X R 1 N 2 S e 8 ente: Monatlich k. 1.40, darch ee Past Ak. 1.80 der Seſchäftsſtelle am Schalter abgehelt mematl. Mk. 1.20 azeigenpreiſe: Die 22 mmm breite Millimcterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachtaße gemeß Preis liſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Dernſgrecher Rr. 47218. Voſtſcheck⸗ Route: Rriszuhe 784. Tages md nzeigenblatt i und Umgebung. te für den Sindtteil Mm. Sechben helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim ⸗Seckeuheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 38. 1140 dung erinnerte, die in dem Entſchluß Montag, den 21. November 1988 Das Reich Naolſ Hillers Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleiter Henlein ſprachen in Reichenberg. Reichenberg, 21. November. Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleiter Henlein er⸗ öffneten in Reichenberg die Propaganda für die Ergän⸗ zungswahlen zum Großdeukſchen Reichstag im Sudeten⸗ gebiet. In ihren Reden betonten ſie, daß es ſich diesmal um das letzte und entſcheidende Ja bei der Stimmenabgabe handele, zu der ſie vom Führer und Reichskanzler aufgeru⸗ fen worden ſeien. Die große Kundgebung in der Meſſehalle in Reichenberg wurde durch den Gaupropagandaleiter eröffnet. Nach mi⸗ e Heilrufen und Begeiſterungskundgebungen er⸗ arif Gauleiter Konrad Henlein das Wort. Zu Beginn ſeiner Ausführungen erinnerte er an die Gemeindewahlen vor einem halben Jahr, die Be⸗ neſch unter dem Druck der Sd endlich ſtattfinden laſſen mußte. Damals habe Beneſch in ſeiner Hinterhältigkeit ge⸗ glaubt, das Wahlergebnis durch den Terror des Militärs ändern zu können„Ihr, meine Volksgenoſſen, habt damals mitgeholfen den Plan des Herrn Beneſch zunichte zu ma⸗ chen. In wahrhaft nationalſozialiſtiſcher Disziplin habt Ihr unerſchrocken und unerſchüttert im Glauben an den End⸗ ſieg unſerer guten Sache Eure Pflicht getan und mit mehr als 90 v. H. aller deutſchen Stimmen die deutſchen Gemein⸗ den für den Nationalſozialismus erobert. Gerade in der heutigen Stunde muß ich Eurer Leiſtung von damals ge⸗ denken; denn auch diesmal geht es um einen Wahlkampf, um den Kampf um Herzen, um den Kampf um jenes letzte und entſcheidende Ja, mit dem Ihr, meine Volksgenoſſen, die Vergangenheit endgültig abſchließen und den erſten Schritt in eine neue Rechtsſtellung als Bürger des Deut⸗ ſchen Reiches tun ſollt. Wenn wir das Bild der Vergangenheit heraufbeſchwö⸗ ren, begreifen wir aber auch, wie groß unſere Dankbarkeit dem Manne gegenüber ſein muß, der in der Stunde der 1 29 Not bereit war, die ganze Nation für uns und un⸗ er Recht einzuſetzen— wenn es ſein mußte mit der Waffe in der Hand Unſere Dankbarkeit iſt ſo groß, daß wir denen nicht zürnen, die in der Vergangenheit in die Irre gegan⸗ gen ſind. Sie alle ſollen und werden den Weg zum Natio⸗ nalſozialismus finden. Unverſöhnlich aber bleiben wir jenen gegenüber, die die Verführer dieſer Menſchen waren. Un⸗ überbrückbar iſt der Abgrund, der uns von jenen trennt, die als Renegaten und Verräter nicht nur zu einem geg⸗ neriſchen Volkstum, ſondern zu jenem Wahnſinnsſyſtem übergelaufen ſind, das in ſeiner Verruchtheit noch das eigene tſchechiſche Volkstum belogen und betrogen hatte, um dem Intereſſe des internationalen Judentums und der Frei⸗ maurerei zu dienen. Wir ſind uns der Tatſache bewußt, daß viele, die jahre⸗ lang gegen uns ſtanden, während der letzten Wochen ſehend geworden ſind. Das Gleiche mag für jene Angehörigen des tſchechiſchen Volkes gelten, die aufgrund der neuen Ereig⸗ niſſe Bürger des Reiches geworden ſind. Das Großdeutſche Reich wird auch ſeinem tſchechiſchen Staatsbür⸗ 85 r Raum zum Daſein geben, getreu dem Grundſatz, daß olkstreue Staatstreue nicht ausſchließt, daß dem Staate aber gegeben werden muß, was des Staates iſt. Dies gilt umſo mehr, als er teilhaben wird an dem unausbleiblichen wirtſchaftlichen Aufſtieg der angeſchloſſenen Gebiete. Auf deutſcher Seite iſt der Beweis für dieſen Willen zur Neu⸗ ordnung bereits erbracht Der Führer hat entſchieden, daß die kſchechiſchen Bürger nicht zum Milikärdienſt herange⸗ zogen werden. Wir haben es in den letzten Monaten erlebt, was es heißt, wenn Menſchen des gleichen Blutes gezwungen werden ſollen, die Waffen gegeneinander zu erheben. Ich erkläre mit aller Deutlichkeit: Die Wahl in den Deutſchen Reichstag iſt kein Plebiszit. Die Grenzen des Deutſchen Reiches ſtehen, unabhängig von dem Ergeb⸗ nis der Wahl, unerſchütterlich feſt. Wer uns hier nicht ver⸗ 1 0 und gegen uns handelt, hat uns zum Feind. Wir rohen nicht, aber wir warnen, und dies in aller Eindeu⸗ tigkeit.“ Gauleiter Henlein ſchloß ſeine oft von Beifall unter⸗ brochene Rede mit den Worten:„Unſere ganze Arbeit, vor allem aber unſer Einſatz in dieſem Wahlkampf ſoll dem niemals abzuſtattenden Hanke geweiht ſein, zu dem wir dem Manne gegenüber verpflichtet ſind, ohne den all das, was eſchah, nicht denkbar wäre. Volksgenoſſen! Dankt dem Führer am 4. Dezember Marſchiert auf vor den Wahl⸗ lokalen, zeugt durch die Abgabe Eurer Stimme für die Größe des Glückes, das uns widerfahren iſt. Tut Eure Pflicht als Nationalſozialiſten und als Bürger eines Rei⸗ ches, dem anzugehören Stolz und Glück eines jeden von uns bedeuten muß.“ Reichsm niſter Dr. Goebbels hielt hierauf unter langanhaltendem Beifall eine Rede, in a an die ungeheure Tragweite der Entſchei⸗ der er zunächſt an geh 1 e und Reichskanzlers gelegen habe, das völli unhaltbar. dene ſudetendeutſche Problem jetzt, ſo oder ſo, einer Löſung zuzuführen Er wies unter dem toſenden Beifall der Maſſe darauf hin, daß mit dem Führer die geſamte deutſche Na⸗ tion entſchloſſen geweſen ſei, dieſe brennende Frage, wenn notwendig, auch mit der Waffe zu löſen. Es habe nun gegolten, das einzige Recht des Verſailler Diktats, das für uns geſprochen habe, nämlich das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, nun auch in dieſem Punkte für uns zur Durch⸗ führung zu bringen. Wenn der nationalſozialiſtiſche Staat in Verfechtung dieſes Rechtsanſpruches auf ſeine neu errich⸗ tete Wehrmacht verwies, ſo ſei nur mit dieſem letzten Mit⸗ tel der Krieg vermieden worden. Es habe allerdings einer beiſpielloſen Nervenprobe bedurft, um die letzten Monate durchzuhalten.„Die ſchwerſte Probe aber,“ ſo erklärte Dr. Goebbels unter großen Zuſtimmungskundgebungen,„hat als Träger der höchſten und letzten Verantwortung der Führer ſelbſt zu beſtehen gehabt. Was uns heute wie ein Wunder anmutet, das iſt in Wahrheit das Ergebnis einer mit Mut, Weitblick und Tatkraft verfolgten Politik gewe⸗ ſen. Wir hatten unſerem Volke die Kraft gegeben, die ihm die Fähigkeit verleiht, ſich geſchloſſen hinter dieſe weitblik⸗ kende Politik des Führers zu ſtellen. Und wie ſich der Füh⸗ rer des deutſchen Volkes würdig erwieſen hat, ſo hat ſich auch das Volk ſeines Führers würdig gezeigt.“ Der Nationalſozialismus brauche ſich nicht zum minde⸗ ſten um jene Handvoll böswilliger Kritiker zu ſorgen, denen vorher nichts gut gemacht werden konnte, und die nun un⸗ fair genug ſeien, die großen Erfolge des Aufbauwerkes ſchweigend als eine Selbſtverſtändlichkeit hinzunehmen. Ein vieltauſendfaches„Nein!“ war die Antwort auf die Frage des Miniſters, ob man es für notwendig halte, daß er ſich überhaupt mit dieſen Elementen auseinanderſetze. Dagegen ſei es Aufgabe der kommenden Wahl, einmal dem ſudetendeutſchen Volk ſeine Vertretung im Deutſchen Reichstag zu geben, zum anderen aber auch es ihm zu er⸗ möglichen, vor der ganzen Welt davon Zeugnis abzulegen, wie gerechtfertigt Deutſchlands Anſpruch auf dieſes Land und dieſes Volk geweſen ſei. Der Miniſter ſprach unter toſendem Beifall von der Weltmachkſtellung, die die deutſche Nation heute wieder einnehme. Sie habe dieſen Rang erreicht, ohne die in demokratiſchen Staaten ſo geprieſene Meinungsfreiheit, jene Freiheit, die in Wirklich⸗ keit nur einer gewiſſen intellektuellen oder finanzkräftigen Schicht ein Vorrecht auf Koſten der Geſamtintereſſen des Volkes gebe. Wieder erklang das ſtürmiſche„Nein!“, als Dr. Goebbels die anweſenden Sudetendeutſchen fragte, ob ſie vielleicht unter dem demokratiſchen Beneſch⸗Regime das Recht der freien Meinungsäußerung gehabt hätten. Dr. Goebbels ſtellte den„deutſchen Begriff der Demo⸗ kratie“ der ſogenannten„Demokratie der Weſtmächte“ ge⸗ genüber. Er betonte, daß ſich„kein Regime in Europa mit leichem Recht demokratiſch nennen könne wie das deutſche, n dem Führer und Volk eine Einheit“ ſeien, und daß es kein Land gäbe, das„ſoziale Werke von ſo monumentalem Ausmaß geſchaffen hat, wie das Deutſchland Adolf Hit⸗ lers“. Der Miniſter gab dem„unbeſchreiblichen Gefühl der Be⸗ glückung Ausdruck, daß die 3,5 Millionen Deutſchen beſee⸗ jen muß, die nun zu ihrem mächtigen Heimatvolk heimge⸗ kehrt ſind“. Er gab unter ſtürmiſcher Zuſtimmung auch den Deutſchen, die weiterhin imtſchecho⸗lowari⸗ ſchen Staat leben müßten, die Verſicherung, daß ſie auch in Zukunft niemals vergeſſen und niemals verlaſſen ſein würden. Zweifellos würden nach der Heimkehr des Sudetenge⸗ bietes zunächſt einmal hier und da auch gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden ſein. Unter Hinweis auf die ſchnelle Ueberwindung dieſer Schwierigkeiten in der Oſt⸗ mark betonte Dr. Goebbels, daß alle dieſe Probleme ſehr bald gelöſt ſein würden.„Wir werden nicht ruhen.“ ſo er⸗ klärte er unter lebhaften Kundgebungen des Dankes,„bis der Lebensſtandard dieſes Landes auf den des Reiches her⸗ aufgehoben iſt. Es wird unſere erſte Aufgabe ſein, auch in dieſem Gebiet, wie in der Oſtmark die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen und durch die ſtarke Einflußnahme und die große Finanzkraft des Altreiches die ſyſtematiſch von der Beneſch⸗ Regierung zugrunde gerichtete ſudetendeutſche Wirtſchaft in kürzeſter Friſt wieder aufzubauen.“ Der Miniſter ſkizzierte die durchgreifenden Maßnah⸗ men, die ſchon eingeleitet ſeien oder in kürzeſter Friſt zur Durchführung gelangen würden, und er ſchloß dieſen Teil ſeiner Ausführungen mit der von minutenlangem Beifall unterſtrichenen Feſtſtellung:„Sie werden teilhaben an all dem, was im Altreich ſchon zu einer Selbſtverſtändlichkeit geworden iſt.„Die Wehrmacht, die wir unter größten Opfern und ſchwerſten Gefahren im Reich aufgebaut haben, iſt nun auch ihre Wehrmacht. Die deutſchen Kriegsſchiffe, die heute als die ſtolzen Zeugen deutſcher Macht und deutſcher Größe die Weltmeere durchfahren, ſind nun auch ihre Kriegsſchiffe. ſind auch die Zeugen ihrer Macht und ihrer Größe, ihres Stolzes und ihrer unverbrüchlichen Einheit mit dem Reichl Dr. Goebbels erinnerte daran, daß noch vor einem hal⸗ ben Jahr, als Sudetendeutſchland unter dem Beneſch⸗Re⸗ gime zur Wahlurne ſchreiten mußte, kaum jemand daran gedacht hätte, daß dieſe Männer und Frauen jetzt an die deutſche Wahlurne gehen können.„Diesmal ruft Sie nicht Herr Beneſch, diesmal ruft der Führer Sie auf, diesmal ha⸗ ben Sie nicht über Fragen des kſchecho⸗ſlowakiſchen Staates zu entſcheiden, ſondern Sie ſollen Ihre Zugehörigkeit zum großdeutſchen Reich bekunden! Der Führer hat Euch aufge⸗ rufen, wie er uns im Reich ſo oft gerufen hat. Aus dieſem Appell des Führers an die Nation hat ſich eine Parole her⸗ ausgebildet, die ſich wie ein Lauffeuer verbreitete und zu einem Begriff für die nationalſozialiſtiſche Bewegung wurde ein Wort das auch das Leitmotiv für die kommende Wahl ſein ſoll und das nun auch die Deutſchen aus dem Sudetengau tief in ihrem Herzen bewahren wollen:„Füh⸗ rer. befiehl, wir folaen!“ —— Nr. 272 Chronik des Tages Der neu ernannte franzöſiſche Botſchafter Coulondre iſt in Berlin eingetroffen. In Stuhm in Weſtpreußen fand in Anweſenheit führen⸗ der Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht die feierliche Einweihung der erſten Neubaugruppe der National⸗ politiſchen Erziehungsanſtalt, der einzigen in der Grenzpro⸗ vinz Oſtpreußen, ſtatt. In der Zeit vom 20. bis 25. November findet auf der Ordensburg Kröſſinſee eine Schulungstagung ſtatt, an der 800 Kreisfrauenſchaftsleiterinnen aus dem ganzen Reich teil⸗ nehmen werden. Der Generalſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz, Exzellenz Ruſſo, traf dieſer Tage in Innsbruck ein. Stabschef Lutze, der ſich ebenfalls in Tirol befand, empfing, begleitet von Gauleiter Hofer, ſeinen Kameraden, mit dem ihn eine herzliche, perſön⸗ liche Freundſchaft verbindet. Beſchleunigte Motoriſierung Göring ernannte Oberſt v. Schell zum Generalbevollmäch⸗ kigten für das Kraftfahrweſen. Berlin, 21. November. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring hal als Beauftragter für den Vierjahresplan den Oberſt von Schell durch Erlaß vom 15. November zum Generalbevollmächkig⸗ ten für das Kraftfahrweſen ernannt. Der Aufgabenbereich des Generalbevollmächtigten für das ktraftfahrweſen er⸗ ſtreckt ſich auf die Förderung und Juſammenfaſſung aller notwendigen Maßnahmen für die Erzeugung, die Verbeſſe⸗ rung der Organiſakion, auf äußerſte Typenbeſchränkung und weiteſtgehende Normung, ſowie auf einheikliche Ausrichtung und Zielſetzung aller am deutſchen Kraftfahrweſen bekeilig⸗ ten Dienftſtellen und Organifationen von Staat, Parkei und Wirtſchaft. Mit dieſer Ernennung iſt der zielklare und beſchleunigte Ausbau des geſamten deuͤtſchen Kraftfahrweſens gewährlei⸗ ſtet. Durch die Schaffung einer einheitlichen Leitung im Vierſahresplan ſoll vor allem die notwendige Rationaliſie⸗ rung der Produktion erreicht und damit die Leiſtungsfähig⸗ keit der Kraftfahrzeuginduſtrie den wachſenden Anforderun⸗ gen entſprechend geſteigert werden Die Zuſammenfaſſung aller Zuſtändigkeiten auf dem Gebiete des Kraftfahrweſens liegt auch im Intereſſe der Reichsverteidigung Oberſt von Schell, der ſeit einigen Jahren an maßgebender Stelle des Oberkommandos des Heeres die Fragen der Heeresmotori⸗ ſierung bearbeitet, behält dieſe Stellung auch in Zukunft bei und hat auf Anordnung des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, noch erweiterte Befugniſſe erhalten Generalfeldmarſchall Göring hat als Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe Oberſt von Schell auch beſtimmte Auf⸗ träge für die Motoriſierung der Luftwaffe erteilt. * v. Schell iſt im Jahre 1893 in Magdeburg geboren, ftammt aus einer alten weſtfäliſchen Offiziersfamilie und trat Anfang 1914 als Fahnenjunker in das Infanterieregt⸗ ment 57 in Weſel ein Im November 1914 wurde er zum Offizier befördert, nahm bis Kriegsende am Feldzug teil, war Kompanie⸗, ſpäter Bataillonsführer und in der 39 Zeit Brigadeadjutant und im Stabe einer Infantexriedivi⸗ ſion. Nach dem Kriege fand er wechſelnd Verwendung in der Truppe und im Generalſtab. Drei Jahre wirkte er als Taktiklehrer in der neu errichteten Kriegsakademie. Seit 1936 iſt er Chef des Stabes der Inſpektion der Panzertrup⸗ pen und Heeresmotoriſierung. Anläßlich ſeiner Ernennung zum Generalbevollmächtigten des Kraftfahrweſens wurde er zum Oberſt befördert. 8 1,5 Milliarden Reichsanleihe 4, 5prozentige auslosbare Schatzanweiſungen von 1938, Vierte Folge. Berlin, 21. November. Mit Rückſicht auf die immer ſtärker werdende Flüſſigkeit des Geldmarkkes begibt das Deutſche Reich 1,5 Milliarden Reichsmark 4,5prozentige auslosbare Schatzanweiſungen von 1938, Vierte Folge. Die Ausſtattung der Schatzanweiſungen enktſpricht der der letzten Anleihe. Sie werden zum 1. No- vember der Jahre 1953 bis 1958 nach vorangegangener Ver⸗ loſung zum Nennwert zurückgezahlt. Das Reich behält ſich jedoch die Kündigung aller Schatzanweiſungen dieſer Folge oder von Teilen dieſer Schatzanweiſungen dieſer Folge nach Ablauf von fünf Jahren zum Nennwert vor. Der Zinslauf beginnt am 1. November dieſes Jahres. Das unter Führung der Reichsbank ſtehende Anleihekon⸗ ſortium hat obige 1,5 Milliarden Reichsmark übernommen u. legt ſie zum Kurſe von 983 Prozent zur öffentlichen Zeich⸗ nung in der Zeit vom 28. November 1938 bis 9 Januar 1939 auf. Die Einzahlungen auf die zugeteilten Schatzan⸗ weiſungen durch die Zeichner verteilen ſich auf die Zeit vom 17 Januar 1939 bis 25 Februar 1939, und zwar ſind 40 Prozent bis ſpäteſtens 17. Januar 1939 und je 20 Prozent bis 27. Januar, 13. Februar und 25. Februar 1939 zu ent⸗ richten. Frühere Zahlungen ſind jedoch zuläſſig und können, ſoweit die gezeichneten Beträge von den Zeichnungsſtellen 15 zugeſagt werden, am 28. November 1938 geleiſtet wer⸗ en. 5 Die neuen Reichsſchatzanweiſungen ſind mündelſicher, ihre Stücke ſind bei der Reichsbank 0 Die Schatzanweiſungen können auf Wunſch in das Reichsſchuld⸗ buch eingetragen oder in ein Sammeldepot bei einer Wert⸗ papierſammelbank gelegt werden; ein dahingehender Antrag kann ſofort bei der Zeichnung geſtellt werden. . ö N Königin Maud von Norwegen 7 Trauer im norwegiſchen Königshaus.— Ankeilnahme im ganzen Lande. London. 21. November. Königin Maud von Norwegen iſt am Sonntag morgen in einem Londoner Krankenhaus an den Folgen einer Darmoperation, der ſie ſich vor einigen Tagen unkerziehen mußte, geſtorben. Wie zugleich aus Os lo berichtet wird, gingen auf die Nachricht vom Tode der Königin Maud ſogleich die Fah⸗ nen auf dem königlichen Schloß, den ſtaatlichen Gebäuden, der Geſandtſchaft und zahlreichen Privathäuſern auf Halb⸗ maſt. Durch Radio und durch Anſchläge der Meldung bei den Zeitungsredaktionen verbreitete ſich die Nachricht im Laufe des Vormittags in der Bevölkerung. Am frühen Nachmittag erſchienen Extrablätter. Die Theater und Kinos halten geſchloſſen, alle muſikaliſchen Veranſtaltungen wur⸗ den abgeſagt. Miniſterpräſident Nygaarsvold gab in einer Er⸗ klärung ſeiner Trauer über das nach dem bisher günſtig erſchienenen Verlauf der Operation überraſchend gekom⸗ mene Hinſcheiden der Königin Ausdruck. Alle, welche die warmherzige und großartige Perſönlichkeit der Königin kennengelernt haben, ſagte er, ſchätzten ihr warmes In⸗ tereſſe und ihre Fürſorge für Volk und Land, in ſo vielen ſozialen Aufgaben. Wir nehmen an der Trauer des Königs⸗ hauſes aufrichtigen Anteil. * Die verſtorbene Königin Maud war eine königliche Prin⸗ zeſſin von Großbritannien und Irland, geboren am 26. No⸗ vember 1869 in Marlborough Hauſe. Am 22. Juli 1896 vermählte ſie ſich mit dem damaligen Prinzen Karl von Dänemark, der nach der Trennung Norwegens von Schwe⸗ den am 12. November 1905 zum König von Norwegen ge⸗ wählt wurde und als Haakon J. den Thron beſtieg. Politiſche Rund ſchau Juden dürfen nicht Ani orm tragen Berlin, 21. Nov Der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß über die Entziehung des Rechtes zum Tragen einer Uniform folgendes beſtimmt:„Juden(Paragraph 5 der Erſten Verordnung zum Reichsbürgergeſetz vom 14. No⸗ vember 1935), die der alten oder neuen Wehrmacht, der öſterreichiſch⸗ungariſchen Wehrmacht oder dem öſterreichi⸗ ſchen Bundesheer angehört und das Recht zum Tragen einer Uniform erhalten haben, wird dieſes Recht hiermit entzogen.“ Der Erlaß iſt vom Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht, Keitel, mitunterzeichnet. Einführung der Deutſchen Gemeindeordnung im Sudeten⸗ land. Durch Verordnung vom 10. November 1938 iſt die Deutſche Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935(RGBl. J, S. 49) mit Wirkung vom 20. 11. 1938 für die ſudetendeutſchen Gebiete in Kraft geſetzt worden. Die ſudetendeutſchen Gemeinden er⸗ halten nunmehr eine Lebensgrundlage, auf der ſie mit der Ein⸗ führung des Führungsgrundſatzes eine ſchlagkräftige Verwal⸗ tung und vor allem eine geſunde und ſolide Finanz⸗ wirtſchaft entfalten können. Zugleich wird das Verhält⸗ nis zu Partei und Staat durch die Einſchaltung des Beauf⸗ tragten der NSDAP. und die Neuregelung der Staatsaufſicht ebenſo geordnet wie im Altreich. Memeler Nationaldenkmal wieder errichtet. Das National⸗ denkmal vor dem Memeler Rathaus wurde wieder errichtet. Eine große Menſchenmenge umſäumte den Platz und wartete, bis die Boruſſia wieder auf dem jahrelang verwaiſten Socket thronte. In dem Augenblick, wo das ſtolze Denkmal feinen urſprünglichen Platz eingenommen hatte, brachten die Memel⸗ deutſchen ſpontane Begeiſterungsrufe aus. Für das Memel⸗ volt iſt dieſe Wiederaufrichtung des Denkmals ſymboliſch für die Befreiung vom zwölfjährigen Kriegszuſtande. 20 Jahre lettiſche Unabhängigkeit. Am 20. Jahrestag der lettiſchen Unabhängigkeit legte Staatspräſident Ulmanis auf dem Kriegerfriedhof Kränze nieder. In der Feſtſitzung im Rigaer Schloß nahm er die Glückwünſche des Diplomatiſchen Korps entgegen. Nach einer großen Parade fand im National⸗ theater, wo vor zwanzig Jahren die Unabhängigkeit Lettlands ausgerufen wurde, ein Staatsakt ſtatt, auf dem Staatspräſi⸗ dent Dr. Ulmanis auf die wirtſchaftlichen und kulturellen Er⸗ folge in den letzten zwanzig Jahren hinwies und einen gro⸗ zen Rationaliserungaspulan für Anduſtrie und Landwirtſchaft ankündigte. Die Aufersſenung des Nr. Tree Der Poliziſt blickte verwundert drein, aber Barton ließ ihm zum Staunen keine Zeit, ſondern ſtellte eine Frage: „Sie ſitzen jetzt hier und ſind an den Stuhl gefeſſelt; ſo gründlich, daß Sie nicht einmal einen Finger rühren können; nun komme ich mit dem Feuerhaken, um Ihnen in 8 Wehrloſigkeit den Kopf einzuſchlagen. Was werden Sie tun? „Ich werde ſchreien!“ antwortete der Mann. „Bravo“, ſtimmte der Inſpektor bei,„tun Sie das aber ſo, wie wenn es ernſt wäre.“ Der Poliziſt brüllte wie am Spieß. Er war noch gar nicht damit fertig, ſtürzten Robin und Cock in das Zimmer; gleich darauf kam entſetzt Miß Adlercreuz, dann folgten der Sergeant von der Polizeiſtation Wembley und zwei ſeiner Leute, die ſich ſeit der Entdeckung des Mordes ſtets im Hauſe aufhielten, als nächſte eilten Stone, die Köchin und die Mädchen herbei und endlich erſchien auch der Gärtner, der draußen gearbeitet hatte. „Nichts iſt geſchehen, Herrſchaften“, ſagte Barton,„ich 5 157 0 Haß von den Leuten, die ſich r Mordna ier aufhielten, nur zwei einen ſchwachen Schrei gehört haben wollen.“ 6 8 Nachdem die Bewohner des Hauſes wieder aus dem Mordzimmer gegangen waren. fraate der Oherinſnoktar ſeinen Untergebenen, was für Schlußfolgerungen er aus den eben feſtgeſtellten Wahrnehmungen ziehe. „Nur zwei“, antwortete Barton bedächtig,„und dies find, daß Dr. Taylor in der Minute des Todes etwas ſo Schreckliches ſah, daß er in ſeiner Erſtarrung weder die Kraft zur Abwehr noch zum Schreien aufbrachte, oder aber, daß keiner der Bewohner dieſes Hauſes die Wahr⸗ heit ſprach.“ Einer der Poliziſten meldete die Ankunft der Kom⸗ miſſare Maxwell und Fitzner. Robin und Barton gingen nach unten, um ſie zu begrüßen. „Ich werde hier einige Leute verhören“, erklärte der Kommiſſar,„Sie, Oberinſpektor, können jetzt nach Hauſe fahren, es genügt mir, wenn vorläufig Barton dableibt. ROMAN VON RALPH URBAN MGs und Panzerwagen gegen Araber Rückſichtsloſer Einſatz der Engländer. In der Nähe von Beitjallah nördlich von Hebron in Paläſtina kam es zu einem heftigen Gefecht zwiſchen Eng⸗ ländern und Arabern. Dabei verloren die Engländer ein Mann, während fünf verletzt wurden. Das engliſche Militär, das rückſichts los eingeſetzt wurde, ſoll einer Reuter⸗Meldung zufolge den Arabern ſchwere Verluſte bei⸗ gebracht haben. Auf 40 Meter Entfernung brachte das engliſche Militär mit Maſchinengewehr feuer den Araberangriff zum Stehen. Unterſtützt von Panzer⸗ wagen und weiteren Verſtärkungen konnte das engliſche Militär dann die auf der Straße errichteten Barrikaden beſeitigen. Der Präſident der arabiſchen Verteidigungspartei von Paläſtina, Ragheb Bey Naſhashibi, ſtritt in einem Tele⸗ gramm an den Vorſitzenden des interparlamentariſchen Kongreſſes mit allem Nachdruck ab, daß unter den Arabern, wie das in der engliſchen Oeffentlichkeit behauptet wor⸗ den war, irgendwelche Meinungsverſchiedenheiten beſtün⸗ den. Es gebe keinen Araber in Paläſtina, ſo heißt es in dem Telegramm, der nicht bis zum Tode ſich dem Mandat und der Balfour⸗Erklärung widerſetzen würde. Unter den arabiſchen Parteien Paläſtinas gebe es keinerlei Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. 19 2 2. Niemand will die Juden Ablehnungen aus der ganzen Welt. Die Frage der Auswanderung und Anſiedlung der Juden beſchäftigt faſt die ganze Welt, und es zeigt ſich immer deut⸗ licher, daß man zwar an verſchiedenen Stellen Mitleid mit den Juden angibt, daß aber in Wirklichleit niemand da iſt, der ſich ihrer entſcheidend annehmen und ſie aufnehmen will; das beweiſen folgende Feſtſtellungen: Auſtralien: Der auſtraliſche Premierminiſter Lyons hat einen angeb⸗ lich von London gemachten Vorſchlag, jüdiſche Emigranten maſſenweiſe in Auſtralien anzuſiedeln, grundſätzlich abgelehnt. Keinesfalls würden zuſammenhängende Siedlungen Fremd⸗ ſtämmiger geduldet werden. Ceylon: Der Gouverneur von Ceylon, Sir Caldecott, hat erklärt, daß die Handelslage und die Arbeitsloſigkeit auf Ceylon eine uneingeſchränkte Zulaſſung von Juden nicht dulde. Der Ge⸗ ſundheitsminiſter von Ceylon hat einen Geſetzesantrag einge⸗ bracht, in dem die Ausübung einer ärztlichen Praxis für Aus⸗ länder verboten wird. Polen: Das polniſche Blatt„Czas“ ſtellt feſt, daß die Judenfrage kein nationales Problem allein Deutſchlands oder Polens, des Landes mit der größten Zahl der Juden, ſei. Einen entſchei⸗ denden Beitrag zur Löſung müßten die Länder geben, die ſich im Beſitz von Gebieten befänden, die für die Aufnahme der jüdiſchen Emigranten in Betracht kämen. Es gehe nicht an, daß die öſſentliche Meinung dieſer Staaten(gemeint ſind die weſtlichen Demokratien) nur laut ihr Mitgefühl für die aus Deutſchland emigrierten Juden ausdrückten, ohne dafür durch tätige Mitarbeit dafür Sorge zu tragen, daß Zwangsmaßnah⸗ men gegen die Juden nicht mehr erforderlich wären. Rumänien: 5 In Reſchitza im Banat explodierte eine Ladung Dynamit in der dortigen Synagoge. Das Innere der Gebäudes wurde faſt vollſtändig zerſtört. Ungarn: Die ungaxiſche Regierung hat das Weiterbeſtehen von 45 Preſſeerzeugniſſen verboten, bei denen es ſich vorwiegend um Zeitſchriften aus jüdiſchem Beſitz handelt. Eine ungariſche Zeitung teilt mit, daß beabſichtigt ſei, im öffentlichen Leben das Verhältnis der Juden zur Bevölkerung von bisher 20 v. H. auf 6 bis 10 v. H. herabzuſetzen. Schweiz: 5 An zuſtändiger Stelle wird bezüglich der Aufnahmegeſuche jüdiſcher Emigranten erklärt, daß die Schweiz ſchon jetzt von Juden überlaufen ſei, und daß man es daher nicht verſtehe, wenn London und Waſhington immer neue Zumutungen an die Gaſtfreundlichkeit der Schweiz ſtellten. Waſhington: Als Antwort auf das hyſteriſche Geſchrei der jüdiſchen Organiſationen gab Senator Borah ſeiner Ueberzeugung Aus⸗ druck, daß jeder Verſuch, die amerikaniſchen Einwanderungs⸗ geſetze zugunſten der Juden zu ändern, auf ſtärkſte Oppoſition im Kongreß ſtoßen würde. Borah erklärte weiter:„Ich halte es nicht für wünſchenswert, die Einwanderungsgeſetze jetzt zu ändern. Wir könnten allerhöchſtens völlig unzureichende Er⸗ leichterungen durchſetzen“. Mach dem Verhör mit Stone kann auch er nach London zurück.“ Während die Herren ſich ins Speiſezimmer zur Ein⸗ vernahme begaben, zog Robin raſch ſeinen Mantel an, rief den Chauffeur, der in der Halle wartete, und ging vor das Haus, um den Wagen zu beſteigen. Obwohl es inzwiſchen ſchon Nacht geworden war, konnte der Oberinſpektor unter den nächſten Bäumen des Gartens eine Geſtalt wahr⸗ nehmen, die dort regungslos verharrte. Der Beamte tat, als würde er nichts bemerken, ging, leiſe vor ſich hin⸗ pfeifend, an ihr vorbei, um aber nach einigen Schritten eine raſche Wendung zu machen und mit wenigen Sätzen 1 dem großen Mann zu ſein, der erſchrocken zuſammen⸗ uhr. „Wer ſind Sie und was machen Sie hier?“ herrſchte ihn der Detektiv an. Die Antwort, die er auf dieſe Frage bekam, hatte Robin beſtimmt nicht erwartet. Plötzlich erhielt er einen ſchweren Schlag auf die Schläfe und brach lautlos zuſammen. *** Die Verhöre im Speiſezimmer erwieſen ſich an dieſem Abend als verlorene Zeit und Mühe. Die Köchin und die Mädchen erzählten langatmig und mit Wichtigkeit Dinge, die mit der Mordgeſchichte nichts zu tun hatten, der Gärt⸗ ner und ſeine Frau wußten überhaupt nichts, und die Lieferanten, die manchmal ins Haus kamen und von Kommiſſar Fitzner hierherbeſtellt worden waren, konnten nur belangloſen Klatſch erzählen. Der aus London herbei⸗ gerufene Baumeiſter verſicherte als ehemaliger Erbauer des Landhauſes, daß dieſes über keinerlei Geheimtüren verfüge. Er wurde aber von Fitzner trotzdem gebeten, als Sachverſtändiger noch hierzubleiben und nach den Ver⸗ hören der e Anterſuchung des Hauſes beizuwoh⸗ nen, da es immerhin möglich wäre, daß nachträglich noch bauliche Aenderungen ſtattgefunden hätten. Man begann gerade Miß Adlercreuz wieder zu vernehmen, als der Polizeichauffeur, der vordem Robin und Barton nach Porters Hall gebracht, ins Zimmer kam und den Beamten Mitteilung von dem merkwürdigen Verſchwinden des Oberinſpektors machte. „Als mich der Herr Oberinſpektor rief“, erzählte der Mann,„benötigte ich noch einige Zeit, um einen Schuh, den ich wegen einer Fußverletzung einſtweilen aufgemacht hatte, wieder zuzuſchnüren. Raſch eilte ich dann 5 konnte aber Inſpektor Robin nirgends ſehen. Ich dachte mir ſchließlich, er könnte nochmals ins Haus gegangen ſein und wartete beim Wagen. Erſt nach einer Stunde aina 1 1 0 ö 1 1 A** 5 + Vierfache jugendliche Mörder Furchtbare Verbrechen zweier Wegelagerer. Zwei Autobanditen, Brüder im Alter von 13 und 20 Jahren, haben in Kärnten und in der Steier⸗ mark durch Autofallen Wagen zum Halten gezwungen. Als die Inſaſſen die Hinderniſſe beſeitigen wollten, wur⸗ den zwei von ihnen erſchoſſen. Die Wegelagerer wurden von einer SA.⸗Streife geſtellt, und es entſpann ſich ein Feuergefecht, in deſſen Verlauf zwei Angehörige der SA. getötet wurden. Die beiden Mordbuben wurden verletzt und konnten dann feſtgenommen werden. Die beiden jugendlichen Verbrecher hielten zuerſt bei Hüttenberg in Kärnten durch eine Autofalle einen Kraftwagen an. Als der Lenker das Hindernis beſeitigen wollte, wurde er von den zwei Wegelagerern erſchoſ⸗ ſen, die dann mit dem Wagen flüchteten und ihn im Lavant⸗Tal ſtehenließen. Von dort begaben ſie ſich in die Steiermark in die Gegend von Perchau, wo ſie einen Baumſtamm über die Straße legten. Ein Auto des Arbeitsamtes Judenburg, in dem zwei Ingenieure des Arbeitsamtes und der Lenker des Wagens, Zöhrer, ſich befanden, wurde von den Mordbuben ebenfalls über⸗ fallen. Zöhrer wurde durch einen Bruſtſchuß getötet. Der eine Ingenieur konnte flüchten und die Gendarmerie verſtändigen, die die Umgebung unter Einſatz von SA. abſuchte. Den anderen Ingenieur nahmen die Jugend⸗ lichen als Geiſel mit und fuhren in Richtung Unzmark. Während der Fahrt bedrohten ſie den Gefangenen mit vor⸗ gehaltener Piſtole. Hinter Unzmark ſauſte der Wagen gegen einen Brückenpfeiler, ſtürzte in den Graben und überſchlug ſich, ſo daß die Inſaſſen hinausgeſchleudert wurden. Jetzt gelang dem zweiten Ingenieur die Flucht. Feuergefecht mit einer SA.⸗Streife Bald darauf wurden die Verbrecher in der Nähe des Bahnhofs Unzmark von einer SA.⸗Streife geſtellt. Bei dem ſich entwickelnden Feuerwechſel wurde SA.⸗Sturm⸗ führer Hebenſtreit und der SA.⸗Maun Zeiler getötet und die Mordbuben verletzt. Die zwei Mörder wurden nach Judenburg gebracht. Zu ihrem Verbrechen haben ſie ſich eines Trommelrevolvers und einer Piſtole bedient. Ein Ruckſack war ganz mit Munition gefüllt. Ueber das Motiv gaben die Räuber noch keinerlei Auskunft. Eigenartig iſt, daß ſie bei ihren Ueberfällen keine Raubabſichten zeigten, ſondern es nur auf die Autos abgeſehen zu haben ſcheinen. Nüflungsamt Barcelona in Flammen Große Sprengvorräte vernichtet. Nach einer Meldung des roten„Kriegsminiſteriums“ brach in Barcelona im Rüſtungsamt Feuer aus, das ſchnell großen Umfang annahm und heftige Explofionen hervorrief. Die Bolſchewiſten haben ſofort eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet, da man annimmt, daß der Brand auf einen Sabotageakt zurückzuführen iſt. Infolge der ſtrengen Zenſur durch die Roten ſind bis⸗ her nähere Einzelheiten über den verheerenden Brand, durch den große eingelagerte Sprengſtoffvorräte vernichtet wurden, nicht bekanntgeworden. In Barcelona hat ſich nach der Niederlage am Ebro der roten Gewalthaber eine große Niedergeſchlagenheit be⸗ mächtigt. Ein Kongreß faßte den Entſchluß, ſofort an die Hilfe des Auslandes zu appellieren und mit allen Mitteln neue Truppen auszuheben. erner ſollen ſechs neus Schanzbrigaden aufgeſtellt werden, Panik am Sarge Atatürks. Vor dem Palaſt Dolma⸗Bagtſche in Iſtanbul, in dem der dahingeſchiedene türkiſche Staatspräſident Atatürl aufgebahrt war, entſtand ein rieſiges Gedränge. Hundert⸗ tauſende wollten von ihrem toten Herrſcher Abſchied neh⸗ men, wobei die Polizeiketten durchbrochen wurden und die Maſſen auf einmal zu dem Katafalk fluteten. Dabei kamen elf Perſonen, zumeiſt Frauen, ums Leben, die von der Menge zu Boden getreten und dabei zerquetſcht oder zer⸗ trampelt wurden. Anläßlich der Anweſenheit des Panzerſchiffes„Admiral Graf Spee“ in Bilbao lud die Stadtverwaltung Kommandant und Offizierkorps zu einem Feſteſſen ein, an dem auch Vertre⸗ ter der Partei und des Staates teilnahmen. ich hinein und fragte nach ſeinem Verbleib. Wir ſucheñ ihn ſeither vergeblich im ganzen Haus.“ „Er wird uns doch nicht geſtohlen worden ſein“, meinte darauf Fitzner,„ſicher machte er einen kleinen Spazier⸗ gang. Warten wir vorläufig noch.“ Das Verhör mit Stone geſtaltete Fitzner mit Abſicht kurz, da er ſich ſeine Trümpfe für die am nächſten Tag ſtattfindende Verhandlung der Leichenſchau aufheben wollte. Als Stone, der ſehr angegriffen ausſah und einen niedergeſchlagenen Eindruck machte, das Zimmer verlaſſen hatte, verabſchiedete der Kommiſſar den Inſpektor mit der Weiſung, morgen pünktlich zur Leichenſchau zu kommen. Barton, der ſich ſchrecklich gelangweilt hatte, enteilte mit Wonne. Froh, ſich Bewegung machen zu können, beſchloß er, mit der Bahn nach London zurückzufahren und ſchlug zu Fuß den Weg nach der Station Wembley ein. Er ging die ſtille Allee von Porters Hall gegen den Ort und mochte ſchon zwei Drittel des Weges zurückgelegt haben, als er eine merkwürdige Helle wahrnahm. Verwundert ſich um⸗ blickend, ſah er den blendenden Schein einer haushohen Flamme den Himmel rot färben. Es brannte auf Porters Hall. Seiner erſten Regung folgend, begann Barton den Weg zurückzueilen. Er lief aber nur einige Schritte, dann blieb er plötzlich ſtehen, zündete ſich eine Zigarette an und dachte nach. 8 „Warum, zum Teufel“, murmelte er vor ſich hin, warum brennt es auf Porters Hall ausgerechnet gerade jetzt, da das Haus voll Polizei iſt? And wenn i mich nicht ſehr täuſche, dann gibt es dort gar keine ſo entzünd⸗ lichen Gegenſtände, die eine derartige Stichflamme ver⸗ urſachen könnten. Vielleicht iſt der Benzintank eines der Autos in Brand geraten. Sehr unwahrſcheinlich, ſehr unwahrſcheinlich. Vielleicht iſt das Feuer auch gelegt worden. Damit Porters Hall abbrennt, wo ein Dutzend Polizeileute ſofort zu den Löſcharbeiten bereit find? Hoppla! Oder gar, um die Beamten für eine Weile gründlich zu beſchäftigen? Sonderbar, ſonderbar. Jeden⸗ falls bin ich auf Porters Hall überflüſſig. Alles wird dorthin eilen. Die Feuerwehr, der Kriegerverein und ſo⸗ gar die paar Poliziſten, die noch auf der Polizeiſtation von Wembley ſind. Kein Menſch würde ſich jetzt darum kümmern, wenn zum Beiſpiel jemand in Wembley ein Verbrechen verüben wollte. Mord? Hm. Einbruch? Sm. Porters Hall— Wembley, Wembley— Porters Hall, kann es da irgendwelche Zuſammenhänge geben? Wohnte jemand in Wembley, der— halt! Die Villa des ermordeten Dr. Taylor!“ Er Freer e .— Don Deulſchlangs Oſtmarft Wir bringen hiermit einen weiteren Artikel über die Schriftleiter⸗Studlenfahrt in die Oſtmark. Ein ab⸗ ſchließender Aufſatz wird folgen. Die Schriftleitung. II. Denkwürdige Erinnerungsſtätten Die ganze Oſtmark iſt hiſtoriſch bedeutſamer Boden. Wie oft wurde dort über geſamtdeutſches, ja über geſamteuro⸗ päiſches Schickſal entſchieden— ſei es durch politiſche Be⸗ ſchlüſſe, ſei es durch das Schwert auf den Schlachtfeldern. Aber es gibt da drüben auch Erinnerungsſtätten, die ge⸗ rade für das Dritte Reich ganz beſondere Bedeutung haben — iſt doch unſer Führer Adolf Hitler ſelbſt ein Sohn dieſes Landes. Mit Ehrfurcht betritt der Beſucher aus dem alten Reich gerade dieſe Stätte. In Leonding bei Linz, einem kleinen Ort in ſchöner Umgebung, ſteht das Eltern⸗ haus des Führers. Von ſeinem neunten bis zu ſei⸗ nem ſechzehnten Lebensjahr hat er dort gelebt. Und nur ein paar Schritte von dem Haus entfernt, auf dem Leon⸗ dinger Friedhof, iſt das Grab, in dem die Eltern des ührers ruhen Niemand, der nicht ſelber dieſe Stätten beſucht hat, vermag die tiefe Wirkung zu ermeſ⸗ ſen, die von ihnen ausgeht. In dieſem kleinen, ſchlichten Haus iſt Adolf Hitler aufgewachſen, in dieſen Stuben und Kammern hat er als Junge gelebt... Er, der heute nicht nur Deutſchland ein neues Geſicht gegeben, ſondern der auch die geſamte europaiſche Politik in neue Bahnen ge⸗ lenkt hat. Welch ein Aufſtieg! Wer Adolf Hitlers Eltern⸗ haus beſucht, der erkennt, daß dieſer Mann wirklich ein Sohn des Volkes iſt und daß ſeine ganze Arbeit, ſein Wirken und Streben nur dem Glück und der Wohlfahrt dieſes deutſchen Volkes gelten können. Man möchte wün⸗ ſchen, daß alle deutſchen Menſchen dieſe Erinnerungs⸗ ſtätten beſuchten, daß aber auch möglichſt viele Ausländer kämen, beſonders jene bisher Unbelehrbaren, die noch im⸗ mer das törichte Gerede vom„kapitaliſtiſchen“ oder„reak⸗ tionären“ Nationalſozialismus im Munde führen. Zu den zeitgeſchichtlich bedeutſamen Stätten der Oſtmark gehört auch das nahe Linz, die Hauptſtadt des Gaues Oberdonau, der ſich mit Stolz Heimatgau des Führers nennt. In dieſe ſchöne und lebhafte Donauſtadt, die heute über 100 000 Einwohner zählt, iſt Adolf Hitler im Frühjahr 1938 mit reichsdeutſchen Truppen eingezogen und hat die Wie⸗ dervereinigung der Oſtmark mit dem alten Reich feierlich verkündet. Tauſende haben ihm dort in ſeiner Heimat zu⸗ gejubelt Eine Erinnerungsſtätte ganz anderer Art ſind die Ka⸗ ſematten der Feſtung Salzburg, in denen die Syſtemregierung Schuſchnigg einſt 300 tapfere Nationalſo⸗ zialiſten eingekerkert hatte und körperlich und ſeeliſch miß⸗ handelte. Welch ein Kontraſt war es, als wir an einem un⸗ wahrſcheinlich ſchönen Oktobertag auf der Terraſſe der Fe⸗ ſtung weilten und den herrlichen Blick auf die heitere Stadt Und die prachtvolle Landſchaft genoſſen und dann hinunter⸗ ſtiegen in die finſteren Kerker, in die eine„chriſtliche“ Re⸗ gierung brave deutſche Männer einſperrte Nicht im Mittelalter, ſondern in unſeren Tagen. Und zwar Männer, deren einziges„Verbrechen“ darin beſtand, gute Deutſche zu ſein! Eine Gedenktafel an der Außenwand der Kaſemat⸗ ten von Hohenſalzburg hält die Erinnerung an jene trübe Zeit wach. Die Tafel trägt als Inſchrift inhaltsſchwere Worte, die zum Nachdenken ſtimmen:„Wenn das Recht des Volkes vergewaltigt wird, finden ſich die Beſten immer in den Kerkern.“ Die Beſucher ſtiegen aus dem düſteren Verließ heraus in den ſtrahlenden Herbſttag und empfan⸗ den tiefe Genugtuung, daß der Führer dieſem herrlichen Land die Freiheit gebracht hat Es hat in Deutſchlands Oſtmark auch ſonſt noch zahl⸗ reiche Gedenkſtätten aus der Zeit des ſchweren Kampfes um das Deutſchtum, um den Zuſammenſchluß mit dem Dritten Reich. So in Graz, der e der Steier⸗ mark, der Stadt, die den ehrenden Beinamen„Stadt der Volkserhebung“ führen darf, weil ihre Bewohner ſich als erſte in aller Oeffentlichkeit von dem Gewaltſyſtem Schuſch⸗ nigg losſagten. Oder in Kärnten, dem ſüdlichſten Gau des Reiches, deſſen Nationalſozialiſten im Jahre 1934 den damaligen öſterreichiſchen Bundestruppen, die die Syſtem⸗ regierung gegen ſie mobiliſiert hatte, regelrechte Gefechte lieferten. Unſere Studienfahrt führte noch zu vielen dieſer Erinnerungsſtätten. Ueberall war der Eindruck der gleiche: es war ein ſchwerer Kampf, den die Oſtmark zu führen atte— und er war, wie Gauleiter Bürckel in Wien mit echt zu uns ſagte, noch ſchwerer, als der Kampf der Weſtmark, denn der Kampf der Weſtmark ging gegen Franzoſen und gegen ſeparatiſtiſch eingeſtellte 1 1 5 Unge, in der Oſtmark dagegen mußten Deutſche gegen Deutſche kämpfen. Ein Brüderkampf war es mit all e Tragik. Gottlob, daß jene Zeit nun Vergangenheit gewor⸗ den iſt und überſtrahlt wird von dem Glücksgefühl, das die deutſchen Menſchen in Weſt und Oſt über das neue Groß⸗ Deutſchland empfinden! PFUFUCUCCCCC ⁵˙—A—V—VPP—P——V—V—V—P—P—P——VV—————— Kennkarte kann ausgeſtellt werden Anträge an das zuſtändige Polizeirevier Mit dem 1. Oktober 1938 iſt die Verordnung über Kenn⸗ karten vom 22. Juli 1938 in Kraft getreten Die Kennkarte, die als Inlandsausweis mit jähriger Dauer gilt, können alle 8 Staatsangehörigen mit Wohnſitz oder dauern⸗ dem Aufenthalt im Reichsgebiet vom vollendeten 15. Le⸗ bensjahr ab erhalten. Ein Zwang zur Beſchaffung der Kennkarte beſteht grundſätzlich nicht. Indes iſt ein Zwang ur Erlangung der Kennkarte für männliche deutſche taatsangehörige beim Eintritt in das Wehrverhältnis und zwar innerhalb der letzten drei Monate vor Vollendung 3 85 18. Lebensjahres vorgeſehen. Für männliche deutſche taatsangehörige, die am 1 10. 1938 ihr 17., aber noch nicht ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, beginnt die Friſt von drei Monaten am 1 10. 1938. Dem Kennkarten zwang . ferner Juden, die deutſche Staatsangehörige nd. Der Antrag auf Ausſtellung der Kennkarte muß per⸗ ſönlich in dem zuſtändigen Wohnungs⸗Polizeirevier geſtellt werden. Der Kennkartenbewerber hat ſich durch Urkunden über ſeine Perſon und ſeine deutſche Staatsangehörigkeit auszuweiſen. Ferner iſt die erforderliche Anzahl von Licht⸗ bildern— vier—, bei Juden fünf—, Größe 52 mal 74 mm, Kopfgröße 30—35 mm. mitzubringen. Das Lichtbild muß die dargeſtellte Perſon ohne Kopfbedeckung im Halbprofil nach rechts zeigen, ſodaß das linke Ohr mit ſeinen Erken⸗ nungsmerkmalen ſichtbar iſt. Lichtbilder die bereits einen Stempel oder Teile eines Stempels tragen. werden nicht verwendet. Die Kennkarte ſelbſt wird nach Unterſchriftslei⸗ ſtung ausgehändigt. Für die Ausſtellung einer Kennkarte iſt eine Verwaltungsgebühr von 1—3 Mark zu entrichten. Badiſche Chronik Intendant Kuct Erlich nach Magdeburg verpflichtet. I Heidelberg. Der Intendant des Heidelberger Städ⸗ tiſchen Theaters, Kurt Erlich, wurde mit Beginn der neuen Spielzeit als Intendant an die Städtiſchen Bühnen Magde⸗ burg verpflichtet.— Intendant Erlich kam im Jahre 1933 nach Heidelberg, nachdem er zuvor als Schauſpieler und Re⸗ giſſeur am Staatstheater Schwerin geweſen war. Seine Theaterlaufbahn führte ihn, der erſt ein Semeſter Hochbau ſtudierte, dann im Feld ſtand, ſchließlich als Offizier im Freikorps Baltikum kämpfte und zuletzt Adjutant in der Nachrichtenzentrale der Eiſernen Diviſion in Berlin war, vom Jahr 1920 an als jugendlicher und erſter Held nach Saar⸗ brücken, Eſſen, Koblenz, Hagen i. W. und von 1926 an nach Schwerin. In Heidelberg hat er während ſeiner ſechsjährigen Tätigkeit eine künſtleriſch ſehr fruchtbare Aufbauarbeit ge⸗ leiſtet, die dem Heidelberger Theater einen beſonderen Ruf vor allem auch als Nachwuchsbühne unter den deutſchen Provinzbühnen geſchaffen hat. i Weinheim.(Die Seuche.) In einem Anweſen in Weinheim wurde die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt; es wurden deshalb alle im Amkreis von 15 km liegenden Ort⸗ ſchaften zum Sperrbezirk erklärt. i Hockenheim.(Scheuer abgebrannt.) Im nahe⸗ gelegenen Neulußheim brach aus noch unbekannter Urſache in der Scheuer des Bauern Jung Feuer aus, dem auch der Dachſtock, der mit Tabak angehäuft war, des benachbarten Landwirts zum Opfer fiel. In der Jung'ſchen Scheuer be⸗ fanden ſich keine Erntevorräte, ſodaß der Schaden nicht ſo groß iſt. (9. Rheinsheim b. Bruchſal.(Fahrt in den Tod.) Der 26jährige jung verheiratete Willi Zimmermann iſt mit dem Motorrad verunglückt. Er erlitt bei dieſem Unfall ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod eintrat. 2 Freiburg.(Von den Städtiſchen Bühnen.) Intendant Dr. Wolfgang Nufer hat für die Städtischen Bühnen Freiburg als Erſtaufführung erworben: das Luſtſpiel „Frauenliſt und Liebe“ nach Scribe und Legouve von Arthur Pfahl und das Schauspiel„Opfergang“ von Feliz Lütz⸗ kendorf. Y Freiburg.(Kulturvorträge.) Im Rahmen der „Freiburger Kulturvorträge“ werden drei weitere Veran⸗ ſtaltungen angekündigt. Am 28. November ſpricht und lieſt der bekannte Dichter des großen Romanwerks„Volk auf dem Wege“, deſſen vierter Band demnächſt erſcheint, Dr. Joſef Ponten, im Kammerſpielhauſe, und Anfang Dezem⸗ ber wird vorausſichtlich der Dichter und Gelehrte Dr. Leo⸗ pold Weber zu einem Vortrage kommen, bei dem er ferner aus ſeinem Werke„Die Odyſſee— deutſch“ vorzuleſen ge⸗ denkt. Nunmehr ſteht auch feſt, daß ein ſchon ſeit längerer Zeit angekündigter Vortrag von Geheimrat Profeſſor Dr. Wilhelm Pinder, dem jetzt an der Univerſität Berlin lehren⸗ den bedeutenden deutſchen Kunſthiſtoriker, am 7. Januar im Freiburger Kammerſpielhauſe ſtattfindet. 9 Freiburg.(Beſucherzahl der Univer ſität.) Die hieſige Univerſität zählte im Winterſemeſter 2588 Stu⸗ denten und Studentinnen und 150 Hörer, alſo insgeſamt 2738 Beſucher. Gegenüber der Zahl im vergangenen Seme⸗ ſter bedeutet das einen Zugang von 362, an dem alle Fakultäten beteiligt ſind. Der Status iſt als ſehr gunſtig anzuſehen. O. Diersburg b. Offenburg.(Tödlicher Sturz.) Der 33jährige verheiratete Zimmermann Julius Feißt verfehlte in der Dunkelheit die Treppe und ſtürzte in den Kellerein⸗ gang. Am Morgen fand man ſeine Leiche. (—) Stockach.(Scheuende Pferde) Im nahe⸗ gelegenen Walbertsweiler war der Bauer und Holzhändler Auguſt Geng mit ſeinem Fuhrwerk in der Nähe ſeines An⸗ weſens beſchäftigt. Plötzlich ſcheuten die Pferde und raſten gegen einen Baum, ſodaß Geng vom Wagen geſchleudert wurde. Mit ſchweren Verletzungen wurde er dem Kranken⸗ haus zugeführt, wo er ſtarb. Freiburg.(Wegen Depiſéefvergehens ver⸗ 17 5 t 140 Zu ach Monaten Gefängnis und 1000 Geldſtrafe wurde eine in Dettingen gebürtige, in Baſel wohnhafte 0 wegen Deviſenvergehens verurteilt, Sie hatte 4700 Mark in Deutſchen Banknoten ins Reich eingeſchmuggelt und 3500 Mark in Hartgeld wieder übet die Grenze nach der Schweiz gebracht. Drei Wochen der Anterſuchungshaft werden angerechnet, ebenſo gilt die Geld⸗ ſtrafe durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Die mit⸗ angeklagte Schweſter, die zum Teil das Amwechſeln des Papiergeldes in Silbergeld beſorgte, erhielt wegen Beihilſe zwei Monate Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, beides durch die Anterſuchungshaft verbüßt. 713 Mark ſowie ver⸗ ſchiedene Gegenſtände, die von dem Gewinn der ſtrafbaren Handlungen angeſchafft wurden, wurden eingezogen. Aus aller Welt AF Holländiſcher Frachtdampfer auf Wrack aufgelaufen. Der holländiſche Frachtdampfer„Walborg“ iſt bei der Ein⸗ fahrt in den Hafen von Bayonne auf das Wrack des kürz⸗ lich geſunkenen rotſpaniſchen Dampfers„Mar Caſpio“ auf⸗ gelaufen und iſt im Sinken begriffen. Die 18köpfige Beſat⸗ zung konnte bei dem hohen Seegang nur unter großen Mühen gerettet werden. Das holländiſche Schiff, das mit 1800 To. Steinkohle beladen war, gilt als verloren. a Große Schnapsfälſchungen in der Schweiz. Auf Grund einer beſonderen Unterſuchungsmethode des Züri⸗ chers Stadtchemikers iſt man einer großen Schnapsfälſcher⸗ Affäre auf die Spur gekommen. Etwa zwanzig Spirituoſen⸗ fabrikanten aus den Kantonen Zug, Schwyz, Luzern, Aar⸗ gau, Zürich, Baſel und Bern werden angeklagt, Brannt⸗ wein, der mit Sprit verfälſcht war, in den Handel gebracht und die Erzeugniſſe als unverfälſcht bezeichnet zu haben. ab Laſtkraftwagen 100 m kief abgeſtürzt. In der Nähe von St. Eyprien bei Bozen geriet ein mit vier Perſonen beſetzter Laſtkraftwagen in einer Kurve aus der Straße und ſtürzte etwa 100 m tief ab Drei der Inſaſſen ſprangen im letzten Augenblick ab, trugen aber Verletzungen davon. Der Wagenführer, der mit der Ladung in die Tiefe ſtürzte, wurde getötet. 5 a a Meukernde Schiffsbeſatzung ergreift die Flucht Wie aus Halifax(Neu⸗Schottland) gemeldet wird, brach auf dem britiſchen Treimaſter„E. P Theriault“ beim Ausladen auf einer zur Bahamas⸗Gruppe gehörenden Inſel eine Meuterei aus. Die Beſatzung verſuchte mit Gewalt, das Schiff in ihre Hände zu bringen. Als das mißlang und der Kapitän Not⸗ ignale abgab, ſprangen die Meuterer ins Meer und N an die Küſte Der Kapitän war gezwungen, mit Hilfe eines Maats und eines Schiffsjungen die 15 Tage lange Reiſe nach Neu⸗Schottland allein fortzuſetzen. — Der geſtrige Sonntag, der Totenſonntag, war ein wetterwendiſcher Tag. Trüb und unfreundlich war es in den Morgenſtunden, während um die Mittagszeit ſich der Wolkenſchleier lüftete und ſchüchtern zeigte ſich ſelbſt die liebe Sonne. Am Nachmittag pilgerten viele Menſchen nach dem Friedhof, um die Gräber mit den letzlen Blumen des Jahres zu ſchmücken. Dem Tag entſprechend fand in der evang. Kirche ein feierlicher Gedächtnisgottes⸗ dienſt für die Entſchlafenen ſtatt. In der kath. Kirche feierte geſtern der Kirchenchor ſein Patronsfeſt und trug aus dieſem Anlaß eine Feſtmeſſe von dem großen Komponiſten und genialen Meiſter Anton Bruckner vor. Im Sport gab es große Ueberraſchungen. Seckenheim heim hatte hier auf den Wörtelwieſen den Tabellenführer Viernheim zu Gaſt; es war ein„Großkampf“ erſten Ranges, der mit dem Ergebnis 1:1 ausging.— Die Ilvesheimer Alemannen bereiteten geſtern ihrem Hockenheinder Gegner eine haushohe Niederlage.— In Mannheim hatte der SV. den Karlsruher FV. zu Gaſt, welches Treffen Waldhof nach hartem Kampf mit 3:1 gewinnen konnte, während Neckarau gegen Pforzheim mit 0:1 knapp verlor. Zu dieſen wich⸗ tigen Treffen hatte ſich jeweils eine große Zuſchauermenge eingefunden. Das Wochenende ſetzte endgültig dem Ausflugsverkehr ein Ziel und viele Einwohner unſeres Vorortes nahmen an einer der vielen Veranſtaltungen in Mannheim keil. So fand der in Mannheim z. Zt. gaſtierende Zirkus Barlay lebhaften Zuſpruch, während am Samstagabend das Wehr⸗ macht⸗Großkonzert im Nibelungenſaal, das für das Winter⸗ hilfswerk peranſtaltet wurde, einen beſonderen Anziehungspunkt bildete Nicht weniger als ſechs Muſikkorps wirkten bei dieſem Großkonzert mit, das bei den Zuhörern ungeteilten Bei⸗ fall fand. In Ilvesheim im„Pflug“ hatte geſtern Abend der Verkehrsverein ſeine Mitgliederverſammlung. Beim anſchlie⸗ ßenden kameradſchaftlichen Beiſammenſein trugen verſchiedene Künſtler vom Mannheimer Nationaltheater vor, ferner wurde ein Film über den Betriebsausflug der Chemiſchen Fabrik Bencliſer⸗Ludwigshafen nach Ilvesheim vorgeführt. Der Spätherbſt wird ſich nun allmählich verabſchieden. Mit dem Katharinentag beginnt bereits die Vorwinterszeit. Adventſtimmung kommt nun ſo langſam auf und als Vor⸗ bote der Weihnachtszeit meldet ſich ſchon der Adventskranz an, der durch ſeinen würzigen Tannenduft Weihnachtsſtim⸗ mung ins Haus trägt. Ausſtellung des Kanarienzuchtvereins Seckenheim. 9 Am geſtrigen Sonntag veranſtaltete der Kanarienzuchk⸗ verein Seclenheim eine Vogelſchau mit Prämiierung und Ver⸗ loſung. Wer dieſe Schau beſuchte, konnte nicht nur ſchöne Tiere, ſondern auch gute Sänger bewundern und an einer mit der Schau verbundenen Verloſung teilnehmen, bei der U. a. auch gefiederte Sänger zu gewinnen waren. Den Preisrichtern mag ihr Amt bei der Bewertung der Tiere nicht leicht geworden ſein. Die Prämiierung würde in zwei Klaſſen vorgenommen, und zwar in der Klaſſe Selhſtzucht und Allgemeine Klaſſe. Preiſe erhielten: Klaſſe Selbſtzucht. J. Ph. Neuthinger 309 Pkt. 2. Karl Raule, 3. Fr. Heierling, 4. G. Schmidt, 5. Hechler, Edingen. Allgemeine Klaſſs: 1. Preis: Fr. Heierling, 306 Pkt., 2. E. Lang, 3. H. Fedel, 4. G. Schmidt. f 5 Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik. Das 1. Or⸗ cheſterkonzert der Hochſchule im neuen Studienjahr findet am Donnerstag, den 24. November, 20 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Das große Hochſchulorcheſter ſpielt unter Leitung von Chlodwig Rasherger Beethovens Ouver⸗ türe zu„Egmont“. Friedrich Schery bringt des Meiſters großes Klavier⸗Konzert in Es⸗Dur zum Vortrag. Den Ab⸗ ſchluß des Abends bilden Max Regers Variationen über ein Thema von Mozart, eines der bekannteſten und bedeutendsten ſinfoniſchen Werke des Komponiſten. Der Kartenverkauf in allen Muſikalienhandlungen und in der Verwaltung der Hochſchule hat begonnen. 3. Akademiekonzert am Montag, den 21. und Dienstag, den 22. November. Soliſt: Alfred Cortot(Klavier). Große Muſik unſerer weſtlichen Nachbarn bringt das 3. Akademiekonzert zu Gehör. Unter Karl Elmendorffs Lei⸗ tung ſpielt das Nationaltheater⸗Orcheſter die kleine Orcheſter⸗ Suite von Georges Bizet, betitelt„Die Kinderſpiele“, die den franzöſiſchen Geiſt in ſeiner beſten Blüte ſpiegelt. In reichem Maße hat Bizet, der geniale Schöpfer der„Carmen“, mit ſeinem Schaffen die Anerkennung der deutſchen Kunſt⸗ welt gefunden. Ja, Deutſchland wurde die eigentliche Ge⸗ burtsſtätte ſeines Ruhmes; von hier aus trat„Carmen“ den Siegeszug über alle Opernbühnen der Welt an, nachdem ſie vorher von den Landsleuten des Meiſters ſchmählich verkannt und behandelt worden war. Zum Gedächtnis des 100. Geburtstages von G. Bizet wird dieſe kleine Orcheſter⸗ Suite hier zum erſten Mal aufgeführt. Die einzelnen Stücke ſteheß dem franzöſiſchen Volkslied und Volkstanz nahe, ſie gewähren Einblick in das uns weniger geläufige ländliche Frankreich. Alfred Cortot, dem der Ruf eines kongenialen Inter⸗ preten den Weg bereitet, iſt der Soliſt des Klavierkonzerts Nr. 2 F⸗moll von Chopm, in dem ſlaviſcher Melodien⸗ reichtum und feingeſchliffene romantiſche Formpflege eine ſehr perſönliche reizvolle Miſchung eingegangen find. Cortet ſpielte das Konzert im 3. Philharmoniſchen Koy⸗ zert in Berlin unter Furtwänglers Leitung. Die Widergabe entfeſſelte einen Sturm des Beifalls, wie es in ſo eleman⸗ tarer Gewalt ſelten erlebt wurde. Ein klaſſiſcher Chopin⸗ Interpret— hier darf man den Ausdruck wirklich anwenden — war am Werk. Zum Abſchluß des Abends erklingt die„Phantaſtiſche Sinfonie“ von Hector Berlioz. Wie Chopin dem Klapfer ganz neue Möglichkeiten abgewann, ſo erſchloß Berlioz der Orcheſterſprache neue, bishet ungehörte Klangregionen und Sinnbeziehungen. Die„Phantaſtiche Sinfonie“ ist eines der erſten und wichtigſten Werke der ſogenannten Programm⸗ Mufik. Die urkräftigen Inſtinkte des Tondichters rlioz, eine üppig quellende Erfindungsgabe und ein be onderer Sinn für abwechſlungsreiche, vielgeſtaltige und Lebenskraft ſprü⸗ hende Rhythmik haben dem ſinfoniſchen Werk des Hector Berlioz Geltung und Dauer geſichert. 5 Der Tüchtige ſteht im Berufswekkkampf! Mannheimer Weihnachtswerbung. U Mannheim. Am Nachmittag des erſten Tages der Rundfunkausſtellung, alſo am 26. November, vor Eintritt der Dunkelheit kommt der Weihnachtsmann nach Mann⸗ heim. Er bringt ſein Gefolge mit; in dem wohl 150 Meter langen Zuge, dem Muſik voraufreitet, wird er zu ſehen ſein, auf einem ſchöngeſchmückten Schlitten ſitzend. Die im Ge⸗ folge werden als allerhand Märchengeſtalten koſtümiert ſein oder als Lebkuchen und ſonſtiger Zierat vom Lichterbaum. Der freundliche alte Herr— wir können es ganz im Ver⸗ trauen verraten— iſt im Nebenberuf ein(70jähriger) Schauspieler vom Nationaltheater. Aber, wo ſich Herz und Auge laben, will der Gaumen auch was haben; deshalb werden luſtig koſtümierte Zuckerbäcker hieſiger Großkonditoren allerlei Zuckerwerk unter die Menge werfen, die ſchon auf den Weihnachtsgeſchmack kommen wird. Inzwiſchen ſteht der Weihnachtsmann als Drucker an der Maſchine, damit die Nachrichten an die etwa 48 000 Mannheimer Schulkinder noch rechtzeitig hinausgehen. Die natürlich ſind ſchon ge⸗ ſpannt— wie ein Regenſchirm. Dies für heute: Der Zug wird um etwa 5 Uhr nachmittags am Waſſerturm ſeinen Anfang nehmen, über die Planken hinweg zum Paradeplatz, dann die Breite Straße links hinab bis vor das Rathaus gehen, ſodann die Kunſtſtraße entlang bis zum Quadrat O 4⸗O 5, wieder über die Planken und dann die Breite Straße bis zur Friedrichsbrücke hin. Stadt Mannheim wird ſich ſchmuck machen; vor vielen Fenſtern wird ein tannen⸗ geſchmücktes M mit Lichtern grüßen und über die Durch⸗ zugsſtraßen iſt feſtliche Beleuchtung verteilt. Dahinter ſteht die Mannheimer Werbegemeinſchaft e. V., die alles tut,„in Schönheit zu— werben.“ Für die Großen wird dann noch rechtzeitig ein Flugblatt herauskommen, das die beſten Ein⸗ kaufsſtellen für die Weihnachtsgeſchende nennt. 5 U Neue Ausſtellung im Schloßmuſeum. Am Sonntag wurde im Schloßmuſeum eine Schau:„Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen und Städten“ für den Beſuch freige⸗ geben. Von den ehemals kurpfälziſchen Gebieten am Rhein und an der Nahe mit den alten Oberamtsſtädten Bacharach, Oppenheim, Kreuznach beginnend, geht die Wanderung ins Neckartal und an die Bergſtraße. Hier erſtehen im Bilde die Schönheiten von Heidelberg, Schwetzingen, Weinheim, Laden⸗ burg und Mosbach. Eine dritte Abteilung der Schau führt zur Donau und in die Oberpfalz mit ihren Reſidenzen Neuburg, Amberg und Sulzbach. Dr. Jakob hat vor Jah⸗ ren dieſe Städte mit der Kamera durchgewandert. Eine Ausleſe der ſchönſten Fotos, die hier erſtmals gezeigt wird, git eine Anſchauung von dem Neicht deulſchen Kunſt⸗ ö 1 it Jebepesraum der g — Die Verpflegungskoſten in Heil⸗ und Pflegeanſtalten. Nach einer Bekanntmachung des Miniſters des Innern im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Nr. 33 vom 15. November 1938 werden mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 an flür die Verpflegung eines Kranken anſtelle der in der Bekanmt⸗ machung vom 18. Oktober 1937 veröffentlichten Sätze fol⸗ gende Koſtenſätze erhoben: In der 1. Verpflegungsklaſſe täglich 7 bis 9 Mark, in der 2. Verpflegungsklaſſe täglich 5 bis 6 Mark, in der 3. Verpflegungsklaſſe in den und Pflegeanſtalten täglich 3 bis 3,30 Mark, in der anſtalt Raſtatt täglich 1,30 Mark. Die von Rei 0 8 0 f zahlenden Verpflegungsſätze werden beſonders f geſetzt. i Ueble Gaunerſtreiche. Mannheim. Das Schöffengericht verurteilte wegen Diebſtahls und Hehlerei mehrere junge Leute aus Mann⸗ heim, München und Oggersheim. In der Art von Apachen bemächtigten ſie ſich unter Ausnutzung gewiſſer Beziehungen, die mitwirkende Weibsbilder mit ihnen offen knüpften, aller möglichen Sachen, darunter Schmuck und Geld. Der 285⸗ jährige Wilhelm H. aus Mannheim erhielt wegen Diebſtahls ein Jahr Gefängnis. Der gleichaltrige Arthur Sch. aus Mannheim erhielt 14 Monate, der 21jährige Otto M. aus Mannheim wegen Hehlerei ein halbes Jahr, der 25jährige Ludwig M. aus Mannheim wegen Anterſchlagung ein hal⸗ bes Jahr, die 28jährige Joſefa Sch. aus München wegen Gaunerei, Beamtenbeleidigung und Widerſtandes ein halbes Jahr, die 21jährige Paula N. aus Oggersheim wegen Be⸗ truges(ſie hatte in Heilbronn die Bahn belogen, ſie habe ihr Geld verloren, ſodaß ſie den Fahrpreis geſtundet erhielt), wegen Betruges zu zwei Monaten Gefängnis und die 28⸗ jährige Wilma O. aus Mannheim wegen Unterſtützung des Diebſtahls von Otto H. zu einem Monat Gefängnis. Neue Ziele des Landdienſtes der HZ. Der Weg zum Landarbeiterberuf. Im Sommer 1938 hat der Landdienſt der HJ. bereits eine Stärke von 18 600 Jungen und Mädeln erreicht. Jetzt wird der Landdienſt an neue Pläne herangehen, vor allem an die Erziehungsarbeit. Der Einſatz im Land⸗ dienſt bleibt jedoch der gleiche wie bisher. Jeder Junge und jedes Mädel kann ſich dazu melden. Obwohl die Ar⸗ beit beim Bauern, die nicht mehr als 60 Stunden in der Woche betragen darf, als Landarbeitslehre ange⸗ rechnet wird, erhält nunmehr jeder Junge im Landdienſt eine zuſätzliche Berufsſchulung. Größter Wert wird in Zukunft auf die Beſchaffenheit der Heime gelegt. Für dieſe Heime iſt eine auserleſene Führer⸗ ſchaft notwendig. Es ſind bereits zwei Reichsſchulen des Landdienſtes, eine für Jungen und eine für Mädel, im Aufbau. Ueber 50 000 Jungen und Mädel ſind bisher durch den Landdienſt gegangen, und viele von ihnen haben Freude an der Landarbeit gefunden und einen Landarbei⸗ terberuf ergriffen. Bald wird auch das letzte Ziel des Landdienſtes erreicht werden: Schon in wenigen Jahren werden die tüchtigſten und verläßlichſten Landdienſtler in neuen Siedlungen auf eigenem Grund und Bo⸗ den arbeiten. — Gekarnke Händlerverträge. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Unternehmungen unter lockenden Ver⸗ ſprechungen Vertreter ſuchen. Melden ſich dann Bewerber, ſo werden ſie veranlaßt, Haushaltsapparate und ähnliche Gegenſtände auf feſte Rechnung zu übernehmen. Da die Erzeugniſſe zum Teil nicht oder nur ſchwer abſetzbar ſind, ſind geldliche Einbußen unausbleiblich. Bei der Uebernahme ſolcher„Vertretungen“ handelt es ſich nicht um Handels⸗ vertretungen, ſondern um Handelsverträge, bei denen eine käufliche Uebernahme der Ware ſtattfindet. Da ein Rück⸗ tritt vom Kaufvertrag nicht möglich iſt, iſt beim Abſchluß dieſer getarnten Handelsvertreter⸗Verträge größte Vorſicht geboten. Firmen, die Männer und Frauen„bei hohem Verdienſt“ zur Uebernahme einer erſtklaſſigen Vertretung ſuchen, in Wirklichkeit aber Alleinverkaufsrechte vergeben, verſtoßen gegen die Grundſätze von Klarheit und Wahrheit. Die Dienſtſtellen der DA werden gegen derartige Firmen mit allen ihnen zur Verfügung ſtehenden Mitteln vor⸗ gehen.. Weihnachtspalete an„Blaue Jungs“. Weihnachtspakete für die Beſatzung des Segelſchulſchiffs„Horſt Weſſel“ können bis zu einem Höchſtgewicht von 10 Kilogramm nachgeſandt werden. Die Pakete müſſen ſpäteſtens am 24. November bei Matthias Rohde u. Co.'s Frachtkontor GmbH., Hamburg 1, Ferdinand⸗ ſtraße 38/40 eintreffen. Die Beförderungskoſten bis Hamburg ſind vom Abſender zu tragen. Mit der Freigebühr muß bei der annehmenden Poſtanſtalt für Verpackung und Verladung im Seehafen eine Reichsmark durch Aufkleben von Freimarken auf die Paketkarte entrichtet werden. Das gleiche gilt für Pakete an die Beſatzungen des Linienſchiffes„Schleſien“ und des Begleitſchiffes„Rudolf Albrecht“, die bis ſpäteſtens 23. November bei Matthias Robde u. Co. eintreffen müſſen. 160 Jahre Sparkaſſen In den letzten Lebensjahren Friedrichs II., des großen Preußenkönigs, war das deutſche Bank⸗ und Kreditweſen, entſprechend der unentwickelten Wirtſchaftsſtruktur, noch verhältnismäßig unausgebaut. Neben Privatbankiers, Staatsbanken und Landſchaften ſowie Girobanken gab es eigentliche Kreditinſtitute kaum. In jener Zeit, es war im Jahre 1778, entſtand das erſte derjenigen Inſtitute, die heute unter der Bezeichnung„Sparkaſſe“ überall verbrei⸗ tet ſind. Die im Jahre 1778 in Hamburg ins Leben geru⸗ fene Sparkaſſe war nach ihrer Satzung dazu beſtimmt, „Gelegenheit zu geben, auch bei Kleinigkeiten etwas zurück⸗ zulegen und den ſauer erworbenen Not- und Brautpfennig ſicher zu einigen Zinſen belegen zu können“. Die Hoffnung der Gründer, daß die Sparkaſſen bald allerorts entſtehen möchten, erfüllte ſich. Vor allem nach dem Niedergang der napoleoniſchen Jahre nahm das Spar⸗ kaſſenweſen in Deutſchland einen beachtlichen Aufſtieg. Schon 1835 dürften mehr als 250 Sparkaſſen tätig gewe⸗ en ſein. Von da ab ging es raſch weiter aufwärts, ſo daß chon um 1850 mehr als 1000 Sparkaſſen beſtanden. Heute ſind im Gebiet des Altreichs 2051 Sparkaſſen tätig, daneben 476 Girokaſſen und 6 Kommunalbanken. Die Zahl der durch den Anſchluß der Oſtmark zum Reich gekommenen Sparkaſſen kann man auf 197 beziffern, die der ſudeten⸗ deutſchen Sparkaſſen auf etwa 150. Zu all' dieſen Zahlen kommen noch die vielen anderen Sparinſtitute, vor allem die Genoſſenſchaften. November in Grau Immer länger leuchten auf dem morgendlichen Arbeitsgang die Straßenlaternen, immer grauer werden die Tage. Späht ſteht das Tageslicht auf, früh geht es davon. Dunkel verhängt ſind faſt alle Tage. Selten leuchtet nun des Nachts ein Sternhimmel über der Erde, und der Mond verbirgt ſich hinter Wolken. Dunkel und ſchwer liegen die Nächte über der Erde. Wohl darum ſind die Tage, die ihnen entſteigen, ſo matt und trübe und ohne jedes Leuchten. Wolken, Nebel und Regenſchleier,— das iſt unſere frühwinterliche Welt! Von ihnen wird der Blick ein⸗ geengt, daß er kaum einige Meter weit zu gehen vermag. Wüßte das Herz nicht, daß hinter Wolken, Nebeln und Regenvorhängen ein flammendes Geſtirn unbeſiegbar leuchtet, dann möchte es in dieſen Tagen wohl traurig ſein und zagen! So aber tragen auch trübe Tage heimlich ein Glück in ſich. Mag Regen rieſeln und ſtrömen, Nebel wehen und wogen, Sturm die Aeſte knarren machen und kein heller Schein tröſtend den Himmel überflammen,— auch dieſe grauen Stunden werden vorübergehen. Sonnen⸗ wende wird der Sonne neue Kraft leihen, und in herr⸗ licher Fülle wird— wie noch immer— ihr ſtrahlender Schein uns jauchzend überſchütten! Himmelsfeuerwerk Schon ſeit längerer Zeit iſt bekannt, daß im November beſonders viele Sternſchnuppen zu fallen pflegen, deren Bahn am Himmelsgewölbe vom Sternbild des großen Lö⸗ wen(Leo) auszugehen ſcheinen, weshalb man den Schwarm die„Leoniden“ nennt. Beſonders in den Jahren 1799, 1833 und 1866 waren in den in Frage kommenden Nächten Tau⸗ ſende von Sternſchnuppen wie ein glühender Funkenregen ſichtbar. Die etwa 33 Jahre betragende Periode hat ſich leider 1899 und 1933 nicht wiederholt, aber immerhin iſt in der Zeit vom 16. bis 18. November mit zahlreicheren Fällen zu rechnen wie gewöhnlich. Wir wiſſen, daß dieſe⸗ Erſcheinungen hervorgerufen werden durch kleine Körper⸗ chen, die— ehemals einem Kometen angehörend— in langgeſtreckter elliptiſcher Bahn um unſere Sonne ziehen. Dieſer Strom wird nun Mitte November von unſerer Erde durchkreuzt; geraten die kleinen Kometenteilchen in unſere Atmoſphäre, und durcheilen dieſe mit Geſchwindig⸗ keiten von 50 bis 80 km in der Sekunde, ſo wird durch dieſe raſche Bewegung die Luft von dem Meteorſtückchen ſtark zuſammengepreßt und dadurch erhitzt, und das Teilchen hierdurch wiederum zu heller Glut entfacht, ſodaß es als Sternſchnuppe aufleuchtend uns ſichtbar wird. In den mei⸗ ſten Fällen verbrennt es völlig, bevor es die Erdoberfläche erreicht. Nur größere Meteore gelangen als Meteorſteine⸗ oder Eiſen zur Erdoberfläche herab und werden dann ge⸗ legentlich gefunden und geben uns ſo Kunde von der Zu⸗ ſammenſetzung ferner Welten, eine chemiſche Zuſammen⸗ ſetzung, die der der Erde in vielem gleicht und ſo die Ein⸗ heit des Weltalls beweiſt. 5 Gedenktage 2 1. November. 1694 255 Schriftſteller F. M. Arouet de Voltaire in Paris eboren. 1768 Der Theolog Friedrich Schleiermacher in Breslau geb. 1806 Napoleon verfügt die Kontinentalſperre. 1811 Der Dichter Heinrich v. Kleiſt am Wannſee bei Pots⸗ dam geſtorben. 1916 Franz Joſeph J., Kaiſer von Oeſterreich, König von Ungarn, in Schönbrunn geſtorben. 1928 Der Dichter Hermann Sudermann in Berlin geſt. Zeitſchriften und Bücher. Das Recht des Handelsagenten. Was Handlungsagent und Geſchäftsherr wiſſen müſſen. Von Dr. W. Spohr. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis RM 1.50.— Die erſt kürzlich neu geeordnete rechtliche Stellung des Hand⸗ lungsagenten wird hier in fünf klar begrenzten Abſchnitten dargeſtellt. Beſondere Aufmerkſamleit erfordern die beiden Kapitel, die die arbeits⸗ und ſteuerrechtliche Seite dieſes Berufes beleuchten und die in einer für jeden verſtändlichen Form wiedergegeben ſind. An Hand grundlegender Ent⸗ ſcheidungen wird vor allem das Verhältnis zwiſchen Hand⸗ lungsagenten und Geſchäftsherren eindeutig umriſſen. Die Kenntnis des hier Gebotenen beſeitigt jede Unklarheit und ſie ermöglicht eindeutige Arbeitsverträge zu Gunſten beider Seiten. Ein ſolcher Muſtervertrag iſt beigegeben. Alle in Frage kommenden Kreiſe werden auf dieſe zweckmäßige und empfehlenswerte Schrift hingewieſen. Unserem Mitglied N HEINRICH KEEN und seiner lieben Braut HDE zur heutigen Vermählunę die herzlichsten 0 Glück und Segensuünsche 1 Der Vereinsführer. holz eingetroffen. Handlung. Heu Verlobungs-Narien Vermahlungs-Rarten werden angeferligt in de: Ausführung und Größe N Druckerei Nectar Bole-Drucberei 1 Kurzgeſchnittenes Brenn⸗ Karl Herdti, Baumaterialien⸗ Zirka 100 Zentner und Stroh zu kaufen geſucht. Martin Keller, Meßzircherſtr. 53. grafulalions- Karten pfiaſter Besuchs⸗ Karton( ſteine arten für geschenk zweche geschaftskarten ernei liefert in jeder Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 47/171. Heute Montag, 21. Nov., abends 8 Uhr, Beſichtigung der Gefolgſchaft durch den Bannführer. Hierzu haben ſämtliche H J.⸗Jungen pünktlich und reſtlos am Heim in Mhm.⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 80, an⸗ zutreten. Entſchuldigungen gibt es keine. ANN Fe Neckar- Bote“. OSE USE l Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 21. November: Miete H 8 und 2. Sonder⸗ miete H 4 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 403 bis 404, 410 bis 411, 419: Die Stiftung. Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 22. November: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete A 5: König Ottokars Glück und Ende. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 15, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete B a9 und 1. Son⸗ dermiete B 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 154, 533 bis 537, 571 bis 576, 642 bis 646: Die Mutter. Schauſpiel. von Walther Stanietz. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 23. November: Feſtvorſtellung zum Tag des Theaters der Gaukulturwoche der NSDAP.: Außer Miete und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 541 bis 545, 602 bis 606, 242 bis 244, Jugendgruppe 626 bis 1000: König Ottokars Glückund Ende. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 24. November: Miete E 10 und 2. Son⸗ dermiete E 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 546 bis 547: Die Mutter. Schauspiel von Walther Stanietz. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Freitag, 25. November: Miete F 10 und 2. Sonder⸗ miete F 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 391 bis 393, 521 bis 524, 529, 558 bis 560, 570 und Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 414, 425 bis 429: Der Prinz von Thule. Operette von Rudolf Kattnigg. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 26. November: Miete C 9 und 1. Sonder⸗ miete C 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 227 bis 229: Der Wildſchütz. Oper von Albert Lortzing. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. 8 e eee eee eee e..,,, ee,. —— 2