Danes preis: Monatlich Mn. 1.40, durch die Pest n. 1.80, n der Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konte: Karissuhe 78439. fü n den eim⸗Seckenheim und Umgebung. Beriilndblatt für den Stadtteil Mhm. Seckenhe lm. ilatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 88. Jahrgang Der Ibiener Achlensſpruch Neue Ordnung in Mitteleuropa auf der Grundlage inter- nationaler Gerechtigkeit. Wien, 2. November. Das deutſch⸗italieniſche Schiedsgericht trat Mittwoch um 12.15 Uhr im Schloß Belvedere, das ſich einſt Prinz Eugen von Savoyen hatte bauen laſſen, zuſammen. Zu Beginn der Sitzung ergriff Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop das Wort zu einer Anſprache, in der er ſagte: Ich habe die Ehre, Sie namens der Reichsregierung in Wien willkommen zu heißen. Ich begrüße insbeſondere den Außenminiſter des faſchiſtiſchen Italiens, meinen Freund, den Grafen Ciano, ſowie die Außenminiſter des Königreiches Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei. Das Königreich Ungarn und die Tſchecho⸗Slowakei ha⸗ ben den Schiedsſpruch Deutſchlands und Italiens über die Grenzziehung zwiſchen ihren beiden Ländern angerufen. Die Reichsregierung und die Königlich⸗italieniſche Regie⸗ rung ſind die'em Rufe gefolgt. Der italieniſche Außenmini⸗ ſter und ich ſind hier zuſammengekommen, um dieſe Ent⸗ ſcheidung zu treffen. Es iſt unſere Aufgabe, auf eihnographiſcher Grundlage die endgültige Grenze zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗ Slowakei und eine Löſung der damit zuſammenhängenden Fragen zu finden. Der von uns gefällte Schiedsſpruch iſt bindend und endgültig und wird von Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei im voraus als endgültige Regelung an⸗ erkannt. Der Standpunkt der beiden Regierungen iſt uns aus den vorangegangenen Verhandlungen in den weſentlichen Punkten bereits bekannt. Ich halte es trotzdem für zweck⸗ mäßig, wenn die Vertreter der beiden Regierungen ihre Einſtellung zu der Frage kurz zuſammenfaſſen und be⸗ gründen, damit vor dem zu fällenden Schiedsſpruch noch⸗ mals alle Argumente ſorgfältig abgewogen werden kön⸗ nen.“ Hierauf hielt Graf Ciano folgende Anſprache:„Ich habe die Ehre, Sie im Namen der faſchiſtiſchen Regierung auf das freundſchaftlichſte zu begrüßen. Meinem Freunde von Ribbentrop, den Reichsminiſter des Auswärtigen, ſpreche ich meinen aufrichtigen Dank für den herzlichen Empfang aus, der mir in Wien bereitet worden iſt. Die Achſe Rom— Berlin hat ſich, als ſie auf Wunſch der ungariſchen und tſchecho⸗ſlowakiſchen Regie⸗ rung das Schiedsrichteramt übernahm, das Ziel geſetzt, den vielen bereits geleiſteten Bemühungen um den Frieden und Wiederaufbau Europas einen weiteren wichtigen Bei⸗ trag folgen zu laſſen. Ich bin ſicher, daß unſere Bemühungen von Erfolg ge⸗ krönt ſein werden, und daß aus der Zuſammenkunft von Wien eine neue Ordnung und eine neue Aera in Mittel europa hervorgehen werden auf der Grundlage jener inter⸗ nationalen Gerechtigkeit, die wir ſtets angeſtrebt und ge⸗ wollt haben. Der Inhalt des Spruches um 7 Uhr abends erfolgte der Schiedsſpruch der Schieds⸗ richter in dem tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ungariſchen Streitfall, Der Schiedsſpruch beſtimmt Folgendes: 1. Die von der Tſchecho⸗Slowakei an Ungarn abzutre⸗ tenden Gebiete ſind in einer beſonderen Karte bezeichnet. Die Feſtlegung der Grenze an Ort und Stelle bleibt einem deulſch-ungariſch⸗tſchecho⸗flowakiſchen Ausſchuß überlaſſen. 2. Die Räumung der abzutretenden Gebiete durch die Tſchecho⸗ Slowakei und ihre Beſetzung durch Ungarn be⸗ ginnt am 5. November 1938 und iſt bis zum 10. Novem- ber 1938 durchzuführen. Die einzelnen Ekappen der Räu- mung und Beſetzung ſowie deren ſonſtige Modalikäten ſind unverzüglich durch einen ungariſch⸗kſchecho⸗flowakiſchen Aus⸗ eſtzuſetzen. N 8 85 lechecho⸗ſtowakiche Regierung wird dafür Sorge tragen, daß die abzutretenden Gebiete bei der Räumung in ordnungsmäßigem Juſtande belaſſen werden. a 4. Die ſich aus der Gebietsabtretung ergebenden Ein⸗ zelfragen, insbeſondere die Skaatsangehörigkeits⸗ und Op⸗ kionsfragen ſind von einem ungariſch⸗ tſchecho⸗ſlowakiſchen Ausſchuß zu regeln. 5 5. Ebenſo ſind von einem ungariſch⸗iſchecho⸗ſlowakiſchen —Ausſchuß nähere Beſtimmungen zum 1 der im Gebiet der Tſchecho⸗Slowakei verbleibenden Perſonen magyari⸗ ſcher. und der in den abgetretenen Ge⸗ bieten nichtmagyariſcher Volkszugehörigkeit zu vereinba⸗ ren. Dieſer Ausſchuß wird insbeſondere dafür Sorge tra⸗ gen, daß die magyariſche Volksgruppe in Preßburg die gleiche Stellung wie die anderen Volksgruppen erhält. 6. Soweit ſich aus der Abtretung der Gebiete an Un⸗ garn Nachteile und Schwierigkeiten wirtſchaftlicher oder verkehrstechniſcher Art für das der Tſchecho⸗ Slowakei verbleibende Gebiet ergeben, wird die ungariſche Regierung ihr möglichſtes tun, um ſolche Nachteile und Schwierigkeiten im Einvernehmen mit der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Regierung zu beſeitigen. 7. Falls ſich bei der Durchführung dieſes Schiedsſpru⸗ ches Schwierigkeiten oder Zweifel ergeben, werden die un⸗ gariſche und die tſchecho⸗ſlowakiſche: ſich darüber unmittelbar verſtändigen. Sollten ſie ſich dabei über eine deu nicht einigen können, ſo werden ſie dieſe Frage der deulſchen und der italieniſchen Regierung zur endgültigen Entſcheidung unterbreiten. * 1 5 eee —— —— —— e Donnerstag, den 3. November 1938 Nr. 258 Dieſer Schiedsſpruch mit der in ſeiner Ziffer 1 bereits erwähnten Karte iſt, wie in einem beſonderen Protokoll er⸗ klärt wird, dem ungariſchen Miniſter für die auswärtigen Angelegenheiten und dem tſchecho⸗flowakiſchen Miniſter für die auswärtigen Angelegenheiten ausgehändigt worden. Dieſe haben ihrerſeits davon Kenntnis genommen und namens ihrer Regierungen nochmals die von ihnen am 30. Oktober abgegebene Erklärung beſtätigt. daß ſie den Schiedsſpruch als endgültige Regelung anneh⸗ men und daß ſie ſich verpflichten, ihn vorbehaltlos und un⸗ verzüglich durchzuführen. Die Zuteilung der Gebiete Von den umſtrittenen Städten verbleiben die Haupt⸗ ſtadt der Slowakei Preßburg ſelbſt, die alte Biſchofs⸗ ſtadt Neutra ſowie in der Karpatho⸗Ukraine die Stadt Sepljuſch mit den umliegenden Gemeinden innerhalb der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik. Dem Königreich Ungarn wurden die Städte Neuhäuſl, Lewenz, Lutſchenetz, Kaſchau, Uzhorod und Munkges zugeſprochen. Die neue Regelung bringt das geſamke geſchloſſene un⸗ gariſche Siedlungsgebiet wiederum an das Königreich Un, garn zurück. Dort, wo die Verhältniſſe eine genaue volks⸗ mäßige Grenzziehung nicht zuließen, hat eine ſorgfältige Abwägung der beiderſeitigen Inkereſſen ftattgefunden. Schlußworte Nach der Verkündung des Schiedsſpruchs und der Un⸗ terzeichnung des Protokolls wies Reichsaußenminiſter von Ribbenkrop in ſeinem Schlußwort darauf hin, daß von ihm und dem italieniſchen Außenminiſter nach reiflicher Ueberlegung aller für die Streitfrage wichtigen Grundlinfen jene Grenze feſtgelegt wurde, die nach Anſicht der Schieds⸗ richter eine gerechte Löſung des Problems darſtellt. Er hoffe, daß die Verhältniſſe in dieſem Gebiet ſich nun⸗ mehr im Sinne einer reſtloſen Befriedung entwickeln würden, in der beide Länder in einem Geiſt wahrer Freundſchaft und friedlicher nachbarlicher Beziehungen mit⸗ einander leben können. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano fügte den Ausführungen von Ribbentrops Worte des aufrichtigen Dankes für dan Berli e reitet worden ſei. Nach reiflicher Ueberlegung hätten die beiden Schiedsrichter eine Löſung gefunden, von deren Objektivität und Gerechtigkeit ſie überzeugt ſeien. Ein Verdienſt der Achſe Gemeinſame Erklärung Kibbentrops und Cianos. Im Belvedere, in dem das deutſch⸗italieniſche Schieds⸗ gericht ſeinen Spruch fällte, wurde folgende gemeinſame Erklärung des deutſchen Reichsminiſters des Auswärtigen, Joachim von Ribbentrop, und des Miniſters des Auswär⸗ tigen von Italien, Graf Galeazzo Ciano, vor den Vertre⸗ tern der Preſſe abgegeben: 5 Die Achſe Kom— Berlin hat ſich in einem inkernakiona⸗ len Streitfall von großer Bedeutung und außerordenktlicher Komplizierttzeit als erfolgreicher Schiedsrichter bekäligt. Sie hat damit erneut den Beweis geliefert, daß ſie in der eu⸗ ropäiſchen Politik ein Faktor des Friedens und der Ord- nung iſt. In dieſem ſüdoſteuropäiſchen Kaum war durch das Anrecht der Verträge von 1919 ein dauernder Unruheherd entſtanden. Dieſem Zuſtand iſt durch den nach eingehender Anhörung beider Parteien und Beratung zwiſchen den bei⸗ den Außenminiſtern Deutſchlands und Ikaliens gefällten unparteiiſchen Schiedsſpruch nunmehr ein Ende bereitet worden. Der Schiedsſpruch iſt aus dem Geiſte beiderſeitiger Freundſchaft zwiſchen Italien und Deutſchland und dem Verantwortungsbewußtſein gegenüber dem Frieden Euro⸗ pas entſtanden. Wir hoffen, daß ſich nunmehr die Beziehungen zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei im Geiſte friedlicher und guter nachbarlicher Zuſammenarbeit neu geſtalten werden, was umſo eher möglich ſein wird als die neue Epoche in den Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſich auf dem Grundſatz voller Gerechtigkeit aufbaue. Machtvolles Bekenninis Memels Zu Volkstum und Nationalſozialismus Memel, 2. November. Unter größter Beteiligung der memeldeutſchen Bevöl⸗ kerung und in Anweſenheit zahlreicher deutſcher und aus⸗ ländiſcher Preſſevertreter trat der Memelländiſche Landtag zur Schlußſitzung der laufenden Landtagsperiode zuſam⸗ men. Auf der Tagesordnung ſtand die Stellungnahme des Landtages zur Veto⸗Politik des Gouverneurs, die vom Abg. Bingau zu einer Generalabrechnung der Me⸗ meldeutſchen mit der litauiſchen Politik gegen die auto⸗ nomen Rechte des Memellandes im Laufe der letzten Jahre erweitert wurde. Abg. Bingau entſchleierte auch die weite⸗ ren litauiſchen Methoden auf dem Gebiete der Bevölke⸗ rungs-, Wirtſchafts⸗ und Kulturpolitik. Das Memeldeutſchkum ſei nicht gewillt, ſich den bishe⸗ rigen ee der Litauer noch weiterhin zu unkerwer⸗ fen. Nach dem Sinn des Statuts hälten die Memelländer das Recht, ſich zum deutſchen Volkstum zu bekennen. hier zu gehöre auch das Recht des freſen Bekenntniſſes zum Nationalſozialismus. Abg. Bingau ſchloß ſeine Rede mit den Worten:„Wir Memeldeutſche verlangen das Recht und nehmen uns das Recht, uns zur Weltanſchauung unſeres Volkes zu bekennen.“ Am Abend verſammelten ſich auf dem Neuen Markt in Memel rund 25 000 memeldeutſche Männer und Frauen, um in einem Fackelzug durch die Straßen der Stadt zum neuen Stadion zu marſchieren. Um 20.30 Uhr ſetzte ſich der Zug in Bewegung, gleichzeitig begannen die Glocken der Stadt zu läuten. Die Häuſer hatten reichen Flaggenſchmuck angelegt und der größte Teil der Fenſter war feſtlich er⸗ leuchtet. Unter Heilrufen und mit dem Geſang von Heimat⸗ Marſch⸗ und Volksliedern marſchierten die Teilnehmer in das große Oval des Stadions ein. Hier ergriff Dr. Neumann das Wort. Er ſprach von den 12 Jahren des Kriegszuſtandes, der wie eine drückende Laſt auf allen Memeldeutſchen gelegen habe. Aber ſchließ⸗ lich mußte Recht doch Recht bleiben. Dr. Neumann forderle die Memeldeutſchen auf, auch weiterhin zuſammenzuſtehen im Kampfe um ihr Volkstum. „Wir alle“, ſo ſchloß Dr. Neumann,„können ſtolz darauf ſein, einem ſtarken Volke mit einem großen Führer an der Spitze anzugehören.“ Aufbau im Gudetenland 150 Millionen Mark zur Kreditverſorgung. Berlin, 3. November. In einem ſoeben im Keichsgeſetzblalt verkündeten Ge⸗ ſetz zur Kreditverſorgung der ſudekendeutſchen Gebiete wer⸗ den auf Beranlaſſung des Keichswirtſchafksminiſters zur allgemeinen Kreditverſorgung und zur Förderung der ge⸗ werblichen Wirtſchaft in den ſudetendeutſchen Gebieten Ga⸗ rantien bis zum Höchſtbetrage von 150 Millionen Keichs⸗ mark bereitgeſtellt. Damit wird eine großzügige Hilfsak⸗ kion des Reiches eingeleitet, welche dem ſudekendeutſchen Einzelhandel, dem Handwerk und der Induſtrie ſofork aus⸗ i e reichsgarantierte Kreditmöglichkeiten eröffnen wird. Hand in Hand mit dieſen Sofortmaßnahmen müſſen die Arbeiten beginnen, die den Anſchluß der Ge⸗ werbebetriebe an die Wirtſchaft des Altreiches vor⸗ bereiten, die Betriebe unter Wahrung ihrer Exportmöglich⸗ keiten auf den neuen Markt umſtellen, ſtillgelegte Betriebe Mie erustBibflitgen einst“ 20fährigen Verelendung wieder⸗ gutzumachen. a Auf Veranlaſſung des Reichswirtſchaftsminiſters haben die deutſchen Banken ſich ſofort in den Dienſt der roßzügigen Hilfsaktion des Reiches geſtellt. Ein Banken⸗ 1 unter Führung der ſudetendeutſchen Kreditin⸗ ſtitute iſt bereits gebildet worden. Die innere Neuordnung der Tſchechei Nächſte Woche Wahl des Skaatspräſidenten? Prag, 2. Nov. Ueber die bevorſtehenden innerpolitt⸗ ſchen Ereigniſſe in der Tſchecho⸗Slowakei ſchreiben die„Li⸗ dove Nopiny“, daß die größten Hinderniſſe im Zuge der Vereinheitlichung des tſchechiſchen Parteiweſens bereits be⸗ ſeitigt ſeien. da man damit rechne. daß die endgültige Grenze des Staates noch dieſe Woche feſtgelegt werde, ſei es wahrſcheinlich, daß die Nationalverſammlung ſchon nächſte Woche zur Präſidentenwahl zuſammentreten werde. Die Vorſitzenden der Koalitionsparkeien hälken ſich enk⸗ ſchloſſen, nur einen Kandidaten aufzuſtellen, der von allen Parteien gewählt werden würde. Eine Einigung über die Präſidentſchaftskandidakur ſowie über ſeine Amtsdauer ſtünde noch aus. Italiens Autarkie⸗Pläne „Schlacht wird unbeugſam weitergeführk“ Rom, 2. Nov. Der Oberſte Autarkierat hat nach einer Reihe von Sitzungen ſeine Jahrestagung beendet!. Muſ⸗ ſolini hat dabeſ das Programm der nächſten Autarkie⸗ pläne wie folgt zuſammengefaßt: 1. Für die Verwirklichung der Autarkie bilden die Ge⸗ biete des Mutterlandes und des Imperiums eine unzer⸗ trennliche Einheit. 2. Auf dem Gebiete der Nahrungsmittelbeſchaffung iſt noch nicht ausreichend für Fleiſch und Fett geſorgt. Die großen Bewäſſerungsanlagen, die in den nächſten fünf Jahren fertiggeſtellt werden ſollen, und die Hebung der Olivenzucht im Mutterland ſowie die Erzeugung in den Ge⸗ bieten des Imperiums werden beide Probleme löſen. 3 In der Rohſtoffbeſchaffung für die Indu⸗ ſtrie gibt es Gebiete, in denen die Autarkie bereits von der Natur gewährleiſtet iſt, andere, in denen ſie bereits erreicht iſt, wieder andere, in denen ſie bis über 50 vH erreicht wer⸗ den kann, und ſchließlich ſolche, in denen ſie mehr oder we⸗ niger unerreichbar bleibt. Im letzteren Falle werden die freiwilligen Beſchränkungen und die von der Wiſſenſchaft gebotenen Erſatzſtoffe aushelfen müſſen. 4. Die Schlacht um die Autarkie wird unbeugſam wei⸗ kergeführt werden, und jeder offene oder verborgene Wider⸗ ſtand, der von einer überholten Einſtellung Feug wird überwunden werden. Im faſchiſtiſchen Staal muß die Wirtkſchaft der Politik dienen und nicht umgekehrt. 5. Ich betrachte den Oberſten Autarkierat, der zu gegebener Zeit in eine rechtliche Körperſchaft ver⸗ wandelt werden wird, als meinen Generalſtabh, der aus Männern beſteht, die in erſter Linie den feſten Glauben an den Endſieg haben und ihre ganzen Kräfte bis zum äußer⸗ ſten anſpannen, um dieſes Endziel zu erreichen. Das Abkommen England⸗Italien Die Unkerhausausſprache— Chamberlain:„Keinerlei Differenzen mehr“ London, 3. November. Miniſterpräſident Chamberlain brachte am Mittwoch nachmittag im Unterhaus den Antrag über die Inkraft⸗ ſetzung des engliſch⸗italieniſchen Abkommens ein. Der An⸗ trag lautet:„Das Haus begrüßt die Abſicht der Regierung, das engliſch⸗italieniſche Abkommen in Kraft zu ſetzen.“ Er glaube, ſo fuhr Chamberlain fort, daß es zwiſchen England und Italien keinerlei Differenzen mehr gebe. Die Inkraftſetzung des Abkommens, die nun be⸗ reits über ein halbes Jahr hinausgeſchoben worden ſei, könne nicht auf unbeſtimmte Zeit aufgeſchoben werden, wenn die Beſſerung der Beziehungen anhalten ſollte. Der Inhalt des Abkommens ſei im Mai mit großer Mehrheit angenommen worden. Man habe jetzt die Lage zu prüfen, ob die Zeit gekommen ſei, das Abkommen in Kraft zu ſetzen Er habe früher darauf verwieſen, daß ſeiner An⸗ ſich nach die formelle Anerkennung der Oberhoheit Italiens Über Abeſſinien ſich rechtfertigen laſſe, ſobald er der Anſicht ſei, daß dieſe Anerkennung einen wichtigen Fortſchritt für die Befriedung Europas bedeuten würde Das habe er er⸗ klärt, weil er damals der Anſicht geweſen ſei, daß bei den gegebenen Umſtänden der Konflilt in Spanien eine beſtän⸗ dige Bedrohung des Friedens in Europa darſtelle. Wenn der britiſche Plan für die Zurückziehung der Freiwilligen jetzt noch nicht in Kraft ſei ſo ſei das nicht die Schuld JItoliens In München habe Muſ⸗ ſolini ihm mitgeteilt daß er die Abſicht habe, zehntau⸗ ſend Mann oder die Hälfte der italieniſchen Infanterke⸗ Legionöre aus Spanien zurückzuziehen und das ſei inzwi⸗ ſchen tatſächlich erſolat Er habe aber von Muſſolini folgende poſitive Juſiche⸗ rung erhalten: 1 Daß der Reſt der italieniſchen Legionäre, und zwar alle Kategorien zurückgezogen würden, ſobald der Michteinmiſchungsplan in Kraft krete; 2. daß keine wei⸗ teren italieniſchen Legionäre nach Spanien kommen wür⸗ den; 3. daß die italieniſche Regierung niemals daran ge⸗ dacht habe die zurückge zogenen Degionäre durch Lufkſtreit⸗ kräfte zu erſetzen. Dieſe drei Zuſicherungen ſeien ſeiner Anſicht nach ein Beweis für die gute Abſicht der ikalieni⸗ ſchen Regierung und ſie ſtelle einen beträchtlichen Beitrag zur Befriedung der ſpaniſchen Frage dar. Die Anſichten der Oppoſition, daß Deutſchland und Italien ſich ſtändig in Spanien feſtſetzen woll⸗ ten, halte er für gänzlich unbegründet. In München habe er über die Zukunft Spaniens ſowohl mit Hitler wie mit Muſſolint geſprochen. Beide hätten ihm auf das be⸗ ſtimmteſte verſichert, daß ſie keinerlei territorialen Ehrgeiz in Spanien hätten. Chamberlain kam dann auf die Bemühungen Muß o⸗ linis zu ſprechen, die zum Münchener Abkommen führten und betonte in dieſem Zuſammenhang, daß die Initiative Muſſolinis nicht erfolgt ſei, wenn die Beziehungen Eng⸗ lands zu Italien die gleichen geblieben wären, wie ſie vor 18 Monaten waren. Chamberlain betonte ſodann, daß die Anerkennung der italieniſchen Souveränitätüber Abeſſinien nach dem letzten Beſchluß des Völkerbundes vom Mai für jeden einzelnen Völkerbundsſtaat zuläſſig ſei. Hiervon hätten le⸗ Ualich-Eishe k. Gronbtannien Und die Sowjets keinen Ge⸗ fahren wie Frankreich einzuſchlagen. Der britiſche Botſchaf⸗ ter in Rom werde daher ein gleiches Beglaubigungsſchrei⸗ ben erhalten, das feſtſtellt, daß England die italieniſche Souveränität über Abeſſinien geſetzlich anerkennt. Chamberlain verlas hierauf zuſtimmende Tele ⸗ gramme Auſtraliens und Südafrikas über dieſen briti⸗ ſchen Schritt und ſchloß mit der Feſtſtellung, er hoffe, daß die von ihm geforderte Maßnahme zur Förderung des Friedens allgemein beitragen werde. Politiſches Allerlei Der organiſche Aufbau der Wirkſchaft Auf Grund des 82 des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Februar 1934 wird vom Reichswirtſchaftsminiſter im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern verordnet: Die Hauptgruppen der e Induſtrie fallen weg. Die Aufgaben und Befugniſſe der Leiter der Hauptgruppen gehen auf den Leiter der Reichsgruppe Induſtrie über. Den Beirat der Reichsgruppe Induſtrie beruft der Leiter der Reichsgruppe Induſtrie mit Zuſtimmung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters. Fühlungnahme Dänemarks mit den Oſtſeeſtaaten? Der däniſche Außenminiſter Dr. Munch hat den lettiſchen Außenminiſter Munters zu einem Beſuch in Kopenhagen eingeladen. Wie verlautet, hat Miniſter Munters dieſe Ein⸗ ladung angenommen. Sein Aufenthalt wird ſich über drei bis vier Tage erſtrecken. In unterrichteten Kreiſen wird an⸗ geſichts des bevorſtehenden Beſuches des lettiſchen Außen⸗ miniſters von einer näheren Fühlungnahme Dänemarks mit den Oſtſeeſtaaten entſprechend ähnlichen Beſtrebungen Schwedens und Finnlands geſprochen. Es wird auf den Austauſch von Beſuchen zwiſchen den Außenminiſtern Lett⸗ lands und Eſtlands hingewieſen und geſagt, daß nun auch Dänemark in den Kreis dieſer Erörterungen eintrete. Schwere Labour-Verluſte bei engliſchen Gemeindewahlen In 383 engliſchen Städten und Gemeinden fanden Ge⸗ meindewahlen ſtatt. Nach den bis 2 Uhr morgens vorlie⸗ genden Meldungen ergibt ſich einwandfrei, daß die Labour⸗ Party bei dieſen Wahlen erhebliche Verluſte erlitten hat. Bisher haben die Konſervativen 57 Sitze gewonnen und 37 verloren, die Liberalen gewannen 14 Sitze und verlo⸗ ren 17, während die Labour⸗Party 62 errang, dagegen 79 verlor. Bezeichnend für die Stimmung im Lande iſt dabei der Umſtand, daß die Labour⸗Party einige ihrer Hochbur⸗ gen an die Konſervativen abtreten mußte. Neuer franzöſiſcher Finanzminiſter Paul Reynaud— Marchandeau Jufſtizminiſter Im Anſchluß an den Kabinettsrat wurde folgende amt⸗ liche Verlautbarung ausgegeben: „Im Verlaufe des Meinungsaustauſches, der im Schoße des Kabinetts ſtattgefunden hat, hat Finanzminiſter Mar⸗ chandeau ſeinen Wunſch ausgedrückt, auf die Aufgabe, die er übernommen hat, zu verzichten. Auf die inſtändigen und herzlichen Bitten des Miniſter⸗ präfidenten, denen ſich ſämtliche Miniſterkollegen einſtimmig ungeſchloſſen haben, hat Finanzminiſter Marchandeau an⸗ enommen, ſeine Mitarbeit in der Regierung Daladier ortzuſetzen, und zwar auf d lea. Kaiſerreſch anerkannt. Er beabſichtige, das gleiche Ver⸗ Der eo reiger Drufttitmutſter das Finanzminiſterium übernommen.“ Gau Gudetenland Der Kämpfer Konrad Henlein Konrad Henlein, der vom Führer zum Gauleiter des Gaues Sudetenland der NSDAP ernannt wurde, hat ſein ganzes Leben in den Dienſt an Heimat und Volk geſtellt. Noch nicht 18 Jahre alt, meldete er ſich als Freiwilliger von der Schulbank weg zur öſterreichiſch⸗ungariſchen Ar⸗ mee. Er ſtritt an der Alpenfront als Korporal und bald als Fähnrich am Col di Lana, am Monte Forno und Monte Meletta und wurde mit mehreren Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet. Schwer verwundet geriet er 1917 in italie⸗ niſche Gefangenſchaft. Als er nach Kriegsende in ſeine un⸗ terdeſſen unter tſchechiſche Herrſchaft geratene nordböhmi⸗ ſche Heimat zurückgekehrt war, begann er ſofort einen zä⸗ hen und ſtillen Kampf um die Wiederaufrichtung und die Freiheit des Sudetendeutſchtums. Sein Wirkungsfeld war zunächſt der„Deutſche Turnverband“ in der Tſche⸗ cho⸗Slowakei. Von 1919 bis 1925 widmete er ſeine ganze Kraft der turnerſchaftlichen Bewegung als dem Sammel⸗ becken der aktiviſtiſchen völkiſchen Sudetendeutſchen. 1925 fen er als Turnlehrer nach der Turnerſtadt Aſch und gab einen Beruf als Bankbeamter auf. 1927 wurde er als Ver⸗ bandsturnwart in die Oberſte Führerſchaft des Deutſchen Turnverbandes berufen. Unter ſeiner Führung wurde der Verband zu einer ſtraffen völkiſchen Organiſation, zu einem ſudetendeutſchen Machtfaktor, der dann politiſch zur Gel⸗ tung kam, als nach der Unterdrückung der NSDAP durch die Tſchechen Konrad Henlein 1933 in die Breſche ſprang und in bitterer Notzeit die politiſche Führung des Sude⸗ tendeutſchtums in ſeine Hände nahm. Hatte die von Hen⸗ lein gegründete„Sudetendeutſche Heimats⸗ front“ bald große Teile der deutſchen Bevölkerung orga⸗ niſatoriſch erfaßt, ſo errang ſie bereits bei den Wahlen vom 19. Mai 1935 als„Sudetendeutſche Partei“ einen Erfolg, der die Welt aufhorchen ließ. Die SD Henleins war zur größten Partei der Tſchecho⸗Slowakei überhaupt geworden. Unter der Lei⸗ tung Henleins rang die SDP dann als Vertreterin des ge⸗ ſamten Sudetendeutſchtums mit Prag um das Recht der Anteilnahme an der Staatsführung. Konrad Henlein war es auch hier, der im Kampf um die Gleichberechtigung des Sudetendeutſchtums voranging. Am 28. Februar 1937 ſtellte er in Auſſig die Forderung nach nationaler Selbſt⸗ verwaltung, Sicherung der Volkstumsgrenzen, Wiedergut⸗ machung der den Sudetendeutſchen zugefügten Schäden auf. Am 27. April 1937 brachte die Sudetendeutſche Partei im Prager Abgeordnetenhaus ſechs Anträge zum Schutze des Sudetendeutſchtums ein In Karlsbad verkündete Kon⸗ rad Henlein vor der Welt die grundſätzlichen Forderungen der deutſchen Volksgruppe und legte in ihrem Namen das Bekenntnis zur naotionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ab. 25 Reiten des Antielterez 1 * Die neue Ebro⸗Offenſive Zahlreiche Höhenſtellungen eroberk Bilbao. 3. November. Die nationalſpaniſchen Truppen ſetzten die Ebro-Offen⸗ ſive am Miktwoch mit Erfolg fort. Sie vollzogen am Cabal⸗ los-Gebirge eine Rechtsſchwenkung und beſetzten im erſten Anſturm zwei wichtige Höhenſtellungen. Sodann eroberten ſie die ſogenanne„Liga- Stellung“ die oon den ſowjetſpa⸗ niſchen Abteilungen ſtärkſtens ausgebaut war. Die a Stel- lung befindel ſich unweit der Straße Gandeſa— Torkoſa und ſollfe den nalionalſpauiſchen Truppen als Ausgangspunkt füt künftige Operationen dienen. Laut Mitteilungen von ſowjetſpaniſchen Gefangenen haben die Sowſfetſtreitkräfte dringend um Verſtärkungen gebeten. Es ſollen auch bereits ſtarke Abteilungen im An⸗ marſch lein, um ihre wankenden Reihen zu ſtützen. Außer⸗ dem wird bekannt, daß die Roten die Ortſchaften Mora del Ero Miravet und Pinello räumen Um den Rückzug der rotſpaniſchen Verbände zu decken. entfaltete die rote Luftwaffe am Mittwoch eine leb⸗ hafte Tätigkeit über den vordringenden nationalen Abtei⸗ lungen. Die Flugzeuge verſuchten, den Vormarſch zu ſtö⸗ ren, da die rote Infanterie nicht mehr in der Lage war, den nationalen Angriffen ſtandzuhalten. Die Sowjetflieger konzentrierten ihre Angriffe auf das Caballos⸗Gebirge. aus denen die nationalen Truppen aber bereits abgerückt wa⸗ ren, weil ſie es hinter ſich gelaſſen hatten. * 2 4 7 Japans Ziele in China „Japan, Mandſchukuo und China Hand in Hand“ Tokio, 3. November. Die japaniſche Regierung veröffentlichte am Mittwoch ihre mit größter Spannung erwartete Erklä⸗ rung zum China⸗Konflikt im Anſchluß an die Beſetzung Kantons und Hankaus. Die Bedeutung der Erklärung wird dadurch noch unterſtrichen, daß ſie an dem zum National⸗ feiertag erklärten Geburtstage des großen Kaiſers Meifji bekanntgegeben wurde. Die Erklärung lautet: „Geſtützt auf die kaiſerliche Tugend, haben die tapfere Armee und Marine nunmehr Kanton und Hankau erobert und ſo die wichtigſten Gebiete Chinas in ihren Beſitz ge⸗ bracht. Die nationale Regierung iſt ſchon jetzt nur noch eine Provinzialregierung. Wenn dieſe Regierung noch wei⸗ ter auf ihrer kominternfreundlichen und antijapaniſchen Po⸗ litik beſteht, dann wird Japan ſolange ſeinen Kampf gegen China fortführen, bis der Widerſtand gänzlich zuſammen⸗ gebrochen iſt Der Wunſch Japans beſteht darin, eine neue Ordnung die zur Aufrechterhaltung des ewigen Friedens im Fernen Oſten beiträgt, zu ſchaffen. Auch das Endziel der jetzigen Strafexpedition verfolgt dieſen Zweck Das Hauptziel der zu ſchaffenden Neuordnung iſt, daß Japan, Mandſchukuo und Ching Hand in Hand auf allen Gebieten, in Politik, Wirtſchaft und Kultur, einen geſchloſ⸗ ſenen Block bilden. Dabei iſt die Aufrechterhalkung der in⸗ kernationalen Gerechtigkeit im Jernen Oſten und die Durchführung der gemeinſamen Abwehr gegen d fomin⸗ tern, die Schaffung einer neuen Kultur und die Verwirk⸗ lichung einer wirkſchaftlichen Gemeinſchaft beabſichtigt. So ſoll der Friede im Fernen Oſten zuſtandekommen und gleichzeitig zum Frieden der Welt beitragen. Japan wünſcht, daß Ching an der Schaffung dieſer neuen Ordnung im Fernen Oſten keilnimmk und erwarkek, daß das chine⸗ Doölk die Abſichten Jupans verſteht und mit Japan zuſammenwirkt.“ Die Erklärung der Regierung über die Ziele ihrer China⸗ Politik ſchließt: „Sollte aber die chineſiſche Nationalregierung von ihrer bisherigen Politik ablaſſen und eine perſonelle Umgeſtaltung durchführen, um e Willen zu neuem Wollen zu beweiſen und um am Aufbau der neuen Ordnung teilzu⸗ nehmen. dann iſt das Kaiſerreich Japan bereit, dieſes nicht abzulehnen. Japan iſt feſt davon überzeugt, daß auch die anderen Staaren ſeine Abſichten klar erkennen und der neuen Lage im Fernen Oſten zweifellos Rechnung tra⸗ gen werden. Andererſeits iſt Japan von tiefem Dank gegen die ihm befreundeten Mächte erfüllt. Das große Werk der Schaffung einer neuen Ordnung in Oſtaſien gründet ſich auf den Geiſt der japaniſchen Reichsgründung. Die Voll⸗ endung dieſer Aufgabe iſt die ehrenvollſte Miſſion des japa⸗ niſchen Volkes.“ „Miyako Schimbun“ erklärt, die Kündigung des Neun⸗ Mächte⸗ Vertrages ſei nur noch eine Zeitfrage. Der Vertrag entſpreche nicht mehr der augenblicklichen Lage des neuen China, das in Zukunft als Antikomintern⸗Staat dem Dreierblock Japan⸗Mandſchukuo⸗China angehö⸗ ren würde. 35 000 Tote Chineſen Bei den Südchinakämpfen. Tokio, 3. Nov. Wie der japaniſche Heeresbericht be⸗ kanntgibt, ſchätzt man die chineſiſchen Verluſte an der Süd⸗ chinafront einſchließlich Kanton bis jetzt auf insgeſamt etwa 35 000 Mann. In dieſer Zahl ſind 9000 Tote, die von den Chineſen zurückgelaſſen wurden, enthalten. Etwa 800 chi⸗ neſiſche Soldaten wurden gefangengenommen. Bei den Kämpfen 9— mehrere chineſiſche Diwiſionen bis auf wenige Mann aufgerieben worden. Sowjetruſſiſche Grenzverletzung Japaniſche Soldaten durch Kavallerie getötet. Tokio, 2. Nov. An der mandſchuriſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze ſüdweſtlich von Mandſchuli überſchritt eine kleinere ſowjetruſſiſche Kavallerieabteilung die Grenze und unter⸗ nahm einen Angriff auf einen japaniſchen Poſten. Hierbei wurden zwei japaniſche Soldaten getötet. Japan und Mandſchukuo haben am Mittwoch in Mos⸗ kau ſchärfſten Proteſt eingelegt Die 1800 italieniſchen Siedler In Tripolis angekommen. Rom, 3. Nov. Die aus 17 Dampfern beſtehende Sied⸗ lerflotte iſt am Mittwoch im Hafen von Tripolis eingetrof⸗ fen, wo den Siedlern von der italieniſchen wie der einge⸗ borenen Bevölkerung eine außerordentlich freundliche Auf⸗ nahme bereitet wurde. Am Donnerstag findet in Gegenwart des Generalgouverneurs, Luftmarſchall Balbos, der Be⸗ hörden, der Parteiorganiſationen und unter Teilnahme der h vor dem Regierungsgebäude eine Großkundge⸗ ung ſtatt. Im Anſchluß daran werden die 1800 Bauernfamilien in ihre neue Heimat auf afrikaniſchem Boden weiterreiſen und ſchon in den nächſten Tagen als Soldaten der Arbeit des e Italiens ihre neue Pioniertätigkeit aufneh⸗ men können. rr „„„ eee eee e een. Badiſche Chronik U Waghäufel.(motorrad gegen Lieferauto) Bei der Ausfahrt aus der Zuckerfabrik ſtieß der kaufmän⸗ niſche Angeſtellte Hugo Bundſchuh von Rheinhauſen mit ſei⸗ nem Leichtkraftrad auf einen Lieferwagen auf. Bundſchuh wurde auf die Seite geſchleudert und blieb ſchwer verletzt liegen. Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus nach Bruchſal eingeliefert, wo er einige Stunden ſpäter ſtarb. LEKönigsheim b. Tauberbiſchofsheim.(93 jährig.) Schmiedemeiſter Richard Reinhard konnte noch verhältnis⸗ mäßig rüſtig das 93. Lebensjahr vollenden. Er hat die beiden Feldzüge von 1866 und 187071 mitgemacht. Buchen.(Die Seuche.) In der nahegelegenen Gemeinde Klepsau iſt in einem Anweſen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Die Gemeinden Laibach, Dörz⸗ bach, Herrenbach und der Ortsteil Krautheim⸗Tal gehören dem Beobachtungsgebiet an. Die Gemeinde Klepsau bildet einen Sperrbezirk. i Sinsheim.(Die Seuche.) Wegen erneuten Aus⸗ bruchs der Maul- und Klauenſeuche ſind die Gemeinden Richen und Rohrbach b. E. zum Sperrbezirk erklärt wor⸗ den. () Heidelsheim b. Bruchſal.(Verwickelter Ver⸗ kehrsunfall.) Abends fuhren vier Laſtkraftwagen hin⸗ tereinander die Brettener Straße herunter. Ein Perſonen⸗ kraftwagen wollte die Laſtzüge überholen. Im gleichen Augen⸗ blick kam aus entgegengeſetzter Richtung ein Lieferwagen, ſodaß ſich der Perſonenwagen, um einen Zuſammenſtoß zu verhüten, zwiſchen zwei Laſtwagen hineindrängte. Der Laſt⸗ wagenführer mußte infolgedeſſen ſtark bremſen. Auf der regen⸗ naſſen Straße kam der Anhänger ins Schleudern und warf einen gerade vorbeifahrenden 13jährigen Jungen unter ein nebenſtehendes Bauernfuhrwerk. Der Junge erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung und kleinere Wunden am Kopf. () Hambrücken b. Bruchſal.(Motorrad gegen Laſscaut'o.) Auf dem Weg zu ſeiner hieſigen Arbeitsstätte iſt der Motorradfahrer Alfred Herzog aus Neudorf bei der Neudorfer Mühle auf einen dort haltenden Laſtkraftwagen aufgefahren. Mit einem Schädelbruch wurde der Verun⸗ glückte ins Krankenhaus verbracht. O Sinsheim a. E.(Selbſtmord aus nichtigem Anlaß.) Ein 32jähriger Landwirt war im Gewann Heidel über den Steinbrüchen mit Pflügen beſchäftigt. Hierbei ſcheute plötzlich das Pferd, durchſtieß die Amzäunung und ſtürzte in die Tiefe. Betz hat ſich den Unfall derart zu Herzen genommen, daß er ſich in der elterlichen Scheuer erhängte. UI Tauberbiſchofsheim.(Der gefährliche Treib⸗ riemen.) In der Bahnhofſtraße wurde beim Auflegen des Treibriemens auf die Welle einer Betonmiſchmaſchine der 22jährige Arbeiter Ludwig Stang aus Königsheim von dem abſpringenden Riemen zu Boden geſchleudert und ſchwer am Kopfe verletzt. Die Arbeiter Eiſenhauer und Mühling, gleich⸗ falls aus Königsheim, kamen mit leichteren Verletzungen davon. () Gaggenau.(Fahrerflucht.) Ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich in der Nacht auf der Straße von Rotenfels nach Kuppenheim. Hermann Wetzel, der ſich ge⸗ rade auf dem Heimweg nach Kuppenheim befand, wurde von einem in Richtung Rotenfels fahrenden Perſonenwagen an⸗ gefahren, obwohl er mit ſeinem Fahrrad die rechte Seite einhielt. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß er ins Raſtatter Krankenhaus verbracht werden mußte. Der ſchul⸗ dige Fahrer iſt, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, ge⸗ flohen. () RNaſtatt.(Feuerwehrjubiläum.) In dieſen Tagen feierte die Freiwillige Feuerwehr Raſtatt ihr 90jäh⸗ riges Beſtehen. () Maulbueg.(50⸗Markſchein im Herd ver⸗ brannt.) Ein Geſchäftsmann hatte das Mißgeſchick, kurz nach Erledigung von Zahlungen zwei 50⸗Markſcheine auf der Straße zu verlieren. Ein fünfjähriger Junge entdeckte ſpäter die Scheine und brachte ſie ſeiner Mutter mit dem Bemerken nach Hauſe, er habe altes Geld gefunden, das man verbrennen könne; dabei ſchob er die beiden Scheine auch ſchon in das brennende Herdfeuer. Die Mutter, der im letzten Augenblick Bedenken gekommen waren, konnte noch den einen Schein vor der Vernichtung bewahren, der andere war bereits verbrannt. Lahr.(Strohſchuppen abgebrannt.) In einem an der Straße ins Litſchental gelegenen freiſtehenden Schuppen, der zum Anweſen des Gaſtwirts Weber gehörte, brach Feuer aus, das in den reichen Strohvorräten ſchnell große Ausdehnung annahm. Neben dem motoriſierten Löſch⸗ züge aus Lahr war auch die Sulzer 2515 am Brandplatz erſchienen. Es gelang, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Neben großen Mengen Stroh ſind zahlreiche landwirtſchaftliche Geräte verbrannt. O Frieſenheim b. Lahr.(Knabe überfahren.) Als der Perſonenkraftwagen eines in Offenburg tätigen Arz⸗ tes die Kronenbrücke paſſierte, lief der neunjährige Sohn des in Offenburg wohnhaften Eiſenbahnbedienſteten Hermann Wetterer über die Straße und wurde durch das Auto er⸗ Bie Der Knabe erlitt ſchwere Verletzungen, denen er im Offenburger Krankenhaus erlag. E hweigen 1 7 5 3 Se 8 n einer Arætin vn Bodo. Monate gingen dahin, ein Jahr war ſeit dem Tode Charlottes verfloſſen, und die Tage in der großen Klinik waren einer wie der andere geweſen. Sie hatten Rück⸗ ſchläge in dem ewigen Kampf gegen Krankheit und Tod mit ſich gebracht, aber auch glänzende Erfolge, die den Nie⸗ derlagen ihre Bitterkeit nahmen. And eines Tages erzählte man ſich, daß Profeſſor Kru⸗ ſius die Abſicht habe, die Stadt für immer zu verlaſſen. Das Gerücht beſtätigte 105 dann auch. Sein Haus hatte er bereits verkauft. Der Lehrſtuhl des verſtorbenen Chirur⸗ gen Erdmannsdorf an der großen Nachbaruniverſität war vakant geworden, und Kruſius hatte den an ihn ergangenen Ruf angenommen. Wann er endlich überſtedelte, ſtand noch nicht genau feſt. Thea Hanſen ſprach über die Angelegenheit nicht. Sie hatte ſie von den anderen zur Kenntnis genom⸗ men und keine Bemerkungen dazu gemacht. Sie nahm W Kruſtus zur gegebenen Zeit ſelbſt mit ihr ſprechen wil And das tat er auch. 5 Kruſius lud die Kollegin Hanſen eines Abends ein, und ſie fuhren nach einem kleinen Lokal, das außerhalb der Stadt am Flut lan a 5 5 „ Aus den Nachbargauen Niedriger Rheinwaſſerſtand bedroht die Schiffahrt. Koblenz. Der Mittelrhein hat in den letzten Wochen einen für dieſe Jahreszeit ſelten niedrigen Waſſerſtand zu verzeichnen, der die Schiffahrt ſehr ſtark behindert. Ueber⸗ all liegen Schleppkähne, um Leichterungsarbeiten vorzuneh⸗ men, da ſonſt die Gefahr beſteht, daß ſie auf Grund auf laufen könnten und ſchwer beſchädigt würden. Trotzdem iſt es in den letzten Tagen wiederholt zu ſchweren Schiffsun⸗ fällen gekommen, die durch den niedrigen Waſſerſtand her⸗ vorgerufen wurden Auf der Binger Reede wurde ein 1 Schleppkahn feſtgemacht, der ſich auf der Berg⸗ ahrt ein ſchweres Leck zugezogen hatte. Durch Motorpum⸗ pen wird das Waſſer aus dem Innern des Schiffes hinaus⸗ befördert. Bei St. Goar zog ſich ebenfalls ein holländi⸗ ſcher Schleppkahn durch Auflaufen eine ſchwere Leckage zu, ſo daß er ſofort vor Anker gehen mußte, um ein Abſacken zu verhindern. Mit Motorpumpen mußte auch hier das be⸗ reits ins Schiffsinnere eingedrungene Waſſer beſeitigt wer⸗ den. Jetzt ereignete ſich in der Nähe von Koblenz ein wei⸗ terer ſchwerer Unfall Bei Urmitz lief ein auf Bergfahrt befindliches ſchweizeriſches Motor⸗Güterſchiff auf Grund und drohte zu ſinken Das Schiff konnte aber noch das Ufer erreichen und Anker werfen. Mit den Leichterungsarbeiten wurde unverzüglich begonnen. — heilbronn.(Verkehrsunfall im Nebel). Auf der Kranenſtraße kam ein Motorradfahrer aus Neckargar⸗ tach mit ſeinem Fahrzeug auf der durch Nebel und ſtarken Laſtwagenverkehr ſchlüpfrig gewordenen Fahrbahn ins Schleudern und ſtürzte. Dabei zog er ſich ſchwere innere Verletzungen zu Er wurde in bewußtloſem Zuſtand ins Heilbronner Krankenhaus gebracht. Schon wieder ein tödlicher Verkehrsunfall auf der Ufer⸗ ſtraße zwiſchen Frankfurt und Offenbach. * Frankfurt a. M. Am Montag, den 31. Oktober 1938, gegen 22 Uhr, wurde auf der Uferſtraße ein Fußgänger, dem beide Füße abgefahren waren, tot aufgefunden. Nach dem Tatbeſtand iſt der Mann von einem in Richtung Frankfurt a. M. fahrenden Kraftwagen überfahren wor⸗ den. An der Unfallſtelle wurden Glasſplitter(Riffelglas) aufgefunden, welches aller Wahrſcheinlichkeit nach von einem zertrümmerten Scheinwerfer(rechten) dieſes Autos Ae Beſitzer von Reparaturwerkſtätten, Garagen und zadengeſchäften werden dringend um Angabe gebeten, wo Wagen mit zertrümmerten Scheinwerfern ſtehen oder ſolche repariert, oder wo Scheinwerferglas gekauft wurde. Wer hat um die fragliche Zeit Kraftwagen mit einem zertrüm⸗ merten Scheinwerfer geſehen oder wer kann ſonſt ſachdien⸗ liche Angaben machen? Die Volksgenoſſen ſind gerade in letzter Zeit wiederholt und dringend aufgefordert worden, alles zu tun und mitzuhelfen, daß verantwortungsloſen Kraftfahrern das Handwerk gelegt wird. Auch dieſes iſt wieder ein Fall in welchem die Oeffentlichkeit dazu beitra⸗ gen kann den Wogen oder den Fahrer zu ermitteln Des⸗ halb ergeht nochmals die große Bitte der Kriminalpolizei, Polizeipräſidium. Zimmer 389, Fernruf: 20,015. Neben⸗ ſtelle- 355. Angaben zu machen. Ab Berhängnisvoller Mauereinſturz. Nachdem erſt vor kurzem bei dem Erweiterungsbau eines induſtriellen Wer⸗ kes in Weeze(Niederrhein) ein Gerüſtbau eingeſtürzt war und zwanzig Acbeiter unter ſich begraben hatte, die zum Teil mehr oder weniger ſchwer verletzt dem Krankenhaus zugeführt werden mußten, ereignete ſich jetzt an der glei⸗ chen Bauſtelle wieder ein Betriebsunfall. Eine im Bau befindliche 50 m lange und bereits 6m hohe Wand einer neuen Fabrikhalle ſtürzte plötzlich während der Arbeit ein. Einige Arbeiter konnten nach ärztlicher Behandlung wieder in werden, andere würden dem Krankenhaus zuge⸗ ührt. a Mit dem Auto gegen einen Baum.— Jwei Todes⸗ opfer. Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen rannte auf der Fahrt nach Landshut unweit der Ortſchaft Lichten⸗ ſee bei Niederviehbach gegen einen Baum. Der Aufprall er⸗ folgte mit ſolcher Wucht, daß zwei Inſaſſen aus dem Wa⸗ gen geſchleudert und auf die Straße geworfen wurden. Ein Verunglückter war auf der Stelle tot, der zweite iſt noch am gleichen Tag im Krankenhaus Landshut ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Die beiden übrigen Fahrtteilnehmer kamen mit dem Schrecken davon. . Trauerfeier in Genthin. Genthin, 3. Nov. Die zwölf SA⸗Männer, die am Sonn⸗ tag auf dem Wege zur Einweihungsfeier des Mittelland⸗ kanals den Tod fanden, wurden am Mittwoch zur letzten Ruhe geleitet. Die Särge, auf denen die Fahne der Be⸗ wegung, die SA⸗Mütze und der Dolch lagen, waren in der Genthiner Turnhalle aufgeſtellt. Leiſe Trauermuſik er⸗ tönte, als Stabschef Lutze den Raum betrat und an jedem Sarg einen rieſigen Lorbeerkranz mit dem Hoheitszeichen uͤnd dem Namen„Adolf Hitler“ niederlegte. SA⸗Ober⸗ gruppenführer Kob verlas zunächſt die Namen der Toten und dann ſprach Gauleiter Jordan. Anſchließend ergriff Stabschef Lutze im Namen des Führers das Wort. Sie aßen zu Abend. Währenddeſſen erzählte Kruſtus von ſeinen Plänen. „Für mich iſt der Ruf eine große Ehre,“ ſagte er.„Das Tätigkeitsfeld iſt dort beträchtlich größer, und ich werde mehr leiſten können als hier.“ „Davon bin ich feſt überzeugt,“ erwiderte Thea. „Ich freue mich aufrichtig und wünſche den beſten Er⸗ folg.“ Kruſius zahlte und dann gingen ſie zuſammen fort. Aber ſie gingen nicht nach dem Wagen. Zeit und es war herrlich ſchön, im Mondſchein am Waſſer entlang zu gehen. Sie ſprachen von Herbert und den guten Fortſchritten, die er inzwiſchen drüben in Braſilien gemacht hatte. Er ſchrieb ihnen beiden regelmäßig und es war immer eine Freude, ſeine Briefe zu leſen. Die Wandlung in ſeinem Charakter ſchien endgültig zu ſein. Kruſius kam dann auf etwas anderes zu ſprechen, das ihm ſeit langem am Herzen lag. Auf ſeine Unterredung mit Heinz Röttgers. „Und Sie— Sie wußten alles, Thea?“ „Er hat doch nicht—?“ Sie ſah ihn erſchrocken an. „Er hat mir alles erzählt,“ erklärte Kruſtus.„And das war gut ſo. Es—— es erträgt ſich leichter jetzt“ „And Sie machen mir keine Vorwürfe, daß ich geſchwie⸗ gen habe?“ 5 5 „Sie haben den einzig möglichen Weg eingeſchlagen. Ich bin Ihnen dankbar dafür.“ Es war noch viel Lolcale Nuudchiau Nur ein Pfund. Was iſt ein Pfund Lebensmittel? In einem Lager eine verſchwindend kleine Menge, in einem Haushalt aber ſchon eine Menge, die ins Gewicht fällt. Was läßt ſich aus einem Pfund Mehl, einem Pfund Reis oder Grieß alles herſtellen? Aber noch ſind leider nicht alle Volksgenoſſen in der glück⸗ lichen Lage, ſich mit dieſen Lebensmitteln für ſich und ihre Familie zu een Deshalb opfert die deutſche Hausfrau auch in dieſem Winter wieder gerne von ihren Lebensmit⸗ teln, um auch dem armen Volksgenoſſen eine ausreichende und ſtärkende Ernährung gerade in den kalten Wintermo⸗ naten zu ermöglichen Die deutſche Hausfrau opfert nicht aus Gewohnheit, ſon⸗ dern von ganzem Herzen und ſie wird es ſich auch diesmal beſonders angelegen ſein laſſen, ihre Pfundtüten mit mög⸗ lichſt wertvollem Inhalt zu füllen. Gerade die deutſche Frau und Mutter hat volles Verſtändnis für die Lage der un⸗ terſtützungsbedürftigen Volksgenoſſen und nimmt gerne jede Gelegenheit wahr, ihrem Dank an den Führer Aus⸗ druck durch die Tat zu geben, vor allem auch bei der Pfund⸗ ſpende! Hausfrauen denkt rechtzeitig an Eure Pflicht! * Fußgänger totgefahren. Abends wurde auf der Käfertalerſtraße ein 56jähriger Mann beim Ueberqueren der Fahrbahn durch einen Perſonenkraftwagen angefahren und auf die Fahrbahn geſchleudert. Der Mann erlitt Kopfver⸗ letzungen, an denen er in der Nacht im Städtiſchen Kran⸗ kenhaus verſtorben iſt. Ueber die Schuldfrage ſind polizeiliche Erhebungen noch im Gange.— Bei drei weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden eine Perſon verletzt und zwei Kraftfahrzeuge beſchädigt. * Vom Nationaltheater. Als erſte Operette der Spiel⸗ zeit bringt das Nationaltheater Rudolf Kattnigs„Der Prinz von Thule“. Die Operette wird am Freitag, 11. Novem⸗ ber, zum erſtenmal in Mannheim gegeben. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Klauß, die Spielleitung Hans Becker. Die Bühnenbilder entwirft Ernſt Bekker. 8 — Spaten für die Sommer⸗ und Winterfahrt. Um auch den letzten Jungen und Mädels eine Sommer⸗ oder Winterfahrt zu ermöglichen, iſt die Hitler⸗Jugend auf einen neuen Gedanken gekommen. Sie wird vom 1. bis 13. November eine große Werbeaktion für das Sparen durch⸗ führen. Dabei legt ſie Wert auf eine enge Zuſammenarhbeit mit den örtlichen Sparkaſſen, deren Fachleute auf den Heim⸗ abenden die Jugend über ein vorteilhaftes Sparen aufklären werden. Jedem Jungen und jedem Mädel wird dabei eine Sparkarte überreicht, die mit kleinen Werbeſprüchen für das Sparen ausgefüllt ift. In die 60 Felder dieſer Karte kön⸗ nen Zehnpfennigmarken eingeklebt werden. Die vollgeklebten Karten erhält dann der Einheitsführer, der ſie auf der Sparkarte einlöſt. Ein Sonderkonto, das jede größere Ein⸗ heit 5 Vereinfachung der Zahlungen führt, wird auch noch eine Verzinſung der Guthaben ermöglichen. — Das Sammeln von Eicheln und Kaſtanjen. Ueberall kann man ſeit Wochen in den Wäldern und großen Parks die Kinder beim Sammeln der Eicheln ſehen. Die Forſtver⸗ waltungen, die Schweinemäſtereien und die Zoos, wie z. B. in Berlin, ſind die Hauptabnehmer dieſes wertvollen Nah⸗ rungsmittels für Wild und Nutztiere. Für einen Zentner Eicheln werden bis zu 8 Mark, für Kaſtanien 3,50 Mark bezahlt. Es iſt daher kein Wunder, daß der größte Teil auch dieſer deutſchen Ernte in die Scheuern gebracht wird. Wer jedoch durch die großen deutſchen Wälder wandert, macht die Feſtſtellung, daß in ihnen große Mengen von Rei⸗ ſig und Holzabfällen immer noch ungenutzt liegen. Es wäre angeſichts des großen deutſchen Holzbedarfs, der immer noch zum guten Teil durch Einfuhr gedeckt werden muß, righi. daß umfaſſende Maßnahmen die Nutzmachung des wertvol⸗ len Reiſig ſicherſtellen würden. — Freiwilligenmeldungen bei Standarke„Feldherrn halle“ geſperrt. Die NS gibt bekannt: Auf Grund der Meldung, daß SA⸗Männer und Httlerjungen in freiwil⸗ liger dreijähriger Dienſtzeit bei der Standarte„Feldherrn⸗ halle“ ihrem Wehrrecht nachkommen können, ſind bei der Standarte ſo zahlreiche Bewerbungen eingelaufen, daß alle noch verfügbaren Stellen an einem einzigen Tage beſetzt wurden. Die Standarte bittet daher, von weiteren Bewer⸗ bungen abzuſehen, bis von ihr aus zur nächſten freiwil⸗ ligen Meldung aufgerufen wird. — Für den Frauenhilfsdienſt geeignek? Zwiſchen dem Deutſchen Frauenwerk und dem Hauptamt für Volksge⸗ ſundheit der NSDAP iſt eine Vereinbarung getroffen wor⸗ den, wonach die Unterſuchungen der Bewerberinnen für den Frauenhilfsdienſt künftig ausſchließlich durch die zuge⸗ laſſenen Aerzte des Hauptamtes für Volksgeſundheit nach dem Geſundheitsſtammbuch vorgenommen werden. Es han⸗ delt ſich um rund 55 000 Unterſuchungen im Jahr für das geſamte Reichsgebiet. 5 Er wechſelte raſch das Geſprächsthema und fragte, ob ſie nicht Luſt hätte, an die neue Klinik mitzukom⸗ men. 5 „Als— als Aſſiſtentin, meinen Sie?“ „Sagen Sie erſt: wollen Sie kommen?“ Sie nickte.. „Ja,“ ſagte ſie.„Ich komme mit, wenn Sie es wollen. Er wartete nicht ab, bis ſie weiterſprach. Er nahm ihre Hand und erzählte ihr, daß ſie ihn nicht als Aſſi⸗ ſtentin begleiten ſolle, nein, als etwas anderes. Als ſeine Frau! Einen Augenblick war es, als ob ſte ihm die Hand ent⸗ ziehen wollte. Als ob ſie vermutete, daß erſt Herbert ihm alles geſagt habe. Aber er wandte ſanft ihren Kopf und ſah ihr in die Augen. „Es hat eine Zeit gegeben, in der ich glaubte, zu lie⸗ ben,“ ſagte er leiſe.„Vielleicht... vielleicht war es.. nun, erſt jetzt weiß ich, was wahre Liebe iſt. Thea, ich habe dich ſehr lieb, und ich brauche dich. Bleib bei mir.“ s Mehr als ſeine Worte ſprachen ſeine Augen zu ihr. Ihr Herz füllte ſich mit heißer Freude, und ſie ſagte, daß ie gern, gern mitkommen würde. f„„ Er nahm ſie in ſeine Arme und küßte ſie auf ihren Mund. 8. — En d e. In jedem Haushalt müſſen die Bolksgas masken jederzeit bereit liegen!. 8 Oſtmark⸗Volkstracht für jeden Zwanzig ſeidene Anſteckabzeichen für die zweite Reichs⸗ ſtraßenſammlung. NS. Jeder anſtändige Deutſche darf das Verdienſt mit in Anſpruch nehmen daß auch durch ſeine Haltung und durch ſein unbedingtes Vertrauen zum Führer die ſtolzen Taten dieſes Jahres ermöglicht wurden. Sie legt uns aber auch die Verpflichtung auf, dieſes durch die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes teure eingebrachte Volks⸗ gut zu pflegen, das Schwache und Hilfloſe wieder aufzu⸗ richten und dieſen neuen 10 Millionen von Brüdern und Schweſtern den Nationalſozialismus der Tat nicht nur zu predigen, ſondern ihn auch erleben zu laſſen. Wenn heute in den ſudetendeutſchen Induſtrieſtädten die Feldküchen der No dampfen, und wenn die treuen Menſchen in dieſen Orten oft zum erſten Male ſeit Jahren regelmäßig ein war⸗ mes Mittageſſen bekommen, dann iſt das für uns nicht die Bereinigung der ſozialen Fragen, ſondern höchſtens„Erſte Hilfe“. Der. che hat der NSW den Arbeitsplan in we⸗ nigen Worten ſcharf umriſſen: Es ſoll in einigen Jahren in dieſem Lande kein rachitiſches Kind mehr geben! Die Not ſoll ein Ende haben! Das iſt ein Programm, das eine Fülle von Aufgaben in ſich ſchließt. Ein Programm, das die NSV verpflichtet, den ſudetendeutſchen Menſchen alle Hilfe angedeihen zu laſſen, den Müttern und Kindern die Wege zur Kraft und zur Geſundheit zu bereiten, den Vätern und Söhnen in ihrem Lebenskampf beizuſtehen. Das bedeutet aber auch einen erhöhten Einſatz von Mitteln. Der Führer hat bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938-39 im Berliner Sportpalaſt die Forderung nach dem größeren Opfer, das der geſchichtlichen Größe der Zeit entſpricht, ge⸗ ſtellt. Das deutſche Volk hat dieſe Forderung als ſeine eigene höchſte Ehrenpflicht aufgenommen. So mag es als beſonders glücklich angeſehen werden, daß die Abzeichen zur zweiten Reichsſtraßen⸗ ſammlung, die am 5. und 6. November von den Angehörigen der SA,/ des NSͤKc und des NSF durch⸗ geführt wird, allein auf die Gaue der Oſtmark ab⸗ geſtimmt ſind. Die deutſche Webinduſtrie hat damit wahre Wunderwerke der Webekunſt geſchaffen. 20 verſchie⸗ dene Trachten, die heute noch in den verſchiedenen Tälern und Landſchaften der Oſtmark getragen werden, werhen für das WH W. Die in den Farben fein abgeſtimmten, reiz⸗ vollen Seidenwebereien werden von einem geſchmackvollen Rahmen aus Leichtmetall eingefaßt. Die künſtleriſch aus⸗ geführten Anſteckabzeichen wurden in einer Geſamtmenge von 23% Millionen Stück in Schleſien, im Wupper⸗ tal und in Wien hergeſtellt. Zum erſten Male war ſo auch die hochentwickelte Wiener Webinduſtrie an der Ausführung eines ſolchen Auftrages beteiligt, wodurch viele Arbeiterinnen Arbeit und Brot fanden. Der Heimatgau des Führers, Oberdonau, iſt mit vier Trachtenbildern vertreten(Innviertel, Mühlviertel, Auſſee), der Gau Niederdonau mit den Trägern der maleriſchen Trachten der Wachau, des Waldviertels und der Lutzmannsburger Gegend, der Gau Tirol mit verſchiede⸗ nen Darſtellungen aus dem Montafoner Tal, Oetztal, Wipp⸗ tal und Zillertal, Kärnten mit den kleidſamen Trachten der Lienzer Gegend, des Gailtales und Glantales und der Gau Salzburg mit ſeinen ſchmucken Vertreterinnen des prächtigen Landes und beſonders des Pinzgaues. Der Gau Steiermark hat in der jungen Bäuerin aus der Ried⸗ lingsdorfer Gegend(früher Burgenland) eine hübſche Re⸗ präſentantin gefunden. Die auf den Abzeichen dargeſtellten Trachten halten ſich ſtreng an die Originale, ſo daß jeder reine Freude darüber empfindet, wenn alte Kultur und Brauchtum ihm lieb ſind. Obwohl die Ausmaße der metallgefaßten Seidenwebereien nur 3.5:2:5 Zentimeter betragen, ſind alle Einzelhei⸗ ten der Trachten liebevoll herausgearbeitet. gleich⸗ gültig, ob es ſich um einen buntbedruckten Rock, um flat⸗ ternde Hutbänder oder hübſch verſchnürte Mieder handelt. Selbſt die Landſchaften, in denen die Träger der Trachten leben, kommen in zarter Stiliſierung zum Ausdruck. So wird uns bei dieſer kommenden Reichsſtraßenſamm⸗ lung das Opfern wahrhaft zur Freude gemacht, denn es mahnt uns in einer Form, der wir uns als Volksgenoſ⸗ ſen des Großdeutſchen Reiches nicht entziehen dürfen. Die Oſtmark ſoll wiſſen, daß wir ihre ſchönen alten Trachten lieben und daß wir alle zuſammenſtehen werden, wenn es gilt, die Schäden der Vergangenheit bei den wiedergewon⸗ nenen Brüdern und Schweſtern zu heilen. Die SA und/ das NSKͤ und NSF werden am 5. und 6. November ihre Vorräte an Anſteckabzeichen ſchnell an den Mann bezw. an die Frau gebracht haben, denn es wird kaum einen Volksgenoſſen geben, der nicht minde⸗ ſtens eine von den hübſchen Seidenwebereien beſitzen will. Es werden ſogar viele die ganze Sammlung der 20 Seiden⸗ bilder haben wollen. Das WHW wird ſich darüber freuen, denn über allem ſteht die Liebe zu unſerem herrlichen Reich und zu allen Volksgenoſſen, die ſeiner Hilfe 8 H. G. Steine, die den Schleuderer treffen. Wir waren alle einmal jung. Durchgewetzte Hoſenböden, zerriſſene Röcke, eingeworfene Fenſterſcheiben und anderes kündeten davon, daß wir uns richtig austobten. Ausgelöſchte Straßenlaternen, Steine, die wir in Briefkaſtenſchlitze ſteckten, Aepfel, die wir aus Nachbars Garten mauſten— alles dies gehörte zur rechten Jungenart. Rauhbeine waren wir, und wenn wir oft genug Hiebe aufgezählt bekamen, ſo machte uns das gar nichts aus. Wir haben uns ausgetobt, und das war gut und richtig ſo. Denn wir ſind ordentliche Kerle ge⸗ worden, und darauf kam es und kommt es an. Auch heute iſt es nicht anders. Alle jene Streiche, die wir verübten, leben in der Jugend weiter. Auch deren Hoſenböden wetzen ſich zum Schrecken der Eltern viel zu ſchnell ab. Auch ſie wirft hier und da Fenſterſcheiben ein und tobt ſich, wie es nun einmal Jungenart iſt, nach Herzensluſt aus, wenn auch vielfach auf anderer Grundlage, als wir es taten. And auch das iſt gut und ſchön ſo. Denn aus den heute ſtets zu jugend⸗ lichen Streichen Aufgelegten werden die Männer von mor⸗ gen. Und ſie ſollen den Wind um die Naſe geweht bekommen, ſelbſt wenn es dabei einmal Hiebe ſetzt und manche Mark Schadenerſatz aus Vaters Geldbeutel in anderer Leute Taſche wandern muß. So ſchmerzlich es hier und dort für die Be⸗ troffenen ſein mag, dagegen iſt nichts zu ſagen. Ein anderes Geſicht jedoch bekommen ſolche Jungenſtreiche, wenn durch ſie Menſchen in Gefahr geraten. Und hier iſt es gleich, ob dies aus Leichtſinn, Unwiſſenheit oder aus Ueber⸗ mut geſchieht. Hier muß rechtzeitig deutſch geſprochen werden ſo etwa, wenn Jungen fahrende Eiſenhahnzüge mit Stein⸗ würfen bedenken, wie es leider oft der Fall iſt. Das ſind keine Streiche mehr, das hat mit Austoben nichts mehr zu tun, das ſind Straftaten, die das Strafgeſetzguch mit Strafe bedrohl. Auf den D-Zug, die Vorort⸗ oder El.⸗Bahn ſind Steine ſchnell geworfen. Und wenn es gar ein Güterzug iſt, wie kann das ſchon gefährlich werden? Nachher aber, wenn der Polizei⸗ beamte in Erſcheinung tritt und es ſich herausſtellt, daß dem Mann im Bremskaſten des Gülerzuges ein Auge ausgeworſen wurde oder wenn ein Reiſender des El.⸗Zuges durch Glas⸗ ſplitter verletzt wurde, dann ſehen es auch die Eltern ein, daß dies keine Streiche mehr ſind.— Unter Zitlern und Zagen bekennen dann die jugendlichen Täter, an den Schienen enk⸗ langgegangen zu ſein, wo ſie„kleine Steine“ aufgenommen hätten, um aus Uebermut zu erproben, wer am beſten zielen könne. Und nicht nur die Jungen, ſondern auch deren Eltern müſſen mit auf die Polizeiwache. Dort erfahren ſie dann, daß ſie für das ausgeworfene Auge des Mannes aus dem Bremſerkaſten oder für die zerſchmetterte Scheibe und den verletzten Zug⸗Fahrgaſt haftbar ſind. Dort müſſen ſie ſich fragen laſſen, ob ſie genügend Autorität über den Jungen beſäßen, andernfalls erzieheriſche Maßnahmen in Erwägung gezogen werden müßten. Was nützt es, noch auf der Wache ergrimmt die Hand zu heben und ein drohendes„Na warte, du Lümmel, komm du erſt nach Hauſe...“ zu rufen. Gar nichts nützt es jetzt mehr, keine Hiebe auf den Hoſenboden, kein Stubenarreſt— nichts macht den Steinwurf auf den Eiſenbahnzug ungeſchehen, um deſſentwillen ein Mann ein Auge verloren hat, um deſſent⸗ willen es Scherereien mit Polizei, Schule und anderen amt⸗ lichen Stellen gibt, zu denen bei bitterſtem Ende ſich ſogar noch Jugendgericht und Fürſorge geſellen! In der Schule werden die Jungen vor derlei Untalen häufig genug gewarnt. Aber das mag nicht immer ſo wirkſam ſein, weil Jungen in dieſem Alter vielfach meinen, auf Rat⸗ ſchläge und Ermahnungen, die dorther kommen, verzichten zu können. Nein, im Elternhaus muß damit begonnen werden. Dort muß dem Jungen klargemacht werden, daß alle Streiche zu Straftaten werden, die Leben und Geſundheit der Mit⸗ menſchen in Gefahr bringen! Und Steinwürſe, gleichviel ob auf Menſch oder Tier oder fahrende Eiſenbahnzüge geworfen, ſind nun einmal Gefahrenquellen erſter Ordnung. Ob aus Uebermut oder Dummheit geworfen— ſolche Steinwürfe pflegen ſchließlich doch auf den Werfer zurückzuprallen und ihm Wunden zu ſchlagen, die ärger und länger zu ſchmerzen pflegen als jene ſichtbaren, für die man in der Apotheke oder Drogerie notfalls ein Pflaſter kaufen kann. Eltern: Eure Jungen ſollen ſich nach Herzensluſt austoben, damit aus ihnen rechte Kerle werden. Sorgt nur immer dafür, daß dies in Grenzen geſchieht, die nicht an Leben und Geſund⸗ heit anderer Menſchen heranreichen. Sorgt aber auch dafür, daß eure Jungen klar ſehen, wie gefährlich Steinwürſe ſind. Ihr erſpart euch und euren Kindern viel Kummer! Handelsteil Die Reichsbank Ende Oktober Die Kreditbeanſpruchung der Reichsbank hielt ſich Ende Oktober mit einer Zunahme der geſamten Kapitalanlage um 817.9 auf 8422,7 Mill. Mark in durchaus normalen Grenzen, beſonders wenn man die zuſätzlichen Bedürfniſſe der ſudetendeutſchen Wirtſchaft berückſichtigt. Ende Oktober des Vorjahres war die Kapitalanlage um 764,8 auf 6025,9 Mill. Mark geſtiegen. An Reichsbanknoten und Renten⸗ bankſcheinen zuſammen ſind 717,8 Mill. Mark in den Ver⸗ kehr abgefloſſen. Der Geſamtumlauf an Zahlungsmitteln ſtellt ſich auf 9856 Mill. Mark gegenüber 9069 Mill. Mark in der Vorwoche. 10 154 Mill. Mark im Vormonat und 7287 Mill. Mark zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Deckungsbeſtände der Reichsbank haben um 0,3 auf 76,4 Mill. Mark abgenommen. Marktberichte Ohne Gewähr. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 2. Nov. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. Weg 20,20, Wͤ' 11 20,40, W'ö 12 20,50, W' 13 20,60, W' 16 20,90, W' 17 21,10, W'ö 19 21,30, W'l 20 21,50; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,70, R 12 18,80, R 14 19, R 15 19,10, R 16 19,30, R 17 19,40, R 18 19,50, R 19 19,70; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W' 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,35, Kreis Worms 20 29,70; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 283,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleje Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 18 11, W 18 14,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6; Kleeheu 7 bis 7,505 Weizenſtroh 2,80; Roggenſtroh 2,90 bis 3; Hafer⸗ und Ger⸗ ſtenſtroh 2,40 bis 2,50 Mark. Schweizerkäse, 450% F.. T. 125 gr 32 0 Edamerkäse, 40 0% F. i. T. 5 4206 300% Mäünsterkäse, 45 0% F. 1. T. 15 125 gr 25 4 Spielerverſammlung. 75 Limburger Schmelzkäse . R. 20 0% F. i. T. 125 fr 15 3 Verſammlungs Kalender. Fußballvereinigung. Heute abend Training für alle Aktiven zu den bekannten Zeiten in der Reikhalle. Anſchließend Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: S J., Gef. 47/171. Sonntag, 6. Nov. 38, punkt 8.30 Uhr am HJ. ⸗Heim zum HJ. Schießwettkampf mit Rad antreten. Heute friſch: Fobfſſche Bücklinge Kiel. protten Seelachs Hekingsſalat Fleiſchſalat Möblierte Zimmer zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. — 1936er u. 1937er Hühner Allgauer Streichkäse 55 20% F. T. Stück 103 Romadourkäse 20 0% F.. T. Stuck 24 4 lite vollf. Schmelzkäse 0 35% F.. T. Schachtel 200% Velveta-Käse, 45% F. i. T. Schachtel 55 0 Neue Fettheringe 5 10 Stück 58 0 Neue Vollheringe 5 10 Stück 785 Bratheringe o. K. u. ausge- nommen, Lit.-D. 62 0 Bismarckheringe 5 Literdose 750 8 ½-Ltr.-Dose 400 BRollmops Läterdose 750 5 ½-Ltr.-Dose 400 keringe in Gelee 5 Läterdose 82 0 Pikandetten Dose 25% Heringshappen in Toma- tensoße Dose 35 0 Fettheringe in Tomaten: soße 8 Dosen 1. Ochsenmaulsalat 5 Dose 40, 55 u. 76 0 bellkaten-Frischgurken Stück 11, 15 Cornichons(kleine Essig- (el 8 5 gurken) 125 gr 2 Eingemachte Roterüben 5 250 gr 150% 30% Rabatt niit Ausnahme der mit bezeichneten 20 Webabzeickhen Hub November Leichs Stragensommſung Ses Ns, Nsf ES N N k N ſowie einige Ztt. Helſardinen Futter⸗ ardellen e Kaviar zu verkaufen. 5 j W. Raufelder, J. Würthwein Elektro⸗Geſchäft, Lebensmittel. Säckingerſtr. 1—ũñĩ4ç⸗cam ö 2 gebrauchte Ein guterhaltener gummi An Sempel Bbfffollel Mantel liefert in jeder mit Roſt (f. mittl. Fig. paſſ.) Be zu verkaufen. billig zu verkaufen Nheinfelderſtr. 7. des u erfragen in der Neckar- Bote“. Geſchäftsſt. d. Bl. Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Anmeldungen zur Lieferung von Läufer⸗ ſchweinen im Gewicht von ca. 15— 50 kg nehmen wir in unſerem Lager entgegen; da⸗ ſelbſt wird auch Auskunft erteilt über die Preiſe in den einzelnen Gewichtsklaſſen. Drucltarbeiten Artikel Reklame, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neck ar- Bote Druckerei. Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Freitag, den 4. November 1938, Lebensmittel ausgabe. Gruppe A vorm. von 8—9 Uhr Gruppe B vorm. von 9—10 Uhr Gruppe C vorm. von 10—11 Uhr Gruppe D nachm. von 2—3 Uhr Gruppe E nachm. von 3—4 Uhr Gruppe F nachm. von 4—5 Uhr Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Die Ausgabe erfolgt im Lager Lichtenauerſtraße 14. Der Ortsamtsleiter. er SS ENU U. D CCCCCCCCCCCCC slight eig nenn miu dec ee enz be ee aun pn eue nenne ee en dae n Snob usebor moloalnvun jutgaf r dm Ain dae ee ee ehedem ee ee dagen meg ei ue ee ru be ue Jgebaea o gun e Leubb: uegel ne ufeng jputuse l lung aeg 46 ushunguflckuucd uobrqanangreut ug eqn aun oqnealse! cup dure ue eee ee ug zuuuozaeqn e pu ubidef 4 uu eier ei Ig zeig ue go „ol aun uobej ne eu sog zk&qn uecpuglregz obunucpog Seleid: Slungz ueqpeiueg jwunssgel ound uebunube beg ved dee i e eee danch ae eee aeutgeuebuv zun qun deuten oe unn inen cue gun eneleb end uuvg uhr cpi dun muvalch doc ug un umnzeg gun: eil sjo uung spiglqungch each unde uud joule uo „ jpuieag unu vnd pg 1) uszupgech zeufel sea uesg i ige eh eee ee ben ehe ebe z0%,jzh Sd Suscbao pzc usbunuchog sause que sog no oi de e dene eee bee e e een goa ie jenes Jpugze use aun ape cneal og vac zd szun gun Sicpeg gun jagg gene; , une qunn ztugazlsno zinc usquebeate ueulphegunc a usule did daa ed sno unveß uaufe zins svach sul ein ee r en een n ene w. dan peu 45 gun ade neus ehe eue neun Ujecpuzeſeig usdus pon; id agg gun uschaſpgz sog Sang nelkvch unge obung ane sio ue of 8e 1 eie bunu ue eee pg neuen used ur pee auen unn Jbl pazeneſe eg 6 so usgupc uebianz nut pg de 10 v0 lo a0 u ehr ehe eee eee eien e w e 18 v bg Ing; dig ui lee inu Abulaqrea sbnenlog 520 ane ud ac ed ee ede den e e gun va n Jan zie Sog:p a0 ue ee nu sog bon Go 1 i aepp!: zguegpnane jpunech ed uv znſugeg zenda gun daga neige ueneguv uieue uf uvm qa sii geanusec usb zune schen od aun ue Seed dec f de gg ee; e ee eee bee ene eee g i dec use uzeleig equsbvacpog usbung eue ee ea noc ue ehe ounvag ueſeig uns ujegnobum ug eig Kean emnvaneaſſo aulas ⸗unm oppang Hunzapfhaegz zap lie uepog ac dun aezap anu Joi dune ei usbpjcp fe zona ug! goed so 890 kun zog zeutun oog ueſleag usezuvgach dig:uehog uobn aa so o chou uu ufeſtz“ selerd i anz bout ze 1 „„ uke ee be wehe ene eben eee bed eee uubdg ueguniß nd Roifzzegz eule dap daupzhu! 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Tage weiter an. Mit Eberhardt ſteht Rudi in loſem Brief⸗ verkehr, aber einmal wöchentlich telefonieren ſie miteinan⸗ der. So weiß i a daß der Bruder es tatſächlich wie⸗ der einmal geſchafft hat. Der Seeblick“ wird am 22. eröffnet. Am ſiebenten hilft Rudi einem Kameraden, der beim Ausweichen ſeinen Laſtzug in den Graben ſteuerte, aus der Patſche... am vierzehnten knallen keine dreißig Meter vor ihm auf der Landſtraße zwei Privatwagen zuſammen, und er nimmt die drei zum Glück nur leicht Verletzten mit zur nächſten Stadt... am einundzwanzigſten trifft's ihn ſelbſt. Ein Motorradfahrer überholt ihn mit hohem Tempo, gerät dabei aber auf den Sommerweg, kommt ins Schleu⸗ dern, ſtürzt, rollt wie ein Bündel über die Straße und bleibt auf ihrer Mitte regungslos liegen. Rudi kann nicht mehr ausweichen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: den Mann überfahren oder...der wählt die letztere. Es gibt einen harten Zuſammenprall mit einem Baum. Hannes wird aus der Koje geſchleudert und verrenkt ſich den Arm. Rudi ſchlägt ſich ein Loch in den Kopf. Wäre Rudi Schirmer abergläubiſch geweſen, hätte er ſich wahrſcheinlich über den Umſtand, daß ſich alle drei Ereig⸗ niſſe an den Sonnabenden dreier aufeinander folgenden Wochen abgeſpielt haben, den Kopf zerbrochen. Aber Rudi iſt nicht abergläubiſch. Er iſt nur etwas überraſcht, daß er außer dem Loch im Kopf mit einem gequetſchten Ohr und einem gebrochenen kleinen Finger davongekommen iſt. Die Fracht muß abgeladen, der Laſtzug abgeſchleppt werden, das iſt nicht zu ändern. Der geſtürzte Motorrad⸗ fahrer lebt. Einſtweilen lebt er jedenfalls noch. Wenn er davonkommt, wird er wahrſcheinlich vorſichtiger fahren. Rudi und Hannes telefonieren mit ihrer Firma. Han⸗ nes iſt für zwei bis drei Tage als arbeitsunfähig erklärt worden, bei Rudi wird das wohl ein wenig länger dauern. „Los, Hannes,“ ſagt Rudi, als alles erledigt iſt,„wir fahren nach Berlin und helfen den Seeblick' einweihen!“ „Wird gemacht,“ grient Hannes Winter. * Dieſe drückend heißen Auguſtnächte. Erika ſitzt im Pyjama am Tiſch. Sie hat die kleine Lampe mit dem blaßgelben Schirm eingeſchaltet und ver⸗ ſucht zu leſen. Umſonſt, ihr Hirn faßt nicht, was die Augen erraffen. Die Schwüle betäubt jedes Denken. Die Fenſterflügel ſtehen weit offen, aber die hereinſtrö⸗ mende Luft iſt ohne jede Kühle. Allerlei Getier kommt laut⸗ los herein. Käfer mit rätſelhaften, faſt durchſichtigen Lei⸗ bern, Nachtſchmetterlinge, Motten. Müde hebt Erika die Hand, um ſie fortzuſcheuchen. Aber das iſt eine vergebene Mühe. Sie kommen wieder, umkreiſen den bunten Lam⸗ penſchirm ſo lange, bis ſie den Weg zur ſtrahlenden Birne gefunden haben, prallen gegen das trügeriſche Glas, tau⸗ meln nieder und gaukeln wie trunken wieder empor. Erika kann es nicht mehr mitanſehen. Sie klappt das Buch zu, knipſt die Lampe aus und tritt ans Fenſter. Jetzt ein Gewitter, denkt ſie. Aber daran iſt gar nicht zu denken. Die Nacht iſt ſternenklar, keine Wolke ſteht am Himmel, kein Lüftchen regt ſich. Die Kiefern ſtehen ſtumm und ſchweigend. Drüben auf der Terraſſe des vor zwei Tagen eröffneten. zwei „Seeblicks“ ſitzen ein paar Leute. Bunte Lampions hängen wie mattleuchtende Kugeln in der Luft. Das ſieht hübſch aus. Hübſch und friedlich. Erika muß unwillkürlich an ferne Tage zurückdenken, an denen ſie bei Kinderfeſten ſelbſt ſo eine Kugel an einem Stock trug. Es iſt ſtill ringsumher. Nur dann und wann tönt von der Teraſſe her ein undeut⸗ liches Wort, hin und wieder ein gedämpftes Lachen. Einen der Leute erkennt Erika an dem weithin leuch⸗ tenden Kopfperband. Das iſt Rudi Schirmer. Sie ſah ihn geſtern bei Tage drüben mit ſeinem Bruder und noch einem kleinen, ſtämmigen Manne über den Hof gehen. Wahrſcheinlich hat er einen kleinen Unfall gehabt. Nun ſitzt er dort mit einer Dame und einem Herrn an einem der Tiſche. Von dem Einarmigen iſt nichts zu ſehen. Ein Mäd⸗ chen mit einem weißen Schürzchen— es iſt wohl die Be⸗ dienerin— ſteht in der Tür, die von der Terraſſe zu den Innenräumen führt, und hält ſtreichelnd ein Tier auf den Armen, einen Hund oder ein Kätzchen, ſo genau kann man das nicht erkennen. Dieſe unerträgliche Schwüle! runter Die Luft ſcheint ſtill zu ſtehen. Erika trägt nur den dün⸗ nen Schlafanzug, aber die Seide klebt ihr am Körper. Der Gedanke, ins Bett zu gehen, hat geradezu etwas Selbſt⸗ mörderiſches an ſich. Jetzt ein Bad im See. Hergott, ein herrlicher Einfall! Es iſt eben elf vorüber. Erika rechnet ſchnell: fünf Minu⸗ ten hin zum See, fünf zurück, zehn im Waſſer, macht zwan⸗ zig Minuten. Aber dieſen zwanzig Minuten wird man nach der Erfriſchung eine durchſchlafene Nacht zu verdanken haben. Da gibt es nicht viel zu überlegen. Erika vertauſcht den Schlaf⸗ mit dem Badeanzug, nimmt den Frotteemantel vom Haken und huſcht durch das ſtille Haus zu Trude hinauf, die auch noch auf ſein wird. „Trude,“ flüſtert ſie ins Gübelſtübchen hinein,„komm mit zum See. ſchlafen kann man ja doch nicht...“ Soll man's für möglich halten? Trude ſchläft ſchon! Erika ſteht unſchlüſſig. Allein zum See? Nein. Nicht daß ſie Angſt hätte. Du liebe Zeit, Angſt! Vor wem denn auch Nein, Angſt iſt es alſo nicht. Aber allein in der Dunkel⸗ heit.. des geht ſich da beſſer zu zweien... Ach was, Trude wird aufgeweckt! Erika tappt ins Zimmer hinein. Deutlich kann ſie im Halbdunkel alle Umriſſe erkennen. Das große, klobige Bett, die Silhouette des alten Schranks.„Trude!“ Sie taſtet ans Kopfende des Bettes. Trude iſt gar nicht da. Einen Augenblick ſteht Erika verdonnert da. Dann lacht ſie über ſich ſelbſt. Im Garten wird ſie ſitzen oder hinten auf dem Hof! Ja, Trude ſcheint ſchlauer als ſie geweſen zu ſein. Wie konnte ſie nur bei dieſer Glut im Hauſe bleiben? Die Mauern ſtrahlen alle über Tag aufgeſogene Hitze ins Innere. Da muß man ja verrückt werden. Alſo runter in den Garten Aber Trude iſt weder auf dem Hof, noch im Garten. Aergerlich ſchaut Erika nach allen Seiten.„Trude!“ ruft ſie halblaut. Aber es bleibt ſtill. Drüben vom Seeblick' her dringt das Lachen einer Frauenſtimme. Fern bellt ein Hund. Noch einer. Aber ihr wütendes Kleffen verſtummt wieder und es iſt ſtill wie zuvor.„Trude! Trude!“ Nichts. Keine Antwort. Jetzt erſt fällt Erika ein, daß die Kuſine vielleicht ins Badezimmer gegangen iſt. Aber ſie hat keine Luſt, noch einmal hinauf zu gehen. Ach was, ſo dunkel iſt es ja auch gar nicht. Noch einen Augenblick ſteht ſie zaudernd da. Dann ſchlüpft ſie durch das hintere Gartentor und iſt ſchon auf dem Wieſenpfad. Als ſie die erſten Schritte ins Wäldchen ſetzt, packt ſie doch eine leiſe Unruhe. Das geiſterhaft bleiche Mondlicht wirft unheimliche Schatten auf den Weg, alles ſieht auf einmal ſo unwirklich und fremd aus, Büſche nehmen die Geſtalt kauernder, großer Tiere an, Baumſtümpfe hocken da wie Kröten, der blaſſe Mondſchein flimmert über die Baumäſte und bringt ſie zum Leuchten..das alles iſt irgendwie ſchön und doch beängſtigend Als ein aufgeſchreckter Vogel aufflattert, klopft ihr 11 wahrhaftig das Herz bis zum Halſe herauf. Umkehren Wirklich, ſie iſt ſchon faſt dabei. Aber dann fällt ihr das glutheiße Zimmer ein. Gewiß, man könnte unter die Brauſe gehen. Aber da ſie doch nun ſchon mal hier iſt Sie geht weiter. Eigentlich bin ich doch ein ſchrecklicher Angſthaſe, denkt ſie. Sie iſt ärgerlich auf ſich ſelbſt. Da riecht ſie auch ſchon das Waſſer. O, fein Dann ſteht ſie neben ihrer Weide am Ufer. Doch als ſie eben den Mantel abwerfen will, ſieht ſie es hinter einem Buſch, der einige Schritte weit entfernt iſt, aufglimmen gleichzeitig ſpürt ſie den Duft einer brennenden Zigarette. Sb groß, ſo heftig iſt der Schreck, daß ſie laut aufſchreit. Es iſt töricht, zu ſchreien. Aber ſie iſt ſich ihres wilden Schreiens gar nicht bewußt. Sie zittert an allen Gliedern. Und dann macht ſie kehrt und jagt zurück.. ſtolpert ſchlägt lang hin... die loſe herabhängende Schnur des Bademantels verwickelt ſich in einem Buſch, bleibt hängen und reißt ſie zurück, als ſie ſich wieder aufgerafft hat und weiterlaufen will. Sie glaubt in ihrer Kopfloſigkeit, daß je⸗ mand ſie feſthalte. und zum zweiten Mal löſt ſich ein Schreckensſchrei, noch wilder, noch durchdringender, von ihren Lippen. dann freilich ſieht ſie, daß es nur die Schnur iſt, die ſie gefangen hält.. ſie löſt ſie mit zittern⸗ den Händen. rennt.. rennt. (Fortſetzung folgt. Der Stadtſchreiber von Waibſtadt Von A. Kimmelmann. 10. Fortſetzung, 19. i Wochenlang ſah man den Stadtſchreiber nicht mehr. Er hatte mit ſich ſelbſt zu tun. Doch eines Tages erſchien er auf Waibſtadter Boden. Er konnte ja ungehindert bis zur Mitte der Schwarzbachbrücke. Da wartete er an Sonn⸗ tagen oft ſtundenlang. Bekannte und Verwandte kamen, ſprachen mit ihm und brachten Lebensmittel. Doch immer ſcheuer wurden die Leute mit ihm; der Stadtſchultheiß hatle den Verkehr verboten. Dennoch kam er. Wartete, wartete, ob ſie nicht zur Kapelle käme, Maria Eliſabeth. Sie kam micht. Einmal glaubte er, ſie geſehen zu haben; eine dunkel gekleidete Geſtalt, die das blaſſe Antlitz nach ihm wandte. Aber ſofort war das liebe Bild ſeinen Augen entſchwunden. Alles weitere Warten war vergebens. Dann begann der innere Wurm in ſeiner Seele zu nagen. Er wollte Rache nehmen an ſeinen Verrätern. Drum erſchien er nur noch mit dem Gewehr. Der Stadtſchultheiß ließ darauf das untere Tor mit einer Wache beſetzen, der er die Anweiſung erteilte, ihn niederzuſchießen, wenn er einen Kapellenbeſucher bedrohe. Der Stadtſchultheiß betrat nicht mehr die Flur jenſeits der Schwarzbach; ſeine Verwandten führten bei den Feldarbeiten ſtets die Gewehre mit. Doch hörten die Bedrohungen nicht auf. Da wandte ſich der Schultheiß an die Regierung. Dieſe ſandte das Urteil an die churpfälziſche Verwaltung in Heidelberg, die ihrerſeits dem Faut auf dem Dilsberg Anweifungen erkeilte. Der holte eines Tages den Stadtſchreiber aus Epſenbach und ſteckte ihn im Dilsberg einige Monate in Haft. Schließlich mußte er ihn wieder in Freiheit ſetzen; er verbot ihm jedoch das Betreten des Waibſtadter Bodens. Das hielt er auch einige Zeit. Eines Tages nahm er wieder ſein Gewehr und ſpa⸗ zierte querfeldein gegen Neidenſtein. Am Herrgottsberg arbeitete der Stadtſchultheiß in ſeinem Weinberg. Retzer erkannte ihn von weitem, eilte über die Gemarkungsgrenze auf ihn zu. Retzer wollte ihm den Weg verlegen oder ihn noch vor dem Veberſchreiten der Schwarz⸗ bachbrücke in Schußnähe erreichen. Er ſprang daher auf dem Centſträßchen, das der Schwarzbach entlang führt, in der Richtung auf die Stadt. Mannebach erkannte die Gefahr. Er ſtieg wieder zu den Höhen hinauf, um auf dem Umweg die Stadt zu erreichen. Ueber Weißenberg und Kühnberg floh er. Jetzt ſtieg er zum Kregrain hinab. Doch der Ausweg war ihm ſchon verlegt. Nun wandte er ſich über den Schel⸗ menbaum und Pfarrberg. Einem Raubvogel gleich ſchoß Retzer zum Lößhohlweg, dem Hei igen⸗Gaſſel. Hier in eiſem Gebüſch wartele er, das Gewehr ſchußbereſt im Arm. Der Stadtſchultheiß mußte hier vorüberkommen, wenn er zur Stadt wolle. Einige Minuten wartete er. Vergebens. Langſam, nach allen Seiten ſpähend, ging er zur Anhöhe hinauf. Weit draußen lief Mannebach über die Helmſtadter Flur. Nur noch wenige Schritte und er hatte die Straße erreicht. Schon jagte der Stadtſchreiber heran. Der Stadt⸗ ſchultheiß bemerkle ihn. Er ſuchte die Schwarzbach zu über⸗ ſchreiten, um den rettenden Mühlbergwald zu erreichen. Weit draußen an der Steinrutſche iſt ein bequemer Uebergang, dachte er. Das erwies ſich als zu weit. Er ſpähte im Lauf nach einer ſchmalen oder ſeichten Stelle. Er fand ſie. Schwang ſich über die Umzäunung an der Straße, die wegen dem Viehtrieb angebracht war, überſchritt die Schwarzbach und wandte ſich über die Au gegen den Wald. Schwer war die Flucht. Den Körper vornübergebeugt, den Kopf tief hängend, die müden Beine nachziehend, als ob ſie mit Bleiklötzen beſchwert wären, ſo kam er keuchend daher.„Noch vor dem Wald wird Dich mein Blei erreichen!“— ſchrie Retzer. In freiem Sprung ſetzte er über die Hürde, ſprang die Böſchung hinab mitten in einen tiefen Gumpen der Schwarz⸗ bach. Das Waſſer ſpritzte hoch auf. Er faßte die Weiden am jenſeitigen Bachrand, um herauszuklettern. Das lehmige Erdreich des Ufers brach und verſank. Einmal, zweimal. Dann gelang es ihm, herauszukommen. Die naſſen Kleider, die waſſergefüllten, quitſchenden Schuhe hemmten die Schnellig⸗ keit. Alle Kräfte riß er zuſammen. Er kam bei der wilden Jagd über die Au näher an den Stadtſchultheißen heran. Immer kleiner wurde der Abſtand. Jetzt konne er in An⸗ ſchlag gehen. Aber es war zu ſpät. Schon war Mannebach im Bett der Krebsbach verſchwunden und kletterte im dichten Buſchwerk des Waldes am Hang des Mühlbergs empor. Auf Händen und Füßen kroch er. Nur einen Augenblick zauderte Retzer. Dann ſetzte er ihm nach. Er fand die Spuren. Ging dem aufgewühlten Laub nach, kam bis an den nächſten Hauptweg. Da verlor er die Fährte ſeines Wildes. Er kehrte um, ſuchte und verfolgte erneut die Spur. Vergebens. Nur in dem wilden Diclicht jenſeits des Weges konnte ſich der Stadtſchultheiß aufhalten. Retzer patrouillierte die Wege auf und ab, ſpähte die Schneiſen entlang, ſuchte bald da, bald dort im Gebüſch bis zur Dämmerung. Er fand den Stadtſchultheißen nicht mehr. s Retzer ging hierauf enttäuſcht querfeldein gegen Epfen⸗ bach. Lange Zeit ſah man ihn nicht wieder. e 20. Maria Eliſabeth wurde zu Grabe getragen. Am Pfingſt⸗ montag bettete man ſie in die Erde. Mit Wollen war der Himmel tief verhängt. Die ganze Bevölkerung nahm Anteil an dem ſchweren Schickſalsſchſag, der den biederen Abraham Ernfelder getroſſen hatte. Schon ſeit dem Frühjahr, ſeitdem Maria Eliſabeth an der von der Mutter ererbten Krankheit darniederlag, war das Weſen des fleißigen Mannes tief verändert. Nun war er zuſammengebrochen. Nach dem nachmittäglichen Gottesdienſt fand das Be⸗ gräbnis ſtatt. In drei abgeriſſenen Sätzen erklang die große Glocke, dann fielen die andern ein. Vom Trauerhauſe, das nicht weit von der Kirche ſtand, dem Wittumhof, ſetzte ſich der Zug in Bewegung. Ein lediger Burſche trug das ſchwarze Kreuz, von einem Kranz umwunden. Sechs Jugend⸗ kameraden trugen den eichernen Sarg, von ſechs Jugend⸗ freundinnen der verſtorbenen Jungfrau mit brennenden Kerzen begleitet. Schwer gebeugt folgle der Vater. Was noch nie in ſeinem Leben geſchehen war, trat heute ein. Tiefer Schmerz hatte den ſtarlen Mann gezwungen. Er weinte. Der ſchwere Schlag hatte ſeine Willenskraft gebrochen. Nach den Trauerzeremonien ſenkte man den Sarg in die Erde. Die kirchliche Handlung war beendet. Hans Philipp Retzer hatte ſeit vielen Monaten Waib⸗ ſtadter Boden nicht mehr betreten. Am Pfingſtmontag jedoch war ſeine Seele von einer Ahnung tief bewegt. Gewiß! Heute würde er ſie ſehen. Er lief am Nachmittag zunächſt ziellos durch die Wälder, pflückte auf heißem, trockenen Boden Maiblumen, Salomonſiegel und blaue Alelei zu einem Strauße und ſchlenderte der Epfenbacher Straße zu. Er hörte das Trauergeläute und blieb ſtehen. Ein Waibſtadter Bürger wollte ſcheu an uhm vorübergehen. Den ſprach er an:„Wen begräbt man in Waibſtadt?“ „Des Wittumhofbauern Tochter“,— gab dieſer zur Antwort. f „Du lügſt“, ſchrie er ihn an. Doch der entfernte ſich, ohne umzuſehen. Da ward ihm das Schreckliche zur Gewiß⸗ heit. Es läuteten die Glocken zum zweilenmale. Seine Seele zitterte; die Glieder beblen; alles Denken war ſeinem Be⸗ wußtſein entſchwunden. Er wußte nicht, was er kun ſollte, nicht, was er tat. In atemloſem Lauſe rannte er nach der Stadt, überſchritt die Brücken, ſprang durchs untere Tor hinein in die Stadt, aus der er verwieſen war. Man wollte ihn anhalten. Er ſtieß die Wächter zur Seite und kraf auf dem Friedhof ein, als die Teilnehmer am Begräbnis die en verließen. Man machte ihm willig Platz. So traf er am geöffneten Grabe ein, wo Abraham Ernfelder noch ſtand. Seine Blumen warf er hinein. Dann brach er zuſammen. Bewußtlos lag er an der offenen Gruft. Die Rechte in der aufgeworfenen Erde verkrampft. Erſt jetzt bemerkte ihn Ernfelder. Er beugte ſich über ihn. Auch einige Frauen be⸗ mühten ſich. Man wollte ihn aufrichten. Doch ſchlaff fielen die Arme herab. Die Nacht tiefer Beſinnungsloſigleit hielt ihn umfangen. Vor dem Wittumhofbauern lag der Mann. den er haßte. Es rang in ihm. Was niemand gedacht,