eren 2 A een ere 5 Seis Monatſich k. 1.0, durch der Pest Mk. 1.80, in der SGeſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigeupreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., * Texrtteil 90 mm breit 18 Pfg. Kachläſßſe gemäß Preis liſte br. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ernſprecher Rr. 47216. Voftſcheck⸗ Route: Kurtseuhe 78422. Tages- und flnzeigenblatt für ee ber eee Berndt r den Stadtteil Mhm.Seckenhe im. Bote Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 38. Jahrgang Der großneullche Boame Volk— Bewegung— Staat— Beamte Eine Rede Dr. Fricks Bremen, 3. November. Reichsminiſter Dr. Frick ſprach am Donnerstag vor der Verwaltungsakademie in Bremen über die Stellung und Aufgaben des Beamten im Dritten Reich Er wies eingangs auf die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes hin und fuhr dann fort: Millionen und Abermillionen dankten in der ganzen Welt dem Führer für ſein Werk, das, wahrhaft übermenſchlich war. Und da tritt dieſer Mann am 5. Oktober in der alten Kampfſtätte der Bewegung vor ſein Volk und dankt ſeinem Volke! Er, dem aller Dank gebührt, gedenkt mit höchſter Anerkennung all der Opfer, die dieſes Volk in den langen Monaten vor und während der Entſcheidung mit Ernſt und Entſchloſſenheit getragen. Wenn der Führer ſo ſeinem deutſchen Volke dankt, dann darf auch jeder aus dieſem Volk für ſich dieſe Anerkennung freudig entgegennehmen. Das darf jeder Ar⸗ beiter, das darf jeder Soldat, das darf auch jeder Be⸗ amte tun. Auf höchſten Touren lief in dieſen Wochen die Heeresmaſchine, aber auch der Staatsapparat zeigte keine Ermüdung, kein Stocken, obwohl auch ihm Kräfte ent⸗ zogen worden waren und entzogen werden mußten. Auch der Beamte tat— wie das ganze Volk— ſeine Arbeit und ſeine Pflicht bis zum letzten Und er konnte ſie tun und tat ſie ganz ſelbſtverſtändlich, weil er Nationalſozia⸗ li ſt war— wie das deutſche Volk nationalſozialiſtiſch ge⸗ worden war. Auch für den Beamten waren in den fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Herrſchaft Schranken ge⸗ fallen, die alte, heute längſt überwundene Vorurteile, Mißgunſt und Eigenſucht aufgerichtet hatten. Heute iſt der Beamte ein Teil und Glied ſeines deut⸗ ſchen Volkes und ſein Ehrgeiz iſt, nicht etwa mehr zu ſchei⸗ nen oder mehr zu ſein als ſeine deutſchen Volksgenoſſen, ſondern mehr zu leiſten als andere. Heute können wir uns den Beamten nur im Rahmen dieſer Volksgemeinſchaft den⸗ ken, nur ihr gilt ſeine Arbeit, ſein Dienſt, der darum auch Dienſt am Volke iſt. Was uns aber heute ſelbſtver⸗ ſtändlich ſcheint, iſt es noch gar nicht ſo lange. Im Dritten Reich gehören Volk und Beamte wieder zu⸗ ſammen und Volk und Beamte wiſſen das auch. Es iſt kein Zufall, wenn der Vorſpruch zum Deutſchen Beamtengeſetz unter den beſonderen Merkmalen des Berufsbeamtentums an erſter Stelle ſeine Volksverbundenheit nennt. Aus dem Fürſtendiener von einſt und dem Staatsdiener von geſtern iſt er heute in der Tat ein Diener ſeines Volkes geworden. In dieſer Skellung des deutſchen Beamten in ſeinem Volk und zu ſeinem Volk liegt auch der Schlüſſel zu ſeiner Stellung zur Partei und zum Skaate. Die Bewegung iſt das kreibende Element des Staakes, der Beamte Organ und Repräſentant eben dieſes Staakes. Daraus ergibt ſich die unmittelbare Beziehung und enge Verbindung zwiſchen Volk, Bewegung, Staat und Beamten, wie ſie überall im Deutſchen 1 Wa zum Ausdruck kommt. Kein Be⸗ amter kann daher die Bewegung oder ihr Programm, ſei es auch nur zum Teil, ablehnen. Denn ſie krägt den Staat und damit den Beamten. Wie vom Reich, ſo hat der Beamte auch von der Partei Schaden abzuwenden und Vorgänge, die den Beſtand des Reiches oder der Partei gefährden könn⸗ ten, ſeinem Vorgeſetzten, und wenn die Vorausſetzungen des 8 42 DBG gegeben ſind, ſeiner oberſten Reichsbehörde oder dem Führer und Reichskanzler ſelbſt zu melden. Nie darf er vergeſſen, daß der Führer und Reichs⸗ kanzler, dem er als Beamter ſeinen Treueid geſchworen hat, zugleich der oberſte Führer der Partei iſt. Zu dieſer Haltung der Partei gegenüber iſt der Beamte ver⸗ pflichtet auch wenn er nicht Parteigenoſſe iſt. Vielmehr hat der Beamte, der Parteigenoſſe iſt, außer ſeinen allgemei⸗ nen und beſonderen Amtspflichten noch beſondere Pflichten gegenüber der Partei Im Reiche Adolf Hitlers iſt auch die Wirtſchaft nicht mehr die Herrin aller Dinge Heute führt und lenkt der Staat auch die Wirtſchaft. Die Aufgaben des Beamten ſind andere als die des Wirtſchaftsführers. Initiative und küh⸗ ner Wagemut— ich ſpreche nur das Wort„Riſiko“ aus — ſind der Wirtſchaft eigentümlich und müſſen ihr auch im nationalſozialiſtiſchen Staat eigen bleiben, wenn ſie ihre Aufgaben erfüllen ſoll Geſetzmäßigkeit und Ste⸗ tigkeſt ſind die Merkmale der Staatsverwaltung. Der Miniſter wies dann darauf bin, daß die Beſoldung der Beamten deshalb auch nach anderen Grundſätzen erfolgen müſſe als die der in der Wirtſchaft tätigen Volksgenoſſen. Er ging in dieſem Zuſammenhang auf die einzelnen Maßnahmen des Geſetzes über die 32 Aenderung des Reichsbeſoldungsgeſet⸗ 5 vom 27 9. 1938 ein, deſſen Aufgabe es geweſen ſei. Be⸗ timmungen des noch aus dem Jahre 1927 ſtammenden Be⸗ Pungsgeletzes, die mit den Grundſagen eines nattonar⸗ Oglaliſtiſchen Staates nicht vereinbar ſeien, zu beſeitigen. les habe uns auch ein gutes Stück weiter auf dem 1 einer allgemeinen Neuregelung des Reichsbeſoldungs⸗ be i ſebrachi. eine Aufgabe, die zunächſt hinter den Le⸗ ane Aueh an der braten zucuctehen mußte we diese terif 0—.— 5 unerhörtem Tempo und Ausmaß gebie· 10 Duc beſchäftigte ſich anſchließend mit der Zwei⸗ e 16 blangsverordnung zum Deutſchen Beamtenge⸗ om 13. 10. 1938 und fuhr dann fort: Freitag, den 4. November 1988 Nach dem Wiener Schiedsſpruch Angarn gewinnt 12 400 Quadratkilometer mit einer Million Einwohnern Budapeſt, 3. November. Durch den Wiener Schiedsſpruch vergrößerk ſich das Gebiet Ungarns um rund 12 400 qkm mit 1 064 000 Ein⸗ wohnern, ſodaß die Einwohnerzahl des Landes 10 Millio- nen, der Flächeninhalt 100 000 qkm überſchreiten werden. Den Wiener Schiedsspruch erfuhr die ungariſche Oeffent⸗ lichkeit durch Miniſterpräſident Imredy ſelbſt, der un⸗ mittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht ſich zum un⸗ gariſchen Rundfunk begab, um dem Lande den Schiedsſpruch perſönlich mitzuteilen. Der Miniſterpräſident zählte die durch den Spruch zu Ungarn kommenden wich⸗ tigen Orte auf und ſagte den beiden Großmächten Dank dafür, daß ſie in ſchwerer und heikler Arbeit die Entſcheidung auf ſich genommen, um in dem von der Neu⸗ ordnung der Tſchecho⸗Slowakei betroffenen Teil Europas die Vorausſetzungen für ein friedliches Zuſammenleben zu ſchaffen. Ihre ehrliche, verantwortungsvolle und jeden Un⸗ garn zum Dank verpflichtende Arbeit ſei die Anwendung des den Münchener Entſcheidungen zugrunde liegenden ethiſchen Prinzips. Mit ſtolzem Bewußtſein ſtellte der Miniſterpräſident feſt, daß der mit den Waffen der Argumente geführte zähe Kampf für Ungarns gerechte Sgche einen erfolgreichen Ab⸗ ſchluß gefunden habe. Ungarn ſei größer geworden Nach 20, Jahren Trauer ſei dies der erſte Freudentag Ungarns, ein gerechter Lohn für den unerſchütterlichen Glauben der ungariſchen Nation. Freudenkundgebungen in Angarn Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Wiener Schiedsſpruch veranſtaltete die Budapeſter Bevölkerung ein⸗ drucksvolle Kundgebungen. Zehntauſende verſammelten ſich am Freiheitsplatz vor Standbildern, die die abgetrennten Gebiete darſtellten. Dang zog die Menge mit Fackeln zum Landesfahnendenkmal und von dort ſchließlich zum Mini⸗ ſterpräſidium. Auf eine Begrüßung durch Vertreter der ungariſchen Hochſchutjugend antwortete Miniſterpräſident Imredy mit einer Anſprache Auf Anordnung des Bürger⸗ meiſters wird die ungariſche Hauptſtadt vom 3. bis 10. November beflaggt werden. Wie in Budapeſt, ſo kam es auch in ganz Ungarn, be⸗ ſonders in Raab, Steinamanger und Miskolc zu begeiſter⸗ ten Demonſtrationen aus Anlaß des Wiener Schiedsſpru⸗ ches. Die jubelnde Menge ließ immer wieder Hitler, Muſ⸗ ſolini, Horthy, Ribbentrop, Imredy, Moscicki. Ciano und Beck hochleben. Dank Hitler und Muſſolini „Ohne Adolf Hitler wäre es nie ſoweit gekommen.“ Alle Ueberſchriften und alle Artikel der ungariſchen Preſſe geben der großen Freude Ungarns über den Wiener Schiedsſpruch Ausdruck ebenſo wie dem Gefühl der Dank⸗ barkeit, das die ungariſche Nation den beiden befreundeten Schiedsrichtermächten der Achſe Berlin Rom entgegen⸗ bringt. Der„Peſter Lloyd“ ſchreibt: Eine geſchichtliche Tat⸗ ſache darf nie und von niemanden vergeſſen werden: Ohne die Macht und den von Adolf Hitler zuſammengefaßten Willen des Deutſchen Reiches wäre es nie ſo weit gekom⸗ men— ſelbſt der Anfang hätte nie gewagt werden können. Durch ſeinen Außenminiſter von Ribbentrop und deſſen zielbewußtes Wirken wurde die Freundſchaft Deutſchlands zu Ungarn auch am unvergeßlichen Tag der Auferſtehung unter Beweis geſtellt. Die ungariſche Na⸗ tion, die einen ſchweren Kampf an der Seite ihrer beſten Freunde beſtanden hat, darf ihre Dankesſchuld nie vergeſ⸗ ſen. In tiefer Dankbarkeit muß Ungarn aber auch Ita⸗ lien huldigen. Benito Muſſolini hat den grundlegenden Theſen ſeiner Politik, die er vor eineinhalb Jahrzehnten N Die Anforderungen, die an den deutſchen Beamten ge⸗ 1255 werden, ſind geſtiegen. Lebte das deutſche Volk im ahre 1937, als das Deutſche Beamtengeſetz geſchaffen wurde, noch innerhalb der Reichsgrenzen, in die es das Verſailler Diktat eingeſchnürt hatte, ſo umſchließen die heu⸗ tigen Reichsgrenzen auch unſere Brüder in der Oſtmark und im Sudetenland. Hat uns das Deutſche Beamten⸗ geſetz von 1937 den Einheitstyp des„deutſchen Be⸗ amten“ gebracht, ſo iſt heute der deutſche Beamte und zwar gleich, ob im Altreich, in der Oſtmark oder im Sudetengebiet, zum Beamten in Großdeutſchland und damit zum großdeutſchen Beamten geworden. Das darf ante bei ſeiner Arbeit kein Beamter mehr vergeſſen. Auch ſeine Aufgaben ſind größer geworden, auch ſein Blick muß ſich weiten für neue Dinge, die an ihn heran⸗ treten. Aufzubauen, wiedergutzumachen und Neues ſchaffen gilt überall! Daß dabei an ſo manche Beamten auch wirt⸗ ſchaftliche Fragen und Aufgaben herantreten, iſt erklärlich. Er kann und muß ſich auch mit ihnen befaſſen. Er darf ſich nicht etwa beiſeiteſtellen, weil es ihn nicht„betrifft“, ſon⸗ dern er muß nach beſtem Wiſſen und Können ſeinen Teil zu ihrer Löſung beitragen. Große Arbeiten liegen auch in der Zukunft vor uns. Wir wollen auch Handel und Wandel kreiben mit allen Ländern der Erde. Das kann uns niemand verargen und übelnehmen. Aber ſonſt braucht die Welt wirklich keine Sorge zu haben: Wir bleiben in unſerem Lande und näh⸗ ren uns redlich! Und um unſer Haus zu bauen, brauchen wir jeden Arm und jeden topf— zu friedlicher Arbeit und zu ehrlichem Wettbewerb mik den anderen Völkern! — 4—ů— Nr. 259 ſchon verkündet hatte, in unerſchütterticher Treue dem ein⸗ mal gewählten Freunde, zum Siege verholfen. Die Fe⸗ ſtigkeit der Achſe hat ſich alſo wieder einmal als voll⸗ kommen erwieſen. Auch das Regierungsorgan„Budapeſti Hirlap“ bringt die ungariſche Dankbarkeit ähnlich zum Ausdruck und bemerkt, das ungariſche Volk werde niemals den Einſatz der beiden Schiedsmächte ſowie die freundſchaftliche Unter⸗ ſtützung durch Deutſchland, Italien und auch Polen ver⸗ geſſen. Auf das kiefſte ergriffen, ſo ſchreibt der nationalvölki⸗ ſche„Aj Magyarſag“, nehme die ungariſche Oeffentlichkeit den gerechten Schiedsſpruch des befreundeken Deutſchlands und Italiens zur Kenntnis. Ungarn empfinde grenzenloſe Dankbarkeit Adolf Hitler und Muſſolini gegenüber, daß ſie ihm mit freundſchaftlicher Selbſtloſigkeit der Gerechtigkeit zum Siege verholfen haben. Gchluß mit der Anſicherheit Die kſchechiſche Preſſe zum Schiedsſpruch Prag, 3. Nov Die tſchechiſche Preſſe gibt der Meinung Ausdruck, daß die Verluſte, die durch den Wiener Schiedsſpruch der Slowakei, insbeſondere der Karpatho⸗ Ukraine zugefügt worden ſeien, vor allem eine Folge der von Beneſch befolgten Politik ſei. Gleichzeitig wird der Wille zum Ausdruck gebracht, daß die drei nun faſt rein nationalen Bundesländer, die künftig den tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Staat bildeten, auf nationaler Grundlage den Neuauf⸗ bau durchführen würden. Den noch im Reſtgebiet verblei⸗ benden geringen Minderheiten würden alle Rechte zuteil werden, eine Erklärung, die man die ganzen 20 Jahre hindurch in keinem tſchechiſchen Blatt finden konnte.„Narodny Politika“ erklärt, der Wiener Schieds⸗ ſpruch müſſe der tſchecho⸗flowakiſchen Außenpolitik ihre neuen Wege weiſen Die halbamtliche„Prager Preſſe“ ſchreibt, daß die letz⸗ ten Entſcheidungen über die Grenzen krotz allem auch in Prag mit einer allgemeinen Erleichterung aufgenommen würden, weil ſie das Ende der bisherigen Unſicherheit be⸗ deuteten und endlich die feſten Grundlagen für den Neu⸗ aufbau des Stagtes ſchufen. Die Berluſte an Gebieten und wirtſchaftlichen Werten ſeien zwar ſchmerzhaft, doch bringe die Enkſcheidung eine geänderke Situation für die Tſchecho⸗ Slowakei mit ſich: Sie werde bis zu einem großen Maße zu einem nationalen einheitlichen Staat. Die Aufnahme in Polen Warſchau, 3. Nov. Die Berichte und Betrachtungen über den in Wien gefällten Schiedsſpruch, der die neue Grenze zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei feſtlegt, be⸗ herrſchen vollkommen die polniſche Preſſe Die PAT ver⸗ öffentlicht eine Beurteilung des Wiener Schiedsſpruches durch maßgebende polniſche Kreiſe; darin wird das Ergeb⸗ nis als poſitiv bezeichnet. Die italieniſche und die Reichs⸗ regierung hätten es als ihre Aufgabe angeſehen, den unga⸗ riſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Streit lediglich bezüglich der ethnographiſch ungariſchen Gebiete zu entſcheiden Das Er⸗ gebnis des Schiedsſpruches hierüber ſtelle eine tiefdurch⸗ dachte Entſcheidung dar, die ſowohl den Beſitzſtand der un⸗ gariſchen Bevölkerung, wie die lebenswichtigen ſlowakiſchen Intereſſen berückſichtigt. Einen anderen Standpunkt nimmt die polniſche Preſſe jedoch entſprechend ihren früheren Forderungen nach ge⸗ meinſamer Grenze mit Ungarn hinſichtlich der Karpatho⸗ Ukraine ein.„Gazeta Polſka“ ſtellt in einer Meldung aus Wien feſt, daß Ungarn bis auf Preßburg und Neutra alle Städte erhalten habe, die es gefordert hatte. Die bei⸗ den weſteuropäiſchen Großmächte hätten während des ge⸗ ſamten ungariſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Konfliktes völlig Objektivität gewahrt.„Kurjer Poranny“ erkennt an, daß der Wiener Schiedsſpruch nahezu vollkommen die Forderungen Ungarns bezüglich der ethnographiſch ungariſchen Gebiete anerkannt hat. Wie die übrigen pol⸗ niſchen Blätter vertritt das Blatt jedoch die Auffaſſung, daß damit das Problem der Karpatho⸗Ukraine an ſich noch nicht gelöſt worden ſei. Der Appell im Bürger bräukeller Wer daran keilnehmen darf. München, 4. Nov. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP teilt laut NSK mit: Am 8. November 1938, abends 7.30 Uhr, findet im Bürgerbräukeller Geſamtappell der Alten Garde vom 9. November 1923 ſtatt. Zur Teilnahme an dieſem Appell, bei dem der Führer zu ſeiner Alten Garde ſprechen wird, find eingeladen: a) ſämtliche Blutordensträger und ſämtliche Inhaber des grünen Dauerausweiſes; b) die Hinterbliebenen der 16 Gefallenen; c) die perſönlichen Gäſte des Führers; d) die Reichsleiter der NSDAP; e) der ſtellvertretende Gauleiter des Traditionsgaues. Die Blutfahne in Reichenberg 1 75 Zum Uebernatmeakt der SDP. ünchen, 4. Nov. Wie die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗ korreſpondenz erfährt, werden im Rahmen 197 Sens tag ſtattfindenden Uebernahmekundgebung in Reichenberg die Fahnen der Sudetendeutſchen Partei Huch Rudolf Heß in die Obhut der NS DAR übernommen werden. Die Blutfahne des 9. November 1923 wird zum Zeug⸗ nis dieſes feierlichen Geſchehens für den 5. November nach Reichenberg gebracht werden. —— „Vernichtung der Diktaturen“ Skandalöſe Aeußerungen— Deutkſche Folgerungen Berlin, 3. November. Im Verlauf der Unterhausausſprache über das engliſch⸗ ttalieniſche Abkommen ergriff der Abgeordnete Green⸗ wood der ſtellvertretende Führer der Oppoſition, das Wort, und ſprach ſeine tiefſte Unzufriedenheit aus. Er ſchäme ſich aber nicht darum, daß er gern die Vernichtung der„Diktaturen“ in Europa ſehen möchte. Dieſe Aeußerun⸗ gen werden in Berlin mit Entrüſtung verzeichnet. Wie ein⸗ deutig und logiſch die durch den Abgeordneten Greenwood hervorgerufene Stimmung des deutſchen Volkes reagiert, Blat ſich in folgender Stellungnahme des Berliner„12⸗Uhr⸗ lattes“: „Die offene Mitteilung des Stellvertreters des Herrn Attlee, daß man gern die totalitären Staaten vernichtet ſehe, geht über die bereits gewohnten Alltagsflegeleien der mit Kriegsgedanken ſtändig auf vertrautem Fuße lebenden Hetzer der demokratiſchen Länder weit hinaus. Mit den Diktaturen ſind gemeint das Deutſche Reich und das Königreich Italien— zwei große Völker, mit deren rechtmäßigen Repräſentanten Englands Miniſterpräſident kürzlich im Namen Seiner britiſchen Majeſtät ein für den Frieden Europas entſcheidendes Abkommen ſchloß. Das Grennwood'ſche Haßbekenntnis bezeugt zwei Großmächten, die zur ſelben Stunde in Wien durch Behebung von ſchweren Fehlern unverantwortlicher Revanchepolitiker eine neue Friedenstat vollbrachten, in abrupter Form, was ſie zu er⸗ warten haben, wenn es dem Schickſal gefallen ſollte, ent⸗ ſprechend den demokratiſchen Gepflogenheiten Leute wie Herrn Greenwood oder Eden in Miniſterſeſſel zu heben. Was bleibt angeſichts der Möglichkeit parſamentariſch⸗re⸗ gierter Länder, dieſen für den Weltfrieden als höchſt ge⸗ fährlich erwieſenen Zirkel zu einem regierenden Kabinett zu machen, den beiden immer wieder bedrohten Völkern übrig? Nur das eine: Ständig bis an die Zähne bewaffnet zu ſein und durch eine wahrhaft vollkommene Organiſation ihrer Landes verteidigung die Möglichkeit zu behalten, der Zukunft mit Ruhe entgegenzuſehen. Entſpannung im Mittelmeer Das engliſch-italieniſche Abkommen wird ratifiziert. London, 3. November. Das Unterhaus hat nach ausgedehnter Ausſprache den Regierungsantrag auf Ratifizierung des engliſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommens mit 345 gegen 138 Stimmen angenom⸗ men. Unterſtaatsſekretär Butler ſchloß die Unterhausaus⸗ ſprache, die mit einem überwältigenden Sieg für die Poli⸗ tik Chamberlains endete. Mit einigen herzhaften Wendun⸗ gen gab er zunächſt der allgemeinen Freude über die ſich abzeichnende Entſpannung im Mittelmeerraum Ausdruck. Er ſei überzeugt, ſagte Butler, daß mit dem Inkrafttreten des engliſch⸗italieniſchen Abkommens die Mittelmeerländer beſſeres Wetter erwarten und ihre Regen⸗ ſchirme beiſeiteſtellen könnten. Auch Chamberlain werde jetzt bei irgendwelchen künftigen Reiſen, die er ge⸗ ebenenfalls antreten könnte, ſich ſeines ihm ſo vertrauten es entledigen können. In Europa werde die britiſche Regierung weiterhin praktiſche Vorſchläge machen, um dem Weltfrieden zu die⸗ nen, wo immer ſich dieſe Gelegenheit biete. Die jüngſten Ereigniſſe in Spanien wieſen darauf hin, daß dem ſpa⸗ niſchen Konflikt nicht mehr die gleiche internationale Be⸗ deutung zufalle, wie vor der Kriſe. Behauptungen gewiſ⸗ ſer Oppoſitionsredner entgegentretend erklärte Butler, Wahrheit ſei, daß Italien mit den 10 000 Freiwilligen die Hälfte der italieniſchen Infanterie in Spanien zurückgezo⸗ gen habe. Abſchließend erklärte Butler, die britiſche Regie⸗ rung mache die größten Anſtrengungen um den Frieden; ſie habe nur einen Wunſch, nämlich in guter Freundſchaft mit allen Völkern zu leben und mit ihnen zuſammenzuarbeiten. „Wir haben uns zu der Methode der Konſultatjonen bei der Bereinigung irgendwelcher künftigen Streiturſachen mit Pen tſchlan d bekannt, und nach den Worten des vorliegenden Abkommens hoffen wir auch die Beziehungen Englands zu Italien auf eine dauernde Baſis zu brin⸗ gen.“ Anerkennung des römiſchen Imperiums Der überwiegende Teil der Blätter begrüßt den Be⸗ ſchluß des Unterhauſes, das engliſch⸗italieniſche Abkommen in Kraft zu ſetzen. Der diplomatiſche Korreſpondent der „Times“ meint, das erſte ſei jetzt, daß der britiſche Bot⸗ ſchafter ein neues Beglaubigungsſchreiben als Botſchafter beim König von Italien und Kaiſer von Aethiopien überreichen werde. Anſchließend werde er gemeinſam mit Graf Ciano eine Erklärung unter⸗ zeichnen, daß das Abkommen in Kraft getreten ſei. Dieſe Formalitäten würden wahrſcheinlich Mitte November bereits erledigt ſein. Im Leitartikel weiſt die„Times“ u. a. darauf hin, daß das Kapitel Spanien nur ein kleiner Teil des engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Abkommens ſei. Dieſes Abkommen werde, wenn es erſt in Kraft ſei, der Diplomatie beider Länder die Mög⸗ lichkeit geben, kleine, aber häßliche Differenzen in verſchiedenen Teilen Arabiens und Afrikas zu beheben. Außerdem eröffne es die Ausſicht auf engere Zu⸗ ſammenarbeit in allen kolonialen Sphären. Die„Times“ führt dann im einzelnen die Vorteile des engliſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommens auf, um am Schluß ihrer Betrachtung beſonders hervorzuheben, daß der Teil des Abkommens, der das Mittelmeer betrifft, von beſonderer Bedeutung für die Dominien ſei, für die das Mittelmeer eine große und unerſetzliche Verkehrsſtraße bilde. „Daily Telegraph“ nennt die Inkraftſetzung des Ab⸗ kommens einen Friedensbeitrag. Chamberlain habe mit der ee etwas getan, was der Zukunft ſehr dienlich ein könne.„Daily Mail“ begrüßt die Inkraftſetzung des engliſch⸗italieniſchen Abkommens und meint, daß nach mehr als zwei Jahren gefährlicher Einmiſchung zugunſten beider Parteien in Spanien jetzt wenigſtens Ausſicht für die Iſolierung des ſpaniſchen Krieges beſtehe. „Daily Expreß“ geht in ſeiner Juſtimmung noch wei⸗ ker, indem er erklärt, daß England ſelbſt einſt die Unruhe mit Italien geſchaffen habe. England habe den Sturm über die Invaſion in Abeſſinien enkfacht, und all das habe un⸗ ker der Jührung von Baldwin ſtattgefunden, ſoweit man das Führung nennen könne. Jetzt bringe Chamberlain ek⸗ was in Ordnung, was längſt in Ordnung hätte ſein ſollen. Große Mehrheit im Oberhaus Jür den engliſch⸗iialieniſchen Pakt. London, 4. November. Das Oberhaus billigte am Donnerskag nach einer Aus⸗ ſprache über den engliſch⸗ikalieniſchen Pakt die Ratifizie⸗ rung des Abkommens mit 55 gegen 6 Stimmen. Zu Beginn der Ausſprache empfahl Lord Halifax dem Hauſe die Ratifizierung des Paktes und erklärte u. a., Italien habe durch die Zurückziehung der 10 000 italieni⸗ ſchen Freiwilligen einen großen Beitrag dazu geleiſtet, daß der ſpaniſche Konflikt heute keine Quelle mehr für einen internationalen Streit ſei. Die britiſche Regierung werde die offizielle Anerkennung der italieniſchen Souveränität über Aethiopien ſobald wie möglich durchführen. Das eng⸗ liſch⸗italieniſche Abkommen ſtelle nicht nur für Italien und England, ſondern auch für die allgemeine Verbeſſerung der internationalen Beziehungen einen großen Vorteil dar. Italien als Beſchützer des Iſlams Balbo begrüßt die 20 000 Libyenſiedler. Tripolis, 4. Nov. Anläßlich der Ankunft der 20 000 Li⸗ byenſiedler fand vor dem Regierungsgebäude am Donners⸗ tag eine gewaltige Kundgebung ſtakt, in deren Mittelpunkt 10 N Enthüllung eines Reiterſtandbildes des Duce and. Marſchall Balbo hieß die italieniſchen Siedler auf liby⸗ ſchen Boden herzlich willkommen und bekonke in ſeiner mik unbeſchreiblichem Jubel aufgenommenen Anſprache, daß Italien auch weiterhin der Beſchützer der iſlamiſchen Be⸗ völkerung ſein werde, was durch das Schwert des Iſlam verbürgt werde, das Muſſolini in Händen halte. Der mit den italieniſchen Trikoloren feſtlich geſchmückte Platz hallte noch lange von den begeiſterten Duce⸗ Duce⸗ Rufen der Siedler wider, die von dem herzlichen Emp⸗ fang, bei dem auch eine rieſige Hakenkreuzfahne zum Will⸗ komm geſchwenkt wurde, freudig überraſcht waren. Erfolgreicher Fortgang am Ebro Stellungen in 4 km Tiefe erobert. Bilbao, 3. November. Wie die Frontberichterſtatter von der Schlacht am Ebro melden, nehmen die Operationen weiterhin einen für die Nationalen äußerſt. Verlauf. Bolſchewiſtiſche S kel ⸗ lungen von großem kakkiſchen Wert konnken erobert wer⸗ den, und die Demoraliſierung des Gegners nimmt, wie die zunehmende Zahl der Ueberläufer beweiſt, ſtändig zu. Im Pandol⸗Gebirge ſind die Nationalen in 8 km Frontbreite vorgerückt. Auf dem Caballos⸗Gebirge konnten verſchiedene Stellungen beſetzt werden. Die nördlich Pinel operierenden Abteilungen vermochten die Verbindung des Gegners mit Mora del Ebro abzuſchneiden. Wie das Kommando der nationalen Truppen bekannt⸗ gab, liegen die Ebro⸗Brücken unter dem Feuer der nationalen Artillerie, ſo daß der Nachſchub für die Bol⸗ ſchewiſten außerordentlich erſchwert iſt. Gener al Franco war während der Kampfhandlungen wieder an der Front und griff mehrfach entſcheidend in den Lauf der Operationen ein. Einen Kilometer vom Ebro Die nationalſpaniſchen Truppen ſetzten an der Ebro⸗ front auch am Donnerstag ihre Offenſive fort. Bereits am Vormittag befand ſich ihre Vorhut nur noch einen Kilome⸗ ker vom Ebrofluß entfernt. Die Truppen halten den Wider ſtand des Feindes auf der Straße von Pinello nach Mora del Ebro an fünf Stellen durchbrochen und die genannten Orte ſelbſt erobert. Dabei machten ſie neben einer umfang⸗ reichen Materialbeute 700 Gefangene. Geegefecht an per engliſchen Küſte Sowjelſpaniſcher Dampfer verſenkt London, 4. November. Im Unterhaus wurden am Donnerstag nachmittag ver⸗ ſchiedene Anfragen über ein Seegefecht eingebracht, das ſich am Mittwoch in unmittelbarer Nähe der engliſchen Oſtküſte bei Cromer(Norfolk), hart außerhalb des britiſchen Ho⸗ heitsgebietes, ereignet hat. Ueber die Einzelheiten des Vor⸗ falles waren zunächſt ſehr widerſprechende Gerüchte ver⸗ breitet. Nach den jetzt vorliegenden Nachrichten wurde das ſow⸗ jelſpaniſche Frachtſchiff„Cankabria“, das ſich auf der Reiſe von London nach Leningrad befand, von einem bewaff⸗ neten nationalſpaniſchen Hilfskreuzer, deſſen Name mit „Nadir“ angegeben wird, nach kurzem Jeuergefecht zum Sinken gebrachl. Die geſamte 45⸗köpfige Beſatzung der „Cantabria“ ſoll gerettet ſein. Der Kapitän und ſeine Fa⸗ milie wurden von einem Rettungsbook aus Cromer an Bord genommen, während 29 Mann von dem nationalſpa⸗ niſchen Schiff und die übrigen von einem britiſchen Damp⸗ fer aufgenommen wurden. Kurzmeldungen Berlin. Entſprechend den vor kurzem für die jüdiſchen Rechtsanwälte getroffenen Maßnahmen beſtimmt eine Ver⸗ ordnung zum Reichsbürgergeſetz, daß die jüdiſchen Patent⸗ anwälte zum 30. November 1938 ebenfalls ausſcheiden. Berlin Der Führer und Reichskanzler hat dem Gehei⸗ men Veterrinärrat Profeſſor Dr med(c. med. vet. h. c. Theodor Kitt in München anläßlich ſeines 80. Geburtstages in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die tierärztliche Wiſ⸗ ſenſchaft die Goethe-Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Berlin. Korpsführer Hühnlein fuhr zu einer Beſprechung mit Gauleiter Henlein nach Reichenberg. Dort waren zur Begrüßung zwei ſudetendeutſche Motorſtürme vor der Dienſtſtelle der Standarte angetreten. Zum erſtenmal ſprach hier der Korpsführer zu ſudetendeutſchen Kameraden. Wien. Im großen Feſtſaal der Wiener Hofburg Fand Donnerstag eine feierliche Kundgebung zur erſten groß⸗ deutſchen Buchwoche ſtatt, bei der auch Jugendführer Bal⸗ dur von Schirach ſprach. London. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Dai⸗ ly Herald“ wiſſen will, werde es wahrſcheinlich zu einer Konferenz aller intereſſierten Mächte über den zukünftigen Status Paläſtinas kommen, auf der auch Aegypten, der Irak und Saudi-Arabien vertreten ſeien. London. In der Oberhausausſprache erklärte Lord Stanhope, die Regierung ſei nicht für die Einführung einer Zwangsſtammrolle. Dazu meldet Reuter, die Regierung habe ſich entſchloſſen ein ſogen. Nationalregiſter für die Freiwilligendienſte der Heimatverteidigung einzuführen. Der Generalſtreik in Paläſtina Ganze männliche Dorfbevölkerung feſtgenommen Jeruſalem, 4. Nov Der als Proteſt gegen die Maßnah⸗ men der britiſchen Mandatsregierung ausgerufene Gene⸗ ralſtreik der arabiſchen Bevölkerung Paläſtinas dauert im ganzen Lande mit unverminderter Stärke an. Auch die täglichen Feuerüberfälle arabiſcher Freiſchärler neh⸗ men allenthalben ihren Fortgang. So wurde unweit des Dorfes Meizrag im Bezirk Jerulaſem britiſches Militär be⸗ ſchoſſen Ein Korporal wurde dabei verwundet. Ferner wurden in der Nacht zum Donnerstag die Polizeiſtationen in Tulkarem, das Polizeihauptquartier in Ramleh und die Bahnſtation Ras el Ain von arabiſchen Freiheitskämpfern unter Feuer genommen. Auf der anderen Seite werden die militäriſchen Operationen gegen die Dörfer Nordpaläſtinas weiter⸗ hin mit größter Rückſichtsloſigkeit durchgeführt. In dem Dorf Sileh im Bezirk Samaria wurden 600 Araber— die geſamte männliche Dorfbevölkerung—„zu weiteren Er⸗ mittlungen“ feſtgenommen. Außerdem hat die Mandatsre⸗ gierung noch eine weitere Verſchärfung der Zer⸗ kehrskonſtolle angekündigt. Vom 7. November ab iſt die Benutzung von Kraftfahrzeugen und Eiſenbahnen nur noch mit einer von der Regierung ausgeſtellten Iden⸗ titätskarte möglich. Im Laufe der nächſten Wochen werden weitere 1200 engliſche Poliziſten aus London in Paläſtina erwartet. Krach in Marſeille Wer bezahlt die Aufräumungskoſten? Paris, 4. Nov. Die Aufräumungsarbeiten an der Brandſtätte in Marſeille ſind eingeſtellt worden. Die Stadt⸗ verwaltung verlangt von der Leitung des niedergebrannten Kaufhauſes„Nouvelles Galeries“, daß ſie die weiteren Aufräumungsarbeiten auf eigene Koſten durchführen laſſen ſolle. Falls dieſem Wunſche nicht entſprochen werden ſollte, werde die Stadtverwaltung einen Privatunternehmer be⸗ auftragen, für Rechnung des Kaufhauſes die Arbeiten fort⸗ uführen Die Truppenabteilungen ſind bereits von der Un⸗ fallſtelle zurückgezogen worden; nur noch eine Feuerwache befindet ſich an der Brandſtätte. Dieſer Beſchluß der Stadtverwaltung hat in der Be⸗ völkerung größte Erregung hervorgerufen, da ſich vermut⸗ lich noch über 20 Todesopfer unter den Trümmern befinden dürften. Die Zahl der Todesopfer hat bisher keine nennenswerte Veränderung erfahren. Ver⸗ mißt werden 66 Angeſtellte des Kaufhauſes, dazu weitere 6 Perſonen, teils Arbeiter, teils Kunden des Kaufhauſes. Bisher wurden 44 Leichname aus den Trümmern gebor⸗ gen. Dreizehn mehr oder weniger ſchwer Verletzte befinden ſich noch in den Krankenhäuſern. Fehlende Namen 0 Unter einem Nachruf für Stalins Schwager Moskau. 4. Nov.„Prawda“ und„Isweſtija“ veröffent⸗ lichen einen Nekrolog, aus dem hervorgeht, daß der Schwager Stalins, der Diviſionskommandeur Pawel Ser⸗ Aeli Allilujew, eines plötzlichen Todes geſtorben iſt. llilujew iſt ein Bruder der letzten Frau Stalins, die im Jahre 1934 in Moskau verſtorben iſt. Alliluſew hatte zu⸗ letzt ein hohes Amt im Moskauer Kriegskommiſſariat be⸗ kleidet. Außerdem gehörte Allilufew ſeit einem Jahr der beſonderen Parteikommiſſion beim Kriegskommiſſariat an. Den Nachruf für Allilujew unterzeichneten 27 hervorra⸗ gende Perſönlichkeiten des Kriegskommiſſariats, darunter Woroſchilow, der politiſche Kommiſſar Mechlis, Marſchall Budjonny und andere. Natürlich fehlt der Name Blü⸗ chers, wie nach der Entfernung der Blücher betreffenden Dokumente und Bilder aus den Moskauer Muſeen nicht anders zu erwarten war. Ferner vermißt man den Namen des ſtellvertretenden Kriegskommiſſars, Armeekommandant Erſten Ranges Fed ko, worin eine erſte Beſtätigung der ſeit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über deſſen Beſef⸗ fehlen zu ſehen ſein dürfte. Fedko hatte lange Zeit als Be⸗ fe lshaber des an der Stillen Ozean⸗Küſte bei Wladiwoſtok ſtationierten Armeekorps unter Blücher gearbeitet und ſoll ihm perſönlich nahegeſtanden haben. . N N . sem Haus, denn hier hat man den nd und auch für wenig Geld die Herren Vater wie die junge Welt! Vale uu Jollen Wöäbseet Bescheid? Sport stutzer 18. 24. 29. 55. Für sie heißt es 2u Jetlef Zeit Zleh dio modern und richtig an Loden- Joppen 8. 12. 16. 19.50 bei Fertigschneider NMadeſmann]! Da ist die Auswahl groß und reich, und Gualitat · das sieht man gleich · steht oben an in die, en raus und kleidet gut Herren-Ulster Ultter-paletot loden-Häntel 32. 45. 58. 72 28. 38, 52. 65. 16 25. 52. 38. Herren- Anzüge Sport-Anzüge Kknaben-NHäntel S J)V%/CC ̃ ̃ ⁵ ⁵ re A — „König Ottokars Glück und Ende“ Badiſche Chronik i Neckarbiſchofsheim.(Zu Tode gedrückt.) Die 20jährige Greta Ströder geriek beim Dreſchen in die Stroh⸗ preſſe und wurde zu Tode gedrückt. () Huttenheim b. Bruchſal.(In geiſtiger Umnach⸗ tung in den Tod.) Im Brandweiher wurde die Leiche eines 70jährigen Landwirts aufgefunden. Der Greis hat ſich in geiſtiger Umnachtung das Leben genommen; ſeine Kleider lagen neben dem Weiher. () Anterſa üpf.(Spinale Kinderlähmung.) Wegen Ausbruches der Spinalen Kinderlähmung Gunächſt in nur einem Falle) ſind die hieſigen Schulen bis auf weiteres geſchloſſen worden. Perſonenzug überfährt ein Bierfuhrwerk. () Karlsruhe. Abends 7.20 Uhr wurde auf dem durch eine Blinklichtanlage geſicherten Staatsſtraßenübergang zwi⸗ ſchen Baiersbronn und Kloſter Reichenbach bei Km. 48,4 der Murgtalbahn ein Bierfuhrwerk der Dreikönigsbrauerei Freu⸗ denſtadt vom Perſonenzug 3957 überfahren. Dabei wurde der etwa 60 Jahre alte Bierführer Chriſtian Wößner von Freudenſtadt getötet und das Fuhrwerk zertrümmert. Die Zuglokomotive wurde unbedeutend beſchädigt. Die Warn⸗ lichtanlage zeigte zur Zeit des Anfalls rotes Licht, war alſo in Ordnung. Der neue Vorſtoß der Viehſeuche Jetzt wieder 79 Gemeinden verſeucht.— Die Ausbreikung im Bodenfeegebiet. Nachdem anfangs Oktober der dauernde Rückzug der Seuche ihr baldiges Erlöſchen in Ausſicht geſtellt hatte, wendet ſich ſeit 14 Tagen das Blatt in zunehmend uner⸗ freulicher Weiſe. Denn ähnlich wie in Elſaß⸗Lothringen und in der Schweiz geht über Baden eine neue Welle der Maul⸗ und Klauenſeuche hinweg. In letzter Zeit breitet ſie ſich beſonders im Bodenſeegebiet aus. In dieſer Berichtswoche wurden die Amtsbezirke Ueberlingen und Waldshut ſtark befallen. In der letzten Woche betrug die Zunahme der ver⸗ ſeuchten Gemeinden noch 13; am Abend des 1. November 1938 war ſeit dem 25. 10. 1938 die Zahl der verſeuchten Gemeinden um weitere 17 geſtiegen, ſo daß nunmehr wie⸗ der bei uns 79 Gemeinden und Vororte vom Schreckge⸗ ſpenſt der Maul⸗ und Klauenſeuche heimgeſucht ſind. In 14 Ortſchaften iſt ſie neu und in ſieben Gemeinden wieder⸗ 15 ausgebrochen. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Amt Buchen: Klepſau Amt Emmen dingen: Reute. Amt Freiburg: Kirchhofen, St. Georgen. Amt Karls⸗ ruhe: Karlsruhe. Amt Konſtanz! Duchtlingen. Amt Müllheim: Bad Krozingen. Amt Sinsheim: Ri⸗ chen, Rohrbach b. E. Amt Stockach: Wahlwies. Amt Ueberlingen: Hagnau, Grasbeuren, Ittendorf, Ueber⸗ lingen, Immenſtaad, Bermatingen. Amt Waldshut: Untereggingen, Fützen, Bechtersbohl, Rechberg, Tiengen. Erloſchen iſt die Seuche in folgenden vier Gemeinden und Vororten: Amt Bruchſal: Helmsheim. Amt Buchen: Krautheim. Amt Konſtanz: Konſtanz. Amt Pforz⸗ heim: Niefern. An die Skadt- und Landbevölkerung ergeht der Ruf, größte Vorſicht walten zu laſſen und jeden unnötigen Ver kehr mit Klauenvieb zu vermeiden. () Pforzheim.(Todesfall.) An einem Schlag⸗ anfall verſtarb Fabrikant i Wipfler. Der Verſtorbene vollendete im April ſein 70. Lebensjahr. Nach langjährigem Aufenthalt im Ausland krat Wipfler, nach Pforzheim zu⸗ rückgekehrt, in die Firma Heer u. Heinz ein, die ſpäter Heer u. Wipfler hieß, und gehörte dieſer ununterbrochen bis zu dieſem Frühjahr als Teilhaber an. Grillparzer-Neuinſzenierung in Mann eim. Das Mannheimer Nationaltheater hat ſich mit vollem Recht eines der größten deutſchen Dramatiker erinnert, des Wiener Dichters Franz Grallparzer(17911872). Man Hat ihn den deutſchen Klaſſikern zuzurechnen. In bewußtem Widerſpruch zur Romantik wollte er an Schiller und Goethe anknüpfen. Wo er es mit Stoff aus der Antike verſuchte⸗ erreichte er deren Höhe nicht; es wird ihm eine gewiſſe Ver⸗ bürgerlichung des Heroiſchen vorgeworfen. Anders iſt es, wenn er in den reichen Schatz der deutſchen Geſchichte hin⸗ eingreift. Da entwickelt er ſich zu einem großen Dramatiker von ſtarker Eigenart. Er ſtreift das Pathos der Klaſſiker ab, er vereinfacht, iſt knapper, ſcheuer in Gefühlsäußerun⸗ gen, er gibt der Geſte eine größere Bedeutung. Bei Grill⸗ Parzer verrät oft eine Gebäude, was noch bei Schiller durch eine lange Wortreihe ausgedrückt iſt. Grillparzers Dramen bedeuten eine grundſätzliche Abkehr von jeder überſtarken Tönung. Die beiden Trauerſpiele„Der Bruderzwiſt in Habsbuͤrg“ und„König Ottokars Glück und Ende“ gehören zu den beſten in deutſcher Sprache und verdienten dem deutſchen Volke wieder häufiger dargeboten zu werden. Das Trauerſpiel„König Ottokars Glück und Ende“, das zurzeit im Mannheimer Nationaltheater gegeben wird, ſchildert den Aufſtieg des Böhmenkönigs Ottokar II.(1253 1278), ſeinen Kampf mit Rudolf von Habsburg und ſein Ende in der Schlacht auf dem Marchfeld. In jener ſchmach⸗ vollen Zeit, als die deutſche Kaiserkrone ein Handelsobſekt geworden war, als das deutſche Königtum in die Hand deſ⸗ n kam, der am meiſten bot, konnte Böhmen zu einer Großmacht emporſteigen. Durch ſeine berechnende Heirat mit der älteren Margaretha fiel Ottokar Oeſterreich zu, die Steiermark nahm er den Ungarn durch die erſte Schlacht auf dem Marchfeld, Kärnten und Krain kamen auf dem Erbwege an ihn. Auf dem Gipfel ſeiner Macht ſtreckte Ottokar die Hand nach der deutſchen Kaiſerkrone aus. Die Art aber, wie er ſeine Gemahlin Margaretha, die ihm kei⸗ nen Thronfolger mehr ſchenken konnte, verſtieß, ſtieß ſo⸗ gar die Kurfürſten ab, zum mindeſten war es ihnen ein willkommener Vorwand, Ottokar nicht zu wählen; Rudolf von Ku wurde deutſcher Kaiſer. Ottokar aber heira⸗ tete Kunigunde, die junge Enkelin des beſiegten Ungarn⸗ königs Bela. Der Treubruch an Margaretha verſcherzt Ot⸗ tokar auch die Treue ſeiner zu Böhmen gezwungenen Un⸗ tertanen, ſie fallen mit der zunehmenden Stärke Rudolfs von ihm ab. Im Lande ſelbſt hat er die Sippe der Roſen⸗ berg, denen er einſt ein Unrecht zugefügt, zu heimlichen, Aber deſte gefährlicheren Gegnern. Der neue Kaiſer verlangt Rückgabe der widerrechtlich zu Böhmen geſchlagenen Län⸗ Der, was Ottokar höhniſch ablehnt. Rudolf rückt in über⸗ Ni Kriegszug vor, bevor Ottokar überhaupt ſeine Land beendet hat, und ſichert ſich die umſtrittenen 5 Seine Stammlande Böhmen und Mähren muß N fager kniend als Lehen von Rudolf in Empfang Leicht er Kaiſer wollte ihm dieſen demütigenden Akt ht machen und nimmt die Zeremonie im verhangenen Zawitſch halblaut den Namen ( Ueberlingen.(Ausbrecher.) Ein 28jähriger Häft⸗ ling polniſcher Staatsangehörigkeit, 90 ſich 11905 5 Fahrraddiebſtahls im Amtsgefängnis befand, iſt verſchwun⸗ den. Er war im Gefängnishof mit Holzmachen beſchäftigt und ſcheint über die Gefängnismauer hinweg ins Freie gelangt zu ſein. Da er die Gefangenenkleidung, den grauen Drillichanzug, trägt, iſt zu vermuten, daß er ſich durch Bettel 80 1 bürgerliche Kleidung zu verſchaffen ge⸗ ußt hat. a Olympiaſieger Handrick heirakekl. Olympiaſi Hauptmann der Luftwaffe 055 Handrick 555 ſich in dieſen Tagen mit Karin Fiſchler Gräfin von Treuburg ver⸗ lobt, einer Tochter des Kapitänleutnants a. D. Graf von Treuburg und ſeiner Gattin Gräfin von Treuburg geb. 10 l 1 K Hen e Handricks, der gegenwär⸗ g in Köln a. Rh. Dienſt tut, iſt eine Nichte des E 5 feldmarſchalls Hermann i e e Die Formationen ſammeln Der Fü der Gruppe 16(Südweſt) des NS Its zur 2. Aeichsſtraßenſammlung für das WH NSG. Deutſcher Volksgenoſſe! Zum zweiten Male ruft das Winterhilfswerk 1938⸗39 zur Reichsſtraßenſammlung auf, Am 5. und 6. November 1938 ſammeln auf allen Stra⸗ ßen und Plätzen die Männer der SA, der/ und des NS⸗ KK. Mit ihnen tritt als die jüngſte Formation der Bewe⸗ gung das Nationalſozialiſtiſche Fliegerkorps an Dich heran und fordert Dein Opfer. 5 Opferbereitſchaft und Einſatz zeichnen den Weg zum na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat und zum Großdeutſchen Reich. Sie ließen in den Jahren des Kampfes die Männer, die jetzt bei dieſer zweiten Reichsſtraßenſammlung für das Winter⸗ hilfswerk des Deutſchen Volkes 1938-39 wieder an Dich her⸗ antreten, hart werden im Kampf für ein neues Deutſchland, das heute von Dir das kleinſte Opfer verlangt. Denke daran und beweiſe, daß Du Dich mit ihnen und ihrer Einſatzbereitſchaft verbunden fühlſt. Die Männer des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps ſetzen ſich täglich ein bei der Verwirklichung der ihnen vom Führer geſtellten beſon⸗ deren Aufgabe. Bemiß Dein Opfer nach der Größe der Zeit! Opfern heißt: Sich zur Schickſalsgemeinſchaft aller Deut⸗ ſchen bekennen! Der Führer der Gruppe 16(Südweſt des NS, Fliegerkorps: gez. Zahn. NSFK⸗ Gruppenführer. Aus den Nachbargauen aß Durch Steinmaſſen verſchüttet. In einem Steinbruch bei Raumünzach wurden durch niedergehende Geſteinsmaſ⸗ ſen einige Arbeiter verſchüttet. Der 39jährige Bruchmeiſter Morlock konnte nur noch als Leiche geborgen werden, wäh⸗ rend zwei Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Ar Jwei Lokomotivführer getötet. Nachts trug ſich im Bahnhof Hamm ein folgenſchweres Unglück zu. Die Reſerve⸗ lokomotivführer Löw und Maas wurden von der Lokomo⸗ tive eines einfahrenden Perſonenzuges erfaßt und auf der Stelle getötet. Die beiden Verunglückten waren nach Be⸗ endigung ihres Dienſtes mit dem Triebwagen der Reichs⸗ bahn, der zwiſchen Hamm und Wieſcherhöfen fährt und in der Hauptſache der Beförderung von Reichsbahnbedien⸗ ſteten nach Hamm dient, gefahren. Der Bahnſteig für dieſen Triebwagen befindet ſich im weſtlichen Ende der Anlage des Perſonenzugsbahnhofs. Bahnbedienſtete benutzen häu⸗ fig den Ueberweg über die Gleisanlagen Bei Begehen des Ueberwegs müſſen die beiden Verunglückten das Heran⸗ nahen des Perſonenzuges überhört haben. Zelt vor. Der heimtückiſche Zawilſch Roſenberg jedoch dur haut mit dem Schwert die Vorhangſchnüre, ſo daß alles Volk den knieenden Ottokar ſehen kann. Dieſe Demütigung kann der Böhmenkönig nicht verwinden, aufgeſtachelt von Kunigunde bricht er ſein Treuwort und zieht wiederum ge⸗ gen den Kaiſer in den Kampf. Bei der Entſcheidungsſchlacht fäl Marchfeld werden die Böhmen geſchlagen, Ottokar ällt. Es wäre eine von Wiſſen um die Geſchichte unbeſchwerte oder von dem Drang zur gewaltſamen Aktualiſierung her⸗ vorgerufene Beugung der hiſtoriſchen Tatſachen, wollte man den Kampf zwiſchen Ottokar und Rudolf von Habs⸗ burg als einen Zuſammenſtoß von Slawentum und Deutſch⸗ tum bezeichnen. Denn Ottokar war vollſtändig germani⸗ ſiert, Sohn eeiner Stauferin, der ſelbſt an Zügen gegen die Slawen ſich beteiligte, der gerade deutſche Kultur in Böh⸗ men verbreitete, deutſches Recht in den Gemeinden ein⸗ führte, Deutſche in Böhmen anſiedelte. Ja, es gibt Hiſtori⸗ ker, die es geradezu bedauern, daß Ottokar nicht deutſcher Kaiſer wurde. Ein germaniſiertes Böhmen, ſo argumen⸗ tieren ſie, als Kernſtück des Deutſchen Reiches hätte die deutſche Koloniſation weit hinüber nach dem Oſten treiben können. Ottokar trieb keine ſlawiſche Politik, er trieb, wie es damals üblich war, Hauspolitik, und er verfolgte ſeine ehrgeizigen Pläne ezwar mit Kraft und Geſchick, aber auch mit aller Gewiſſenloſigkeit und Verſchlagenheit. Grillparzers Stück iſt in geſchichtlicher Hinſicht klar und ehrlich, wie es dieſe Eigenſchaften auch als Dichtung auf⸗ weiſt. In einem meiſterhaften Aufbau, in einer folgerichti⸗ gen Entwicklung, mit ſtärkſtem Sinn für das Dramatiſche und einer ſichereen Hand für das bühnenmäßig Wirkſame läßt Grillparzer die Tragödie Ottokars abrollen. Die Sprache iſt voller Zucht und ſchön, oft herb und knapp. Die Rolle der Gebärde bei Grillparzer wurde bereits betont. Ein packendes Beiſpiel hierfür iſt im 2. Aufzug die Szene, in der Ottokar, ſeiner Wahl zum Kaiſer ſicher, mit dem Abgeſandten der deutſchen Wahlverſammlung im Vorder⸗ grund ſpricht und ihm diejenigen auf einem Blatt bezeichnet, die er beſeitigen will. Während er dem Geſandten auf dem Brief einige Stellen mit dem Finger bezeichnet mit den Worten:„Die müſſen fort— ſeht der!“— hört er aus dem Hintergrund, daß die Wahl nicht auf ihn ſelbſt ge⸗ fallen iſt. Er ſpringt nun nicht erregt auf, vielmehr er horcht in der gleichen Stellung bleibend nur nach hinten in höchſter Spannung. Als der Kanzler im Hintergrund dem bsburg nennt, fährt Ot⸗ tokar zuſammen, die Hand, mit der er auf den Brief zeigt, beginnt zu zittern; er ſtottert noch einige Worte:„ und der muß fort!“ Dann ſinkt die Hand mit dem Brief hinab, er ſteht noch eine Sekunde ſtarr vor ſich hinſehend da, dann rafft er ſich empor und geht ſtarken Schrittes in ſein Zim⸗ mer. So, ohne Gefühlsausbruch, läßt Grillparzer Ottokar die Nachricht aufnehmen, durch die deſſen Kaiſertraum zu⸗ ſammenbricht. Welche dramatiſche Meiſterſchaft in dieſer Stelle, die nicht etwa von der Regie geſtenmäßig ausge⸗ dacht, ſondern von Grillparzer bis ins kleinſte vorgeſchrie⸗ ben iſt! 5 855 Lalcale Nuudocliau Den 75. Geburtstag kann heute in körperlicher und geiſtiger Friſche Frau Eva Volk Ww. geb. Schmitt, Bonn⸗ dorferſtraße 15, feiern. Die beſten Wünſche. 8 Jubiläumsausſtellung im Kleintierzüchterverein Ilvesheim. Am kommenden Sonntag, den 6. November, findet im Saale„Zur Roſe“ die Jubiläumsausſtellung des Klein⸗ tierzüchtervereins Ilvesheim ſtatt. Da nur erſtklaſſige Tiere zur Ausſtellung gelangen, wird es für das Schiedsrichter⸗ kollegium keine leichte Aufgabe ſein, die beiden von der Gemeinde Ilvesheim geſtiftelen Wanderpokale den verdien⸗ teſten Züchtern zuzuſprechen. Auch diesmal wird die beliebte Verloſung nicht fehlen. Die Preiſe ſind zur allgemeinen Beſichtigung bei Friſeur Lohnert ausgeſtellt. Alle Gönner und Zuchtfreunde von Nah und Fern ſind eingeladen. Zum Abſchluß findet am Samstag, 12. November, ein Vereinsball ſtatt, zu dem ebenfalls alle Mitglieder und geladenen Gäſte willkommen ſind. — Juden und Luftſchutz. Der Reichsführer 7 und der Chef der Deutſchen Polizei gibt zur Frage der Teilnahme von Juden an Hausübungen im Luftſchutz durch Runderlaß den Polizeibehörden eine Entſcheidung des Reichsminiſters der Luftfahrt bekannt, in der es heißt:„Wohnen Deutſch⸗ blütige und Juden in einem Hauſe, ſo iſt es zweckmäßig, bei der Heranziehung zur Luftſchutzdienſtpflicht im allgemei⸗ nen nach folgenden Geſichtspunkten zu verfahren: Wird ein Wohngebäude nur zum kleineren Teil von Juden bewohnt, ſo ſind in dieſen Wohngebäuden Juden nicht zur Durch⸗ führung des Selbſtſchutzes heranzuziehen. Beſteht dagegen der überwiegende Teil aus Juden, ſo ſind nur Juden zur Durchführung des Selbſtſchutzes in dem betreffenden Wohn⸗ ebäude heranzuziehen. Luftſchutzwart kann ein Jude nicht ein.“ — 2 Au, dem Gerichtsſaal i Wegen Raſſenſchande verurteilt. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte den 25jährigen jüdiſchen Angeklagten Walter Kracko aus Köln wegen Raſſenſchande und Betrü⸗ gereien zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte iſt Handelsvertreter. Er verkaufte kosmetiſche Artikel. In drei Fällen konnte ihm Raſſenſchande nachgewieſen werden. In zwei weiteren Fäl⸗ len wurde K. des Betruges in Tateinheit mit Arkundenfäl⸗ ſchung überführt. Sechs Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Das Gericht verſagte dem Angeklagten mil⸗ dernde Umſtände. — Abtireibung im Ausland ſtrafbar. Das Schöffenge⸗ richt in Stuttgart hat entſchieden: Eine Abtreibung, die am ausländiſchen Tatort ſtraflos iſt, iſt dann nach deutſchem Recht ſtrafbar, wenn ſich die Schwangere zur Vornahme des Eingriffs vorübergehend ins Ausland begeben hat. Eine Beſtrafung von Auslandstaten, die am Tatort nicht ſtraf⸗ bar ſind, kann nur unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen erfolgen, nämlich dann, wenn der Täter ſich zum Zwecke der Begehung der Straftat vorübergehend ins Ausland be⸗ gibt und dann, wenn es ſich um lebenswichtige Geſetze des Deutſchen Reiches handelt. Beide Vorausſetzungen ſind aber erfüllt Es bedarf keiner näheren Ausführung, daß die Ab⸗ treibungsbeſtimmungen genau ſo wie das Blutſchutzgeſetz en Beſtimmungen des Deutſchen Reiches dar⸗ tellen. Die Regie Gelmury Ebbs) hat nur ſparſam geltrichen, und das iſt richtig, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß die Auf⸗ führung faſt vier Stunden dauerte. Zu bedauern iſt frei⸗ lich, daß die lyriſch ſchönſte Stelle, in der Horneck in dich⸗ teriſch herrlichen Worten das Lob Oeſterreichs ſingt, dem Stift zum Opfer fiel. Vielleicht hätte man ſich die Meren⸗ berg⸗Szene zu Beginn des 3. Aufzugs ſchenken können(was ſchon eine beträchtliche Verkürzung bedeutet hätte). Die ſchönen und höchſt aktuellen Verſe: „O, gib, daß wir, der Deutſchen Aeußerſte, Teilnehmen an dem Heil, das dort(im Reich) entftand; Daß alle, die wir Oeſterreicher ſind, Entnommen aus des Fremden harter Zucht, Wie Brüder kehren in der Eltern Haus.“ 8 wären ſicher an anderer Stelle unterzubringen geweſen. Man erlebte im Mannheimer Nationaltheater eine ſehr gewiſſenhaft und gut durchgearbeitete Aufführung, vielleicht manchmal zu getreu in Kleines gehend. Sie ſtellte ſchon rein phyſiſch und techniſch eine außergewöhnliche Lei⸗ ſtung dar. Daß das Stück in zehn Bildern gegeben wird, ereicht ihm nicht zum Vorteil, zumal der Umbau dazwi⸗ chen trotz Drehbühne und Projektion oft längere Zeit in Anſpruch nahm und ſo die Kontinuität des Erlebens beim Zuſchauer in die Gefahr brachte, durch die banale Ablen⸗ kung während der vielen Pauſen zerſtört zu werden. Groß⸗ artig und voll Stimmung waren die Bühnenbilder; Fried⸗ rich Kalbfuß, dieſer bedeutende Bühnenbildner, hat die Atmoſphäre des Grillparzerſchen Stückes ganz erfaßt. Den Ottokar gab Robert Kleinert. Es war eine achtung⸗ gebietende Leiſtung, die von ernſter Arbeit zeugte. Nur an wenigen Stellen wurde man gewahr, daß es ein Schauſpie⸗ ler war dort droben auf der Bühne und nicht ein König. So gleich im 1. Aufzug im Thronſaal, wo Kleinert für emen König etwas zu lebhaft und geſtenreich ſich bewegte. Dieſe kleine Anmerkung tut aber der bewundernswerten Geſamt⸗ leiſtung keinen Abbruch. Dieſe le zu ganz großer Dar⸗ ſtellungskraft empor im vierten Aufzug, wo leinert den gebrochenen König gibt. Sehr zart Und fein iſt dann der Kömg an der Leiche ſeiner erſten Gattin wiedergegeben, und 1 5 ganze Tragik der Einſicht eines verfehlten Stre⸗ bens vermag Kleinert dann am Schluß überzeugend zu machen. Ein würdiges Gegenſtück war der Rudolf von Habsburg Walter Kieslers, der den Ernſt, die Güte und den Edelmut dieſes deutſchen Kaiſers vollkommen glaubhaft machte. In ſeinem Element war Erwin Li n⸗ der als Zawitſch, Zyniker, Liebhaber, Intrigant, elegan⸗ ter Höfling in einer Perſon. Allen Seiten dieſes bunt ſchillernden Charakters wurde Linder glänzend gerecht; erſtaunlich, wie er auf dieſer ganzen Skala auf⸗ und ab⸗ ſpielte Eliſabeth Stieler bot als Margaretha wieder ihre ganze, immer aus tiefem Empfinden und höchſter Reife kommende Kunſt. Die Kunigunde ſtellte Herta Zietemann dar, voll Temperament, manchmal viel⸗ leicht zu ſtark. Ernſt Langheinz bewies, daß er ſelbſt aus einer etwas farbloſen Rolle, wie der des Kanzlers, et⸗ was zu machen verſteht. Bei der Vielzahl der anderen Perſonen iſt es nicht möglich guf weiſere Darſteller ein⸗ zugehen. Es ſet nur geſagt, daß keiner abfiel. E. Serr. ö „ 4. * 9 7 1 1 Anbau von Hybriden⸗ und Amerikanerreben Ueber das Anbauverbot der Hybriden und Amerikaner⸗ reben beſteht in den Kreiſen der Winzer, Landwirte und Gartenbeſitzer noch ſehr viel Unklarheit. Es erſcheint daher a den heutigen Stand der Hybridenfrage kurz zu erläutern. Zu der Gruppe der Hybridreben— landläufig kurz „Amerikaner“ und„Franzoſen“ genannt— zählt eine groſte Zahl von Kreuzungsprodukten, die im vorigen Jahrhundert entſtanden ſind. Aſn häufigſten findet man in der hieſigen Gegend folgende Sorten im Anbau: a) Weiße Traubenſorten: 1.„Taylor⸗Sämling“ (Weißer Amerikaner). 2.„Seibel 880“. b) Blaue Traubenſorten: 1.„Iſabella“, meiſt fälſchlich unter dem Namen„Muskateller“ angepflanzt. Dieſe Sorte hat einen ſtarleen Wuchs, große Blätter, großfrüchtige, meiſt ungleichmäßig reifende Trauben, die den typiſchen „Wanzengeſchmack“ haben. 2.„Oberlin 595“ und„Oberlin 604%, frühreif, kleinbeerig, ſog.„Franzosen“. Neben dieſen finden ſich auch noch andere Sorten in kleinerem Ausmaße angepflanzt, z. B. die„Kiliansrebe“ (blau), die„Seibel 1000“,(blau) uſw. In den weinberg⸗ mäßigen Anlagen(über 50 Stück) iſt die Entfernung der Hybriden größtenteils bereits durchgeführt, bei den garten⸗ mäßigen Anlagen(unter 50 Stück) wurde die Feſtſtellung der Stückzahl uſw. angeordnet. Gerade über die Notwendig⸗ keit dieſer Maßnahmen herrſcht bisher noch viel Anklarheit, die durch allerlei Gerede und Gerüchte nicht beſeitigt ſondern vermehrt wird. Warum iſt der zukünftige Anbau von Hybridreben verboten und warum ſollen die alten Beſtände durch Eur opäerreben erſetzt werden? Zur Beantwortung dieſer Frage iſt folgendes zu ſagen: Die Hybriden⸗ und Amerikaner⸗Reben ſind die Träger der auf den Blättern vorkommenden Gallen⸗Reblaus. Die alte in Europa bekannte Reblausraſſe trat in Deutſchland bisher nur an den Wurzeln der Europäer⸗Edelreben auf. Durch dieſe Lebensweiſe war es einigermaßen möglich, die Aus⸗ breitung der Reblaus wenn auch nicht zu verhindern, ſo doch zu verlangſamen. Es handelt ſich bei dieſer ſog. Wurzel⸗ laus ſtets nur um ungeflügelte Tiere. Bei der neuen, kurz⸗ rüſſeligen Reblausraſſe, welche an den Europäerreben den gleichen großen Wurzelſchaden verurſacht, aber nur an Hy⸗ briden und Amerikanerreben die Blattgallen bilden, kommen in großer Zahl geflügelte Tiere vor. Dadurch iſt die Ver⸗ breitungsgefahr dieſes gefährlichen Rebſchädlings viel größer geworden. Die kleinen geflügelten Tierchen werden vom Wind viele Kilometer weit fortgetragen und befallen ſowohl die Wurzeln von Europäer⸗ als auch die Blätter von Hy⸗ briden und Amerikanerreben. In wenigen Jahren hat dieſe geflügelte Laus vom Elſaß her große Teile Badens, der Pfalz und des Saarlandes ſowie der nördlichen Schweiz verſeucht und bedroht in gefährlicher Weiſe den geſamten deutſchen Edelweinbau. Am die Ausbreitung der Blattgallen⸗ Reblaus zu verhindern gibt es nur einen Weg, nämlich die Träger des Schädlings zu vernichten. Dieſe Träger ſind aber nur die Hybriden⸗ und Amerikanerreben. An den Europäer⸗Edelreben kommt die Blattgallen⸗Reblaus nicht vor. Gegen die Wurzel⸗Reblaus verwenden wir einige wider⸗ ſtandsfähige Amerikanerſorten als ſog. Unterlagsreben bei der Rebenpfropfung. Bei dieſen Pfropfreben beſteht alſo die und der oberirdiſche Rebſtock aus einer Europäeredelrebe, welche wiederum von der Blattgallenlaus nicht befallen wird. Jeder Beſitzer von Hybridreben wird es verſtehen, daß von maßgebenden Stellen aus alles getan werden muß, um den ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden deutſchen Edelweinbau vor dem Ruin zu bewahren. Wenn einerſeits die Anpflanzung von Hybridreben ver⸗ boten wird, ſo wird andererſeits alles getan, um den Hy⸗ bridenbeſitzern den Anbau von guten Erſatzſorten zu erleichtern. In den Klein⸗ und Siedlergärten der Städte ſind für den gartenmäßigen Anbau(unter 50 Stück) von Europäer⸗ Edelreben keine beſonderen Vorſchriften bezügl. der Sorten zu beachten. Beſonders geeignet für dieſen Anbau ſind fol⸗ gende Sorten: 1. Weißer Gutedel als wertvolle Eßtraube, 2. Müller⸗Thurgaurebe, weiß, ſtarkwachſend, frühreif, reich⸗ tragend, zum Eſſen und zur Weinbereitung, 3. Grüne Sil⸗ vaner, weiß, verlangt guten Boden, 4. Gelbe Seidentraube, 5. Grüne Seidentraube, 6. Blauer Portugieſer, 7. Blauer (ſchwarzer) Elbling oder Limberger, 8. Weißer Elbling. Dabei iſt zu beachten, daß die blauen Trauben von den Vögeln(Amſeln, Stare, Spatzen) viel mehr befallen werden als die weißfrüchtigen. Bei guter Pflege, insbeſondele rich⸗ tigen Schnitt und gewiſſenhafler Schädlingsbekämpfung wird der Gartenbeſitzer mit den oben genannten Sorten ebenſo gute oder noch beſſere Erfolge erzielen wie mit den Hybriden⸗ und Amerikanerreben. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: IM., 47171. Samstag, 5. Nov. 38, antreten der Jung⸗ mädel in tadelloſer Uniform um 7 Uhr am Heim. Erſcheinen unbedingte Pflicht. 0 u, S Ne, Au Cu 2 Das Angenehme mit dem Nötzlichen zu ver- binden, ist immer richtig gewesen. Gibt es nun etwas Angenehmeres, als mit einem gut schmeckenden Bonbon zugleich krankheitsdb- Wehrend oder lindernd auf die oberen Atmungsorgane(Nase, Rachen) einzuwirken? Sicher nicht. Dieses erfreuliche Ergebnis haben Sie mit dem Gebrauch der echten G e Lou ul bun „mit den 3 Tannen“ und noch ddzu die herrlichen Vogelbilder! Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗HSethenheim. Heute Freitag Abeud 8.30 Ahr Sitzung aller Fachwwarte betr. Schauturnen. Erſcheinen unbedingt notwendig. Der Leit er. 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Sie bleiben abſeits ſtehen, wundern ſich über den Erfolg anderer Volksgenoſſen und begreifen nicht, warum gerade dieſer oder jener beſonde⸗ ren beruflichen oder privaten Erfolg hat. Dabei haben dieſe Erfolgsmenſchen wirklich nichts Auffallendes an ſich, etwas, das ſie ohne weiteres aus dem Rahmen des Durch⸗ ſchnitts von vornherein herausheben könnte. Sie tun ihre Pflicht, leben womöglich noch zurückgezogen, und doch, ſie haben Erfolg! Es iſt gewiß ſo einfach und ſchön zu ſagen:„Das Glück iſt ſtändig bei ihnen zu Gaſt!“. Man denkt nicht weiter darüber nach, es iſt eben das „Glück“, und damit iſt dann ihr Erfolg begründet. Und dieſe Erfolgsmenſchen haben weiter nichts an ſich, als daß ſie alles, was ſie tun und denken, mit einer bis ins peinlichſte gehenden Gründlichkeit und Genauig⸗ keit ausführen und durchdenken. Nur das iſt ihr„Glück“! Wird ihnen eine Arbeit übertragen, gehen ſie nicht mit Oberflächlichkeit daran, ſondern ſie ermeſſen alles, erwägen alles, um der ihnen übertragenen Aufgabe bis ins kleinſte gerecht zu werden. Es wird nicht blind, ſondern plan⸗ mäßig gewirtſchaftet, und ſie fragen nicht danach, wie lange ſie daran zu werken haben, ſondern an allererſter Stelle ſteht die ſauberſte Durchführung. Vorgeſetzte und Amtsſtellen werden ſchnell auf ſolche Menſchen aufmerkſam, ſie werden befördert, bekommen Gehaltszulage, und der bereits ältere Kollege, an dem wohl eigentlich die Beförderung wäre, ſchlägt zu Hauſe polternd auf den Tiſch und ſchimpft über die unerhörte Zurückſetzung, ihn einfach zu überſehen. Es fällt ihm nicht ein, zu überlegen, ob er nicht durch ſeine eigene Gleich⸗ gültigkeit und Oberflächlichkeit ſelber ſchuld iſt. Wo⸗ möglich kommt noch die bequeme Unterſtellung einer „Schiebung“ und ähnliches, um den eigenen Mißerfolg zu bemänteln und dieſen Erfolgsmenſchen, den weiter nichts als ſeine Gründlichkeit vorwärts brachte, in Miß⸗ kredit zu bringen. Bedauerlich, leider aber zu oft wahr! Denn es iſt nun einmal ſo, daß Einſicht und Erkennen zu den Eigen⸗ ſchaften gehören, die nicht häufig ſind. Vor allem fehlen ſie den Lauen und Schwachen regelmäßig, und ſo iſt es micht zu verwundern, daß ſie Erfolge ihrer Mitmenſchen immer nur als Erfolg ſehen und niemals als das Er⸗ gebnis einer langen und entſagungsvollen Arbeit und Einſatzbereitſchaft. Ihnen zur Seite geſellen ſich im privaten Leben noch die Großſprecher, die in wenigen Sekunden über ihnen vorgetragene Dinge Urteile fällen, ſchnell und oberfläch⸗ lich bereit ſind, den Stab über Menſchen und Geſchehniſſe zu brechen, ohne nach einer klaren und fachlichen Durch⸗ denkung zu einem Schluß zu kommen. Sie können in einer Stunde dreimal ihre Meinung und Anſicht ändern, wenn ihnen nur gründlich widerſprochen wird. Auch hier vollkommener Mangel an Gründlichkeit und Genauig⸗ keit, und auch hier müſſen die Herren Großſprecher feſt⸗ ſtellen, daß man ſie bald nicht mehr ernſt nimmt und das, was ſie ſagen, ſchon mit dem Vorurteil aufgenommen wird:„Der Mann redet ja doch nur Unſinn, und was er jetzt ſagt, widerruft er ſchon in einer Stunde!“ Zu ihnen kommt niemand und holt ſich Rat, weil man kein Vertrauen zu ihnen hat. Sie bekommen keine pri⸗ vaten Ehrenämter, die Charakter vorausſetzen. Selten haben ſie wirkliche Freunde. Oft genug leben ſie noch unter dem Durchſchnitt und ſind nur immer über den Erfolg der anderen empört und aufgebracht. Nichts durchdenken oder tun ſie gründlich, beſitzen auch nicht die Kraft, ihre Schwäche zu erkennen, alles iſt bei ihnen nur Oberfläch⸗ lichkeit. Dabei können ſie ſich im wahrſten Sinne des Wortes noch ſchuften und quälen, kommen aber trotzdem zu nichts, weil alles in Haſt und Ueberſtürzung, planlos und ohne feſtumrahmten Grundſatz geſchieht. So heißt es für den, der im Leben überall, wohin er geſtellt iſt, Erfolg erzielen will, zunächſt an erſter Stelle die Gründlichkeit und Genauigkeit zu ſetzen, nicht nur in großen Dingen, ſondern gerade in den allerkleinſten. Große Erfolge ſind von der Gründlichkeit und Genauig⸗ keit in den allerkleinſten Dingen abhängig, und wer da glaubt, ſie wären unwichtig und unwert, wundere ſich nicht, wenn das, was man ſo bequem„Glück“ nennt, an ſeiner Tür vorübergeht. Das Glück iſt gar nicht ſo lau⸗ niſch, wie man es ſich denkt, und niemals ſo ungerecht, wie man es unterſtellen möchte. Das alte Wort hat ſchon ſeine Berechtigung, wonach die Götter Fleiß verlangen, ehe ſie einen Preis erteilen. Nur peinliche Gründlichkeit 25 Genauigkeit helfen uns im Leben weiter und bringen b rfolg! 5 E. H. Pichnow. Aufnahme: Böttcher/ Mauritius— M Das gute nahrhafte Brot Brot iſt die Nahrung der Menſchen ſeit urdenklichen Zeiten. Um das tägliche Brot führten ſie erbitterte Kämpfe, und ſobald ſie das Brot hatten, ihr tägliches Brot, hielten ſie ſich friedfertig in ihren Gauen. Wenn ſie Brot hatten, waren ſie zufrieden und glücklich, wenn ihnen aber des Leibes Nahrung fehlte, der Hunger pein⸗ voll quälte, dann rebellierten ſie gegen Gott und die Welt. Solange uns der Himmel eine gute Ernte ſchenkt, ſolange die Felder Korn im Ueberfluß kragen und in den Speichern ſich die Berge der koſtbaren Frucht häufen, machen wir uns wenig Gedanken über unſer tägliches Brot. Wir nehmen es als ſelbſtverſtändlich hin, daß es immer und in jeder Form auf dem Tiſche liegt. Wenn aber Regen oder Trockenheit, wenn Mißwachs die Ernte kümmerlich werden ließen, und der Ueberfluß eines Jah⸗ res zum Mangel wird, dann beſinnen ſich die Menſchen wieder auf das Brot. Und hier ſtellt ſich heraus, daß es die Nahrung von arm und reich, von hoch und niedrig iſt. Kein Menſch lebt ohne Brot! Der eine kann die Kar⸗ toffeln miſſen, der andere iſt nicht betrübt, wenn es an Gemüſe mangelt; Obſt, ſo nahrhaft es iſt, ſieht man noch lange nicht auf allen Tiſchen, weil es auch ohne geht. Fleiſch wird zwar gern gegeſſen— ſofern man nicht dem Fleiſche abgeſchworen und ſich der fleiſchloſen Koſt zuge⸗ wandt hat—, und der Mangel an Fleiſch erweckt den Widerſpruchsgeiſt, aber ſchließlich beſcheiden ſie ſich alle, weil Fleiſch nur eine nahrhafte Beigabe iſt. Der arme Mann kann auf alles Verzicht leiſten, der reiche weint den leckeren Delikateſſen vielleicht eine Träne nach. Wehe aber, wenn das Brot fehlt, wenn die großen und kleinn Laibe von den Tiſchen verſchwunden ſind. Dann erſt iſt Gefahr, dann iſt der Hunger da, dann fühlt nicht nur der Arme, was ihm das Brot bedeutet— er weiß es eigentlich ſein anzes Leben lang—, dann kommt auch dem Reichen zum ewußtſein, daß alle leckeren Dinge nichts ſind und alles das Brot iſt. Was Mangel an Brot heißt, wiſſen wir in Deutſch⸗ land. Brot fehlte vor zwanzig Jahren, und Brot war nie im Ueberfluß da, obgleich das Korn über die Grenze ins Land ſtrömte, als der deutſche Boden die Menſchen, die auf ihm lebten, nicht mehr zu ernähren vermochte. Not iſt das Merkmal jener ſchweren und häßlichen Zeit. Nie⸗ mals iſt in fünfzehn Jahren der Ruf der Menſchen nach Brot verſtummt; er tönte bald laut, bald leiſe, er war begleitet von dem Schrei trotzigen Aufbegehrens oder dem Grollen dumpfer Hoffnungsloſigkeit. Wie undankbar iſt es doch, wenn wir heute, da wir wieder Brot haben, da niemand Mangel an Rahrung lei⸗ det, vergeſſen, welche ſchwere Zeit hinter uns liegt. Wie undankbar, wenn wir überſehen wollen, welche große Tat es war, daß dem deutſchen Volke Brot geſchaffen— und für überſehbare Zeiten geſichert wurde. Eine Not in dem Sinne, daß irgendein Volksgenoſſe Mangel an des Lei⸗ bes Nahrung in ſeiner urſprünglichſten Form leidet, gibt es nicht mehr. So ferne liegt bereits jene Zeit, daß wir bergeſſen können, daß unſer Glück und unſere Stärke als Gemeinſchaft nicht zuletzt deshalb ſo unbeſtritten iſt, weil in kleinem Hauſe und auf keinem Tiſch das Brot fehlt. In keinem Hauſe und auf keinem Tiſch? Faſt drei Millionen deutſche Brüder und Schweſtern ſind heim⸗ gekehrt in das glückliche Reich und in eine Gemeinſchaft, die keinen Hunger mehr kennt. Sie haben bis zuletzt Hunger und Not gelitten, denn ihnen fehlte alles, was das Glück des Lebens ausmacht, ihnen fehlte vor allem Brot, und der Glaube an das Leben, der Glaube an die große Gemeinſchaft erhielt ſeinen erſten Lohn, als ihnen Brot gegeben wurde. Es war der Wille des Führers, daß die Vollsgenoſ⸗ ſen im Sudetengau immer Brot haben und niemals mehr Not leiden ollen. Iſt es nicht ein ſchönes Recht, daß wir alle ihm dabei helfen dürfen? Wir, denen er Brot im Ueberfluß bereits gegeben hat.„ Kataſtrophen, die die Welt erſchütterten Die Menſchhelt im Banne des Schreckens— Von der Machtloſigkeit menſchlichen Wirkens. Erſchuslart eine große Kataſtrophe den Erdball, dann ſteht der Atem der Menſchheit ſtill. Das ſind die Augen⸗ blicke, da das Schickſal in wilder Brandung ſich aufbäumt, Stunden, da es faſt ſcheint, als ſchüttele Mutter Erde wie in Verzweiflung ihre Kinder ab, als ſolle dem Irdiſchen das Heimatrecht auf dem Planeten verwehrt werden. Glühende Lava, Schutt, Aſche, Feuersbrünſte und Flut⸗ berge ſind die Spuren ſolcher Heimſuchungen. Als Torſo liegen die kühnſten Entwürfe am Wege, von der Arbeit menſchlicher Hände und menſchlichen Sinnes, die die Mühe von Jahrzehnten oder gar von Jahrhunderten einſchloß, blieben nur Trümmer und Bruchſtücke. Im Schickſalsbuch der Menſchheit begegnet man Kataſtrophen, hinter deren Höllenängſten und dämoniſchem Entſetzen ſelbſt die Schilde⸗ rungen eines Dante Alighieri zurückbleiben,— Kataſtro⸗ phen, die den Schrecken bis zum Wahnſinn ſteigerten und den Menſchen den Verſtand und die Sprache nahmen. Hunderte von Erdſpalten klappen auf Mit zu dem Fürchterlichſten, das je über ein Erdbeben berichtet worden iſt, gehört die Schilderung, die uns über die Kataſtrophe auf Jamaika vom Jahre 1692 überliefert wurde.„Menſchliche Worte ſind zu arm, das Ungeheuer⸗ liche ganz zu erfaſſen“, heißt es in dem Bericht.„Man be⸗ denke: Hunderte von Erdſpalten klappten plötzlich auf, um ſich alsbald wieder zu ſchließen. Und gleich darauf öffneten ſie ſich von neuem Wohin man ſah, wurden Menſchen zur Beute dieſer Erdſchluchten. Doch die Erde behielt die Opfer nicht, die ſie verſchlungen. Sobald die Spalten ſich von neuem auftaten, wurden die Menſchen, grauenhaft zu⸗ gerichtet, wieder herausgeſchleudert, ſo wie man Steine in die Luft ſchleudert. 8500 Menſchen ſind auf dieſe Weiſe dem Erdbeben anheimgefallen, nur 500 haben das Unerhörte jener Stunde überlebt. Ebenſo ſind die weitaus meiſten Häuſer vom Schlund der Erde verſchlungen worden.“ Am Allerſeelentage des Jahres 1775 waren die Kirchen Liſſabons bis auf den letzten Platz gefüllt. In wunder⸗ voller Bläue ſpannte ſich der Himmel über die portugie⸗ ſiſche Hauptſtadt. Jählings meldet ſich ein dumpfer unter⸗ irdiſcher Donner. Gleich darauf ein Stoß von unerhörter Heftigkeit. Volle zehn Minuten hält der Krampf des Bo⸗ dens an. In einer gähnenden Erdſpalte verſchwinden ganze Stadtviertel und die Menſchen mit ihnen. Nach wenigen Minuten ein zweiter, kurz darauf ein dritter Stoß. Dunkle quellende Rauchſchwaden brauſen auf und machen den Tag zur Nacht. Die Luft iſt zum Schneiden dick. 25000 Gebäude ſind zuſammengebrochen, darunter die prächtigſten Kirchen und Paläſte. Nur ein ſchmaler kärg⸗ licher Streifen der öſtlichen Stadt bleibt erhalten. Als ob der Prüfung nicht genug ſei, wälzt ſich hinterher eine igantiſche Flutwelle heran, die im Bunde mit einer e das Werk der Zerſtörung grauſig und gierig vollendet. In viele Zehntauſende geht die Zahl der Opfer. Die geſamte atlantiſche Küſte entlang pflanzt die Flutwelle ſich fort. Noch auf ein Gebiet von zweieinhalb Millionen, Quadratkilometer greifen die Erſchütterungen über. Auch die Städte Algericas, Cadiz und Perez teilen Liſſabons Schickſal. Bis nach Norddeutſchland hinauf ſtrahlt die Ge⸗ walt der Naturkataſtrophe aus. In einer Hamburger Kirche pendeln die Hängeleuchter beunruhigt. Nie, ſoweit die menſchliche Erinnerung zurückreicht, 4 Europa dämo⸗ niſcher und unheimlicher von einem Erdbeben betroffen worden. Keines der apokalyptiſchen Weltübel hat das Ent⸗ ſetzen jenes Tages erreicht Im April 1906 lähmt der Schrecken von San Franzisko eine ganze Welt. Wieder arbeiten Erdbeben und Feuer gemeinſam. Dreiviertel der kaliforniſchen Weltſtadt wer⸗ den vernichtet. 2000 Tote, 400 Millionen Materialſchaden, — eine Unheilſpur, die ſich mit Flammenſchrift eingetragen hat. Zwei Jahre ſpäter: Meſſina. In Meſſina allein 84.000 Tote. Dazu 100 000 Opfer aus den angrenzenden Gebieten. 130 Orte Kalabriens werden mitvertilgt. Im Stadtbezirk Meſſina zerſtörte Werte in Höhe von mehr als fünf Milliarden. 200 000 Erdbebenopfer in Mitteljapan im, Jahre 1923. Rund 653 000 Häuſer dem Boden gleichge⸗ macht. Zehn Jahre ſpäter neue japaniſ ſten, dann Formoſa Glühende Wolke überfällt eine Stadt Einzig in ſeiner Art bleibt das Schickſal, das die blühende Stadt St. Pierre auf Martinique, der franzöſi⸗ ſchen Inſel der Kleinen Antillen, ſo reſtlos zerſtört hat, wie es einſt mit Gomorrha geſchah. Dicht hinter der Stadt ragt 1500 Meter hoch der Mont Pelée empor, der ſchon von früheſten Zeiten an als Berg des Unheils gilt. Am Him⸗ melfahrtstage des Jahres 1902 löſt ſich aus dem Vulkan ein Gemiſch von Waſſerdampf, Gas und glühendem Staub — eine Wolke des Entſetzens, die eine Hitze von 800 Grad entwickelt. Grelle Blitze zucken auf, Donnerſchläge, ſo heftig, daß ſie den Menſchen ſchier das Gehör rauben, reihen ſich in unaufhörlicher Folge aneinander. Mit der Gewalt eines Taifuns bahnt die Wolke ſich den Weg und vernichtet im Zeitraume einiger Minuten die geſamte Stadt. Mehr als 30 000 Menſchen, die Geſichter ins Unbeſchreibliche ver⸗ zerrt, die Hände krampfhaft auf den Mund gepreßt, liegen als verkohlte und verſengte Leichen in den Straßen umher. Nur einige wenige, die im Augenblick der Kataſtrophe ſich zufälligerweiſe in gutgeſchützten Räumen aufhalten, über⸗ leben den ſchauerlichen Spuk. Alle Schiffe, die im Hafen feſtliegen, werden durch die Gewalt des Feuerſturmes zum Kentern gebracht und in Brand geſetzt. Ueber den ſüdlichen Abhang des Berges hinab ſucht der glühende Strom der Lava mit raſender Geſchwindigkeit das Meer. Alles verſchlingend, was ihm im Wege iſt. Wahnſinnig vor Qualen und Angſt, dem Erſticken nahe, ſtürzen ſich die Menſchen in die Meeresfluten, wiewohl die Waſſer ſich buchſtäblich in einem kochenden Zuftande befinden. Nicht einmal die unheilvollen Ausbrüche des Krakatau(Sunda⸗ Straße) reichen an dieſes Ausmaß von Schrecken heran. Wie eine teufliche Ironie lieſt ſich die Meldung, daß genau vierundzwanzig Stunden vor Eintritt der Kataſtrophe der Mont Pelée von Sachverſtändigen(l) unterſucht wurde, die dokumentierten, eine bösartige Ueberraſchung ſei unmittel⸗ bar nicht zu befürchten. Eine Kommiſſion, die nach der Kataſtrophe den eigentlichen Urſachen nachging, kam zu dem Ergebnis, daß die unerhörten Ausmaße des Unglücks in erſter Linie und zu allermeiſt der glühenden Wolke zu⸗ zuſchreiben waren, die durch ihren Gifthauch alles erſtickte, alles verbrannte und alles zu Kohle werden ließ. Mit 1 500 Menſchen in die Tiefe Von Liverpool aus trat am 8. April 1912 der größte Dampfer der Welt, die„Titanic“, der engliſche Fahrgaſt⸗ dampfer der White Star Line, mit mehr als 2 300 Perſo⸗ nen an Bord, ſeine erſte Fahrt nach Nordamerika an,— ein Koloß von 47000 Tonnen. Nicht weniger als vier mächtige Bugſierdampfer waren nötig, den Giganten aus dem Hafen herauszuſchaffen. Seit Tagen füllten die Wun⸗ der der„Titanic“ die Spalten der Weltpreſſe. Luxus und techniſches Können der Schiffsbaukunſt feierten ihren großen Triumph. Weltbekannte Namen wies die Paſſagier⸗ liſte auf. Magnetiſch lockte die Idee, die Erſtlingsfahrt des Dampfergiganten zu einer Rekordfahrt zu machen und das Blaue Band des Ozeans zu erringen. Namentlich war es Bruce Ismay, der gleichfalls an Bord weilende White⸗ Star⸗Präſident, den dieſer Ehrgeiz nicht zur Ruhe kommen ließ. Nach ſechstägiger ſtörungsloſer Fahrt hatte der Dampfer etwa die Gegend 41 Grad 16˙ nördlicher Breite und 50 Grad 14 weſtlicher Länge erreicht. Die Schiffs⸗ ſchrauben gaben mit 78 Umdrehungen pro Minute das Aeußerſte her. Noch eine Viertelſtunde trennt von Mitternacht. Eben wie die Fläche eines Spiegels breitet ſich der Ozean. Darüber der Eishauch eines hellen, fun⸗ kelnden Himmels. In den Salons wurde noch flott getanzt, das war man dieſer letzten Nacht ſchuldig, denn morgen ſollte man in New Vork ſein. In der Bar, im Rauchſalon, auf Deck, überall ein munteres, faſt übermütiges Leben. Wie ſorgloſe Kinder, die davonhuſchen, verloren ſich die Klänge der Schiffskapelle in die ſchweigentiefe Nacht. Ein vaar Sekunden ſpäter rennt der Rieſendampfer in voller Fahrt gegen einen Eisberg an. Dreihundert Meter ho türmt ſich das weißgraue Ungeheuer vor der„Titanic“ auf. Zu einer unförmigen Maſſe iſt der Schiffsbu 175 ſammengedrückt. Auch die vorderen Decks ſind enſſeg ich zugerichtet. Schon zehn Minuten ſpäter iſt die Lage völlig klar: der Dampfer muß als verloren gelten, die„Titanic“ beginnt langſam zu ſinken. Auch nicht entfernt reicht die Anzahl der Rettungsboote aus. Unbeſchreibliche Verzweif⸗ lung, wo kurz vorher noch ſorgloſes Leben war. Zweidrei⸗ viertel Stunden ſpäter ſchließt ſich das endloſe Waſſergrab über dem todwunden Stahlkoloß und über den erbar⸗ mungsloſen Aengſten, den Seelenſchmerzen der Verzwei⸗ Aber Kopfüber ſtürzt das ſtolzeſte Schiff der Welt in den bgrund und nimmt 1517 Menſchen mit Flammen, nichts als Flammen Am 15. Juni 1904 brach auf dem amerikaniſchen Aus⸗ flugsdampfer„General Slocum“, der bis auf den letzten Platz gefüllt war, ein Feuer aus, deſſen ſchnelle Ausbrei⸗ tung durch Fehlmaßnahmen des Kapitäns und durch das frevelhafte Verhalten der Beſatzungsmannſchaft noch be⸗ günſtigt wurde. Eintauſend Kinder und Frauen fanden einen gräßlichen Tod. 896 Menſchen fielen am 8. Dezember 1881 dem Brand des Wiener Ringtheaters anheim. Hunderte von Theater⸗ beſuchern kamen allein dadurch um, daß auf Anweiſung eines Polizeibeamten ſämtliche Galerieumzüge verriegelt worden waren, damit niemand in den brennenden Bau gelange, um ſelber nach dem Schickſal vermißter Angehö⸗ riger zu forſchen(). ö Zum ungeheuerlichſten und zugleich folgenſchwerſten Theaterbrand, von dem die Chronik der Jahrhunderte überhaupt zu berichten weiß, wurde das Rieſenfeuer, das am 25. Mai 1845 in Kanton(China) in einem Wander⸗ theater entſtand. Insgeſamt 1370 Menſchen konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Da nachträglich noch Hunderte von Schwerverletzten ihren Brandwunden er⸗ lagen, erhöhte ſich die Geſamtzahl der Opfer auf annähernd 1900. Ein Theaterbrand in Changhai im Juni 1871 koſtete 900 Menſchen das Leben, während im Jahre darauf in Tientſin bei einer ähnlichen Kataſtrophe 700 Perſonen in den Flamen umkamen. Karl Schneider. Gedanken um Bücher Ein zerleſenes Buch iſt nicht immer ein Zeichen von gei⸗ ſtiger Beſitzergreifung. Oft dagegen nur ein Zeichen für Ver⸗ nachläſſigung des beſten Freundes. * Beſſer, nur zehn Bücher zum geiſtigen Beſitz haben, als zehn Meter Klaſſiker im Bücherſchrank nur oberflächlich ken⸗ nen. N 1 5 Bücher und Menſchen ſind in vielem gleich. Hinter einer pompöſen Aufmachung verbirgt ſich oft nur ein unbe⸗ deutender Kern. 1 „Ein ſchöner Rücken kann entzücken“, ſagt man; bei Büchern kann es oft auch ſo ſein; doch genau wie beim Men⸗ ſchen kann man einen gewaltigen Schrecken kriegen, wenn man die Vorderſeite zu ſehen bekommt. Weltbild(A.). in dem, von dem berühmteſten Meiſter des Wiener Barock, Lucas von Schloß Belvedere in Wien. Weltbild(M). Nach dem Rieſenbrand in Marſeille. f i 5 ldebrandt, 1714 Die Aufräumungsarbeiten auf der Brandſtätte der Rue Canebiere geſtalten ſich unge⸗ is 1722 für den Prinzen Eugen von Savoyen erbauten Schloß wurde der deutſch⸗italie⸗ heuer ſchwierig. Mit Sprenaſtoff verſucht man, die Trümmer zus dent Wege zu räumen. 355„ mniſche Schieds,pruch gefällt. 8 5 Generaloberſt Milch. Generaloberſt Beck. 4 Generaloberſt von Rundſtedt. n 3 . — O N 1 (11. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: Die Unterredung mit Tea Raas läßt in Jo Berke alles zuſammenbrechen. Sie hat jetzt eine Erklärung für das Ver⸗ halten von Dorian. Nun vexſteht ſie auch die Reſerviertheit ſeiner Verwandten, die in ihr die Abenteurerin ſehen. Im Hauſe Naas kann ſie nun nicht mehr bleiben. Jo eilt zu Ten Bloom. Sie will heim nach Deutſchland, will kämpfen und durchhalten. Obgleich er es als Arzt nicht verantworten rann. hilft er, daß ſie abreiſen kaun. Drei Monate iſt Jo wieder in der Heimat und hat verbiſſen gearbeitet. Ihr Leid hat ſie mit niemand geteilt, ſie iſt auch Aurikelchen fremd geworden. Jo hat auch den Vater beſucht, und ſie haben ſich ruhig und verſöhnt getrennt. Ihre Freunde hielten in der ſchweren Stunde zu ihr. Trotz der Heizung an den Wänden iſt der große Flur der Klinik kühl. Jo fröſtelt und nimmt ihr Wolltuch feſter um die Schulter. Sie ſitzt in einer Ecke des Flurs, in der man eine Ruheecke eingerichtet hat. Auch hier wieder Zimmerlinden— Großvater und Großmutter der kleinen an den Fenſtern—, ein paar dunkle Rohrſeſſel, ein Tiſch⸗ chen mit einer gehäkelten Decke. Jo ſtreicht über ſie hin. Peter Berghammer ſitzt ihr gegenüber und wieder⸗ holt die Frage:„Weshalb willſt du denn ſchon nach Hauſe, Jo? Du biſt erſt acht Tage hier!“ „Weil es hier Geld koſtet, Peter! Und ich muß sparen!“ In Peters Stimme ſchwingt heftige „Warum nimmſt du unſere Hilfe nicht an?“ Jo reicht Peter die Hand hinüber.„Verſteh mich doch! Dieſes Durchhalten und Entbehren hier in der Klinik war kein Trotz und keine Verbiſſenheit, wie ihr wohl glaubt. Es— es lenkte ab, Peter. Lenkte heilſam ab.“ „Und mein Vorſchlag, Jo? Ich machte ihn dir ſchon vor deiner Reiſe. Iſt will ihn wiederholen.“ In Jos Stirn ſteigt langſam eine Röte.„Peter, ich bitte dich! Ich weiß, du möchteſt mir helfen, darum ſagſt du das! Aber dieſe Hilfe würde mich immer bedrücken, ich will mein Leid nicht auch noch in dein Leben hinein⸗ tragen. Du als wohlgeachteter Studienaſſeſſor, angeſehen und beliebt, und ich mit... Nein, Peter, ſchweig doch!“ wehrt ſie ab. Sie ſenkt die Augen, und Peter ſchweigt nun auch wirklich. „Dank dir dafür, Peter“, ſagt Jo jetzt leiſe. Sie ſitzt da, ſehr zart und ſchmal und blaß, das ſchöne Haar ſprüht heute keine goldenen Funken, es iſt ganz ſtreng zurück⸗ gekämmt. Jo ſieht nachdenklich in das Geſicht des Freun⸗ des und erinnert ſich der zarten Liebe, die ſich zwiſchen ihm und Aurikelchen angeſponnen hat. Ach, Aurikelchen — kannſt ruhig ſein, ich nehme ihn dir nicht. Ich verſtehe dich jetzt, ich begreife alles. Und da iſt doch plötzlich ein kleiner, beißender Schmerz, als ſie daran denkt, daß ſie bald dieſes feſte, vertraute Geſicht nicht mehr ſehen, ſeine ſchöne, männliche Güte nicht mehr ſpüren wird. Schmerz durchzuckt ſie, und etwas wehmütig ſagt ſie:„Bald werde ich ganz von euch Ab⸗ ſchied nehmen, Peter.“ „Aber Jo!“ „Mein Kollege Bruck hat mir einen neuen Poſten werſchafft. Das muß ich dir näher erzählen.“ Sie legt die Hände in den Schoß.„Als ich ganz verzweifelt war und nicht mehr aus noch ein wußte— mein Geld reicht nicht mehr lange, weißt du, und die Ueberſetzungen brachten nicht viel ein—, da warf mir das Schickſal ſo ein Stück⸗ chen Beruhigung zu: Ich ſprach mit Bruck, ob er mir nicht helfen könnte, und er ſchrieb an einen Freund in Köln. Alter Herr, hat ein gutes Antiquitätengeſchäft. Es traf ſich, daß ſein junger Verkäufer in einigen Wochen weggeht. Nun ſucht er jemanden, der etwas von der Sache verſteht. Das Gehalt iſt nicht groß. Aber es wird wohl reichen. Es muß reichen!“ Peter Berghammer fragt erſtaunt:„Aber Jo, warum tuſt du das? Du haſt Verpflichtungen nicht nur gegen dich, ſondern auch gegen den Vater deines Kindes! War⸗ um wirfſt du alles hinter dich? Es gibt Schwierigkeiten, gut, ich ſehe das ein. Aber laſſen ſie ſich nicht löſen?“ „Warum ich alles hinter mich werfe, Peter? Weil ich in anderer Umgebung endlich vergeſſen lernen muß. Ich habe nun mal die ſehr ſchmerzhafte Erkenntnis machen müſſen, die Tauſende vor mir ſchon durchlitten: daß man ſich als Frau niemals über die ſo arg verſchriene Sitte und die Form, die die Menſchen um ihr Leben bauten, hinwegſetzen darf. Dieſes Milieu der verlaſſenen Mutter muß ich vergeſſen, ſo ſchnell wie möglich. Das brennt und ätzt unerträglich.“ „Du biſt ſehr bitter geworden, Jo!“ 5 5 „Vielleicht, Peter. Und dann— ich kann für mein Kind ſorgen. Ich darf es noch ein paar Wochen behalten, dann werde ich es in ein Heim geben müſſen und es oft beſuchen. Es iſt ſchwer, aber auch das muß gehen. Hier kann ich ja nicht genug verdienen, um es anſtändig zu verſorgen.“ N Peter richtet einen tief forſchenden Blick auf die kleine, blaſſe Frau. Sie verſteht ihn. 5 „Und das andere, Peter— reden wir beſſer nicht da⸗ von. Ich habe nach Colombo geſchrieben. viermal, Peter. Viermal! Keine Antwort bis heute. Nicht eine einzige!“ Peter hat den Eindruck, als wolle Jo plötzlich aus⸗ löſchen und vergehen, und er kommt auch noch nicht los von dieſer Vorſtellung, als Jo ſich ſchon wieder in der Gewalt hat und matt lächelnd ſagt:„Lieb, daß du mich beſuchteſt, Peter. Ich werde dir und Aurikelchen das alles 5 vergeſſen! Und nun wird es Zeit für dich zu gehen, eter.“ a „Erhole dich noch gut und morgen, auf Wiederſehen. Ja, ich ſchicke dir einen Wagen. Aurikelchen kommt mit.“ „Hab Dank!“ Jo iſt aufgeſtanden und ſtützt ſich auf die Lehne des Korbſeſſels. Mitten in den Strahlen der Winterſonne ſteht Jo, ſo zart, zerbrechlich und leicht wie Glas iſt ſie, daß Peter wieder erſchrickt. „Du ſiehſt doch eln, daß ich nicht hierbleiben kann, Peter?“ fragt ſie zögernd. die, Berghammer ſchaut in das bluſſe Geſicht. Ein tief erlſcheberzliches Gefühl überkommt ihn, nicht Kränkung: mehr die etwas eigenſinnige Liebe und der Wunſch des Immer⸗Zuſammenſeins iſt in ihm mächtig. Jo läßt ihm dankbar beide Hände. „Jo, Jo. Ich ſehe es ein!“ * Sonntag morgen. Jo iſt gerade aufgeſtanden, hat ge⸗ badet, trägt einen dunkelblau⸗weiß getupften Morgenrock und geht ſehr leiſe in weichen Sandalen umher. Im Wohnzimmer deckt Aurikelchen den Tiſch; ſie wohnt zwar wieder unten in ihrem kleinen Zimmer, verbringt aber doch ſehr viel Zeit oben bei Jo. Jo bleibt einen Augenblick vor dem Bettchen ihres Jungen ſtehen, hält den Atem an und betrachtet ihn leiſe lächelnd. Ein hartes Klopfen reißt ſie aus dem ſtill⸗ beglückten Schauen. Sie geht ins Wohnzimmer.„Wer kann denn das ſein, Aurikelchen?“ „Keine Ahnung!“ „Ja, bitte?“ ruft Jo. Die Tür öffnet ſich, und auf der Schwelle ſteht die Gräfin Emmerentia Joſefine zur Nieden, die Hauseigen⸗ tümerin, die ſonſt in völliger Zurückgezogenheit ihr Leben verbringt. Nun iſt ſie ſchon in aller Frühe die Treppe hinauf⸗ geſtiegen, ſteht da in einem braunen Kleid aus uraltem Moiree, und der kleine Knoten, der mitten auf dem Kopf thront, bewegt ſich heftig hin und her. „Fräulein Berke, wir haben heute den Fünfzehnten. Sechswöchentliche Kündigung war ausgemacht. Ich kün⸗ dige hiermit die Wohnung!“ Jo ſteht da und ſtarrt die alte Frau an.„Ich ver⸗ ſtehe nicht, Frau Gräfin. Warum bitte?“ Aurikelchen ſtößt vor, heftig, erregt:„Meine Freun⸗ 505 1150 doch die Miete für ein ganzes Jahr im voraus ezahlt!“ „Die Zeit iſt ja bald um. Wegen der Differenz könn⸗ ten wir uns einigen.“ „Das wird nicht gehen“, ſagt das kleine Fräulein Kandner zornig.„Jo, bitte, rede doch!“ Zeichnung: Drewitz M. Jo ſteht da und ſtarrt die alte Frau an.„Ich verſtehe nicht, Frau Gräfin. Warum, bitte?“ Jo ſieht die alte Frau aus klaren, nachdenklichen Augen an.„Laß doch, Aurikelchen! Ich gehe ja ſowieſo von hier fort. Weshalb regſt du dich denn noch auf? In der Zeit bin ich ſchont fort. Unſere Kündigungen be⸗ gegnen ſich, Frau Gräfin. Immerhin— darf ich den Grund wiſſen?“ Die alte Frau ſtößt mit ihrem Krückſtock heftig auf die Erde.„Ich wünſche in meinem Haus derartige— der⸗ artige fkandalöſe Affären nicht! Erſt jetzt habe ich es erfahren, daß Sie— mein Gott— es iſt ja entſetzlich, ſo etwas!“ Jo iſt fahl geworden, aber ſie ſteht hoch aufgerichtet vor der alten Frau, ſpricht nicht, ſieht ſie nur an. Die Gräfin zur Nieden weicht dem Blick aus, zuckt die Achſeln. Dann fällt eine Tür ins Schloß. Jo ſetzt ſich nieder, ihre Knie zittern. „Nimm's nicht ſchwer, Jo“, tröſtet Aurikelchen und gießt Kaffee ein.„Weißt du, ich ziehl auch aus, wenn du weggehſt— das können wir uns nicht gefallen laſſen!“ „Ich hab' ſie für großzügiger gehalten und dachte, ich könnte wenigſtens die paar Wochen bis zu meiner neuen Arbeit in Ruh' und Frieden hier leben. 2 Sie greift nach der Taſſe und nimmt einen Schluck. Aber der Kaffee ſchmeckt ihr heute gallebitter. Sie lacht plötzlich, kalt und ſcharf. Aukikelchen blickt ſie beſorgt an, will etwas fagen, aber ein leiſes Raſcheln unter der Tür unterbricht ſie. „Poſt, Jo!“ Das kleine Fräulein Kandner geht, ſor⸗ 5 Halt die ihr mit fiebernden Augen zuſieht, einen Brief. Großer tiert ein paar Reklamen und Zeitſchriften und zeicht Jo, weißer Umſchlag. f 5 N 5 Jo greift haſtig danach.„Aus Nienſtadt. Von Vater? Nein. Sie ſieht näher hin.„Von Tante Luiſe. Was will ſie denn?“ Jo reißt den Brief auf und läßt ihn, ermattet ſinken. Aurikelchen ſpringt hinzu, ſieht ihr über f N und lieſt:„Vater ſchwer erkrankt komme ofort! „Jo! Reg' dich nicht auf! Vielleicht iſt es gar nicht ſo ſchlimm! Sie iſt vielleicht überängſtlich, deine Tante. Ja, fahren mußt du natürlich, das wird dich auch be⸗ ruhigen.“ „Grete, biſt du ſo lieb und bringſt den Kleinen ins Heim? Da weiß man, was er braucht, da iſt er gut unter⸗ gebracht. Ich werde doch wohl einige Tage fortbleiben...“ „Jo! Du denkſt doch nicht 2 „Doch, ich fühle es— neulich unſer Zuſammenſein, das war mein letzter Beſuch beim Vater!“ Jo iſt gerade gegangen, als Peter kommt und erſtaunt in Aurikelchens blaſſes Geſicht ſieht. Sie erzählt. Peter iſt erſchüttert.„Jo muß ja durch ein ganzes Buch Hiob hindurch“, ſagt er.„Du bringſt das Kind in die Klinik? Ich gehe natürlich mit und begleite dich.“ „Ach, Peter“, ſagt Aurikelchen dankbar,„Wie gut, daß du da biſt!“ 4 Der Amtsgerichtsrat a. D. Johannes Berke liegt in dem großen Herrenzimmer auf ſeinem letzten Lager Es riecht ſtreng nach Oleander und Lorbeer, nach friſchen Blu⸗ men und welkendem Grün. Zu Häupten ſchimmert matt ein großes ſilbernes Kreuz, und zu Seiten ſtehen hohe Kandelaber mit dicken Kerzen, die ihren ſchwachzitternden Schein auf das weiße Antlitz werfen, auf die gefalteten Hände, das ſilberweiße Haar. Jo ſieht tränenlos in die verbleichenden Züge und hält Rückſprache mit dem toten Vater. Wie froh bin ich, daß ich gleich nach der Reiſe noch zu dir kam, daß wir uns zuletzt noch ein wenig verſtanden, trotz des Abſtandes unſerer Generationen. Du haſt mich nicht gefragt. Vater, warum ich meinen Poſten aufgab, damals, du haſt nicht weiter nach meiner Reiſe geforſcht.— Wie dankbar war ich dir dafür! Vielleicht haſt du geahnt, welche Schatten über meinem Leben lagen? Dein Blick war ſo ſorgenvoll. Faſt hätte ich dir alles verraten. Und hab' dann doch ge⸗ ſchwiegen, weil ich wußte, daß du mich nicht verſtehen würdeſt, weil ich dir einen großen Schmerz erſparen wollte. Mag man es eine Lüge nennen, ein häßliches Verheimlichen— ich kann's tragen. Und ich dauke Gott dafür, daß ich dir das noch erſpart habe. Da du in Ge⸗ danken an mich beruhigt ſein konnteſt, wenn auch vielleicht auf dem Untergrund Sorge um mich blieb f Tante Luiſe kommt, ſteht da, ſtreng und hoch und feindlich in dem hochgeſchloſſenen Kleid. Jo überwindet ſich und fragt nach der Todesurſache. Ein Herzſchlag war's, ein ſtilles, ruhiges Ende. Am Schreibtiſch hat ihr Vater geſeſſen über ſeinen geliebten Büchern, da hat's ihn ereilt.. Jo atmet tief. Keine Not, keine Schmerzen— das iſt gut, ſo ein ſtiller, fried⸗ licher Ausklang a Die Wohnung füllt ſich mit Trauergäſten. Jo gibt mechaniſch allen die Hand, murmelt matten Dank. Kränze häufen ſich, verwirren mit ihrem herben Duft den Sinn. Und dann ſteht plötzlich Hugo da, der Bruder, kommt erregt aus dem Sterbezimmer zurück, ſehr blaß im Geſicht. Ob er daran denkt, was der ſtille Alte für ihn geopfert hat, und wie er es dankte? Jo ſieht ihn an. Er iſt ſtark geworden, aufgeſchwemmt — natürlich iſt das viele Bier aus der ſchwiegerelterlichen Brauerei ſchuld daran. Sie fühlt ſeinen haſtigen Hände⸗ druck, die etwas verlegene Umarmung. Da ſteht auch Thilde, ſeine Frau, die Jo noch gar nicht kennt. Der Vater iſt damals allein zur Hochzeit gefahren. Thilde iſt groß, von fahlem Blond, mit blaßen Wimpern und faſt ohne Brauen, ſieht aus wie ein erſtauntes junges Kanin⸗ chen... Sie trägt einen ſehr koſtbaren Mantel aus ſchwarzem Breiſchwanz und ein dickes, ſchwarzes Seiden⸗ kleid, muſtert auffallend Jos ſchwarzes Wollfähnchen Es geht alles vorbei, auch das Unerträglichſte, der letzte Gang zum Kirchhof. Regen rieſelt herab, dringt durch die Kleider. Man kommt heim, Nebelſchleier hän⸗ gen jetzt über der Stadt. Aber man kann ſich ein Anden⸗ ken wählen. Ein Andenken? Jo ſtreicht mit der Hand über die hiſtoriſchen Aufzeichnungen. Ueber dieſen Zeilen iſt ihr Vater geſtorben.„Kann ich ſie mitnehmen? Und ein Bild der Mutter?“ Tante und Bruder haben nichts dagegen. Hugo in ſeiner gutſituierten Kleinſtadtwürde— gutgehende Praris, vermögende Schwiegereltern— nimmt ſich ſeltſam neben ſeiner überzarten Schweſter aus. Er ſpricht ein paar tröſtende Worte und bittet Jo, ſie doch einmal zu be⸗ ſuchen. Jo nickt freundlich, dankt und lehnt ab, weil ſie im Begriff iſt, ihre Arbeit zu wechſeln. Bruder und Schwägerin ſprechen ihr Bedauern aus, und Jo kann ſich gar nicht mehr erinnern, daß dieſer bäuchige Herr, der da Beruhigungstropfen auf ſie herabträufelt, der kleine Junge iſt, der Bruder, mit dem ſie als Kind geſpielt hat, und der dem Pfarrer Lentze immer wieder die erſten roten Sommeräpfel mauſte. Das Leben hat einen breiten Daumen, drückt zu und löſcht alles aus Später— die Tante räumt und kramt, und der Bru⸗ der iſt ſchon abgefahren, er hat am anderen Tag einen wichtigen Termin— ſteht Jo noch einmal an dem mit Blumen und Kränzen zugedeckten Hügel. Ihre Lippen for⸗ men tonlos Worte:„Lebe wohl, Vater. Ich werde oft lom⸗ men und dich beſuchen. Ich bin froh, daß dir mein Leid erſpart blieb. Nun werde ich gehen und mich nach den Worten richten, die du mir immer ſagteſt, wenn ich weg⸗ f gang die ich früher für kalte Formeln hielt und nicht ganz egriff, deren Sinn ich erſt jetzt in aller Schwere verſtehe: dich gut, Johanna. Halt dich tapfer!“ a . Vom Fenſter ihrer kleinen Manſarden kann Jo jetzt den Rhein überſehen. D Waſſer hat etwas ſeltſam Beruhigende heftige Zuneigung zu Köln, der Sta umſchließt. Silbenkreuzworträtſel. Waagerecht: 2. Sübdfrucht, Getreideunkraut, 7. Einhufer, 9. Gebäude, 13. Antilleninſel, 14. Verwandter, 16. ſpan. Provinzhauptſtadt, 19. Unechtes, 21. Katzenraubtier, 22. Waffe, 24. Rüge, 25. germ. Volk.— Senkrecht: 1. Hoch⸗ kund in Aſien, 2. deutſcher Strom, 3. Stadt in Thürin⸗ gen, 4. ſchlechter Branntwein, 6. altröm. Münze, 7. Bor⸗ ſtentier, 8. Flüſſigkeit, 10. Trinkgefäß, 11. geheimer An⸗ ſchlag, 12. Staat der USA., 15. Haupteingang, 17. Alpen⸗ berg, 18. Brettſpiel, 20. Raubvogel, 21. Hunderaſſe, 23. Teil des Fußes, 24. ehem. deutſche Münze, 26. Edelſtein. Magiſche Addition. Eſſe 1 Kar. Want Meeresgeſtade. 45 i Leid 7 Seine Einſamer Wohnort. nz. Metz. Rio Zwiſchenſpiel. Din. Elan 4 Rede Europäiſches Reich. Bann. Grad c Leo Ehem. oſtgerm. Volk. Axel g Met c Pore Schriftliche Klaſſenarbeit. Berg Bieſe. Neun Teil des Karpatenlandes. Ale 4 Beg. Mal Verpackung. Obige je drei Wörter ſollen zuſammengezählt bzw. miteinander verſchmolzen werden, ſo daß neue Wörter in der angegebenen Bedeutung entſtehen. Die Anfangs⸗ buchſtaben dieſer Wörter ergeben, zu einem Wort ver⸗ bunden, eine andere Bezeichnung für die Traubenernte. 4. Getreidemaß, 5. Wundmal, 11. militär. Irn Rätſel. Tritt ſtets mit„g“ hinein, Wenn's eng mit„G“ und klein. Schiebe⸗Rätſel. Man ſchreibe die Wörter: Martin, Lurlei, Adonis, Reptil, Perſien untereinander und verſchiebe ſie ſo lange ſeitlich, bis zwei Buchſtabenreihen— die erſte von oben nach unten, die zweite von unten nach oben geleſen— ein ſommerliches Vergnügen ergeben. Einſetzaufgabe. 5 b:— an 2 Plan lat 5 Gaſt Streit 2 Hieb Mund 2 Tier Mord 8 Kraft Zu den unter„a“ und„6“ verzeichneten Wörtern iſt unter„b“ ebenfalls ein einſilbiges Wort einzuſtellen, das einmal als Schlußſilbe zu den Wörtern unter„a“ dient, das andere Mal als Anfangsſilbe zu den Wörtern unter „6“, Die Anfangsbuchſtaben der zu ſuchenden Wörter müſſen außerdem eine ſportliche Bezeichnung ergeben. Silbenrätſel. Aus den 26 Silben: a am de doh el en fu ge he heim im kel la lau le me men mül ner ni pel re ſig ſow teg uh ſind 13 zweiſilbige Wörter mit folgender Be⸗ deutung zu bilden: 1. Vogel, 2. Verwandter, 3. italieni⸗ ſcher Maler, 4. muſikaliſche Form, 5. Ort in Rußland, 6. deutſcher Maler, 7. Stadt im Land Sachſen, 8. Solbad in der Provinz Sachſen, 9. Halbinſel bei Danzig, 10. hängende Schale, 11. ſchwediſcher Dichter, 12. Inſekt, 13. Stadt im Rheinland. Richtig gebildet, ergeben die Wörter in ihren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten und Endbuchſtaben von unten nach oben, aneinanderge⸗ reiht, ein Sprichwort. Die rätſelhaften Mitlauter⸗Reihen. wllgtsbdrfwng— nddbſtdslbnskng. glbmrdslbnuſhtdchdrfn, vrngtſchndrftumnn. rnſtmrtzrudt. In vorſtehendem Vierzeiler fehlen die Selbſtlauter. Man füge dieſe ein. 2 Woclurchi ist er bewegungsfügig! infolge seiner Querelestizität ist dieser Schnell- verbend bewegungsfügig, das heißt, er paßt sich allen Bewegungen en, ohne zu behindern. A Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Sdö—f4, Des& g8,— fꝛ7, 2. Lb6—e7 matt. a: 1.„ Des 5, 2. Dgs— bs matt. b: 1...„ De6— anders, 2. Sf4—g6 matt. „Verſchmilz die Wörter“: Dobermann, In⸗ graban, Eheliebſte, Bodenſee, Imperator, Eſparſette, Norderney, Erinnerung, Nargile.— Die Bienen. Scherzrätſel: 1. Zwiſchen ſeinem Geburts⸗ und Todestage.— 2. Die Glatzköpfe, ſie liegen ſich nie in den Haaren.— 3. Die Steuerhinterziehung. Rätſel: Aus. Silbenrätſel: 1. Bogumil, 2. Amati, 3. Re⸗ torte, 4. Gotthilf, 5. Email, 6. Logogriph, 7. Drako, 8. Kiew, 9. Anwalt, 10. Unterſchleif.— Bar Geld kauft wohlfeil! Silbentauſch: Nachod, Banner, Helga, Balzac, Plutarch, Spende, Wiemen, Titus, Karat, Dame, Toni, Georg, Lohe, Ulan.— Drachenſteigen. Doppelſinnrätſel: 1. Bock, 2. Eiche, 3. Roſa, 4. Chor, 5. Heuer, 6. Toaſt, 7. Ernſt, 8. Staat, 9. Gehalt, 10. Atlas, 11. Don, 12. Eſſen, 13. Niederlage.— Berchtes⸗ aden. 5 Rätſelkette: 1—2 Kabel, 1—5 Klang, 2—9 Landsberg, 3—4 Monat, 3—7 Medan, 4—8 Tiere, 5—6 Godesberg, 6—10 Gaſſe, 7—8 Niete, 9—10 Gelſe. Silbenwechſel: Schlehe, Ceylon, Hindu, Unter, Egon, Trubel, Zeiſig, Elger, Nummer, Flaſche, Epos, Stimme, Trave.— Schuetzenfeſt. I 5 2 e 8 5 ö 5 2 5. a e 7 — 2.—. e . 25, 5 2. 2 5 2 2 2 14765 2 5 5 8 2 7 95 e 5 7 1 5 n* 22 toge„ 2 2 ee 7 777 85 Loge s 0 N 2 r. Zeichnung: Hugendubel— M. Wenn's beim Länderſpiel an Zuſchauerplätzen fehlt. 5 * Fritz iſt neugierig: „Vater, warum iſt die Erde eigentlich weiblichen Ge⸗ ſchlechts?“ Der Vater weiß Beſcheid: „Weil man nicht genau weiß, wie alt ſie iſt, mein Junge.“ *. 5„Verzeihung, mein Fräulein, ich glaube, wir ſind ſchon einmal in einem Abteil nach Hamburg gefahren.“ „Das iſt ſchon möglich, aber ich beachte nicht alle nichtsſagenden Geſichter.“ „Sehen Sie, ich mache das aber...!“ *. Karle mußte nachſitzen. Mutter:„Aber Junge, wo bleibſt du denn wieder. Eine ganze Stunde zu ſpät kommſt du“ 19„Ach Mutter, ich habe eine Ueberſtunde ge⸗ macht!“ Brandbuch hat ſeinen neuen Kommis eingeladen. ſtellt vor: „Mein neuer Mitarbeiter, Herr Länglich— meine Frau, meine Tochter Erna, meine Tochter Marta...“ Herr Länglich verbeugt ſich, und Herr Brandbuch ſpricht ermunternd: „Und nun greifen Sie tüchtig zu!“ * Chef:„Und warum hat der Herr nichts gekauft? Was hat er denn ſehen wollen?“ Verkäuferin:„Mich— nach Ladenſchluß!“ eee Ein Vorbild der Pflichterfüllung iſt der freiwillige Helfer des Winter⸗ hilfswerkes een erhiſtet Zahnstein Ansatz (Male umeggen gt drr, 85 8 m. Garantie. Beiddichtgefall. Umtausch 2 od. Geld zurũek, Nr. 3 Herrentaschen- uhr m. geprüft. 36 stündig. Ankerwerk. vernickelt. M. Nr. 4. Mereilbert. Ovalbügel. 2 vergold. Neander,. 2.30. Ni. 5. Besser Mer, flache Form, M. 3.40. Nr. G. Sprung- deckel Uhr, 3 Deck., vergoldet, M. 4.90, besteres 3 5 i Wer M. 7.40. Nr. 8. 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Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf dieſer Seſte erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtl. in Berlin SW, Lindenſtr. 101/102. eee „Fürchterliche Schmerzen und Gliederreißen.“ „Jetzt von allen Schmerzen befreit.“ Frau Mildenberg, Gärtnersgattin, Düſſeldorf, Mühlenſtraße 28. berichtet uns am 16. Februar 1988:„Mein Mann hatte immer fürchterliche Schmerzen im Nacken, er konnte den Kopf nicht drehen und des Nachts konnte er vor Schmerzen nicht ſchlafen. Da wurde Nihm geraten, Togal zu nehmen. Schon nach der erſten großen Packung bekam er Linderung. Nach 2 weiteren Packungen hat es ihm ſo gut geholfen, daß er jetzt von allen Schmerzen be⸗ freit iſt. Er hatte auch immer ſo Reißen in den Gliedern und alles iſt nun berſchwun⸗ den. Nun fing ich leider vor Weihnachten an. Ich bekam ſo Schmerzen im rechten Knie, daß ich 4 Wochen im Bett lie⸗ gen mußte. Ich konnte nicht mehr die Treppe auf⸗ oder ab⸗ 5 gehen. Nun nahm auch ich e. DTogal und wie ein Wunder ich hatte noch nicht ganz 8 von den großen Gläschen regelmäßig ge⸗ nommen und der Schmerz iſt verſchwunden.“ Die Erfahrungen anderer ſind wertvoll! Der Bericht von Frau Mil⸗ denberg iſt einer von bielen, der uns unaufgefordert aus Dankbar⸗ keit zugegangen iſt. In der Tat hat Togal Unzähligen bei Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß, Nerven⸗ und Kopfſchmerzen ſowie Er⸗ kältungskrankheiten, Grippe und Influenza raſche Hilfe gebracht. Es hat keine ſchädlichen Nebenerſcheinungen und die hervorragende Wirkung des Togal wurde von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Verſuch— aber nehmen Sie nur Togall In allen Apo⸗ theken erhältlich. RM. 1.24. Leſen Sie das Buch„Der Kampf gegen den Schmerz“. Es iſt für Kranke und Geſunde von größtem Intereſſe. 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