I e 2 N 0 N ene F a 8 aretiss: Monatlich Ak. 1.40, durch de Post Mk. 1.80. in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſße gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Kartzeuhe 78434. W für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Wende ank für den Stadtteil Mizm. Secken helm. d Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 38. 1140 88. Jahrgang Vorbeimarſch der Gliederungen.— Kundgebung im Sta⸗ dion.— Rede des Führers. Weimar, 7. November. Der Führer traf am Samstag gegen 11 Uhr in Weimar 1285 Beſuch des 10. Gautages ein. Die Bevölkerung berei⸗ ete dem Führer, der nun zum 27. Male in Weimar weilte, einen unbeſchreiblichen Empfang. Vom Bahnhof begab ſich der Führer zunächſt in das ſoeben nach einjähriger Bauzeit fertiggeſtellte Hotel„Elephant“ am Markt, wo er mit hoher Anerkennung für die geleiſtete Arbeit kurz die Haupträume beſichtigte. f Die thüringiſche Staatsregierung veranſtaltete am frü⸗ hen Nachmittag einen feierlichen Staatsempfang im Schloß zu Weimar An dem Empfang nahmen die Spitzen der Partei und des Staates teil. Ferner hatten ſich in dem alten Kampfzentrum Weimar viele alte Mitkämpfer des Führers eingefunden. Am Sonntag in den Stunden vor Beginn der Haupt⸗ ereigniſſe des thüringiſchen Gautages: Vorbeimarſch der Gliederungen der NSDAP vor dem Führer und der Hitler⸗ Kundgebung im Stadion, ſtrömte das Volk Thüringens, insbeſondere die Bauern des Thüringer Waldes und der Rhön und die Induſtriearbeiter aus dem ganzen fleißigen Lande, in gewaltigen Maſſen in die innere Stadt in Rich⸗ tung zum Haus„Elephant“ am Marktplatz. Der Führer trat unter den in freudiger Dankbarkeit erſchallenden Ju⸗ belrufen der Maſſen mehrmals hinaus auf ſeinen Balkon. Als Adolf Hitler gar aus dem Portal heraustrat, um 600 Lehrlinge der Induſtriewerke der Wilhelm⸗Guſtloff⸗Stif⸗ tung zu begrüßen, 600 Lehrlinge der Lehrlingsabteilung der Waffen⸗, Fahrzeug⸗ und Munitionsinduſtrie von Suhl, Weimar und Meuſelwitz, kannte die Begeiſterung keine Grenzen mehr. Am Sonntag mittag fand auf dem Karlsplatz an der⸗ ſelben Stelle, an dem einſt zu einem hiſtoriſchen Aufmarſch ſich die Nationalſozialiſten ganz Deutſchlands verſammel⸗ ten, ein Vorbeimarſch der Kampfgliederungen der Bewegung vor dem Führer ſtatt. Der Vorbeimarſch nahm genau eine Stunde in Anſpruch, und der Führer konnte ſich dabei überzeugen, daß die alte Kampfkraft der thürin⸗ ischen Nationalſozialiſten dieſelbe iſt wie damals, als ſie, noch ein kleines Häuflein, aufmarſchierten zum Entſchei⸗ dungskampf um ein neues Deutſchland. Der Führer ſpricht Anläßlich des Gauparteitages ſprach der Führer ſpäter auf einer Großkundgebung in der Thüringiſchen Landes⸗ kampfbahn. Seine Rede war Dank und Anerkennung für das deut⸗ ſche Volk und ein Ausdruck des Stolzes des Führers, daß er dieſes Volk, das ſich in den letzten Monaten ſo bewährte, führt. Zugleich war die Rede des Führers ein unmißver⸗ ſtändlicher Hinweis an gewiſſe Auslandskreiſe, daß einer Abrüſtung auf alle Fälle die Abrüſtung der Kriegshetze vorangehen muß Pünktlich 15 Uhr fuhr die Wagenkolonne des Führers in das große dichtgefüllte Viereck der Thüringiſchen Landes⸗ kampfbahn ein. Als der Führer kurze Zeit darauf auf dem Podium hoch über den verſammelten Maſſen erſchien, ver⸗ doppelte ſich der Begrüßungsſturm. Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Sauckel, der die Maſſenkundgebung eröffnete, machte ſich zum Dolmetſch der Gefühle der thüringiſchen Nationalſozialiſten. Als der Führer die Tribüne betrat, brauſten ihm ununterbrochen die Heilrufe und Sprechchöre:„Führer, wir danken Dir!“ entgegen, ſo daß er erſt nach Minuten ſeine Rede beginnen konnte Er gedachte der erſten vier, wie es damals ſchien, großen Verſammlungen des Jahres 1925 in Weimar, die man heute nur als kleine Ortsgruppen⸗ abende bezeichnen könnte Er erinnerte an den zweiten Reichsparteitag der Bewegung in den Mauern die⸗ ſer Stadt. Was damals alle an dieſem Reichsparteitag be⸗ geiſtert habe, das werde heute weit durch einen Gaupar⸗ teitag überboten. „Man kann vielleicht von einem Wunder ſpre⸗ chen, wenn man ſich dieſe Entwicklung vor Augen hält. Alle die alten Parteigenoſſen, die dieſen gewaltigen Aufſtieg miterlebten, können nur mit Rührung zurückdenken an dieſe Zeiten und an das, was ſich ſeitdem Großes ereignete. Was Uns aber jetzt zurückolickend faſt wie ein Wunder erſcheint, iſt nichts anderes als der Lohn für eine unermeßliche und unermüdliche Arbeit! Denn das können wir Nakionalſozialiſten wohl vor der deutſchen Geſchichte behaupten: noch niemals iſt inbrünſti⸗ ger, mit mehr Arbeit und auch mil mehr Opfern um das deutſche Bolk gerungen worden als in dieſer Zeit des Kamp⸗ fes unſerer Bewegung um den deulſchen MRenſchen! Nun⸗ mehr haben wir dafür von der Vorſehung den Lohn be⸗ kommen, genau ſo wie einſt das Deukſchland des Jahres 1918 ſeinen Lohn erhielt! f Damals wurde es jener Segnungen teilhaftig, die wir unter dem Sammelbegriff„Demokratie“ verſtehen! Das Deutſchland von damals hat ſich angeklammert an die Hoffnung die vielleicht am ſtärkſten jener Amerikaner aus⸗ ſprach der uns einen Frieden zuſicherte, in dem es weder Beſiegte noch Sieger geben ſollte. Nachdem das deutſche Volk im Glauben an dieſe Theorien die Waffen niederge⸗ legt hatte, wurde es belehrt, daß Demokratie in der Praxis etwas anderes iſt als in der Theorie! 5 Wenn heute manchmal Parlamentarier oder Politiker in fremden Ländern zu behaupten wagen, Deutſch⸗ Dor Fiigror in Neimar Montag, den 7. November 1988 Nr. 261 land hätte ſeine Vertröge nicht gehalten, dann können wir dieſen Männern nur zur Antwort geben: Der größte Vertragsbruchaller Zeiten iſt am deutſchen Volk verübt worden! Alles, was man Deutſchland in jenen 14 Punkten zugeſichert hat, und auf Grund deren dann die deutſchen Waffen niedergelegt wurden, iſt nachher gebrochen worden! 1932 ſtand nun Deutſchland vor dem endgültigen Zu⸗ ſammenbruch. Das Deutſche Reich und Volk, ſie ſchienen verloren. Dann aber kam die deutſche Wiederauferſtehung! Sie begann mit einer Umwandlung des Glaubens. Während vorher alle Parteien vor uns an Kräfte und Ideale glaubten, die außerhalb des Reiches lagen, haben wir Nationalſozialiſten unentwegt den Glauben an unſer eigenes Volk gefördert, ausgehend von der ewiggültigen Parole, daß Gott nur denen hilft, die bereit und entſchloſſen ſind, ſich ſelbſt zu helfen!(Stürmiſche Heilrufe brauſen zum Führer empor.) Wir haben an die Stelle all' jener Faktoren, Demokratie, Völkergewiſſen, Weltgewiſſen, Völkerbund uſw.— einen einzigen Faktor geſtellt: unſer eigenes Volk! Dieſes Volk mußte dann von ſeiner Zerſplitterung und Zerriſſenheit befreit werden. So entſtand die Nationalſo⸗ zialiſtiſche Partei mit dem Befehl und der Aufgabe, dieſes Sammelſurium politiſcher Verbände zu beſeitigen und an ihre Stelle eine einzige Macht zu ſetzen: die Macht einer Bewegung! Die NSDAP wurde dann zur Trä⸗ gerin der deutſchen Volksgemeinſchaft. Wir alle waren uns darüber im klaren, daß eine wahre Volksgemeinſchaft nicht von heute auf morgen, nicht durch Theorien oder Pro⸗ gramme erzielt wird, ſondern daß viele Jahrzehnte hin⸗ durch, ja vielleicht immer und für alle Zeiten der ein ⸗ zelne Menſch für dieſe Volksgemeinſchaft erzogen werden muß. Dieſe Erziehungsarbeit haben wir ſeit der Gründung der Partei und beſonders ſeit der Uebernahme der Macht durchgeführt. Aber nichts iſt vollkommen auf dieſer Welt und kein Erfolg kann als endgültig befriedigend empfunden werden. Daher wollen wir auch heute nicht etwa behaupten, das Er⸗ reichte ſei ſchon das gewollte Ideal an ſich. Uns ſchwebt ein Ideal vor, und zielentſprechend erziehen wir die deutſchen Menſchen, Generation um Generation. 8 So wird der Nationalſozialismus immer mehr von einem politiſchen Bekenntnis zu einer wirklichen Volksgemein⸗ ſchaft werden! Als weitere Aufgabe war der Bewegung die Geſtaltung einer neuen Führungsausleſe und die Heran⸗ bildung einer neuen Führungsſchicht geſtellt. Nur ein Blinder kann heute noch beſtreiten, daß die po⸗ litiſche Führung der deutſchen Nation jetzt innen und außen anders iſt als etwa vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren.(Brauſender Beifall und ſtürmiſche Heil⸗ rufe bekräftigen dieſe Worte des Führers.) Die Regen⸗ ſchirmtypen unſerer bürgerlichen früheren Parteienwelt ſind ausgelöſcht und kehren niemals wieder!(Wieder bricht jubelnder Beifall minutenlang los.) 5 Das Dritte aber, das wir uns ſchufen iſt die neue Wehrmacht. Ich habe vom erſten Tage an einen Grundſatz aufgeſtellt: Ver Veuiſche iſt entweder der erſte Soldak der Welt, oder er iſt überhaupt keiner(Dieſes Wort des Führers löſt brauſende Heilrufe und Beifallsſtürme aus.) Keine Soldaten können wir nicht ſein und wollen wir nicht ſein, daher werden wir nur die erſten ſein! (Gier bereiten die Maſſen dem Führer eine minutenlange Ovation.) Als friedliebender Mann habe ich mich bemüht, dem deutſchen Volk jene Wehr und Waffen nunmehr zu ſchaffen, die auch andere vom Frieden zu überzeugen ge⸗ eignet ſind. Es gibt nun allerdings Leute, die den Igel bekriegen, weil er Stacheln hat. Sie brauchen freilich dieſem nur ſeine Ruhe zu laſſen! Es hat noch kein Igel angegriffen, es ſei denn, er würde ſelbſt bedroht. Das müſſen auch wir uns vornehmen! Man ſoll uns nicht zu nahe kreten. Wir wünſchen nichts anderes als unſere Ruhe, unſere Arbeitsmöglichkeit und das Lebensrecht für unſer Volk, das gleiche Recht, das auch die anderen für ſich in Anſpruch nehmen. Das müſſen gerade die demokratiſchen Staa⸗ ten begreifen und verſtehen, denn ſie reden ja dauernd von Gleichberechtigung. Wenn ſie von den Rechten der klei⸗ nen Völker ſprechen, wie können ſie dann empört ſein, wenn auch ein großes Volk das gleiche Recht beanſprucht! Der Sicherung und der Garantierung dieſes Rechtsanſpruches dient unſere nationalſozialiſtiſche Wehrmacht!(Wieder brau⸗ ſende Heilrufe.) In dieſem Sinne habe ich auch außenpolitiſch eine Umſtellung vorgenommen und mich jenen Staaten genähert, die ähn⸗ lich wie wir gezwungen waren, ſich für ihr Recht einzu⸗ ſetzen. Wenn ich heute die Ergebniſſe dieſes unſeres Han⸗ delns überprüfe, dann kann ich ſagen: Arkeilt alle ſelbſt, ob wir nicht Ungeheures erreicht f haben! (Ein ungeheurer Jubelſturm bricht los, der ſich in langan⸗ haltende Sprechchöre wandelt:„Wir danken unſerem Füh⸗ rer!“— Erſt nach Minuten ebbt die Begeiſterung der Maſ⸗ ſen wieder zurück.) Wir wollen aber gerade deshalb nie vergeſſen, was uns dieſe Erfolge möglich gemacht hat. Wenn heute gewiſſe ausländiſche Zeitungen ſchreiben,„das hättet ihr doch alles auf dem Verhandlungsswege errei⸗ chen können!“—, ſo wiſſen wir ſehr wohl, daß ja das Deütſchland vor uns nichts anderes getan hat, als an⸗ dauernd zu verhandeln. Fünfzehn Jahre lang haben ſie nur verhandelt und haben dabei alles verloren. Ich bin ebenfalls bereit, zu verhandeln, aber ich laſſe keinen Zweifel darüber: das deutſche Recht laſſe ich weder auf dem Verhandlungswege noch auf irgendeinem anderen für Deutſchland kürzen!(Ein neuer Begeiſterungsſturm reißt die Maſſen hin, die immer wieder mit koſenden Heil⸗ rufen dem Führer zujubeln,) Vergiß nie, deutſches Volk, wem du deine Erfolge ver⸗ dankſt! Welcher Bewegung, welchem Gedanken und welchen Prinzipien! Und zweitens: ſei immer vorſichtig, ſei ſtets auf der Hut! An die Kriegshetzer Es iſt ſehr ſchön, von internationalem Frie⸗ den und internationaler Abrüſtung zu reden, allein, ich bin gegenüber einer Abrüſtung der Waffen miß⸗ wauiſch, ſolange man nicht einmal den Geiſt abrü⸗ ſtet! In den autoritären Ländern iſt eine Kriegs⸗ hetze natürlich unſtatthaft, denn ihre Regierungen ſind ja verpflichtet, dafür zu ſorgen, daß es keine Kriegshetze gibt. In den Demokratien aher baben die Regierungen nur eine Pflicht: die Demokratie aufrechtzuerhalten, d. h. die Freiheit, wenn notwendig, auch zum Kriege hetzen zu dür⸗ fen! Ich habe kürzlich drei dieſer internationa⸗ len Kriegshetzer beim Namen genannt. Sie haben ſich getroffen gefühlt, aber nicht etwa nach der grundſätzlichen Seite hin, nein, nur deshalb, weil ich es wagte, ſie beim Namen zu nennen. Sir Churchill hat offen erklärt, er ſei der Meinung, daß man das heutige Regime in Deutſch⸗ land beſeitigen müſſe unter Zuhilfenahme innerer deut⸗ ſcher Kräfte die ihm dankbar dafür zur Verfügung ſtehen würden(Stürmiſche, minutenlange Pfui⸗Rufe.) Wenn Herr Churchill weniger mit Emigrantenkreiſen, d. h. mit ausgehaltenen, vom Ausland bezahlten Landes⸗ verrätern verkehren würde, dann würde er den ganzen Wahnſinn und die Dummheit ſeines Geredes einſehen. Ich kann dieſem Herrn der auf dem Monde zu leben ſcheint, nur eines ſagen: Eine ſolche Kraft, die ſich gegen das heutige Regime wenden könnte, gibt es in Deutſch⸗ land nicht! In Deutſchland gibt es nur eine Kraft: die Kraft der deutſchen Nation, in Führung und Gefolgſchaft, in Wehr und Waffen.“ Ich will dieſem Herrn gar nicht beſtreiten daß wir natürlich kein Recht haben, etwa zu verlangen, daß die anderen Völker ihre Verfaſſungen ändern. Ich habe aber als Führer der Deutſchen die Pflicht, dieſe Verfaf⸗ ſung und die Möglichkeiten, die ſich aus ihnen ergeben, zu berückſichtigen. Wenn vor einigen Tagen der Stellvertreter des engliſchen Oppoſitionsführers im Unterhaus erklärte, er mache keinen Hehl daraus, daß er es begrüßen würde, wenn Deutſchland und Italien vernichtet würden, dann kann ich natürlich nicht verhindern, daß dieſer Mann vielleicht auf Grund der demokratiſchen Spiel⸗ regeln mit ſeiner Partei tatſächlich in ein oder zwei Jah⸗ ren zur Regierung kommt. Aber das kann ich ihm verſichern: Ich werde verhin⸗ dern, daß er Deutſchland vernichtet! And genau ſo wie ich überzeugt bin, daß das deulſche Volk dafür ſorgen wird, daß die Pläne dieſer Herren in Bezug auf Deutſchland nie gelingen, genau ſo wird auch das faſchiſtiſche Italien, das weiß ich, für ſich ſorgen! Ich glaube, daß für uns alle dieſe internationalen Hoffnungen nur eine Lehre ſein können: feſt zuſam⸗ menzuſtehen und feſt zu unſeren Freunden zu rücken. Stolz und Verpflichtung Wenn wir das Jahr 1938 heute noch einmal im Gei⸗ ſte an uns vorüberziehen laſſen, dann kann es uns nur mit tiefſtem Stolz und mit größter Freude erfüllen. Deutſchland iſt größer geworden auf dem natürlichſten und auf dem moraliſch unanfechtbarſtem Wege, den es gibt! Dieſes Jahr iſt aber für uns auch ein Jahr großer Verpflichtungen: Wir müſſen aus ihm die Erkennt⸗ nis und den Entſchluß gewinnen, den erfolgreichen Weg niemals mehr zu verlaſſen. Wenn die andere Welt von Abrüſtung ſpricht, dann 515 auch wir dazu bereit, aber unker einer Bedingung: aß erſt die Kriegshetze abgerüſtet wird! Solange die anderen aber von Abrüſtungen nur reden, die Kriegshetze aber infam weitertreiben, nehmen wir an, daß ſie uns nur unſere Waffen ſtehlen wollen, um uns noch einmal das Schickſal von 1918-19 zu bereiten. (Donnernd bricht dem Führer ein Jubelſturm ſonder⸗ leichen entgegen. Minutenlang brauſen die Heilrufe einer türmiſchen Huldigung zum Führer empor.) Da aber kann ich den Herren Churchill und Genoſſen nur eines ſagen: Das gibt es nur einmal und das kehrt nicht wie⸗ der!(Bei dieſem Wort des Führers erhebt ſich ein Begei⸗ ſterungsſturmm von ungeheurem Ausmaß.) Ich habe meinen Weg begonnen mit einem unbändigen Glauben an das deutſche Volk. Was anders hätte uns denn damals vor der Verzweiflung zurückhalten können? Ich glaubte an das deutſche Volk, an ſeine inneren Werte und damit auch an ſeine Zukunft. Heute iſt dieſer Glaube wunderbar gerechtferligt, Er hat an dieſem letzten Jahr nur noch eine weitere Skärkung erfahren. Wie hat ſich unſer Volk in dieſen fünf, ſechs Jahren bewährt! Wie iſt nicht alles das in Erfüllung ge⸗ gangen, was ich Jahr um Jahr prophezeite, und was wir alle endlich erwarteten. N Wie hat ſich nicht in dieſen letzten Wochen und Mo⸗ naten unſer Volk ſo ganz wunderbar benommen. Sie können es mir glauben, meine Volksgenoſſen, Ich bin ſtolz und a 15 ich Euer Führer ſein arf. ö ö 8 1 1 Gerade in dieſen letzten Wochen hat unſer deutſches Volk ein ebenſo herrliches Bild harter Entſchloſ⸗ ſenheit gezeigt, wie ich es in ſeinen ſchwerſten Bela⸗ ſtungsproben im Kriege kennengelernt habe: keine Nervo⸗ ſität, keine Haſt, keine Unſicherheit, keine Verzweiflungs⸗ ſtimmung, ſondern Zuverſicht und treueſte Gefolgſchaft. Jeder einzelne Mann und jede einzelne Frau hat es ge⸗ wußt, daß das Schickſal vielleicht auch den letzten Einſatz von uns hätte fordern können. Dieſer Entſchloſſenheit und dieſer Ruhe iſt es zu ver. danken, wenn dieſer letzte Einſatz uns erſpart blieb! Das Schickſal hat uns nicht in die Schranken gefordert, weil es uns ſtark wußte! Das wollen wir als Lehre mitnehmen für alle Zukunft! Dann kann unſerem geliebten Deutſchland nichts zu⸗ ſtoßen, jetzt und bis in alle Ewigkeit. Deutſchland! Sieg⸗ Heil!“ a Die Maſſen, die von Satz zu Satz den Worten des Führers ergriffen zuhörten, antworteten mit einer ſich im⸗ mer erneuernden, minutenlangen Kundgebung. Als ſich der Sturm zu legen ſcheint, ruft Gauleiter Sauckel dem Führer den Dank ſeines Gaues zu und da— mit den Dank der Deutſchen, welche nun in dem großen Reich leben können, das kein Traum und kein Hoffen, ſondern Tatſache iſt. Der Dank des Gaues brauſte hoch im dreimaligen Siegheil auf Adolf Hitler. Nudolf Heß in Reichenberg Feierliche Uebernahme der Sudetendeutſchen Partei in die NSDAP. Reichenberg, 7. November. Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß traf am Samstag gegen 18,30 Uhr unter dem Jubel der Bevölkerung in der Hauptſtadt des Sudetengaues, Reichenberg, ein. An der alten Reichsgrenze waren der Stellvertreter des Füh⸗ rers ſowie der in ſeiner Begleitung befindliche Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Robert Ley vom Gauleiterſtellvertzeter des Sudetengaues, Karl Hermann Frank, begrüßt und in die Stadt geleitet worden. Durch das dichte Spalier Tau⸗ ſender jubelnder Sudetendeutſcher begab ſich Rudolf Heß zum Rathaus, wo er von Gauleiter und Reichskommiſſar Konrad Henlein und dem Bürgermeiſter Rohn willkommen geheißen wurde. Am Abend fand dann in der überfüllten Halle 1 auf dem Meſſegelände eine große Kundgebung ſtatt. Der ſtell⸗ vertretende Gauleiter Frank eröffnet„die letzte Kundge⸗ bung der Sdp und die erſte Kundgebung der NSDAP“, un einen geſchichtlichen Akt zu vollenden:„Die Eingliede⸗ rung unſerer Bewegung in die NSDAP Großdeutſchlands“. Der Führer habe, ſo 00 Frank, zu dieſer ſchönſten und feierlichſten Stunde der Heimat eine ganz beſondere Ehre zugedacht. Er habe die Blutfahne geſandt, die Blut⸗ fahne der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vom 9. Novem⸗ ber 1923. Ergriffen hängt der Blick der Tauſende an dieſem Ehren⸗ zeichen. Die Menschen in der Halle erheben ſich von den Plätzen als dann der Gauleiterſtellvertreter mit erhobener Stimme erklärt: „Wir ſtehen vor dem heiligen Symbol des ſudelendeuk⸗ ſchen Freiheitskampfes. In dieſem Symbol grüßen wir all die Toten der nakionalſozialiſtiſchen Revolukſon. Sie ſtehen unſichtbar unter uns als Skurmzeugen und Bürgen des Treu⸗ eides, den wir abzulegen willens ſind.“ Eine Minute verharrt alles in tiefem Schweigen. Dann Übergibt Frank die Sudetendeutſche Fahne an den Stell⸗ vertreter des Führers. Konrad Henlein nimmt darauf das Wort. N „Das Ziel iſt erreicht“ Konrad Henlein ſagte: Der heutige Tag iſt der d und ſchönſte in der Geſchichte unſerer ſude⸗ endeutſchen Kampfbewegung. In dieſer feierlichen Stunde erleben wir die Krönung unſeres jahrelangen harten Rin⸗ gens um Recht, Ehre und Freiheit unſerer Heimat. In die⸗ ſer Stunde geht in Erfüllung, was uns in bitterſten Tagen ein heiliger Glaube war, was wir mit der ganzen Ueber⸗ zeugung unſeres deutſchen Weſens erſehnt, was uns in den Tagen der höchſten Not und Gefahr ein ſicherer Leit⸗ ſtern war. Wir werden heute eins mit der großen Erneuerungs⸗ bewegung des ganzen deutſchen Volkes, wir werden eins mit der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei des Führers aller Deutſchen, Adolf Hitler. Kameraden! Das Ziel iſt erreicht: Unſere ſudekendeutſche Heimat iſt für immerdar ein unlösbares Glied des Großz⸗ deutſchen Reiches geworden, und die nationalſozialiſtiſche Kampfbewegung der Sudekendeutſchen Parkei wird vom Stkellverktreker des Führers Pg. Rudolf Heß in die Kampf⸗ gemeinſchaft der NS DAp übernommen. In dieſer Stunde gedenken wir der fünf Jahre des Ein⸗ ſatzes und Opfers, die wir gemeinſam erlebten. In dieſer Feierſtunde gedenken wir aber vor allem der großen Tat des Führers, die uns die Befreiung aus 20jähriger Knechtſchaft brachte. Kameraden und Kameradinnen! Wir haben uns nicht unterkriegen laſſen. Unſer Glaube und unſere Ent⸗ ſchloſſenheit haben geſiegt. Immer jedoch werden wir deſ⸗ ſen eingedenk ſein, daß wir unfere Freiheit einem einzigen Manne, unſe⸗ rem Führer Adolf Hitler verdanken. Er war entſchloſſen und des Willens, den höchſten und letz⸗ ten Einſatz des ganzen deutſchen Volkes in die Waagſchale der Geſchichte zu werfen. Seine Fahne, die Fahne des ſiegreichen Hakenkreuzes iſt es, die uns nun für alle Zeiten voranflattern wird Auf ſeine Fahne ſchwören wir den Treueid, der uns Lebende und alle kommenden Ge⸗ ſchlechter an das Reich und ſeinen Führer binden ſoll. Unſere Kampfzeichen aber, hinter denen wir bis zum Tage der Freiheit marſchierten, die roken Jahnen der Sudetendeutſchen Partei, ſie wollen wir dem deutſchen Volk in treue Verwahrung geben. Die Fahnen der Sdpß waren ein Symbol des Kaup⸗ jes um Heimat und Volk, des Ringens um treue Kamerad⸗ ſchaft und echte Volksgemeinſchaft, eines Kampfes in Einig⸗ keit und Disziplin Auf ihrem Tuch findet ſich kein Flecken der Feigheit, des Verrates und der Schande. Sie werden vor der Geſchichte in Ehre beſtehen; ſie ſind rein und 5 kellos, ſie ſind geweiht durch das Blut unſerer To⸗ en. Die Formationen der Sdp treten ein in die politiſche Armee des Führers, in die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Von nun an haben wir nur die Pflicht, an der Gemeinſchaft des ganzen deutſchen Volkes, für ſeine Größe und Ewigkeit zu ſchaffen und zu arbeiten und haben die Sendung: Ein unüberwindlicher Grenzwall des Groß⸗ deutſchen Reiches zu ſein Wir haben ein Ziel und einen Glauben: Deutſchland und nichts als Deutſchland. Als Konrad Henlein ſich dann zur Fahne der Sudeten⸗ deutſchen Partei wendet, erhebt ſich ergriffen Rudolf Heß und ſchreitet auf das Podium zu. Mit den Worten: „Ich übergebe Ihnen die Fahne der SdP, die Symbol iſt für die Sturmfahnen unſerer ſudetendeutſchen Kampf⸗ gemeinſchaft. Nehmen Sie die Fahne. Sie iſt makellos und rein!“ Und während ſich das zerfetzte Tuch der Blutfahne vom 9. November enkgegenneigt, ruhen die Hände dieſer bei⸗ den Männer, Rudolf Heß und Konrad Henlein, feſt zuſam⸗ mengefügt ineinander. In dieſem geſchichtlichen Augenblick vollzieht ſich die Ueberführung der ſudetendeutſchen Kampf⸗ bewegung in die große Organiſation der nationalſozialiſti⸗ ſchen Idee. Rudolf Heß ſpricht Ein ungeheurer Jubelſturm erhebt ſich dann als der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß vor das Mikrophon tritt und zum erſten Male zu den ſudetendeutſchen Brüdern und Schweſtern ſpricht. Zu Beginn ſeiner Rede ſpricht Rudolf Heß von der Blutfahne der Nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die der Führer zu dieſer denkwürdigen Stunde entſandt hat. An⸗ geſichts der Fahne, die an die Opfer mahnt, die für Groß⸗ deutſchland fielen, gedenkt Rudolf Heß mit ernſten Worten vor allem der Toten des Sudetenlandes, die in jahrhunder⸗ telangem Kampf für ihr Volkstum ihr Leben ließen. Aller dieſer Opſer gedenkt in dieſer feierlichen Stunde das ge⸗ 15 deutſche Volk in tiefſter Liebe und heißer Dankbar⸗ eit. Nach dieſem Gedenken an die Vergangenheit, ihre Not, ihre Opfer und ihren tiefen Sinn ſpricht der Stellvertreter des Führers von der großen Gegenwart. Daß die Leben⸗ den, durch die Entſchlüſſe des Führers richtig geführt, den Kampf um Volkstum und Heimat ſiegreich beendeten, iſt ihr Dank an die Toten. Die geſchloſſene Front des deutſchen Volkstums hier hat ſich fährt Rudolf Heß dann fort, in den entſcheidenden Tagen herrlich bewährt. Blitzſchnell ſtand das Frei⸗ korps zum aktiven Einſatz bereit. In ſelbſtverſtändlicher Pflichterfüllung und Treue taten im Landesinnern Fs⸗ Männer und Amtswalter der Partei ihren Dienſt. Woher der einzelne Mitſtreiter auch gekommen ſein mag: Als er in der Stunde der Entſcheidung antrat, da war er aus der Erkenntnis und aus dem Herzen Gefolgsmann des Führers. Gefolgsmann des Führers ſein aber heißt Na⸗ tionalſozialiſt ſein. Es iſt Euer Volkstum, das Euch zu Adolf Hitler ge⸗ führt hat, zu Adolf Hitler, der der größte Befreier und Geſtalter deutſchen Volkstums überhaupt iſt. Und die⸗ ſer Führer hat nun Euch alle, meine ſudetendeutſchen Volksgenoſſen, in ſeine ſtarken und gütigen Arme genom⸗ men. Ihr ſeid nun endlich geborgen. Ihr wißt und fühlt nun endlich auch, was Millionen im großen alten Reich ſeit langem ſo glücklich erleben. Das Bewußtſein, in der ſtarken und ſicheren Obhut unſeres Führers zu ſein. Wie er uns ſicher geführt hat, wie er uns hat ſtark und lebensfroh werden laſſen, wie er uns den inneren Frie⸗ den und das ungeſtörte Glück in Heimat und Familie, wie er uns die Gewißheit des Arbeitsplatzes und des Segens der Arbeit gegeben hat, ſo gibt er dies alles nun auch Euch. Nur durch ihn wurden die Vorausſetzungen geſchaffen, die den ſiegreichen Ausgang des Kampfes ermöglichten. Hätte er nicht das deutſche Polk geeint, hätle er es nicht ſtark gemacht, hätte er es nicht fähig gemacht zum letzten Einſag, — alles Durchhalten und alles heldenhafte Kingen der Su⸗ dekendeutſchen hätte nicht zum erſehnten Ziele geführt. Erſt als hinter Euer Recht eine Macht trat, die ſtärker war als die Gewalt der anderen— wohlgemerkt unter Ein⸗ rechnung derer, die zu uns ſtanden— ſtärker war als die Gewalt Eurer Unterdrücker und all ihrer bisherigen Helfer dazu, da erſt wurde Euer Recht reſpektiert. Rudolf Heß erinnerte hier daran, daß das deutſche Volk für den Glauben an eine freiwillige Erfüllung der gegebe⸗ nen Verſprechungen durch die anderen Staaten bitteres Schulgeld bezahlen mußte. „Der Führer“, ſo erklärte Rudolf Heß unter dem koſen⸗ den Jubel der Maſſen,„aber zog die Lehre. Er rüſtete mit 1155 Schnelligkeit, wie es niemand für möglich gehalten hütte. Als der Führer ſich die Macht geſchaffen hat und beſon⸗ ders ſeit der Führer die Entſchloſſenheit des deutſchen Vol⸗ kes geweckt hat, ſeine Macht hinter das Recht zu ſtellen— — da wird Deutſchland⸗ſein Recht zugebilligt! Und es wird Euch Sudetendeutſchen ebenſo Euer Recht zugebilligt, denn Euer Recht iſt unſer Recht. Eure Eingliederung in das Reich und die Eingliederung der Oſtmark in das größere Deutſchland, beides waren Ta⸗ ten, die einen natürlichen Rechtszuſtand ſchu⸗ fen, weil ſie begangenes Unrecht wieder gutmachten. Es war eine Wiedergutmachung von begangenem Un⸗ recht in größtem Stile. Aber dieſe wäre niemals geſchehen, wenn das Reich Adolf Hitlers nicht Macht und Entſchloſſen⸗ heit genug hätte, der Gewalt des Unrechtes die Kraft des Rechtes entgegenzuſetzen. Wir wiſſen, daß es noch immer Männer in anderen Staaten gibt, die lieber einen furchtbaren neuen Völkerkrieg entfeſſelt hätten mit vielleicht neuerlich Millionen Toten auf allen Seiten, als daß ſie zugegeben hätten, daß Euch Euer Recht werde! Wie haben ſie geſchrieen, als der Führer für Euer Recht eintrat! Wie haben ſie ſich aufgemandelt, die Beneſchs und die Fin⸗ kelſteins, die Churchills und die Edens! Diesmal iſt ihnen ihr Ziel nicht geglückt. Ja, meine Volksgenoſſen, das ſind die Männer, die die Welt mit Kriegslärm erſchütterten. Hoffentlich erholen ſie ſich von ihrer Enttäuſchung, daß diesmal die Vernunft über ihre Niedertracht geſiegt hat, nie wieder. Aber verlaſſen können wir uns nicht darauf. Im Parlamentaris⸗ mus ändert ſich manches ſchnell. Sie können ja jederzeit das Heft in die Hand bekom⸗ men, dieſe Kriegstreiber. Denn ſie ſtehen ja inmit⸗ ten parlamentariſcher Regierungsſyſteme und nicht in auto⸗ ritären Staaten. Niemand weiß, wer in einem halben Jahre in einer Demokratie auf dem Miniſterſeſſel ſitzt, nach wel⸗ 175 Geſichtspunkten dieſe dann die Geſchicke ihrer Völker enken. 5 Niemand aber kann mehr Zweifel haben in der Welt, nach welchen Geſichtspunkten in einem halben Jahr in Deutſchland regiert wird. In einem halben Jahre, in fünf Jahren, in 50 Jahren, ſtets werden in Deutſchland für die fabrung maßgebend ſein die Grundsätze des Nakionalſozia⸗ ismus. Wir wollen nicht andere Völker vernichten, weil ſie an⸗ dere Regierungsformen haben als wir, ebenſowenig aber werden wir uns vernichten laſſen, weil in anderen Ländern noch Politiker leben, denen unſere Regierungsform nicht paßt.“ Rudolf Heß ſpricht dann von den Forderungen, die der Nationalſozialismus für die Starkerhaltung des Volkes an den einzelnen ſtellt, von der Forderung des Bereitſeins der Nationalſozialiſten, Seite an Seite, wenn es ſein muß, für Deutſchland und für Deutſche zu kämpfen. „Den Beweis haben ſie in den letzten Wochen, als ſie bereit waren zu kämpfen für Euch und Euer Recht, zu kämpfen für Euch, die Deutſchen des Sudetenlandes. Es gibt heute niemanden mehr auf der Welt, der ſich der Härte der Entſchloſſenheit des deulſchen Volkes, die Waf⸗ fen für Euch zu führen, nicht bewußt wäre. Uns hat eine verbiſſene, ſchweigende Entſchloſſenheit be⸗ herrſcht, eine eherne Bereitſchaft, wenn es ſein ſoll, ſich ein⸗ zuſetzen bis zum Letzten. Klar und kalt wären wir auf das Ziel marſchiert, das uns der Führer gewieſen hätte. Und nichts lag uns ferner als phraſenhafter Hurrapatriotismus. Wenn wir aber hätten ankreten müſſen, unſer Recht zu verteidigen, man hätte uns erſt wirklich kennen gelernt, uns, die nationalſozialiſtiſchen Deulſchen, die Kämpfer des Füh⸗ rers.(Gewaltige Begeiſterungsſtürme der Maſſen.) Die Welt weiß, daß wir den Krieg nicht erſehnen, und die Wahrheit, daß wir den Frieden lieben, iſt ſo alt wie die Lüge, daß wir ein Land des Säbelraſſelns oder der milita⸗ riſtiſchen Drohung ſeien. Nein, das Land Adolf Hitlers kennt kein Säbelraſſeln und kein Kriegsgebrüll, es kennt den Begriff des„Spiels mit dem Krieg“ nicht. Wir haben auch in den entſcheidenden Stunden der fremden Völker nicht ge⸗ flucht. Wir haben keine Haßgeſänge gegen England und Frankreich geſungen. Aber wir hätten unſere Pflicht getan bis zum letzten. Wir hätten ſie getan für Deutſchland, für den Führer, und wir hätten ſie getan in dem fanatiſch ehernen Glauben an unſer heilig' Recht. Am Schluß ſeiner Rede, die die Menſchen zu immer ſtärkeren Begeiſterungskundgebungen hinriß. entwarf Ru⸗ dolf Heß noch ein Bild von der Größe der Leiſtungen und des Erfolges, die die ſeit der Machtergreifung des Natio⸗ nalſozialismus im Reich vergangenen ſechs Jahre kenn⸗ zeichnen. Vor allem wendet ſich Rudolf Heß hier an das Führerkorps. Wahl im Sudetengau „Ihr alle, meine ſudekendeulſchen Volksgenoſſen, werdet binnen kurzem den Dank, den Ihr dem Führer auf ſeiner Fahrt durch Euer Land entgegengebracht habt, auch ab⸗ ſtatten können in einer Wahl. Ihr werdet mit Euren Stim⸗ men den Großdeutſchen Reichskag ergänzen durch Männer des Sudetenlandes. Nicht zu einer Parlamentswahl wird Euch der Führer aufrufen. Er wird Euch zu einer Ergänzungswahl aufrufen, damit auch in der Zuſammenſetzung des Deut⸗ ſchen Reichstages zum Ausdruck kommt, daß das Sudeten⸗ land endgültig ein Beſtandteil des Deutſchen Reiches iſt. Ich weiß, Ihr werdet dem Führer mit Euren Stimmen danken, weil der Dank in Eurem Herzen wurzelt. Der Führer hat Euch erſt die rechte Heimat gege⸗ ben. Er hat Euer Land des Unfriedens verwandelt in ein Land des Friedens. Aus einem Land der Not und des Elends und der Arbeitsloſigkert wird er ein Land der Ar⸗ beit und des Gedeihens machen, des Gedeihens der Ge⸗ ſamtheit und jedes einzelnen. Danken wir dem Schickſal, das es uns leben läßt zugleich mit dieſem größten Deut⸗ ſchen. Ich weiß, Ihr werdet ihm dadurch danken, daß Ihr zu Adolf Hitler ſteht, wie er zu Euch geſtanden und zu Euch ſteht. Ihr werdet beitragen die große gemeinſame Heimat zu ſchützen, wie ſie Euch ſchützt. Ihr werdet nunmehr mit uns arbeiten für Deutſchland, und wenn es ſein muß, kämpfen für Deukſchland unker dem Führer und für den Führer. i Unſere Treue zum Jührer iſt der Dank an die Allmacht, die ihn uns gegeben. Wir grüßen den Mann, dem wir un⸗ ſer Leben zu geben bereit ſind und der unſer Leben ſchützkz Adolf Hitler Sieg⸗Heil!“ Als der Stellvertreter des Führers geendet hat, dröhnt minutenlang der Jubel durch den rieſigen Bau. Immer 515 hört man Sprechchöre: Wir danken unſerem ührer!“ Als Rudolf Heß dann draußen vor dem Meſſegelände den Wagen beſteigt, bietet ſich ihm ein überwältigendes Bild. Die Straße entlang ſieht man Fackeln aufleuchten, in den Fenſtern der Häuſer brennen Kerzen. Dazu tönt der Jubel der Sudetendeutſchen auf, die hier aus Reichenberg und Umgebung zuſammengekommen ſind. Ein dichtes Spa⸗ lier ſäumt die Straße bis zu dem Hotel, in dem Rudolf Heß abgeſtiegen iſt. Im Laufe des Abends fand hier ſ ein Empfang von Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht ſtatt. Gegen 23 Uhr rückten dann die/ Formationen zum Großen Zapfenſtreich an, ein Schauſpiel, was für die Bevölkerung Reichenbergs etwas ganz neues war und daher wiederum Tauſende herbeilockte. Um Mitternacht erſchien der Stell⸗ vertreter des Führers mit ſeiner Begleitung auf der Frei⸗ treppe und wohnte dem Zapfenſtreich bei. Am 9. November Flaggen heraus! Berlin, 4. Nov. Der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ge⸗ ben Folgendes bekannt: „Am 9. November flaggen die ſtaatlichen und kommu⸗ nalen Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körper⸗ ſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffenklichen Rechtes und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich vollmaſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen.“ Italieniſche Gäſte in Berchtesgaden. Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei, Dr. Lammers, empfing in Berch⸗ tesgaden in Anweſenheit des Reichsbeamtenführers Neef 7555 hohen italieniſchen Verwaltungsbeamten, die auf Einladung des Reichsbeamtenführers einen mehrwöchigen Studienaufent⸗ halt in Deutſchland genommen haben. ö Deutſch⸗Polniſche Geſellſchaft. Das im Jahre 1934 gegrün⸗ dete Deutſch⸗Polniſche Inſtitut wurde durch den Präſidenten, S.A. Brigadeführer Achim von Arnim, unter der beſonderen Förderung des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Rib⸗ bentrop, in eine Deutſch⸗Polniſche Geſellſchaft umgewandelt. 2 en„ re * * r enn n un 7, N 1 A N 1 * Einmarſch der Angarn Glockengeläute und Flaggenſchmuck. Budapeſt, 7. Nov. Die ungariſchen Truppen überſchrit⸗ ten Samstag um 10 Uhr vormittags die Donau auf Ponton⸗ brücken nördlich von Magyarovar und Raab und betraten damit die Große Schütt⸗Inſel. Die unter den Klängen des Rakoczy⸗Marſches einziehenden ungariſchen Soldaten wur⸗ den von der Bevölkerung mit begeiſtertem Jubel begrüßt. Ganz Ungarn ſteht am Tage des Beginns der militä⸗ riſchen Beſetzung der heimkehrenden Gebiete im reichen Flag⸗ genſchmuck. Um 10 Uhr ruhte in allen Betrieben des Landes die Arbeit für einige Minuten. Während dieſer Zeit wurden überall die Glocken geläutet. Imredys Dank an den Führer Der ungariſche Miniſterpräſident von Imredy hat an den Führer nachſtehendes Telegramm gerichtet: „In der Ueberzeugung, daß der in Wien gefällte Schiedsſpruch der Achſenmächte die Gewähr einer beſſeren Zukunft für dieſen Teil Europas bietet, beehre ich mich für die verſtändnisvolle Bereitſchaft des Deukſchen Reiches, an dieſem neuen Befriedungswerk mitzuwirken, meinen herz⸗ lichſten Dank auszuſprechen. Ich bitte Eure Exzellenz, den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung enkgegen⸗ mehmen zu wollen. Imredy.“ Ein neuer Paläſtinaplan? Selbſtverwaltung unter engliſcher Kontrolle.— Be⸗ ſchrünkung der jüdiſchen Einwanderung. Der Jeruſalemer Vertreter des„Daily Expreß“ be⸗ richtet, daß unter den Arabern Gerüchte über einen neuen engliſchen Plan umliefen. Der Plan ſehe eine Begren⸗ zung der jüdiſchen Einwanderung nach Paläſtina auf tau⸗ end Köpfe jährlich, und zwar für die nächſten zehn Jahre vor. Ein geſetzgebender Rat ſoll gebildet werden, mit vielleicht einem Vertreter für 10000 Bewoh⸗ ner Paläſtinas. Damit würden die arabiſchen Moslems acht Delegierte und die chriſtlichen Araber einen und die Juden vier erhalten. Außerdem würden fünf Engländer von dem Oberkommiſſar, der den Titel eines General⸗ gouverneurs annehmen würde, entſandt werden. Die Juden ſollten ſtändig in einer Minderheit von einem Drit⸗ tel der Geſamtbevölkerung gehalten werden. Die Gemein⸗ deverwaltung ſolle die örtliche Verwaltung übernehmen, aber außer der örtlichen Gendarmerie ſolle eine ſtarke bri⸗ tiſche Wehrmacht ganz Paläſtina kontrollieren. Schließlich ſollen die Araber eine langfriſtige Anleihe von fünf Millionen Pfund erhalten, um ihre Landwirtſchaft und Induſtrie aufzubauen. Aufhebung eines Fehlurteils Sechs Mitglieder des ameriladeutſchen Volksbundes frei⸗ geſprochen. Das Brooklyner Appellationsgericht gab der Be⸗ rufung der ſechs in der erſten Inſtanz zu Gefängnis und Geldſtrafen verurteilten Leiter des Sommerlagers„Sieg⸗ fried“ des amerikadeutſchen Volksbundes in PVaphank, Long Island, ſtatt. Die Mitglieder des Bundes waren mit der Begrün⸗ dung verurteilt worden, der Volksbund verlange von den Mitgliedern die Ablegung eines geheimen Eides und ſei daher nach den Geſetzen des Staates New Pork melde⸗ pflichtig. Das Berufungsgericht entſchied jetzt, daß keine Meldepflicht vorliege, da es ſich nicht um einen Eid, ſon⸗ dern um eine freiwillige Verpflichtung handele. Die von den Verurteilten erhobenen Strafen in Höhe von ins⸗ geſamt 13 500 Dollar müſſen zurückgezahlt werden. Das Urteil der erſten Inſtanz wurde ſeit jeher in weiteſten Kreiſen als eine unfaire, rein politiſche Entſchei⸗ dung empfunden, zumal 21 Entlaſtungszeugen nur ein einziger Belaſtungszeuge der Staatsanwaltſchaft gegen⸗ übergeſtanden hatte. Rotes Schmuggelſchiff explodiert Franzöſiſcher Hafen in höchſter Gefahr. In dem franzöſiſchen Mittelmeerhafen Cette ent⸗ ſtand auf dem engliſchen Dampfer„Camburg infolge einer Exploſion Feuer, wodurch das Schiff vollſtändig ver⸗ nichtet wurde. Der Dampfer ſtand im Dienſte der Valen⸗ cia⸗Bolſchewiſten und nahm in Cette Fäſſer mit Benzin als Ladung an Bord. Sechs Hafenarbeiter, die mit der Verladung der Fäſſer beſchäftigt waren, konnten ſich nur mit knapper Not retten. Mit brennenden Kleidern ſpran⸗ gen ſie ins Waſſer. Fünf von ihnen wurden mit ſchweren ö Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert, der ſechſte iſt untergegangen. Das Feuer brachte die ganzen Haſen⸗ anlagen in große Gefahr, da es auch auf die Verlade⸗ rampe übergriff, wo noch zahlreiche Fäſſer mit Benzin lagerten. Erſt nach Herbeirufung des Löſchbooles von Marſeille gelang es unter mühevoller Arbeit, das bren⸗ dende Schiff vom Kai fortzubringen und in die Mitte des Hafens zu ſchleppen, wo es ausbrannte. Kurzmeldungen 12 Tote bei Feuersbrunſt in Oslo Oslo, 7. Nov. In einem vierſtöckigen Gebäude Oslos brach Feuer aus Der Brand verbreitete ſich mit ſolcher Schnelligkeit, daß ein Teil der Hausbewohner nicht mehr erettet werden konnte. 13 Perſonen verbrannten im Haus. ier Perſonen ſprangen aus Fenſtern, die im vierten Stockwerk gelegen waren, auf die Straße, wo ſie zerſchmet⸗ tert liegen blieben Erfolg der deutſchen Amateurphotographie. Aus dem 2. Internationalen Photographiſchen Salon“ in Luxemburg ging der Reichsbund Deutſcher Amateurphotographen als erſter Sieger hervor. Bei einer Beteiligung von 25 Nationen wurde der Reſichsbund für die beſte Geſamtleiſtung mit der einzigen Goldenen Medaille ausgezeichnet. A Lawine verſchütkete die Simplonſtraße. Auf die Simplonſtraße ging eine Schneelawine ſchon in dieſer Jah⸗ reszeit nieder und bedeckte auf eine größere Strecke die Straße, ſodaß der Verkehr unterbrochen werden mußte. Poſtbote niedergeſchoſſen und beraubt. In der Nähe von Brzezauy in Oſtgalizien, wo unlängſt erſt ein Ueberfall auf ein Poſtamt verübt worden war, überfielen jetzt vier Perſonen einen Poſtboten. Der Beamte wurde niedergeſchoſſen und der Briefſachen beraubt, während die Geldſendungen unberührt blieben. Türkiſcher Poſtautobus im Wildbach zerſchellt. Auf der Gebirgsſtraße, die von Trapezunt nach Erzerum führt, ſtürzte ein mit 22 Perſonen beſetzter Poſtautobus von der hochge⸗ legenen Straße 80 Meter tief ab und zerſchellte in dem im Tal gelegenen Waldbach. Vier Perſonen wurden dabei getötet, die übrigen 18 Fahrgäſte ſchwer verletzt. ——— Badiſche Chronik Der Leiſtungskampf beginnt! Aufruf an alle Werktätigen des Gaues Baden Der Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen 1939 wurde am 1. November 1938 gemeinſam von dem Reichsorganiſationsleiter und Reichsleiter der DAF, Dr. Robert Ley, und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, eröffnet. Zum zweiten Male treten im Reichsberufswettkampf mit der ſchaffenden Jugend auch die Erwachſenen zu dieſem in der ganzen Welt einzigartigen freiwilligen Leiſtungsbeweis an. Der 6. Reichsberufswettkampf ſteht im Zeichen des vom Führer geſchaffenen Großdeutſchen Reiches. Die Stärke und die Unabhängigkeit Deutſchlands ſtellt an die Steigerung der Gütererzeugung unſerer Volkswirtſchaft und damit an die Leiſtung jedes einzelnen gewaltige Anforderungen. Der Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen bildet die beſte Grundlage zur Schaffung einer vollkommenen Ertüch⸗ tigung und ermöglicht die Ausleſe und Förderung der Be⸗ gabten. Wir rufen hiermit alle Schaffenden des Gaues Baden zur Teilnahme an dieſem friedlichen Wertſtreit auf! Arbeitskamerad und Arbeikskameradin, ob jung oder erwachſen, beweiſe auch du deinen Leiſtungswillen und und melde dich bei der zuſtändigen Dienſtſtelle der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront zum RKeichsberufsweltkampf aller ſchaf⸗ fenden Deutſchen! Heil Hitler! Friedhelm Kemper, Obergebietsführer R. Noth, Gauamtsleiter der NSDAP, Gauobmann der DAF. Dr. Bezler zum Erſten Bürgermeiſter von Weinheim beſtimmt. [Weinheim. Der Reichsſtatthalter hat den Pforzhei⸗ mer Bürgermeiſter Dr. Bezler zum Erſten Bürgermeiſter der Stadt Weinheim beſtimmt. Dr. Bezler wird ſein neues Amt ſchon in wenigen Tagen antreten.— Bekanntlich iſt der frühere Oberbürgermeiſter Joſeph Hügel nach 18 Dienſt⸗ jahren in den Ruheſtand getreten. Aufklärung eines ködlichen Unfalls. () Karlsruhe. Unter Bezugnahme auf die beiden Preſ⸗ ſenachrichten„Wer weiß von dem Unfall?“ vom 30. 10. 1938 und„Wer kann noch weitere Angaben machen?“ vom 31. 10. 1938 und auf die Bekanntgabe im Rundfunk teilt die Kriminalpolizeiſtelle Karlsruhe mit, daß es durch die Zuſammenarbeit der Preſſe und des Reichsſenders Stutt⸗ gart in kürzeſter Zeit gelungen iſt, die Perſönlichkeit des am 28. 10. 1938 auf der Reichsautobahn Gemarkung Sand⸗ hauſen aufgefundenen Toten als eines 17jährigen Burſchen aus Hockenheim zu ermitteln. Außerdem haben ſich die Kraftfahrer, die den Burſchen überfahren haben, und der Kraftfahrer, der die Tankſtelle der Autobahn bei Bruchſal über die Auffindung des Toten verſtändigt hat, alsbald bei der Kriminalpolizei gemeldet. UI Buchen.(Die Seuche.) In der Gemeinde Kleppau iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen, ſo daß ſo⸗ fort ein Sperrbezirk gebildet werden mußte. IJ Königshofen.(200 jährige Mühle). Die hieſige Bachmühle kann in dieſem Jahre auf ein 200jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Die Mühle iſt durch drei Generationen hindurch im Beſitze der Familie Müller. IJ Külsheim.(Todesſtur z). Der 30jährige Landwirt Fridolin Keller ſtürzte vom Gebälk der Tenne und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu, an dem der junge Mann geſtorben iſt. () Huttenheim bei Bruchſal.(m Weiher den Tod eſücht.) Im Brandweiher fand man die Leiche des 58 88 Landwirts Otto Baader, der offenbar in gei⸗ ſtiger Umnachtung in einem Augenblick des Unbeobachtet⸗ ſeins dort am Teich ſeine Kleider ablegte und dann den Tod geſucht hat. () Pforzheim.(Der älteſte Würmtäler geſtor⸗ ben.) In Steinegg iſt der älteſte Bewohner des Würm⸗ tals, Karl Friedrich Eſſig, geſtorben. Er hat ein Alter von nahezu 95 Jahren erreicht. Freiburg.(Ins 100. Lebensjahr getreten) Nachdem erſt kürzlich mitgeteilt werden konnte, daß Frau Appollonia Burkart ihr 99. Lebensjahr vollendet hat, dürfen wir zum 7. November wiederum eine Freiburger Mitbür⸗ gerin, die Witwe Katharina König, beglückwünſchen, die an dieſem Tage ebenfalls in ihr 100. Lebensjahr eintritt. Auch Frau König, die in Oberbergen am Kaiſerſtuhl das Licht der Welt erblickte, erfreut ſich guter Geſundheit, ſo daß anzunehmen iſt, daß die Breisgauſtadt im kommenden Spätjahr zwei Hundertfährige beherbergen wird. Iſtein b. Lörrach.(Einſturzeiner Stützmauer). In dem 5 85 von Iſtein am Hardberg gelegenen Kalk⸗ ſteinbruch der Lonza⸗Werke brach unter donnerndem Getöſe eine Stützmauer, die Schutt⸗ und Erzmaſſen aufzuhalten hatte, auf einer Länge von 40 Metern und einer Höhe von 15 Metern zuſammen. Viele tauſend Kubikmeter Ge⸗ ſteins⸗ und Erdmaſſen decken den Arbeitsplatz, der glück⸗ licherweiſe zur Zeit des Einſturzes von Arbeitern frei war. Der Materialſchaden iſt erheblich. Schönau. Durch umſtürzenden Maſt tödlich etroffen). Der Hausburſche des Belchen⸗Hotels, der 17 Jahre alte Werner Lais, war aushilfsweiſe beim Aufſtel⸗ len neuer Lichtmaſte beſchäftigt. Ein Maſt, der noch nicht feſt in der Erde ſtand, ſtürzte plötzlich um und traf Lais ſo unglücklich, daß er einen e und eine Rücken⸗ markverletzung erlitt. Im Schopfheimer Krankenhaus iſt der junge Mann ſeinen Verletzungen erlegen. Einweihung des„Ortenauer Weinpfad“. Der Schwarzwaldverein hat ſich zur Aufgabe geſtellt ein geſchloſſenes Wegſtück von Baden⸗Baden 925 ber die bekannten Weinorte Sinzheim, Varnhalt, Neuweier, Eiſen⸗ tal, Bühlertal, Steinbach Neuſatz, Sasbachwalden, Kappel⸗ rodeck. Waldulm, Ringelbach, Oberkirch, Durbach, Zell⸗ Weierbach bis Offenburg mit einem einheitlichen Wegzei⸗ 5 5(rote Raute mit blauer Traube) zu verſehen und dieſen eg„Ortenauer Weinpfad“ zu nennen. Mit den Vorarbei⸗ ten zur Ausführung dieſes Planes iſt bereits begonnen worden, ſo daß vorausſichtlich im April 1939 die feierliche Begehung ſtattfinden kann. Einſtellung von Arbeitsmaiden Meldungen bis zum 1. Dezember. a 35 Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes gibt be⸗ annt: i Zum 1. April 1939 kann noch eine beſchränkte Anzahl von Arbeitsmaiden in den Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Jugend eingeſtellt werden. Die Meldungen ſind bis ſpäteſtens 1. Dezember 1938 abzugeben. n Meldeformulare ſowie Merkblätter mit den Einſtel⸗ lungsbedingungen ſind bei den Polizeibehörden koſtenlos erhältlich. Abiturientinnen mit Studiumsabſichten fügen ihren Meldepapieren eine Beſcheinigung des geſetzlichen Vertreters bei, daß er mit dem beabſichtigten Studium einverſtanden iſt. Eine Beſcheinigung des Schulleiters, daß die Betreffende zur Reiſeprüfung zugelaſſen wird, iſt bis ſpäteſtens 15. Januar 1939 nachzureichen. Neues aus aller Welt Erbhöfedorf Heſſenaue wird bezogen. Ein neues Erbhöfe⸗ dorf in Heſſen iſt jetzt bezugsfertig geworden: In Heſſenaue ziehen die Siedler ein. In einer Bauzeit von kaum mehr als einem Fahre wurde dieſes neue Erbhöſedorf erſtellt. 28 Bauern⸗ ſtellen konnten auf einer Gemarkung geſchaffen werden, dis früher nicht intenſiv bewirtſchaftet wurde, weil ſie zu weit von den Höfen der Beſitzer entfernt lag. Nun liegen die neuen Höfe gewiſſermaßen mitten im Siedlungsland. Zur Entlaſtung der Bauern wurden die modernſten techniſchen Einrichtungen und Geräte bereitgeſtellt. Außerdem erhält jeder Hof eine Ar⸗ beitsmaid zur Entlaſtung der Bauersfrau. Schwerer Unfall durch einen Bekrunkenen Merchweiler. Auf der Straße nach Bildſtock überfuhr nachts ein Motorradler einen betrunken über die Fahrbahn taumelnden Mann und verletzte ihn ſchwer. Aber auch der Motorradfahrer, der Einwohner Wilhelm Peter aus Berſch⸗ weiler, ſtürzte und erlitt tödliche Verletzungen. Schwerer Jagdunfall in einem Neckarſulmer Weinberg — Neckarſulm. In einem Weinberg bei Neckarſulm er⸗ eignete ſich am Donnerstag abend gegen 18 Uhr ein tragi⸗ ſcher Jagdunfall, als deſſen Opfer die 63 Jahre alte Wein⸗ gärtners⸗ und Flößers⸗Ehefrau Marie Harſt aus Neckar⸗ ſulm tot aufgefunden wurde. Die bedauernswerte Frau, die ſich kurz nach Mittag zum Herausziehen von Weinbergpfäh⸗ ken auf ihr Grundſtück begeben hatte, iſt, wie die kriminal⸗ polizeilichen Ermittlungen und die inzwiſchen erfolgte Selbſtanzeigung des Täters ergeben haben, von dem Pächter der Neckarſulmer Jagd erſchoſſen worden. Dieſer hatte mit anderen Jägern am Donnerstag mittag eine Suchjagd ab⸗ gehalten und dabei auf ein aus dem ſogenannten Gipsbruch herausgewechſeltes Reh einen Doppelſchuß abgegeben, der das Tier an den Hinterläufen geſtreift hatte. Der angeſetzte Hund des Jagdpächters hatte das Reh dann einige 100 Me⸗ ter weiter geſtellt und abgewürgt. Der Jagdpächter gab an, die Frau Harſt, die 30—40 Meter von der Stelle, wo der Jäger die Schüſſe abgegeben hat, in ihrem Weinberg ar⸗ beikete, nicht geſehen zu haben. Die Erhebungen zur Klä⸗ rung der Schuldfrage ſind noch im Gange. Vorbildliche Feierabendͤgeſtaltung in den Göring⸗Werken. In den Reichswerken Hermann Göring im Salzgitter⸗ gebiet ſorgt die DAF. für eine würdige Feierabendgeſtaltung, die die Männer der Werke nichts von den Annehmlichkeiten vermiſſen läßt, die ihnen in ihren Heimatorten geboten wer⸗ den. Den bisherigen Höhepunkt in ihrem KdF.⸗Programm wird die DAF. in den Reichswerken im Monat November er⸗ reichen, in dem ſchon 202 Vorſtellungen vorgeſehen ſind. Damit entfallen auf ein Lager im Durchſchnitt acht bis neun Ver⸗ anſtaltungen im Monat. Im 1 0 ſtehen die Film⸗ abende, die in jedem Lager zwei⸗ bis dreimal ſtattfinden. Für die italieniſchen Arbeitskameraden werden italieniſche Filme aufgeführt. Außerdem ſind 20 Kabarett⸗ und 16 bunte und heitere Abende vorgeſehen. Die übrigen carte een brin⸗ gen Konzerte, Heimabende und Gemeinſchaftsfeiern.! uch fin⸗ 3 jedem Lager durchſchnitttick ein Schieß⸗ und Sportabend a. Die Geſtalterin des Olympiafilms in Amerika. Leni Rie⸗ fenſtahl traf an Bord der„Europa“ in New Pork, zu einer längeren Beſuchsreiſe durch die Vereinigten Staaten, ein. Bei ihrer Ankunft wurde die Filmkünſtlerin von einem großen Aufgebot von Preſſevertretern und Photographen begrüßt, die ſte mit Fragen über ihre Filmarbeit beſtürmten. I Typhus in einem elſäſſiſchen Dorf. Wie aus Colmar im Elſaß gemeldet wird, herrſcht in der Ortſchaft Bergheim 155 Typhus⸗Epidemie, die bereits 12 Todesopfer gefordert at. 4 Schneeunwelker in Mittelfrankreich. In Mittelfrank⸗ reich im Maſſiv Centrale ſind ſtarke Schneefälle erfolgt, die ſtellenweiſe von Unwettern begleitet waren. Viele Verkehrs⸗ und Schienenwege ſind unterbrochen. V 7 5 8 i Nſadlee Salzburg fans brut, 0 8 e— 1 8 Ds N lagen 1 Weltbild⸗Glieſe(M). Vom Fels zum Meer.. Nach der Eröffnung der Reichsautobahn⸗Teilſtrecken Bratz⸗ dorf— München und Schkeuditz Berlin und den bereits früher fertiggeſtellten Strecken München Reichenhall und Berlin—Stettin iſt nunmehr mit Ausnahme des Münche⸗ ner Autobahnringes und einer kleinen, Anfang Dezember zu eröſfnenden Reſtſtrecke aus dem Berliner Autobahn⸗ ring für den Kraftfahrer der rund 900 Kilometer lange Straßenzug vom Alnenrand zum Oſtſeeſtrand frei. Ein ſonniger Spätherbſt⸗Sonntag war uns geſtern beſchieden. Wie ein Geſchenk des Himmels erſcheinen uns ſolche ſonnige Stunden in den trüben und nebelſchweren Novemtertagen. Gar viele benutzen auch das ſchöne und überaus milde Wetter zu einem Spaziergang in die ſpätherbſtliche Natur, die in den prächtigſten Farben ſich zeigt. Der Vormittag ſtand im Zeichen der zweiten Reichs⸗ ſtraßenſammlung. Als Abzeichen gab es oſtmärkiſche Trachten, die von der SA., SS., NS. und NSF. zum Kaufe angeboten wurden. Dieſer zweite Sammelſonntag brachbe in der Stadt Standkonzerte uſw. und auf dem Marktplatz in Mannheim war ein richtiges Flugzeug mit Motor uſw. aufgebaut. In den Nachmittagsſtunden wurde Herr Ph. Arnold, der durch einen Herzſchlag ſo ſchnell abberuſen wurde, unter einer großen Trauergemeinde zu Grabe getragen. Unſere Sportbefliſſenen freuten ſich geſtern über das ſchöne Wetter und für die Sportler war es daher geſtern ein großer Tag. Das Fußballſpiel im Wörtel hatte ſehr viele Zuſchauer angelockt, desgleichen das Handballſpiel, und in Mannheim, wo die Waldhöfer gegen Eſſen ſpielten und ge⸗ winnen konnte, war eine große Anzahl Sportfreunde an⸗ weſend. Da dieſe Spiele durchweg guten Sport boten, kamen die Zuſchauer voll auf ihre Rechnung.— Ebenſo lockte das Verbandsſpiel in Ilvesheim zahlreiche Beſucher an. Der Bahnverkehr war über das Wochenende ſehr ruhig, während der Stadtverkehr recht lebhaft war. Sonderzüge wurden über das Wochenende nicht gefahren. Im Stadt⸗ verkehr merkte man, daß es auf Weihnachlen zugeht, viele Volksgenoſſen beſichtigten die Schaufenſter, um möglichſt früh⸗ zeitig die Einkäufe beſorgen zu können. In Ilvesheim hielt geſtern der Klientierzuchtverein ſeine Jubiläumsſchau ab. Ueberſichtlich in Raſſen eingeteilt, bot die Ausſtellung ein ſehr intereſſantes Bild. Die Jubiläums⸗ ſchau war gut beſucht und manch wertvollen Wink durflen die Züchter durch dieſe reichhaltige Schau wieder erhalten haben. Nun kommt die Zeit der Winterveranſtaltungen, die Geſangvereine ſetzen mit ihren Konzertveranſtaltungen uſw. ein. Die letzten Kirchweihen verabſchieden ſich und ſchon be⸗ ginnen die Vorbereitungen für die nahe Advents⸗ und Weihnachtszeit. Im Großſtadtverkehr. In der Nacht zum Samstag und in der zum Sonntag ereigneten ſich im Mannheimer Stadtgebiet nicht weniger wie acht Verlehrsunfälle. Eine Perſon und ein Pferd wurde dabei verletzt und verſchiedene Fahrzeuge wurden keilweiſe erheblich beſchädigt. Das iſt keine erfreuliche Bilanz des Wochenendes, zumal die Unfälle auf die Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen ſind. Für jeden Volksgenoſſen ſollte es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, bei dem immer mehr wachſenden Verlehr ſich genau nach den Verkehrsvorſchriften zu richten. 9 e Volksbücherei. Nachdem dem Leſebedürfnis des eiſtf Maſines hier durch Volksbüchereien nur in ganz ge Umfange genügt wurde, hat die Stadt ſich der Pflege dieſes Gebietes jetzt mit aller Tatkraft zugewendet. Bis der große Plan der Einrichtung einer Zentralvolks⸗ bücherei in einem alten Mannheimer Patrizierhaus in den L⸗Quadraten mit etwa 300000 Mark Koſtenaufwand in die Wirklichkeit umgeſetzt werden wird, mußte inzwiſchen ſchon in einer ausgeſprochenen Arbeitergegend das Notwendigſte geſchehen. Darum wurde in der Neckarſtadt eine 5000 Bände umfaſſende Volksbücherei, die man mit der Zeit auf den dop⸗ pelten Beſtand bringen will, der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ macht. Neben der Ausleihe ſteht im zweiten Stock ein Leſe⸗ 155 mit mehr als 55 Sitzplätzen und 30 in⸗ und auslän⸗ ichen Zeitungen ebenſo auch mit Büchern zur Verfügung. — 2 D — Der Beitragsanſpruch der Wirtſchaftsgruppe. In der Juriſtiſchen Wochenſchrift iſt ein Arteil 5 Obetlandes⸗ gerichts Jena veröffentlicht, welches ſich mit der Frage be⸗ ſchäftigt, ob für die Beitragsanſprüche der Organiſationen der gewerblichen Wirtſchaft, insbeſondere alſo der Wirt⸗ ſchaftsgruppe, der Rechtsweg zuläſſig ſei. Die Frage wird mit Recht bejaht, was auch der allgemeinen Rechtſprechung entſpricht. Das Oberlendesgericht führt aus: Nach Para⸗ graph 5 der Durchführungsverordnung zum Geſetz über den organiſchen Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft hätten die Wirtſchaftsgruppen die Stellung rechtsfähiger Vereine, des⸗ halb ſtänden ſich die Parteien als gleichberechtigt im Verkehr des Privatrechts gegenüber; man müſſe annehmen, daß die Wirtſchaftsgruppen im Rechtsverkehr als furiſtiſche Perſonen des Privatrechts gelten ſollten. Ihnen öffentlich⸗ rechtlichen Charakter zu geben, möge auch fein Bedürfnis beſtanden haben und beſtehen, denn ſie ſeien mit ihren Mitgliedern ſchon den Anordnungen des Reichswirtſchaftsminiſters unter⸗ worfen, und andererſeits hätten auch ihre Leiter hoheitliche Befugniſſe(Führerprinzip). Deshalb habe der Beitrags⸗ anſpruch keinen öffentlich⸗ rechtlichen Charakter. Deutſche Dozenten⸗Afrika⸗ Expedition In den nächſten Tagen werden die Teilnehmer der erſten deutſchen Dozenten⸗Afrika⸗Expedition von Loanda aus die Heimreiſe antreten. Die Expedition von fünf deutſchen Dozen⸗ ten verſchiedener naturwiſſenſchaftlicher Fakultäten, die das Reichs⸗ und Preußiſche Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erzie⸗ hung und Volksbildung ausrüſtete und die unter der Leitung von Profeſſor Dr. Linke, dem Leiter des Frankfurter Aniverſitätsinſtitutes für Meteorologie und Geophyſik ſteht, iſt ſeit dem 27. Juli, alſo insgeſamt über 10 Wochen, unter⸗ wegs und hat bis jetzt ſchon außerordentliche Ergebniſſe er⸗ zielen können. Alle Berichte der fünf Forſcher ſprechen begeiſtert von der Fülle der neuen und gewaltigen Eindrücke und von der großen Zahl wiſſenſchaftlicher Entdeckungen. Die Expedition hat Meſſungen durchgeführt, die bisher in dieſem Umfang und mit dieſer Genauigkeit noch nicht ausgeführt wurden. Die Forſcher Dr. Büttner und Dr. Suckstorff begaben ſich von Mombaſſa zum Viktoria⸗See, wo Dr. Büttner ſeine Meſſungen fortſetzte. Hier traf er auch mit dem Lan⸗ deskreisleiter der NSDAP. von Kenya zuſammen, der ihn mit einer Reihe anderer Deutſcher bekannt machte. Die Deut⸗ ſchen von Kenya waren den Forſchern bei ihren Arbeiten ſehr behilflich. 30 Meilen ſüdlich von Bukoba liegt die Miſſions⸗ ſtation Kamachumu, die die beiden Forſcher aufſuchten. Ueberraſchenderweiſe traf Dr. Büttner in Kamachumu einen Schulfreund, der ſich als Arzt der Miſſions⸗ ſtation niedergelaſſen hat. Die Forſcher wurden hier auf das freundlichſte aufgenommen und konnten eine Zeitlang aufſchlußreiche Meſſungen anſtellen. Außerdem haben die Deutſchen hier die von der Seewarte geplante meteorologiſche Beobachtungsſtation aufgebaut und in Gang gebracht. Sehr intereſſante Ergebniſſe ſcheinen auch die Beobachtungen der Sonnenſtrahlungswirkung auf die menſchliche Haut zu haben. Aufgrund größerer Beobachtungsreihen läßt ſich jetzt ſchon ſagen, daß z. B. ein Neger bei Sonnenſtrahlung eine etwa 2 Grad höhere Hauttemperatur hat als ein Euro⸗ päer. Die Auswertung der Meſſungen nach Rückkehr der Expedition wird noch zu weiteren Ergebniſſen führen. Weg und Zeitpunkt der Expedition ſind mit Abſicht ſo gelegt worden, daß die fünf deutſchen Forſcher auch die tropiſche Regenzeit miterlebten. Während die Regen⸗ und Gewitterforſcher ſehr glücklich über den Beginn der Regenzeit waren, klagten ſelbſtverſtändlich die übrigen Teil⸗ nehmer, die durch den Regen in ihrer Arbeit ſtark behindert waren. Die reichliche Fülle der Gewitter gab die Möglichkeit zu aufſchlußreichen Studien und Meſſungen. Be⸗ ſonders in Goma am Kiwuſee konnte eine Reihe wichtiger Luftdruckmeſſungen vorgenommen und die Luftdruck⸗ ſtruktur regiſtriert werden. Infolge des andauernden tro⸗ piſchen Regens konnte Dr. Suckstorff die beabſichtigten Tau⸗ meſſungen noch nicht ganz durchführen. Er wußte ſich zu helfen und konſtruierte aus dem Taumeſſer einen regiſtrierenden 1 mit dem er aufſchlußreiche Meſſungen gemacht hat. Die Virungavulkane ſind alle noch in Tätigkeit. Wenn auch ſchwierige Kletterpartien notwendig ſind, um ſie zu erklimmen, haben ſelbſtverſtändlich die fünf deutſchen For⸗ ſcher die Vulkane beſucht und aufklärungsreiche Feſtſtellungen treffen können. Dr. Lettau berichtet über Meſſungen der Strahlung, Verdunſtung und des Kern⸗ ſowie Staubgehaltes der Luft und drückt ſein Erſtaunen darüber aus, daß, ab⸗ geſehen von Steppenbränden, die Kernzählungen in ganz Oſtafrika ein ziemlich gleichmäßiges Bild ergeben haben. Auch Dr. Gley hat als Geograph mit großem Gewinn die gebirgige und wildreiche Landſchaft von Uganda und UArundi mit dem Kraftwagen durchfahren und unter ſchwie⸗ rigen Verhältniſſen und andauerndem Regen in einer dreiein⸗ halbtägigen Wanderung den noch tätigen Vulkan Nam⸗ lagira aufgeſucht. Dieſer Vulkan iſt in ſeinem oberen Teil zum erſtenmal wiſſenſchaftlich erforſcht worden. Leider war es infolge des andauernden Regens nicht möglich, fotogra⸗ fiſche Aufnahmen zu machen. Gegen Ende September begaben ſich die Teilnehmer der Expedition zum Tanganjikaſee und von dort über den oberen Kongo zur Benguela⸗Bahn. Zu Anfang dieſes Monats krafen ſie an der Weſtküſte von Afrika ein und beſuchten eine deutſche Pflanzung in der Nähe von Lobito in Portugieſiſch⸗Angola. Auf der deutſchen Pflan⸗ zung waren die Expeditionsteilnehmer für einige Tage zu Gaſt. Mitte Oktober hatte die Expedition ihr Ziel erreicht und wird in den erſten Tagen des November in Hamburg wieder eintreffen. Zeitſchriften und Bücher. Die polizeilichen Verfügungen. Von Dr. W. Spohr. Berlag Wilh. Stollfuß in Bonn. RM. 1.25.— Endlich bietet ſich dem Handwerker, Kaufmann, Hauseigentümer, Kraftfahrer uſw. die Möglichkeit, ſich über Weſen und Wir⸗ kung poltzeilicher Verfügungen raſch zu unterrichten und ohne Friſtverſäumnis nötigenfalls die Nachprüfung einer gegen ihn getroffenen Maßnahme zu erreichen. Vielen, denen Aerger, Zeitverluſt und Koſten nur aus der Unkenntnis heraus entſtanden ſind, in der ſie ſich polizeilichen Verfügungen gegenüber befanden, wird mit dieſer fachkundigen und be⸗ ſonders jedermann verſtändlichen Schrift geholfen. Eine An⸗ ſchaffung, die ſich erfahrungsgemäß vielfach lohnen wird. Geigenklang aus Mitt n vald Aus der Vergangenheit eines alten Gewerbes. DV.„Man weiß, daß ſeit langen Jahren Geigen und auch andere Inſtrumente in Mittenwald gebaut werden. Kaum bekannt iſt aber, wie es kam, daß gerade dort im Alpental an der alten Heerſtraße nach Innsbruck die Gei⸗ genkunſt ſeßhaft wurde. Dazu hat— wie ſo oft— der Zu⸗ fall ſehr beigetragen. Da ſtreift in der Zeit, etwa als der 30jährige Krieg zu Ende gegangen iſt, ein junger Burſch durch die Berge. Er hat zu Hauſe nicht viel zu erwarten, denn der Vater hat mit der Schneiderei nicht viel erwerben können. Viele Ge⸗ ſchwiſter zu Hauſe, wenig Brot. Und wie nun der junge Kerl durch den Tannenwald zieht, da trifft er in der Schar⸗ nitzer Gegend einen ſeltſamen Mann. Der ſieht ſich prüfend die Bäume an, ſchüttelt den Kopf, geht weiter. Der Burſch kommt mit dem Mann ins Geſpräch. Er ſei der Jakobus Steiner, in der Gegend von Hall gebürtig, ſo ſagt der Fremde. Was er tue und treibe? Nun, er ſuche Holz für ſeine Geigen. Für was? Jawohl, für Geigen. Das hat der Mittenwalder Vurſch noch nicht gehört. Bei ihm zu Haus, da bläſt man nur Trompete und ſchlägt die Trommel. Dieſer Holzſucher im Mittenwalder Gebirge iſt der Gei⸗ genbauer Steiner, der mit dem Kaiſer Leopold V. nach Innsbruck gekommen iſt. Er nimmt den jungen Kerl mit. Der Vater hat nichts dagegen— es iſt ein Eſſer weniger. So kommt der junge Mathias Klotz zum Geigenbau. Geht ſpäter zu Amati nach Cremona, kommt nach langen Jahren zurück in die Heimat; man hält ihn mit ſeinen Inſtrumen⸗ ten anfangs für verrückt, allein ſpäter fangen viele im Mit⸗ tenwalder Flecken das Handwerk an, das der einſt arme Schneiderſohn nun aus der Fremde mitbringt!“ Das alles erzählt in einem alten, ſchönbemalten Haus in Mittenwald ein Mann der täglich die Beſucher durch ein kleines Muſeum führt. Es iſt eine Sammlung aus der gro⸗ ßen Vergangenheit der Geigenbaukunſt. An den Wänden Fiedeln aus der Zeit der Minneſänger. Unter Glas Gei⸗ gen von jenem Mathias Klotz. In den Ecken Tragkiepen und alte Trachten. „In dieſen Kiepen trugen einſt die Mittenwalder Gei⸗ genmacher ihre Ware durch das Land. Sie gingen im Früh⸗ jahr von Hauſe fort, und ſpät im Herbſt, wenn der erſte Schnee im Karwendel leuchtete, dann kamen ſie wieder. Eine weite Reiſe zu Fuß lag dazwiſchen. Es ging nach Straßburg, Mainz und Augsburg. Die Donau entlang bis nach Krems und Wien. Und wer ſich noch mehr vorgenom⸗ men hatte, der brachte ſeine Geigen bis hinein ins weite Rußland. Ob ſie damals viel verdient haben, die Mitten⸗ walder? Einer hat in ſein Tagebuch geſchrieben, daß ihm der Straßburger Biſchof drei Wochen ein Bett gegeben habe! Ein anderer hat nebenbei im Mainzer Dom die ſchadhaften Figuren an den Altären ausgebeſſert. Auch Schnitzer wa⸗ ren die Mittenwalder damals. Als eine ruſſiſche Kaiſerin einſt deutſche Bauern zu ſich rief, da war für die Mitten⸗ walder eine große Zeit. Faſt 60 Jahre gingen alle neuen Geigen zu dieſen deutſchen Menſchen in der Fremde. Fern in Rußland erklangen auf ihnen die alten Heimatlieder.“ Auf langen Regalen lagern Hunderte und Aberhun⸗ derte von neuen Geigen. Fünf⸗ bis ſechshundert Menſchen hat einſt der Geigenbau in Mittenwald ernährt, heute ſind es wohl nur noch einige zwanzig. Das war die blühende Zeit auch der Geigenbauer, als die ſchweren Karren aus Augsburg und aus Italien herrollten, als der Poſtreiter von Innsbruck mit luſtigem Hörnerklang hereinſprengte und der große Markt dort gehalten wurde. Dazu ſind die Mittenwalder auf ſeltſame Art gekommen. Der Markt war eigentlich in Bozen. Aber die Landesherren haben den Kaufleuten zu tief in die Taſche gelangt. So kam der Markt nach Mittenwald, allwo die Grafen von Eſchen⸗ lohe unter dem Krummſtab ein fröhliches Regiment über ihr kleines Werdenfelſer Land führten. Geld kam herein, an die Häuſer der kleinen Stadt pinſelten die Maler ſchönſte Bilder. Kaufleute mit dicken Börſen gingen ein und aus, Mansfelder Silbergeld rollte in die Käſten der Bürger. Eine weinfröhliche Zeit war das damals! Verkaufte doch ein Eſchenloher ſeine letzten Rechte für zwei ganze Fuder Wein an den Biſchof. Als das erſte Fuder vertrunken war, fiel er tot um, und der Biſchof hatte einen billigen Kauf getan. Wer heute durch die Gaſſen der Stadt geht, kommt vor⸗ bei an dieſen weißen Patrizierhäuſern mit den bemalten Wänden. Heiligenbilder und Männer aus Tirol mit gewal⸗ tigen Fahnen blicken von den Dachfirſten. Die Berge des Wetterſteins leuchten hinter dem blauen Rauch hervor der aus den flachen Dächern ſteigt. Oben im kleinen Muſeum aber ſchlummern die Geigen und Fiedeln, ruhen die Trach⸗ ten und Werkzeuge aus der alten Mittenwalder Krumm⸗ ſtabzeit. Dr. Hans Steen. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Fußballvereinigung. Morgen abend 8.30 Uhr im Vereins⸗ lokal wichtige Beſprechung aller Jugendlichen. S J., Gef. 47/171. Mittwoch, 9. November 38, treten ſämt⸗ liche Einheiten der Hitler⸗Jugend des Standortes Secken⸗ heim(H J., BdM., IM. DJ.) zur Heldengedenkfeier am H J.⸗Heim an. Die Gef. 47/171 trift 19.30 in Uni⸗ form am HJ.⸗Heim an. bummi⸗ Stempel liefert in jeder Zwangsverſteigerung. Dienstag, 8. November, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Schreibmaſchinen, verſchiedene Möbel, und chr 4 Bände„Brockhaus“. Oruckerei Mannheim, 5. November 1938. des Spreng, Gerichtsvollzieher. Neckarbote. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Weckar-Bete- Druckerei 8 Heute friſch: Füßbücklinge 8 5 Luchsheringe Stück 20 Pfg. Marinaden in groß. Auswahl Jak. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. — Taglohn- Zettel für Bauhandwerker zu haben in der Meckarbote-Druckerel ed 5 1 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 7. November: Für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138, 145 bis 147, 159, 259, 291 bis 293, 336 bis 357, 359, 391 bis 393, 518 bis 520, 551 bis 570, 588 bis 590, 618 bis 620, 688 bis 690, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: König Ottokars Glück und Ende. Trauerſpiel von Franz Grill⸗ pParzer. Anfang 20, Ende 23.15 Uhr. Dienstag, 8. November: Miete A 8 und 2. Sonder⸗ miete A 4 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 151 bis 153. Die Zauberflöte. Oper von Mozart. Anfang 20, Ende — nach 22.45 Uhr. Zm Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 8. November: Für die NSG„Kraft dur Freude!“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 219, 23 bis 241, 261 bis 270, 361 bis 371, 501 bis 510, 528 bis 530, 338 bis 540, 548 bis 550, 598 bis 600, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Die Stiftung Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, — Ende 22.15 Uhr. 5