—— Nr. 273 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Hienstag, 22. November 1938 das Gitter. Die Maske herunter! NS. Von den Waſſern Babylons bis zum Berliner Kurfürſtendamm zieht ſich als roter Faden durch die Welt⸗ geſchichte das Jammergeſchrei der Kinder Iſraels, ſobald ihnen infolge ihrer Anmaßung oder überhandgenommenen Hetze, Verleumdung und Gaunerei auf die Finger geſchla⸗ gen wird. Iſt es ein Zufall, daß zu allen Zeiten und in allen Teilen der Welt immer wieder die Völker die Ju⸗ den abzuſchütteln verſuchten, und ſind etwa die zahlloſen hiſtoriſchen„Judenverfolgungen“ von ungefähr gekommen oder waren ſie nicht vielmehr immer nur die Reaktionen ausgebeuteter Völker, die in letzter Stunde einen Peſtherd im eigenen Körper ausbrennen wollten? Und iſt es nicht mehr als eigentümlich, daß auf alle Zeiten, in denen über die Juden Stillſchweigen gebreitet wurde, automatiſch die Ausbrüche der Empörung jener Völker folgten, denen in dieſen Zeiten die Juden als Pfahl im Fleiſche ſaßen? Dies ſind die beiden taktiſchen Wege des Judentums: Immer hinter der Kampffront zu bleiben, ſich anonym zu verſtecken und andere für ſich arbeiten zu laſſen; immer die Völker einzuſchläfern und unter der Maske der Biederkeit Mitläufer ſeiner Intereſſen zu ſuchen, Verteidiger ſeiner Stellungen, barmherzige Mitleidsapoſtel in Zeiten der„Be⸗ drängnis“. Der Jude, gezwungen, ſich allein zum Kampfe zu ſtel⸗ len, bricht immer in die Knie. Und deshalb ſpekuliert er heute, da in Deutſchland eine gerechte Volksempörung ihm das Handwerk legt, auf die Entrüſtung des eingelullten Weltgewiſſens und der ahnungsloſen Spießerſeelen in un⸗ ſerem Lande, die ihm, wie ſo oft, die Kaſtanien aus dem Feuer holen ſollen. Ein Volk, das den Juden kennt, gibt ſich nie zu ſeinem Handlanger her, ſei es, welches Volk es wolle. Deshalb reißen wir dem Juden die Maske vom Geſicht. Wir zeigen ſeine Waffen, ſeine Schliche, ſeine Verbrechen, ſeinen ſataniſchen Charakter. Deutſchland iſt wach, es ſoll nie wieder einſchlummern: Die Maske herunter! *. Der Hintermann NSK. Werner Sombart hat einmal, vor etwa 20 Jah⸗ ren, den Ausſpruch getan, daß der Anteil der Juden am Aufbau unſerer Volkswirtſchaft kleiner erſcheinen müſſe, als er in Wirklichkeit ſei, Zum Beweiſe führt er ein Beiſpiel aus Wien an, wo nach dem amtlichen Handelsſchema von 1845 nur 63 Juden als„tolerierte jüdiſche Handelsleute vorhanden geweſen ſeien, in deren Händen ſich aber der ge⸗ ſamte Textil⸗Engroshandel befunden hätte. Wie die Ver⸗ hältniſſe ſich damals in einem ganz kleinen Sektor geſtal⸗ teten, ſo beherrſchten ſie nach Jahrzehnten das ganze Deutſchland. Das Judentum nützte ſeine Chancen rückſichts⸗ los aus. Blinde Regierungen duldeten die Entwicklung wohlwollend. Das unaufgeklärte Volk hat ſich widerſpruchs⸗ los zum Opfer machen laſſen. i. Lange Jahre wußte man nichts von einer jüdiſchen Herrſchaft. Der Jude eroberte ſich anonym Schlüſſelſtellung um Schlüſſelſtellung. Gute deutſche Namen mußten für Geſchäfte und Regierungshandlungen herhalten, hinter denen ſich jüdiſche Drahtzieher verborgen hielten. Dabei gliederten ſich die Juden nicht ſo ein, daß ſie ſich mit dem auserwählten Betätigungszweig verwurzelten. Sie ſchweb⸗ ten gewiſſermaßen in der Luft und angelten nach der Be⸗ rührung mit den Spitzenzweigen. Worauf es ihnen ankam, war die Macht. N Die Macht war für ſie das„Jeruſalem“. Sie waren aber klug genug, lange Zeit im Schatten der Anonymität ſich dieſer Macht zu bedienen. Gar viele Wege gab es. Sie ſcheuten ſich nicht, ihre Töchter und ihr Geld an maßge⸗ bende verſchuldete Kreiſe zu verheiraten. Sie deckten ſich mittels Aktien und Börſenpapieren, um die Wirtſchaft zu beherrſchen und zu beeinfluſſen. Erſt nach der Revolte des Jahres 1918 glaubten ſie die Zeit gekommen, auch„ihre Leit“ in die vorderſten Stellungen zu ſchieben und ſichtbar zu machen. Es war aber wirklich nur die zweite Garnitur, Die Aufersleßiung des Mr. Iree e un RALPH URBAN And ſchon lief Inſpektor Barton mit aller Technik des geſchulten Langſtreckenläufers, die Fäuſte an der Bruſt, nach jedem vierten Schritt atemholend. Er lief durch den Ort, hörte das Alarmſignal der Feuerwehr und ſah Leute aus ihren Häuſern ſtürzen, lief an ihnen vorbei, und fiel erſt wieder in Schritt, bis er ſich der Ecke jener Straße näherte, in der er gegen Abend mit Robin dem Haus des verſtorbenen Arztes einen Beſuch abſtatten wollte. In die Villenkolonie einbiegend, gewahrte er ein Auto mit ab⸗ geblendeten Lichtern, neben dem ein Mann ſtand, der bei der Annäherung des Detektivs einen Huſtenanfall bekam Barton ging ruhig an ihm vorüber, entſicherte aber ſeinen Revolver in der Taſche. Die vierte Villa linker Hand wa; die des ermordeten Dr. Taylor. Der Weg bis dorthin betrug nur mehr wenige Schritte und der Detektiv, de' nach dem auffallenden Huſten des Mannes nicht mehr den zweifelte, daß hier etwas im Gange ſei überleg. lteberhaft, wie er ſich verhalten ſollte. Als er das Gitter des Vorgartens der Villa erreichte, wußte er auf einmal, daß hier irgendwo der Tod lauerte kalt und erbarmungs⸗ los, Mit zuſammengebiſſenen Zähnen ging er an der Gartentür vorüber, tat noch einige Schritte und ſchwang ſich dann mit der Geſchmeidigkeit eines Akrobaten über In der nächſten Sekunde handelte Barton gegen die Vorſchrift, da er den Mann, der hinter einem Buſch hervorſprang und einen blitzenden Gegenſtand in der Hand hielt, ohne Anruf niederſchoß Er ſah das Mün⸗ dungsfeuer der eigenen Piſtole, er ſah, wie der Mann ſtürzte und er ſah, wie es über ihm, hinter den Fenſtern des Hauſes aufblitzte. Im nächſten Augenblick krachte und klatſchte es von allen Ecken und Enden. Geſchoſſe ziſchten und zwitſcherten an ſeinen Ohren vorüber, klirrend zer⸗ brachen die Fenſterſcheiben. Etwas ſchlug ihm gegen die Stirn, er taumelte, verſpürte noch einen Druck auf der Bruſt und ſchwang ſich mit der Kraft der Verzweiflung über den Zaun, der die Villa von dem Nachbargarten trennte. Mit dem erlöſenden Bewußtſein der Rückenfrei⸗ heit warf er ſich nun zu Boden und erwiderte das heftige Feuer, indem er jedesmal nach der Richtung ſchoß, in der ihm das Aufblitzen den Standort eines der Schützen ver⸗ riet. ö Nachdem er den Lauf leergeſchoſſen hatte, ſchob er das Reſervemagazin in die Waffe und nahm das Feuer wieder die das deutſche Judentum in die Schützengrabenſtellungen —. Gefahr war ja nicht mehr zu befürchten— ſchickte. Viel gefährlicher waren die jüdischen„Generalſtabschefs“, die hinter ihnen ſtanden. Es gab keine wichtige Stellung, die nicht— gleichgültig von wem ſie beſetzt war— eine Filiale ihrer Tätigkeit war. Man braucht bloß auf das Gebiet der Politik über⸗ zugreifen, um einer Reihe von Menſchen zu begegnen, die vor oder hinter den Kuliſſen in der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeit beſtimmend auf die Geſtaltung der Dinge eingewirkt haben. Da iſt Walter Rathenau, da ſind die marxi⸗ ſtiſchen Abgeordneten Hugo Haaſe, Oskar Co hen, Kurt Eisner und die vielen anderen Vaterlandsverrä⸗ ter, denen nicht die Ehre angetan ſein ſoll, daß man ihre Namen hier noch eigens nennt. Da ſind die vielen Hilfsge⸗ Uoſſen, die auf dem Gehiete der Preſſe und im Kulturleben die jüdiſche Auffaſſung den unpolitiſchen Schichten des deut⸗ ſchen Volkes aufzwangen. Nur wenige Namen genügen, um „tonangebende Richtungen“ zu kennzeichnen: Georg Bern⸗ hard, Theodor Wolff und Maximilian Harden. Das Wirtſchaftsleben war noch in ganz anderem Aus⸗ maße in den Händen der Juden. Es gab ſchließlich keinen Konzern und keinen maßgebenden Geſchäftszweig mehr, in dem nicht der Jude dominierte und ſeine„Befehle“ nach unten weitergeben konnte. die Geldwirtſchaft lag vollſtändig in den Händen von Juden und Nichtariern. Die Induſtrie, die in der Hauptſache durch jüdiſche Banken kontrolliert wurde, hatte Vorſtande nach dem Herzen der jüdiſchen Kontrolleure. Kunſt und Wiſſenſchaft waren ebenfalls eine Stätte, von der aus man bewußt Kulturbolſchewismus pre⸗ digte und eine vollſtändige Umwertung der ſittlichen Werte propagierte. Vom jüdiſchen Kapital(Katzenellenbogen) wurde der bolſchewiſtiſche Intendant Piscator zum Starten gebracht und zum Durchhalten veranlaßt. Was an⸗ ſonſten an jüdiſchen Elementen die Kunſt„befruchten“ wollte, ſei wirklich verſchwiegen. Den Beitrag, den die akademiſche Welt dazu lie⸗ ferte, daß die Juden an allen Schlüſſelſtellungen ſich feſt⸗ ſetzen konnten, kann man erſt in ſeiner ganzen Größe dem deutſchen Volke zeigen, wenn die abſchließenden Zahlen feſtſtehen. Es iſt ja inzwiſchen bekannt geworden, wie ſehr der ärztliche, der chemiſche, der juriſtiſche, der volkswirt⸗ ſchaftliche Beruf von Juden überſetzt war und wie ſich der Jude auch in den akademiſchen Lehrberuf ſelbſt„hineinzu⸗ 9 verſtanden hat. vom Film iſt erſt gar nicht zu reden. Mehr noch als der offizielle, im Rampenlicht des Tages ſtehende Jude iſt aber derjenige Jude, der als„Hinter⸗ mann“,„Ratgeber“ oder in irgendeiner ähnlichen Eigen⸗ ſchaft tätig war und ſich in das Vertrauen maßgebender Männer der deutſchen Politik und Wirtſchaft einzuſchleichen perſtanden hat, verantwortlich zu machen für die Entwick⸗ lung, die Deutſchland beinahe an den Abgrund gebracht hat. Jedes Aktenſtück maßgebender Leute der letzten Jahrzehnte vor dem Umbruch zeige den unheilvollen Einfluß dieſer jüdi⸗ ſchen Elemente und iſt ein Beweis dafür, daß hinter den Erzellenzen und Geheimräten die jüdiſche Fratzen geſtan⸗ den und ſich durch die jüdiſche Macht und das jüdiſche Ka⸗ pital Geltung verſchafft hat. Es war wirklich ſo, daß das Judentum Deutſchland be⸗ herrſcht hat, bevor Adolf Hitler das deutſche 38 0 ſei⸗ ner Idee vom Judenjoch befreite und den großen und ewi⸗ gen Trennungsſtrich des Blutes zog. Sportappell der Betriebe Die Reichsſieger ermittelt Berlin, 21. Nov Der Sportappell der deutſchen Betriebe, der erſtmals durchgeführt wurde, ſah trotz der kurzen An⸗ laufzeit die für die Vorbereitung und Durchführung der Wettbewerbe zur Verfügung ſtand, eine Beteiligung von über 10 000 Betrieben mit 1,45 Millionen Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern im Alter von 18 bis 55 Jahren. Erſtaunlich war Schweiß, ſondern Blut war. Er verband die Kopfwunde notdürftig mit dem Taſchentuch, brannte ſich eine Zigarette an, und ſchlug den Weg nach dem Poſtamt ein. Der Tele⸗ phonbeamte vom Nachtdienſt erſchrak nicht wenig, als er das blutüberſtrömte Geſicht des Inſpektors beim Schalter⸗ fenſter auftauchen ſah. „Ich bin Inſpektor Barton von Scotland Yard“, ſtellte ſich der Detektiv vor und zeigte ſeine Polizeimarke,„ver⸗ ſtändigen Sie ſofort alle Polizeiſtationen bis London, daß jedes vorüberkommende Auto nötigenfalls mit Waffen⸗ gewalt aufzuhalten ſei und die Inſaſſen zu verhaften ſind. Und mich verbinden Sie jetzt mit Porters Hall.“ „Tut mir leid“, erklärte der Beamte,„aber aus mit unbegreiflichen Gründen iſt eine Störung eingetreten, und ich kann ſeit einer Stunde keine einzige Verbindung mehr bekommen. Es ſcheint mir faſt, als wären alle Drähte in verbrecheriſcher Abſicht durchſchnitten worden.“ „Mir auch“, meinte Barton wütend.„ich muß augen⸗ blicklich nach Porters Hall. Möchten Sie mir ſagen, wer mich hinaufführen kann. Ich fürchte, ich werde den Weg zu Fuß nicht mehr ſchaffen.“ „Man ſieht es Ihnen an“, ſagte der Poſtbeamte,„ich könnte Sie ſchließlich mit meinem Motorrad hinaus⸗ bringen, wenn ich aber das Amt hier verlaſſe, dann iſt dies eine ſchwere Dienſtverletzung. Es wäre denn auf Ihre Verantwortung, dann gerne.“ 5 „Gut“, erklärte Barton,„ich befehle es Ihnen im Namen des Königs.“ 5 Wenig ſpäter raſte das Motorrad mit den beiden Männern durch die Allee nach Porters Hall. Barton, am Rückſitz, klammerte ſich krampfhaft mit der Linken feſt, denn die rechte Hand war von der Schulter herunter in⸗ zwiſchen vollſtändig erlahmt. Der Detektiv dachte, ſie ſich beim Sprung über den Zaun geprellt zu haben, Außerhalb des Lichtkegels des Scheinwerfers lag alles in tiefſter Finſternis. Der Brand mußte raſch gelöſcht worden ſein. dabei gerade die ſtarke Anteilnahme von Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern über 55 Jahren. Diesmal waren die Frauen noch nicht daran beteiligt, ſie ſollen aber im nächſten Jahre mit hinzugezogen werden. Die Ergebniſſee des erſten Sportappells waren: Klaſſe l(Betriebe von 12 bis 20 Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern): 1 Gebr. Simm(Herne) 639 Punkte; 2. Georg Roſa, Opel⸗Verkaufswerkſtatt(Berlin) 637 Punkte; 3. Mode⸗ haus Neugebauer Gmb(Mannheim) 614 Punkte); 4. Alpenjäger⸗Regiment 1, Gau Magdeburg⸗An⸗ halt; 5. Allgemeine Ortskrankenkaſſe(Melle) Gau Weſer⸗ Ems. Klaſſe Il(Betriebe mit 21 bis 120 Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern): 1. Kurheſſiſche Central⸗Genoſſenſchaft Gmbh (Kaſſeh; 2. Wegmann u. Co., Abt. Braunkohlenwerk (Se dane 3. Zeitungsverlag„Der Altmärker“ Cauze (Stendal⸗Schadewachten); 4.„Der Mitteldeutſche“, Altmär⸗ ker Anzeiger(Stendal); 5. Klimſch u. Co.(Frankfurt am Main). Klaſſe III(Betriebe mit 121 bis 300 Gefolgſchafts⸗ mitgliedern): 1. Becker u. Bernhard(Langenfeld, Rhein⸗ land); 2. Große Kampffliegerſchule(Lechfeld); 3. Friedrich⸗ Wilhelm⸗Lebensverſicherungs-Acß(Berlin); 4. Flug⸗ zeugführerſchule(Mellingen) Gau Baden; 3. Gebr. Happich Gmb(Wuppertal⸗Elberfeld); 6. Mauz u. Pfeiffer(Stuttgart⸗Backnan g,. Klaſſe IV(Betriebe mit 301 bis 1000 Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern): 1.„Anker“ Keſſelfabrik Gebr. Schweller(Düren⸗ Birksdorf); 2.„Hamburger Fremdenblatt“(Hamburg); 3. Finſterwalder Maſchinen⸗OEmbhĩ(Finſterwalde); 4. Deut⸗ ſcher Ring, Lebensverſicherungs-Ach(Hamburg); 5. Hom⸗ melwerke GmbH(Mannheim⸗ Käfertal) Klaſſe(Betriebe mit über 1000 Gefolgſchaftsmit⸗ liedern): 1. Id Farbeninduſtrie, Werk Süd und Nord (Bitterfeld), 2. Kugel⸗Fiſcher(Schweinfurt); 3. Vereinigte Aluminjum⸗Werke AG Lautawerk(Lauſitz); 4. Deutſche Acetat⸗Kunſtſeiden⸗Ach„Rhodiaſeta“(Freiburg i. Br.); 5. Dürener Metallwerke AG(Düren). Marktberichte Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 21. Nov. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20,20, W 11 20,0, W 12 20,50, W 13 20,60, W 16 20,90, W 17 21½10, W'ö19 21,30, Wü 20 21,50; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,70, R 12 18,30, R 14 19, R 15 19,10, R 16 19,30, R 17 19,40, R 18 19,50, R 19 19,70; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 13, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,35, Kreis Worms 20 29,70; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 28,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, W 18 11, Wü 19 11,10, W 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6; Kleeheu 7 bis 7,50; Weizenſtroh 2,80, Roggenſtroh 3; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 2,50 bis 2,70 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 21. Nop. Sämtliche Notierungen unverändert. Zeitſchriften und Bücher. Mehr Erfolg durch Werbung. Winke zur Abſatzbelebung. Von Diplom⸗Handelslehrer Heinz Leſo. Verlag Wilhelm Stollfuß im Bonn. Preis RM 1.25.— Der Gewerbe⸗ treibende hat Werbung bitter nötig, wenn er ſich gegenüber ſeiner Konkurrenz halten will. Fur den oft harten Exiſtenz⸗ kampf der kleinen Unternehmer, die nur geringe Mittel für Werbezwecke aufbringen können, iſt dieſe Werbeſchrift geſchaffen worden. Dem Verfaſſer gelang es, eine lebendige Darſtellung der Werbearbeit und die Grundgeſetze erfolg⸗ reicher Werbung aufzuzeichnen und zu zeigen, wis bei möglichſt niedigen Koſten Werbemittel zu beſchaffen ſind. Dies Büch⸗ lein iſt ein zuverläſſiger Werbehelſer für den Gewerbetreiben⸗ den und Handwerker. Als ſie langſam durch das Parktor von Porters Hall fuhren, wurden ſie von einem Poliziſten mit vorgehal⸗ tenem Revolver geſtellt, der aber ſogleich den Weg frei⸗ gab, als Barton ſeinen Namen nannte. Der Inſpektor er⸗ ſah aus dieſer Maßnahme, daß es hier drunter und drüber gegangen ſein mußte, verlor aber keine Zeit mit Fragen, ſondern wies den Polizeibeamten an, noch bis zum Haus⸗ tor weiterzufahren. Dort angelangt, ſtieg der Detektiv vom Sitz und wankte in das Haus. Die Halle war voll von aufgeregten, Menſchen. Der Sergeant von Wembley lief zwecklos hin und her, Sergeant Cock ſaß auf dem Treppengeländer und ſtierte vor ſich hin, in einer Ecke ſtanden die Köchin und die Mädchen und weinten, Miß Adlercreuz ſprach ihnen beruhigend zu und die Kommiſſare Maxwell und Fitzner, umringt von den übrigen Poliziſten, fuchtelten, einer den anderen überſchreiend, mit den Hän⸗ den in der Luft herum. Auf einem Stuhl ſaß mit dick⸗ verbundenem Kopf Oberinſpektor Robin, eine Whisky⸗ flaſche zwiſchen den Beinen. Es ſah aus, wie in einem Narrenhaus. „Inſpektor Barton!“ ſchrie Sergeant Cock, ſeinen Vor⸗ geſetzten erkennend, und aus ſeiner Lethargie erwachend. 15 wer hat Sie denn ſo hergerichtek. Das fehlte uns noch!“ f „Barton!“ rief Oberkommiſſar Maxwell,„Sie kommen i 1 7 zurecht. Man hat Robin niedergeſchlagen, man at den Geräteſchuppen neben dem Haus in Brand ge⸗ ſteckt, man hat alle Telephon⸗ und Telegraphendrähte in der 1 zerſtört, man hat ſämtliche Pneumatiks unſerer Autos durchſchnitten und man hat— während wir alle an den Löſcharbeiten beteiligt waren, was glauben Sie Man 5 5 „Man hat den Diener Stone geſtohlen!“ ſchrie Fitzner dazwiſchen, als Barton müde die Achſeln abe 5 » Donnerwetter, das iſt viel, aber noch nicht alles“, ſagte Barton langſam, mit der linken Hand ſich mühſam auf das Geländer ſtützend,„man hat in das verſtegelte Haus des ermordeten Dr. Taylor eingebrochen, man hat in dem ruhigen Wembley ein Feuergefecht geliefert, daß es eine Schande iſt und man hat mich krummgeſchoſſen. Ich glaube, ich kann nicht mehr!“. „Um Hotteswillen“, rief Miß Adlerereuz, Barton energiſch die Weſte und das blutgetränkte Hemd aufreißend, ſo daß eine Einſchußöffnung auf der rechten Bruſtſeite ſichtbar wurde,„der Mann iſt ja zu Tod verwundet.“ Der Verſuch zu lächeln erſtickte in einer armſeligen Grimaſſe im todesbleichen Geſicht Bartons. Mit einem hilfloſen Stöhnen ſank er in die Arme ſeines raſch binzu⸗ pringenden Sergeanten. (4. Fortſetzung.) Große Schandflecke des Jahrhunderts ſind der Welt⸗ krieg und die Friedensdiktate. Davon ſei hier nicht die Rede, ſondern von kleineren Schandflecken, die in gewiſſen Ländern vielleicht ganz geleugnet oder nur als Schön⸗ heitsfehler angeſehen werden, von dem Mädchenhandel, der Sklaverei und den Kinderehen. Es gibt heute noch das eine wie das andere, obgleich z. B. Mädchenhandel und Sklaverei faſt überall bekämpft werden. Bisher zeig⸗ ten wir, daß der Mädchenhandel beſonders im Fernen Oſten, in Süd⸗ und Mittelamerika au der Tagesordnung iſt, aber auch in Europa beſteht. Die„Caften“ arbeiten ſelten mit Gewalt, ſondern meiſt mit Verſprechungen, man ſtellt den auserſehenen Opfern Stellungen in Ausſicht oder verſpricht ihnen die Ehe, wenn man nicht fingierte Hei⸗ raten mit ihnen eingeht. Weder Sklavenhandel noch Skla⸗ verei haben heute aufgehört. Afrika ſtellt, ſo wurde be⸗ richtet, noch immer einen großen Teil der Sklaven, die heute noch in Arabien verkauft werden und die bis zur Eroberung Abeſſiniens durch die Italiener dort eine Er⸗ ſcheinung des Alltages waren. Die Italiener haben in Libyen die Sklaverei beſeitigt, und es bleibt zu hoffen, daß in Aethiopien nach entſprechender Zeit der Schand⸗ fleck ebenfalls beſeitigt iſt. Wie ſieht es in den anderen Teilen Afrikas aus? Jenſeits der Wüſtenſtraßen Frankreich bekämpft in ſeinen Kolonien Sklavenjäge⸗ rei und Sklavenhandel; aber in Nordafrika ſind die Ge⸗ biete im Rif, Atlas⸗ und Antiatlasgebirge unzugänglich, und nur ſelten reicht der Einfluß der Kommiſſare und Militärpoſten weiter als über den Sitz des Regierungs⸗ beamten oder die Garniſon oder das Fort. Jenſeits der Straßen, auf den die ſchweren Omnibuſſe oder Laſtwagen in die Wüſte vordringen, und für die Flugzeuge uner⸗ reichbar, hauſen die Stämme in ihren Bergneſtern. Von Marokko z. B. ſind die Küſtengebiete erſchloſſen und ziviliſiert; aber im Innern lebt das alte Nordafrika. Hier ſind die wahren Herrſcher die Stammesälteſten, und hier leben die alten Sitten ohne Kompromiß an die Neu⸗ zeit und die weißen Herren des Landes fort. Der Harem gehört dazu und die Sklaverei, wenn auch hier das Los der Sklaven unter dem Einfluß der Lehren Mohammeds ſich weſentlich milder und erträglicher geſtaltet. Aber ſeine Rechtloſigkeit bleibt, es bleibt auch die Tatſache, daß, ſolange es Sklaverei gibt, die Sklavenjagd ein blühen⸗ des Unternehmen iſt. Oft genug mußte Frankreich im ſüdlichen Marokko Abteilungen der Fremdenlegion gegen Stämme einſetzen, die ihre Verbindungen mit den Sklavenjägern aus Zen⸗ tralafrika nicht aufgeben wollten. Timbuktu und Kona⸗ kry waren einſt blühende Sklavenmärkte. Dagegen dürfte die Sklaverei in Tunis und Algier beſeitigt ſein, ebenſo in Tripolis, wo die Italiener dieſer Barbarei rückſichtslos zu Leibe gegangen ſind. Es iſt aber noch nicht lange her, daß auch in Aegypten die Sklaverei zu den anerkannten Sitten gehörte, bis unter dem Ein⸗ fluß der Engländer Sklaverei und Sklavenhandel ver⸗ boten und mit allen Mitteln bekämpft wurden. Ein gutes Werk Als im erſten Drittel des vergangenen Jahrhunderts von den ziviliſierten Staaten der Kampf gegen den Neger⸗ handel aufgenommen werden mußte, gab England ſeine Sklaven frei. Tauſende und aber Tauſende blieben in Weſtindien, und ſo entſtanden die Negerſtaaten Haiti uſw. Viele tauſend brachten die Schiffe den Weg zurück, den die Freigelaſſenen oder ihre Vorfahren gefeſſelt gefahren waren. In den afrikaniſchen Kolonien verlangten die weißen Pflanzer Arbeiter. Schließlich fühlte ſich England— und, wie wir ſpäter ſehen werden, auch Amerika— verpflichtet, nach der jahr⸗ hundertelangen Sünde ein gutes Werk zu tun, es wollte Pate eines Staates der Freigelaſſenen ſein. 85 000 Neger⸗ Sklaven, und zwar hauptſächlich Neger, die auf britiſchen Schiffen Dienſt getan hatten, wurden nach Sierra Leone gebracht, um die Sklavenküſte wieder zu beſiedeln, die die Sklavenhändler entvölkert hatten. Frei ſollten die Neger ſein, ſo frei, daß ſie ihren Staat ſelbſt geſtalteten— aller⸗ dings unter der Fürſorge Großbritanniens(das Experi⸗ ment iſt geſcheitert). Und ſchließlich verſprach ſich Eng⸗ land von dieſen Freigelaſſenen kräftige Unterſtützung im Kampfe gegen den Sklavenhandel. Die mit Negerkſlaven gefüllten Schiffe, die nach Ame⸗ rika gingen, nahmen in Freetown ihre„Ware“ an Bord. Wenn nun— ſo überlegten die Engländer— Freetown unter der Kontrolle der Freigelaſſenen ſtand, dann würde kein Schiff mit Sklaven mehr den Hafen verlaſſen können. Das Experiment iſt fehlgeſchlagen. Die Freigelaſſe⸗ nen wurden nicht etwa fanatiſche Verbündete ihrer ehe⸗ maligen Herren, ſie machten nicht Jagd auf die bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts in Banden jagenden Sklavenhändler, ſie unterſtützten nicht die britiſchen Kanonenboote auf der Jagd auf Sklavenſchiffe, die trotz der Antiſklavereikonventionen beſtimmte Häfen an der Küſte Afrikas verließen. Im Bunde mit den„Teufeln“ Sei es, daß in den Freigelaſſenen die Urinſtinkte der ſchwarzen Raſſe erwachten, ſei es, daß ſie wieder in die Gebräuche ihrer Vorfahren verfielen, oder ſei es, daß das am eigenen Leibe erfahrene Leid ſie grauſamer gegen ihre Raſſe gemacht hatte— die ehemaligen Marineſklaven übten nicht nur ein Schreckensregiment unter den ein⸗ geborenen Negern von Sierra Leone aus, ſondern betrie⸗ ben bald die Sklavenjägerei und den Sklavenhandel, und ſie wurden erbarmungsloſe Sklavenhalter. Mancher von den Engländern aufgeknüpfte Sklavenjäger war ein Frei⸗ gelaſſener, der den Handel mit„ſchwarzem Elfenbein“ verſorgte. Heute fahren keine Sklavenſchiffe mehr über = See, eue,, e 9 Aue le Negerfrauen aus dem Sudan. Die heute noch in Arabien gehandelten Sklaven ſtam⸗ men zum größten Teil aus dem Sudan und aus dem Somaliland. Beſon⸗ ders Frauen aus dem Somaliland werden in Arabien gern gekauft. Es wurde bereits berichtet, auf welchen Wegen dieſe Sklaven durch die Kolo⸗ nien nach Arabien ver⸗ ſchleppt werden, ohne daft es den Kolonialmächten gelingt, weder Anwerbung noch Durchzug zu verhin⸗ dern. Aber nicht nur der Sudan und das Somali⸗ land ſind die Heimat der Negerſklaven des 20. Jahr⸗ hunderts. Aufnahme: Ufa— M. See, das iſt wahr, aber die„Ware“ wird auf dem Konti⸗ nent noch gehandelt, ſogar in Sierra Leone. Hier leben noch viele tauſend Neger in einem Verhältnis zu der ſchwarzen„Herrenſchicht“, die nichts anderes als Sklaverei iſt. Eine Bekämpfung ſtößt deshalb auf beſondere Schwie⸗ rigkeiten, weil in Sierra Leone die in einigen Gebieten der Weſtküſte und des Kongos ihr Unweſen treibenden berüchtigten Negergeheimbünde Furcht und Schrecken ver⸗ breiten. Sklavenhalter iſt in Afrika bor allem der Neger ſelbſt, und ſo finden wir dieſen Schandfleck in erſter Linie dort wo die primitiven Farmen der ſchwarzen Herrenſchicht Ar⸗ beitskräfte verlangen. Das iſt in Sierra Leone der Fall, aber auch in Liberia. Liberia iſt der einzige ſelbſtändige Negerſtaat, ſelbſtändig allerdings nur inſofern, als es die Aufſicht der Vereinigten Staaten von Nordamerika ge⸗ ſtattet. Als zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Sklavenbefreiung einſetzte, gründeten freigelaſſene Neger aus USA. am Golf von Guinea eine Negerrepublik und an Kap Las Polmas eine andere. In Erinnerung an ihr einſtiges Los nannten die einen ihre Gründung Libe⸗ ria, d. h. Land der Freiheit, die anderen den Staat Mary⸗ land, und zwar mit amerikaniſcher Unterſtützung. Einige Tauſend dieſer„ziviliſierten“ Neger wurden nach und nach an der Küſte gelandet, und als ſich in den fünfziger Jah⸗ ren Liberia und Maryland als Negerrepublik Liberia ver⸗ einigten, waren die ehemaligen Negerſklaven Herren über ein Land, das größer iſt als Bayern. Es war das Land der Kru und Weh an der Küſte und der Kpelle im Innern, reich an Wäldern von Oelpalmen und Roſen⸗ holz, Edel⸗ und Farbhölzern, Kolanüſſen und Ananas. Kaffee⸗ und Gummibäume wuchſen wild. Liberia kennt keine Sklaverei Das dankbare Amerika begnügte ſich nicht damit, die ehemaligen Sklaven an der unwirtlichen Küſte abzuſetzen, ſondern es ſtand ihnen bei dem Aufbau des Staates zur Seite. Mit einem Bruchteil jener Arbeit, die ſie auf den Farmen der Südſtaaten Amerikas in Ketten und unter der Peitſche verrichten mußten, wären ſie im eigenen Neger⸗ ſtaat wohlhabend und ſogar reich geworden. Aber ſie erwieſen ſich nicht nur als unfähig, ſich ſelbſt zu regieren— Liberia ſtand ſeit der Jahrhundertwende bis zum Kriegsbeginn unter der Kontrolle der Groß⸗ mächte—, ſondern die ehemaligen Negerſklaven haßten auch jede Arbeit. Trotzdem ſtrebten ſie nach einem Vor⸗ bild: den allmächtigen Herrn in Amerika, der von der Arbeit ſeiner Sklaven gut lebte. Sie gaben ihrer Republik eine Verfaſſung nach ameri⸗ kaniſchem Muſter— die nur für die Freigelaſſenen galt; ſie kleideten ſich wie die weißen Herren und ahmten deren unangenehme Allüren nach. Schließlich kam hier eine der Ureigenſchaften faſt aller Neger, von welchem Stamm ſie auch ſein mögen, zum Durchbruch: die maßloſe Faul⸗ heit, und ſo ließen ſie andere für ſich arbeiten. Das war der Beginn der Sklaverei in Liberia. Heute leben in der Negerrepublik etwa 12 000 Nach⸗ kommen der einſtigen Negerftlaven und mehr als eine Million der urſprünglichen Herren des Landes. Die einen haben die Macht und wohnen faſt ausſchließlich in der Hauptſtadt Monrovia, ſie beſetzen alle Aemter und ſind Beſitzer des Landes, die anderen müſſen arbeiten. Die Kru an der Küſte; die Wey ſtellen die Soldaten, denn obgleich allgemeine Wehrpflicht beſteht, dienen die Nach⸗ kommen der Sklaven nicht als einfache Soldaten, ſondern führen als Offiziere das Kommando und tragen prächtige Uniformen. Im Innern ſchlagen die Kpelle Holz und ernten, was weder Herren noch ſie ſelber geſät haben. Die Kpelle zeichnen ſich durch die gleiche Arbeitsſcheu aus wie die Herren, und ſo werden die Schätze dieſes Landes nur dort richtig genutzt, wo der Druck der um ihre Zinſen 5 amerikaniſchen Geldgeber die Arbeitsluſt be⸗ ügelt. Liberia iſt Mitglied des Völkerbundes— es trat übri⸗ gens 1917 nach gehöriger Kriegserkläruns die ſchil⸗ lernde Front der Gegner Deutſchlands und hat die Antiſklavereikonvention unterzeichnet. Sein Vertreter be⸗ richtet auch alljährlich vor der Sklavereikommiſſion des Völkerbundes:„Liberia kennt keinen Sklavenhandel, und es kennt keine Sklaverei“. Dieſe feierliche Erklärung wird alljährlich zu Protokoll genommen. Das Elend der„Freien“ ſtichtig iſt, daß Liberia den Sklavenhandel über die Grenzen unterbindet. Aber hier ſpricht keinesfalls die Menſchlichkeit ein gewichtiges Wort, ſondern nackter Egoismus. Arbeiter werden in Liberia gebraucht. Und ſo iſt es eben ſo richtig, daß, wie in Sierra Leone, auch in Liberia die Sklaverei in der Form beſteht, daß die Ein⸗ geborenen von der Herrenſchicht als Arbeiter gepreßt wer⸗ den, daß ſie recht⸗ und ſchutzlos„Eigentum“ der Halter ſind und als Lohn kaum mehr als die notdürftigſte Nah⸗ rung erhalten. Amerikaniſche Beobachter haben wieder⸗ holt auf dieſe Form der Sklaverei in Liberia hingewieſen; ihre Angaben über die Zahl der Sklaven ſchwanken zwiſchen 200 000 und 600 000. Sklaverei in den abſtoßendſten Formen trat nach der „Befreiung“ in USA. überall in den Negerſtaaten der weſtindiſchen Inſeln in Erſcheinung. Händler und Hal⸗ ter waren hier ausnahmslos freigelaſſene Neger, und ſie ſetzten ihren Ehrgeiz darein, ihre früheren Herren an Bru⸗ talität und Barbarei zu übertreffen. Dieſe Staaten ſtehen heute unter ſcharfer Kontrolle von Amerika und England, und Sklaverei wie in Afrika und Aſien iſt nicht mehr mög⸗ lich. Wohl aber beſteht ſie in Wirklichkeit in anderer Form fort. Man befreite die Sklaven wie in USA., aber man kümmerte ſich hier noch weniger als dort um deren Los. Man ſchuf ein Negerproletariat übelſter Sorte, das heute das Land genau ſo überſchwemmt wie die Hafenſtädte. Man kann von der Sklaverei in Afrika nicht ſprechen, ohne gewiſſe Methoden der Kolonialmächte zu erwähnen. Der italieniſche Journaliſt Dr. Paolo Zappa hat kürz⸗ lich einen intereſſanten Bericht über Frankreichs ſchwarze Armee veröffentlicht. Er bereiſte das unter franzöſiſcher Herrſchaft ſtehende Nordafrika und das rieſige Gebiet von Franzöſiſch⸗Weſtafrika zwiſchen Mauretanien und dem Golf von Guinea, dem Tſchadſee und der Goldküſte. Seit dem Jahre 1919 beſteht für die Neger in Franzöſiſch⸗Weſt⸗ afrika Militärzwang. Zappa war nun Zeuge einer Rekru⸗ tierung im Voltagebiet und berichtet darüber: Neger werden rekrutiert In Hunds iſt die Rekrutierungskommiſſion eingetrof⸗ ſen. Trommeln melden es in kurzer Zeit über große Strecken. An dem angegebenen Tag reiſen die Nabas, die Ortstyrannen früherer Zeit, die die Kolonialbehörde im eigenen Intereſſe in ihrer Stellung belaſſen hat und⸗ aushält, nach Hundé. Sie reiſen mit ihren vielen Wei⸗ bern und großem Pomp, und ſie bringen mit die Kandi⸗ daten für Frankreichs ſchwarze Armee, die militärpflich⸗ tigen Neger. Die Nabas ſind nicht nur Beſitzer von Land und Vieh, das die Dienſtpflichtigen für ihn ohne Lohn beſtellen, um ſich ſeine Gunſt zu erringen, er iſt nicht nur Herr über viele Frauen und erhält von den Behörden manche Be⸗ lohnung, für ihn bedeutet die militäriſche Dienſtpflicht ein lohnendes Nebeneinkommen: Frankreich bezahlt ihn, da⸗ mit er die waffenfähigen Neger der Rekrutierungskom⸗ miſſion ausliefert, und die Dienſtpflichtigen bezahlen ihn, damit er ſie der Kommiſſion vorenthält und an ihrer Stelle untaugliche Neger älterer Jahrgänge vorführt. Die Neger werden gemuſtert, die Tauglichen füllen die Reihen der ſchwarzen Armee. Die Militärdienſtpflicht in Franzöſtſch⸗Weſtafrika iſt Geſetz, vom franzöſiſchen Parlament beſchloſſen. Aber ohne Mitwirkung der Neger und offenkundig gegen ihren Willen. Als die Neger den Zwang zu ſpülren bekamen, als die Rekrutierungskommiſſkonen durch Urwald und Steppe nahten und die Nabas ſich der Dienſtpflichtigen bemächtigten, brachen Aufſtände aus, und oft genug er⸗ ſchien die Rekrutierungskommiſſion in leeren Dörfern. u Benehmen im Ctraßenperkehr erkennt man den 8 Fortſetzung folgt.) eiſchen — %