2 r- Nr. 230 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 1 Oktober 1938 Erleichterung in England London unter dem Eindruck der Ereigniſſe. London, 30. Sept. Die Nachricht von dem Abkommen der vier Mächte in München iſt für London wie eine Er⸗ löſung gekommen. Als die erſten Gerüchte über ein Zu⸗ ſtandekommen eines Abkommens in London in den ſpäten Abendſtunden eintrafen, wurden teilweiſe in den Theatern und Kinos die Vorſtellungen unterbrochen, um dem Publi⸗ kum dieſe neue und ſo ſehnlich erwartete Nachricht mitzu⸗ teilen. Die Freude fand allenthalben Ausdruck in langan⸗ dauernden Jubelrufen auf den König und Chamberlain. Das Gefühl der Erleichterung ſpiegelt ſich auch in der Londoner Morgenpreſſe wieder. Die„Times“ unterſtreicht es in ihrem Leitartikel u. a. als bezeichnend, daß der Spitz⸗ name„die Großen Vier“(Big Four) fetzt bereits den in München verſammelten Staatsmännern gegeben worden ſei. Das erinnere an frühere Verhandlungen in Paris— die Friedensverhandlungen—, deren Ergebniſſe jetzt zum Teil rückgängig gemacht würden. Damals wie heute hätten Frankreich, England und Italien mit zu den Verhandlungs⸗ mächten gehört. Die Tatſache, daß ein Deutſcher jetzt anſtelle eines Amerikaners den vierten Platz einnehme, ſei ſymbol⸗ haft. Das 1 eines deutſchen Vertreters bei den Frie⸗ densverhandlungen in Paris ſei hauptſächlich für die Tat⸗ ſache verantwortlich daß Deutſchland die Reviſion jetzt ſelbſt in die Hand nehmen mußte. Später ſagt die„Times“ dann, daß man allerdings die Zuſtimmung der am meiſten be⸗ troffenen Regierung noch erhalten müſſe. Man könne daher noch nicht mit Sicherheit davon ſprechen, daß der ganze Komplex der deutſch⸗tſchechiſchen Beziehungen einſchließlich der Frage einer internationalen Garantie für den verblei⸗ benden tſchecho⸗lowakiſchen Staat als Unruhefaktor ver⸗ ſchwunden ſei. England könne aber auf feden Fall ſtolz darauf ſein, daß ſein Vertreter in allen hitzigen Gegenſätzen der letzten Woche ein klares Ziel gehabt habe, nämlich die gerechte Löſung dieſes zentraleuropäiſchen Problems, ohne einen Weltbrand hervorzurufen. Der„Daily Telegraph“ meint, daß in allen Nationen der Schrecken vor dem Kriege und das Gefühl, daß der Krieg etwas dummes ſei, gleichſtark ſei. Der Unerm üd⸗ lichkeit Chamberlains ſei es zuzuſchreiben, daß der Streitfall jetzt wieder, obwohl er ſchon hoffnungslos geſchienen habe, durch die Konferenz in München beigelegt worden ſei. Das Blatt ſchreibt u. a. in einem Leitartikel, daß die Nachricht von dem Abkommen mit tiefer und all⸗ gemeiner Erleichterung begrüßt wurde.— Der„Daily Herald“, der immer die Partei der Tſchechen ergriffen hat, indet ſich mit der neuen Löſung ab. Es ſei, ſo ſchreibt das latt, zum Guten oder Schlechten jetzt geregelt, daß das Sudetenland abgetreten werde. In England habe nunmehr keine Gedankenrichtung das Recht,„tſchechiſcher als die Tschechen“ zu ſein. Das Sudetenland ſei abzutreten und es würde weder den Tſchechen noch ſonſt irgendjemand gegen⸗ über fair ſein, jenen zu raten, nicht mehr zu ihren Worten zu ſtehen.„News Chronicle“ ſagt u. a., daß die ganze Welt ſchon bei der Ankündigung aufatmen werde, daß der Krieg abgewendet ſei.„Daily Expreß“ ruft ſeinen Leſern zu und ſchreibt:„Freut Euch und danket Gott! Die Schwin⸗ En des Friedens rauſchen über uns und den Völkern uropas.“ Auch in Paris atmet man auf Die geſamte Pariſer Preſſe ſtößt einen großen Seufzer der Erleichterung aus. Immer wieder kann man in den verſchiedenen Blättern aller Richtungen die Worte leſen: „Der Friede iſt gerettet“. Hervorhebung verdienen übrigens die zahlreichen Stimmungsberichte, die von den nach Mün⸗ chen entſandten Sonderberichterſtattern der Blätter über die Ereigniſſe am Rande der Beſprechung gebracht werden. Beſonderen Eindruck hat auf die franzöſiſchen Berichterſtat⸗ ter der Empfang gemacht, den Miniſterpräſident Daladier ſowohl bei der deutſchen Bevölkerung als auch bei Hitler und Generalfeldmarſchall Göring gefunden hat. Mit Ge⸗ nugtuung verzeichnen die Blätter, daß bei Ankunft des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten auf dem Münchener lugplatz die Marſeillaiſe geſpielt wurde. In ausführlichen childerungen wird die Begeiſterung der Münchener Be⸗ völkerung beim Eintreffen Daladiers wiedergegeben. Auch die herzlichen Unterhaltungen zwiſchen dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und Generalfeldmarſchall Göring ſowie die— wie der„Jour“ berichtet—„beſonders herzliche Un⸗ terredung“ zwiſchen Daladier und Adolf Hitler, wobei der Führer den Wunſch auf eine dauerhafte Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland zum Ausdruck ge⸗ bracht habe, werden mit der größten Aufmerkſamkeit und Befriedigung von der hieſigen Preſſe verzeichnet. Kurz nach Bekanntwerden der endgültigen Einigung wiſchen den Staatsmännern in München wurde der Druck ſämtlicher großer Morgenzeitungen unterbrochen. Erſt nach 5 Uhr morgens kamen die neuen Ausgaben der Blätter . in denen das glückliche Ergebnis der Münchener erhandlungen, die in Ueberſchriften an Umfang und Fett⸗ druck nahezu alles Dageweſene überbieten, verkündet wird. Die allgemeine Entſpannung kommt nicht allein in der Preſſe zum Ausdruck. Zu vorgeſchrittener Nachtſtunde herrſchte in der franzöſiſchen Hauptſtadt ein ungewöhnlich reges Treiben. Ueberall ſtanden Menſchen und gaben ihrer Erleichterung und Freude Ausdruck. Große Befriedigung in Italien Rom, 30. Sept. Die Einigung der vier Großmächte über die friedliche Reviſion der tſchecho⸗flowakiſchen Gren⸗ zen und die ſofortige Eingliederung der Sudetendeutſchen zu ihren Stammesbrüdern ins Reich hat in Italien einen ungeheuren Eindruck hervorgerufen. a 9 erklärt . a. unter der Ueberſchrift„Die Geburtsſtunde des neuen Europa“: Der Friede iſt gerettet. Recht und Gerechtigkeit ſaben ohne Waffengang geſiegt. Der tſchecho⸗ſlowakiſche irrwart iſt ohne Krieg entwirrt worden, obwohl noch wenige Stunden zuvor alle Hoffnung auf eine friedliche Löſung verloren war. Die been von München hat in wenigen Stunden eine der a e en Schandtaten der Tyrannenverſchwörung von Verſailles ausgetilgt. Der„Popolo d'Italia“ ſchreibt u. a.: In der Atmoſphäre der Erwartung, der Ungewißheit und der Leidenſchaft habe in München eine hiſtoriſche Zuſammenkunft der vier Staatsmänner ſtattgefunden, in deren Entſcheidung das Schickſal Europas liege. Die 1 der letzten Jahre von den Sanktionen bis zum Zuſammenbruch Genfs 925 ten 05 daß 50 Staaten nicht in der Lage ſeien, das S ical uropas zu leiten, wenn die vier Großmächte in Mittel⸗ und Weſteuropa nicht ein Mindeſtmaß von Ver⸗ ſtändnis und Zuſammenarbeit finden. 1 habe die Gewalt der Ereigniſſe die vier Großmächte und ihre Staats⸗ männer in einer der dramatiſchſten Stunden nach langen Mißgeſchicken zuſammengeführt. Deutſchland ſei Gerechtig⸗ keit zuteil geworden, indem man die nationalen Rechte in den Sudetengebieten anerkannte. Der Grundſatz der Volks⸗ zugehörigkeit triumphiere. Die Irrtümer von Verſailles ſeien ohne Blutvergießen durch freie Uebereinkunft der Weſt⸗ mächte und Italien, das ein Recht darauf hatte, ein Wort der Gerechtigkeit über das Schickſal der Donaugebiete mit⸗ ureden, nachdem es das Habsburger Reich zerſchlagen 1 0 zum Teil wieder gutgemacht worden. Wenn aus die⸗ er Zuſammenkunft eine neue 1 hervorgehen kön⸗ ne, wenn aus der Gerechtigkeit, die man dem deutſchen Volke zuteil werden laſſe, ein neues Europa entſtehe, ſo verdanke man dies zum großen Teil dem Genie, dem Ge⸗ rechtigkeitsfinn und dem entſchloſſenen Willen des Duce. Angarn begrüßt das Abkommen Budapeſt, 30. Sept. Die Nachricht von der Einigung der vier Mächte in München wird in Budapeſt als die große Friedenstat gewertet.„Der Frieden iſt in München geboren worden“, lautet die Ueberſchrift des Regierungsblattes „Függetlenſeg“. Der klerikale„Nemzeti Ufſag“ und der rechtsradikale„Magyarſag“ des Abgeordneten Hubay ſetzen in Balkenlettern das Wort„Frieden“ über das Schluß⸗ kommunique. In den Unterüberſchriften wird unter Hin⸗ weis auf die dreimonatige Friſt für die Löſung des unga⸗ riſchen und polniſchen Minderheitenproblems der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß damit auch dieſe Forderungen eben⸗ ſo ihre Erfüllung finden werden, wie ſie die ſudetendeutſche Frage gefunden hat. Tiefer Eindruck in Belgien Brüſſel, 30. Sept. Die Nachricht von dem glücklichen Ausgang der Münchener Konferenz hat in Belgien große Freude und Erleichterung ausgelöſt. Die Zeitungen brach⸗ ten Freitag morgen beſondere Ausgaben heraus, in denen der Oeffentlichkeit das Ereignis unter rieſigen Schlagzeilen mitgeteilt wurde. Schon die Tatſache, daß die vier Staats⸗ männer Hitler, Muſſolini, Chamberlain und Daladier in München zuſammentrafen, hatte einen tiefen Eindruck auf die belgiſche Oeffentlichkeit gemacht. Die„Indepedance Belge“ betont, daß jeder der vier Staatsmänner den größ⸗ ten guten Willen an den Tag gelegt habe, um eine Ver⸗ einbarung zu ermöglichen. Es habe keinen Zweck, wenn man jetzt ſchon Einzelheiten des Abkommens unterſuchen und ſich fragen wolle wer den erſten Schritt zur Verſöh⸗ nung getan habe. Wichtig ſei nur, daß der Frieden in Europa gerettet worden ſel.„Nation Belge“ meint, das von einem ſchrecklichen Alpdruck befreite Abendland werde aufatmen. „Sieg des geſunden Menſchenverſtandes“ Oslo, 30. Sept. Die norwegiſchen Blätter feiern das Werk der Einigung über den Anſchluß der Sudetendeut⸗ ſchen an das Reich.„Nationen“ ſagt: Das Werk von Mün⸗ chen hat Verſailles wieder aut gemacht. Die Volksfront⸗ pott weiche Europa in Ruinen zu verwandeln drohte, hat ohne Blutvergießen eine vollſtändige Niederlage er⸗ litten.„Tidens Tegn“ bezeichnet es als einen Sieg des geſunden Menſchenverſtandes, der allen für die Geſchicke ihrer Länder Verantwortlichen auch in Zukunft zur Richt⸗ ſchnur dienen ſollte. In dem Blatt wird die Herausgabe einer Friedensſondernummer angeregt. Ferner ſollte in allen großen Städten Europas eine Straße den Namen ⸗Friedensſtraße des 1. Oktober“ erhalten.„Aftenpoſten“ ſchreibt: Die ganze Menſchheit wird über die alles über⸗ ſchattende Tatſache, daß Europa einem Krieg entgangen iſt und ihm neue Kriegsdrohungen wohl für lange Zeit er⸗ part bleiben, erfreut ſein. Es wäre auch lohnend, wenn die Tat der klugen und tonangebenden Staatsmänner in Mün⸗ chen im Verkehr der Nationen eine weniger haßerfüllte Einſtellung zu den verſchiedenen Staatsſyſtemen zur Folge haben und gegenſeitige Verſicherung und verhetzende Agi⸗ tation aufhören würde. Könnte dies erreicht werden, ſo hätte der unglückſelige Konflikt auch in dieſem Sinne ſchließ⸗ lich eine glückliche Wirkung. „Der deutſche Geſandte in Oslo erhielt bereits Freitag früh von dem bekannten norwegiſchen Schriftſteller Björn Björnſon, dem Sohn des großen norwegiſchen Dichters, ein Telegramm, in dem er ſeine herzlichſten Glückwünſche zu dem großartigen Ereianis in München ausſprach. Amerikaniſche Befriedigung Newyork, 30. Sept. Das Ergebnis der Münchener Be⸗ ſprechungen, das in allen Kreiſen der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten von Amerika ſichtbare Erleichterung ausgelöſt hat, wird in der amerikaniſchen Preſſe als bedeu⸗ tendſtes hiſtoriſches Ereignis ſeit dem Weltkrieg gewürdigt. In der Aufmachung und im Umfang und der Berichterſtat⸗ tung übertreffen die Freitagmeldungen aus Europa diefes außenpolitiſche Ereignis überhaupt. Zum erſten Male ſeit vielen Jahren dämpft faſt die geſamte amerikaniſche Preſſe ihren ſonſt notoriſchen Haß⸗ geſang gegen Deutſchland fühlbar ab. wenn auch vielfach kommentiert wird, daß in München der Friedenspreis außerordentlich hoch geweſen ſei. In anderen Kommentaren wird an die Beſprechungen in München die Hoffnung ge⸗ knüpft, daß ſie zu einer allgemeinen Bereinigung aller ſchwebenden internationalen Streitfragen, zur Abrüſtung in Europa und zu einer Grundſteinlegung für den dauern⸗ den Frieden führen mögen. Tiefe Befriedigung Daladiers Die freundſchaftliche Stimmung des deutſchen Volkes Die Menſchenmenge, die ſich vor dem Hotel„Vier Jah⸗ reszeiten“ ſeit den frühen Morgenſtunden verſammelt hatte, brachte dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten herzliche Kundgebungen dar. Auf die wiederholten Rufe„Daladier, Daladier!“ krat der Miniſterpräſident an das offene Fenſter ſeines Arbeitszimmers, worauf die Menge ihn mit lebhaf⸗ tem Beifall und Heilrufen begrüßte. Neben Daladier ſah man am Fenſter den Generalſekretär des Quai d'Orſay, Leger. Daladier winkte den Münchenern dankend zu. Miniſterpräſident Daladier gab dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros folgende Erklärung: „Ich glaube, daß die Münchener Zuſammenkunft ein ge⸗ ſchichtliches Datum im Leben Europas darſtellen kann. Dank dem hohen Verſtändnis der Vertreter der großen Mächte 15 der Krieg vermieden und ein ehrenvoller Friede allen Vö kern geſichert worden. Ich hakte die f d ſelbſt feſtzuſtellen, dad in Deutſch⸗ land keinerlei Gefühl des Haſſes oder der Feindſeligkeil ge⸗ gen Frankreich herrſchen. Seien Sie ſicher, daß die Fran⸗ zoſen ihrerſeits keinerlei Gefühle der Feindſeligkeit gegen Deutſchland empfinden. Das krifft auch für die Zeil der diplomaliſchen Spannungen und der militäriſchen Porberei⸗ kungen zu, die wir ſoeben durchgemacht haben. a Die beiden Völker müſſen ſich herzlich verſtändigen, und ich bin glücklich, meine Kräfte dieſer notwendigen und frucht ⸗ baren Berſtändigung zu widmen. Ich habe bereits dem Führer, Marſchall Zöring und Reichsaußenminiſter von Ribbentrop für die Herzlichkeit ihres Empfanges gedankt. Uebermitteln Sie meinen ganzen Dank auch der Münchener Bevölkerung.“ Viktor Emanuel begrüßt Muſſolini Triumphaler Empfang Rom, 30. September. Der König von Italien und Kaiſer von Aethiopien hatte ſich von ſeinem Landſitz San Roſſore nach Florenz bege⸗ ben, um Benito Muſſolini auf der Rückfahrt von dem welt⸗ geſchichtlichen Treffen in München perſönlich zu begrüßen und dem Duce des Faſchismus zu ſeiner Begegnung mit dem Führer und Reichskanzler und mit den Premiermini⸗ ſtern Englands und Frankreichs zu beglückwünſchen. Nicht endenwollende Ovationen der rieſigen Menge in⸗ und außerhalb des nb Muffe gaben der Begrüßung zwiſchen dem König und Muſſolini, der gegen 14.30 Uhr in Florenz eintraf, inmitten eines Meeres von Fahnen und Blumen einen ebenſo b wie feierlichen Charakter. Die Begeiſterung, mit der Muſſolini auf der Fahrt von Verona nach Florenz von Stadt zu Stadt, von Gemeinde zu Gemeinde und überall entlang der Bahnſtrecke von Hun⸗ derttauſenden umjubelt wurde, ſteigerte ſich in Florenz zu wahren Freudenausbrüchen. Auch auf dem letzten Teil ſeiner Rückreiſe nach Rom, das bereits reichen Flaggenſchmuck an⸗ gelegt hat, wird Muſſolini überall die gleiche herzliche Be⸗ geiſterung und Dankbarkeit finden. Rom bereitet Muſſolini einen triumphalen Empfang vor. Als der Sonderzug Muſſolinis um 18 Uhr anrollte, brauſte ihm in der Bahnhofshalle unter den Klängen der italieniſchen Nationallieder begeiſterter Jubel entgegen. Nach Begrüßung der Vertreter von Partei und Staat ſowie des deutſchen Botſchafters und der Herren des Diplomati⸗ ſchen Korps ſchritt Muſſolini in Begleitung von Außen⸗ miniſter Graf Ciano die Front der Ehrenkompanie ab und begab ſich ſofort auf den Bahnhofsplatz, wo er mit Freudenſtürmen gefeiert wurde. Auf dem Wege zum Pa⸗ lazzo Venezia wurden von den dichtbeſetzten Fenſtern der Straßenfront Fahnen geſchwenkt und Blumen geſtreut. Un⸗ ter nicht endenwollenden„Duce⸗, Duce“⸗Rufen traf Muſ⸗ ſolini im Wagen ſtehend und nach allen Seiten grüßend auf der Piazza Venezia ein wo die Kundgebung ihren Höhepunkt erreichte Muſſolini trat wiederholt auf den Balkon. Dabei erklärte er:„Kameraden! Ihr habt denk⸗ würdige Stunden erlebt. In München haben wir für den Frieden der Gerechtigkeit gearbeitet. Iſt das nicht das Ideal des italieniſchen Volkes?“(Stürmiſche Ja⸗Rufe Freude der Grenzbevölkerung Kundgebungen an der deutſch-franzöſiſchen Grenze. Saarbrücken, 1 Okt. Im deutſch⸗franzöſiſchen Grenz⸗ gebiet iſt das in München beſchloſſene Abkommen mit ganz beſonderer Herzlichkeit begrüßt worden. Da die Bevölke⸗ rung beiderſeits der Grenze ſtets in gutem Einvernehmen miteinander gelebt hat, iſt von ihr ein großer Druck ge⸗ nommen worden. Zahlreich ſind die Kundgebungen herz⸗ licher Freude. Beſonders eindrucksvoll war die Kundgebung auf der Grenze zwiſchen dem auf dem deutſchen Gebiet liegenden Großraſſeln nud dem franzöſiſchen Kleinraſſeln. Die deutſchen und franzöſiſchen Grenzpoſten gaben ihrer Freude über dieſes Ergebnis Ausdruck. Eine franzöſtſche Firma ſtiftete eine Kiſte Wein und Sekt, die gemeinſam mit der zu beiden Seiten zuſammengeſtrömten Bevölkerung unter Hochrufen geleert wurde. Auf deutſcher Seite wurde die Hokenkreuzfahne aufgezogen, während die Franzoſen die Trikolore hißten Auf franzöſiſcher Seite ertoͤnten im⸗ mer wieder Hochrufe auf den Führer, während gleichzeitig „Nieder mit den Kommuniſten!“ gerufen wurde. 5 Das Führerhaus am Königlichen Platz in München, in dem auf Einladung des Führers die Aus⸗ ſprache der vier Staats⸗ männer ſtattfand. Ernledankfest Uun ruht in der Zonne die bucklige Herde der ſchwellenden Garben. Und leicht drüberhin jiehn blauweiße Wolken mit luſtigem Zinn und ſpringen im Wind wie geflügelte Pferde. Die ſchwankenden Magen, gefüllt bis zum Band mit köſtlichſter Bade, jiehn knarrend durchs Tor. Da bricht aus den Herzen der Jubel hervor; manch Schaffer ſchließt heimlich zum Beten die Hand. kin Feſt wird gerüſtet. Die Tennen ſind blank. Im Tanze die Jungen den Lehmboden ſchleifen die filten die ſchüumenden Bierkrüge greifen und weit durch das Dunkel ſchallt Jubel und Zang. Als vor fünf Jahren zum erſten Male die deutſchen Bauern zur Feier des Erntedankfeſtes auf dem Bückeberg aufmarſchierten, da war das nicht mehr bloß eine Feier des Bauernſtandes, ein Feſt des Landmannes, wie bis⸗ her, ſondern ein Dankesfeſt des ganzen Volkes und der ganzen Nation. Aus der alten Feier der einzelnen Dorf⸗ gemeinſchaft mit all ihrem Zauber alten deutſchen Brauch⸗ tums war eine Gemeinſchaftsfeier und zugleich ein Be⸗ kenntnis des ganzen Volkes zu ſeinem Land und Boden geworden, die ihm wieder etwas Heiliges und Großes bedeuten. Und heute nach fünf Jahren ſind wir bereits voll davon überzeugt, was einſt einer der beſten und treueſten Deutſchen, Ernſt Moritz Arndt, ſeinem Volle ins Herz und Gewiſſen geprägt hatte:„An dem feſten und ſichern Beſitz des Bodens durch lange Geſchlechter, von dem Urenkel bis zum letzten Enkel hinab, befeſtigt ſich die Sitte, das Ge⸗ ſetz, die Ehre, die Treue, die Liebe: der Bauer iſt des Volkes erſter Sohn! Wer ein feſtes und glorreiches Vater⸗ land will, der macht feſten Beſitz und feſte Bauern. Die Erde muß nicht wie eine Kolonialware aus einer Hand in die andere gehen, des Landmannes Haus muß kein Tau⸗ benſchlag ſein, woraus mit leichtfertigem Herzen aus⸗ und eingeflogen wird. Wo das iſt, da ſtirbt Sitte und Ehre und Treue, da ſtirbt zuletzt das Vaterland.“ 0 Die Arbeit des Bauern— und dieſer Begriff umfaßt heute alle, denen irgendwie deutſche Erde anvertraut iſt— iſt wunderbarer als alle andere Arbeit. Denn alle andere Arbeit iſt doch irgendwie Bearbeitung oder Um⸗ formung oder Umgeſtaltung anderer Stoffe, und ſei es in noch ſo höchſter Geſchicklichkeit und Vollendung; des Bauern Arbeit aber iſt etwas Urſchöpferiſches aus den Urkräften, die ihr aus der Erde und dem Boden zuſtrö⸗ men und aus der Verbundenheit mit der Natur. Sie hat etwas Unmittelbares, die Unmittelbarkeit vor Gott! Darum ſteht auch die Arbeit des Bauern mehr noch als alle andere Arbeit in der Gnade und im Segen. Wie ein Dichter es einmal ausdrückt:„Wir ſind in der Gnade, der Bauer und ich. Wir haben die Kraft der Berufung, die keiner erlernt. Wir geſtalten aus Fäuſten und Herzen, Trä⸗ nen und Schweiß mit dem Blut und der Erde um des Schöpfers willen. So ſind wir beide Vollſtrecker von gött⸗ licher Kraft.“ Keiner empfindet das dankbarer und ver⸗ pflichtender als der Bauer ſelbſt. A 5 de ehweigen e 8 einer NHrætin n Bode Il Voges 1. 6. Kapitel. Einige Minuten nach ſieben Uhr abends verließ Dr. Thea Hanſen die chirurgiſche Abteilung der Klinik. Karl, Der Fahrſtuhlführer von der früheren Abteilung, kam ihr entgegengelaufen. „Fräulein Doktor,“ rief er ſchon von weitem,„es iſt etwas bei uns abgegeben, ein Brief. Ich wollte ihn gerade bringen.“ g „Das iſt nett von Ihnen, Karl. Vielen Dank.“ Thea nahm den Brief in Empfang und öffnete ihn zu Hauſe. Er war von Herbert Medow. „Am mein Verſprechen zu halten,“ lautete der Brief, „will ich nicht nur ſchreiben, ſondern mir erlauben, Sie um eine Anterredung zu bitten. Da ich Ihre Wohnung nicht weiß, werde ich um halb acht Uhr vor der Klinik warten. Vielleicht können wir in der Stadt zuſammen eſſen gehen, worausgeſetzt, daß Sie ſich auch heute noch meiner Beglei⸗ tung nicht ſchämen. Falls Sie nicht kommen ſollten, weiß ich ja Beſcheid, was das zu bedeuten hat.“ Der Brief war nur mit ſeinen Anfangsbuchſtaben ge⸗ eichnet. Thea zögerte nicht, ſie war raſch fertig, und es 0 heute ſchnell, nicht, weil ſie beſonders gern fortgegan⸗ en wäre, ſondern weil ſie ſehr geſpannt auf das war, was ihr Herbert Medow mitzuteilen hatte. Um halb acht Uhr war ſie vor der Klinik und Herbert Medow kam ihr von der anderen Seite her entgegen. Er ſah wie verwandelt aus. Er trug einen neuen blauen Anzug und einen neuen grauen Hut. Seine Schuhe ſahen neu aus— es ſchien ihm alſo ganz gut zu gehen. Er riß den Hut vom Kopf und Thea ſtreckte ihm freund⸗ lich die Hand aus. ö „Das möchte ich auch gern wiſſen,“ erwiderte Charlotte. „Auf jeden Fall glaube ich, daß er meine Anweſenheit hier nicht billigen würde. Aber, laſſen wir das. Vielleicht ſagt ſte nichts.“ Es kam Farbe in ſein Geſicht. 5 „Soll ſie 2 0 meinte er ärgerlich.„Meinetwegen. Mir iſt es überhaupt unbegreiflich, wie du einen Mann heiraten willſt, der über zehn Jahre älter iſt. Er iſt be⸗ rühmt und hat Geld wie Heu, na ja, aber— offen geſagt, Lotte— ich halte die Partie nicht für günſtig. Du hät⸗ teſt mich heiraten ſollen... wie du es verſprochen haſt.“ „Kinderei, Heinz.“ 3 5 Er ſah ſie feſt an. 0* 8 7 8 nV. „Kinderei, die dir jetzt leid tut,“ ſagte er.„Nicht wahr, ſo iſt es doch.“ Sie ſah fort, denn ſie konnte ſeinen Blick nicht ertra⸗ gen und wurde abwechſelnd rot und blaß. Ihre Gedanken 19 in die Vergangenheit zurück, als ſie noch Kinder und halberwachſene Menſchen waren Sie hatten zuſammen ge⸗ länger und bleiben länger ſchön! Aber auch das ganze deutſche Volk ſieht mit ſeinem Bauerntum in der Ernte im tiefſten und eigentlichſten Sinne ein Wunder. Das Wunder der Erhaltung und Selbſtbehauptung, das Wunder der Unabhängigkeit von dem mehr oder minder guten Willen anderer Völker, und nicht zuletzt das Wunder des göttlichen Segens für die treue Arbeit und den guten Willen eines wieder geſun⸗ deten und zu den Urquellen ſeiner Kraft zurückgekehrten Volkes. Darum kommt unſer Volk einmal im Jahre zuſam⸗ men, um ſich das immer erneut ins Bewußtſein rufen zu laſſen und im dankbaren Aufblick zu dem Allmächtigen, der auch diesmal die Ernte reich geſegnet hat, auch denen zu danken, die mit unſerm Führer zuſammen die Arbeit getan haben, daß Gott die Ernte geben konnte. M. Jugend zieht z Gibt es rote Fröſche? Natürlich! Auch Sie kennen den roten Froſch, die Schutzmarke von Erdal, dem altbewährten Schuh⸗ pflegemittel ſicher ſchon ſeit langem. Erdal pflegt die Schuhe und gibt ihnen ein beſſeres Ausſehen. Die Schuhe halten ſpielt. er hatte ihr den erſten ſchüchternen Kuß gegeben. dachte ſie, und ſie hatte verſprochen, ihn zu heiraten. Wie weit das zurücklag, wie fern, aber— eine ſchöne Zeit war es doch geweſen. Eine plötzliche Begierde, alle dieſe verfloſſenen Tage noch einmal zu erleben, kam über Charlotte, aber ſie zwang dieſe Wünſche fort. Es war lächerlich, daran zu denken, ſie war die Verlobte von Profeſſor Kruſius, dem berühmten Chirurgen. Das durfte man nicht vergeſſen. Und ſie hatte in dieſe Zuſammenkunft mit Heinz nur eingewilligt, weil er ſie ſo inſtändig darum gebeten hatte. Charlotte war froh, daß der Kellner kam und Heinz durch die Beſtellung abgelenkt wurde. Nachher kam ſte nicht mehr auf das Geſpräch zurück. Ein paarmal hatte ſie unauffällig nach dem Nebentiſch hinübergeſehen. Aber dieſe Dr. Hanſen tat nicht dergleichen. Nicht, daß Thea Charlottes Anweſenheit ſchon wieder ver⸗ geſſen hatte. Nein. Aber Thea hatte ein Gefühl des Unbe⸗ hagens, und es war ihr unangenehm, nach dem Nebentiſch zu ſehen. Sie hatte einiges von dem Geſpräch gehört und ſte konnte ſich denken, daß Profeſſor Kruſius nichts von dieſer Zuſammenkunft wußte. Herbert Medow beugte ſich über den Tiſch und berührte ihre Hand. „Schade, daß ich kein Gedankenleſer bin,“ ſagte er. „Warum ſo nachdenklich?“ Sie fuhr leicht zuſammen und entſchuldigte ihre Unauf⸗ merkſamkeit. „O; es iſt weiter nichts,“ meinte ſtie.„Was haben Sie geſagt?“ „Ich habe geſagt, daß ich bedauere, kein Gedankenleſer zu ſein.“ „Ach ſo...“ erwiderte ſie und raſch, ehe er weiterreden konnte, fuhr ſie fort: „Wiſſen Sie, wir Aerzte ſind eben zerſtreut. Man denkt an dies und dass „Und ich wollte Sie gerade etwas fragen,“ fing er an, zund zwar über jemand, den Sie kennen. Ich meine Pro⸗ feſſor Kruſius. Was halten Sie von ihm?“ Sonderbar— dachte ſie, daß er gerade jetzt darauf kommt. „„Ich halte von ihm, was alle von ihm halten, daß er ein ganz hervorragender Menſch iſt,“ ſagte ſie.„Hervor⸗ feen und außergewöhnlich als Arzt, Menſch und Vorge⸗ etzter.“ „Sie gehören alſo auch zu ſeinen Bewunderern,“ war ſeine Antwort.„Er nimmt wohl alle wichtigen Operatio⸗ nen in der Klinik vor?“ „Nicht alle, aber viele,“ berichtigte ſie.„Es ſind ja noch mehrere Chirurgen da und ſein Spezialgebiet ſind Kopfope⸗ rationen. Sonſt behandelt er natürlich ſeine Privatpatien⸗ ten. Aber,“ fuhr ſie fort,„wie kommen Sie denn auf Pro⸗ feſſor Kruſtus?“ Sie hatte etwas laut geſprochen und die beiden am Nebentiſch ſtanden plötzlich auf und gingen fort, ohne über⸗ haupt gegeſſen zu haben. Achtung am Bahnübergang! Eine Mahnung an alle Kraftfahrer. Die Fälle, in denen Kraftfahrer aus Unachtſamkeit in die geſchloſſenen Eiſenbahnſchranken hineinfahren oder auf unbeſchrankten Bahnübergängen die Warnzeichen nicht beachten, nehmen kein Ende. Auch im zweiten Vierteljahr 1938 verzeichnet die Reichsbahndirektion Karlsruhe wieder eine Reihe ſolcher Vorkommniſſe, die nachſtehend zur Be⸗ lehrung und Mahnung geſchildert werden. Am 4. April durchbrach ein Omnibus im Bahnhof Zoll⸗ haus⸗Blumberg auf dem Bahnübergang der Reichsſtraße Donaueſchingen— Waldshut die für eine Rangierfahrt ge⸗ ſchloſſenen Schranken und beſchädigte ſie erheblich. Die Rangierfahrt fuhr mit mäßiger Geſchwindigkeit, ſo daß ſie ſofort angehalten werden konnte und ein größeres Un⸗ glück verhütet wurde N Am 20. April blieb ein Laſtkraftwagen bei Ettlingen an dem Uebergang der Kreisſtraße Ettlingen—Bulach an der Bahneinfriedigung hängen. Der Fahrzeuglenker hatte ver⸗ ſucht, in einen im ſpitzen Winkel unmittelbar am Uebergang abzweigenden Feldweg einzubiegen, was trotz mehrmali⸗ gem Hin⸗ und Herfahren nicht gelang. Der Laſtkraftwagen wurde von dem aus Richtung Raſtatt kommenden Güter⸗ zug erfaßt und ſchwer beſchädigt. Obwohl der Schranken⸗ wärter dem Zuge entgegeneilte und ihm Halteſignale gab, war es nicht mehr möglich, den mit 65 Kilometer Stunden⸗ geſchwindigkeit fahrenden Zug vor dem Hindernis zu ſtel⸗ len. Am 1. Mai durchbrach in den Morgenſtunden ein Per⸗ ſonenkraftwagen im Bahnhof Hüfingen an der Reichsſtraße Donaueſchingen— Freiburg den ſüdlichen Schlagbaum der Schranken. Kraftwagen und Schlagbaum wurden erheblich veſchabigt. Beide konnten noch rechtzeitig vor dem fälligen Zuge vom Bahnkörper entfernt werden. Am gleichen Bahnübergang durchfuhr am folgenden Tage ein Laſtkraftwagen mit Anhänger den nördlichen Schlagbaum. Der Anhänger wurde durch die Lokomotive des fälligen Eilzuges erfaßt, beiſeite geſchleudert und zer⸗ trümmert. Der Kraftwagen und die Lokomotive des Eil⸗ zuges wurden ſtark beſchädigt. Der Zug konnte erſt nach Auswechſeln der Lokomotive weiterfahren. Am 6. Mai fuhr zwiſchen Denzlingen und Emmendin⸗ gen ein Perſonenkraftwagen in die geſchloſſenen Schran⸗ ken. Letztere wurden beſchädigt. Am 18. Mai verſuchte ein Laſtkraftwagenführer im Bahnhof Forchheim bei halbwegs geſchloſſener Schranke noch über den fernbedienten Uebergang zu kommen. Der Laſtkraftwagen wurde von dem anfahrenden Triebwagen erfaßt. Beide wurden leicht beſchädigt. Im Bahnhof Karlsruhe-Weſt an dem Bahnübergang der Zeppelinſtraße durchbrach in den Abendſtunden des 14. Juni ein dreirädriger Lieferkraftwagen beide für eine Ran⸗ gierabteilung geſchloſſenen Schranken. Der Lieferkraftwa⸗ gen kam ungehindert über den Uebergang, fuhr aber dort auf ein haltendes Dreirad auf. Die beiden Inſaſſen wurden am Kopf verletzt und mußten in das Krankenhaus einge⸗ liefert werden. Schließlich überquerte am 17. Juni ein mit Langholz be⸗ ladener Laſtkraftwagen den unbeſchrankten und unbewach⸗ ten Uebergang der Reichsſtraße Singen a. H.—Gottmadin⸗ gen an der Strecke Singen a. H.— Beuren—Vüßlingen ohne auf die Warnſignale des fälligen Perſonenzuges zu achten. Der Laſtkraftwagen wurde von einem Puffer der Lokomo⸗ tive geſtreift, ohne weiter beſchädigt zu werden. Herbert Medow, dem dieſes ſonderbare Verhalten nicht aufgefallen war, ſchien mit der Antwort zu zögern. »Warum ich mich für ihn intereſſiere?“ ſagte er.„Hm, ja. man hat mir erzählt, er und ich— wir fähen uns ſo ähnlich.“ Thea ſah ihn mit geſteigerter Aufmerkſamkeit an und ſie erinnerte ſich, wie ſehr ſie dieſe unbeſtreitbare Aehnlich⸗ keit in Erſtaunen geſetzt hatte. Jetzt ſtellte ſie dieſe Aehn⸗ lichkeit wieder feſt. „Ich habe einmal gehört,“ fuhr er fort, ohne ihre Ant⸗ wort abzuwarten,„ich habe einmal gehört, jeder Menſch hätte ſeinen Doppelgänger. Für mich iſt es ſehr ſchmeichel⸗ haft, der Doppelgänger eines berühmten Mannes zu ſein.“ „Doppelgänger iſt wohl etwas übertrieben,“ meinte Thea.„Nach meiner Meinung bezieht ſich die Aehnlichkeit nur auf gewiſſe Einzelheiten.“ „Auf die Augenpartie, nicht wahr? Ja? Nun, ſehen Sie, aber laſſen wir das. Er ſoll als Menſch recht nett und freundlich ſein. Iſt das wahr?“ „Ja,“ beſtätigte Thea, ohne zu wiſſen, worauf er eigent⸗ . 1„Man kann wohl ſagen, er iſt ein guter enſch.“ „And reich,“ ſetzte Herbert Medow hinzu.„Er muß reich, ſehr reich ſein. Er hat ja auch die beſte Praxis in der Stadt. And ich kann mir vorſtellen, daß auf ehen Rechnungen nur drei⸗ bis vierſtellige Zahlen hen Eine Falte trat auf Theas Stirn. „Vorhin habe ich Ihren Brief erhalten,“ ſagte ſte,„ich bin nämlich jetzt in der chirurgiſchen Abteilung. Ich bin hören gekommen und freue mich, gute Nachrichten zu ören.“ 5 „Gute Nachrichten?“ „Ja, nach dem äußeren Glanz zu urteilen,“ lachte ſie. 8910 müſſen eine beneidenswerte Stellung gefunden aben.“ ö „Ich?“ Er ſchüttelte den Kopf.„Darüber werde ich Ihnen ſpäter erzählen, fuhr er fort.„Sie werden mir doch das Vergnügen nicht abſchlagen, Sie in ein Lokal zum Abendeſſen einzuladen, nicht wahr?“ „Wir können auch irgendwo eine Taſſe Kaffee trinken,“ ſchlug ſie vor. Davon wollte er aber nichts wiſſen. Er ſagte, er habe ſich ſo ſehr darauf gefreut, mit ihr eſſen zu gehen, und er bäte ſie, ihm keine Enttäuſchung zu bereiten. Thea ſagte dann auch zu, betonte aber, daß ſie um zehn Uhr zu Hauſe ſein müſſe, da ſie am nächſten Morgen ſehr früh in der Klinik ihren Dienſt antrete. Herbert Medow war damit einverſtanden; er winkte eine vor der Tür der Klinik parkende Autotaxe herbei 1 bie fuhren nach einem ſehr ruhigen und exklusiven Lokal in er Stadt. 0 Thea war 10 5 einmal hier geweſen, ſie bevorzugte ſonſt preiswerte Lokale. 5 8 Jortſetzung folgt. 8 1 1 1 Sparſamkeit im Hauſe. Ein geſcheiter Mann hat einmal geſagt, daß die Spar⸗ ſamkeit die Tochter der Weisheit ſei. Der Mann hatte recht. Aber er iſt mißverſtanden worden, wenn man nun Sparſamkeit an jedem Ort und zu jeder Zeit treiben will. Am unrechten Ort und zur unrechten Zeit bedeutet ſie nämlich Verſchwendung. Eine gute, kräftige Ernährung ſoll niemals auf Koſten von Kinkerlitzchen verkümmert werden, ſelbſt wenn ſie etwas„billiger“ ſein ſollten. Die verſtändige Gattin und Mutter wird ſchon ausfindig machen, wie ſie dem Mann und den Kindern etwas Ordentliches auf den Tiſch brin⸗ gen kann. Mit einem Wort: Es gilt, das Nötige und Nützliche von dem Unnötigen und Luxusmäßigen zu tren⸗ nen. Sparſamkeit in der Wirtſchaft iſt— es wurde ſchon geſagt— ohne ein Wirtſchaftsbuch nicht denkbar. Der be⸗ kannte Einwand, daß ſich das Geld durch das Einſchreiben auch nicht vermehre, geht daneben. Man weiß dann doch wenigſtens genau, wo es geblieben iſt. Man kann ver⸗ gleichen, abwägen und nachträglich beurteilen. Man wird ſich unter Umſtänden ſagen: Hier haſt du zu teuer gekauft, hier hätteſt du an eine andere Quelle gehen müſſen, hier iſt etwas überflüſſig geweſen uſw. Das ſchafft eine feine Selbſterziehung. Darum, wenn der geſtrenge Eheherr auf einem Ausgabenbuch beſteht, nicht ſchmollen und wider⸗ ſprechen! Auch die Frauen müſſen es hören und ſollen es ſich zu Herzen nehmen, was der kluge Peſtalozzi verkündet hat:„Laſſet euch lehren: Wer ſein Haus nicht in der Ord⸗ nung führt, wer mehr braucht und mehr haben will, als ihm ſicher und leicht eingeht, wer in den Tag hineinlebt und auf Zufälle wartet, kurz, wer von mehr Geld abhängt, als er hat und natürlich zubringen kann, der kann nicht anders, als er muß ein Schelm werden und ein Schelm bleiben und ein höchſt unglücklicher Menſch bis au ſein Ende.“ Wenn Verlobte auseinandergehen Ein Verlöbnis kann von beiden Teilen jederzeit auf⸗ gehoben werden. Der Zurücktretende kann jedoch in ge⸗ wiſſem Umfang ſchadenerſatzpflichtig gemacht werden, wenn er die Verlobung ohne wichtigen Grund gelöſt hat. Was als„wichtiger“ Grund anzuſehen iſt, wird vom Ge⸗ ſetz nicht näher bezeichnet; im allgemeinen gelten als wich⸗ tige Gründe alle die Tatſachen, die auch einen Eheſchei⸗ dungsgrund bilden würden, wenn die Ehe ſchon geſchloſſen wäre. Unbegründete Eiferſucht dagegen iſt kein Grund, und alle wirklichen Gründe müſſen ſtichhaltig ſein und bewieſen werden können. Der Rücktritt kann ſtillſchwei⸗ gend erfolgen, der zurücktretende Teil braucht nicht die Gründe dafür anzugeben, und die minderjährige Braut bedarf nicht der Einwilligung der Eltern oder des Vor⸗ mundes. Wie ſchlafen die Kinder? Ein Arzt, der 28 Kinder längere Zeit während des Schlafes beobachtet hat, behauptet, daß ein geſundes Kind ſchläft wie das andere. Die Bewegungen ſtimmten ſo auffallend überein, daß man ſie für einſtudiert hätte halten können. In der erſten halben Stunde nach dem Ein⸗ ſchlafen waren die Bewegungen lebhaft, in der zweiten impulſiv. Am ruhigſten ſchliefen die Kinder in den letzten Stunden vor dem Erwachen. Die Mädchen ſchliefen feſter als die Jungen. Ein Glas Milch, das vor dem Zubett⸗ gehen getrunken wurde, wirkte beruhigend, während eine feſte, wenn auch noch ſo leichte Mahlzeit einen unruhigen Schlaf zur Folge hatte. Kalte oder warme Bäder blieben ohne weſentlichen Einfluß. Fort mit dem Babugeruch Sauberkeit und Ordnung um den Säugling. Reinlichkeit in der Wohnung ſollte Selbſtverſtändlich⸗ keit ſein. Doch iſt das ohne Zweifel nicht der Fall, denn immer wieder hört man Klagen über die Atmoſphäre, die ein Säugling im Hauſe verbreitet. Dabei fällt der Vor⸗ wurf ausſchließlich auf die Mutter des Kindes zurück. Richtig gepflegte Säuglinge, vor allem aber zweckmäßig behandelte Säuglingswäſche und Beachtung der hygieni⸗ ſchen Vorſchriften in dem Raum, in dem das Kleinkind ſich aufhält, ſchalten nämlich dieſe unerfreulichen Begleit⸗ erſcheinungen des Kinderſegens aus. Und wie erreicht man dieſen Zweck? Neben dem Wickeltiſch ſtehen zwei verſchließbare Eimer, in die nach jedem Wechſel der Windeln ſofort die gebrauchten Windeln verſchwinden. Einer dient zur Auf⸗ nahme der mit Stuhl beſchmutzten, der andere für die durchnäßten Windeln. Beide Gefäße ſollen nie verwechſelt und die Windeln ſofort, wenn das Kind wieder in ſein Bettchen gelegt iſt, eingeweicht werden. Dieſe kleine Mühe ſollte man niemals ſcheuen. Sie läßt erſt gar keinen Kin⸗ dergeruch aufkommen und erleichtert die Wäſche bei Scho⸗ nung des Gewebes. Man wäſcht einmal am Tag, und zwar am beſten morgens, wenn das Kind gebadet und verſorgt iſt. Die Wäſcheteile werden aus dem Einweichwaſſer heraus⸗ gewunden und in den Kochtopf gelegt. Man kocht ſie mit Seife oder Flocken, bei hartem Waſſer mit Sodazuſatz, eine Vierteſſtunde und wäſcht dann jedes Stück einzeln aus. Geſpült wird möglichſt zweimal in einwandfreiem Waſſer. Zum Trocknen hängt man die Windeln an der Juft möglichſt im Sonnenlicht auf. Niemals ſoll die Kin⸗ derwäſche in Innenräumen oder gar in Wohnräumen 11 Trocknen aufgehängt werden oder auf Heizkörpern iegen. 5 Beachtet man dieſe Grundſätze, hat man immer gut durchlüftete, tadelfreie Kinderwäſche, die nun durch Bü⸗ geln noch keimfrei gemacht wird. Auf dieſe Weiſe kann auch ein Kleinkindergeruch in der Wohnung nicht entſtehen. zumal wenn der Raum, in dem das Kind ſich aufhält, häufig mit Eſſigwaſſer oder Lyſolwaſſer feucht aufgewiſcht wird und keine Staub⸗ und Geruchfänger wie dicke Vor⸗ hänge enthält. Fliegen, Weſpen und Ameiſen ſind in der Speiſe⸗ kammer ungern geſehene Gäſte, wir ſchützen uns vor ihnen ſo gut wir können. Ein gutes Mittel, um ſie fernzu⸗ halten, beſteht darin, die Speiſekammer blau zu ſtreichen, weil Blau für ſie dunkler iſt als Nacht. An die mit Draht⸗ gaze geſchützten Fenſter werden noch Tomatenblätter, die man im Glas friſch erhält, oder Tomatenpflanzen geſetzt, denn der herbe Geruch vertreibt die Inſekten. Keſſelſtein, der ſich beſonders gern an Waſſerkeſſeln aus Aluminium oder Eiſen anſetzt, kann zwar nicht reſtlos entfernt, aber doch ſehr vermindert werden, wenn man rohe Kartoffelſchalen in den Gefäßen längere Zeit auskocht. Eine ⸗ gleiche Wirkung erzielt man, wenn man Eſſig darin kocht, der jedoch wertlos wird und lieber geſpart werden ſollte. Feuchter Kaffeeſatz iſt ein ausgezeichnetes Reinigungs⸗ mittel für dunkle Anzüge und Kleider, wenn man die Sehmutzſtellen mit einer Bürſte gründlich verreibt. Verdrückte Kleider kann man ohne zu bügeln wieder anſehnlich machen, wenn man ſie über eine mit dampfen⸗ dem Waſſer gefüllte Badewanne auf einem Kleiderbügel aufhängt. Sie müſſen dann in einem Raum mit Zugluft wieder getrocknet werden. Dein Bild raſt durch den Aether! Das Wunder der deutſchen Bildtelegraphie— in wenigen Minuten von Ludwigshafen nach Berlin— auf der Grenz⸗ land⸗Preſſeſchau„Schwarz auf Weiß“ Ludwigshafen a. Rh., Hindenburgpark. Luerſt ein kleiner Brundͤſtock Schöne Wohnung durch Verwendung von flufbaumsbeln Man ſoll ſeine Wohnung möglichſt nach der eigenen Art ausgeſtalten und bei der Einrichtung dem eigenen Geſchmack folgen. Jedes Stück darf man nur ſo wählen, wie es den eigenſten Lebensgewohnheiten entſpricht. Nicht jedem iſt es vergönnt, bei der Gründung eines Heims ſo viel Geldmittel aufzubringen, um ſich die Woh⸗ nung nach dieſen Grundſätzen ſofort vollſtändig einzurich⸗ ten. In einem ſolchen Fall iſt es von beſonderer Wichtig⸗ keit, alle Gegenſtände ſo einzukaufen, daß ſie ſpäter nach und nach auch wieder bei Neuanſchaffungen ihre Verwen⸗ dung finden. Wenn man nach dieſem Grundſatz verfährt, wählt man ſogenannte Aufbaumöbel. Aufbaumöbel gibt es in jeder gewünſchten Art. Hat man den Wunſch, ſich eine Bibliothek anzuſchaffen, iſt es ohne große Schwierigkeit möglich. Reichen die vorhande⸗ nen Regale für den Bücherſchatz nicht mehr aus, dann kann man zur Abwechſelung mal ein geſchloſſenes Regal oder ein Regal mit Schreibklappe, ein Regal mit Glastüren als Vitrine und anderes mehr ſtellen, um eine abwechſelungs⸗ reiche Bücherwand zu erhalten. Dabei haben dieſe Möbel außerdem den Vorteil, daß ſie bei einem Umzug durch ihre beſonders ſinnvolle Konſtruktion nach Wunſch, Ge⸗ Drauch und Geſchmack ohne jede Lücke geſtellt und ver⸗ ſchiedenartig kombiniert werden können. Dieſe Möbel Haben alle dieſelben Größen, und dies ermöglicht ein leich⸗ tes Umſtellen, wenn ſich im Gebrauch die erſte Aufſtellung als unpraktiſch erwieſen hat. Man kann alſo mit den Auf⸗ baumöbeln jede gewünſchte Abwechſelung erzielen. Möbel ſolcher Art gibt es aber nicht nur als Bücher⸗ regale, ſondern auch als Kommoden, Tiſche, Hocker uſw. Mit all dieſen Sachen iſt es ein leichtes, ein behagliches und neuzeitliches Heim zu ſchaffen. Selbſt als Polſter⸗ möbel gibt es ſogenannte Liegen, d. h. große, hockerähn⸗ liche Polſter, die man an Seſſel anſtellen und ſo einen Liegeſtuhl herſtellen kann. Aus den Liegen läßt ſich mit Hilfe von Faſſonkiſſen nach und nach eine große, gemüt⸗ liche Sitzecke ſchaffen. Bequeme Polſtermöbel zum beſchau⸗ lichen Zurückziehen ſind für jede Wohnung wichtig. Oft iſt auch Platzmangel der Grund, daß erſt ſpäter eine große Sitzecke geſchaffen werden kann; ſie läßt ſich mit den An⸗ baupolſtern zu jeder Zeit ausführen, und man erhält einen vollwertigen, großen Sitzplatz. 1 Es iſt nicht nötig, daß die Erfüllung des Wunſches nach einer modernen und hochwertigen Wohnung an dem Fehlen der nötigen Mittel ſcheitern muß. Nicht immer vernichtet der ſchmale Geldbeutel alle Träume und Hoff⸗ nungen, ſondern die Vorſtellung vom ſchönen. neusdost⸗ lichen und behaglichen Wohnen wird mit falſchen An ſprüchen und Anſichten belaſtet. Der Luxus ſchwerer, gro⸗ ßer Möbelſtücke, echter Teppiche und koſtbarer Gemälde macht eine Wohnung nicht immer ſchön und behaglich, ſondern Stücke, wie ſie unſeren Lebensgewohnheiten ent⸗ ſprechen, in guter Handwerksarbeit ausgeführt und liebe⸗ voll ausgeſucht, ſind Träger und Vermittler harmoniſcher Behaglichkeit. Man muß ſich nur darüber klar ſein, was man bei der Einrichtung eines Heims wirklich gebraucht. Die äußere Erſcheinung und Aufmachung einer Wohnun wird immer noch viel zu ſehr überſchätzt. Gute Möbe ſtücke ſind ſolche, die ihrem Zweck entſprechen. Tiſchler⸗ ung an und Möbelinduſtrie erfüllen mit ihrer Anpaſ⸗ ung an die Bedürfniſſe des Verbrauchers faſt jeden Wunſch. Die Fülle der Auswahl, die gute Verarbeitung und ihre Haltbarkeit machen die Möbel zu Lebenskame⸗ raden des Menſchen. Werner Weiſe. Zeichnung: Weiſe— M. Eine gemütliche Sitzecke, die durch das Aneinander⸗ reihen von Liegen und die Verwendung entſprechender Polſter entſtanden iſt. Natſchläge für die Hausfrau 3 Bereit ju jeder Zeitl 8 Auf die Frage:„Was hältſt du für das Wichtigſte im Leben?“ ſoll einmal eine kluge Frau geantwortet haben: „Auf alles vorbereitet ſein!“, um dann lächelnd hinzu⸗ zuſetzen:„Denn meiſt wird gerade dann am dümmſten und verſchwenderiſchſten gehandelt, wenn man ſich von den Ereigniſſen überraſchen läßt!“ 1 Wir dürfen nämlich nie vergeſſen, daß eigentlich unſer ganzes Daſein eine Kette von allerhand unvorhergeſehe⸗ nen Dingen iſt. Daran hat wohl ſchon der Dichter gedacht, als er treffend bemerkte:„Könnte man alle Dinge zwei⸗ mal verrichten— ſo würde man manches anders ſchlich⸗ ten!“ Wir ziehen daraus die Lehre, auf Unerwartetes vorbereitet zu ſein. „Aber wie ſoll ich das denn machen, auf Unvorher⸗ geſehenes vorbereitet zu ſein?“ möchten unſere Hausfrauen gern wiſſen. Denn gerade an ſie treten dieſe Fälle häufig heran. Wer kennt nicht den Schreckensruf in jeder Fa⸗ milie:„Kinder, es kommt Beſuch!“ Gleich denkt die be⸗ ſorgte Hausfrau an den unerwarteten und darum oft ge⸗ nug unerwünſchten Tiſchgaſt. Wer einer ſolchen Lage nicht gewachſen iſt, alſo nicht„bereit“ iſt, wird dann ſogleich von jener ungemütlichen Geſchäftigkeit erfaßt, die ſofort dem Gaſt verrät, welche Umſtände man ſeinetwegen macht. Warum nur dies alles? Ja, hatte ſie denn nicht vor⸗ her gewußt, daß einmal unerwartet Gäſte kommen kön⸗ nen? Wie leicht kann man ſich doch darauf vorbereiten. Einige Büchſen Fleiſch⸗, Fiſch⸗, Gemüſe⸗ und Frucht⸗ konſerven ſetzen doch jede Hausfrau in den Stand, ſchnell und ohne große Mühe ein ſchmackhaftes, ja ſogar ge⸗ Aufnahme: Linden⸗Verlag— M. Mutter entwirft ein Stoffmuſter; Peter gibt gute Ratſchlüge. wähltes Eſſen herzurichten. Man denke dabei nur an all die vielen Hilfsmittel neuzeitlicher Kochkunſt: Cham⸗ pignons, Tomaten, Spargel, Mayonnaiſen, Fiſch⸗ und Fleiſchkonſerven. Mit denen und der faſt ſprichwörtlichen Geſchicklichkteit unſerer deutſchen Hausfrauen läßt ſich da raſch ein den Umſtänden entſprechendes Eſſen herſtellen. Selbſtverſtändlich haben wir uns dabei nach den ge⸗ gebenen Mitteln zu richten, und bei dieſer Gelegenheit kann die Hausfrau am beſten beweiſen, welch einen Schatz in wirtſchaftlicher Beziehung ihr Gatte an ihr beſitzt. Doch es gibt noch andere Fälle, wo es gilt, Unvorhergeſehenem gewachſen zu ſein. Man denke nur an die vielen kleinen Unfälle, die plötzlich eintreten, und denen man dann hilf⸗ los gegenüberſteht. O du gute, alte Hausapotheke meiner Kindertage! Die enthielt faſt alles, was man derzeit an ſchmerzſtillen⸗ den Mitteln kannte. Unſere Zeit, die uns gelehrt hat, mit Raum und Geld ſparſam umzugehen, benötigt weit ſelte⸗ ner ſolche Hausapotheke. Beſonders wenn man in der Lage iſt, an der nächſten Straßenecke alle Medikamente zu erſtehen. Dennoch empfiehlt es ſich, auch hier vorbereitet zu ſein. Da ſchneidet ſich ein Familienmitglied in den Finger oder verbrennt ſich. Im Sommer gibt es ſchmerz⸗ hafte Inſektenſtiche, dafür im Winter unangenehme Froſt⸗ beulen. Alle dieſe kleinen Uebel bringen, wenn ſchnelle Hilfe fehlt, oft große Unannehmlichkeiten mit ſich. Darum etwas Verbandzeug, Salbe und ein Desinfektionsmittel 1 haben! Dann iſt man auch bei derartigem„be⸗ reit“, 5 Weitere Fälle, wo man vorbereitet ſein muß: Eine Hochzeit oder ein Trauerfall iſt in der Familie. Mit dem weiblichen Stoßſeufzer:„Ich habe aber nichts anzuziehen!“ iſt es dabei nicht getan. Eine Frau, die ihre Ausgaben richtig einteilt, wird auch in der Lage ſein, ſich ein vor⸗ nehm⸗ſchlichtes Kleid, paſſend zu den meiſten Gelegen⸗ heiten, anzuſchaffen. Wenn man das in ordentlichem und gepflegtem Zuſtande im Schranke zu hängen hat, kann man getroſt allen Ereigniſſen entgegenſehen. Denn ſo viel iſt ſicher: das Bewußtſein, ſoweit dies möglich iſt, dem Unvorhergeſehenen gerüſtet und gewapp⸗ net entgegenſehen zu können, gibt uns das ſchöne Gefühl der Sicherheit, das ſich in die vier Worte zuſammenfaſſen läßt:„Bereit zu jeder Zeit!“ J. Adams. Küche und Haus Eine delikate Rohkoſtplatte Ein kleiner Kopf Blumenkohl wird gewaſchen un eine Stunde in Salzwaſſer gelegt, dann fein gehackt und mit einer grünen Mayonnaiſe vermiſcht, die man folgende maßen herſtellt: Zwei Eßlöffel fein gehackte Kräuter Spinat, Sauerampfer, Kerbel, Eſtragon— werden d ein Tuch gepreßt und der grüne Saft mit der Mayonn. vermiſcht. Nun bürſtet man 50 Gramm rote Rüben ſauber und reibt ſie ungeſchält fein, vermiſcht ſie m en halben Eßlöffel Rahm und etwas gehacktem Küm 125 Grgmm Gurken werden grobgehackt und mit eine Meſſerſpitze fein gewiegter Kräuter und Zitronenſaft ver⸗ miſcht, dann mit Gartenkopfſalat aufgetragen. 1 Auswaͤrtiger Sport. 9 Spo rt und Spiel Wir ſtehen vor einem Sportwochenende, das f punkt der f Einheimiſcher Sport Käfertal anhänger in geführt, verloren hat. ſchwundene Es war noch kigen Mietshauſes in lichen Fahrten Karl Karaſek. Sie ruf ren vor irgendeine Wohnortes. war, Lumpen an und von ſeiner 11 vom vor einiger mit der zu ſammeln! Bei aus, daß die von ihnen allein 23 000 0 be urſprünglich aus der 95 000 153 00 ten. In dieſer raſek, als ſie weiter leu wie der lar nicht das mehr beſtätigt. Eim anderes Gaun b Summen ha m vori des Karaſek Hä gen Jahre ſtar lens, Graf Jakob Potocki. hinter einem Goldſchatz un Fußball der Bezirksklaſſe. Nach dem abgelaufenen Sonntag ſind folgende Reſultate — 98 Seckenheim — Brühl vorentſcheidender Bedeutung. dürfte ohne Zweifel in Ilvesheim ſtattfinden, zwei„Ortsrivalen“ zum Kampfe ſtellen. Wie di Spiele gezeigt haben, ſind beide Mannſchaften entſprechender Verfaſſung. Es iſt alſo von vorn raſſiger und mit Spannung geladener Kampf zu erwarlen. Es iſt überflüſſig zu betoßen, Aktiven alles abverlangt, was e iſt. Hüben wie drüben wird d um das beſſere Ende für ſich zu Dieſem wohl ſpannendſten Spiel werden die Seckenheim Perle und der ternehmen. Das machten ſie riſchaft d Dort hielt Karl K an Anna Karaſek, die im Innern des Wagens der Ortſchaft, die für den beabſichtigten Beutezug auser ehen ging dann im Dorfe Haus zu Haus. Sie gab ſi Fahrgeld nach Wien brauche, weil müſſe. Dann ließ ſie ſich reich mit beſchenken, brachte ihre Schnorrerbe⸗ Auto zurück, und Karl Karaſek fuhr Frau auf die gleiche Weiſe Beide kamen ſchließlich vor Gericht bezw. drei Monaten ver Die Angeklagten hätten, eit ergangen war, egründung, ſie f Auto Aae gehabt, um Futter für ihre n. der Ber 1 9 gnete, gebette karte e die ſo viel Bettlerſt erichtsvorſitzende ſagte, m Auslangen gefunden erſtück, bei dem es ſich allerdings um ſtete ſich ein Jude in Polen. b einer der reichſten Männer ndelte, lei Heddesheim— Feudenheim Hockenheim— 67 Mannheim Reſtlos ſind die Spiele von entſcheidender— wenn nur Die zugkräftigſte Begegnung ſchaffen. unnd Ilvesheim der beſſere möge Sieg und Punkte erkämpfen. P. S. Von den am Monta iſt richtig zu ſtellen, daß die heim 4:1 gegen Waldhof Kreuz und Quer Billenbeſitzer auf Beitlerfahrl im eigenen Auto.— Die ver eee— Zweimal unter falſchem Ver dach. unter dem alten Syſtem wurde Karl Karaſek— ein Tf Wiener Straßenbahn mit mehr als 200 Schilling im Mo⸗ nat penſioniert. Er und ſeine 5 ein nicht unbeträchtliches Vermögen. ſich nach der Penſionierun zu kaufen und ſie mit alle ſtatten. Darüber wundert m weiter erfährt, daß Anna Mietshaus in Deutſch⸗Agram und die Häl Wien ſchaffen ſich reiche Leute zu Hä neues Auto an. Sie benutzen es chen Lebensumſtänden ein Vergn u machen. Ander ſchloſſen die umwickelten die Türklingen mit in einen Ziegenſtall. Dort Auto aber benutzten ſie dazu, um— Bettlerfahrten zu un⸗ ſchließlich zu ihrem neuen Be⸗ ie ſetzten ſich jeden Vormittag in ihr Auto und fuh⸗ er weiteren Umgebung ihres araſek, der den Wagen lenkte, und Karl beſitzen. dabei als arme Schilling Seine Erben forſchen letzt eifkig d einer Kleinodienſammluͤng keit der Angek Ur das Auto e Gegen dieſes Urteil, das ſchon 5 hatte das Ehepaar Karaſek auch no n Mut und die Frechheit, Berufung einzulegen, ch noch den M d die Frechheit, Beruf inzul 8 eien nicht ſchuldig Für morgen ſind folgende Paarungen feſtgeſetzt: Ilvesheim Weinheim— Viernheim Phönix— Friedrichsfeld wo ſich die e bisherigen daß das Spiel voft jedem r kann und zu was er fähig as Letzte hergegeben werden, beiwohnen und jede Partie ihrer Mannſchaft den Rückhalt geben. Warlen wir auf einen ſchönen und fairen Kampf. Glück auf— g gemeldeten Spielergebniſſen Jugendmannſchaft von Secken⸗ gewonnen und nicht, wie auf⸗ in Wien. cheche— als Reviſor der rau Anna beſaßen außerdem ö Das reichte aus, um in Deutſch⸗Wagram eine Villa m Komfort der Neuzeit auszu⸗ an ſich noch weniger, wenn man Karaſek auch fte eines fan dels Selbſtverſtän uſern und Villa auch gewöhnlich, um ſich in ſol⸗ ügen mit weiten und fröh⸗ s berhielten ſich Anna und Villa, die ſie beſitzen, ab, alten Tuchfetzen und wohnten und lebten ſie. ſaß, zog vor W 5 itwe aus, die f ſie ſonft zu Fuß gehen] der Potockt ö Geld und Lebensmitteln ute zu dem wartenden zum nächſten Dorf, das abgegraſt und wurden mit ſchärften ſtrengen Arr 6 wie es in d eiz getrieben, bittere Not und A piegelt, um Raubzüge auf die Taſchen mildt chen zu unternehmen. Da nach der Er Bettler Tagesergebniſſe von 15 bis 20 nen haben, ſei die ſtrafbare Täti nach Abzug der Betriebsſpeſen liches Geſchäft geweſen eſts beſtraft. er Urteilsbegründung mut vorge⸗ ätiger Men⸗ fahrung des Gerichts 1 verzeich⸗ lagten auch in einträg⸗ und hätten das Ziegen und Haſen ungsperhandlung ſtellte ſich her⸗ eutſch⸗Wagram erworbene Villa ekoſtet hatte und daß ſchecho⸗ Stowatel ſtamm uſer und anderen B Dice he Kronen bekamen zu Gel erhandlung wurde ſchließli ihr Vermögen te, wo ſie nach eſitz, wofür ſie d gemacht hat⸗ der Frau Ka⸗ lt zu haben, ihre Straf⸗ rafen enthielt, daß man, it dem üblichen Formu⸗ slanz hat und ein 1 machen mußte. Die eingelegte. fruchtete ſelbſtver⸗ n In ſtändlich nichts, das Urteil der erſte ſtanz wurde viel⸗ ommerlichen Sportarten mit den Ba Hallenkämpfen eine Ueberfülle von Ereigniſſen der Spitze wackeren Mannſchaft, diesmal Ludwigshafen, Wormatia Worms— S fR Mannheim und dem 1. FC P FV Offenburg werden alle S fes entfalten. Württemberg Gefecht: VfB Stuttgart— 5 Kickers— Union Böckingen; Ulm, Ulmer FV 94— Sportfreunde Stuttgart. hannungen eines ührt uffenhauſen, Vg Fürth und 1. Fc Nürnberg. Es treffen ſich f Zt. in][ Coburg— Jahn Regensburg, Be Augsbu erei ei r Vom Programm des Auslands intereſſiert Länderkampf zwiſchen Schweden u nd Nor Stockholm. Handball Unſere Handballfrauen treten Sport⸗ um zweiten Länderkampf gegen Holla ſten Treffen in Aachen vor Deutſchland mit 6:0. Bei der deutſchen Mannſchaft iſt auch diesmal mit Sieg unſerer tüchtigen Handballfrauen zu rechne Süd we ee im Punktkampf loch— TScd 61 Ludwigshafen; TSV ſtadt: in nd Re Darmſtadt— Polizei ſteht wieder ein Fußball⸗Länderkampf am Schnitt⸗ Üſpielen und bringt. An unſerer gegen Bulgarien in Sofia. Unſere Handballfrauen treten in Groningen zum zweiten Male gegen Holland an. In Budapeſt wollen unſere Ama⸗ Tabellen 5 teurbprer gegen die Ungarn zu einem ne Sieg kommen. und Tabe elden: ker geg garn zu einem neuen Sieg 1 5 9 5 85 1 1 NMeillüßte i Im Hockeyſport geht der Kampf um Silber⸗ und Eichen⸗ Seckenheim— Olympia Neulußheit 1123 ſchild. Schließlich wird der Große Auto⸗Preis vom Doning⸗ VfTun Feudenheim— Sch Käfertal 5 ton-Park noch einmal das Intereſſe der Autoſportfreunde 07 Mannheim— Fortuna Heddesheim 3:1 wachrufen. Amicitia Viernheim— 08 Hockenheim 8:3 Friedrichsfeld— Alemannia Ilvesheim 1:4 Fußball FV 09 Weinheim— Phönix Mannheim 42 Nach den beiden ſchönen 4.1 Siegen gegen Polen und Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Rumänien tritt unſere Fußballnakionalmannſchaft am h Wb 5 nunc Sofia gegen Bulgarien an, gegen 98 Seckenheim 3 2 0 1 779 4 einen Gaſtgeber, der zu Hauſe eine erſtaunliche Kampfkraft Alem. Ilvesheim 3 2 0 1 85 4 entfaltet. Immerhin dürfen wir hoffen, daß unſere Farben SpVg. 07 Mannh. 8 2 0 1 86 4 von Remmert: Billmann, Kubus; Rohde, Tibulſki, Män⸗ Phönix Mannheim 8 2 0 1 76 4 ner; Malecki, Weyers, Gauchel, Fiederer. Arlt recht gut SC. Käfertal 3 2 0 1 89 4 vertreten werden. Inzwiſchen nimmt die Jagd nach den Germ. Friedrichsfeld 8 1 1 1 45 3 Punkten ihren Fortgang. Es gibt in den ſüddeutf chen Olympia Neulußheim 3 1 1 1 1.6 3 Gauen 1 75 einige Treffen, denen eine gewiſſe entſchei⸗ 08 Hockenheim 2 0 2 0 44 5 dende Bedeutung zukommt. So treffen im Gau Südweſt 1 ᷑71ꝛ1 die beiden ſtarken Rivalen FSB Frankfurt und Eintracht 75. Brühl 5 0 2 3 0 1 e ee Weiter ſpielen hier: F Saarbrük⸗ Fortuna Heddesheim 8 0 0 8 18 0 en— Boruſſia Neunkirchen, Kickers Offenbach— TSG 61 Wiesbaden. In Baden intereſſiert beſonders die Begegnung zwiſchen dem V 1 1 die con im . ed Jahr die heftigſten Rivalen waren. Aber auch VfB Mühlburg— S Waldhof und Freiburger FC— Punktekamp⸗ acht Mannſchaften f Stuttgarter SV Feuerbach— 1. ins SSV In Bayern kommt es zu dem traditionsreichen Treffen zwiſchen Sp⸗ weiter: VfB rg— 1860 München und Fc 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg. beſonders der wegen in Groningen an. Im er⸗ wenigen Monaten ſiegte geſchickt zuſammengeſtellken einem ſicheren n. Im Gau⸗ gegenüber: VfL Haß⸗ Tura Ludwigshafen— e Germania Pfungſtadt— SV 98 Darm⸗ Frankfurt: Viktoria pon denen mon beſtimmt weißt, daß ſie zum Be 0 gehörten, während man jedoch 901 53 davon hat, wo dieſe Koſtbarkeiten Aufſehen. Nicht nur wegen der Perſönlichkeit de lich reichen Magnaten, der zu Dort[ des ganzen Oſtens zählte, ſondern auch wegen ſtände, die die Erbſchaftsangelegenheit polniſchen Staat für ſozia ſich herausſtellte, daß eine große Menge dieſer Werte ins Ausland, vor a ein weſen, und in dieſer Zeit waren die Beſitztüme 1 meinſam mit mehreren Grafen ausnutzte, um len. So wurde allein daß der Bruder des Generalbevollmächtigten eigenes Bankhaus gründen konnte. Der pol griff dann n durch, um zu retten, was ten war Natürlich waren die Verwandten des das Teſtament recht betrübt. Sie verſuchten zweifeln Damit ſie nun auf Vermögenswerte letzten Willensakt erwähnt Welden aber zweife den ſind und nach Meinung der Familie, wenn werden, nicht dem Staat, Joder ihr zufallen. ſich dabei einmal um eine odien, die früher auf vier wurde. Unter Helfern die ſich und ihnen die Taſ began as 575 von efinden, die auch einen großen Wert hat. Zweitens 1 ein Goldſcha Stäben geſchmolzen iſt und einen pfund hatte. Dieſer Schatz wurde . ſeinerzeit worden, daß Jakob abgehoben hat. Ebenfalls deutet nicht die ger darauf, daß von den verkauft worden wäre. Die Schätze müſſen alſo wo in Verwahrung ſein. Die Familie will weiſe alle Anſtrengungen machen, um die Millionenwerte die ben 0 Schieberbande, die den ren umgarnt hielt, ihr nicht ſchon längſt zuvorg Zweimal in falſchen Verdacht geraten war derer Mann in mal im Laufe der letzten 6 Jahre wurde er v zweimal konnte er ſeine eigene Unſchuld ſchla nachweiſen, daß er die wirklichen Täter nam älle, die ihn zweimal in den 0 ben der Oeffentlichkeit überra 1 Talent r war bis heute nur Detektiv für ſich ale ſich nun mit der Abſicht, ihn zum Kriminaliſte Staat und für die an Vorort fand man vor Mann erſtochen auf. Die ſonalangaben, ging von Cafs zu Caf, wirten und den Kellnern die jenes Signalement paſſen könnte. 0 Marius Million, weil ſcharf auf Marius Million ein Helfer bei jener Mordtat und nachher aus Wut über ſe 1 tigte. Nach 1 Eines Aben Po⸗ ine Verhaftung ber, Tagen mußten ſie Marius M noch nicht die er Tod des Grafen Potocki erregte 1 18 gewaltiges den größten ee Potocki hatte den weſentlichſten Teil ee dem e und philanthropiſche vermacht. Es kam dann aber zu einem rieſigen Skandal, als Juwelen jemals etwas verf Lyon, ein gewiſſer Marius Million. Million wirklich der Mittäterſch illi ſitz des Gra⸗ gefüngte efinden. es unermeß⸗ der m⸗ Jakob Zwecke ungeheuren em nach Frankreich verſchoben worden war. In ſeinen letzten Lebensfahren war der Graf ſchwer leidend. das agnze legte Jahr ſogar bettlägeria ges r von einem jüdiſchen Generalbevollmächtigten verwaltet worden, der ge⸗ Hilfloſigkeit des alken chen zu fül⸗ nach Paris ſo viel Geld verſchoben, damit ein niſche Staat noch zu ret⸗ Grafen über ch, es anzu⸗ war allerdings nichts zu machen. Jetzt ſind ekommen, die nicht in dem llos vorhan⸗ ſie gefunden Es handelt Sammlung wundervoller Klein⸗ Millionen Goldfranken geſchätzt den Schmuckſtücken ſoll ſich die berühmte Perle hiſtoriſchen verſchwunden, der b. ert von 600 000 Gold⸗ vor vielen Jahren in Eng⸗ and deponiert. Ein hoher Würdenträger des Zaren hat ihn für den Grafen ſelbſt nach England mitgenommen, um ihn in Sicherheit zu bringen. Es iſt genau feſtgeſtellt Potocki niemals von dem Schatz etwas ingſte Spur nkt oder noch irgend⸗ begreiflicher⸗ verſchollenen zu machen. Fragt ſich nur, ob die rafen in ſeinen letzten Lebens J 2 81 da ein bie⸗ Zwei⸗ erhaftet und end dadurch aft machen und der Polizei ausliefern konnte. Jene unglü lichen Zu⸗ chweren Verdacht brachten, e bewieſen. Man trägt n für den ren zu machen. In einem Lyoner 6 Jahren an einem Abend einen 5 8 8 ſammelte eifrigſt alle Per⸗ um mit den Gaſt⸗ äſte durchzugehen, auf die s verhafteten die Perſonenbeſchreibung haar⸗ paßte. Es kam noch hinzu, daß ich im Trunk verplauderte bei jener ft bezich⸗ on wegen Griesheim— MS Darmſtadt. Wükttembera ſieht vor: Eßlinger TSV— Tgs Stuttgart; TSV Süßen— Tgd Schwenningen; TSV Schnaitheim Stuttgarter Kickers. In Baden iſt am Sonntag Spielruhe. Rugby. die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. ſich Eintracht Frankfurt und SS. in Baden kämpfen Sc Neuen⸗ Im Rugby werden Im Gau Südweſt ſtehen Vg Frankfurt gegenüber, heim und RG Heidelberg. Boxſport Zum achten Male tritt am Samstag unſere Amateur- boxſtaffel in Budapeſt gegen Un garn an. Unſere Mannſchaft mit Obermauer, Prieß, Schöneberger, Nürn⸗ berg, Herchenbach. Murach, Campe und Runge wird gegen die zu Hauſe beſonders ehrgeizigen Magyaren einen ſchwe⸗ ren Stand haben. Wir erwarten aber trotzdem einen knap⸗ pen deutſchen Sieg. Mokorſport. Das letzte große Autorennen in dieſem Jahr ſteigt am Samstag mit dem Großen Preis vom Donington⸗Park. Deutſchland iſt wieder mit beiden Firmen vertreten. Da Caracciola an einer Fußverletzung leidet, wurde für ihn der junge Walter Bäumer eingeſetzt. Für Mercedes⸗Benz ſtarten von Brauchitſch, Lang. Seaman und Bäumer. Am Steuer der Auto⸗Union⸗Wagen ſitzen Nuvolari, Haſſe, Müller und Kautz. Im vergangenen Jahr fuhr Roſemeyer bei dieſem beliebten engliſchen Rennen einen großen Sieg nach Hauſe. Auch diesmal iſt mit einem ſicheren deutſchen Erfolg zu rechnen. Die Frage lautet nur: Mercedes⸗Benz oder Auto⸗Union? Ringen. In Stockholm ſteigt ein Vierländerturnier im Rin en zwiſchen Schweden, Deutſchland, USA und Ungarn. In der deutſchen Staffel ringen: Fiſcher, Schmitz, Weikart, Ehrl, Schäfer, Engelhardt und Böhmer. Es iſt leider nicht unſer ſtärktes Aufgebot, ſo daß der deutſche Stand gegen die her⸗ porragenden Könner von Schweden und USA ſehr ſchwer ſein wird. Aber auch die Ungarn haben ihre Leiſtungen in letzter Zeit ſehr geſteigert. Schwerathletik⸗Gebietsmeiſterſchaften der badiſchen HJ. 5 Die in Emmendingen ausgetragenen badiſchen Gebiets⸗ meiſterſchaften der HJ. in der Schwerathletik, die Gewicht⸗ heben, Raſenſport, Ringen und Tauziehen umfaßten, geſtal⸗ teten ſich zu einem ſchönen Erfolg. Gaufachwart Wiedmaier (Karlsruhe) ſowie einige H. J.-Bannfachwarte waren an⸗ weſend, um ſich von den Leiſtungen des Nachwuchſes zu über⸗ zeugen. Insgeſamt hatten 174 Wettkämpfer 287 Meldungen abgegeben. Bei den Ringern kämpften 142 Mann um den Titel eines Gebietsmeiſters in den verſchiedenen Gewichtsklaſ⸗ ſen. Beſondere Erwähnung verdient die Leiſtung des erſt 17. jährigen Weinheimers Köhler, der im Gewichtheben in der Schwergewichtsklaſſe 230 Pfund im beidarmigen Sto und 140 Pfund im einarmigen Reißen zur Hochſtrecke brachte. Im Ringen ſchoß Sandhofen(Bann 171) mit vier Meiſtern den Vogel ab. an d Tatbeweiſe Auen, Nun machte er ſich daran, die Unterwelt von Lyon zu durchforſchen. Drei Wo⸗ chen ſpäter bekam er von einer„Cabarettän erin“ die Na⸗ men und die Adreſſen der wirklichen Täter. Millions Rap⸗ ort bei der Polizei ſtimmte aufs Haar! Die zweite Affäre pielte ſich vor einigen Wachen ab. In einem Kaffeehaus verſchwand ein Mantel. Die Polizei forſchte nach. Man hatte beobachtet, daß der Mann mit dem geſtohlenen Man⸗ tel in einem Fabrikbetrieb verſchwand, in dem 500 Men⸗ ſchen arbeiteten. Als man dem Portier die Perſonalbeſchrei⸗ bung des mutmaßlichen Täters vorwies, tippte er wieder auf Marius Million. Aber Marius Million konnte ſein Alibi nachweiſen, machte ſich nun ſelbſt daran, unter den 500 Menſchen, unter denen der Täter vermutlich ſein mußte, den Schuldigen herauszufinden. In der darauffol⸗ genden Woche konnte Marius Million der Polizei wieder⸗ um den wirklichen Täter melden. Zum zweiten Male mußte ſich die Polizei bei einem Menſchen entſchuldigen, den man unter ſchwerem Verdacht gehabt hatte. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuktgark. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Notie⸗ rungen, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnach⸗ richten; 6.30 Frühkonzert(7 bis 7.10 Nachrichten); 8 Waſ⸗ Leghdemeldun en, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 30 Mor enmuff⸗ 9.30 Tee 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert: 13 Zeit, Nach⸗ Schal Wetter; 13.15 Mittagskonzert: 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepau e; 16 Nachmittagskon⸗ zert; 18.30 Griff ins Heute; 20 Nachrichten: 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport: 24 Nachtkonzert. Sonntag, 2. Oktober. 6 hee er 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Evangelische Morgenfeier; 8.45 Kampf und Arbeit; 9 Tanz unterm Erntekranz; 10.30 Chorgeſang; 11 Volksmuſik mit 12 Pete vom Leben und Treiben auf dem Bückeberg; 12 Feſtliche Muſik mit Uebertragun en vom Staatsakt des Deutſchen Erntedanktages 1938; 14 Für un⸗ ſere Kinder; 14.30 Uns 1 8 der Sonntag; 15.15„Sechs Schützlinge“ halten uns bei guter Laune; 16 Unter altung und Sport; 18 Wir bringen mit 3 Tanz dir die⸗ ſen ſchönen Erntekranz; 8.30 Kleines Moſaik vom bunten Leben; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nach⸗ richten, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 20.13 Uebernahme; 22 Zeit, Nachrichten; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 3. Oktober. 9.50 Wer iſt ein Tierfreund; 11.45 Ruf ins Land; 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18 Wir blättern zu⸗ rück; 18.10 Künſtler des Alltags; 18.30 Von der braven In⸗ fanterie laß ich all mein Lebtag nie; 20.15 Stuttgart spielt auf; 22.15 Kamerad wo biſt du?; 22.35 Nacht⸗ und Tanz⸗ muſik. Dienstag, 4. Oktober. 9.40 Was können wir Frauen beſſer machen? 15 Klei⸗ nes Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Neues für den Bücherfreund; 18.30 Klang der Land⸗ ſchaft; 20.15 Meiſterkonzerte für die Jugend; 22.20 Politt⸗ ſche Zeitungsſchau; 22,3 Unterhaltung und Tanz. Mittwoch, 5. Oktober. 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Nachtigal fährt nach Togo und Kamerun; 15.30 Sendepauſe; 18 Ein Wort an alle; 18.10 300 Meter bergauf— bergab; 18.30 B7M⸗Werk Glaube und Schönheit 1 518 8 Deutſchland: 20.15 Unterhaltungskonzert; 22.30 Muſik aus Wien.