Nin — Nr. 261 Neckar ⸗Bote(Z. Blatt) Montag, 7. November 1938 Weg zur Leiſtungsſteigerung im Handwerk Beratung, Vorträge, Ausſtellungen. Von Baumeiſter Emil Schmitt, Leiter der Gewerbeförderungsſtelle der Bad. Handwerkskammer. Die Lage des Handwerks hat ſich ſeit der Machtüber⸗ nahme mit einem Schlage ſo geändert, daß die bis dahin gebundenen Kräfte freigemacht und im Rahmen der deutſchen Volksgemeinſchaft eingeſetzt werden konnten. Für das Hand⸗ werk und für jeden einzelnen Handwerksmeiſter, Geſellen und Lehrling ergibt ſich daraus die Verpflichtung, durch ge⸗ ſteigerte Leiſtung den einmal freigemachten Weg auszubauen. Die Leiſtungsfähigkeit des geſamten Handwerks zu ſtei⸗ gern, muß das Ziel der Tätigleit aller Organiſationen des Handwerks ſein. Um dieſes Ziel zu fördern und die Leiſtungsfähigleit von zentraler Stelle aus zu heben, wurde der Handwerkskammer in Karlsruhe eine Abteilung„Ge⸗ werbeförderung“ angeſchloſſen. Die beſondelen Maßnahmen, die zur Hebung der techniſchen und kaufmänniſchen Leiſtungs⸗ fähigkeit der einzelnen Betriebe erforderlich ſind, gehören zum Tätigkeitsfeld der Gewerbeförderungsſtelle der Hand⸗ werkskammer Karlsruhe. Die Aufgabe die er Seele iſt weiler⸗ hin, das Handwerk in planmäßiger Weiße techniſch und wirk⸗ ſchaftlich zu fördern und auch für die fachliche Fortbildung des Meiſters, Geſellen und Lehrlings beſorgt zu ſein. Die techniſche Förderung des Handwerks geſchieht vor⸗ weg durch die Einführung in zeitgemäße Erzeugungs⸗ und Arbeitsverfahren, durch Vermittlung neuer Arbeitsmethoden, Verbeſſerung und Moderniſierung von Werkſtätteneinrich⸗ tungen, Handhabung neuer Maſchinen, Bearbeitung und Verarbeitung neuer Werkſtofſe, überhaupt Einſatz von neuen Werkſtofſen im ganzen Handwerk. Der wirtſchaftlichen Förderung dient die Gewerbeförderungsſtelle insbeſondere durch Verbreitung der betriebswirtſchaftlichen Betriebsführung, durch Buchführungsſchulung, Kalkulationsrichklinien für das geſamte Handwerk einſchließlich Kalkulation für einzelne Hand⸗ werkszweige. Die Gewerbeförderungsſtelle veranſtaltet zu dieſem Zweck Vorträge und Kurſe, Vorführung von Hand⸗ werkserzeugniſſen auf Ausſtellungen und Meſſen. Weiterhin werden die Schulungsarbeiten der Gewerbeförderungsſtelle durch die zur Zeit in Baden in verſchiedenen Städten ge⸗ zeigte Wanderausſtellung„Deutſche Werkſtofſe im Handwerk“ ergänzt. um das Handwerk laufend mit praktiſchen Bei⸗ ſpielen über neue deutſche Werkſtofſe aufzuklären, iſt beab⸗ richtigt, in dem Gebäude der Handwerkskammer in Karls⸗ ruhe eine ſtändige Schau über neue deutſche Werkſtoffe zu zeigen. Dem Handwerker iſt ſo Gelegenheit geboten, ſich zu jeder Zeit über die neueſten deutſchen Werkſtofſe zu unter⸗ richten. Von der Handwerkskammer in Karlsruhe wird auch bald eine ſtändige Ausſtellung errichtet werden. Sie gibt jedem Handwerler Gelegenheit, ſeine Erzeugniſſe auszuſtellen und ſo dafür zu werben. Es werden weiterhin Werkſtätten und Schulungsräume beſchafft werden, in welchen dann dauernd Werkſtättenunterricht und theoretiſcher Unterricht für die Umſtellung auf neue Werkſtoffe gegeben wird. Ein weiteres Tätigkeitsgebiet der Gewerbeförderungs⸗ ſtelle iſt die ſtändige Einrichtung einer Auskunftsſtelle für die techniſche, kunſtgewerbliche und die wirtſchaſtliche Beratung des Handwerks. Die Tätigkeit der Stelle erſtreckt ſich auch auf das Gebiet der Rohſtoffbewirtſchaftung. Jeder Handwerler kann ber der Beſchafſung von Rohſtoffen(Eiſen, Stahl, Holz uſw.) genügend Aufſchluß bei der Gewerbeförderungsſtelle erhalten. Sie legt bei ihrer Tätigkeit noch beſonderen Wert auf die Unterſtützung der Organiſation des Handwerks und iſt jederzeit bereit, Anregungen und Vorſchläge dieſer Kreiſe aufzugreifen, zu fördern und ſoweit als möglich zu ver⸗ wirklichen. Da die Einrichtung ausſchließlich als Betreuerin des Handwerks in allen Fragen auftritt, wird jeder Handwerks⸗ meiſter aufgefordert, ſich Rat und Auskunft in den oben angegebenen Fragen bei der Gewerbeförderungsſtelle der Handwerkskammer in Karlsruhe einzuholen. Die Auſferstegung des N.. Tree RALPH URBAN Der Diener, der ſehr angegriffen ausſah, folgte der Einladung und gab in wohlgeformten Sätzen folgenden Bericht: „Mr. Tree, der unverheiratet war, erfreute ſich ſtets beſter Geſundheit, bis ihn vor etwa drei Jahren eine ſchwere Grippe befiel. Seither kränkelte er, ſo daß er bäufig den ärztlichen Rat des Dr. John Taylor in An⸗ ſpruch nehmen mußte, der ſchließlich ein ſchweres Nieren⸗ leiden feſtſtellte. Mein ſonſt zurückhaltender und etwas menſchenſcheuer Herr ſchloß den jungen Arzt in ſein Herz, und es entſtand gute Freundſchaft zwiſchen den beiden Männern. Mr. Tree hielt ungemein viel auf ihn, und der Doktor war täglicher Gaſt im Hauſe.“ „Hatte Mr. Tree ſonſt noch Freunde?“ unterbrach der Oberinſpektor. „Keine“, antwortete der Diener,„das heißt, er war noch zwei Menſchen gutgeſinnt. Einmal Miß Adlercreuz und dann, wenn ich mich deſſen rühmen darf, mir ſelbſt.“ „Wer iſt eigentlich Miß Adlercreuz?“ wollte Robin wiſſen. „Miß Margaret Adlercreuz iſt eine junge Dame aus Schweden, die Mr. Tree bald nach Beginn ſeiner Krank⸗ heit als Privatſekretärin anſtellte.“ „Wir werden ſie dann ein vernehmen“, erklärte der Oberinſpektor, worauf der Diener mit feinem Bericht fortfuhr: „In den letzten Wochen hatte Mr. Tree ſehr unter An⸗ fällen zu leiden, weshalb der Arzt manchmal die Nacht über hier im Hauſe blieb. Am Nachmittag vor ſeinem Tode, und zwar ſo gegen fünf Uhr, bekam mein Herr wie⸗ der einen Anfall, weshalb ich Dr. Taylor telephoniſch her⸗ beirief. Dieſer gab dem alten Herrn eine Injektion und verließ gleich wieder Porters Hall, da er, wie er ſagte, noch einen andern dringenden Kränkenbeſuch zu machen hatte. Einige Stunden ſpäter bekam Mr. Tree arge Krämpfe, und der neuerdings herbeigerufene Arzt verab⸗ reichte ihm eine Morphiumeinſpritzung, worauf der Patient in tiefen Schlaf verfiel.“ „Wo iſt der Totenſchein?“ unterbrach der Polizeiarzt, deſſen Gedanken meilenweit entfernt aeweſen waren. und Offizier des Beurlaubtenſtandes Die neue Regelung. „Das Oberkommando der Wehrmacht hat kürzlich für das Offizierkorps des Beurlaubtenſtandes eine neue, einheitliche Regelung unter dem Titel„Beſtimmungen für Ergänzung und beſondere Dienſtverhältniſſe der Offiziere des Beurlaubten⸗ ſtandes“ getroffen. Danach ergänzen ſich die Reſerveoffiziere aus Reſerveoffizieranwärtern, aus Portepeeunteroffizieren, die nach mindeſtens 12jähriger Dienſtzeit ehrenvoll aus dem aktiven Wehrdienſt ausſcheiden, ſowie aus aktiven Offizieren, die zur Reſerve übergeführt werden. Die Ergänzung der Lan d⸗ wehroffiziere erfolgt durch Ueberführung von aktiven Offizieren und Reſerveoffizieren ſowie aus Portepeeunteroffi⸗ zieren, die nach mindeſtens 12jähriger Dienſtzeit aus dem akti⸗ ven Wehrdienſt entlaſſen ſind, den Beſtimmungen für die Auf⸗ nahme in das Offizierkorps des Beurlaubtenſtandes ent⸗ ſprechen, aber infolge ihres Lebensalters nicht mehr für die Reſerve in Frage kommen. Zu Reſerveoffizieranwärtern wer⸗ den Soldaten ernannt, die ſich während ihrer aktiven Dienſt⸗ zeit als geeignet zur Ausbildung zum Reſerveoffizier erwieſen haben. Der erfolgreiche Abſchluß einer höheren Schulbildung iſt nicht erforderlich, dagegen iſt vor der Ernennung zum Reſerveoffizieranwärter der Nachweis der Abſtammung von deutſchem oder artverwandtem Blut zu erbringen, erforder⸗ lichenfalls auch für die Ehefrau bzw. Braut. Zur Wahl als Reſerveoffizier dürfen nur ſolche Anwär⸗ ter geſtellt werden, die den Dienſtgrad eines Feldwebels oder einen entſprechenden Dienſtgrad bekleiden. Die Uebungspflicht wird von den Reſerveoffizieranwärtern, die nach mindeſtens zweijährigem aktivem Dienſt bzw. viermonatiger Kurzausbil⸗ dung und weiterer einjähriger Dienſtzeit als Feldwebel der Reſerve oder mit entſprechendem Dienſtgrad entlaſſen worden ſind, durch Ableiſten einer vierwöchigen Offizierübung beim Stammtruppenteil erfüllt. Im übrigen beſtehen in den ein⸗ zelnen Wehrmachtteilen noch beſondere Beſtimmungen. „Weltanſchauung und Glaubenslehre Roſenberg ſprach in der Martin-Luther-Univerſität. Halle a. d. Saale, 4. Nov. Die Martin⸗Luther⸗Univer⸗ ſität Halle-Wittenberg konnte zur feierlichen Eröffnung des Winterſemeſters zum dritten Male Reichsleiter Roſenberg in ihren Mauern begrüßen. Nach der Begrüßungsanſprache des Rektors hielt Roſenberg die Feſtrede über das Themo „Weltanſchauung und Glaubenslehre“. Der Reichsleiter vollzog in ſeiner Rede eine klare charakterbetonte Lebens⸗ haltung des Nationalſozialismus gegenüber metaphyſiſchen Behauptungen und konfeſſionell beſtimmten Dogmen. Er bezeichnete„mit dieſer Scheidung eine Umkehr des abend⸗ ländiſchen Denkens“, die an ein Wort Kants anknüpfte, daß nämlich Moral nicht eigentlich die Lehre ſei wie wir uns glücklich machten, ſondern wie wir der Glückſeligkeit wür⸗ dig werden ſollten.„Wir wollen“ ſo ſagte Roſenberg,„un⸗ ter nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung nicht einen Glau⸗ benserſatz, ſondern eine autonome geiſtige Bewegung be⸗ greifen, einen Kampf um die reſtloſe 1 germa⸗ niſch⸗deutſcher Charakterwerte“. Aus innerſtem Charakter heraus ſeien die Nationalſozialiſten angetreten zum Kampf ber ihre Idee, ohne nach Lohn und Strafe zu fragen, in er Ueberzeugung, daß der Einſatz für die Nation niemals gegen echte Weltordnungen verſtoßen oder mit wahrhafter metaphyſiſcher Ueberzeugung in Widerſpruch treten könne. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſetzt an die Stelle der Menſchheitsliebe das erprobte, aller Sentimentalität entklei⸗ dete Erlebnis einer Kampfkameradſchaft.“ Mit Nachdruck ſtellte der Reichsleiter 515 daß die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung aus der geſchichtlichen Er⸗ kenntnis heraus, daß ein geiſtig⸗ſeeliſcher Umwandlungs⸗ prozeß eine ungleich größere Zahl von Jahren zu ſeiner Durchſetzung brauche als eine politiſche Revolution, auf alle gewaltſame Ueberzeugungsmittel verzichte.„Wir haben“, ſo ſagte er abſchließend,„volles Verſtändnis für die hiſtoriſchen Bedingtheiten des Entwicklungsprozeſſes. Und mit dem ernſten Willen, wirkliche Ueberzeugungen nicht antaſten zu wollen, verbinden wir die Forderung nach gleicher Achtung uns gegenüber. Wir wiſſen, daß das deutſche Volk niemals mehr Objekt eines konfeſſionellen Haders tieferer Art ſein wird, daß vielmehr die Gemeinſchaftlichkeit unſeres Schick⸗ ſals über allem ſteht.“ den erſt die letzten Worte des Dieners ins Verhörzimmer zurückbrachten. „Dr. Taylor, der ſeit fünf Jahren in Wembley anſäſſig geweſen iſt, übernahm vor einiger Zeit das freigewordene Amt eines Gemeindearztes zu ſeiner Praxis dazu und wurde ſomit auch Totenbeſchauer. Er ſtellte den Toten⸗ ſchein daher ſelbſt aus, und das Schriftſtück befindet ſich mit den anderen üblichen Dokumenten in den Händen des Leichenbeſtatters.“ Dr. Wood nickte befriedigt und kehrte zu ſeinen Privat⸗ gedanken zurück. „Nachdem Mr. Tree in tiefen Schlaf gefallen war“, fuhr Stone fort,„wagten wir ihn am Morgen nicht zu wecken. Erſt gegen Mittag, um welche Zeit wir auch den Arzt erwarteten, begab ſich Miß Adlercreuz in das Kran⸗ kenzimmer und fand den alten Herrn bereits tot.“ „Das war am Freitag?“ meinte Inſpektor Barton. „Gewiß, Freitag, alſo am 20. März. Gleich nachdem Miß Adlercreuz den Tod des Mr. Tree entdeckt hatte, kam Dr. Taylor—“ „Erzählen Sie uns jetzt Ihre weiteren Wahrnehmun⸗ gen“, ſagte Robin,„ſoweit dieſe mit Dr. Taylor und ſeinem ſchrecklichen Ende zuſammenhängen.“ „Als Dr. Taylor ſeinem Freund und Patienten die Augen zugedrückt und den Totenſchein ausgeſtellt hatte, rief er Miß Adlercreuz und mich in den Salon und er⸗ teilte uns Aufträge betreffs des Leichenbegängniſſes. Ich fand dies ganz in Ordnung, denn von meinem Herrn war mir vor einiger Zeit mitgeteilt worden, daß im Falle ſeines Todes Dr. Taylor als ſein Teſtamentsvollſtrecker anzuſehen ſei. Ich bekam alſo die Weiſung, ſofort nach London zu fahren, um verſchiedene Beſorgungen zu machen. Als ich zurückkehrte, war es zehn Uhr abends. Ich ſuchte Dr. Taylor und fand ihn im Arbeitszimmer unſeres ver⸗ ſtorbenen Herrn, wo er damit beſchäftigt war, die Papiere des Toten durchzuſehen.“ „Welches Zimmer iſt das?“ unterbrach Barton den Diener und legte die vorher angefertigte Skizze auf den ſch. 55„Dier“, ſagte Stone, nachdem er ſich zurechtgefunden hatte, und wies auf jene Stelle der Zeichnung, auf der „Mordzimmer“ geſchrieben ſtand,„das gleiche Zimmer, in dem Dr. Taylor ſpäter ermordet ee wurde. „Hier“, fuhr er fort,„hier iſt das Schlafzimmer von Mr. Tree, das der Herr Inſpektor in dem Plan als„Toten⸗ zimmer“ bezeichnet hat, und in dem Mr. Tree zur Stunde noch aufgebahrt liegt.“ 5 Vom Fels zum Meer Autobahn Berlin— München vollendet. Am Wochenende wurden insgeſamt 224,1 Kilometer Reichsautobahnſtrecken dem Verkehr übergeben. Es han⸗ delt ſich im einzelnen um folgende Strecken: 1. Berlin Leipziger Dreieck bis Leipzig⸗Schkeuditz(117,37 Kilometer); 2. Köln— Wuppertal bis Kamen(10,61 Kilometer); 3. Mün⸗ chen bis Ingolſtadt⸗Bratzhof(41,96 Kilometer); 4. Karls⸗ ruhe— Stuttgart(34,157 Kilometer); 5. Stuttgart— Heil⸗ bronn(20,05 Kilometer). Durch die Teilſtrecken Bratzhof— München und Schkeuditz— Berlin iſt die rund 522 Kilometer lange Reichsautobahn München— Berlin vollendet, und damit ſind die Reichshauptſtadt und die Hauptſtadt der Bewe⸗ gung über die Stadt der Reichsparteitage durch die „Straßen des Führers“ verbunden. Mit den bereits frü⸗ her fertiggeſtellten Strecken München— Reichenhall und Berlin— Stettin iſt nunmehr mit Ausnahme des Münche⸗ ner Autobahnringes und einer kleinen, Anfang Dezember zu eröffnenden Reſtſtrecke aus dem Berliner Autobahn⸗ ring, für den Kraftfahrer der rund 900 Kilometer lange Straßenzug vom Alpenrand zum Oſtſeeſtrand frei. Mit dem Teilſtück München— Bratzhof ſchließt ſich die größte zuſammen hängende Strecke der Reichsautobahnen, die Strecke von der Oſtmark nach Stettin, vom Fels zum Meer. Weit über hundert Brücken, Unter⸗ und Ueberführungen ſowie Durchläſſe weiſt die Teilſtrecke von der Hauptſtadt der Bewegung bis Bratzhof auf. Ihr größtes Bauwerk aber iſt die große Holledau⸗ Brücke, die in 378 Meter Länge das tief eingeſchnittene Tal bei Geiſenhauſen überſchreitet. Die ſüdlich von Deſſau auf der neueröffneten Auto⸗ bahn Berlin— Schkeuditz gelegene Rekord⸗ ſtrecke, die nunmehr auch dem allgemeinen Verkehr übergeben iſt, beanſprucht beſonderes Intereſſe. Die 14 Kilometer lange Strecke weiſt drei zuſammenhängende Fahrbahnen von je 9 Meter Breite auf, zu denen auf jeder Seite noch ein ein Meter breites Bankett kommt. Es ergibt ſich damit eine nutzbare Fahrbreite von 29 Metern. Acht Kilometer liegen in einer Geraden. Land des Friedens und der Freude Graz, 4. Nov. In Graz, der Stadt der Volkserhebung, waren auf Veranlaſſung des Leiters des deutſchen Frem⸗ denverkehrsweſens, des Staatsminiſters a. D. Hermann Eſſer, der Große Werbeausſchuß des Reichsfremdenver⸗ kehrsverbandes und die Leiter und Geſchäftsführer der Lan⸗ desverkehrsverbände zur erſten großdeutſchen Fremdenver⸗ kehrstagung verſammelt. In einer zweiſtündigen Rede er⸗ klärte Präſident Eſſer u. a.: Die Verkehrswerbung muß vor allem der Friedenspolitik des Führers dienen und da⸗ mit den Austauſchverkehr von Volk zu Volk beſonders för⸗ dern. Großdeutſchland darf auf Grund ſeiner landſchaft⸗ lichen Schönheiten, ſeiner Heilſchätze der Natur, ſeiner ein⸗ zigdaſtehenden Kulturwerte und ſeiner überragenden tech⸗ niſchen Leiſtungen mit einem ſtets ſteigenden Fremden⸗ verkehr rechnen. Präſident Eſſer befaßte ſich dann mit wich⸗ tigen Einzelfragen des Fremdenverkehrs. Nach wie vor ſei die wirtſchaftlich beſte Aufteilung der Ferienordnung und die Verteilung der Freizeit auf 125 ganze Jahr anzuſtre⸗ ben, damit die Verkehrsmittel das ganze Jahr über voll ausgenützt werden und das Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe mit verlängerter Saiſon rechnen könne. Die gutgemeinte Aufbaufreudigkeit müſſe ſich den Bedürfniſſen anpaſſen. Darum kein Hotelneubau, ſolange die beſtehenden Hotels nicht voll beſetzt ſind, darum keine Mehrung der Unterkünfte, ſolange die vorhandenen ausreichten. Die Pri⸗ vatzimmervermietung werde in Bälde geregelt werden, Die Werbeſchriften müßten zu einem großen Teil eine gründ⸗ liche Um⸗ und Neubearbeitung erfahren. „Großdeutſchland iſt dank der Staatsführung Adolf Hitlers“, ſo ſchloß Präſident Hermann Eſſer ſeine mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommene Rede,„in Wahrheit ein Land des Friedens und der Freude geworden.“ So kann die Werbeparole für 1939 nur lauten:„Reiſt nach Deukſch⸗ land, dem Land des Friedens und der Freude!“ „Als mich Dr. Taylor entließ, begab ich mich in mein Zimmer, das im Erdgeſchoß neben der Haustür gelegen iſt, und ging zu Bett. Gegen Mitternacht wurde ich ein⸗ mal munter, denn ich hörte, wie Dr. Taylor, der einen eigenen Haustorſchlüſſel beſaß, die Tür aufſperrte und fortging. Am nächſten Morgen gab es viel zu tun, denn es kamen alle möglichen Leute aus der Umgebung zu den formellen Kondolenzbeſuchen, die Dr. Taylor als Freund des Verſtorbenen empfing, Lieferanten und die Angeſtell⸗ ten der Leichenbeſtattung, die den toten Mr. Tree auf⸗ bahrten und das Haus ſchwarz drapierten.— Nachmittags fuhr Miß Adlercreuz nach London, um ſich ein Trauer⸗ kleid zu beſorgen. Bald nachdem ſie fortgegangen war, kam in ſeinem Kraftwagen Mr. Eugene Taylor—“ „Halloh, wer iſt denn das?“ warf Robin überraſcht ein. „Mr. Eugene Taylor iſt der Bruder des ermordeten Dr. John Taylor.“ „Verkehrte er auch hier im Hauſe??“? „Allerdings, wenn auch nicht ſo häufig.“ „Mr. Tree war alſo nicht mit ihm befreundet?“ Der Diener zuckte bei dieſer Frage zuſammen, fand aber gleich wieder die Faſſung und ſagte:„Befreundet gerade nicht. Es machte mir ſogar den Eindruck, als würde mein Herr Abneigung gegen Mr. Eugene Taylor empfinden und ihn nur dem Bruder zuliebe freundlich behandeln.“ Barton flüſterte dem Oberinſpektor etwas ins Ohr, worauf dieſer nickte und nun der Inſpektor das Verhör fortſetzte. a „Sagen Sie einmal, Stone“, fragte Barton,„verkehrte Mr. Tree ſonſt noch mit jemanden?“ „Mr. Tree hatte keine Verwandten, nur ſelten kam einmal ein alter Bekannter von der indiſchen Dienſtzeit zu Beſuch.“ „Wie alt war Mr. Tree?“ i„Er beging im Vormonat ſeinen ſechzigſten Geburts⸗ ag.“ 2 „Wie alt war Dr. Taylor?“ „Ich glaube, er ſtand im dreiunddreißigſten Jahr.“ „Und ſein Bruder, Mr. Eugene Taylor?“ „Der dürfte um drei Jahre ͤlter ſein.“ „War der Arzt verheiratet?“ 5 „Nein.“ g „Iſt ſein Bruder verheiratet?“ „Soviel ich weiß, nein.“ 8 „Raſierte ſich Mr. Tree ſelbſt?“— Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. 98 Folkenbeim 1— 03 Friedrichsfeld! 0: 0 Man dürfte dieſes Spiel wohl die Partie der ver⸗ paßten Gelegenheiten nennen. Beiderſeits brachte man die ſtärkſten Vertretungen ins Gefecht. Wenn wir in der Vor⸗ ſchau ſchon das Wort„Lokalkampf“ gebraucht haben, ſo hat das Spiel ſelbſt unter Beweis geſtellt, daß dies zur Tat⸗ ſache geworden iſt. Trotzdem muß geſagt ſein und zur Freude aller Sportanhänger, daß ſich jeder Spieler befleißigte, an⸗ ſtändig zu bleiben, auch in Momenten, wo das Höchſte für jede Mannſchaft auf dem Spiel ſtand. Schiedsrichter Moos⸗Durlach war für dieſes harte und ſchnelle Spiel ein gerechter und zuverläſſiger Leiter— ſeine Leiſtung eindeutig tlar und gerecht. Seckenheims Anſpiel brachte gleich eine ſchöne Aktion, die von Gruber im Uebereifer vergeben wurde. Angenehm war es feſtzuſtellen, daß Umminger und Lang, die beiden Seckenheimer Außenſtürmer recht ſchön im Zug waren, eine Tatſache, die umjo erfreulicher ſeſtzuſtellen iſt, als es bisher gerade auf dieſem Poſten geſehlt hat. Zehn Minuten ſind vorbei als Gropp einen wuchtigen Schuß abgab— leider wurde dadurch ohne gegenſeiliges Verſchulden der ſo ſym⸗ pathiſche Torſteher von Friedrichsfeld, Hollerbach, ſo ver⸗ letzt, daß er damit zum Ausſcheiden gezwungen war. Als wenige Minuten ſpäter auch Umminger bei einem Zwei⸗ kampf mit Marj durch Verletzung das Feld verlaſſen mußte, war man beiderseits mit 10 Mann beſtrebt, ein Spiel nach beſtem Können durchzuführen. Aber das muß feſtgeſtenlt ſein— es blieb auf beiden Seiten Stückwerk. Segenheims Sturm, der ſonſt ſo gefährlich iſt, war heute ſtumpf. Auch die beſten Anſatzen kamen nicht zu Erfolg. Umſo ſtärker wuchs die Gäſte⸗Hintermannſchaft in ihre Aufgabe hinein. Wenn man ſich am Schluſſe mit einem gegenſeitigen Remis — ohne Torerfolge— trennte, dann muß ſeſtgemeilt ſein, daß dies auf einer Seite durch reſtloſen Einſatz verdient war, während Seckenheims Sturm eben vom Pech verfolgt war. Aber auch der Einſatz fehlbe und damit der Grunoſtein zum Erfolg. Das Spiel wußte zu gefallen, denn ſpannend von A bis Z war das Geſchehen. Die ca 1000 Mann ſtark erschienenen Zuſchauer mußren, wenn ſie als ehrliche Sports⸗ leule das Geschehen beurtellen, mit dem Gebolenen zufrieden ſein. Wünschenswert wäre, wenn dem Friedrichsſelder Tor⸗ hüter keine ernſtlichen Nachteile durch seine erlitlene Verletzung entſtehen. Die Segenheimer Sportanhänger wünſchen hiermit baldige Geneſung. Seckenheim II— Friedrichsfeld 0:2 Seckenheim III— VfR. III 2:6 Seckenheim II. Schüler— Neckarhauſen II. Schüler 7:1 P. S. Morgen abend 8.30 Uhr Jugendbeſprechung im Vereinslokal. memaunla Jlwesben Fb. 09 Weinbein 1: 6(0:)(09 Seit kurzem werden die Ilvesheimer wieder von Rich. Lang trainiert, der die 1. Mannſchaft gründlich verjüngt und neu formiert. Inmitten der Pflichtſpiele waren ſolche Experimente ſchon immer eine gewagte Sache. Der geſtrige Verſuch, gerade gegen die in Hochform befindlichen Wein⸗ heimer ‚mißlang. Es kam eine vernichtende Niederlage der Alemanma heraus, indem es den Gäſten gelang, auf dem ſonſt ſo gefürchteten Ilvesheimer Gerände einen Bombenſieg zu erringen. Für Ilvesheim wird die Lage nachgerade be⸗ denklich die zuhauſe erhofften Punkte ſchwimmen von Spiel zu Spiel weg und in der Rückrunde ſind die meiſten Spiele auswärts! Bei Ilvesheim klappte es geſtern nirgends. Von den jungen zu dieſein ſchweren Kampf eingeſetzlen Spielern ver⸗ ſagten einige volllommen. So der L.⸗A. Rob. Maue, der Rechtsaußen Katzenmaſer, Herre als Mittelſtürmer für Hark⸗ mann vermochte ſich auch nicht erfolgreich durchzuſetzen. In der Läuferreihe fehlten Euwyk und Hamann das Zeug in Dedung und Aufbau und in der Verteidigung gab es ſchwere Schnitzer. Fr. Weber und O. Schwarz im Sturm konnten es allein nicht ſchaffen, ebenſowenig Mayer als rechter Läufer. Obendrein war Schmitt im Tor zu nervös. Weinheim lief in der zweiten Halbzeit zu einer Form auf, die Verwirrung in alle Alemannia⸗Reihen brachte, ein halbes Dutzend Tore fielen wie reiſe Früchte. Der Sturm war ſtets ſehr gefährlich in Tornähe, der Halblinke Knapp dabei der gefährlichſte Schütze. Die Läuferreihe mit Gumb in der Mitte ausgezeichnet in Aufbau und Abwehr. Kaum zu überwinden war die Verteidigung mit Model und Torwart Kriz. Weinheim ſtellte ſo in jeder Hinſicht den entſchieden beſſeren Gegner, der durchaus verdient gewann. Bereits nach 15 Minuten erzielte Knapp für Weinheim die Führung. Bis zur Halbzeit hatte Alemannia noch einige Ausgleichchancen und noch niemand ahnte die kommende hohe Abfuhr. In einer mitunter drückenden Feldüberlegenheit ſtellten Knapp und L.⸗A. Kohl raſch auf 0:3. Ein Hand⸗ elfmeter ergab durch Knapp dann 0:4. Unmittelbar darnach erhöhte Knapp auf 0:5. Jetzt kam durch O. Schwarz der Ehrentreffer Ilvesheims ebenfalls durch Elfmeter. Während Mayer für den verletzt ausgeſchiedenen Schmitt im Ale⸗ mannentor ſtand, fiel der 6. Treffer für Weinheim.— Schiedsrichter Schüle⸗Würm leitete gut, von einigen reichlich ſpäten Entſcheidungen abgeſehen. 2, Mannſchaften 4: 1 für Weinheim. f Privatmannſchaften 4:3 für Weinheim. * ö Pflichtſpiele der Freiw. Sportdienſtgruppen des Deutſchen Jungvolks. Alemannia Jlveshein— Germania Friedrichsfeld 4:1(2:1) Mit dem gleichen Ergebnis wie in Seckenheim konnle der vorjährige Meiſter Ilvesheim das ſamstägige Pflichtſpiel Lauf eigenem Platze gegen Germania Friedrichsſend gewinnen. Auch diesmal lag der Gegner zunächſt mit 0:1 in Führung. Dann erzielte der Ilvesheimer Rechtsaußen Fritz Künzler den Ausgleich. Mittelſtürmer Stein ſtellte noch vor Seiten⸗ wechſel auf 2:1. In der 2. Halbzeit hatte Friedrichsfeld recht wenig zu beſtellen. Aus einer ſtarken Ueberlegenheit der Ilvesheimer ergaben ſich 2 weitere Tote, wiederum von Kunzler und Stein erzielt. Der ſehr gute Torwart Brümmer verhinderte eine höhere Niederlage der Friedrichsfelder. 2 Hanoball⸗Winterhilfsſpiel To. 98 Seckenheim— Tbd.„Jahn“ 9:2(6:0) Das am geſtrigen Sonntag durchgeführte Winterhilfsſpiel zwiſchen beiden Ortsvereinen Tv. 98 und Tbd.„Jahn“ endete mit 9:2 Toren für die Gauklaſſenmannſchaft. An⸗ ſtändig und fair wurde das Spiel durch Schiedsrichter Würth⸗ wein über die Zeit gebracht. Das Feld beherrſchte während der ganzen Spielzeit die 98er Mannſchaft; aber auch die Elf des Tbd.„Jahn“ zeigte ſich nicht müßig und gab ihr Beſtes. Vom Anſpiel weg entwickelten beide Mannſchaften ein eifriges Spiel, das auch für längere Spielminuten kein Tor für dieſe oder jene Partie brachte. Beide Stürmerreihen ſpielten zunächſt planlos, bis endlich Gehr durch entſchloſſenes Handeln zum 1. Tor für 98 einſchoß. Anſchließend holte derſelbe Spieler im Verein mit Hufnagel durch ſchönes Zu⸗ ſammenſpiel zum 2. Tor aus. Der Torteigen war ſomit er⸗ öffnet. Ein Strafwurf, von Wülbert eingeſchoſſen, erhöhte auf 3:0. Derſelbe Spieler ſtellte gleich darauf durch ſcharf abgezogenen Weitſchuß die Torzahl auf 4:0. Dem folgte Raufelder durch Strafwurfaufnahme mit 5:0 nach. Bevor es dann in die Pauſe ging, konnte Heß noch mit einem Flachſchuß auf 6:0 erhöhen. Auf der Gegenſeite konnte wäh⸗ rend dieſer Zeit kein Erfolg gebucht werden. Was von da aus auf das Tor geknallt wurde, konnte der Schlußmann der 98er ſicher abwehren. Nach der Pauſe das gleiche Spiel, nur mit einem Unterſchied, daß die Stürmerreihe der gder ziellos und eigen⸗ nützig ſpielte und ſo manche ſich bietende Torge egenheit aus⸗ gelaſſen wurde. Von diefer Fünſerreihe arbeitete einige maßen noch Hufnagel und Raufelder am Aufbau, der Reſt drängte dann kurz vor dem Tor ſtets in die Mitte und machte ſo der gegneriſchen Verteidigung die Abwehr leicht. Sturm des Tbd.„Jahn“ dagegen leiſtele mehr Breitenarbeit kam auch immer gut vor das Tor, aber hier ſtand eine erprobte Abwehr auf der Hut, die Erfolge auf leinen Fall zulaſſen wollte. Vom Tv. 98 wurde durch Benz das Torergebnis bald auf 7:0 erhöht. Und anſchljeßend gelang Winkler vom Tbd.„Jahn“ durch platzierten Schuß das ſchon längſt verdiente 1. Tor, dem bald darauf Heußler das 2. Tor nachſenden konnte. Von außen glaubte man nun, daß„Jahn“ noch weiterhin aufholen könne, aber es geſang nichts mehr. Noch knapp vor dem Endpfiff konnten die Gau⸗ ligiſten durch Hufnagel ihr 8. und 9. Tor erzielen und ſomit die Partie mit 9:2 Trefſern beenden. Mit dem gebotenen Spiel konnten die Zuſchauer zu⸗ frieden ſein, da dasſelbe in ſportlichem Anſtand durchgeführt wurde. Die 98er Jugendmannſchaft hatte in einem Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen einen gleichen Gegner der Jugendmannſchaft des Ty. Käfertal einen 10:4 Sieg gelandet. Dieſe Spiele der Jugend ſtellen voraus, daß unter dieſen Kräften wieder ein Nachwuchs kommt, der der Zukunft entſpricht, wenn dieſelben Einſatz und Kameradſchaft feſtigen. R. ——ñ—:;Fͤ—— Auswärtiger Sport. Fußball Um den Tſchammerpokal. (4. Schlußrunde.) Frankfurt: FSV Frankfurt— VfB Mühlburg 311 Mannheim: SW Waldhof— Rotweiß Eſſen 3:2 n. V. Berlin: Blauweiß Berlin— 1860 München 1 Gleiwitz: Vorw. Raſ. Gleiwitz— 1. Fc Nürnberg 2:4 Ausſcheidungsſpiele der Oſtmark: Wien: Rapid Wien— Auſtro⸗Fiat Wien 571 Wien: Admira Wien— Vienna Wien 5 8.2 Dar Der Wien: Wacker Wien— Wiener SC Graz: Grazer S— Auſtria Wien Auswahlſpiel: Karlsruhe: Baden— Südweſt Meiſterſchaftsſpiele. Gau Mittelrhein: VfR Köln— Pf 99 Köln 12 Tura Bonn— Alemannia Aachen 2 Rhenania Würſelen— Tus Neuendorf 1 Gau Heſſen: Kurheſſen Kaſſel— SC 03 Kaſſel 0 1 FC 3 Hanau— Sport Kaſſel 8 6 4 VfB Großauheim— Spielverein Kaſſel VfB Friedberg— Dunlop Hanau Gau Südweſt: SV Wiesbaden— Eintracht Frankfurt 271 Kickers Offenbach— Boruſſig Neunkirchen 32¹ Wormatia Worms— FK 03 Pirmaſens 00 TS 61 Ludwigshafen— FW Saarbrücken 0˙2 Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers 0˙1 FV Zuffenhauſen— Sp⸗Vg Cannſtatt 01 SSV Ulm— Stuttgarter SC 2•0 Union Böckingen— Ulmer JV 94 221 * Ein Favoritenſieg 35 Frankfurt ſchlägt vfB Mühlburg 311 Am Bornheimer Hang in Frankfurt erlebten mehr als 10.000 Zuſchauer einen neuen Pokalſieg des FSW Frank⸗ furt, und wieder lautete das Ergebnis, wie ſchon gegen Hartha und Fortuna, 3:1. Die Mühlburger Gäſte lieferten ein gutes Spiel, aber die jungen Kräfte im Sturm verſchoſſen und ſcheiterten bei faſt allen Angriffen an der ſtämmigen Abwehr Frankfurts. Ueberragende Kräfte in der badiſchen Elf waren die Verteidiger Rink und Moſer ſowie der Mit⸗ telläufer Ebert. Im Sturm war der lebendige Mittelſtür⸗ mer Raſtetter ſtets gefährlich, und auch Oppenhäuſer und See⸗ burger konnten rein ſpieleriſch gefallen. Die Frankfurter hat⸗ ten einen ſchwankenden Start und mußten gleich ein Ver⸗ luſttor hinnehmen, aber ſchon in der letzten Viertelſtunde der erſten Halbzeit kündete ſich der Umſchwung an. Bei etwas mehr Schußglück hätte ſchon bei der Pauſe der Sieg geſichert ſein können, der ſchließlich nach dem Seitenwechſel in prächtigem Stil errungen wurde. wach waren bei Bornheim eigentlich nur die Außenſtürmer, um ſo beſſer ge⸗ fiel wieder der Innenſturm mit Schuchardt, Doſedzal und Fauſt und ſeine enorme Durchſchlagskraft entſchied auch den Kampf. Läuferreihe und Verteidigung ſpielten, mit Aus⸗ nahme der erſten Viertelſtunde, ruhig und ſicher. 5 Mühlburg beherrſchte in den erſten 15 Minuten ein⸗ deutig den Kampf und der ſchnelle Sturm brachte die FSV⸗ Abwehr wiederholt arg in Bedrängnis, In der 6. Minute umſpielte Seeburger beide Verteidiger und ſchoß hart am Torpfoſten vorbei ins Netz. Bornheim kam dann mehr und mehr auf, konnte aber nur den Ausgleichstreffer erzielen, den Fauſt unter Mithilfe des Mühlburger Verteidigers Rink erzielte. Nach Seitenwechſel ſtand der Kampf mehr oder 1 minder klar im Zeichen des Gaſtgebers, das Führungstor durch Doſedzal fiel aber erſt, als Mittelläufer Ebert einige Minuten wegen Verletzung ausgeſchieden war. Mitte der Halbzeit ſtellte dann ein Kopfballtor von Fauſt den Sieg ſicher. Schiedsrichter war Raſpel, Düſſeldorf. Sieg nach Verlängerung 55 Waldhof— Rotweiß Eſſen 3:2(2:2, 2:1). Badens Altmeiſter hatte große Mühe, dieſen Pokalkampf gegen Niederrheins tüchtigen Vertreter Rotweiß Eſſen ſieg⸗ reich zu überſtehen. Die Entſcheidung fiel erſt in der Verlän⸗ gerung, als der ſonſt ſchwache Siffling 1 einen Elfmeter un⸗ haltbar einſchoß. Badens letzter Vertreter im Pokalwettbe⸗ werb hatte einen großartigen Start, der Sturm kombinierte blitzſchnell, ſo daß der Gegner in der erſten Viertelſtunde nur ſelten am Ball war und mit 2:0 ſchon faſt ausſichtslos zurücklag. Dann aber verſchenkten die Waldhöfer ein Tor, und das war für die Gäſte das Signal zum Generalangriff. Sie diktierten faſt in der geſamten zweiten Spielhälfte das Spielgeſchehen, während Waldhof immer mehr auseinander⸗ fiel. 30 Sekunden vor Spielſchluß fiel der Ausgleich, ſo wurde die Verlängerung notwendig, in der dann doch noch Waldhof zum Siege kam. Die Elf des Siegers hinter⸗ ließ, abgeſehen von den erſten 20 Minuten, keinen überra⸗ genden Eindruck. Sie war techniſch beſſer als der Gegner, ließ ſich aber ſpäter deſſen hohes Spiel aufdrängen und ge⸗ riet dadurch ins Hintertreffen. Im Sturm der Waldhöfer konnte nur Bielmaier überzeugen, ſonſt gefielen noch die beiden Außenſtürmer. Schwach war Siffling 1. Der beſte Mann war Mittelläufer Heermann, der manchen Schnitzer der Verteidigung ausgleichen mußte. Rotweiß ſpielte ſehr energiſch, zum Schluß ſogar unnötigerweiſe hart. Die Elf war ſehr ſchnell und auf allen Poſten gleichmäßig gut be⸗ ſetzt. Auch der vielgerühmte Mittelläufer Hein ragte nur durch ſeine Größe hervor und war von ſchnellen Stürmern durchaus leicht zu umſpielen. Das Spiel begann mit feinen Angriffen der Waldhöfer, die 20 Minuten lang den Gegner nicht an den Ball ließen. In der 12. Minute ſchoß Oskar Siffling flach in die untere linke Ecke. Das ſchönſte Tor des Tages fiel in der 21. Mi⸗ nute, als Herbold nach einer Bielmaier⸗Vorlage mit direk⸗ tem Schuß unter die Latte zum 210 einſchoß. Zwei Minuten ſpäter überlief Karger die weit aufgerückte Verteidigung und lenkte an Drayß vorbei ein. 2:1. Bis zur Pauſe flaute das Spiel etwas ab, Waldhof ließ etwas nach. Gleich nach Wie⸗ derbeginn gingen die Eſſener energiſch los und erzwangen ſich immer wieder Vorteile. Nachdem auf beiden Seiten gute Gelegenheiten ausgelaſſen worden waren, fiel 30 Sekunden vor Schluß durch Karger der Ausgleich. Die Verlängerung wurde notwendig. Ein Lattenſchuß von Herbold und ein Pfoſtenſchuß von Hulliſch brachten beide Tore in Gefahr. Dann wurde Herbold im Strafraum gelegt, ſo daß ein Elf⸗ meter unvermeidlich war Siffling 1 ſchoß dieſen ſiegbrin⸗ genden Treffer in der 11. Minute ein.— Schiedsrichter Rühle, Merſeburg.— 7000 Zuſchauer. Baden—Güdweſt 3:1(2:0) Auf dem Platz des Karlsruher FV eerlebten am Sonn⸗ tag beim Gauvergleichskampf der Fußballmannſchaften von Baden und Südweſt alle diejenigen eine große leber⸗ raſchung, die ohne weiteres einen glatten Sieg der badi⸗ ſchen Mannſchaft über die Nachwuchsſpieler des Gaues Südweſt erwartet hatten. Die jungen Südweſtſpieler zeig⸗ ten ein hervorragendes Zuſammenſpiel und ſetzten durch ihre Schnelligkeit die bodiſche Abwehr ſtändig unter Druck. Nur Rieſenpech und die hervorragende Torhüterarbeit von Haplicek verſagten der jungen Südweſtelf den greifbaren Sieg. So mußten ſie ſich ſchließlich doch noch mit 311(2:0) Toren geſchlagen bekennen. Bei Süd weſt war der Mittelſtürmer Kraus(Biebrich) der hervorragendſte Angriffsſpieler, während der als tor⸗ hungrig bekannte Walter(Kaiſerslautern) durch die ſichere Deckungsarbeit von Feth lahmgelegt wurde. Das Abwehr⸗ trio von Rotweiß Frankfurt arbeitete ebenſo wie die Läu⸗ ferreihe ohne Tadel. Pech war es natürlich, daß Eufinger durch ein Eigentor Baden zu einem billigen Erfolg verhalf. In der badiſchen Elf vermißte man diesmal den letzten Einſatz Der eifrigſte Spieler war einmal mehr der Pforzheimer Burckhart in der Läuferreihe, der überall, wo es gefährlich wurde, auftauchte. Von der Verteidigung und der Angriffsreihe ſah man recht unterſchiedliche Leiſtungen. Immig war in der Verteidigung beſſer als Rauh, der durch unnötiges Dribbeln viel verdarb. Dem badiſchen Angriff muß man zugute halten, daß er alle Torgelegenheiten aus⸗ nützte. Mittelſtürmer Beha mußte in der zweiten Halbzeit durch Herberger(Phönix Karlsruhe) erſetzt werden, da er eine Augenverletzung erhalten hatte. Vor 6000 Zuſchauern ſtellten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften dem Schiedsrichter Dörrbecker(Stuttgart). Nach verteiltem Spiel gingen die Badener in der 12. Minute durch einen Strafſtoß in Führung, den Immig aus 25 Me⸗ ter unhaltbar ins Netz ſagte. In der Folge ſetzte Baden ſich beſſer durch und verlegte das Spiel eine Zeitlang in den Südweſtſtrafraum. Gefährlich war dann ein Durch⸗ bruch der Südweſtmannſchaft, aber Haplicek verhinderte mit einer prächtigen Parade einen Erfolg. Dann hatte Ba⸗ den zwei Torgelegenheiten, die aber Brecht und Klingler vergaben. Das ſchöne Spiel flaute dann in den letzten Mi⸗ nuten der erſten Halbzeit etwas ab. Faſt mit dem Pfiff zum Seitenwechſel gab Eufinger dann einen Ball zu ſcharf zu⸗ rück, ſo daß Remmert ihn nicht mehr erreichen konnte. Nach der Pauſe überraſchte die Nachwuchsmannſchaft von Südweſt durch ihr zügiges und ſchnelles Spiel, die Haplicek zum äußerſten Einſatz zwangen. In dieſer Drang⸗ periode fiel dann auch der Ehrentreffer für Südweſt. Mit⸗ telſtürmer Kraus war allein durchgebrochen und gegen ſeinen Schuß war auch Havplicek machtlos. Mit großem Eifer drängten die Gäſte nun auf den Ausgleich, aber zwei Mi⸗ nuten vor Schluß konnte Baden ſeinen Sieg noch endgültig ſicherſtellen. Herberger hatte das Ziel verfehlt, aber Hart⸗ mann war zur Stelle und lenkte über den am Boden lie⸗ genden Remmert zum 311 ein. Fußball⸗Tabelle Baden: Bf Mannheim 1. FC Pforzheim SV Waldhof VfL Neckarau Karlscuher FV Freiburger Fe VfB Mühlburg FV Offenburg Phönix Karlsruhe Sp⸗Vgg Sandhofen Si en A SOG cn NUM S- SSS AS S 2 ELS SNS — SD D D SSt en — 8