D Nr. 263 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 9. November 1938 Für alle Zukunft unangreifbar Der Reichsaußenminiſter vor der Auslandspreſſe. Berlin, 8. November. Der Reichsaußenmintſter von Ribbentrop ſprach auf dem Jahresbankett des Vereins der Ausländiſchen Preſſe. Er unterſtrich einleitend ſein Verſtändnis für die beſonderen Bedürfniſſe der Preſſe. Diejenigen, die von ihm umfaſſende Ausführungen über die Hochziele der deutſchen Außenpoli⸗ tik erwarteten, müſſe er jedoch im Hinblick auf ſeine un⸗ mittelbar bevorſtehende Abreiſe nach München zur Teil⸗ nahme an den dortigen Feierlichkeiten enttäuſchen. Er müſſe gerechterweiſe zunächſt die Feſtſtellung treffen, daß die Berichterſtattung der Vertreter der Auslandspreſſe in Berlin in letzter Zeit einen erfreulichen Wandel erfahren habe, was ſeiner Anſicht nach nicht zuletzt einer immer mehr zunehmenden Einſicht und dem wachſenden Verſtändnis für unſere nationalſozialiſtiſche Volksverbun⸗ denheit zuzuſchreiben ſei. Der Reichsaußenminiſter ging dann auf das Sudeten⸗ problem ein, deſſen Behandlung ein klaſſiſches Beiſpiel für eine Verhetzung und ihre Folgen ſei, und ſtellte in dieſem Zuſammenhang feſt: „Eine gewiſſe internationale Preſſe hat es erſtens fertig gebracht, das tſchechiſche Problem, das nur die vitalen In⸗ kerxeſſen Deutſchlands betraf, gegen jede Gerechtigkeit und ernunft zu einem Weltproblem zu machen, und zweitens, als man ſah, daß man auf die eiſerne Entſchloſ⸗ ſenheit des Führers ſtieß— hat ſie alles verſucht, um die Völker gegen ihren Willen hierfür in einen Welt⸗ krieg hineinzuhetzen. Wer weiß, vielleicht wäre dies auch gelungen, wenn ſtatt Chamberlain und Daladier die uns ſattſam bekannten Kriegshetzer in dieſen Ländern am Ru⸗ der geweſen wären und verſucht hätten, ihre Angſtträume durch Entfeſſelung eines Präventivkrieges zu bannen! Daß Deutſchland einerſeits auf eine ſolche Möglichkeit in jeder Beziehung vorbereitet war und daß andererſeits ein Erfolg dieſer Hetze für ihre ahnungsloſen Völker ver⸗ nichtend geweſen wäre, dieſe Lehre wird man hoffentlich aus den letzten Ereigniſſen ziehen. Ich möchte hier feſtſtel⸗ len, daß es Deukſchland in dieſen Tagen bitter ernſt war, und daß, wenn nicht im letzten Augenblick in München die Löſung gefunden worden wäre, der Führer das Sudeten⸗ land mit einem Schwerkſtreich genommen häkke. Wenn ich nun auf die Aufgabe der Verliner Auslands⸗ korreſpondenten noch kurz zu ſprechen komme, ſo glaube ich, daß die meiſten dieſer Vertreter ausländiſcher Zeitungen um eine objektive und vernünftige Bericht⸗ erſtattung bemüht ſind. Der wahre Journaliſt muß heute volks verbunden ſein. In beſonderem Maße trifft dies natürlich für den Auslandsjournaliſten zu, denn der Auslandsjournaliſt muß nicht nur den Pulsſchlag ſei⸗ nes eigenen Volkes ſpüren, ſondern das Wirken und Wol⸗ len des Gaſtlandes durch und durch kennen. Nicht brutale Machtpolitik, ſondern ein ge⸗ ſchichtich wohl einzig daſtehendes Zuſammenſchaffen aller geiſtigen Kräfte Deutſchlands im Nationalſozialismus, die heroiſche Entſchloſſenheit des deutſchen Volkes zu allen Op⸗ fern, ſein Glaube an den Führer und ſeine Einigkeit haben Deutſchland befreit. Nur ſo war es möglich, daß aus dem Deutſchland der Schwäche und der Ohnmacht vor dem Jahre 1933 eine Weltmacht entſtand. Sie haben dieſe Schaffung eines völlig neuen und mächtigen Deutſchland miterlebt. Es iſt ein ſtolzes Gefühl, das ſeden Deutſchen nach den Jahren des Niederganges und der Unterdrückung heuke be⸗ herrſcht, wenn er weiß: Deutſchland iſt für alle Zukunft un⸗ angreifbar! Im Bewußtſein der eigenen Kraft ſeines 80. Millionenvolkes iſt nunmehr Deutſchlands Zukunft ſicher⸗ geſtellt Darüber hinaus iſt Deutſchland in beſtfundierker Freundſchaft mit anderen Mächten verbunden. Die Achſe Berlin Rom, die Verbindung Deutſchlands und Italiens mil dem in erfolgreichem Kampf gegen den Bolſchewismus begriffenen Japan, unſere freundſchaftlichen Beziehungen zu Polen als die Grundpfeiler der deutſchen Außenpolitik ſind heute Garanten der Ordnung und des Friedens in Europa und in der Welt.. Falls die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung nach Ziehung ihrer endgültigen Grenzen gewillt iſt, den neuen Gegebenheiten Rechnung zu tragen und eine völlige Neuorientierung ihrer Politik Deutſchland gegenüber zu ziehen, iſt ein Ausgleich mit dieſem Staat und eine end⸗ gültige Befriedung zwiſchen den beiden Nationen möglich. Die Stellung des Dritten Reiches als Weltmacht iſt heute endgültig begründel. Dies bedeutet aber nichk, daß Deutſchland nicht den Wunſch nach einem Ausgleich zwi⸗ ſchen den Inkereſſen der verſchiedenen Mächte keilt. In dieſem Zuſammenhang darf hier daran erinnert werden, daß der Führer es war, der die Mächte mit dem Ziel, einen friedlichen Ausweg aus der Kriſe zu finden, im September nach München einlud. In dieſem Sinne hat der Führer auch mit dem engliſchen Premierminiſter auf deſſen Wunſch am Tage ſeiner Abreiſe die bekannte deutſch⸗eng⸗ liſche 5 abgegeben. Umſo erſtaunter waren wir, daß die erſte Antwort auf den Geiſt von München in der Parole beſtand: der Friede iſt gerettet, deshalb Aufrüſtung bis zum äußer⸗ ſten. Dieſes neue Aufrüſtungsfieber in einigen Staaten wird gleichzeitig begleitet von einer erneuten Hetze der un⸗ verbeſſerlichen Kriegstreiber. In dieſem Zuſammenhang müſſen wir leider feſtſtellen, daß dieſe Kriegshetzer in der Beſorgnis, man könne z. B. Deutſchland ſeine bekannte und unverrückbare Rechksforde⸗ rung auf Rückgabe der ehemaligen deutſchen Kolonien er⸗ füllen, in der afrikaniſchen Preſſe eine erſtannliche Propa⸗ ganda gegen alles Deutſche betreiben. Miniſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax haben in weiſer Einſicht allen dieſen unſeligen Kriegshetzern und ihrer die Völker auseinander⸗ treibenden Tätigkeit eine klare Abfuhr erteilt. Ebenſo haben Frankreichs Miniſterpräſident Daladier und ſein Außen⸗ miniſter Bonnet in den letzten Wochen Reden gehalten, die in Deutſchland einen ſympathiſchen Widerhall gefunden haben. Es iſt zu erwarten, daß ſich im weiteren Verfolg des in München mit England beſchrittenen Weges in Zu⸗ kunft neue Möglichkeiten des beſſeren Ver⸗ ſtändniſſes auch zwiſchen Deutſchland und rankreich ergeben werden und entſprechend geſtaltet werden können. In dieſem Sinne iſt der Wunſch des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters nach einer aufrichtigen Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich bei uns be⸗ grüßt worden. Der ſoeben beſtätigte Ausgleich Italiens mit England liegt auf der gleichen Linie. 32 Neubanernſtellen, 81 Landzulagen. Die Arbeiten der Badiſchen Landesſiedlung im Jahre 1937. Auch künftig große Aufgaben. Die Badiſche Landesſiedlung hat vor einiger Zeit ihren Geſchäftsbericht für das Jahr 1937 herausgegeben. Aus dem Bericht geht hervor, daß der frühere Geſchäftsführer Dr. Kühner im Juli 1937 ausgeſchieden iſt, und daß Landes⸗ ökonomierat Dr. Krumm von Miniſterpräſident Köhler als neuer Geſchäftsführer beſtellt worden iſt. Im Jahre 1937 hat die Badiſche Landesſiedlung 287 ha Gelände für Zwecke der Neuſiedlung und 120 ha für Zweche der Anliegerſiedlung, insgeſamt alſo 407 ha erworben. Auf dieſer Fläche wurden im ganzen 32 Neubauernſtellen und 81 Landzulagen ausgelegt. Die Durchſchnittsgröße der Neu⸗ bauernſtelle beträgt 13,38 ha, diejenige der Landzulagen 1,31 ha. Von den vergrößerten 81 Betrieben waren etwa 80% vorher kleiner als 5 ha. Zehn Betriebe konnlen auf Erbhofgröße gebracht werden. Die geringe Zahl der durch Landzulage geschaffenen Erbhöfe erklärt ſich aus den kleinen Beſitzverhältniſſen in Baden, wo die Durchſchnittsgröße des Anliegerbetriebes ſoweit unter der Erbhofgrenze liegt, daß auch durch Landzulage nur in den ſeltenſten Fällen eine Ackernahrung im Sinne des Reichserbhofgeſetzes geſchaffen werden kann. a Durch die Bautätigkeit im Berichtsjahr wurden von der Landesſiedlung geſchafſen: 2250 qm Wohnräume, 2535 qm Stallräume, 518 cbm Jauchegruben und 788 qm Dunglegen. Außerdem wurden im Zuge der Aufſchließung der Neu⸗ ſiedlungsflächen hergeſtellt: 5615 m Waſſerleitung 7850 m elektriſche Leitung, 3100 m befeſtigte Straßen und Wege. Der geſamte Aufwand für Neu⸗ und Umbauten be⸗ trug 430000 RM. Die geleiſtete praktiſche Arbeit wird durch Abbildungen und Grundrißzeichnungen ſowie durch einen Auf⸗ teilungsplan der Neubauernſiedlung Neurott, welche dem Ge⸗ ſchäftsbericht beigelegt ſind, anſchaulich unterſtrichen. Bei einer durch den Baureferenten des Reichsernährungsminiſteriums vorgenommenen Be ſichtigung verſchiedener Siedlungen wurden ſämtliche Bauten als muſtergültig bezeichnet. Zu Waldrodungsarbeiten waren für die Badiſche Landes⸗ ſiedlung zwei Abteilungen des Reichsarbeitsdienſtes das ganze Jahr über beſchäftigk. Die bisherige Geſamtleiſtung des Reichsarbeitsdienſtes für die Landesſiedlung beläuft ſich auf rund 100 000 Tagewerke. Die drei größeren Neubauernſiedlungen Neurott, Fützen und Lauerskreuz wurden im Sommer durch den Reichsſtatt⸗ halter und den Miniſterpräſidenten im Rahmen ſchön ver⸗ laufener Einweihungsſeiern unter ſehr ſtarker Beteiligung der Bevölkerung den Neubauern übergeben. f Zum Schluß ihres Berichtes gibt die Badiſche Landes⸗ ſiedlung einen aufſchlußreichen Ausblick. Entſprechend der geringeren Zahl landwirtſchaftlicher Großbetriebe wird die Schaffung von Neubauernſtellen durch Aufteilung von Groß⸗ betrieben vorausſichtlich eine untergeordnele Bedeutung haben. Demgegenüber wird aber die Anliegerſiedlung be⸗ ſonders ſtark gefördert werden müſſen. Die große Mehrzahl aller landwirtſchaftlichen Betriebe in Baden hat weniger als 3 ha Eigenland; der Vergrößerung dieſer Betriebe durch Landzulage kommt daher bei uns eine beſonders große Bedeutung zu. Die ausgedehnten badiſchen Allmendflächen bieten einen großen Vorrat an Siedlungsland. Das oft ſtark zerſplitterte, weit entlegene und ſchlecht bewirtſchaftete Allmendland kann vielfach nur auf dem Wege über die Neubauern⸗ oder Anliegerſiedlung einer auf die Dauer ge⸗ ſicherten ordnungsmäßigen Nutzung zugeführt werden. Durch das Allmendgeſetz ſind die Wege dazu geebnet. Es ergeben ſich damit auch für die Zukunft in Baden noch umfangreiche Siedlungsaufgaben in allen Teilen des Landes. Im Jahre 1938 ſind an größeren Neuſiedlungen die Verfahren Schindelberg bei Odenheim mit 230 ha, Villingen mit 230 ha, Stühlingen mit 100 ha, Bargen mit 80 ha und Gailingen mit 25 ha in Angriff genommen worden. Ins⸗ geſamt werden in dieſen fünf Verfahren etwa 47 neue Erb⸗ höfe erſtehen, die zum Teil ſchon im Jahre 1940 ihre Vollendung finden. Die 1938 zur Vergebung kommende An⸗ liegerfläche beträgt vorausſichtlich etwa 600 ha. Die geſamte von der Landesſiedlung im laufenden Jahre bearbeitele Siedlungsfläche beträgt alſo weit über 1000 ha. Auch in den kommenden Jahren werden Siedlungsarbeiten in ähnlichem Umfange durchzuführen ſein. Die Rheinſchiffahrt im Oktober Im weſentlichen unveränderte Verkehrslage. Wie die Niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Handelskammer . u. a. mitteilt, hat die allgemeine Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rheinſchiffahrt ſich im Oktober 1938 wenig geändert. Der Rheinwaſſerſtand war nicht beſonders günſtig und ließ vor allem in der zweiten Monats⸗ hälfte keine volle Abladetiefe ſowohl in der Berg⸗ wie auch in der Talfahrt zu. Auch wurden Aufleichterungen zu tief gehender Kähne im Gebirge und auch in Kehl⸗Straß⸗ burg und Mannheim erforderlich. Stärker auftreten⸗ der Nebel ſtörte den Kahnumlauf ebenſo wie lange Löſch⸗ friſten infolge des Wagenmangels der Reichsbahn. Unter der letzteren Einwirkung erfuhren auch die Brennſtoffver⸗ ladungen eine weitere Abſchwächung. Das wirkte ſich— wie bereits im Vormonat— wieder beſonders ſtark auf den Köhlenumſchlagsverkehr in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfeſf, der faſt gänzlich zum Erliegen gekommen iſt, aus, während in den Rheinzechen⸗ und Kanalhäfen, die nicht oder 1 auf Eiſenbahnbelieferung angewieſen ſind, äußerſt reger trieb herrſchte. Es entſtand damit eine vollſtändige Verſchiebung des Verkehrs, und zwar in einem Aus⸗ maß, daß ſeine Bewältigung ſelbſt unter Anordnung von Ueberſtunden und Sonntagsarbeit mit großen Schwierigkei⸗ ten verbunden war. Die Kies⸗ und Sandtransporte waren zunächſt rückläufig, konnten ſich jedoch ſeit Mitte des Monats wieder beleben. In Rotterdam und in den anderen Seshäfen war das Geſchäft weiterhin recht lebhaft; umfangreiche An⸗ künfte von Erz, Holz und Kohlen wurden beobachtet. Die Verladungen am Mittelrhein erfuhren, insbeſondere in Bimsbauſtoffen und Holz, eine leichte Zunahme. Der Ober⸗ rheinverkehr war lebhaft. Im Talverkehr mehrten ſich ab Baſe! und anderen Oberrheinplätzen die Verfrachtungen von Erzen, Abbränden, Chemikalien uſw. Unter dieſen Ver⸗ hältniſſen blieb Kahnraum ſehr geſucht und keilweiſe recht knapp. Zeitweilig beſtand Kahnraummangel, beſonders in Kanalkähnen, der durch die erforderlich werdenden Auf⸗ leichterungen, durch Nebelſtörungen und durch lange Löſch⸗ friſten infolge des Wagenmangels noch verſchärft wurde. Be⸗ ſonders konnte die Nachfrage der freien Schiffahrtsſpediteume ſeitens des Schifferbetriebsverbandes infolge der Raum⸗ geſtellungsverträge nicht befriedigt werden. Im Schleppgeſchäft war die Lage unverändert. Die Schleppkraft war im allgemeinen gut beſchäftigt, wenn ſie auch im großen und ganzen genügend zur Verfügung ſtand. Im Rheinſeeverkehr wirkte ſich der niedrige Waſ⸗ ſerſtand ſehr nachteilig aus. Es mußten ſowohl im eingehen⸗ den als im ausgehenden Verkehr Nachleichterungen vorgenom⸗ men werden. Im Güterboots⸗ und Motorſchiffsverkehr war die Beſchäftigung weiterhin gut. Da die Fahrzeuge in⸗ folge des niedrigen Waſſers nicht bis zur vollen Tragfähig⸗ keit ausgenutzt werden konnten, herrſchte teilweiſe auch hier Raummangel. Hinzu kam, daß durch den Kahnraummangel eilige Güter per Motorſchiff zur Verladung gelangten. Das erſte Mittellandkanal⸗Schiff in Hamburg eingetroffen. Ein Mannheimer Dampfer! In Hamburg traf das erſte Schiff ein, das über den Mittellandkanal elbabwärts den Weg nach Hamburg nahm. Es handelte ſich um das in Mannheim beheimatete MS. „Moſel 104“, das der Rhenus⸗Transport⸗Geſellſchaft mbH., Mannheim, gehört und bisher auf Rhein⸗ und Moſelfahr⸗ ten eingeſetzt war. Das 50 Meter lange und rund 7 Meter breite Motorſchiff beſitzt 430 Tonnen Ladefähigkeit und wird durch eine 275 PS ſtarke Maſchine angetrieben. Es kam von Rheinfelden an der ſchweizeriſchen Grenze und hatte bis Magdeburg Schamotte geladen. Von dort aus lief das Schiff leer nach Hamburg, wobei es u. a. einen Durchſchnitt von 20 km Geſchwindigkeit erreichte. MS.„Moſel 104“ ſoll künftig zwiſchen Hamburg und Hannover eingeſetzt wer⸗ den. Man rechnet mit einer Fahrkdauer von fünf bis ſechs Tagen, ſodaß gegen den bisherigen Weg über Bremen, der zehn bis vierzehn Tage beanſpruchte, eine weſentliche Ver⸗ beſſerung eintritt. Lokomotiv⸗Rauch und Kartoffeln Der Mannheimer Eiſenbahnbau vor hundert Jahren. DB. Im Frühjahr 1838 hatten die badiſchen Landſtände auf dem ſogen.„Eiſenbahnlandtag“ auf Vorſchlag der Re⸗ gierung den Bau einer Eiſenbahn 105 Staatskoſten von Mannheim über Heidelberg, Karlsruhe, Offenburg und Freiburg nach Baſel beſchloſſen. Im Juli ſollte mit den Erdarbeiten für die Teilſtrecke Mannheim—hHeidelberg be⸗ gonnen werden Doch erſt im Herbſt kamen die Unterneh⸗ mungen recht ins Laufen. Das Werk erregte ungeheures Aufſehen, zumal die„Staatsbahn“ ſo großen Ausmaßes wie die von Mannheim nach Baſel bisher noch nicht in An⸗ griff genommen worden war. Im Dezember 1839 war der Bahndamm zwiſchen Mannheim und Heidelberg zu zwei Dritteln fertig. Die Streckenführung hatte einige Schwie⸗ rigkeiten bereitet. So wollten die Neckarauer Bauern bein Gelände für die Eiſenbahn hergeben. Sie befürchteten u. a., daß die Sperrung des Landſtraßenverkehrs durch Eiſen⸗ bahnſchranken die Fahrten auf die Aecker, aber auch nach dem Markt zu ſehr behindern könnte. Für eine Kartoffel- krankheit, die zu jener Zeit auftrat, machte man die Eiſen⸗ bahn mit ihrem Rauch verantwortlich! 1840 brachte ein Rheinſchiff die erſte Lokomotive für die badiſche Staats⸗ bahn. Sie hieß„Greif“ und kam aus Mancheſter. Als dann im September 1840 die Strecke Mannheim—hHeidel⸗ berg in Betrieb genommen wurde, konnte die Bahn gleich am erſten Sonntag dreitauſend begeiſterte Paſſagiere be⸗ fördern. Ein„Mannemer“ Lokaldichter aber ließ ſich alſo vernehmen: Dampfkraft gab dem Körper Flügel, Druckſchrift ſchenkte ſie dem Geiſt; Menſch, wo iſt der Hemmezügel, Der dich ſtilleſtehen heißt? Dem 3000. Kilometer entgegen. Mit der am 5. Novem ber erfolgenden Eröf nung der Geſamtſtre Berlin München un nach Eröffnung weitere Strecken wird in eini en Wochen der 3000 ilometer Reichsguto⸗ bahn dem Verkehr üher geben. Unſer Bild Eine pfeilerloſe Brück über die 14 Kilometer lange Rekordſtrecke zwi, ſchen Dee Bitter; 2E N 8 Weltbild(M) SA-Gruppe Kurpfalz. Asch, Der Führer der Gruppe Kurpfalz beförderte mit Mrkung vom 9. 8 A⸗-Hührerkorps; aturenhaupiſllhrer Oberſturmftihrer Oberſturmführer Eburmflührer Otto Freund eee zum Ober Heinrich Elſelſtein, bene Sturmfühver ein Henn, zum Oberſturmflüh⸗ zum Sturmführer Ober⸗ gum Sturmbammführer 0 zum Oberſturm⸗ dannlhrer Gturmbannführer Hans Schäffner, zum Sturm⸗ Sturmhauptführer Sturſſhauptführer 6 Aurimbauptführer Sturmhauptführer Oberſturmfilhrer Oberſturmführer Obeyſturmfühver en Ollo burmiftüh ver fa er Karl Haußler, helm Barth Eaturſmbannfüührer 105 Eöturmbaumführer 99 Sturmbannflühyer unn Esturmhauptführer Ne gum Esturmhauptſüührer Zum Eurmhauptführer Sturmhaupiführer zum. S 1 Zum Obekſturmfühter Oberſturmführer 6 enero Heinrich Damm, zum Ober⸗ Kurmabrer Sturmführer Heinrich Wohlgemuth, Sturmführer E Stur mführe 1 Eturmführer zum Gberſturmführer zum Oberſturmführer Bfurmführet Adolf Rindt, ſturmführer G 1 0 Karl Dlemer; Obeetkappfllhrer N Fl Reidenbach. kruppführer Karl Niebergall fühver Hermann Flseus, der Adolf re Sturmſührer Dlerteappfubren truppführer Allred Waluns, ühver Eugen Keller Fruſt Nlebergall, 3 Sluemführ er Slurmfübr el 8 1 0 0 a8 2 15 2 Sturmbde Aubtfübteen behwon be Nice Aurmſehrer Auma rern die ee 1 8 Horſt Sleſing, den Wel 0 Pod Stur. de 111 de er Snimführern „ Geode Rillig N Grineſt Iuderte 2 Wee Die 4—— 9 Ar. Iree * N was daden an Atemmen beruhigt 8* Schreie ate e dom Diene n Due n Der Du der Seher Wu und Nene ute d Lenugige Sone nach meme ———*. 1 2 2 80 fin dent Duden Durden wat mit 1 dagen nau, naß— a .„Been wur nach Jarem Wiſſen Marunutit t Neem Saus? Di eiden Stuben mädchen. die Tudn madchen, Stang und maine Wengert. n mahnen n eimaem Sauschen Süd umu eee Warten mas Beförderungen in der GA im Vorelch der Kurpfalz; zum 0 Ober⸗ Sturm⸗ Drum, zum Merkle, Sleg— Helnrlch Erwin Will Ludwig Fehler, Hoster zuin zum Ober⸗ Oberſturmführer Oberſturmfühper Sburmfüh⸗ Sturmführer Alfons gum! Oberſturmſührer Sturmführer Karl Grei⸗ Am Oberſagemſlhger Sturmſührer Heinrich Richartz, Aan Oberſturmführer E 0 Winter, zum Oberſtur inführe* Ober⸗ zum Sturmführer Ober⸗ Ober— Sturmführer Obertrupp⸗ zum Sturmführer Obertruppfüh⸗ a g Obertruppführer Obertruppführer Ri⸗ s Cappel zung Sturmfüßrer Dbertruppfübrer Chriſtian May, zum Sturmführer dertuppfubrer. el n zum Obertruppführer Sturmführer Obertruppführer Wilhelm Berg zum S turm⸗ ühver Obertruppführer Wilhelm Dautermann Ührer Obertruppfülk ber Hermann Krieg. zum Sturmführer Sturmführer Ober⸗ Zum zum Sturm⸗ Ober⸗ Ober trupp⸗ truppfi ihrer 0 uppfübhrer Karl um Sturmführer Obertruppführer Georg Läm⸗ Ober⸗ Roſſel 1 Obderſturmfübrern die Fritz Blas⸗ Spang, Willi Knippel; zu Heinrich Gardlo, Ru⸗ Schmude Otto Egon Hernſchal, Wilh ON Ve URBAN im der Hand ein. Des er ich an nm Der Fhres Immers inerten“ pietend,„dn hen Sia Di Siugaueste eines 5 Si u micht— an Nie Brüſtung der Gate Wet e Erich 285 0 zanttäts Grelſcher, Kurt Eichenberg, berg Berge de 154 a e Verwa 1 1 5 9 s 15 Verwaltung ſturmführern k Norblichterſcheinungen, die im Januar dieſes Jahres von der Arktis her 111 ſehen waren, haben wohl Jahrhunderte mahnende oder Himmel bedeutet. Aber ſie waren „penn man ſo ſagen darf, ein inneres, ein ſee⸗ 8 die Erde unter den Füßen „ſo war das etwas Greifbares, etwas Unmittelbares, den Teil der Menſchheit, gerade betrafen, für lange Zeit nicht nur in ſeinen . in ſeinen äußeren Daſeinsformen 0 daß gewiſſe Gegenden der „vor allem Randgebiete an den großen Meeren mit hohen Gebirgen und tiefen Abſenkungen zur Sce, typiſche . Da dieſe Gegenden, ſo die ganze Inſelwelt Japans, Mittel- amerika und gewiſſe Südſeegebiete, nun Länder mit hoch- entwickelter Kultur ſind und dort durch Erdbeben geiſtige wirtſchaftliche hat ſich die Wiſſenſchaft eingehend mit der Entſtehung von Erdbeben befaßt, verſucht die Erſcheinungen in ein Syſtem ort d oöͤglich aus den bisherigen Erfah— Zukunft Lehren Erdbebengeblete amerikantiſche ſettonüſche Leben. zmaße angenommen. N tiſchen Au 5 allgemeinen Stahlftelett birgt, ie Schwingungen 2 Sanitätsf 1 1 1 77 o ps: Brigade 51: zu Tochl, ſlarmihrer, 70 ⸗Obertruppführer Eugen haar. irmführern die Sa⸗ 155 lerkorps: Brigade 51: Verwaltungs⸗Obertrupp⸗ Knerr, Gregor Kehrwald. Wenn die Fundat nente wanken Die e betreibt Erdbebeuforſchung. die gewaltigen Leucht— leicht zerſtört werden, ſo zu ziehen. im allgemeinen kein Erd— von wenigen Ausnahmer denn Erdbeben und vulkaniſche frühere, hängen eng zu— doch eveiqnen ſich in deutſchen Landen gelegent⸗ nicht vulkaniſche Beben, ſondern Sie entſtehen dadurch, daß mrieſengroße Geſteinsmaſſen ins zuſammenſtürzen. Gebiete ſolcher Beben ſind vor allem die Oberrheiniſche Tief⸗ Gebirgszügen, dem Was— und dem Schwarzwald, das Land tief eingeſunken iſt. f können, kommen Erdbeben in eines hat bisher kataſtrophale Doch dürfen wir uns nicht dar⸗ in Gebäude zum Wanken und es gar keines beſonders Induſtrieanlagen in dieſem ſind als Wohnbauten, hat ugefahr in Deutſchland an prak zugenommen. off der Architekten als trüge⸗ erdbebenſichere Bauweiſe ſolide koͤnſtruierte deutſche Wohnhaus ziemlich erdbebenfeſt. Auch ein Bau, wird wenig zu leiden haben, und Stße des Bodens in en und durch Querſtreben abgefange n unels ſuche, die man expe rimen doch. daß den unregelmäßig von unten als ſeitlich wir hließlich keine Bauart voll bei großen Juunſates egen Geophyſiker, das iſt der iſſenſchaftl 100 mit den Erdbeben beſchäf⸗ erdbeben ſicher iſt, in der ein neues werden ſoll. deshalb, weil der Me egzieht! Jed 8* Jeiagt, echt de ten Worte Während der Oberin a Aremmmes 777SSFHf::: Techuntuch Aber die tränenfeuchten Augen rrich N Teer 5 * Speiſe⸗ gelegenen rellung Bürtuns ret, denn de Ausſicht non nac 8 8 8 dur 5 Ne Och— 2888 nerdent. Alun mußte dh e beugen, um ese Tür ehen Ii dus Arbeits⸗ und Mackenzie Ne mengen men. 2 Daülmn der häufig auch natürliche Bodenbewegungen vorkommen, ſſt es oft ſchwer, ein rechtes Bild zu bekommen, ob Menſchen⸗ witz ſchuld war oder nicht. Der Geophyſiker muß mit ſeinen an wirklichen Erdbeben geſchulten Methoden da oft als Gutachter auftreten. Die natürlichen Bodenverſchiebun⸗ gen ſind nämlich in D eutſchland auch nicht ſelten! Manch⸗ mal wird durch e Waſſerläufe Kalk, Gips oder vor allem auch Salz ausgelaugt, es Alden ſich Hohlräume, 19915 ſchon das Herabfallen einiger Deckenſchollen auf den Jrund eines ſolchen Hohlraumes kann ſich für Gebäude, die oben in ſeiner Nähe ſtehen, als„Erdbeben“ auswir⸗ ken. Wie die deutſchen debe feſtſtellen mußten, hat namentlich auch das Salz die Eigenſchaft, höheren Drucken nachzugeben: Aehnlich wie man ſich das von dem hypo⸗ thetiſchen Magma vorſtellt, ſoll es leicht verformbar ſein, Alles aber, was der Geophyfiter zur Erforſchung der Erdbeben ſich erdenkt t, gewinnt in neueſter Zeit immer ſtär⸗ lere Bedeutung zur Erforſchung des deutſchen Bodens nach Lagerſtätten wertvoller Erze, nach Erdöl und Kohle. Seitdem man die Fortbewegung von Erdbebenwellen in den verſchiedenſten Geſteinen erforſcht hat, kann man auch künſtlich durch Sprengungen„Erdbeben“ in den Boden hineinſenden und ihre Wellen an anderer Stelle meſſen, um zu erkennen, welche Geſteins⸗ oder Erzſchichten ſie im Boden vorgefunden ä haben. Rundfunt⸗ 8 Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der 2. Abend⸗ nachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſerſtendsmel⸗ dungen, Wetter, ee Gymnaſtik; Donnerstag, 10. November: 10. e en 10.80 Sendepauſe; 17 Zum s⸗ 1955 Tee; 18 Das deutſche Lied; 18.30 Nette Kleinigkeiten; 18.4 Aus Zeit und Leben; 10 Mr ſollt's net für möglich hal 5 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik Freitag, 11. November: 10 NS. als größter ſozialer W irtſchaftsfaktor; 10.30 Engliſche Pfadfinder in Burghauſen; 10.45 Sende pauſe; 18 Blaue Stunde; 18.45 Aus Zeit und Leben; 19 Spec und Krieſewaſſer; 20.15 Der ue Holländer; Oper von Richard Wa 2 8 affen; 22.50 Tanz und Unterhaltu agner; ng. 22.30 Neues chaffer Samstag, 12. November: 10 Rückzug auf Aleppo, Heldenkampf des deutſchen Aſien⸗ korps; 10.30 Sendepauſe; 15 Tempo! Tempol, Schallplat⸗ ten; 18 Tonbericht der Woche; 19 Die verliebte Geige; 19.30 Tanzmuſik aus aller Welt; 20.10 Ein Muſikanten⸗ leben; 22.30 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 10. November: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepause; 18 Aus Ar⸗ beit und Beruf; 18.30 Frauen im Lampenlicht; 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 22.30 Den Siegern von Langemarck; 23 Volks⸗ und Anterhaktungsmuſik. Stela. 11. November: —.— 1 Eröffnung der ale⸗ hungrige Mäulchen; Schutzmann“, widersprach der D dern Inſpektor von Scotland 2 5 ninalbeumten in mir eg a0 Ich ſpreche nur als Menſch zu Ihnen. en auch verraten, daß mein Gefühl nand, der ansehe wie Sie, mit einem tun haben kann. Durch Ihre unrichtig Sie ſich in ſchweren Verdack 8 1 nicht. Haben Sie Ve ick Ihnen mein W wurde Fräu⸗ „der Kriminal⸗ 8 n ließen, wird zm Seſellſchaft 28 oe Frauen an⸗ un Sie zuerſt mit ausb 3 würden, . D Fenſter . C 8 6 2 51 — 7 7 4 7 77 1 5 nd ich wer iße!“ die Anterhaltung, Zimmer. Auf ſein 8 den Raum nerlaſſen. Damm e aß ſich der einzige Klingeltaſter im den beiden— des verſtorbenen Hausherrn — deſſen Tatenbett befinde. Durch die Lupe könnte die Linfen eines Fingerapdruckes ſehen, die 1 dhatagraphtert mürden Er hätte auch veranlaßt, duß man dem toten Mr. Tree und dem ermordeten Arat e Fingernbdrücke nehme, um etmaige fremde in den Räumen feſtſtellen zu vermügen Nach der photographiſchen Aufnaame des Taſters müde der Sergennt auf den Kuungeitnoapf drücken Fortſetzung folgt. Sacher um 1 1 4