworden. Die Akkenkäter drangen in ſein Haus ein und ſchlugen ihn mit einer Axt nieder, worauf ſie im Kraftwagen entkamen. Tangſhaoyi wurde lebens⸗ gefährlich verletzt. r 8 8 Tangſhaoyi war der erſte Miniſterpräſident der chine⸗ ſiſchen Republik im Jahre 1912. * — 2 — 8 Badiſche Chronik Von der Wirtſchaftskammer Baden Karlsruhe. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlsruhe, Fabrikant Fritz Rolf Wolff in Firma Karlsruher Parfft⸗ merie⸗ und Toilettenſeifenfabrik F. Wolff u. Sohn Gmbh., Karlsruhe, zum Stellvertreter des Leiters der Wirtſchafts⸗ kammer Baden berufen. * Heidelberg.(Von der Aniverſität.) Prof. Dr. Paul Millequant, dem Leiter der franzöſiſchen Abteilung am Dolmetſcherinſtitut, wurde gleichzeitig das Lektorat für Fran⸗ zöſiſch in der Philoſophiſchen Fakultät der Aniverſität Hei⸗ delberg übertragen.— n Dr. med. habil. Heinrich Ham⸗ mel, Direktor des Städtiſchen Krankenhauſes in Neuſtadt A. d. Weinſtr., wurde die Dozentur für das Fach Chirurgie unter Zuweiſung an die Mediziniſche Fakultät der Univer⸗ ſität Heidelberg verliehen.— Der Dozent Dr. Franz Böhm wurde zum außerordentlichen Profeſſor der Philoſophie er⸗ nannt und ihm ein planmäßiger Lehrſtuhl übertragen. Hockenheim.(der Zehntauſendſte iſt an⸗ gekommen), Der zehntauſendſte Einwohner iſt angekom⸗ men Das Kind heißt Georg, ſein Vater iſt der Kraftfahrer Karl Klee und ſeine Mutter Maria geb. Dickgießer. Die glücklichen Eltern haben durch ihre zweijährige Anſäſſigkeit in unſerem Ort die Vorausſetzung damit erfüllt. Ein Spar⸗ kaſſenbuch und die Ehrenpatenſchaft der Stadt ſind dem Kleinen ſicher () Freiſtett bei Kehl.(Kraftradfahrer tödlich verunglückt). Der hier anſäſſige verheiratete Steuer⸗ mann Johann Enders wollte auf der Heimfahrt von Kehl bei Rheinbiſchofsheim einen Laſtkraftwagen überholen. Da⸗ bei ſtieß er mit ſeinem Leichtkraftrad auf einen aus entge⸗ gengeſetzter Richtung kommenden Laſtkraftwagen. Enders blieb tot am Platze Ihringen a. K.(Oekonomiegebäude abge⸗ brannt). Das Oekonomiegebäude des Landwirts Guſtav Meier wurde kurz nach Mitternacht durch Feuer zerſtört. Das Vieh konnte gerettet werden. Das tatkräftige Vorgehen der Feuerwehr verhinderte einen Großbrand. (— Konſtanz.(Das leere Boot). Eine etwa 50 Jahre alte Frau fuhr von Kreuzlingen aus mit einer Gon⸗ del in den See hinaus. Später wurde das leere Boot mit der Handtaſche der Frau vorgefunden. Man vermutet, daß die Frau in einem Anfall von Schwermut den Tod im See Jeſucht hat. 5 helmhof bei Neckarbiſchofsheim.(Durch einen Hufſchlag getötet. Der Landwirt Fuchs wurde beim Einſpannen durch einen Hufſchlag des Pferdes ſo unglück⸗ lich in die Magengegend getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. [ Bad Rappenau.(Vom Traktor totge⸗ quetſcht). Der 49 Jahre alte Otto Huber kam, als er mit einem Traktor bei Hohenſtadt über einen Graben fahren wollte, durch Umfallen des Traktors unter dieſen zu liegen. Er war, noch bevor er aus ſeiner unglücklichen Lage be⸗ freit werden konnte bereits tot. ( Konſtanz.(Noch ein Brandſtifter verur⸗ t eilt). Das Schwurgericht Konſtanz hatte ſich noch einmal mit einem Brandſtifter zu befaſſen. Das Urteil gegen den in Allensbach wohnhaften Karl Mahlbacher wegen Brand⸗ ſtiftung in Tateinheit mit Verſicherungsbetrug und Un⸗ treue ſowie Unterſchlagung lautete auf vier Jahre und ſechs Monate Zuchthaus; die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Vom Tabakmarkt Das Ernteergebnis des vorigen Jahres.— Die Ernte 1938. 3d R. Jedes Jahr bei der neuen Ernte iſt es Pflicht, Mückſchau zu halten auf das endgültige Ernteergebnis des letz⸗ ten Jahres. Die 1937er Tabake deutſcher Herkunft haben ihre Haupterwärmung und nachfolgende Mai⸗Fermentation gut hinter ſich gebracht. Das frühe Material, wie Sand⸗ blätter, ſind alle in den Vergärerlagern heute ſchon ver⸗ packt und treten bald den Weg zum Verarbeiter an, um neu⸗ kommenden Ernteanteilen Platz zu machen. Selbſtverſtändlich handelt es ſich hier nur um Zigarrenmaterial, denn das Schneidegut der Ernte 1937 iſt zum größten Teil maſchinenfermentiert und ſtand ſchon vor vier Monaten der Fabrikation zur Verfügung. Von den Zigarren⸗Sandblät⸗ tern ſelbſt iſt zu ſagen, daß ſie, ſoweit die Blattverhält⸗ niſſe ausreichen, ein gutes Amblatt erbrachten, bei ſchönem Brand und voll brauchbarer Qualität. Das Material als ſolches iſt etwas kräftig und dadurch, daß das Blatt in ſei⸗ mer Konſiſtenz etwas feſter war, ergab es mehr Amblatt. Die Hauptgut⸗Tabake haben ſich in der Mai⸗Fer⸗ mentation noch einmal gut erwärmt, was zur Folge hatte, daß ſich ihre Qualität verbeſſerte. Sie haben ſich ſchön ge⸗ putzt und werden augenblicklich zum letzten Mal ſortiert und verleſen, um dann verpackt zu werden. Die Tabake ſelbſt find nicht ſo leicht wie die der Ernte 1936, ſie liegen etwas ſchwer auf der Hand, ſind etwas voller, aber trotzdem ſehr wohl brauchbar. Einzelne Sorten aus dem Bühlertal, Hanauerland und Ried lieferten einen beſonders gro⸗ ßen Umblattanteil. Die 1937er Bruhrainer⸗ und Nek⸗ kartabake werden jedoch in den meiſten Fällen nur als Einlagen angeſprochen werden können. Intereſſant iſt auch die Feſtſtellung, daß die Tabake aus den Pfälzer Ta⸗ bakbaugemeinden, die ſich vornehmlich um ein gutes Obergut mühten, beſonders gut angefallen ſind bei einer reſpektablen Ergiebigkeit im Amblatt. n Aus Handelskreiſen wird augenblicklich kein großer Am⸗ ſatz gemeldet. Dies hängt damit zuſammen, daß der größte Teil der 1987er Ernte(man ſchätzt bis zu 85 Prozent) ihren Nehmer gefunden hat, ſodaß in den einzelnen Vergärerlagern keine bedeutenden Beſtände mehr liegen. Die allgemeine Ten⸗ denz des Preiſes iſt als feſt zu bezeichnen, ſelbſt im Hinblick auf die Tatſache, daß das zu erwartende Erntegut aus 1938 in Qualität und Quantität größer und beſſer ſein wird als die 1937er Ernte. Erſteres wird von Fachkreiſen in der Güte dem Ergebnis des Erntejehres 1936 gleichgeſetzt. Und nun finden ſchon die erſten Grumpeneinſchrei⸗ bungen der 1938er Ernte ſtatt. Der Jahrgang als ſolcher wird ſehr gut beurteilt, ſodaß die Pflanzer, wenn nicht noch ganz unliebſame äußere Erſcheinungen wertmindernd lu bemerkbar machen, mit einem wohl auskömmlichen Preis für ihre Ware rechnen können. Auch für die Ernte 1938 wird das gleiche Verkaufsverfahren wie im Jahre 1937 zur An⸗ wendung kommen. Die Mittelpreiſe werden ſo die Feſt⸗ preiſe, gegebenenfalls die Richtpreiſe, angeben. Durch dieſe Maßnahme iſt der deutſche Tabakbau auch in dieſem Jahre wieder der Anſicherheil des freien Marktes enthoben und ein gerechter Preis für die Ware, der ſowohl dem Erzeuger wie Verarbeiter zugute kommt, geſichert. A. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Als Leiche gelände). Die ſeit Samstag vermißte fünfjährige Wilma Zimmermann aus Ludwigshafen wurde von der Waſſerſchutzpolizei Ludwigs⸗ hafen aus dem Winterhafen als Leiche geländet. Die gericht⸗ liche Sektion ſoll nachweiſen, ob an dem Kinde ein Ver⸗ brechen verübt worden iſt. Viernheim.(Ein Gaul ſcheute.) Ein Gaul des Landwirts Winkler ſcheute gegen alle Gewohnheit vor einem daherkommenden Kraftwagen und raſte mit dem Gefährt durch die Straßen. Der 14jährige Sohn Winklers wollte den Gaul zur Ruhe bringen und ließ ſich am Zügel mit⸗ ſchleifen. Dabei kam er unter den Wagen und erlitt einen Beinbruch. Das Pferd raſte gegen ein parkendes Auto, ſtürzte und verletzte ſich erheblich. — Eine Muſterhundeſteuerordnung. Die in Ausſicht ge⸗ ſtellte neue Muſterhundeſteuerordnung wird ſo rechtzeitig bekanntgemacht werden, daß ſie zum 1. 4. 1939 eingeführt werden kann. Es iſt damit zu rechnen, daß ſie ſpäteſtens bis Ende dieſes Jahres erſcheinen wird. Im Anſchluß daran wird vorausſichtlich auch die Muſterſchankerlaubnisſteuer⸗ ordnung erſcheinen. i Schifferkind im Rhein ertrunken. Das zehnjährige Schiffertöchterchen Irene Zimmermann glitt beim Spielen auf der Fähre, als dieſe durch den Wellengang eines Dampfers beſonders ſtark ſchaukelte, aus und wurde von dem Strom mitgeriſſen. Durch Hilferufe aufmerkſam ge⸗ macht, ſtürzte ſich ein ſunger Mann ins Waſſer. Trotz mehr⸗ maligen Tauchens konnte er das Kind nicht mehr finden. Worms.(Greiſin tödlich verbrannt). Im Stadtkrankenhaus Worms iſt eine 79 Jahre alte Frau an den Folgen von Verbrennungswunden geſtorben, die ſie ſich vor einer Woche zuzog, als ihre Kleider beim Feueranma⸗ chen vor einem Waſchkeſſel von den Flammen ergriffen wurden. Hinzukommende Perſonen konnten die Frau nur mit ſchweren Brandwunden aus der Waſchküche bringen. Lampertheim.(Verhinderte Globetrotter.) Zwei hieſige junge Burſchen wollten einmal etwas erleben. Alſo ſtahlen ſie ihrer Mutter einen Betrag Geldes und mach⸗ ten ſich auf die Reiſe in die Welt. Sie kamen aber nicht weit; ſchon an der Wormſer Eiſenbahnbrücke lenkten ſie das Auge der Polizei auf ſich, die ſie mit ſicherem Griff beim Schlafitk⸗ chen nahm und den Eltern überbrachte. Frankfurt a. Mm.(Todesſturz in den Brun⸗ nenſchacht). Ein ſchwerer Unfall, der ein Men⸗ ſchenleben forderte, ereignete ſich in der Nähe des Bahn⸗ hofs Schwanheim, wo zurzeit das Frankfurter Städtiſche Waſſerwerk im Walde einen Brunnen erbohren läßt. Durch einen Fehltritt ſtürzte ein 32jähriger Arbeiter aus Eber⸗ ſtadt in den 16 Meter tiefen Brunnenſchacht. Die herbei⸗ gerufene Rettungswache aus Höchſt konnte nur noch den Tod durch Genickbruch feſtſtellen. Der ſo tragiſch ums Le⸗ ben gekommene junge Mann war erſt ſeit drei Wochen verheiratet. Frankfurt a. m.(Aus dem Fenſter geſtür zt.) Eine 53jährige Frau, die im Stadtteil Höchſt zu Beſuch weilte, ſtürzte plötzlich aus einem Fenſter des dritten Stockwerks in den Hof, wo ſie mit zerſchmetterten Glie⸗ dern liegen blieb. Kurz nach der Einlieferung ins Höchſter Krankenhaus iſt die Frau ihren ſchweren Verletzungen er⸗ legen. Ob Selbſtmord oder Unfall vorliegt, muß die Unter⸗ ſuchung ergeben. Frankfurt a. m.(Im Dienſt tödlich verun⸗ 6 ück t.) Der Gendarmerie⸗Oberwachtmeiſter Emil und der endarmerie⸗Wachtmeiſter Ernſt Pieper von der Motori⸗ ſierten Gendarmeriebereitſchaft Höchſt ſind im Dienſt ſo ſchwer verunglückt, daß beide kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ihren außerordentlich ſchweren Verletzungen erlagen Sie befanden ſich auf der Fahrt zu einer Unfall⸗ ſtelle zur Klärung eines Zuſammenſtoßes. Dabei wurden ſie an einer unüberſichtlichen Straßenkreuzung von einem mit hoher Geſchwindigkeit herankommenden Laſtzug über⸗ rannt, ehe es den Beamten möglich war, auszuweichen. Sie wurden überfahren und erlitten ſchwere Schädel⸗ und Knöchelbrüche, die ihren Tod herbeiführten. Bad Ems.(Entwichen und durch halb Deutſchland gereiſt.) Ein Zögling der Anſtalt bei Berlin⸗Dahlem war dort entwichen und hatte es verſtan⸗ den in einem D⸗Zug eine Reiſe durch halb Deutſchland zu⸗ rückzulegen. Kurz vor Bad Ems wurde der Fahrkarten⸗ kontrolleur jedoch auf ihn aufmerkſam und benachrichtigte die Polizei, die für die Rückreiſe des unternehmungsluſtigen jungen Mannes ſorgte, allerdings mit Begleitung. Zwei Motorradler tödlich verunglückt Geislautern. Zwei junge Saarländer kamen in der langgezogenen Kurve kurz vor Wintrich ins Schleudern und raſten gegen einen Baum. Der 25jährige Robert Kohl aus Geislautern war ſofort tot. Der Mitfahrer, deſſen Name und Wohnort noch unbekannt ſind, iſt ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen ſpäter erlegen. Triebwagen gegen Güterzug.— Sieben Verletzte. Plochingen(Württ.), 1. Okt. Abends gegen 22 Uhr iſt nach einer Meldung der Reichsbahndirektion Stuttgart auf dem Bahnhof Altbach bei Plochingen der Triebwagenper⸗ ſonenzug Stuttgart Plochingen auf einen auf dem Bahn⸗ 952 ſtehenden Güterzug aufgefahren. Dabei wurden ſechs eiſende und der Zugführer des Perſonenzuges durch Prellungen und Schürfungen verletzt. Die Verletzungen der Fahrgäſte waren leichterer Art, ſo daß alle nach Hauſe ent⸗ liaben werden konnten Auch der ins Krankenhaus einge⸗ lieferte Zugführer iſt nicht ſchwer verletzt worden. Bel dem Zuſammenſtoß wurde der Führerſtand des Triebwa⸗ ens eingedrückt und ſechs Wagen des Güterzuges zum eil ſtark beſchädigt. Der Sachſchaden iſt nicht unbedeutend. Im Zugverkehr gab es bis in die Morgenſtunden zum Teil größere Verſpätungen. ab Von einem Farren getötet. Den 58 Jahre alten Bauer Franz Sproll in Aſpach(Württemberg) griff auf der Weide ein wildgewordener Farren an und verletzte 1 ſo ſchwer, daß er einige Stunden ſpäter ſtarb. Der Vorfall wurde erſt bemerkt, als der Farren von ſeinem Opfer ab⸗ gelaſſen hatte. 5 Unter den Bulldogg geraten. Der 28 Jahre alte An⸗ ton Schindler kam in nächſter Nähe einer Zugmaſchine ſo unglücklich zu Fall, daß er mit dem Kopf unter das Hin⸗ terrad des Bulldogg geriet. Die Maſchine ging über ihn hinweg, er war 11 der Stelle tot. ai Am Predigtſtuhl abgeſtürzt. Der Predigtſtuhl, der mit mauerglatten Flächen aus dem Kaiſertal, dem Grieſen⸗ kar und der Steinernen Rinne emporſtrebt, war dieſer Tage das Ziel mehrerer Felskletterer, Eine Zweierpartie war zur Nordkante mit ihrem 150 Meter hohen ſenkrechten Ab⸗ bruch aufgeſtiegen. Dabei ſtürzte der Führer dieſer Partie, der Beamte Friedrich Loos aus München, tödlich ab. Samstag: 24, 5—7, 8 Uhr Beicht. bolaale Nuudacla. Zum Erntedankfeſt 1938 Wieder feiern wir Erntedankfeſt in Stadt und Land, Bauer und Städter, das ganze deutſche Volk in einmütiget Gemeinſamkeit. Wir danken Gott dem Herrn, daß er die Erde ſegnete mit Wachstum und Gedeihen, daß er nicht auf⸗ hören ließ Samen und Ernte, Sommer und Winter, Ta und Nacht, daß er den Menſchen Kraft und Geſundheit 05 zu frohem Schaffen und Wirken. Gerade der Landmann weiß, daß der Ertrag der Felder nicht allein von ſeiner Arbeit und Sorgfalt abhängt, ſondern daß der, der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, das Seine dazu tun muß, ſoll das Werk der Ernte gelingen. Er weiß, wie es iſt, wenn der Acker beſtellt und die Saat ins Feld geſtreut iſt, und wenn dann der Regen ausbleibt oder gar zu reichlich niederſtrömt. Er atmet auf, wenn es ihm vergönnt iſt, das Korn trocken einzubrin⸗ gen, und er erfährt, daß ſeine Mühe und ſein Fleiß nicht vergeblich geweſen iſt. Ja. an Gottes Segen iſt alles gelegen. Dieſes Wort iſt ſicher auf dem Lande gewachſen; der Bauer weiß um ſeine tiefe Wahrheit, und am Erntedankfeſt fühlen wir es alle, welch eine große Wirklichkeit für unſer Volk hinter dieſem Wort ſteht. Denn wir haben ja nicht nur für die Ernte die⸗ ſes Jahres zu danken, ſondern auch für alle Hilfe, die uns in dem letzten Jahr widerfahren iſt. Wir haben nicht nur ein Jahr hindurch unſer täglich Brot gehabt,— wir haben es auch in Frieden eſſen dürfen. Auch daran wollen wir denken am Erntedanktag. Weißt du, mein Volksgenoſſe, was das heißt: ſein täglich Brot in Frieden eſſen zu dürfen? Das deutſche Volk feiert Erntedankfeſt. Wir falten die 27055 und beugen uns in Demut vor dem Herrn der örnte. 2 Die Feier des Erntedankfeſtes in Stadt und Land. Am morgigen Sonntag wird wieder durch die Ernte⸗ dankfeier die enge Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land zum Ausdruck kommen. In den Vormittagsſtunden werden wieder die Spendewagen nach Mannheim rollen, um die Verbundenheit des deutſchen Bauern mit dem Städter zu bekunden. Der Spendewagen der hie igen Bauernſchaft wird morgen früh unſern Stadtteil verlaſſen. Am Nachmittag findet für den Landbezirk Mannheim in Plankſtadt ein großes Volksfeſt ſtatt. Beim dortigen Feſtzug wird ſich auch die hieſige Bauernſchaft mit einem Erntewagen beteiligen. * 1400 gingen durch die Kurſe der DA. Am 1. Oktober iſt die Friſt zur Beſchaffung des Führerſchein IV abgelaufen. Ab heute dürfen Motorfahr⸗ räder und Kleinkrafträder bis zu einem Cylindergehalt von 250 cem nur noch von Fahrern benutzt werden, die im Beſitz des neugeſchaffenen Führerſcheins ſind. Die Abteilung Be⸗ rufserziehung und Betriebsführung der Deutſchen Arbeits⸗ front hat daher ſofort nach Bekanntwerden dieſer Ver⸗ ordnung im Sommer d. J. mit der Einrichtung von Lehr⸗ gängen begonnen, die den Teilnehmern die für die Führer⸗ ſcheinprüfung notwendigen Kenntniſſe des Motor⸗ und Ver⸗ kehrsweſens vermitteln. 1400 badiſche Volksgenoſſen ſind bis jetzt durch dieſe Kurſe gegangen, die in vorbildlicher Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der DAF., dem NS. und den Poltzeipräſidien durchgeführt werden. Die Schulung, zu der ſich gerade jetzt kurz vor Toresſchluß ſtändig neue Teil⸗ nehmer meldeten, geht auch nach dem 1. Oktober weiter. Auskunft und Anmeldung bei ſämtlichen Dienſtſtellen des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung der DAß. im Gau Baden. e Filmſchau. Shirley Temple diesmal als kleiner Rekrut in der in⸗ diſchen Kolonialarmee, weil ſie immer ſo mit den Augen zwinkert beim Exerzieren, von ihrem Vorgeſetzten„Rekrut Willi Winkie“, das heißt Zwinkerchen genannt. Die Soldaten⸗ laufbahn dieſes jüngſten Rekruten der Kolonialarmee iſt voller Abenteuer und Geheimniſſe. Und doch wird dieſer Rekrut in einem Tagesbefehl des Vizekönigs lobend er⸗ wähnt und ſeine Tapferkeit und ſein Schneid vor der ganzen Armee anerkannt. Es handelt ſich nämlich um einen Aufſtand der Inder, wobei der kleine Rekrut auf ſeine kindliche Weiſe eingreift und dadurch den Gang der Ereigniſſe weſenk⸗ lich beeinflußt, ſodaß es zu einem für beide Teile ehren⸗ vollen Friedensſchluß kommt. Rekrut Willi Winkie iſt der Held des Tages, und ſeine Mutter, die mit ihm die weile Reiſe von Amerika nach Indien unternommen hat, ſowie der geſtrenge Herr Oberſt des ſchottiſchen Regiments als der Großvater des kleinen Rekruben, ſind ſtolz auf ihr kleines Rekrutenmädel. Alle Freunde der kleinen Shirley Temple werden ihre helle Freude haben an dieſem Film, der zugleich uns auch einen Blick tun läßt in die Wunder⸗ welt Indiens mit ſeinen Geheimniſſen und Abenteuern. Geſchäftliche Mitteilungen. Der heutigen Ausgabe liegt ein Werbeproſpekt der Preuß. ⸗Südd. Staatslotterie bei, worauf wir an dieſer Stelle beſonders hinweiſen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang Kirche. Erntedanukfeſt... Kollekte für die deutſche evang. Auslandsdiaſpora. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt(Kirchenchor) Pfarrer Fichtl. 12.30 Ahr Kindergolbesdienf Vikar Walter. 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Vikar Walter. Montag 18 Uhr: Männl. Gemeindeſugend. 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend J. Dienstag: Nähabend des evangl. Frauenbundes. Donnerstag 18 Uhr: Weibl. Gemeindejugend II. 20 Uhr Kirchenchorprobe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 17. Sonntag nach Pfingſten; Roſenkranzfeſt— Erntedank Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion d. Fra 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 8 9.40 Uhr feierlicher Erntedankgottesdienſt ſegnung, Te⸗deum und Segen. 8 19.30 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen. Dienstag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe und Kom on 16 Uhr Ankunft Sr. Exce und feierliche Firmung mi Schuhe für Mutter und Kind, erst Praklisch, denn modisch Wer sie einmal gefregen hat, kauff sie immer wiecder wegen ihrer vielen Vorzüge Die große Auswahl bei HNUER Hujannneim, du 1. 8 an adp 7. 20 Schwetzingerstraße 48 Mittelstr. 50 Neckarau. Rheingoldstraße 29 Berfſammlungs⸗Kalender. 6 Gewandte Stenotppisiin für techn. Schriftwechsel und Angebote gesucht. Bewerbungen mit Angabe wann Eintritt erfolgen kann, Lebenslauf und Gehalts- ansprüche unter Nr. 1273 an die Ge- schäftsstelle ds. Bl. 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