9 Denngspreis: Monatlich Mu. 1.20, durch die Poſt Nin. 1.80, ö m der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 f Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemüß Preisliſte S. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. und Anzeigenblatt ö im⸗Seckenheim N Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VIII. 38. 1140 38. Jahrgang dorf erndorf, 7. Oktober. euſtadt aus ſeine Hitler und Göring in Jägern 170 2 etzte Adolf Hitler von rk. Gle — Am Frei Jahrt dur deutſchen 1 . 2 2 2 — 2. tig mit IV. Es handelt hnte Bergland, mi wird. Mit e 2 2 — 8 Jahrt eben befreiten orf und Freudenthal ſudetendeutf f. ſchen überwältigende Kund Um ungen zu teil. 6.15 0.15 Nachdem der Sonderzug gegen 1 Bahnhof von Neuſtadt(Oberſchl Uhr auf dem 5 eſien) eingelaufen war, be⸗ . grüßte als ter Minifterpräſident Generalfeldmarſchall a Jöring den Führer und Reichskanzler. Es waren ferner auf dem Bahnhof erſchienen der Oberbefehlshaber der Hee⸗ resgruppe 1, Generaloberſt von Rundſtedt, der Staatsſekre⸗ tär der Luftwaffe General der Flieger Milch, der Chef des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, der Chef des Generalſtabes der Heeresgruppe 1. General von Salmuth. weiter Gauleiter Joſef Wagner, Staats⸗ ſekretär Körner und SA⸗ Gruppenführer Prinz Philipp von Heſſen. Kurz nach 10.30 Uhr beſtieg Adolf Hitler am Bahnhofs⸗ 5 ausgang ſeinen Wagen, in dem diesmal der Oberbefehls⸗ 6 haber der Heeresgruppe 1, Generaloberſt von Rundſtedt, Platz nahm. Hinter den Adjutanten⸗ und Begleitwagen Adolf Hitlers fuhren dann der Wagen Görings und die übri⸗ gen an der Fahrt teilnehmenden Perſönlichkeiten. Ueber Schönwieſe und Kohlbach erreichte die Kolonne um 11.45 Uhr Jägerndorf, den erſten größeren Ort im öſt⸗ lichen Teil der Zone IV. Am Eingang von Jägerndorf hatten die Tſchechen noch in den letzten Wochen Straßenſperren und Drahtverhaue aufgebaut. Am Eingang des Ortes hing 4 weithin ſichtbar ein rieſiges Spruchband:„Jägerndorf rüßt ſeinen Befreier“ Die Bevölkerung von Jägerndorf hatte ſich im inneren Teil der Stadt zuſammengeballt. Mit Zehntauſenden von Hakenkreuzfähnchen winkten die Leute Adolf Hitler und Hermann Göring zu, Die Klänge der Kir⸗ chenglocken vereinigten ſich mit den Jubelrufen der Maſſe und den Klängen der Militärmuſik. 1 eee Kundgebung in Jägerndorf Auf dem Marktplatz ſchritt der Führer und Reichskanz⸗ i ler mit Generalfeldmarſchall Göring und Generaloberſt 5 von Rundſtedt die Front der Ehrenkompanie vor dem Rat⸗ haus ab. Als er dann mit Göring und Henlein auf dem Balkon des Rathauf menge überblickte, ſchlug ihm wieder ein Sturm der Begeiſterung entgegen. Der Bezirksleiter Garwig machte ſich zum Dolmetſch ſeiner Landsleute und hieß Adolf Hitler im Namen der Bevölkerung willkommen. 85 Dann ſpricht Konrad Henlein, herzliche Begrüßung zuteil wird: „Mein Führer! Als vor 20 Jahren hier dreieinhalb Mil⸗ lionen Deutſche gegen unſeren Willen und gegen jedes Recht einem Staat einverleibt wurden, da wurde dieſes große Verbrechen von der Welt gutgeheißen. In dieſen zwanzig Jahren hat man uns unſere Schulen, unſeren Arbeitsplatz und unſer Brot genommen. Aber eins konnte man nicht: aus unſeren Herzen die tiefe Liebe zu Deutſchland reißen!“ Minutenlange ſtürmiſche Heilrufe ertönten, als Henlein feſtſtellte, daß die Sudetendeutſchen alle Jahre der Knecht⸗ ſchaft hindurch nur auf dieſen Tag gewartet hätten, daß Adolf Hitler ſie heimhole ins Reich. Wieder ſtimmte die Maſſe Henlein begeiſtert zu, als er mit den Worten ſchloß: „Wir ſind bereit, mein Führer, für Sie unſer Leben ein⸗ zuſetzen.“ Adolf Hitler es erſchien und die gewaltige Menſchen⸗ minutenlanger dem ebenfalls eine dankte Henlein mit einem Händedruck für das Gelöbnis der Sudetendeutſchen. Wieder ſchlug ihm dann minutenlanger Jubel entgegen, als er ſelbſt nun das Wort ergriff. In mitreißenden Worten ſprach er von der neuen deutſchen Volksgemeinſchaft, die alle Deutſchen umfaſſe, und von der ſtarken neuen deutſchen Wehrmacht der Vollſtrecke⸗ rin des Willens dieſer Volksgemeinſchaft Toſender Jubel ſchlug ihm entgegen, als er erklärte, daß man vielleicht drei oder ſechs Millionen Deutſche entrechten und unter⸗ 90 könne, daß aber 80 Millionen Deutſche niemand in diefer Welt beugen könne. ö Zum Abſchluß dieſer ſeiner erſten Reiſe durch das Su⸗ detenland dankte Adolf Hitler ſodann den Sudetendeutſchen noch einmal für die langjährige Treue, die ſie unter ſchwer⸗ ſten Umſtänden ihrem Volkstum gehalten hätten. Er ſchloß mit den Worten, daß am 10, Oktober nun auch der letzte Reſt des Sudetenlandes unter dem Banner des Hakenkreu⸗ zes ſtehen werde. Dann ſei dieſes Gebiet endgültig frei und N alle Zeiten unwiderruflich ein Reichsgau der deutſchen tation. s a g Wenige Minuten ſpäter verließ Adolf Htiler unter dem ibel der Maſſen wieder die Stadt Jägerndorf. b* 5 8 Berlin, 7. Okt. Das Ober ko m m gibt bekannt: 5 5 „Die Truppen des Generaloberſten von Runsdſtedt ſind Oktober um 8 Uhr zum Marſch über die am Vor⸗ reichte 955 wieder angetreten. Sie führten am 1 5 5 a 8 an do der Wehr⸗ 5 98 5 2 9 r* N 2 7* 2 40 8 8 Nordböhmen erwartet den —— Reichenberg, 8. Okt Die deutſch⸗böhmiſche Hauptſtadt Reichenberg macht ſchon ſeit einigen Tagen den Eindruck einer reichsdeutſchen Stadt, die ſich auf ein großes Freu⸗ denfeſt vorbereitet. Seit Donnerstag, da die Polizeidirek⸗ tion endlich aus Prag erfahren hat, daß ihre Tage in Rei⸗ chenberg gezählt ſind, iſt die tſchechiſche Staatsgewalt auf dem Rückzuge und überſieht die Vorbereitungen, die in allen, auch in den letzten Häuſern der Stadt für den Empfang der deutſchen Wehrmacht getroffen werden. Im Weichbild der Stadt hat ſich der Abzug der Truppen und des ſtaatlichen Apparates im großen und ganzen ohne alle Zwiſchenfälle vollzogen. Im Jeſchken⸗ und Iſergebirge ſol⸗ len dagegen mehrere Gebirgsbauden ausgeraubt und nie⸗ dergebrannt worden ſei. Die tſchechiſchen und jüdiſchen Induſtriellen und Kauf⸗ leute haben Reichenberg faſt reſtlos geräumt. Sie nahmen ihre geſamten Fabrik⸗ und Warenlager mit, für deren ſofor⸗ tigen Abtransport ſie phantaſtiſche Preiſe bezahlten. So macht die Hauptgeſchäftsſtraße der Stadt, in der ſich mehrere große Warenhäuſer ſomie zahlreiche andere jüdiſche und tſchechiſche Geſchäfte befinden, den Eindruck, als ob ſie aus⸗ geplündert worden wäre. Endlich ſind auch die Rundfunk⸗ apparate zurückgekehrt, die vor acht Tagen beſchlagnahmt worden waren. In den meiſten Geräten ſind die Röhren unbrauchbar gemacht worden, die nun auf Koſten der tſche⸗ chiſchen Staatsverwaltung erſetzt werden müſſen. Z3Zdoei tſchechiſche Offiziere erſchienen dieſer Tage in der Staatsfachſchule und forderten die koſtbaren Brokatſtücke ein, die in dieſer Schule für die Jubiläumsfeierlichkeiten zur 20jährigen Staatsgründungsfeier am 20. Oktober her⸗ geſtellt worden ſind Dieſe Brokatſtücke ſind vollendete e els Karl IV., der nebſt an⸗ Nachahmungen des Königsmantels deren Erinnerungsſtücken an die Luxemburger in den Kaf⸗ ſergräbern im Hradſchin gefunden wurde. Sie ſollten die Stirnſeite der Tribüne des Staatspräſidenten ſchmücken, während dieſer eine„Jubiläumsbotſchaft an ſeine Völker“ verkünden wollte. Rückkehr in die befreite Heimat Einzug des Sudetendeutſchen Freikorps in Karlsbad. Karlsbad, 7. Okt. Die Männer, die als erſte den aktiven Kampf gegen tſchechiſche Unterdrückung aufgenommen ha⸗ ben, die Angehörigen des Sudetendeutſchen Freikorps, ſind in Karlsbad eingezogen. In den einmarſchierenden Abtei⸗ lungen ſtanden viele, die vor Wochen aus Karlsbad und Umgebung über die Reichsgrenze flüchten mußten. Seit die⸗ ſer Zeit konnten ſie ihren Aagehörigen nicht die geringſte Nachricht davon geben, ob ihre Flucht glückte Aus dankba⸗ rem Herzen ſtieg darum der Jubel auf, der die Kämpfer für die Freiheit des Sudetenlandes in den noch immer feſtlich geſchmückten Straßen von Karlsbad empfing. Bis weit über die Grenze der inneren Stadt hinaus eilten die Angehörigen der Freikorpsmänner den Einmar⸗ ſchierenden enkgegen, als ihre Ankunft durch Lautſprecher bekanntgegeben wurde Schnell bildeten ſich zu beiden Sei⸗ ten der langen, in das Innere führenden Straßen ein dich⸗ e öbiwal auf dem Burgberg Minuten nach der Kundgebung auf dem Markt⸗ Adolf Hitler wieder Jägerndorf. Generalfeld⸗ marſch Böring verabſchiedete ſich hier von ihm um ſpäter in Freudenthal erneut mit ihm zuſammenzutreffen. e Gegen 13 Uhr machte Adolf Hitler auf dem Burgplatz bei Jagerndorf eine kurze Raſt, wo er im Freien mit ſeiner Begleitung aus der Feldküche das Eintopfeſſen, einen Schlag Gemüſeſuppe, einnahm. Dann beſichtigte er wenige Kilometer hinter Jägerndorf bei dem Ort Neuerbersdorf, im Tale der Oppa einige tſchechiſche Bunker, die erſt mor⸗ gens um 5 Uhr von den Tſchechen verlaſſen worden waren. Gerade in dieſem kleinen Dorf wurde Adolf Hitler ein ondets freudiger Empfang von der Bevölkerung zuteil, un dieſe Menſchen mußten lange Zeit im Schatten der Zzefeſtigungsanlagen leben. be de tſchechiſchen! U Durch da Glatze 5 ** r Berge ring von den zu vielen Tauſenden auf dem Marktplatz von Freudenthal verſammelten Sudetendeutſchen ſtürmiſch ge⸗ feiert. Alle Fenſter und Döcher der maleriſchen Häuſer um den Marktplatz waren dicht beſetzt Adolf Hitler ſchritt mit Hermonn Göring die Front der angetretenen Ehrenkom⸗ panie der Luftwaffe ab. Dann ſetzte der Führer und Reichskanzler ſeine Fahrt fort, während Generalfeldmarſchall Göring in einer machtvollen Kundgebung auf dem Markt⸗ platz zur Bevölkerung ſpricht. Für lange Zeit wurde nun die Fahrt Adolf Hitlers gleitet don Flugzeugſtaffeln der deutſchen Luftwaffe. Mit donnerndem Dröhnen brauſen die pfeilſchnellen Flug⸗ zeuge im Tiefflug dicht über die Maſſen hinweg. An bieſen Stellen der Fahrt haben die Truppen, die die Zone be etzt IV Aufrecht im Wagen ſtehend grüßte Adolf Hitler die Sol⸗ daten Ueber Wi tenlang aufgehalten Führer die Hände entgegen Unzählige Hände drückte der Führer und Reichskanzler und immer wieder grüßte er vom Wagen aus die ihm von allen Seiten zujubelnde Menge, i Nach wenigen Minuten war die alte Reichsgrenze bei Arnoldsdorf erreicht und gegen 17 Uhr traf Adolf Hitler wieder in dem oberſchleſiſchen Grenzſtädtchen, dem Aus gangspunkt ſeiner heutigen Fahrt ein. Zugverkehr im Karlsbader Bezirk aufgenommen. Das Reichsbahnbetriebsamt Karlsbad hat am Freitag bekanntgegeben, daß der Zugverkehr in dem von den Tſche⸗ ſchen ausgeplünderten Karlsbader Amtsbezirk, in de nicht einmal eine einzige Verſchiebelokomotive zurückgelaſſen wurde, wieder begonnen hat. Auf der Hauptſtrecke Kan tes Spalier von Menſchen, die Blumen und Erfriſchungen Karlsbad—Komotau verkehren durchweg alle drei Stunden herbeiſchleppten. Durch eine Doppelmauer jubelnder und Perſonenzüge, außerdem Flüchtlingszüge. Auch auf der winkender Menſchen zogen die Abteilungen mit klingendem Strecke Karlsbad.—Platten und Breitenbach—Johanngeor⸗ Spiel in Karlsbad ein. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz, dem genſtadt iſt der Betrieb aufgenommen. Am 8. Oktober be⸗ früheren Becher⸗Platz, erwartete der Stadkkommandant die ſteht wieder durchgehender Verkehr Karlsbad Johanng⸗ ſudetendeutſchen Freikorps⸗Männer zuſammen mit dem genſtadt. Drei Gleisunterbrechungen mußten auf dieſei Stabsführer des Sde und dem Kommandanten der Ord. Strecke behoben werden Der Güterderkehr iſt in der Wee nungspolizei im Abſchnitt III. In ſtrammem Schritt mar⸗ aufgenommen worden. daß zunächſt die vorgefundenen Gü⸗ ſchierten die Männer an ihnen vorbei. Während des Vor⸗ terſendungen nach ihren Beſtimmungsorten gebracht werden. beimarſches kreuzte eine Bomber⸗Staffel über dem Adolf⸗ Allerdings ſind alle Begleitpapiere der Sendungen dure die Hitler⸗Platz von Karlsbad. Iſchechen beſeitigt worden. N Hefe 8 f 8 eee, Oet,l Scne 5 SE t. 5 „ Chen.,— a 1— Kelcbenb ee 8 eiche e 7 8 2 , ee, N N 2. 8 e 0 ee,.. I ee, 5 1 * 5 e e, eee,* N. Hebie 1 15 75 5 2 e eee W 55 an s 5 4 2 2! ergeht 15 8.* e 5 r Pete ebebe 5— 82 8, 5 3 N er 1 4 5 e 0 Hag 5 1 e 1 5 72 fab 1 S übe 2— e 8 S e 9 85 8 d e 2 15 8*— ein 5 N* aus 2.. 8 1 25 5 5 N Berg; verch, 5 2 28 Seu ches Die Karte zeigt das geſamte,: e f.„ von deutſchen Truppen bis 0 zum 10. Oktober zu beſetzende ſudetendeutſche Gebiet. 5 ö 5 5.* Hebung Alke. Reichs grenze s. — CEeenze des bis zum 10. Oktober Der deutſch⸗iſchechiſche Bahnverkehr Vereinbarung über den Transport von Rückwanderern. Im Anſchluß an die Verhandlungen der Internationa⸗ len Kommiſſion zur Durchführung der Münchener Verein⸗ barungen der Großmächte vom 28. September über die Wiedervereinigung des Sudetenlandes mit Deutſchland ſind das Reichsverkehrsminiſterium und das tſchecho⸗ſlowakiſche Eiſenbahnverkehrsminiſterium in Verhandlungen über Fra⸗ gen des Eiſenbahnverkehrs eingetreten. Es iſt bereits eine Vereinbarung unterzeichnet worden. die das Verfahren bei der Rückführung von Rückwanderern aus dem tſchechiſchen Gebiet nach dem von der deutſchen Wehrmacht beſetzten Su⸗ detenland und in umgekehrter Richtung regelt. Die Ver⸗ handlungen der Eiſenbahnverwaltungen dauern fort, um die Wiederaufnahme des gegenſeitigen Eiſenbahnverkehrs und ſeiner reibungsloſen Abwicklung vorzubereiten. Vermerkszwang für kſchecho⸗ſlowakiſchen Reiſepaß. Die Prager Regierung hat eine Verordnung herausge⸗ geben, nach der ordentliche tſchecho⸗ſlowakiſche Reiſepäſſe nur dann zur Reiſe ins Ausland berechtigen, venn ſie mit einem beſonderen Vermerk des Landesamtes verſehen ſind. Dieſen Paßinhabern darf einmaliges oder mehrmaliges Ueberſchreiten der tſchechiſchen Staatsgrenze an einem aus⸗ drücklich benannten Ort bewilligt werden. Das gleiche gilt auch für andere Dokumente, die zum Ueberſchreiten der Grenze berechtigen. Auch die Rückkehr mit ſolchen Reiſe⸗ päſſen nach der Tſchecho⸗Slowakei iſt erlaubt. Die Rückführung der Flüchtlinge Beauftragung der NS Die NS. iſt mit der Rückführung aller ſudetendeutſchen Flüchtlinge beauftragt. Soweit die Flüchtlinge in Heimen, Einrichtungen und Lagern weilen, werden ſie von dort aus ordnungsgemäß im Einvernehmen mit der Deutſchen Reichsbahn bis in die Heimat abtransportiert. Diejenigen Flüchtlinge, die bislang nicht von der NS erfaßt ſind, melden ſich umgehend bei den nächſtgelegenen Dienſtſtellen der NSW für den Rücktransport. Sie werden dann den ordnungsmäßigen Sammeltransporten angeſchloſſen. Flüchtlingen, die ſelbſtändig heimkehren wollen, ohne daß ſie im Beſitz eines beſonderen Durchlaßſcheines der Dienſtſtellen der Geheimen Staatspolizei ſind, wird der Uebertritt in die ſudetendeutſchen Gebiete verwehrt. Werfen von Blumen verboten Verhalten bei der Durchfahrt Adolf Hitlers. Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, Reichs⸗ leiter Martin Bormann, gibt auf Befehl des Führers fol⸗ gende Anordnung bekannt: a 5 „Trotz mehrfach ergangener Veröffenklichungen, nach denen das Werfen von Blumen und anderen Gegenſtänden in den Wagen des Führers oder ſeiner Begleitung unbe⸗ dingt verboken iſt, ſind in den letzten Tagen mehrfach Blu⸗ men in den Wagen des Führers Aa worden. Der 9 8 wurde heute von einem Blumenſtrauß im Geſicht eicht verletzt. um jedes Werfen von Blumen für die Zu. kunft unmöglich zu machen, ſind alle Führer der Partei und ihrer Gliederungen verpflichtet, vor einer Durchfahrt des Führers ſämklichen Perſonen, die Blumen in der Hand halten, dieſe abzunehmen. Die Orksgruppenleiker und die Führer der örtlichen Gliederungen ſind für die Innehal⸗ kung dieſer Anordnung perſönlich haftbar.“ Trinkſprüche in Ankara Der deutſche Anteil am kürkiſchen Aufbauwerk Ankara, 7. Okt. Reichswirtſchaftsminiſter Funk ſtattete dem Wirtſchaftsminiſter Keſebir, dem Außenminiſter Dr. Args und dem Miniſterpräſidenten Celal Bayar offiziell Beſuche ab, die von den einzelnen Miniſtern erwidert wur⸗ den. Am Abend gab der Wirtſchaftsminiſter ein Feſteſſen zu Ehren des Reichsminiſters Funk, dem u. a. der Außen⸗ miniſter, der Miniſter für öffentliche Bauten, der Land⸗ wirtſchaftsminiſter, der Monopolminiſter, der deutſche Bot⸗ ſchafter und zahlreiche andere Perſönlichkeiten beiwohnten. Dabei hielt der türkiſche Wirtſchaftsminiſter eine Rede, in der er u. a. b daß ſich die guten Beziehungen wiſchen beiden Ländern immer enger geſtaltet und daß die Wirtſchaftsbedingungen beider Länder die Grundlage für einen regen Warenaustauſch geſchaffen hätten. In ſeiner Erwiderung gab der Reichsminiſter Funk ſei⸗ ner Freude Ausdruck, daß er der Einladung der türkiſchen Regierung Folge leiſten und die eindrucksvolle Hauptſtadt Ankara kennenlernen konnte. Die Reichsregierung habe den feſten Willen, die auf geſunder Grundlage organiſch ge⸗ wachſene eee aft zwiſchen beiden Staaten mit allen Kräften noch weiter auszubauen. Bei den jüngſt in Berlin beendeten deutſch⸗türkiſchen Wirtſchaftsverhandlun⸗ en erfolgte die Aufhebung aller Einſchränkungen der Ein⸗ uhr türkiſcher Waren nach Deutſchland. Die ſtändige Zu⸗ nahme des Abſatzes deutſcher Waren in der Türkei habe dagegen gezeigt, daß auch die Türkei bei dem kaufen will, der bei ihr einkauſt. 8 Nach Beneſchs Rücktritt Die Prager Preſſe zur Lage. Prag, 7. Okt. In der tſchechiſchen Preſſe kommt R ig⸗ nation zum Ausdruck. Die ge N es, zu den Erei gen Stellung zu nehmen und beſchränken 5 n auf die Wiedergabe von Meldungen meiſt aus offizielle Uel⸗ len. Die Prager„Bohemia“ erklärt direkt: weigen iſt heute Balſam. Die„Narodny Politika“ ſchreibt: Zwei große taatsprobleme haben wir in Ruhe gelöſt. Mit woch war der bisherige Präſident Beneſch gezwungen, auf ſein Amt zu verzichten. Dies war eine notwendige Konzeſſton, um micht eine gefährliche Staatskriſe entſtehen zu 150 und um ebenſo eine Komplikation der innerpolitiſchen Verhältniſſe 85 verhindern. Weiter heißt es daß zur e der Habe die Armee in entſcheidendem aße beigetragen e. Das„Cesco Slovo“ widmet ſeinen Leitaufſatz dem neuen Außenminiſter 5 e Es hat vielleicht der Zu⸗ fall gefügt, erklärt das Blatt, daß er von Berlin in die Hauptſtadt des zweiten totalitären Staates ing. Jetzt, wo die Notwendigkeit beſteht, eine andere Richtung in der Außenpolitik einzuſchlagen, kann Chvalkopſky zweifellos dem Stagte gute Dienſte leiſten. Wir werden keine Politik mit vollſtändiger Umkehr verfolgen, ſondern trachten, die neuen reundſchaften mit den bisherigen zu verbinden. Wir wiſ⸗ en ſehr gut, was wir in dieſen ügenblicken zu unter⸗ ſſen haben. Chvalkopſky iſt ein Mann der diplomatiſchen raxis, Wie nehmen an, daß der neue Mann vorbereitet iſt; es iſt keine kleine Aufgabe zu löſen. Kollegen, ſo und feſten Grundlage. Die ſlowakiſche Regierung Ein Nationalrat in Preßburg konſtituiert. Preßburg, 7. Oktober. Die erſte ſlowakiſche Regierung mit Miniſterpräſident Abgeordneter Tiſo an der Spitze ſetzt ſich zuſammen: Prof. Cernak(Schulweſen), Dr. Ferdinan Durcanſky(Inneres), Ingenieur Peter Zatko(Landwirtſchaft) und Abgeordneter Teplianſky(Poſten noch nicht bekannt). Miniſterpräſident Dr. Tiſo iſt vorläufig von Prag vereidigt worden. Der Einigung war die Bildung einer„Slowakiſchen Front“ vorangegangen. Die Slowakiſche Front ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus der Slowakiſchen Volkspartei, dem ſlowakiſchen Teil der Agrarpartei und der Slowakiſchen Nationalpartei. In einem Manifeſt der neuen Regierung heißt es u. a.:„Die Münchener Vereinbarungen der vier Weltmächte haben die ſtaatlichen und politiſchen Verhältniſſe in Mitteleuropa grundlegend geändert. Wir Slowaken als ſelbſtändige Nation, die wir ſelt alters her auf dem Gebiet der Slowakei leben, machen für uns das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht geltend und berufen uns deshalb auf die inter⸗ national garantierte Unteilbarkeit unſerer ſlowakiſchen na⸗ tionalen Einheit und des Gebietes, das wir bewohnen. Wir wollen frei nach eigenem Willen unſer zukünftiges Leben in vollem Umfange beſtimmen, einſchließlich des ſtaatlichen Apparates. Wir wollen in Freundſchaft mit allen uns um⸗ gebenden Nationen leben und ſo zur Regelung der Ver⸗ hältniſſe in Mitteleuropa beitragen. Wir harren aus an der Seite der Nationen, die gegen die marxiſtiſch⸗jüdiſche Ideologie der Zerſtörung und der Gewalt kämpfen. Wir ſind für die friedliche Löſung aller ſtrittigen Probleme im Geiſte der Münchener Vereinba⸗ rungen. Wir proteſtieren energiſch, daß die Grenzen der Slowakei ohne uns als die vollberechtigten Vertreter der Nation beſtimmt werden. Wir fordern internationalen Schutz der ſlowakiſchen Minderheit im Auslande. Wir for⸗ dern raſche Demobiliſierung im Geiſte des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechts. Wir fordern ſofortige Uebernahme der Voll⸗ zugsgewalt in der Slowakei durch Slowaken. Der Sieg des Selbſtbeſtimmungsrechts bedeutet auch für die ſlowakiſche Nation die ſiegreiche Beendigung unſeres langjährigen Kampfes.“ In Preßburg hat ſich ein Nationalrat gebildet. Der größte Teil der Häuſer Preßburgs trägt zum Emp⸗ fang der ſlowakiſchen Regierung Feſtſchmuck. Die neuen ſlowakiſchen Fahnen wehen von vielen Dächern, die Fron⸗ ten zahlreicher Häuſer ſind mit Grün geſchmückt. Die Fahne der Slowakei iſt dem flowakiſchen Wappen nachgebildet; ſie beſteht aus einem blauen Grundtuch mit einem weißen runden Mittelfeld, das ein rotes Doppel⸗ kreuz trägt. Eine Prager Verlautbarung. Amtlich wird mitgeteilt:„Die Prager Regierung hat anſtelle des Präſidenten der Republik den A geordneten Dr. Jozef Tiſo, amtierenden Vizepräſidenten der Slowaki⸗ ſchen Volkspartei, zum Miniſter für die Verwaltung der Slowakei ernannt. In Ergänzung zu dieſem Dekret hat die Regierung den Miniſter Dr. Tiſo um den Vorſchlag wei⸗ terer ſlowakiſcher Miniſter erſucht, die bis zur endgültigen Regelung die Regierungsgewalt in der Slowakei ausüben werden.“ Dr. Joſef Tiſo, der erſte Miniſterpräſident der Slowakei Dr. Joſef Tiſo, der Vorſitzende der erſten ſlowakiſchen Regierung, ſteht im 51. Lebensjahr. Er ſtammt aus Groß⸗ Bytca. Dr. Tiſo, der in Wien ſtudiert hatte und 1918 Pro⸗ feſſor der Theologie wurde, gründete in der Umſturzzeit den Slowakiſchen Nationalrat in Neutra. 1921 wurde er zum Sekretär des Biſchofs von Neutra ernannt. 1924 wurde er Pfarrer in Banovee, ſpäter Bezirksdechant. Dem Prager Abgeordnetenhaus gehört Dr. Tiſo ſeit 1925 als führendes Mitglied der Slowakiſchen Volkspartei an, die er in den Jahren 1927/29 als Miniſter für Geſundheitsweſen ver⸗ trat. Auch nach dem Wiederaustritt der Partei ſetzte er ſich für die Erfüllung der politiſchen Forderungen der flowa⸗ kiſchen Volkspartei ein, die er im Verhandlungswege zu erreichen ſuchte. Politiſches Allerlei Miniſterialdirekkor Orih kritt in den Ruheſtand. Der Miniſterialdirektor im Reichspoſtminiſterium, Karl Orth, tritt wegen Erreichung der Altersgrenze mit Ablauf des 31. Oktober in den Ruheſtand. Miniſterialdirektor Karl Orth wurde am 29. Oktober 1873 im Ems geboren, trat am 27. April 1892 in Koblenz in den höheren Poſtdienſt ein und wurde am 1. Februar 1898 beim Deutſchen Poſtamt in Konſtantinopel planmäßig angeſtellt. Nach ſeiner Rückkehr nach Deutſchland wurde er im Reichspoſtdirektoriumsbe⸗ urk Berlin und im Reichspoſtamt beſchäfkigt. Nach längerer ätigkeit in der Türkei wurde er am 1. April 1920 zum Oberpoſtrat und am 1. Oktober 1923 zum Miniſterialrat er⸗ nannt. Am 1. Auguſt 1928 erfolgte 55 Ernennung zum Präſidenten der Reichspoſtdirektion Kaſſel, am 1. Juli 1930 zum Präſidenten der Reichspoſtdirektion Hamburg und am 1. Dezember 1932 zum Miniſterialdirektor. Daladier der„Mann der Stunde““ Nach der außerordenklichen Parlamenksſitzung Paris, 6 Oktober. Die franzöſtiſche Kammer iſt um 21 Uhr zuſammengetre⸗ ten, um die Mitteilung von dem Schluß der außerordent⸗ lichen Parlamentsſitzung entgegenzunehmen. Einige Minu⸗ ten darauf habe ſich die Kammer bis zur nächſten Sitzung im November vertagt. Die Pariſer Preſſe nimmt das Ergebnis der außeror⸗ dentlichen Parlamentsſitzung in Frankreich im allgemeinen mit Zufriedenheit auf. Der innerpolitiſche Leitartikel des „Petit Pariſien“ bildet ungefähr die Zuſammenfaſſung deſ⸗ en, was die Pariſer Morgenblätter am Tage nach dieſer arlamentsausſprache ſchreibe. In dieſem innenpolitiſchen Leitartikel heißt es u. g.: f Der„Pilof“ Daladier wird ſebt, unterſtützt von ſeinen andeln können, wie es die Franzoſen wün⸗ ſchen. Seit ſeiner 1 aus. fein Daladier die öffentliche Meinung auf ſeiner Seite. Auf ſeiner Seite ſteht auch, und daran wird niemand zweifeln können, die ge⸗ waltige Mehrheit des Parlaments. Daladier iſt der geer der Stunde. Er kann zweifellos Frankreich wieder in Ord⸗ nung bringen, um anſchließend zu dem von allen erſtreb⸗ ten Fiel zu gelangen: e Europas im Hinblick auf eine Sicherung des Friedens auf einer dauerhaften 8 „Journal des Nations“ auf drei Monate verboten. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat die Genfer Tageszei⸗ tung„Journal des Nations“ ſowie jedes Erſatzblatt auf drei Monate verboten. Die Veranlaſſung zu dieſer Maß⸗ nahme gab ein am 30. September erſchienener Artikel, in dem mit Bezug auf die Beſprechungen der vier Regie⸗ rungschefs in München der Ausdruck„Club des Char⸗ eutiers“ verwandt worden war. Von maßgebender ſchweizeriſcher Seite wird erklärt, die beleidigende Schreib⸗ weiſe des Blattes ſtelle eine ſchwere Preſſeausſchreitung dar und ſei im höchſten Maße dazu geeignet, die guten Be⸗ ziehungen der Schweiz zum Auslande zu gefährden. Vor einem franzöſiſchen Diplomatenſchub? Im Zuſammenhang mit der geplanten Wiederbeſetzung des franzöſiſchen Botſchafterpoſtens in Rom hält der „Temps“ einen großen Diplomatenſchub für wahrſcheinlich, der ſich nicht nur auf die Auslandspoſten be⸗ ſchränken, ſondern ſich auch auf die Hauptverwaltung, alſo den Quai d'Orſay, erſtrecken würde. Beſchlüſſe des nationalſpaniſchen Miniſterrals. Im Miniſterrat in Burgos am Donnerstag wurden eingehend die„großen Probleme des Wiederaufbaues“ in Spanien behandelt. Zur Aufſtellung des dafür vorgeſehe⸗ nen Programms wurde ein Ausſchuß gebildet, dem die Mi⸗ niſter für Aeußeres, Inneres, Finanzen, Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft angehören. Der Miniſter für den ſyndi⸗ kalen Aufbau kündigte die baldige Unterbreitung eines Ge⸗ ſetzesporſchlages über die Grundlagen dieſes Aufbaues an. Der Miniſterrat faßte weiter verſchiedene Beſchlüſſe ver⸗ waltungstechniſchen Charakters, darunter die Ermächtigung zur Erhöhung des Poſt⸗ und Telegraphentarifes. Bonnet vor dem Kammerausſchuß Die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen. Paris, 7. Okt. Der Auswärtige Ausſchuß der Kammer hielt eine Sitzung ab, auf der Außenminiſter Bonnet einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der internationalen Ereigniſſe ſeit Mai und beſonders über die tſchecho⸗flowaki⸗ ſche 1a und die kürzliche internationale Kriſe gab, die ſchließlich zu dem Abkommen von München führte. Bonnet präziſierte anſchließend die diplomatiſche Stellungnahme der hauptſächlichſten Weltmächte. Bei ſeinen Ausführungen über die Haltung Frankreichs ſtützte er ſich im weſentlichen auf die Erklärungen, die Mi⸗ niſterpräſident Daladier vor der Kammer abgegeben hatte. Er wiederholte weiter, wie verlautet, die Anerkennung der franzöſiſchen Regierung an die Adreſſe Italiens und ſprach auch über die Ernennung eines franzöſiſchen Botſchafters in Rom. Bonnet brachte ſodann den Wunſch zum Ausdruck, daß die Unterhaltungen von München ein Vorſpiel für eine Geſamtregelung der europäiſchen Fragen ſein mögen. U. a. erklärte er, daß eine europäiſche Neuorientierung der fran⸗ zöſiſchen Politik keineswegs die Zuſammenarbeit mit ir⸗ gendeiner Macht aubsſchlleze⸗ Neue Sabotageakte in Paläſtina. Zeruſalem, 8 Okt. Vom Militärgericht zu Haifa wurden zwei Araber zum Tode verurteilt, drei andere zu langjähri⸗ en Gefängnisſtrafen. Sämtliche arabiſchen 1 ſtellten von Haifa ſind daraufhin in den Streik getreten, ſo daß der Zugverkehr nur noch durch Engländer und Juden aufrechterhalten wird. Die Bahnſtation Lydda wurde von Freiſchärlern angegriffen, wobei zwei Engländer Verlet⸗ zungen davontrugen. Auch am Freitag wurde die Oellei⸗ kung beſchädigt und in Brand geſteckt. Die Telephonleitung Lydda—Jaffa iſt ebenfalls unterbrochen. Die Kämpfe in Mittelchina Verſtärkte japaniſche Anſtrengungen. Schanghai, 7. Okt. Auf dem Südflügel der japaniſchen Front in Mittelching trat eine neue Entwicklung ein, die zur Räumung von Teian an der Kiukiangbahn durch die Chineſen führte. Die Hauptmacht der japaniſchen Kolonne, die aus ihren Stellungen nördlich Teians in ſüdweſtlicher Richtung vorgeſtoßen war und den Ort Loki beſetzt hatte, bog plötzlich von der allgemeinen Marſchrichtung ab und ge⸗ langte überraſchend in den Rücken der chineſiſchen Stellun⸗ gen. Da ſeitens der Chineſen eine Sicherung dieſes An⸗ marſchweges nicht vorgeſehen war, ſo konnte den überra⸗ ſchend auftauchenden Japanern keinerlei ernſthafter Wider⸗ scher entgegengeſtellt werden. Nach Meldungen aus japani⸗ cher Quelle hätten ſich mehrere ſtarke chineſiſche Verbände ergeben. Auf dem Nordflügel der Front ſoll einer fliegenden Kolonne der Japaner ein Handſtreich gegen eine Eiſen⸗ bahnſtation der Bahnverbindung nach Hankau gelungen ſein Auch auf dem Jangtſe konnten die Japaner einige kleine Vorteile erreichten, ſo ſtießen u. a. japaniſche Mi⸗ nenräumverbände bis acht Kilometer oberhalb Tientiachen vor. Kurzmeldungen London. Der Oberkommiſſar für Paläſtina iſt zuſam⸗ men mit dem Sonderkommiſſar für Paläſtina in London eingetroffen. 5 Burgos. Wie das Außenminiſterium bekanntgibt, ſind die diplomatiſchen Beziehungen zu Norwegen aufgenom⸗ men worden; als erſtes der e Länder hat Nor⸗ wegen damit Nationalſpanien anerkannt. Chamberlain Ehrenbürger von London London, 7. Okt. Der Magiſtrat der Stadt London be⸗ ſchloß, Chamberlain die Ehrenbürgerſchaft der Stadt Lon⸗ don im Hinblick auf ſeine hervorragenden Dienſte während der letzten drei oder vier Wochen anzutragen. Das Grubenunglück auf Hokkaido 47 Toke, 104 Vermißte Tokio, 8 Okt. Nach dem Polizeibericht forderte die Exploſion von Grubengas in der Zubari⸗Grube auf Hok⸗ kaido zahlreiche Opfer. 47 Tote ſind bereits geborgen wor⸗ den. 149 Bergleute konnten ſich in Sicherheit bringen, 982 5 104 noch vermißt werden. as Rettungswerk geſtaltete ſich wegen der außerordent⸗ lichen Tiefe ſehr ſchwierig. 16 Rettungsmannſchaften von je 20 Mann bemühen ſich unter den größten Anſtrengun⸗ n die Verſchütteten zu bergen. Die Hoffnung, ſie noch am zeben zu finden, iſt jedoch gering, da bereits längere Zeit ſeit dem Ausbruch der Kataſtrophe verfloſſen iſt. 8 Der Grubeneingang wird von den Familienangehörigen umlagert, die in höchſter Sorge das Vorwärtsſchreiten der Reftungsverſuche abwarten. 5 5 3 V Fee Badiſche Chronik „Ein Volk hiiſt ſich ſelbſt“ Eröffnung des Winkerhilftswerkes 1938.39 für den Gau Baden durch Gauleiter Robert Wagner. Karlsruhe, 8. Okt. In der Großen Feſthalle in Karls⸗ ruhe eröffnete Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner im Rahmen einer großen Kundgebung das Winker⸗ hilfs werk 1938.39 für den Gau Baden. Die Große Feſthalle hatte eine reichliche Ausſchmückung erhalten. Die Büſte Adolf Hitlers war aufgeſtellt worden. Ein großes Spruchband verkündete:„Ein Volk hilft ſich ſelbſt“. Außer dem Führerkorps der Partei hatten ſich die Vertreter des Staates der Wehrmacht und der Kommunal⸗ verwaltung zu der großen Kundgebung eingefunden. Zu⸗ nächſt verlas der Gaube auftragte für das Win⸗ terhilfswerk den Rechenſchaftsbericht. Nach der Verleſung des Rechenſchaftsberichtes nahm Gauleiter Nobert Wagner das Wort zu ſeiner Ansprache. Er dankte zunächſt dem Gau⸗ beauftragten für das Winterhilfswerk und allen ſeinen Hel⸗ fern, dann aber auch den ungezählten Spendern im Gau Baden für ihren tatkräftigen, erfolgreichen Einſatz. Kamerad⸗ ſchaftliche Pflicht gebiete es uns, zu den bisherigen Aufgaben hinzu jetzt vor allem die Beſeitigung der Not in der Oſt⸗ mark und im ſudetendeutſchen Land anzugrei⸗ fen. Aber auch im Altreich ſei noch manche Not— ſo bei den Kleinrentnern— zu mildern und zu beſeitigen. In dieſem Sinne richtete der Gauleiter an alle Volksgenoſſen im Gau Baden einen Appell zur eifrigen Mitarbeit „Wir haben keinen Zweifel,“ ſo ſagte Gauleiter Robert Wagner etwa,„daß ſich der Gau Baden auch im kommen⸗ den Winterhilfswerk 1938⸗39 wieder bewähren wird.“ Der Gauleiter gedachte des vorbildlichen Verhaltens der Bevöl⸗ kerung in den vergangenen Septembertagen, die an alle ge⸗ wiß große Anforderungen geſtellt hätten. Wie klein und töricht nähmen ſich daneben diejenigen aus, die in dieſen Wochen verſagt hätten. Sie hätten ſetzt Gelegenheit, Ver⸗ ſäumtes gut zu machen und ſich durch rege Mitarbeit am Winterhilfswerk wieder zu bewähren. Eintopfgerichte in den Gaſtſtätten Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgeweerbe teilt der NSK mit, daß am er ten Eintopfſonntag dieſes Jahres, dem 9 Oktober, vier verſchie⸗ dene Eintopfgerichte in den Gaſtſtätten gereicht werden: 1. Erbſenſuppe mit Einlage; 2. Weißkohl mit Rindfleiſch: 3. Fiſchgericht; 4. Gemüſetopf nach Wahl. — Gebührenfreie ſtandesamtliche Beſcheinigungen. Ge⸗ bührenfrei ſind die Beſcheinigungen, die der Standesbeamte a) nach der Eintragung eines Geburtsfalles zum Zwecke der Taufe, b) nach der Eheſchließung zum Zwecke der kirchlichen Trauung, c) nach der Eintragung eines Sterbefalles zum Zwecke der Beerdigung erteilt. Gebührenfrei fr weiber Ge⸗ Durts⸗, Heirats⸗ und Sterbeurkunden, die für Angelegen⸗ heiten der Kranken⸗, Unfall-, Invaliditäts⸗ und Altersver⸗ ſicherung ausgeſtellt werden. Gebührenfrei ſind ferner: a) die Entgegennahme einer Erklärung, durch die eine geſchiedene Frau ihren früheren Namen wieder annimmt oder der ge⸗ ſchiedene Mann der Frau die Führung ſeines Namens unter⸗ ſagt; b) die Entgegennahme und Beglaubigung einer Erklä⸗ rung, durch die der Ehemann der Mutter eines unehelichen Kindes dieſem ſeinen Namen erteilt, ſowie der Einwilligungs⸗ erklärungen des Kindes und der Mutter durch den Stan⸗ desbeamten. * ) Kappel.(Betrunkener Kraftfahrer ver⸗ urſacht Verkehrsunfall.) Ein Kraftwagenfahrer ſtieß mit ſeinem Perſonenbeförderungswagen in der Rheinſtraße gegen einen Baum. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß von den 25 Inſaſſen des Wagens fünf Perſonen verletzt wurden, darunter drei ſo ſchwer, daß ſie ſofort ins Bezirks⸗ krankenhaus nach Lahr gebracht werden mußten. Die Schuld⸗ frage wurde von der Gendarmerie einwandfrei ſeſtgeſtellt. Der Fahrer, der unter dem Einfluß von Alkohol ſtand, fuhr in übermäßigem Tempo in eine Kurve, wobei er die Herr⸗ ſchaft über ſein Fahrzeug verlor. O Namsbach.(mit dem Motorrad in den Tod) Der Kraftfahrer Franz Schmiederer aus Bad Griesbach ver⸗ lor in der Kurve beim Gaſthaus„Zur Roſe“ die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und wurde auf einen Holzſtapel geſchleu⸗ dert. Er ſtarb infolge ſchwerer Kopfverletzungen im Kran⸗ kenhaus Oppenau. Der Verunglückte, der vor einiger Zeit ſeine Frau durch den Tod verloren hat, und Vater von ſechs unmündigen Kindern iſt, ſtand vor ſeiner Wiederverhei⸗ ratung. Er wollte gerade nach Feſſenbach, um das Aufgebot zu beſtellen. ( Urnau b. Ueberlingen.(In anderthalb Ta⸗ gen drei Brände. Brandſtiftung.) Innerhalb von 36 Stunden wurde die Gemeinde Urnau von drei Brän⸗ den heimgeſucht. Nach dem Brand in der Schönen Mühle und einem weiteren Feuer in einer Feldſcheuer brach in dem Anweſen der Geſchwiſter Riſt in dem Augenblick Feuer aus, als die auswärtigen Wehren und die Motorſpritze Ueber⸗ lingen ſich auf dem Heimweg befanden. Es brannte eine große Doppelſcheuer; das Wohngebäude der Familie Riſt war Wann gem Stdden une ems bi 0 0 755 Ocbffück üg und es Unt dun eis uhr montags gesch Herbſtrauch In den Mor Lan gl und grauen grauen Dämmerun⸗ gen hat die Welt an Frühherbſttagen ein ſeltſames, eigen⸗ artiges Geſicht. Rauchig zieht es durch die Luft daher— blauer Dunſt, blauer Qualm, graues Flattern und Wehen füllt die Weite. Niedrig hängen die Wolken, und unter ihnen ſchwebt, ſchwer und kaum bewegt, dieſes bräunliche grau⸗braune Rauchgemiſch, das unlöslich zu 597 0 Herbſt⸗ tagen gehört. In den Gärten draußen vor der Stadt hat ſich allerlei Geſtrüpp und trockenes Unkraut angeſammelt. Nun, ehe die Felder umgegraben werden, liegt es im Wege, dürr und braun und nutzlos. So wird es zuſammen⸗ getragen Hell flammt ein Funke, gierig leckt die Flamme, und dann lodert es flackernd empor, und in Schwaden zieht Rauch übers Feld davon. Nicht mehr dunſten die Weiten von den blauen, gelben Kartoffelfeldern mit ihrem herbſt⸗ ſchönen Rauchgeruch— nur das Schlechte, Unbrauchbare wird vom Feuer verzehrt und vernichtet, und ſein Brennen gemahnt die Menſchen am herbſtlichen Tage an die Ver⸗ gänglichkeit alles Seins. Auch aus den Eſſen der Häuſer ſteigt ſchon öfter als zuvor der Rauch aus brennenden Oefen hervor und miſcht ſich mit dem Rauch aus den Feldern. An manchen Morgen⸗ frühen atmet es ſich ſchwer in der herben, raucherfüllten Herbſtluft. Und müde und ſchwer zieht durch Dunſt und Rauch der Sommer vor dem Herbſt davon. Sein 25 jähriges Dienſtjubiläum kann heute bei der Fa. Motorenwerke, ehem. Benz⸗Mannheim, Herr Georg Keil von hier begehen. Künſtlern des Nationaltheaters Mannheim. Am Sonntag, den 30. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Saale der„Turnhalle“ ein„Bunter Abend“ von bekannten erſten Künſtlern des Mannheimer Nationalthealers ſtatt. Von allen Beſuchern der früheren Veranſtaltungen wird dieſer Abend ſicher begrüßt werden; denn die hervor⸗ ragenden Leiſtungen dieſer Künſtler ſtehen in beſter Er⸗ innerung. Bunter Abend von * Der Ambau der Friedrichsbrücke beginnt. ſtachdem in den letzten Monaten vorbereitende Ar⸗ beiten an den Brüclenköpfen und Widerlagern der Friedrichs⸗ brücke vorgenommen worden ſind, ſoll nun mit den eigent⸗ lichen Ambauarbeiten an der Eiſenkonſtruktion begonnen werden. Es iſt deshalb erforderlich, daß der geſamte Fahr⸗ zeugverkehr über die Brücke ab 13. Okt. 38 geſperrt wird. Die Umleitung erfolgt über die Adolf Hitler⸗Brücke und die Hindenburgbrücke. Zu gleicher Zeit wird auch der Fuß⸗ gängerverkehr auf dem öſtlichen Gehweg der Friedrichsbrücke geſperrt, ſodaß vorerſt Fußgänger nur noch den unterſtrom⸗ gelegenen Gehweg benutzen können. Wegen der erforderlichen Aenderung des Fahrplans der Straßenbahn und der OE während der Umleitung wird auf die beſonderen Veröffent⸗ lichungen verwieſen. Die Sperrung der Brücke wird voraus⸗ ſichtlich ein Jahr dauern. Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(La ſtwagen konnte nichtmehr bremſen) Die 68jährige Frau Wegener die die Bremſe eines Kuhfuhrwerkes bediente, lief hinter dem Fuhrwerk her. Im Abſtand folgte hinter dem Fuhrwerk ein Laſtzug. Gleichzeitig kam ein Omnibus dem Fuhrwerk entgegen. Der Laſtwagenführer der nicht mehr überholen konnte, verſuchte zu bremſen, dabei brach ihm der Bremshebel ab, ſo daß der Wagen nicht zum Stehen gebracht werden konnte. Die Frau wurde durch den Laſtwagen erdrückt; nach Einlieferung ins Krankenhaus iſt ſie geſtorben. Pirmaſens.(Zu dritt in den Straßengraben). Nahe der Stadtgrenze parkte an der Unfallſtelle ein Laſt⸗ zug. Aus Richtung Zweibrücken kamen einige Laſtzüge, de⸗ nen ſich aus entgegengeſetzter Richtung ein Lieferwagen näherte. Die Fahrzeuge trafen in 1 des parkenden Wa⸗ gens zuſammen. Stakt anzuhalten, fuhr nun die kleine Kraftwagenkolonne zwiſchen den beiden Fahrzeugen durch. Die Wagen ſtreiften ſich und prallten zuſammen. Zwei Fahrzeuge landeten im Straßengraben. Ein drittes geriet ſogar noch über den Graben ins Ackerfeld hinaus. Zwei Laſtwagenführer wurden leicht verletzt. Offenbach.(Eine Abenteuerin) Die 20 Jahre alte A. M. K. von hier ſitzt in Bonn in Unterſuchungshaft, weshalb ſie vor dem hieſigen Gericht nicht zu erſcheinen brauchte. Sie hatte ſich manchmal ohne feſten Wohnſitz, im Rhein⸗Main⸗Gebiet herumgetrieben, bis ſie bei einer älte⸗ ren Dame in Offenbach eine Stelle als Stütze fand. Am 7. Tage erbat ſie einen Vorſchuß, um Hut und Schuhe zu kaufen und erhielt 20 Mark, wovon ſie den Reſt wieder⸗ bringen ſollte, ließ ſich aber nicht mehr blicken, ſondern fuhr in luſtiger Geſellſchaft nach e Rüdesheim. Sie wurde zu dre Monaten und zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Aber auch ſonſt hat ſie noch allerhand auf dem Kerbholz. Das wird ſich bei der Verhandlung in Bonn zei⸗ gen. Kaſſel. Die„vergeſſene“ Geldbörſe.) Wegen Rückfallbetrugs unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde der 59fährige Anton Schmid aus Fulda, ein mehr⸗ fach vorbeſtrafter Mann, der zurzeit wegen Betrugs eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten verbüßt, vom Sonderge⸗ richt zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Schmid hatte auf ein Inſerat hin in Fulda ein Ehepaar beſucht, das zwei Koffer verkaufen wollte. Er hatte ſcheinbar einen der Kof⸗ fer gekauft und verſprochen, ihn am„kommenden Diens⸗ tag“ abholen und bezahlen zu wollen. Der Zweck der Uebung war aber ein ganz anderer Denn ſchon nach 10 Minuten erſchien er wieder bei den Eheleuten, denen er vorgeſchwindelt hatte, er heiße Steinhauer und wohne in Dirlos bei Fulda, tat, als ob er atemlos ſei, und erzählte, er habe beim Umkleiden in Dirlos vergeſſen, Geld 1 855 ſtecken, habe aber noch gt Verpflichtungen in Fulda zu erfüllen. Statt der 5 Mark. um die er bat, erhielt er 1 Mark, aber nur, weil der Ehemann irrtümlicherweiſe ein Abzeichen das Schmid trug, für ein Parteiabzeichen gehal⸗ ten hatte. Schmid beteuerke, die Eheleute ſeien„keinem Schwindler in die Hände gefallen“ und— ließ 125 nicht wieder ſehen. Der Irrtum des Ehemanns über die Art des Abzeichens führte dazu, daß ſich Schmid vor dem Sonder⸗ ging aber Freiſprechung. gericht zu verantworten hatte, in dleſer Angelegenheit er⸗ Die Flußbäder geſchloſſen. Ab Montag, 10. Oktober, wird der Betrieb der ſtädt. Flußbäder geſchloſſen; vom glei⸗ chen Zeitpunkt ab werden die Bäder an ihre Winterliege⸗ plätze verbracht. 8 Freier Sonntag im Schloßmuſeum. Das Städt. Schloß⸗ muſeum iſt am Sonntag, den 9. Oktober, in der Zeit von 11—17 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. 6. Vorſicht Kraftfahrer! Laubfall iſt gefährlich! Alljqährlich, wenn das Laub zu fallen beginnt, mehren ſich die Unfälle der Kraftfahrer. Auch jetzt werden ſchon die erſten Unfälle durch Laub auf den Straßen gemeldet. Das Laub, das in der Nacht vom Tau oder auch durch Regenfälle feucht wird, bringt durch ſeine Glätte Autos und Motorräder ins Schleudern, wenn ſie raſch fahren oder durch plötzliches Bremſen zum Stehen gebracht werden ſollen. Die Straßenmeiſtereien ſorgen zwar auf den großen Durchgangs⸗ ſtraßen für Beſeitigung des gefallenen Laubes, ebenſo wie auf den Autobahnen Reinigungskolonnen tätig ſind, aber reſtlos laſſen ſich die Straßen nicht von dem gefallenen Laub ſäubern, das Tag und Nacht von den Bäumen ge⸗ weht wird. Die Kraftfahrer müſſen eben, wenn ſie Straßen benutzen, die durch Wald führen oder vom Laub verweht ſind, mit beſonderer Vorſicht fahren. . — Briefmarken, die am 31. Dezember ungültig werden. Mit Ablauf des 31. Dezember 1938 verlieren folgende Poſt⸗ wertzeichen die Gültigkeit zum Freimachen von Poſtſendun⸗ gen: die Freimarken der Ausgabe 1924 zu 1 Mark(Burg Rheinſtein), zu 2 Mark(Anſicht von Köln), zu 3 Mark (Marienburg), zu 2 Mark(Anſicht von Köln, Ausgabe 1930), zu 5 Mark(Dom zu Speyer, Ausgabe 1925) und die Freimarken zu 3, 6 und 12 Pfg. der Ausgabe 1937 (Vier Jahre Luftſchutzbund). Un verbrauchte Freimarken die⸗ ſer Ausgaben können im Januar 1939 bei allen Poſtämtern gegen andere Poſtwertzeichen umgetauſcht werden. Folgende Wertzeichen, die ebenfalls mit Ablauf des 31. 12. 1938 ihre Gültigkeit verlieren, werden weder umgetauſcht, noch zurückgenommen: Freimarken zu 6 Pfg. der Ausgabe 1937 aus den Führermarkenblöcken gezähnt, ungezähnt, gezähnt und geſchlitzt und aus dem Führermarkenblock mit dem Aufdruck „Reichsparteitag Nürnberg 1937“ ſowie die Feſtpoſtkarten zu 6 Pfg. zum Reichsparteitag und zum Erntedankfeſt 1937. U —— —„Winker“ erſetzen nicht die Sorgfaltspflicht. Das Reichsgericht hat ſich mit der Frage beſchäftigt, ob es genügt, wenn ein Kraftfahrer bei plötzlicher Richtungsänderung erſt kurz vor dem Abbiegen den„Winker“ herausſtellt. Das Reichsgericht hat in ſeiner Entſcheidung(2 D 728⸗37) den Grundfatz verkreten, daß bei Richtungsänderungen im Inter⸗ eſſe der Verkehrsſicherheit die Pflicht zu erhöhter Vorſicht beſtehe. Der Kraftfahrer muß in dieſem Falle die Rich⸗ tungsänderung frühzeitig und deutlich zu erkennen geben. Er darf ſich dabei nicht darauf verlaſſen, daß nachfolgende Ver⸗ kehrsteilnehmer den Nichtungsanzeiger rechtzeitig bemerken werden, ſondern er muß ſich weiter vergewiſſern, ob das Ein⸗ biegen auch ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer aus⸗ führbar iſt. Zu dieſem Zweck reicht das Schauen in den Rück⸗ ſpiegel dann nicht aus, wenn dieſer nur einen Ueberblick über eine kurze Strecke bietet. 8 e Fülmſchan. Der Pola Negri⸗Film der Terra„Die fromme Lüge“ zeigt, wie ſich ein edler Menſch mit einem großen und reinen Herzen in Schuld verſtricken kann. Pola Negri ſpielt die Rolle der gefeierten Sängerin Carmen Caſini, die ſich aus Liebe zu ihrem mißratenen Sohn immer tiefer in eine Schuld ver⸗ ſtrickt, nur um ihren Sohn vor dem Gefängnis zu retten. Der Film führt in das große mondäne Leben hinein: Oper, Spielſaal, Autorennbahn, Tanzbar, rauſchende Geſell⸗ ſchaften. In dieſer ſtrahlenden Atmoſphäre vollzieht ſich das Schickſal der berühmten Sängerin in einer ſpannenden Hand⸗ lung bis zum Rand der Tragödie. Denn nur eine gütige Fügung des Zufalls bewahrt die Frau vor dem Abgrund. Dieſe Carmen Caſini gehört zu den edelſten und zugleich erſchütternſten Frauengeſtalten, die eine gute Filmregie ge⸗ ſchaffen, und wer anders als eine Pola Negri konnte eine ſolche Rolle beſſer und wahrer geſtalten? Die große Wirkung des Films beruht aber auch auf der Zuſammenfaſſung be⸗ währter Darſteller wie Herbert Hübner, Hans Leibelt, Ha⸗ rald Paulſen, Suſe Graf u. a. Nicht vergeſſen zu erwähnen ſei der junge Darſteller Hermann Braun, der in dem Film den ungerakenen Sohn der Sängerin ſpielt, und der die pſychologiſch ſehr intereſſante Rolle in einer Axt gibt, daß man ſich von dieſem Nachwuchs noch viel verſpricht. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 18. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe.— 8.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Kommunionfeier. 8 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die männliche Jugend. 8 19.30 Uhr Roſenkranz; anſchl. Jungfrauenkongregation. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang Kirche. 17. Sonntag nach Trinitatis.. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Steigelmann. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Steigelmann. 13 Uhr Chriſtenlehre für die männl. 1„ S. 1414.30 Uhr Bücherausgabe. 55 Montag 18 Uhr: Männl. Gemeindejuge 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend. Dienstag: Nähabend des epang!. ſemeindejugen Donnerstag 18 Uhr: Weibl. 20 Ahr Kürgenhorwrobe. 4 1 N 1 4 1 . EN Reichardt F 2, 2 Mannheim 3 eee ——— PREISWERTE n allen Abteilungen unßeres Hauses Damenkleid 535 aus gewebtem Trikot, Vorderteil reich mit Biesen garniert, Gr. 42-46 Frauenmantel 1 Marengo. gugendliche Verarbeitung. 19˙⁵ 1 ½1 Steppfufte FFC bemenrock aus gutem Velour, Mittelfalte und zwei 97⁵ Taschen, mit Tresse eingefaßbt Damenbluse die moderne Auslegeform, aus Kunst- seidentaft, kleinkariert. Damenbluse Pfirsichhaut, Krz.- und Langarm uni- farbig u. moderne Streifen, Größe 42—46 Knabenpullover kräftige Qualität, 5 Reißverschluß und 2 Brusttaschen, Steigerg. 35, Gröbe 1 6⁰⁰ Kinderhänger gewebt. Trikot, in rot und W 8 1*⁵ gerung 15, Größe 45 8 Kindermaentel Hamburger Form aus gutem Ve 1* Steigerung 1.25, Größe 45, Biesen-Meleinge strapazierfähige Qualität in neuesten 15 Herbstfarben, ca. 70 em br.,. 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Morgen finden auf hieſigem Platze die fälligen Ver⸗ bandsſpiele gegen Käfertal ſtatt: 1.15 Uhr 2. Mannſchaften, 3 Uhr 1. Ferner ſpielen in Seren heise 9.15 Uhr 2. Jugend gegen Ladenburg 10.15 Uhr 1. Jugend gegen Käſertal Die 3. Mannſchaft ſpielt um 10.15 Uhr in Neckarau (Schäferwieſe) gegen 08 Mannheim(Abfahrt p. Rad 9 Uhr). Die Leitung. Mannſchaften Turnverein 98, e B., Mhm.⸗ Morgen Sonntag finden auf Spiele ſtatt: uhr do s I Seckenheim hieſigem Platze folgende 2.30 Uhr Tv. 98 4— rsheim Zu den Spielen ladet höf flichſt ein Die Spielleitung 8 a 2 Bekanntmachung des Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Am 8., 15., 22., 29. Oktober, 5. 9. und 12. November Geſchäfts⸗ und e im Nebenzimmer des„Deutſchen Hof“ 17—19 Uhr. Der Pacht⸗ und Waſſerzins für 1938 iſt bis 15. Oktober fällig. Der Vereinsleiter. Sur Nirchweihe Mein Lager bietet Ihnen eine große und hübsche Auswahl in: Spann zg. Grobtüll, 220 em, 150 em u. 70 em br. 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Wäsche von blütenreiner Weihe. wunder- volſer Weichheſt und großer Saugfähig⸗ 7 keit erzielen Sie durch Persil, wenn Sie es allein, d. h. ohne Zusätze, nach Vor- schrift gebrauchen] Persil ist Bürge für die Erhaltung ihres Wäschegutes. Nicht nur gewaschen, acht nur rein: Betsil- gepflegt soll Wäsche seinb „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag Abend ab ½8 Uhr Tanz-HMusik. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Gammel⸗Anzeiger Ein⸗ und Verhkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Koks, ein Waggon nüchſte Woche. werden im 2 Lager entgegengenommen. Nech nie Waren die neuen Stoffe, die neuen Farben und neuen Muster 80 8 Noch nie war die Auswahl in modi ohön wie jetzt schen Geweben und Farbstellungen so groß wie jetzt. Oberzeugen Sie sich selbst u. Sie werden überwältigt sein von der Auswahl, Schön- heit und Preiswürdigkeit unserer Stoffe.