f: Monatlich Mk. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aszeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peruſprecher Rr. 47216. Voftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berttindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— YA. VIII. 38. 1140 Freitag, den 28. Oktober 1938 Nr. 253 Die Gudetenreiſe des Führers Der letzte Tag— Abſchluß der Keiſe in Nikolsburg Nikolsburg, 27. Oktober. Der letzte Tag der erſten großen Reiſe des Führers in das ſudelendeutſche Gebiet führte nach Nikolsburg und Pohlitz. Nach einer mehrſtündigen Fahrt durch das ſüd⸗ d r um die Mittagsſtunde mähriſche Gebiet ſprach de in dem hiſtoriſchen Slödchen urg zu der Bevölke⸗ rung, die dem Führer a eſem Tage wieder unbe⸗ ſchreibliche Kundgebungen bereitele. Am frühen Morgen hatte die Bevölkerung von Laa an der Thaya den Führer begrüßt, deſſen Sonderzug dort die Nacht über gehalten hatte. on im erſten Morgengrauen waren Tauſende herbeigeſtrömt, die nun ſchweigend dem Augenblick entgegenharrten, wo ſie Fü ſehen konn⸗ ten. Kaum ein Laut ſtörte die! dtille, In groß⸗ artiger Disziplin harrten di l von Laa aber zerriß plötzlich ein einziger Aufſchrei die 0 Führer war an das Fenſter ſeines Wagens getreten. Ein Jubelſturm brach los, der minutenlang an⸗ hielt und noch nicht verebbt war, als der Zug des Führers ſchon lange den Bahnhof verlaſſen hatte. Gegen 9 Uhr wurde Nikolsburg zum erſtenmal erreicht, dieſe Hochburg des Deutſchtums im ſüdmähriſchen Land. Der Führer fährt langſam in die fahnenüberflutete, blu⸗ men⸗ und girlandengeſchmückte Stadt ein, über der auf Burg und Schloß die Flagge des Dritten Reiches weht. Doch kann der Führer ſich nicht lange in Nikolsburg auf⸗ halten. So verklingt denn bald der betäubende Jubel wieder hinter der Wagenkolonne und ein weites und reiches Land tut ſich vor dem Führer auf, ein Land, in dem Mais, Wein und Korn reifen. Die Straßenkreuzungen und Wege ſind umſäumt von Tauſenden von Menſchen, die von Nah und Fern herbeigeeilt ſind aus den Dörfern rundum, um, mit Spruchbändern, Fahnen und Blumen grüßend, dem Führer ihren Dank und ihre Freude zu bezeugen. Immer wieder zerſchneiden Befeſtigungsanlagen die Aecker. Bunker und Drahtverhaue, Tankſperren und Schützengräben ſind ange⸗ legt und ziehen ſich über die Straßen und die Senken hin⸗ weg. An dieſer Linie iſt abzuſchätzen, daß die Tſchechen tat⸗ ſächlich vor hatten, die Talſperre von Frain zu ſprengen und ſo den ganzen Unterlauf der Thaya in eine einzige Schlamm⸗ und Sumpfwüſte zu verwandeln. Gegen 11.30 Uhr kehrt der Führer dann nach Nikolsburg zurück, das ſich inzwiſchen zu einer ergreifenden Kundge⸗ bung gerüſtet hat. Die Tage vor der Befreiung waren für dieſe Stadt beſonders ſchwer. Fünf Deutſche wurden hier noch in der letzten Septemberwoche von den Tſchechen er⸗ ſchoſſen. In dem großen Saal des Rathauſes, in dem der Bürgermeiſter nun den Führer begrüßt, haben ſich auch die Angehörigen dieſer Blutzeugen des ſüdmähriſchen Frei⸗ heitskampfes eingefunden. Der Führer begrüßt die wei⸗ nenden Frauen, er begrüßt die vaterlos gewordenen Kin⸗ der und ſpricht ihnen Troſt und Hoffnung zu. Dann wendet er ſich zu den alten Kämpfern der Sudetendeutſchen Partei, die gleichfalls im Saal angetreten ſind. Auf einem Tiſch liegt das Ehrenbuch der Stadt, in das der Führer ſich nun einträgt. Schlicht iſt die Seite des Buches ausgemalt, auf die der Führer ſeinen Namenszug ſetzt. Sie iſt mit dem Stadtwappen und dem Datum geziert und dem Spruch: „Heute iſt der allerſchönſte Tag— unſer Führer iſt in Nikolsburg“. Und das, was dieſe beiden ſchlichten und doch ſo ergrei⸗ fenden Zeilen ausdrücken, das iſt das Gefühl, das die Tau⸗ ſende beſeelt, die draußen auf dem Marktplatz ſtehen und deren Jubelſchrei nun die Luft zerreißt, als der Führer auf den Balkon des Rathauſes hinaustritt, um zu den Süd⸗ mährern und Nikolsburgern zu ſprechen. Der Führer ſpricht Der Führer erinnert einleitend daran, daß vor mehr als 70 Jahren dieſe Stadt ſchon einmal im Mittelpunkt eines großen deutſchen Geſchehens ſtand, als hier der Bru⸗ derkampf durch den in dieſer Stadt geſchloſſenen Frieden ſein Ende fand. Der Führer weiſt darauf hin, daß die deut⸗ ſche Nation ſeitdem einen ſchweren Weg der Trennung und des tiefſten Leides gehen mußte, um alles das zu beſeitigen, was dem größeren Deutſchen Reich trennend entgegenſtand. Aber heute ſei nun dieſes Reich, das ſo viel Generationen ſich erſehnt hatten, Wirklichkeit geworden. Der Führer ſchildert, wie das Reich in ſchweren Kämp⸗ fen und hartem Ringen endlich zu ſeiner heutigen gewal⸗ tigen Größe gewachſen ſei. In atemloſer Stille lauſchen die Nikolsburger dem Führer und begierig nehmen ſie jedes ſeiner Worte auf, in denen er ihnen den Blick für die ge⸗ ſchichtliche Größe dieſer Stunde öffnet. a Als der 878 dann aber feſtſtellt, daß heute das Reich die Erfüllung dieſes jahrzehntelangen Kampfes vollziehe und daß eine große Wehrmacht dieſes Reich und ſeine An⸗ gehörigen ſchütze, da bricht ſich die unermeßliche Begeiſle· rung der Nikolsburger in einem brauſenden Beifallsſturm Bahn, der dem Führer minutenlang entgegenwogk. In mitreißenden Worten ſpricht der Führer von dem Wunder der Volkwerdung der deutſchen Nation und von der geſchloſſenen Einheit des Reiches. Wenn jeder Deutſche es ſelernt habe immer und zu allererſt Deutſcher zu 5 dann werde das Deutſche Reich machtvoll und ge⸗ ſichert in die Ewigkeit hineinragen. 2 5 Mit unendlichem Jubel nehmen die Nikolsburger und die ſüdmähriſchen Deutſchen, die ſtolz darauf ſind, nun auch äußerlich dieſem mächtigen großdeutſchen Reiche anzugehö⸗ 18. Dann 2 ren, dieſe Ausführungen des Führers auf. Unter nichten⸗ denwollenden Kundgebungen überſtrömender Dankbarkeit und hingebungsvoller Treue, die nur der ermeſſen kann, der ſie unmittelbar miterlebte, ſchließt der Führer ſodann: „Zum Abſchluß dieſer meiner erſten Reiſe durch das ſudetendeutſche Gebiet habe ich dieſen Ort gewähll, denn hier hat einſt eine kragiſche Entwicklung ihren Ausgang ge⸗ nommen, und in dieſem Ort ſoll dieſe Entwicklung nunmehr als abgeſchloſſen gelten: Ein Volk, ein Reich, ein Wille und damit eine gemeinſame Zukunft! Deutſchland Siegheil!“ Mit Inbrunſt ſingen die Nikolsburger die Hymnen der geeinten deutſchen Nation, und minutenlang jubeln ſie dem Führer zu, der vom Balkon unabläſſig die treuen ſüdmäh⸗ riſchen Deutſchen grüßt. Konrad Henlein ſchließt mit einem Siegheil auf Großdeutſchland und ſeinen herrlichen Führer die denkwür⸗ dige Stunde. Dann verläßt der Führer wieder die Stadt. In Znaim hatte der Führer am Tage zuvor in ein⸗ dringlichen Worten von dem ſchwerſten Entſchluß gesprochen, vor den er vor wenigen Wochen geſtellt war. Aber über die Entſcheidung konnte kein Zweifel beſtehen, und der Führer ſprach es offen aus in dieſer denkwürdigen Stunde auf dem Marktplatz von Znaim: „Am 2. Oktober, morgens 8 Uhr, wären wir hier ein⸗ marſchiert, ſo oder ſo! Das Reich war bereit zum letzten Einſatz. Das deutſche Volk aber war entſchloſſen, dieſen Einſatz zu vollziehen.“ Minutenlange Kundgebungen der Znaimer dankten dem Führer für dieſe Worte, für die Tat der Befreiung. Bauſteine für das Reich Skaatsſekretär Brinkmann über das Sparen. Der Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium Ru⸗ dolf Brinkmann ſprach am Donnerstag von 19,50 Uhr bis 20 Uhr über den Rundfunk zum Deutſchen Spartag. Er führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten hat in den letzten ſpannungsreichen Wochen bewieſen, daß es eine Volksgemeinſchaff im wahrſten Sinne des Wortes darſtellt. Die Tat des Führers hat uns nachdem erſt wenige Monate zuvor Oeſterreich zum Reich heimgekehrt war, nicht nur den Anſchluß des Sudetenlandes beſchert. Sie hat darüber hin⸗ aus auch die entſcheidende Wende in unſeren Beziehungen zu großen Mächten des Auslandes und damit einen wich⸗ tigen Beitrag zur Sicherung des Friedens gebracht. Frieden aber heißt für uns arbeiten, raftlos arbeiten, um einer gedeihlichen Zukunft willen. Mehr denn je haben wir heute alle Veranlaſſung, im Vertrauen auf den Führer hoffnungsfroh in die Zukunft zu ſchauen und zu arbeiten. Die Arbeit hat Deutſchland wieder groß gemacht. Des⸗ halb muß alles getan werden, um die Arbeit des ganzen deutſchen Volkes ſo fruchtbar und ergiebig wie möglich zu geſtalten. Dies aller erfordert Kapital, Kapital aber ent⸗ ſteht in erſter Linie durch Sparen. Sparen heißt zunächſt ſoviel, wie ſparſam umgehen mit den Gütern der Umwelt. Sparen heißt aber auch und in dieſem Sinne des Wortes gelten meine Darlegungen, Geldrücklagen bilden, alſo das Einkommen nicht reſtlos ausgeben, Wenn Deutſchlands Zukunft, auf feſten Fundamenken ruhend, geſichert ſein ſoll, darf mit der heimiſchen Kapital ⸗ bildung nicht nachgelaſſen werden. Der Vierjahresplan ſoll weiterhin einen vollen Erfolg bringen; auch hierzu ſind große Mittel erforderlich. 5 Neue Fabriken werden, wiederum mit Hilfe des Spa⸗ rers, aus der Erde wachſen, die landwirtſchaftliche Erzeu⸗ gung wird mit Hilfe von Kapitalien weiter erhöht werden. Die dem Reich neuerſchloſſenen Gebiete, die Oſtmark und der Sudetengau, machen, bis ihre Wirtſchaft in die Hochbe⸗ ſchäftigung des Altreiches eingemündet iſt, die Inveſtierung gewaltiger Kapitalien erforderlich. Aus eige⸗ ner Kraft muß das deutſche Volk dieſe Kapitalbeträge be⸗ reitſtellen. Pflege des Spargedankens innerhalb der Reichs⸗ grenzen iſt daher die Loſung auch für die fernere Zukunft. Hierfür das Verſtändnis bei jedem Volksgenoſſen zu er⸗ wecken, iſt tiefſter Sinn des Deutſchen Spartages. Der Deutſche Spartag hat die Aufgabe, jedem Volksge⸗ noſſen vor Augen zu führen, daß Sparen nicht nur ſeinem eigenen Beſten und dem ſeiner Familie dient, ſondern zu⸗ gleich unerläßliche Vorbedingung iſt für das Wohlergehen der Volksgemeinſchaft. Gerade in den letzten Jahren hat das deutſche Volk ſo recht gezeigt, daß es ſparen kann und will. Damit hal der Sparer aber zugleich ſeinem großen Vertrauen. Reich und ſeiner Führung unmißverſtändlich Ausdruck gegeben. Der deutſche Sparer weiß heute, daß er nach den Worken des Führers unter dem beſonderen Schutz des Reiches ſteht und daß ehrlich erworbene Erſparniſſe eine beſondere Für⸗ ſorge erfahren. Seit dem Jahre 1933 hat ſich das Kapital lebendigen Vertrauens in ſeiner ganzen Kraft Jahr für Jahr von neuem offenbart. Daß dieſes Vertrauen auch in Zukunft erhalten bleibt, dafür bürgen die Wirtſchaftspolitik des Führers und die von ihm beſtellten Männer, allen voran der General⸗ feldmarſchall Göring und der Reichswirtſchaftsminiſter Funk. Was die Art des Sparens angeht, ſo iſt ſie weniger von Bedeutung als die Tatſache, daß überhaupt geſpart wird. Hauptſache iſt und bleibt, daß jeder an ſeinem Platze und nach ſeinem Können Erſparniſſe zurücklegt. Wer ſpart, baut nichl nur an der eigenen Zukunft, ſon⸗ dern liefert auch Bauſteine für das große Bauwerk, das uns alle in ſeinen ſchützenden Mauern birgt, für das Groß⸗ deutſche Reich. Entrechtetes Memelland Scharfer Prokeſt gegen neues„Skaaksſchutzgeſetz“ Deutſche Lieder im Landtag Memel, 27. Oktober. Der Memelländiſche Landtag hielt eine ee ab, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt der Prokeſt gegen das von der litauiſchen Regierung dem litauiſchen Sejm vorgelegte neue„Staatsſchutzgeſetz“ ſtand. Vor Einkrikt in die Tagesordnung gab das Landtagspräſidium bekannt, daß der Gouverneur gegen vier kürzlich vom Landtag beſchloſ⸗ ſene Geſetze erneut ſein Beko eingelegt habe. Eine Aus⸗ ſprache hierüber wurde für die nächſte Landtagsſitzung an⸗ gekündigt. Zur Tagesordnung war eine Interpellation der Memel⸗ deutſchen Einheitsliſte an das Direktorium eingegangen, in der dieſes um Stellungnahme zu dem Gedanken eines eig e⸗ nen memelländiſchen Staatsſchutzgeſetzes erſucht wurde. Präſident Baldſzus legte dem Landtag den Briefwechſel vor, den das Direktorium im Frühjahr 1934 unmittelbar nach Erlaß des litauiſchen Staatsſchutz⸗ geſetzes mit dem damaligen Gouverneur des Memelgebie⸗ tes, Navakas, geführt hatte. Baldſzus belegte dadurch, daß bereits damals das Me⸗ melgebiet gegen dieſes ſtatutwidrige Geſetz Einſpruch erho⸗ ben habe. Damals ſeien nach ſtürmiſcher Ausſprache Land⸗ tag und Direktorium einmütig zu dem Ergebnis gekom⸗ men, daß auch der Erlaß eines memelländiſchen Sonderge⸗ ſetzes nichts an der Tatſache geändert hätte, da das Memel⸗ deutſchtum und die autonomen Behörden unter einen niedereren Rechtsſchutz geſtellt ſeien als das litau⸗ iſche Volkstum und die litauiſchen ſtaatlichen Behörden im Memelgebiet. An dieſer Lage habe ſich bis heute nichts geändert. Der Landtag nahm von dieſer Antwort zuſtimmend Kenntnis. Abgeordneter Monien als Sprecher der Ein⸗ heitsliſte entwickelte dann im ſcharfen Gegenſatz zu den Be⸗ hauptungen des Innenminiſters Leonas im litauiſchen Sejm ausführlich die Gründe, aus denen das autonome Memel⸗ gebiet allein für die Strafgeſetzgebung zuſtändig ſei. Er begründete ſeinen Standpunkt nicht nur aus dem Wortlaut, ſondern auch aus dem Sinn des Memelſtatuts und ging dabei von der Tatſache aus, daß die Angliederung des Memelgebietes infolge ge⸗ waltſamer Beſetzung durch Litauen und gegen den Willen der Memelländer erfolgk ſei. Das Autonomieſtatut habe alſo im weſentlichen die Funk⸗ tion, das ſchwächere Memelgebiet im Rahmen der ihm zu⸗ gewieſenen Zuſtändigkeiten zu ſchützen gegen den ſtärkeren Willen des litauiſchen Staates, der dem autonomen Gebiet gegenüber ja alle Machtmittel beſitze. Abgeordneter Monien führte weiter aus, daß die bürgerlichen Grund⸗ rechte, Vereins⸗, Verſammlungs⸗ und Preſſefreiheit, im Memelgebiet verankert ſeien, durch das Staatsſchutzgeſetz praktiſch aber völlig aufgehoben würden. Er ſchloß mit einem ſcharfen Proteſt hiergegen namens der Memeldeutſchen Einheitsliſte, alſo namens 24 von den 29 Abgeordneten des Landtages. In der weiteren Ausſprache ergänzte Abgeordneter Bingau die Ausführungen des Abgeordneten und Vizeprä⸗ ſidenten Monien, wobei er gleichfalls gegen die Sejmrede des litauiſchen Innenminiſters Leonas polemiſierte und in ſcharfer Form die Unterſtellung zurückwies, als lägen der Haltung der Memelländer fremde Einflüſſe oder die Ten⸗ denz zugrunde, Anruhe zu provozieren. Er wies nach daß die Memelländer ihre Proteſte gegen die Vergewaltigungen und ihr Bekenntnis zum deutſchen Volkstum ſtets genau ſo kraftvoll zum Ausdruck gebracht hätten und zwar auch zu einer Zeit, als die allgemeine Lage des deutſchen Volkstums eine weſentlich ungünſtigere ge⸗ weſen ſei. Entgegnungen der litauiſchen Abgeordneten Gadlius und Pranaitis, die eine Umarbeitung des litauiſchen Staatsſchutzgeſetzentwurfes in Ausſicht ſtellten, gingen trotz energiſchen Eingreifens des Landtagspräſidenten zum Teil im Lärm des Publikums und im Geſang des Memellandliedes und anderer deutſcher Lieder unter. Der Geſamtverlauf der Sitzung, die von vielen auslän⸗ diſchen Preſſeverkretern verfolgt wurde, zeigte eindringlich, daß der litauiſche Staat in der Frage des Slaatsſchutzge⸗ ſetzes ſich im Memelgebiet einer geſchloſſenen Abwehrfront gegenüber befindet, die— auf bodenſtändigem Volkstum zuſammengeſetzt— mik den Erfahrungen der 15 Jahre ſeit der Beſetzung durch Litauen rechnet und ſich auf das Be⸗ wußtſein ihrer unankaſtbaren memelländiſchen Rechte ſtützt. Zum Brand auf der„Deutſchland“ Newyork, 27. Okt. In einer radiotelefoniſchen Unterhal⸗ tung mit einer amerikaniſchen Nachrichtenagentur ſchilderte Kapitän Steincke von Bord der mit eigener Kraft nach Newyork fahrenden„Deutſchland“ die hervorragende Diſzi⸗ plin ſeiner Mannſchaft bei der Bekämpfung des Brandes. Entgegen anderslautenden Behauptungen habe unter den Pig leren keinerlei Panik geherrſcht, und viele wußten nicht einmal, daß überhaupt ein Brand ausgebro⸗ chen war. Der Beiſtand der zu Hilfe geeilten Schiffe wurde nicht benötigt, da die Mannſchaft das Feuer inzwiſchen ſelbſt gelöſcht hatte Im Gegenſatz zu amerikaniſchen Mel⸗ dungen betont der Kapitän weiter, daß die See bei Aus⸗ bruch des Brandes vollkommen ruhig war. Zum Geburtstag Dr. Goebbels An einem Herbſtabend des Jahres 1926 ſtieg in Berlin ein junger Mann aus dem Eiſenbahnzuge, unbekannt, aber voll Tatendrang. Es war der neue Gauleiter, den Adolf Hitler für Groß⸗Berlin beſtimmt hatte. Wenn dieſem Dr. Goebbels damals jemand vorausgeſagt hätte, daß er in ſchon ſteben Jahren des Deutſchen Reiches Propagandami⸗ niſter, der Schirmherr der Künſte und Wiſſenſchafken, dazu einer der wichtigſten Mitarbeiter des neuen Staatsober⸗ hauptes im Aufbau der Nation ſein werde, ſo würde man den Propheten für einen Phantaſten gehalten haben. In den Schoß gefallen iſt den Nationalſozialiſten der Sieg ganz gewiß nicht, am wenigſten in Berlin, der Hoch⸗ burg der Internationaliſten aller Spielarten, der Stadt, in der ſich das Judentum auf allen Gebieten führend in der Zerſetzung betätigen durfte, dem Hauptſitz einer großenteils volksfremden Preſſe. Nur mit dem rückſichtsloſen Einſatz aller Kräfte konnte ſich die junge Bewegung ihren Weg ins öffentliche Leben bahnen. So entſtand der„Kam pf um Berlin“ in ſeinen vielfältigen Formen. Sein Führer und Sieger aber war Dr. Goebbels, ſtets voran mit jedem Ein⸗ ſatz der Perſon und der Idee, erfüllt von heißem Siegeswil⸗ len, immer reich an neuen Auswegen und Einfä len, daher von ſeinen Gegnern bald gefürchket und gehaßt, verfolgt und verleumdet. Ueber Verbot und Bedrückung hinaus führte er die junge Partei zu einer eiſernen Geſchloſſenheit zuſammen, die durch nichts zu brechen war. Als Redner, Organiſator, Schriftſteller und Propagandiſt erwarb ſich der Gauleiter einen Ruf weit über Berlins Grenzen hinaus. Mit der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung nahte auch die Stunde des Gauleiters Dr. Goebbels. Am Abend des 30. Januar 1933 hatte er die ſtolze Freude, dem Füh⸗ rer Adolf Hitler und dem Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg das neue Berlin, das erwachte Volk vorzuführen, das unker grenzenloſem Jubel die Straße des Triumphes durch das Brandenburger Tor zum Wilhelmplatz zog. Das war mit in erſter Linie das Werk des Mannes, der im Jahre 1926 als 29 Jähriger in die Reichs jauptſtadt geſandt worden war! Er wurde unter der Kanzlerſchaft des Führers bald Reichspropagandaminiſter und Leiter all der großen geiſtigen Organiſationen, die der neue Aufbau geſchaffen hat. Der Sozialismus der Tat fand unter dem Manne ſeine ſichtbare Ausprägung, als er beiſpielsweiſe das Winterhilfs⸗ werk zu ungeahnten Erfolgen führte Endlos wäre das Verzeichnis deſſen, was die politiſche Bewegung Dr. Goeb⸗ bels zu danken hat. Dieſer erfolgreiche Mann und kühne Kämpfer iſt heute erſt 41 Jahre alk Er hat ſelbſt einmal das Wort Napoleons angewandt, daß er alte Majore und junge Generale nötig habe Wenn Dr. Goebbels heute zu den jungen Staatsmän⸗ nern gehört, und zwar ſchon ſeit fünf Jahren, dann beweiſt das ſeine Größe und Bedeutung. Unter ſolcher Führung wächſt der Nation der Mut und die Begeiſterung, die auch zu höchſten Energien befähigt, um ſie als Staat und Volk groß und frei zu machen! Schiedsgericht Deutſchland⸗Italien Von Prag und Ungarn vorgeſchlagen. Prag, 27. Oktober. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hat ihre Antwort auf die ungariſchen Vorſchläge heute überreicht. Die tſchecho⸗ lowakiſchen Gegenvorſchläge enthalten folgende Punkte: 1. Die tſchecho⸗flowakiſche Regierung iſt der Anſicht, daß auf Grund der Münchener Protokolle nur die Frage der ungariſchen Minderheit behandelt werden kann. Andere ethnologiſche Probleme müßten aus dem Rahmen der Münchener Verhandlungen ausgeſchaltet werden. 2. Die kſchecho⸗ſlowakiſche Regierung erklärt ihr Einver⸗ ſtändnis mit der ungariſchen Regierung darin, daß die Frage der ungariſchen Minderheit vor das Schiedsgericht Deukſchland-Jlaljien komml. Die kſchecho⸗flowakiſche Regie⸗ rung iſt der Meinung, daß die Zuziehung weiterer Schieds⸗ richker den beiden Mächten überlaſſen werden ſoll. Sollten jedoch dieſe den ungariſchen Vorſchlag zur Hinzuziehung Polens annehmen, ſo würde die kſchecho⸗flowakiſche Regie· rung verlangen, daß auch Rumänien hinzugezogen wird. 3. Dieſes Schiedsgericht ſoll über alle Modalitäten, alſo über den Zeitpunkt und die techniſchen Fragen der Räu⸗ mung und Uebergabe an Ungarn beſtimmen. 4. Schließlich ſchlägt die kſchecho⸗flowakiſche Regierung vor, zur Vorbereitung der Uebergabe ſofort eine gemiſchte ungariſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Milikärkommiſſion zu bilden. Er ging in den Operationsſaal, in den Raum, der ganz in Weiß gehalten war und das Schlachtfeld darſtellte, auf dem er dem Tode ſchon unzählige Opfer abgerungen hatte. Auf dem er ſo viele Siege errang, aber auch die größte Niederlage ſeines Lebens erlitt. Erſt wenige Wo⸗ chen war es her, ſeit Charlotte dort auf dem Tiſch gelegen hatte, es ſchien eine Ewigkeit her zu ſein. Bewegung ging durch den Saal, während Kruſius her⸗ einkam, und jeder nahm ſeinen Platz ein. Er ſah ſich kurz nach allen Seiten um, und es war ihm, als ob ihm jedes Augenpaar etwas anderes ſagen würde. Woran dachten ſie? War er ihrer Anſicht nach noch der berühmte Chirurg? Oder nur ein Mann, der ver⸗ zweifelt um ſeine Selbſtbeherrſchung kämpfte? Kruſius ließ den ſchon halb erhobenen Arm ſinken. „Wir warten noch,“ ſagte er leiſe, Er ſprach die Worte mehr zu ſich ſelbſt als zu den anderen, und tatſächlich hatte ſie von allen nur Thea ver⸗ ſtanden. Die übrigen bemerkten nur, daß etwas nicht ſtimmte, und ein kaum merkliches Murmeln machte die Runde. 8 Thea zögerte nicht. ö „Wir beginnen, nicht wahr, Herr Profeſſor?“ ſagte ſie ruhig. „Wir beginnen,“ fuhr Thea in der gleichen Weiſe fort. „Wir denken jetzt an nichts anderes äls an die Opera⸗ tion, von der ein Menſchenleben abhängt, und begin⸗ nen!“ „Beginn einer neuen Epoche“ Daladier vor dem radikalſozialen Parteitag.— Rechk⸗ fertigung des Münchener Abkommens. Paris, 28. Oktober. Vor mehr als 2000 Vertretern aller Provinzverbände des Mutterlandes und der Kolonien und einer großen An⸗ zahl von Journaliſten hielt auf dem radikalſozialen Partei⸗ kongreß in Marſeille Miniſterpräſident Daladier ſeine an⸗ gekündigte Rede. Er wandte ſich zunächſt der Außenpolitik zu. Die Tatſache, ſo begann er, die alles übrige beherrſche, ſei die, daß der Friede, der verloren ſchien, gerettet worden ſei, und daß alle Probleme in Frieden gelöſt werden müß⸗ ten. zen Kriſe legte er Wert auf die Feſtſtel⸗ gen, daß für die geſamteuropäiſche Zivi⸗ ſer Freiheitsideal, für unſer Land, ja, ſelbſt owakei die Lage, die ſich aus dem Mün⸗ der Lage vorzuziehen iſt, die heute n den Krieg nicht vermieden hätte.“ ar ein Exeignis der 1 ann beſonders den Krieg rnationale zu und erklärte: arkei mir ſagen, daß ſie immer Anhänger ſt wenn dieſe ege füh⸗ I 5 üt feen = 25 9 9 8 re Verhandlung in M en verur⸗ Ur f mmuniſtiſche Partei. Die un gkeit dieſer Partei hat nun meine Aktion p nicht die Stellung Frankreichs dadurch ge— se ht worden, daß ihre Blätter und Redner in grober 2 Chambe er mit einem bewunde⸗ r ürd n Frieden gearbeitet hat? 5 ſie heraufbeſchworen, als ſie die erungen, denen gegen wir uns in einer Verhand⸗ lung befanden, verdammten? Die politiſche Haltung der Lei⸗ ter der Kommuniſtiſchen Partei hat nicht zu einer Unter⸗ ſtützung, ſondern zu einer Sabota ge der Feſtigkeit der Regierung geführt. re Politik,“ damit nahm der Miniſterpräſident den außenpolitiſchen Faden wieder auf,„wird den grundlegen⸗ den Intereſſen unſeres Vaterlandes entſprechen und ſich der neuen Lage anpaſſen.“ Das grundlegende Intereſſe Frankreichs beſtehe in der Aufrechterhaltung ſeiner eigenen Sicherheit Aber die franzöſiſche Sicherheit liege nicht nur ausſchließlich in der Unantaſtbarkeit ſeiner Feſtlandsgrenzen. Daladier verwies in dieſem Zuſammenhang auf die Wichtig⸗ keit der Veroinoungswege des Mutterlandes zu den Kolo⸗ nien und legte beſonderen Nachdruck darauf, daß Frankreich ein Imperium ſei.„Wie ich bereits vor dem Parlament er⸗ klärt habe, wird Frankreich bemüht ſein, zu ſeinen alten Freundſchaften neue Freundſchaften und erneuerte Freundſchaften hinzuzufügen. Ob es ſich nun um die Bezie⸗ hungen mit Deukſchland oder Italien handelt, Frankreich iſt überzeugt, daß eine Verſtändigung zuſtande kommen kann, die den nützlichſten Beitrag zur Feſtigung des Friedens bringen wird. Dasſelbe gilt fur die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen, die Frankreich mit den befreundeten Na⸗ tionen Oſteuropas verbinden. Die Grundlage der franzöſi⸗ ſchen Diplomatie bildet die enge Zuſammenarbeit Frank⸗ reichs mit Großbritannien. dieſe Zuſammen⸗ arbeit ſchließt keine andere aus. Wir ſind zu allen möglichen Verſtändigungen bereit. Als ich in München das Herz des deulſchen Volkes ſchla⸗ gen hörte, konnte ich nicht umhin, mitten in der bedrohlichen Kriſe feſtzuſtellen, daß zwiſchen dem Volk Frankreichs und dem Volk Deutſchlands krotz aller Schwierigkeiten mächtige Gründe vorhanden ſind zu gegenſeitiger Achtung, die zu einer loyalen Juſammenarbeit führen müſſen. Dieſe Ju- ſammenarbeit habe ich immer nachdrücklich gewünſchk.“ Beide Völker müßten verſtehen— welcher Art auch die Unterſchiede ihres politiſchen Regimes ſind und wie oft ſie ſich auch auf Schlachtfeldern gemeſſen haben— daß durch eine loyale Ver ſtändigung der Völker es möglich ſei, alle Probleme zu regeln. Das ſei die Methode, die es geſtatten müſſe, den Frieden zu erhalten. Daladier brachte dann zum Ausdruck, daß Frankreich dieſem Frieden nun Opfer gebracht habe und daß eine Kriſe von 20 Jahren nunmehr abgeſchloſſen ſei. Er, Daladier, habe während dieſer 20 Jahre mit ſeinen Freunden ſtets gefordert, daß man dem mangelhaften Gleichgewicht Europas ſchnellſtmögliche Ab⸗ hilfe ſchaffe. „Es wäre vor einigen Jahren leichter und weniger teuer geweſen, dies zu tun. Jedes Bedauern iſt im übrigen über⸗ flüſſig unter der Bedingung, daß der gerettete Friede für Frankreich ſowohl den Abſchluß der vergangenen Irrtümer und den Beginn einer neuen Epoche darſtellt.“ Der Miniſterpräſident ging dann zur Innenpolitik über. Sie hatte ihre Stimme nicht mehr erhoben als zu einem Flüſtern. Die Unruhe unter den anderen wuchs. Der Oberarzt hatte sernommen, daß Thea etwas geſpro⸗ chen hatte, und war empört. Wie kam die Kollegin da⸗ zu, in die Operation hineinzureden? Sie hatte doch ſonſt Nerven von Eiſen! Was war eigentlich los? Kruſius hatte den Arm ſchon wieder erhoben und nahm die Inſtrumente, die Thea ihm reichte. Er ſah nicht mehr auf und die Operation begann. Es war eine ſehr ſehwierige Operation, beſonders gegen Ende, und die kleinſte Anſicherheit der Hand hätte den Tod bedeuten können, aber Kruſius war längſt wieder der alte, kaltblütige Chirurg, und ſogar ſein Blick, der anfangs noch nervös geweſen war, hatte wieder ſeinen ruhigen, ernſten Ausdruck angenommen. Dann endlich ſah er auf, atmete tief und blickte ſich um. „Bringen Sie den Jungen fort,“ ſagte er. leben!“ Er verließ langſam den Operationsſaal und ſchloß leiſe die Tür hinter ſich. Sie brachten das Kind fort und Thea hatte wieder die Freude, die Eltern zu benachrichtigen. Dann ging ſie in Kruſius' Zimmer, um ſich ſeine weiteren Inſtruktionen ge⸗ ben zu laſſen. Er ſaß an ſeinem Tiſch und machte Notizen. Nachdem ihr kurzes, dienſtliches Geſpräch beendet war, wollte ſie gehen. „Einen Moment noch, Kollegin Hanſen,“ ſagte er. „Ja, Herr Profeſſor?“ „Zufrieden?“ Sie blickte ihn ruhig an. „Ich freue mich, daß der Junge leben wird,“ erwi⸗ derte ſie, ohne direkt auf ſeine Frage zu antworten.„Und ich wußte. daß es gar nicht anders ſein konnte.“ 55 „Er wird den. Tokio, 28. Oktober. iegsminiſterium keilt mit, die Armee und Ma⸗ kten am Donnerstag 19 Ahr das ganze 1 inſchließlich der Skädte Hankau, Wutſchang und Hanyang beſetzi. Bundesſtaat Neu⸗China Ende der engliſchen Vorherrſchaft in Oſtaſien Lei 27. Okt. Der neuernannte Botſchafter Japans in Rom, Shiratori, erklärte dem Berichterſtatter der„Leip⸗ ziger Neueſten Nachrichten“ in Tokio in einer Unterredung über die politiſche Bedeutung des Falles von Hankau, daß die Endregelung in China ein Zehnjahreswerk darſtelle, wenn man auch mit der Einſtellung der Feindſeligkeiten bald rechnen könne. Neu-China ſolle dann ein zweikes Mandſchukuo werden. Nach dem Muſter der Vereinigten Staaten von Nordame⸗ rika werden vorausſichklich mehrere ſelbſtändige Einzelregie⸗ rungen errichtet werden, über denen ein gemeinſamer Staalspräſident ſtehen ſoll. In militäriſcher und außenpoli⸗ kiſcher Hinſicht werde für das neue China die Allianz mit 1 5 maßgebend ſein. Ferner ſei eine Zollunion vorge⸗ ehen. Außenpolitiſche Schwierigkeiten ernſter Natur ſeien nach der Anſicht Shiratoris nicht zu erwarten, da Japan kein territoriales Ziel verfolge. Eine Teilung des Sieges mit den Weſtmächten könne nicht in Betracht kommen. Die Rechte der fremden Mächte blieben aber nach wie vor unangeta⸗ ſtet. Finanzielle Mitarbeit ſei erwünſcht. Deutſche Technik und Induſtrie ſowie der deutſche Handel würden bevorzugt arbeiten können. Ungeachtet der großzügigen Einſtellung Japans gegen⸗ über den fremden Mächten ſei jetzt das Ende der engliſchen Vorherrſch in Oſtaſien für alle Zeiten gekommen. Ein neuer Abſchnitt der japaniſchen Geſchichte beginne. ** 2 2 Der Kampf geht weiter Beſeitigung Tſchiangkaiſcheks, Neuaufbau Chinas Kriegsminiſter Itagaki hat den Augenblick des großen Triumphes, den die japaniſchen Waffen mit der Einnahme der drei Wuhan⸗Städte kurz nach Beſetzung der alten füd⸗ chineſiſchen Hauptſtadt Hankau errungen haben, dazu be⸗ nutzt, einen ernſten Appell an das japaniſche Volk zu richten. „Japans Kampf gegen das Tſchiangkaiſchek⸗Regime iſt noch nicht beendigt,“ erklärte der Kriegsminiſter in einer 0 fiziellen Berlautbarung, ſa, man könne agen, er habe eigenk⸗ lich erſt begonnen. Itagaki erinnert daran, daß Japans Chinapolitik eindeukig feſtgelegt ſei auf Beſeitigung der kommuniſtenfreundlichen, antijapaniſchen Regierung Tſchiangkaiſcheks. Anbeirrbar werde Japan den Neuaufbau Chinas durchführen, denn von der Erreichung dieſes Zieles hänge das künflige Schickſal der japaniſchen Nation ab. Das geſamte Volk müßte in unermüdlicher Anſtrengung und voller Geſchloſſenheit alle nationalen Kräfte mobiliſie⸗ ren, um dieſe Miſſion zu erfüllen. Japan müſſe ſtark genug ſein, um auch etwaigen Aenderungen der internationalen Lage entgegentreten zu können. Kurzmeldungen Paris. Die Preſſe veröffentlicht in großer Aufmachung Enthüllungen des aus der Kommuniſtiſchen Partei ausge⸗ tretenen Bürgermeiſters von Vallauris über die Bürger⸗ kriegsvorbereitungen der franzöſiſchen Kommuniſten. Bilbao. In der Nacht wurde— ſo meldet der national⸗ ſpaniſche Heeresbericht— ein heftiger Angriff der Roten an der Front von Madrid im Abſchnitt Cueſta Reina ab⸗ gewehrt. Katholiſche Biſchöfe danken Chamberlain. Im erzbiſchöflichen Palaſt in London fand eine Ver⸗ ſammlung der römiſch⸗katholiſchen Biſchöſfe Englands und Wales ſtatt, die dem Miniſterpräſidenten Chamberlain in einem Telegramm für ſeine erfolgreichen Bemühungen für die Sache des Friedens ihren tiefſten Dank ausſprachen. Die Schweiz ſchiebt 1100 Juden ab. g „Wie der„Matin“ aus Genf meldet, hal die Schweiz 1100 Juden, die eine Einwanderungserlaubnis in über⸗ ſeeiſche Länder erwarten, einſtweilen in Arbeitslagern un⸗ tergebracht, wo ſie bis zu ihrer Abſchiebung bleiben wer⸗ Kruſtus ſchüttelte den Kopf. „Ich war ſehr nervös,“ ſagte er.„Und wenn Sie nicht geweſen wären, Kollegin..“ Sie lächelte leicht. „Herr Profeſſor, Sie erlauben zu ſcherzen,“ meinte ſie. „Nein, ganz und gar nicht. Sie haben mir meine Selbſt⸗ beherrſchung wiedergegeben. Es iſt etwas Wunderbares mit Ihnen, Thea— er nannte ſie wieder mit dem Vor⸗ 1 und eine blitzſchnelle Röte ſchoß ihr in das Ge⸗ icht. „Finden Sie es nicht ſonderbar,“ fuhr er fort,„daß wir beide Ihnen nun viel, ſehr viel zu verdanken haben? Ich meine, mein Bruder Herbert ebenſo wie ich.“ Die Röte in ihrem Geſicht vertiefte ſich. 5 „Er liebt Sie,“ erklärte er. 3 „Nein!“ „So hat er mir doch geſagt.“ „Eine Laune,“ erwiderte ſie.„Ich hoffe und glaube, daß es nur eine Laune iſt—— ich— ich liebe ihn nicht. J N habe ſeiner Adoptivmutter und Ihnen, Herr Profeſſor, verſprochen, mich um ihn zu kümmern—— aber“ „Sie würden ihn alſo nicht heiraten können, auch wenn die materielle Seite..“ ä „Nein, niemals.“ „Iſt das Ihr letztes Wort, Kollegin?“ „Mein letztes, Herr Profeſſor.“ And— ſeine Strafe? Beeinflußt Sie dieſer Amſtand in Ihrer Stellungnahme?“ fragte er. 8 Sie zögerte nicht mit der Antwort.. „Wenn ich einen Mann liebte,“ ſagte ſie ganz ruhig, „würde mich ein ſolcher Umſtand nicht beeinfluſſen. Wenn ich ihn liebte,“ wiederholte ſie.„Aber—— ich liebe ihn nicht.“ a 8 „Ich glaube es.“ (Fortſ. folgt.] — a Badiſche Chronik UI Heidelberg.(Fremdenverkehr im Septem⸗ ber.) Die Zahl der Neuankünfte im September 1938 belief ſich auf 18 965. Davon kamen 3901 aus dem Ausland. Bis Ende September übernachteten in dieſem Jahr 186 188 Fremde in Heidelberg; davon waren 145 248 Inländer und 40 940 Ausländer. UI Mosbach.(Und wieder das Bügeleiſen!) In einer Wohnung hatte die Hausfrau vergeſſen, das elek⸗ kriſche Bügeleiſen abzuſchalten. Dieſes brannte durch den Tiſch, fiel auf den Fußboden und ließ auch dieſen glimmen. Zum Glück trat nicht ein Luftzug hinzu, da ſonſt das ganze Haus in Flammen aufgegangen wäre. ) Bühl.(Jubilar der Arbeit.) Dieſer Tage waren 40 Jahre verfloſſen, ſeit iftſetzer und Stereotypeur tin in der„Konkordia“ eintrat. Wilhelm Valen Stiefkin halb in roher Weiſe durch Schläge mit den Fäuſten und einem Stück Holz dermaßen, daß das Kind ſtändig Beulen am Kopfe davontrug. Außerdem bedrohte er das Kind und die Mutter, die ihren Liebling ſchützen wollte, mit Totſchlag und ging ſogar mehrere Male auf die Frau mit dem Küchen⸗ meſſer los mit der Drohung, ihr den Hals abſchneiden zu * wollen. unnatürliche Stiefvater erhielt für dieſe Ge⸗ walttätigk N. Nau 5 6 7 172 nacht Monate Gefängnis. 182 ſel in Heidelber Ernſt G N Bitt den Reich 5 ſter Aniverſität Heidelberg ent⸗ Wacker, der Chef e Unterrichtsverwaltung Ihrem Amte ſcheider die Neuausri alſozialiſtiſchen zu n. Ich hege di dieſe Ihre Arbeit auch über die d Zeit Ihres ens als Rektor hinaus wertvolle Erfolge er⸗ bringen wird. Namens der Badiſchen Unterrichtsverwaltung ſpreche ich Ihnen für die Führung des Rektoramtes der Ani⸗ verſität S zerg meinen beſonderen Dank aus und wünſche Ihnen gleichzeitig für Ihre weitere Arbeit als Wiſſenſchaft⸗ ler und Er 5 der Univerſität Heidelberg das Beſte.“ Die Seuche wieder im Vorrücken Wengue Befolgung der Vorſichtsmaßnahmen iſt unumgänglich () Karlsruhe. Wie bereits in der Woche vom 11. zum 18. Oktober iſt auch in der Zeit ſeit dem 18. Oktober die Maul⸗ und Klauenſeuche leider wieder im Fortſchreiten be⸗ griffen. In dieſer Zeit iſt die Seuche in acht badiſchen Ge⸗ meinden neu und in fünf Gemeinden wieder ausgebrochen, ſodaß am 25. Oktober insgeſamt 62 Gemeinden und Vor⸗ orte verſeucht waren gegen 50 Gemeinden und Vororte am 18. Oktober. Das erneute und weitere Vorrücken der gefährlichen Tier⸗ ſeuche muß uns nach wie vor mit ernſter Sorge erfüllen, und es iſt Pflicht jeden Landbewohners, in der Befolgung der notwendigen Vorſichtsmaßregeln jetzt ganz beſonders nich nachzulaſſen. Ein weiteres ſtärkeres Vorrücken der Seuch würde unſerer geſamten Landwirtſchaft weiteren unermeß Schaden zufügen, den wir vermeiden können, wenn wir erforderlichen Vorſichtsmaßnahmen auf das peinlichſte be⸗ folgen. Neu bezw. wieder ausgebrochen iſt die Seuche in fol⸗ genden Gemeinden: Amt Bruchſal: Bruchſal; Amt Bühl: Bühl; Amt Freiburg: Lehen, Neuershauſen, Pfaffenwei⸗ ler; Amt Konſtanz: Konſtanz; Amt Müllheim: Müllheim; Amt Säckingen: Wittenſchwand, Hauenſtein, Mindeln; Amt Tauberbiſchofsheim: Schwabhauſen; Amt Aeberlingen: Buggenſegel: Amt Waldshut: Geißlingen.— Die Seuche iſt in folgender Gemeinde er⸗ loſchen: Amt Heidelberg: Walldorf. N Vorarbeiten zum Reichsberufswettkampf. () Karlsruhe. Ueberall beginnen jetzt die Vorarbeiten für die Durchführung des diesjährigen Reichsberufswettkamp⸗ fes. Im Reich haben bereits mehrere Wettkampfausſchüſſe der verſchiedenen Fachabteilungen der DAF. getagt und die einzelnen Wettkampfaufgaben durchgeſprochen. Kürzlich tagten in Offenburg auch die Kreisbeauftragten der DAF. für den Reichsberufswettkampf zuſammen mit den Kreisfugendwal⸗ tern, um von dem Gaubeauftragten Pg. Wirth die erſten organiſatoriſchen Anweiſungen zur Durchführung des Be⸗ rufswettkampfes zu erhalten. Zahlreiche Kreisobmänner der DAßF. unterſtrichen durch ihre Anweſenheit die Bedeutung dieſes beiſpielloſen Großeinſatzes für die Idee der beruflichen Weiterbildung und ſachliche Höchſtleiſtung. Der November iſt nun der Werbearbeit gewidmet. Um die notwendigen Vor⸗ bereitungen zur reibungsloſen Durchführung des Berufswett⸗ kampfes rechtzeitig kreffen zu können, werden nach dem 30. November eingehende Anmeldungen nicht mehr entgegen⸗ genommen. ) Mimmenhauſen b. Stockach.(Tod auf den Schienen.) Der 28jährige Karl Friedrich Biſſinger aus Kluftern ließ ſich nachts auf offener Strecke vom Zuge über⸗ fahren. Was den Mann zu dem Freitod bewogen hat, iſt unbekannt. Nuaudocliau Das Schulſportfeſt in Friedrichsfeld fällt aus. Seckenheimer Schulabteilung bei den Vorkämpfen erfolgreich. Bei den Vorkämpfen in Feudenheim, bei denen ſich die Knaben und Mädchen der hieſige Schule beteiligten, ging die Seckenheim⸗Schule als eine der beſten Schulſportabteilungen Mannheims hervor. Das Schulſportfeſt, das heute in Fried⸗ richsfeld ſeinen Ausklang finden ſollte, mußte infolge der unbeſtändigen Witterung abgeſagt werden. Aus dieſem An⸗ laß fand bereits heute Vormittag die Preisverteilung in der Schule ſtatt. Rektor Böhler hielt zunächſt eine Anſprache, in der er hinwies, daß die Kinder nicht nur geiſtig, ſondern auch körperlich geſchult ſein müſſen. 8 Mädchen und 2 Knaben gingen als Sieger hervor. Bei den Mädchen wurden fol⸗ gende mit einem Preis bedacht: Maria Bär, Berta Hutzel, Annelieſe Erny, Hilde Gärtner, Hildegard Klumb, Inge Raufelder, Erika Jäkle und Annelieſe Maas, während bei den Knaben Theo Neudeck und Walter Volz ausgezeichnet wurden. Freudig nahmen die Dreikampfſieger ihre Ge⸗ ſchenke entgegen. * Reißfufel wird geſchloſſen. Ab Dienstag, den 1. Nov. 1938 bleibt die Reißinſel bis zum Frühjahr für den all⸗ gemeinen Beſuch geſchloſſen. 5 ingsvorträge zu den Akademie⸗Konzerten. Wie gegeben, veranſtaltet die Hochſchule für Muſik und Theater auch in dieſem Jahr Einführungsvorträge zu allen Konzerten der muſikaliſchen Akademie, die jeweils Sonn⸗ tagvormittags 11.30 Uhr ſtattfinden. Es ſei an dieſer Stelle ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die kommenden Vor⸗ träge, die Profeſſor Dr. Noack hält, bereits im neuen Hoch⸗ ſchulgebäude B 4, 17— Haupteingang— 3. Obergeſchoß, Saal 25, ſtattfinden. Der nächſte Vortrag findet am Sonn⸗ Vortrag gelangenden er darauf aufmerkſam ch Gültigkeit hat für die v. fur das am J. Novem⸗ zum onzert, das nachgeholt wird. Hochſchule. U Morgenfeier im Nationaltheater. Am Sonntag, 30. Oktober, findet im Nationaltheater aus Anlaß des Deut⸗ ſchen Brucknerfeſtes die 2. Morgenfeier der Spielzeit ſtatt. Es wirken mit: Das Kergl⸗Quartett und der Beet⸗ hovenchor Ludwigshafen unter Leitung von Profeſſor Fritz Schmidt. Zum Vortrag kommen Motetten und das Streich⸗ Quintett in F⸗dur für 2 Violinen, 2 Bratſchen und Cello. Beginn: 11 Uhr. Zum deutſchen Spartag 1938 Der Reichshauptamtsleiter und Präſident des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Dr. von Renteln, erläßt zum Deutſchen Spartag 1938(28. Oktober) folgenden Aufruf: „Nichts hebt den Lebensſtandard eines Volkes auf die Dauer ſtärker und nachhaltiger als das Sparen! 5 Weil das Leben Kampf iſt, muß ein jeder ſich für dieſen Kampf rüſten. Am beſten gerüſtet wird derjenige ſein, der für alle Zwiſchenfälle des Lebens ſtets vorzuſorgen beſtrebt iſt. Nicht darauf kommt es an, ob einer viel erſparen kann, ſondern darauf, daß er ſtetig und unabläſſig für die Zukunft vorſorgt und ſpart. Der hartnäckige Eifer eines Menſchen, ſich für alle Zwiſchenfälle zu rüſten, iſt die beſte Bürgſchaft, daß ein ſolcher Menſch in ſeiner Lebensexiſtenz auch die Stürme, die keinem Menſchen erſpart bleiben, überſtehen wird. Sparen bedeutet jedoch nicht nur eine ma⸗ terielle Sicherung, ſondern auch Anerkennung und Auf⸗ ſtieg. Dem beharrlichen Aufbauwillen eines ſparenden Menſchen werden Kameraden, Kollegen und Vorgeſetzte ſtets ein erhöhtes Vertrauen entgegenbringen. Erhöhtes Vertrauen bedeutet aber auf die Dauer ſtets Aufſtieg. Dar⸗ um iſt das Sparen derjenigen, die oft nur kleinſte Beträge erübrigen und ſparen können, beſonders wichtig, findet die größte Anerkennung, erfährt das ſtärkſte Vertrauen und hilft dem Betreffenden am meiſten. Es iſt eine völlig irrige Anſchauung, als könnte eine Volksgemeinſchaft dem einzelnen den Lebenskampf abneh⸗ men. Eine feſtgefügte Volksgemeinſchaft ſoll für dieſen Kampf nur gerechte Vorbedingungen ſchaffen und ihn er⸗ leichtern. Ihn kämpfen muß ein ſeder ſelbſt. Die Volksge⸗ meinſchaft macht das Sparen nicht überflüſſig, ſondern ver⸗ langt es erſt recht. Damit hat der nationalſozialiſtiſche Staat für das Volksſparen, vor allem durch die Sicherung der deutſchen Währung, eine feſte Grundlage geſchaffen. Sparen heißt vorſorgen, nur durch unabläſſige Vorſorge kann eine Wirtſchaft auf die Dauer eine hohe Blüte aufwei⸗ ſen. Die zu einem gewaltigen Strom zuſammenfließenden kleinen und kleinſten Sparbeträge ermöglichen dem Staate die Bewältigung ſeiner rieſengroßen Aufgaben. Das er⸗ leichtert in dieſem Jahre dem Staate die Befruchtung der früher darniederliegenden Wirtſchaft der Oſtmark und Su⸗ detendeutſchlands, deren Aufſtieg zu wirtſchaftlicher Bllülte wieder zurückſtrahlt auf den weiteren Wirtſchaftsaufſtieg des Großdeutſchen Reiches. 5 Die wirtſchaftliche Blüte des Großdeutſchen Reiches be⸗ deutet aber Sicherung des Arbeitsplatzes für jeden Volksgenoſſen, verbeſſerte Lebensbedingungen und unſeren Kindern ein ſicheres Brot und den Weg zum Auf⸗ ſtieg. So erhält der einzelne Sparer nicht nur den Zins für ſeine oft nur beſcheidene erſparte Summe, ſondern im Weg über die Gemeinſchaft des Volkes, über das Reich erhält er mit Zins und Zinſeszins die Früchte ſeines Sparwillenst Sicherung der gegenwärtigen Lebenslage, Sicherung der Zukunft und freie Bahn zum Aufſtieg!. Anton Bruckners Perſönlichkeit (Zum Bruckner⸗Feſt in Mannheim, 29. Oktober bis 3. s November 1938). Von Dr. Fritz Grüninger. II. In Linz war Bruckner Chormeiſter des Männerchors „Frohſinn“. Dieſes Amt ſchuf Gelegenheit zur Kompoſition der Männerchöre:„Germanenzug“,„Herbſtlied“,„Am Mit⸗ ternacht“,„Vaterlandsliebe“,„Der Abendhimmel“ u. a. Außer vielen kleineren Werken entſtand aber in Linz eine „Studienſymphonie“ in F⸗Moll, eine von ihm ſelbſt annul⸗ lierte Symphonie in D⸗Moll(die ſogenannte„Nullte“), und Türmen gleich überragen alle bisherigen Werke ſeine drei großen Meſſen in D⸗Moll, E-Moll und F⸗Moll und die Erſte Symphonie in C⸗Moll. Sie iſt, wie auch die F⸗Moll⸗ Meſſe im Programm des Mannheimer Bruckner⸗Feſtes ent⸗ halten. Die Werke, die wir mit dem Namen„Bruckner“ ver⸗ knüpfen, eutſprangen alſo erſt der Vollreife des Mannes. Seine Meiſterwerke entſtanden in einem Alter, in dem Beek⸗ hoven ſchon einen bedeutenden Namen beſaß, in einem Alter, das Mozart und Schubert gar nicht erreicht hatten.— Im Jahre 1868 wurde der Meiſter von Hofkapellmeiſter Her⸗ beck, Wien, eingeladen, die durch Sechters Tod erledigte Stelle am Konſervatorium in Wien einzunehmen. Nach vie⸗ len Bedenken und langem Zögern ſagte er zu und trat ſeine Stelle als Profeſſor für Generalbaß, Kontrapunkt und Orgel am Konſervatorium in Wien an. Außerdem wurde Bruck⸗ ner 1869 auch noch die Verwaltung einer Organiſtenſtelle in der Hofkapelle übertragen. 1870 wurde er Hilfslehrer am Lehrerſeminar zu St. Anna, und von 1875 an wirkte er als Lektor für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Ani⸗ verſität. Bedeutende Männer gingen aus ſeiner Schule her⸗ vor, faſt alle blieben zeitlebens ſeine Freunde. Aber eine Stimme ließ ſich vernehmen, die ihm zum Verhängnis werden ſollte: Eduard Hanslick, Profeſſor der Muſikgeſchichte und Aeſthetik an der Wiener Aniverſität, der in der„Neuen freien Preſſe“ Stimmführer für das Muſikleben Oeſterreichs war. Ihm bedeutete Muſik nicht etwa ein tiefes Erleben der Urgewalten der Seele, ſondern nur ein Genießen, ein geſellſchaftliches Anterhaltungsmittel. Darum ſtanden ihm z. B. Auher, Boieldieu höher als —:::: pe ̃ pf Verſammlungs⸗ Kalender. ö rr!!! ͥ ͤ b 000bbPbTPPTbPTPPPPGPGbTGbGb—T—T——c Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Kleingärtnerverein. Heule Freitag und morgen Samskag von 19 bis 21 Uhr Geſchäfts⸗ und Kaſſenſtunden im „Deutſchen Hof“(Nebenzimmer). Die Beſitzer der Gärten am Waſſerturm können bei Peter Seitz den Pacht⸗ und Waſſerzins bezahlen. Ab 1. November Verzugsaufſchlag. Wer ſeinen Garten abzugeben gedenkt, möge dies mor⸗ gen melden. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: J., Gef. 47/171. Samstag, 29. Okt. 38, abends 8 Uhr, antreten ſämtlicher Anterführer ſowie Anwärter zur Teil⸗ nahme an der Führerſchulung des Stammes 10/171 am HJ. Heim Seckenheim. Landjugend ID. Heute Freitag abend 8.30 Uhr Versammlung im„PCöwen“. Zimmer U. kleine Küche an älteres oder junge ns Ehepaar zu vermieten. Ilvesheim, Hauptſtraße 48. Es ist hebe nicht leicht, unter den vielen Junges Hustenmitteln das richtige zu finden., Soll man der Billigkeit nach kadfen? Der Volksmund sagt:„Das Billigste ist nicht immer das Beste“, agbs- Aber für die Gesundheit ist das Beste gerade 5 gof genog. Dann nehmen Sie doch sinfach mädchen die schon seit fönf Jahrzehnten bewährten 4 7 5 9 980 1. 7 N geſucht. 5 8 den 3 Tannen“ die schon vielen Tausenden gegen Erkältung 8 N 32 8 85 Relen 1 5—— EEE Richard Wagner, den er in Grund und Boden verdammte. Als gar Bruckners glühende Verehrung des Bayreuther Meiſters in Wien bekannt wurde, war Hanslicks Urteil end⸗ gültig fertig. In den erſten Jahren ſeines Wiener Aufenthaltes fei⸗ erte Bruckner im Ausland Triumphe als Meiſter der Orgel, in Nancy, Paris und London. Und ſein Genius ſchuf weiter, die zweite und dritte Symphonie entſtanden. Dieſe, Richard Wagner gewidmete, erlitt bei der Uraufführung, die Bruck⸗ ner ſelbſt leitete, einen beiſpielloſen Mißerfolg. Nach jedem Satz verließen die Beſucher in Scharen den Konzertſaal, ſodaß am Ende nur noch wenige, meiſt Schüler und Freunde Bruckners, übrig blieben. Aber unbeirrt durch Mißerfolge, ohne Rückſicht auf Anerkennung und Ablehnung, ſchritt er ſeine Bahn weiter, ſeinem hohen Ziele entgegen. Es entſtand eine vierte, fünfte, ſechſte, ſiebente Symphonie, ein Streichquintett, obwohl er die Fünfte und die beiden Eckſätze der Sechſten überhaupt nie aus dem Orcheſter gehört hatte. Unter dem Eindruck der Vorahnung des Todes ſeines verehrten Meiſters Richard Wagner hat Bruckner das Adagio der ſiebenten Symphonie geſchaffen. Dieſes Werk machte, zuſammen mit dem unmit⸗ telbar darnach entſtandenen Tedeum den Siegeszug durch die Welt. In den Jahren 1884 und 1885 hat er ſeine achle Symphonie komponiert. Wegen der Uraufführung trat Bruck⸗ ner mit Felix Weingartner, damals in Mannheim, in Ver⸗ bindung. Aber durch Weingartners Berufung nach Berlin unterblieb ſie und kam endlich in Wien zur Aufführung durch die Philharmoniker unter Hans Richter(1892). Sie erzielte einen beiſpielloſen Erfolg. Trotzdem waren aber die Unken⸗ rufe noch nicht zum Schweigen gebracht. Wie eine kräch⸗ zende Rabenſtimme hören wir die zum Ekel wiederholten Phraſen Hanslicks:„Es iſt nicht unmöglich, daß dieſem traumverwirrten Katzenjammerſtil die Zukunft gehört— eine Zukunft, die wir darum nicht beneiden.“ In den letzten Lebensjahren bildete die neunte Sym⸗ phonie Bruckners ganzes Sinnen und Trachten, ſeine ganze Sorge. Er fühlte ſein Ende nahen. In dem unvergleich⸗ lichen Adagio der Neunten nahm er„Abſchied vom Leben“. Es war ihm nicht beſchieden, ſein Werk noch zu vollenden. Das Finale konnte er nicht mehr ſchaffen, nur Skizzen ſind dazu vorhanden. Neben der Arbeit an der neunten Symphonie kom⸗ ponierte der Meiſter als letzten weltlichen Chor„Helgoland“ und als letzte kirchlichen Chorwerke den 150. Pfalm und das „Vexilla Regis“. Die ſchönſte der ihm leider zu ſparſam zuteil gewordenen Ehrungen war ſeine Ernennung zum „Ehrendoctor“ der Wiener Univerſität, und zwei Jahre vor ſeinem Tode erhielt er Wohnung im„Kuſtodenſtöckl“ des Belveders. Aber ſchon breiteten die Schatten des Todes ſich über ihn. Am Vormittag ſeines Todestages noch— es war der 11. Oktober 1896— arbeitete er am Finale ſeiner Neunten. In ſeinem ganzen Leben hat die Heimatliebe Bruckner immer wieder heimgeführt an die Orte, wo er ein Stück Heimat chaute, wo ihn Heimatluft umwehte: Nach Steyr, St. Florian, Kremsmünſter zog es ihn ſtets. Dort ſuchte und fand er ſeine Ruhe, ſeine Erholung, wenn er müde war von der Mühſal und den Kämpfen des Lebens. Daher lau⸗ tet die allererſte Beſtimmung ſeines Teſtamentes: 100 wünſche, daß meine irdiſchen Ueberreſte in einem Metall⸗ ſarge beigeſetzt werden, der i der Gruft unter der Kirche des Chorherrenſtiftes St. Florian und zwar unter der gro⸗ ßen Orgel frei hingeſtellt werden ſoll, ohne verſenkt zu werden.“. N Sein letzter Wunſch wurde erfüllt, er ruht in der Gru unter der großen Orgel, an der er einſt als Sängerknabe geſtanden war und auf der ſo manche Improviſation ſeines Genius emporſtieg und alle erſchütterte, die ihn hörten. 85 Danksagung. U Ii U Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben, unvergeßlichen— 5 5 5 Mannes, unseres Bruders, Schwagers und Onkels beim Einkauf von Böhner⸗ Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben . 5 i wachs, damit Dich der Fach Entschlafenen sprechen wir all denen, die ihr die ö lerrn W iel N Bauer 8 1 ne 5 8 1 555 N ei S A-Bohner⸗ letzte Ehre erwiesen haben, unsern innigsten Dank ist es uns ein Herzensbedürfnis, allen denen zu danken, welche wachs weiß jede Hausfrau Aus. Besonderen Dank den ehrwürdigen Schwestern dem Heimgegangenen die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen daß es das richtige für ihre r in berät Pede J e ee ee Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Worte, dem Böden ist. Eine- kg Dose für ihre liebevolle flege und für die vielen Kranz 5 Gesangverein„Liedertafel“ für den erhebenden Gesang und abt für 4 bi 60 21 und Blumenspenden. 55 ehrenden Nachruf, sowie seinen Schulkameraden für die Kranz 8 7 18 1 5 niederlegung. Für alle übrigen Kranz: und Blumenspenden lange haltbaren Glanz“ In tiefer Trauer: 5 5 und nicht zuletzt allen denen, die ihm während der Krankheit 15 40 2 5 77 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 2 8 5 Gutes getan haben, sei ebenfalls herzlich gedankt. 5 ö Familie Keller. ö I Susanna Bauer Wtw. SOHN ERWACHS Mhm.-Seckenheim, 28. Oktober 1938. dermanja-Drogerle Fr. Wagner Nachf. (nhaber W. Höllskin). Neckar-Drogerſe Walter Hornung. Mhm.-Seckenheim, 28. Oktober 1938 A neeeneeueunmnnnnmmmmmummmummmmmmmummmummmmmmmmnnnmmumnummmmnnummunune 8 8 Billige neue Andere Rranze undo Blumonarboiten Schlafzimmer Aud 8 beſtehend aus i haben stets eine besonders künstlerische Note. 1 Schrank, 3 türig 280. 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Nesdkarau; heingoldstrage 28 frre von Bückern und Büchereien Die größte deutſche Bücherei iſt die Preußiſche Staats⸗ bibliothek in Berlin. Sie umfaßt über 2,2 Millionen Bände. Ihr im Jahre 1914 ſeiner Beſtimmung über⸗ gebener Prachtbau iſt gegenwärtig wohl das größte Büchereigebäude der ganzen Welt. Sie hat einen großen Leſeſaal mit 400 in konzentriſchen Kreiſen angeordneten Leſeplätzen und einen großen Zeitſchriftenraum, je einen ſchönen, großen Raum für Muſikwiſſenſchaft, für orien⸗ taliſche Werke, für Handſchriften, für Karten, Filmſtreifen uſw. Ihr angegliedert ſind noch drei große Büchereien: die Univerſitätsbibliothek, die 1933 allein 382 199 Bände und über 300 000 Univerſitäts⸗ und Schulſchriften enthielt, der Geſamtkatalog der Preußiſchen Bibliotheken und das Auskunftsbüro der deutſchen Bibliotheken. Ihr gegenüber iſt die Deutſche Bücherei in Leipzig, die Schöpfung und das Eigentum des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler, mit etwas über 1 Million Bän⸗ den jetzt noch„klein“. Aber ſie ſoll ihrer Beſtimmung ge⸗ mäß die geſamte vom 1. Januar 1913 an erſcheinende deutſche und fremdſprachige Literatur des Inlandes und die deutſchſprachige des Auslandes ſammeln und auf⸗ bewahren. Ihr jährlicher Zuwachs beträgt jetzt rund 70000 Bände, und der heutige Bau hat ein Faſſungs⸗ vermögen von rund 1,5 Millionen Bänden. Auf Erwei⸗ terungsbauten, die von zukünftigen Geſchlechtern aus⸗ geführt werden können, iſt weitſchauend Bedacht genom⸗ men; der ganze Bau iſt ſo angelegt, daß dereinſt 10 Mil⸗ lionen Bände untergebracht werden können. Auch München, Wien und London haben große ſtaat⸗ liche Büchereien, die alle weit über 1 Million Bände haben. Ihnen faſt nahe kommen die großen Univerſitätsbiblio⸗ theken, namentlich die deutſchen: die von Straßburg, Breslau, Darmſtadt, Dresden, Göttingen, Heidelberg, Leipzig und Tübingen. Von ihnen hat jede 300 000 bis 500 000 Bände, die Straßburger zählt ſogar 900 000. Die älteſte Bücherei Deutſchlands iſt die „Staats-, Kreis⸗ und Stadtbibliothek“ zu Augsburg. Sie wurde im Jahre 1537 eröffnet. Mit ihren weit über 300 000 Bänden(darunter etwa 2000 Erſtlingsdrucke) iſt ſie heute noch die zweitgrößte deutſche Stadtbücherei. Un⸗ ter ihren Schätzen befinden ſich eine Bibelſammlung in 72 Sprachen, viele deutſche und perſiſche Miniaturhand⸗ ſchriften und auch die„Neue Zeitung aus Braſiliſch Land“, vielleicht die älteſte aller illuſtrierten Zeitungen, aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. * 1 Europa iſt an Büchereireichtum mit 120 Millionen der büchereichſte Erdteil. Davon entfällt ein Viertel allein auf das Deutſche Reich. Die deutſchen Büchereien enthal⸗ ten zuſammen über 44 Millionen Bücher. Verteilte man die Büchereien der Stadt München unter ihre Einwohner, ſo könnte jeder fünf Bücher mit nach Hauſe nehmen. Die an Zahl größte Bibliothek der Welt beſitzt Paris in ſeiner Nationalbibliothek. Sie enthält 4,3 Millionen Bände, darunter 500 000 Zeitſchriften und 145 000 Hand⸗ ſchriften. 8 Auch die Bücherſchätze der Welt hat man gezählt. Im „Almanach littsraire“ waren 1929 die Zahlen zuſammen⸗ geſtellt. Danach hat Europa 580 große öffentliche Biblio⸗ theken, die vielen kleinen Volksbüchereien außer acht ge⸗ laſſen. Auf Deutſchland entfallen 192, auf Frankreich 111, 5 Großbritannien 101, Italien 85, Schweiz 26, Belgien 19, Holland 18, Polen 14, Spanien 14. Wie hoch außerdem der Privatbeſitz an Büchern iſt, läßt ſich nicht einmal an⸗ nähernd ermeſſen. 5 In den Vereinigten Staaten von Nordamerika konn⸗ ten mit den reichlich zur Verfügung ſtehenden Mitteln öffentliche Bibliotheken errichtet werden, die an Zahl und Umfang ſelbſt das bücherreiche Deutſchland weit übertref⸗ fen. Dort ſind nämlich in 314 Bibliotheken 54100 000 Bücher vereinigt. Dahinter bleiben Mittel⸗ und Süd⸗ amerika natürlich ſehr zurück. Sie verfügen zuſammen über 22 Bibliotheken mit 2300 000 Bänden. Aſien weiſt in 23 Büchereien dieſelbe Bücherzahl auf, 2300 000. Afrika hat ſogar nur 3 öffentliche Bibliotheken mit 200 000 Bän⸗ den, Auſtralien dagegen zwar 7 große Büchereien, aber mit nur 111000 Büchern. Das ergibt alſo für die ganze Welt 949 Bibliotheken mit 159 Millionen Bänden. 855 Das Statiſtiſche Reichsamt hat auch umfaſſende Er⸗ hebungen über das öffentliche Volksbüchereiweſen ange⸗ ſtellt. Im ganzen Reichsgebiet gibt es in rund 15 40⁰ Orten Volksbüchereien mit insgeſamt 10,5 Millionen Bän⸗ den. Davon gehören 33 v. H. der ſchönen Literatur, 35,7 v. H. der belehrenden Literatur und rund 4,9 v. H. den Jugendſchriften an. Von April 1933 bis März 1934 wurden insgeſamt 21,7 Millionen Bände ausgeliehen, und ſie wurden von rund 1, Millionen Leſern in Anſpruch genommen. Auf 100 Einwohner der Büchereiorte kommen — Bücher erfüllen leere Stunden 8 Aufnahme: Pollmann⸗Mauritius— M. FFF C ꝙ UU ꝙT02 ¼ T2 ˙ 2 etwas über 3 Leſer, und auf einen Leſer entfallen jährlich 16 Entleihungen. Die kleineren Ortſchaften machen von den Volksbüchereien mehr Gebrauch als die größeren. Deutſchland iſt von jeher ein Land der Bücher ge⸗ weſen. Vor dem Kriege ſtand es in der Bücherproduktion, nach einer internationalen Statiſtik von 1913, mit 28 182 neuen Büchern im Jahre bei weitem allen Kulturſtaaten voraus an allererſter Stelle, und auch nach dem Kriege hat es ſeinen Vorrang ſich erhalten können. 5*. Das Deutſchtum im Auslande iſt von jeher ein ganz unſchätzbarer Abnehmer für den deutſchen Ver⸗ leger. Es iſt zum Beiſpiel intereſſant, daß in der Schweiz mit Rückſicht auf die relativ kleinere Einwohnerzahl der Bücherabſatz viermal größer iſt als im Deutſchen Reich. Von den ausländiſchen deutſchen Städten ſteht Riga an erſter Stelle, und in Berückſichtigung ſeiner deutſchen Ein⸗ wohnerzahl iſt der deutſche Buchabſatz in Riga doppelt ſo groß wie in Berlin. Selbſt Budapeſt mit ſeinem nicht großen Deutſchtum ſtellt mehr Käufer als Bremen und andere Städte von dieſer Größe; ein Platz in Südamerika wie Buenos Aires hat genau achtmal ſoviel deutſchen Bücherbedarf wie Augsburg und ähnliche Orte. 21 Im 17. Jahrhundert gab es auch ſchon, wenn auch nur vereinzelt, beträchtliche Privatbüchereien. Berühmt war die des Juriſten F. Enzmüller mit etwa 22 000 Bän⸗ den im Jahre 1656, und im Anfang des 18. Jahrhunderts verbuchte der Dichter Johann von Beſſer 17000 Bände, Graf Heinrich von Bühnau über 42 000 und Graf von Brühl 62 000 Bände. Die beiden letzten Büchereien wur⸗ den vom ſächſiſchen Staat für 40 000 und 50 000 Taler erworben.— Ein Earl of Sunderland, der im Jahre 1722 in England ſtarb, hatte in ſeiner Bücherei 181 Erſtaus⸗ gaben des Horaz, 85 des Ariſtoteles, 79 des Homer, 75 des Ovid, 71 des Petrarka, 45 des älteren Plinius, 40 des heiligen Auguſtin u. a. In Deutſchland gibt es die beträchtlichſte Zahl von Liebhaberbüchereien. So hat ein Herr Gottſchalk über 1000 Bände allein zur„Fauſt“-Literatur; der Juſtizrat Robert Leſſing hat 10000 Bände von Ausgaben der Schriften ſeines großen Vorfahren, des Dichters Leſſing, und von Werken über ihn. Die Bibliothek des Freiherrn von Lipperheide umfaßt 5500 koſtümgeſchichtliche Bücher, dazu 2470 Jahrgänge von Modezeitungen und Mode⸗ almanachen ſowie über 30 000 Handzeichnungen, und die von Dr. Grieſebach über 5000 Bände nur belletriſtiſcher Literatur aus aller Herren Ländern. *. Bücherfeinde und Bibliotheksſtürmer hat es zu allen Zeiten gegeben. Das alte Babylon hatte eine große Bücherſammlung. Der König Nabonaſſar gab den Befehl, nicht nur die Bibliothek, ſondern ſämtliche Bücher ſeines Reiches zu vernichten. Maßloſe Eitelkeit war die Trieb⸗ feder dazu. Ebenſo hat ein Kaiſer von China einmal ſämtliche Bücherſchätze ſeines großen Reiches verbrennen laſſen. Auch ein Kaiſer von Byzanz hat die Kaiſerliche Bibliothek durch Brandſchatzung gänzlich zerſtören laſſen, und niemand weiß, welche menſchliche Dummheit ſolch ſinnloſes Opfer forderte. Papſt Gregor„der Große“ hat ebenfalls eine ganze Bibliothek den Flammen zum Raube gegeben, weil ſie antike Literatur enthielt, die nach ſeiner Meinung das Studium des chriſtlichen Glaubens nachteilig beeinfluſſen konnte. Ja, ſelbſt der engliſche Staatsmann Cromwell duldete, daß der Wut des Volkes die reiche Bibliothek von Oxford zum Opfer fiel. a Sinnlos ſind durch derartige Feindſeligkeiten der Menſchheit Schätze verlorengegangen, für die nie wieder Erſatz zu ſchaffen geweſen iſt.. A. Zimmermann. Das unſchein! „Nell...?“ Das Mädchen antwortete nicht. Als van den Berg die Tür jedoch behutſam öffnete, glaubte er, ein verhaltenes Schluchzen zu vernehmen. Er ſchaltete das Licht ein und ſah ſeine Tochter quer über dem Bett liegen. Sie lag in ihrem weißſeidenen Abend⸗ kleid auf der Daunendecke, hatte den Kopf in den Kiſſen vergraben und weinte. „Aber Kind...!“ Der alte van den Berg ſetzte ſich mit leiſem Aechzen auf den Bettrand und ſtreckte ſeine Hand aus, um ſeiner Tochter tröſtend über das fahlblonde, glatte Haar zu ſtreichen. Er kam ſich aber plötzlich täppiſch und hilflos vor, zog die Hand wieder zurück und ſagte mit mildem Vorwurf:„Aber Nell, die Gäſte vermiſſen dich!“ „Nein!“ Das Wort kam wie ein Peitſchenhieb, und das Mädchen richtete ſich mit einem Ruck auf den Ellen⸗ bogen auf.„Nein, kein Menſch vermißt mich!“ ſagte ſie ſcharf. „Du irrſt dich, Nell, ſogar Hendrik Bouwmeeſter hat nach dir gefragt!“ „Sogar Hendrik!“ Das Mädchen lachte plötzlich— es war ein höhniſches, verzweifeltes Lachen. Nell war vom Bett herabgeglitten und ging, den Kopf in den Nacken geworfen, mit großen Schritten durchs Zimmer. „Weißt du, Pa, was er zu dem jungen Hobbema geſagt hat?— Ich wäre ein unſcheinbares' Mädchen. Ja, ja, er ahnté nicht, daß ich hinter ihnen ſtand.“ „Das iſt eine Ungezogenheit— eine Frechheit!“ „Ja, Pa, aber leider auch die Wahrheit!“ Nell blieb mit ineinandergepreßten Händen vor dem Spiegel ſtehen. „Er hat völlig recht“, ſtellte ſie ſachlich feſt.„Ich bin nicht hübſch, nicht klug ich bin wirklich ein unſcheinbares Mädchen, um das ſich niemand kümmert.“ „Stop!“ ſagte der alte van den Berg, tief gekränkt in ſeinem Vaterſtolz.„Du biſt hübſch, und du haſt mehr ge⸗ ſunden Menſchenverſtand als die ganze Geſellſchaft...“ „Aber Pa, davon wollen die Männer doch nichts wiſſen.“ „Im Gegenteil, Nell, du mußt ihnen nur ab und zu Gelegenheit geben, ihren eigenen Geiſt leuchten zu laſſen. Statt gelangweilt und trübſinnig dabeizuſitzen, frage ſie dreiſt nach ihren Liebhabereien, bewundere ihre vielſeiti⸗ gen Intereſſen und laſſe ſie reden. Je mehr du ſie reden läßt, deſto dankbarer werden ſie für dein Verſtändnis ſein. Vor allem aber lobe ſie für Dinge, die ſie— nicht können. Willſt du es einmal verſuchen, Nell? Mir zu Liebe?“ 5 Das Mädchen wendete ſich, halb getröſtet, um.„Ja, Pa, das werde ich.“ Als van den Berg langſam das Zimmer verließ, ſah er ſeine Tochter mit der Puderquaſte in der Hand vor ihrem Toilettentiſch ſitzen; die Tränenſpuren mußten ja fortgezaubert werden. Kopfſchüttelnd ging van den Berg in ſein Arbeits⸗ zimmer. Vom Salon her drang heiteres Lachen, Muſik— Hendrik Bouwmeeſter ſaß wohl wieder am Flügel und kümmerte ſich nicht um Nell Van den Berg ſchlug plötzlich hart mit der Fauſt auf den Tiſch. Der Diener erſchien verſtört an der Tür und wollte ſich ſchnell wieder zurückziehen, aber der Alte winkte ihn heran:„Sagen Sie doch bitte Herrn Bouw⸗ meeſter, daß ich ihn ſprechen möchte!“ Das Klavierſpiel brach ab, und eine Minute ſpäter erſchien ein hochgewachſener Burſche in einem tadelloſen Smoking und ſah den alten Mann hinter dem mächtigen Schreibtiſch mit ſeinen hellen, verträumten Augen fra⸗ gend an. „Bitte, mein lieber Herr Bouwmeeſter, nehmen Sie Platz!“ ſagte van den Berg mit einer einladenden Hand⸗ bewegung. Der junge Mann verſank in den tiefen Lederſeſſel und wartete. Van den Berg ließ ſich Zeit. Dann ſagte er langſam:„Sie haben eben geſpielt?“ „Ja,— und es hat Ihnen gefallen?“ „Wollen Sie ein Kompliment hören— oder meine Meinung?“— Ihre Meinung ſelbſtverſtändlich.“ „Nun, ich bin zu der Ueberzeugung gekommen, daß Sie wohl ein guter Kaufmann ſein müſſen.“—„Das iſt nicht ſehr ſchmeichelhaft!“ „Nein— aber dieſe Anſicht gibt mir die Möglichkeit, Ihnen vielleicht in Ihrem Beruf behilflich zu ſein. Sie baten mich, mit Holtenkamp zu ſprechen— ich werde es ABB „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken ſoll, Herr van den Berg.“ „Das will ich Ihnen gerne ſagen.“ Der Alte zündete ſich umſtändlich eine ſchwere Braſilzigarre an und ſah den jungen Mann prüfend an.„Ich würde mich freuen“, ſagte er langſam,„wenn Sie ſich einem unſcheinbaren jungen Mädchen gegenüber etwas aufmerkſamer benehmen wür⸗ den—, aber verſtehen Sie mich recht, ich wünſche keines⸗ wegs, daß Sie ihm einen Heiratsantrag machen ſollen! Ich hoffe, Sie haben nicht die Abſicht, Nell...“ „Sie ſprechen von Nell“, rief der junge Bouwmeeſter ſchnell, und als der Alte nickte, fuhr er lächelnd fort:„Nein, Herr van den Berg, da können Sie unbeſorgt ſein.“ Sein Verſprechen kam ſo ſchnell und ohne jede Ueber⸗ legung, daß Nells Vater— ein wenig gekränkt— die Ehr⸗ lichkeit dieſer Ablehnung fühlte. Damit war die Unter⸗ haltung beendet. Als Hendrik Bouwmeeſter den Salon wieder betrat, lief ihm Nell in den Weg. Sie hatte ihr langes Abend⸗ kleid mit einem mehr ſportlichen Koſtüm vertauſcht, das zwar der ſpäten Stunde nicht ganz entſprach, ſie aber ent⸗ ſchieden beſſer kleidete.„Sehen Sie mich nicht ſo erſtaunt an!“ rief ſie lachend.„Ich hatte mir etwas Wein auf mein Kleid geſchüttet...“ Nell war völlig verändert. Ihre Wangen glühten, und ihre Augen blitzten ſo luſtig, daß Hendrik ſie erſtaunt anſah.„Warum ſpielen Sie nicht mehr?“ fragte das Mädchen. 5 „Ihr Herr Vater ſchien keine große Meinung von meinem Klavierſpiel zu haben.“ 5 „Aber hören Sie doch nicht auf das Urteil eines Mannes, der ſein Leben lang nichts anderes getan hat, als Geld zu verdienen! Es muß wundervoll ſein, ſo ſeine Gefühle und Gedanken in der Muſik ausdrücken zu kön⸗ nen, wie Sie es: „Ich wußte gar nicht, daß Sie ſich für meine Klim⸗ perei' intereſſieren.“ g „Sehr ſogar— aber Sie müſſen mir eines verſprechen; Reden Sie niemals mehr ſo abfällig von Ihrer Kunſt!“ ure Mädchen Von Heinrich Hardt „Es war auch nicht ſo gemeint. Wiſſen Ste, Fräulein Nell, ich habe wirklich meinen Ehrgeiz— aber die meiſten Menſchen können das einfach nicht verſtehen.“ „Nein, die meiſten Menſchen haben gar kein Verſtänd⸗ nis dafür, daß jemand außerhalb ſeines Berufs noch In⸗ tereſſen haben kann.“ Der junge Mann ſah das Mädchen verwundert an, dann aber begann er, von ſeinen Ideen zu ſprechen. Er entwickelte ihr ſeine Pläne und ſetzte ſich ſchließlich an den Flügel, um Nell einige Melodien vorzuſpielen „Wundervoll ſpielt Ihr Freund“, ſagte Nell leiſe zu dem jungen Hobbema ſpäter.„Es muß herrlich ſein, wenn man ſo vielſeitige Intereſſen hat. Sie muſizieren nicht?“ „Nein.“ Hobbema ſah das junge Mädchen von der Seite an:„Als Junge habe ich etwas gemalt wiſſen Sie, nur ſo zum Vergnügen.“ Hobbema wollte noch etwas ſagen, doch Nell hatte ſich bereits den anderen Gäſten zugewandt. Sie plauderte, lachte und ging von einem zum anderen Hendrik Bouwmeeſter unterbrach ſein Spiel. Es war ihm plötzlich wieder eingefallen, daß er verſprochen hatte, ſeine Aufmerkſamkeit dem„unſcheinbaren“ Mädchen zuzu⸗ wenden. Er fand indeſſen keine Gelegenheit dazu: denn Nell war völlig mit Beſchlag belegt von Herrn van Dyk, der ihr, wie Hendrik aus den Bruüchſtücken der Unterhal⸗ tung entnehmen konnte, einen begeiſterten Vortrag über die Schönheiten und den Reiz des Briefmarkenſammelns hielt. Auch Hobbema gelang es nicht mehr, ſie zu ſprechen; denn kaum, daß ſie van Dyk verlaſſen hatte, bekundete ſie ein ſolches Intereſſe für alte javaniſche Waffen, daß Kapi⸗ tän Bakker den jungen Mann mit einem wütenden Blick fortſcheuchte. f „Ein reizendes Mädel, die kleine Nell!“ ſagte Hendrik Bouwmeeſter beim Fortgehen zu Hobbema, und dies ſchien durchaus ſeine Meinung zu ſein; denn am nächſten Morgen erſchien er frühzeitig, um Nell zu fragen, ob ſie wohl Luſt hätte, mit ihm auszureiten. Und ſo ging es Tag für Tag.„Das gnädige Fräu⸗ lein iſt nach Scheveningen gefahren, ſie iſt mit Herrn Bouwmeeſter im Theater, im Kino oder beim Fünfuhr⸗ tee“, ſo hieß es, und Hobbema glaubte plötzlich zu be⸗ greifen, daß Hendrik anfangs wohl nur aus Eiferſucht ſo wenig nett von dem Mädchen geſprochen hatte. Eines Nachmittags erſchien er mit einem Skizzenbuch, und Nell ſaß lange mit ihm im Wintergarten und betrach⸗ tete voller Aufmerkſamkeit die vielen Zeichnungen.„Sie haben wirklich Talent“, ſagte das junge Mädchen. Hobbema wurde ein ſtändiger Gaſt im Hauſe van den Bergs. Aber es kamen auch noch andere. Van Dyk fand ſich ein, um Nell für eine Marke zu intereſſieren, die er ſoeben erworben hatte, und Bakker lud die ganze Familie van den Berg ein, um Nell ſeine Waffenſammlung zeigen zu können, und Hendrik kam jeden Tag, um Nells Urteil Weltbild M). Der Zivilanzug iſt zu klein geworden! Ein Schnappſchuß bon den Entlaſſungsſetern der Ar⸗ beitsmänner, die jetzt ihre halbjährige Arbeitsdienſtzeit 5 hinter ſich haben 1 über einen Tonſatz einzuholen, den er komponiert und ihr gewidmet hatte. 5 So waren einige Wochen vergangen, als Hobbema dem Mädchen wieder einmal ein Skizzenblatt vorlegte. Nell betrachtete die Zeichnung aufmerkſam. Sie bekam feuerrote Ohren, als ſie die Unterſchrift las:„Das Mäd⸗ chen, das ich heiraten möchte.“ Es war das Portrait einer hübſchen jungen Dame: Nell van den Berg. Hobbema war ſehr beſtürzt, als Nell ſehr zart, aber doch entſchieden— ablehnte. Aber noch um vieles beſtürzter war Hendrik Bouw⸗ meeſter, als er am Abend von dem Antrag erfuhr.„Um Himmels willen, Nell!“ rief er ganz entſetzt,„Sie haben doch hoffentlich nein geſagt?“ „Aber Hendrik, was kümmert es Sie denn, ob ich ja oder nein geſagt habe?“ fragte das Mädchen mit un⸗ ſchuldsvollem Lächeln. „Nell, haben Sie denn wirklich nichts gemerkt. Ich bin doch jeden Tag bei Ihnen, mit Ihnen zuſammen, ahnen Sie denn nicht, daß ich Sie liebe, daß ich Sie heiraten Wir „Das vereinbart ſich doch wohl nicht mit der Ah⸗ machung, die Sie mit meinem Vater getroffen haben“, ſagte das Mädchen kühl. Hendrik Bouwmeeſter ſtarrte Nell einige Sekunden 5 an.„Sie wiſſen?“, ſtotterte er ſchließlich faſſungs⸗ 08. „Ja, Hendrik, ich hatte meinen Vater noch ſprechen wollen— da hörte ich Ihre Stimme durch die Tapetentür.“ „Und Sie haben immer gewußt, warum ich Ihnen den Hof machte?“—„Ja,— und ich habe das Spiel mit⸗ geſpielt.“ „Nell“, ſagte der junge Mann und blickte ein wenig verſchämt zu Boden,„es begann als Spiel, aber für mich iſt es bitterer Ernſt geworden...“ „Für mich auch“, ſagte das Mädchen. Hinter der Tür vom Nebenzimmer her rief eine Stimme nach Nell. Das Mädchen antwortete nicht. Van den Berg öffnete behutſam die Tür. Als er jedoch die beiden ſah, ſchloß er ſie ebenſo vorſichtig wieder und trat erſt ins Zimmer, nachdem er ſich durch heftiges Klop⸗ fen und Räuſpern bemerkbar gemacht hatte. Gute und ſchlechte Weinjahre Als im Mai Weinleſe war— hart gefrorene Beeren „ Dyne Zweifel bildete der Weinbau ſchon im Mittelalter eine wichtige Bodenkultur. Die Grundherren der Weinge⸗ biete bezogen den größten Teil ihrer Einkünfte aus dem Weinbau und man verſteht es deshalb, daß man damals ein großes Gewicht auf die Feſtſtellung guter Weinernten legte. Schlechte Weinernten brachten die Hiſtoriker zu jener Zeit aus dem Häuschen, ſodaß manche wichtige Staatsaktion darob vergeſſen wurde. Es iſt darum begreiflich, daß man das Ergebnis der Weinernten als außerordentlich wichtig der Nachwelt überlieferte. d Bereits vom neunten Jahrhundert ſind noch einige Auf⸗ zeichnungen vorhanden. Es waren Jahre, in denen infolge langer Regenperioden kein guter Wein wuchs. Ein ſchwe⸗ res Jahr muß 1036 geweſen ſein, denn es erfroren alle Weinſtöcke, nachdem einige Seuchenjahre vorausgegangen waren. 1186 brachte einen warmen Winter, denn im Ja⸗ nuar blühten ſchon die Bäume, und im Mai begann die Ernte die einen großartigen Ertrag brachte. 1219 zerſtörte ein ſtrenger Froſt die Reben ſo vollſtändig, daß ſie heraus⸗ gehackt werden mußten, und auch 1275 war ein ſo ſaurer Wein zu verzeichnen, daß er nicht genießbar war. Eine kaum faßbare Menge wuchs 1332, und man konnte nicht ren Fäſſer auftreiben, um ihn unterzubringen. Hart ge⸗ toren waren die Beeren in den Jahren 1346 und 1392. Mit Stöſſeln mußten die Trauben bearbeitet werden. Der Wein war ſauer wie Holzäpfel und erhielt den Namen „Ratsherr“ Ein Wein von beſonderer Güte war der 1431er. Sechs Jahre ſpäter war ein völliges Mißjahr, während das Jahr 1448 einen Sommer brachte, der die Bäche austrock⸗ nen ließ, ſodaß der Wein von außerordentlicher Stärke war. Mißjahre waren 1485. 1492 und 1493, 1520 und 1529. Gar nicht unterbringen konnte man den Wein von 1532. Man ließ die alten Fäſſer einfach auslaufen oder machte Mörtel mit dem Wein. Der Wein des Jahrtauſends, wie man ihn nannte, war der 1540er. In dieſem Jahre regnete es vom März bis November nicht, ſodaß 1 meiſten Flüſſe ausge⸗ trocknet waren. 1542 wurde über aupt nicht geleſen, weil die Trauben nicht reiften. Im Dreißigjährigen Kriege gab es einige großartige Weinernten. Auf den 1630er wurde ſogar eine Medaille ge⸗ prägt. Bon 1631 meldet die Chronik, daß die Leſe bis Ja⸗ nuar wegen des Schwedeneinfalls hinausgeſchoben wer⸗ den mußte. Aber da kein Froſt dazwiſchen kam, ſo erntete man einen Wein wie Oel. Auch die Jahre 1779 und 1783 brachten ausgezeichnete Ergebniſſe. Ein Jahrhundertwein war 1811 gewachſen. Die Weinfahre unſeres Jahrhunderts ind noch in guter Erinnerung. Beſondere Erwähnung ver⸗ dienen davon 1911, 1917 und 1921. Das letzte überragende oinſahr mar 1934 8 Brand auf dem Hapag⸗ dampfer„Deutſchland“ Auf dem Hapagdampfer „Deutſchland“, der am Oktober Bremer⸗ ven mit Ziel New ork verlaſſen hatte, iſt in einem deraum uer ausgebrochen, das i iffsführun 1 868-Ruſen verunaß Nach den neueſten Mel⸗ Sass dungen iſt der Brand er⸗ folgreich eingedämmt worden, ſo daß eine wei⸗ tere Gefahr nicht mehr 3 Weltbild(M). 1 N err 7 O N — 4 1 J L„ 4 SS (40. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Jo Berke verlebt auf Ceylon herrliche Tage. Die Freude wird aber immer überſchattet von der Sorge um ie Zukunft. Schließlich hat ſie doch Sehnſucht nach Deutſch⸗ land, denn ſie fühlt ſich müde. Sie glaubt, unter dem Klima zu leiden. Als ſie aber Doktor Ten Bloom zu Rate zieht, erfährt ſie, daß ſich der Kreis ihres Lebens voll⸗ enden ſoll. Dorian weiß noch nichts, daß er der Vater ihres Kindes iſt. Er erfährt es auch nicht, denn der ge⸗ feierte Sänger befindet ſich auf einer Reiſe in das Innere, und in einer offenen Ausſprache, die Tea Raas mit Jo ſucht, wird ihr eine Erklärung für die Zurückhaltung von Dorian, wenn ſie von der Zukunft ſprach und an eine Ehe erinnerte. Tea Raas bittet ſie, das Abenteuer zu beenden, und als Jo Berke verſtändnislos aufblickt, fragt ſie, ob ihr denn nicht bekannt ſei, daß Dorian verheiratet iſt. Sie bricht ab und ſieht auf den weiten Gang hinaus, Der eintretenden braunen Dienerin entgegen.„Was iſt denn, Rha⸗Goon? Miſſes Buley iſt ſchon da? Ja, ich komme gleich. Führe ſie in den großen Salon und ſtelle den Punkah an!“ Sie wendet ſich noch einmal Jo zu, die teilnahmslos daſitzt, ganz erſchlagen von dem Wort, das mit voller Kraft wie ein Schlag auf ſie niederſauſte.„Ueberdenken Sie alles noch einmal gut, Kind. Natürlich ſind Sie uns ein lieber Gaſt, jetzt, wo wir Sie kennen. Wir ſprechen auch noch einmal über alles...“ Jos Lippen beben, die Schläfen werden ihr feucht von ſchmerzhaft grübelndem Nachdenken. Da iſt ja gar kein kla⸗ rer Sinn in den ſich überſtürzenden Gedanken..„Ich bin ja verſchüttet! Da iſt etwas auf mich niedergeſtürzt und Hat mich ganz und gar zugedeckt. Hat alles Denken aus⸗ gelöſcht!“ Was das Mädchen Jo jetzt tut, tut ſie ganz fremd und maſchinell. Sie ſteht auf und begleitet Tea Raas zur Tür. Sie nickt auf den beobachtenden, etwas ſorgenden Blick mit einem winzigen, nachdenklichen Lächeln. Sie wünſcht gute Reiſe. Sie begrüßt Mrs. Buley. Sie wird eine Be⸗ ſorgung für Frau Raas machen. Ja, im deutſchen Kauf⸗ haus. Ja, ſie wird eine Rikſcha nehmen. Nein, ſie wird michts vergeſſen. Dann iſt's vorbei. Es iſt ihr einfach nicht mehr er⸗ innerlich, wie ſie das Fremdenzimmer erreicht hat, der Boden glitt immer unter den Füßen weg. Sie möchte ſchreien: Dorian! Dorian! Hilf mir doch! Aber ſie mur⸗ melt nur, ſie hat keine Kraft zu ſchreien. Eine Scham fällt ſie an; brennend und wühlend wie Gift. Kleines Reiſeabenteuer! Gefälliges Mädchen für einen abwechflungsbedürftigen Ehemann! Jo beißt die Zähne zuſammen und ſchluckt alles herunter, all das Bittere und Quälende; wirr ſind die Gedanken wie flatternde Vögel, die ihr Neſt verloren haben. Ein neuer Schmerz durchzuckt ſie ſiedendheiß. Das Werdende! Das Kommende! Das Kind!] Jo ſtarrt in den Tropennachmittag hinaus. Ein ſo wildes Heimweh nach ihrem kleinen Heim in der Alten Straße überkommt ſie, daß ſie ſich ins Bett wirft, tief hinein, und ganz unter⸗ taucht... Nicht mehr aufwachen in dieſe gleisneriſche, helle Bläue.„Dorian! Daß du mir das antun konnteſt! Ja, nun iſt mir alles klar. Wir haben nie vom Heiraten ge⸗ ſprochen, ich nahm das als ſelbſtverſtändliche Folgerung an. Ich liebte dich ſo, daß mir jede Trennung tödlich ge⸗ weſen wäre. Und du ſprachſt ja auch ſo oft von unſerem Zuſammenſein, von unſerem gemeinſamen Heim, daß mir Daran gar kein Zweifel kam. Dorian, was haſt du mir an⸗ getan! Nun verſtehe ich alles. Die Reſerviertheit deiner Verwandten. Was haben ſie nur gedacht, als ich kam! Schau, das iſt die kleine Liebe, die ſich Dorian mit auf die Reiſe genommen hat, das gefällige Mädchen, die Aben⸗ teurerin. Eigentlich eine tolle Zumutung, daß ſie hier woh⸗ nen ſoll, aber nun ja, wir wollen mal ein Auge zudrücken, wir haben ihn ja ſo lange nicht geſehen, den Dorian! Nein, Frau Tea Raas, daß Dorian verheiratet iſt, das hab' ich nicht gewußt, Sie müſſen Ihr Urteil über mich ſchon etwas revidieren!“ Eine wilde, quellende Wut ſteigt auf:„Mein ſchönes, ſauberes, zuchtvolles Leben! Was hab' ich daraus gemacht!“. Die Dienerſchaft des Bungalow Raas freut ſich der Abweſenheit ihrer Herrſchaft. Aus den Wirtſchaftsräumen hört man monotones Singen, dann den kleinlich klagenden Laut der Vina, der indiſchen Geige. Das Zupfgeräuſch, das miauend klingt, reißt Jos Nerven mittendurch. Sie ſpringt aus dem Bett und raſch unter die Brauſe, läßt das laue Naß über ſich rinnen, reißt Kleider aus dem Schrank, ſtürmt die Treppen hinunter und ruft dem tür⸗ hütenden Tamulen„Rikſcha!“ zu. Der rieſige Braune raſt auch gehorſam vor ihr her durch die lange Palmenallee, kommt bald mit einem Rikſchakuli zurück, der ſich tief ver⸗ neigt und zum Einſteigen einlädt. 5 Sie wirft ihm Münzen in die ſchmutzige braune Hand, und er rennt los. Durch die große Hauptallee an den ehemaligen Zimtgärten mit den Villen der reichen Singhaleſen vorbei. Durch das„Fort“, das Viertel der Europäer. Mitten durch die heiße Stadt, die in der Glut von 35 Grad ſchmort, an großen, weißen Gebäuden vor⸗ Hei, die im Sonnenlicht grell aufblitzen. Weiter, weiter. Der kleine Kuli atmet ſchwer. Jo beugt ſich heraus. Auf ihre wilde Aufforderung haben ſie nun die ganze Stadt kreuz und quer durchrannt... Nun tauchen da weite, ſamtiggrüne Raſenflächen auf, ein großer Garten. der rieſige Galle⸗Face⸗Park... Schon glänzt der Strand von weitem, ein großes, von dichten Palmen umſtandens Ge⸗ bäude glänzt in der Sonne wie ein Märchenſchloß... das ſchönſte Hotel des Oſtens. Galle⸗Face— t Galle⸗Face? Wer hat nur davon geſprochen? Richtig, Ten Bloom. Man wird hineingehen und nachdenken. Ueber all die Rätſel, die jetzt zu löſen ſind. f Jo ſieht nichts vom Zauber dieſes weltberühmten Gaſthauſes, in dem Menſchen aller Länder aus⸗ und ein⸗ gehen. Wo lebt Dorians Frau? Wer iſt ſie? Wie konnte er ſie einfach verlaſſen? Rätſel— Rätſel—— orian, bergehoch, meerweit getrennt biſt dun Jetzt kann ich natürlich nicht länger bei den Raas“ Lede weitere Sekunde, die ich dort wohnen würde, wäre wie ein Peitſchenhieb. Was ſoll ich tun? Was tun? Drüben am Tiſch ſitzt ein hoher Herr im hellen Lei⸗ nenanzug, den Tropenhut neben ſich auf dem Stuhl, in angeregtes Plaudern vertieft. Ten Bloom? Ja, er iſt es! Er ſpürt auch den ratloſen Blick, den Jo auf ihn heftet, ſteht auf und kommt herüber. „Fräulein Berke! Allein hier? Iſt etwas geſchehen?“ „Sehr viel“, ſagt Jo knapp, ihre Lippen beben. „Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?“ „Ja, gewiß— Sie ſehen blaß aus, liebes Fräulein Berke. Was ich Ihnen heute morgen ſagte, iſt doch nichts Schreckliches.“ Er bricht plötzlich ab. Jo ſieht ihn ſcharf an.„Haben Sie gewußt, Herr Ten Bloom, daß Dorian verheiratet iſt? Frau Raas hat es mir eröffnet— ich wußte nichts, es iſt eine furchtbare Erkenntnis!“ Ten Bloom ſieht mit tiefem Mitgefühl in das tod⸗ blaſſe, zuckende Mädchengeſicht.„Sie hat mir vor Jahren einmal erzählt, daß ihr Bruder jetzt auch geheiratet hätte. Mehr kann ich Ihnen nicht ſagen, denn Näheres weiß ich nicht.“ Jo hat die ſchmalen Hände ſchmerzhaft verkrampft, aber ihr Geſicht iſt jetzt äußerlich ruhig, nur die Augen gehen fieberhaft und unruhig hin und her, ſie ſenkt ſie, um nicht ihren qualvollen Ausdruck zu verraten. „Wiſſen Sie, wann der nächſte Dampfer nach Deutſchland geht?“ „Liebes Fräulein Berke— nichts übereilen! Seien Sie ruhig und vernünftig!“ „Ich bin ruhig und vernünftig, Herr Ten Bloom“, ſagt Jo mit herzzerreißendem Lächeln.„Aber ich muß fort, und zwar ſo ſchnell ich kann. Das iſt kein Trotz und keine Unüberlegtheit, nur— ich habe keine Kraft zu Aus⸗ einanderſetzungen. Und ich muß doch leben— für das Kommende. Ich muß mein Leben irgendwie wieder zu⸗ rechtbringen— verſtehen Sie?“ „Dorian wird—“ Jo unterbricht ihn ſchnell:„Ich muß jetzt ohne Do⸗ rian ſein— ich muß es! Ich wüßte nicht, was geſchähe, Zeichnung: Drewitz— M. Aurikelchen faßt nach ihren Händen:„Erzähl doch, Toni! Wie geht es Jo?“ wenn er jetzt hier wäre. Ich muß mich vor mir ſelbſt ret⸗ ten, mein Leben iſt jetzt eine Kette von Müſſen, Müſſen! Sagen Sie mir, Herr Ten Bloom, wo kann ich alles er⸗ fahren?“ Ich kenne mich hier ja ſo wenig aus.“ „Morgen früh geht ein deutſcher Dampfer, das weiß ich zufällig, Fräulein Berke, weil ein Kollege mitfährt. Aber Sie wollen doch nicht im Ernſt ſo ohne Abſchied— nein, das geht einfach nicht!“ Ganz geſammelt unterbricht ihn Jo:„Ich kann nicht anders, ich muß ſo handeln! Als ich die Reiſe unternahm, habe ich mir Geld in einem deutſchen Kreditbrief mit⸗ enommen, ich wollte nicht ſo ganz abhängig ſein. Wo ann ich dieſen Brief einlöſen, Herr Ten Bloom? Viel⸗ leicht nimmt man ihn, weil es ein deutſcher Dampfer iſt?“ Kalte, ſachliche Stimme. Ten Bloom hebt die Hand, abwehrend. „Bitte“ ſagt Jo auf ſeine beſchwörende Geſte.„Ich weiß, was Sie ſagen wollen: warten, alles beſprechen, zu⸗ rückkehren. Es iſt unmöglich. Ich kann auch nicht zu den Raas zurück. Ich fühle mich ſo bis ins tieffte gedemütigt durch die falſche Stellung, die ich da einnahm ich kann einfach nicht mehr zurück!“ f Kommen Sie zu mir, bis Sie ruhiger geworden „Ich danke Ihnen, Herr Ten Bloom. Danke Ihnen fehr, aber es geht nicht. Es ändert nichts an meinem Eutſchluß. 58 früh— ja, das wäre das beſte. Nach Haus, ſo ſchnell kann.“. „Es geht nicht mehr um Sie allein, Fräulein Berke, es geht doch auch um das Kommende!“ „Gerade weil es darum geht, muß ich fort!“ Sie reicht dem Mann der ſie ſehr ernſt anſieht, die Hand.„Ich bin froh, daß ich Sie noch getroffen habe, Herr Ten Bloom. Dann fällt der Abſchied etwas leichter, wenn man einen Menſchen weiß, der einem beim Letzten hilft—“ Nun ſenkt ſie doch den Kopf ſehr tief, und ihre Mundwinkel zucken ſchmerzlich.. e f Ich kann im Grunde nicht verantworten, daß Sie fahren“ ja en Nigom beſorgt.„Aber gut— ich ver⸗ ſtehe Sie, ich will Ihnen den Gefallen tun. Ich will mich erkundigen. Aber inzwiſchen überdenken Sie noch einmal alles. Warum Flucht?“ „Wer flieht, kann auch noch ſiegen“, lächelt Jo trau⸗ rig.„Ich muß jetzt kämpfen und alles durchhalten— nicht mehr für mich allein. Begreifen Sie das?“ „ad. „Für mich iſt alles eingeſtürzt. Ich muß verſuchen, ohne Haß und ohne Böſes mich und mein Kind aus den Trümmern zu retten!“ Der Blick der klaren, dunklen Augen iſt ſo ernſt, ſo bittend, daß Ten Bloom aufſteht und ſich nach der Fahrzeit des deutſchen Dampfers er⸗ kundigt. 252 „Kinder, Kinder, was ſind das für Sachen!“ ſagt Toni Seegers, Dr. med., wirft den graugrünen Lodenmantel ab und ſchüttelt den Kopf. Sie iſt Anfang dreißig, dieſe äl⸗ tere Studienfreundin von Aurikelchen, Jo und Peter, aber ſchon etwas in die Breite gegangen. Ihr Geſicht glänzt kirſchrot und beruhigend, ihre ſehr derbe, mütterlich⸗ſchel⸗ tende Art erfriſcht und glättet zugleich. Sie ſteht da, ſchüttelt immer noch den Kopf, wärmt jetzt die Hände ein wenig an Jos weißem Porzellankamin mit den eingebrannten Blumen und ſtrömt Zwiebelgeruch aus. Aurikelchen, blaß, ein wenig angegriffen von den Sorgen der letzten Tage, faßt nach ihnen Händen.„Er⸗ zähl' doch, Toni! Wie geht es Jo?“ „Na, gut, gut, Kandner. Sie hat einen Sohn, ein hübſches Kind mit unwahrſcheinlich blauen Augen.“ Aurikelchen atmet erleichtert auf.„Gott ſei Dank! Kannſt dir denken, wie unruhig ich war!“ s Dr. med. Seegers nickt.„Begreife ich. Aber was ich nicht begreife, Kandner, iſt, daß ein Mädchen wie Jo Berke ein Kind hat und ledig dazu. Nun mach nicht ſo große Rühraugen, ich bin kein Philiſter. Aber Jo? Da ſträubt ſich doch alles in mir!“ „Ein Abenteuer mit tragiſchem Ausgang, Toni!“ „Na hör' mal, Kandner! Jo und Abenteuer! So ein feſter, geradgewachſener Menſch— innerlich und äußerlich — meine ich. Das mußt du mir wirklich näher erklären!“ „Ja, Toni, wie ſoll ich das? Jos Leben kennſt du doch: viel Sorgen, viel Arbeit, viel Quälerei und wenig Verſtändnis bei ihrem alten Herrn— nicht, als wenn ich etwa ſagen wollte, er ſei hart oder unverſtändig— ein⸗ fach eine Lücke zwiſchen den Generationen, weißt du? Und dann kam eben ein Mann“ „Das kann ich mir denken“, kam es grimmig vom Ofen her, und die Aerztin Toni Seegers ſchlug heftig gegen den Kamin, als wollte ſie einen Unſichtbaren Feind damit treffen. „Nein, nicht ſo, Toni. Man kann da nicht einfach ſchwarz⸗weiß zeichnen: der böſe Schuft und das arme Mädchen Jo. Sie klagt nicht. Sie ſagt nichts über ihn, ſie liebt ihn eben, und alles iſt ein Verhängnis.“ „Gut und ſchön“, knurrt die Aerztin verbiſſen.„Dann ſoll er ſie heiraten und aus ihrer ſchiefen Lage befreien.“ Aurikelchen ſitzt ziemlich erſchlagen da und ſagt leiſe: „Schrei doch nicht ſo, Toni! Das geht eben nicht— der Mann iſt ſchon verheiratet.“ Toni Seegers begehrt auf:„Was? Na, da ſoll doch der Deubel dreinſchlagen! Iſt denn hier alles verrückt ge⸗ worden? Los, erzähl' mal, ich habe ja Berke monatelang nicht geſehen, bis zu dem Unglück, als ihr mich rieft, geſtern.“ „Ich kann dir da gar nicht viel erzählen. Jo iſt ſeit drei Monaten wieder hier und hat verbiſſen gearbeitet.“ Aurikelchen hebt die klaren Augen und ſieht die Aerz⸗ tin an.„Jo iſt immer offen geweſen, hat nichts verbor⸗ gen. Nur darüber hat ſie einen Vorhang heruntergelaſſen. Weißt du— ſo einen eiſernen letzten Vorhang, und wir wagen nicht mehr zu fragen. Du biſt ja Medizinerin, dir muß es genügen, daß Jo früher hundertachtundzwanzig Pfund wog und jetzt hundertundſechs wiegt. Entſchuldige dieſe ſachliche Erklärung— ich denke aber, ſie iſt ſchlagend genug.“ „Das kann man wohl ſagen! Und weiß man in ihrer Familie—?“ „Natürlich nicht— Toni! Dieſer alte, preußiſch⸗ ſtrenge Amtsrichter— ein unmöglicher Gedanke! Jo hat ihn gleich nach ihrer Heimkehr beſucht— ohne etwas zu verraten, hat auch erzählt, daß ſie eine andere, neue Ar⸗ beit übernommen hätte, Ueberſetzungen. Der alte Herr hat ſich wohl in alles das ſchon ſchwer gefunden, aber ſie haben ſich recht verſöhnt und ruhig getrennt. Na, du hät⸗ teſt die Jo auch mal ſehen ſollen] Weißt du, nichts von wandelnder Niobe oder theatraliſch Leidgeprüfter. Ganz ruhig iſt ſie geweſen, ſachlich. Hat auch mal mit uns ge⸗ lacht, wenn's ſo kam. Aber ſo weiß und ſchmal und mit zwei ſo harten Falten um den Mund— ganz fremd iſt ſie uns geworden!“ Toni Seegers ſtampft mit ihren feſten, braunen Ueber⸗ ſchuhen durch den Raum.„Eine tolle Geſchichte! Verflucht noch mal!“ bullert ſie daher.„Ich werde jetzt noch mal in 2 Klinik gehen und ein paar vernünftige Worte mit Jo reden. „Ich möchte auch 5 f Die Aerztin unterbricht ſie ſchnell:„Nichts da! Kommt nicht in Frage. Du bleibſt hier und warteſt noch ein paar Tage! Bis Berke ruhiger geworden iſt!“ Toni Seegers wirft die Lodenhaut über und reicht Aurikelchen die Hand.„Na, alſo auf Wiederſehen! Und grüß' mir den Berghammer. Hat ſich verdammt anſtändig benommen, der Buürſche! Schulmeiſter ſind ja ſonſt nicht mein Fall, aber der— zu dem ginge ich ſogar noch mal in die Schule.— Na, halt' die Ohren ſteif!“ Sehr energiſch klappt im alten Barockpalais die Eichentür. *. e im Flur der Klinik, den immerlinden ſchmücken, ein paar von gelaſſene Alpenveilchentöpfe, grüne n krumme Kakteen, de mma von des Kinderſtation ————..—.— —— —— 8 ee Schachaufgabe. 0 8 1 C˙H²³w e e a b 0 d n Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Verſchmilz die Wörter. Aus den nachſtehend aufgeführten je zwei Wörtern ſoll durch Verſchmelzen und Umſtellen der Buchſtaben je ein neues Wort gebildet werden. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter müſſen dann, miteinander verbunden, die treueſten Helferinnen für den Obſtſegen nennen. Mond— Narbe Scharfer Wachhund, Bani— Gran Freytagſcher Romanheld, Hebe— Leiſte Koſeform für Gattin, Ebene— Sod deutſcher Binnenſee, Erato— Prim Herrſchertitel, Eſte— Sparte Futterpflanze, Ney— Ordner Nordſeeinſel, Gruen— Rinne Unvergeſſenes, Garn— Lei türkiſche Waſſerpfeife. Scherzrätſel. 5 1. Wann hat der bedeutendſte Mann auf Erden ge⸗ ebt? 2. Welche Menſchen ſind die friedfertigſten? 3. Welche Ziehung bringt dem Staate nicht nur keinen Nutzen, ſondern Schaden? Rätſel. Der Mann iſt's ſtets, der nie zu Hauſe, Das Glas iſt's oft bei frohem Schmauſe; Ein jedes Ding zu ſeiner Zeit, Doch nimmermehr die Ewigkeit. Silbenrätſel. a an bo dra e ew go gott griph gu hilf ki ko lo ma mail mil re ſchleif te ter ti tor un walt. Aus den vorſtehenden Silben ſind 10 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Sprich⸗ wort ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Männlicher Vorname, 2. italieniſcher Geigenbauer, 3. Deſtilliergefäß, 4. männlicher Vorname, 5. ſchmelzbare Glasmaſſe, 6. Rätſelart, 7. griechiſcher Geſetzgeber, 8. Stadt in der Ukraine, 9. gerichtlicher Vertreter, 10. Verbrechen. —. 7 7 7 7. SrlAlliuugoa in den Ibergauqezeit- ſollte man nicht vernachläſſigen. Der häufig kraſſe Witterungswechſel mach nicht abgehärtete oder anfällige Naturen leicht wirklich krank. Deshal wende man ſofort bei den erſten Anzeichen wie Fröſteln, Huſten, Schnup ſen oder Heiſerkeit folgendes Rezept an: Kurz vor dem Zubektgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffe Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der doppelten Menge kochende; Waſſers gut verrührt trinken; Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme ma: noch einige Tage die halbe Menge. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blaue Original⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken un Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80. 1.65 und— 90. ä 8 rofferf a Sudut gelaunt, — RO TBSART 80 N OSERKLASSF— die Klinge z0 18 Pf., Wirklich„eine Klasse för sich“! Jem ZJeitoertreib Silbentauſch. Natur Bankett Helling Baldur Pluto Spenzer Wiepe Titan Kapaun Damaſt Toga Genie Logik Ukas. Die zweite Silbe vorſtehender Wörter ſoll durch eine der nachfolgenden ausgetauſcht werden. Die dann ent⸗ ſtehenden neuen Wörter ergeben in ihren Endbuchſtaben, aneinandergereiht, ein herbſtliches Vergnügen der Jugend. chod de ga he lan me men ner ni org rat tarch tus zac. Doppelſinnrätſel. 13 Wörter, von denen ein jedes doppelte Bedeutung hat, ſind zu ſuchen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter ergeben einen geſchichtlich gewordenen Ort in den baye⸗ riſchen Alpen. Die Wörter bedeuten: 1. Kutſcherſitz— Bierart, 2. geſetzliche Stempelung— Laubbaum, 3. Farbe — weiblicher Perſonenname, 4. Teil des Kircheninnern— Vereinigung von Sängern, 5. landwirtſchaftlicher Arbeiter — Matroſenlöhnung, 6. geröſtete Brotſchnitte— Trink⸗ ſpruch, 7. männlicher Perſonenname— Charaktereigen⸗ ſchaft, 8. Land mit geordneten Einrichtungen— Putz, 9. Beſoldung— Wert, 10. ſeidenartiger Stoff— Karten⸗ werk, 11. ruſſiſcher Strom— ſpaniſche Anrede, 12. Ein⸗ nahme der Nahrung— Stadt im Rheinland, 13. Auf⸗ bewahrungsort— erlittener Verluſt. Rätſelkette. 1—2 elektriſche Leitung, 1—5 Ton, 2—9 oberbayeriſche Bezirksſtadt am Lech, 3—4 Zeitabſchnitt, 3—7 Hauptſtadt von Niederländiſch⸗Oſtſumatra, 4—8 Lebeweſen, 5—6 Badeort am Rhein, 6—10 enge Straße, 7—8 Fehllos, 9—10 Stechmücke. Silbenwechſel. Herold London Duma Terzett Gondel Belgard Signal Gerber Mergel Schemel Poſſen Menü Venus. In den vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben dann, aneinandergereiht, ein Volksfeſt. cey e e el fla hin num ſchle ſtim tra tru un zei. . und nadlilier, 22 Denn weird men ihren Handen die Ieges- dsrbet nicht ansehen. Miß Nivea- Creme gepflegte Heut wird widerstendsfählg und bleibt stets zent und geschmeidig. Auflöſungen aus voriger Nummer: Magiſche Schachtel: 1. Igel, 2. Gobi, 3. Eber, 4. Lira, 5. Kali, 6. Aden, 7. Lear, 8. IRR, 9. Erle, 10. Rain, 11. Liſt, 12. Ente, 13. Bali, 14. Amen, 15. Leſe, 16. Ines, 17. Stab, 18. Tell, 19. Alge, 20. Blei. Verſteckte Silben: Dresdener Vogelwieſe— Münchener Oktoberfeſt. Ergänze, was fehlt: 1. Feldwebel, 2. Undine, 3. Sirius, 4. Ingeborg, 5. Ehrenpreis, 6. Oelbaumlaub, 7. Sakrament.— Flueſſiges Obſt. Silbenrätſel: 1. Ozean, 2. Herberge, 3. Neh⸗ rung, 4. Enzian, 5. Rimini, 6. Ideal, 7. Nichte, 8. Georg, 9. Eydtkuhnen, 10. Nicolai, 11. Kemenate.—„Ohne Rin⸗ gen kein Gelingen!“ Fehl⸗ Aufgabe: Drogerie, Algebra, Sägewerk, Regeſten, Egede, Bergedorf, Handgepäck, Ungetüm, Hage⸗ ſtolz, Nörgelei.— Das Rebhuhn.— Schara de: Lichtſchirm. Silben⸗Austauſch: Dotter, Abbau, Sekte, Erich, Iſer, Nachtiſch, Tirol, Odin, Plempe, Fresko, Graune, Eren, Raſter, Idol, Chemie, Hopfen, Troſſe.— Das Eintopfgericht.— f,, 2 2 2 8 9— 5 7 2 — N. 2 , . N ö, 8 9 X .„„ eichnung: Werner— M. Richter:„Sie ſollen ſogar mit einem vollen Bierkrug nach dem Kläger geworfen haben.“ Angeklagter:„Aber, Herr Gerichtshof, ich— und einen vollen Bierkrug wegwerfen!“ *. Brömel will, daß ſein Junge mit Verſtand lieſt. Der Junge ſchmökert gerade eine Seegeſchichte. Entſprechend ſind die Fragen des Vaters: „Hans, nun ſage mir mal, was eine Schlagſeite iſt.“ „Eine Schlagſeite? Natürlich die, wo der Schlag hin⸗ trifft!“ 27 Richter:„Was erfolgte, als ſie die Klägerin gegen ihren Willen küßten?“ Angeklagter:„Sie weinte!“ Richter:„Das iſt doch unerhört! Warum haben Sie da das weitere Küſſen nicht unterlaſſen?“ Angeklagter:„Ich dachte, es wären Freudentränen, Herr Richter!“ *. „Ich liebe Ihre Tochter unbeſchreiblich! Und ich würde bis in meine Todesſtunde leiden, wenn ich ihr auch nur einen Augenblick Schmerz zufügen würde!“ „Ganz beſtimmt würden Sie das! Ich kenne meine Tochter!“ Pieſecke kommt frühmorgens nach Haus. Er hat eine energiſche Wirtin. „Das iſt wirklich die Höhe, Herr Pieſecke, um 3 Uhr nachts müſſen Sie ſich von einem Kellner nach Hauſe brin⸗ gen laſſen. Warum ſind Sie nicht ſchon um 10 Uhr ge⸗ kommen, wie ſich das für meinen Mieter gehört?“ „Entſchuldigen Sie, Frau Stattlich, der Kellner hatte vorher keine Zeit!“ 5 „Es iſt doch kaum zu glauben! Da habe ich doch jetzt einem Kerl Obſt abgekauft, das er in meinem Garten ge⸗ ſtohlen hat.“ „Sag' das nicht ſo laut, denn das iſt ja Hehlerei.“ * Mutter:„Aber, Erika, nun laß' doch endlich das Heulen!“ Erika:„Ach, Mutti, ich kann nicht, es heult von ſelber!“ *. Mieſecke hat im Gaſthaus ein Wiener Schnitzel beſtellt. Er iſt meckerig veranlagt. „Herr Ober, wenn das ein Wiener Schnitzel iſt, bin ich ein Kamel!“ „Es i ſt ein Wiener Schnitzel, mein Herr!“ 3135 225 Flasche Flasche Hämorrhoiden- kodenſoppeſeidenden teile ich wirksames Schweißſocke warm. 30 Mittel mit. Fe.„Sllesla““ e 0 7⁴⁰— es Jan Striegau/schles. Schließfsch 18 Sc Pan Dachanstriche Wer gut i 9 Vasserüleht,lesrir., Kell. Perlangen Se Ro- beraten ſein felchbar. ö Jahre dall. ſtendillüſte preis b dur, Frosbest UI kosten. ite u. Weuduch. Verlangen Sie ko- ſtenbilluſtr. Preis- liſte u, Wollbuch. Derlandhaus will lig paratect-Werk, Derland haus rig Stöhr 5 ig, Teig stöhr dert die e Bernech l. 8 Anzeigen Kampf d. Verderb! Der Mönthe Rezepte Geheimnis enthalten„Rex“-Likör- Patronen! So ist es keine gehelme Kunst mehr, einen ſabe“ 8 haften Likör selbst zu brauen. Man nehme eine wderuetlkör- patrone(RM S0),/ Liter Weingeist RM 2.0), ½ ig Zucker(RM 19). das ist altes? 2 Halbliter- Flaschen kosten nur RM 2,69. Verlengen sie bitte die aufklärende Druckschrift. von det bekannten fltma Clemens ärog 8. m. b. H., abt. 8, Berlin W 35 uch bie lütter verſchichung förderſt Du durch Deinen Mitgliedsbeitrag jur N80. durch fee Sc Ranefr Pf — 5 da e Bes der Seel t Vertretungen lite u. Wallbach verstärkt enthalten sind. Keine auf eigene ſſte u. 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