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Goebbels ſprach in Hamburg Zu Beginn ſeines dreitägigen Beſuches in Hamburg ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels auf einer Kund⸗ gebung des Gaues Hamburg der NSDAP. über die großen Schickſalsfragen des deutſchen Volkes und ver⸗ mittelte den mehr als 40 000 Zuhörern innerhalb und außerhalb der Hanſeatenhalle einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die großen Ziele und die Grundideen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Politik. Der Miniſter wies darauf hin, daß ſich in dieſen Monaten ein ſo gewaltiges geſchichtliches Ereignis abgeſpielt habe, daß erſt eine ſpätere Geſchichtsſchreibung in der Lage ſein werde, die tieferen Urſachen und Auswirkungen dieſes Vorganges zu ermeſſen. Aber ſchon die Zeitgenoſſen könnten die Tatſache, daß der Führer in ſieben Monaten 10 Millionen Deutſche dem Reich wieder einreihte, als eines der größten Wunder der Weltgeſchichte überhaupt verbuchen. And dieſes Wunder geſchah mitten im Frieden, ohne einen einzigen Gewehrſchuß; es wurde erreicht mit dem Einſatz einer Volkskraft, die unſere Gegner noch vor fünf Jahren überhaupt nicht wahrhaben wollten. Es zeuge von grenzenloſer Dummheit, wenn gewiſſe Leute dieſen unglaub⸗ lichen Erfolg darauf zurückführen wollten, der Führer habe „eben Glück gehabt“. Stürmiſche Beifallskundgebungen unterſtrichen die Feſt⸗ ſtellungen des Miniſters, daß dieſe ſtaunenerregenden Erfolge unter gar keinen Umſtänden zu trennen ſeien von dem in zäher Arbeit vollzogenen Aufbau einer ſtarken Wehrmacht. Dr. Goebbels ſtellte unter ſtürmiſchem Beifall feſt, daß die deutſche Nation bis zum letzten Mann entſchloſſen geweſen ſei, das einſt ſo feierlich proklamierte Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker notfalls auch mit dem Schwert zur Durchführung zu bringen. Nur durch dieſe Entſchloſſenheit ſei der drohende Krieg überhaupt vermieden worden. Es habe ſich um eine beiſpielloſe Probe der Führung und der e Elch gehandelt; es ſei um großer Dinge willen ein großer inſatz mutig und entſchloſſen gewagt worden. Es habe aber einer noch viel größeren Enkſchlußkraft des Führers be⸗ durft, die Vorausſetzungen für dieſe Rückgliederung des Sudetenlandes zu ſchaffen, und zwar vor allem durch die Schaffung einer ſtarken Wehrmacht. Dieſes Volk war des Führers würdig Mit Stolz ſtellte Dr. Goebbels feſt, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit die Nerven behalten hat. Das Volk habe ſich als ein wahrhaft politiſches Volk erwieſen.„Dieſes Volk“, erklärte er unter minutenlangem ſtümiſchen Jubel,„war des Führers würdig, wie der Führer ſich dieſes Volles würdig er⸗ wieſen hat.“ Es könne keinem Zweifel unterliegen, betonte Dr. Goeb⸗ bels weiter, daß das deutſche Voll aus der großen Spannung der jüngſten Vergangenheit endgültig als eine neue Weltmacht hervorgegangen iſt.„Zum erſten Male wieder ſeit 1918 haben wir wirkliche Weltpolitik getrieben!“ 15 Jahre lang haben wir verſpielt in der Geſchichte, haben wir nutzlos verſtreichen laſſen, und fünf Jahre nationalſozialiſtiſcher Politik haben genügt, um dieſe Ketten von Verſailles mit einemmal zu zerbrechen.“ (Erneute jubelnde Zuſtimmung der Zehntauſende.) „Was ſich in den fünf Jahren auge hat“, erklärte Dr. Goebbels unter W Beifall,„iſt nichts anderes als die konſequente Ausdeutung des Nationalſozial smus, und die damit erzielten Erfolge ſind die herrlichſten Triumphe natio⸗ nalſozialiſtiſcher Prinzipien.“ In großen Zügen entwarf der Miniſter weiter ein Bild dieſer beiſpielloſen, vor wenigen A noch faſt für un⸗ möglich gehaltenen Erfolge. Ein Blick auf die Landkarte ge⸗ nüge, um feſtzuſtellen, daß unſer Reich noch nie ſo groß, noch nie ſo mächtig und noch nie ſo ſtark war, wie im Jahre 1938. In klarer Darſtellung zeigte Dr. Goebbels die Voraus⸗ ſetzungen auf, die zur Erreichung dieſes Zieles geſchaffen wer⸗ den mußten:„Es war notwendig, daß wir ein einiges Volk bildeten, und es war weiter notwendig, daß vor dieſem eini⸗ gen Voll eine ſtarke gepanzerte Wehrmacht ſtand!“ In wenigen Jahren würden cheologiſche gaarſpaltereien vergeſſen ſein; niemals aber werde man vergeſſen, daß in einem K weiche gen Jahre die Oſtmark und das Sudetenland dem Reiche angegliedert werden konnten. Mit Schärfe rechnete Dr. Goebbels hierbei auch mit den Angreifern aus kirchlichen Kreiſen gegen den Nattonalſozialis⸗ mus ab.„Was die Herren Kardinäle in den Kirchen ſelbſt ſagen“, ſo erklärte er unter dem minutenlangen ſtürmiſchen Jubel der Zehntauſende,„ſoll ihre Sache ſein. Die Politik und die Straße aber gehören uns!“ Stärkſte Militär macht der Welt Sodann betonte Dr. Goebbels die ideen dinge Rolle der deutſchen Wehrmacht bei den entſcheidenden Auseinander⸗ ſetzungen. Deutſchland, das ohnmächtigſte Land der Nach⸗ kriegszeit, ſei in fünf Jahren zur ſtärkſten Militärmacht der Welt geworden. Das Volk kenne dieſe Wehrmacht und liebe ſie, denn ſie habe nur eine Aufgabe zu erfüllen: Deutſchland zu ſchützen. Immer wieder von begeiſtertem Beifall unterbrochen, ent⸗ rollte Dr. Goebbels ſodann ein Bild der gegenwärtigen Juen politiſchen Lage des deutſchen Volkes, das vor fünf Jahren noch völlig iſoliert daſtand. Er wies darauf hin, wie die von den Demokratien 13 geprieſenen„Kollektiv⸗Freundſchaften kläglich verſagten, als es hart auf hart ging, und wie ſich auf der anderen Seite die Achſe Berlin Rom als ſtahlhart und unzerbrechlich erwies. 8 8 „Hier zeigte es ſich, daß Muſſolini wirklich ein großer 95 Deutſchlands war und iſt! Hier zeigte ſich vor aller Welt. daß in dem Wirrwarr der Meinungen und im ewigen Wechſel der Perſönlichkeiten zwei Männer in Europa ſtehen, auf die man ſich verlaſſen lann und die ſich auch aufeinander verlaſſen können!“ s Indeſſen habe Deutſchland noch eine ganze Reihe von Gegnern, die den Nationalſozialismus als einen Angriff auf die„heiligen Rechte“ der Demokratie werteten Demokratie aber ſei im wahrhaften Sinn des Wortes Herrſchaft des Volkes, ebenſo wie Sozialismus nichts anderes als Gemeinſchaft be⸗ ute. „Es gibt in Europa keine Regierung“, erklärte Dr. Gveb⸗ bels,„die dem Volke näherſteht, als die Regierung Adolf Hitlers. Wo ſind denn mehr Söhne des Volkes in der Regie⸗ rung als bei uns? Nirgends in der Welt kann unſeren Taten der Gemeinſchaft, kann dem Winterhilfswerk, der National⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt oder der Organiſation Kraft 1 Freude etwas annähernd Gleiches an die Seite geſtellt werden. 10 Millionen Deutſche wieder frei gemacht In beſonders eindrucksvoller Weiſe ſtellte Dr. Goebbels der ſogenannten„Freiheit“, die gewiſſe Auslandskreiſe in Deutſchland vermiſſen, die wirkliche Freiheit gegenüber, die das deutſche Volk ſich ſelbſt errungen hat.„Wir haben in einem Fahre 10 Millionen Deutſche wieder frei gemacht. Die Demo⸗ kratie aber hat dieſe 10 Millionen im Namen der Freiheit gefeſſelt!“ ö Jetzt gelte es, den Blick nach innen zu lenken. Es ſei not⸗ wendig, wie immer, die Partei als die große Kraftquelle unſeres Volkes richtig in die öffentliche Betätigung hinein⸗ zaſtellen. In dieſem Winter müſſe das deutſche Volk ein ſoziales Hilfswerk durchführen, wie es in ſolchem Ausmaß bisher noch nicht erreicht worden ſei. 10 Millionen Menſchen müßten in die ſoziale Arbeit des Reiches neu einbegriffen werden Dieſe Aufgaben ſeien nur mit der Einheit des Volkes zu löſen. J „Es iſt unſere nationalſozialiſtiſche Pflicht“, ſo betonte der Miniſter unter immer wieder aufbrauſendem Beifall,„eifer⸗ ſüchtig über dieſer deutſchen Einheit zu wachen, denn ſie iſt der Untergrund unſerer nationalen Grundſätze! Deutſchland iſt immer ſtark geweſen, wenn es einig war und ohnmächtig immer nur dann, wenn es ſich ſelbſt zerfleiſchte! Das iſt die große Lehre, die der Führer uns gebracht hat!“ f Ein neues Zeitalter iſt angebrochen Tief beeindruckt lauſchten die Zehntauſende dem Redner, als er die gewaltige und rieſenhafte Verantwortung ſchildert, die auf den Schultern des Führers ruhte und ruht. Jubelſturm begleitet jeden Satz Dr. Goebbels', als er feſt⸗ ſtellt;„Ein neues Zeitalter iſt angebrochen. Keine Welt des Scheins und der Schlagworte, ſondern harter, aber uns auf das tiefſte beglückender Tatſachen! Das iſt die wahre, echte Demokratie, ſo wie wir ſie meinen und verſtehen: das Volk führt ſich ſelbſt durch ſeinen beſten Sohn! Das Volk ſelbſt hat keinen größeren Ehrgeiz, als getreu und gehorſam hinter chm. und ſeiner Fahne zu marſchieren! Dieſes Deutſchland hat ſich aus den tiefſten Niederungen erhoben; es iſt nun wieder eine Weltmacht!“ Kolonien— eine Ehrenfrage Deukſchland und Frankreich auf dem Weltmarkt. Paris, 24. Oktober. Der„Paris Midi“ veröffentlicht einen Bericht über den Inhalt einer Unterredung, die Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk mit dem Berliner Vertreter des Blattes hatte. Der franzöſiſche Journaliſt ſtellte der eigentlichen Unterhaltung eine kurze Einleitung voran, in der er u. a. ſagt, daß Reichsminiſter Funk ſtets die Eigenſchaft habe, einer Diskuſſion nicht auszuweichen. Man könne ihm getroſt jede Frage ſtellen, und immer werde man eine Antwort erhalten, freimütig und ohne Um⸗ ſchweife Bei dem Geſpräch ſei man dann zuerſt auf die Frage des Warenaustauſches zwiſchen Deutſchland und Südoſt⸗ europo gekommen. Reichsminiſter Funk erklärte hierbei u. a., daß einer Durchführung des Warenaustauſches keine nennenswerten Schwierigkeiten im Wege ſtünden. Gerade in den Gebieten Südoſteuropas fei alles das im Ueberfluß vorhanden, was in Deutſchland fehle. Deutſchland biete Aue Ausgleich die Erzeugniſſe ſeiner hochentwickelten In⸗ uſtrie, die ſich mit ihren Fabrikaten neuen Weltruhm ge⸗ ſchaffen habe. Der franzöſiſche Berichterſtatter leitete dann das Ge⸗ ſpräch auf die Geſtaltung der zukünftigen Wirtſchaftsbe⸗ eg zwiſchen Deutſchland und England und 1 rankreich über. Auch hier ſei, ſo teilt das franzöſiſche latt mit, der Miniſter die Antwort nicht ſchuldig geblie⸗ ben. Er habe zu dieſem Punkt bemerkt, daß es für das Reich keinen anderen Wunſch geben könne, als mit dieſen Ländern zuſammenzuarbeiten. Deutſchland habe keines⸗ wegs die Abſicht, dieſen Ländern irgendwelche wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten in den Weg zu ſtellen. „Wie follten übrigens“, ſo fuhr der Miniſter dann wört⸗ lich fort,„unſere Intereſſen im Südoſten aufeinanderſtoßen können. Iſt es nicht durch die Ziffern bewieſen, daß der franzöſiſche und engliſche Handel im Balkan und in Mittel⸗ europa praktiſch— ich unterſtreiche praktiſch— nicht gegen den deutſchen Handel kämpfen können? Beſſer noch, wir fürchten keineswegs den Abſchluß eines Handelsabkommens zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerfka. Im Gegenteil, wir ſind weit davon entfernt, zu behaupten, daß ein derartiger Vertrag mit den von uns empfohlenen Methoden unvereinbar wäre. Wir würden einem ſolchen Vertrag ſogar ſehr gut beitreten können.“ Im weiteren Verlauf der Unterhaltung kam der Be⸗ richterſtatter der franzöſiſchen Zeitung im beſonderen auf den weiteren Ausbau der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen zu ſprechen. Hierbef habe Reichswirtſchaftsminiſter Funk mit aller Beſtimmtheit erklärt, daß ſich Deutſchland und Frankreich auf dem Welt⸗ markt nur. können Das franzöſiſche Eiſenerz, die franzöſiſchen Landwirtſchaft eugniſſe und Luxusartikel jowie die deutſche Kohle und die chemiſchen und pharma⸗ eutiſchen Erzeugniſſe des Reiches würden als Grundlage ereits genügen. Zum Schluß krat der Reichsminiſter der Auffaſſung entgegen, daß die Kolonialfrage auf wirtſchaftliches Gebiet 15 werden könne. Für Deutſchland ſei das Kolonial- problem vor allem anderen eine Frage des Anfehens und der Ehre. Wehrmacht dankt der NV Für Zuſammenarbeit im Sudetenland. Berlin, 24. Oktober. Dem Leiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, ging nach einer Meldung der NSK. vom Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, Generaloberſt von Brauchitſch, ein Schreiben zu, in dem es u. a. heißt: „Mit dem 20. Oktober 1938 endete die mir vom Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht über⸗ tragene Verantwortung für die Verwaltung der ſudeten⸗ deutſchen Gebiete. n Die NS. hat die ſudetendeutſchen Flüchtlinge in ihre treue Obhut genommen, ſie verſorgt und ſie dann wieder in ihre Heimat zurückgeleitet. Sie hat ferner durch ihre hinter den vorderſten Truppen einrückenden Kolonnen mit Ver⸗ pflegung und Bekleidung die Not der Bevölkerung raſch und tatkräftig lindern helfen. Die NS. hat ſich damit in ihrer Geſamtheit als tat⸗ kräftiger Künder natfonalſozialiſtiſcher Opferbereitſchaft er⸗ neut bewährt und die mir vom Führer übertragene Auf⸗ gabe der Betreuung der Bevölkerung weiter erleichtert. Möge dieſe ſegensreiche Tätigkeit der NSV. auch dem letzten Volks⸗ 1 95 80 ein Anſporn ſein, ſie ſtets nach Kräften zu unter⸗ ützen. Ihnen, Ihren Mitarbeitern und allen ihren Helfern gilt mein herzlicher Dank.“ 0 Die Polizei im Gubdetenlande Berlin, 24. Oktober. Mit der Uebernahme der Zivil⸗ verwaltung im Sudetenlande durch den Reichskommiſſar SS. Gruppenführer Konrad Henlein iſt die Sorge der Ordnung und Sicherheit im Sudetenlande in die Hände der Polizei übergegangen. Bei der Dienſtſtelle des Reichskommiſſars für die ſudetendeutſchen Gebiete ſind zur Wahrnehmung der polizeilichen Aufgaben je ein Befehlshaber der Ordnungs⸗ polizei und ein Befehlshaber der Sicherheitspoli⸗ zei beſtimmt worden. Mit der Uebergabe der Verwaltung des Sudetenlandes an den Reichskommiſſar Konrad Henlein iſt in Reichenberg eine Staatspolizei⸗Leitſtelle ſowie in Karlsbad und Troppau je eine Staatspolizeiſtelle errichtet worden, denen die Wahrnehmung aller Aufgaben der Geheimen Staats⸗ polizei in ihrem Bezirk obliegt. Vorbildlich für das Reich! Reichsminiſter Ruſt über. Zukunft der ſudetendeutſchen Schulen Reichsminiſter Ruſt ſprach auf dem alten Marktplatz in Böhmiſch⸗Leipa über das Aufbauwerk auf dem Gebiete der Schule. Der Miniſter erklärte u. a.; d Wenn mich der Führer nach meinem erſten Eindruck im Sudetenland fragt, ſo möchte ich ihm antworten:„Ich bin hier unter den Aermſten geweſen, die ich je in Deutſch⸗ land geſehen habe. Ich ſah im Adlergebirge Männer, deren Arme beim Deutſchlandlied aus Kraftloſigkeit auf und niederſchwankten, Frauen in den beſten Fahren vom Aus⸗ ſehen alter Frauen, ſo abgehärmt mitten im Strom des Lebens. Und als ich dann hineinging in die Schulen, da ſah ich, jenes arme Gebirgsvolk hat ſich aus eigener Kraft Schulen eingerichtet wie ein Herrenvolk. Zum Brote langte es nicht, zur Schule reichte es doch aus! Das Sudetendeutſchtum wußte: wenn es keine Schulen mehr hat, hat es keine Zukunft mehr. Daher ſoll dieſes Su⸗ detendeutſchland auch— das iſt mein Wille— das Muſterland des ganzen Deutſchen Reiches werden. Das Geld, das in den ſudetendeutſchen Schulen angelegt wird, iſt die beſte Anlage, die das deutſche Volk machen kann!“ Das Wort des Führers wird zur Tat „In wenigen Jahren will ich kein rachitiſches Kind mehr ſehen!“ Die Firmen„Bayer“ J. G. Farbeninduſtrie Aktien⸗ geſellſchaft, Leverkuſen, und E. Merck, Darmſtadt, haben unter der Bezeichnung„Sudetendeutſche Vigan⸗ tolſpende“ unentgeltlich 400 000 Flaſchen„Vigantol⸗ 61“ zur Durchführung einer ausreichenden Rachitisbekämp⸗ fung im Sudetenland zur Verfügung geſtellt.. Die unvorſtellbare Not in den ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten während der ee 20 Jahre hatte bekannt⸗ lich auch ein erſchreckendes Anwachſen der an Rachitis er⸗ krankten Kinder zur Folge. Wenn der Führer in ſeiner Eröffnungsrede für das Winterhilfswerk 1938/39 mit Nachdruck betonte:„Ich will in wenigen Jahren in dieſem Lande kein rachitiſches Kind mehr ſehen!“, ſo iſt auf dem vorgezeichneten Wege mit der vorbildlichen Spende ein weiterer Schritt getan. a S. Chronik des Tages Die Schulſchiffe der Kriegsmarine, die Linjenſchiffe „Schleſien“ und„Schleswig⸗Holſtein“, werden am 20. Oktober zu mehrmonatigen Auslands-⸗Ausbildungsreiſen auslaufen. Durch eine Verfügung der Sowfetreglerung iſt der bis⸗ 5 stellvertretende GPIl.⸗Kommiſſar 1 ſelnes mies enthoben worden. Schukowfki hatte diefe Stellung nur wenige Monate bekleidet. i. Der auſtraliſche Anleihergt hat den Antrag der Bundes⸗ regierun fort eine neue Anleihe in Höhe von vier Mil⸗ lionen Pfund für Aufrüſtungszwecke aufzulegen, genehmigt. Tokio feiert den Fall Kantons „Der Hauptverſorgungsweg Chinas abgeſchnitten.“ Der unerwartet raſche Fall der ſüdchineſiſchen Haupt⸗ ſtadt Kanton hat in Tokio größte Begeiſterung ausgelöſt. Auf Wunſch der freudig erregten Bevölkerung wurde die Veranſtaltung von Laternen⸗ und Flaggenumzügen als Ausdruck des Dankes der Heimat für die Kämpfer an der Front genehmigt. Der Chef des japaniſchen Generalſtabes und der Kriegsminiſter übermittelten den Oberbefehls⸗ habern der Land⸗ und Seeſtreitkräfte in Südching tele⸗ graphiſch ihre Glückwünſche zu der raſchen Einnahme Kantons, die ſelbſt die kühnſten Erwartungen übertroffen hat. Die japaniſche Preſſe ſchätzt die Bedeutung des Sie⸗ ges in Südchinag noch höher ein als den letztjährigen Er⸗ folg der Einnahme Schanghais. Mit dom Fall von Kan⸗ ton ſei der Hauptverſorgungsweg für den Teil Chinas, der noch Widerſtand leiſte, abgeſchnitten und der japa⸗ niſche Angriff auf Hankau ſei nunmehr weſentlich er⸗ leichtert. In einer halbamtlichen japaniſchen Stel⸗ lungnahme wird darauf hingewieſen,„daß die Einnahme von Kanton einen Fingerzeig für jene auslän⸗ diſchen Mächte bedeute, die bisher nicht imſtande ge⸗ weſen ſeien, die wahre Lage im Fernen Oſten zu erken⸗ nen.“ Es ſei verſtändlich, daß Tſchiangkaiſchek nunmehr berſuchen werde, auf dem Wege über Indoching Munition und Waffen zu erhalten. Doch dürfte auch dieſer Verſor⸗ gungsweg demnächſt durch japaniſche Streitkräfte geſperrt werden. „Kaufmänniſches Anglück für England“ Die Einnahme von Kanton iſt auch vom internatio⸗ nalen Standpunkt aus von größter Bedeutung, denn in der Bucht von Kanton liegt die engliſche Kronkolonie Hongkong ſowie in der Nähe auch die franzöſiſche Kolonie Indochina. Dem Sieg der japaniſchen Truppen in Süd⸗ ina wird daher auch in der weſteuropäiſchen Preſſe größte Beachtung geſchenkt. Das Pariſer„Journal“ ſchreibt, die Japaner hätten einen ausgezeichneten Erfolg zu ver⸗ zeichnen. Der Einſatz habe die Mühe gelohnt, denn Kan⸗ ton bedeute für Südchina das gleiche wie Schanghai für den Norden. In beiden Fällen handele es ſich um eine Wirtſchaftsmetropole und einen Welthafen. Auch„Figaro“ meint, der Einzug der Japaner in Kanton ſtelle eine Tatſache von außerordentlicher Trag⸗ weite nicht nur für die Zukunft Chinas dar, ſondern ebenſo für die Intereſſen derjenigen Mächte, die im Fer⸗ nen Oſten Beſitzungen hätten, und ſchließlich auch für das Gleichgewicht der Einflüſſe in der Welt. Für die Eng⸗ länder bedeute die Einnahme Kantons eine neue Enttäu⸗ ſchung und ſei für ſie ein wahres kaufmänniſches Unglück. Sie ſei ein Verluſt, der ſich bis nach Indien hin fühlbar machen werde. „Das größte Ereignis des Fernoſtkrieges“ Die engliſche Preſſe meldet ebenfalls in großer Aufmachung die Eroberung Kantons durch die japank⸗ ſchen Truppen und muß notgedrungen„den beacht⸗ lichen Erfolg“ der Japaner anerkennen. Der 150 Kilo⸗ meter lange Gewaltmarſch der Japaner von der Bias⸗ bucht bis Kanton innerhalb von zehn Tagen wird als das größtemilitäriſche Ereignis des Fern⸗ oſtkrieges bezeichnet. Der Fall Kantons ſei Chinas ſchwerſte Niederlage ſeit dem Verluſt Pekings und Schanghais. Die meiſten Blätter zweifeln auch nicht daran, daß Hankau ſehr bald von den Japanern erobert werden wird. Gleichzeitig wird aber auch der alte britiſche Stand⸗ punkt wieder hervorgehoben, daß das ſiegreiche Vorgehen der Japaner die eine Seite,„die endgültige Beherrſchung des eroberten Gebietes aber die Kehrſeite der Medaille ſei“, wobei man insbeſondere auf die Schwierigkeiten hinzuweiſen ſucht, ein großes Gebiet wie China militäriſch beſetzt zu halten. Greueltaten der roten Milizen 756 Morde in der Provinz Lerida. Bilbao, 24. Oktober. Nach einer amtlichen Mitteilung ſind nach bisherigen Feſtſtellungen von den bolſchewiſtiſchen Mordhrennern in dem befreiten Teil der Provinz Lerida 756 Perſonen nach grauſamen Martern hingemordet wor⸗ den. Allein in der Stadt Lerida fielen 428 Menſchen der bolſchewiſtiſchen Morogier zum Opfer. 32 Er war unter ihren Worten zuſammengezuckt. Irgend⸗ wie war eine Note darin, die ihre Antwort endgültig und unwiderruflich machte. 1K iſt unmöglich, Herbert,“ betonte ſie jetzt noch ein⸗ mal. „Wegen meiner Strafe? Iſt es deswegen?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Das wäre nicht das Entſcheidende.“ „Und wegen des Unterſchiedes? Sie als akademiſch ge⸗ bildete Frau und ich— 2“ „Nein,“ erwiderte ſie. „Oder iſt ſonſt jemand?“ N——= nein,“ ſagte ſie. Sie hatte bewußt auch die letzte Frage mit nein be⸗ antwortet, obwohl ein Zögern in ihr war. Ueber den Grund war ſie ſich nicht klar, ſie fühlte nur, daß ihrem Leben noch eine ganz andere Erfüllung vorbehalten war. Was er verlangte, war doch arer Unſinn, und es ſtimmte ſte traurig, daß es überhaupt zu dieſer Szene kommen mußte. „Wir wollen gute Kameraden bleiben,“ ſagte ſie.„Das iſt doch viel und muß Ihnen genügen.“ Sie wandte ſich raſch zum Gehen, und er mußte ſich beeilen, um gleichen Schritt mit ihr zu halten. Es war die Verſuchung in ihm, ſie feſtzuhalten, zu um⸗ armen, ſie an ſich zu preſſen, ſeine Lippen auf die ihren zu drücken, und ihren Widerſtand zu brechen. Doch er verlor ſeine Selbſtbeherrſchung nicht. Er war ſich bewußt, daß eine Frau von Theas Art auf dieſe Weiſe niemals erobert werden konnte. Sie nahmen Abſchied vor ihrer Wohnung und Thea. lehnte eine weitere Juſammenkunft nicht ab, ohne jedoch den Tag zu beſtimmen. Ganz durfte die Verbindung nicht verlorengehen, dachte ſte. Er mußte vor einem Rückfall bewahrt werden. Thea war auch jetzt feſt entſchloſſen. ihr Verſprechen einzuhalten, Das ſind etwa 11 je Tauſend der Bevölkerung, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß ein großer Teil der Einwohner verſchleppt und einem unbekannten Schickſal überantwortet worden iſt. Beſondees verheerend wirken ſich dieſe bolſchewiſtiſchen Morde bei der Geiſtlichkeit aus, die allein 77 Prieſter, darunter den Biſchof von Lerida, zu beklagen hat. In der Ortſchaft Torrelameo wurde ein Geiſtlicher öffentlicht ent⸗ kleidet und unter grauſamen Martern auf dem Marktplatz getötet. Neuerdings ſind auch in Valencia fünf katholiſche Prie⸗ ſter an die Wand geſtellt und von roten Banditen erſchoſſen worden. Prags außenpolitiſches Ziel tſchecho-ſlowakiſche Miniſterpräſident, General Siro vy, gab dem Prager Vertreter der„Daily Mail“ in einer Unterredung einen Ueberblick über die künftigen außenpolitiſchen Ziele der neuen Tſchecho⸗Slowalei. „Unſer Ziel auf außenpolitiſchem Gebiet iſt es“, ſo ſagte Sirovy,„zu einer völligen Uebereinkunft mit unſeren Nachbarn zu kommen, und zwar ſo ſchnell wie möglich. Eine der notwendigſten Aufgaben ſei die Feſtſetzung der endgültigen Grenze, für die ent⸗ ſprechend dem Münchener Abkommen eine europäiſche Ga⸗ rantie gegeben werden würde. Dieſe Garantie, unterſtützt von Deutſchland, Italien, England und Frankreich, werde von um ſo größerer Bedeutung ſein, je mehr die Bezie⸗ hungen der Tſchecho⸗Slowakei mit den Nachbarſtaaten ſich verbeſſerten.“ „Wir haben“, ſo erklärte Sirovy weiter,„den Beweis unſerer Aufrichtigkeit bei der Durchführung unſerer Ver⸗ pflichtungen geliefert. Die Regierung iſt völlig in ihrer Entſchloſſenheit geeint, alle ihre Verpflichtungen aufrecht und ehrlich zu erfüllen.“ . Der neue flawiſche Staat Grundzüge der künftigen Verfaſſung. Prag, 24. Oktober. Die„Narodni Liſty“ veröffent⸗ lichen in ihrer Sonntagausgabe die Grundzüge der neuen Verfaſſung. Der Entwurf empfiehlt laut dem Blatt die Bei⸗ behaltung der republikaniſchen Staatsform und des par⸗ lamentariſchen Regimes in dem umgeſtalteten tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen Staat. Strittig iſt jedoch noch die offizielle Be⸗ zeichnung der Republik. Wahrſcheinlich wird das Bei⸗ ſpiel der Serben, Kroaten und Slowenen zum Muſter ge⸗ nommen werden, die gemeinſam den jugoſlawiſchen Staat gebildet haben. Es wird erwogen, ſtatt des langen und ſchwer verwendbaren Namens„tſchecho⸗ſlowakiſch⸗karpatho⸗ruſſiſche Republik“ die Bezeichnung„Mittelflawien“ oder „Weſtſlawien“ zu wählen. Neues litauiſches Veto London meldet: Spannung in Memel. Der litauiſche Gouverneur des Memelgebiets hat dem Direk⸗ torium des Memelgebietes mitgeteilt, daß er gegen die vom Memelländiſchen Landtag dringlich erlaſſenen zwei Geſetze— erſtens das Geſetz zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit im Memelgebiet, zweitens das Geſetz betreffend ſelbſtändige Aus⸗ übung eines Handwerks als ſtehendes Gewerbe im Memel⸗ gebiet ſein Veto einlegt. Verſchiedene Londoner Blätter befaſſen ſich ſeit einigen Tagen mit den Zuſtänden im Memelgebiet. Sie ſprechen von einer Spannung im Memelgebiet. Der„Daily Tele⸗ graph“ hat einen eigenen Korreſpondenten nach Memel ent⸗ ſandt, der u. a. ſchreibt, man könne ſich kaum der Schlußfol⸗ gerung entziehen, daß die litauiſche Regierung Schuld an dieſer neuen Spannung hat, indem ſie den Memelländern durch ihr Verhalten Grund zur Unzu⸗ friedenheit gegeben habe. Aeber 12000 Meter Ein neuer Höhenrekord. Rom, 24. Oktober. Auf der Flugplatz Guidonia hat der italieniſche Mili⸗ tärflieger Oberſtleutnant Pezzi mit 17074 Metern einen neuen Weltrekord im Höhenflug aufgeſtellt. Der bisherige Rekord wurde von dem Engländer Adam mit 16 440 Metern gehalten. Oberſtleutnant Pezzi benutzte eine für Stratoſphären⸗ flüge beſonders ausgeſtattete Caproni⸗Maſchine. Die wäh⸗ rend des Fluges feſtgeſtellte Mindeſttemperatur betrug 39 Grad unter Null. Der obwohl ſie ahnte, daß die Zukunft Verwicklungen mit ſich bringen mußte. 5 8 12. Kapitel. Während der nächſten Tage beſuchte Profeſſor Kruſtus die Klinik in gewohnter Weiſe, aber er nahm keine Ope⸗ rationen vor. Die Kollegen hatten es ihm nahegelegt, einen Erho⸗ EN anzutreten, doch er wollte nichts davon wiſ⸗ en. Frau Steinbach war längſt entlaſſen und alle waren froh darüber. Von den alten Patientinnen war nur noch Marie Alrich da, deren ſchwere Kopfoperation eine lange Nachbehandlung erforderte. Sie ſchwärmte immer noch für Profeſſor Kruſtus, und außer Thea fühlte wohl niemand ſeine Tragödie ſo mit, wie das junge Mädchen. Deshalb machte Thea auch bei Marie eine Ausnahme von der Regel, niemals über Privatangelegenheiten zu ſprechen, und Thea freute ſich immer über ihr Geſpräch mit der Patientin, das jedesmal ganz ſicher bei Profeſſor Kru⸗ ſius endete. »Der arme Mann,“ fing Marie Ulrich eines Morgens wieder an,„was er durchgemacht hat und wie freundlich er doch immer iſt. Aber, Fräulein Doktor, finden Sie ſtehtz daß er von Tag zu Tag überanſtrengter aus⸗ ieht?“ „Sie können ſehr gut beobachten,“ erwiderte Thea.„And Sie haben recht.“ ü „Er müßte Urlaub nehmen,“ ſchlug Marie vor. „Und ſeine Kranken und Sie?“ „Ach ich.. Ich bin doch ſo gut wie geheilt, und neue Kranke ſind nicht eingeliefert. Er könnte ſehr gut abkom⸗ men.“ f „Wenn er aber nicht will,“ ſagte Thea. „Nicht will— nicht will—“ Marie wiegte den Kopf hin und her.„Wenn Sie ihn darum bitten, Fräulein Dok⸗ tor, dann tut er es!“ Thea lachte. e „So, meinen Sie?“ Ja,“ ſagte Marie ganz einfach. Thea ging zum Scherz darauf ein. „Nun, dann will ich einmal mein Glück verſuchen,“ ſagte ſie,„wenn Sie ſo überzeugt ſind, daß ich Erfolg habe, 0 wäre es ja eigentlich unrecht von mir, ihn nicht zu bitten.“ Opfertag des Sports Ein Aufruf des Reichsſportführers. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat ſämtliche Sportler zum Einſatz für das Winterhilfswerk auf⸗ gerufen. In dem Aufruf heißt es u a.: „Das Jahr 1938, das Jahr Großdeutſchlands, hat durch die weltgeſchichtlichen Taten des Führers die Brüder und Schweſtern der Oſtmark und des Sudetengaues wieder heim ins Reich geführt. Wir ſind ſtolz darauf, daß es nicht zuletzt Turner und Sportler geweſen ſind, die in dem Volks tumskammpf der zum Vaterlande Heimgekehrten in erſter Linie geſtanden haben. Zu dem nun bevorſtehenden Kampf des WHW. gegen Hunger und Kälte hat uns der Führer Leid und Opfer unſerer Brüder und Schweſtern vor Augen geſtellt, die ſie im Kampfe um ihr Deutſchtum und um ihr nationalſozialiſtiſches Be⸗ kenntnis erduldet haben. Mit freudigem Sinn nimmt der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen den Ruf des Führers auf. Neben dem perſönlichen Opfer ſedes einzelnen ſteht auch in dieſem Jahre wieder das Opfer der Gemeinſchaft, denn jeder einzelne Verein wird im Laufe des Winters we⸗ nigſtens eine ſeiner Veranſtaltungen in den Dienſt des Opfer⸗ werkes der Nation ſtellen. Alle Fachgebiete des DR. rufen zum Opfertag. Gerade in dieſem Jahre gilt es für die deutſche Turn⸗ und Sportbewegung vermehrt, die Not zu lindern und gleich⸗ zeitig unſeren Dank abzuſtatten für die Treue, die unſere Brüder und Schweſtern der Oſtmark und des Sudetenlandes dem Führer und der Nation bewieſen haben.“ Kurzmeldungen 300 000 waren in den Rübeländer Höhlen. Zum erſten Male in der über 400 Jahre alten Geſchichte der Rübeländer Tropfſteinhöhlen ſind die Höhlen in dieſem Jahre auf 300 600 Beſucher gekommen. Vor einigen Tagen ſtieg das große Er⸗ eignis. Nach einer lebhaften Saiſon auch in ſeinem Betrieb auf der einzigen Felſenburg Deutſchlands, dem Regenſtein bei Blankenburg, leiſtete ſich auch der Burgwirt einmal einen Ausflug. Er ahnte nicht, daß ihn das benachbarte Rübeland mit einem großen Kranz aus bunten Herbſtblättern und Tan⸗ nengrün empfangen und der Direktor der Höhlen ihn ſelbſt mit einer Anſprache in das Reich der Geiſter führen würde. Der Burgwirt Oskar Richter wurde der ſeltene und erſte Jubilar dieſer Art. Der traditionelle Höhlenbär für den Schreibtiſch und eine Flaſche Rübeländer Höhlentropfen bil⸗ deten das Geſchenk für den Jubelgaſt. Erſte Reichsbahnſportſchule. In Münſter wurde eine Reichsbahnſportſchule ihrer Beſtimmung übergeben. Es iſt die einzige Sportſchule der deutſchen Reichsbahnſportler, die künf⸗ tig aus allen Teilen des Reiches in Münſter zu Kurſen zu⸗ ſammengezogen werden. Tödlicher Abſturz in den Allgäuer Bergen. Der 18 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte Fritz Demmel aus Immenſtadt unternahm eine Alleinbeſteigung der Fuchskarſpitze in den Allgäuer Bergen, von der er nicht zurückkehrte. Jetzt traf die Nachricht ein, daß Demmel tödlich abgeſtürzt iſt. Eine Schmugglerbande dingfeſt gemacht. Eine weitver⸗ zweigte Bande, die aus Polen nach Rumänien Seide und in umgekehrter Richtung Deviſen ſchmuggelte, konnte auf einer polniſch⸗rumäniſchen Grenzſtation im Zuge dingfeſt gemacht werden. Die Schmuggler hatten im Speiſe⸗ und im Schlaf⸗ wagen des Zuges beſondere Käſten eingebaut, denen ſie das Schmuggelgut entnahmen, wenn auf den Endſtationen alle Fahrgäſte den Zug verlaſſen hatten. Die aus Rumänien nach Polen geſchmuggelten Deviſen werden auf mehrere Millionen Lei geſchätzt. Dänemarks größte Zuckerfabrik eingeäſchert. Die Zucker⸗ fabriken in Nakſkov auf Laaland ſind von einem Brande heim⸗ geſucht worden, durch den faſt das ganze Werk zerſtört wurde. Das Feuer kam in der Zuckerkocherei aus, die mit einer Länge von 100 und einer Breite von 80 Metern bei 20 Meter Höhe als die größte Europas galt. Auch die Maſchinenhalle und das Elektrizitätswerk wurden ein Raub der Flammen. Das Unglück iſt um ſo ſchwerer, als gerade jetzt die Bearbeitung der Rübenernte in vollem Gange war. ab Laſtzug brach ins Schlafzimmer durch. In Bingert bei Bad Kreuznach fuhr nachts ein Laſtwagen mit Anhän⸗ ger die ſteile Windhofſtraße hinunter und geriet dabei in einer Kurve auf dem glatten Pflaſter ins Schleudern. Der Laſtzug drehte ſich um die eigene Achſe und prallte mit voller Wucht gegen ein unmittelbar an der Straße ſtehen⸗ des Wohnhaus. Die Hauswand wurde durch den Anprall eingedrückt; das ſchwere Fahrzeug ragte bis ins Schlafzim⸗ mer hinein. Ein Steinbrocken wurde aus der Mauer gelöſt und flog auf das Bett der ſchlafenden Ehefrau, die jedoch mit dem Schrecken davonkam.— Der Schaden an Haus und Fahrzeug iſt ſehr groß. Den eee—.———————————. „Jawohl, Fräulein. Ich wollte es ihm ſelbſt ſagen, i habe mich bloß nicht getraut.“ f Schon am nächſten Tag traf Thea zum erſtenmal wieder allein mit Profeſſor Kruſius zuſammen. Sie hatte ihm Röntgenaufnahmen vorzulegen und mußte in ſein Zimmer. Er prüfte die Aufnahmen, machte einige Notizen und ſah dann auf. zz Sagen Sie, Kollegin, liegen dringende Operationen vor? „Nein, Profeſſor Merkholt hat alles übernommen.“ „Dann will ich nächſten Freitag wieder anfangen, ich habe lange genug ausgeſetzt.“ „Es liegt wirklich gar nichts Dringendes vor,“ wieder⸗ holte ſie. 3 Er ſtand auf und ſah ſie an.. „Sie ſuchen mich nur zu entſchuldigen,“ erklärte er. „Keineswegs, Herr Profeſſor— es iſt wahr. Wenn ein dringender Fall vorgelegen hätte, dann hätte man Sie längſt unterrichtet und Sie hätten die Operationen vorge⸗ nommen.“ a ö Er ſchüttelte den Kopf. 8 „Das iſt noch zweifelhaft, Kollegin,“ ſagte er.„Ich kann den N aal nicht ohne ein Gefühl des Schauderns etreten.“ Er wandte ſich von ihr ab und ging im Zimmer hin und her. Thea folgte ihm mit den Augen und ſtellte feſt, wie ſehr er ſich verändert hatte. Er war blaß und ſeine Wan⸗ gen waren eingefallen. In Thea trat die Aerztin, die Aſſi⸗ ſtentin zurück, und die Frau erwachte. „Herr Profeſſor, warum tun Sie es nicht?“ Was?“ e N „Sich Urlaub nehmen,“ ſagte ſie. 5 5 „And mein Beruf?“ f „„Jeder braucht einige 8. um Schickſalsſchläge zu über⸗ winden, erwiderte ſie.„Wenn ich mir eine rage erlauben darf: Warum— warum nehmen Sie nicht auch einige Wochen Arlaub? Sagen wir— ſagen wir, nach der Ope⸗ ration am Freitag. Der Arzt darf nicht immer nur an andere denken, er muß auch an ſich ſelbſt denken. Bitte, Herr Profeſſor Kruſius, tun Sie es doch——“ * Faortſ. folata 1 „ Badiſche Chronik Weinherbſt an der Bergſtraße Eine halbe Normalernte. Mit dem Herbſten des Riesling iſt in der verfloſſenen Woche begonnen worden. Das Ergebnis iſt doch beſſer als mach den Nachtfröſten des Frühjahrs und den Dauerregen des Sommers hatte angenommen werden können. Beim Lützelſachſener Roten wurden 70 bis 83 Grad nach Oechsle erreicht. In Auerbach ſtellte man Moſtgewichte von 76 bis 78 Grad feſt. Der Weißherbſt brachte 70 bis 78 Grad, Riesling in letzter Woche 78 Grad. Bei Hubberger(Spätleſe) in Weinheim ergaben ſich jetzt 91 Grad, wobei das Gräfl. von Berckheim'ſche Rentamt den Staudenberger(Leutershauſen) Ende der Woche leſen läßt. Bei den letzten Kelterungen hat ſich wiederum gezeigt, wie jetzt noch jede ſonnige Stunde der Spätleſe zugutekommt. Die am Hubberg im vergangenen Jahr neu gepflanzten An⸗ lagen für Tafeltrauben verſprechen nach den bisherigen Beob⸗ achtungen für die nächſten Jahre eine gute Entwicklung. Der Weinherbſt an der Bergſtraße dürfte nach vorſich⸗ tigen Schätzungen mengenmäßig an den halben Ertrag eines Normaljahres herankommen bei erheblichen Abweichungen in den verſchiedenen Lagen. Zu den Folgen der Frühjahrs⸗ fröſte und der Fäulnis durch die ungewöhnlich ſtarken Regen⸗ fälle kamen eine erhebliche Weſpenplage und bisher in ſol⸗ chem Ausmaß unbekannte Schäden durch Vögel, die bei dem Ausfall an den Obſtbäumen am Rebenbehang Nahrung ſuchten. Sonſt ſind die Weinberge, in denen gut geſpritzt worden iſt, am beſten durchgekommen. ) Bretten.(Zwei Knaben totgefahren.) Die in Bretten tagende Große Karlsruher Strafkammer verur⸗ teilte den 34jährigen Kraftfahrer Emil Karl Walſer aus Schuſſenried wegen fa er Tötung in Tateinheit mit Uebertretung der 9 Sſtraßenverkehrsordnung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Der Angeklagte hat am 9. September gegen 12 Uhr mittags einen Laſtkraftwagen durch die Weißhoferſtraße in Bretten in öſtlicher Richtung geſteu⸗ ert und iſt kurz vor der Einmündung der Hohkreuzſtraße einem entgegenkommenden Laſtzug ausgewichen, wobei er die äußerſte rechte Seite der Fahrbahn befahren mußte. Obwohl er im Augenblick des Ausweichens nach rechts ge⸗ ſehen hat, daß in einer Entfernung von etwa zehn Metern zwei Knaben auf dem Bordſtein des Gehweges ſtanden, welche nach Oſten ſchauten und deshalb ſein Fahrzeug offen⸗ ſichtlich nicht bemerkten, hat er weder Signal gegeben, noch ſeine Geſchwindigkeit weſentlich vermindert, ſondern iſt mit etwa 40 Kilometer Geſchwindigkeit dicht am Gehweg vor⸗ beigefahren. Dadurch wurden die am Gehwegrand ſtehenden 12jährigen Schüler Gerhard Plöger und Erich Süpfle von dem Winker und der Pritſche des Laſtwagens erfaßt, zu Boden geſchleudert und tödlich verletzt. () Neuthardt.(Tödlich verunglückt.) Vor dem Ort wurde ein Kirrlacher Radfahrer von einem Motorrad⸗ fahrer von hinten überrannt. Am zweiten Tag nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus verſchied der Verunglückte, () Bühl.(Tödlicher Motorradunfall.) Ein ſchwerer Motorradunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich abends in der Nähe der Maria⸗Linden⸗ Kirche bei Ottersweier. Ein O Kraftwagen von Offenburg fuhr, von Bühl herkommend, in Richtung Ottersweier. Bei der Abzweigung der Reichsſtraße von der alten Straße fuhr der Fahrer, der nach ſeinen Angaben durch die beiden Stra⸗ ßenzüge getäuſcht worden war, geradeaus auf die alte Straße zu. Im gleichen Augenblick kam ein 32jähriger Motorrad⸗ fahrer aus Kappelwindeck von Ottersweier hergefahren und ſtieß mit dem Kühler des Autos ſo heftig zuſammen, daß er auf das Verdeck des Wagens geſchleudert wurde. Der Arzt konnte nur noch den Tod des Motorradfahrers feſtſtellen. (—) Urnau b. Aeberlingen.(Der geſtändige Brandſtifter.) Der in Anterſuchungshaft befindliche P. Hansler hat außer den Brandſtiftungen in der Schönmühle und in der Scheuer des Bürgermeiſters Riſt nun ein drittes Verbrechen eingeſtanden. Auch der Brand im Anweſen der Geſchwiſter Kutter iſt ſein Werk. Unaufgeklärt iſt noch der Brand im Anweſen Schmidmeiſter. Hier kann Hansler nicht der Täter ſein, da er zu dieſer Zeit bereits verhaftet war. O Niederſchopfheim.(In den Bergen tödlich ab⸗ geſtürzt.) Der 23jährige Theodor Pfeffer von hier ſtürzte am Großglockner tödlich ab. Die Leiche wurde in einem See gefunden. Müllheim.(Von einem Steinblock erſchla⸗ gen.) In einem Steinbruch bei Lütſchenbach wurde der Ar⸗ beiter Walter Friedlin von einem rollenden Steinblock erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er hald nach dem Unfall ſtarb. (—) Markdorf.(Tod durch Hufſchlag.) Der 27⸗ jährige Knecht Willi Rodzus des Erbhofbauern Riſt wurde beim Pflügen von einem Pferde getreten und erlitt dadurch ſo ſchwere innere Verletzungen, daß nach drei Tagen der Tod eintrat. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Einbrüche in Wirtſchaften In der Nacht wurden durch Unbekannte in awer Witch ten im ſüdlichen Stadtteil Ludwigshafen Einbrüche verübt. Den Tätern fielen in beiden Fällen kleine Geldbeträge, Zi⸗ garetten und Eßwaren in die Hände. In beiden Fällen ſind die Einbrüche nach Mitternacht erfolgt. St. Wendel.(Von der Lokomotive erfaßt) Beim Ueberſchreiten der Gleiſe im hieſigen Bahnhof wurde der 46 Jahre alte Weichenwärter Jung durch eine Lokomo⸗ tive erfaßt und ſchwer verletzt. Im Krankenhaus iſt er ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlegen. Neunkirchen.(Fahrerflucht) In der Talſtraße wurde ein dreijähriges Mädchen von einem Motorradfah⸗ rer angefahren und ſchwer verletzt. Der Motorradfahrer ergriff die Flucht, ohne ſich um das Kind zu kümmern. Er hoffte ſich dadurch der Verantwortung zu entziehen. Der Polizei gelang es jedoch, den flüchtigen Fahrer bereits nach einigen Stunden zu ſtellen und feſtzunehmen. Es handelt ſich um einen Karl Bier aus Neunkirchen. Saarlautern.(Er wiſchte Einbrecher.) In der Vorhalle des Capitoltheaters war in der Nacht zum 15. Oktober der Schaukaſten eines Juweliers völlig ausgeraubt worden. Es waren Ringe, Ketten, Broſchen, Feldſtecher und andere Sachen im Geſamtwert von etwa 1100 Mark ge⸗ raubt worden. Die Nachforſchungen ergaben, daß drei junge Burſchen am Samstag über die Grenze gegangen waren. Sie wurden dort von Bekannten auf der Kirmes in Forbach beobachtet Von der franzöſiſchen Polizei wur⸗ den die drei, da ſie ſich nicht ausweiſen konnten, in einen Zug nach Saarbrücken geſetzt. In Saarbrücken wurden ſie dann von der Polizei verhaftet. Zwei haben inzwiſchen den Diebſtahl bereits eingeſtanden. Sie hatten die Schmuckſachen zum Teil in Frankfurt verkauft. Den Reſt hatten ſie auf der Rückfahrt aus dem Zuge geworfen. Auch dieſe Angabe wurde durch die Nachforſchungen beſtätigt. — Friedrichshafen.(Die Leiche des ertrunkenen Knaben.) Die Nachforſchungen nach dem am Donnerstag⸗ nachmittag bei Seemoos beim Paddelbootfahren ertrunkenen Jungen haben nunmehr zur Auffindung der Leiche geführt. Etwa 20 Meter von der ölnfallſtelle entfernt wurde die Leiche in ungefähr 2 Meter Tiefe entdeckt. Es handelt ſich um den 18jährigen Sohn des Eiſenbahnbedienſteten Karl Rauch in Friedrichshafen. — Mötzingen, Kr. Böblingen.(Motor rad gegen Fuhrwerk.— Motorradfahrer tot.) Hier verun⸗ glückte der 24jährige Schloſſer Gottlob Werner tödlich. Er ſtieß auf ſeinem Motorrad ſo heftig mit einem Pferdefuhr⸗ werk zuſammen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Unglücksfall iſt umſo trauriger, als in den letzten zwei Jah⸗ ren drei Familienangehörige des Verunglückten geſtorben ſind. — Tübingen.(Tödlicher Sturz beim Vieh⸗ füttern.) Der Bahnarbeiter Chriſtian Kehrer aus Tübin⸗ gen ſtürzte beim Holen von Futter für ſeine Hühner ſo un⸗ glücklich, daß er die Wirbelſäule brach. Kehrer war ſofort tot. N. T 8350 Meter Höhe Neuer internationaler Rekord für Deukſchland. Skuktgart, Die Klemm⸗Flugzeugbau⸗Werke in Böblingen konnten ihren Mitte September aufgeſtellten fünf Weltrekorden einen weiteren internationalen Höhen⸗ rekord hinzufügen. Chefpilot Kalkſtein ſtartete mit dem Leichtflugzeug Klemm Kl. 35 B zu einem Fluge, bei dem er die erſtaunliche Rekordhöhe von 8350 Metern erreichte. Der Hirth⸗Motor HM 506 mit 106 PS hat ſich hierbea glänzend bewährt. 5 a Der Erfolg wurde bei der F A8 als internationaler Re⸗ kord der Leichtflugzeugklaſſe bis zu 6,5 Liter Zylinderinhalt angemeldet. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß der inter⸗ nationale Rekord in dieſer Klaſſe, den bisher Frankreich innehatte, um annähernd 1000 Meter überboten wurde, ſo erſcheint die von dem Flugzeug erzielte Leiſtung umſo be⸗ achtenswerter, Ein weiterer internationaler Rekord iſt ſo⸗ mit in den Beſitz der deutſchen Luftfahrt gelangt. ab Von einem Getreideſack erſchlagen. Im Anweſen des Bauern Michel in Weißenburg wurde mittels Aufzuges Gerſte vom Wagen auf den Boden befördert. Als der 44 Jahre alte Arbeiter Sekulla die Bremſe des Aufzuges ver⸗ ſehentlich nicht betätigte, ſauſte ein hochgezogener Sack wieder herunter und traf Sekulla am Arm und am Hin⸗ terkopf ſo unglücklich, daß der Tod auf der Stelle eintrat. i Vater und Sohn ſchwer verletzt. Ein Junge aus Schlaifhauſen kletterte auf einen Eiſenmaſt der Hochſpan⸗ nungsleitung auf dem freien Feld. Er kam mit der Stark⸗ ſtromleitung in Berührung und erlitt ſchwere Verbrennun⸗ gen am ganzen Körper. Der Vater wollte ſeinem Kind zu Hilfe kommen, doch ſtürzte er mit ihm ab und die beiden blieben ſchwerverletzt liegen. Sie mußten in das Kranken⸗ haus Forchheim eingeliefert werden. Gemeinſchafts⸗Konzert der Ninn'ſchen Männerchöre. Die Rinn'ſchen Männerchöre, beſtehend aus Lie der⸗ tafel Seckenheim, Harmonie Waldhof, Män⸗ nerchor Sandhofen und Graph. Geſang verein Gutenberg Mannheim fanden ſich am Samstag abend im Saale des Friedrichsparks zu einem Gemeinſchaftskonzert zuſammen. Es galt wohl in erſter Linie zwei Jubiläen zu feiern, nämlich: das 45 jähr. Beſtehen des Graph. Geſang⸗ vereins Gutenberg Mannheim und das 60 jähr. Beſtehen des Männerchors Sandhofen. Dem aus dem Geiſte der Zeit herausgeborenen Gemeinſchaftswillen folgte die Gemeinſchafts⸗ tat in vorbildlichem Sinne. Karl Rinn hatte ſich ein Programm zuſammengeſtellt, das ſelbſt den verwöhnteſten Geſchmack vollauf zu befriedigen vermochte. Beſtimmend für ihn war offenbar der muſtkaliſche Gehalt und der Wert der Dichtung. Nur klaſſiſche Meiſter zierten das Programm und es waren nicht immer die leich⸗ teſten Chöre, die zum Vortrag gewählt wurden. Daß man trotz aller Klaſſtzität doch noch ſehr zeitgemäß ſein kann, bewies die Franz Liſzt'ſche Komposition„Nicht gezagt“ die vor allem hinſichtlich ihres textlichen Vorwurfs den ganzen Zeitgeiſt, das Programm des dritten Reiches widerſpiegelt. Der impoſante Chor ſtand vor keiner leichten Aufgabe, weder muſikaliſch— Schubert— noch tontechniſch. Es gab da manche Klippen und Hinderniſſe zu nehmen, aber ſie wurden alle ohne beſondere Hemmniſſe genommen. Kleinere vorüber⸗ gehende Intonationstrübungen konnten den ſonſt ſehr gün⸗ ſtigen Totaleindruck keineswegs ſchmälern. Karl Rinn hat tüchtige und ſehr eingehende Vorarbeit geleiſtet, muſikaliſch, deklamatoriſch, tonlich und geiſtig. Der Chor iſt gut fundiert und in allen Stimmgruppen tadellos ausgeglichen. Keine vordringliche Stimme ſtört die Harmonie. Alles klingt, auch im Forte. Man hörte ein gutes Piano und ein korrektes Falſet. Man deklamierte verſtändlich und verſtändnisvoll, und bringt ein gutes Deutſch, ohne Dialekteinſchlag. Auch auf eine geiſtige Unterweiſung wird viel Sorgfalt gelegt. Hiermit waren eigentlich alle Vorausſetzungen gegeben für eine untadellige Abwicklung der Chorgaben. Und ſo war es auch. Gleich Großmeiſter Beethovens„Die Ehre Gottes“ bildete in dieſer prächtigen Geſamtform einen weihevollen Auftakt. Feierlich⸗ernſt und mit ſinnvoller Pointierung zog dann deſſen„Veſper“ vorüber. Sehr eindringlich wirkle Fr. Schuberts„Grab und Mond“, reizend entworfen wurden ferner deſſen„Gondelfahrer“ und das intereſſant rhyth⸗ miſſierte„Dörfchen“. Beim Vortrag der Schubert'ſchen Lieder überraſchte eine ungemein lockere und flüſſige Tongebung. Tontechniſche Delikaleſſen bildeten dann Schumanns„Träu⸗ mende See“ und„Ritornell“, während mit den Litzt'ſchen Liedern„Gottes iſt der Orient“ und„Nicht gezagt“ der Abend bekenntnisvoll ausklang. 1 Der Chor beſtand in allen Ehren. Soliſtiſch betätigte 9 das bereits beſtbekannte und ſehr geſchätzte Mannheimer Klavier⸗Duo(Karl Rinn— Helmuth Schlemmer), das mit „Fantaſie für eine Orgelwalze“ und„Duettino concerkante“ von W. A. Mozart⸗Buſoni, ferner mit Liſzts bravouröſer „Don Juan⸗Fankaſie“ eine erneute glänzende Probe ganz hervorragenden Könnens gab. Daß es ohne Zugabe nicht abging, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Männerchöre mit Klavier⸗ begleitung aſſiſtierte Helmuth Klemmer. Neben den Soliſten wurden auch die Chorgaben durch reichen Beifall ausgezeich⸗ net. Alles in allem: ein Konzertabend, der den ausführenden Vereinen und ihrem muſikaliſchen Führer Karl Rinn zur vollen Ehre gereicht. M. Th. zwar ohne ſich in wirtſchaftlicher Lolcale Nuudocliau Der zweitletzte Oktober⸗Sonntag brachte, wie das Wochenende, herrliches Herbstwetter. Die Sonne ſchien vom wolkenloſen Himmel, und die Unent⸗ wegten begaben ſich wiederum auf die Herbſtwanderung bei lachender Herbſtſonne und es ging vor allem in die Pfalz, aber auch an die Bergſtraße. Allerdings blieben auch viele zu Hauſe, da es trotz des Sonnenſcheins ziemlich kühl war und ein rauher Wind wehte, ſodaß man ſchon den wär⸗ menden Ofen vertragen konnte. Die eigentliche Reiſezeit ging nun zu Ende. Das merkte man vor allem beim Bahnverkehr, der geſtern nicht über den Amfang eines gewöhnlichen Sonntages hinausging. Der Stadtbeſuchsverkehr war allerdings ziemlich umfang eich, während Sonderzüge nicht notwendig waren. Im Mittelpunkt ſtand hier geſtern um die Mittagszeit das Standkonzert des II./ J. R. 110, das nach einer längeren Pauſe wieder einmal ſtattfand. Zahlreiche Zuhörer hatten ſich an den Planken eingefunden, um den flotten Weiſen des Muſilkorps unter der Leitung von Feldwebel Kirchner zu lauſchen und das ſich durch den reichen Beifall recht dankbar zeigte. Allgemein iſt der Wunſch, daß ſich doch die ſchönen Standkonzerte öfters wiederholen mögen. Abends feierte man in verſchiedenen Lokalen nochmals Nach⸗Kirchweihe. Aber auch für unſere Sportanhänger war geſtern wieder allerhand los und es gab Ueberraſchungen. Unſere gger Turner hatten hier a uf den Wörtelwieſen zum fälligen Verbandsſpiel Ketſch zu Gaſt. Wenn auch das Spiel vom Pech verfolgt wurde, ſah man doch einen guten Sport. — In Ilvesheim hatten die Alemannen Viernheim als Gegner. Auch hier ſiegte die Gäſtemannſchaft und der über⸗ aus gute Beſuch bewies, welches Intereſſe man dem Treffen ſchenkte.— Sonſt gab es im Fußball meiſtens Siege der favoriſierten Vereine der Gauliga. VfR Mannheim und Waldhof ſiegten überlegen und konnten ihre Spitzenführung behaupten. Die Spiele waren allſeits ſehr gut beſucht. Nun iſt es mit Rieſenſchritten Spätherbſt geworden. Ein Reif hat heute Nacht Feld und Fluren erſtmals in eine vorwinterliche Pracht verſetzt. Schon blühen die erſten Winteraſtern, man merkt, es geht auf Allerheiligen zu. * Vom Nationaltheater. Am Freitag, den 28. Oktober, erſcheint Franz Grillparzers Schauspiel„König Ottokars Glück und Ende“, das ſeit mehr als 40 Jahren in Mann⸗ heim nicht mehr gegeben worden iſt, in neuer Inſzenierung im Spielplan des Nationaltheaters. Die Spielleitung hat Hel⸗ muth Ebbs. Zum Bruckner⸗Feſt in Mannheim. Sein letztes Bruckner⸗Feſt beging Mannheim im Jahre 1934 nach der Machtübernahme. Das diesjährige(29. Oktober bis 3. November) iſt das erſte große Bruckner⸗Feſt nach der Vereinigung Oeſterreichs mit dem Reich. Die Stadt bringt jetzt das ſchön illuſtrierte und inhaltlich wertvoll durch Auf⸗ ſätze ergänzte Feſtprogramm für die Brucknertage heraus. Die Mannheimer Brucknerfreunde vom Badiſchen Bruckner⸗ bund wollen ſeit langem jede Gelegenheit benutzen, tiefer in den Geiſt des Schaffens dieſes Genius hineinzuführen. Nach der Brucknerfeier, die anläßlich des 10jährigen Jubiläums des Badiſchen Brucknerbundes im Juni in Freiburg i. Br. begangen wurde, wird das Mannheimer Feſt die Krönung der Bruckner⸗Feiern und Ehrungen dieſes Jahres ſein. 8* — Es gibt Weihnachtszenſuren. Der Neichserziehungs⸗ miniſter hat angeordnet, daß trotz der anderweitigen Ein⸗ teilung des Schuljahres es bis auf weiteres bei ſeiner frü⸗ heren Beſtimmung bleibt, wonach die Schulzeugniſſe zum Beginn der Herbſtferien, der Weihnachtsferien und der Oſterferien erteilt werden. Für die Zeugniſſe wird ein be⸗ ſtimmtes Muſter vorgeſchrieben werden. — Der Kundfunkentſtörungsdienſt. Der Rundfunkent⸗ ſtörungsdienſt wurde durch den Einſatz von 50 mit Störfuch⸗ und Störmeßgeräten ausgerüſteten Kraftwagen vervoll⸗ kommnet. Er arbeitet in engem Anſchluß an die Landes⸗ ſtellenleiter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. Die Zahl der gemeldeten Störungen nahm um rund 10 pH zu. Die geſetzliche Regelung der Rundfunk⸗ entſtörung wird vorbereitet. Gerichtszeitung. I Jud. zum 15. Male beſtraft. Die Schöffen verurteil⸗ ten den 52jährigen jüdiſchen Betrüger Ludwig Willſtädter aus Graben bei Karlsruhe zu einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus, der fünfzehnten Beſtrafung in ſeinem Leben. Er hat eine Anzahl Leute in betrügeriſcher Weiſe um Darlehen oder Anzahlungen auf beſtellte Waren geprellt und hat be⸗ ſtellte Ware verſchachert, jedoch zu bezahlen vergeſſen, ſodaß ihm acht Rückfallbetrügereien und eine Privakurkundenfäl⸗ ſchung zur Laſt gelegt wurden. W. hatte eine Wohnung ſo⸗ wohl in Mannheim wie in Frankenthal. „ Jum zweitenmal in Sicherungsverwahrung. Der 43⸗ jährige Albert Horbach aus Mannheim wurde wegen Rück⸗ fallbetruges als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu drei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, ſechs Jahren Ehren⸗ rechtsverluſt und Sicherungsverwahrung verurteilt. Hor⸗ bach iſt achtzehnmal vorbeſtraft. Seine letzte Strafe lief am 16. Januar 1936 ab. Da gegen ihn jedoch inzwiſchen nach⸗ träglich die Sicherungsverwahrung angeordnet war, wurde er nach Verbüßung der Strafe in Sicherungsverwahrung genommen, nach zwei Jahren aber wieder entlaſſen. So⸗ fort nach ſeiner Entlaſſung erhielt er Arbeit, mußte dieſe aber am 28. Mai 1938 wegen verſchiedener Betrügereien aufgeben; am ſelben Tag wurde er feſtgenommen. Er hatte ſeine Arbeitskameraden unter allen möglichen Vorwänden angeborgt und das Geld zum überwiegenden Teil ſofort in Wirtſchaften ausgegeben, wo er Zechen bis zu 7 Reichs⸗ mark machte. Bei der Strafzumeſſung wurde ſtrafverſchär⸗ fend berückſichtigt, daß er nach Entlaſſung aus der Siche⸗ rungsverwahrung erneut ice geworden war, und w. ot zu befinden. Die Re⸗ viſion die der Angeklagte gegen das Urteil einlegte, wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. N 1 Beamkenbeleidigung. Das Schöffengericht Man heim verurteilte die 48jährige Liſette H. aus Reichartshau⸗ ſen wegen Beamtenbeleidigung zu acht Monaten Gefäng⸗ nis. Die gerichtsbekannte H. hatte in Briefen an Staats⸗ anwaltſchaft und Gericht in Heidelberg und Mannheim der Wahrheit zuwider Amtsperſonen der Beſtechung bezichti; und ſonſtige leichtfertige Verdächtigungen und Behauptu gen aufgeſtellt. 8 Bevorſchuſſung von Brotgetreide Sicherung des künftigen Getreideabſatzes und Aeberbrückung der Zwiſchenzeik. Berlin,). Okt. Das Jahr 1938 hat eine außerordent⸗ lich große Brotgetreideernte gebracht. Trotzdem wird an dem Verfütterungsverbot weiter feſtgehalten, weil es dar⸗ auf ankommt, möglichſt viel Brotgetreide in die öffentliche Hand zu bekommen. Der Zeitpunkt der Abnahme dieſer Brotgetreidemengen wird aber, da die Läger von den bis⸗ herigen Anlieferungen und Ankünften bereits zu einem gro⸗ ßen Teil gefüllt ſind, ſpäter als in ſonſtigen Jahren liegen. Das Brotgetreide wird daher länger, als es ſonſt üblich iſt, beim landwirtſchaftlichen Betriebe verbleiben müſſen, und der Ausdruſch wird, ſoweit als irgend möglich, fahreszeitlich hinauszuſchieben ſein. Um jedoch für die landwirkſchaftlichen Betriebe die für die ordnungsmäßige Weiterführung der Wirtſchaft und für die laufenden Ausgaben(Betriebsausgaben, Steuern, Zin⸗ ſen) benötigten Geldmittel verfügbar zu machen, die ſonſt durch früheren Ausdruſch und Verkauf beſchafft werden, können Brotgetreidelieferungsverträge abgeſchloſſen werden, in denen der Betriebsinhaber die künftige Lieferung von Brotgetreide gegen ſofortige Borſchußzahlung übernimmt. Hierbei kommt dann der die Vorſchußzinſen überſteigende Teil des Getreideexports für die hinausgeſchobenen Liefe⸗ rungstermine dem Betriebsinhaber zu. Um den Abſchluß möglichſt vieler derartiger Brotgetrei⸗ delieferungsverträge zu ermöglichen, iſt durch eine Verord⸗ nung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Generalfeld⸗ marſchall Göring, und des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft folgendes beſtimmt: Hat der Bauer oder Landwirt einen Brotgetreideliefe⸗ kungsvertrag mit einem Käufer(Händler, Genoſſenſchaft, Mühle uſw.) abgeſchloſſen und darauf einen Vorſchuß von mindeſtens 70 v. H. auf die künftige Lieferung erhalten, ſo darf er bis zur Abdeckung dieſes Vorſchuſſes ſein Brot⸗ getreide nur an dieſen Vorſchußgeber veräußern. Eine Ver⸗ äußerung an andere als an den Vorſchußgeber iſt zuläſſig, wenn der Vorſchußgeber der Veräußerung zuſtimmt oder der Kreisbauernführer die Veräußerung genehmigt. Der Kreis⸗ bauernführer ſoll dieſe Genehmigung nur dann erteilen, wenn der Vorſchußgeber ſeine Zuſtimmung verweigert, ob⸗ wohl ſie ihm zugemutet werden kann. Das letztere ſoll re⸗ gelmäßig nur dann angenommen werden, wenn in dem be⸗ treffenden landwirtſchaftlichen Betrieb die Veräußerung an verſchiedene Abnehmer üblich geweſen iſt, ferner dann, wenn der Brotgetreidelieferungsvertrag nach ſeinen Beſtimmun⸗ gen ſchwere Unbilligkeiten in ſich ſchließt. Weitere Beſtimmungen regeln den Fall, daß das Brot⸗ getreide nach Abſchluß des Brotgetreidelieferungsvertrages, aber vor vollſtändiger Rückzahlung des Vorſchuſſes, von einem dritten Gläubiger gepfändet wird. Der dritte Gläubi⸗ ger— insbeſondere der Realkreditgläubiger wegen ſeiner Anſprüche auf Zahlung der fälligen Zinſen uſw.— kann auch nach Abſchluß des Brotgetreidelieferungsvertrages das Brotgetreide gegebenenfalls pfänden und hat einen An⸗ ſpruch auf 30 v. H. des Verwertungserlöſes des gepfände⸗ ſen Brotgetreides. Der Vorſchußgeber erhält 70 v. H. des Erlöſes; ein etwa geltend gemachter Anſpruch eines Früch⸗ kepfandrechtsgläubigers iſt indes vorweg abzudecken. Wenn ſich der Landwirt dem Vorſchußgeber gegenüber für den Vorſchuß wechſelmäßig verpflichtet hat, ſo hat er das Getreide nur Zug um Zug gegen Rückgabe des Wech⸗ ſels zu liefern. Kann der Vorſchußgeber dieſen Wechſel nicht Zug um Zug zurückgeben, ſo hat er in geeigneter Weiſe Si⸗ cherheit zu leiſten. Die Beſtimmungen geben ſo den an der Brotgetreidebe⸗ wegung beteiligten Betrieben, einerſeits dem Landwirt, an⸗ dererſeits den Händlern, Warengenoſſenſchaften und Müh⸗ len, Gelegenheit, den künftigen Getreideabſatz ſchon jetzt zu ſichern und die Zwiſchenzeit durch eine 70prozentige Bevor⸗ ſchuſſung zu überbrücken und zu ſichern. Auf Verträge und Veräußerungen von Hochzuchtſaatgut und anerkannter Saatware finden die Beſtimmungen der Verordnung keine Anwendung. Die Verordnung betrifft nicht das Land Oeſterreich und die ſudetendeutſchen Gebiete. Die Kapitulantenverſorgung Weſentliche Verbeſſerungen für die Kameraden der alten Wehrmacht. Das neue Geſetz über die Kapitulantenverſorgung wird im„Reichstreubund“ von ſachverſtändiger Seite ein⸗ gehend erläutert. Es wird darauf hingewieſen, daß das Geſetz eine durchgreifende Verbeſſerung für die Kamera⸗ den aus der alten Wehrmacht bringt. Die weitaus über⸗ wiegende Zahl aller verſorgungsberechtigten Kapitulanten der alten Wehrmacht erhält weſentliche Verbeſſerungen. Die Renten für Geſundheitsſtörungen, die keine Folge einer Dienſtbeſchädigung ſind und eine Erwerbsminde⸗ rung von mindeſtens 25 v. H. begründen, bleiben bei einem Einkommen aus der Verwendung im öffentlichen Dienſt in Höhe von 170 RM. monatlich von jeder Kürzung frei. Für die am ſchwerſten Beſchädigten liegen die Renten erheblich über den bisherigen Sätzen. Die Sätze der Dienſtzeitrente ſind ſo weſentlich erhöht, daß viele Kameraden im freien Er⸗ werbsleben Aufbeſſerungen von 50 und 75, vereinzelt ſogar von mehr als 100 v. H. erfahren. Die Rente beträgt bei einer Dienſtzeit von 18 Jahren 100 RM. monatlich und erhöht ſich bis auf 150 RM. bei einer Dienſtzeit von 35 und mehr Jahren. Daneben bedeutet die Gewährung von Frauen⸗ und Kinder⸗ zuſchlägen nach Beamtengrundſätzen eine weitere Verbeſſerung. Viele tauſend im öffentlichen Dienſt beſchäftigten Kameraden, die bisher aus der Dienſtzeitrente nichts gezahlt erhielten, weil ihr Einkommen über 200 RM. monatlich lag, erhalten nun⸗ mehr Dienſtzeitrente, da die Ruhensgrenze jetzt bei 300 R M. liegt. Während bisher neben Dienſtzeitrente keine Beſchädigtenrente gezahlt wurde, erhalten Dienſtzeitrenten⸗ empfänger, die gleichzeitig Anſpruch auf eine Beſchädigten⸗ rente haben, aus der letzteren die Hälfte zur Dienſtzeitrente. Auch die Hinterbliebenen verſorgung iſt we⸗ ſentlich verbeſſert worden. Die Witwenrente beträgt in jedem Falle 80 RM. und überſteigt damit ſtets die bisherigen Bezüge einſchließlich Zuſatzrente. Die Löſung der zuſätzlichen Bezüge vom Bedürfnisgrundſatz bedeutet eine erhebliche Verbeſſerung. Während bisher die Witwe des an den Folgen einer Dienſt⸗ beſchädigung geſtorbenen Kapitulanten die gleiche Verſorgung erhielt wie die übrigen Kapitulantenwitwen, erhält ſie jetzt einen beſonderen Zuſchlag von 15 RM. Beſonders hervor⸗ zuheben iſt, daß die Witwen der gefallenen Soldaten mit mindeſtens 10 Dienſtjahren jetzt eine Witwenverſorgung von durchweg 95 RM. monatlich erhalten. Die Einkommens- grenzen beim Bezuge von Einkommen ſowie Ruhegehalt aus der Verwendung im öffentlichen Dienſt liegen höher als bis⸗ Spenden für das WSH Von badiſchen Spendern gingen für das? 3 W. 1938⸗39 folgende Beträge ein: Sterbekaſſenverein des Dienſtperſonals der Verkehrsangeſtellten⸗Verſicherungsverein AG., Karlsruhe 1200; Elektrizitätswerk Mittelbaden AG., Lahr, 1000; Neu⸗ apoſtoliſche Kirche im Lande Baden, Karlsruhe, 45005 Dr. jur. Carl Jahr, Mannheim, 1000; Freudenberg u. Co., Moeinhei 00000. Dr r 8 5 Weinheim, 100000; Dr. Rudolf Schellenberg, Mannheim, 15003 Fauth u. Co., Mannheim, 1500; Fulminawerk KG. Franz Müller, Mannheim⸗Friedrichsfeld, 1200; Deutſche Per⸗ rot⸗Bremſe Gmbh., Mannheim⸗Friedrichsfeld, 1200 Mark. Wer Haut gewonnen? Gewinnauszug 1. Klaſſe 52. Preußiſch⸗Süddeutſche(278. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 19. Oktober 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 305915 2 Gewinne zu 3000 RM. 269946 8 Gewinne zu 2000 RM. 51361 56050 230658 16 Gewinne zu 1000 RM. 5254 5495 54087 228375 270617 3855025 356547 385918 18 Gewinne zu 800 RM. 18310 124723 227558 242324 253917 277806 316078 373453 390214 40 Gewinne zu 500 RM. 2732 5497 50637 77498 78241 111464 130888 178323 180787 190055 208323 206585 244102 258713 274148 280255 825887 338768 344359 375267 a Gewinne zu 200 RM. 2244 7021 15840 21942 35319 35468 48881 52889 55843 58244 61174 62189 63147 82466 885568 86934 98818 98396 103520 103769 110588 121730 127120 127214 129863 189301 138448 140224 144102 151557 158755 168262 168273 18459 192280 193089 204819 221729 2227166 225330 228885 238632 247616 255526 258692 266898 289846 273606 275756 278984 284235 294688. 301858 310433 311837 821928 322010 328171 340800 341407 348681 398689 38225 357572 860630 360998 366171 876286 888550 395870 Außerdem wurden 294 Gewinne zu je 100 RM. und 4478 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 325 2 Gewinne zu 5000 RM. 238074 6 Gewinne zu 2000 RM. 203440 257280 323845 10 Gewinne zu 1000 RM. 150537 198700 229125 309241 394246 24 Gewinne zu 800 RM. 10816 14291 133374 160035 182202 209252 232448 250820 307934 310315 342028 379835 58 Gewinne zu 500 RM. 13956 15272 18968 45773 49772 53715 89812 94483 1984 103450 104524 122181[22648 124150 134334 184559 187645 212214 223203 223739 237360 240061 240753 26045 263280 283225 358876 377607 378110 158 Gewinne zu 200 RM. 2855 2703 8668 10170 19883 21416 22649 23161 32734 35838 46037 76921 85217 87892 94263 164108 194753 106201 110856 114081 115715 117972 124878 126053 128955 129059 137025 141394 151417 154461 154785 160095 1613895 161467 172088 175953 176174 176537 193498 201232 202911 208759 211561 216923 217997 235606 237506 238934 2547383 262591 266440 278919 280522 282756 288258 288538 294552 299444 311624 322447 323222 3235983 329929 329954 331521 335108 341251 343614 346205 346736 347322 847582 350901 352749 87250 872794 379439 38666 386632 Außerdem wurden 332 Gewinne zu je 100 RM. und 4408 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 100 000 RM, Crialtung Todes-Anzeige. uuser guter Vater, Schwiegervater und Groſvater im Alter von 66 Jahren. geb. Bächtel. Mhm-Seckenheim, 24. Oktober 1938. von der Leichenhalle aus statt. Am Samstag entschlief unerwartet mein lieber Mann, Herr Leonhard Obermeier Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Obermeier Die Beerdigung findet heute Montag Nachmittag ½ 4 Uhr fen oder Heiſerkeit ſolgendes Rezept an: Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80. 1.65 und 90. 3 2— en lu dei I berate; ſollte man nicht vernachläſſigen. Der häufig kraſſe Witterungswechſel mach nicht abgehärtete oder anfällige Naturen leicht wirklich krank. Deshalb wende man ſofort bei den erſten Anzeichen wie Fröſteln, Huſten, Schnup⸗ Kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal ſe einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinken; Kinder die 14 Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Meiner werten eit Schlaf- a zimmer de dieſes Jahr Haus- ſchlach tungen Eichen und Rüster hell (gute Facharbeit) liefert preiswert Möbelhaus Hauck 26. Okt., punkt 20 Ahr, am HJ. Heim. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bd M. 47/171. Morgen Dienstag, den 25. Oktober, eröffnet das BdM.⸗Werk„Glaube und Schönheit“ 20 Uhr im Heim eine Arbeitsgemeinſchaft für Hand⸗ und Werk⸗ arbeit. Ueberführt ſind alle Mädels ab 17 Jahren von der früheren Schaft 1(Mittwochſchaft). J., Gef. 47/171. Antreten der Gefolgſchaft am Mittwoch, Schreinerei. vornehme. Erwin Seitz öblier Ein Paar—— Mi iertes 3 Zimmer 4 9 e K cht.] liefert in jeder Nebel Suni 5 l n Aan Bäckerei. Kloppenheimerstr. 55. 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