N innennnnnunnemumnenennneunneeeneeunemurneuneenteeeneeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeneeeee . 535 ..—— . plan mit der Auswertung techniſcher und chemiſcher Er⸗ Nr. 248 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 22. Oktober 1938 Luftpoſt über den Nordatlantik um regelmäßigen Verkehr fehlt nur die amerikaniſche N Ace— 50 Verſuchsflüge. Berlin, 22. Oktober. Mit dem Rekordflug des Blohm u. Voß⸗Flugzeuges HA 139 B„Nordſtern“ von Amerika nach Europa am 19. Oktober 1938 hat die deutſche Lufthanſa ihren diesjährigen lanmäßigen Nordatlantikflugverkehr erfolgreich abgeſchloſ⸗ 8. Insgeſamt wurden von der Lufthanſa bis zum heuti⸗ gen Tage 50 durchgehende Flüge allein über den Nord⸗ atlantik ausgeführt. Schon damit hat der deutſche Luftver⸗ kehr rein zahlenmäßig bewieſen, daß techniſch und organi⸗ ſatoriſch alle Fragen, die mit dieſer ſchwierigſten aller Luftverkehrsſtrecken verbunden waren, gelöſt worden ſind. Die ſchrittweiſe durchgeführte Entwicklung des deutſchen Nordatlantikflugverkehrs geht bis auf das Jahr 1929 zu⸗ rück, als die Lufthanſa von Bord der Dampfer„Bremen“ und„Europa“ aus ihre Schleudervorausflüge aufnahm, die bis 1935 durchgeführt wurden. Die planmäßigen Nord⸗ atlantikerkundungsflüge des Jahres 1936 wurden in der Zeit vom 11. September bis 18. Oktober ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall ausgeführt. Die Reiſedauer zwiſchen Horta und Newyork ſchwankte zwiſchen 22 Stunden 12 Minuten und 13 Stunden 32 Minuten. Die mittlere Reiſegeſchwindigkeit auf allen dieſen Flügen betrug in Oſtweſt⸗Richtung 192 Stundenkilometer, in Weſtoſt⸗Richtung 216 Stundenkilo⸗ meter. Im Jahre 1937 wurde für die Zeit vom 13. Auguſt bis 22. November eine zweite Verſuchsreihe mit 14 Nord⸗ atlantikflügen angeſetzt und ebenſo regelmäßig durchge⸗ führt. Auf Grund der Erkenntnis des Jahres 1936 wurden alle Flüge im Jahre 1937 auf der Strecke Horta—-Newyork durchgeführt, da es ſich gezeigt hatte, daß der nördlichere Kurs nur in günſtigen Jahreszeiten Vorteile zu bieten ver⸗ mag Im Jahre 1937 wurden insgeſamt 70 925 Kilometer über dem Nordatlantik geflogen. Die längſte Reiſezeit zwi⸗ ſchen Horta und Newyork betrug 19 Stunden 5 Minuten, die kürzeſte 14 Stunden 35 Minuten, während der Durch⸗ ſchnitt 16 Stunden 33 Minuten betrug. In umgekehrter Richtung, das heißt für die Strecke Newyork— Horta, lagen die Zeiten 16 Stunden 38 Minuten und 14 Stunden 10 Mi⸗ nuten. Der Durchſchnitt betrug hier 15 Stunden 25 Minu⸗ ten, Die günſtigen Ergebniſſe des Jahres 1937 ließen die Deutſche Lufthanſa zu dem Schluß kommen, daß der Auf⸗ nahme eines regelmäßigen Luftverkehrs zwiſchen Deutſch⸗ land und den Vereinigten Staaten nichts mehr im Wege ſtehe. Leider gelang es jedoch nicht, von der amerikani⸗ ſchen Regierung die für einen Poſtverkehr nach den Ver⸗ einigten Staaten erforderliche Genehmigung der Poſtbe⸗ örderung zu erhalten. Aus dieſem Grunde war die Deut⸗ che Lufthanſa im Jahre 1938 gezwungen, ihren planmäßi⸗ gen Verkehr über den Nordatlantik ohne jede Ladung durchzuführen. Das Geſamtergebnis des deutſchen Luftverkehrs über den Nordatlantik iſt 50 Flüge über insgeſamt 250 362 Ki⸗ lometer. Hinzuzuzählen ſind die Vorausflüge von 1929 bis 1935. In dieſen Jahren wurden 198 Teilflüge, auf denen bereits Poſt mitgenommen wurde, ausgeführt, wobei 198 972 Kilometer zurückgelegt wurden. Rechnet man die über den Südatlantik ausgeführten Poſtflüge— es ſind Denau 400— mit bei denen 1220 000 Kilometer über den Südatlantik zurückgelegt wurden, dann hat die Lufthansa bis heute genau 1 669 334 Kilometer oder 1 Million Meilen über den Atlantik geflogen. Das Ergebnis der geſamten Entwicklung des Nord⸗ atlantikluftverkehrs beweiſt, wie richtig der ſchrittweiſe Aufbau war. Die von der Deutſchen Lufthanſa angewen⸗ dete Planmäßigkeit in organiſatoriſcher und techniſcher Hin⸗ 9977 hätte es ermöglicht, daß wir ſchon in dieſem Jahre einen urchgehenden Luftpoſtverkehr über den Nordatlantik hät⸗ ten ausführen können, wenn, wie bereits betont wurde, die amerikaniſche Poſtbehörde die erforderliche Genehmi⸗ gung erteilt hätte. Da das leider nicht der Fall war und die Deutſche Lufthanſa andererſeits aber auch nicht unun⸗ terbrochen das ganze Jahr hindurch Leerflüge zwiſchen Europa und Amerika durchführen kann, muß es mit den bisher insgeſamt 50 Nordatlantikflügen vorläufig ſein Be⸗ wenden haben. Die Lufthanſa hat unter Berückſichtigung der praktiſchen Erfahrungen im Südatlantif und Zuladefähigkeit der Blohm u. Voß⸗Flugzeuge über 70 500 Tonnenkilometer an⸗ geboten oder 14000 Kilogramm Poſt über den Nord- atlantik e können. Das wären, anders ausgedrückt, 2 800 000 Luftpoſtbriefe, die in höchſtens 35 Stunden zwi⸗ ſchen Deutſchland und Nordamerika hätten reiſen können. Durchſtoß durch das Alpenmaſſiv Aukobahnbau in der Oſtmark und im Sudekenland.— Von Klagenfurt nach München in 37 Stunden. Hamburg, 21. Okt. Die vom Gauamt für Technik der NSA Hamburg in den Tagen vom 20. bis 22. Oktober veranſtaltete Tagung der Technik wurde mit einer Groß⸗ kundgebung eröffnet. Der Reichsſchulungswalter des NS⸗ Bundes Deutſcher Techniker, Reichshauptſtellenleiter Emil Maier⸗Born behandelte in dem erſten 5 der Tagung die Zuſammenhänge von Politik und Technik. Die unge⸗ heure Entwicklung der Technik in der heutigen Zeit ſei im⸗ mer beſtimmender für das politiſche Leben der Völker ge⸗ worden. Reichsamtsleiter Prof. Dr. Todt knüpfte an die Aus⸗ führungen ſeines Vorredners an. Der ganze Vierjahres⸗ findungen könne als politiſche Eroberung angeſehen wer⸗ den. Prof. Todt ging dann auf ſein Sondergebiet, den Stra⸗ ßenbau, ein und behandelte weiterhin die Reichsautobah⸗ nen und ihre Bedeutung. Im Jahre 1933 hätten die Bau⸗ maßnahmen zunächſt der Behebung der Arbeitsloſigkeit ge⸗ dient. Heute ſei die große geſchichkliche und politif e Be⸗ deutung der Autobahnen unbeſtritten. 2300 km Reichs⸗ autobahnen ſeien bis heute für den Verkehr fertiggeſtellt. Weitere 300 km ſeien Anfang November fertig. Um die Jahreswende würde der 3000. Kilometer fertiggeſtellt ſein. Der Redner ſkizzierte dann die Reichsautobahnſtrecke im einzelnen, deren längſte mit 900 km von der Oſtſee bis zu den Alpen reicht Sie geht von Stettin über Berlin, Leipzig und Nürnberg nach Salzburg und wird zum Jahresende für den Verkehr frei. In der Oſtmark ſeien alle Verkehrslinien nach Wien ausgerichtet geweſen. Bis jetzt habe man von der Steiermark und Kärnten nach München eine 700 km nur etwa 250 km betrage. Ein beabſichtigter Durchſtoß durch das Alpenmaſſiv mittels zweier ſieben bezw. acht Kilometer langer Tunnels werde eine Fahrzeit von 3½ Stunden von Klagenfurt nach München ermöglichen. Auch im Sudetenland, wo es an Querverbindun⸗ gen fehle und alle Straßen von Prag aus radial zu den Grenzen liefen, werde ſofort eingegriffen, um das Reich mit ſeinem neuen Gau zu verbinden. Die Bedeutung der Reichsautobahnen gehe ſchon aus der Verkehrsſtatiſtik hervor. Die vorhandenen Benützer⸗ zahlen ſeien durchweg höher, als urſprünglich angenommen worden ſei. Reichsautobahn Oberrhein Schwabenland Bevorſtehende Eröffnung wichtiger Teilſtrecken. In wenigen Wochen wird die Geſamt⸗Autobahn⸗Strecke Alm— Stuttgart Pforzheim— Karlsruhe in Betrieb genommen werden können, nachdem von Stutt⸗ gart⸗Südweſt aus die Autobahn in Richtung Ulm bis Lim⸗ bach in Bayern auf eine Länge von 112 km ſeit November 1937 im öffentlichen Verkehr ſteht. Die 145 km lange Linie der Autobahn Karlsruhe— München wird nach ihrer endgültigen Fertigſtellung unſtreitig zu dem landſchaftlich Schönſten und zu dem Abwechflungsreichſten gehören, was in Süddeutſchland dem Autofahrer geboten werden kann. Hiervon konnte ſich eine größere Anzahl württember⸗ 19 5 und badiſcher Schriftleiter überzeugen, die auf Ein⸗ adung des Generalinſpektors Dr. Todt vor einigen Tagen eine Beſichtigungsfahrt über die Linie von Ulm nach Karlsruhe und dabei auch über diejenigen Strecken unternehmen, die augenblicklich der Fertigſtellung entgegen⸗ gehen. Da auf der Linien⸗Führung von Ulm bis Karlsruhe von den beiden Fahrbahnen zum mindeſten eine fertiggeſtellt iſt— mit Ausnahme einer ganz kleinen Strecke an der Wet⸗ tersbachbrücke in der Nähe von Wolfahrtsweier bei Karls⸗ ruhe— ſo konnte die ganze Beſichtigungsfahrt auf der Autobahn erfolgen. Weit mehr als die über die Geißlinger Steige führende Eiſenbahn erſchließt die Autobahn die Schön⸗ heiten der Rauhen Alb. Von Ulm, wo wir am Bahnhof die Autobuſſe beſtiegen, erreicht man ſehr bald den höchſten Punkt der dem Weſten zuführenden Autobahn mit 781 m über dem Meer, durch eine Fahnenſtange gekennzeichnet, und erlebt von da ab dann die herrliche Abfahrt der Rhein⸗ ebene zu. Der Autoführer, der es nicht übermäßig eilig hat, wird nicht verſäumen, am Drackenheimerhang auszuſteigen, um dort von einer beſonders erbauten Plattform aus ein Landſchaftsbild von großer Schönheit in ſich aufzunehmen. In ihrer kurvenreichen Abfahrt iſt die Autobahn ganz ein⸗ zigartig der Landſchaft angepaßt. Das Bild vom Dracken⸗ heimerhang aus iſt ein Muſterbeiſpiel für eine Landſchafts⸗ geſtaltung größten Stils. Die Autobahn iſt dort noch„ein⸗ leiſig“, da die dem aufwärtsfahrenden Wagen angewieſene Fahrbahn durch einen 360 m langen Tunnel führend, noch im Bau iſt, der wohl noch ein Jahr bis zur Fertigſtellung in Anſpruch nehmen wird. Vom Drackenheimerhang aus geht es dann mit 7 Prozent Gefälle bei Aichelberg über einen 940 m langen Viadukt und bald danach beginnt die neue Strecke über Stuttgart⸗Weſt— Heims⸗ heim— Pforzheim— Karlsruhe und von Stutt⸗ gart⸗Weſt abzweigend über Ludwigsburg nach Heilbronn. Wir beſichtigten vor allem eingehend die Rohrbach⸗ brücke, ein beſonders intereſſantes Großbauwerk in Eiſen⸗ betonkonſtruktion, während ein großer Teil der übrigen auf der neuen Strecke ausgeführten Brücken Naturſteinver⸗ kleidung und dadurch eine beſonders ſchöne Anpaſſung an die Landſchaft erfahren hat. Nicht weit von der Stelle, an der die Autobahn nach Ludwigsburg— Heilbronn abbiegt und damit die Verbindung Würzburg— Kaſſel— Hannover— Hamburg herſtellt, hielten wir Mittagsraſt. Beim Dörfchen Eltingen ſteht ein Reichsautobahnlager, in dem etwa 200 der beim Bau beſchäftigten Arbeiter ihre Wohnung haben. Das Lager iſt in der Art der Arbeitsdienſtlager erſtellt und ein⸗ gerichtet, inmitten von Raſen und Blumenbeete. Uns wurde das gleiche Mittageſſen vorgeſetzt, das auch die Arbeiter er⸗ hielten; es war vorzüglich, und wir konnten verſtehen, daß viele Neichsautobahnarbeiter dieſe Lager bevorzugen, in denen 1 nicht nur angenehm, ſondern auch billig und trefflich ben. Am Nachmittag fuhren wir dann von hier noch eine Strecke auf der neuen Bahn nach Ludwigsburg— Heilbronn. Von der verkehrstechniſch beſonders intereſſan⸗ ten Gabelung der beiden Autobahnen, einmal in Richtung Heilbronn, dann in Richtung Pforzheim, erreicht man ſehr bald den Engelberg⸗Tunnel. Die beiden getrennt liegenden Tunnelröhren ſind 300 m lang und haben eine eigenartige, je ſeitlich der Tunnelwand geführte Tages⸗ und Nachtbeleuchtung. Die Lampen ſind ſo eingebaut, daß ein möglichſt blendungsfreies Flutlicht Tun⸗ nelwandung und Fahrbahn beſtreicht. Kurz nach dem Tun⸗ nel erreicht man die 150 m lange Beutenbachbrücke. Von dieſer Stelle an ging unſere Fahrt wieder zurück, wir bahn führt hier durch den Hagenſchieß, anſchließend über den Abſtieg ins Enztal mit ſtark wechſelnden Ge⸗ fällsverhältniſſen. Zwiſchen Eutingen und Niefern wird die Enz überquert. Bekannt iſt ſchon, daß die Auto⸗ bahn in Pforzheim⸗Oſt und Pforzheim⸗Weſt vorläufig endet, da die Strecke weſtlich von Pforzheim über die Kämpfel⸗ bachbrücke— die Autobahn überquert hier kurz vor dem Weſtausgang des Iſpringer⸗Tunnels mit einem großen Brük⸗ kenbauwerk die Reichsbahn— noch mindeſtens ein Jahr Bauzeit in Anſpruch nehmen. Der Autofahrer muß alſo vor⸗ läufig noch ſeinen Weg durch die Goldſtadt hindurch nehmen. Auch der letzte Teil der neuen Autobahn in der zügigen Verbindung Schwabenland— Oberrhein iſt landſchaftlich überaus anziehend. Er geht wiederum durch herrliche Wal⸗ dungen. Alte, markante Bäume, wie ſchon zuvor herrliche Buchenwaldungen, ſind in die Linienführung ſchonend ein⸗ gezogen. In der Nähe von Palm bach geht es dann ſtark fallend herunter über die dreibogige in rotem Sandſtein ausgeführte Wettersbachbrücke. Das Rheintal liegt vor uns. Ueber dieſen letztgenannten Teil der neuen Autobahn, der in wiederum intereſſanter ver⸗ kehrstechniſcher Geſtaltung die Abzweigung nach Ba den⸗ Baden und die Einfahrt nach Karlsruhe über eine die Reichsbahn Karlsruhe— Durlach überquerende 250 m lange Stahlbaubrücke bringt, werden wir kurz vor der Ein⸗ weihung etwas eingehender berichten. An die eben beſchriebenen Strecken werden ſich in den kommenden Jahren weitere neue große Bauvorhaben nach Norden vom Schwabenland aus anſchließen, ferner eine Südlinie bon Stuttgart entlang dem öſtlichen Rande des Schwarzwalds z u m Bodenſee, ſowie die Linie nach Baden⸗Baden und ſüdwärts. Im Verlaufe der Preſſebeſichtigungen überbrachte der Preſſereferent beim Generalinſpektor Dr. Todt, Dipl.-Ing. Pöſchlinger, den Schriftleitern die beſonderen Grüße des Generalinſpektors, während Baudirektor Kern und Baurat Saß von den Reichsautobahnleitungen Stuttgart und Karlsruhe die techniſchen Erläuterungen gaben. Preſſe⸗ referent Bretz vom Reichspropagandaamt Karlsruhe dankte für die Einladung zu der Beſichtigungsfahrt, an deren Ab⸗ ſchluß ein Empfang der Stadt Karlsruhe im Bürgerſaal des Rathauſes ſtand. Oberbürgermeiſter Dr. Hüſſy verwies hierbei auf die großen wirtſchaftlichen Werle, die der Grenzgauſtadt Karlsruhe durch den Anſchluß an die Reichsautobahnen zufließen, und Bürgermeiſter Fribolin unterſtrich dieſe Feſtſtellung, indem er an Hand eines Planes aufzeigen konnte, wie die Gauhauptſtadt Karlsruhe durch den Nord⸗ und Oſtanſchluß über die Reichsautobahnen ihre Wirtſchaftsbeziehungen auszudehnen vermag. Wenn nun in den nächſten Wochen das Wort„Bahn frei!“ für die große Weſt⸗Oſt⸗Linie vom Oberrhein über Schwaben der Oſtmark zu der Reichsautobahn fällt, wird ein ganz gewaltiges Stück dieſes großzügigen Bauplans verwirk⸗ licht ſein, ein neues Stück sichtbaren Ausdrucks des Friedens⸗ willens des deutſchen Volkes, wie ihn die Straßen des Füh⸗ rers inmitten des deutſchen Aufbauwerkes darſtellt. 40 Jahre Karistuher Rheinhafen Der erſte Rheinhafen, an dem die Stadt Karlsruhe hauptſächlich Anteil hatte, war der von Schröck, dem be⸗ nachbarten heutigen Leopoldshafen, der ſeit 1831 für Dampfboote in Betrieb war. Fünf Jahre ſpäter lief erſtmals ein Güterſchiff von Rotterdam ein, und ein re⸗ gelmäßiger Verkehr mit der holländiſchen Hafenſtadt nahm damit ſeinen Anfang. Schon damals wurden jedoch Pläne erwogen, wie man die Stadt Karlsruhe durch einen Waſ⸗ ſerweg unmittelbar mit dem Rhein verbinden könne. Es ſollten indeſſen noch Jahrzehnte vergehen, bis das Projekt verwirklicht wurde. Dem Oberbaurat und ſpäteren badiſchen Finanzminiſter Max Honſell war es vorbehalten, hier die Initiative zu ergreifen und ſeinen Plan durchzuſetzen, den Hafen in der Rheinniederung zwiſchen dem Karlsruher Vorort Daxlanden und einem kleinen Wäldchen anzulegen. Im Mai 1896 genehmigte der Karlsruher Bürgerausſchuß die Ausführung des Honſell'ſchen Projektes, und im Sep⸗ tember des Jahres 1898, alſo vor vierzig Jahren, wurde mit den Arbeiten begonnen. Seither hat der Karlsruher Rheinhafen, in den nach ſeiner Fertigſtellung das erſte Schiff 1901 einlief, mehrfachen Aufſchwung genommen. Wo u. wann erhalte ich meine Volksgasmaske? Die Ausgabeſtelle für die Volksgasmaske in der ROB. Dienſtſtelle Seckenheim, Stauſenerſtraße 13, iſt jeden Miktwoch von 19—20 Uhr geöffnet. Die Ausgabe der Volksgas⸗ masken erfolgt nur gegen Verabfolgung des vom NS. Walter ausgeſtellten Bezugſcheines oder gegen Barzahlung bogen in die Richtung Pforzheim ein. Die Auto⸗ von RM 5.— lange Strecke fahren müſſen, während die Luftlinie jeweils Erſte Sammelſihlacht far das Winterhilfswoent 1938/39 Groß ⸗Deutſch⸗ lands. Von einer gebefreudigen Menge umringt, ſam⸗ meln Reichsorganiſa⸗ ktionsleiter Dr. Ley(oben) und der zur Zeit zu einem längeren Beſuch in Deutſchland weilende ita⸗ lieniſche Arbeiterführer Eianetti(unten) in Braunſchweig. Rechts: Der Wiener Gauleiter Globoenik mit der Sam⸗ mel büchſe unterwegs Im ganzen Reich wa; das Heer der Helfer der DAF. mit der Sammel; üchſe unterwegs Weltbild 31 Liſa Melrum ſah ihren Bruder ungeduldig an. „Wie ſoll ich mich irren,“ erwiderte ſie.„Natürlich iſt er es. Ich werde doch Herbert kennen.“ „Und was willſt du tun?“ „Ich weiß auch nicht. Was meinſt du, Kurt?“ Kurt Melrum trank ſeinen Kaffee aus und ſtellte die Taſſe bedächtig nieder. Dann beugte er ſich etwas über den Tiſch zu ſeiner Schweſter hinüber. „Du kennſt meine Meinung über Medow,“ ſagte er.„Ich irre mich ſelten und ich weiß, was uns der Junge nützen kann. Er iſt wieder obenauf, wie es ſcheint. Wenn du es geſchickt anfängſt, Liſa, kann uns das von großem Vorteil ſein, ich habe ausgezeichnete Renntips, todſichere Tips, und nur das Geld fehlt wieder einmal.“ Liſa zuckte die Achſeln. „Ich wundere mich ſehr über deine Worte,“ ſagte ſie. „Vor ein paar Wochen haſt du mir gerade das Gegenteil geſagt und mir geraten, ihm einen Brief zu ſchreiben und ede Verbindung mit ihm abzubrechen.“ „Allerdings,“ antwortete er,„aber jetzt iſt das etwas anderes. Sieh ihn doch an. wie er angezogen iſt. Er hat Geld.“ „Und?“ „Und wir haben keines.“ Sie ſchwiegen eine Weile, dann ſagte ſie: „Alſo ſoll ich ſagen, daß ich es mit dem Brief nicht ſo gemeint hatte?“ Er lächelte. „So ungefähr,“ meinte er.„Die Einzelheiten muß ich deiner diplomatiſchen Geſchicklichkeit überlaſſen. Du haſt doch großen Einfluß auf ihn gehabt, und es gab kein Opfer, das er nicht deinetwegen gebracht hätte.“ Sie lachte auf. »Da haſt du mal recht, Kurt,“ erwiderte ſie.„Sogar ins Gefängnis iſt er meinetwegen gekommen. Vielleicht ſchreckt ihn das vor weiteren Bekanntſchaften mit mir ab. Und dann— vergiß die Dame nicht, die bei ihm ſitzt. Sie ſcheinen vertraut zu ſein. Und— hübſch iſt ſie auch.“ „Geh' hin,“ ſagte er kurz,„und ſprich mit ihm.“ „Er wird tun, als ob er mich nicht kennt,“ murmelte ſie.„Ich gehe lieber nicht hin.“ „Du gehſt hin,“ ſagte er.„Haſt du Angſt oder haſt du die Nerven verloren?“ Sie ſah ihn nicht an und ein Zucken flog über ihr Geſicht. „Nun?“ fragte er. Sie ſtand auf. „Ich gehe,“ ſagte ſie. Ihr Bruder ſah ſie auf einmal bewundernd an. „Ich habe es mir gedacht,“ erklärte er,„ich habe es mir gedacht, daß du es tuſt. Alſo— Hals- und Beinbruch! Und paß auf, was ich dir ſage. Tu ſehr erſtaunt, nütze das Erſtaunte aus, um ihn in ein Geſpräch zu verwik⸗ Jan und richte es dann ſo ein, daß ich herüberkommen kann.“ „Hoffentlich blamiere ich mich nicht vor allen Leuten,“ ſagte ſie.„Das geht dann auf dein Konto, Kurt.“ Sie ging hinüber und legte Herbert Medow die Hand auf die Schulter. „Herbert!“ rief ſie,„ja— Herbert, biſt du es denn wirklich? Iſt das eine Ueberraſchung!“ Herbert Medow war zuſammengezuckt, aber doch gleich aufgeſtanden. Liſa Melrum! Liſa ſtand vor ihm. Er überſah die Hand, die ſie ausſtreckte, und ſie zog ſie raſch zurück. Eine Falte 7 auf ſeiner Stirn, und ſein Blick hatte einen eiſigen Ausdruck. „Biſt du ärgerlich?“ fragte ſie leiſe. „Aergerlich? Nein!“ „Doch, Herbert,“ erwiderte ſie.„Ich weiß, du biſt es. Und du biſt im Recht. Mein Brief—“ Vertraulich fuhr ſie Kreuz und Quer Satan„Roſpordome“ macht Geſchäfte— Der ſeriöſe Herr und das reizende Dämchen— Wie eine Rieſendame an Land geſchafft wurde Seltſame Berufe gibt es. Dazu ſcheint, man mag es glauben oder nicht, der des Teufels zu gehören. In der maleriſchen Bretagne, in der es anſcheinend von Geſpen⸗ ſtern aller Art nur ſo wimmelt, hat der„Höllenfürſt“ in⸗ nerhalb von acht Jahren an einem einzigen ſeiner ſicher doch ſehr zahlreichen Kunden das niedliche Sümmchen von 150 000 Frances verdient, obwohl ſeine Gegenleiſtung mehr als kümmerlich war. In dem bretoniſchen Städtchen Fou⸗ geres wohnt das Ehepaar Loeillet,. deutſch: Nelke, das ſich in ſehr behäbigen bürgerlichen Verhältniſſen befindet, d. h., jetzt muß man dank den ſataniſchen Einflüſſen ſagen: befand. Vor acht Jahren hatten die braven Leute einen ſchweren Familienkummer wegen einer nicht ganz geratenen Tochter, aus dem ſie keinen Ausweg ſahen. Da fand ſich die immer zur rechten Zeit erſcheinende Klatſchtante, die ihnen eine in der ganzen Bretagne berühmte Hellſeherin und Kartenſchlägerin, die Witwe Aubry, zuführte. Selbſt⸗ verſtändlich wußte die Gute, nachdem ſie mit einem blitz⸗ ſchnellen Blick die geiſtigen Qualitäten ihrer neuen Klien⸗ ten taxiert und ihre finanzielle Potenz abgeſchätzt hatte, ſo⸗ fort Rat. Sie ſtehe, erklärte ſie, mit einem mächtigen Geiſt namens Roſpordome in ſtändiger okkulter Korreſpondenz, und dieſer einflußreiche Herr aus der vierten Dimenſion werde gegen das beſcheidene Honorar von 500 Franes alles um beſten wenden. Ob es ſich wirklich gewandt hat, ver⸗ che die Chronik, aber eine Woche ſpäter erſchien die Witwe Aubry völlig aufgelöſt und mit allen Zeichen des Entſetzens bei dem 1 9 975 Loeillet, ſchloß alle Türen, ver⸗ hängte die Fenſter, drehte die Lichter aus und berichtete dann in geheimnisvollem Flüſterton, daß ſie ſoeben einen Geiſterbrief erhalten habe, der für die Familie„Nelke“ furchlbarſte Uebel vorausſage, wenn Roſpordome— der, wie ſie zögernd verriet,„eine Art von Teufel ſei“— nicht durch ein Opfer von 1000 Franes in die Lage verſetzt werde, das kommende Unglück an beſchwören. Das Opfer wurde e und als das Unheil wirklich ausblieb, war die läubigkeit der Familie Lveillet nicht mehr zu erſchüttern. Selbſt nicht, als der Satan Roſpordome verſprach, für 10 000 Franes dafür zu ſorgen, daß den„Nelkes“ bei der nächſten 5— 7 5 —— noch leiſer fort!„Wenn— wenn ich dir bloß erklären könnte— Ein dummer Irrtum— Ich meine unter vier Augen...“ Sie unterbrach ſich und wandte ſich auf einmal Thea zu. „Störe ich? Ach, bitte, Herbert, willſt du uns nicht be⸗ kannt machen?“ Sie lächelte, denn ſie wußte, daß ihr Lächeln unwider⸗ ſtehlich war. Doch der eiſige Geſichtsausdruck Herberts mil⸗ derte ſich nicht. Er ſtellte Liſa vor und Thea erinnerte ſich natürlich ſofort ihres Namens. Das alſo war die Frau, die eine ſo große Rolle in Herberts Leben geſpielt hatte, die ihm zum Verhängnis geworden war. Er hatte Thea als Dr. Hanſen vorgeſtellt, und Liſa begriff ſofort, mit wem ſie es zu tun hatte. Ein Blick genügte ihr, um die geiſtige Ueberlegenheit dieſer Frau feſtzuſtellen, und ſie atmete auf. Eine derart kultivierte Frau konnte keine Rivalin ſein und es mochte nur eine ſehr oberflächliche Freundſchaft zwiſchen ihr und Herbert be⸗ tehen. f Lifa bemerkte, wie Thea ungeduldig nach der Armband⸗ uhr ſah. Das bedeutete, daß ſie gehen wollte— und das paßte ausgezeichnet zu Liſas Abſichten. Es würde nicht ſchwer ſein, Herbert zu beſtimmen, zu bleiben und an Kurts Tiſch zu kommen. Es arrangierte ſich alles wun⸗ derbar. Als Thea kurz aufſtand, wandte ſich Liſa wieder mit ihrem blendenden Lächeln an ſie. „Sie müſſen ſchon gehen?“ ſagte ſie.„Wie ſchade. Sicher haben Sie nichts dagegen, wenn Herr Medow noch einen Augenblick bleibt. Wir haben uns ja ſo lange nicht geſehen und haben uns ſo viel zu ſagen, nicht, Her⸗ bert?“ Sie verſuchte ihren Worten einen Unterton zu gehen, aber das Lächeln erſtarrte auf ihrem Geſicht, als ſie ſah, daß Herbert Medow ſich ebenfalls zum Aufbruch bereit machte. Er ſeinerſeits war gar nicht überraſcht, daß Thea der unliebſamen Begegnung aus dem Wege zu gehen ſuchte. Er hatte ſogar feſt damit gerechnet. Eigentlich war es eine Dummheit geweſen, ſie überhaupt bekannt zu machen, aber er hatte ſich überrumpeln laſſen. Liſa war beſtimmt nicht der Typ von Frau, der Thea ſympathiſch ſein konnte. „Bitte um Entſchuldigung,“ ſagte er,„wir gehen zu⸗ ſammen.“ „Aber, Herbert— warum denn? Veberlege doch, drüben ſitzt mein Bruder. Er möchte mit dir ſprechen—“ Herbert Medow zuckte die Achſeln. „Das glaube ich nicht.“ „Doch, Herbert. Er erwartet dich. Er hat dir wirklich etwas zu ſagen. Etwas Wichtiges.“ „Intereſſiert mich nicht,“ erwiderte er.„Ich wüßte auch nicht, was Kurt Melrum mir zu ſagen hätte. Mein In⸗ Biche an Renntips und ſolchen Dingen iſt vollkommen er⸗ oſchen.“ „Sei doch nicht ſo unhöflich, Herbert. Sie legte ihre Hand auf ſeinen Arm und ſuchte ihn aufzuhalten. „Herbert, wir müſſen uns doch ausſprechen,“ bat ſie. „Bleib hier. Bleib meinetwegen hier.“ „Ich wüßte ebenfalls nicht...“ „Doch,“ unterbrach ſie ihn.„Ich muß mit dir reden.“ Und an Thea gerichtet, fuhr ſie fort:„Die Dame wird ſicher entſchuldigen...“ Herbert fühlte eine brennende Empörung in ſich, viel⸗ leicht war es auch der Inſtinkt der Notwehr, der ihn zu ſei⸗ ner Antwort veranlaßte. „Fräulein Doktor Hanſen wird nicht entſchuldigen,“ ſagte er ſchroff.„Wir ſind zuſammen gekommen und wollen auch zuſammen gehen und haben nicht die Abſicht, uns von irgend jemanden beeinfluſſen zu laſſen. And, wenn noch Woran erkennt man Qualität? Nun, bei Schuhereme iſt das recht einfach. Wenn Sie zum Beiſpiel die Marke Erdal mit dem roten Froſch wählen, dann können Sie ſicher ſein, eine wirklich gute Schuhereme in altbewährter, alterprobter Qualität zu erhalten. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. Ziehung der franzoſiſchen Nationallotterie der Haupttreffer zufalle, dies aber keineswegs geſchah, ſondern eine ſchnee⸗ weiße Niete ins Haus flatterte. So ging es nun acht Jahre hindurch weiter. Um den unerſättlichen Roſpordome zufrie⸗ denzuſtellen, verkaufte das Ehepaar nicht nur zwei Häu⸗ ſer und ſeine geſamten Wertpapiere, ſondern nahm auch noch eine Hypothek von mehr als 80 000 Franes auf das ihm noch verbleibende Haus auf. Wahrſcheinlich hätte der ge⸗ ſchäftsgewandte Teufel auch noch das letzte bißchen Hab und Gut der Familie Lveillet„entmaterialiſiert“, wenn nicht die Polizei auf irgend einem Wege ſchließlich Wind von der Angelegenheit bekommen hätte. Die Polizei aber glaubt auch in der Bretagne nicht an Geiſter und Teufel. Sie nahm zunächſt einmal die Hexe Aubry feſt und erließ dann einen Haftbefehl gegen den Satan Roſpordome, in dem ſie nicht mit Unrecht einen Liebhaber der wackeren Hellſeherin ver⸗ mutete. Dieſe ganze Geſchichte aber iſt buchſtäblich und in allen Einzelheiten, genau wie berichtet, in den Jahren des Heils 1929 bis 1937— nicht 1437— geſchehen. Einem anderen„Beruf“ iſt man in London auf die Spur gekommen. Ein Herr„in den beſten Jahren“ ſchlen⸗ dert durch die belebteſte Straße Londons, den Strand. Seine ohnehin offenſichtlich gehobene Stimmung wird noch bedeutend heiterer, als er eine entzückende junge Dame be⸗ merkt, ſchlank, raſſig, elegant gekleidet. Offenbar hat ſich der niedliche kleine Käfer im Gekriebe der Weltſtadt verlau⸗ fen. Der ſeriöſe Herr iſt natürlich ein wenig ſtolz darauf, daß die junge Dame ſich ausgerechnet an ihn hilfeſuchend wendet und ihn fragt, wie ſie nach der— nun ſagen wir nach der Wellington⸗Straße kommen könne. Er hat auch gar nichts dagegen, daß die hübſche junge Dame für einen Au⸗ genblick ihren Arm auf den ſeinen legt, ganz im Gegenteil, er lächelt ſie freundlich an und gibt ihr die gewünſchte Aus⸗ kunft. In wenigen Sekunden hat ſich dieſes kleine Intermezzo abgeſpielt. Der Vorgang hat aber noch ein unerwartetes Nachſpiel. Der ältere Herr hatte nicht bemerkt, daß er von einem nicht gerade vertrauenerweckend ausſehenden Jüng⸗ ling bis zu ſeiner Wohnung verfolgt worden war. Am näch ſten Tage erſcheint dieſer junge Mann bei ihm und legt ihm eine Fotografie vor. Er hatte die kleine Szene, als die hübſche Dame ſich an den älteren Herrn ſchmiegte, unbemerkt im Bilde feſtgehalten und fragt nun höflich, ob dieſes Bild nicht ein paſſendes Geſchenk für die Frau Gemahlin wäre. Andererſeits iſt er natürlich auch gern bereit, das Negativ des Bildes für die Kleinigkeit von 100 Mark zu übergeben, n eee irgendein Zweifel beſteht,“ fügte er betont hinzu,„ich fühle mich berufen, im Namen von Fräulein Dr. Hanſen zu ſpre⸗ chen. Wir ſind gute Freunde. Mehr als gute Freunde. und wir verbitten uns jede Beläſtigung.“ In dem beklemmenden Schweigen, das folgte, klangen noch die Worte:„Mehr als gute Freunde,“ und alle deu⸗ teten ſie nach eigener Art. Thea fühlte ſich peinlich von der ganzen Szene berührt und war nur beſtrebt, möglichſt bald ein Ende zu machen. Darum verzichtete ſie auf jede Richtigſtellung, jede Gegen⸗ äußerung. In Liſas Geſicht wechſelten Röte und Bläſſe mitein⸗ ander, und ſie war grenzenlos wütend und beherrſchte ſich nur noch mit Mühe. Am liebſten hätte ſie ihn wegen ſei⸗ ner Worte ins Geſicht geſchlagen. „So alſo dankſt du mir meine Gutmütigkeit,“ ſagte ſie ſcheinbar ohne jeden Zuſammenhang, und nur beſtrebt, ihn **V„Haſt du alles vergeſſen, was geweſen ist 2 „Alles!“ erwiderte er,„und ich bin froh darüber.“ Sie ſah ihn giftig an. „Leicht wird es dir beſtimmt nicht fallen,“ meinte ſie, zbei deiner Vergangenheit, die dich— es iſt ja kein Ge⸗ heimnis— ins Gefängnis geführt hat. Sind Sie nicht auch der Anſicht, Fräulein Doktor Hanſen?“ Liſa Melrum hatte heute entſchieden ihren ſchlechten Tag, denn ihre Enthüllung machte nicht den geringſten Eindruck. Thea geriet keineswegs in Empörung, ſondern blieb ganz ruhig. „Ich bin durchaus nicht Ihrer Anſicht,“ ſagte ſie.„Jede Vergangenheit kann überwunden werden, wenn nur der Wille vorhanden iſt.“ „And der iſt vorhanden?“ „Es ſcheint doch wohl ſo.“ Herbert Medow nickte zu Theas Worten und damit war nichts Weſentliches mehr zu ſagen. Er rief den Kell⸗ ner, zahlte, überſah Liſa völlig, die vergebens nach Wor⸗ ten ſuchte und verließ mit Thea das Café. 5 Verſchiedene Leute hatten anſcheinend etwas von dem Geſpräch aufgefangen. Liſa hörte leiſes Lachen hinter ſich und ging zitternd vor Wut an ihren Platz zurück. Ihr Bruder ſchien bereits im Bilde zu ſein. Er ſtand wortlos auf und beide traten beſtürzt den Rückzug an. Thea und Herbert Medow waren ein gutes Stück We⸗ ges gegangen, ohne ein Wort zu ſprechen, und ſie kamen an den Fluß, der in dieſer Abendſtunde ſtill dalag. Her⸗ bert blieb ſtehen und ſie lehnten ſich über das Geländer. Er ſah auf einmal zur Seite und unterbrach zum erſten Male das Schweigen. „Sie ſind ärgerlich?“ fragte er. „Warum?“ „Ste wiſſen, was ich meine. And Sie haben mir ganz aus dem Herzen geſprochen. Ja, es iſt überwunden, und es und kein Rückfall kommen, ſolange—— ſolange Sie da ind Sie hörte ſeinen Atem an ihrer Seite, und gleich be⸗ gann er ſchon im veränderten Ton weiterzuſprechen. „Ich— ich muß Ihnen etwas ſagen,“ meinte er.„And ich will es ohne Amſchweife tun. Sie haben meinem Leben einen neuen Inhalt gegeben. Und ich—— ich habe Sie — ſehr lieb. Ja, ſehr lieb..“ Sie machte eine unruhige Handbewegung. a „Laſſen Sie mich ausſprechen,“ fuhr er fort.„Meine Zukunft iſt geſichert. Bernhard ſorgt dafür, daß ich die Stellung als Leiter des Erholungsheims bekomme. Und Sie— Sie könnten, auch wenn wir verheiratet ſind, wei⸗ ter Ihrer Tätigkeit als Aerztin nachgehen. Ich habe es S ja vorhin angedeutet. Sagen Sie, Thea, können 8 Sie wandte ſich um und ſah ihm voll in die Augen. „Herbert, ich wünſche Ihnen alles Gute, und vor allem, daß Sie nicht in die Vergangenheit zurückfallen,“ ſagte ſie. „Und ich bin überzeugt, daß Ihnen eine ſtandhafte charak⸗ terfeſte Frau dabei helfen kann. Aber— aber ich kann das nicht ſein.“ (Fortſetzung ſolgt.) damit es nicht etwa„in ünberufene Hände“ fällt... Dies iſt der neueſte Trick, den ſich ein Londoner Ganner⸗Pörchen ausgedacht hat, um Ehemänner zu erpreſſen. In welchem Umfange die beiden ihr ſauberes Handwerk betreiben, läßt ſich kaum feſtſtellen, da anſcheinend viele ihrer Opfer ſeuf⸗ zend in den Geldbeutel greifen und froh ſind, wenn die An⸗ gelegenheit damit erledigt iſt. Ja, es gibt allerlei„Damen“ und Dämchen. Da lob' ich mir noch das ehrbare Gewerbe, das eine Rieſendame aus⸗ übt, die für Geld immerhin den Anblick ihrer Fleiſchmaſſen zu bieten hat. Aber wehe, wenn ſolch' eine Rieſendame eine Seereiſe machen muß. Ein Zwiſchenfall wird da in Liver⸗ pool viel belacht, der ſich hier nach der Landung des Ozean⸗ dampfers„Mancheſter Brigade“ im Hafen zutrug. Als die Paſſagiere über die ſchmale Schiffshrücke ans Land eilten, entſtand plötzlich eine Stockung. Eine ſehr beleibte Dame ver⸗ ſuchte vergeblich, ebenfalls auf dieſe allgemein übliche Weiſe ans Ufer zu kommen, wo ſchon die Verwandten mit win⸗ kenden Taſchentüchern zum Empfang bereitſtanden. Aber, ſie' da, ſieh' da, ſie konnten zueinander nicht kommen, nicht etwa, weil das Waſſer zu tief war, wie es im Liede heißt, ſondern weil die Schiffsbrücke für dieſe weiblichen Propor⸗ tionen einfach zu eng war. Mit einem derartigen Leibesum⸗ fang hatten die engliſchen Erbauer der Paſſage nicht gerech⸗ net. Die Rieſendame konnte ſich mühen ſo viel ſie wollte, ſie konnte drängen und quetſchen, es half alles nichts, ſie kam keinen Schritt weiter, und es beſtand nachgerade die Gefahr, daß ſie ſtecken bliebe. Unter den Fahrgäſten, die, wie es bei einer Landung üblich iſt, eifrigſt danach trachteten, möglichſt bald feſten Boden unter die Füße zu bekommen, wurden in⸗ folge des unliebſamen Aufenthalts teils beluſtigende, teils ärgerliche Bemerkungen laut, bis ein Mann der Schiffsbe⸗ ſatzung auf den rettenden Gedanken kam. Ehe man ſich deſ⸗ ſen recht verſah, ſenkte ſich der Greifer des großen Gepäck⸗ krans über die gewichtige Perſönlichkeit, man komplimen⸗ tierte ſo gut es ging die Rieſenfrau auf einen Stuhl, ver⸗ ſchnürte den Fahrgaſt und verſchnürte Fahrgaſt und Stuhl ſicher an den Greifer. Ein Pfiff ertönte, und ſchon ſetzte ſich der Arm des Krans in Bewegung. Die lebende Laſt ſchwebte in kühnem Bogen hoch durch die Luft, drehte ſich in elegan⸗ ter Kreisbewegung dem Ufer zu, wo das anmutige„Gepäck⸗ ſtück“ unter dem Gejohle der Hafenjugend zu Boden geſetzt wurde. Der ganze gewiß nicht alltägliche Vorfall ging ohne Zwiſchenfall vor ſich. Nur ſoll die Dame erklärt haben, ſo bald nicht mehr eine Schiffsfahrt unternehmen zu wollen. 2 . 1 2 55 Vorſicht bei Kinderdiarrhöe! Man darf nicht verſäumen, den Arzt zu rufen Der Durchfall bei Kindern iſt immer ein wichtiges Ereignis, auf das um ſo mehr geachtet werden muß, je kleiner die Kinder ſind. So plötzlich er auch aufzutreten ſcheint, gehen doch einige Anzeichen voraus, die leider meiſt nicht genügend gewürdigt werden. Zunächſt ſtellt ſich oft einige Tage vorher leichtes Fieber ein, wobei zu⸗ weilen das Kind ſich noch ganz wohl befindet. In anderen Fällen wieder liegt es ſtill und teilnahmslos da. Auch die Atmung verändert ſich oft, ſie wird tief. Dann aber tritt in den Vordergrund des Krankheits⸗ bildes die Diarrhöe. Der Stuhlgang wird dünn, zahl⸗ reich und reichlich. An die Diarrhöe ſchließt ſich Erbrechen an, meiſt unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme. Die Urinmenge nimmt ab, der Leib iſt anfangs meiſt nicht auf⸗ getrieben und bei Berührung wenig ſchmerzhaft. Das Ge⸗ ſicht ſieht leidend aus, die Augen werden glanzlos. Fieber kann vorhanden ſein, aber auch fehlen. Jede Digrrhöe bei Kindern iſt zu beachten. Die Er⸗ nährung muß geändert werden, weil ſie meiſt die Urſache der Erkrankung iſt. Man gibt zunächſt nur mit Süßſtoff geſüßten Tee. Erbricht das Kind den Tee, ſo muß man Kliſtiere machen. Jedenfalls muß der Flüſſigkeitszufuhr die größte Beachtung geſchenkt werden, denn in dem Waſſerverluſt bei der Diarrhöe beſteht die größte Gefahr. Das Kind ſoll im kühlen, gutgelüfteten Zimmer liegen, aber warm gehalten werden. In keinem Falle darf man verſäumen, den Arzt zu rufen. Nach der Impfung. Bei unregelmäßigem Verlauf der Schutzpocken ſowie bei jeder erheblichen nach der Impfung entſtehenden Erkrankung muß ein Arzt zugezogen werden. Dieſer hat zu entſcheiden, ob eine Salbe, ein Wundpuder oder feuchte Verbände anzuwenden ſind und ob Bettruhe angebracht iſt. Sonſt gilt der Grundſatz, daß man den natürlichen Impſprozeß nicht durch Heilverſuche ſtören Darf. Bei der Beachtung der vom Arzt erteilten Verhal⸗ tungsvorſchriften werden Infektionen mit Sicherheit ver⸗ mieden. Schlechte Berüche in der Wohnung Eine der wichtigſten Aufgaben, beſonders in der klei⸗ nen Wohnung, iſt für die Hausfrau das Beſeitigen der unangenehmen Gerüche, die vom Kochen oder Ausguß her⸗ rühren. Die Hausfrau ſelbſt merkt oft gar nicht, daß Es in ihrer Wohnung ſchlecht riecht, aber der neu Eintretende bemerkt dieſen oft ſchlechten Geruch ſofort. Hier iſt es be⸗ ſondere Pflicht, die Gerüche erſt gar nicht aufkommen zu laſſen. Es läßt ſich aber nicht immer vermeiden, daß dieſe Gerüche auftauchen, und wir wollen heute der Hausfrau einige gute erprobte Winke geben, wie ſie dieſen Gerüchen mit Erfolg entgegentritt. Gerüche vom Ausguß: Für die tägliche Reinigung ge⸗ nügt es, wenn man den Ausguß mit Sand und Seife tüchtig ausbürſtet. Fett wird zuvor entfernt. Bei ſchlechtem Geruch hilft eine dunkle Löſung von Waſſer und überman⸗ ganſaurem Kali, mit dieſer Löſung reinigt man den Aus⸗ guß; und der Geruch verſchwindet ſofort. Dieſe Löſung iſt auch beim Kloſettbecken ſehr wirkſam. Im Bade⸗ oder Kloſettraum ſollte man auch immer ein kleines Gefäß mit Chlorkalk aufſtellen, dieſer nimmt leicht ſchlechte Gerüche. Ein häufiger und läſtiger Geruch iſt der kalte Tabaks⸗ rauch in der Wohnung. Iſt kein Rauchverzehrer in der Wohnung, ſo kann man dieſen Geruch leicht vertreiben, Wenn man eine Schale Waſſer, dem man einige Tropfen Fichtennadelöl oder Eukalyptusöl beimiſcht, in den Ofen oder auf die Heizung ſtellt. Schlechte Zimmergerüche be⸗ ſeitigt man auch durch Aufwiſchen mit Terpentin⸗, Lyſol⸗ oder Salmiakwaſſer, je ein Löffel auf einen Eimer Waſ⸗ ſer genügt. Auch die Beeren des Wacholderſtrauches ver⸗ treiben gut und ausgiebig ſchlechte Gerüche. Man legt die Beeren entweder auf glühende Kohlen oder hält den Zweig, an dem ſich die Beeren befinden, über eine bren⸗ nende Kerze, und ſofort verbreitet ſich ein angenehm er⸗ friſchender Geruch in dem Zimmer. Friſch geweißte Räume riechen noch längere Zeit nach Kalk. Hier räuchert man in einfacher Weiſe mit Eſſig. Der Eſſig wird auf eine heiße Platte gegoſſen und verdampft. Um die Luft in Schlaf⸗ und Krankenzimmern zu reini⸗ gen, ſtellt man ſich ein einfaches Räucherungsmittel her. Man träufelt einige Tropfen Schwefelſäure auf eſſigſauren Kalk. Ein ebenſo einfaches Mittel iſt es, wenn man Eſſig⸗ eſſenz und Eſſigäther zu gleichen Teilen mit einigen Tropfen Nelkenöl miſcht. Ein gutes Desinfektionsmittel iſt, wenn man auf einen Liter Terpentin und ebenſoviel Lavendelöl ein Liter kochendes Waſſer gießt und es in einem Gefäß verdunſten läßt. Auch alte Schränke und Nachttiſchkäſten, die oft einen unangenehm muffigen Geruch haben, wäſcht man mit einer ſchwachen Löſung von Uebermangan oder Lyſoform aus. Hier läßt ein kleiner durchläſſiger Stoffbeutel(Mull), mit Lavendelblüten gefüllt, ſchlechten Geruch kaum erſt auf⸗ kommen. Oft iſt es auch der Vogelkäfig, der einen ſchlechten Geruch im Heim verbreitet. Wenn man dem eigentlichen Vogelſand auf dem Boden des Bauers etwas gemahlenen Feldgips zuſtreut, der dann dicht mit Sand überſtreut wird, kommt der Geruch nicht auf. Werner Weiſe. ſflus dem Gleichgewicht Mädel zwiſchen zwölf und ſiebzehn. Die Jahre zwiſchen zwölf und ſiebzehn ſind eine ſehr ſchwierige Zeit für unſere Mädels. In dieſem Lebensab⸗ ſchnitt muß man ſehr nachſichtig und verſtehend ſein. Sie brauchen dann viel Ermunterung, Verſtändnis und Liebe. Viele Mütter meinen es gut, wenn ſie ihren Töchtern als Gegengewicht gegen das übereifrige Beſpiegeln ihre kleinen körperlichen Mängel vorhalten. Das iſt falſch, denn ſie erreichen dadurch, daß das Kind jede Hoffnung aufgibt, jemals ein ſtolzer Schwan zu werden. Der Mangel an Selbſtbewußtſein in dieſem Alter hat ſo manches weiche Gemüt vollſtändig unfähig zum Lebenskampf gemacht und ſelbſt Hemmungen hervorgerufen, die es ſein ganzes Leben nicht mehr überwinden konnte. Nein, da iſt es viel beſſer, dem häßlichen Entlein zu verſichern, daß auch Mutter einmal ſo plump war, nichts mit den langen Armen und Beinen anzufangen wußte und daß ſich das alles im Laufe eines oder zweier Jahre ausgleichen werde. Dieſen Troſt braucht das Kind. Oft iſt es die Schönheit einer Freundin, die Sicher⸗ heit, mit der ſie ſich bewegt, die das junge Mädchen be⸗ drückt, und ſie verſucht es nun mit allen Mitteln, es ihr gleichzutun; ſie will ihre Bewegungen und Ausdrucksweiſe nachahmen, übertreibt dabei tüchtig und wirkt komiſch. Eine kluge Mutter wird nicht lachen, ſondern der Tochter zeigen, worin ihre Schönheit, ihr Reiz liegt oder einmal liegen wird. Das Mädchen wird in aller Heimlichkeit Ramane ver⸗ ſchlingen, es wird bald übermütig ausgelaſſen ſein, bald verſchloſſen und wortkarg. Es geſchieht oft, daß es im letzten Augenblick ein Vergnügen aufgibt, auf das es ſich wochenlang unbändig gefreut hat und keine Macht der Welt wird ihm den Grund dazu entlocken können. Die kluge Mutter aber wird das Mädchen nicht zur Vertraulichkeit zwingen oder es ſchelten und ſtrafen, das Kind iſt aus dem Gleichgewicht, muß ſie ſich ſagen, und muß voll Liebe und Rückſicht behandelt werden. Sie läßt es ruhig die unſicheren Seelenregungen für ſich behalten und wartet auf den Tag, da das böſe Uebergangsſtadium überſchritten und das Kind von ſelbſt ihr Vertrauen ſucht und braucht. g — ——— Verachtet mir den Kreuzſtich nicht Nun kommen die langen Winterabende. Die Zeit der Ernte iſt vorbei, und auch die Frau auf dem Lande findet ein wenig Beſinnung. Sie vermag ſich nun neben den all⸗ täglichen Dingen in Haus und Hof auch einmal mit ande⸗ ren Sachen zu beſchäftigen. Es gibt nur wenige Frauen, die in dieſer Zeit die Hände in den Schoß legen können. Die meiſten pflegen zu ſagen:„Ich muß was um die Hand haben!“ In manigfaltigſter Form kann dieſes Schaffen der Frau ihren Ausdruck finden, denn es gibt unendlich viele Möglichkeiten zu Handarbeiten. Eine der ſchönſten und zugleich auch der älteſten Handarbeitsarten iſt die der Kreuzſtickerei. Das Leinen gibt heute wie damals Veran⸗ laſſung, auf Grund ſeiner Bindung und Struktur(die bei dem handgewebten Leinen beſonders ſtark in Erſchei⸗ nung tritt), darauf zu ſticken. Das helle, leuchtende Weiß des Gewebes fordert förmlich auf, es mit bunten lebhaften Farben zu beſticken und in die Leinenbindung Ornamente hineinzuarbeiten. Bei uns in Deutſchland war die Kreuzſtickerei nach dem Mittelalter allgemein üblich. Es gab in jener Zeit kaum einen Haushalt, in dem nicht mit Liebe und Sorg⸗ falt geſtickt wurde. Tiſchtücher, Handtücher, Hemdeneinſätze, Aermel und Kragen uſw. wurden mit lebhaften farbigen Ecken und Borten verſehen. Die üblichen angewandten Farben in der Kreuzſtickerei ſind Schwarz, Blau und Rot, Dieſe Beſchränkung der Farben hatte ihr Urſache in der Waſchechtheit, denn die Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke wur⸗ den häufig gewaſchen. Aber auch dieſe beſchränkte Farb⸗ gebung iſt immer wirkungsvoll, weil ſich die Töne gut vom weißen Untergrund abheben. Aufnahme: Jungblut⸗Bavaria— M. Solche ſchönen Sachen macht man mit dem Kreußzſtich; . Entwurf für eine Kinderdecke. 5 1„Die alten Kreuzſticharbeiten ſind keinesfalls in ihrer Muſtergebung gleich, ſondern ſie zeichnen ſich durch großen Formenreichtum aus. Schon im 15. Jahrhundert kannte man Muſterbücher, die ſich generationsweiſe in der Fa⸗ milie vererbten. So ſind die Muſter erhalten und wurden in kleinerem oder größerem Maße umgewandelt und be⸗ nutzt. Auch heute noch kennen wir herrliche Kreuzſticharbei⸗ ben. Es ſind die Kreuzſtichſtickereien der Siebenbürger Bäuerinnen, ihre Schürzen und Tiſchdecken ſind vorbildlich in ihrer handwerklichen und künſtleriſchen Ausführung. Das ſind wirklich Handarbeiten, mit Liebe und Innigkeit gemacht, bei denen auch keinesfalls die Anzahl der dabei verbrachten Stunden in Betracht gezogen wurde. Solche Arbeiten ſtehen über Akkordlohnfragen; ihr Wert liegt nicht in der Billigkeit der Herſtellung. Von ihnen geht ein tiefer Wert aus. Wenn man ſolch eine Siebenbürger Stickerei betrachtet, ſo denkt man unwillkürlich an die Liebe und Sorgfalt, die hier hineingelegt worden iſt. Der Sinn dieſer 5 iſt es eben, daß man ſich darüber freuen oll. Der Kreuzſtich iſt der leichteſte Zierſtich— aver was mit ihm alles zu machen iſt, beweiſen uns die Sieben⸗ bürger Stickereien. Da zeigt ſich, daß es immer darauf an⸗ kommt, die Fläche gut auszunützen und eine ſinnfällige Löſung zu finden für die Eckenabſchlüſſe und die Kanten. Die geometriſchen Formen entſprechen dem Material(der Leinenbildung). Die erſten Stickereien der Menſchheit— Quadrate im Ornament— ſind heute noch ſchön und laſſen ſich beſſer anſchauen, als manche ſüßliche Kreuzſtichdecke nach Vordruck. Man ſoll auch mit dem Kreuzſtich nicht zu viel machen wollen, für freiere Linienführung wähle man dann lieber den Plattſtich. Ueberhandtücher und Wand⸗ behänge mit ſinnvollen Sprüchen und herrlichen Geſtalten finden leider noch oft begeiſterten Anklang. Ein einfaches ſchönes Ornament würde viel wirkungsvoller und ſchöner zur Geltung kommen. Handarbeiten ſollen und können viel Schönes in das Leben einer Frau hineintragen— wenn ſie mit innigem Herzen durchdacht und ausgeführt ſind. Zwei kleine ſchräge Stiche— wie leicht, Kreuzſtiche. Es lohnt ſich ſchon, ſie richtig anzuwenden und ſie harmoniſch aneinanderzufügen. A. Jungblut. Wir wiſſen uns ju helfen Büchſenmilch trocknet nicht ſo ſchnell ein und hält ſich länger friſch, wenn man die beiden kleinen Oeffnungen nach Gebrauch ſtets mit einem Papierſtreiſchen überklebt. Die Holzplatte des Küchentiſchs, die meiſt ſehr feſt ein⸗ gefreſſene Flecken und Verfärbungen hat, wird tadellos weiß, wenn man ſie mit Kalkwaſſer ſcheuert. Gelöſchter Kalk wird mit Waſſer übergoſſen und ſtehengelaſſen. Nach dem Durchſeihen iſt das Waſſer gebrauchsfertig, allerdings muß man zur Schonung der Hände bei dem angreifenden Waſſer dicke Lappen oder alte Handſchuhe verwenden. Will man Eigelb möglichſt unverſehrt erhalten— bei⸗ ſpielsweiſe in klarer Bouillon—, ſo hält man das ganze Ei, bevor man es aufſchlägt, eine Minute in heißes Waſſer. Auf ein Eigelb, das nicht gleich gebraucht wird, gieße 5175 etwas kaltes Waſſer; es wird wunderſchön friſch bleiben. Praktiſche Kochrezepte Reiskotelett. 100 Gramm Reis werden gelocht mit leichter Brühe vom Würfel, mit Salz, Pfeffer, Zwiebel und Peterſilien⸗ wurzel; Zwiebel und Wurzel werden aber wieder entfernt, dann gibt man ein wenig Fett daran und läßt den Reis auskühlen. Nun wird etwas gekochtes Rindfleiſch mit Zwiebel und Peterſilie fein gewiegt, ein Ei, ein Löffel Sahne darangegeben und mit Salz abgeſchmeckt, dann formt man das Ganze in kotelettähnliche Stücke und brät in Backfett goldbraun.. Heringsſalat mit Gemüſe. Man nimmt 4 Heringe, die gründlich geſäubert ſind und 24 Stunden in Milchwaſſer gelegen haben, das einmal erneuert wird. Dazu kommen 6 große in der Schale ab⸗ gekochte Kartoffeln, nach Belieben kaltes Fleiſch, eine Salz⸗ gurke, vier geſchälte Aepfel, 375 Gramm eingemachte rote Rüben, nach Belieben Kapern, 3 hartgekochte Eier. Dann gibt man einen Teller voll würfelig geſchnittener gekochter Sellerieknolle, ein paar ebenſolche Peterſilienwurzeln, 4 große Mohrrüben, 2 Löffel Sauerkohl dazu. Nachdem alle Zutaten feinwürfelig geſchnitten ſind, werden ſie mit 2 Eßlöffeln ſaurer Sahne, die man ein wenig mit Milch verdünnt hat, vermiſcht, nach Belieben kann man ein paar Tropfen Zitronenſäure herangeben. Heringsſalat wirkt ſehr hübſch bei feſtlichen Gelegenheiten, wenn man ihn in klei⸗ nen Muſchelſchalen aufträgt, man reicht ihn in dieſen Muſchelſchalen und übergießt noch mit Mayonnaiſe, die man mit gewiegter Peterſilie oder einer Tomatenſcheibe garniert. 5 Schmackhafte Pilzförmchen. Beliebige Pilze werden mit ein ganz wenig Waſſer, etwas geriebener Zwiebel und Kräutern weichgedämpft. Man läßt ſie auskühlen und fügt dann kleine Tomaten⸗ ſtücke, etliche Eſſiggurken, Kräuter und Fleiſchreſte, alles gehackt, ſowie einen Eßlöffel gedämpften Reis dazu. Das Ganze wird herzhaft mit Zitronenſaft, Salz, ganz wenig Zucker, Muskat und Suppenwürze abgeſchmeckt. Hierauf gibt man eine Sülzbrühe aus ½ Liter Waſſer, zwei Eß⸗ löffeln Weineſſig, Salz, etwas Suppenwürze und ſieben Blatt aufgequollener und aufgeſchmolzener Gelatine dar⸗ unter. Die gut durchgemiſchte Maſſe wird in kleine Förm⸗ chen oder Taſſen gegeben und nach dem völligen Erſtarren geſtürzt, man ſetzt ſie entweder auf einen Sockel aus ge⸗ dämpftem Reis oder auf grünen Salat und reicht Röſt⸗ kartoffeln dazu. 5 Das soiltem Jie nerguclien: Mährenkuchen 100 f Weizenmehl, 1 geſtr. Teel.(3 g) Dr. Oetker's 3 Fier, 2 Eßl. Waſſer. Das kigelbſchlägt man mitdem Daſſer 150 f ſchaumig und weiter mit /g der Zucker- menge und dem Bachõl zu einer krem· artigen Maſſe. Den Beſt des Zuckers ſchlägt man nach und nach unter den ſteifen kierſchnee, der ſo feſt ſein muſſ, daf ein Schnitt mit dem ſmieſſer ſichtbar bleibt. Er wird auf den kierhrem gefüllt, darüber gibt man das mit ſmehl und„Backin“ gemiſchte und geſtebte Puddingpulver, Nüſſe(Semmelmehh und Möhren und zieht alles oorſichtig mit dem Schneebeſen unter den kierkrem. Man füllt den Teig in eine gefettete. mit Papiecfuttet ausgelegte faſtenform und backt ihn 30-40 minuten bei guter fittelhihe, 5 a Neränderung: Ilan kann den Teig auch auf ein gefettetes, mit Papier belegtes blech ſtreichen und 2535 Minuten backen. Der ferlige ffuchen wird mit Puderzucker beſtäubt oder mit Schoßoladenguf überzogen, in Stücke geſchnitten und mit Mandeln oder flüſſen verziert. Zucker,„Backin“, 1 Fläſchchen Dr. Oetzer's 75 g geriebene Nüſſe oder Backöl Zitrone, Semmelmehl, 2 Pächchen Or. Oetßer's Pudding⸗ Pulver Oanille-Geſchmack, 125 f geriebene rohe möhren (Gelbrüben oder Wurzeln). Bitte gusſchneidan! Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Reſultate und Tabellenſtand nach Ablauf der Spiele vergangenen Sonntag ſind folgende: Seckenheim— FW Brühl 2:1 Vf Tun Feudenheim— VF 09 Weinheim 1:4 Phönix Mannheim— 07 Mannheim 1:3 abgebr. vom Olympia Neulußheim— Amicitia Viernheim 1:1 Alemannia Ilvesheim— SC Käfertal 2:2 Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte 98 Seckenheim 6 3 2 1 12:7 8 FV. Weiaheim 5 8 1 1 14.9 7 Amicitia Viernheim 6 2 3 1 1612 7 SpVg. 07 Mannh. 6 3 1 2 12:10 7 Phönix Mannheim 6 3 1 2 11 11 7 Alem. Ilvesheim 5 2 2 1 118 6 SC. Käfertal 6 2 2 2 13:15 6 Olympia Reulußheim 5 1 3 1 628 5 08 Hockenheim 4 1 2 1 8:10 4 IV. Brühl 5 2 0 3 728 4 Germ. Friedrichsfeld 5 1 2 2 68 4 Bf Tu. R. Feudenheim 5 1 1 3 1113 3 Fortuna Heddesheim 4 0 0. 05 0 Morgen ſind folgende Paarungen vorgeſehen: Vf Tun Feudenheim— Germania Friedrichsfeld 07 Mannheim— Olympia Neulußheim Alemannia Ilvesheim— Amicitia Viernheim SC Käfertal— 08 Hockenheim Fortuna Heddesheim— FV Weinheim Seckenheim iſt alſo ſpielfreſ, ſodaß für die Fußball⸗ anhänger Seckenheims Gelegenheit geboten iſt, andere Mann⸗ ſchaften im Kampf zu ſehen. Hier herrſcht für morgen voll⸗ kommene Fußballruhe, da die ſtattfindenden Jugendverbands⸗ ſpiele der Seckenheimer Mannſchaften auswärts und zwar in Friedrichsfeld und Mannheim ſind. Gauhandballklaſſe. Zu den morgigen Serienſpielen hat man 8 Mannſchaften zu nachſtehenden Treffen zuſammengeführt: To. Seckenheim— Tgd. Ketſch SV. Waldhof— ITſchft. Durlach Ty. Weinheim— ITſchft Freiburg To. Leutershauſen— TSV. Oftersheim Das intereſſanteſte dieſer Spiele wird auf dem Platze der hieſigen 98er Handballer, wo die ſpielſtarle Mannſchaft der Tgd. Ketſch antritt, ausgetragen. Die Gäſtemannſchaft hat noch keine Serienſpiele verloren. Für ſie war das Seclen⸗ heimer Gelände bisher immer hartes Pflaſter und dürfte es auch morgen ſein. Die Punkte aus dieſem Spiel werden hart umkä, pft werden. Ketſchs Mannſchaft dürfte ſich in⸗ folge beſſerem Spiel und guter Beſetzung zum Siege durch⸗ ſetzen. In den übrigen Treffen ſind die Platzvereine als Sieger zu erwarten.— Die Jugendmannſchaft der 98er fährt zu einem Verbandstreffen nach Leutershauſen. Auswärtlger Sport Das größte Intereſſe zieht auch am kommenden Wochen⸗ ende wieder der Kampf um die Punkte auf ſich, obwohl diesmal ſo große und bedeutende Ereigniſſe wie die Welt⸗ meiſterſchaften der Gewichtheber, der Große Auto⸗Preis vom Donington⸗Park, die zweite Runde des Hockey⸗Eichen⸗ ſchilds und nicht zuletzt das Spiel der Kontinentelf gegen die Fußball⸗Ländermannſchaft von Holland in Amſterdam auf dem Programm ſtehen.— Große Ereigniſſe bringt uns am Sonntag der Fußball. Im Gau Südweſt gibt es mit dem Kampf Wormatia Worms— FS Frankfurt ein neues Großereignis, aber auch die anderen Begegnungen, Eintracht Frankfurt— FV Saarbrücken, Reichsbahn RW Frankfurt— SWV Wiesbaden, FK 03 Pirmaſens— Kickers Offenbach und Boruſſia Neun⸗ kirchen— TScg 61 Ludwigshafen, laſſen an Spannung nichts zu wünſchen übrig. Im Gau Baden muß der Karls⸗ ruher FV zum Freiburger Fe und SV Waldhof nach Of⸗ fenburg zum dortigen Fußballverein. In Mannheim und Karlsruhe gibt es mit den Paarungen Sp⸗Vg Sandhofen Mae VfR Mannheim bezw. Phönix Karlsruhe— BfB ühlburg zwei ſpannende Lokalbegegnungen. Auch im Gau Württemberg ſind in der höchſten Klaſſe vier Spiele ange⸗ ſetzt Die Stuttgarter Kickers empfangen den Ulmer F 94, während der Stuttgarter SC den ſchweren Kampf gegen Union Böckingen zu beſtehen hat. Der Meiſter VfB Stutt⸗ gart hat in Feuerbach wohl keine zu ſchwere Aufgabe zu löſen und ebenſo darf man den SSW Ulm zu Hauſe als Sieger gegen die Sp⸗Vg Cannſtatt erwarten. In Bayern iſt die wichtigſte Begegnung in Schweinfurt zwiſchen dem 1. FC 05 und Neumeyer 9— Unter den Auswahl⸗ ſpielen ſind vor allem die Generalprobe der Kontinentelf in Amſterdam zu nennen, ſowie die Reichsbund⸗Pokal⸗ Ausſcheidung Sachſen— Brandenburg in Planitz. Auch England probt für das Spiel gegen den Kontinent. Weitere Länderſpiele ſteigen in Warſchau(Polen— Norwegen) und in Kopenhagen(Dänemark— Holland) Auch im Handball richtet ſich das Hauptintereſſe auf die Meiſterſchaftsſpiele, umal die beiden Auswahlſpiele— in Dettingen Württem⸗ erg Waben und in Roſtock Nordmark— Mitte— keine rößere Bedeutung haben. Im Gau Südweſt kommt der 1 TS Ludwigshafen wahrſcheinlich kampflos 15 einen Punkten, da MSW Darmſtadt noch immer ge⸗ perrt iſt. Die anderen Begegnungen ſind hier: VfL Gries⸗ heim— TS Herrnsheim, Tura Ludwigshafen— Polizei Ie 8 Germania Pfungſtadt— DL Darmſtadt und Bf ßloch— SW 98 Darmſtadt. In Baden ſtehen fol⸗ 8 vier Spiele auf dem Programm: SV Waldhof— ſchft. Durlach, TV Seckenheim— Tgd Ketſch, TV Wein⸗ heim— Tſchft. Bir und TV Leutershauſen— TSV Oftersheim. In Württemberg finden mit Rückſicht auf das Auswahlſpiel gegen den Gau Heſſen keine Meiſterſchafts⸗ ſpiele ſtatt, dagegen wartet der Gau Bayern wieder mit einem vollem Programm auf. Im Hockey ſtehen auch an dieſem Sonntag wieder die Spiele um den Eichenſchild der Hockeyfrauen im Vordergrund. Badens Frauen gehen nach ihrer guten Leiſtung am vergangenen Sonntag nun auch diesmal in dem Spiel in Köln gegen den Mittelrhein mit guten Ausſichten in den Kampf. Einen harten Kampf wird es in Hamburg zwiſchen Nordmark und Brandenburg geben, den beiden bisherigen Siegern in dem Wettbewerb. In Leipzig treffen Sachſen und Niederſachſen aufeinander und die beiden ſüddeutſchen Gaue Württem⸗ berg und Bayern ſtehen ſich in Stuttgart gegenüber. Um den Eintritt in die Vorſchlußrunde des Silberſchild⸗Wett⸗ bewerbs kämpfen in Hannover Niederſachſen und Nieder⸗ rhein. Ein intereſſantes Meiſterſchaftsprogramm gibt es am Sonntag im Gau Südweſt. Im Rugby beſtreitet eine deutſche Auswahl in Lyon einen Kampf mit der Mannſchaft des Comite Lyonais, wobei die deutſche Mannſchaft vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt wird. In Süd⸗ weſt und Baden gibt es je ein Meiſterſchaftsſpiel und zwar ſpielen in Frankfurt der Frankfurter TV 1860 und Ein⸗ tracht Frankfurt, während in Stuttgart der dortige RC die RG Heidelberg empfängt. Große Beachtung findet am Wochenende die Schwerathlelik, die mit den Gewichtheber ⸗Weltmeiſterſchaf⸗ ten in Wien eine in der ganzen Welt beachtete Veranſtal⸗ tung aufweiſt. Die deutſchen Gewichtheber gehen in Wien mit guten Ausſichten in den Kampf, halten ſie doch den weitaus größten Teil der Weltrekorde in dieſer Sportart. Die Bedeutung dieſer Veranſtaltung wird aber noch vergrö⸗ ßert durch den Start der ägyptiſchen Weltrekordler und der amerikaniſchen Nationalſtaffel. Eine weitere wichtige Veran⸗ ſtaltung findet mit der deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft im Raſenkraftſport noch in Paſing ſtatt. Der Motorſport bringt uns am Samstag als Ausklang des Autorennjahres 1938 im Donington⸗Park bei Nottingham das letzte große Rennen für Rennwagen. Die deutſchen Fahrer von Merce⸗ des⸗Benz und Auto⸗Union ſtarten hierbei wieder mit den beſten Ausſichten und werden für einen erfolgreichen Ab⸗ ſchluß des Rennjahres Sorge tragen. Anker Verſchiedenes ſind der Gauvergleichskampf der Turner von Weſtfalen, Baden und Heſſen in Dortmund, das 10. Harzer Kunſt⸗ turnen in Halberſtadt und die Radrennen zu Berlin und Antwerpen zu erwähnen. In Berlin wird mit ſehr guter internationaler Beteiligung ein Basketball⸗Turnier durch⸗ geführt, und der Gau Südweſt ermittelt in Neuſtadt und Baden in Karlsruhe ſeine Waldlaufmeiſter. Mittelrhein— Baden Die beiden Mannſchaften in Köln Für das am Sonntag vormittag in Köln ſtattfindende Eichenſchildſpiel der Hockeyfrauen von Mittelrhein und Ba⸗ den haben beide Gaue ihre beſten Mannſchaften aufgeboten. Um den weiteren Verbleib im Wettbewerb ſpielen folgende Vertretungen: Baden: Stahl(Germania Mannheim), Meyer(Mann⸗ heim 46)— Seubert(VfR Mannheim), Wenck⸗Wolff(VfR Mannheim)— Klein(Mannheim 46)— Stürmer(VfR Mannheim), Boldt(VfR Mannheim)— W. Bäurle(Mann⸗ heim 46)— Schmarje(Sahlem)— Hoff(Sahlem)— R. Bäurle(Mannheim 46); Mittelrhein: van Bebber(Poſt Köln), Reeb(Bon⸗ ner TV)— Volkmann(Poſt Koblenz), Martin(Schwarz⸗ weiß Köln)— Schellhardt(Kölner HC)— Fink(Kölner HC), Korſten(Kölner HC)— Kaminſki(Rotweiß Köln)— Sauer(Rotweiß Köln)— Scholle(Kölner HC)— Panzer (Kölner HC). Sport in Kürze 5 Maxie Herber⸗Ernſt Baier, die deutſchen Weltmeiſter und Olymiaſieger, ſtehen im Mittelpunkt des Eröffnungs⸗ programms der Berliner Eisſportveranſtaltungen, die am 3. November auf der Freiluftbahn im Friedrichshain ein⸗ geleitet werden. v. d. Vijver, der zweimalige holländiſche Weltmeiſter der Amateurflieger, wird ſich nach ſeinen Startverpflich⸗ tungen in Amſterdam, Paris, Kopenhagen und Stuttgart nach Paris begeben, um ſich auf ſeinen Start als Berufs⸗ fahrer zu Beginn des neuen Jahres vorzubereiten. Donauwaſſer für den Neckar Großzügige Pläne.— Schiffahrtstunnel unter der Alb. WPD. Die Neckar AG., die den Schiffahrtsausbau des Neckars betreibt, hat ihren Aufgabenbereich auch auf die Großſchiffahrtsverbindung von dem Neckar zur Donau ausgedehnt, die von Plochingen nach Ulm führen ſoll. Mit. Zustimmung des Reichsverkehrsminiſteriums hat die Neckar⸗ AG. die Planung dieſer Strecke in Auftrag gegeben. Mit dieſer Planung ergeben ſich bemerkenswerte Probleme für die ganze ſüddeutſche Waſſerwirtſchaft, und zwar nicht nur für jedes der beiden Stromſyſteme, ſondern für R hein, Nek⸗ kar und Donau zuſammen. Die Waſſerführung des Nek⸗ kars iſt nicht ſo gut, wie es ſich die Waſſerwirtſchaft, die Schiffahrt und die Krafterzeugung wünſchen. So iſt der Plan aufgetaucht, die Beſchaffung ausreichender Waſſermengen für das dichtbeſiedelte Neckartal dadurch zu erreichen, daß man Speicherwaſſer aus der Donau bezw. ihrem Neben⸗ fluß Iller nach dem Neckargebiet überleitet. Das ſoll dann durch den Bau eines Alb⸗Baſis⸗Tunnels geſchehen, der die Schwäbiſche Alb für die Zwecke der Schiffahrt und der Waſſerwirtſchaft unterfahren würde. Der Südweſtdeutſche Kanalverein hat die dadurch ſich ergebenden Fragen in einem Heft ſeiner Zeitſchrift„Süddeut⸗ 5 Waſſerſtraßen“ näher unterſuchen laſſen. Der Geſchäfts⸗ ührer des Württ. Waſſerwirtſchaftsverbandes, Regierungs⸗ baumeiſter Deutelmoſer, kommt zu dem Schluß, daß eine Ueberleitungs⸗Waſſermenge zwiſchen 10 und 20 Kubikmeter in der Sekunde in den Neckar⸗Kraftwerken von Plochingen bis Mannheim eine Mehrleiſtung an elektriſcher Energie von rund 100 Millionen Kilowaktſtunden erzielen würde. Der Neckarſchiffahrt könnte in der Mitte⸗ und Niedrig⸗ waſſerzeit wertvolles Schleuſungswaſſer zugeführt werden. Das ſtark verſchmuctzte Neckarwaſſer könnte durch das friſche Donau⸗ und Illerwaſſer weſentlich verbeſ⸗ ſert werden, wodurch die Koſten für die Abwaſſerreinigung der Neckargemeinden geringer würden. Oberbaurat Dr. Sey⸗ fried fügt dann hinzu, daß auch die Landwirtſchaft im Neckartal weſentlich in ihrem Ertrag geſteigert werden könnte, wenn die jetzt oft wochen⸗ und monatelangen Dürre⸗ zeiten vermieden würden. Natürlich müſſen dieſe Pläne im einzelnen noch durch⸗ gearbeitet werden, und an ihre Verwirklichung kann erſt ge⸗ gangen werden, wenn die als vordringlich erklärte Main⸗ Donau⸗Verbindung fertiggeſtellt iſt. Aber die Ausſichten einer ſpäteren Verbindung von dem Neckar zur Donau ſind durchaus gegeben. Sie ſind zugleich ein Beiſpiel dafür, daß ſolche Pläne nicht nur rein ſchiffahrtsmäßig durchgedacht wer⸗ den müſſen, ſondern daß bei ſedem Bauvorhaben der Binnen⸗ ſchiffahrt der geſamte Bereich der Waſſerwirtſchaft berückſich⸗ tigt werden muß. Schindeln an den Häuſerfronten Altes Gewerbe bekommt neuen Auftrieb In waldreichen Gebirgsgegenden findet man neben den Fachwerkhäuſern mit den durch ſchweres Balkenwerk be⸗ ſonders betonten weißgetünchten Zwiſchenfeldern alte Häu⸗ ſer, deren Fronten mit einfarbig geſtrichenen ſchmalen Holz⸗ plättchen belegt ſind, die man Schindeln nennt. In den letz⸗ ten Jahren war das Schindeln der Häuſer immer mehr in den Hintergrund gedrängt worden. Jetzt aber, da man ſich wieder 8 der Holzbauweiſe auf dem Lande zuwendet, eht man in größerem Umfange dazu über, die Häuſer⸗ kanten zu ſchindeln. Sind die Schindeln in gefälliger Form geſchnitzt und werden ſie ſpäter mit einer in das ganze Dorf⸗ und Straßenbild paſſenden Farbe geſtrichen, macht ſich ein ganz und gar geſchindeltes Wohnhaus recht anheimelnd. uch die Giebelfelder von Landhäuſern auf der Regenſeite werden öfters mit Schindeln verſehen. So wird beiſpiels⸗ weiſe die neue Reichsbäckerſchule, die im Gorxheimer⸗ tal bei Weinheim an der Bergſtraße ſteht, nach landesüb⸗ licher Weiſe ausgiebig mit einem Schindelſchutz verkleidet. Die Schindeln werden wie zu Väterzeiten noch mit der Hand geſchnitzt. Zum Schindeln benutzt man entweder Lär⸗ 1 oder Eichenholz. Das Holz wird zunächſt auf die änge der zukünftigen Schindelplatten zugeſchnitten. Dann werden die ſo entſtandenen Holzklötze mit einem ſcharfen Beil, das der Fachmann Riſſer nennt, geſchält. An der Schnitzbank erhält dann die Schindel ihre beſtimmte Form. Man unterſcheidet runde und gerade Spitzkeile und Bieber⸗ ſchwänze. Zuletzt werden die Schindelplatten mit einem Loch verſehen, durch das ſie ſpäter angenagelt werden Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, landwirtſchaftliche Nachrich⸗ ten, Gymnaſtik; 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ Bult 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſit und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskon⸗ zert; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 18 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrich⸗ ten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 23. Oktober: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Katholiſche Morgenfeier; 9 Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der SA.; 10.30 Frohe Weiſen; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Pechvogel und Glücks⸗ kind, Märchenſpiel; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Nachmittagskonzert; 18 Bruchſal, Stadt und Schloß; 19 Sport am Sonntag; dazwiſchen: Neue Tanz⸗ muſik; 20 Nachrichten; 20.10 Wie es euch gefällt; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 24. Oktober: 10 Mümmel Hoppelmanns Abenteuer; 10.30 Sende⸗ pauſe; 18 Geſungen, geſtrichen und geblaſen; 19 Aber jung muß er ſein, heiteres Geplauder; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 25. Oktober: 10 Das tapfere Herz; 10.30 Sendepauſe; 19 Es klin⸗ gelt... es läutet... es ſummt und ſchellt, heitere Hör⸗ folge; 20.10 Aus der Welt der Oper; 21 Goethe⸗Zyklus; 22.30 Unterhaltungskonzert. i Mittwoch, 26. Oktober: 10... und geſtatten wir uns..„ Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 18 Vor dem Vorhang; 18.30 Aus Zeit und Leben; 18.45 Politiſche Zeitungsſchau; 19 Herbert Ernſt Groh ſingt; 19.15 Bremsklötze weg, von deutſchem Flieger⸗ geiſt; 19.45 Argentiniſche Tangos; 20.10 Unſer Tanzabend; 22.30 Muſik aus Wien. Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 23. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.10 Römiſch⸗katholiſche Morgenfeier; 8.45 Vom Deutſchenz 9 Chorgeſang; 9.30 Morgenfeier der H J.; 10.15 Deutſche Meiſter; 11 Dichter aus unſerer Zeit; 11.15 Wann wir ſchrei⸗ ten Seit' an Seit“..., Hörfolge; 12 Muſik am Mittag; 13 Das Mikrofon unterwegs; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder: Seppel fliegt; 14.30 Uns gehört der Sonntag; 15.15 Der Früchtekorb, Hörfolge; 16 Anterhal⸗ tung und Sport; 18 Herbſtbilder aus dem Hotzenwald; 18.45 Ein Junggeſelle ſchüttet ſein Herz aus; 19.30 Beſchwingt und froh; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 20.10 Sportſpiegel des Sonntags; 20.30 Fünftes Weltkonzert; 21 Feſtlicher Tanzabend der Jugend; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 24. Oktober(Tag der Stadt Frankfurt): 10.30 Feſtliche Muſik; 11.40 Frankfurt, die Stadt des Verkehrs; 14.10 Frankfurt: Heimat und Wahlhe mat bekann⸗ ter Muſiker; 15 Frankfurter Komponiſten; 15.30 Mit dem FD 241038 durch die Stadt Frankfurt; 16... Wie kann nor en Menſch net von Frankfort ſei; 18 Zeitgeſchehen; 19 Die Stadt am Strom, Hörbild; 20.10 La Traviata, Oper von Verdi; 22.40 Frankfurter Sport einſt und jetzt; 23 Un⸗ terhaltungs⸗ und Tanzmuſik. a Dienstag, 25. Oktober: 8 Sendepauſe; 15 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Neues für den Bücherfreund: 18.30 Der fröhliche Lautſprecher; 19.30 Alte Chorlieder und Madrigale; 20.15 Die Jahreszeiten: Der Herbſt, von Joſef Haydn; 21 Der junge Goethe; 22.20 Politiſche Zeitungs⸗ ſchau; 22.35 Muſik zur Unterhaltung. . Mittwoch, 26. Oktober: 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Politiſcher Scheinwer⸗ fer; 15.30 Sendepauſe; 18 Handwerker, Kaufmann und Künſtler; 18.10 Ein Arlberger Alpenjäger erzählt; 18.30 Wal⸗Wal, Beſuch bei unſeren Walfängern; 19 Fliegendes Deutſchland; 20.15 Ein wehrhaft Volk; 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Muſik aus Wien. ——