Dengspreis: Monatlich N. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Keristuhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkelinbblatt ur den Stadtteil Müm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 38. Jahrgang Nee Nepiſion von Verſailles Halifax bezeichnet Verſtändigung zwiſchen Deulſchland und England als ſtärkſte Friedensgarantie London, 25. Oktober. Lord Halifax ſprach in Edinburg zum erſten Male nach dem Münchener Abkommen über die tſchechiſche Kriſe vor der britiſchen Oeffentlichkeit. Der britiſche Außenminiſter beſchäftigte ſich zunächſt mit den hiſtoriſchen Tatſachen.„Das Problem ſelbſt“, ſo ſagte er u. a.,„das Jahrhunderte alt iſt, warf in akuter Form die ſchwierigſten völkiſchen Fragen auf.“ Viele Leute in England hätten 1919 hartnäckig dagegen proteſtiert, daß dieſe deutſchen Elemente der Tſchecho⸗Slowakei einverleibt wurden Lord Runciman habe erklärt, daß es unter gege⸗ benen Umſtänden notwendig ſei, dieſer weitgehenden For⸗ derung nach Selbſtbeſtimmung nachzukommen. Auf der einen Seite ſtand die Forderung einer wirklich homogenen Bevölkerung, ihr politiſches Schickſal ſelbſt zu wählen. Auf der anderen Seite habe die Tatſache geſtanden daß dieſe Forderungen unter dem Einſatz großer Macht von Deutſchland vertreten worden ſeien. „Die Frage“, ſo ſagte Lord Halifax,„über die die Re⸗ gierung zu entſcheiden hatte, lautete, ob es richtig oder falſch war, Europa und Länder weit über Europa hinaus in ei⸗ nen Krieg treiben zu laſſen oder ob es richtig war, mit der franzöſiſchen Regierung, die natürlich durch direkte vertrag⸗ liche Verpflichtungen gegenüber der Tſchecho⸗Slowakei ge⸗ bunden war(die wir nicht hatten), verſtärkten Einfluß auf die Herbeiführung der beſtmöglichen Löſung durch andere Mittel auszuüben. Es hat keinen Zweck, jetzt darüber zu ſtreiten, ob Nach⸗ teile hätten vermieden werden können oder nicht, wenn die Verantwortlichen der Tſchecho⸗Slowakei eine Politik größe⸗ rer Vorausſicht und Planung verfolgt hätten. Das mag ſo ſein. Ich muß aber in aller Offenheit diejenigen, die die Wahl kritiſieren, um einen allgemeinen Krieg abzuwenden, fragen: Wie lautete tatſächlich die Alternative? Es war die klare Tatſache. die von niemandem beſtritten worden iſt, daß kein Krieg keine gemeinſame Anſtrengung Frank⸗ reichs, Sowjetrußlands und Englands, ſelbſt wenn ſich noch andere mit unſerer Sache vereint hätten die Tſchecho⸗ Slowakei vor einer Zerſtörung bewahrt hätte, die viel gründlicher und umfaſſender als die gro⸗ ßen Opfer geweſen wäre, die von ihr verlangt worden ſind. Wir hätten in einen allgemeinen Krieg eintreten können, in dem die Tſchecho⸗Slowakei wie alle anderen in einer all⸗ gemeinen gänzlichen Vernichtung des menſchlichen Lebens grauſame Verluſte an Menſchen und Material erlitten haben würde. Und ſchließlich würde niemand ihre Gren⸗ gen neu gezogen haben in der Form, in der ſie offen⸗ ſichtlich durch einen Krieg geſchützt werden ſollten. Vielmehr gab es nur und immer eine harte Wahl zwiſchen Alter⸗ nativen. Die eine davon bedeutete Krieg und Zerſtörung der Tſchecho⸗Slowakei, die andere bedeutete die uns bekannten Bedingungen für die Tſchecho⸗Slowakei⸗ Ich kann nicht daran zweifeln, daß der Beſchluß, eine Löſung herbeizuführen, durch die der Krieg vielleicht von der halben Welt abgewendet worden iſt. richtig iſt. Nach Kennzeichnung der Vantesſchuld Englands gegen⸗ über dem Premierminiſter fuhr Lord Halifax fort, er habe ſagen hören, daß es in England Leute gebe, die Krieg wünſchten. Er wolle verſichern, daß er niemals eine ver⸗ antwortliche Perſönlichkeit getroffen habe, die ſo verrückt war. Das engliſche Volk wünſche keinen Krieg. Er glaube, daß man in England in 3 Maße dieſer Anſicht ſei, ebenſo in Frankreich Dasſelbe Gefühl ſei in Deutſchland und in Italien zum Ausdruck ge⸗ bracht worden.„Unter dieſem Impuls“, ſo erklärte Lord Halifax weiter,„ſchritten die vier Mächte zu einer gemein⸗ ſamen Aktion zur Abwendung des Krieges, und ſie haben, wie wir zuverſichtlich hoffen, einen Grundſtein gelegt, auf dem wir vielleicht noch beſſere Dinge aufbauen werden.“ Zu der von Adolf Hitler und Chamberlain gemeinſam unterzeichneten Erklärung ſagte Lord Halifax:„Es mag einige Leute eben, die den Wert dieſer Erklärung herab⸗ ſetzen möchten. Wenn aber ihr Geiſt verlebendigt werden und ehrlich zur Grundlage einer gegenſeitigen Annäherung gemacht werden kann— dürfte ſie ſich dann nicht als eine rößere Sache für die Well erweiſen, als manche Zweifler 5 anzunehmen bereit ſind?“ Lord face ſtimmte ſodann General Smuts zu. welcher feſtgeſtellt hatte:„Verpaßte Gelegenheiten ſind in ſtarkem Maße für die Verſchlechterung der Lage Europas in den letzten Jahren verantwortlich geweſen. Die⸗ ſer Irrtum ſollte nicht wiederholt werden.“ Das ſeien kluge und ſchwerwiegende Worte von ſeiten eines Mannes, der wie kein anderer das Recht habe, im britſſchen Empire ge⸗ hört zu werden. „Wir ſprechen heute viel von Garantien“, ſagte dann der Außenminiſter,„ich zögere nicht zu erklären, daß, wenn Deukſchland und England wirklich zu einer Verſtändigung gelangen würden, dieſes die ſtärkſte Garantie wäre, die es gegen die Gefahren gibt, denen die Welt ſo nahegebracht worden iſt. Ich hoffe in der Tat, daß die Grenzberichtigun ge⸗ mäß 155 Verteilung der Bevölkerung, die jetzt in Miel. und Südoſteuropa vor ſich geht, für Stabilität und Frieden beitragen wird. Mittwoch, den 26. Oktober 1938 i zwungen, einzuſehen, daß England heutzutage der Prü 1 haben. ſamken Kiabinelt in ſeiner woch geprüft werden. Man nimmt an, daß der Premier⸗ miniſter erſt ſpäker in der Woche die Neuernennungen der Miniſter bekanntgeben wird. Wir ſind jetzt Zeugen der Reviſion des Verſailler Vertrages.“ Lord Halifax unterſtrich in dieſem Zuſammenhang die Hoffnung auf eine gerechte Löſung des un gariſch⸗ tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Problems:„Wir erkennen an, daß Ungarn aße mie Forderungen hat, und wir vertrauen darauf, daß Mittel gefunden werden, ihnen zu entſprechen.“ Gegen das Kriegsgerede Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wandte der Außen⸗ miniſter ſich nochmals entſchieden gegen das Gerede ſeiner Landsleute vom Kriege:„Das ſcheint mir ein Evangelium des reinen Fatalismus zu ſein, das zwangsläufig dazu füh⸗ ren muß, ſich durch Verteidigungsbündniſſe nach altem Muſter gegen den ſicheren Krieg zu wappnen. Unter den gegenwärtigen Umſtänden muß das aber wiederum direkt zur Aufteilung Europas in gegneriſche Blocks füh⸗ ren und die Kataſtrophe näher bringen, gegen die es ſich vorzubereiten behauptet Ich bin der Anſicht, daß ſtarke Kräfte am Werk ſind, die dafür ſorgen werden, daß ſedes Land es ſich einmal und zweimal überlegt, bevor es ſeine Zuflucht zum Kriege nimmt. Es ſind alſo meiner Anſicht nach viele einflußreiche Kräfke und ich glaube daß es wohl die mächkigſten ſind, da⸗ bei, für den Frieden zu arbeiten. Lord Halifax bekannte ſich dann zu der„altmodiſchen Idee“, wie er ſügte, daß ein Schirm oft den Regen abhal⸗ ten hilft. Damit begründete der Miniſter die abermalige Rüſtungswelle Englands, um ſich dann Einzelfragen der perſönlichen und finanziellen Bereitſchaft des britiſchen Bürgers zuzutdenden. Lord Halifax ſtellte dann ſchließlich u. a. feſt:„Wir wünſchen eine Welt, in der alle Nationen nebeneinander exiſtieren können, in der alle ihre billigen Rechte achten und in der Meinungsverſchiedenheiten durch freie Ausſprache beſeitigt werden. Wenn wir aber die Welt mit Erfolg in ruhige Gewäſſer bringen wollen, ſo müſſen wir freimütig die drei Möglichkeiten ins Auge faſſen. Die erſte iſt Krieg, die zweite iſt ein bewaffneter Friede, die dritte iſt ein Friede der Verſtändigung. An der erſten möchten wir vorbei⸗ kommen und die dritte wünſchen wir zu verwirklichen. Un⸗ ſere eigene Linie iſt klir. Wir dürfen keine Gelegenheiß ver⸗ ſäumen, die Ergebniſſe der perſönlichen Fühlungnahme zwi⸗ ſchen Deutſchland, Itallen, Frankreich und uns in München ſo zu fördern, daß ſie vielleicht weſenhafte Geſtalt anneh⸗ men. Wenn wir das tun ſo werden wir alte Freunde bei der Suche nach etwas neuem nicht aufgeben. Nachdem der britiſche Außenminiſter ſich dann noch ge⸗ gen jene gewandt hatte, die manchmal aus wirklicher Ueber⸗ zeugung, manchmal aus weniger wertvollen Beweggrün⸗ den heraus nicht fähig ſind, ſich von einem tiefen Ver⸗ dacht zu befreien, der noch vor ſeiner Geburt den Glau⸗ ben tötet, rief er die Engländer zu Kraft und Beharrlich⸗ keit auf, Nur ſo könne man die Pflichten einhalten und er⸗ füllen die England von der Vorſehunß anvertraut zu ſein ſchienen.. Für dauerhafte Verſtändigung Die Edinburger Rede Lord Halifax wird von den Lon⸗ doner Blättern mit Ausnahme der beiden Oppoſitionsblät⸗ ter„Daily Herald“(marxiſtiſch) und„News Chronicle“ (liberal) mit vollem Einverſtändnis betrachtet. Die„Times“ befaßt ſich beſonders mit den von Halifax aufgeworfenen außenpolitiſchen Fragen und erklärt, der Außenminiſter habe ſeinen Hörern geſchildert, daß das, was ſich in Mün⸗ chen ereignet habe und ſich in Mitteleuropa ereigne, die Reviſion des Vertrages von Verſailles ſei. Dieſer Hinweis ſei eine Hilfe, die augenblicklichen Ereigniſſe in einer rich⸗ tigen Perſpektive zu ö eine klare Linie des Fortſchrikts handele. Wohl habe ſich der Prozeß nicht in einer ordentlichen Art und Weiſe abgewickelt, wie es vielleicht früher möglich geweſen wäre, wenn man den Verſuch angeſtellt hätte. ehen und zu zeigen, daß es ſich um „Daily Telegraph“ erklärt, die Engländer ſeien jetzt ge⸗ „ſo ver⸗ wundbar wie noch nie“ ſei. „Daily Mail“ ſchreibt, die dringendſte Aufgabe der bri⸗ tiſchen Außenpolitik ſei jetzt eine daue rhafte Ver⸗ ſtändigun 91 mit Deutſchland herbeizuführen, wobei München als Ausgangspunkt benutzt werden könnte. Die freundſchaftlichen Gefühle, die durch die Bemühungen Chamberlains im September in den beiden Nationen ent⸗ ſtanden ſeien, ſollte man nicht nutzlos verſtreichen laſſen. England und Italien Baldige Ratifizierung des Abkommens London, 26. Okt. Premierminiſter Chamberlain führte am Dienstag den Vorſitz über eine Sitzung des Kabinetts⸗ . an der auch Außenminiſter Lord Halifa X. der in der Nacht von Edinburg nach London zurückkehrte. ſowie Innenminiſter Sir Samuel Hoare teilnahmen. 5 Aſſociation“ nimmt an, daß ſich die Miniſter mit ung der mitteleuropziſchen Lage nach dem mün⸗ chener Abkommen und der Möglichkeil einer baldigen Rati⸗ des e Abkommens beſchäfligt eide Fragen würden wahrſcheinlich auch vom ge · wöchentlichen Sitzung am Milt. 1 ö der franzöſiſchen Regierung, als Nachfolger für Herrn Francois⸗Poncet nach Berlin zu entſenden, ihre Zuſtimmung erteilt. Der„Intranſigeant“ Nr. 251 Der Führer im Engerau⸗Gebiet Beſuch in den Elendsvierteln Engerau, 25. Oktober. Der Führer ſtatkete überraſchend dem Gebiet von En⸗ gerau einen Beſuch ab. Er beſichtigte den Preßburger Brük⸗ kenkopf, iſchechiſche Befeſtigungsanlagen und Teile der der Heeresgruppe angehörenden Beſatzungstruppen. An der Fahrt des Führers nahmen u. a. teil: der Ober⸗ befehlshaber der Heeresgruppe V, General der Infanterie Liſt, der Kommandierende General des XVII. Armeekorps, General der Infanterie Kienitz, und der Chef des General⸗ ſtabes des XVII. Armeekorps, Generalleutnant Ruoff, fer⸗ ner Gauleiter Bürckel, Reichskommiſſar Konrad Henlein und Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart. Der Führer verweilte einige Zeit auf dem Preßburg gegenüberliegenden Donauufer. Dabei beſichtigte er auch einige Elendsviertel der deutſchen Bevölkerung von Engerau, die zum Teil unter geradezu unvorſtellbaren Verhältniſſen in baufälligen und halbverfallenen Baracken wohnten. Aus den verhärmten Geſichtern der deutſchen, Menſchen, die hier lange Jahre unter den unwürdigſten Be⸗ dingungen ein kümmerliches Daſein friſten mußten, ſprachen neue Hoffnung und übergroße Freude darüber, daß der Führer nun auch zu ihnen gekommen war, um auch ſie aufzunehmen in die Gemeinſchaft des Großdeutſchen Rei⸗ ches. In nächſter Nähe dieſer Elendsquartiere der deutſchen Bevölkerung befand ſich eine von den Tſchechen bei ihrem Abzug Ann zerſtörte tſchechiſche Pio⸗ nierkaſerne, die der Führer ebenfalls in Augenſchein nahm. 57 Der Führer in Wien Wien, 26. Okt. Im Anſchluß an den Aufenthalt in En⸗ gerau traf der Führer auf der Durchreiſe unerwartet zu einem kurzen Beſuch in Wien ein. Im Laufe des Nachmit⸗ tags beſichtigte der Führer das Kunſthiſtoriſche Muſeum und die Wiener Hofburg. Die Wiener Bevölkerung bereitete dem Führer, deſſen Anweſenheit in Wien ſich ſchnell in der ganzen Stadt herumgeſprochen hatte, bei ſeiner Fahrt durch die Straßen der Stadt überall begeiſterte Kundgebungen. Nibbentrop reiſt nach Nom Berlin, 26. Oktober. Der Keichsminiſter des Auswärkigen, von Ribbentrop, krifft am Donnerslag abend zu einem kurzen Aufenthalt in Rom ein. Franco s⸗Poncets Nachfolger Berlin, 25. Okt. Die Reichsregierung hat dem Vorſchlag den Botſchafter Coulondre Vier jahres plan in Frankreich? Vermulungen über die Pläne Daladiers. Paris, 26. Okt. Ueber die Pläne Daladiers beſteht nach wie vor keine Klarheit. Die Abendpreſſe fährt fort, die ver⸗ ſchiedenſten Vermutungen zu beſprechen, wobei dieſe insbe⸗ ſondere ſich mit der Unterredung Daladiers mit Marin be⸗ faßt.„Paris Soir“ will wiſſen, daß Marin dem Miniſter⸗ präſidenten eine Art Vierjahresplan vorgeſchlagen habe. glaubt, daß Daladier die Re erung nicht durch neue Miniſter oder Staatsſekretäre, fond durch zwei Oberkommiſſare erweitern wolle, und nennt in dieſem Zuſammenhang die Namen von Dautry für Rüſtungen und Caquot für Flugzeugbau. Nach der Mitte hin Die Senatswahlen in Frankreich Paris, 25. Oktober. In den Wandelgängen der Kammer wurden die Se⸗ nalswahlen ſtark beſprochen, und allgemein wird die An⸗ ſicht vertreten, daß ſich im Lande eine ſtarke Tendenz nach der parlamentariſchen Mitte hin bemerkbar mache. Man verweiſt darauf, daß das Ergebnis der Wahlen die Stel lung der Kegierung gefeſtigt habe und daß ſowohl auf in⸗ nen: wie außenpolitiſchem Gebiet dieſe Wahlen die Richt⸗ linien des Kabinetts billigen. In dieſem Zuſammenhang bemerkt man, daß von 32 neuen Senatoren eigentlich nur zwei, nämlich der frühere ſozialdemokratiſche Innenminiſter Dormoy und der eben⸗ falls der ſozialdemokratiſchen Partei angehörende frühere Miniſter Henri Taſſo nicht der neuen Regierungsmehrheit angehörten, die ſich in der Kammer am 4. und 5. Oktober anläßlich der 0 zum erſtenmal abgezeichnet habe. Auch die außerordenklich geringe Zahl der Stimmen zugunſten der kommuniſtiſchen Kandidaten wird in dieſer Hinſicht als deutlicher Hinweis auf die öffentliche Meinung in der Provinz verzeichnet. N Die Möglichkeit einer Kammera uflöſung wurde gleichfalls erörtert. Im allgemeinen hält man derzeit eine ſolche Auflöſung indeſſen für zwecklos und ſchwierig. Paris. Im rechtsſtehenden„Jour“ fordert der ehemalige Juſtizminiſter Senator Lemery nachdrücklich die Kündigung des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes. Brand auf Hapagdampfer Deutſchland New⸗Mork, 26. Oktober. Auf dem Hapagdampfer„Deutſchland“, der am 20. Ok⸗ tober Bremer⸗Haſen mit dem Ziel New⸗Pork verlaſſen hatte, brach am Dienstag in den ſpäten Abendſtunden im Lade⸗ raum Nr. 4 ein Brand aus. Um 23,22 ließ der Kapitän des Schiffes SOS⸗Rufe funlben, die von mehreren Dampfern, die ſich in der Nähe befanden, aufgenommen wurden. Das Schiff befand ſich z. Zt. des Brandes annähernd 320 km ſüdweſtlich von„Cap Race“(Neufundland). Unter den zwölf Schiffen, die in höchſter Fahrt der„Deutſchland“ zu Hilfe eilen, befindet ſich der deutſche Dampfer Bremen. An Bord der Deutſchland ſind— wie Reuter berichtet 591 Fahr⸗ gäſte und 400 Beſatzungsmitglieder. Der norwegiſche Dampfer„Europe“ ſowie der ameri⸗ kaniſche„Tollamer“ befanden ſich z. Zt. der SOs⸗Rufe in etwa 75 Meilen Entfernung von der Deutſchland. Sie dürften inzwiſchen zur Hilfeleiſtung eingetroffen ſein. In den frühen Morgenſtunden funkte die Deutſchland, daß die Schiffe Europe, Collamer und Traveller aufgefordert ſeien, die Paſſagiere der Deutſchland zu übernehmen. *— 2 Die Japaner in Hankau Tſchiangkaiſchek auf der Flucht. Tokio, 25. Oktober. Amklich wird mitgeteilt, daß die japaniſchen Marine⸗ und Heeresſtreitkräfte um 8.36 Uhr in Hankau eingedrun⸗ gen ſind. Motoriſierte Spitzen der japaniſchen Truppen ſtanden Dienstag früh bereits 4 Kilometer nördlich des ſogen. 10⸗ Meilen⸗Deiches, der ſich im Norden um Hankau im Halb⸗ kreis zwiſchen dem Jangtſe und dem Hankiang⸗Fluß herum zieht. In der Stadt Hankau ſind zahlreiche Gebäude ge⸗ ſprengt worden Dunkle Rauchfahnen liegen über der Stadt, die von zahlreichen Bränden Kunde geben. Die chi⸗ neſiſche Bevölkerung iſt dabei, die verlorene Stadt zu räu⸗ men. Marſchall Tſchiangkaiſchek und ſeine Familie haben die Stadt bereits verlaſſen. Begeiſterung in Tokio Der Fall Hankaus, der große Begeiſterung in Tokios auslöſte, wurde durch Sirenengeheul angekündigt. Wäh⸗ rend allo Häuſer mit Flaggen geſchmückt wurden ſtrömten Tauſende zum Kaiſerpalaſt, um dem Kaiſer ihre Ehrfurcht zu erweiſen. Es ſind achttägige Feiern vorgeſehen; die größten Laternenumzüge, die Japan je geſehen hat, werden mit Hunderttauſenden von Teilnehmern ſtattfin⸗ den. Sämtliche Schulen und Univerſitäten werden ebenfalls Umzüge veranſtalten, bei denen jeder Schüler eine Flagge tragen wird Der Tag der Einnahme Hankaus gilt als all⸗ gemeiner Feiertag. Britiſches Kanonenboot bombardiert In gefährlicher Nähe chineſiſcher Transporker. Tokio, 25. Okt. Der Umſtand, daß britiſche Fahrzeuge ſich häufig in durch kriegeriſche Verwicklungen gefährdeten Gewäſſern aufhalten, führten zu einer Beſchädigung des engliſchen Kanonenbootes„Sandpiper“ auf einem Neben⸗ fluß des Jangtſekiang. Die Marineabteilung des japaniſchen Hauptquartiers erhielt vom britiſchen Marineattachee die Mitteilung, daß„Sandpiper“ bei Tſchangtſcha von ſechs japaniſchen Flugzeugen angegriffen und daß der Oberbau des Bootes getroffen worden ſei. Die japaniſche Marine erklärt hierzu, daß zu dieſer Zeit ſechs japaniſche Marineflugzeuge zahlreiche chineſiſche Dſchunken mit Truppen an Bord angriffen. Es ſei anzu⸗ nehmen, daß das britiſche Boot ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen wurde Erſt kurz vor dem Start der japaniſchen Bomber hätten die Briten die Veränderung des Anker⸗ platzes von„Sandpiper“ mitgeteilt. Der Fall würde ge⸗ naueſtens unterſucht. Raſcher Vormarſch auch in Güdchina Ungeachtet der erfolgreichen japaniſchen Operationen in Zentralchina, die zur Einnahme Hankaus führten, geht auch der Vormarſch in Südchina raſch vorwärts. Japaniſche Truppen, die nach der Landung in der Bias⸗Bucht in nörd⸗ licher Richtung vorſtießen und die an der Einnahme Kan⸗ tons nicht beteiligt waren, überquerten den Oſtfluß 20 Kilo⸗ meter ſtromaufwärts von Waitſchau. Sie beſetzten inzwi⸗ ſchen die bedeutende Stadt Sungfa, 52 Kilometer von Kanton. Eine weitere japaniſche Abteilung, die nördlich von Tſiengſching vorgedrungen war, erreichte gleichfalls Sungfa. Ueber die Operationen der japaniſchen Krie gs⸗ ſchiffe in Südching berichtet eine von der Marineſektion im Kaiſerlichen Hauptquartier ausgegebene Verlautbarung, daß die Kriegsſchiffe auf dem Hauptarm des Perl⸗Fluſſes bis Haiſinſcha angelangt ſind, das etwa in der Mitte zwi⸗ 1555 dem Bocca⸗Tigris⸗Fort und Kanton liegt. Unterwegs ahin hatten die Schifſe Minenſperren zu beſeitigen. Eine Güdchina⸗Negierung! Die letzten Jufahrksſtraßen werden geſperrt. Tokio. 26. Oktober. Die unerwartet ſchnelle Einnahme Hankaus wird in mi⸗ litäriſchen Kreiſen auf das Nachlaſſen des chineſiſchen Wi⸗ derſtandes hervorgerufen durch den Fall Kantons und die damit berbundenen inneren Schwierigkeiten des Tſchiang⸗ kaiſchek Regimes, zurückgeführt Aus Sädchina eintreffende Meldungen behaupten ſogar, daß führende chineſiſche Perſönlichkeiten der Provinz Kwankung bereit ſeien, die Bildung einer Südching⸗Regie⸗ rung zu unkerſtützen. Militäriſche Kreiſe Tokios bekonen, daß weder die Einnahme Kantons noch Hankaus das Ende der japaniſchen Operationen in China bedeuten könnke. Ja- pan werde weiterkämpfen, bis der letzte militäriſche Wider⸗ ſtand Tſchiangkaiſcheks gebrochen und damit ſein politiſcher Machtanſpruch erledigt ſei. Japan habe ſich deshalb vorbereitet, über Kanton hin⸗ aus alle weiteren Zufahrtsſtraßen abzu⸗ ſchneiden, die Tſchiangkaiſchek noch heute für die Verſor⸗ gung mit Kriegsmaterial zur Verfügung ſtänden Wenn auch die Bedeutung der über Franzöſiſch⸗Indochina und Vünnan erfolgenden Zufuhren nicht beſonders hoch für die Aufrechterhaltung des militäriſchen Widerſtandes Tſchiang⸗ kaiſcheks gewertet würden, ſo werde Japan doch nichts un⸗ terlaſſen, um auch dleſe letzten Verbindungen Tſchiangkai⸗ ſcheks zu ſperren. Allerdings hingen die weiteren Operatio⸗ nen Japans gegen die Provinzen Kwangſi und Pünnan weſentlich von der Haltung gewiſſer franzöſiſcher Kreiſe ab, die durch die Verſorgung Tſchiangkaiſcheks mittelbar gegen Japan gerichtet ſei. Ein„neuer Plan“ Tſchiangkaiſcheks? Marſchall Tſchiangkaiſchek befindet ſich nach chineſiſchen Meldungen gegenwärtig in Tſchungking, wo er Beſprechun⸗ gen mit führenden chineſiſchen Politikern abhält. Ferner wird bekannt, daß der Vollzugsausſchuß der K uomin⸗ tang⸗Partei für den 28. Oktober nach Tſchungking ein⸗ berufen worden iſt. Der Vollzugsausſchuß ſoll, wie es heißt, den neuen Entſcheidungen zuſtimmen, die Marſchall Tſchiangkaiſchek nunmehr nach dem Fall Hankaus trifft. Von chineſiſcher Seite wird ferner feſtgeſtellt, daß Tſchiangkai⸗ ſchek mit dem Befehl zur Räumung des Raumes von Han⸗ kau die Erhaltung ſeiner Kerntruppe beabſichtigt habe, die er zu ſeinem von der chineſiſchen Preſſe neuerdings mehr⸗ fach erwähnten„neuen Plan“ verwenden wolle. 5 Die ungariſche Note Ruhig und maßvoll gehalten. Prag, 25. Okt. Die Antwortnote der ungariſchen Regie⸗ rung auf die tſchecho⸗ſlowakiſche Note ſei, wie in unterrich⸗ teten Prager Kreiſen verlautet, ruhig und maßvoll gehal⸗ ten. Darin werde erklärt, daß die ungariſche Regierung das tſchecho⸗ſlowakiſche Angebot in der Form der letzten Note noch nicht annehmen könne. Zur Begründung dieſer keilweiſen Ablehnung werde feſtgeſtellt, daß Ungarn noch Anſpruch auf einzelne Stadtk⸗ gemeinden erheben müſſe, die außerhalb des Gebietes lä⸗ gen, zu deſſen Abtrennung ſich die Tſchecho⸗ Slowakei be⸗ reiterklärt habe. Die ungariſche Note wurde vom Prager Miniſterrat in engſter Zuſammenarbeit mit der flowakiſchen und der karpatho⸗ukrainiſchen Regierung genau geprüft. Entſpre⸗ chend dem ungariſchen Wunſche, die Frage der neuen Grenzziehung zwiſchen beiden Ländern mit möglichſter Be⸗ ſchleunigung auf diplomatiſchem We ge zu löſen, werde dann ſo raſch wie möglich eine Antwort an Ungarn erteilt werden. Auf beiden Seiten beſtehe die Hoffnung, möglichſt bald eine grundsätzliche Einigung zu erzielen, ſo daß alſo für die eigentlichen Verhandlungen die urſprünglich auf neutralem Boden geplante Konferenz ausfallen könnte. Ob, wann und wo nach einer etwaigen grundſätzlichen Einigung dann noch eine Konferenz der Staats⸗ männer oder der Sachverſtändigen beider Länder zur Formulierung des Abkommens ſtattfinden werde, ſei noch nicht entſchieden. Des Parteienunweſens überdrüſſig Prag, 25. Okt. In politiſchen Kreiſen wird dieſe Woche als entſcheidend für die Umbildung des tſchechiſchen Partei⸗ weſens bezeichnet. Faſt alle Parteien werden Beratungen abhalten, in denen uber die Frage eines Zuſammenſchluſſes entſchieden werden ſoll. In informierten Kreſien will man wiſſen, daß für den 28. Oktober, dem Tag des 20jährigen Beſtehens der Republik, eine eventuelle Einigung in Aus⸗ ſicht genommen iſt. Die Neugeſtaltung des Parteiweſens bildet auch das Hauptthema der Preſſe.„Narodni Liſty“ iſt der Meinung, daß eine mechaniſche Vereinigung nutzlos wäre. Es gehe nicht an, daß die alten politiſchen Parteien einfach ihre alten Möbel in die neue gemeinſame Kanzlei bringen und die alten Akten mitnehmen ſollen. Denn es müſſe ſich um einen wirklichen Zuſammenſchluß und eine einzige große, neue Partei handeln. Je eher die alten Politiker verſchwän⸗ den, deſto beſſer ſei es. Das ſozialdemokratiſche„Pravo Lidu“ veröffentlicht eine Erklärung, worin es heißt, daß die Sozialdemokratiſche Partei die Beſtrebungen nach Vereinigung der Parteien be⸗ grüße.„Wir ſtimmen auch mit dem„Vencov“ überein, wenn er ſchreibt, daß es ſich um eine möglichſt enge Grup⸗ pierung handeln ſolle, wobei allerdings drei politiſche Par⸗ teigruppen zu bilden ſind. Die Arbeiterſchaft würde ſich ſelbſtverſtändlich in einer Gruppe zuſammenſchließen müſ⸗ ſen „Weder Marx, noch Lenin“ „Der Vorſitzende der flowakiſchen Regierung, Dr. Jo⸗ ſef Tiſo, hielt im ſlowakiſchen Badeort Feiſtritz eine Rede über die Ereigniſſe in der letzten Zeit. Er ſchilderte zunächſt den Kampf der Slowakiſchen Volkspartei um die Autonomie. Ueber die zukünftige Politik in der Slowakei erklärte er, daß niemand überraſcht ſein werde, wenn er bekone, daß die politiſchen Parteien ihre Rolle ausgeſpielt hätten. Die Idee der Nakion habe geſieak, und das Volk werde da⸗ her in Zukunft keine Parteien haben und keine Abzeichen mehr brauchen. Der Miniſterpräſident trat ſodann der Behauptung ent⸗ egen, daß die ſlowakiſche Regierung„ohne die Ar ⸗ eiter“ gebildet worden ſei. Er ſtellke demgegenüber feſt, daß in der Regierung allerdings keine marxiſtiſchen Ver⸗ treter anweſend ſeien, was aber ganz und gar nicht heiße, daß die Arbeiter nicht die gewiſſenhafteſte Vertretung hät⸗ ten. Das flowakiſche Volk dürfe weder Marx, noch Lenin folgen, ſondern müſſe einig und vom Chriſtengeiſt erfüllt ſeinen Weg gehen. Gute Behandlung der Tſcheſchen Deutſche Soldaten vollkommen korrekt Prag, 25. Oktober. Die tſchechiſchen Blätter veröffentlichen jetzt immer häu⸗ figer Berichle aus den beſetzten Gebieten. In keinem dieſer Berichte ſind irgendwelche Andeutungen von Gewalklaten oder auch nur Schikanierungen der in den betreffenden Ge⸗ bieten verbliebenen Tschechen durch die deutſche Wehrmacht oder die Zivilbehörden zu leſen. Uebereinſtimmend wird feſtgeſtellt, daß ſich die deutſchen Soldaten vollkommen kor⸗ rekt verhalten. In einem Bericht der„Narodni Politika“ aus Nord⸗ mähren wird betont, daß ſich das deutſche Heer ſehr an⸗ ſtändig benommen habe. In einem Schreiben aus Troppau wird ferner darauf hingewieſen. daß ein dort befindliches tſchechiſches Gymnaſium den Unterricht wieder aufgenom⸗ men habe. Es hatten ſich aber von 700 Schülern nur noch 50 gemeldet. In allen Dörfern in der Umgebung von Trop⸗ pau, wo noch Tſchechen wohnen, ſeien die politiſchen und wirtſchaftlichen Verordnungen der deutſchen Behörden auch in tſchechiſcher Sprache ausgehängt. i Ueber die Beſetzung Engeraus gegenüber von Preßburg heißt es. daß dort vorbildliche Ordnung herrſche. In Engerau ſei früher ein Kommiſſariat der Preßburger Polizeidirektion geweſen, und die Wachleute, die ſich den deutſchen Behörden zur Verfügung geſtellt haben könnten jetzt weiter ihren Dienſt verſehen Richtlinien des Duce Zum 17. Jahrestag des Marſches auf Rom. Rom, 26. Oktober. In Gegenwart des Duce wurde am Dienstag unter dem Vorſitz von Parteiſekretär Starace eine Sitzung des Natio⸗ nalrates der Faſchiſtiſchen Partei abgehalten, die den Auf⸗ takt zu den Feiern des 17. Jahrestages des Marſches auf Rom bildet. „In einer an den Duee gerichteten Ansprache wies Par⸗ teiſekretär Starace auf die zahlreichen Aufgaben der Partei hin. Immer behalte ſie bei der Erfüllung dieſer Auf⸗ gaben das Ziel vor Augen, das Volk am Leben des Staa⸗ tes teilnehmen zu laſſen. Der Nationalrat ſei ſich vollauf der Bedeutung der vom Großrat des Jaſchismus auf dem Gebiet der Raſſenpolitit erkeilten Richtlinien bewußt, die er als grundlegend und für alle verpflichtend betrachte. Die Partei werde alles daran ſetzen, um das in jedem ruhende Kaſſebewußtſein zu wecken und zum Allgemeingut des Volkes zu machen. Gleicherma⸗ ßen werde ſich die Parkei für die völlige wirkſchaftliche An⸗ abhängigkeit der Nation einſetzen. Nach einem Hinweis auf die vollſtändige Einbeziehung der Jugend in die Organiſation der Jugend des Likto⸗ renbündels erklärte der Parteiſekretär, daß die ſtets zuneh⸗ mende Einbeziehung der Jugend in die! ihen der Partei eine Kontinuität der Bewegung gewährleiſte. In ſeiner Entgegnung wies der Duce auf die Stel⸗ lung Italiens in der Welt am Ende des 16. faſchiſtiſchen Jahres hin und erteilte ſodann nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Faſchismus die R ichtlinien für das kommende 17. Jahr der faſchiſtiſchen Zeitrechnung, indem er vor allem die Notwendigkeit unterſtrich, die Autarkie unentwegt bis zur Erreichung des nur Menſchenmöglichen durchzuführen. Weiter forderte er die Mitglieder des Natio⸗ nalrates auf, in der Heranbildung der Jugend eine ihrer vornehmſten Aufgaben zu ſehen. Mit einer gewaltigen Treuekundgebung für den Duce fand die Sitzung ihren Abſchluß. Muſſolini grüßt deutſche Arbeiter Deutſche Abordnung in Tripolis. Rom, 26. Okt. Der Vizepräſident des Internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“, Hauptamtsleiter Claus Selzner, der Leiter des Referats Ausland Reichsamts⸗ leiter Langer, und Paulus von der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ſind von Rom zum Empfang der deutſchen Kd Schiffe nach Tripolis abgefahren. In Be⸗ gleitung der deutſchen Abordnung befanden ſich der ſtell⸗ vertretende Präſident der italieniſchen Induſtriearbeiter⸗ konföderation, Clavengani, ſowie ſeitens des italieniſchen Dopolavoro Conte Fagdavia. Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſolini, der ſich beim Abflug der Abordnung zufällig auf dem Flugha⸗ fen befand, richtete herzliche Worte an Claus Selzner und erkundigte ſich eingehend nach den Reiſezielen und Plänen der deutſchen Abordnung. Er trug ihr ſeine Grüße an die nach Tripolis kommenden deutſchen Arbeiter auf. Franco an der Front Die Sorge für die Fronkkämpfer. Bilbao, 26. Okt. General Franco ſtattete der Front einen Beſuch ab, überall von ſeinen Soldaten freudig begrüßt. Weiter meldet der Heeresbericht, daß die nationalen Stel⸗ lungen an der Front von Madrid im Abſchnitt Ciempozue⸗ los weiter vorverlegt werden konnten. Von den übrigen Fronten gibt es keine Neuigkeiten zu vermelden. Das Geſetzblatt in Burgos veröffentlicht einen Erlaß des Miniſteriums für ſoziale Fürſorge über die Eingliede⸗ rung der Frontkämpfer in den allgemeinen Arbeitsprozeß nach Beendigung des Krieges. Der Erlaß ſieht einen beſon⸗ deren Ausſchuß vor, der dafür zu ſorgen haben wird, daß für jeden Frontkämpfer ein Arbeitsplatz offenſteht. Jüdiſche Heldentat in Antwerpen Brüſſel, 26. Okt. In Antwerpen wurde eine harmloſe deutſche Reiſegeſellſchaft das Opfer eines gemeinen und hinterhältigen Ueberfalls durch eine jüdiſche Bande. Fünf deutſche Paſſagiere des Hapagdampfers„Cordillera“ wur⸗ den bei einem Spaziergang durch die Stadt Antwerpen in der Nähe des Hauptbahnhofs von einer großen Anzahl Ju⸗ den bedroht und tätlich angegriffen. Den Juden gelang es, einen der Deutſchen, den Leiter der deutſchen Kolumbien⸗ Cordilleren⸗Expedition 1938, von den übrigen abzudrän⸗ en und ihm durch Fauſtſchläge und Fußtritte ſchwere Ver⸗ etzungen des linken Auges und des Rückens beizubringen. Eine wertvolle Kamera wurde ihm vom Körper geriſſen und geſtohlen. Vom deutſchen Generalkonſulat ſind die er⸗ e Schritte eingeleitet worden. Die beiden jüdi⸗ chen Haupttäter ſind bereits verhaftet. Zu dem frechen Ueberfall von Juden auf deutſche Rei⸗ ſende in Antwerpen werden noch weitere Einzelheiten be⸗ kannt. Bei den jüdiſchen Angreifern handelt es ſich in der Hauptſache um oſtjüdiſche Diamantenhändler, die die deut⸗ ſchen Reiſenden in der Nähe der Antwerpener Diamanten⸗ börſe überfielen. Etwa 50 Juden ſtürzten ſich auf die fünf Deutſchen, wo⸗ bei ſie ſchrien:„schlagt die Nazis tot!“ Der Leiter der deutſchen Columbien⸗Cordilleren⸗Expedition, der Mün⸗ chener Forſchungsreiſende Dr. Pichſer, wurde dabei durch die jüdiſchen Rohlinge ſchwer verletzt und außerdem beſtohlen. Auch ein zweiter deutſcher Reiſender wurde durch die jüdi⸗ ſchen Rohlinge verletzt. Nur durch das Einſchreiten von Po⸗ lizeibeamten und einiger anſtändigen Belgier konnten wei⸗ tere Mißhandlungen vermieden werden. Von einem großen Teil der belgiſchen Preſſe iſt der Zwi⸗ ſchenfall bisher tkotgeſchwie gen worden. Dieſe Einſtel⸗ lung iſt bezeichnend für die Unaufrichtigkeit dieſer Blätter, die ſich nicht ſcheuen, größtes Aufheben davon zu machen, wenn in Deutſchland ein einzelner Jude einmal wegen kri⸗ mineller Vergehen zur Rechenſchaft gezogen wird. Keine Emigranten mehr im franzöſiſchen Rundfunk. Die insbeſondere das deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis ge⸗ fährdenden Falſchmeldungen im Nachrichtendienſt franzö⸗ ſiſcher Zeitungen und Rundfunkſender werfen ein charak⸗ teriſches Schlaglicht auf die Tätigkeit jüdiſcher Emigranten. Nunmehr äußert ſich der Poſtminiſter zu den dieshezüg · lichen Beſchwerden, um gegen die Möglichkeit einer Beein fluſſung franzöſiſcher Staatsrundfunkſender durch Emigran⸗ tenkreiſe Stellung zu nehmen. Man habe beſchloſſen, nur noch franzöſiſche Sprecher einzuſtellen. Aus Baden und den Nachbargauen Wertheim.(Die Seuche.) Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in dreizehn Viehbeſtänden in Karbach, in fünf Viehbeſtänden in Birkenfeld, in dreien in Billingshau⸗ ſen und in einem in Vettingen ausgebrochen. Adelsheim.(Wintervorzeichen.) Die letzten Nächte brachten uns hier bereits Rauhreif und ein Sinken der Temperatur auf 2 Grad Kälte. Sobald die Sonne untergegangen iſt, wird es empfindlich kalt.— Die Zucker⸗ rübenernte hat hier— ſie iſt noch im Gange— erfreuliche Beträge gebracht. Auch befriedigt die Qualität ſehr. St. Georgen i. Schw.(In der Badewanne ertrunken.) Die Witwe des Altbürgermeiſters Stockin⸗ ger wurde von Nachbarn, die auf ihr Ausbleiben aufmerkſam geworden waren, tot in der Badewanne liegend aufgefun⸗ den. Frau Stockinger, die ihr Haus am Roßberg ganz allein bewohnte, hatte nach den gemachten Feſtſtellungen ein Bad genommen und dabei einen Schwächeanfall erlitten. In ihrer hilfloſen Lage iſt ſie ertrunken. () Neuſatz b. Bühl.(Vom Laſtzug getötet.) Abends gegen 8 Uhr kam ein Laſtzug eines Neuſatzer Säge⸗ werks mit Rundholz beladen hierher zurück. In der Nähe des Gaſthauſes„Zur Krone“ ſetzte plötzlich der Motor aus. Der Laſtzug fuhr bis zum Kirchplatz zurück und hängte dort nach Beſeitigung des Schadens noch einen Laſtkraft⸗ wagen an, mit dem zuſammen er einige Zeit ſpäter wieder die Fahrt fortſetzte. Als der Laſtzug etwa 10 Meter gefah⸗ ren War, verſuchte ein 31jähriger lediger Arbeiter von Neu⸗ ſatz noch zwiſchen der Zugmaſchine und dem Anhänger auf die andere Seite zu gelangen. Dabei blieb er offenbar am Verbindungskabel hängen und wurde überfahren. Der Arzt, der alsbald zur Stelle war, konnte nur noch den bereits ein⸗ getretenen Tod des Mannes feſtſtellen. 2 Freiburg.(Schwere Verkehrsunfälle.) In der Eiſenbahnſtraße wurde ein Mädchen von einem über⸗ holenden Perſonenkraftwagen angefahren. Das Mädchen ſtürzte zu Boden und erlitt einen Schädelbruch.— Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer kam letzterer zu Fall und zog ſich eine Gehirn⸗ erſchütterung und einen Naſenbeinbruch zu.— In der Nähe des Meßplatzes wurden zwei Frauen von einem die Straßen⸗ bahn überholenden Kraftradfahrer angefahren und ſtürzten zu Boden. Mit ſchweren Verletzungen wurden die beiden Frauen in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert.— Ein über den Münſterplatz fahrender Radfahrer ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm bei dem Sturz ein von ihm mitgeführtes Metzger⸗ meſſer in die Hand eindrang und den Handballen bis zur Handwurzel durchſchnitt. i 3 „Trotzkopp“, der 1938er Bergſträßer Heppenheim. In einen richtigen Volksfeſtrahmen war die diesmalige Taufe des neuen Jahrganges des Bergſträ⸗ ßer Weins gekleidet. Dem Taufakt im Rathaus voraus ging ein größtenteils von der Jugend und den Winzern ge⸗ ſtelltes„fröhliches Geleite“, in dem Gott Baechus ſtolz un⸗ ter einem Baldachin daherkam, in dem die wichtigſten Wein⸗ lagen verkörpert waren und in dem es auch an dem nötigen Humor nicht fehlte. Wie bei einer Kindtaufe wurde ein Fäßchen des zu kaufenden 1938er Weines im großen Steck⸗ kiſſen mitgeführt. Den Vorſitz bei der Weintaufe führte Dr. Bäumer vom Landwirtſchaftsamt Heppenheim als Vertreter des Kreis⸗ bauernführers. Auch Kreisleiter Brückmann vom Großkreis Bergſtraße war zugegen. Man war ſich allgemein darüber klar, daß die Weintaufe ebenfalls eine gute Werbung für den Bergſträßer Wein darſtellte. Unter faſt hundert einge⸗ gangenen Vorſchlägen den richtigen Namen zu finden, war nicht leicht. In einer Vorbeſprechung waren, wie Bürger⸗ meiſter Dr. Köhler bekanntgab, die drei beſten Vorſchläge ausgewählt worden. Man einigte ſich ſchließlich mit großer Mehrheit auf den von Jean Hafner vorgeſchlagenen Namen 2Trotzkopp“, womit nicht nur die Tatſache Berückſichtigung finden ſoll, daß ſich der Wein trotzig allen Witterungsun⸗ bilden gegenüber durchzuſetzen verſtand, ſondern auch unter Anſpielung auf das Zeitgeſchehen angedeutet wird, daß unſer Vaterland allen Gefahren zum Trotz ebenfalls durch die Politik des Führers durchſetzen konnte. Die Verkündun des neuen Namens, die vom Rathausfenſter aus vor ſich ging, wurde mit großem Beifall von der Bevölkerung auf⸗ genommen, die das Ereignis abſchließend in richtiger Berg⸗ ſträßer Fröhlichkeit feierte. 5 AS eneigen es n ener Mx in cen Be Ude Der Fall war ſehr bedenklich, das ſah Kruſius auf den erſten Blick. Das Leben dieſes Kindes, dieſes Jungen, hing von ihm ab. Wenn es ein weniger wichtiger Fall gewe⸗ ſen wäre, hätte ein anderer operieren können, und er, Kru⸗ ſius, wäre dieſer Notwendigkeit enthoben geweſen. Doch jetzt gab es kein Zurückweichen. Jede Stunde, jede Minute war wichtig. Das Leben des jungen Menſchen lag in ſei⸗ ner Hand. Die Operation war, wie ein beigegebenes Schreiben be⸗ ſagte, für morgen früh anberaumt, und Kruſius wußte, daß dies der äußerſte Termin war. Jeder Aufſchub war un⸗ möglich. Ein Ausweg beſtand noch: den Fall dem Kollegen Merkholt zu übergeben. Natürlich, es kam nur Merkholt in Frage. Kruſius nahm den Hörer vom Telephon. „Bedauere, Herr Profeſſor,“ ſagte Frau Profeſſor Merk⸗ holt,„mein Mann iſt heute abend verreiſt und kommt erſt übermorgen zurück—“ Kruſius legte den Hörer wieder auf. Er mußte die Ope⸗ ration vornehmen. Er mußte es! Selbſtverſtändlich mußte er es, und er begriff auf ein⸗ mal ſein Schwanken nicht mehr. Er rief in der Klinik an und gab dem Oberarzt klar und gewiſſenhaft alle nötigen Anweiſungen. „Es wird alles bereit ſein,“ erwiderte der Oberarzt. Dann ging er gleich zu der Kollegin Hanſen und über⸗ brachte ihr die große Neuigkeit: Kruſius hatte angenom⸗ men und ſeine Stimme habe einen ſehr friſchen Eindruck gemacht. Thea nahm die Nachricht mit innerem Bangen ent⸗ gegen. Die Eltern des Jungen wurden noch geholt: es waren rührend beſorgte Menſchen; der Poſtſchaffner Franke und 5 (—) Pfullenderf.(Von einem Werkſchlüſſel tödlich getroffen.) Das Opfer eines tragiſchen Un⸗ falles wurde der 19 jährige F. Ganter von Waldbeuren, der als Bahnarbeiter beſchäftigt war. Er wurde auf der Strecke von dem abſpringenden Werkſchlüſſel eines Arbeitskameraden ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß er eine Gehirnerſchüt⸗ terung erlitt, an deren Folgen er bald darauf verſtarb. Die Brandſeuche im Linzgau.— Wieder zwei Scheuern eingeäſchert. (— Aeberlingen. In Bermatingen geriet das große, etwa 30 Meter lange Scheueranweſen des Auguſt Braun⸗ warth in Flammen. Als die erſten Bewohner und die Feuer⸗ wehrleute auf dem Brandplatz erſchienen, brannte das An⸗ weſen bereits lichterloh, denn in den Ernte⸗ und Futtervor⸗ räten fand das Feuer reiche Nahrung. Die Pferde und das übrige Vieh konnten im letzten Augenblick gerettet werden. Die Erträge des 60 Morgen großen Gutes ſind zum gro⸗ gen Teil vernichtet. Das Gebäude iſt völlig ausgebrannt. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend mußten ſich dar⸗ auf beſchränken, ein Uebergreifen des Feuers auf das an⸗ gebaute Wohnhaus und auf eine nur wenige Meter entfernte zweite Scheuer zu verhindern. Der Hof war früher Eigentum der Markgräflichen Verwaltung und wurde von Braunwarth der zunächſt Pächter war— erſt in dieſem Jahr käuflich erworben. Faſt zur gleichen Zeit brach in der freiſtehenden großen Fruchtſcheuer des 60 Morgen umfaſſenden Bauern⸗ hofes des A. Schmidt in Straß beim Dreſchen des Getrei⸗ des Feuer aus. Der Brand ergriff raſch das ganze Ge⸗ bäude, das bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Die Fruchtvorräte verbrannten reſtlos; außerdem einige Maſchi⸗ nen. Im Zuſammenhang mit der Aufklärung der Brand⸗ urſache wurden einige Perſonen in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. ö Ludwigshafen.(Juſammenſtöße.) In der Helnig⸗ ſtraße ſtießen ein Schleppzug, ein Omnihus und ein Pek⸗ ſonenauto beim Ueberholungsverſuch des Schleppzuges zu⸗ ſammen. Es gab zum Glück nur Bruch. Dagegen wurden zwei Inſaſſen eines Perſonenautos erheblich verletzt, als auf der Straße zwiſchen Frankenthal und Oppau⸗Edigheim an der Schwarzen Brücke ein Laſtauto und ein Perſonenauto zuſammenſtießen. Der Laſtautolenker, der betrunken war, flüchtete. Am Brückenaufgang fuhr ein Motorrad einen Fuß⸗ gänger an. Der Radler und der Fußgänger wurden verletzt. Haßloch.(Freihändig Motorrad gefahren.) Der aus Böhl ſtammende Motorradler Seber fuhr freihän⸗ dig auf ſeinem Motorrad die Hauptſtraße herunter. Nahe der Winterſchule kam er auf der ſchlechten Straße zu Fall. Dabei erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Kranken⸗ haus geſchafft werden mußte. Wie töricht ein derartiges Ver⸗ halten iſt, ſieht man aus einem Vorgang, der vor kurzem in einer deutſchen Stadt berichtet wurde: Eine junge Radlerin zog ſich auf der Fahrt zum Büro während der Fahrt die Jacke aus, kam aus dem Gleichgewicht, ſtürzte und brach die Wirbelſäule. Aus Aerger einen Mord begangen Wiesbaden, 25. Okt. Das Wiesbadener Schwurgericht verhandelt augenblicklich einen eigenartigen Mordpro— zeß. Angeklagt iſt eine 59jährige Frau, die im Auguſt ihre noch um zwei Jahre ältere Wirtin mit 17 Beilhieben er⸗ mordet hat. Als Motiv gibt die Frau jetzt in der Verhand⸗ lung an, daß ſie ſich über die Ermordete„geärgert“ habe. Sie habe für ihre Wirtin täglich Gänge erledigt, um die Miete für ihre Manſarde abzutragen. Vor zwei Jahren ſei es einmal zu einer Szene gekommen, in deren Verlauf ſie mit Kündigung bedroht worden ſei Das habe ſich bei ihr eingefreſſen. An die Szene ſei ſie in der Nacht vor dem Mord erinnert worden, nachdem ſie am Tage mit Ver⸗ wandten Aerger gehabt habe, die ſie zwar mit Kuchen und Wein bewirtet hätten, ſie aber gleichzeitig hätten fühlen laſſen, daß ſie im Leben zu nichts Rechtem mehr nütze ſei. Sie ſei dann am Vormittag kurz entſchloſſen in die Woh⸗ nung ihrer Wirtin, einer penſionierten Lehrerin, herunter⸗ gegangen. wobei ſie unter dem Arm die Schneide eines Beilchens und eine Tüte Pfeffer verborgen gehalten habe. Sie habe der Frau dann wie üblich in der Tür den Gruß entboten und ſei mit ihr ins Wohnzimmer gegangen, wo ſich die Tat überraſchend abſpielte. Der als Zeuge vernom⸗ mene Unterſuchungsrichter hatte den Eindruck, daß ſich die Angeklagte ſchon ſeit Jahren in ihrer erbitterten Stimmung mit dem Gedanken der Ermordung ihrer Wirtin getragen habe. Vorübergehend hatte ſich allerdings auch ihr unehe⸗ licher Sohn der Tat verdächtig gemacht, ſo daß der völlig unbeteiligte ſunge Mann vernommen werden mußte. N 2 e. 5 8 8 d. ſeine Frau, rührend beſorgt um das Schickſal ihres armen Jungen, aber auch gefaßt. Sie durften ihn noch einmal ſehen, ſprechen konnten ſie ihn nicht, das wäre zu aufregend geweſen. „Wer macht denn die Operation?“ fragte Frau Franke draußen Dr. Hanſen,„oder— darf man das nicht wiſſen?“ Thea lächelte. 5 5 „Das darf man ſchon wiſſen,“ ſagte ſie.„Es iſt kein Geheimnis. Profeſſor Kruſius nimmt die Operation vor.“ Frau Franke wandte ſich triumphierend an ihren Mann. a „Habe ich es nicht geſagt, Vater,“ meinte ſie.„And Sie wiſſen ja, Fräulein! Gut, daß er hier iſt. Da können wir zufrieden ſein, nicht wahr, Fräulein?“ „Gewiß, Sie können ganz unbeſorgt ſein,“ erwiderte Thea.„Einen beſſeren Chirurgen gibt es gar nicht Aber nun müſſen Sie gehen und ganz ruhig ſchlafen. Morgen kann ich Ihnen beſtimmt gute Nachricht geben...“ Sie ſah ihnen nach. Sie gingen folgſam und ganz un⸗ beſorgt, und Thea beneidete ſie um ihre Ruhe und ihr Vertrauen.——— Am gleichen Abend machte Herbert Medow ſeinem Bruder einen Beſuch. Kruſius ſaß noch in ſeinem Arbeits⸗ zimmer und bereitete ſich auf die morgige Operation vor. Dabei dachte er, daß er heute unbedingt früher als ſonſt zu Bett gehen mußte. Er mußte ſchlafen, er mußte ſich zum Ausruhen zwin⸗ gen, um morgen friſch zu ſein. Er legte den Federhalter beiſeite, als ihm Herbert Me⸗ dow gemeldet wurde. Kruſius hatte Herbert geſagt, daß er jederzeit für ihn zu ſprechen ſei, doch dieſer hatte nur ſel⸗ ten von dieſer Erlaubnis Gebrauch gemacht. Heute erwar⸗ tete ihn Kruſius mit einer Angeduld, denn er hatte ohne Zweifel über etwas ſehr Wichtiges zu berichten. „Ich habe noch Licht geſehen,“ ſagte Herbert Medow, „und 1 bin ich heraufgekommen. Entſchuldige die Stö⸗ rung.“ „Du biſt mir jederzeit herzlich willkommen, Herbert.“ Sie nahmen Platz und ſaßen ſich gegenüber, die beiden Brüder, die ſich ſo ähnlich ſahen und doch ſo unähnlich waren. a „Nun, was gibt es Neues?“ fragte Kruſius. eee eee eee Lolaale Nuudocliau I Anfallchronik. Beim Ueberqueren des Luiſenringes wurde eine achtjährige Volksſchülerin durch ein Perſonenauto angefahren und erlitt einen Oberſchenkelbruch. Sechs weiters Unfälle in Mannheim zeitigten die Verletzung zweier Per⸗ ſonen und die Beſchädigung von ſieben Kraftfahrzeugen. Anfall beim Friedrichsbrückenumbau. Ein 38jähriger Vorarbeiter aus Eppelheim erlitt eine beträchtliche Ver⸗ wundung dadurch, daß beim Ambau der Friedrichsbrücke ihn ein etwa fünf Meter hoher Dreibock im Sturze traf. * Deutſches Bruckner⸗Feſt. Das Deutſche Bruckner⸗Feſt verſpricht ein beſonderes muſikaliſches Ereignis dieſes Winters zu werden, da noch ſelten die Werke dieſes Meiſters in dieſer geſchloſſenen Form in Mannheim zum Vortrag kamen. Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff wird die Erſte Symphonie in der Linzer Faſſung und die Vierte in der Originalfaſſung zu Ge⸗ hör bringen; Geheimrat Dr. Siegmund von Hauſegger, München, dirigiert vier Orcheſterſtücke und die Fünfte Sym⸗ phonie in der Originalfaſſung; Direktor Chlodwig Ras⸗ berger wird mit dem neugegründeten Städtiſchen Chor und dem Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen im Nibelungenſaal die f⸗moll⸗Meſſe zu Gehör bringen. Bei die⸗ ſem Anlaß wird Muſikdirektor Arno Landmann zum erſten Male die umgebaute Orgel des Nibelungenſaals ſpie⸗ len. Die Stadt Mannheim hat eine ſehr intereſſante kleine Feſtſchrift herausgebracht, die neben einigen Geleitwor⸗ ten zum Feſt Aufſätze von Profeſſor Dr. Fritz Grüninger, Weinheim, Dr. Karl Grunſky, Stuttgart, Univerſitätspro⸗ feſſor Dr. Robert Haas, Wien, Dr. Artur Neuberg, Dres⸗ den, Fräulein Eliſabeth Ernſt, Heidelberg und Joſef St. Winter, Mannheim, und das geſamte Programm und die Texte der Chöre enthält. Die Feſtſchrift iſt im Vorver⸗ kauf zum Preiſe von 80 Pfg. erhältlich. 2 Lichtbildervortrag über„Rubens“ in der Städtiſchen Kunſthalle Mannheim. Morgen Donnerstag, 27. Oktober, pünktlich 20.15 Uhr, ſpricht Prof Dr. H. Schrade, der Ordi⸗ narius für Kunſtgeſchichte an der Aniverſität Heidelberg über„Rubens“. Der Vortrag wird Rubens als den großen Antipoden Rembrandts darſtellen, der tieſer als dieſer von der Kunſtwelt des Südens bewegt gleichwohl ein ganz nor⸗ diſcher Künſtler war. Allen Mächten ſeiner Zeit offen— den religiöſen, den politiſchen, den völliſchen— hat dieſer große Weltmenſch ſie alle geſtalteriſch bezwungen. Als die Sprache ſeines Volles, das Flämiſche, unterzugehen drohte, hat er noch einmal durch die bildende Kunſt ſein Volkstum ſprechen laſſen.— Wiederholung am Freitag, 28. Okt. 38. * — Genehmigung zur Annahme ausländiſcher Orden. Der Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei des Füh⸗ rers und Reichskanzlers hat mitgeteilt:„Es beſteht Anlaß, daran zu erinnern, daß die Annahme und das Tragen aus⸗ ländiſcher Orden der Genehmigung des Führers und Reichs⸗ kanzlers bedürfen. Anträge auf Erteilung der Genehmigung ſind an den Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers zu richten(für Beamte und Offi⸗ ziere guf dem Dienſtwege). Die Einholung der Genehmigung liegt, abgeſehen von der geſetzlichen Vor chrift, im perſön⸗ lichen Intereſſe des Beliehenen, da die räſidialkanzlei als Ordenskanzlei eine Kartothek über alle Ordensverleihungen führt, die die Unterlage für die Beantwortung von Anfragen inländiſcher und ausländiſcher Behörden in Ordensſachen bildet. Bei Nichteinholung der Genehmigung beſteht die Mög⸗ lichkeit unrichtiger Auskunftserteilung zum Nachteil des Or⸗ densinhabers.“ — Auch die Reichspoſt gewährt Fahrpreisermäßigung für Kinderreſche. Die Angehörigen von Familien mik minde⸗ ſtens vier unverheirateten Kindern bis zu 21 Jahren, die im Hausſtand der Eltern leben, erhalten bei Benutzung der Kraftpoſten auf Einzelfahrſcheine, gewöhnliche und Sonn⸗ tagsrückfahrſcheine eine Fahrpreisermäßigung von 50 vg. wenn ſie beim Löſen der Fahrſcheine die bei der Reichs⸗ bahn für Kinderreiche gebräuchlichen ortsüblichen Beſchei⸗ nigungen vorzeigen. Der Mindeſtfahrpreis beträgt 20 Pfg. Kinder bis zu vier Jahren werden frei befördert. Herbert machte eine unruhige Bewegung. „Ich habe ſie gefragt,“ erzählte er,„ich habe ſie gefragt, ob ſie mich heiraten will und—“ „Gut, daß du den Mut dazu gefunden haſt,“ unter⸗ brach ihn Kruſius.„Ein ungewöhnlicher Schritt, ich weiß — aber ſie iſt auch eine ungewöhnliche Frau. Was hat ſie geſagt?“ „Sie hat mich abgewieſen.“ 2A Sonderbar, dachte Kruſtus, ſollte er ein ſchlechter Pſycho⸗ loge, ein ſchlechter Menſchenkenner ſein? Er hatte 160 alles leicht vorgeſtellt. Herbert als Leiter des Erholungsheimes und die Kollegin Hanſen als ärztliche Leiterin! Sie war wie geſchaffen, ſeinen Bruder zu retten. Keine ſchlechte Partie für ſie, dafür hätte er, Kruſius, ſchon geſorgt. And nun— nun wollte ſie nicht? Er ſchüttelte den Kopf. Herbert war aufgeſtanden und maß mit großen Schrit⸗ ten den Raum. „Bernhard,“ ſagte er,„es war ein Rechenfehler in un⸗ ſeren Plänen. Sie iſt freundlich und gut zu mir, ſie meint es ehraich— aber ſie liebt mich nicht. Wie könnte ſie das auch! Es ſteht die Vergangenheit und vieles andere zwi⸗ ſchen uns. Wir haben uns getäuſcht, und ich will dir ſa⸗ gen, warum. Sie hat eine gewiſſe Zuneigung zu mir, und weißt du, weshalb?“ „Ich dachte——“ „Nein,“ erwiderte Herbert,„ſie bringt mir ihre Zu⸗ neigung nur entgegen, weil ſie ſich täuſcht— weil ſie in mir jemand anders ſieht. Meinen Bruder Bernhard!“ „Aber, das wäre doch—“ „— durchaus möglich, Bernhard,“ fuhr Herbert fort. „And ich kann ſie vollkommen verſtehen. Sie paßt nicht zu mir, ſie paßt zu dir!“ N Kruſius antwortete nicht. Was er eben gehört hatte, hielt er für vollkommen unwahrſcheinlich. Er begrüßte es, daß Herbert ſelbſt auf andere Dinge zu ſprechen kam. Kruſius berichtete von der bevorſtehenden Operation, und Herbert Medow faßte das als Wink auf, ſich zu ver⸗ abſchieden. Er hatte immer ein Gefühl der Anſicherheit ge⸗ genüber ſeinem Bruder. Sie trennten ſich in gutem Ein⸗ vernehmen, aber innerlich nicht weniger fremd als zu⸗ vor. 4 ..... es möglich, ſich an die Spitze des Könnens zu ſtellen. Polizeiliche An⸗ und Abmeldungen vom 1. Nov. 1938 ab nur noch bei den zuſtändigen Polizeirevieren. Vom Poltzeipräſident geht uns folgende amtliche Ver⸗ lautbarung zu: Im Zuſammenhang mit der Einführung der neuen Reichsmeldeordnung werden vom 1. November 1938 ah die Polizeireviere und Revierzweigſtellen der Stadt Mannheim und Vororte zu örtlichen Meldeſtellen ernannt und eingerichtet. Sämtliche polizeilichen An⸗ und Abmeldungen ſind daher vom 1. November 1938 ab nicht mehr wie bisher beim Po⸗ Azeipräſidium— Einwohnermeldeamt—(L 6, 1), ſondern ausnahmslos bei den zuſtändigen Polizeirevieren und Reoterzweigſtellen(Polizeiwachen) abzu⸗ geben. Die in Betracht kommenden Polizeireviere und deren räumliche Abgrenzung werden in einer beſonderen Zeitungs⸗ notiz zur Kenntnis des Publikums gebracht. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß natürliche Auskunftserteilungen (Adreſſenerfragungen) ſowie die Ausſtellung von Aufenthalts⸗ beſcheinigungen aller Art nach wie vor vom Ein wohner⸗ meldeamt(Zimmer 20, Polizeipräſidium, L 6, J) erledigt werden. Die ſchriftliche oder mündliche Auskunftsgebühr be⸗ trägt 50 Pfg. Wenn Nachfragen und Ermittelungen not⸗ wendig ſind, erhöht ſich die Gebühr auf 1 RM. — Keine Hauſierer bei Behörden. In einem Erlaß des Reichsminiſters des Innern ſind Richtlinien für Sammelbe⸗ ſtellungen und den Vertrieb von Waren in Dienſträumen öffentlicher Behörden und Betriebe erlaſſen worden. Danach iſt Händlern das Betreten von Dienſträumen zum Zweck des Vertriebs von Waren jeder Art— insbeſondere auch von Büchern und Zeitſchriften— verboten. Geſuche, Beſtelliſten für eine Sammelbeſtellung in Umlauf zu ſetzen, ſind grundſätz⸗ lich abzulehnen. Naturſchutzgebiete rings um Mannheim. Auf Grund der Verordnung zum Schutze von Land⸗ ſchaftsbeſtandteilen ſind im Amtsbezirk Mannheim die Schanzenreſte beim Bahnhof Talhaus bei Hockenheim, die Friedenshöhe und der alte Friedhof bei Oftersheim, die Lindenallee an der Lindenſtraße in Schwetzingen, ferner Feld⸗ gehölze in den Gewannen Breitwieſen und Schafäcker und Gebüſchſtreifen längs der Landesgrenze am Schwarzen Gra⸗ bet(in der Weinheimer Gegend) dem Schutz des Reichs⸗ naturſchutzgeſetzes unterſtellt. Gedenktage 2 6. Oktober. 1757 Der Staatsmann Friedrich Karl Frhr. vom und zum Stein in Naſſau geboren. 1800 Graf Helmuth v. Moltke in Parchim geboren. 1828 Der Landwirt Albrecht Thaer in Möglin geſtorben. 1918 Verabſchiedung Ludendorffs. 1919 Der preußiſche Generalfeldmarſchall Gottlieb Graf v. Haeſeler auf Gut Harnekop geſtorben. 1929 Der Dichter Arno Holz in Berlin geſtorben. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt v. 25. Oktober. Am Mann⸗ heimer Großviehmarkt waren folgende Tiere zum Verkauf aufgetrieben: 210 Ochſen, 70 Bullen, 170 Kühe, 162 Rin⸗ der, zuſammen 612 Stüc Großvieh; gegenüber der Vor⸗ woche ein Weniger von 200 Tieren. Es erfolgte die Zutei⸗ lung im Rahmen der Kontingente bei einer unveränderten Höchſtnotiz für Ochſen von 43 bis 46,5, Bullen 41,5 bis 44,5, Kühe 41,5 bis 44,5, Rinder 42 bis 45,5 Pfg. Am Kälber⸗ markt waren 462(Vorwoche 563) Tiere aufgetrieben. Auch hier erfolgte die Zuteilung kontingentsgemäß bei einer unver⸗ änderten Höchſtnotiz von 65 Pfg. Der Schweinemarkt war mit 1228(Vorwoche 818) Tieren beſchickt. Die Zuteilung erfolgte auch hier im Rahmen der Kontingente bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 59 Pfg. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Donnerstag, 27. Oktober: 10. Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 17 Zum 5⸗Uhr⸗ Tee; 19 Querſchnitt durch die Oper Carmen, von Bizet; 20.10 Friſcher Morgen, friſches Herz; 21.20 Heitere Klaſſik; 22.30 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 28. Oktober: 10 Lob der Kartoffel; 10.30 Hallo, ich verbinde 5 10.45 Sendepauſe; 19 Tonfilm und Kabarett; 19.30 Süd⸗ lich der Alpen; 20.15 Die Hochzeit des Figaro, Oper von Mozart; 23 Tanz und Anterhaltung. Samstag, 29. Oktober: 10 Der Ackerbau iſt die erſte der Künſte, Hörſpiel; 10.30, Sendepauſe; 15 Schabernack und Allotria; 18 Ton⸗ bericht der Woche; 19 Parade der Inſtrumente; 20.10 Schön iſt die Welt; 22.30 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Donnerstag, 27. Oktober: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepauſe; 18 Aus Ar⸗ beit und Beruf; 18.30 Kammermuſik; 20.15 Unſer ſingen⸗ des, klingendes Frankfurt; 22.15 Unſere Kolonien; 22.30 Volks⸗ und Anterhaltungsmuſik. Freitag, 28. Oktober: 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.30 Einen Augenblick, bitte— ich verbinde... 10.45 Sende⸗ pauſe; 15 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18 Sport⸗ ereigniſſe der Woche und für den Sonntag; 18.15 Bücher, von denen man ſpricht; 18.30 Luſtige alte Lieder aus deut⸗ ſchen Gauen; 290.15 Kleiner Kino⸗Vorgeſchmack; 21 Veit Stoß, Rundfunkſpiel; 22.30 Tanz und Unterhaltung. Samstag, 29. Oktober: 9.40 Deutſchland— Kinderland; 15 Aus der Arbeit der NS. 15.30 Was uns allen Freude macht; 18 Im Kampf mit Fels und Kar; 18.30 Platzkonzert; 20.15 Unterhaltungs⸗ muſik, anſchließend: Tanzmuſik; 22.30 Wir tanzen in den Sonntag. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 26. Oktober: Miete A 6 und 2. Sondermiete A 3: Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſtſpiel von Andre Birabeau. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 27. Oktober: Miete D 6 und 2. Sonder⸗ miete D 3: Die Gänſemag d. Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang 20, Ende 22.45 Ahr. Freitag, 28. Oktober: Miete F 7 und 1. Sondermiete F 4: In neuer Inszenierung: König Ottokars Glück und Ende. Trauerſpiel von Franz Grillpar⸗ zer. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 29. Oktober: Miete E 7 und 1. Sondermiete E 4: Die Stiftung. Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 30. Oktober: 2. Morgenfeier: Anton Bruck⸗ ner, anläßlich des Deutſchen Bruckner⸗Feſtes in Mann⸗ heim. Anfang 11, Ende gegen 13 Uhr.— Nachmittags⸗ Vorſtellung für die NRSc.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 268, 367 bis 369, 509 bis 570, 534 bis 540, 599, Jugendgruppe Nr. 751 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe Nr. 1 bis 300: Thomas Paine. Schauspiel von Hanns Johſt. Anfang 14, Ende 16 Uhr.— Abends Miete H 6 und 2. Sondermiete H 3: Feſtvorſtellung an⸗ läßlich des Deutſchen Bruckner⸗Feſtes in Mannheimr Die ſchalkhafte Witwe. Oper von Ermanno Wolf⸗Ferrari. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 31. Oktober: Miete G 6 und 2. Sondermiete G 3: Madame ſans gene. Luſtſpiel von V. Sar⸗ dou. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten)t Sonntag, 30. Oktober: Bob macht ſich geſun d. Luſt⸗ ſpiel von Axel Invers. Anfang 20. Ende 22 Uhr. D 0 Ortsgruppe Seckenheim. Ausgabe von Kartoffel⸗Zuweiſungsſcheinen 3. Stock. Es erhalten pro Kopf 1 Zenkner: Gruppe A von 8.30—9 Uhr Gruppe B von 9—10 Uhr Gruppe C von 10—11 Uhr am Donnerstag, den 27. Oktober; Gruppe D von 8.30—9 Uhr Gruppe E von 9—10 Uhr Gruppe F von 10—11 Uhr am Freitag, den 28. Oktober. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Pro Zentner ſind 20 Pfg. Anerkennungsgebühr zu entrichten. Der Ortsamtsleiter. Rathaus Statt jeder besonderen Anzeige. Gipser im fast vollendeten 58. Lebensjahre. Mhm.-Seckenheim, 26. Oktober 1938. Am Montag Nacht ½ 11 Uhr verschied nach längerem, schweren Leiden mein guter Mann, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Herr Wilhelm Bauer Namens der trauernden Hinterbliebenen: Susanna Bauer, geb Hartmann. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachmittags ½ 4 Uhr vom Trauerhause, Rastatterstraße 6 aus statt. —.—— ———— ä— „————————— Danksagung. Für die Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen sagen wir hiermit herzlichsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Marie Obermeier Wtw. Mhm.-Seckenheim, 26. Oktober 1938. Wegen Reparatur meiner Gchrot⸗ mühle iſt der Betrieb auf 8 Tage ſtillgelegt. Ludw. Ang. obel⸗ ſpäne umſonſt abzugeben Schreineref Hauck. nebst Angehörige. ... ð v d Geſangverein„Liedertafel“ Mhm. Cechenheim Nachruf. Nach langem, ſchwerem Krankenlager iſt am 24. ds. Mts. . e gde und langjähriger, treuer Sänger⸗ amera Herr Wilhelm Bauer durch den rauhen Schnitter Tod aus unſeren Reihen geriſſen worden. Schmerzerfüllt können wir nur noch eines tun, indem wir ihm für ſein vorbildliches Wirken als aktiver Sänger ſeit der Vereinsgründung bis zu ſeinem Krankenlager unſeren herzlichen Dank ausſprechen. Sein Andenken wird bei uns allen in Ehren gehalten und unvergeſſen ſe en. Die Vereinsleitung. Berſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel, Wegen der Beteiligung bei der Beerdigung unſeres Ib. Wilhelm Bauer findet heute abend 8.30 Uhr eine Probe ſtatt, wozu vollzähliges Erſcheinen erwartet wird. Die Beerdigung iſt am Donnerstag nachmittag um 3.30 Uhr vom Trauerhauſe ab. Fußballvereinigung. Morgen abend wie üblich Training aller Aktiven. einſchl. Schüler zu den bekannten Zeiten.— Anſchließend Spielerverſammlung. 2 eee eeeſſttemam mamma 75 fehenenhmmaeenamdtnineeeeeeeeeeeeeeneeeemenenemummnmmununmuummmumummmmmmme⸗ Ansere Mranze und Blumenarbeiton haben stets eine besonders künstlerische Note. Darum finden auch Sie unter der reichhaltigen Auswahl bestimmt etwas Schönes zu Allerheiligen. Prachtvolle, großblumige Chrysanthemen und vollblähende Ericas stehen für Sie bereit. Fr. Wilhelm Stfichtftencth die Gärtnerei für feine Binderei und Blumen. — Friſche 2 22 ü 8 ö Sesfsche: Einmashlägle 5 Kabliau in allen Größen am Lager. Filet Johann& Würthwein, von Kabliau Kloppenheimerſtraße 37. Filet von ee Tablo-üle morg. Donnerstag U a 8 eintreffend. für Bauhandwerker 8 ch schrieb Ik. Würthwein. W Lebensmittel, zu haben in der f Feinkoſt. Neckar-Bote-Drucke r ei. am Sonntag, 30. Oktober 1938, abends 8.15 Uhr im Saale des Turnverein 1898, Seckenheim Es wirken mit; Josef Offenbach, Wilhelm Triloff, Lola Mebius, Gabriele Loibl und andere Künstler vom Netionaltheater Mannbeim L. Rena, Turnerbund Jahn“ e. B., Mhm⸗Heckenheim. Aebungsplan. Wontags 6— 7 Uhr: Schülerinnen 8— 10 Uhr: Turnerinnen. Dienstags 6— 7 Uhr: Schüler 1 8 10 Uhr: Turner und Jgd.⸗Turner⸗ 0 Mittwochs 6— 7 Uhr: Schülerinnen A 8— 10 Uhr: Turnerinnen 7 ½9 Uhr: Handballtraining i Donnerstags 0 ½9— 10 Uhr: Frauen Morgen Donnerstag den 27, ds. Mts., abends 8 Uhr, findet im Saale des„Badiſchen Hof“ eine i Handwerker⸗Verſammlung ſtatt, zu der Handwerksmeiſter mit Gefolgſchaft reſtlos er⸗ ſcheinen. Es ſpricht Pg. Rau⸗ Mannheim über Fragen des Handwerkerwettkampfes. Nur durch Leiſtungsſteigerung iſt Die Deutſche Arbeitsfront, Ortswaltung Seckenheim. Eintrittspreise im Vorverkauf: 50, 70 Pig, numerierte Plätze 90 Pfg. bei Schreibw.-Hdlg. Behringer und Zimmermann, Handarbeitsgeschäft H, Keitel, Karl Volz, Bonndorferstr, 47 und Wirtschaft Zur Turnhalle“. Freitags 6— 7 Uhr: Schüler 0 8— 10 Uhr: Turner und Jgd.⸗Turner⸗ Samstags ½9— 10 Uhr: Männer. Der Vereinsführer. „„fſPPPFEFU!! 88,————. —————. 5 22 5 25 5 5 —————— Gammel⸗Anzeiger —— f Sumi Ar für Mitglieder der Landw. Ein- u. Berkaufsg enoſſenſchaft Tempel Die vor einiger Zeit ausgegebenen Fragebogen über liefert in jeder landw. Anbauflächen uſw. ſind ſofort auf dem Rathaus Zimmer 3 abzugeben. Ausführung ueckaoie-Uructere u..... Hence 5 für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckar- Bote Druckerei.