Deng preis: Monatlich Mk. 1.40, durch dee Pen Mk. 1.88. der Geſchelftsſtelle am Schalter abgehakt monatl. Mk. 1.20 Bazelgenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 80 mm breit 18 Pfg. RKachlüßße gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr enſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Reute Rariruhe 784 Tages. und Anzeigenblatt e Seen n den Stadttefi Mm. Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 38. 1140 38. Jahrgang Unterredung des RNeichspropagandaminiſters mit einem Vertreter des Reuterbüros. Berlin, 14. November. Dr. Goebbels gewährte dem Sonderkorreſpondenten des engliſchen Reuterbüros, Gordon Poung, eine Un⸗ terredung. Er erklärte hierbei, dem Bericht des Deutſchen Nachrichtenbüros zufolge, u. a.:„Das was ſich in den letz⸗ ten Tagen hier in Berlin abgeſpielt hat, ſind nur Reaktio⸗ nen auf eine Infektion, die ſich in den deutſchen Volkskör⸗ per einſchleichen wollte, meiner Anſicht nach nicht nur in den deutſchen, ſondern in den aller Völker Europas und weit über Europa hinaus; Reaktionen auf eine Infektion, mit der wir Deutſchen uns auseinandergeſetzt haben und weiterhin auseinanderſetzen müſſen. Ob andere das tun, was insbeſondere England in der Judenfrage tut oder läßt, iſt für uns nicht von Belang und von keinerlei Ein⸗ fuß auf unſere Haltung. Ebenſo iſt es nicht Englands 8 wie wir in Deutſchland die Judenfrage löſen wer⸗ E Auf die Frage, wie die Abgabe von einer Milliarde Reichsmark praktiſch durchgeführt werde, antwortete der 1„Sie wird in Form einer Abgabe eingezogen. Das jüdiſche Vermögen in Deulſchland beträgt, wenn ich recht orientiert bin, etwa acht Milliarden Reichsmark. Eine Reihe von weiteren Maßnahmen ſind für die nächſte Zeit zu erwarten. Im weſentlichen bewegen ſie ſich in wirtſchaftlicher Hinſicht und zwar dahingehend, daß wir die Juden aus dem offenen wirtſchaftlichen Leben entfernen wollen.“ Es iſt unmöglich, daß in einem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat, der antiſemitiſch eingeſtellt iſt, ganze Straßenzüge von jüdiſchen Geſchäften beſetzt ſind. Dieſe Ge⸗ ſchäfte werden allmählich in ariſchen Beſitz übergeführt. Zum Teil erſtrecken ſich die Geſetze auch auf das kultu⸗ relle Gebiet. Wir wollen die Juden nicht kulturell vernich⸗ ten; ſie ſollen ihre eigene Kultur pflegen. Es gibt in Deutſchland einen Jüdiſchen Kulturbund, der in Berlin Theater, Varietés uſw. betreibt und über Konzertſäle und eigene Orcheſter verfügt. Er war vor drei Tagen geſchloſ⸗ ſen worden. Ich habe ihn wieder geöffnet. Mit anderen Worten: Wir wollen eine ganz reinliche Scheidung zwiſchen Deutſchen und Juden. Den Juden iſt auch ein eigenes Win⸗ terhilfswerk geſtattet worden. Die reichen Juden können Unterſtützungen für die armen Juden geben, wir nehmen ſelbſt keinen Pfennig von dieſem Geld. Im übrigen iſt man ſich in der Welt im unklaren darüber, wie reich die Juden in Deutſchland noch ſind. Das zeigen die ganzen Reihen jü⸗ diſcher Geſchäfte am Kurfürſtendamm, in der Friedrich⸗ ſtraße und andere. Miſter Poung ſtellte dann die Frage, ob dieſe Geſetze das jüdiſche Problem in Deutſchland endgültig löſen wür⸗ den. Die Antwort lautete: Das hängt vom Judentum ſelbſt ab; davon, ob die Juden die Stellung im öffentlichen Le⸗ ben einzunehmen gewillt ſind, die wir ihnen zubilligen, nämlich die Stellung einer fremden Raſſe, von der wir wiſſen, daß ſie dem deutſchen Volke ablehnend gegenüber⸗ ſteht. Verſuchen ſie wieder, durch die Maſchen des neuen Geſetzes hindurchzuſchlüpfen, ſo wird es neue Geſetze ge⸗ ben damit neue Demonſtrationen vermieden werden.“ Zur Frage, ob ſich die neuen Geſetze auch auf britiſche, amerikaniſche und andere fremde Juden beziehen, gab der Miniſter folgende Erklärung ab:„Britiſche, amerikaniſche und Juden anderer Nationalität ſind 5 uns Angehörige der britiſchen, amerikaniſchen oder anderen Nationalität. Sie gelten für uns als Ausländer.“ 7 Reichsminiſter Dr. Goebbels machte dann Ausführun⸗ gen über die Zukunft der Juden in Deutſchland. Er betonte u. a. daß keine Abſicht beſtehe, die Juden in be⸗ ſtimmte Stadtviertel zuſammenzuzwängen. Aber es ſeien znatürlich Maßnahmen zu erwarten, um dem unmöglichen Zuſtand ein Ende zu machen, daß Judenfamilien mit zwei bis drei Köpfen Villen mit 20 und 30 Zimmern bewohnen, während angemeſſener Wohnraum für deutſche Volksgenoſ⸗ ſen noch fehle.“ Die Juden könnten„ihre Geſchäfte verkau⸗ fen, von ihren Renten leben oder ſich nutzbringender Ar⸗ beit zuwenden.“ Es werde aber„im Augenblick, in dem die Juden weiterhin provozieren und die Lage verſchärfen, auch dieſe Tätigkeit eingeſchränkt werden müſſen.“„J kann nur dringendſt betonen,“ ſo erklärte der Miniſter,„da die ausländiſchen Juden, die jetzt gegen Deutſchland eine Rieſenkampagne entfeſſeln, ihren Raſſegenoſſen im Reich einen denkbar ſchlechten Dienſt erweiſen. Ich betone, daß wir unſere Maßnahmen nicht aus einem Rachegefühl tref⸗ fen, ſondern daß das eine Frage der Zweckmäßigkeit iſt.“ Auf eine Frage, ob denn die Juden Deutſchland ver⸗ laſſen könnten, da man ihnen doch die Päſſe abgenommen habe, verſicherte der Miniſter, daß dies„den Tatſachen nicht entſpreche.“ Soweit das geſchehen ſei, würden die Päſſe wieder ausgehändigt. Deutſchland habe nur ein Intereſſe daran, daß die Juden aus dem Lande gehen. Sie dürften einen gewiſſen Prozentſatz ihres Vermögens mitnehmen, natürlich im Rahmen des deutſchen en fenvorgds, Auf ausländiſches Kapital und ausländiſche Unternehmen in Deutſchland würden die Maßnahmen gegen die Juden ſelbſtverſtändlich nicht angewandt werden. Miſter Young wies dann auf Veröffentlichungen der deutſchen Preſſe hin, daß Kritiken an den antijüdiſchen De⸗ Dienstag, den 15. November 1988 monſtrationen durch einzelne Perſonen in England in Deutſchland beſonderen Widerſpruch finden, weil die Art und Weiſe, in der England die Lage in Paläſtina behandle, ebenfalls Kritik herausfordere.„Sind Sie der Anſicht, Herr Reichsminiſter, daß dieſe beiden Fälle parallel laufen?“ Dr. Goebbels bejahte die Frage und fügte hinzu. er würde es begrüßen, wenn die engliſche Publiziſtik innerdeutſchen Vorgängen gegenüber„genau ſo fair und zurückhaltend“ wäre, wie die deutſche Publiziſtik es innerengliſchen Vor⸗ gängen gegenüber ſei und bei kritiſchen Anläſſen öfters un⸗ ter Beweis geſtellt habe. Die letzte Frage des Reuterkorreſpondenten lautete: Glauben Sie perſönlich an die Möglichkeit beſſerer Bezie⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und Großbritannien?“ Reichsminiſter Dr. Goebbels verſicherte:„Ja, das glaube und 1 0 5 ich. Dafür müſſen aber beſtimmte Vorausſet⸗ zungen geſchaffen werden. Wichtiger noch als die politi⸗ ſchen ſind die Vorausſetzungen pfychologiſcher Art. England muß ſich ein für alle Mal darüber klar ſein, daß wir ein gleichberechtigter Partner ſind, nicht mehr die Nation vom November 1918. Deutſchland iſt manchmal gerade in pſy⸗ chologiſcher Hinſicht ſchwer verletzt worden. Wenn das ge⸗ ändert würde, dann wäre damit für eine deutſch⸗engliſche Verſtändigung ſehr viel getan.“ Ausſchluß der Juden vom Studium Eine kelegraphiſche Anweiſung KAuſts an die Rektoren der Hochſchulen. Berlin, 15. November. Der Deutſche Nachrichtenbüro meldet: Bekanntlich hat der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung ſchon ſeit langem Juden nur noch in ganz be⸗ ſchränktem Umfange zum Studium an den deutſchen Hoch⸗ ſchulen zugelaſſen. Ein in Vorbereitung befindlicher Geſetz⸗ entwurf ſieht vor, daß künftig kein Jude mehr zum Stu⸗ dium an deutſchen Hochſchulen zugelaſſen wird. Die auf Grund der ruchloſen Freveltat des Juden Gryn⸗ ſpan entſtandene Empörung des deutſchen Volkes erfor⸗ derte eine ſofortige Maßnahme, da es nicht mehr länger deutſchen Studenten zugemutet werden kann, in den Hoch⸗ ſchulen und ihren Einrichtungen mit Juden zuſammenzuar⸗ beiten. Reichsminiſter Ruſt hat daher durch telegraphiſche Weifung an die Rektoren der deutſchen Hochſchulen ange⸗ ordnet, daß den Juden die Teilnahme an Vorleſungen und das Betreten von Hochſchulen verboten iſt.“ Auch vom Schulbeſuch ausgeſchloſſen Das Deutſche Nachrichtenbüro meldet:„Nach der ruch⸗ loſen Mordtat von Paris kann es keinem Lehrer und kei⸗ ner deutſchen Lehreriß mehr zugemutet werden, an füdi⸗ ſche Schulkinder Unterricht zu erteilen. Auch verſteht es ſich von ſelbft, daß es für deutſche Schüler und Schülerinnen unerträglich iſt, mit Juden in einem Klaſſenraum zu ſitzen. Die Raſſentrennung im Schulweſen iſt zwar in den letz⸗ ten Jahren im allgemeinen bereits durchgeführt, doch iſt ein Reſtbeſtand jüdiſcher Schüler auf den deutſchen Schu⸗ len übriggebelieben, dem der gemeinſame Schulbeſuch mit deutſchen Jungen und Mädeln nunmehr nicht weiter ge⸗ ſtattet werden kann. 5 Vorbehaltlich weiterer geſetzlicher Regelung hat daher Reichserziehungsimniſter Ruſt mit ſofortiger Wirkung fol⸗ gende Anordnung erlnſſen: 1. Zuden iſt der Beſuch deutſcher Schulen nicht geſtattet. Sie dürfen nur jüdiſche Schulen beſuchen. Soweit es noch nicht geſchehen ſein ſollke, ſind alle zurzeit eine deukſche Schule beſuchenden jüdiſchen Schüler und Schülerinnen ſo⸗ fort zu enklaſſen. g n 2. Wer jüdiſch iſt. beſtimmt Paragraph 5 der Erſlen Verordnung vom 14. 11. 1935 zum Keichsbürgergeſetz (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 1333). 5 3. Dieſe Regelung erſtreckt ſich 0 alle mir unkerſtell⸗ len Schulen einſchließlich der Hilfsſchulen. Die jüdiſchen Kulturorganiſationen Erklärungen Hinkels über die Arbeit des Reichsverbandes jüdiſcher Kulturbünde. Berlin, 14. November. Der Abteilungleiter im Propagandaminiſterium, Hin⸗ kel, gab vor Vertretern der Preſſe in Ergänzung der An⸗ ordnungen von Dr. Goebbels, die den Juden die Teilnahme an öffentlichen kulturellen Veranſtaltungen verbietet, zu 9 5 liche Erklärungen ab.„Der nationalſozialiſtiſche Staat“, ſo führte er aus,„hat bereits im Sommer 1933 den damals aus dem deutſchen Kunſtleben, insbeſondere aus dem deut⸗ ſchen Theater⸗ und Muſikleben ausgeſchiedenen Juden zu⸗ 5 ſich in einer den. So iſt bereits im Juli 1933 in der Reichshauptſtadt der Jüdiſche Kulturbund gegründet worden, der ſchon damals ſtarken Zuſpruch bekam. Vom 15. Oktober 1933 an ſpielte u. a. in der Reichshauptſtadt ein rein jüdiſches Theater vor ausſchließlich jüdiſchem Publikum. Auch betätigte ſich die Ortsgruppe des jüdiſchen Kulturbundes im Muſikleben. In den nächſten Wochen und Monaten bildeten ſich ſolche Orts⸗ verbände in den übrigen Großſtädten des Reiches. Mit Be⸗ inn des Jahres 1934 wurden alle dieſe Ortsverbände zu⸗ ſammengefaßt im Reichsverband jüdiſcher Kulturbünde, der ſeit ſeiner Bildung meiner(Hinkels) Aufſicht unterſteht. In dieſer Aba ſind 184000 volljüdiſche Mitglie⸗ der erfaßt worden. Die Organiſation iſt bisher nur einmal auf vier Wochen verboten geweſen, nämlich nach der Er⸗ mordung Guſtloffs. eigenen Kulturorganiſation zur Pflege des eigenen jüdiſchen Kulturlebens zuſammenzufin⸗ 2 Se Nr. 268 Selbſtverſtändlich werden die Programmfolgen, die Theaterſtücke, die Muſikfolgen und die Vorträge vorher ge⸗ nehmigt. Die Organiſation hat ſich ſonſt ungeſtört entwickeln können, ſoweit ſich die Juden ſelbſt ihrer Pflicht bewußt waren, dieſe, ihre eigene Organiſation zu Uunterſtützen.“ Hinkel nannte dann einige Zahlen, um die Ausdeh⸗ nung der jüdiſchen Kultur⸗Organiſation zu zeigen.„In der normalen Winterſpielzeit 1935/37 fanden innerhalb des Reichsverbandes jüdiſcher Kulturbünde im damaligen Reichsgebiet 2211 Veranſtaltungen ſtatt, und zwar auf dem Gebiete des Theater-, Konzert⸗ und Vortragsweſens, wei⸗ ter Kleinkunſtveranſtaltungen, Unterhaltungsabende und ähnliches. Im Reichsverband jüdiſcher Kulturbünde iſt ein großer Teil jener Juden 110 von denen ſogar die deut⸗ ſche Oeffentlichkeit annimmt, daß ſie längſt emigriert ſind. Wider Erwarten hielten ſich die beſſerſituſerten, verſnob⸗ ten, ſtark aſſimilierten, weltſtädtiſchen europäiſchen Juden vom Beſuch der jüdiſchen Veranſtaltungen fern. Sie gingen lieber in ein deutſches Kulturinſtitut. Dagegen iſt mit der neuen Anordnung endlich eingegriffen worden. Auch auf dem Gebiet des Films betätigt ſich der Reichsverband jü⸗ diſcher Kulturbünde ſeit etwa einem Jahre. In allen grö⸗ ßeren Ortsverbänden des Reiches ſind Filmveranſtaltungen aufgenommen worden. Im weſentlichen werden dort ſoge⸗ nannte Paläſtingfilme gezeigt. Dazu kam in den letzten Monaten der erſte jüdiſche Spielfilm.“ Hinkel betonte, daß wir auf die geſchilderten Maßnah⸗ men nicht etwa erſt in der letzten Zeit gekommen ſeien. Das Ausland habe nämlich bisher von der von uns ge⸗ nehmigten jüdiſchen Kulturorganiſationen nur in ganz we⸗ nigen Fällen Notiz nehmen wollen. Selbſtverſtändlich ge⸗ nehmigen wir in den füdiſchen Programmfolgen keine Werke deutſcher Meiſter, wie Wagner, Beethoven, Mozart. Ebenſo iſt es ſelbſtverſtändlich im Schauspiel. Es iſt aber geſtattet, daß die Juden Werke ihrer jüdiſchen Produktion aufführen, z. B. in der Oper Meyerbeer, Walter Ludwig Fulda. Sie können im übrigen aus dem Ausland alles an klaſſiſchen oder modernen Stücken holen, was nichts mit der deutſchen Kunſt zu tun hat oder mit ihr in Verbindung ſteht. Am 1. Januar 1935 ſind wir auf dem Gebiete der jüdi⸗ ſchen Preſſe und des jüdiſchen Schrifttums überhaupt einen weiteren Schritt vorwärtsgegangen. Seit dieſem Tage iſt im Propagandaminiſterium alles jüdiſche Schrifttum unter Aufſicht genommen. Es exiſtieren heute noch in Deutſchland jüdiſche Zeitungen und Zeitſchriften, die aber ausſchließlich von Juden bezogen werden können und ſelbſtverſtändlich auch nicht öffentlich verkauft werden. Dieſen Preſſeerzeug⸗ niſſen iſt alles erlaubt, was nur jüdiſche Fragen betrifft, beſonders was die Auswanderung in jeder Weiſe propa⸗ giert und fördert und Möglichkeiten für die Juden aufzeigt, in andere Länder zu gehen. Das jüdiſche Buchweſen iſt ebenfalls bereits zu Be⸗ ginn des Jahres 1935 unter rein jüdiſche Führung geſtellt worden, d. h. eine Reihe von Verlagen in Deutſchland, die ſich in voll jüdiſchem Beſitz befanden. Ihnen iſt genehmigt worden Bücher jüdiſcher Autoren über jüdiſche Fragen, jüͤ⸗ diſche Novellenſammlungen, Talmudüberſetzungen uſw. her⸗ auszubringen. Ebenſo ſind jüdiſche Buchhandlungen in den meiſten Großſtädten genehmigt worden, die natürlich eben⸗ falls ſchon äußerlich als„Jüdiſche Buchhandlung“ zu erken⸗ nen ſind.“ Hinkel betonte dann, er habe dieſe ausführlichen Mittei⸗ lungen gemacht, um zu zeigen, daß wir den Juden ſeit über fünf Jahren jede Möglichkeit zu eigener kultureller Be⸗ tätigung gegeben haben Hinkel unterſtrich noch einmal, daß das Ausland kaum von den den Juden gegebenen Möglich⸗ keiten Notiz genommen habe. Man habe nicht wahrhaben wollen, daß im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, in dem angeblich Tauſende daran glauben müßten, jüdiſche Kon⸗ zerte ſtattfinden könnten und Rabbiner und ſonſtige Schrift⸗ gelehrte ihre Vorträge halten dürften, daß jüdiſche Schu⸗ len vorhanden ſind, in denen Sprachkurſe abgehalten wer⸗ den uſw. Auch zu geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, u Tanzveranſtaltungen und ähnlichem könnten die Juden in beſtimmten Lokalen ſich zuſammenfinden. Politiſche Kundgebungen für die 93. Im Winterhalbjahr 1938⸗39 ſoll, wie der Reichsjugend⸗ preſſedienſt meldet, nach einer Vereinbarung zwiſchen der Reichsjugendführung und der Propagandaleitung in jedem Gebiet der Hitlerjugend einmal monatlich eine politiſche Verſammlung ſtattfinden, in der ein Redner der Partei ſpricht. Mit derartigen Kundgebungen, die unter dem Motto„Verſammlung der Jugend“ laufen„ſoll die Ju⸗ gend in das große Erlebnis einer politiſchen Verſammlung hineingeführt werden“. Hilfe für Hochwaſſergebiete Die Kataſtrophenſchäden an Oder und Neiße. Berlin, 14. Nov. Staatsſekretär Königs vom Reichs⸗ verkehrsminiſterium und Staatssekretär Willikens vom Richsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft weil⸗ ten in dieſen Tagen mit den zuſtändigen Sachbearbeitern in den vom diesſährigen Hochwaſſer beſonders ſchwer be⸗ troffenen ſchleſiſchen Gebieten Insbeſondere wurden mit den zuständigen Behördenvertrelern, darunter den Vertre⸗ tern der Landesbauernſchaft Schleſien, die Schäden an den Niederungen der Oder, ſowie die von der Neiße angerich⸗ teten Schöden, beſonders in den Städten Glatz und Neiße beſichtigt. 5 Reichsfeier Langemarck 1938 Die kraditionelle Veranſtaltung im Jeughaus.— Nieder⸗ legung von Kränzen. Berlin, 14. November. Die Reichsſtudentenführung veranſtaltete mit dem NS⸗ Reichskriegerbund und dem Langemarck⸗Ausſchuß beim Jugendführer des Deutſchen Reiches im Zeughaus die tra⸗ ditionelle Langemarckfeier, nachdem ſchon am frühen Mor⸗ gen in der Langemarck- Halle unter dem Glockenturm des Reichsſportfeldes eine feierliche Kranzniederlegung durch SA⸗Standartenführer Trumpf, dem Langemarck-Beauf⸗ tragten des Reichsſtudentenführers, erfolgt war. Eine große Zahl von Ehrengäſten füllte die Ruhmes⸗ halle des Zeughauſes, als die Fahnen der HJ, des NS⸗ DSt und des NS⸗Reichskriegerbundes ſowie eine Tra⸗ ditionsfahne der Langemarck⸗Regimenter, von Offizieren der Wehrmacht geleitet, eingebracht wurden. Man ſah u. a. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner, zahlreiche Staatsſekre⸗ täre, den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Gene⸗ raloberſt Keitel, für den Oberbefehlshaber des Heeres Ge⸗ neral der Artillerie Prof. Becker, für den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Kapitän z. S. Brinkmann, für den Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generalleutnant Klepke, den Chef des Generalſtabes des Heeres, General der Artillerie Halder, den Stadtkommandanten von Berlin, Generalleut⸗ nant Seifert, General der Flieger Schweickhard, General der Flieger von Cochenhauſen Präſident der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Wehrpolitik und Wehrwiſſenſchaft, General der Flakartillerie Rüdel. Ferner waren anweſend der Lei⸗ ter des Langemarck⸗Ausſchuſſes beim Jugendführer des Deutſchen Reiches, General a. D. Freiherr Grothe, der Füh⸗ rer der Ritterſchaft des Ordens Pour le merite, General a. D. von Witzleben und Admiral von Trotha, Ehrenführer der Marine⸗HJ, in Vertretung des Reichsarbeitsführers Generalarbeitsführer Buſſe, außerdem die Rektoren der Berliner Hochſchulen und der Präſident der Hochſchule für Politik. An der Feier nahmen 1000 Mann des Studenten⸗ bundes mit 100 Fahnen, der NS⸗-Reichskriegerbund mit 960 Mann und 400 Fahnen und 1000 Hitlerfungen mit 100 Fahnen teil. Die Feier wurde eingeleitet mit der Uraufführung der choriſchen Feier„Langemarck“. Dann ſprach der Reichs⸗ ſtudentenführer Dr. Scheel über den Sinn von Langemarck. Der Führer des NS⸗Reichskriegerbundes, Generalmajor a. D. Reinhard, zeichnete ein Bild der Kämpfe von Lange⸗ marck und ſchilderte den begeiſterten Einſatz der jungen Re⸗ gimenter. Nach der Feier legten der Stadtkommandant, der Reichsſtudentenführer, der Reichskriegerbundführer und der Vertreter des Jugendführers des Deutſchen Rei⸗ ches am Ehrenmal Kränze nieder, während das Muſikkorps des Wachregiments das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Den Abſchluß bildete ein Vorbeimarſch der Formationen. Ehrenmal in Warna Enkhüllung durch den bulgariſchen Kriegsminiſter.— Ge⸗ denken der Beſatzung von U 45. Warna, 14. November. Auf dem proteſtantiſchen Friedhof fand die feierliche Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen des im Jahre 1916 vor Warna geſunkenen deutſchen Unterſeebootes U 45 ſtatt. An der Feier nahmen teil als Vertreter des Kö⸗ nigs, der Regierung und der bulgariſchen Armee Kriegs⸗ miniſter General Daskaloff, als Vertreter der Reichsregie⸗ rung der deutſche Geſandte in Sofia, Rümelin. Ferner wa⸗ ren u. a anweſend der Kommandant des ſeit vorgeſtern im Hafen von Warna vor Anker liegenden deutſchen Kreuzers „Emden“, Kapitän zur See Wever, und der Landesgrup⸗ penleiter Bulgariens der NSDAP, Drechſler. Nach einer Gedenkrede des bulgariſch⸗proteſtantiſchen Pfarrers enthüllte Kriegsminiſter Daskaloff unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden das von bul⸗ gariſcher Künſtlerhand geſchaffene Ehrenmal. Das Mal, das an der oberen Stirnſeite das deutſche Hoheitszeichen und das Eiſerne Kreuz, am Fuße als Symbol der deutſch⸗ bulgariſchen Kameradſchaft im Weltkrieg das bulgariſche Tapferkeitskreuz trägt, hat die Inſchrift:„Den deutſchen Helden für treue Pflichterfüllung von der bulgariſchen Ar⸗ mee“. Kriegsminiſter General Daskaloff führte in ſeiner Weiherede aus, daß er vom König, von der bulgariſchen Regierung und von der Armee beauftragt worden ſei, an dieſer Gedenkfeier teilzunehmen. Der deutſche Geſandte Rümelin dankte der bulgariſchen Armee für die Weihe⸗ ſtätte, die die ehemaligen bulgariſchen Waffenbrüder den deutſchen U⸗Boothelden geſchaffen haben. Unter den Klängen der deutſchen und der bulgariſchen Nationalhymnen legten die Vertreter der bulgariſchen und der deutſchen Militär⸗ und Zivilbehörden, Vertreter des Kreuzers„Emden, der Landesgruppe Bulgarien der NS⸗ DAP und der deutſch⸗bulgariſchen Kulturvereinigung Lor⸗ beerkränze an dem Ehrenmal nieder. Die Poſtſparkaſſenordnung Aufnahme des Poſtſparkaſſendienſtes am 2. Januar 1939. Berlin, 14. November. Nachdem durch Erlaß vom 26. Auguſt 1938 die Aus⸗ dehnung des Poſtſparkaſſendienſtes auf das geſamte groß⸗ deutſche Reich angeordnet worden iſt, hat der Reichspoſt⸗ miniſter am 11. November 1938 die Poſtſparkaſſenordnung erlaſſen. Die Poſtſparkaſſenordnung, die am 1. Januar 1939 in Kraft tritt enthält die grundlegenden Vorſchriften für den neuen Dienſtzweig der Deutſchen Reichspoſt. Poſtſparbücher werden vom 2. Januar 1939 ab bei allen Poſtämtern, Poſtſcheckämtern und den Amtsſtellen des Poſtſparkaſſen⸗ dienſtes ausgegeben. Mit dem Poſtſparbuch erhält der Sparer eine Ausweiskarte, die bei Abhebungen vorzulegen iſt. Kleine und kleinſte Sparbeträge werden durch Poſt⸗ ſparkarten erfaßt, die mit Poſtwertzeichen von beliebigem Wert im Geſamtbetrag von 3 Reichsmark zu bekleben ſind und als unbare Einlagen entgegengenommen werden. Einlagen zahlt der Sparer mit Einzahlungsſcheinen ein, die am Schalter unentgeltlich abgegeben werden. Einlagen können auch vom Poſtſcheckkonto überwieſen werden. Rück⸗ zahlungen bis zu täglich 100 Reichsmark werden— bis 225 Betrag von 1000 Reichsmark im Monat— im kurzen eg ohne Kündigung ſofort 8 namentlich für den Reiſeverkehr ein bedeutender Vorteil. Bei Beträgen über 1000 Reichsmark beträgt die Kündigungsfriſt drei Monate. Die Spareinlagen werden mit 2 7 v. H. verzinſt. Das Poſtſparkaſſenamt überſendet dem Sparer zu Beginn jedes Jahres eine Zinſenanweiſung, wenn die Zinſen den eng von 50 Mark überſteigen oder der Sparer die Ein⸗ tragung der Zinſen im Poſtſparbuch beantragt. Das Rote Kreuz unter neuer Fahne Größerer Aufmarſch in der Reichshauptſtadt. Berlin, 14. November. In der Reichshauptſtadt trat das Deutſche Rote Kreuz, Landesſtelle 3, zum erſtenmal mit ſeinen neuen Fahnen und Wimpeln im Rahmen eines größeren Aufmarſches vor die Berliner Oeffentlichkeit. Nach einer Paradeaufſtellung von 1800 DRK.⸗Helfern im Luſtgarten legten der geſchäftsfüh⸗ rende Präſident SS.⸗Brigadeführer Dr. Grawitz mit dem Landesführer 3, Oberbürgermeiſter Dr. Lippert, im Ehren⸗ mal Unter den Linden, wo 2000 DRK.⸗Helferinnen Auf⸗ ſtellung genommen hatten, einen Kranz nieder. Ein Vorbei⸗ marſch beendete die Feier. g Die Berliner und umliegenden Bereitſchaften waren mit ihren neuen Fahnen aufmarſchiert, die auf weißem Grunde einen ſchwarzen Adler zeigen, der ein rotes Kreuz in ſeinen Fängen hält. Die Bruſt des Adlers ziert ein Hakenkreuz. Die Neugeſtaltung Berlins Das Schillertheater, das am Dienstag feierlich eingeweiht wird, iſt, wie die DKK. berichtet, der erſte Bau Berlins, der innerhalb der Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt unter der Leitung des Generalbauinſpektors Profeſſor Speer fertig⸗ geſtellt worden iſt. Damit iſt der erſte bedeutſame Bauabſchnitt in der Neugeſtaltung Berlins erreicht. Die übrigen Arbeiten ſind ſoweit gefördert, daß bereits Anfang Januar der Bau der neuen Reichskanzlei und der Durchbruch der Voß⸗Straße abgeſchloſſen ſein werden. Bis Mitte April erfolgt dann die völlige Fertigſtellung der Oſt⸗Weſt⸗Achſe vom Brandenbur⸗ ger Tor bis zum Adolf⸗Hitler⸗Platz. Ebenſo wird bis zu dieſem Zeitpunkt die Aufſtellung der Siegesſäule auf dem Großen Stern beendet ſein. Politiſches Allerlei Memeldeutſcher von Litauern überfallen. Memel, 15. Nov. In den ſpäten Abendſtunden des 11. November wurde in Memel, wie erſt jetzt bekannt wird, der Memeldeutſche Walter Annies von drei Litauern rück⸗ lings überfallen. Sie ſchlugen auf den Memeldeutſchen ein Und verſetzten ihm insgeſamt ſieben Meſſerſtiche.— Der Schwerverletzte wurde in das Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert. Die autonome Kriminalpolizei hat eine umfaſſende Unterſuchung eingeleitet und bereits Verhaftungen vorge⸗ nommen. . 2 2172 Jugoſlawiens Politik Gleichberechkigung der fremden Religionen und Volks⸗ gruppen. Belgrad, 14. November. Miniſterpräſident Stojadinowitſch hielt in Neu⸗ ſatz(Noviſad) eine Rede, in der er auf die großen Erfolge hinwies, die ſeit drei Jahren auf allen Gebieten der Wirt⸗ ſchaft, der Politik und der ſozialen Fürſorge ſowie der Kul⸗ tur von der Regierung erzielt worden ſeien. Er ging auch auf die kritiſchen Tage im September ein, in denen ſich bin⸗ nen 24 Stunden Grenzen, die durch Diktate feſtgelegt wor⸗ den ſeien, geändert hätten. Jugoflawien ſei kein auf einer Konferenz geſchaffener Staat, ſondern ein durch Eiſen und Schwert entſtandenes Land. Stojadinowitſch erinnerte daran, daß der Balkanpakt Jugoſlawiens Balkangrenzen garantiere und daß der ewige Freundſchaftspakt mit Bul⸗ garien eine weitere Feſtigung des Balkanfriedens bedeute. Dann befaßte ſich der Miniſterpräſident mit den Beziehun⸗ gen Jugoſlawiens zu Ungarn, mit dem Abkommen von Bled und erinnerte an freundſchaftliche Worte des ungari⸗ ſchen Außenminiſters. a N Nachdem der Miniſterpräſident ſich ausführlich mit der jugoflawiſchen Innenpolitik befaßt und von der Heterogeni⸗ tät der Oppoſition geſprochen hatte, wandte er ſich den Min⸗ derheitenproblemen zu. Die Gleichberechtigung der fremden Religionen und Volksgruppen bilde ein Grundprinzip ſei⸗ ner Politik Er fügte wörtlich hinzu:„Dieſes Prinzip iſt die beſte Bürgſchaft für eine gute Weiterentwicklung der Minderheiten, deren Sprache, Glauben und Kultur bei uns ſtets den nötigen Schutz finden werden.“ Litauens Staatspräſident Smetona für weitere ſieben Jahre gewählt.— Aenderungen im Kabinett. Kowno, 15. November. Unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Mironas fand in den Räumen des Sejm die Neuwahl des litauiſchen Staats⸗ präſidenten ſtatt. Die 120 ſogenannten beſonderen Volksver⸗ treter entſchieden ſich mit 118 Stimmen erneut für den bis⸗ herigen Staatspräſidenten Antanas Smetona, der damit auf weitere ſieben Jahre wiedergewählt wurde. Zwei Stim⸗ men waren ungültig. Smetona ſteht im 64. Lebensjahr. Er war der erſte litauiſche Staatspräſident bis 1922 und wurde dann 1926 nach dem Militärumſturz wieder Staatspräſident. 1931 wurde er auf Grund der neuen litauiſchen Verfaſſung auf ſieben Jahre gewählt. Seine Vereidigung erfolgt am 12. Dezember. Mit der Neuwahl des Präſidenten iſt ein formeller Rücktritt der litauiſchen Regierung verbunden. Es heißt, daß ein neuer Innenminiſter, ein neuer Landwirtſchaftsminiſter, Kriegsminiſter und ſtellvertretender Miniſterpräſident ernannt werden ſollen. Auch dürfte eine Umbeſetzung der diplomati⸗ ſchen Poſten erfolgen. Die polniſchen Senatswahlen Erfolg des Lagers der Nationalen Einigung. Warſchau, 14. November. In den 16 polniſchen Wojewodſchaftshauptſtädten wur⸗ den von insgeſamt 3033 Wahlmännern 64 Mitglieder des Senats gewählt. 32 weitere Senatoren werden vom Staatspräſidenten im Verlaufe der nächſten Tage perſön⸗ lich ernannt werden Unter den Gewählten befinden ſich u. a. Außenminiſter Beck, der Gründer und frühere Chef des Lagers der Nationalen Einigung, Oberſt Koc. und der frühere Senatsmarſchall Pryſtor, Das Lager der Nationa⸗ len Einigung, das, wie bei den Sejmwahlen am vorigen Sonntag wieder einen vollen Erfolg davongetragen zu 1 55 ſcheint, iſt durch einige bekannte Perſönlichkeiten wie em Was ſchauer Stadtpräſidenten Starzynſki und Oberſt Dombkowſk, den Vorſitzenden des Warſchauer Bezirks der Organiſation, vertreten. Die meiſten der gewählten Senatoren ſind im politi⸗ 8 Leben bisher nicht hervorgetreten. Einige Gegner des agers und Vertrauensleute des Oberſten Slawek wie der frühere Miniſter Matuszewſki ſind durchgefallen. Zwiſchenfälle in Marſeille 15 Verletzte bei den Begräbnisfeiern.— Eine geheimnisvolle Exploſion.— Irrſinniger Senegalſchütze ſchlug mit dem Gewehrkolben um ſich. Paris, 15. November. Bei den Begräbnisfeierlichkeiten für die Opfer des Mar⸗ ſeiller Brandunglückes kam es zu zwei aufregenden Zwiſchen⸗ fällen, die nach den bisherigen Angaben mindeſtens 15 Ver⸗ letzte gefordert haben. Bei dem erſten Zwiſchenfall, deſſen Einzelheiten noch nicht ganz geklärt zu ſein ſcheinen, ſoll es ſich um eine Ex ploſjon gehandelt haben, bei der insgeſamt drei Perſonen verletzt wurden. Ein Verletzter mußte ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden. Wie verlautet, ſind die Gerätſchaften eines Preſſefotografen in Brand geraten und explodiert. Die Maſ⸗ ſen ergriffen unter furchtbarem Geſchrei die Flucht, ſodaß der Ordnungsdienſt einſchreiten mußte, um ein größeres Unglück zu verhüten. Der zweite Zwiſchenfall ereignete ſich nach einem Be⸗ richt des„Paris Soir“ zum Schluß der Trauerfeier. Ein für den Abſperrdienſt eingeſetzter Senegal⸗Schütze wurde plötz⸗ lich irrſinnig, ſtürzte ſich auf die Zuſchauer und ſchlug auf ſie mit dem Gewehrkolben ein. Es brach eine Panik aus, bei der zahlreiche Perſonen zu Fall kamen und mehr oder weni⸗ ger ernſte Verletzungen erlitten. Insgeſamt ſollen bei dieſem zweiten Zwiſchenfall zwölf Verletzte in die Krankenhäuſer gebracht worden ſein, darunter eine Frau, die einen Bein⸗ bruch erlitt. Einer weiteren Anzahl Leichtverletzter wurde in den umliegenden Apotheken die erſte Hilfe zuteil. Die große Trauerfeier Zu der offiziellen Trauerfeier für die 73 Opfer des gro⸗ ßen Brandes waren rund 10 000 Mann für den Ordnungs⸗ dienſt aufgeboten, der von der Marſeiller Polizei, von Ab⸗ teilungen des Heeres und der Gendarmerie durchgeführt wurde. Die Geſchäfte und die Schulen der Stadt waren geſchloſſen. 20 Militärfahrzeuge, mit ſchwarzem Trauerflor und friſchem Grün geſchmückt, brachten die 48 Särge und die zahlreichen Kränze und Blumen zum Friedhof. Ein Wagen beförderte eine große Eichenholz⸗Urne zum Friedhof, in der ſich Aſche und Erde vom Brandherd befanden, als Symbol für die etwa 35 Todesopfer, von denen keine Ueberreſte aufgefunden werden konnten. Nach der kirchlichen Trauerfeier, die der Biſchof von Marſeille hielt, ſprach Innenminiſter Sarraut im Namen der Regierung. Er brachte den Angehörigen der Todesopfer der Brandkataſtrophe das tiefſte Mitgefühl ganz Frankreichs zum Ausdruck. Es wurden umfangreiche Maßnahmen beſprochen, die zum Ausgleich der Schäden erforderlich ſind. Außerdem wurden die mit der zukünftigen Verhütung derartiger Ka⸗ taſtrophenſchäden zuſammenhängenden Fragen erörtert. Kurzmeldungen Jericho von engliſchen Truppen beſetzt. Die Stadt Jericho iſt von engliſchen Truppen beſetzt worden. Zwei Araber, die den Poſtengürtel zu durchbre⸗ chen ſuchten, wurden durch Schüſſe verletzt. Im übrigen verlief die Aktion reibungslos. In Jaffa haben ſich erneut Zwiſchenfälle ereignet Ein Jude wurde durch einen Schuß ins Bein verletzt, ein Araber wurde tot aufgefunden. Dar⸗ aufhin iſt von 9 Uhr morgens bis 4.30 Uhr des nächſten Morgens ein Ausgehverbot feſtgeſetzt worden. In Haifa wurde ein füdiſcher Autofahrer erſchoſſen. Ein engliſcher Soldat, der einige Schüſſe erhalten hatte, iſt ſeinen Ver⸗ detzungen erlegen. Mord an einer Hausangeſtellten. Durch einen Meſſer⸗ ſtich ſchwer verletzt aufgefunden wurde am Abtsberg in Bam⸗ berg die 21jährige Hausangeſtellte Monika Nagengaſt aus Trailsdorf bei Altendorf, die in Bamberg bedienſtet war. Bis zur Stunde konnte der Täter nicht ausfindig gemacht werden. Man nimmt an, daß es ſich um einen Mord han⸗ delt, der nach den bisherigen Vermutungen mit einer Liebes⸗ geſchichte in Zuſammenhang gebracht wird. Nach ihrer Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus iſt ſie, ohne ſich über den Her⸗ gang des Falles äußern zu können, verſchieden. * Auto ſtürzt 400 Meter in die Tiefe. Der Fuhr⸗ unternehmer Lenz von Königsſee fuhr mit einem Lieferauto zum Lager Ahornalpe am Roßfeld, geriet beim Wenden mit dem Wagen über den Straßenrand und ſtürzte 400 Meter in die Tiefe. Lenz, der die Gefahr rechtzeitig erkannte, konnte noch abspringen, während ſein Beifahrer mitgeriſſen 15 N verletzt wurde. Das Auto wurde völlig zer⸗ rümmert. Der Königsbeſuch in Kanada Vierwöchiger Aufenthalt des engliſchen Königspaares. London, 14. November. Amtlich wird mitgeteilt, daß das engliſche Königspaar am 15. Mai 1939 in Quebec(Kanada) eintrifft und gegen 10. Juni von Halifax aus nach England zurückkehren wird. Es ſei jedoch möglich, daß der Aufenthalt um 4 bis 5 Tage verlängert werde. Rückkehr franzöſiſcher Spanſenkümpfer. Mit einem Sonderzug trafen 1088 franzöſiſche Freiwil⸗ lige der Internationalen Brigaden auf dem Bahnhof Auſter⸗ litz in der franzöſiſche Hauptſtadt ein. Eine große Menſchen⸗ menge und der Konſul der Barcelona⸗Regierung waren zum Empfang erſchienen. Die Regierung hatte die Erlaubnis ge⸗ geben, daß die Freiwilligen geſchloſſen durch die Stadt 2 einem Gewerkſchaftsſaal marſchieren durften. Ein ſtarkes Poli⸗ zeiaufgebot begleitete den Zug. Chauffeurmord in Wannſee aufgeklärt 19 jähriger Burſche als Täter entlarvt.— In Erfurt ver⸗ 8 haftet. Berlin, 15. November. Das ſchwere Kapitalverbrechen, das in den ſpäten Abend⸗ ſtunden des 12. Oktober d. J. auf der Straße zwiſchen dem Bahnhof Berlin⸗Wannſee und der Inſel Schwanenwerder verübt worden iſt und deſſen Opfer der 37jährige Kraft⸗ droſchkenfahrer Herbert Taubel aus der Nuſcheſtraße 23 in Lichtenberg wurde, hat jetzt ſeine Aufklärung gefunden. Als Täter wurde der erſt 19jährige Hans Hahn aus Erfurt ent⸗ larvt und feſtgenommen. Bei ſeinem erſten Verhör hat der Mörder die Tat zu⸗ gegeben, jedoch über den Hergang und wichtige Begleit⸗ umſtände Angaben gemacht, die offenſichtlich nicht der Wahr⸗ heit entſprechen. Deer 1 F FN De Badiſche Chronik. Vater Schlageters Beiſetzung Ein Kranz des Führers. Schönau, 14. Nov. Der Vater des deutſchen Frei⸗ heitshelden Albert Leo Schlageter wurde unter großer Be⸗ teiligung auf dem Friedhof von Schönau gegenüber ſeinem großen Sohn zur letzten Ruhe gebettet. Noch einmal kam die tiefe Verehrung zum Ausdruck, die dem greiſen Heldenvater aus allen Kreiſen des deutſchen Volkes entgegengebracht wird. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner war ſelbſt getommen, um nach einer kurzen Gedenkrede am Grabe im Auftrag des Führers einen Kranz niederzulegen. Der Glanz eines wundervollen Herbſttages lag über dem ſchmucken Schwarzwaldſtädtchen ausgebreitet. Der Sarg mit der ſterblichen Hülle Vater Schlageters war vor dem Hauſe aufgebahrt, bedeckt mit der Reichskriegsflagge, die einſt auch den Sarg Albert Leo Schlageters auf dem Weg zur Beiſetzung eingehüllt hatte. Die Totenwache hielten ehe⸗ malige Kameraden. Nach der kirchlichen Einſegnung durch Pfarrer Faßbender(Düſſeldorf), der ſeinerzeit auch Albert Leo Schlageter den letzten kirchlichen Troſt geſpendet hatte, ſetzte ſich unter den Klängen des Kreismuſikzuges der Trauerzug in Bewegung. An der Spitze wurde von SS.⸗ Männern der große Lorbeerkranz des Führers getragen. Es folgten die übrigen Kranzträger und die Mitglieder der Familie Schlageter. Dahinter ſchritt der Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner mit den führenden Mitglie⸗ dern der Bewegung, Abordnungen des Reichskriegerbundes, der Kameradſchaften und der Vereine. Vom Friedhof bis zum Grab bildeten Ehrenformationen der Partei Spalier. Der Sarg wurde von Mitkämpfern Albert Leo Schlageters ans Grab getragen. Nach den kirchlichen Zeremonien zeich⸗ nete Pfarrer Faßbender ein tiefempfundenes Bild des Enk⸗ ſchlafenen, der als pflichtgetreuer Bauer auf ſeiner Scholle lebte. Er dankte ihm für die vielen Opfer, die er für die Familie gebracht hat. Nach einem feierlichen Muſikſtück, während deſſen die Fahnenträger gegenüber dem Grab Aufſtellung genommen Hatten, trat Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ mer an die offene Gruft:„Wir haben gelernt“, ſo ſagte er, „die Eltern Albert Leo Schlageters zu verehren und zu be⸗ wundern, wie wir unſeren Helden ſelbſt verehrt haben. Sie ſind unſeren Herzen nahe durch die innere Größe und Hel⸗ denhaftigkeit, mit der ſie das große Opfer getragen haben. Wir wollen ihnen ein dauerndes, ehrendes Gedenken in un⸗ ſeren Herzen bewahren. Ich habe den Auftrag, im Namen des Führers und für den Führer dieſes Gedenken zum Ausdruck zu bringen, indem ich den Kranz dess Führers am Grabe niederlege.“ Einen zweiten Kranz legte der Gauleiter And Reichsſtatthalter im Namen des Stellvertreters des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, und einen dritten für den Gau Baden der NSDAP. und im eigenen Namen nieder. Während das Lied vom guten Kameraden erklang, wur⸗ den weitere Kränze in großer Zahl niedergelegt, darunter einer des Gauleiters Bürckel, vom Kommandanten des Segel⸗ ſchulſchiffes„Albert Leo Schlageter“, vom Schlageterbau Düſſeldorf, von ehemaligen Mitkämpfern, vom Reichskrie⸗ gerbund uſw. Nun ſenkten ſich die Fahnen, und unter den Klängen„Deutſchland, heiliges Wort“ ging der Sarg in die iefe. Ein Sprecher rief noch einmal mit heller Stimme einen letzten Gruß in das offene Grab. Mit dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied fand die erhebende Trauerfeier ihren Abſchluß. Großübung des Deutſchen Roten Kreuzes in Edingen. Edingen, 14. Nov. Für die Helfer des Deutſchen Roten Kreuzes von Edingen, Friedrichsfeld, Seckenheim und Neckarau fand am Sonntagvormittag in Edingen eine größere Bereitsſchaftsübung ſtatt, für die als Anfall angenommen war, daß an der Ueberführung ein Omnibus mit einem Zug Zuſammengeſtoßen ſei. Auf dem Rathaus ertönte die neue Strene, worauf die Helfer mit ihren Bahren ſofort zur Unfallſtelle eilten, um die Schwer⸗ und Leichtverletzten zu bergen. An Ort und Stelle wurden ſachgemäße Notverbände angelegt. dann brachte man die von Schulkindern dargeſtellten „Verletzten“ zum Sportplatz, wo die Beſichtigung durch Be⸗ reitſchaftsführer Dr. Greß⸗Mannheim ſtattfand. Abends wurde eine Werbeveranſtalkung des DR in der Schloß⸗ wirtſchaft durchgeführt, die von Ortsgemeinſchaftsführer Guck geleitet und gut beſucht war. Für die Kreisſtelle ſprach DRK⸗Hauptführer Sandhaas über die früheren und jetzigen Aufgaben des Roten Kreuzes, ſowie über ſeine Bedeutung für das ganze Volk und die einzelne Gemeinde. Daraus ergebe ſich die Notwendigkeit, daß viele Volksgenoſſen aktiv Oder paſſiv die Arbeit des Deutſchen Roten Kreuzes fördern ſollten. Auch an die weibliche Bevölkerung erging der Auf⸗ ruf zu bereitwilligem Einſatz. 4 Ii Weinheim.(Amtseinführung des Bür⸗ germeiſters.) Im feſtlich geſchmückten großen Rathaus⸗ ſaal wurde Bürgermeiſter Dr. Bezler in ſein Amt eingeführt. Nachdem Oberbürgermeiſter Huegel, deſſen Amtszeit Ende Juli ablief, im März ſchwer erkrankte, führte der erſte Beigeordnete Dr. Meiſer die Dienſtgeſchäfte. Miniſterprä⸗ ſident Köhler ſagte, daß ſolcher Wechſel für ein Gemeinweſen ein entſcheidender Augenblick ſei. Dr. Bezler habe von den erſten Tagen an in der Bewegung geſtanden, und er bringe auch nach dem kommunakpolitiſchen Wirken in Pforzheim alle ſachlichen Vorausſetzungen mit. Weinheim ſei durch ſeine welt⸗ bedeutende Induſtrie, die daneben vorhandene umfangreiche Landwirtſchaft und durch einen ſtarken Mittelſtand eine der vielſeitigſten Städte und iſt in den letzten fünf Jahren durch lebendige Tätigkeit vorwärts gekommen. Es ſei zu wünſchen, daß der Aufſtieg fortgeſetzt werden möge. Bürgermeiſter Dr. Bezler dankte für das erwieſene Vertrauen und für den Willkomm, anfügend, daß er gern in dieſer ſchönen Stadt mit ihrer fleißigen Bevölkerung arbeiten werde. 5 Allmannsweier b. Lahr.(Schülerin tödlich vom 0 Ein 12jähriges Schulmädel wurde auf der Dorfſtraße bewußtlos neben ſeinem Fahrrad liegend 185 gefunden und erlag bald darauf den ſchweren 8 b r⸗ letzungen. Offenbar war das Kind mit dem Rade gef 0 — tockac.(Großfeuer.) Abends gegen 8. Uhr 500 5 der 1 der Metallwarenfabrik Stockach durch eine im Schmelzofen entſtandene Stichflamme Feuer aus, das ſich auf das geſamte Gebäude ausdehnte, das bis auf die Umfaſſungsmauern niederbrannte. Größte 1 entſtand durch die in der Nähe des Brandherdes 90 5 Oelbehälter, die ein Faſſungspermögen von 45 000 Li. haben. Trotz der Exploſionsgefahr griffen die e aus Stockach und Ueberlingen tatkräftig ein und 5 98 15 ihnen, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der den iſt ſehr groß. 5 s Aus den Nachbargauen Mit den Zöpfen in der Transmiſſion — Leupolz, Kr. Wangen. Ein gräßliches Unglück ereig⸗ nete ſich im Bauhof bei Leupolz. Die 14 Jahre alte Anna Diem war an einer ſog. Blähmühle beſchäftigt. Als ſie ſich nun während einer Pauſe auf einen Balken ſetzte, gerieten ihre Zöpfe in die Transmiſſion der Futterſchneidemaſchine. 1 wurden die Kopfhaut und das recht Ohr ab⸗ geriſſen. Haus durch Exploſion zerſtört Schwere. Anglück in Offenbach. Offenbach a. M., 15. November. In dem Wohnhaus Bahnhofſtraße 20 ereignete ſich eine furchtbare Exploſton, wobei das Haus zum größten Teil zer⸗ trümmert wurde. Bisher gelang es, einen Toten zu bergen; vier Perſonen werden noch vermißt. Die beiden angrenzenden Häuſer wurden aus Sicherheitsgründen von ihren Bewoh⸗ nern geräumt. Die Arſache der Exploſion ſteht noch nicht genau feſt. Frankfurt a. M.(Falſcher Polizeiinſpektor feſtge nommen!) Seit längerer Zeit wurde der öfters wegen Betrugs und Amtsanmaßung vorbeſtrafte H. Sebel aus Frankfurt a. M.⸗Höchſt ſteckbrieflich geſucht. Er hatte ſich jetzt wieder in verſchiedenen deutſchen Großſtädten als Polizeiinſpektor ausgegeben und dabei erneut große Betrü⸗ gereien begangen. Vor einigen Tagen hielt ſich der Gauner in Höchſt auf, konnte jedoch wieder entkommen. Jetzt iſt es der Berliner Polizei gelungen, den Geſuchten in der Reichs⸗ hauptſtadt feſtzunehmen. Die Ehefrau und ſich ſelbſt getötet — Stkuktgart. In der Nacht zum Sonntag ereignete ſich in einem Hauſe der Ludwigſtraße eine Familientragödie. In einem Anfall geiſtiger Umnachtung machte ein 55 Jah⸗ re alter Ehemann in der Küche ſeiner Wohnung ſeine Frau durch Schläge auf Kopf und Geſicht widerſtandsunfähig, er⸗ droſſelte ſie mit einem Strick und legte den Leichnam auf das Sofa im Wohnzimmer. Sodann ſchloß er ſich in die Küche ein, durchſchnitt ſich eine Pulsader und hängte ſich auf. Das Ehepaar hinterläßt vier unerwachſene Kinder. — Langenargen Kr. Friedrichshafen.(Ins Garn gegangen.) Ein vielfach vorbeſtrafter Zigeuner namens Peter Wagner ſollte dieſer Tage in Tettnang feſtgenommen werden. Es gelang ihm jedoch, auf einem Fahrrad zu flüchten, da die in ſeiner Begleitung befindliche Frauens⸗ perſon den Beamten feſthielt. Nunmehr wurde in Erfah⸗ rung gebracht, daß Wagner in Langenargen poſtlagernd Briefe erwabtete. Als daher ein Junge ſich einfand, um die Briefſachen abzuholen, folgten ihm heimlich zwei Gendar⸗ meriebeamte. Auf dieſe Weiſe gelang es, den Geſuchten, der ſich in einer Erdvertiefung in den Streuwieſen an der Argen verſteckt hatte, zu faſſen. Der Zigeuner und ſein Anhang ſind dringend verdächtig, im Bezirk Ueberlingen mehrere Diebſtähle verübt zu haben. — Kornweſtheim.(Auto gegen Randſtein.— Zwei Schwerverletzte.) Ein ſchwerer Autounfall er⸗ eignete ſich kurz nach der Mittagsſtunde in der be Ge chen Kurve vor Zuffenhauſen. Ein in ziemlich großer Ge⸗ ſchwindigkeit daherkommender Stuttgarter Perſonenkraft⸗ wagen wollte in der Kurve überholen, wobei der Lenker die Herrſchaft über das Fahrzeug verlor und der ſteilen Böſchung zuſteuerte. Er rannte dabei zwei am Wegrand ſtehende große Randſteine um, wovon der eine etwa 25 m weggeſchleudert wurde. An dem zweiten Randſtein blieb der Wagen dann hängen, ſonſt wäre er unfehlbar den ho⸗ hen Abhang hinuntergeſtürzt. Von den drei Inſaſſen des Wagens mußten zwei mit ſchweren Verletzungen ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Wieseck.(Von der Straßenbahn überfah⸗ ren). Der 60jährige Landwirt Ludwig Sommerlad, der auf der Straße nach Gießen einen Wagen zog, wurde von einem Straßenbahnwagen überfahren und auf der Stelle getötet. Beſſere Schuhpflege tut not. Das iſt jetzt erſt recht möglich, denn Erdal iſt ja billiger geworden. Jetzt koſtet die Normal⸗ doſe ſchwarz 20 Pfg., farbig 25 Pfg. Durch tägliche Erdal⸗ Schuhpflege ſpart man Schuhe, die Schuhe halten dann länger und bleiben länger ſchön. In jeder Doſe Erdal⸗ Bildergutſcheine. Vor 15 Jahren Fünfzehn Jahre ſind es her ſeit Deutſchland wieder eine feſte Währung beſitzt: am 15. November 1933 wurde die Rentenmark eingeführt und dadurch Schluß gemacht mit der unglückſeligen Inflation, die die deutſche Währung, aber auch einen großen Teil des geſamten Wirtſchaftslebens Sa zerrüttet hatte— nicht zu reden von den moraliſchen Schäden, die ſie angerichtet hatte. Mit Grauen erinnert man ſich heute jener Inflationsjahre. Der Wert der deut⸗ ſchen Mark ſank von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde. Mit dem Geld, das man vormittags eingenommen hatte, konnte man am Nachmittag ſchon faſt nichts mehr einkau⸗ fen, weil es nicht mehr ausreichte! Die„Flucht in die Sach⸗ werte“ ſetzte ein. Jeder kaufte möglichſt raſch Waren ſo viel er bekommen konnte; Leute, die nie daran gedacht hatten, machten Börſengeſchäfte oder kauften mindeſtens Aktien. Schieber und Spekulanten hatten ihre große Zeit. Für ein paar Dollars, Franken oder Pfunde konnte man Häuſer kaufen. Ausländer taten das in großem Umfange, beteiligten ſich auch ſonſt kräftig am„deutſchen Ausverkauf“. Seit Be⸗ 5 des Jahres 1923 beſchäftigten ſich die Fachleute mit der chöpfung einer neuen Währung. Solange das Ruhrgebiet beſetzt war und keine Ausſicht beſtand, mit den Siegerſtaa⸗ ten zu einer tragbaren Einigung über die Tribute zu ge⸗ langen, ſchien es aber zwecklos zu ſein, eine neue Währung zu ſchaffen, die über kurz oder lang das Schickſal der alten Mark erleiden müſſe. Die furchtbaren Verheerungen der In⸗ flation drängten gleichwohl zur Tat, der das Parteigetriebe jener Tage im Wege ſtand. Am 14. Sept. 1923 veröffent⸗ lichte Staatsſekretär a. D. Helfferich den Plan einer Feſtwährung auf der Baſis des Roggenpreiſes. Am 16. Ok⸗ tober erſchien dann die Notverordnung über die Errichtung einer deutſchen Rentenbank. Dieſe Vorlage beruhte im we⸗ ſentlichen auf den Vorſchlägen von Helfferich. Als Grund⸗ lage der neuen Währung galt die Rentenbelaſtung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, die ſpäter in eine grundſchuldartige Bela⸗ ſtung der deutſchen Landwirtſchaft umgewandelt wurde. Der Weg der neuen Rentenmark, die am 15. November in Kraft trat, war nicht leicht, da die Belaſtungen der Reichs⸗ kaſſe durch die Folgen der Ruhrbeſetzung immer noch un⸗ geheuerlich waren. Der Staat hatte aber wenigſtens die Möglichkeit, die Notenpreſſe ſtillzulegen und ſeine Finanzen wieder aufzurichten. Lalcale Nuud schau Zum Buß⸗ und Bettag Das Tempo unſerer Zeit iſt ins Ungeheure gewachſen. Entfernungen ſpielen kaum noch eine Rolle. Raum und Zeit vermögen nicht mehr zu trennen. Der Rundfunk peitſcht die Nachrichten um den Erdball. Blitzzüge durchfahren das Land, Flugzeuge erreichen kaum faßbare Ger hwindigkei⸗ ten. Der Verkehr beherrſcht unſer Leben. Im gleichen Maße hat auch die Geſchichte an innerer Eile zugenommen. Poli⸗ tiſche Ereigniſſe, deren Entwicklung früher Jahre und Jahrzehnte dauerte, rollen heute einfach ab. Wir denken dabei auch dankbar an die großen Erfolge, die der deut⸗ ſchen Politik im letzten Jahre beſchieden waren. Alle dieſe Dinge ſind aber nur möglich, weil dahinter Menſchen ſte⸗ hen, die alle ihre Seelen und Willenskräfte darauf kon⸗ zentrieren, dieſes Leben vorwärts zu treiben und die ge⸗ ſchichtlich notwendigen Folgerungen zu ziehen. So ſind durch die Lebensbedingungen unſerer Zeit alle Kräfte des Men⸗ ſchen von außen her in Anſpruch genommen. Das notwendige Gegengewicht hierzu bildet der Buß⸗ tag, der für alle ein Tag der Stille und der Einkehr ſein ſoll. Da ruhen die müden Hände aus, die Sinne löſen ſich vom Tempo des Alltags, und der Blick wendet ſich nach innen. Viele Menſchen fliehen dieſe Innenſchau, weil da die geheimen und verborgenen Tiefen unſerer Seele ſich vor unſeren Augen auftun. Man kann es verſtehen, wenn Menſchen dieſen Blick in die Abgründe der eigenen Seele ſcheuen. Iſt es aber männlich und mutig, der Ehrlichkeit vor ſich ſelbſt zu entfliehen? Solche Innenſchau offenbart uns, was wir an unſeren Mitmenſchen verſäumt haben und wo wir an ihnen ſchuldig geworden ſind. Was wir ſo an un⸗ ſerem Nächſten gefehlt haben, iſt aber Schuld vor Gott. Und umgekehrt! Wo wir uns von Gott löſen, da gerät unſer perſönliches Leben in Unordnung und zerſtört alle menſch⸗ liche Gemeinſchaft. Dieſe ehrliche Selbſterkenntnis iſt notwendig, denn für die erkannte Schuld gibt es Vergebung. Dieſe göttliche Ver⸗ gebung iſt die Brücke, die in unſer Leben hineingeſchlagen iſt, damit wir über ſie zum Vaterherzen Gottes heimkehren können. So will uns der Bußtag zur Heimkehr einladen. Menſchen, die dieſem Ruf folgen, werden neu geſtärkt für den Lebenskampf, weil ſie ihr inneres Gleichgewicht wie⸗ der gefunden haben. Für ſie iſt Buße kein Kopfhängenlaſ⸗ ſen, ſondern die Quelle echter Lebensfreude. W. S. Nach ſeinem 100. Geburtstag f. Bahnwart a. D. Joh. Röſer, der noch vor 14 Tagen im Kreiſe ſeiner Angehörfgen ſeinen 100. Geburtstag ſeiern konnte, iſt am Sonntag plötzlich geſtorben. Nun iſt auch der hundertjährige Erdenpilger, der dies bibliſche Alter erreichen durfte, zur großen Armee heimgegangen. Fumſchan. „Anternehmen Michael“ gilt einerſeits als der beſte Jahresfilm der Ufa, andererſeits iſt er ſicherlich der beſte bisherige Kriegsfilm.„Unternehmen Michael“ wird bekanntlich die große Frühjahrsoffenſive 1918 genannt, wo die oberſte Heeresleitung dem unglückſeligen Grabenkrieg ein Ende be⸗ reiten und im Bewegungskrieg die Entſcheidung und damit den Endſieg erzwingen will. Mitten hinein in dieſes ungeheuere Geſchehen führt uns der Film und zwar in das„Gehirn“ einer Armee, den Generalſtab, wo die Befehle für die kämpfende Truppe ausgearbeitet werden, wo der Schlachten⸗ plan entworfen wird, wo aber auch die ungeheuer große Verantwortung getragen werden muß. Durch eine bis in die kleinſte Rolle hinein hervorragende Beſetzung vom kom⸗ mandierenden General bis herunter zum kämpfenden Front⸗ ſoldaten iſt ein mitreißendes Filmwerk entſtanden von un⸗ heurer Spannung, von unerhörter Geſamtwirkung. Wenn Nauen von Darſtellern genannt werden wie Heinrich George als der kommandierende General, Mathias Wiemann als Major zur Linden, Generalſtabsoffizier und Hauptfigur des Films, Willy Birgel als Major Graf Schellenberg vom großen Generalſtab, Beppo Brehm, Lutz Götz u. a. als Vertreter der Frontſoldaten, dann bedarf es leines weiteren Hinweiſes mehr, daß dieſer Film eine ſymboliſche Bedeutung für jeden Deutſchen hat. I Konzertreiſe durch Spanfen und Porkugal. Richard Laugs, der bekannte Pianiſt und Lehrer an der Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim wurde zu einer drei⸗ wöchigen Konzertreiſe nach National⸗Spanien verpflichtet. Richard Laugs iſt der erſte deutſche Pianiſt, dem dieſe Aus⸗ zeichnung zuteil wurde. Er konzertiert in den wichtigſten und größten Städten des befreiten National⸗Spanien und auch in drei Städten Portugals. 3 * In die Fremdenlegion deſertiert. Zu zwei Jahren Gefängnis verurteilte das Schöffengericht den 19jährigen Jakob Sch. aus Mannheim, der über die Grenze geflüchtet ſtatt ſeiner Wehrpflicht im deutſchen Vaterlande zu genügen. und ſich der Fremdenlegion zur Verfügung geſtellt hatte, Außerdem wurde dem Verurteilten„ innerhalb füm Jahren nach der Strafverbüßung öffentliche Aemter zu be⸗ kleiden. Die Verurteilung erfolgte in Abweſenheit des An⸗ geklagten, der gegenwärtig fünf Verpflichtungsjahre in der Fremdenlegion abdient. * Gedenktage 16. November 1632 Guſtav Adolf fällt bei Lützen. 1831 Der preußiſche General und Militärſchriftſteller Karl von Clauſeſitz in Breslau e 1855 Der Dichter Joſeph von Lauff in Köln geboren. 1863 325 Spvachforſcher Ludwig Sütterlin in Heidelberg ſeboren. 5 1869 Eröffnung des Suezkanals. 1897 Der Begründer der deutſchen Volkskunde, Wilhelm Heinrich von Riehl, in München geſtorben. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 55 Buß⸗ und Bettag.. ö Baukollekte für arme evangl. Gemeinde 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt, Kirchenchor. Vifar Waller. Anſchl. hl. Abendmahl mit Vorbereikung. 5 19.30 Uhr Abendgottesdienſt, anſchl. hl. Abendmahl mit Vorbereitung. Pfarrer Fath⸗Rheinau. 5 — Zum Tag der Hausmuſik „Ich bin unmuſikalich'“, dieſer Satz iſt ſo oft 9 hören, wenn der oder jener den Rundfunkapparat aus⸗ chaltet, ſobald die Anſage einer gewichtigeren inſtrumen⸗ talen Sendung eine„Sinfonie“ oder auch nur ein„Opus“ verheißt.„Ich verſtehe nichts von dieſen Dingen“, ſagt der „Unmuſikaliſche“, wenn man ihn auffordert, mit in einen Quartettabend oder etwa zum Gaſtſpiel eines hervorragen⸗ den Pianiſten zu kommen, Einige bedauern es vielleicht ſo ohnehin, in der Jugend nicht genügend oder garnicht für die Aufnahme„ſchwerer Muſik“, wie ſie es nennen, vor⸗ bereitet worden zu ſein, geſchweige denn dafür, ſelbſt rich⸗ tig zu ſingen oder gar ein Muſikinſtrument mit einiger Sicherheit zu beherrſchen. Sie haben nicht unrecht mit die⸗ ſer Feſtſtellung des Bedauerns. Denn aus dem Nichts er⸗ wächſt kaum je eine Verbundenheit mit künſtleriſchen Wer⸗ ten. Es müſſen ſchon Anregungen vorhanden geweſen ſein, und die Erziehung muß darauf hingewirkt haben, daß dem jungen Menſchenkind die Augen, die Ohren und das Herz aufgingen für Werte, welche das Leben zu ſteigern ver⸗ mögen. In der Tat hat ſich früher die Schule allzuwenig um den Muſikunterricht gekümmert, und nicht jedes Elternhaus war bereit, dieſen Mangel auszugleichen; ganz abgeſehen davon, daß die Väter und Mütter ſich die zuſätzlichen Ausgaben hierfür auch gar nicht immer leiſten konnten. Hier greifen die Reichs⸗ und Parteidienſtſtellen jetzt tat⸗ kräftig ein. Das Volk ſoll von Jugend auf an eines der ſchönſten Kulturgüter herangeführt werden, die wir beſit⸗ zen: an die deutſche Muſik! Finanzielle Hinderniſſe gibt es nicht mehr. Schon das Schulkind im achten Lebensjahr lernt die Grundlagen alles Muſizierens kennen. Und die Noten! Jeder kommt an Inſtrumente heran— ſei es das Klavier, die Geige, die Blockflöte, Handharmonika ufſw.— reiche Möglichkeiten, uns in der Gemeinſchaft bzw. im Mu⸗ 1 evetl. bis zur künſtleriſchen Reife weiterzu⸗ ilden. Das iſt der richtige Weg, Fähigkeiten, die ſo ungefähr in jedem Deutſchen ſchlummern, ert einmal locker 155 1 men. Denn wir ſind im Grunde ein ſehr muſikaliſches Volk! Und wer niemals angeregt wurde, natürliche Anlagen auch zu betätigen und zu entwickeln, der läßt etwas Schönes in ſich verkümmern. Es iſt erfreulich, daß dieſer allgemeine Wandel ſich nunmehr vorbereitet. Die junge Generation hat es beſſer als die Aelteren! Sie erfährt nun eine Be⸗ treuung auch auf künſtleriſchem Gebiete, die es früher nicht gab. Die Werke der großen Meiſter werden in viel höhe⸗ rem Maße zum Allgemeingut des Volkes werden. Denn niemand, er ſei denn wirklich unfähig zum Mitſchwingen — aber das iſt einer der ganz ſeltenen Ausnahmefälle— darf dann noch ſagen:„Ich bin unmuſikaliſch.“ * Marktberichte Ohne Gewähr. Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 14. Nov. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20,20, W' 11 20,40, W; 12 20,50, W 13 20,60, W 16 20,90, W 17 21,10, W 19 21,30, W 20 21,50; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,70, R 12 18,80, R 14 19, R 15 19,10, R 18 19,30, R 17 19,40, R 18 19,50, R 19 19,70; Weizenmehl, Type 812, Feſt⸗ preisgeb. W 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,35, Kreis Worms 20 29,70; Roggenmehl, Type 997, Feſt⸗ preisgeb. R 12 22,45, RN 15 22,80, R 16 22,95, R 18 28,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 18 11, W 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Einkellerung von eigenſchaften uſw. möglichkeiten für Kartoffeln gang März reichen. toffeln täglich unnökig. Der Keller muß zeitig entfernt werden. Kartoffeln gering. Leitſätze zur Propagierung der Einkellerung von Kartoffeln. Rechtzeitige Einlellerung von Kartofſeln erleichtert eine private Vorratswirtſchaft und unterſtützt darüber hinaus die Maßnahmen der ſtaatlichen Vorratswirtſchaft. bedeutet Entlaſtung der Lagerräume der Landwirtſchaft und beim Großhandel Rechtzeitige Einkellerung bringt Erſparniſſe für die Haus⸗ frau, da in den ſpäteren Wintermonaten Zuſchläge bezahlt werde nmüſſen. Darüber hinaus iſt der Großeinkauf bei der Einkellerung billiger als der tägliche Klein⸗Einkauf. Rechtzeitige Einkellerung ſichert einheitliche Sortenwahl. Je einheitlicher die Sorten, deſto leichter die Verwendungs⸗ fähigkeit im Haushalt. Kartoffeln verſchiedener Sorten können Schwierigkeiten ergeben durch Verſchiedenartigkeit der Koch⸗ Rechtzeitige Einkellerung iſt empfehlenswert, weil dann in jedem Falle ein einwandfreier Transport geſichert iſt. Während der Froſtperioden ſind bekanntlich die Transporb⸗ Die eingelagerten Kartofſeln ſollen möglichſt bis Aus⸗ Einkellerung von Kartoffeln bedeulet für die Hausfrau eine Erleichterung des täglichen Einkaufs. Eingelagerte Kar⸗ toffeln machen das Heimtragen von mehreren Pfunden Kar⸗ Zur Vermeidung von Verluſten muß aber die Hausfrau vor allem eine richtige Lagerung der Kartoffeln ſicherſtellen. ſauber und trocken ſein. müſſen ſo gelagert ſein, daß ſie gut gelüftet und regelmäßig durchgeſehen werden können, damit faule Kartoffeln recht⸗ D Die Kartoffeln lav Geige, N N 5 Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 Morgen Mittwoch, den 16. November,— Buß⸗ und die ihm perſönlich liegen. Und wer ſich beſonders bewährt 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6; Kleeheu 7 bis 7,5; 5 iſt im ganzen Reich geſetzlicher Feiertag. Aus hat, wird in die ſchon etwas höheren Geheimniſſe der mu⸗ Weizenſtroh 2,80, Roggenſtroh 2,90 bis 3; Hafer⸗ und Ger⸗⸗ 9,. 8 ſikaliſchen Kunſt eingeführt. Im Uebrigen haben wir zabl⸗ ſtenſtroh 2.40 bis 2.50 Mark. dieſem Anlaß erſcheint morgen keine Zeitung. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe] F.. F . db 2 Todes-Anzeige. Fleißiger, ehrlicher Lehrjung ſofort oder auf Oſtern 1939 geſucht. D Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: J 14. Rovember 1938: das Schul⸗ geld der Höheren Lehranſtalten für das 4. Sechftel 1938/9. 14. Rovember 1938: das Schul⸗ geld der Höheren Handelslehran⸗ ſtalten für das 4. Sechſtel 1938/39. 15. Ropember 1938: die Ge⸗ werbeſteuer, 3. Viertel der Voraus⸗ zahlungen für 1938. 15. Ropember 1938: die Gebäude⸗ ſonderſteuer und Grundſteuer, die Monats⸗, bezw. die Viertel⸗ und Halb⸗ und Jahresbeträge in der in den Steuerbeſcheiden feſtgeſetzten Höhe. die Ge⸗ Unsere gute treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Groſßlmutter, Frau Katharina Becker Wtw. geb. Maier wurde heute nach kurzer Krankheit, im Alter von 71 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Heinrich Weingötz, Spenglerei und Inſtallation, Friedrichsfeld Neu⸗Edingen, Recharhäuſerſtraße 6. „„ „ ä— Aus Anlaß des diesjähr. Buß- und Bettages zeigen wir: Unternehmen Michael N B 2——— 7 („ —— In stillem Weh: Marie Becker, Hannover-Rleefeld A. Kiesel u. Frau Luise, Ravensburg(Württb) geb. Becker Anna Becker, Bad Freienwalde(Oder) Ruth u. Irene Kiesel. —— ̃—— Schriesheim(Bgstr.) (Altersheim) 14. November 1938. Ufa-Großfilm mit Heinrich George — — 21. Rovember 1938: meindebierſteuer für Oktober 1938. 21. November 1938: die Ge⸗ meindegetränkeſteuer für Ok⸗ tober 1938. CVPUPUPUPUUVUVVUUCUCUVVVCVCVVCVCVCVTVCVCTVTbTGT(TTTTT b 21. Rovember 1938: die bis dahin. Es——ů— fällig werdende Bergnügungsſteuer a 21. November 1938 die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ zuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. 5 Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Willy Birgel Mathias Wiemann Hannes Stelzer. Beisetzung auf dem Friedhof Mhm-Seckenheim 5 morgen Nittwoch, 16. November, nachmittags 14.30 Uhr von der Leichenhalle aus. 0 Ein Epos vom Opfertod. 5 eines Helden. Der Film trägt das Prädikat: Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll. Achtung! 77 Vorführung nur 2 Tage. Heute Dienstag f und morgen Mittwoch, je abends 8 Uhr. 5 Mittwoch Mittag 3 uur Jugend-Vorstellung. pALAST EEC Heute friſch: Schöne, gelbe, 5 gut ausgereifte Füßbücklinge syeſekartuffeiln liefert Neckar-Bote- Druckerei. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unseres lieben, guten Vaters Karl Görig sprechen wir allen unseren tiefgefühlten Dank aus. Ganz besonderen Dank dem Kirchenchor für den erhebenden Grab- gesang, der Kameradschaft ehem. Soldaten, dem Ziegenzucht- verein, der Firma H. u.], Ludwig, Mannheim für ihre ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegung. Auch den ehrw. Schwestern herzlichen Dank für ihre liebevolle Pflege. Die trauernden Hinterbliebenen. Meiſtens erſcheinen ſie am Waſchtag, wenn„ſie“ nicht zeitig genug fertig iſt.„Er“ aber will Mhm.-Seckenheim. 15. November 1938. Sento beſorgt das Schmutz Jeſen allein durch Ein; wicht über Nacht. W Seelachs in Scheiben DbEUrSscHE SAX 5 8 der Filiale Mannheim f. 8. 0. Heringsſalat 2 125 fr 25 Pfg. (n. Färberei Röſch) Tages- mädchen geſucht. . Inserieren puͤnktlich eſſen, denn er muß zum Dienſt ½ kg 38 Pfg. zum einlegen 5 bringt Gewinn! Gibt es Mittel, die Waſcharbeit abzukuͤrzen? Ja— Geräuck 8 ſowie 8 1 ſchon die Vorarbeit kann man ſich viel, viel leichter Lachsherin e Futterkartoffeln N a 6 5 m. 7 1 7 8 machen, wenn mit Henko Bleich Soda eingeweicht ö 1 1 U I 1 f LI 1 LILIU 11 5 ö 5 5 1 ö ö a II 1 5 1 9 U 5 Werdet wird. Dann braucht man die Wache nicht umſtandlich Stück 16 0 Jau verkaufen. ö 5 Mitglied cf dem Reibebrett/ vorzuwaſchen!, denn f 7 5 Schwabenſtr. 6 6 B 4, 2(am Theaterplatz) Fleiſchſalat Inne Depositenkasse Seckenheim, Hauptstraße 110 Annahme von Spargeldern DDL Reklame, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! Gammel⸗Anzeiger in Mayonnaiſe 125 gr 30 Pfg. Jak Würthwein Lebensmittel, Feinhoſt. Sonntags frei. Telefon 47209 Zum 1. Dezember Tages⸗ Fußballvereinigung. Morgen Mittwoch, Buß⸗ und Bettag, finden auf hieſigem Platze folgende Spiele ſtatk: 9.15 Uhr 2. Jugend— Poſtſportverein Ludwigshaſen, 10.15 Uhr 1. Jugend— Viktoria Wallſtadt. Die 3. Mannſchaft ſpielt um 10 Uhr in Neckarau gegen Bf am Waldweg.— An dieſer Stelle ſei nochmals auf das in Kirchheim ſtattfindende Winterhilfsſpiel der Stadt⸗ mannſchaften(Bezirksklaſſe) Mannheim— Heidelberg aufmerkſam gemacht. Spielbeginn 2.30 Uhr. Morgen Mittwoch nachmittag 8 Uhr findet auf hieſigem Platze folgendes Freundſchaftsſpiel ſtatt: Tv. 98 J.— RL. Haßloch l. Meiſter des Gaues Südweft Hierzu ladet freundl. ein Die Spielleitung. N. B. Heute abend 8.30 Uhr Spielerverſammlung. Unserem Turnfreund und Segenswünsche. 8 Die Vereinsleitung. 5 ieee HANS HUFENAGEI. und seiner lieben Braut BERTA zu ihrer heutigen Vermählung herzlichste Glüch- 5 e f im im miglederder dunn. dn. u Setflenuſtuſaut Aluto⸗ mäochen a 5 Die ig it ladenen Lä ei a geſucht. Zuverlãssige Erledigung aller banlgeschdſtlichen Angelegenheiten mülſen in Baue e. 5 fo 8 0 1 garage e — 19. ds. Mts. an unſerer Kaſſe 25 Kreutzer) bezahlt werden. zu vermieten. Stadion infiaimiffiiii niet 2 JJ wle Seren ö Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim.——ç 8 3 ammlungs Kale nder. GGandballabtenlung.) Turnverein 1898, un dee Taglohn- Teftel für Bauhandwerker zu haben in der Druckerei des Neckar- Bote.