Nr. 231 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 3. Oktober 1938 Triumphale Heimßehr des Führers Berlin jubelt dem Befreier des Sudetenlandes zu Die Reichshauptſtadt ſtand am Sonnabend im Zeichen der Rückkehr des Führers und erſten Kanzlers des Groß⸗ deutſchen Reiches, des Befreiers der Millionen geknechteter Deutſchen vom tſchechiſchen Joch, der nach der geſchicht⸗ lichen Begegnung mit den verantwortlichen Staats⸗ männern Italiens, Englands und Frankreichs von Mün⸗ chen kommend, auf dem feſtlich geſchmückten Anhalter Bahnhof eintraf. Sämtliche Mitglieder der Reichsregie⸗ rung, die Reichs⸗ und Gauleiter ſowie zahlreiche Generale und Admirale und faſt das geſamte Führerkorps der Par⸗ teigliederungen waren auf dem Bahnſteig zum Empfang an⸗ weſend. An der Spitze der Reichsregierung und der Reichs⸗ leitung der NSDAP. hießen Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring und der Gauleiter von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels, den Führer auf dem Boden der Reichs⸗ hauptſtadt herzlich willkommen. Das ſchaffende Berlin und die Jugend der Reichshauptſtadt bereiteten dem Kün⸗ der und Wahrer des Friedens einen triumphalen Emp⸗ fang. Auf der Fahrſtraße vom Anhalter Bahnhof bis zur Reichskanzlei huldigten die dankbaren Berliner in über⸗ wältigenden Formen und unbeſchreiblichen Szenen der Freude dem Führer und ſeinen Getreuen. Die Innenhalle des Anhalter Bahnhofs war mit Hakenkreuzfahnen und Blattgrün reich ausgeſchmückt. Schon fünf Stunden vor der Ankunft ſicherten ſich viele Hunderte begeiſterte Berliner in der Halle ſelbſt einen guten Platz. Mit klingendem Spiel zogen 300 italieniſche Eiſenbahner, die ſich auf ihrer Deutſchlandfahrt in Berlin aufhalten, in die Halle ein. Im geſchloſſenen Block nahm am Eingang zum Ankunftsbahnſteig die Berliner Gau⸗ leitung Aufſtellung. Während ſich die Ehrengäſte auf dem Bahnſteig ver⸗ ſammelten, lief für alle unbemerkt ein Sonderzug im Bahnhof ein, der Generalfeldmarſchall Göring nach Berlin brachte. Auf dem Bahnſteig ſelbſt hatten ſich in⸗ zwiſchen ſämtliche Reichsminiſter und zahlreiche Staatsſekretäre, eine große Anzahl von Reichs⸗ und Gauleitern, alle in Berlin anweſenden Komman⸗ dierenden Generale und Admirale ſowie die Führer der nationalſozialiſtiſchen Parteigliederungen eingefunden. Ferner war anweſend der Leiter der volksdeutſchen Mit⸗ telſtelle/ Obergruppenführer Lorenz mit Konrad Henlein. Als die Lokomotive des Sonderzuges ſichtbar wurde, ſetzten von der hohen Baluſtrade des Anhalter Bahnhofs das Fanfarenkorps der Berliner Hitler-Jugend mit einem Willkommensgruß ein. Langſam fuhr der Zug ein und als erſter verließ Adolf Hitler den Sonderzug. Mi⸗ niſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring trat auf ihn zu und hieß ihn ebenſo wie der Gauleiter von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels, nach der großen ge⸗ ſchichtlichen Begegnung in München auf dem Boden der Reichshauptſtadt wieder herzlich willkommen. Der Führer begrüßte dann im einzelnen die Mitglieder der Reichs⸗ regierung, die Reichsleiter der NSDAP. und die anderen Erſchienenen, unter denen man auch den Oberbürger⸗ meiſter und Stadtpräſidenten von Berlin Dr. Lippert ſowie den Polizeipräſidenten Grafen Helldorff be⸗ merkt. Der Dank des Volkes Unbeſchreiblicher Jubel ſetzte ein, als der Führer den Bahnſteig entlang ſchritt und dann allen ſichtbar wurde. Die Welle der Begeiſterung übertönte die Klänge des Deutſchlandliedes und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, die von der italieniſchen Eiſenbahnerkapelle dem Führer zu Ehren geſpielt wurden. Der Jubel begleitete ihn hinaus, während die Giovinezza aufklang. Eine neue Welle der Begeiſte⸗ rung ſchlug dem Führer entgegen, als er im Bahnhofs⸗ portal erſchien, zu ſeiner Linken Generalfeldmarſchall Göring und Reichsminiſter des Aeußern von Rib ⸗ bentrop, zur Rechten der Gauleiter von Berlin, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, und Reichsinnenminiſter Dr. Frick. In weitem Umkreis um den mit zahlloſen Haken⸗ kreuzfahnen und Fahnen geſchmückten Anhalter Bahnhof ſtaute ſich ſchon ſeit dem frühen Morgen zu ungezählten Tauſenden die feſtlich erregte Bevölkerung in Erwartung des Führers. Beſonders dicht umlagert wurde neben dem Fahrtweg vom Bahnhof bis zur Reichskanzlei vor allem der Südausgang des Bahnhofes in der Möckernſtraße, von wo der Führer ſeine Triumphfahrt durch das jubelnde Berlin antrat. Hier harrten viele Tauſende, um den Befreier des geknechteten Sudeten⸗ landes als erſte begrüßen zu können, und die Abſperr⸗ mannſchaften der/ hatten größte Mühe, die begeiſterten Maſſen zurückzuhalten. Alle Fenſter und Hausdächer waren ſchwarz von Menſchen. In der Saarlandſtraße ſchritt der Führer die Front der Ehrenformationen der Wehrmacht, der Leibſtandarte, der Polizei, der SA., des NSgdk. und der Politiſchen Lelter ab. Zehntauſende von Hakenkreuzfähnchen wurden geſchwenkt. Die Klänge des Deutſchlandliedes und des Präſentiermarſches wurden übertönt von den Begeiſte⸗ rungsrufen, mit denen die Berliner dem Führer ihre üher⸗ ſtrömende Dankbarkeit und Liebe bekundeten. Der Jubelorkan nahm kein Ende, bis der Führer gemeinſam mit Generalfeldmarſchall Göring und Reichsminiſter Dr. Goebbels den erſten Wagen beſtieg, und toſende Heil⸗ Rufe bagleiteten ſeine Fahrt bis zur Reichskanzlei. In den nachfolgenden Wagen ſah man Reichsführer „ Himmler, Reichsminiſter von Ribbentrop, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bor⸗ mann und die perſönlichen und militäriſchen Adjutan⸗ len des Führers Nachdem der Führer ſeinen Wagen beſtiegen hatte, ſetzte die gewaltigſte und größte Triumphfahrt des Führers durch die Straßen der Reichs hauptſtadt ein, die Berlin je geſehen hat. Unüberſehbare Menſchenmengen fäumten den Weg. Kopf an Kopf ſtanden ſie dicht ge⸗ drängt in der Saarlandſtraße, in der Hedemannſtraſze und in der Wilhelmſtraße. Kaum konnten die Abſperrketten dieſes wogende Menſchenmeer von der Fahrſtraße zurück. halten. Ein ohrenbetäubender, brauſender Jubel erfüllte die Straßen und umgab den Führer auf der ganzen Fahrt. Aus dieſer unendlichen Begeiſterung, aus dieſem überquellenden Glücksgefühl der Bevölkerung ſprach die unermeßlich große, unerſchütterliche Liebe und Deu des deulſchen Volkes zum Führer. Auf der ganzen Fahrt dankte der Führer ſtehend im Wagen immer wieder nach allen Seiten für dieſe über⸗ wältigenden Bezeigungen des Dankes und der Liebe, die Berlin, die ganz Deutſchland ihm entgegenbringt. Eine unüberſehbare Menſchenmenge füllte Kopf an Kopf dicht gedrängt den Wilhelmplatz bis zur letzten Ecke an. Und dieſer Platz, der im Dritten Reich ſchon ſo viele große Stunden geſehen hat, erlebte nun einen ſeiner größ⸗ ten Augenblicke. Wie ein einziger Aufſchrei der un⸗ ermeßlichen Freude klang dem Führer hier die Begeiſterung entgegen, und aus den Heil-Rufen ſprach die innere Beglückung und Befreiung darüber, daß nach ſo vielen Wochen faſt unerträglicher Spannung die Sudeten⸗ deutſchen durch die Tat des Führers nun endlich frei geworden ſind. Vor der Reichskanzlei Die Luft, die kurz vorher noch erfüllt war von dem aus den Lautſprechern klingenden Egerländer Marſch und den Glocken, die über das Herz Berlins machtvoll hinweg⸗ dröhnten, war erfüllt von einem Sturm aus hundert⸗ tauſend Kehlen. Die Maſſe zwiſchen der von Doppelketten der/ frei gehaltenen Wilhelmſtraße und dem Kaiſerhof war ein einziger Wogenprall der grenzenloſen Freude. Langſam fuhr jetzt Adolf Hitler am mächtigen Bau des Reichsluftfahrtminiſteriums vorbei. Er ſtand hinter der funkelnden Scheibe des Wagens, die Hand erhoben, das feſte, oft ſo ernſte Geſicht von einem Lächeln des rein⸗ ſten Glückes überſtrahlt. Der Muſikzug der Ehrengefolg⸗ ſchaft ſeiner Jugend, für deren Zukunft das gewaltige Werk dieſes Baumeiſters aufgerichtet wird, ſchmetterte hell und freudig. Die Fahne der Jungen neben der Tür der Reichskanzlei grüßte den Angekommenen. a Im Portal der Reichskanzlei empfing den Führer ein großes, weißes Spruchband:„Sudetendeutſchland dankt dem Führer!“ Eine Gruppe von ſudetendeutſchen Män⸗ nern und Frauen in ihrer ſchmucken heimatlichen Tracht begrüßte hier Adolf Hitler tief erſchüttert und mit Tränen in den Augen. Der Führer nahm dankend den Blumen⸗ ſtrauß entgegen, den ihm die Sudetendeutſchen überglück⸗ lich überreichten. Dann betrat er, gefolgt von ſeiner Be⸗ gleitung, die Reichskanzlei. Der Führer ſtand guf dem braunen Teppich an den Säulen des hell im Sonnenglanz liegenden Portals. Sein Blick ging über die roten und gelben Blüten, die den friſchen Raſen im Ehrenhof ſäumen und rechts und links neben dem Poſten an der Pforte leuchteten. Der Führer ſah auf die jungen Menſchen, die gegenüber, unter und in den Fenſtern der Reichskanzlei ihm zujubelten. Und nun brach abermals das ſtrahlende Lächeln ſich Bahn in dieſem Antlitz. Dann betrat Adolf Hitler ſein Haus. Ganz kurze Zeit danach erſchien der Führer bereits auf dem Balkon in der Wilhelmſtraße, ging von einer Seite auf die andere und grüßte ergriffen die ihm zu⸗ jinbelnden Menſchen. Neben dem Führer ſah man auf dem Balkon Konrad Henlein, weiter Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring und Gauleiter Reichsminiſter Dr. Gpebbels. Die Freude der gewaltigen Menſchenmenge auf dem Wil⸗ helmplatz kannte keine Grenzen. Unzählige Tauſende von Händen ſtreckten ſich dem Führer entgegen, unzählige Hakenkreuzfähnchen winkten dem Führer zu, und aus Hunderttauſenden von Nehlen klang dem Führer ein ein⸗ ziges, minutenlanges„Heil!“ entgegen. Kaum hatte der Führer den Balkon wieder verlaſſen, da ſtimmte die bewegte Menge ſpontan die Lieder der Nation an. Aber nur wenige Minuten ſpäter trat der Führer erneut auf den Balkon und dankte nochmals für die überwältigenden Bezeigungen der Treue und der Liebe. Der Jubel der Menge auf dem Wilhelmplatz ver⸗ ſtärkte ſich, als die zur Zeit in Berlin weilenden faſchiſti⸗ ſchen Eiſenbahner mit ihrer Kapelle der 6. Legion Rom der nationalen italieniſchen Eiſenbahnermiliz auch in der Wilhelmſtraße vor der Reichskanzlei aufmarſchierten. Die faſchſtiſche Kapelle intonierte nun die Hymnen des faſchiſtlſchen Italien. Mit brauſendem Beifall und ſtürmiſchen„Duce“-Rufen nahmen die Hunderttau⸗ ſende die Giovinezza auf und bekundeten damit aufs neue lhre Bewunderung für Benito Muſſolini, der auch jetzt in dieſen Tagen wieder ſeine Freundſchaft zum Füh⸗ rer und zum nationalſozialiſtiſchen Deutſchland durch die Tat bekräftigt hat. NSOAb. Schule des Selbſtbewußtſeins Feſtlicher Ausklang des deutſchen Volkskundetages. Der von der Arbeitsgemeinſchaft für deutſche Volks⸗ kunde in Braunſchweig veranſtaltete deutſche Volks⸗ kundetag fand mit einer großen öffentlichen Feier⸗ ſtunde in der Weiheſtätte am Nußberg, in deren Mittel⸗ punkt eine Rede des Reichsleiters Alfred Roſenberg ſtand, ſeinen Höhepunkt und Abſchluß. Nach kurzen Be⸗ grüßungsworten des Gauleiterſtellvertreters Schmalz führte Reichsleiter Roſenberg u. a. aus: Drei Bruderwiſſenſchaften hätten ſich für die Aufhellung der deutſchen Geſchichte verbunden: Die Raſſenkunde die Vorgeſchichte und die Volkskunde. Man kann nur etwas wirklich verteidigen, was man für wertvoll hält, wert⸗ voll bis zum Einſatz des eigenen Lebens. D. h. man müſſe Achtung haben nicht nur vor ſich ſelbſt und ſeiner Zeit, ſon⸗ dern auch vor der Vergangenheit, die dieſe große Zeit ermög⸗ lichte. Man kann alſo nicht vor Friedrich dem Großen und Adolf Hitler Achtung haben, wenn man nicht auch vor den Vorfahren Achtung habe. Kirchlicherſeits ſei aber nicht ſelten die Behauptung aufgeſtellt worden: alle Kultur ſei den Deut⸗ ſchen ja nur durch die Kirchen gekommen. Solange man dieſe Behauptung aufrechterhalte, predige man die Minderwertigkeit des Deutſchtums. Durch dieſe Behauptung ſelbſt aber iſt ein mmer ſtärkerer Forſchungswille erwacht, der ſich Rechnung ab⸗ egen will, was denn eigentlich germaniſche Subſtanz iſt und vas kirchliche Zutat bedeutet. Man wird auch in dem kirchlichen Zeitalter, d. h. was wir Mittelalter nennen, verſchiedene Beſtandteile zu erweiſen haben, den jüdiſchen, ägyptiſchen, kleinaſiatiſchen uſw., und auf der allgemein germaniſchen Seite wird man außer den nor⸗ diſchen auch noch andere Beſtandteile feſtſtellen. Dieſe peinlich genaue Forſchung durchzuführen, wird zur Aufgabe der deut⸗ ſchen Volkskunde gehören. Auch manches aus der germaniſchen Vergangenheit gehört der Geſchichte an, und niemand von uns hat die Abſicht, Vergangenes künſtlich wieder einführen zu wollen. In den großen Zeiten dachte man groß von ſich ſelber, und wir denken ebenſo groß von unſerer Zeit. Unſere Aufmärſche, unſere Parteitage, unſere Totenehrung von 9. November ſind ebenfalls ſchon mächtige Erlebniſſe, die einmal für immer leben⸗ dige Beſtandteile des deutſchen Volkstums bleiben werden. Wir wollen nicht nur Erben ſein, ſondern zu Ahnherren wer⸗ den. Und wie in der Politik die Härte eine notwendige Be⸗ hauptung des Daſeins darſtellt, ſo muß auch auf weltanſchau⸗ lichem Gebiet eine grundſätzliche Härte die ſtändige Begleite⸗ rin unſeres Daſeins ſein Zuſammen mit dem menſchlichen Verſtehen im einzelnen wird ſomit die NS DAP. die große Schule des deutſchen Selbſt⸗ bewußtſeins. Mit ſtarkem Inſtinkt und ſorgender Hand will ſie die ſchlagenden Quellen wieder freilegen. Das iſt unſere Auf⸗ gabe, dann mag das kommende Geſchlecht ſeine Berechtigung vor der Zukunft erweiſen. Großveranſtaltung im Ludwigshafener JG.⸗Feierabendhaus. Die am Eröffnungstage der Gaukulturwoche im IJG.⸗ Feierabendhaus veranſtaltete Kundgebung hob die enge Ver⸗ bundenheit der Weſtmark mit der zum Reiche heimgehehrten Oſtmark heraus. Nach muſikaliſchem Auftakt und einem Vor⸗ ſpruch„Deutſchland iſt größer“ wies Kreisleiter Pg. Kleemann darauf hin, daß dieſer 1. Oktober, deſſen Anbruch die Welt mit Bangen erwartet habe, nun für Europa zum Tag des Friedens geworden ſei, für uns Deutſche aber werde er als Tag der Heimkehr von dreieinhalb Millionen deutſcher Brüder in die Geſchichte eingehen. Damit ſeien nun zehn Millionen Deutſcher in den Jahren des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reiches die Pforten zum großen deutſchen Vaterhaus geöffnet worden. Die Rückgliederung des Saarlandes im Weſten des Reiches, die Heimkehr der deutſchen Oſtmark und des Sudetenlandes im Oſten ſeien Symbole für die Stärke und Kraft der Nation.„Uns aber, die gleich den Brü⸗ dern im Oſten ein ſchweres Schickſal getragen haben, iſt dieſer Tag noch mehr. So ſind uns denn unſere Brüder in der Oſtmark in den wenigen Monaten der letzten Zeit treue und aufrichtige Kameraden geworden und die Sudetendeut⸗ ſchen werden es in kurzem ſein. Dies auf der politiſchen Kampfebene zuſtandegekommene Band wird auf kultureller Baſis ſeine Feſtigung erfahren.“ Nach einem Chorgeſang„Daheim“ wurden die im Saale anweſenden Träger des diesjährigen Weſtmarkpreiſes geehrt: der Dichter Karl von Möller, ein volksdeuk⸗ ſcher Kämpfer im Banat, der in Haardt a. d. Weinſtr. ge⸗ borene Münchener Maler Elk Eber, bekannt durch ſeine Gemälde vom Erleben des Weltkrieges„Die letzte Hand⸗ granate“ und dergl., ſchließlich Eduard Bornſchein, der Saarbrückens und des Saarlandes ſchwerſte Zeit dort miterlebte und ſich durch ſein Schaffen als bewußter Vertef⸗ diger deutſcher Muſik auswies. Sowohl der Preis für Schrift⸗ tum wie auch der für bildende Kunſt und derjenige für muſt⸗ kaliſches Schaffen und Verdienſt ſind mit je 2000 Mark ausgeſtattet. Unter ſtarkem Beifall der Verſammlung nah⸗ men die ſo Ausgezeichneten die Urkunden entgegen und gaben ihrem Danke Ausdruck. Weiterer Chorgeſang„Mutter Deutſchland“(von Otto Siegel) mit Orcheſter⸗ und Orgel⸗ begleitung leitete zu einem Vortrag des vom Gauleiter zur Teilnahme an dieſer Kundgebung entſandten Gauleiters Rainer, Salzburg, über die in vielen Gemeinſamkeiten zum Ausdruck kommenden ſtarken i Beziehungen zwiſchen Weſtmark und Oſtmark über. Mit Genugtuung ſtellte der Vortragende feſt, daß die Fläche des Reiches um 84000 Quadratkilometer vergrößert worden ſei und das an Naturſchönheiten und Naturſchätzen reiche Land die Erzverſorgung Deutſchlands ſicherſtelle und manches andere Problem aus der Schwebe nehmen helfe. Zu⸗ rückgehend bis in die Zeit der Völkerwanderung, ließ Pg. Rainer das Werden der nur durch Unverſtand politiſch auseinandergeriſſenen Volksteile deutſcher, germaniſcher Prä⸗ gung aufſtehen, zeichnete das Streben der Kaiſer, Staats⸗ männer und Reformatoren im gleichgerichteten Sinne und ver⸗ ſicherte, daß von der Weſtmark zur N hinüber und herüber deutſcher Geiſt und deutſches Blut wirkſam geweſen 5 Dieſe kulturellen Bindungen würden nun noch feſter werden. Nach der Heimkehr Chamberlains. Vor dem Buckingham⸗ Palaſt bringt die Lon⸗ doner Bevölkerung dem britiſchen Miniſterpeüſi⸗ denten Chamberlain, dee dem König über das Er⸗ gebnis der Münchener Beſprechung Bericht er⸗ ſtattete, ſtürmiſche Ova⸗ tionen dar, Auf dem Balkon ſieht man den König und den Mini⸗ ſterpräſidenten, Weltbild(M). Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Apeabeim 1— 98 botkenbeim 1 1:1 Nach faſt zehnjähriger Dauer holt ſich die Seckenheimer Mannſchaft bei dem immer mit Spannung geladenen Rivalen⸗ kampf einen wichtigen Punkt. Es dürfte wohl eine unbeſchreib⸗ liche Tatſache ſein, daß beide Mannſchaften ihr letztes her⸗ gaben, um dieſem wichtigen Kampf eine entſcheidende Wen⸗ dung zu geben. Wenn es nicht ſein ſollte, daß eine der tüchtigen Mannſchaften zu einem Sieg kam, dann lag dies in der Art des Spieles ſelbſt. Nervös hüben und drüben wurde faſt das ganze Spiel durchgetragen. Von dieſer Ner⸗ voſität wurde auch der Schiedsrichter angeſteckt, denn ſeine Entſcheidungen waren mehr als zweifelhaft. Er konnte froh ſein, daß die Aktiven die Regel des Erlaubten beſſer be⸗ herrſchten als er ſelbſt, denn ſonſt wäre es zu einer Kata⸗ ſtrophe gekommen. Ilvesheim war gleich gut im Bild und konnte ſchon in der 8. Spielminute die Führung erzielen. Sechenheims Mannſchaft wurde dadurch ſichtlich nervös— aber Kampf bis zum Umfallen war die Parole, und durch dieſen Einſatz wurde ein mehr als wichtiger Punkt geretlet. Walz war der glückliche Torjäger und damit wieder einmal mehr als der Mannſchaftsführer. Die Kritik muß ſagen, daß jeder Spieler— gleich welcher Partei— vollauf ſeiner Pflicht genügte und mit Ehren ſeine Farben vertrat. Die mehr als 1000 erſchienenen Zuſchauer ſahen ein Fußballſpiel, wie man es zu ſehen wünſcht—„Kampf bis zum Umfallen“. 2. Mannſchaften 1:0 für Seckenheim 3. Mannſchaften 4:0 für VfR. P. S. Morgen abend Jugend ⸗Spielerbeſprechung im Lokal. E Auswärtiger Sport Fußball Auswahlſpiele: Sofia: Bulgarien— Deutſchland 123 Budapeſt: Budapeſt— Wien 221 Wien: Wien B— Budapeſt B 3 Länderſpiele: Stockholm: Schweden— Norwegen 273 Meiſterſchaftsſpiele. Gau Mittelrhein: Alemannia Aachen— Sülz 07 0: Bonner FV.— Pf. Benrath(GS.) 0 Vf. 99 Köln— SV. Beuel 5 Gau Südweſt: FSV. Frankfurt— Eintracht Frankfurt 4:8 FV. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 013 Kickers Offenbach— TS. 61 Ludwigshaſen 2:1 Wormatia Worms— SV. Wiesbaden 270 Gau Württemberg: VfB. Stuttgart— FV. Zuffenhausen 4: SV. Feuerbach— 1. SSV. Alm 1 Ulmer FV. 94— Sfr. Stuttgart 2 Gau Bayern: VfB. Coburg— Jahn Regensburg 2:0 SVg. Fürth— 1. FC. Nürnberg 12 BSG. Neumeyer Nürnberg— Bayern München 2:0 BC. Augsburg— TSV. 1860 München 121 1. FC. 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg 3:2 6. Kapitel. 8 ſieben 5 abends verließ Dr. Einige Minuten nach er Thea Hanſen die chirurgiſche Abteilung der Klinik. Karl, der Fahrſtuhlführer von der früheren Abteilung, kam ihr entgegengelaufen. 5 5 „Fräulein Doktor,“ rief er ſchon von weitem,„es iſt etwas bei uns abgegeben, ein Brief. Ich wollte ihn gerade bringen.“ „Das iſt nett von Ihnen, Karl. Vielen Dank.“ Thea nahm den Brief in Empfang und öffnete ihn zu Hauſe. Er war von Herbert Medow. „Am mein Verſprechen zu halten,“ lautete der Brief, „will ich nicht nur ſchreiben, ſondern mir erlauben, Sie um eine Unterredung zu bitten. Da ich Ihre Wohnung nicht weiß, werde ich um halb acht Uhr vor der Klinik warten. Vielleicht können wir in der Stadt zuſammen eſſen gehen, vorausgeſetzt, daß Sie ſich auch heute noch meiner Beglei⸗ tung nicht ſchämen. Falls Sie nicht kommen ſollten, weiß ich ja Beſcheid, was das zu bedeuten hat.“ Der Brief war nur mit ſeinen Anfangsbuchſtaben ge⸗ zeichnet. Thea zögerte nicht, ſie war raſch fertig, und es ging heute ſchnell, nicht, weil ſie beſonders gern fortgegan⸗ gen wäre, ſondern weil ſie ſehr geſpannt auf das war, was ihr Herbert Medow mitzuteilen hatte. Um halb acht Uhr war ſie vor der Klinik und Herbert Medow 5 192 von der anderen Seite her entgegen. Er ſah wie verwandelt aus. Er trug einen neuen blauen Anzug und einen neuen grauen Hut. Seine Schuhe ſahen neu aus— es ſchien ihm alſo ganz gut zu gehen. Er 15 den Hut vom Kopf und Thea ſtreckte ihm freund⸗ lich die Hand aus. 8 „Vorhin habe ich Ihren Brief erhalten,“ ſagte ſie,„ich bin nämlich jetzt in der chirurgiſchen Abteilung. Ich bin bören gekommen und freue mich, gute Nachrichten zu ören.“ „Gute Nachrichten?“ VVV „Ja, nach dem äußeren Glanz zu urteilen,“ lachte ſie. 3 müſſen eine beneidenswerte Stellung gefunden en.“ 5„Ich?“ Er ſchüttelte den Kopf.„Darüber werde ich Ihnen ſpäter erzählen,“ fuhr er fort.„Sie werden mir doch das Vergnügen nicht abſchlagen, Sie in ein Lokal zum Abendeſſen einzuladen, nicht wahr?“ „Wir können auch irgendwo eine Taſſe Kaffee trinken,“ Rug ſie vor Prächtiger Sieg des Nachwuchſes Bulgariens Jußballelf 3:1 geſchlagen. Die Erfolgskette der deutſchen Fußballer ſchmolz auch unter der heißen Sonne Bulgariens nicht zuſammen. Nach den ſchönen Siegen über Polen und Rumänien war es diesmal unſerem Nachwuchs vorbehalten, ſein Können un⸗ ter Beweis zu ſtellen. Er tat dies vor 18 000 Zuſchauern, die das Junak⸗Stadion in Sofia faſt bis auf den letzten Platz beſetzt hielten, mit einer erſtaunlichen Sicherheit. Als die erſtmals in dieſer Beſetzung zuſammenſpielende Elf ſich einmal gefunden hatte, wurde ihr Spiel immer ſchneller und gefährlicher, ſo daß der 3:1(1:1)⸗Sieg über Bulga⸗ riens Ländermannſchaft vollauf verdient war. Durch den Ausfall von Weyer fehlte dem deutſchen Angriff zunächſt noch die Zügigkeit. In der 26. Minute war es der junge Fürther Fiederer, der einen von der Latte abprallenden Ball aufnahm und unhaltbar zum 1:0 verwandelte. Die Bulgaren antworteten mit einer Drangperiode, in der ſich Billmann und Tibulſki als große Abwehrſpieler erwieſen. Immerhin führten die Angriffe der Bulgaren in der 35. Minute durch den Halbrechten Angeloff zum 1:1. Remmert im deutſchen Tor war dabei nicht ganz ſchuldlos, da er zu früh aus dem Tor lief. Nach dem Wechſel ſtarteten die Deutſchen ganz famos. Es gab Ecke um Ecke, aber in der 57. Minute erſt im Anſchluß an einen Freiſtoß, den Arlt Gauchel genau auf den Kopf legte, durch den Rheinländer das zweite Führungstor. In der 75. Minute fiel ſo ſchließ⸗ lich das dritte Tor. Bei einem Vorſtoß von Gauchel kam das Leder zu dem freiſtehenden Malecki, der unhaltbar zum 3:1 verwandelte. Die Bulgaren hatten noch Glück, als Arlt in der 82. Minute mit einer Bombe nur den Pfoſten traf, ſonſt wäre der deutſche Sieg noch höher ausgefallen. * Kickers Offenbach— TS. 61 Ludwigshafen 211. Auf dem Bieberer Berg lieferten ſich Kickers Offenbach und TSG. 61 Ludwigshafen ein gutes, aber nicht erſtklaſ⸗ ſiges Spiel. Die Offenbacher, die auch diesmal ohne Staab ſpielten— bei Ludwigshafen fehlten Ulrich und Klett—, ge⸗ wannen knapp mit 2:1(1:0). Bei den Gäſten war die Hin⸗ termannſchaft alſo geſchwächt, was ſich ſchließlich auch im An⸗ griff auswirkte. Kickers hatte eine ſehr gute Abwehr, be⸗ ſonders die Läuferreihe überragte. In der 14. Minute ſchoß Emrich einen Eckball für Offenbach direkt ein. Zwei Minu⸗ ten nach dem Seitenwechſel konnte Göhlich überraſchend auf 2:0 erhöhen. Sechs Minuten vor Schluß endlich kam Riehm zum einzigen Gegentreffer. 3000 Zuſchauer, Schiedsrichter Bauer(Saarbrücken). VfB. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen 41. Der württembergiſche Meiſter empfing in ſeinem zweilen Punktekampf den zurzeit die Tabelle anführenden FV. Zuf⸗ fenhauſen. Beide Mannſchaften lieferten einen erbitterten Kampf, der teilweiſe über die Grenzen des Erlaubten hin⸗ ausging. Der Schiedsrichter Liſt(Stuttgart) trug vor allem die Schuld daran, daß das Spiel ausartete. Die Platz⸗ verweiſe von Pröfrock und Jäckle waren in keiner Weiſe gerechtfertigt. Das Spiel ſelbſt war keine Offenbarung. 5000 Zuſchauer. Ulmer FV. 94— Sfr. Stuttgart 2:0. 1800 Zuſchauer ſahen einen Punktekampf, der vom Ulmer FV. verdient mit 2:0(1:0) gewonnen wurde. Der für Stähler ſpielende Erſatztorhüter Feucht hielt ſich ausgezeichnet. In der 36. Minute ſchoß Jetter den Führungstreffer, und nach der Pauſe verwandelte Hildenbrand in der 27. Minute einen Kopfball. Bei Ulm waren vor allem die beiden Außen⸗ läufer Köhler und Hößler gut in Form, während bei Stutt⸗ gart der Mitlelſtürmer Eſenwein gefiel. Schiedsrichter war Schütze(Feuerbach). SV. Feuerbach— SSV. Ulm 13. Der SV. Feuerbach ſpielte diesmal zwar beſſer als in den vorhergegangenen Spielen, er konnte aber nicht ver⸗ hindern, daß er vor 2000 Zuſchauern auf eigenem Platze Davon wollte er aber nichts wiſſen. Er ſagte, er habe ſich ſo ſehr darauf gefreut, mit ihr eſſen zu gehen, und er bäte ſie, ihm keine Enttäuſchung zu bereiten. Thea ſagte dann auch zu, betonte aber, daß ſie um zehn Uhr zu Hauſe ſein müſſe, da ſie am nächſten Morgen ſehr früh in der Klinik ihren Dienſt antrete. Herbert Medow war damit einverſtanden; er winkte eine vor der Tür der Klinik parkende Autotaxe herbei und ſie fuhren nach einem ſehr ruhigen und exkluſiven Lokal in der Stadt. Thea war erſt einmal hier geweſen, ſie bevorzugte ſonſt preiswerte Lokale. Sie wählten einen Platz in der Ecke, wo ſie ungeſtört ſprechen konnten. Das Eſſen war ausgezeichnet, und als ſie dann beim Mokka ſaßen, kam Thea auf die Frage zu ſpre⸗ chen, die ſie am meiſten intereſſierte, und ſie erkundigte 951 wie er ſo raſch eine glänzende Stellung bekommen atte. „Ich habe gar keine bekommen,“ gab er zu. 555. „Sie haben es vermutet,“ erwiderte er,„weil Sie mich ganz verändert ſahen. Es iſt aber nicht ſo. Meine Mutter hatte noch etwas Geld auf ihrem Sparkaſſenkonto, das habe ich ausgezahlt erhalten, weil ich als Erbe eingeſetzt bin. And da habe ich mich erſtmal neu eingekleidet und mir ee wie ſchön es wäre, mit Ihnen in einem guten Lo⸗ al zu ſitzen. Ich habe mit Abſicht gerade dieſes ausgeſucht, weil es das beſte iſt.“ „Das beſte,“ ſtimmte Thea bei,„aber auch das teuerſte.“ „Die Ausgabe ſpielt keine Rolle,“ ſagte er.„Machen Sie ſich darüber keine Sorgen. Wohin ſollten wir ſonſt gehen? Ich war Ihnen das ſchuldig. Und außerdem Man fühlt ſich ſo allein und will doch einmal mit einem vernünftigen Menſchen ſprechen.“ „Und dafür halten Sie mich?“ Sie ſahen ſich an über den Tiſch und es ſchien, als ob der bittere Zug um Herbert Medows Mund verſchwunden war. „Ich freue mich, daß Sie wirklich gekommen ſind,“ ſagte er,„man wird ein ganz anderer Menſch in Ihrer Beglei⸗ tung. Sind Sie gern gekommen?“ 8 „Was Sie alles wiſſen wollen,“ meinte ſie lächelnd.„Ja, ich bin gern gekommen.“ And das meinte ſie aufrichtig, aber im ſtillen hegte 5 allerlei Befürchtungen. Er hatte noch keine Stellung ge⸗ unden. Er ſchien den Wert des Geldes nicht richtig einzu⸗ ſchätzen. und—— ſtimmte es überhaupt, daß dieſes Geld ihm von ſeiner Mutter hinterlaſſen war? Die Frage brannte ihr auf den Lippen. Doch gerade jetzt lenkte ein anderer Umſtand ihre ganze Aufmerkſamkeit auf ſich. Thea ſah gerade in Richtung zur Tür. Und ihre Augen weiteten ſich. Zwei Gäſte kamen herein— ein Herr und eine Dame. Sie waren beide in Abendkleidung und die vom SSV. Alm 3:1(2:1) geſchlagen wurde. In der 8. Minute kam Ulm durch Eigentor des Verteidigers Fiſcher zum Ehrentreffer. Dürr ſtellte kurz darauf durch ſchönen Weitſchuß den Ausgleich für Feuerbach her. Fehlerhafte Ab⸗ wehr ließ den Linksaußen Arnold in der 25. Minute zum 2:1 für Ulm kommen, und in der Mitte der zweiten Halb⸗ zeit war es Mittelſtürmer Schick, der das 3:1 herſtellte. Schiedsrichter: Gewinner(Stuttgart). Handball Länderſpiel: in Groningen: Holland— Deutſchland(Frauen) 1110 Gauturnier in München: Bayern— Deutſchöſterreich(Sa) 9:6 Brandenburg— Mitte(Sa) 11¹˙4 Mitte— Oſtmark 3·8 Brandenburg— Bayern 10.8 Süddeutſche Meiſterſchafksſpiele: Gau Südweſt VfL Haßloch— TS 61 Ludwigshafen 2211 Tura Ludwigshafen— TS Herrnsheim 8:9 Gau Württemberg: 5 Eßlinger TSV— Tgeſ. Stuttgart 8:7 TSV Süßen— Tgd. Schwenningen kampfl. f. S. TS Schnaitheim— Stuttgarter Kickers 5:9 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 3. Oktober: Miete H 3 und 1. Sondermiete H 2: Thomas Paine. Schauſpiel von Hanns Johſt. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Dienstag, 4. Oktober: Miete B 4 und 2. Sondermiete B 2: Madame ſans gene. Luſtſpiel von V. Sar⸗ dou. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 5. Oktober: Miete M 4 und 2. Sondermiete M 2: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 6. Oktober: Miete C 4 und 2. Sonder⸗ miete C 2: Die Gänſemag d. Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 7. Oktober: Miete F 5 und 1. Sondermiete F 3, Uraufführung: Die Stiftung. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 8. Oktober: Miete A 4 und 2. Sondermiete A 2: Die ſchalkhafte Witwe. Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Sonntag, 9. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, freier Verkauf: Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſt⸗ ſpiel von Andre Birabeau. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr. — Abends: Miete E 5 und 1. Sondermiete E 3: Aida. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 10. Oktober: Für die NSG.„Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 132, 151 bis 153, 321 bis 335, 342 bis 347, 360, 574 bis 577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Das Käthchen von Heilbronn. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 20. Ende 22.45 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 6. Oktober: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138, 145 bis 147, 159, 220, 259, 291, 336 bis 341, 348 bis 359, 391 bis 392, 514 bis 520, 560, 570, 584 bis 590, 684, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 900: Thors Gaſt. Schauſpiel von Otto Erler. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Sonntag, 9. Oktober: Freier Verkauf: Bob macht ſich geſun d. Luſtſpiel von Axel Ivers. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. 5. 21 Dame trug einen märchenhaften blauen Samtmantel, der mit Hermelin beſetzt war. Sie ſtanden einen Augenblick bei dem Geſchäftsführer, der ihnen entgegengeeilt war, um ſich über den Platz ſchlüſ⸗ ſig zu werden. Dann gingen ſie auf einen Tiſch gerade ne⸗ ben Thea und Herbert Medow zu; als ſie näher kamen, drangen die Worte des Herrn an Theas Ohr. „Herrlich,“ ſagte er,„endlich einmal mit dir allein zu ſein, Liebſte. Davon habe ich die ganze Zeit geträumt, als ich fort war...“ ft!“ Die junge Dame ſtieß ihn an, warnte ihn, weiter zu ſprechen. Sie hatte ſich in dem Raum umgeſehen und war den Blicken Theas begegnet. Nur eine Sekunde— dann hatte ſie ſcheinbar gleichgültig zur Seite geſehen, aber beide hatten ſich genau erkannt. Der Herr, der ſeine Begleiterin Liebſte nannte, war Thea vollkommen unbekannt, und ſie hatte ihn noch nie geſehen, aber die Dame kannte ſie ſehr gut. Es war Charlotte Berkenfeld. Charlotte beugte ſich über den Tiſch und flüſterte ihrem Begleiter einige Morte zu. g „Wir müſſen vorſichtig ſein, Heinz,“ ſagte ſie. Er ſchaute auf. Er ſah gut aus: jung, hübſch, mit ge⸗ bräuntem, intereſſantem Geſicht, ein Mann, auf den jedes Mädel ſtolz ſein konnte, wenn ſie ſich mit ihm ſehen ließ. Ich verſtehe dich nicht,“ erwiderte er.„Wir ſind immer vorſichtig geweſen. Warum jetzt auf einmal..“ „Biſt du dumm. Man hat uns erkannt.“ „Erkannt?“ „Ja, die Dame nebenan. Sie iſt Aſſiſtenzärztin in der Klinik,“ ſagte Charlotte.„Sie kennt Bernhard genau. Er hat ſie mir gegenüber manchmal erwähnt und als eine ſeiner beſten Mitarbeiterinnen bezeichnet.“ „Das iſt unangenehm,“ bemerkte Heinz Röttgers.„Aber ſchließlich— wir iſt es egal. Ich brauche mich nicht zu ver⸗ ſtecken. Ich verſtecke mich vor niemandem, auch wenn dein Profeſſor Kruſius persönlich käme. Uebrigens— iſt er eiferſüchtig?“ „Das möchte ich auch gern wiſſen,“ erwiderte Charlotte. „Auf jeden Fall glaube ich, daß er meine Anweſenheit hier 1 15 5 würde. Aber, laſſen wir das. Vielleicht ſagt ſie nichts.“ 3 Es kam Farbe in ſein Geſicht. „Soll ſie ſagen,“ meinte er ärgerlich.„Meinetwegen. Mir iſt es überhaupt unbegreiflich, wie du einen Mann heiraten willſt, der über zehn Jahre älter iſt. Er iſt be⸗ rühmt und hat Geld wie Heu, na ja, aber— offen geſagt, Lotte— ich halte die Partie nicht für günſtig. Du hät⸗ teſt mich heiraten ſollen.. wie du es verſprochen haſt.“ „Kinderei, Heinz.“ 8 Er ſah ſie feſt an. a N 4