9 11 — Nr. 233 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. Oktober 1938 Die Luftſchutzgemeinſchaft. Es ſollte eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein, daß die Be⸗ Bewohner eines großen Hauſes oder mehrerer kleiner Häuſer eine Gemeinſchaft bilden, die in Leid und Freud zuſammen⸗ ſteht. Iſt es nicht ſo, daß im Alltag des Lebens der Nachbar dem Nachbarn manche kleine Freundlichkeit, manche Ge⸗ fälligkeit erweiſen muß? Die unterſte Einheit des Luftſchutzes iſt die Luftſchutz⸗ gemelnſchaft, in der alle die Menſchen, gleich welchen Alters, Berufes und Geſchlechts, zuſammenſchließt, die das Haus und ſeine Bewohner im Falle einer Gefahr ſchützen Und ſichern ſollen. Sie ſetzt voraus, daß einer für den andern und alle für einen einſtehen. Luftſchutzmäßig geſehen iſt ene Luftſchutzgemeinſchaft der Träger des Selbſtſchutzes, der ſich aus den Bewohnern eines oder mehrerer Häuſer zuſammenſetzt. In ihr werden ſoviel Menſchen zuſammengefaßt, wie zu Linem wirkſamen Selbſt ſchutz eines oder mehrerer Gebäude oder Gebäudeteile nötig iſt. Führer der Luftſchutzgemeinſchaft iſt der Luftſchutzwart. Ihm unterſtehen im Ernſtfall alle zu dieſem Bereich ge⸗ hörenden Perſonen. Jeder Volksgenoſſe, der zur Luftſchutz⸗ gemeinſchaft gehört, kann im Selbſtſchutz dieſer Luftſchutz⸗ gemeinſchaft eingeſetzt werden, wenn er im Haus oder einem der Häuſer anweſend iſt. Aus dieſem Grunde waren alle körperlich und geiſtig geeigneten Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen im Selbſtſchutz durch den RLB. ausgebildet. Die Selbſtſchutzkräfte ſind die jeweils zum Selbſtſchutz ein⸗ geſetzten Perſonen: Der Luftſchutzwart, ſein Stellvertreter. die Hausfeuerwehr, die Laienhelſerin und die vom Luft⸗ ſchutzwart beſtimmten Perſonen, die als Melder gegebenen⸗ falls eingeſetzt werden. Alle dieſe Kräfle ſtehen unter der Führung„des Luftſchutzwartes, der nicht nur allein den Einſatz der Selbſtſchutzkräfte, ſondern auch der Betreuung aller übrigen Volksgenoſſen in ſeiner Luftſchutzgemeinſchaft übernimmt. Der Luftſchutzwart iſt die Seele der Luftſchutzgemeinſchaft, von ſeiner Führung hängt das Wohl und Wehe ſeiner Luftſchutzgemeinſchaft ab. Er iſt der zielbewußte, kalt⸗ blütige Führer, der die Einſatzbereitſchaft ſeiner Selbſtſchutz⸗ kräfte regelt und dem ſich alle zu unterſtellen haben. Nur gemeinſames Zuſammenarbeiten, nur das Zuſammenwirlen aller Kräfte in der Luftſchutzgemeinſchaft kann uns das überwinden laſſen, was die Stunden der Gefahr mit ſich bringen. Wie aber der Offizier nicht erſt im Kriege an die Spitze ſeiner Truppe geſtellt wird, ſo muß auch der Führer der Luftſchutzgemeinſchaft, der Luſtſchutzwart, ſchon in Friedens⸗ zeiten ſa ſein. Aber nicht nur da ſein; er muß auch dafür ſorgen, daß alles vorbereitet iſt: daß in perſoneller und ſachſicher Beziehung das Haus luftſchutzbereit wird. Es iſt darum nötig, daß die Luftſchutzgemeinſchaft in treuer Kameradſchaft zu ihrem Luftſchutzwart ſteht und ſchon in Friedenszeiten auch ohne den Zwang der Geſetze ſich ihm unterordnet und ſeinen Anordnungen Folge leiſtet. Jeder⸗ mann in der Luftſchutzgemeinſchaft muß ſich daher mit dem Inhalt der Merktafel, die in jedem Hausgang angebracht iſt, eingehend vertraut machen und ſich auch entſprechend ſeiner vom Luftſchutzwart getrofſenen Beſtimmung nach den Verhaltungsmaßregeln der Merkblätter einſetzen. Der Luft⸗ ſchutzwart muß alle Mitglieder ſeiner Luftſchutzgemeinſchaft zuſammenziehen und mit ihnen den Inhalt der Merktafel und der Merkblätter eingehend durchzuſprechen. Luftſchutzgemeinſchaft iſt nachbarliche Hilſe, iſt der Aus⸗ druck der Kameradſchaft. Wer ſich vor ihr ausſchließt, hat kein Recht, ſich zur Volksgemeinſchaft zu zählen, deren klein r, aber nicht unwichtiger Teil die Luftſchutzgemeinſchaft iſt. Einführung der Kalkutationspflicht im Handwerk. Von Baumeiſter Emil Schmitt, Leiter der Gewerbe⸗ förderungsſtelle der Bad. Handwerkskammer. Die kataſtrophale Wirtſchaftslage der marxiſtiſch⸗libe⸗ raliſtiſchen Zeit machte ſich beſonders ſtark beim Handwerk bemerkbar. Dieſes leidet heute noch darunter, daß ſich in jener Zeit, bedingt durch die große Arbeitsloſigkeit, viele Facharbeiter, die vorher in den Betrieben arbeikelen, ſelb⸗ ſtändig machten und einen eigenen Handwerksbetrieb er⸗ öffneten. Die Folge hiervon war dann aber in der Regel das Fehlen jeglicher Vorausſetzungen, die ein richtiger Hand⸗ werksmeiſter mit ſich bringen muß, um die Gewähr für eine einwandfreie Führung eines Geſchäftes zu bieten. Abgeſehen von einem Mangel an fachlichen Kenntniſſen ließen dieſe Handwerker die Grundlagen für den Aufbau der Produktion, d. h. die Kalkulationsfähigkeit vermiſſen. Die Preiſe für die Leiſtungen wurden nicht berechnet, ſondern aus dem Handgelenk heraus angenommen, und ſo war es möglich, daß in der vergangenen Zeit ſich ein Vorgang entwickelte, den man„Submiſſtonsblüte“ nannte. Hierbei kam es vor, daß bei Submiſſionen Angebote abgegeben wurden, die um 100 Prozent höher oder niedriger waren als die der Kon⸗ kurrenzfirma. Die kraſſen Auswüchſe haben ſich wohl bis heute etwas gemindert, ſind aber noch nicht von Grund auf beſeitigt. Der Handwerker ſchädigte ſich durch dieſes Ge⸗ bahren nicht nur ſelbſt, ſondern erſchwerte auch den auftrag⸗ gebenden Dienſtſtellen die Arbeit. Denn dieſe konnten kaum einen Handwerksmeiſter herausfinden, der die Arbeit ſach⸗ gemäß ausführte und richtig kalkulierte Preiſe forderte. Er⸗ teilten die Dienſtſtellen einem Handwerkmeiſter, der billig arbeitete, den Juſchlag, ſo wurde die Arbeit ſchlecht aus⸗ geführt und entſprach nicht den Anforderungen. Zu der unſachgemäßen Arbeitsausführung kam noch eine ſehr mangelhafte Buchführung. Es wurden keinerlei Bücher geführt, ſo daß auch auf ſeiten der Steuer nicht ſeſtgeſtellt werden konnte, ob dieſe Handwerker ihren Umſatz ordnungs⸗ gemäß verſteuerten und ihren Verpflichtungen dem Staat gegenüber nachkamen. Der pünktliche Meiſter kam dadurch ins Hintertreffen, denn er mußte bei der Berechnung der Preiſe die Steuern einbeziehen und blieb dadurch nicht mehr konkurrenzfähig. Um nun dieſen Mißſtänden abzuhelfen, hat der Reichs⸗ ſtand des Deutſchen Handwerks im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar für Preisbildung und mit Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſters die Einführung der Kalku⸗ lationspflicht im Handwerk vorgeſehen. Zunächſt werden die Kalkulationsmaßnahmen im Bauhaupt⸗ und ⸗nebengewerbe durchgeführt. Die vorbenannlen Dienſtſtellen arbeiten hierzu Kallulationsſchemen aus. Das bedeutet jedoch nicht, daß der einzelne Handwerksmeiſter in ſeiner Preisgeſtaltung gebunden iſt; es werden auch keine Richtſätze vorgeſchrieben oder auch nur angedeutet. Durch die Einführung der Kalkulationspflicht ſollen lediglich grundlegende Unterlagen für den Aufbau der Betriebe geſchaffen werden und die Pleiunlerbietungen und Betriebe geſchaffen werden und die Preisunterbietungen und den. Hierdurch wird nicht nur die Wirtſchaftlichkeit des ein⸗ zelnen Handwerksbetriebes erhöht, ſondern auch der Wirkungs⸗ grad der geſamten Volkswirtſchaft weſentlich verbeſſert. Es wird dann auch möglich ſein, auf geſunder Grundlage wirk⸗ liche Vergleiche innerhalb der verſchiedenen Betriebsgrößen durchzuführen und ſie zuletzt als wirkſames Mittel innerhalb der Auseinanderſetzungen über die Verdienſtſpanne in den einzelnen Betrieben einzuſetzen. ü Friſtloſe Entlaſſung Der Enklaſſungstag im Arbeitsbuch Der erſten Durchführung zum Arbeitsbuchgeſetz muß der Betriebsführer beim Ausſcheiden eines Gefolgſchaftsmit⸗ gliedes den Tag der„Beendigung der Beſchäftigung“ in das Arbeitsbuch eintragen. Unker Beendigung der Beſchäf⸗ tigung war der Zeitpunkt der tatſächlichen Aufgabe der Arbeit zu verſtehen. Dieſe Beſtimmung hat in den Fällen zu Zweifeln An⸗ laß 7 und zu Härten geführt, in denen eine friſt ⸗ Gele ntlaſſung ausgeſprochen worden war, die das Ge e ied mit Erfolg bekämpft hatte. Durch rechtskräftiges Urteil einer Arbeitsgerichtsinſtanz oder einen rechtskräftigen, arbeitsgerichtlichen Vergleich hatte der Gefolgsmann vielfach die Feſtſtellung erwirkt, daß das Ar⸗ beitsverhältnis noch bis zu einem ſpäteren Zeitpunkte, in den meiſten Fällen bis zum Ablauf der ordentlichen Kün⸗ digungsfriſt, rechtlich fortgedauert hat. Dieſer Zeitpunkt wird dann auch im Dienſtleiſtungszeugnis und anderen Pa⸗ pieren als Ende der betrieblichen Tätigkeit beſcheinigt. Da aber im Arbeitsbuch der Tag der tatſächlichen Entlaſſung einzutragen war und dieſer Eintrag auch faſt immer ſofort vorgenommen worden iſt, weichen die Angaben e e der Dauer der Tätigkeit im Zeugnis und im Arbeits 5 5 allen dieſen Fällen mehr oder weniger voneinander ab. Aus dieſer Unſtimmigkeit mußte ſich bei Bewerbungen eine Be⸗ nachteiligung des Gefolgmannes 1 5 weil jeder Be⸗ triebsführer erkannte, daß eine friſtloſe Entlaſſung vorge⸗ legen hat, die der Gefolgsmann mit Erfolg gerichtlich be— kämpft hatte. Aus 1 Grunde hat der Herr Präſident der Reichs⸗ anſtalt in ſeinem Erlaß vom 29. Juni 1938 die Arbeits⸗ ämter ermächtigt, den Zeitpunkt der tatſächlichen Been⸗ digung der Beſchäftigung im Arbeitsbuch zu ſtreichen und auf Grund von Zeugniſſen, Arbeitsbeſcheinigungen oder eines Arbeitsgerichksurteils den Tag der friſtgemäßen Be⸗ endigung des Arbeitsvertrages mit dem vorgeſchriebenen Zuſatz„berechtigt“ oder„geändert“ einzuſetzen, ſo⸗ weit die vorzeitige tatſächliche Arbeitsbeendigung lediglich auf das Verhalten des Betriebsführers zurückzuführen und durch die Eintragung des Tages der tatſächlichen Arbeits⸗ beendigung eine ungünſtige Kennzeichnung des Arbeitsbuch⸗ inhabers(Gefolgſchaftsmitgliedes) zu befürchten iſt. Dleſz 1 Aenderung erfolgt nur auf Antrag des Arbeitsbeiußabers. Es beſtehen natürlich auch keine Bedenken dagegen, daß der Betriebsführer ſelbſt nach Beendigung des Rechtsſtreites, wenn er von der Grundloſigkeit der friſtloſen Entlaſſung überzeugt worden iſt, das Entlaſſungsdatum un⸗ ter Beifügung ſeiner Unterſchrift berechtigt, ebenſo wie ſa der Betriebsführer jeden ſonſtigen Irrtum ſeiner eigenen Eintragungen berichtigen darf. Der Betriebsführer muß von ſolchen Berichtigungen natürlich ſofort dem Arbeitsamt An⸗ zeige erſtatten, damit auch dieſes ſeine Kartei berichtigen kann. 5 Im letzten Augenblick gibt es keine Volksgasmaske. Man muß ſie rechtzeitig beſorgen! Stürke der Tier. ö haltung 1. Baden jeh gend Ezle 2 77 S 2 1 1 1 2 X —— 5 2* 7 8 UE Zet Elche Was ſagt uns dieſes Bild? Baden ſteht, was die Tierhaltung angeht, über dem Reichsdurchſchnitt. Im Reich kommen auf je 100 Hektar landwirtſchaftlich genutzter Fläche 88,5 Tiere, in Baden fe⸗ doch 91,7 Tiere. Noch deutlicher kommt die ſtarke Viehhal⸗ tung der badiſchen Land wirtſchaft zum Ausdruck, wenn man die Milchkuhhaltung betrachtet. Kommen im Reichsdurch⸗ ſchnitt auf 100 Hektar landwirtſchaftlich genutzter Fläche 36 Milchkühe, ſo weiſt Baden 45 Milchkühe auf 100 Hektar auf. Dieſe Zahlen beweiſen, daß in Baden mit ſekner klein⸗ und mittelbäuerlichen Landwirtſchaft die Tierhaltung im Mittelpunkt ſteht. Damit hängt aufs engſte die Frage der Futtergrundlage für das Vieh zuſammen, d. h. alle betriebswirtſchaftlichen Erwägungen haben davon auszu⸗ gehen, wie man auf verhältnismäßig kleiner Bodenfläche den Futter- und Nährſtofſbedarf des benötigten Viehſtandes in reichlichem Umfang beſchafft. Grünland und Viehſtall entſcheiden in unſeren Kleinbetrieben! Grünlanddüngung, Zwiſchenfutterbau und Gärfutterbereitſtellung geben uns allein die ſichere Grundlage für eine ausreichende Viehhal⸗ tung und damit auch für den Erfolg in der Erzeugungs⸗ schlacht. Quer durch das Sudetenland Landſchaft— Menſchen— Volkskum. Von Profeſſor Dr. Emil Lehmann. II. Das Böhmiſche Niederland. Viel derber und gröber iſt der oſtwärts angrenzende Volksſchlag auf der rauhen Scholle des Böhmiſchen Niederlandes. Er hat feſt zuzupacken, um ſich das biſſel Leben zu ſichern; wehleidig iſt er nicht, darf er nicht ſein, unſer Niederländer, der mit ſeinem erſtaunlichen Ar⸗ beitsfleiß und ſeiner zähen Sparſamkeit und Unternehmer⸗ kraft die Dörfer zu Induſtrieorten hochgebracht hat— ſo por allem Warnsdorf. Es iſt ein Stück der Lauſitz. das da mit Rumburg, Schönlinde, Zeidler uſw. herüberreicht Und im Hockewanzel, dem derb⸗fröhlichen Volksdechant von Po⸗ itz, haben ſie ihren Stammesheiligen. Hier hat auch das böhmiſche Glas ſeine beſondere Pflegeſtätte. Milder und freundlicher ſind die Menſchen und Gegend weiter landein⸗ wärts. Von Reichenberg bis Troppau. Die ſudetendeutſchen Schleſier, die an dem einem Ende in Reichenberg und Gablonz, am anderen in Troppau ihre Führungsſtädte haben, ſtimmen in vielen Weſenszügen mit einander überein und gehören unmittel⸗ bar zu den benachborten Schleſiern im Reich. Im ſtillein⸗ ſamen Iſergebirge hat ſich das Talgebiet mit lebhaften In⸗ duſtrieorten gefüllt, mit Weberei im Reichenberger, mit Glasmacherei, Gürtlerei und Schmuckwarenerzeugung im Gablonzer Anteil. Die Leute haben in dieſem ziemlich ſpät beſiedelten Land noch heute etwas Pionierhaftes. Bei aller wirtſchoftlichen und kulturellen Hochentwicklung, die ins⸗ beſondere Reichenberg zu einem Vorort für ganz Sudeten⸗ deutſchland gemacht hat, hält der heimatverwurzelte Schlag doch vielfach an ſeinem Holzblockhaus feſt, das vom Nie⸗ art und Sttte. Das Rieſengebirge ſtellt in Rübezahl ſeinen Berggeiſt heraus und zugleich eine Veranſchauli⸗ chung der Volksart, die in dem rauhen, grobgliedrigen Ge⸗ ellen mit ſeinem etwas gewalttätigen und zugleich unter⸗ irdiſchen Humor eigene Stammeszüge erfaßt hat. Das Braunauer Ländchen iſt mit Weckelsdorf an der Felſenſtadt ein Gebiet für ſich, ein Außenrand der Graf⸗ ſchaft Glatz. Und das Altväteriſch⸗Behäbige der Volksart reift herüber. Das deutſche Adlergebirge gehört in ſeinen ieblichen Höhenlinien zu unſeren ärmſten Mittelgebirgen. Im Altvalergebirge. Ein paar Worte müſſen nun auch für das Schleſier⸗ ländchen genügen, den Reſtbeſtand, den ſeinerzeit Fried⸗ rich der Große ſeiner habsburgiſchen Gegnerin belaſſen hatte. Hier in der Nordabdachung des heroiſchen Altvater⸗ gebirges eint ein harmoniſches Verhältnis Stadt und Land. Und die Städte zwiſchen den betriebſamen Dörfern tragen ihren Namen Freiwaldau und Freudenthal mit Recht. Die Beamtenſtadt, und Jägerndorf. Dieſe Schleſier, denen ſich nun noch das Hultſchiner Ländchen zugeſellt hat, ſind in ihrer Stammesart ſtolz bewußt und pflegen innig Mundart und Sitte.. Bei den Nordmährern. Die Nordmährer ſüdlich vom Altvater ihnen in ihrer arbeitſamen Art, ſie ſtanden aber ſchon viel länger im Völkerkampf. Sie haben nach dem Weltkrieg die Mehrheit in Olmütz verloren und in der ſchön gelegenen Textilſtadt Mähriſch⸗Schönberg einen neuen Mittelpunkt herauszubilden getrachtet Der Weſtflügel dieſes nordmäh⸗ riſchen Deutſchtums iſt ſchon zur Hälfte der Böhmen hin⸗ überreichend, die Schönhengſter Sprachinsel, ein altes frän⸗ kiſches Bauernland mit einer Anzahl rühriger Städtchen dazwiſchen, e den feſtgeſchloſſenen Vierkanthöfen der bee een ldhufendörfer. In ihnen hat ſich durch alle Bedrängnis der Jahrhunderte hindurch viel koſtbares i derland und der Lauſitz herüberreicht, und damit an Mund⸗ Volksgut erhalten, vor allem im Volkslied— von bier aus * Hauptorte ſind Troppau, die alte Landeshauptſtadt, eine gleichen iſt Walter Henſel zue Erneuerung der Volksliedpflege aus⸗ fei Den Weſtflügel ſtellt das Kuhländchen dar mit elbſtbewußten, begabten Bewohnern ſchleſiſchen Stammes um Neu⸗Titſchein, ſchon in der Nähe des Mähriſch⸗Oſtrauer Kohlen⸗ und Eiſengebietes, das vor allem deutſche Unter⸗ nehmer und Techniker aufgebaut haben. Iglau und Wiſchau. Von Nordmähren nach Südmähren haben deutſche Sprachinſeln und Stadtminderheiten eine bedeutſame Brücke gebaut: ihre Pfeiler waren beſonders umkämpft. Aber die Iglauer Sprachinſel ſteht noch mit ihren froh⸗ mütigen Bauern, ihrer farbigen Frauentracht, ebenſo wie die alte Bergſtadt ſelbſt, aus der das deutſche Bergrecht er⸗ wachſen iſt. Und auch die Wiſchauer Volksinſel öſtlich von Brünn hat noch ihre altertümliche Volkstracht bewahrt ſie Ii bereils dem Submahrentum zuzurechnen. Ein Blick hin⸗ über zum Deutſchtum in der Slowakei und in Kar⸗ patenrußland muß hier genügen. Hier wohnen Deutſche in und um Preßburg, in der Kremnith⸗Deutſch⸗ Probener⸗Doppel⸗Sprachinſel und in der Zips mit ihrer reichen Vergangenheit. Die zehntauſend deutſchen Wald⸗ dörfler in Karpatenrußland, dem Bärenland, ſind Siedler aus jüngerer Zeit, die ſich noch deutlich nach ihren He kunſtsheimaten unterſcheiden. Trotz aller Not zukunftsſtark. Somit iſt ein knapper Ueberblick über das Sudete deutſchtum gegeben, dem noch die alte, kulturreiche Mi derheit von Prag und das bis zum Weltkriegsende in Fü Deu geweſene Brünner Deutſchtum nebſt onſtigem Stre deut chtum zugehören. Es iſt ein vielgeſtaltiges Weſen, d ſich hier ſeine Heimat geſchaffen hat. In der bewahrt Formenfülle aber liegt doch auch der Urgrund ſchöpfer Betätigung— es gibt kein ausgelebtes e. ( kstum, das fetzt befreit durch Adolf Hitler ins Reich heimkehrt, ſondern e trotz aller erlittenen Not lebensvolles und zukunftsmächti⸗ ges Stück des Geſamtvolkes. 5. 35 1 And haben erſt 90 Kilometer zurückgelegt. Aber nun Iſt es gewöhnlich kalten Numa und der Schwierigkert der Feld⸗ Abenteuerliche Fahrt durch Thule gänzlich aus mit der Autofahrt. Am Rande der gefürch⸗ beſtellung ſeine ausreichende Erklärung findet. Mit Segeltutter und Auto in die Eis⸗ und Feuerwüſten teten Gletſcherwüſte muß ſelbſt der beſte Expeditions⸗ In bezug auf die Höhe bevölkerter Städte kann nur von Island. wagen verſagen, und einzig mit den 1 8 Jess] Afrika mit Amerika konkurrieren, befonders Aethiopien, Mit Sturm und Regen fing das Abenteuer an. Ein ed due iſt es möglich, weiter in die Wildnis oorzu⸗ das annähernd auf dem Breitengrad Columbias liegt. Die Hleiner Segelkutter hatte mich bis zur Südküſte von Island[dringen. 5 3„„Lroßen Städte des Landes erheben ſich ausnahmslos zu gebracht, und nun W ich über die rieſenhaften Wel⸗„ SGaſtfrei wie überall f Island„ in Höhen, die 2000 Meter überragen, ſo Arum mit 2300, An⸗ lenberge an Land zu kommen. Aber das war nicht ſo ein⸗[ fangen, und kaum haben wir das kleine Sdenenzimmer kober mit 2500 und Gondar mit 2273 Meter. f 3 eier bb des Pfarrhofes betreten, da ſchallen uns deutſche Laute 1 8 5 Wei„ 5 8 Was er d e ee entgegen. Deutſchlandſender Königs Wuſterhauſen! Aus- Veleach kommenden Sable enn ee e de d Der 8 15 e gerechnet hier im unwegſamſten Thule! An der Wand kommet hier 112 Aer in F une Nene Pfarre 90. ind iſt förmlich geſpickt mit T das Telephon... und ſehen wir richtig? Von der Decke dorf Juf im Averstal des ſchweizeriſchen Kantons Grau⸗ . ken:.. 2 2 baumelt eine elektriſche Glühbirne herab!„Ja“, meint der bünden mit 2113 Meter Höhe wohl die höchſtbewohnte Vor einer kleinen Anſiedlung warfen wir ſchließlich Pfarrer,„faſt jeder Bauer hat hier jein eigenes kleines Ortſchaft ſein dürfte Ihr folgt Obergurgl im Oetztal Anker. Die Dünung ging immer noch hoch und die Bran⸗ Flektrizitätswerk, vor jeder Tür rauſcht ja ein Waſſerfall de 3 1900 Met b ach nent. e 8 dung war furchtbar. Wir klammerten uns an die Maſten Geheizt wird auc eletriſch, und gekocht und gebacken.“ as 1960 Meter hoch liegt. und warteten. Eine kleine Nußſchale tanzte heran, und Island iſt etwa ſo groß wie Süddeutſchland, aber. 5 kaum war ich drin, da fegte ſie 0 dem Fele e bewohnt ſind eigentlich nur ſeine Küſten. In den unweg⸗ Der Sternenhimmel im Oktober bar is en ende Fahrt! s Brecher e ſamen Eis⸗ und Lavawüſten des Innern kann kein Lebe⸗ der Anblick des Sternhimmele, den wis Anfang des uns her und füllten das Boot ſchnell mit Waſſer. Kurz weſen beſtehen c N 8 vor der Küſte ſchlugen wir um, die Brandung warf uns 5 1 ä i N 1 Monats um 23 Uhr bezw. Ende des Monats um 21 Uhr 800 a f Ja, das iſt eine wilde Gegend! Als wir am anderen haben, iſt ſchon ein deutlich herbſtlicher, ja, ſogar ſchon der unſanft auf den Strand. l die Kite* lfshöfdi reite 5 in der i 5 5 . 5 5 2 8 7 Morgen an die Küſte von Ingo fshöfdi reiten und in der llebergang zum winterlichen Himmel. Ich richtete mich gerade auf und goß das Waſſer Ferne ein Schiffswrack erblicken, ſchüttelt der isländiſche 5 7 28 orf o. 2 8 5 4 5 2 Tief 0 S185 aus den Aermeln, da geſchah etwas e Durch Kapitän bedauernd den Kopf. Er hatte gehofft, den auf⸗ 525 Aidlichen Fiche 1955 often e e er die letzten Giſchtzungen der Brandung kam ein Auto da⸗ gelaufenen Fiſchdampfer noch einmal flottzubekommen, 98 928 91 Vorboten de Winter 805 de hergerauſcht! Das Vehikel rollte und ſtampfte wie ein doch hier kommt alle Hilfe zu ſpät. Was dieſe Schrel⸗ 0 die Vorboten des Winters, höher über der richtiges Schiff und blieb ſchnaubend vor mir ſtehen. Ein Mann in Oelzeug ſprang heraus und zog mich auf die naſſen Polſter. Ohne weitere Förmlichkeiten ſteckte er mir ſeine Tabakspfeife in den Mund und ſchlug mir lachend auf die Schulter. Ich ſog kräftig an dem warmen Kraut und lachte auch. Auf einmal wurde es ganz ge⸗ . 2 5 e e Horizont ſind der Stier mit dem hüb el ern⸗ kensküſte einmal gefaßt hat, gibt ſie nicht wieder her. 98175 geen öder ei een den Ahe Das iſt ein richtiger Schiffsfriedhof. Die Brandung und darüber Perſeus und Widder zu finden. Blicken wir hat hier fürchterlich gewütet. Gewaltige Schiffskeſſel,] am Firmament entlang nach Süden weiter, ſo treffen wir ſchwere Maſchinen liegen weit über das Land verſtreut. den Walfiſch mit dem veränderlichen Stern Mira, die Fi⸗ Zolldicke Eiſenplanken wurden wie Papier zerfetzt Ein ſche, den Waſſermann und den Steinbock, der am Südweſt⸗ 11111 j 5 5 Mei leichter Nebel verſchleiert das troſtloſe Bild. Abſeits von Horizont gerade verſchwindet. Um die Himmelsmitte, den mütlich, ſolche Umgebung war mir gerade recht. Mein der brüllenden Brandung aber herrſcht überall geiſterhafte Scheikelpunkt oder Zenit herum gruppieren ſich Petſeus, Lebensretter ſtellte ſich vor: Gunnar Gunnarſſon, Schiffs⸗ Stille. Kaſſiopeia, Pegaſus und Kepheus und zum Weſten hinab kapitän aus Reykjavik. 5 5 5 Wir mußten alle die Gletſcherflüſſe durchqueren. Nach“ neigen ſich auf ihrer täglichen Bahn am Himmels gewölbe: Eine ganz romantiſche Aufgabe trieb ihn an dieſe Ge⸗ dem eine Furt gefunden war, ging es mit Vollgas in die Schwan, Leier, Adler und Herkules Kaum noch erkennbar ſtade. Bei Ingolfshöfdi, einem hohen Felskap, das wohl milchigen Fluten. Bald war der Boden überſchwemmt] entſchwindet im Nordweſten die Krone. Tief im Norden iſt genau ſo viele Menſchen auf dem Gewiſſen hat wie das und der Wagen hopſte und ſchlingerte, daß alles durch⸗ der Große Wagen auf ſeiner Fahrt angelangt, über ihm berüchtigte Kap Horn, war wieder ein großer Fiſchdamp⸗ einanderkam. Sehen konnten wir nichts, ein Giſchtwall windet ſich der Drache und in der Höhe kreiſt um den ru⸗ zer geſtrandet. Der Kapitän wollte ſehen, ob ſich das hielt uns dauernd umfangen. Das war kein Auto mehr, henden Pol der Kleine Wagen. Wrack noch bergen ließ. Ich hatte den gleichen Weg und f 5 ich ihm geen n das war ein Schiff in Sturmesnot! 1 Unter den vielen einzelnen de rnen, von de⸗ . 92 5 j i Am Ziel beſahen wir uns den Schaden. us den nen die helleren als Sternbilder be annt ſind, zeigen ſich 2 e ee 1 e Radreifen quollen die Schläuche, und beinahe die Hälfte[ bei der Betra tung mit einem kleinen Fernrohr drei be⸗ 5 e e 885 Waſſerſtand aller Speichen war zerbrochen. Die Scheiben waren gere] ſonders merkwürdige Sterngebilde, der große Andromeda⸗ 2—* 2 5 e 88 5 1 r plittert, und in der Karoſſerie klafften einige häßliche[Nebel, der über dem mittleren Stern der Andromeda ſteht, 5 Aan 5 dh 1255 fee e 1 9 Der Fahrer war ſichtlich zufrieden, streichelte der Sternhaufen im Herkules, in deſſen rechter Hüfte, und . alles e ſchaukelten los Ein wohlgefällig ſeinen Wagen und meinte, da hätten wir der Doppel⸗Sternhaufen zwiſchen Perſeus und Kaſſiopeia. 5 5 g. 5 ei Hlü. 1 Mit freiem Auge betrachtet, machen dieſe Gebilde den Ein⸗ 0 de 55 8192 haar Spuren J noch einmal Glück gehabt ö N 0 achtet. 0 0 den d age mit 1255 Zeit geſchaffen hatten Auf Island wird man eben beſcheiden 8 5 ich don ia Aae das eech. Benn de d Aber der Motor arbeitete brav, wenn er auch ſpuckte und 15 5. kraße, dieſe Lichtanſammlung von Millionen 1 9 1 8 8 n 90 55 Den Rekord hält Bolivien Bild dee chende e e in ihrer Geſamtheit dann das 95. 5 i 5 ie höch Sti 5 ende 1 andes ergibt. g.— s dieſer Fahrer, der ſanc Die höchſtgelegenen Städte der Erde finden ſich im Id des Lich 5 8 e dc god e ae af 5 1 tropiſchen Amerika, auf den Hochplateaus der Anden und In der erſten Hälfte der Nacht fällt ſogleich der helle f 5 Höhenrekord hält dort 5 8 lanet Jupiter auf, der jedoch allmählich an Sicht⸗ 5 17. i der in Mexico. Den Höhenrekord hält dort die Stadt Huan Y 15. 7 8 8 e en e e e ee, den in Benden aun ewe. e de enten pauſt schöne Wüſte— nur Sand, Steine und Aſche. Nicht viel niedriger liegen die bolivianiſchen Städte Potoſi, ſein verhälm mag ſtarkes Licht aus der. Zahl der übri⸗ Veiße Gletſc erdome leuchten in der Ferne, mächtige Vul⸗ das früher 150 000 und ſeit dem Niedergang der Minen⸗ en Sterne herausfallt Am 8. Oktober ſteht er der Sonne . 1 b A dicken Eispau 2515 begraben Bis an] induſtrie nur noch 30 000 Einwohner zählt, mit 4000 Me⸗ 1525095 5 1 e Untergang auf und bei de er 1 wölben ſich egen Lavamaſſen verkrampft ter, und Oruro, deſſen Bevölkerung aus dem gleichen creme 155 5 le Meter n einen b 5 e wie die Eingeweide vorzeitlicher Rieſen⸗] Grunde von 70000 auf 32000 zurückgegangen iſt, mit 9 05 u 9 und auch Wente anffihwedet nun 55 weſen. Vor 150 Jahren kam dieſe Lava ziſchend und bro 3747 Meter. a 3 a zieh ſich an der Sonne vorbei. Sie iſt delnd gefloſſen, und der verheerendſte Vulkanausbruch, den In Peru liegen die dichtbevölkertſten Ortſchaften in etwa noch eine halbe Stunde am Weſthimmel zu ſehen. man auf Erden je erlebte, begann. Der Lak ein mäch.] Höhen zwiſchen 1500 und 3500 Meter. Eine Ausnahme] Mars der rötlich ſchimmernde gehl gegen vier Uhr auf und tiger Krater— war erwacht und ſchickte einen 80 Kilometer bildet hier aber das 14000 Einwohner zählende Cerro einen mie 58 ak einer 3402 Meter den Gipfel wandert der Sonne voraus. Uranus, ebenfalls der Sonne langen Feuerſtrom zu Tal, mitten in die blühenden Sied⸗ de Pasco, das mit einer 95 5 n 302, Meter den 6 70 gegenüber, iſt die ganze Nacht hindurch auffindbar. Nep⸗ lungen der Isländer hinein. 10 000 Menſchen kamen da⸗ der Jungfrau noch um 135 Meter überſteigt. b 5 tun wird wegen noch zu großer Sonnennähe ſchwer zu mals ums Leben Aber nicht nur in Bolivien und Peru, ſondern in allen finden ſein. Auch die ungeheure Aſchenwüſte, durch die ſich jetzt der[ zwiſchen Chile und den Vereinigten Staaten gelegenen Am 21 Oktober bietet ſich am OSdo⸗Horizont ein hü b⸗ Wagen quält, iſt nur ein Werk der alten Höllenkrater. Ländern haben ſich die Menſchen im Hochgebirge angene⸗ ſches Bild; die arte, abnehmende Mo ndfichel Es klingt kaum glaublich: Vor zwei Jahrzehnten zogen delt, um die reichen Mineralſchätze der Berge auszubeuten. und der Mars ſtehen nebeneinander. Zwiſchen dem 12. an dieſer Stelle noch die Fiſchdampfer ihre Netze. 60 Me⸗ So erhebt ſich Quito, die 100 000 Einwohner zählende und 30. d. M. iſt ver ſtärkter Stern chnuppen⸗ ter Waſſertiefe zeigte damals die Seekarte an. Dann be⸗ Hauptſtadt von Columbia, 2645 Meter, und endlich Mexico, fall zu erwarten; es ſind die Oktober⸗Geminiden. Für gann über Nacht der eisbedeckte Katla⸗Vulkan auseinan⸗ das mit ſeinen 615 000 Einwohnern zu den größten Städ⸗ Frühaufſteher ſei noch bemerkt, vor Tagwerden am da derzuberſten. Unter Donnerkrachen und glühendem Aſchen⸗⸗ ten Amerikas gehört, 2300 Meter. Oſthimmel nach dem Tierkreislicht Ausſchau gehalten wer⸗ tegen wanderte die Küſte 2 Kilometer ins Meer hinaus. In anderen Teilen der Welt ſind ſo hoch gelegene[den bann.. Dort, wo jetzt unſer Auto ſeine einſame Spur zieht, rauſch⸗ Wohnzentren ſeltener. In Aſien iſt Lhaſa, die Hauptſtadt die Mondphaſen: Erſtes Viertel am 1. Vollmond ten früher die Meereswogen. von Tibet und das rellgiöſe Zentrum des Buddhismus,[am 9. Letztes Viertel am 16, und Neumond am 23., dann Endlich haben wir den letzten Lavaſtrom glücklich] zu nennen, das 2560 Meter über dem Meeresſpiegel liegt.] nochmals Erſtes Viertel am 31 Oktober Am 7. Oktober be⸗ überquert und halten in einer grünen Oaſe vor einem ein Aber abgeſehen davon finden ſich auf den aſiatiſchen Hoch⸗ deckt der faſt volle Mond den Stern Lambda in den Fi⸗ ſamen Pfarrhof. Zwölf Stunden ſind wir bald unterwegs[ plateaus keine volkreichen Siedlungen. was in dem un⸗ ſchen. Der Eintritt iſt ab 22.15 Uhr zu erwarten. tam gerade aus dem breiten Gittertor, ging auf einen par⸗. 8 5 0 i a ö 0 ee ah 1 bone 1 5 125 Thea erkannte Hebe Medow 5 eg Hauſe nachdem er ihrer Aeberraſchung Profeſſor Kru ius. 8 8 1„ 12 5 kur eee ſah ſie nach der großen Leuchtuhr am Ver⸗ mahlen Jener lagl enn le dun den zi Ane 9 üngsgebäude. Es war ſehr ungewöhnlich, den Chef um bert Medow erkannte gleich die Handſchrift. Der Brief eſe ſpäte Stunde noch hier anzutreffen, zumal doch am war ven Liſa Melrum, der Frau, die er einmal eliebt kommenden Morgen gar keine Operation ſtattfand. N 5 f 5 0 0 tie, für di 5 e n Herbert ſah ſie ſonderbar an und entſchuldigte ſich auch Profeſſor Kruſius hatte Thea auch erkannt, und er plau⸗ 5 5 1 1 3 5 55 geſeſſen hatte gleich. Ich bin ihm ja auch dankbar, ſagte er.„Sie ver- derte ein Weile mit ihr. e 18 1 in Verstand en stillen hoffte ehen mch falsch. Es lag mir fern ihm Vorhaltungen zu 0 bu ba be noch im Dienſtzimmer gearbeitet,“ ſagte er 110 e 5 1 Henan chte machen. Warum meine Mutter geſtorben iſt, das weiß ich„und dann war ich noch bei Marie Alrich.“ 8 5 5 e 5 e gur zu genau. Es ist meine Schuld. Ich habe ihr zu viel„Es iſt doch wohl nicht. Es war kalt im Zimmer und zer ſchüttelte ſich. Er ſetzte Kummer gemacht, und ſie hat es nicht überlebt.“ CGG 3 55 ſich auf das wacklige Sofa, deckte ſich mit einer Decke zu und 8 1 5 eint z Kern, beruhigte er ſte,„es iſt nichts paſſiert und alles riß den Brief auf. Er war lang. 0800 wollte Ihnen auch keine Vorwürfe machen,“ meinte] in beſter Ordnung. Ihre Kollegin Runge war über mein Den erſten Teil las er raſch durch, dann las er ganz eich weiß, Sie ſind viel zu gut dazu. Aber es iſt trotz kannn auch ganz entſeht. Ich hatte ja nichts weiter zu annglan, denn er war bei dem Hauptpunkt des Schreibens dem ſo, wie ich geſagt habe. Wir wollen nicht mehr davon nen i angelangt. ſprechen.“ 5 1 aus Ihrem Munde, Herr Pro⸗ wiede freut mich ſehr lieber Herbert,“ ſtand da,„daß Thea hatte nicht die Abſicht, das Geſprächsthema zu feſſor,“ ſagte ſie„Nichts weiter zu tun! Und jeder weiß, du wieder in Freiheit biſt, wie ich von Bekannten ge⸗ wechſeln. Sie wollte von ihm etwas über feine Zukunfts⸗ 5 Sie nicht eine einzige freie Minute haben.“ hört habe, und ich wünſche dir alles Gute für die Zu⸗ abſichten hören. Er nickte 5 kunft. Sicher wird es dir leicht fallen, wieder hoch zu „Herbert Medow jedoch ſchien dieſe Angele enheit auf die Gigentlich ja, Kollegin, erwiderte er.„Aber heute war kommen. 5 a N a leichte Achſel zu nehmen. Er ſagte bloß, innen kurzem eine Ausnahme. Lachen Sie nicht, aber vor Ihnen ſteht ein Gewiß es iſt damals nicht dein Ernſt geweſen, als du würde ſchon alles in Ordnung kommen und er eine Stel-] Mann, der von ſeiner Verlobten verſetzt ist.“ 8 mir ſagteſt, du wollteſt mich heiraten. Ich bin eine ver⸗ lung finden.„Verſetzt?“ 5 wöhnte Natur und meine Anſprüche ſind ſo, daß du ſie Ez brachte ſie zu Fuß nach Hauſe. Sie hatte gehen wol⸗ Er lachte herzlich. 3 uw ftaum erfüllen kannst. Hann iſt es beſſek, weir krennen len, denn es war ein ſchöner Abend. Als ſie ſich verab⸗„Ja, wir wollten eigentlich in ein Konzert gehen und uns für immer und ſuchen ins zu vergeſſen. Ich meine es ſchiedeten, dankte er ihr vielmals für ihre Freundlichkeit, ich hatte ſchon die Karten beſorgt. Da kommt auf einmal ſo gut mit dir und ich hoffe, du nimmſt mir meine Offen⸗ ihm den Abend gewidmet zu haben. Er ver prach, ihr ſo⸗ eine Freundin meiner Verlobten dazwiſchen geſchneit, der[heit nicht übel.. 5 5 fort Mitteilung zu machen, wenn es etwas Neues gäbe. ſie aus Familienrückſichten den Abend widmen muß. Na ja, Mit nochmals beſten Wünſchen bin ich deine Liſa.“ Hoffentlich würde er bald dazu in der Lage ſein. man lernt es, darauf Rückſicht zu nehmen. Wenn ich Ihnen So alſo war das! 5 bea 1 ihre kleine euch rung, 515 war 1 e 19 05 Kollegin,“ fügte er burſchikos hin⸗ Herbert Medow las den Brief noch einmal, dann riß Lute allein, denn Ilſe Runge war eute im Nachtdienſt. U, N a 8. er ihn in kleine Stücke. Das ien i b icht Thea war gar nicht zufrieden 155 dem 8 des Thea lachte und erklärte daß ſie nicht die geringſten 0 ie Stücke in den Per, funde n .. Medows Jukunft lag noch vollkommen im e hätte. Sie hänge viel zu ſehr an ihrem und ſah zu, wie ſie zu Aſche wurden. 3 Dunkel, und was er von Profeſſor Kruſius geſagt hatte, 2— 90 5 N e Vennruhigte fie gehe ſt ſagt ha Er nickte und ſagte: Man hatte ihn vor der Frau gewarnt. Seine Mutter . 8 5 i g 8 hatte davon geſprochen ebenſo einige von ſeinen Freun⸗ CVCCCVCCCCC aun Juen Bett. Gute Nacht Kolegin Hanſen 5 Weſen. N 555 Theg beſchloß, nicht mehr daran zu denken. Es Nn i 535 nütter hatte nicht glauben wollen, daß ſie ihn nur aus⸗ ein, daß ſie den letzten Brief ihrer Eltern noch beantwor⸗ Er tie ee 1. nützte. Nun ſtimmte es doch. Er hatte es eben ſchwarz auf ten mußte. Sie ſetzte ſich an den Schreibtiſch und bald hatte Thea ſah ihm nach. Er wußte al 5 ts da weiß geleſen. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. 3 5—.— frankierte ihn und trug ihn dann ſeine Verlobte e e e 9 95 ihn Winch 1 885 10 i 19 5 17755 alle a 5 belol tte F 1175 5 5 ünſche, die ſie hatte, zufri enſtellte, und Herbert Me⸗ Der Briefkaſten war nur wenige hundert Meter ent⸗ Sieden batte. abe n verſpürte 285 bebe Mitleid mit ibm. ow, der aus dem Gefängnis kam— die beiden waren für . 8 5 8 3 „ Lernt vor Dem. Haupleingang zu den Kliniken. Ein Herr„Se ging kraurig nach Hauſe zurich