D Nr. 271 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samsstag. 19. November 1938 Wirtſchaft ohne Juden WPD. Wirtſchaft ohne Juden. Was das bedeutet, wird vielleicht dann erſt klar, wenn man bedenkt, daß es ſeit rund 2000 Jahren eine deutſche Wirtſchaft ohne Juden nicht gab. Steht doch feſt, daß ſchon der Handel des römiſchen Welt⸗ reiches mit den Völkern Germaniens zu einem großen Teil durch Judenhände gegangen iſt. Und wenn auch aus den Frühzeiten des Germanentums die urkundlichen Beweiſe für die Tätigkeit von Juden in Germanien nicht zu erbrin⸗ gen ſind, ſo beweiſt allein die Tatſache, daß man im Mittel⸗ alter die Juden in Ghettos ſperren mußte, welche verderb⸗ liche Rolle ſie immer im Wirtſchaftsleben des deutſchen Volkes geſpielt haben.„Jud Süß“ und der Jude Lippold in Berlin ſind Beiſpiele dafür, daß auch das Ghetto keinen wirkſamen Schutz gegen jüdiſche Ausbeutung bedeutete. Als „Hofjuden“ in Verbindung mit einem volksfremden fürſtli⸗ chen Abſolutismus vermochten ſie ebenſo verderbnisvoll zu wirken, wie ſie als„Hofjuden“ halsabſchneideriſchen Stils den deutſchen Bauern und Landwirt um ſeine ererbte Scholle brachten. Mit der Judenemanzipation aber, die alle Feſſeln von ihnen nahm, begann ihre„ganz große Zeit“ in Deutſchland. Wie ſie ſie genutzt haben, das hat das deutſche Volk durch Not und Leid gar bitter an ſeinem Leibe erfahren müſſen. Der Deutſche arbeitete, hungerte und darbte, wäh⸗ rend der Jude praßte. Und ſchließlich gab es nicht einmal Arbeit mehr für den Deutſchen, weil das von Juden ge⸗ leitete Kapital nach der ebenſo von Juden erdachten„Wirt⸗ ſchaftslehre“ es für„rentabler“ hielt, nicht arbeiten zu laſſen. Denn der Konzern, der etwa ein Werk in Deutſch⸗ land ohne Rückſicht auf die Arbeiter ſtillegte, weil ein im Ausland gelegenes Werk mit billigeren Löhnen, Rohſtoffen uſw., alſo„rentabler“ arbeitete, glaubte natürlich willig an die Theorie des Juden, daß Arbeit an ſich nicht produktiv ſei, ſondern daß ſie erſt durch das Kapital produktiv ge⸗ macht werde. Schlimmer aber noch wirkte der aus jahrzehn⸗ telanger Erfahrung heraus entſtandene Glaube des deutſchen Arbeiters, daß mit der Arbeit nichts mehr zu verdienen ſei. Denn wer ſein ganzes Leben lang arbeitete und dabei doch niemals mehr gewinnen konnte, als knappſten Lebensunter⸗ halt für den Tag, der mußte ja an der Produktivität der Arbeit verzweifeln. Arbeit, die über die tägliche Notdurft hinaus kein Vermögen mehr zu ſchaffen vermag, iſt in der Tat nicht mehr produktiv. Hier lag die Wurzel des Klaſſen⸗ haſſes, der unſerem Volk ſo unſagbar viel Elend gebracht hat Der Jude aber, der nicht arbeitete, kam zu Vermögen! Er war eben„tüchtiger“. Ach nein, er hatte es nur ver⸗ ſtanden, die Arbeit zu ſeinen Gunſten um ihren gerechten Lohn zu bringen. Wie wäre es ſonſt möglich geweſen, 1955 auf etwa 800 000 Juden ein Vermögen von etwa 10 Mil⸗ liarden Mark kam, während das geſamte deutſche Volks⸗ vermögen im Jahre 1927 nach einer für den Reparations⸗ konmiſſar gemachten Erhebung auf etwa 250 Milliarden geſchätzt wurde. Dieſe Zahlen muß man ſich einmal etwas genauer betrachten. Zehn Milliarden Mark jüdiſchen Ver⸗ mögens bei etwa 800 000 Juden bedeuten, daß auf den Kopf 12 500 Mark kommen. Da in dieſem jüdiſchen Ver⸗ mögen kein öffentliches Vermögen enthalten iſt, muß man von den 250 Mrd. Mark des Volksvermögens von 1927 die 55 Mrd. Mark abziehen, die auf Reichspoſt, Reichsbahn und ſonſtiges öffentliches Vermögen entfielen. Es bleiben 195 Mrd. Mark für etwa 68 Millionen Menſchen, das ſind auf den Kopf 2869 Mark. Auf jeden Juden aber kommen heute noch etwa 12 500 Mark, d. h. praktiſch: zwei Juden bean⸗ ſpruchen für ſich ſoviel Vermögen wie neun Deutſche. 800 000 Juden alſo ſoviel mit 3,6 Millionen Deutſche. Die Induſtriearbeiter wie die Landarbeiter wußten nicht, warum ſie trotz aller Arbeit nie auf einen grünen Zweig kommen konnten. Die 800 000 Juden konnten doch nicht daran ſchuld ſein? Gewiß, nicht allein, aber zu einem erheblichen Teil waren ſie es doch. Denn wenn 800 000 Ju⸗ den ohne zu arbeiten nicht nur leben— und zwar gut le⸗ ben— wollten, ſondern auch noch je Kopf das Viereinhalb⸗ fache des Vermögens„erwerben“ wollten, das auf den Kopf der Bevölkerung nach dem geſamten Volkseinkommen entfiel, dann war das eben nur möglich auf Koſten von vie⸗ len Millionen von Arbeitern! Es war nur möglich, wenn man die Produktivität der Arbeit an ſich beſtritt, weil man nur ſo das uralte Weisheitswort entkräften konnte, das da ſagt:„Jeder Arbeiter iſt ſeines Lohnes wert.“ In einer Wirtſchaft ohne Juden kann dieſes Wort endlich voll ver⸗ wirklicht werden und— wird verwirklicht werden. Die letzten Verordnungen des Beauftragten für den Vierjahresplan, Generalfeldmarſchall Göring, haben das Ziel, den Juden aus der deutſchen Wirtſchaft zu ent⸗ fernen. Es taucht nun die Frage auf, was aus den bisher jüdiſchen Einzelhandelsgeſchäften werden ſoll. Daß ſie in der Hand von Juden nicht bleiben können, iſt ſelbſtverſtändlich. Ebenſo ſelbſtverſtändlich aber iſt. daß eine Ueberführung in deutſche Hand nicht wahllos erfolgen kann. Auch hier gilt der Grundſatz, daß nichts zerſtört werden darf, was im e eine eigene Notwendigkeit be⸗ itzt. Das zu beurteilen, iſt aber nicht Sache einzelner, ſon⸗ rn Sache der Wirtſchaftsführung. Dieſe wird alſo darüber entſcheiden, was von den ehemals jüdiſchen Geſchäften erhalten bleibt, und was zu verſchwinden 5 Ueberſchläglich läßt ſich annehmen, daß etwa zwei rittel verſchwinden und nur ein drittel bleiben wird. Die Ueberführung der als notwendig anerkannten Geſchäfte wird ne e vor ſich gehen. Es findet alſo keine Enteignung ſtatt. Aberdings werden auch über⸗ ae Preiſe nicht gezahlt werden. Hinſichtlich der leiten⸗ n Angeſtellten bringt die Feſtlegung einer ſechswöchigen Kündigungsfriſt volle Klarheit. Selbſtverſtändlich iſt in die⸗ ſer Frage nicht ſchematiſch zu verfahren, beſonders nicht im Exporthandel. Hier dürfen Schädigungen des Exports auf keinen Fall eintreten. Durch die Entfernung der Juden aus den Genoſſen⸗ ſchaften iſt endlich auch der Mißſtand beſeitigt, daß jü⸗ diſche Mieter von Baugenoſſenſchaften nicht aus ihren Wohnungen entfernt werden konnten. Dieſe Tatſache wird auch auf den privaten Wohnhausbeſitz nicht ohne Rückwir⸗ kungen bleiben. Was die Unterbringung der Juden anbe⸗ trifft, ſo kann nur geſagt werden, daß die Errichtung von Ghettos— etwa gar mit eigenen jüdiſchen Geſchäften uſw. — nicht in Frage kommt, da man ia damit wieder eine Ba⸗ ſis für die wirtſchaftliche Betätigung von Juden ſchaffen würde. Andererſeits wird ſich natürlich eine Maſſierung von Juden im jüdiſchen Hausbeſitz und damit auch in Gegenden. wo dieſer dominiert, nicht vermeiden laſſen. Eine Ermitt⸗ 5 des Umfangs des jüdiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzes ebenfalls erfolgen müſſen. Zeiten ausgeſpielt hat. Was ſchließlich die ſogenannte Kontributions⸗ zahlung anbetrifft, die beſſer als Buße zu bezeichnen ift, ſo ſteht ihre Höhe durchaus in angemeſſenem Verhält⸗ nis zu dem jüdiſchen Vermögen, das auf Grund der Inven⸗ tariſierungsverordnung auf 8 Mrd. Reichsmark einſchließlich Oeſterreichs und nach Abzug aller jüdiſchen Schulden ermit⸗ telt worden iſt, bei einer Zahl von gegenwärtig etwa 700 000 Juden. Auch nach der Zahlung der einen Mrd. Reichsmark wird alſo das Vermögen einer jüdiſchen vierköpfigen Fami⸗ lie noch immer 40 000 Mark betragen und wird damit faſt noch immer viermal ſo groß ſein wie das einer gleich großen deutſchen Familie. Wie die Buße eingezogen wird, ob in Form einer Vermögensabgabe oder einer Sonderſteuer, ſteht noch nicht feſt, ebenſo auch nicht der Zeitraum, in wel⸗ cher ſie zu erfolgen hat. Feſt aber ſteht jedenfalls, daß die Rolle des Judentums in der deutſchen Wirtſchaft für alle Einſamkeit und Kameradſchaſt Bedeutſame Rede Roſenbergs. 70 Berlin, 19. November. Im Rahmen der fünften Reichsarbeitstagung des Am⸗ tes Schrifttumspflege beim Beauftragten des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP, die gegenwärtig in Berlin ſtattfindet, ſprach Reichsleiter Alfred Roſenberg in der Krolloper zum Thema„Einſamkeit und Kameradſchaft“. Er äußerte u. a. folgende Gedanken: Die letzten 150 Jahre zeigen uns auf dem einen Pol die Entartung der Perſönlichkeit und auf dem anderen die Ent⸗ artung des Gemeinſchaftsgedankens. Es iſt das entſchei⸗ dende Erlebnis der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, daß ſie das alte Verhältnis das man abſtrakt als zwiſchen Ich und Geſellſchaft beſtehend hinſtellte, nunmehr tiefer begrif⸗ fen, als die alte notwendige Spannung zwiſchen Perſön⸗ lichkeit und Gemeinſchaft und, in der Aufgabe geſehen, als eine Spannung zwiſchen Einſamkeit und Kameradſchaft. Das erſte iſt alſo das Verhältnis der Menſchen unterein⸗ ander, das zweite iſt der Zuſtand, in dem dieſe Menſchen zu wirken haben. Und hier hat die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung mit einer großen Leidenſchaft die Idee der Gemein⸗ ſchaft als Arbeits⸗ und Kampfkameradſchaft verkündet, wie kaum jemals eine Bewegung in der deutſchen Geſchichte. Sie hat in extremer Darſtellung dieſer Gedanken das Wort aufgegriffen: Ich bin nichts, mein Volk iſt alles! und wollte damit ausdrücken, daß jeder alles zu opfern hat, wenn es ſich um die Rettung der deutſchen Nation aus Schande und Knechtſchaft handelt. Und dieſen Opfern ſind Tauſende gefolgt; Hunderttauſende und Millionen haben ſich durch Wort und in der Tat für dieſe neue Kampfkame⸗ radſchaft entſchieden Alles, was in dieſen Jahren ſich auf politiſchem, militäriſchem, ſozialem Gebiet gebildet hat, ſteht im Zeichen dieſes alle einigenden großen Gedankens. Gegenüber dem von allen anerkannten Recht der Ge⸗ ſamtheit auf die Zeit und Arbeitskraft des einzelnen in⸗ und außerhalb ſeines Berufes tritt die Forderung auch nach Beſchaulichkeit, nach geſammelten Stunden, nach der Ein⸗ ſamkeit Wenn wir uns ſelbſt überprüfen, und wenn wir die anderen großen Menſchen, gleich, auf welchem Gebiete, überſchauen, dürfen wir wohl feſtſtellen, daß die entſchei⸗ denden Entſchlüſſe Ergebniſſe der einſamen Stunden dieſer Großen geweſen ſind. Es iſt ſchon ſo, daß die Kameradſchaft gleichſam das 200 Einatmen des Menſchen darſtellt. Durch dieſe Kame⸗ radſchaft lernt er andere Perſönlichkeiten kennen, lernt er neue Aufgaben, erblickt er neue Probleme, und in Stunden der Jurückgezogenheit, deren Ergebniſſe man als ein gro⸗ ßes Ausakmen bezeichnen darf, da werden die großen Ein⸗ drücke von außen im Innern verarbeitet und, wenn man ſie richtig einfügt, wieder einer Kameradſchaft als fördern⸗ des Ergebnis zurückgegeben. Wenn der Führer ſo oft und namentlich in Stun⸗ den notwendiger ſchwerer Entſcheidungen Berlin ver⸗ läßt und ſich in ſeine Berge begibt, ſo iſt das nur das größte Symbol dafür, was auf anderen Gebieten und in verſchiedenen Berufen ebenfalls Lebensnotwendigkeit für jeden darſtellt. Der Führer verläßt dieſes zwar ſehr leben⸗ dige und aktive, aber manchmal auch nervöſe Berlin, um unabhängig von vielen Zufälligkeiten einer Weltſtadt Ent⸗ ſchlüſſe zu faſſen, nur vom Geſichtspunkt der großen Not⸗ wendigkeit und Möglichkeiten des Deutſchen Reiches. Und der Künſtler und Denker wird eine bro⸗ delnde Weltſtadt ebenfalls manchmal verlaſſen wollen, um in ſtillen Stunden allein ſich ſelbſt wirklich nachzugehen. Erſt in dieſer Einſamkeit werden ſich ihm die anfänglich nur undeutlichen Geſtalten herausbilden. Aus einem Gedanken wird ſo nach und nach lebendiges Leben. Dieſe Einſamkeit ſoll nicht eine Vereinzelung ſein, ſondern eine Kräfteſammlung für ſich ſelbſt, aber auch für uns alle! Des⸗ halb iſt es auch nicht ein Widerſpruch, wie es vielleicht früher geweſen ſein mag daß ſich hier eine große Kamerad⸗ ſchaft wie die nationalſozialiſtiſche Bewegung für das Recht der Einſamkeit ausſpricht, denn ſie weiß, daß dieſer Einſame dann nicht allein iſt, ſondern daß er immer wieder in eine bodenver⸗ wurzelte Gemeinſchaft zurückkehrt. Dieſes Geſamtverhältnis und die Verpflichtung, die es heute mit ſich bringt, mag an einem Beiſpiel erläutert wer⸗ den. Allen jenen die ſichmit Werken der Kunſt und Urteilen über ſie beſchäftigen, iſt die Pflicht auferlegt wor⸗ den, dem Kunſtwerk und dem Künſtler von vornherein mit der notwendigen Achtung vor dem Werk und ſeiner Dar⸗ Labte zu begegnen. Nach und nach beginnt es heute elbſtverſtändlich zu werden, daß ein Menſch, der ein Urteil über eine künſtleriſche Leiſtung abgeben will, zunächſt ein⸗ mal dieſer ſelbſt mit Achtung entgegentritt und dann mit dem gleichen Gefühl ſich bemüht, einem anderen die Beweggründe der Werke und ihrer Form darzulegen. Es iſt dabe: allerdings falſch, wenn man etwa erklärt, ein Menſch dürfe nur dann urteilen und vielleicht auch eine ablehnende Haltung einnehmen, wenn er ſelbſt imſtande ſei, es beſſer zu machen. Eine Darſtellung einer Lei⸗ tung und ein Urteil fordert nicht notwendig die Beherr⸗ ung der gleichen Kunſt, wohl aber einen geſunden In⸗ tinkt, eine kultivierte Urteilskraft und, wenn möglich, auch ein perſönliches Verſtändnis für den handelnden Künſtler. Wenn wir von vornherein Achtung vor Kunſt und dem Künſtler fordern, ſo erwarten wir auch, daß dieſer Künſtler ſeinerſeits Achtung vor der Natur, vor den Werten ſeiner Nation und vor der Vergangenheit ſeines Volkes mit⸗ bringt. Der alte Kampf zwiſchen Kultur und Macht, der von blinden Theoretikern früher als eine Notwendigkeit hinge ſtellt wurde, iſt längſt als gegenſtandslos in unſeren Her⸗ zen überwunden worden; wir empfinden auch hier keinen Gegenſatz ſondern ein Juſammengehen der Kräfte und ſind der kiefſten Ueberzeugung, daß Deulſchland, das heute wie⸗ der ſein Recht in der Well ſich durch eine ausgebildete Macht errungen hat, auch zugleich der Förderer einer in der Geburtsſtunde ſtehenden neuen deuiſchen Kulkur und eines neuen deukſchen Denkens iſt. Gerade in dieſer Ein⸗ heit von Leben, Kunſt und Welkanſchauung erblicken wir das Geheimnis unſerer Tage und haben das beglückende e hier den Glockenſchlag einer neuen Epoche zu un. Lehrhof der Landesbauernſchaſt Auf der Baar bei Hüfingen. Das außerordentlich große Intereſſe, das die auf den Schauen des Reichsnährſtandes in Eſſen und Kreuznach ge⸗ zeigten Stallbauten und der Lehrhof auf der Reichsnähre ſtandsſchau 1936 in Frankfurt a. M. gefunden hatten, ver⸗ anlaßte den Reichsbauernführer die Landesbauernſchaft Ba⸗ den aufzufordern, auch für das badiſche Gebiet einen Lehr⸗ hof zu errichten. Zu dieſem Zweck war es notwendig, einen Landſtrich herauszuſuchen, auf welchem nicht allein die Fragen des Stallbaues, ſondern auch die verſchiedenartigen Fragen auf den Gebieten der Vieh⸗ und Schweinezucht, ſo⸗ wie des Ackerbaues große Bedeutung beſitzen. Der Landesbauernführer entſchloß ſich, für die Errich⸗ tung eines ſolchen Lehrhofes einen in nächſter Nähe von Hüfingen bei Donaueſchingen gelegenen Ge⸗ markungsteil(Edelsberg) zu beſtimmen, der 640 m hoch liegt und 25 ha landwirtſchaftlich genutzte Fläche, ſowie ein Waldſtück umfaßt. Mit der Errichtung der Gebäude des neuen Lehrhofs wurde im Sommer d. J. begonnen, die Scheuer wurde ſchon vor einiger Zeit fertiggeſtellt und mit der bereits gewonnenen reichen Ernte belegt, während das Hauptgebäude in den letzten Tagen unter Dach gebracht worden iſt. Vor einigen Tagen fand auf Einladung der Landes⸗ bauernſchaft Baden eine Preſſebeſichtigung dieſes Lehrhofs ſtatt. Der Lehrhof Hüfingen hat in erſter Linie die Aufgabe vorbildlich zu ſein. Er ſoll nicht nur die am ländlichen Bauen intereſſierten Kreiſe in Fragen des neu⸗ zeitlichen Stallbaues ſchulen, er ſoll vielmehr in ſeinem Ge⸗ ſamtbetrieb ſo geführt werden, wie dies heute verlangt wird. Er hat vorbildlich zu wirtſchaften und muß ſich da⸗ her auch ſelbſt tragen. Schon aus dieſem Grunde wird der Lehrhof Hüfingen niemals Verſuchsbetrieb werden. Im Mittelpunkt des Lehrhofes ſteht das umfangreiche Wohn⸗ und Stallgebäude. Große und zahlreiche Fenſter laſſen in alle Räume Luft und Licht herein. Neben Wohn⸗, Schlaf⸗, Kinder⸗ und Badezimmer im Erdgeſchoß, iſt im Obergeſchoß der Ausbau einer Vierzimmerwohnung gegeben. Sämtliche Zimmer werden während der kalten Jahreszeit von der Küche aus geheizt, deren Lage ſo ge⸗ wählt iſt, daß die Bäuerin von ihr aus den ganzen Hof überblicken kann. Unnötige Laufereien werden der Väue⸗ rin erſpart, Waſch⸗ und Backräume und ſonſtige Nebenge⸗ laſſe ſind im Hauſe ſelbſt untergebracht und ſie kann von der Wohnung aus unmittelbar die Stallungen betreten, die durch einen Brandgiebel getrennt an das Wohngebäude an⸗ gebaut ſind. Um die weiträumige Tenne liegen die Stal⸗ lungen. Sie ſind geſondert für Jungvieh und Milchvieh und werden einen neuartigen fugenloſen Fußboden mit iſo⸗ lierten. wärmehaltigen Schichten erhalten. Durch eine offene Rinne läuft das Trinkwaſſer, und eine Schwimmereinrich⸗ tung, die die Waſſerzufuhr auslöſt, ſorgt für ſtändigen Waſſervorrat. Das Futter ſelbſt wird vom Vieh vom ſo⸗ genannten Futtertiſch weggenommen. Das 45 m lange, im ſchwarzwaldartigem Stil gehalte⸗ nen Hauptgebäude iſt weit überdacht. Auch bei Re⸗ genwetter können Arbeiten im Freien vorgenommen wer⸗ den. Von dieſem Gebäude völlig getrennt iſt der Sch wei⸗ neſtall mit 15 Werkſtätten und beſonderen Räumen für Maſchinen. Etwas weiter entfernt davon ſteht die Scheune mit neuzeitlichem Seilaufzug zur leichteren Entladung der Erntewagen. Für die Waſſerverſorgung wurde ein Brunnen mit einer Tiefe von 27,30 m er⸗ bohrt. Die Stromverſorgung wird in Zuſammenar⸗ beit mit dem Reichsarbeitsdienſt gelöſt, der zurzeit in der Nähe des Lehrhofes ein Lager errichtet. Im Frühjahr 1939 wird der neue Lehrhof Hüfingen fertiggeſtellt ſein und dann einem Jungbauern zur e⸗ e übergeben, deſſen Arbeit unter Aufſicht der Landesbauernſchaft ſteht und der nach fünf Jahren den Hof unter beſonderen Bedingungen zu Eigentum erwerben kann. Pferde werden 175 dem Lehrhof nicht benötigt. Die Feldbeſtellung wird unter Zuhilfenahme eines Kleinſchlep⸗ pers bewältigt, wie man auch bei der Einrichtung des Ho⸗ fes ſelbſt alle maſchinellen Möglichkeiten beiziehen will, um Bauer und Bäuerin zu entlaſten. ãĩ ĩͤâVVdddddbdbdTbddbdbTbTbTbTGTGTGTꝙTGTGTòTòÿW˖„ÿ%ö6283.e Alles macht mit im Reichsberufswelkka aller Schaffenden! 29 C ͤ d Tagung von Arbeitsämtern In Wurzach fanden ſich die Vorſtände der in einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen oberſchwäbi⸗ ſchen und oberbadiſchen Arbeitsämter zu einer Ar⸗ beitstagung zuſammen, wobei nach Begrüßungsworten durch Bürgermeiſter Heck und Regierungsrat Kretſchmer⸗Ulm der Referent der Tagung, Regierungsrat Schmidt, vom Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland, in richtung⸗ 8 Ausführungen alle brennenden Probleme umriß, e die Arbeitsämter in dieſen Tagen beſchäftigen. Der Red⸗ ner erläuterte dabei die Lenkung des Arbeitseinſatzes, insbe⸗ 5 bei ſtaatspolitiſch und volkswirtſchaftlich notwen⸗ igen Aufgaben, und legte in kurzen Zügen die praktiſchen Erfahrungen feſt, die bei Durchführung dieſes Arbeitseinſat⸗ s gemacht wurden. Dann wandte ſich der Redner den 43890 der Landwirtſchaft und der Ernährungs⸗ ſicherung zu, wobei im Mittelpunkt ſeiner Darlegungen das aktuelle Thema der„Sicherung des Kräftebedarfs für die Landwirtſchaft im Anbaujahr 1939“ ſtand. Eine Reihe anſchaulicher Beiſpiele aus der Praxis ergänzten ſeinen Vor⸗ trag. Zum Schluß faßte Regierungsrat Kretſchmer die weſentlichen e der Tagung noch einmal kurz zu⸗ ſammen. Mit der Beſichtigung einer von Wurzacher Ge⸗ werbebetrieben durchgeführten reichhaltigen Ausſtellung ſchloß die Arbeitstagung. N f . 8———— De Auferstenung des Mr. Jree „Stimmt, beſtatigte Thumb,„ſchlietzlich bietet die Brigade auch ihre Vorteile. Bin ich krank, krieg ich Krankengeld, im Sommer gibts Urlaubszuſchuß, zu Weih⸗ nachten wird die Prämie ausbezahlt, bin ich pleite, kann ich Vorſchuß bekommen und hat man das Pech, einmal erwiſcht zu werden, dann ſtellt die Brigade den beſten An⸗ walt von London und ſorgt für die Familie. Auch die Arbeit iſt ein Vergnügen. Man geht ſozuſagen auf ſicher, der Plan wird tadellos durchdacht, die Gelegenheit aus⸗ gekundſchaftet, ohne daß Du ſelbſt einen Finger zu rühren brauchſt. Und wenn es losgeht, dann kommſt Du wie der Profeſſor in den Operationsſaal, alles iſt fertig und be⸗ reit, der ganze Apparat der Brigade ſteht zu Deiner Sicher⸗ heit und zu Deinem Schutz zur Verfügung. And ſieht Dich Ae d Hard ſchief an, dann iſt auch ſchon ein herrliches bf Da.“ John hatte gerade eine Aeußerung auf der Zunge, aber er kam nicht dazu, ſie anzubringen, denn in dieſem Augenblick ließ ſich vom Lautſprecher in der Ecke ein Geräuſch vernehmen, worauf ſich die vier Männer mit einem Ruck dem Apparat zuwandten und der Doktor einen Schreibblock aus der Taſche riß. Da ertönte auch ſchon eine ſcharfe, klare Männerſtimme.„Halloh, halloh—— Es wedelt ein ſchwarzer Panther. Aus!“ „Es wedelt ein ſchwarzer Panther“, wiederholte der Doktor und notierte die Worte ſorgfältig auf dem Block. „So“, ſagte er dann,„alſo heute nacht geht es los. Jetzt brauchen wir nur noch den Chef und ſeine Weiſungen.“ „Ich möchte nur wiſſen, wo ſich dieſer Kurzwellen⸗ ſender eigentlich herumtreibt und wer eben geſprochen hat“, meinte Thumb. „Sei nicht ſo neugierig, ſonſt kriegſt Du rote Haare“, rief Fair Girl und tat einen langen Schluck aus der Whiskyflaſche. In dieſem Augenblick ſteckte ein kleiner buckliger Mann, der Hausmeiſter, ſeinen Kopf zur Tür herein und ſagte: „Der Chef iſt ſchon unten in ſeinem Zimmer, er wird ſo⸗ fort kommen.“ Gleich darauf wurde die Tür aufgeriſſen und ins Zimmer traten zwei Herren von guter Erſcheinung. Voran ſchritt Mr. Stanley, genannt„Bull“ oder„Der Chef“, ein Mann Ende der Dreißig, groß, kräftig, mit angeneh⸗ men Zügen. Ihm folgte ein hocheleganter, hübſcher junger Mann, der Sekretär der Brigade. Bei ihrem Eintritt waren die vier Männer aufgeſprungen und ſtanden jetzt ſtramm in militäriſcher Haltung. Nur der Doktor reichte an Chef das Papier, auf dem die Lautſprecher⸗-Meldung tand. „Alſo“, ſagte Mr. Stanley, der Chef, nachdem er die paar Worte geleſen hatte,„heute nacht arbeiten wir. Keiner von Euch verläßt vorher das Haus. Um neun Uhr fahrt Ihr in einem unſerer Autos geradewegs nach Wem⸗ bley, wo Ihr in einer Villa einen Geldſchrank, Marke „Rekord“ zu behandeln habt. Ihr braucht nur leichtes Werkzeug mitzunehmen, da die Arbeit eine Spielerei iſt. In zwanzig Minuten müßt Ihr draußen fertig ſein. Das Haus iſt derzeit noch unbewohnt und ſogar polizeilich ver⸗ ſtegelt. Außerdem wird noch beſondere Vorſorge getroffen werden, damit Ihr vor jeder Störung ſicher ſeid. Ich ſelbſt fahre in meinem Wagen hinaus, um die Aktion zu überwachen und nötigenfalls einzugreifen. Die Brigade handelt diesmal in beſonderem Auftrag und die Ange⸗ legenheit iſt von größter Wichtigkeit. Zweihundertfünfzig Pfund für jeden von Euch, wenn die Sache klappt. Nähere Einzelheiten wird Euch der Sekretär erklären und' Euch auch mit dem Plan vertraut machen. Einſtweilen nur ſo viel: Im erſten Fach des Geldſchrankes befinden ſich ein großer gelber Briefumſchlag und ein Käſtchen aus Nuß⸗ holz, auf welches mit roter Farbe ein großes T gemalt iſt; das Kuvert und dieſes Käſtchen müßt Ihr mir bringen. Um jeden Preis.“ Nachdem der Chef ſich von den vier Männern kurz ver⸗ abſchiedet hatte, ging er, begleitet von dem Sekretär, nach dem Erdgeſchoß hinunter. Als Mr. Stanley mit dem Sekretär ſein vornehm aus⸗ geſtattetes Arbeitszimmer betrat, meldete der Hausmeiſter, daß Charley den Chef ſprechen möchte. „Gut, daß ich Sie noch antreffe, Chef“, ſagte der Mann, das Arbeitszimmer betretend.„Pech gehabt, rieſiges Pech. Kreuz und Quer Sprechpuppen gegen Elfenbein.— Warum er die Feen behielt.— Keiſepäſſe für den Himmel. An der ganzen Weſtküſte Afrikas kennt man heute die Familie Doherty, eine Negerfamilie reinſten Blutes mit dem Namen eines Iren. Als der alte Doherty vor einigen Jahren ſtarb. hinterließ er 16 ſchwarze Gattinnen und 50 Kinder. Doch unter ihnen war nur ein Sprößling, der Qua⸗ litäten genug entwickelte, um die großen Geſchäfte des Va; ters in die eigene Hand zu nehmen und den Ausbau ein⸗ uleiten, der zur Schaffung des afrikaniſchen Handelshauſes oherty in ſeiner heutigen Geſtalt führte. Der Werdegang des alten Doherty und auch die Ausbildung ſeines Sohnes, der Aufbau dieſes rein afrikaniſchen Unternehmens ſind recht intereſſant. Erſt kürzlich iſt es gelungen, feſtzuſtellen, woher Doherty ſeinen Namen bekam. In Weſtafrika lebte ein Ire, ein alter Abenteurer, der aber für den jungen Ne⸗ fler anſcheinend ein Herz gefaßt hatte. Als er ſtarb, hinter⸗ ieß er dem Neger, den er auf ſeinen Namen adoptiert hatte, 10 Pfund Sterling, 2 Bücher über Mathematik und einen Brief mit guten atſchlägen. Die Ratſchläge waren ſorgfältig durchdacht, denn der Ire hatte früher einmal in Dublin die Hochſchule beſucht. Der Neger Doherty aus Lagos brachte eine gute Por⸗ tion geſchäftlichen Inſtinkts mit. Nachdem er ſich mit dem Inhalt der Ratſchläge und der Bücher vertraut gemacht hatte kaufte er für die 10 Pfund Sterling Grammophone — iene gewaltigen Ungetüme mit einem mächtigen Unter⸗ kaſten und einem großen Horn, aus dem die Muſik mit er⸗ ſchreckender Gewalt herausſchallte. Mit dieſen Grammo⸗ phonen zog Doherty in den afrikaniſchen Buſch. Er ver⸗ kaufte die Ungeheuer zu fabelhaften Preiſen. indem er Elfenbein als Bezahlung annahm Um aber die Sache zu einem dauernden Geſchäft für ſich zu machen, gab er keine Schlüſſel zu den Grammophonen ab. In jeder Woche kam ROMAN VON RALPH URBAN er mit ſeinem Grammophonſchlüſſel vorbei und drehte das Gerät, das eine ſehr ſtarke Feder hatte, auf. Bis zum nächſten Male mußten dann die Neger ſich mit der Muſik gedulden. So machte er alle Häuptlinge der Negerſtämme von ſich abhängig. Nach den Grammophonen kamen Uhren mit Glockenwerken, andere Uhren. aus denen zur Stunden⸗ mürden?“ . zeit wogercden herauskamen. Den größten Erfolg aber hatte Inspektor Barton erkannte mich auf der Station der Untergrundbahn.“ Und er erzählte die Geſchichte von ſeiner Begegnung mit dem Detektiv. Als er damit fertig war, entlud ſich zunächſt ein Donnerwetter von Kraft⸗ ausdrücken von ſeiten des Chefs auf ſein Haupt. „Was ſagen Sie dazu, Hikman“, wandte ſich Stanley an den Sekretär, nachdem Charly auf eine Handbewegung des Chefs ſchleunigſt das Zimmer verlaſſen hatte. „Meine beſcheidene Meinung iſt“, antwortete der Se⸗ kretär,„daß wir den Rat, den Inſpektor Barton Charley gab, beherzigen und die Hände von allem laſſen ſollten, was irgendwie mit der Geſchichte in Porters Hall zu⸗ ſammenhängt. Wenn wir auftragsgemäß den Diener Stone in die Arbeit nehmen, um gewiſſe Geheimniſſe ans Tageslicht zu bringen, ſo können wir leicht Scotland Yard auf den Hals bekommen, was in Bezug auf den vielen Stgub, den der Mord in Porters Hall aufwirbelt, be⸗ ſtimmt nicht angenehm wäre. Fragt ſich, ob Maxwell und Fitzner uns die Freundſchaft nicht kündigen werden.“ „Hm“, meinte der Chef nach einer Weile des Nach⸗ denkens,„allerdings; doch können wir nun nicht mehr zurück. Ich werde mich hüten, dem alten Herrn, der eigent⸗ lich unſer Brotgeber iſt, eine Abſage zukommen zu laſſen. Ich habe ſo das Gefühl, daß er allein uns mehr Unan⸗ nehmlichkeiten bereiten könnte, als ganz Scotland Yard zuſammen.“ „Zweierlei möchte ich wiſſen“, warf der Sekretär ein und ſenkte ſeine Stimme auf ein Flüſtern herab,„einmal, wer dieſer Mr. Kat eigentlich in Wirklichkeit iſt, und dann, was für Intereſſen er an Porters Hall hat.“ „Der alte Herr hat überall Intereſſen und ſcheint all⸗ wiſſend zu ſein“, wich Stanley aus und wechſelte das Thema:„Alſo, es bleibt dabei, Hikman, heute abend um neun Uhr alles fertig Bereiten Sie auch den Umzug vor, damit wir nötigenfalls noch heute nacht dieſes Quartier räumen können. Scotland ard wird unſeren neuen Sitz lange ſuchen müſſen, ſo wir die diplomatiſchen Beziehungen mit der Polizei abzubrechen gezwungen ſein würden.“ Nachdem die beiden Männer noch verſchiedene Maß⸗ nahmen durchgeſprochen hatten, begleitete der Sekretär ſeinen Chef vor das Haus und öffnete den Schlag des vor dem Tor wartenden Kraftwagens. „Ich bin punkt neun Uhr hier“, ſagte Stanley und reichte dem Sekretär die Hand,„vergeſſen Sie das Vetro⸗ leum nicht!“ N 7. Kapitel. Um fünf Uhr nachmittags trat Oberinſpektor Robin in das Dienſtzimmer des Inſpektors Barton, um dieſen verabredungsgemäß abzuholen. Der Inſpektor lag fried⸗ lich ſchnarchend auf dem Diwan und es bedurfte einiger Mühe, bis ihn Robin ins Leben zurückrufen konnte Nachdem er ſich gewaſchen und abgetrocknet hatte, öffnete er den kleinen Schrank, nahm einen eleganten Anzug her⸗ aus und begann, ſorgfältig Toilette zu machen. „Mir ſcheint, mir ſcheint, Sie haben etwas vor, Bar⸗ ton“, grinſte der Oberinſpektor,„vielleicht Herzen brechen?“ „Quatſch“, ſagte der Inſpektor,„ich kann doch nicht ſo zerknittert nach Wembley hinausfahren. Oder glauben Sie, ich will dem zerlumpten Kavalier von Miß Adler⸗ creuz Konkurrenz machen?“ 55 „Schade um das Wladel“, wurde Robin nachdenklich, „eine bildſchͤne junge Dame. Ich möchte nur wiſſen, in welchen Beziehungen ſie zu dem Kerl ſteht, der ihr jenen Brief ſchrieb. Aufrichtig, Barton, was halten Sie von ihr?“ „Schwer zu ſagen“, entgegnete der Inſpektor,„mein Polizeihirn vermutet in dem Briefſchreiber den Geliebten der jungen Schwedin und in ihr ſelbſt eine durchtriebene kriminelle Perſon.“ „And was vermutet Ihr Herz?“ unterbrach Robin boshaft. „Mein Herz hat überhaupt nichts damit zu tun“, ärgerte ſich Barton,„aber mein geſunder Inſtinkt verſucht mich zu überzeugen, daß eine Frau wie Miß Adlercreuz nie zu einem Verbrechen oder zur Teilnahme an einem ſolchen fähig ſein kann, eben dasſelbe ſagt mir der private Teil meines Gehirns.“ „Ein guter Detektiv hat aber kein Privatgehirn“, miß⸗ billigte der Oberinſpektor und ging voraus aus dem Zimmer. Im großen Hof von Scotland Yard beſtiegen ſie einen Kraftwagen, der von einem Polizeichauffeur in Zivil gelenkt wurde, und fuhren nach Wembley. Als die erſten Häuſer des Ortes ſichtbar wurden, ſagte Barton zu einem Vorgeſetzten:„Wie wäre es, wenn wir der Woh⸗ nung des ermordeten Dr. Taylor einen Beſuch abſtatten er mit den Puppen, die einmal in Europa berühmt waren und Senſation erregten, weil ſie Mama“ ſchrien, wenn man ihnen auf den Bauch drückte. In mehreren Fällen er⸗ hielt Doherty für eine ſolche Sprechpuppe, die außerdem noch die Augen 1 konnte, zwei große Stoßzähne eines afrikaniſchen Elefanten. Dafür erzielte er auf dem Elfenbeinmarkt von Liverpool bequem 500 bis 600 Pfund Sterling. Die Puppe hatte ihm zwei Schillinge gekoſtet. Doherty kannte ſeine Artgenoſſen beſſer als irgend ein anderer Händler. Aber weil er die Neger kannte, vermied er es, ihnen die verhängnisvollſten Gegenſtände zu verkau⸗ fen, die den Schwarzen von den weißen Händlern in die Hände geſpielt wurden: nämlich Waffen und Alkohol. Des⸗ halb konnte man gegen Doherty aus Lagos auch niemals etwas unternehmen. Er war der zuverläſſigſte Kaufmann, der ruhigſte Rechner, aber gleichzeitig auch ein gewaltiger Verdiener. Ein ſehr großes Geſchäft machte er auch mit bil⸗ ligem Parfüm. Er erhielt oft für eine kleine Flaſche Par⸗ üm einen ganzen Mahagoni⸗Baum. Für einen derartigen aum erzielte er 100 Pfund Sterling. Einem Häuptling verkaufte er eine ganze Armee Zinnſoldaten— mit Artil⸗ lerie ausgerüſtet und mit allem, was dazu gehört. Der Häuptling bezahlte mit Waren, für die Doherty 2000 Pfund Sterling an der Küſte herausholte. Doch manchmal mußte Doherty auch Verluſte in Kauf nehmen. Zum Beiſpiel dann, wenn er in größeren Mengen Konſerven⸗Fleiſch in Europa ankaufte und die Ware den Negern verhandelte. Nun waren damals manchmal die Konſerven noch nicht ſo gut wie heute. Es kam vor, daß eine ganze Negerfamilie nach dem Genuß einer Büchſe mit Würſtchen innerhalb wegiger Stunden ſtarb. Die übrigen Neger waren natürlich der Meinung, die Blechdoſen hätten einen Juju, d. h. einen Zauber, enthalten. Sie verſuchten Doherty zu ermorden und ſeine Häuſer niederzubrennen. Doherty kröſtete ſich dann damit, daß er einem anderen Häuptling um teures Geld eine Doſe mit übermangan⸗ ſaurem Kali verkaufte Der Häuptling amüſierte ſich in den nächſten vier Wochen damit, jedes erreichbare Waſſer mit den kleinen Körnern rot zu färben. Der Sohn Dohertys, der die Nachfolge antrat, kommt alſo in eine bekannte 0 Und er hat bewieſen, daß er ſeines Vater würdig iſt. 8 Daß die„ziviliſierteren“ Neger in Südafrika noch genau Der Oberinſpektor meinte, er hätte auch ſchon daran gedacht und ſchließlich könnte man dies gleich jetzt tun. Am Ortseingang angelangt, ließ er daher den Wagen halten und fragte einen Einheimiſchen nach der Wohnung des ermordeten Arztes. Dann gab er dem Chauffeur die Weiſung, geradeswegs nach der angegebenen Villa zu fahren. Es war dies ein freundliches kleines Haus mit hübſchem Vorgarten. Als die beiden Beamten aus dem Auto ſtiegen, vermißten ſie vor der Villa den üblichen Poliziſten. „Schließlich geht es mich nichts an“, erklärte Robin auf die diesbezügliche Frage des Inſpektors,„da Kommiſſar Fitzner hier den Oberbefehl übernommen hat und das Kraut fettmachen will. Ich an ſeiner Stelle hätte hier ſchon lange eine Hausſuchung vorgenommen; wer weiß, ob in dieſer Villa nicht intereſſante Dinge zu finden ſind.“ Ueber dem Schloß der Haustür prangte das amtliche Siegel, die Fenſterläden waren geſchloſſen. Ohne die Ein⸗ willigung des Kommiſſars Fitzner, der dies veranlaßt hatte, durften die beiden Beamten nicht in das Haus, ſo daß ſie unverrichteter Dinge abziehen mußten. „Wenn irgend ein anderer ſich für das Innere der Villa intereſſieren ſollte, dann wird er ſich ſehr wenig um das ſchöne Siegel kümmern“, meinte Barton und ließ Robin den Vortritt in den Wagen. Nach wenigen Minuten hielten ſie vor Porters Hall Der Sergeant Cock, der in Abweſenheit der höheren Be⸗ amten im Mordhaus Scotland Yard vertrat und ſich hier ſchon häuslich eingerichtet hatte, begrüßte ſeine Vorge⸗ ſetzten an der Treppe. Er wußte wenig zu berichten. Der Diener Stone kümmerte ſich wieder um den Haushalt, Miß Adlercreuz hielt ſich meiſt in ihrem Zimmer auf und das übrige Perſonal ging ſeiner gewohnten Beſchäftigung nach. Bei der Durchſicht der Papiere des verſtorbenen Hausherrn fanden ſich keinerlei Anhaltspunkte und auch die neuerliche Anterſuchung der beiden Zimmer hatte nicht den geringſten Hinweis ergeben, wie der Mörder heraus⸗ gekommen ſein konnte. 1 Barron degab'ſich ein das Wlordzimmer, vor deſſen Tür ein Poliziſt Wache hielt. Nachdenklich ging der Inſpektor durch die beiden Zimmer, dann kehrte er wieder zu dem Poliziſten an der Tür zurück und fragte ihn, wieviel Dienſtjahre er hätte und wie er heiße. „Ich heiße Philipps und diene ſeit acht Jahren“, ant⸗ wortete der Moa en „Iſt gut, kommen Sie einmal herein, Philipps, und nehmen Sie hier Platz“, ſagte Barton und wies auf den Lehnſtuhl vor dem Kamin, vor dem das Opfer gefunden worden war. Als der Poliziſt ſich verwundert nieder⸗ gelaſſen hatte, ging Barton in den Nebenraum und kam mit dem Feuerhaken in der Hand wieder heraus.„Paſſen Sie auf, Philipps“, erklärte er„ich bin jetzt nicht mehr Ihr Vorgeſetzter, ſondern ein Mörder, der Ihnen unbarm⸗ herzig den Schädel eindreſchen wird, wenn Sie ſich nicht wehren. Wehren Sie ſich!“ brüllte der Inſpektor, holte weit gus und ſprang mit fürchterlichem Blick auf den Poliziſten zu. Inſtinktiv ſchnellte der Mann in die Höhe, warf ſich Barton entgegen und umklammerte ihn. „Iſt gut, Philipps, iſt gut“, rief lachend der Inſpektor, zes geſchieht Ihnen nichts mehr; wie Sie mich jetzt um die Mitte halten, kann ich Ihnen niemals mit dem langen Haken den Kopf einſchlagen. Wiſſen Sie, was dies be⸗ deutet? Das bedeutet, daß ſich der ermordete Dr. Taylor ruhig den Schädel einklopfen ließ und nur vor dem erſten Schlag, der ihn traf, mit einer Reflexbewegung den rechten Arm ein wenia über den Kopf erboß“ Bessere. ut not besser möglich als seither, Sie ist jetzt noch Erdal ist jd billiger geworden] Die Normaldose kostet jetzt schwarz 20 Pfg., farbig 25 pfg.- Spart Schuhe durch dus- reichende Erdal Schohpflege. Die Schohe halten donn länger und bleiben länger schön. 10 leſchrgraupig un Buſch, beweiſt eine Geſchichte aus Südafrika. In einigen zezirken machte ſich dort ſeit einiger Zeit unter den Negern 10 des Rätſels Löſung Ein Neger, der eine Geſetzesvor⸗ chrift übertreten hatte und ſich weigerte, Strafe zu bezah⸗ len, wurde feſtgenommen und ins Kreuzverhör genommen. Lange Zeit war nichts weiter aus dem Neger herauszube⸗ e ee eee eee ee rh fe e, „ie SS 2 N SS SSS 1 M„ ˙ ee /,? INN 2 Hasſſeicl ger 22 5 5 ——— Spielt mit den Kindern! Sonntägliche Freude durch die Mutter. Wir erwarten jetzt wieder die langen Winterabende, und manch grauer, regneriſcher Sonntagnachmittag ſteht unſerer Jugend bevor. Was ſoll ſie da tun? Langeweile iſt ein gar gefährlicher Feind alles Guten. Sie treibt die Kinder dorthin, wohin wir Eltern ſie nicht gerne wün⸗ ſchen, bereitet viel Kummer und Not für Eltern und Er⸗ zieher. Wie aber ſoll man ihr ſteuern? Ganz einfach da⸗ mit, daß man die Jugend ſpielen lehrt. Es iſt kaum zu glauben, wie wenig Spiele, ich meine ſchöne, unterhaltende Spiele bekannt ſind. Es müſſen dabei nicht einmal ge⸗ kaufte ſein! Eine ganz Anzahl laſſen ſich ſelbſt herſtellen oder bedürfen bloß eines Bleiſtiftes oder eines Blattes Papier. Andere, wie die Ratſpiele, bedürfen nicht einmal deſſen. Troſtlos in ſeiner regneriſchen Einförmigkeit beginnt ſolch ein Sonntagmorgen, und von früh an ſieht man lange Geſichter. Wenn es aber gegen Mittag geht, man genug geleſen hat, beginnt ein recht unerquickliches Gähnkonzert in der Stube. Iſt die Mutter darauf bedacht, die Ihrigen bei Stim⸗ mung zu erhalten und auch äußerlich trüben Tagen den Glanz ſonntäglicher Freude zu geben, dann hat ſie minde⸗ ſtens ein, wahrſcheinlich aber mehrere Spiele bereit, die ihr dabei Helfer ſind. Nicht immer kann ſie ſich zwaß von Anfang an mit ihren Kindern an den Tiſch ſetzen. Sie muß erſt die Küche fertigmachen, oder ſich ſelbſt etwas ausruhen, damit auch ihr der Sonntag neue Kräfte gebe. Doch genügt es meiſt ſchon, daß ſie ein Spiel anregt und verſpricht, bei verträglichem Spiel als Belohnung nachher so lange als möglich mit ihrer Schar zu ſpielen. Wie das zieht! Und die Mutter ſieht bei ihrer Rück⸗ kehr lauter rote Köpfe, ſo ſehr ſind ihre Kinder inzwiſchen in Eifer geraten. Dann aber geht's mit ihr unter freudi⸗ gem Hallo erſt recht weiter! Ein Spiel nach dem andern kommt dran. Auch der Vater kann ſich dieſer frohen Stim⸗ mung nicht länger mehr entziehen; Freunde und Freun⸗ dinnen kommen mit dazu, und ehe man ſich's verſieht, iſt ein ſcheinbar langer Sonntagnachmittag herum, ſo ſchön und reizvoll, daß man mit dem ſtillen Wunſche ins Bett geht, es möchte doch nächſten Sonntag wieder regnen! Das wertvollſte aber war, daß die Familie zuſammen⸗ gehalten und daß von den Eltern während des Spielens 255 unvermerkbar erzieheriſcher Einfluß ausgeübt werden onnte. In der Woche hält es oft ſchwer genug, den jungen Herzen das zukommen zu laſſen, was man während des Spielens in ſie legen kann. In Spiel enthüllen ſich recht beachtliche Züge des Charakters. Wo Neid ſitzt, können wir den Kindern helfen, ihn zu überwinden. Wird un⸗ ehrenhaft geſpielt, ſollen ſie hören, daß man, was jung gewohnt, auch im ſpäteren Leben nicht mehr laſſen kann, die Mitmenſchen zu hintergehen. Der Mißgünſtige kann das tiefe Glück kennenlernen, das in der Mitfreude liegt. Dem Spielverderber aber werden wir zeigen, daß tapferes Durchhalten beim Spiel für den Kampf ums Daſein vor⸗ bereitet und ſtählt. Wer ſich aber dem heimiſchen Spiel⸗ kreis gelangweilt entziehen will, der iſt entweder blaſiert oder feig und bedarf doppelt unſerer Aufmerkſamkeit und unſeres Eingreifens. Lange Winterabende und Regenſonntage geradezu zum Ziel jugendlicher Sehnſucht zu machen, bedarf weder des Geldes noch vieler Mühe. Gemüt, echter Sinn für Familienpflege und Verantwortung für die Kinder können auch unſerer Jugend noch ein zu Hauſe ſchaffen, das ihr über alles geht. A. Hackemann. „Der Fleck muß weg!“ Flecke ſind ein Uebel, das ſich wohl kaum je ganz ver⸗ meiden läßt. Aber ſehr oft ſind die Verfleckungen doch ſehr leicht zu entfernen, man muß nur wiſſen, womit man das macht. Zunächſt bei wollenen Kleiderſtoffen. Alle Fett⸗, Butter-, Braten⸗ und Schmierflecke werden ebenſo wie Blut, Zucker und andere eiweißhaltigen Flecke mit einer kalten Waſchlauge und danach mit klarem Waſſer aus⸗ gewaſchen. Die Waſchlauge muß kalt ſein, im warmem Waſſer gerinnt das Eiweiß und iſt dann nur ſchwer zu entfernen. Einfache Schmutz⸗ und Schweißflecke werden mit etwas Salmiakgeiſt ausgerieben. Obſt⸗, Rotwein⸗, Bier⸗, Roſt⸗ und Stockflecke kann man mit verdünnter Zitronenſäure herausbekommen. Bei Teer, Harz, Wagen⸗ ſchmiere und Pech iſt Benzin das Richtige, während man Kaffee⸗ Kakao⸗ und Milchflecke mit Glyzerin betupft und dann mit einer Waſchlauge auswäſcht. Zum Abreiben nehme man immer einen Lappen vom gleichen oder zum mindeſten ähnlichen Stoff. Bei Seide, Kunſtſeide und Miſchgeweben muß man anders vorgehen. Einfache Schmutzflecke, aber auch Waſſer⸗, Regen⸗ Staub⸗, Blut⸗ und ähnliche Flecke werden entfernt, indem man das ganze Stück in kalter Waſchlauge wäſcht oder aber gute Sachen lieber zur Reinigung gibt. Alle fetthaltigen Flecke entfernt man mit einem guten Fleckwaſſer oder Waſchbenzin. Obſt⸗, Rotwein⸗ und Tuſcheflecke wäſcht man mit Boraxwaſſer aus und mit klarem Waſſer nach. Auf Kaffee⸗, Kakao⸗ und Milchflecke wird ein Brei aus Magneſia und Benzin aufgetragen. Wenn das Benzin verflogen iſt, wird gebürſtet, und der Fleck iſt fort. 5 8 Froſtſchädeu laſſen ſich vermeiden. a Der November läßt alle Hoffnung auf ſchöne Tage ſchwinden. Die Kälte hat nun endgültig ihre Herrſchaft angetreten. Die Hausfrau geht zur Abwehrtaktik über. Gefrorene Lebensmittel ſollte es in einem gut organiſier⸗ ten Haushalt nicht geben. Sind aller Vorſicht zum Trotz Eier oder Früchte gefroren, ſo können ſie in kühlem Waſ⸗ ſer langſam aufgetaut werden, müſſen dann aber ſofort Verwendung finden, da ſie ſonſt verderben. Mit Freude betritt die Hausfrau ihre wohlgefüllte Speiſekammer deren Fenſter und Wände gegen Froſt geſchützt ſind 5 durch Strohzwiſchenlagen— und die regelmäßig zweimal in der Woche durchlüftet wird, um keinen modrigen Geruch aufkommen zu laſfen. Prüfend werden die Einmachgläſer angefaßt, um eventuell ſofort nachkochen zu können, was ſich nicht vorſchriftsmäßig halten will. Für die kalten Tage ſind beſondere Vorſichtsmaß⸗ regeln zu beachten. Waſſerbehälter in ungeheizten Räumen — Waſſerkrüge, Blumenvaſen, Keſſel— müſſen entleert werden. Im Freiland, im Garten alſo, und bei exponier⸗ ten Anſchlüſſen in Hausfluren und ſo fort, müſſen alle Waſſerſeituiasrohre mit Stroh und Reiſig umhüllt wer⸗ den. Das Waſſer wird abgeſtellt, die Rohre entleert, die Hähne bleiben offen. Koſtſpielige Reparaturen und ſchwere Waſſerſchäden laſſen ſich auf dieſe einfache Weiſe vermei⸗ den. Neigen die Fenſterſcheiben dazu zu beſchlagen, ſo reibt man ſie dünn mit Glyzerin ein. Angefrorene Fenſter laſſen ſich reinigen, indem man ſie mit einem in lauwar⸗ mes, ſtark ſalzhaltiges Waſſer getauchten Tuch bearbeitet. Bei der Wäſche muß bedacht werden, daß man dem letz⸗ ten Schwenkwaſſer etwas Salz zuſetzt, um das Anfrieren der Wäſcheſtücke zu vermeiden. In unſeren vier Wänden ſchützen wir uns vor Kälte und ſparen Heizmaterial, wenn wir gründlich und genau Türen und Fenſter gegen den feinen Durchzug abdichten. Ja, auch die Türen! Denn es iſt zumeiſt der anhaltende Kältezug, der ſich an den Füßen kaum bemerkbar macht, der aber dennoch ſchuld iſt an der Mehrzahl der abſcheu⸗ lichen Erkältungen, die die Familie heimſuchen. Mit Amſicht heizen „Mangelhafte Heizvorrichtung kann ſchweren geſund⸗ heitlichen Nachteil bringen, deshalb hat jede gute Haus⸗ frau Vorſorge zu treffen, daß die Oefen, die Zentral- heizung, die Küchenherde in guter Ordnung ſind. Iſt die Beheizung bewohnter Räume ſehr ungleich⸗ mäßig, ſo können Erkältungskrankheiten, Grippe uſw., die Folge ſein, entwickelt ſich aber Rauch in den Zimmern ſo iſt ſofort vom Fachmann nachzuforſchen, woher die üblen Dünſte ſtammen und wie man abhelfen kann. Falſche Sparſamkeit dem Töpfer gegenüber iſt immer falſch am Platz, denn nur der richtig regulierte Ofen kann wirtſchaftlich arbeiten und die Räume richtig warm machen Rauch wirkt ſchädigend auf die Augenbindehaut und auf die Luftwege, er verurſacht auch Kopfſchmerzen und Uebel⸗ keit. Kohlendunſt und andere Verbrennungsgaſe bewirken in ſchweren Fällen tödliche Vergiftungen. Kohlenoxyd wirkt ſchon in geringer Menge giftig, es iſt als beſonders gefährlich anzuſehen, weil es durch Geruch nicht wahr⸗ nehmbar iſt und ſein Verhandenſein in der Luft kaum von den in dem Zimmer Anweſenden bemerkt wird. Die große Wärme, die die eiſernen Oefen und die oft bis zur Glut geſteigerte Hitze des Eiſenrohrs hervorrufen, verbreitet oft brenzliche unangenehme Gerüche, die durch den ver⸗ brannten Staub und das Verbrennen des Lackes an Oefen und Rohren hervorgerufen werden. Einer Luftaustrocknung in den mit Oefen beheizten Zimmern wirkt man dadurch entgegen, daß man Schalen mit Waſſer zum Verdampfen aufſtellt, ebenfalls iſt bei Zentralheizung darauf zu ſehen, daß genügend Waſſer⸗ behälter vor übermäßiger Trockenheit ſchützen. Oefen und Heizkörper müſſen immer ſtaubfrei gehalten werden, denn der austrocknende Staub iſt äußerſt ungeſund für die Schleimhäute der Atemwege und verbreitet unangenehmen Geruch in den Wohnungen. Schmackhafte Kartoffelgerichte Prinzeßkartoffeln: 125 Gramm Kartoffeln, geſchält gewogen, werden heiß durch die Preſſe gegeben. 10 Gramm Butter, ein halbes Ei, das nötige Salz tut man in die heiße Maſſe, in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle gegeben, auf ein gefettetes Blech vier Formen ſpritzen, leicht mit Ei beſtreichen und im Ofen überbacken laſſen. Kartoffelbällchen: 250 Gramm weichgekochte Kartoffeln, heiß durch die Preſſe geben, 10 Gramm Fett dazu, ein halbes Ei, 40 Gramm Mehl, etwas verriebenen Majoran. Man form nußgroße Bällchen, paniert ſie mit etwas Eiweiß und Semmelbröſeln und backt ſie in Fett. Wir weben mit dem Webebrett 5 Mit einem ganz einfachen Webebrett laſſen ſich ſchöne bunte Borten weben, die ſich zu allerlei praktiſchen und nützlichen Dingen verwenden laſſen und zum Beiſpiel als Verzierung von Kiſſen, Decken, Teewärmern oder auch als Randverzierung an Kinderkleidern ganz reizend ausſehen. Die Arbeit iſt ſo einfach, daß ſie auch von ungeübten Händen mühelos ausgeführt werden kann. Als Material braucht man nur bunte Wolle, Garne oder Seide. Alle Wollreſte, die von Handarbeiten im Laufe der Zeit übrig geblieben ſind, eignen ſich hierfür gut. Und wer erſt ein⸗ mal mit dieſer Arbeit begonnen hat, wird ſo viel Freude daran haben, daß bald auch der letzte Wollreſt und Garn⸗ vorrat verarbeitet ſind. Unſer Bild zeigt oben den einfachen Webapparat in Tätigkeit und links darunter eine Anſicht des Webebrett⸗ chens. Man ſägt es am beſten aus Laubſägeholz. Beim Ausſägen der Stäbe muß man vorſichtig ſein, damit ſie nicht zerbrechen. Durch jeden Stab wird in der Mitte in gleicher Höhe ein Loch gebohrt, durch das bequem ein Wollfaden hindurchgeht. Zum Schluß reibt man die Kanten der Stäbe mit Sandpapier ſchön glatt, damit die Fäden leicht auf⸗ und abgleiten können und nicht aufge⸗ rauht werden. Man kann ſich ſolch ein Webebrett auch aus feſter Pappe herſtellen. Dabei muß man darauf achten, daß die Stäbe nicht zu dünn ſind, ſonſt brechen ſie beim Weben ein. 5 Je mehr Stäbe unſer Webebrett aufweiſt, um ſo brei⸗ tere Borten kann man herſtellen. Auf einem Brett mit 15 Stäben kann höchſtens eine etwa 3 Zentimeter breite Wollborte gewebt werden. Das Muſter entſteht durch die verſchiedenartige Verteilung der bunten Wollfäden, die man als Kettfäden aufzieht. Die Länge dieſer Kettfäden richtet ſich nach dem Gegenſtand, den man herſtellen will. Sie müſſen ungefähr 30 Zentimeter länger geſchnitten wer⸗ den, als der fertige Gegenſtand werden ſoll. Man zieht durch jede Oeſe im Webebrett und durch jeden Zwiſchenraum einen Faden und verteilt die Farben von der Mitte aus gleichmäßig. Dann werden die Enden auf der einen Seite zuſammen zu einem Knoten geſchlun⸗ gen und an einem Möbelknopf oder einer Polſterlehne be⸗ feſtigt. Die Längsfäden werden ſtraff gezogen, und wenn ſie alle gleichmäßig lang geordnet ſind, zu einem Knoten verſchlungen und auch am andern Ende an einem Gegen⸗ ſtand befeſtigt. Alle Längsfäden müſſen ganz ſtraff ge⸗ ſpannt ſein. Nun nimmt man ein Knäuel beiſpielsweiſe ſandfarbener Wolle und zieht das Fadenende mit einer Stopfnadel durch den Knoten an der einen Seite, und das Weben kann beginnen. Mit der einen Hand wird das Webebrett geſenkt. Da⸗ durch gehen alle Fäden, die durch die Zwiſchenräume des Webebretts gezogen ſind, nach oben, während die Fäden, die durch die Oeſen gezogen ſind, unten liegen. Durch den Zwiſchenraum, der dadurch entſteht, wird mit der linken Hand das Wollknäuel geſteckt und in die rechte Hand ge⸗ nommen. Jetzt den eben angezogenen Faden etwas an⸗ ziehen. Dann wird das Webebrett gehoben. Dabei gehen alle Fäden, die durch die Zwiſchenräume laufen, nach unten, und die Fäden, die durch die Oeſen gehen, liegen oben. Es entſteht das Gegenfach, und das Wollknäuel wird nun mit der rechten Hand hindurchgeſteckt und in die linke Hand genommen Und ſo geht es weiter, bis die Borte die gewünſchte Länge hat. Der Querfaden muß gleichmäßig angezogen werden, damit das Band gleichmäßig breit wird. Iſt die Borte fertig, knüpft man den Knoten auf und zieht das Webebrett von den Fadenenden. Sehr hübſch wirkt ſolch ein gewebter bunter Wollgür⸗ tel auf einem einfarbigen Kleid. Der Gürtel erhält als Verſchluß auf der einen Seite einen aus den bunten Woll⸗ enden zuſammengedreht Knopf und auf der andern Seite eine Schlinge. Auch Hoſenträger für Kinder, die auf dieſe Art hergeſtellt ſind, ſehen ſehr nett aus. Hübſch wirken ſie zu einem braunen Höschen zum Beiſpiel in Grün, Beige und Braun. Zweckmäßig näht man die Knöpfe auf die Träger und macht die Knopflöcher in das Hoſenbündchen. Bunte Wollborten an Kleidern ſind immer beliebt. Sie werden als Halsbündchen, Aermelabſchluß, untere Rand⸗ verzierung uſw. mit unſichtbaren Stichen angenäht. Auch bei Handarbeiten, Kiſſen, Decken uſw. bieten ſich mannig⸗ fache Verwendungsmöglichkeiten. eee 250 f Weizenmehl. Vanillinzucker, 3 Eßl. Milch. feine Hlußplätzchen 1 geſtt. Teel. Dr. Oetker's„Backin“, 125 f Zucker,! Päckchen Dr. Oetker's 150 g Butter, 200 f fjaſelnuſßkerne. Eigelb oder kond. Milch z. Beſtreichen. 30 40 f Haſelnuſikerne 3. Deczieren. ſllehl und„Backin“ werden gemiſcht und auf ein Backbrett uch latte) a in die ſilitte wird eine Vertiefung eingedrücht, Jane anillinzucker und ſlüch werden hineingegeben und mit etwas von dem Ilehl zu einem Brei verrührt. bie in Stücke ge ſchnittene kalte Butter und die geriebenen Hußkerne legt man darauf, bedeckt ſie mit fehl und berknetet nun von der Mitte aus alle Zukaten mit dem fjandballen caſch zu einem glatten keig. Han rollt ihn 3 mm dick aus und ſticht mit einem einglas Niue 5 aus; ſie werden mit verquirltem kigelb oder kondenſterter lch beſtrichen, mit einem halben fußhern verziert und auf ein Backblech gelegt. Backzeit: 10-15 Minuten bel guter Ilittelhitze. Bitte ausſchneiden! Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle: Amicitia Viernheim— FW Brühl 2:0 Germania Friedrichsfeld— Sc Käfertal 1:1 FV 09 Weinheim— Neulußheim 2:0 Fortuna Heddesheim— Ilvesheim 1:3 08 Hockenheim— Phönir Mannheim 21 Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte FV. Weinheim 9 6 1 2 2311 13 Amicitia Viernheim 10 5 3 2 27:17 13 98 Seckenheim 8 4 8 1 14:8 11 Olympia Reulußheim 9 8 4 2 13:13 10 Germ. Friedrichsfeld 9 3 4 2 12:12 10 Phönix Mannheim 9 3 3 3 16:18 9 SC. Käfertal 10 2 5 3 16:19 9 Alem. Ilvesheim 8 3 2 3 16:17 8 BſTu. R. Feudenheim 8 3 1 4 19:17 7 SpVg. 07 Mannh. 9 3 1 5 15:23 7 08 Hockenheim 8 2 8 3 12:14 7 JV. Brühl 8 8 0 5 1215 6 Fortuna Heddesheim 7 1 0 6 5.16 2 Morgen ſind folgende Spiele angeſetzt: Seckenheim— Viernheim Brühl— Weinheim Friedrichsfeld— 07 Mannheim Phönix— Feudenheim Neulußheim— Heddesheim Hockenheim— Ilvesheim Seckenheim hat alſo den vorjährigen Meiſter als Gaſt und ſteht ſomit vor einer ſchweren Aufgabe. Kampf bis zum Umfallen wird die Parole der Seckenheimer Mannſchaft lauten, geht es doch noch um die Tabellenführung. Wer einen guten Sport ſehen will, der darf ſich dieſes beſtimmt ſchöne Spiel nicht entgehen laſſen. Glück auf! ö Auswärtiger Sport Auch das kommende Wochenende bringt uns wieder ein reichhaltiges Sportprogramm, wobei das Meiſterſchafts⸗ programm im Fußball, Handball und Hockey noch durch eine Reihe von Auswahlſpielen ergänzt wird. Aber 838 die anderen Sportarten bringen diesmal wieder Ereigniſſe, die mehr als lokale Bedeutung haben. So kämpfen in Stuttgart die Kunſtkraftſportler um Meiſterehren, unſere deutſche Turnergarde ſtellt ſich in Wiberg und Tammersfors (Finnland) vor, die deutſchen Fechter fahren nach Stock⸗ holm zum Länderkampf gegen Schweden und in Ludwigs⸗ hafen ſtehen ſich die Ringerſtaffeln von Ludwigshafen und München in einem Städkekampf gegenüber. Im Fußball geht die Vorrunde der Meiſterſchaftsſpiele langſam ihrem Ende entgegen, das erkennt man ſchon daran, daß das Programm etwas verkürzt iſt. Im Vordergrund ſteht des⸗ halb auch das Auswahlſpiel Süd weſt— Württem⸗ berg, in dem ſich der Gau Südweſt wieder durch eine Nachwuchsmannſchaft vertreten läßt. Im Gau Südweſt ſteigt nur ein einziges Meiſterſchaftsſpiel, in dem der Ta⸗ bellenführer FSV Frankfurt wohl gegen den FV Saar⸗ brücken erfolgreich ſein dürfte. In Baden ſtehen drei Mannheimer Mannſchaften vor einer ſchweren Aufgabe, denn ſowohl der Gaumeiſter VfR Mannheim in Karlsruhe gegen die Phönix, als auch der SV Waldhof und der Vf. Neckarau zu Hauſe gegen den Karlsruher FV bzw. den 1. Fc Pforzheim werden einen harten Kampf um die Punkte beſtehen müſſen. In Württemberg muß der Meiſter VfB Stuttgart zum Ulmer FW 94, der Stuttgar⸗ ter S ſpielt gegen die Stuttgarter Sportfreunde und der SW Feuerbach ſteht der SpVgg Cannſtatt. In Bayern hat der 1. Fc Nürnberg, der 1860 München empfängt, die ſchwerſte Aufgabe zu löſen. Ungewiß iſt auch der Ausgang des Treffens Be Augsburg— Bayern Mün⸗ chen, während man Jahn Regensburg gegen VfB Coburg als Sieger erwarten darf.— In einem änderſpiel⸗Zwei⸗ frontenkampf ſtehen ſich Italien und die Schweiz gegenüber. In Bologna ſpielen die Nationalmannſchaften und in Lu⸗ gano meſſen die„Reſerven“ ihre Kräfte. Im Handball geht das Meiſterſchaftsprogramm weiter. Im Hockey erfährt das Spielprogramm durch das Wiederholungsſpiel der Silberſchild⸗Vorſchlußrunde zwiſchen Württemberg und Niederrhein ſowie durch das Gaſtſpiel engliſcher Spieler in Frankfurt eine weſentliche Bereicherung. as Meiſter⸗ ſchaftsprogramm iſt diesmal ſehr klein. Im Rugby ſpielen zwei ſüddeutſche Mannſchaften in Frankreich und zwar weilt der ſtark verbeſſerte Stuttgarter RC in Straß⸗ burg beim RC d' Alſace und der SC Neuenheim fährt zum RC Beſancon. Die Schwerathletik weiſt mit den Reichswettkämpfen im Kunſtkraftſport in Stuttgart eine beſonders wertvolle und intereſſante Veranſtaltung auf, denn unſere Amateur-, Artiſten“ ver⸗ ſtehen immer durch ihre Leiſtungen zu feſſeln. In Lud⸗ 8 ſtehen ſich die Stadtmannſchaften von Lud⸗ wigshafen und München in einem Ringer⸗Städtekampf ge⸗ enüber, und in Frankfurt a. M. weilen Londoner Ju⸗ Ran er. Außerdem werden noch die füddeutſchen Ringer⸗ Mannſchaftskämpfe fortgeſetzt. Im Radſpork iſt die bedeutendſte. der Rabball⸗Länder⸗ kampf Deutſchlan agen die Schweiz in Singen, wobei die Schweiz durch die ewigen Weltmeiſters ftszweiten Oſterwalder/ Gabler vertreten wird. Anker Verſchiedenes gibt es noch eine Reihe wichtiger Veranſtaltungen, von de⸗ nen beſonders der Fechtländerkampf Deutſchland— Schwe⸗ den in Stockholm, der Schaukampf der deutſchen Turn⸗ mannſchaft in Wiberg und Tammersfors(Finnland) und 90 Internationale Schwimmfeſt in Bochum Erwähnung verdienen. 2 Eyſton fuhr zu ſchnell Einen triumphalen Empfang bereitete England ſeinem Capt. Georg Eyſton, als er mit dem abſoluten Auto⸗Welt⸗ rekord von 575 km/ſtd aus Amerika zurückkehrte. Mit un⸗ vorſtellbarer Anteilnahme hatte das Land den Kampf um die Höchſtgeſchwindigkeit verfolgt. Immer ſchneller war Eyſton mit ſeinem„Blitzſtrahl“ geworden und im gleichen Maße wuchs auch die Freude daheim. Inzwiſchen kehrte Eyſton nach Hauſe zurück. Da flatterte ihm eines Tages ein amtliches Schriftſtück auf den Tiſch, in dem er wegen Fu ſcineltien Fahrens zu einer Strafe von einem Asfund Sterling verurteilt wurde. Er hatte vergeſſen, daß am Themſeufer noch lange nicht erlaubt iſt, was auf dem Salz⸗ ſee als höchſtes Ziel angeſtrebt wird. Der Mann, der 575 km/ ſtd. erzielte, wurde beſtraft, weil er mehr als 45 km/ ſtd. fuhr. Mit ſeinem Weltrekord iſt der Engländer noch nicht zu⸗ rieden. Wie er ſagt, will er den amerikaniſchen und deut⸗ ſchen Rekordangriffen zuvorkommen und ſchon im nächſten Jahr ſeine eigene Beſtleiſtung höher ſchrauben. Zu den 5000 PS im„Blitzſtrahl“ ſollen noch einige mehr hinzu⸗ ezaubert werden.„Ich will als Erſter mehr als 400 Mei⸗ enſtunden fahren“; das Ziel, das ſich Eyſton mit dieſen Worten geſteckt hat, ſind 640 km/ ſtd. Keine Winterſportzüge an Weihnachten und Neufahr. Wie die Reichsbahndirektion Karlsruhe mitteilt, wer⸗ den von Mitte Dezember bis zum 6. Januar keine Sporb⸗ ſonderzüge(Verwaltungsſonderzüge) mit 60 Prozent Fahr⸗ preisermäßigung verkehren. Für den Winterſport ſtehen nur fahrplanmäßige Züge zur Verfügung, für die die gewöhn⸗ lichen Sonntagsrückfahrkarten ſowie die verlängerten Feſttags⸗ rückfahrkarten ausgegeben werden.— Die Maßnahme iſt auf die angeſpannte Betriebslage hinſichtlich Perſonal und rollendem Material über den geſamten Zeitabſchnitt zurück⸗ zuführen. Leichtathletik⸗Länderkämpfe 1939 Den Länderkämpfen des kommenden Jahres kommt be⸗ ſondere Bedeutung zu. Am meiſten gilt dies für die Leicht⸗ athletik, wo dieſe Prüfungen bereits den Charakter einer vorolympiſchen Ausſcheidung haben. Demgemäß iſt jedes Land bemüht, für ſeine Athleten recht viele und wertvolle Kämpfe zu erhalten. Allerdings legt der Terminkalender eine gewiſſe Beſchränkung auf, denn Meiſterſchaften, natio⸗ nale und internationale Sportfeſte wollen gleichfalls ab⸗ gewickelt werden. Für die deutſchen Leichtathleten müſſen zwei Länderkämpfe bereits als e angeſehen werden. Einmal nahm Frankreich das Angebot an, am 2. Juli nach Deutſchland zu kommen, zum anderen hat neuer⸗ dings Schweden unſerem Vorſchlag die fünfte Begeg⸗ nung am 2. und 3. September in Berlin durchzuführen, zu⸗ geſtimmt. Vorbereitet wird weiterhin ein Dreiländertreffen mit Italien und Ungarn am 5. und 6. Auguſt in Wien. Dieſer Kampf iſt dazu auserſehen, der Leichtathletik im Gau Oſtmark weiteren Auftrieb zu verleihen. Auf der anderen Seite wünſcht Italien den Beſuch der deutſchen Mannſchaft in der Zeit zwiſchen 1. und 10. Juli nach Mailand, doch wird dieſer ehrenvollen Einladung kaum nachzukommen ſein. Sodann ſteht noch der Kampf ge⸗ gen England auf deutſchem Boden aus, doch ſind die enauen Pläne der Engländer in dieſer Hinſicht noch nicht geldun zumal ſie eine Einladung nach USA angenommen haben, wo wir gleichfalls zum Rückkampf erwartet werden. Einig geworden ſind nunmehr auch Finnland und Schweden, die ſich nach langer Kampfpauſe zum erſten Male wieder am 23. und 24. Juli in Stockholm treffen wol⸗ len. An den gleichen Tagen ſoll noch ein Kampf der bei⸗ derſeitigen Nachwuchsmannſchaften in Helſinki ſtattfinden. Von Ungarn hört man, daß die Magyaren gegen Schweden und Norwegen in den Hauptſtädten der beiden nordiſchen Staaten antreten wollen und außerdem die Po⸗ len in Budapeſt zu Gaſt haben werden. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der 2. Abend⸗ nachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ muſik; 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 13 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten, 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 20. November: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, dör zu, Gymnaſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Kleines Konzert; 10 Opfere dein Gewiſſen nie der Klugheit, Morgen⸗ feier der HJ. 10.30 Morgenmuſik; 11.15 Was ſterblich iſt, das ſtirbt; die Tat bleibk leben!; 12 Muſik am Mittag; 18 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Wir ſpielen die„Fichtelmännlein“; 14.45 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 15.45 Der letzte Mann von Notre Dame; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 18 Meiſter Holbeins Totentanz; 19 Schöne Abendmuſik; 19.30 Sport am Sonntag; 20 Nachrich⸗ ten; 20.10 Requiem von Verdi; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltungskonzert; 24 Nachtkonzert. Montag, 21. November: 10 Vom Keller bis zum Dach, Hörſzenen; 10.30 Sende⸗ pauſe; 19 Woran man denkt, wenn vom 1 Land die Rede iſt; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 23.30 Unterhal⸗ tungsmuſik. Dienstag, 22. November: 10 Großdeutſchland biſt du genannt; 10.30 Sendepauſe; 19 Zauber um B 3, Schattenbilder aus der Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters; 20.10 Beliebte Opernmelo⸗ dien; 21 Goethe⸗Zyklus; 22.15 Echo der Gaukulturwoche Baden; 22.30 Sonate für Klavier und Cello von Grieg; 23 Tanz- und Unterhaltungsmuſik. a Mittwoch, 23. November: 10 Ein Leben voller Abenteuer, Hörfolge; 10.30 Sende⸗ pauſe; 11 Eröffnung der 150 gemeindlichen Volksbüchereien 10 d des Tages des Schrifttums in der Gaukulturwoche; 19 Von der Skizze bis zum Start, Berichte aus den Dor⸗ nier⸗Werken; 20.10 Die raſtloſe Stadt, Hörfolge; 21.15 Neues Schaffen; 22.15 Echo der Gaukulturwoche Baden; 22.30 Rhythmus! Rhythmus! Arbeitseinſatz und Kräſtebedarf Die Arbeitslage im Landesarbeitsamtsbezirk Südweſtdeutſch⸗ land im Oktober. Nach dem Bericht des Präſidenten des Landesarbeits⸗ amtes Südweſtoeutſchland über die Arbeitslage und Arbeits⸗ loſigkeit im Landesarbeitsamtsbezirk Südweſtdeutſchland wa⸗ ren die jahreszeitlich bedingten Hemmungen, die im Oktober gewöhnlich einen Umſchwung der allgemeinen Arbeitseinſatz⸗ lage herbeiführen, in Südweſtdeutſchland in dieſem Jahre nicht ſtark genug, um die Entwicklungsrichtung zu unterbre⸗ chen. Selbſt der Umſtand, daß die Entlaſſung der Arbeits⸗ männer und Soldaten in„ie letzten Tage des Monats fiel, hat die Arbeitsloſenſtatiſtik kaum belaſtet. Für die Unterbrin⸗ gung der entlaſſenen Soldaten ſtanden Arbeitsplätze in überreichem Maße zul Verfügung. Verzögerungen in der Unterbringung ergaben ſich allerdings in vielen Fällen, weil es oft ſchwierig war, die perſönlichen Vermittlungswünſche der Bewerber mit den zwingenden Erforderniſſen der Arbeits⸗ einſatzlenkung in Einklang zu bringen. Insbeſondere hat es ſich neuerdings wieder gezeigt, daß die Sicherſtellung des Kräftebedarfs für die Landwirtſchaft großen Schwie⸗ rigkeiten begegnet. 5 Die Arbeitsloſenzahlen, die von den Arbeitsämter vegiſtrert werden, ſind ſchon lange als Maßſtab für den Beſchäftigungsgrad der Wirtſchaft und die Entwicklung det Arbeitseinſatzlage nur noch bedingt geeignet. Von den Er⸗ gebniſſen der Arbeitsloſenſtatiſtik im Oktober iſt von Be⸗ deutung, daß die Zahl der beſchränkt einſatzfähigen Arbeits⸗ loſen um 347 und der arbeitsloſen Frauen um 447 abge⸗ nommen hat. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen belief ſich Ende Oktober auf 5974 Perſonen; auf Württemberg und Hohenzol⸗ lern entfielen 920 Arbeitsloſe, auf Baden 5054. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger der Reichsanſtalt betrug in Württemberg 197, in Baden 2736. EAA TT—T—TP—VC—T—T—T—T— ̃————— Zum Volkstag deutſcher Kunſt 1 Dr. Goebbels und Dr. Ley erlaſſen ſos genden Aufruf: Die Kunſt dem Volke! Dieſes Bekenntnis iſt dem Na⸗ kionalſozialismus keine leere 19 5 Am 25. Novembe dem Jahrestag der Gründung der Reichskulturkammer u der NSG„Kraft durch 8 werden die deutſchen Theaker, die deutſchen Film und Varietebühnen in feftli⸗ chen Aufführungen zum ganzen deutſchen Volke ſprechen. An dieſem Volkskag deutſcher Kunſt wird das ſchaf⸗ fende Volk überall im großdeutſchen Reich an den Darbie⸗ kungen der deutſchen Bühnen teilnehmen. Das deutſche Volk wird ſeinen Künſtlern in Freude und Frohſinn ver⸗ bunden ſein und ſeinen Dank abſtatkten für die vielen Stunden der Erbauung, die ihm das deutſche Theater ge⸗ ſchenkt hat. ——.. e. Mannheimer Theaterſchau 8 Im Nationaltheater: Samskag, 19. November: Miete A 9 und 1. Sonder⸗ miete A 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184: Jun erſten Male: Der Prinz von Thule. Operette von Rudolf Kattnigg. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 20. November: Miete G 8 und 2. Sonder⸗ miete G 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 438: Tannhäu⸗ ſer, von Richard Wagner. Anfang 19, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 21. November: Miete H 8 und 2. Sondermiete § 4: Die Stiftung. Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten)! Samstag, 19. November: Gaſtſpiel der Thoma⸗Bühner Einakter⸗Abend: Waldfriede, Brautſchau, 1. Klaſſe. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag, 20. November: Gaſtſpiel der Thoma⸗Bühnet Magdalena, Schauspiel von Ludwig Thoma. An⸗ fang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. re Reichsſender Frankfurt: Sonntag, 20. November(Totenſonntag): 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetterz 8.10 Um den Glauben der Jugend; 8.45 Welkanſchaulicher Vortrag; 9 Deutſche Meiſter; 9.45 Dichter unſerer Zeit; 10 Konzert; 10.30 Chorgeſang; 11 Du biſt beſchloſſen in meinem Herzen, Hörfolge; 11.30 Wachet auf, ruft uns die Stimme; 12 Muſik am Mittag; 13 Das Mikrofon unter⸗ wegs; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Konzert; 15.30 Im Heimattal von Hans Thoma; 16 Nachmittagskonzert; Einlage: Sport des Sonntags; 18 Kon⸗ zert; 18.45 Gruß ins Göſta⸗Berling⸗Land, Hörfolge; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 20.10 Großes Konzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nach⸗ richten; 22.15 Sport; 22.30 Unterhaltungskonzert; 24 Nacht⸗ konzert. Montag, 21. November: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Sendepause; 18 700 000 Zigarren in einer Woche; 18.15 Beim NSKK.⸗Verkehrs⸗ erziehungsdienſt; 18.30 Großreinemachen am Rhein; 20.15 Es war einmal.. anſchließend: Muſik zum Feierabend; 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.30 Nachtmuſfik und Tanz. Dienstag, 22. November: 9.40 Was können wir Frauen noch beſſer machen?; 15 Klaviermuſik; 15.30 Sendepauſe; 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Neues für den Bücherfreund; 18.30 Das hohe Lied vom rechten Leben, Hörfolge; 19.30 Junge Dichtung und Muſik; 20.15 Meiſter deutſcher Unterhaltungsmuſik; 21 Der junge Goethe; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Muſik zur Unterhaltung. Mittwoch, 23. November: 11 Eröffnung der 150 gemeindlichen Volksbüchereien in Baden; 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Betriebsführer ſor⸗ gen für ihre Gefolgſchaft; 15.30 depauſe; 18 Ein Wort an alle; 18.10 Trainer und Spieler; 18.20 Freudenſpender im Winter; 18.30 Klaviermuſik; 19 Fliegendes Deutſch⸗ land; 20.15 Großes Konzert; 22.30 Muſik aus Wien. .. ͤ K Der Tüchtige steh im Berufsweklkkampf! . ðͤ2dddbffbT0T0ßßß0fbTbebbbeeefe e 8