Dezugspreis: Monatlich Nrn. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 4 Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküinbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Felertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VIII. 38.1140 38. Jahrgang Der Wille zum Opfer As. Auch dieſen Winter wird das deutſche Volk nicht hinter ſchützenden Mauern und an traulichen Kaminen ver⸗ träumen Es wird ihn erleben, würdig den Erſchütterungen und Erfüllungen dieſes Jahres. Die großen Erlebniſſe wer⸗ den in den Herzen nachzittern und in einem Dankopfer Ge⸗ ſtalt gewinnen, das der Größe dieſer Zeit gerecht wird. Das große Friedenswerk des Führers nach außen wird einen würdigen Gleichklang finden im Friedenswerk nach innen. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, dieſe friedlichſte Anſtrengung einer Nation, wird dieſem Jahr eine ehrfurcht⸗ gebietende Krone aufſetzen und neuerdings der Welt den Geiſt der Verbrüderung des ganzen Volkes und wahrhaft ſozigler Tatbereitſchaft vor Augen führen. Brüderlichkeit! Dieſes Wort war einmal auch bei uns eine hohltönende Parole internationaler Klaſſenſoli⸗ darität. Heute iſt es durch den Nationalſozialismus auf leinen eigentlichen Wortſinn zurückgeführt worden. Denn die Blutsbrüderſchaft iſt die einzige wahre und echte Brü⸗ derſchaft überhaupt. Zu dem Bewußtſein der blutsmäßigen Verſchwiſterung aber hat das deutſche Volk zurückgefunden. Aus ihr ermuchs die nationale Solidarität, die nicht als phraſenhaftes Schaumgebilde ungreifbar in Lüften ſchwebt, ſondern ſich dauernd lebendig erweiſt, ſich dauernd in Taten brüderlicher Liebe und Hilfsbereitſchaft bewährt und ihrer ſelbſt gewiß wird. s „Einen Teil dieſer Mobilmachung des ſozialen Gewiſſens bilden die Straßen ſammlungen, die mit dieſem Sonntag einſetzen werden. Millionen Hände werden ſich wieder in ganz Deutſchland regen als freiwillige Spender und als Treuhänder des Opfers. Armſelige und neidiſche Geiſter, die nun einmal am nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land und ſeinen Einrichtungen kein gutes Haar laſſen möch⸗ ten, wiſſen ſich angeſichts dieſer imponierenden Leiſtung meiſt nicht anders zu helfen, als daß ſie die Freiwilligkeit dieſes Opfers anzweifeln und ſeine Ergebniſſe dadurch ſchmälern wollen, daß ſie ſie als erzwungen hinſtellen. Dieſe Verfechter einer ſchrankenloſen„Freiheit“ zu einem egoiſtiſchen Privatleben haben eben keinen Blick für die Haltung eines echten Sozialismus, mögen ſie auch fälſchlich dieſes Wort in ihrem Schilde führen. Sie überſchätzen in ihrer Inſtinktloſigkeit für überperſönliche Gemeinſchafts⸗ werte die Mittel der Gewalt und ihre Wirkung. Sie ſind ſo verrannt in ihre egoiſtiſche Selbſtherrlichkeit, daß ſie tat⸗ ſächlich glauben, das gigantiſche Opfer einer Nation, wie es das deutſche Winterhilfswerk darſtellt, ließe ſich mit Bajo⸗ netten und Gummiknüppeln erzwingen. Da ſie aber meiſt auch diejenigen ſind, die ihre unge⸗ betenen Krokodilstränen über die verlorengegangene „Freiheit“ in Heſterreich vergießen, wäre es vielleicht einmal ganz angebracht, den Blick auf dieſes Land in den vergangenen Jahren zu lenken, um daraus zu ergründen, wie wenig man im Grunde mit Bajonetten und Gummi⸗ knüppeln, ja Exiſtenzbedrohung und Freiheitsberaubung, Zuchthaus und Galgen erreichen kann. In ihrer billigen Nachahmungsſucht„verordnete“ auch die öſterreichiſche Sy⸗ ſtemregierung ein„Winterhilfswerk“. Sie war bekanntlich im ſchrankenloſen Beſitz aller ſtaatlichen Machtmittel und auch gewillt, dieſe Machtmittel bei jeder Gelegenheit mit letzter Brutalität einzuſetzen, ſie tat dies mit jener ge⸗ wiſſenloſen Rückſichtsloſigkeit, die politiſchen Deſperados nun einmal eigen iſt. Und was war das Ergebnis? Ein ſchmähliches Debakel auf allen Linien. Syſtem⸗Oeſterreich lieferte die beſte Illuſtrierung zu jenem Satz aus dem Munde Talleyrands, daß man mit Bajonetten alles machen kann, nur eines nicht, nämlich länger darauf ſitzen. Der nationalſozialiſtiſche Führungsbegriff wurzelt in der Erkenntnis, daß nackte Gewalt kein ſicherer Daſeinsgrund iſt. Ihr rückſichtsloſer Gebrauch mündet letzten Endes im⸗ mer wieder in Ohnmacht. Wer aber Macht beſitzen will, der weiß, daß ihr Beſitz etwas iſt, das immer wieder erworben ſein will. Denn wahre Macht iſt nichts anderes als die Summe von Vertrauen, Liebe und Hingabe, die einer Füh⸗ rung entgegengebracht wird. Erſt auf dieſer Grundlage laſſen ſich dann auch äußere Machtmittel ſchaffen und ein⸗ ſetzen. Dieſer Einſatz aber kommt erſt dann zur vollen Wirk⸗ ſamkeit, wenn hinter ihm wieder die Freiwilligkeit ſteht. So ſtellt der Nationalſozialismus ganz bewußt an Stelle des 1 einer zuſätzlichen Beſteuerung die Freiwil⸗ ligkeit des Opfers. Er wendet ſich an den Gemein⸗ inn des Volkes und erweckt damit immer wieder von neuem jene Kräfte, die ſtets die Grundlage ſeiner Macht⸗ fülle bilden werden. Denn jener Opferſinn der brüderlichen Hilfsbereitſ aft iſt die Triebkraft dazu, die Sammelbüchſen des Winterhilfswerkes zu füllen, wie er auch den einzelnen Volksgenoſſen zur Waffe greifen läßt, wenn die Nation be⸗ droht iſt. Es iſt der tiefſte Wunſch des deutſchen Volkes, ſein unlösbares Zuſammengehörigkeitsgefühl nur in den fried⸗ lichen Formen ele Hilfsbereitſchaft auszukeden. Gleich⸗ zeitig aber wird der Erweis dieſes Zuſammen gehörigkeits⸗ gefühls, wie es ſich auch in dieſem Winter ieder zeigen wird, für die ganze übrige Welt die Gewöb, gafür bieten, daß im deutſchen Raume ein bis ins Letzte geeinigtes Volk wohnt, das ſeinen Lebensanſpruch immer und für alle Zei⸗ ten wahren, und wenn es ſein muß, mit Einſatz des Lebens verteidigen wird. Es wird ſich daher in den kommenden Monaten jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau bewußt ſein, daß jede kleinſte Gabe, jeder geringſte 1 auf eigenes Wohlleben nicht nur ein Scherflein auf dem Tiſche der Na⸗ tion ſein wird, ſondern auch ein Zeugnis für die kraftvolle Geſchloſſenheit und Einheit, über die keine noch ſo leicht⸗ ertigen und böswilligen Beobachter hinwegſehen werden können. Dr. M. D. Samstag, den 15. Oktober 1938 Nr. 242 Prag will neue Wege gehen Der kſchecho⸗-ſlowakiſche Außenminiſter beim Führer und Reichskanzler.— Die ungariſche Frage. München, 14. Oktober. Der Führer und Reichskanzler empfing am Heeiteg in Gegenwart des Reichsaußenminiſters von Ri b⸗ enkro p den tſchecho⸗ſlowakiſchen Außenminiſter C hval⸗ kowſk y. Der kſchecho⸗ſlowakiſche Außenminiſter gab dem Führer und Keichskanzler die Berſicherung ab, daß die Tſchecho⸗Slowakei eine loyale Halkung Deutſchland gegen⸗ über einnehmen werde, wovon der Führer mit Befriedi⸗ gung Kenntnis nahm. Der Führer und Reichskanzler drückte dem ſchecho⸗ flo⸗ wakiſchen Außenminiſter ſein Bedauern darüber dus, daß in der Frage der ungariſchen Minderheiten noch keine Lö⸗ ſung gefunden ſei; er ſprach die Hoffnung aus, daß es ge⸗ lingen möge, auch in dieſer Frage baldigſt eine befrjedi⸗ gende Löſung zu finden. Daranyi bei Adolf Hitler Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag nachmittag in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop den ehemaligen un⸗ gariſchen Miniſterpräſidenten von Daranyi zu einer Beſprechung 5„ Der ungariſche Standpunkt Warum es in Komorn zum Bruch kam. Ueber den Verlauf der Komorner Verhandlungen wird von zuſtändiger ungariſcher Stelle dem„Peſter Lloyd“ fol⸗ ne geſchrieben:„Obwohl die Grundſätze Ungarns hin⸗ änglich geklärt waren, kam es bei den Verhandlungen zu einem außerordentlich heftigen Kampf ſchon um die Frage der Uebergabe von Ipolyſag und Satoraljaujhely. Es muß feſtgeſtellt werden, daß die erſten Gegenvorſchläge der tſchecho⸗flowakiſchen Delegation zur größten Ueberraſchung der ungariſchen Vertreter von einer Gebietsabtretung nichts wiſſen wollten, ſondern den Ungarn lediglich die Autono⸗ mie im Rahmen des tſchechiſchen Staates anboten. Natür⸗ lich mußte dieſer als nicht ernſt anzunehmende Vorſchlag von vornherein abgelehnt werden. Das zweite Angebot der tſchecho⸗ſlowakiſchen Abord⸗ nung erſtreckte ſich nur auf einen kleinen Bruchteil der un⸗ gar f en Gebiete, und zwar auf die Schütt⸗Inſel bis zur Kleinen Donau. Die nördlich davon und überhaupt unga⸗ riſch bevölkerten Gebietsteile dagegen hätten bei der Tſche⸗ cho⸗Slowakei verbleiben ſollen, und außer Komorn wäre keine Stadt zurückgegeben worden, ja ſogar auch Komorn ſollte ein Freihafen für die Tſchecho⸗Slowakei bleiben. Dieſe Haltung zeigt, daß die tſchechiſche Regierung im Gegenſatz zu den von ihr ſelbſt zugegebenen Prinzipien ungariſche Gebiete unter ihrer Herrſchaft behalten wollte. Am Donnerstag hat dann die tſchechiſche Regierung einen dritten Vorſchlag vorgelegt, der dem erwähnten Bruchteil der ungariſchen Gebiete ein weiteres Fragment hinzufügte. Doch war die dabei gemachte prinzipielle Grund⸗ lage wiederum unannehmbar, da die Tſchechen ſich über den klaren Volkstumsgrundſatz glatt hinwegſetzten und ſich auf ſtrategiſche, wirtſchaftliche und verkehrspolitiſche Ge⸗ ſichtspunkte beriefen Auf die ungariſche Frage, ob dies das letzte Wort der tſchecho⸗flowakiſchen Delegation ſei, wurde weder bejahend noch verneinend geantwortet. Weitere Vorſchläge ſind noch nicht eingetroffen. Die ungariſche Delegation konnte nunmehr die Verantwortung für die ernſte Gefahren bergende tſchechiſche Verzögerungs⸗ taktik nicht übernehmen und hat ſich genötigt geſehen, die Verhandlungen abzubrechen.“ Nach dem Abbruch der Verhandlungen von Komorn entfaltet die ungariſche Regierung auch weiterhin eine ſtarke Aktivität. Der Miniſterrat, der. kurz vor Mit⸗ ternacht zuſammentrat und bis in die Morgenſtunden dauerte, wurde Freitag abend fortgeſetzt. Freitag mittag empfing der Reichsverweſer den Mini⸗ ſterpräſidenten Imredy, der dem ungariſchen Staatsober⸗ haupt über verſchiedene Maßnahmen berichtete, die ange⸗ ichts der geſpannten Lage notwendig geworden ſind. Bald rauf hatte Imredy eine Unterredung mit dem Grafen Bethlen, bei der dem Vernehmen nach Fragen der Außen⸗ politik erörtert wurden. Die Regierung hat bereits im Verlauf der vergangenen Nacht gewiſſe militäriſche Maßnahmen ergriffen. Dieſe Maßnahmen werden, wie von unterrichteter Seite verlau⸗ det, noch eine Ergänzung erfahren. „Auf gänzlich neuer Grundlage“ Tſchecho⸗ſlowakiſche Stimmen zur Lage. Prag, 14. Okt. In den in der Tſchecho⸗Slowakei erſchei⸗ nenden Blättern nehmen die Betrachtungen über den ge⸗ planten Umbau des Staates naturgemäß viel Raum ein. So erklärt das in Preßburg herausgegebene Organ Dr. Hodzas,„Slovenſky Denik“, es ſei ſicher, daß der neue Staat auf einer gänzlich neuen politiſchen und verfaſſungs⸗ mäßigen Grundlage die ſchlechten Erfahrungen der demo⸗ kratiſchen Zeit beſeitigen und ohne ideologiſche Hemmun⸗ gen von anderen Staaten 1 werde, bewährte Einrichtungen zu übernehmen. Mit allen Nachbarn wolle die Tſchecho⸗Slowakei ſchnell zu völliger Freundſchaft kom⸗ men. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Bündniſſen werde ſie äußerſt vorſichtig ſein. Die Volksgruppen, die im Staat verblieben, würden ſämtlich die ihnen zustehenden Rechte erhalten. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit der Möglichkeit einer Zuteilung don Oſtmähren an die Stowa⸗ kei und bemerkt zum Schluß, daß auf Grund der neuen Lage auch der Name des Staates und die Staatshymne eine Umſtellung erfahren werde. 1 Die in Prag erſcheinende Zeitung„Narodny Liſty ſchreibt: Die Gründlage unſerer Zukunft muß Wahrheit und Realität ſein, d. h. im Verhältnis zu Deutſchland alſo un⸗ ſere geographiſche Situation und die geopolitiſchen Bedin⸗ gungen unſerer ſtaatlichen nationalen Exiſtenz. Vielleicht hätte viel Unglück abgewandt werden können, wenn wir mehr Egoismus beſeſſen hätten und weniger Anerkennung für die, die uns zwar zur Erneuerung unſerer Staatlichkeit verhalfen, aber uns nur als Bollwerk der erſten Linie im Falle eines Angriffs betrachteten. Wir werden die Konſe⸗ quenzen ziehen und gute Nachbarſchaft ſowie wechſelſeiti⸗ gen Nutzen mit dem früheren Gegner ſuchen. Paris nimmt Fühlung auf Paris, 15. Okt. Außenminiſter Bonnet hat am Freilag⸗ nachmittag den italieniſchen Geſchäftskräger in Paris, den ungariſchen und den kſchecho⸗flowakiſchen Geſandlen emp⸗ fangen. Die Verſtändigung Nom⸗paris Hoffnungen und Vorbehalte. Rom, 14. Okt. Zu den hoffnungsvollen Erwartungen, die man in einem Teil der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe an die Entſendung eines franzöſiſchen Botſchafters nach Rom knüpft, erklärt„Tevere“, er könne ſich abſolut nicht dem begeiſterten Chor anſchließen. Jedermann wiſſe, daß die zwiſchen Frankreich und Italjen ſchwebenden Fra⸗ gen weit bedeutſamer ſeien, als nur die Ernennung eines Botſchafters. Ob der Beſchluß der franzöſiſchen Regierung, mit dem ja lediglich normale diplomatiſche Beziehungen wiederhergeſtellt werden, auch wirklich Früchte tragen werde, müſſe man der künftigen Entwicklung überlaſſen und hänge vor allem vom guten Willen der Menſchen ab. In Paris ſchienen allerdings für einen ſolchen guten Willen nicht gerade günſtige Vorbedingungen vorhanden zu ſein, denn der ſchlechte Wüle jener Parteien trete täglich zutage, die immerhin, obmobl ſie Daladiers Todfeinde ſeien, ſeine parlamentariſche Grundlage bildeten. Wenn die Regierung Daladier einmal nicht mehr am Ruder ſein werde, werde Frankreich ſeine traditionelle anti⸗ita, eniſche Politik wieder in Angriff nehmen.„Zwanzig Jahre Erfahrung“, ſchließt „Tevere“,„ſind nicht umſonſt geweſen, denn Italien kennt nunmehr genau die wahre Einſtellung der Demokratien und weiß, daß die Autarkie der Achſe Rom— Berlin den ein⸗ zigen Schutzwall gegen den demokratiſchen Pakt bildet.“ Nutzanwendung aus der Kriſe Eine Rede Sir John Simons. London, 14. Okt. Schatzkanzler Sir John Simon brachte am Donnerstag abend in einer Rede in Sheffield zum Aus⸗ druck, daß die briiſche Regierung jetzt mit allen Kräften be⸗ ſtrebt ſei, dringend aus der Lehre, die die letzte Kriſe er⸗ teilt habe, die Nutzanwendung zu ziehen. In den vergange⸗ nen wenigen Wochen hätten ſich die Kabinettsmitglieder Fragen widmen müſſen, die jedermann im Lande angehen, und die zu treffenden Entſcheidungen ſeien von lebens wich⸗ tiger Bedeutung für Großbritannien und die ganze Welt geweſen. Im übrigen glaube er, führte Sir John Simon weiter aus, daß die wichtigſte Frage für Großbritannien heute die der poſitiven Haltung der engliſchen Demokratie ge⸗ genüber den Verhältniſſen in der Welt ſei. Das fortigeräumte Hindernis Die Wiederaufnahme der Beſprechungen zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in Rom, Lord Perth, und dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Ciano wird von der Londo⸗ ner Preſſe mit ziemlichem Optimismus verzeichnet. Der rö⸗ miſche Korreſpondent der„Times“ berichtet, daß die Wie⸗ deraufnahme der Beſprechungen eine Ueberraſchung hervor⸗ 1 habe, da die Beſprechungen in den letzten Wochen ei einem Punkte ſtehen geblieben ſeien, der eine engliſche Prüfung erforderlich gemacht habe. Die neuerliche Beſpre⸗ chung zwiſchen dem Grafen Ciano und Lord Perth werde daher als ein günſtiges Zeichen angeſehen. „Daily Telegraph“ meldet gleichfalls aus Rom, daß der Beſuch Lord Perths im römiſchen Außenamt in amtlichen Kreiſen mit einem gewiſſen Optimismus beurteilt worden ſei.„Daily Expreß“ ſtellt feſt, daß das Hindernis für eine engliſch⸗italieniſche Einigung in der ſpanſſchen Frage jetzt beſeitigt ſei. Im übrigen bringen die Blätter Meldungen über die bereits begonnene Zurückziehung der italieniſchen Freiwilligen. Jor dana berichtet dem Miniſterrat Burgos, 14. Okt. Unter dem Vorſitz von General Franco trat der nationalſpaniſche Miniſterrat zuſammen. Außen⸗ miniſter General Jordana berichtete über die au ßen po⸗ litiſche Lage, die von dem Miniſterrat als befrie⸗ digend beurteilt wurde. Der Miniſterrat beſchäf⸗ tigte ſich auch mit Fragen der Wirtſchaftspolitik und be⸗ handelte Probleme des Neuaufbau Spaniens. U. g. fanden eine Reihe von Beſtimmungen über die Eingliederung der i in den Arbeitsprozeß bei Beendigung des rieges die Zuſtimmung des Miniſterrats.— Auf Vor⸗ ſchlag des Kriegsminiſters wurde Konteradmiral Moreu, der Chef der Kreuzerdiviſion der nationalen Marine zum Marineminiſter ernannt. An ſeine Stelle tritt Konteradmi⸗ rat&ſtrada 1 5 4. Brauchitſchs Beſichtigungsfahrt Der Oberbefehlshaber des Heeres im Egerland. Karlsbad, 14. Okt. Nach einem Beſuch in Karlsbad begab ſich der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch. im Kraftwagen über Petſchau nach Ma⸗ rienbad, das ihm einen herzlichen Empfang bereitete. Hier geleitete der Kommandierende General des XIII. Armee⸗ korps den Oberbefehlshaber des Heeres zur Paradeaufſtel⸗ lung der Truppen am Kurgarten. Ueber Michelsberg führte dann die Fahrt nach Plan und weiter über Mies. Ueberall an den Straßen hatten die Truppen Aufſtellung genommen und die Bevölkerung war von weit und breit herbeigekommen. Der Generaloberſt wurde von den Sudetendeutſchen mit Heilrufen begrüßt. Oſt⸗ wärts von Mies wurden tſchechiſche Befeſtigungsanlagen beſichtigt. Dann ging es weiter in die Gegend von Tuſchkau um vorderſten Poſten der Grenzlinie an der Straße hkau—Pilſen, weiter über Bernklau, über Luditz nach Chieſch. Nach einem kurzen Feldküchenfrühſtück ſetzte ſich die Wagenkolonne wieder in Bewegung über Lubenz—Krie⸗ gern vorüber an den tſchechiſchen Befeſtigungsanlagen in Richtung Saaz. Geleitet von dem Kommandierenden Gene⸗ ral des XVI. Armeekorps ſchritt der Generaloberſt die lange Front der hier aufgeſtellten Truppenteile ab. Auch in Saaz waren Straßen und Marktplatz reich geſchmückt und dicht umſäumt von der Menge. Während der Generaloberſt die Paradeaufſtellung der Truppen auf dem Marktplatz abnahm und die Führer von Partei und Stadtverwaltung begrüßte, würden die Glocken geläutet. Auch die Stadt Kaaden, die nun durchfahren wurde, zeigte das gleiche Bild eines feſt⸗ lichen Empfanges. Bei Anbruch der Dämmerung ſetzte ſich die Wagenkolonne über Klöſterle zur Rückkehr nach Karls⸗ bad in Bewegung. Immer noch ſtanden im Scheinwerfer⸗ licht links und rechts der Straßen die Soldaten im Stahl⸗ helm, die langen Kolonnen der Fahrzeuge und Panzerwa⸗ gen. Gegen 18.30 Uhr verließ der Sonderzug des General⸗ oberſten von Brauchitſch Karlsbad in Richtung Paſſau zu einem Beſuch der Heeresgruppe Generaloberſt von Leeb. * Meldepflicht für ehemalige Polizeibeamte. Der Sonderbefehlsſtab der Ordnungspolizei für das Sudetenland gibt folgendes bekannt:„Zum Neuaufbau der Polizeiorganiſation im befreiten Sudetenland werden drin⸗ gend alle ſudetendeutſchen ehemaligen Polizeibeamten be⸗ nötigt, die zeitweilig im Dienſte der tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatspolizei innerhalb des Sudetenlandes geſtanden ha⸗ ben und freiwillig bezw. unter tſchechiſchem Druck aus dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Polizeidienſt ausgeſchieden ſind. Alle ſudetendeutſchen Volksgenoſſen, die ehemalige Po⸗ lizeibeamte ſind und zurzeit noch nicht im deutſchen Polizeidienſt wiederverwendet werden, werden erſucht, ſich unter Vorlage entſprechender Unterlagen ſofort bei der nächſten Dienſtſtelle der Sudetendeutſchen Partei oder bei den nächſten Polizeidienſtſtellen zu melden. Dies gilt auch für ſudetendeutſche Volksgenoſſen, die ſich noch im Altreich aufhalten. Es iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht aller ſudeten⸗ deutſchen Volksgenoſſen, für die die genannten Voraus⸗ ſetzungen zutreffen, ſich mit ihren ſachlichen Erfahrungen für den vordringlichen Aufbau im Sudetenland zur Ver⸗ fügung zu ſtellen.“ Die Juſtizverwaltung im Sudelenland. Nach einer ſoeben im Reichsgeſetzblatt verkündeten Ver⸗ ordnung übernimmt in den ſudetendeutſchen Gebieten, ſo⸗ bald der Führer und Reichskanzler den dem Oberbefehls⸗ haber des Heeres erteilten Auftrag zur vorläufigen Aus⸗ übung der Verwaltung zurückzieht, der Reichsminiſter der Juſtiz die Leitung der Juſtizverwaltung. In Gemeinſchaft mit dem Reichskommiſſar Henlein und mit Unterſtützung des Oberbefehlshabers des Heeres iſt ſchon jetzt vor der endgültigen Beſetzung der Beamtenſtellen durch vorläufige Maßnahmen der geordnete Gerichtsbetrieb ſichergeſtellt. v. Bülow⸗Schwante beim König Der erſte deutſche Botſchafter in Belgien. Brüſſel, 14. Oktober. Der erſte Botſchafter des Deutſche Reiches in Brüſſel, von Bülow⸗Schwante, überreichte am Freitag in feierlicher Form dem belgiſchen König Leopold III. ſein Beglaubi⸗ r Nach überlieferten Zeremonien wurden der otſchafter und die Botſchaftsmitglieder von einem Flügel⸗ adjutanten des Königs in der Botſchaft abgeholt und in drei Staatskaroſſen zum königlichen Schloß geführt. Die Wagen wurden von einer Schwadron berittener Gendarmerie es⸗ kortiert. Vor dem Schloß hatte eine Infanteriekompanie als Ehrenwache Aufſtellung genommen, die vom Botſchafter abgeſchritten wurde. Der Botſchafter überreichte hierauf dem König ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben. Bei dieſer Gelegenheit überbrachte er dem König die herzlichen Wünſche des Führers und Reichs⸗ kanzlers für das Wohlergehen des Königs und der König⸗ lichen Familie ſowie für das Glück des belgiſchen Volkes. Nach der Audienz beim König ſtatteten der Hofmarſchall und der Außenminiſter Spaak, die ſich in Begleitung des Generalſekretärs des Außenminiſteriums befanden, dem deutſchen Botſchafter einen Beſuch ab. Der Botſchafter ſei⸗ nerſeits beſuchte die Präſidenten der Kammer und des Se⸗ nats und den Miniſterpräſidenten. Die Deutſchen in der Glowakei Skaaksſekretariat für Volksdeutſche. Preßburg, 15. Okt. Der flowakiſche Miniſterrat hat be⸗ ſchloſſen, für die Intereſſen der deutſchen Volksgruppe in der Slowakei ein Staatsſekretariat zu errichten. Mit der Leitung wurde der Führer der Deutſchen Partei, Abgeord⸗ neter Karmaſin, betraut. Auch für die ungariſche Volks⸗ gruppe wird ein Staatsſekretariat geſchaffen werden. Staatsſekretär Karmaſin beſuchte in dieſem Zuſammen⸗ hang bereits am Freitag den neuernannten flowakiſchen Schulminiſter Cernak und legte ihm eine Reihe von Vor⸗ ſchlägen für die Regelung der Kultur⸗ und Schulautono⸗ mie der Deutſchen in der Slowakei vor. Miniſter Cernak nahm die Vorſchläge als Verhandlungsgrundlage an und ſagte 1 Entgegenkommen bei Erfüllung der deutſchen Wünſche zu. Aufhebung von Buch- und Zeitkungsverboten. Auf Antrag des Staatsſekretärs Karmaſin wurden für das Gebiet der Slowakei von der neuen flowakiſchen Re⸗ gierung Adolf Hitlers„Mein Kampf“ und folgende fünf reichsdeutſchen Zeitungen freigegeben: Der„Völkiſche Be⸗ obachter“, die„Münchener Neueſten Nachrichten“, die„Ber⸗ liner Börſen⸗Zeitung“, die„Frankfurter Zeitung“ und die „Neue Freie Preſſe“. Außerdem wurden zwei polniſche Zeitungen und die bisher verbotenen italieniſchen Zeitun⸗ gen zugelaſſen. Politiſches Allerlei Kandidatenliſte für den polniſchen Sejm. Für die am 6. November ſtattfindenden Sejmwahlen iſt nunmehr die wichtigſte Entſcheidung gefallen. In den 104 Wahlbezirken des Landes wurden die Sejmkandidaten gewählt, unter denen die Wahlberechtigten am Wahltag die Abgeordneten auswählen müſſen. Aus den bis jetzt vorlie⸗ genden Ergebniſſen der Sejmkandidatenwahlen geht her⸗ vor, daß die überwiegende Mehrheit aller Sejmabgeord⸗ neten im neuen Sejm Mitglieder und Anhänger des„La⸗ gers der nationalen Einigung“ ſein werden, was nicht ver⸗ wundern kann, da die eigentlichen Oppoſitionsparteien be⸗ ſchloſſen haben, ſich nicht an den Wahlen zu beteiligen. Von den nicht polniſchen Volksgruppen in Polen werden auch in dem neuen Sejm nur Ukrainer und Juden vertreten ſein. 1 9* Tſchecho⸗ Slowakei als Bundesſtaat Beſchleunigte Ausarbeitung der neuen Verfaſſung. Die Prager Regierung hat eine Kommiſſion von Ver⸗ e che ben eingeſetzt, die die verfaſſungsrechtliche Sta e des Staates überprüfen und neue Vorſchläge machen Die Kommiſſion iſt zu der Anſicht gelangt, daß infolge des Rücktritts des Präſidenten der Republik und der Ge⸗ bietsabtretungen, durch die eine Reihe von Abgeordneten des Parlaments ihren ganzen Wohlkreis oder einen Teil verloren haben, die beſchleunigte Ausarbeitung einer neuen Verfaſſung und einer neuen Wahlordnung notwendig iſt. Nach der neuen Verfaſſung wird— ſoviel ſteht feſt— die Tſchecho⸗Slowakei ein Bundesſtaat ſein. Dieſe Tatſache allein bedingt zahlreiche Aenderungen in der bisherigen Verfaſſung. Die Frage der Präſidenkenwahl ſoll in engem Einvernehmen mit den politiſchen Führern der Slowakei und der Karpatho⸗Ukraine erfolgen. Die Vor⸗ ſitzenden der Regierungsparteien haben ſich bereits darüber geeinigt, daß nur ein einziger Kandidat aufgeſtellt und ein⸗ ſtimmig gewählt werden ſoll. Hingegen iſt weder über die Perſon der neuen Präſidenten der Republik noch über den Wahltermin eine Entſcheidung gefallen. Man nimmt an, daß die Wahl erſt nach dem vollendeten Umbau der Ver⸗ faſſung erfolgen wird. Der Miniſterwechſel in Bukareſt Neuer Kriegsminiſter ernannt.— Rumäniſche Aufrüſtung ſoll mit allen Mitteln vorangetrieben werden. Bukareſt, 15. Okt. General Ciuperca, bisher Komman⸗ dant des 3. Armeekorps, wurde zum Kriegsminiſter, und General Jacobici, bisher Kommandant des 2. Armeekorps, zum Rüſtungsminiſter ernannt. Damit iſt erneut ein eige⸗ nes Rüſtungsminiſterium geſchaffen worden, dem die Auf⸗ gabe geſtellt iſt, die rumäniſche Aufrüſtung mit allen Mit⸗ teln voranzutreiben. Dazu gehört: 1. Nachdrückliches Betrei⸗ ben der Ausrüſtung des Heeres, 2. Vereinheitlichung und Moderniſierung der Bewaffnung, 3. Organiſierung der Verkehrsmittel, 4. Verſorgung der Rüſtungsinduſtrie mit Rohſtoffen. 5 1 Miniſterwechſel hat ſeine Urſache in der Unzufrie⸗ denheit mit der Tätigkeit des bisherigen Unterſtaatsſekretärs für Rüſtungsfragen, General Glatz, der daraufhin zurück⸗ trat. Dadurch ſah ſich auch der bisherige Kriegsminiſter General Argeſchanu veranlaßt, ſeinen Rücktritt zu erklären. Die beiden neuen Generäle wurden vom König ſofort be⸗ ſtimmt. 3000 Verhaſtungen in Sofia Das Aktenkat auf den Generalſtabschef. Sofia, 14. Okt. Der Ausnahmezuſtand, der nach 14 Uhr auf Beſchluß des Miniſterrats für die Razzia am letzten Donnerstag über Sofig verhängt worden war, wurde in den Abendſtunden wieder aufgehoben. Sofia war während der ganzen Zeit blockiert. Polizeimannſchaften und hinzu⸗ ezogene Militärs riegelten die Ausfallſtraßen nach der Peppi hermetiſch ab, und ließen niemanden aus Sofia heraus. In der Stadt herrſchte vollkommene Verkehrsſtille. Nur Perſonen mit beſonderen Erlaubnisſcheinen, die in den allerſeltenſten Fällen bewilligt wurden, durften ſich frei auf den Straßen bewegen. An den Straßenecken ſtan⸗ den Polizei und Militär, letzteres mit aufgepflanztem Bajo⸗ nett und Stahlhelm. Zur ſelben Zeit wurden alle Telefon- all und innerhalb Sofia unterbunden, auch nach außer⸗ alb, und nach dem Ausland waren Ferngeſpräche geſperrt. Es handelte ſich um eine großangelegte Razzia, bei der die Polizei vom Militär unterſtützt wurde. Während des een Tages nahm die Polizei ſyſtematiſch Hausdurch⸗ uchungen vor. Sämtliche in Sofia anweſenden Perſonen mußten ſich ausweiſen. le Pe und kriminell zweifelhafte Elemente, desgleichen alle Perſonen, deren Ausweiſe ver⸗ dächtig waren, wurden in Haft genommen. Im ganzen ſind über 3000 Perſonen verhaftet worden, von denen 2000 freigelaſſen worden ſind, über 1000 Perſo⸗ nen ſind in der Propinz interniert worden. Unter den In⸗ ternierten ſind u. a. auch ſechs Linksabgeordnete des Par⸗ laments. Des weiteren befinden ſich unter den Internierten führende Perſönlichkeiten ehemaliger radikalmazedoniſcher Geheimorganiſationen, führende Perſönlichkeiten des Sweno⸗Kreiſes und linksgerichtete Journaliſten. Man dürfte wohl nicht fehlgehen, die Aktion mit dem Mord an dem Generalſtabschef Peeff in Verbindung zu bringen, da bis jetzt noch kein Licht in das Verbrechen ge⸗ bracht worden iſt. Der Mörder, der nach dem Attentat an General Peeff und deſſen Begleiter Major Stojanoff die Waffe gegen ſich ſelbſt richtete, iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen, ohne ein hinreichendes Geſtändnis gemacht zu ha⸗ ben. Bereits unmittelbar nach dem Attentat hatte die Po⸗ lizei umfangreiche Erhebungen zwecks Ermittlung der Auf⸗ traggeber des Täters ii elt jedoch ohne jeden Erfolg. Sollte es ſich bei dem Mord an General Peeff um ein po⸗ litiſches Attentat handeln, ſo hofft man, durch die Razzia Material in die Hände bekommen zu haben. Graf Cſaki in Rom Der Kabinektschef des ungariſchen Außenminiſters in der italieniſchen Haupkſtadt. Rom, 15. Okt. Graf Cſaki, der Kabinettschef des unga⸗ riſchen Außenminiſters, iſt am Freitag nachmiltag im Flug⸗ zeug in der ikalieniſchen Haup ſtadt eingekroffen. Lord Perth abermals bei Graf Ciano Rom, 15. Okt. Der engliſche Botſchafter Lord Per ih halte am Freitag nachmittag eine neue Unterredung mit dem italieniſchen Außſenminiſter Graf Ciano. 5 ** 1* 7 Die ſapaniſche Kriegführung Die Landung in der Bias-Bucht.— Maſſeneinſatz von Flugzeuggeſchwadern. 8 Schanghai, 14. Okt. Der japaniſche Sprecher gab am Freitag zum erſten Male genauere Einzelheiten über die Landung japaniſcher Truppen in der Bias⸗Bucht bekannt. Darnach erfolgte die Landung in der Aling⸗Bucht im weſt⸗ lichen, kiefen Einſchnitt der Bias⸗Bucht, auf einigen Karten auch Dumbell⸗Bucht genannt. Die Japaner ſtürmten ſofort die auf dem Tienſchwang⸗Berge gelegenen Forts, die nur 0 ſchwach beſetzt waren und ſofort genommen wurden. Dann gingen ſie nordweſtwärts an der Landſtraße vor und be⸗ ſetzten heute Tamſchui. Flieger ſichteten chineſiſche Truppen entlang danton⸗Bahn. Beſtimmte operative Abſichten diefer pen waren jedoch nicht erkennbar. Infolge des Feh⸗ lens chineſiſcher Gegenwehr können die japaniſchen Flieger⸗ angriffe ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. So griffen auch am Freitag wieder Maſſen von Luftgeſchwa⸗ dern die Eiſenbohnlinie ſowie die rückwärtigen chineſiſchen Verbindungen an. Die japaniſchen Truppen rücken jetzt in Richtung Kanton⸗Bahn und nordwärts gegen Waiyeung vor. Die Beſprechungen Bonnets mit den beiden letztgenann⸗ ten Diplomaten bezogen ſich, wie man in unterrichteten Kreiſen erfährt, augenſcheinlich auf die ſchwebende Frage i zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei. 17 Kein offizieller engliſcher Schritt Zu den zahlreichen Meldungen und Gerüchten über diplomatiſche Schritte Englands anläßlich der japaniſchen Aktionen in Südchina gab der Sprecher im ſapaniſchen Außenamt eine Erklärung Darnach habe ſich Englands Stellungnahme bisher ausſchließlich auf perſönlich ge⸗ äußerte Bedenken des engliſchen Botſchafters Eraigie dem ſtellvertretenden japaniſchen Außenminiſter Horinouchi ge⸗ genüber am 10 Oktober beſchränkt. Einen Tag vor Be⸗ kanntwerden des Vollzuges der japaniſchen Landung in Südching habe Botſchafter Craigie Horinouchi auf große Schwierigkeiten, in die Hongkong durch eventuelle militä⸗ riſche Maßnahmen in der Nähe ſeiner Grenzen geraten könne, aufmerkſam gemacht. Der engliſche Botſchafter habe auch auf große Ernährungsſchwierigkeiten, die für die Zi⸗ vilbevölkerung der Kronkolonie entſtehen könnten, hinge⸗ wieſen. Hongkong erhalte den größten Teil ſeiner Nah⸗ rungsmittel nämlich aus dem benachbarten chineſiſchen Ge⸗ biet. Amtliche Aeußerungen oder Warnungen von engliſcher Seite lägen nicht vor. Kurzmeldungen Agnes Straub im Auto verunglückt Nordhauſen, 15. Okt. Zwiſchen Erfurt und Nordhauſen verunglückte in der Nähe von Straußfurt die Schauſpiele⸗ rin Agnes Straub mit ihrem Kraftwagen. Frau Straub erlitt einen Armbruch und ſchwere Verletzungen am Kopf. Dr. Krieger, einer ihrer Mitfahrer, brach das rechte Bein. Die Verletzten wurden in das Städtiſche Krankenhaus in Erfurt eingeliefert. Beamten⸗Beſuch aus Italien Berlin, 14. Okt. In Auswirkung der dem Duce vom Reichsbeamtenführer Hermann Neef im Palazzo Venezia als Ausdruck der engen Zuſammenarbeit der beiden be⸗ freundeten Beamtenſchaften Deutſchlands und Italiens überreichten 100 Studienfreiplätze für italieniſche Beamte an deutſchen Verwaltungsakademien trafen 25 vom Sekre⸗ tär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Starace, beſtimmte leitende Beamte italieniſcher Stadtverwaltungen in Deutſchland ein..— Dieſe erſte Gruppe italieniſcher Beamter, die vom Er⸗ ſten Rat im italieniſchen Innenminiſterium, Graf Dr. Carlo Miſtruzzi, begleitet werden, ſind während ih⸗ res auf etwa drei Wochen bemeſſenen Aufenthalts im Reich Gäſte des Reichsbundes der deutſchen Beamten. Be⸗ vor ſie die für ſie eingerichteten Sondervorleſungen an der Verwaltungsakademie Berlin und daran anſchließend die Fachwiſſenſchaftliche Woche für Gemeindebeamte beſuchen werden, ſoll ihnen eine Fahrt durch das Reich einen Ein⸗ druck vom neuen Deutſchland vermitteln. Einem dreitägigen Aufenthalt in der Hauptſtadt der Bewegung wird ſich ein 521. von Nürnberg, Hamburg, Eſſen und Köln anſchlie⸗ en. Hinrichtungen wegen Landesverrats 8 Berlin, 14. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin keilt mik: z Am Freitag wurden die durch das Reichskriegsgericht zum Tode verurkeilten Landesverräter Franz Backes aus Trier und Joſef Baranek aus Ratibor hingerichtet. Backes war aus Geldgier und Vergnügungsſucht zu einem gefährlichen Spion geworden. Baranek hatte ſich aus Gewiſſenloſigkeit und Gebwinnſucht dem Nachrichtendienſt einer ausländiſchen Macht verkauft. Beide Verurteilte hat⸗ ten ihr verbrecheriſches Handwerk bedenken⸗ und hem⸗ mungslos über einen längeren Zeitraum hin ausgeübt. Sie haben nunmehr ihren Verrat mit dem Tode büßen müſſen.“ Prag. Um die Möglichkeit von Spekulationen und un⸗ erwünſchten Vermögensverſchiebungen einzuſchränken, hat die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung die Verfügung über Ka⸗ pitalsbeteiligungen eingeſchränkt. Paris. Der„Temps“ fordert erneut in ſeinem inner⸗ politiſchen Leitartikel die Auflöſung der Kammer und ſo⸗ fortige Neuwahlen. Verunglückter Ballonaufſtieg Warſchau, 14. Okt. Der in dem polniſchen Höhenkurort Zakopane am Fuße der Hohen Tatra geplante Aufſtieg des polniſchen Stratoſphärenballons iſt durch eine Kette widri⸗ ger Umſtände geſcheitert. Mit der Füllung des Bal⸗ lons, der in den erſten Morgenſtunden des Freitag aufſtei⸗ gen ſollte, wurde um 22 Uhr am Donnerstag abend begon⸗ nen. Gegen 3 Uhr morgens mußte man ſich entſchließen. wegen des immer heftiger werdenden Windes den Start aufzugeben Es wurde darauf mit der Entleerung der Ballonhülle begonnen. Dabei ereignete ſich eine Explo⸗ ſion, und ein Teil der Hülle ging in Flammen auf, Per⸗ ſonen kamen bei dem Unglücksfall nicht zu Schaden. Man vermutet, daß an der dem ſtarken Wind ausgeſetzten Bal⸗ lonhülle Reibungselektrizität entſtanden iſt und dann ein Funke das Füllgas zur Exploſion brachte. Die Beſchädi⸗ gung der Ballonhülle macht umfangreiche Ausbeſſerungs⸗ arbeiten notwendig, ſo daß mit einem neuen Aufſti des Ballons in dieſem Herbſt kaum mehr zu rechnen ſein dürfte. 9 . Nuud och au Geckenheimer Kerwe! Nach den fieberhaften Vorbereitungen der letzten Tage folgen nun die Feſttage der Kirchweihe. In der Familie iſt in Küche und Keller alles aufgeboten, um eine richtige Kerwe zu feiern. Aber auch unſere Wirte haben ſich dieſes Jahr wieder tüchtig eingedeckt. Wie aus dem heutigen Kirch⸗ weihanzeiger erſichtlich iſt, fehlt es an nichts, um allen Beſuchern und Kerwegäſten den Aufenthalt recht angenehm und ſchmackhaft zu machen. Aber auch für das Anterhalt⸗ ſame, iſt geſorgt, und an muſikaliſchen Darbietungen fehlt es nicht. Wir bikten alle Leſer und Leſerinnen, die Gaſtſtätten, die im heutigen Inſeratenteil zur Kirchweihe einladen, nach Möglichkeit zu berückſichtigen und mit einem Beſuch zu beehren. Der tanzluſtigen Jugend iſt reichlich Gelegenheit ge⸗ boten, das Tanzbein zu ſchwingen. Für die kleinere Jugend wird die Budenſtadt an den Planken der Tummelplatz werden. Zahlreiche Schau⸗ und Verkaufsbuden und eine Schiffſchaukel haben Aufſtellung genommen. Nur eines kann man licht glauben, daß das Karuſſel, das im Miltelpunkt für unſere Kleinen an der Kerwe ſteht, dieſes Jahr fehlt. Iſt noch zu wünſchen, daß der Wettergott ſein freundliches Geſicht aufſetzt, damit ſich auch recht zahlreiche Gäſte ein⸗ finden, denn ſo einen leckeren Kirchweihſchmaus gibt es nicht alle Tage und wird gerne angenommen. Den Geſchäften wünſchen wir über die Feſttage großen Betrieb und allen Leſerinnen und Leſern ein recht frohes Kirchweihfeſt. Filmſchan. Karl Bunje, der Schöpfer des Erfolgfilms„Der Etappen⸗ haſe“ hat einen neuen Soldatenfilm geſchaffen:„Musketier Meier III“, die Geſchichte einer Frontkameradſchaft. Es iſt der Film, der die heiteren Stunden des Weltkrieges ſchildert, um die Schwere und den Ernſt des gigantiſchen Ringens draußen an der Front ertragen zu können. Er ſchildert die Frontſoldaten, wie ſie wirklich waren, unverblü⸗ melt, wahr und echt. Musketier Meier III iſt der„unbekannbe Soldat“, wie er in jeder Kompagnie anzutrefſen war, der allein ſtand auf der Welt, der arme Teufel, der keine Liebesgabenpalete bekam, der keine Liebesbriefe erhielt, der nicht einmal wußte, was er mit ſeinem Urlaub anfangen ſollte. Aber ſeine Kameraden laſſen ihn nicht im Stich, ja ſie ſpielen ſogar ein wenig Schickſal mit ihm, ſodaß auch er zuletzt eine Heimat findet. Aber mehr darf nicht aus der Schule geplaudert werden, ſonſt würde man dem gelungenen Soldatenfilm ſeinen ganzen Reiz nehmen. Hier heißt es: kommen und ſehen, lachen und fröhlich ſein im Kreiſe der Frontkameraden.— Natürlich iſt die Beſetzung der Rollen erſtklaſſig. Den Meier III, genannt„Orje“, macht der Ber⸗ liner Komiker Rudi Godden, den Weſtfälinger macht Her⸗ mann Speelmans als Küchenbulle, den Hamburger macht Günther Lüders(bekannt als Etappenhaſe), den Bayer macht Beppo Brehm uſw. Zur erſten Oktoberſammlung Am kommenden Sonntag hat die DAF. die erſte Oklo⸗ berſammlung für das WSW. durchzuführen. An alle ſchaf⸗ fenden Volksgenoſſen im Betrieb, im Handel und im Gewerbe des Gaues Baden richte ich die Bitke, das Winterhilfswerk durch eine Spende ſo zu fördern, wie es der Führer anläß⸗ lich der Eröffnung des WH W. in Berlin ausgeſprochen hat. Die Betreuung der Volksgenoſſen aus der Oſtmark ſowie der in das Reich heimgekehrten Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen aus dem Sudetenland zeigt, daß das WSW. weit über den bisherigen Rahmen hinaus geltende Verpflich⸗ tungen übernehmen muß, die es jedoch nur erfüllen kann, wenn unſer Volk in allen ſeinen Teilen der Parole des Füh⸗ rers Folge leiſtet. i Am 15. und 16. Oktober werden Betriebsführer und walter der DAF. unter dem Motto„Schaffende ſammeln — Schaffende geben“ Euch für Spenden auffordern. Gebt ihnen und bemeſſet Eure Gabe nach der Größe unfſerer Zeit. Dr. Roth, Gauobmann der DA. Alemanniſche Kulturtagung in Freiburg. Ol Lörrach. Auf der diesjährigen alemanniſchen Kultur⸗ tagung, die in den Tagen vom 11. bis 13. November in Die Weinleſe an der Bergſtraße In den meiſten Dörfern und Weinſtädtchen an der Berg⸗ ſtraße wurde zu Beginn dieſer Woche mit der Leſe der An⸗ fang gemacht. Wenn auch die Ernte mengenmäßig nicht ganz zufriedenſtellte, ſo iſt doch die Qualität der Trauben eine Freiburg ſtattfindet, wird im Mittelpunkt der Veranſtaltung die Feſtrede von Hermann Burte über Emil Gött ſtehen. Zu dieſer Tagung wird auch der zweite Band des aleman⸗ niſchen Jahrbuches erſcheinen, der unter dem Grundgedan⸗ ken„Volkstum und Reich“ ſtehen wird. d. Heidelberg.(Lebensmüder Jün gling.) Ein —— Wintervorträge in der Mannheimer Kunſthalle. In der Städtiſchen Kunſthalle dieſem Kunſt einführen, wie es Brueghel, Rubens, van Dyck, brandt, Vermeer und Ruisdael ern⸗ und Vollsleben, Geſellſchaftsbild tragsabende werden dann vom in die Plaſtik, die Baukunſt, das Kunſthandwerk, die Theater⸗ und Feſtgeſtaltung und die Muſikkultur des deutſchen Barock dienen. Gerade in Mann⸗ heim iſt man durch die vielfach vorhandenen Barockbauten Kunſterzeugniſſe des Barock entſprechend vor⸗ Darbietungen gern wahrnehmen. Barockkirchen findet man ja in der Mann⸗ und ſonſtigen bereitet und wird dieſe Eine der ſchönſten heimer Jeſuitenkirche. Jüdiſche Reiſepäſſe Vom Poltzeipräſident geht uns folgende amtliche Notiz zu: Reichsminiſters des Innern vom deutſchen Reiſepäſſe von Juden, die ſich im Reichsgebiet aufhalten, Zur Ablieferung der Reiſepäſſe iſt Friſt bis 21. 10 1938 geſetzt. Die in Händen von hier wohnhaften Juden befindlichen gleichgültig ausgeſtellt ſind, ſind daher in der den 17. Oktober bis einſchließlich Freitag, den 2 1. Oktober 1938 während der üblichen Schalterſtunden dem Paßamt im Polizeipräsidium, L 6, 1, Strafvermeiden abzugeben. Durch Verordnung des 5. 10. ds. Irs. ſind alle deutſchen Reiſepäſſe, auf ber befinden, haben ihre Roiſe pä Einreiſe in das Reichsgebiet Achtzehnjähriger in Winter 16 Vortragsabende in das Weſen deutſcher durch aus der Landſchaft, im Porträt und im dargeſtellt worden iſt. Je zwei weitere Vor⸗ ſſe zwei Wochen nach ihrer Mannheim werden in Oechsle feſtgeſtellt, die großen Niederländer Brouwer, Frans Hals, Rem⸗ durch Bilder aus dem Bau⸗ 5. Januar an der Einführung die Malerei, die Gartenkunſt, eine Erleichterung Lebensjahr, nun, daß dieſ werden eingezogen. bewilligen ſind, für ungültig erklärt worden. von welcher Behörde ſie Zeit vom Montag, durchgeführt. Die Gebühren 5 6, 1, Zimmer 21, Juden, die ſich im Ausland Abteilung für abzugeben. Amtliche Bekanntmachungen der Etadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 5 15. Oktober 1938: die Gebäude⸗ ſonderſteuer u. Grundſteuer, Rate für Oktober 1938. 15. Oktober 1938: die Hunde⸗ ſteuer, 3. Drittel für 1938. 20. Oktober 1938: die Gemeinde⸗ bierſteuer für September 1938. 20. Oktober 1938: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für September 1938. 20. Oktober 1938: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer 20. Oktober 1938: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert, Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ Reitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 b. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 8 Tanzschule Hammer Mm. ⸗Seckenheim/ Aobernerstr. 31. Kursbeginn am 25. Okt., abends 8.30 Uhr im Saale Zum Löwen“. Anmeldungen erbeten. Einzelunterricht jederzeit. Wehrmacht Ermäßigung. NKlichen nat. lackiert und Schleiflack Wohnzimmer in Nußbaum und Eiche (gute Facharbeit) liefert preiswert Möbelhaus Hauck Schreinerei. recht annehmbare, und die erſten Moſtgewichte laſſen einen anſtändigen Wein erhoffen. So wurden in Lützelſachſen und Schriesheim Moſtgewichte von 71—75 Grad nach ö in Heppenheim waren es 70—75 Grad und in Bensheim bei den Frühleſen 65—78 Grad. Die diesjährige Leſe geht etwas langſamer vonſtatten, da es in manchen Orten an Arbeitskräften fehlt. Der warme und ſonnige September und die milden Temperaturen an⸗ fangs Oktober haben dem Wein gut getan. — Frauen- und Kinderzulage für Schwerbeſchädigte. Der Reichsarbeitsminiſter hat die Verſorgungsämter ermächtigt, l zugunſten der Schwerbeſchädigten einzu⸗ führen. Bisher erhielten verwitwete und ihnen gleichgeſtellte Schwerbeſchädigte die Frauenzulac ſorgungsgeſetz und die verlängerte dees bis zum 21. oweit die Berufsausbildung vorher nicht be⸗ endet iſt, nur auf beſonderen Antrag. Der Miniſter beſtimmt Zulagen ohne Antrag, von amtswegen zu wenn aus den Verſorgungsakten einwand⸗ frei hervorgeht, daß die Vorausſetzungen hierfür vorliegen. e nach dem Reichsver⸗ Arbeitswoche für Verkehrs- und Tariffragen. In Gegenſatz zur betriebswirtſchaftlichen Arbeitswoche der DAF, die aus zwingenden Gründen verſchoben werden mußte, wird die Arbeitswoche für Verkehrs⸗ und Tariffra⸗ gen vom 24. bis 29. Oktober in Mannheim beſtimmt für dieſe für Betriebsführer und leitende Mitarbeiter vorgeſehene Arbeitswoche beträgt einſchließlich erſtklaſſiger Unterbringung und Verpflegung 35 Mark. Nähere Auskunft bei den Kreiswaltungen der DAF. Anmeldungen ſind an die DA, Gauwaltung Baden, Berufserziehung Karlsruhe, Ritterſtraße 3, zu richten. und Betriebsführung, Handſchuhsheim verſuchte ſich aus unbe⸗ kanntem Grunde mit Leuchtgas das Leben zu nehmen. Als man ihn fand, gab er noch Lebenszeichen von ſich. Er liegt in faſt hoffnungsloſem Zuſtande im Krankenhauſe. Zugzuſammenſtoß.— Nur Leichtverletzte. () Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Freitag 8.43 Uhr ſtieß der von Neckarelz nach Jagſtfeld fahrende Perſonenzug 3785 auf der eingleiſigen Strecke zwi⸗ ſchen Offenau und Jagſtfeld mit einer von Jagſt⸗ feld kommenden Leerlokomotive zuſammen. Durch den Auf⸗ ſtoß wurden zwanzig Reiſende und fünf Eiſenbahnbedienſtete unerheblich verletzt. Der Zugverkehr zwiſchen Offenau und Jagſtfeld wurde für etwa drei Stunden unterbrochen, und ſo mußte der Verkehr durch Kraftwagen aufrechterhalten wer⸗ den. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang Kirche. 18. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für die evang. Gemeinden des Sudetenlandes. 9.30 Ahr Hauptgottesdienſt. Vikar Walter. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Walter. 13 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Vikar Walter. 14—14.30 Uhr Bücherausgabe. Dienstag 20 Uhr: Nähabend des evang. Frauenbundes. Donnerstag 18 Uhr: Weibl. Gemeindejugend II. 20 Uhr Kirchenchorprobe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Kirchweihfeſt. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. N 5 Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe.— 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr feierlicher Hauptgottesdienſt vor ausgeſetztem Allerheiligſten und Segen. b Berſammlungs ( ³¹ BAA · w AA Liedertafel. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Kleingärtnerverein. Heute abend von 7—9 Uhr Kaſſen⸗ und Geſchäftsſtunden.— Die Beleimung der Bäume nimmt Gartenfreund Freund vor. Fußballpereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen findet auf hieſigem Platze das fällige Ver⸗ bandsſpiel gegen Brühl ſtatt. 3 Ahr 1. Mannſchaft; 1.15 Uhr 2. Mannſchaft 9 Ahr 1. Jugend— Waldhof 10 Uhr 2. Jugend— Waldhof In Mannheim(Herzogenriedpark) 8.45 Uhr 3. Mannſchaft— VfR. Zum Beſuch ladet ein Abfahrt 7.45 Uhr. Die Leitung. Turnerbund Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Sonntag nachmittag 3 Uhr im Wörtel Handball- Ver bandsspiel Tbd.„Jahn“. 1— Tv. Brühl 1 Zum Beſuche ladet freundlich ein Tabalpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Die Proben für die diesjährigen Sandblätter müſſen am Dienstag, den 18. ds. Mts., vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr im„Deutſchen Hof“ aufgelegt werden. Der Auslegungstermin iſt genau einzuhalten. Die Anhänger von den Grumpen ſind ebenfalls mitzubringen. Gammel⸗Anzeiger Ar für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Wir benötigen ein größeres Quantum 5 gutſortierte, gelbfleiſchige Speiſekartoffeln. Anmeldungen müſſen ſofort in unſerem Lager gemacht werden, woſelbſt auch über die Lieferung nähere Auskunft erteilt wird. Zugleich geben wir bekannt, daß unſere Trockenanlage vorausſichtlich vor Dezember nicht in Betrieb genommen werden kann. Wir empfehlen daher, die zur Trocknung be⸗ 58 empfindlich! Wir vertragen es nicht, Wenn man ons ins warme Wasser steckt, reibt, Wringt oder gar qofhängt. Aber schön und frisch bleiben unsere Far- ben und onser zartes Sewebe, Wenn man uns in kalter Persil-Lauge leicht durchwäscht und in klarem Wasser nach- spölt. Das ist so einfach, daß jedes Kind es machen kann! s Auch lhre zar- ten Sachen gqus Wolle, Seide, Kunstseide oder modernen Mischgeweben IxxxxxxxxxA dude s sss 777 aufen. Muster Bettiedern ane la peh, Qual. dopp.gewasch. u. entkeimt Jos. Christl Nachf. Cham 146 Bay. Wald 5 ſtimmten Kartoffel vorläufig einzulagern. Eine schöner wie dlie andlere Sind Küchen aus dern 8 5 555 2„ g 4 2. 5 2 9. —. N „Kalender. . — 7 5 m Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und ö 0 den Waſſers gut verrührt. Kindern gebe man die Hälfte. erſcheinungen gern wieder anwenden. Laſſen Sie ſich nicht erſt no ileuellluuis bei Erl ubliucq, gnhegelo.lus: 9 trinke kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen göſſel Kloſte g 5 ucker mit etwa der doppelten Menge Wer dieſes ausgezeichnete Mittel erprobte, wird es bei Erkältungs⸗ ein⸗ al von einem Anfall überraſchen, ſondern kaufen Sie noch heute Kloſter⸗ au⸗Meliſſengeiſt. Sie erhalten ihn in der blauen Originalpackung mit den * bb Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu 2,80, 1,65 u. 0,90 Mkr ooCcoCoCoTTGTPTGTGTGT0TꝙTGT0TꝙTdw'r Fir Schwerhörige rü Slemens-Dhoncphere. Vieltausendfach bewährt.— Elektrische Hörapparate mit reinster Sprachwiedergabe, für jeden Grad von Schwerhörigkeit. Unauffällig im Tragen. Neu!] Kuncchenleitungsbörer. Unser langjähriger Sachverständiger zeigt unverbindlich die neuesten Modelle am Dienstag, den 18. Oktober und Mittwoch, den 19. Oktober 1938 im Siemenshaus, Mannheim, N 7, 18. Sſemens-Nefniger-Werke A.-G., Frankfurt a. M., Kaiserstr. 60. —.—8 Die Spielleitung. freuen sich, Wenn sie persilgepflegt sind! 5 P2093 2%%ͤͤͤ˖ũn.. 11 DDr rr Zur Kirchweihe empfehle: ö Pfälzer Weine een u in Flaschen Moselweine u Faches Apfelsaft, Kirschwasser Zwetschgenwasser, Liköre Wilhelm Sponagel, Brennerei und Weinhandlung. f e N 7, 6 Kunststraße Bequemes, behagliches Leben mit neuen 8 efen Eisenhandlung Rath. Mitschaft Zum tern Kirchweihe im„Schloß“ in Seckenheim Wir 5 Kirchweih-Sonntag und Kirchweih-Montag 7 K 1 U 15 Ueber die Kirchweihtage CC„„ VVVVCß5 Ulm AlSernO gutbesetzte Aumumunuuuuuuunmemeeeeeeeeen Tanz- Musik eutbesetzte Es spielt die Bauern-Kapelle Claus Schmitt bekannt durch den Reichssender Stuttgart Tanzmusik Kirchweih-Montag großes Frühschoppen- Konzert uummnummmmmlumumummmnnmumn Ueber die Kirchweihtage Stimmung öffentliche Humor! 7 5 Ia. 1 au- iu sil Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Es spielt unsere N e a beliebte ff. Pfisterer-Bräu/ Prima Weine 5 5 110 er Kapelle Gute Küche. Es ladet freundlichst ein Aahlauauaaadauaacaalddadda aal Wilhelm Raufelder Wtw. Kirchweih-Montag Früh schoppen a Es ladet freundlichst ein Aclum SHropp. Es ladet freundlichst ein Albert Mads u. Frau. 1* 11 i 8 Wirtschaft Zum goldenen Hirsch Virischaſl Zum Reichsad ler“ Virischaſt„Sum Bad. Hof 45 Ueber die Kirchweihe 77. An 1 Kir chweih-Tagen: gut besetzte Heber die m Lokal großes 2 9 0 3 5 Stimmungs- Konzert Tun 4 Musil. N N 5 8 Kirchweih-Sonntag ab 7 Uhr im Saal 5 f 0 M K 1 NM 5 K Vorzügliche Küche 5 N 2 Z- 181 . 5 adeendendcaddaddnddadandadddaddandnmdadod 8 ff. Pfisterer-Bra Ia. Pfälzer Wei n 3112 181 8 e 1 Ribehen 5 Reine Weine Gute Küche Kirchweih-Montag ab 9 Uhr RKirchereili-Mönt es ee b 10 Lr 2 rübschoppen-Konzert.. Prüft i Für prima Speisen und Getränke ist bestens gesorgt Frühschoppen-Konzert... Es ladet freundlichst ein Friedrich Schmitt. Es ladet freundlichst ein Es ladet freundlichst ein Otto Burn. K. Zuingenberger u. Frau. eee eee een Lieu Mumme 5 28 Café Nestaurant um Deulschen go wi rSOCHAFET, ZUR TUNRNH ALLEE e 1 8 Anläßlich des Kirchweihfestes g 5„ZUINI LO EN 8 gutbesetzte 8 8 8 8 f 5 Ueber die Kirchweih-Tage Tanz- Musik i gacbesctetes g 5 Montag: 5 5 7 06 5 8 8 Frühscheppen- Konzert. 8 8 Jan relle ter 8 8 Für gute Speisen und Getränke 8 8 Montag 5 8 ist bestens gesorgt. 8 f Frühschoppen-Konzert. g S Es ladet freundlichst ein—— 5 8 5 Frau Valt. Kunzelmann Wtw. S 5 Es ladlet ein Adolf Seits. 1 Aae Slnmemmmemunmumumummmmnmmmummnpnmummpmnnmndmbnmum s Wirtschaft„Zur Rapelle. Kirchweih-Sonntag und Montag großes Wirtschaft und Metzgerei Zum Babnhof, Seckenheim-Sfafion Ueber die Kirchweihe Stimmungskonzert Stimmunes konzert eswe a dene Neun 217 Ai unter Mitwirkung des bekannten Komikers Schmidt. ab 3 Uhr nachm. gutbesetzte Kirchweih-Montag? Uhr Montag Vormittag ab 10 Uhr Frühschoppen Konzert. groger Frühschoppen. 8 5 5 5 ff. Pfisterer-Bräu/ Prima Weine/ Gute Küche Es ladet freundlichst ein Emil Marzenell u. Frau. Ei Schlächterei Bekannt gute Küche/ ff. Weine/ Pfisterer-Bräu. Eisene Schlächterei. f Es ladet freundlichst ein Zum Besuche ladet freundlichst ein 7 Frau Deniel Kern Wtw.—— gustuv Schilling u. Frau. JFC—!.......—— Wich 0 Ocz Wire„ deter Zum Neckartal“ 5 Ueber die Kirchweihtage“ 20 R PFALZ 9„LU 1 LINDE“ Kirchweih-Sonntag und Montag a 5 1 5 e Ueber die beiden Kirchweih-Tage ö großes großes 5 Aufenthalt Künstler Konzert eaten e Aer Künstler Konzert Es laden freundlichst ein ab 4 Uhr mittags und abends 8 Uhr (erstklassige Humoristen-Truppe). 5 jeweils ster Neudeck 5 NM 1 88 5 8 5 9 Au 0 Heinz Windeck, ontag Vormittag 2B. l der Musikal-Komiker 75 75(Alles andere in Butter) 5 5 5 55 Frühschoppen-Konzert. ff mit seiner lustigen Künstler-Schar. Für prima Speisen und Getränke ö Gasthaus 9 Hierzu ladet freundlichst ein f Humor!— Stimmung! Georg Bauer Ul. Frau. Montag: Frühschoppen-Konzert. 5 1 Es ladet freundlichst ein ist bestens gesorgt. ö P FAL Z E. 2 H O E Es ladet freundlichst ein ugust Vogler. Mkolaus 3 5 2— 0 Wir en U— ui zum Kirchweihfest 1 cafe betluglaf nun Ueber die Hirchweihtage ö unser bekanntes Lokal. 715 E Ueber die Kirchweihe beiden Hirchweihtase Vorzügliche Speisen aller Art r 1 gemütlicher Aufentha. Pfisterer-Bräu/ Prima 1 ö Reichh. Speisekarte(Wild und Geilügel) geinüllieſe, Huſenthall ge mülliolier Huſenſliall bei prima Speisen sotie Pfdilzer- und fte im Cf Schladt. nun Unmum 8. Bringe besonders mein prima Speiseeis f Es ladet freundlichst ein 5 empfehlende Erinnerung. Jakob Nöll U. 3 au. 0 Es ladet freundlichst ein F. Berlinghof. 8 Cafe 8 Weinle. —. ̃—5˙Ü᷑[inni! un ben eee e ee eee umu 1 1 ummmmu nme mum e e ddrcerdercppecerdteeeddteepepdteeddrer itte