r eee: Monatlich W. 1.46, berch dee Pen Mn. 1.88 der Seſchaftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Mazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Mülteneterzeile 3 Pfg., Tertteil 0 mm breit 18 Pfg. Kachläßſe gemäß Preisliſte Rx. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Beruſprrcher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Keute: Nruhe 782 25 8 2 Anzeigenblatt und VVV und Umgebung. Sanne nnr den Sundtteil Nthan. Seckeuhelm Erſcheint tüglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 38. 1140 38. Jahrgang Donnerstag, den 24. November 1938 Berlin, 23. November. Die deutlſche Regierung und die kſchecha⸗flowakiſche Re⸗ gierung, von dem Wunſche geleitet, im Deutſchen Reich und beſonders in den ſudetendeutſchen Gebieten bezw. in dem Geſamtſtaat der Tſchecho-Slowakei und in deſſen einzelnen Ländern die Lage der beiderſeitigen Volksgruppen im Geiſte einer verſtändnisvollen Zuſammenarbeit zu regeln, erklären Jolgendes: 1. Die beiden Regierungen ſind gewillt, über die Fra⸗ gen, die der Erhaltung, freien Entwicklung und Betätigung des Volkskums der obengenannten Volksgruppen betreffen, ſich forklaufend zu verſtändigen. 2. Es wird ein ſtändiger Deutſch⸗Tſchecho⸗Slowakiſcher Regierungsausſchuß gebildet, der grundſätzliche und Einzelfragen aller Art, die ſich auf das Volkstum der obengenannten Volksgruppen und ihrer Angehörigen be⸗ ziehen, im Verhandlungswege zu regeln berufen iſt. Falls in dem Regierungsausſchuß keine Einigung erzielt wird, bleiben unmittelbare Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen vorbehalten. Ein neuer Weg Das Reich beſchreitet mit der gemeinſamen Erklärung über den Schutz der beiderſeitigen Volksgruppen einen neuen Weg. Anſtelle des ſogenannten neuen Minderheitenſchutzes, wie er ebenſo ſchematiſch wie wirkungslos in den Friedens diktaten der Pariſer Vororte feſtgelegt und von der Genfer Liga mehr zur Sabotage als für gewiſſenhafte Wahrneh- mung der Volkstumsrechte ausgenutzt wurde, kritt nun die ſtändige und direkte Fühlungnahme mit denjenigen, die für das Wohlergehen der Volksgruppe verantwortlich gemacht werden müſſen. Es wird nicht mehr möglich ſein, deutſche Volksgenoſſen wegen ihres Bekenntniſſes zur deutſchen Welt⸗ anſchauung zu verfolgen oder ihnen aus der Pflege der Beziehungen zum deutſchen Mutterland einen Vorwurf zu machen. Ihre kulturelle, wirtſchaftliche und ſoziale Entwick⸗ lung wird nicht mehr eingeengt werden können. An der Selbſtverwaltung und an den öffentlichen Mitteln wird ihnen ein entſprechender Anteil einzuräumen ſein. Der na⸗ fionalſozialiſtiſche Grundſatz der Achtung vor der Eigenſtän⸗ digkeit fremden Volkstums bietet von deutſcher Seite die Gewähr einer unvoreingenommenen Stellungnahme. Das Deutſchtum in der Tſchecho⸗Slowakei kann auf eine Jahrhunderte alte kulturelle und geſchichtliche Leiſtung zu⸗ rückblicken. Dieſe Leiſtung iſt auch der Tſchecho⸗Slowakei zugute gekommen Es iſt zu erwarten, daß man auch tſche⸗ chiſcherſeils nach einer langen Zeit der Verneinung der ge⸗ meinſamen Aufgaben nunmehr zu einer aufrichtigen Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Deutſchtum zurückkehrt. Optionsvertrag mit Prag Zwiſchen dem Deutſchen Reich und der tſchecho⸗flowaki⸗ ſchen Republik wurde folgender Vertrag geſchloſſen: Diejenigen tſchecho⸗ſlowakiſchen Staats⸗ angehörigen, die am 10 Oktober 1938 ihren Wohnſitz in einer mit dem Deutſchen Reich vereinigten Gemeinde ge⸗ habt haben, erwerben unter Verluſt der ſſchechoeflowakiſchen Staatsangehörigkeit mit Wirkung vom 10. Oktober 1938 die deutſche Staatsangehörigkeit, wenn ſie a) vor dem 1. Januar 1910 in dem mit dem Deutſchen Reich vereinigten Gebiet geboren ſind oder b) die deutſche Staatsangehörig⸗ keit mit dem 10. Januar 1920 verloren haben oder c) Kin⸗ der oder Enkelkinder einer Perſon ſind, auf die die Voraus⸗ ſetzungen der Buchſtaben a) oder b) zutreffen oder d) Ehe⸗ frauen von Perſonen ſind. auf die die Vorausſetzungen der Buchſtaben a), b) oder c) zutreffen. Tſchecho⸗ſlowakiſche Stgatsangehörige deutſcher Volks⸗ zugehörigkeit, die am 10. Oktober 1938 ſhren Wohnſitz au ⸗ ßerhalb des früheren tſchecho⸗flowakiſchen Staatsgebie⸗ tes gehabt haben, erwerben unter Verluſt der tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſchen Staatsangehörigkeit die deutſche Staatsangehörig⸗ keit, wenn ſie am 10. Oktober 1938 das Heimatrecht in einer 9 dem Deutſchen Reich vereinigten Gemeinde beſeſſen ha⸗ en. Die deutſche Regierung kann bis zum 10. Juli 1939 das Verlangen ſtellen, daß Perſonen nichtdeutſcher Volkszugehörigkeit, die nach den Beſtimmungen dieſes Ver⸗ trages tſchecho⸗flowakiſche Staatsangehörige bleiben und ſeit dem 1. 1. 1910 in das mit dem Deutſchen Reich vereinigte Gebiet zugezogen ſind ſowie ihte die tſchecho⸗ſlowakiſche Staatsangehörigkeit beſitzenden Abkömmlinge, das Deutſche Reich innerhalb einer Friſt von 3 Monaten verlaſſen. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung wird dieſe Perſonen in ihr Gebiet aufnehmen. Die tſchecho⸗flowakiſche Regierung kann bis zum 10. Juli 1939 das Verlangen ſtellen, daß Perſo⸗ nen deutſcher Volkszugehörigkeit, die zur Zeit des Inkraft⸗ tretens dieſes Vertrages tſchecho⸗ſlowakiſche Staatsangehö⸗ rige ſind und ſeit dem 1. 1. 1910 in das jetzige Gebiet der tſchecho⸗flowakiſchen Republik zugezogen ſind ſowie ihre Ab⸗ kömmlinge, die tſchecho⸗ſlowakiſche Republik innerhalb einer Friſt von drei Monaten verlaſſen. Dieſe Perſonen ver⸗ lieren damit die tſchecho⸗flowakiſche Staatsangehörigkeit; die deutſche Regierung wird ſie in ihr Gebiet aufnehmen. Zuſammenarbeit auch die Anerkennung der i Zeugniſ Perſonen nichtdeutſcher Volkszugehörigkeit, die nach den Beſtimmungen des§ 1 die deutſche Staatsangehörigkeit erwerben, können bis zum 29. März 1939 für die tſchecho⸗ ſlowakiſche Staatszugehörigkeit optieren. Deutſche Volkszugehörige, die tſchecho⸗ſlowakiſche Staats⸗ angehörige bleiben, können bis zum 29. März 1939 für die deutſche Staatsangehörigkeit optieren. Perſonen, die das Gebiet des Deutſchen Reiches oder der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik verlaſſen müſſen, ſowie Op⸗ tanten, die bis zum 31. März 1940 ihren Wohnſitz in den⸗ jenigen Staat verlegen, für den ſie optiert haben, 1 55 das geſamte bewegliche Gut, das ſie am Tage der Unterzeichnung dieſes Pertrages beſeſſen haben, mitneh⸗ men und brauchen keine Abgaben hierfür zu entrichten. Ausgenommen hiervon ſind Bargeld, Wertpapiere und Sammlungen, die für das Ausfuhrland von beſonderer hi⸗ ſtoriſcher Bedeutung ſind; die Behandlung dieſer Sachen bleibt einer beſonderen Vereinbarung vorbehalten. Die kulturelle Achſe Deutſch-italieniſches Kulturabkommen in Rom unkerzeichnet Rom, 23. November. Der ikalieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der deutſche Bokſchafter von Mackenſen haben am Mittwoch im Paldzzo Chigi das deutſch-italieniſche Kulturabkommen un⸗ kerzeichnet. Die beiden befreundeten Staaten haben mit die⸗ ſem Abkommen ein für die Ausgeſtaltung und Vertiefung ihrer Beziehungen entſcheidendes Werk geſchaffen, das die kulturelle Ergänzung der politiſchen Achſe Rom— Berlin und ſowohl inhalklich wie hinſichtlich ſeiner verkragstechniſchen Durcharbeitung das bedeutſamſte Kulturabkommen darſtellt, das bis heute beſteht. Das Abkommen erſtreckt ſich nicht nur auf die vielfälti⸗ gen, der ſtaatlichen Betreuung unterliegenden Gebiete des kulturellen Lebens und auf die Kulturinſtitute in beiden Ländern, ſondern umfaßt auch die zahlreichen zwiſchen der NeSdDaAP und der Faſchiſtiſchen Partei entwickelten Bezie⸗ hungen, die, ſoweit ſie ihren Niederſchlag in vertraglichen Beſtimmungen gefunden haben, zum Beſtandteil des Kul⸗ turabkommens gemacht wurden. Die deutſchen wiſſenſchaftlichen Inſtitute in Italien wie auch ihre Leiter und Beamten erhalten durch das Abkommen eine völkerrechtlich anerkannte Grundlage. Italien, das bisher für die Erforſchung der deutſchen Kultur nur wenige Einrichtungen im Reiche hatte, wird nunmehr in den Brennpunkten des deutſchen kulturellen Le⸗ bens eine Reihe von Inſtituten gründen, die zu⸗ ſammen mit den deutſchen Inſtituten in Italien eine leben⸗ dige Mittlerrolle zwiſchen den beiden Kulturkreiſen einneh⸗ men werden. Im beſonderen werden in dem Abkommen auch das Ita⸗ lieniſche Inſtitut für germaniſche Studien in Rom und die von Reichsminiſter Frank und dem italieniſchen Juſtizmini⸗ ſter Solmi begründete Deutſch⸗Italieniſche Juriſtiſche Ar⸗ beitsgemeinſchaft, ferner die beſtehenden Austauſchbeziehun⸗ gen unter den Gelehrten, Studenten und Schülern der bei⸗ den befreundeten Länder hervorgehoben, die durch das Ab⸗ kommen eine willkommene Förderung erfahren werden. Weitere Artikel betreffen die Gründung von deut⸗ ſchen Schulen in Italien und italieniſchen Schulen in Deutſchland, den Austauſch von Lehr⸗ kräften und Schülern und die Abhaltung von Sprachkurſen, um auf dieſe Weiſe eine beträchtliche Steigerung, ſchon beim Schulunterricht angefangen, der Kenntniſſe der deutſchen Sprache in Italien und der italieniſchen Sprache in Deutſch⸗ land zu erreichen. Die deutſche Regierung wird dafür ſorgen, daß der italieniſchen Sprache an den deutſchen höheren Schulen allmählich eine Stellung gegeben wird, die der kei⸗ ner anderen romaniſchen Sprache nachſteht. Hand in Hand mit der kulturellen 925 9505 e. Die Regelung der Anerkennung ſoll mit Beſchleunigung geprüft und vorbereitet werden. Selbſtverſtändlich werden die Schulbücher von al⸗ len der geſchichtlichen Wahrheit und dem Geiſt der deutſch⸗ italieniſchen Verſtändigung nicht entſprechenden Darſtellun⸗ n geſäubert werden. Andererſeits ſoll die Verbreitung der e Bücher und Zeitſchriften beider Länder ſowie die Veranſtal⸗ tung von Buchausſtellungen und die Beſprechung von Druck⸗ werken gegenſeitig unterſtützt werden Die deutſchen und die italieniſchen Bibliotheken werden laufend mit den wiſſen⸗ ſchaftlich und literariſch bedeutendſten Werken beliefert wer⸗ den. Die Ueber 5 ung von geeignet erſcheinenden Bü⸗ chern vom Italieniſchen ins Deutſche und vom Deutſchen ins Italieniſche ſoll eine wirkungsvolle ſtaatliche Ermunteruna erfahren. Tendenz⸗ und Emigrantenliteratur wird elbſtver⸗ ſtändlich auf beiden Staatsgebieten ausgeſchloſſen bleiben. Schließlich werden von dem Abkommen, durch das ein paritätiſch gebildeter Deutſch⸗Italieniſcher Kulturaustauſch eingeſetzt wird auch alle von den beiden Propagandamini⸗ ſterien betreuten Kulturbeziehungen berückſichtigt, eren Pflege ſich die vertragſchließenden Staaten auf allen Gebieten in weitem Maße angelegen ſein laſſen werden. Nr. 275 Aus ſämklichen Beſtimmungen des Kullurabkommens, bei deſſen Unter zeichnung außer den Mitgliedern des italie⸗ niſchen Außenminiſteriums auch zahlreiche deukſche und ika ⸗ lieniſche Schriftleiter in Uniform anweſend waren, ergibt ſich ſeine weittragende Bedeutung für die künftige Geſtal⸗ kung und Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwiſchen den beiden politiſch befreundeten und geiſtig verwandten Ländern und Regimen, Italieniſche Verlautbarung g Rom, 23 Nov. In der von Stefani veröffentlichten amt⸗ lichen Mitteilung über die Unterzeichnung des deutſch'⸗italie⸗ niſchen Kulturabkommens wird betont:„Dieſes Abkommen regelt organiſch und umfaſſend die Geſamtheit der wiſſen⸗ ſchaftlichen kulturellen und künſtleriſchen Beziehungen zwi⸗ ſchen Italien und dem Reich, ſtellt den Unterricht der Sprache, der Literatur und der Geſchichte jeder der beiden Länder an den Hochſchulen und höheren Lehranſtalten des anderen auf eine paritätiſche Baſis und ſorgt für die Kennk⸗ nis der politiſchen Einrichtungen des Faſchismus in Deutſch⸗ land und des Nationalſozialismus in Italien auf dem Weg einer direkten Zuſammenarbeit zwiſchen den Organiſatio⸗ nen der beiden Parteien. * Das neue Abkommen bedeutet eine weitere Stärkung der Achſe Berlin—Rom und beweiſt, daß dieſe nicht nur eine Schöpfung der Taktik und der politiſchen Zweckmäßig⸗ keit iſt, ſondern auch eine gefühlsmäßige und geiſtige Tat⸗ ſache darſtellt. Auch die kulturelle Verflechtung zwiſchen den beiden großen Staaten wird immer enger, wozu das Abkommen einen wichtigen Beitrag leiſtet. Immer ging die Sehnſucht großer Geiſter diesſeits und jenſeits der Al⸗ pen nach der Vereinigung germaniſchen und romaniſchen Geiſtes, eine Sehnſucht, die in der Stauferzeit auch ihren politiſchen Ausdruck gefunden hat. Zwar ſind dieſe Beſtre⸗ bungen geſcheitert, weil ſie entweder eine Vermiſchung bei⸗ der Weſensarten oder die Vorherrſchaft der einen über die andere anſtrebten. Das jetzt abgeſchloſſene Uebereinkommen anerkennt die volle Gleichberechtigung jeder der beiden gro⸗ ßen Kulturen und ihrer Kreiſe; es will ſie nicht verſchmel⸗ zen, es will ſie nur dem beiderſeitigen Verſtändnis noch mehr erſchließen und damit die Achtung vertiefen, die beide Kulturwelten, die germaniſche und die römiſche, als gleich wertvolle Faktoren der geſamten Menſchheitskultur bean⸗ ſpruchen können. Die Judenkontribution 20 v. 9. des Vermögens ſind abzugeben. Berlin, 23. November. Der Reichsfinanzminiſter hat ſoeben eine Durchfüh⸗ rungsverordnung über die Sühneleiſtung der Juden erlaf⸗ ſen, die im Reichsgeſetzblakt vom 22. November bekanntge⸗ 1 0 wird. Sie beſtimmt, daß die Kontribution von einer illiarde Reichsmark als Bermögensabgabe von den Juden deutſcher Staatsangehörigkeit und von den ſtaakenloſen Ju⸗ den eingezogen wird. Abgabepflichtig iſt jeder Jude nach Paragraph 5 der Erſten Verordnung zum Keichsbürgerge⸗ ſeiz, der nach der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938 ſein geſaine in- und ausländiſches Vermögen anzumelden und zu be⸗ werten halte. Juden fremder Staatsangehörigkeit unterlie⸗ gen nicht der Abgabepflicht. a Bei Miſchehen iſt nur der jüdiſche Ehegatte mit ſeinem Vermögen abgabepflichtig. Die Abgabe wird nach dem Geſamtwert des Vermögens nach dem Stand vom 12. November 1938 bemeſſen. Sie wird nicht erhoben, wenn der Geſamtwert des Vermögens nach Abzug der Ver⸗ bindlichkeiten, jedoch vor Abrundung, 5000 Mark nicht überſteigt. Der Geſamtwert iſt auf volle 1000 Mark nach unten abzurunden. Die Abgabe beträgt insgeſamt 2 0 v. H. des Vermögens,. Sie zerfällt in vier Teilbeträge von je 5 v. H. des Vermögens. Der erſte Teilbetrag iſt am 15. Dezember fällig, die weiteren Teilbeträge am 15. Februar, 15. Mai und 15. Auguſt 1939. Die Zahlungen ſind ohne be⸗ A Aufforderung zu leiſten. Ehegatten haften für die bgabe des anderen Ehegatten als Geſamtſchuldner. Das gilt nicht für Miſchehen. Die Abgabe iſt an das Finanzamt zu entrichten, in deſſen Bezirk der Abgabepflichtige ſeinen Wohnſitz oder ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Für Ab⸗ gabepflichtige, die im Inland weder ihren Wohnſitz noch ihren 970 el Aufenthalt haben, iſt das Finanzamt Berlin⸗Moabit⸗Weſt zuſtändig. Zahlungen aus Verſicherungsanſprüchen von Juden deutſcher Staatsangehörigkeit und von ſtaaten⸗ loſen Juden nach der Verordnung zur Wiederherſtel⸗ lung des Straßenbildes bei jüdiſchen Gewerbebe⸗ trieben vom 12. November 1938 ſind unverzüglich an das zuſtändige Finanzamt zu leiſten. Dieſe Zahlungen werden auf die Abgabe des aus der Verſicherung berechlig⸗ ten Juden angerechnet. Ueberſteigende Beträge vedhleh⸗ ben dem Reich. Der Reichsfinanzminiſter wird ermächtigt, Beſtimmungen darüber zu treffen, inwieweit Finanzämter in geeigneten Fällen Wertpapiere und Grundbe⸗ 5 5 Zahlung nehmen können. Die Abgabe fließt dem eich zu.„5 Es bleibt vorbehalten, die Zahlungspflicht zu be⸗ schränken, ſobald der Betra⸗ 7 5 einer Milliarde Mark erreicht iſt, oder die Zahlung zu erweitern, ſo⸗ weit dies zur Erreichung des Betrages von einer Milliarde Reichsmark erforderlich iſt. Judengeſetze auch in Danzig Nach deutſchem Vorbild.— Schutz auch der Polen. Danzig, 24. November. In der Ausgabe des Danziger Geſetzblattes vom 23. November iſt eine Verordnung des Senats zum Schutze des deutſchen Blutes und der deuiſchen Ehre veröffentlicht. Die bedeutſame Rechtsverordnung bezweckt, wie das deutſche Vorbild und die unker dem Namen„Nürnberger Geſetze“ bekannten geſetzlichen Beſtimmungen, die Reinerhaltung des deutſchen und ihm artverwandten Blutes und die Ausmer⸗ zung des jüdiſchen Einſchlages. Der Senat hat damit der dringenden und natürlichen Forderung der Danziger Bevölkerung entſprochen, die wei⸗ teſtgehende Rechtseinheit mit dem deutſchen Mutterland und anz beſonders auf dem Gebiet der Raſſengeſetzgebung ver⸗ Ang Nach der Verordnung iſt verboten, die Eheſchließung zwiſchen Juden einerſeits und Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes und ſtaatsangehörigen Miſchlin⸗ gen andererſeits. Die trotz dieſes Verbotes geſchloſſenen Ehen ſind nichtig, auch, wenn ſie zur Umgehung im Aus⸗ land geſchloſſen ſind. Zuchthaus rue bei Zuwiderhandlung ſichert die Beachtung des Verbotes. Der§ 8 der Verordnung ſoll eine Schranke bilden ge⸗ gen ein Einſtrömen anderen raſſenfremden, wenn auch nicht jüdiſchen Blutes, das geeignet iſt, das deutſche Blut zu gefährden. Als weitere bemerkenswerte Vorſchrift enthält die Verordnung das Verbot des außerehelichen Verkehrs zwiſchen Juden und Staatsangehörigen deutſchen oder art⸗ verwandten Blutes. Ferner iſt unterſagt die Beſchäftigung von weibli⸗ chen Staatsangehörigen unter 45 Jahren deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes in jüdiſchen Haushalten. Schließlich iſt noch wichtig, daß nach der„ Juden das Hiſſen der Staatsflagge und das Zeigen der Ha⸗ kenkreuzflagge unterſagt iſt und Juden in politiſchen Ange⸗ legenheiten ein Stimmrecht nicht zuſteht. Juden können kein öffentliches Amt bekleiden. Die Verordnung gewährt den Schutz, wie ihr Wortlaut zeigt, nicht nur dem deutſchen, ſondern auch dem artver⸗ wandten und ſomit auch dem polniſchen Blut. Die Belange der Danziger Staatsangehörigen polniſcher Natio⸗ nalität ſind daher in vollem Umfang gewahrt. Politiſches Allerlei Berlin. Der Geſandte der Dominikaniſchen Republik in Berlin dementiert die Meldungen, wonach ſeine Regierung in Verhandlungen über die Aufnahme von 100 000 Ju⸗ den ſtehe. Tſchechiſche Amneſtie für Deutſche Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hat durch Entſchlie⸗ ung vom 7. Oktober 1938 eine weitgehende Amneſtie für politiſche Straftaten erlaſſen Danach ſind Freiheits⸗ und Geldſtrafen, die vor dem 7. Oktober 1938 von bürgerlichen oder Militärgerichten gegen deutſche Staatsangehörige oder Sudetendeutſche wegen politiſcher Straftaten rechts⸗ kräftig erkannt worden ſind, erlaſſen. Im Falle einer be⸗ dingten Verurteilung iſt der Straferlaß mit den Wirkun⸗ gen des Paragraph 1 des Geſetzes über die bedingte Verur⸗ teilung verbunden. Darüber hinaus wird auch Straffreiheit gewährt für alle ſonſtigen ſtrafbaren Handlungen, die im Zuſammenhang mit dem nationalen oder palitiſchen Kampf begangen worden ſind. Niederlage der Regierung Imredy Budapeſt, 24. November. Die am 15. November neugebildete Regierung Imredy hat am Mittwoch im ungariſchen Abgeordnelenhaus eine Niederlage erlitten. Nachdem die Oppoſition, die durch die Spaltung der Kegierungsparlei ſtark vergrößert iſt, der Regierung das Mißtrauen ausgesprochen halke, blieb der Ankrag der Regierung zur Annahme der Tagesordnung mit 94 gegen 115 Stimmen in der Minderheit. Nachdem der Antrag der Regierung niedergeſtimmt worden war, traten die Mitglieder der Regierung zu einem Miniſterrat zuſammen. Anſchließend begab ſich Miniſter⸗ präſident Imredy zum Reichsverweſer von Horthy. Die Aufersſenung des Mr. Jree „Der Oberſt war aufgeſprungen und ging einige Male mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. Dann blieb er mit einer plötzlichen Wendung vor dem Oberinſpektor ſtehen und ſagte: „Oberkommiſſar Maxwell und Kommiſſar Fitzner be⸗ finden ſich jetzt bei der Verhandlung der Leichenſchau in Wembley. Sobald ſie nach Scotland Yard zurückkehren, enthebe ich beide ihres Dienſtes und ſtelle ſie bis auf wei⸗ teres zur Dispoſition. Sie, Oberinſpektor Robin, über⸗ nehmen noch heute die Leitung des Morddezernats, und zwar vorläufig für die Dauer eines Monats. Ich habe Sie bisher als fähigen Beamten kennengelernt und hoffe, daß ich mit Ihnen keine Enttäuſchung erleben werde. Und nun zu Inſpektor Barton. Setzen Sie ſich, Robin.“ Der Oberinſpektor, der einen hochroten Kopf bekommen hatte, befolgte mit einer tiefen Verbeugung die hein ROMAN VON RALPH URBAN und nahm ſteif im Lehnſtuhl gegenüber dem Schreibtif Platz Der Oberſt drückte auf einen Knopf neben dem Tiſch⸗ telephon, worauf faſt augenblicklich der Sekretär erſchien. „Ich laſſe Dr. Wood bitten“, ſagte der Präſident, und wenig ſpäter betrat der Polizeiarzt das Zimmer. „Wie geht es Inſpektor Barton?“ erkundigte ſich der Allgewaltige nach kurzer Begrüßung. „Es geht ihm gut“, erklärte Dr. Wood.„Das Projektil durchſchlug das Notizbuch, das Barton in der rechten Bruſt⸗ taſche trug, und blieb daher zwiſchen der dritten und vierten Rippe ſtecken. Ich konnte die Kugel heute morgen aus der Wunde entfernen. Der 1 an der Stirne verurſachte eine drei Zentimeter lange ißwunde ohne weſentliche Knochenverletzung. Nur infolge des bedeuten⸗ den Blutverluſtes iſt der Patient geſchwächt. Die Tem⸗ peratur iſt wenig erhöht und der Heilungsprozeß verſpricht normalen Verlauf.“ „Die Bruſtwunde dürfte kaum vor vierzehn Tagen zu⸗ geheilt ſein, aber bei ſeiner geſunden Konſtitution nehme ich an, daß er ſchon nach einigen Tagen das Bett wird verlaſſen können.“ 8— „Die Meldung im Polizeibericht, daß Barton in Lebens⸗ Amerika und die Kolonialfrage Keine Bedenken gegen Rückgabe von Kolonien. Waſhington, 24. November. Staatsſekretär Hull nahm am Miktwoch in der üblichen Preſſekonferenz zu Behauptungen Stellung, wonach die amerikaniſche Regierung Bedenken gegen die Rückgabe von Kolonien an Deukſchland geltend gemacht hatte. Hull demen⸗ kierte ſolche Meldungen auf das beſtimmteſte. Sie entbehrten jeder Grundlage. Ebenſo verneinte der Staatsſekretär die etwas merkwürdig anmutende Frage, ob Amerika im deuk⸗ ſchen Kolonialbeſitz an der Weſtküſte Afrikas eine militäxi⸗ ſche Bedrohung dieſes Erdteils ſähe. Daladier redet Fraktur Keine„Mißtrauensentſchließung im Knopfloch“ Paris, 23. Nov. Der Finanzausſchuß der Kammer trat zuſammen, um Erklärungen des Finanzminiſters Reynaud und des Miniſterpräſidenten Daladier entgegenzunehmen. Wie von unterrichteter Seite zu der Sitzung verlautet, habe Daladier im Rahmen ſeiner Ausführungen eine ernſte Warnung gegen die von kommuniſtiſcher und ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite eingeleiteten Intrigenmanöver ausgeſpro⸗ 5555 Der Miniſterpräſident habe in erſter Linie auf den ernſt der internationalen Lage hingewieſen und erklärt daß er die Notverordnungen auf jeden Fall aufrechterhal⸗ ten werde. 8 Wenn er, ſo habe Daladier ausgeführt, im Finanzaus⸗ ſchuß nicht die notwendige Mehrheit erhalte, würde er noch Zeit haben, an London zu kelefonieren, um den engliſchen Miniſterbeſuch abzuſagen, denn unter derartigen Amſtänden könnte er die vorgeſehenen Beſprechungen mit den eng⸗ liſchen Miniſtern nicht führen. Weiter würde er ſofort das Parlament einberufen, das in dieſer Frage ſeine volle Ver⸗ antwortung zu übernehmen haben würde.„ Havas beſtätigt dieſe Erklärung des Miniſterpräſidenten Daladier.„Ich werde nicht mit einer Mißtrauensentſchlie⸗ ßung im Knopfloch“, ſoll Daladier erklärt haben,„mit Chamberlain und Halifax zuſammentreffen.“ Chamberlain und Halifax in Paris Parise, 24. Nov. Miniſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax ſind mit ihren Damen am Mittwoch um 17,44 Uhr in Paris eingetroffen. Sie wur⸗ den am Bahnhof von Miniſterpräſident Daladier, Außen⸗ miniſter Bonnet, dem engliſchen Botſchafter in Paris und dem franzöſiſchen Botſchafter in London ſowie von einem Vertreter des Präſidenten der Republik und Mitgliedern des franzöſiſchen Außenminiſteriums empfangen. Die eng⸗ liſchen Miniſter begaben ſich, von lebhaften Beifallskund⸗ gebungen der Pariſer Bevölkerung begrüßt, vom Bahnhof in die engliſche Botſchaft, wo ſie abgeſtiegen ſind. Helſinki. Der Innenminiſter begründete vor der Kammer das von der Regierung ausgeſprochene Verbot der„Vater⸗ ländiſchen Volksbewegung“(JK). Nach einer drei Stun⸗ den dauernden Debatte billigte die Kammer das Verbot. Aufruf zum„Heiligen Kampf“ In Jeruſalem und anderen Städten Paläſtinas verbrei⸗ tet die Leitung der arabiſchen Freiheitskämpfer zahlreiche Aufrufe, in denen unter Zitierung von Koran⸗Verſen zum Heiligen Kampf gegen Juden und Engländer aufgerufen wird. Es iſt dies nur eines der vielen Zeichen, wie ſehr ſich der Abwehrkampf der Araber zugeſpitzt hat. Alle Be⸗ mühungen der engliſchen Mandatsregierung, die verſchie⸗ denſten arabiſchen Notabeln innerhalb und außerhalb von Paläſtina zu bewegen, das Land auf der in London ge⸗ planten Konferenz zu vertreten, ſind fehlgeſchlagen. Ausgehverbot für ganz Paläſtina Durch eine Verfügung des Oberſtkommandierenden der engliſchen Streitkräfte in Paläſtina iſt über das geſamte Land mit ſofortiger Wirkung für die Zeit von 6 Uhr nach⸗ mittags bis 5 Uhr früh ein allgemeines Ausgehverbot ver⸗ zängt worden. In den Städten wurden die jeweiligen Orts⸗ kommandanter angewieſen, zu dieſem allgemeinen Verbot nach eigenem Ermeſſen noch beſondere Beſtimmungen zu erlaſſen. Unter dieſes Ausgehverbot fällt auch jeglicher Fahrverkehr auf den Landſtraßen Paläſtinas. gefahr ſchwebe, entſpringt ſeinem eigenen Einfall“, ſagte der Präsident zu Robin, als er ſah, daß deſſen Geſicht zu einem Fragezeichen ausartete.„Die Aneingeweihten glauben, der Inſpektor ſei nicht transportfähig und bleibe deshalb in Porters Hall. Wir werden ihm jetzt einen Beſuch abſtatten; Sie können in meinem Privatwagen mit⸗ kommen, Oberinſpektor.“ Als die drei Herren das Zimmer verließen, überreichte der Sekretär dem Oberſten eine ſchriftliche Meldung. Sie enthielt das Urteil der Jury anläßlich der am Vormittag ſtattgefundenen Gerichtsverhandlung der Totenſchau in Wembley und lautete: „Mord an Dr. Taylor, begangen von einem oder meh⸗ reren unbekannten Tätern.“ „Neuigkeit“, meinte lächelnd der Präſident, nachdem er das Arteil geleſen hatte, und verabſchiedete Dr. Wood mit einem Händedruck. Dann ging er in Begleitung des Ober⸗ inſpektors zu ſeinem Wagen. 9. Kapitel. Das Krankenlager des Inſpektors Barton war auf deſſen ausdrücklichen Wunſch in dem Wohnraum, der ſich neben dem Mordzimmer befand, und in dem man ſeiner⸗ zeit die Leiche des Mr. Tree aufbahrte, aufgeſchlagen worden. Der Detektiv befand ſich nach der Operation am Morgen recht gut, und die Krankenſchweſter, die man aus dem Polizeihoſpital zu ſeiner Pflege hierhergerufen hatte, konnte ihrem Patienten aus den Zeitungen vorleſen. Sergeant Cock amtierte daneben im Mordzimmer und kam ab und zu herein, um Barton über den Stand der Anter⸗ ſuchung am laufenden zu halten. Eben erſchien er wieder in der Tür und ſagte: „Maxwell und Fitzner ſind von der Leichenſchau nicht mehr hierher zurückgekehrt. Der Poſtenkommandant von Wembley erzählte mir gerade, daß die beiden Kommiſſare durch telephoniſchen Anruf ſofort nach Scotland Yard be⸗ rufen wurden. Wenn ich mich nicht irre, dann handelt es ſich um ihre Abſägung. Schade, daß Sie nicht flott ſind, Barton; wenn man den Fall uns beiden übertrüge, dann könnten wir uns geſund machen. Fünfzehnhundert Pfund an Ergreiferprämien ſind bis jetzt ausgeſetzt.“ „Ergreiferprämie oder nicht“, antwortete der Inſpektor, zaber Sie können Gift darauf nehmen, daß ich eines ſchönen Tages mit dieſer Bande von geſtern abrechne. Und es wird eine ſchlimme Abrechnung!“ Herren, was dies bedeutet. Kurzmeldungen 3. Jahrestag von Kd Berlin, 24. Nov. Am 27. November begeht die Deutſche Arbeitsfront den Tag des fünfjährigen Beſtehens der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im ganzen Reich mit feſtlichen Veranſtaltungen, die von dem unaufhörlichen Ausbau der großen Organiſation des deutſchen Arbeiters zeugen werden. Reichsorganiſationsleiter Dr Ley wird den Rechenſchaftsbericht über den Einſatz von„Kraft durch Freude“ im letzten Jahr erſtatten und allen Mitarbeitern dieſes nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftswerkes die Richtlinien für ihre künftige Arbeit geben. Chauffeurmörder zum Tode verurkeilt Berlin, 24. Nov. Im Prozeß gegen den 19 jährigen Hans Hahn der am 12. Oktober den Kraftdroſchkenfahrer Herbert Taubel in Berlin⸗Nikolausſee erſchoſſen hat, verurteilte das Sondergericht den Angeklagten wegen Mordes in Tateinheit mit verſuchtem ſchwerem Raub zum Tode. In ſeiner Ur⸗ teilsbegründung ging der Vorſitzende noch einmal auf die Perſönlichkeit des Angeklagten ein und wies darauf hin, daß Hahn nach der Ueberzeugung des Gerichts die Tat mit voller Ueberlegung verübt hat. An ſeiner Zurechnungsfähig⸗ keit könne nicht der geringſte Zweifel beſtehen. Für ein der⸗ artig ſchweres und verwerfliches Verbrechen könne nur der Tod die einzig gerechte Sühne ſein. Kein Deviſenſchmuggel Batas. Berlin, 23. Nov. Die deutſche Preſſe hat die Meldung verbreitet. der Schuhinduſtrielle Bata ſei dieſer Tage in Leitmeritz wegen verſuchten Deviſenſchmuggels verhaftet worden. Er habe verſucht. 164 000 engliſche Pfund, die in dem Bata⸗Haus in Leitmeritz verſteckt gehalten worden ſeien, in die Tſchecho⸗Slowakei zu ſchmuggeln. Dieſe Mel⸗ dung iſt in allen Punkten unrichtig. Herr Bata hatte nie⸗ mals verſucht, Deviſen in die Tſchecho⸗Slowakei zu ſchmug⸗ geln. Es ſind auch keine Deviſen zu dieſem Zweck verſteckt gehalten worden. Herr Bata befindet ſich auf einer Ge⸗ ſchäftsreiſe in den Niederlanden. B Roter Meuchelmörder aufgehängt Der polniſche Staatspräſident hat das Gnadengeſuch eines kommuniſtiſchen Mörders abgewieſen, der wegen weier Meuchelmorde an ehemaligen Kommuniſten zum Tode verurteilt worden iſt. Das Urteil wurde am Mittwoch durch Strang im Gefängnishof zu Pinſk vollſtreckt. In Luck(Wolhynien) wurden drei Kommuniſten zu Zucht⸗ haus von 2 bis 8 Jahren, in Kowel zwei Kommuniſten zu je 6 Jahren Zuchthaus und zwei Frauen wegen kommuni⸗ ſtiſcher Agitation zu 4 und 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bei den Gerichten Wolhyniens ſteht noch eine Reihe wei⸗ terer Kommuniſtenprozeſſe vor dem Abſchluß. Dublin. Miniſterpräſident de Valera ſprach vor Partei⸗ mitgliedern über die Löſung der iriſchen Frage. Er wandte ſich dabei gegen eine Gewaltanwendung. Ehe die Vereini⸗ gung mit Nordirland nicht erfolgt ſei, ſei der Verſuch zweck⸗ los, zwiſchen England und Irland engere Beziehunger herzuſtellen. Burgos. Der„Staatsanzeiger“ veröffentlicht eine Be⸗ kanntmachung, wonach der Jahrgang 1906 zu den Fahnen berufen wird. Damit ſtehen fetzt in Nationalſpanien die Jahrgänge 1906 bis 1920 unter den Waffen. Bilbao. In Burgos überreichte am Mittwoch der neue japaniſche Botſchafter in Nationalſpanien, Makato Pano, dem Staatsoberhaupt General Franco ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben. Tokio. Das Kriegsminiſterium gab ein Kommunique heraus, aus dem hervorgeht, daß die japaniſchen Operatio⸗ nen gegen die chineſiſchen Guerillabanden im Süden der Provinz Schanſi mit außerordentlichem Erfolg fortſchreiten. Zug in die Tiefe geſtürzt Rom, 24. Nov. Ein Eiſenbahnunglück ereignete ſich auf der norditalieniſchen Strecke Udine—Cividale. Infolge eines Wolkenbruches gab ein Brückenpfeiler über dem Hochwaſſer führenden Fluß Torre nach und riß einen die Brücke gerade paſſierenden Zug in die Tiefe. Bis jetzt ſind, einer amtlichen Mitteilung zufolge, drei Tote und elf Ver⸗ letzte zu beklagen. „Uebrigens“, erinnerte ſich Sergeant Cock,„hat ſich Miß Adlercreuz ſchon wieder nach Ihrem Befinden er⸗ kundigt. Ich ſagte ihr natürlich, daß wir mit Ihrem Ab⸗ leben rechnen, und daß es eine ſehr ſchöne Leiche zu wer⸗ den verſpricht.“ „Und was antwortete darauf die junge Dame?“ „Sie antwortete gar nichts; aber ſie wurde um eine Schattierung bläſſer, und wenn mich nicht alles täuſcht, dann hatte ſie Tränen in den Augen, als ſie ſich abwandte.“ Das Geſpräch wurde dadurch unterbrochen, daß die Tür aufflog und auf der Schwelle Oberinſpektor Robin er⸗ ſchien, der den hohen Beſuch anmeldete, indem er ins Zimmer rief:„Achtung, der Alte kommt!“ Der Sergeant klappte die Abſätze zuſammen, die Schweſter erhob ſich von ihrem Sitz und Barton richtete ſich im Bett auf. Gleich darauf betrat der Oberſt den Raum, ging auf den Patienten zu und ſchüttelte dieſem die Hand.„Bravo, Barton!“ ſagte er,„Sie hielten ſich geſtern wacker. Nach den Blutſpuren zu urteilen, haben Sie zwei Kerle der Bande angeſchoſſen. Wie geht es Ihnen jetzt?“ „Danke, Sir“, antwortete der Inſpektor,„ich hoffe, bald wieder auf den Beinen zu ſein.“ „Das hoffe ich auch“, meinte der Polizeipräſident,„und ich brauche Sie, Barton. Leider wurde Ihr Rat, den Diener zu verheften, nicht befoſat. und jetzt ſitzen wir in der Tinte. Ich habe die Kommiſſare Maxwell und Fitzner abgeſetzt und vorläufig Oberinſpektor Robin zum Leiter der Mordabteilung ernannt. Auf Sie wartet eine be⸗ ſondere Miſſion. Sie ſelbſt find auf die Idee verfallen, den Sterbenden zu ſpielen. Behalten Sie die Rolle des Schwerkranken auch dann noch bei, wenn Sie wieder ganz geſund ſind. So rechnet man von gewiſſer Seite nicht mit Ihrer Perſon, und Sie arbeiten ſo lange wie nur möglich im Dunkeln. Sie übernehmen den Fall auf eigene Fauſt und ſind außer mir keinem Menſchen Rechenſchaft ſchuldig. Robin und Sie gehen unabhängig voneinander vor, aber bitte, nicht gegeneinander. Ihnen, Barton, erteile ich alle Vollmachten, nötigenfalls ſteht Ihnen der ganze Apparat von Scotland Pard zur Verfügung. Machen Sie, was Sie wollen, aber klären Sie den Fall innerhalb eines Monats auf, denn genau ſo 188 5 währt die Friſt, die mir heute morgen der Innenminiſter ſtellte. Sie wiſſen. meine Fortſetzung folgt. EN M e e r Wp reer . eee A een, an r e e ee nee een Dein D Badiſche Chronik Badiſche Gaukulturwoche Großkundgebung in der Gauhauptſtadt. () Karlsruhe. In der Städtiſchen Feſthalle, die bis uuf den letzten Platz beſetzt war, fand die Badiſche Gau⸗ Kulturwoche ihren Auftakt durch eine kulturelle Großkund⸗ gebung. Mit dem Führerkorps der Bewegung und ihrer Gliederungen hatten ſich dazu zahlreiche Vertreter von Staat, Wehrmacht und Stadtverwaltung eingefunden, ebenſo in ſtatt⸗ Ucher Zahl die Perſönlichkeiten des kulturellen und künſtleri⸗ ſchen Lebens des Gaues. Nach dem Fahneneinmarſch nahm der ſtellvertretende Gauleiter Röhn das Wort, um anſtelle des auf Wahlreiſe befindlichen Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wag⸗ ner die Gaukulturwoche 1938 zu eröffnen. Er führte u. a. Aus: „Die Zeit zwiſchen der Gaukulturwoche 1937 und heute hat unſerem Volk ſchönſte und größte Erfüllung gebracht: Das Großdeutſche Reich. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens konnten die Kräfte unſeres Volkes zur höchſten Ent⸗ faltung gelangen. Gemeinſames Wollen und letzter Einſatz begründeten die Erfolge. Wir alle wiſſen, daß auch heute unſerem deutſchen Volke nichts geſchenkt wird. Auch dieſe Kulturkundgebung dient wie alle politiſchen Kundgebungen dem gleichen Ziel: die deutſchen Menſchen ſtark zu machen. Das deutſche Volk braucht immer die Kraft jedes einzelnen, um ſeinen Daſeinskampf zu beſtehen. Möge die dritte Gau⸗ Kulturwoche den Erfolg haben, eine weitere Feſtigung und Vertiefung des nationalſozialiſtiſchen Gedankens in uns her⸗ beizuführen.“ Landeskulturwalter Schmid gab ſodann im Auftrage des Gauleiters und Reichsſtatthalters die Verleihung des vom Gauleiter geſtifteten Gaukulturpreiſes 1938 an den Vorkämp⸗ ser zur Revolutionierung der deutſchen Wiſſenſchaft nach der Idee des Nationalſozialismus und Begründer der national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehungswiſſenſchaft Dr. h. c. Ernſt Krieck⸗ Heidelberg bekannt. Der Landeskulturwalter zeichnete kurz den Lebensgang und das Lebenswerk des ſo Geehrten. Es folgte die Uraufführung„Gebet eines Aufrechten“ von Eberhard Ludwig Wittmer, Text von Georg Stammler. Es wirkten dabei mit der Kreismuſikzug Karlsruhe der NS.⸗ DAP. und ein Chor der Formationen unter Leitung von Muſikzugführer Pg. Falkenberg. Stagtsminiſter Dr. Schmitthenner, der neue Rektor der Heidelberger Aniverſität, umriß alsdann „Sinn und Weſen der deutſchen Kultur“. Die deutſche Kultur ſei Tradition und Revolution zugleich. Kultur bedeute für den Nationalſozialiſten nicht die zufällige Summe von Ein⸗ zelleiſtungen. Kultur ſei für ſie vielmehr der angeſammelte Reichtum germaniſch⸗kultureller Schöpfungen von Jahrhun⸗ derten,„das Ergebnis einer ununterbrochenen volklichen und ewigen Schöpferkraft und zugleich der geiſtige Gemeinſchafts⸗ ausdruck unſerer heutigen eigenen Zeit.“ Es gebe keine Kul⸗ tur ohne Verbindung mit der raſſiſchen Urkraft, es gebe auch keine Kultur, die ſich im Einzelweſen verkörpern würde. Dort allein ſei deutſche Kultur vollkommen, wo ſie aus dem ewi⸗ gen deutſchen Urquell ſchöpfe. Kultur heiße ſchließlich Ver⸗ ſchmelzung von Gemeinſchaft und Perſönlichkeit. Zum Schluß behandelte der Redner die Frage:„Wie kommt man zu dieſer Kultur?“ Antwort:„Dieſer Weg heißt Nationalſozialis⸗ mus und nationalſozialiſtiſche Beſeelung. Der Nationalſozia⸗ lismus iſt das Lebensgeſetz unſeres Volkes und damit Kul⸗ turanſicht, er entſpringt den Notwendigkeiten unſeres Bodens und Blutes und ebenſo unſerem geſchichtlichen Schickſal. Die Kultur muß aber auch von einer Macht getragen ſein.“ Badens Gaukulturſchau Ein Gang durch die Karlsruher Ausſtellung. () Karlsruhe, 24. Nov. Am heutigen Donnerstag wird in Karlsruhe in der Ausſtellungshalle die„Gaukulturſchau Durch Gaukulturſtellenleiter Staͤhle eröffnet, die wiederum einen großartigen und anregenden Ueberblick über das We⸗ ſen der Kultur und ihrer Aufgaben im badiſchen Raum ver⸗ mittelt. Die Schau, mit deren Aufbau Direktor Haupt be⸗ auftragt worden war gliedert ſich in organiſcher Weiſe vom Großen zum Kleinen hin, ſchafft ſomit die lebendigen Be⸗ ziehungen der Dinge untereinander, die ſie ſehr klar aus⸗ legt, und ſie zeigt uns auch, daß Kultur nicht weltentfernes Schwelgen in nur äſtethiſchen Empfindungen iſt, ſondern daß alle Gebiete des Daſeins von der echten Kultur belebend durchblutet ſind Der Grundriß dieſer Schau zeichnet ſich in etwa folgenden Themen auf: Arbeit und Menſch, das Land an ſich, ſeine Straßen, ſeine Bebauung, das Haus, die Woh⸗ nung und ſchließlich Möbel und Kleingerät. Wir erkennen darin die große Idee, die nun hier einen prachtvollen aus⸗ ſtellungsmäßigen Rahmen fand. Die Bildende Kunſt, und zwar Malerei wie auch Plaſtik, hochentwickelte Fotografie, raphiſche Darſtellung Kurve und Modell ergänzen einan⸗ er, um dieſen lebendigen Querſchnitt durch nicht nur das Weſen der Kultur, ſondern auch ihre ſpezielle Prägung in Baden in beſtechender Weiſe darzutun Unter den mitbetei⸗ ligten Künſtlern ſind, um hier nur einige zu nennen, Prof. Alker, H. A. Bühler, Prof. Siebert, Prof Joſua Gampp, Prof Schließler, Prof. Kupferſchmied, Carl Vocke, der Tier⸗ maler Aichele und Lotte Gebhard mit bedeutſamen und cha⸗ rekteriſtiſchen Stücken ihrer Arbeiten vertreten. Was nun bei einem Rundgang durch die Ausſtellung ganz beſonders auffällt, iſt die Tatſache, daß das dende ba⸗ diſche Leben von vielen Projekten, die z. T. ſchon begonnen ſind, ſtark gekennzeichnet iſt, daß alle Lebensgebiete zu neuer Geſtaltung hindrängen, um auch das wertvolle kulturelle Erbgut zu erhalten und auch wieder freizulegen, daß ein ſtarker und großer Zug durch alle Dinge 9920 und daß die Summe der ihrer Erfüllung harrenden Aufgaben ſchier un⸗ erſchöpflich iſt. s N Es kann nicht Sache des geſchriebenen Wortes ſein, eine „Schau“, die nun einmal zum Betrachten beſtimmt iſt, ein⸗ gehend zu ſchildern, jedoch ſeien im Folgenden die weſent⸗ lichen Punkte angedeutet. Die große Ehrenhalle iſt dem ſchaffenden Menſchen gewidmet und verſinnbildlicht die letzte Erfüllung allen kulturellen Strebens. Nach einem pla⸗ 1 gezeigten„Inhaltsverzeichnis“ folgen in den verſchie⸗ enen Räumen nun die Aufgaben der Topographie, Land⸗ ſchaft und Naturſchutz. Landſchaft und Künſtler, das Ar⸗ beitsgebiet der Landesplanungsſtelle. Nun kommen die menſchlichen Eingriffe in die Natur, die Straße— Reichs⸗ autobahn!— 115 der regulierte Fluß, die Pflege des Dor⸗ fes— Bauerntum!— vom Dorf zur Siedlung, die Sied⸗ kerwohnung, und von hier aus gelangt man zum Städte⸗ baulichen. Em beſonders wuchtiger Raum iſt den Großbau⸗ ten der Partei gewidmet, die Pflege der wertvollen überlie⸗ ferten Bauten zeigt uns, welche Fülle des Ehrwürdigen wir in Baden beſitzen. Ferner ſehen wir die Staatlichen Bauten, die des Sportlebens und der Wehrmacht, die Bühnen ſind natürlich auch mit Modellen und Entwürfen vertreten. Und nun iſt es, nach der Darſtellung der Hitlerjugend⸗Heime, das ganze große Bereich des Amtes„Schönheit der Arbeit“ im induſtriellen Leben. Mit der Darſtellung neuzeitlicher 9 9 repräſentativer Innenarchitektur ſchließt ſich der reis. Die Gauſieger im Sportappell 500 badiſche Betriebe nahmen keil.— 60 000 Gefolgſchafts⸗ mitglieder erfaßt. Der von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley auf Vor⸗ ſchlag des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten auf der diesjährigen„Kraft durch Freude“-Tagung in Hamburg beſchloſſene und verkündete Sportappell der Be⸗ triebe iſt nunmehr abgeſchloſſen. Der Erfolg war verblüf⸗ fend, Wie die jetzt vorliegenden Zahlen zeigen, ſind die Er⸗ wartungen weit übertroffen worden. Im ganzen haben über 15000 deutſche Betriebe mit faſt 3 Millionen teilnah⸗ mefähigen Gefolgſchaftsmitgliedern teilgenommen, davon im Gau Baden rund 500 Betriebe mit rund 60 000 Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern Das ſind Zahlen, die für ſich ſelbſt ſpre⸗ chen, dabei iſt noch zu beachten, daß in dieſem Jahre die Frauen noch nicht herangezogen wurden. Man ſaat nicht zuviel. wenn man behauptet, daß noch nie ein ſportlicher Wettkampf ſo viel Menſchen den Leibesübungen neu zuge⸗ führt hat, wie dieſer„Sportappell der Betriebe“. Weit über die Hälfte der Teilnehmer waren Volksgenoſſen, die bis dahin kaum irgend eine aktive Beziehung zum Sport hat⸗ ten. Der Sportappell der Betriebe 1938 iſt jedoch kein Ab⸗ ſchluß, ſondern nur ein Anfang. Gilt es doch, die noch Ab⸗ ſeitsſtehenden für den Gedanken des Betriebsſports zu ge⸗ winnen und zu begeiſtern, und zwar ſowohl Gefolgſchaften als auch Betriebsführer. Im nächſten Jahr wird dieſer Sportappell auch auf die weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder ausgedehnt und in Altersklaſſen unterteilt, ſo daß mit einer gewaltigen Beteiligungszunahme gerechnet werden kann. Als Gauſieger 1938 wurden folgende Betriebe ermittelt: Klaſſe nl: Modehaus Neugebauer GmbH., Mann⸗ heim; Friedrich Erhard, Leimen; DA F⸗Sportgemeinſchaft, Ortswaltung Weitenung; Dresdner Bank, Heidelberg; Handwerk, Handel und Gewerbe, Krankenverſicherung, Heidelberg; Weigel und Kordeuter, Freiburg; Chem. Fa⸗ brik Petunia, Grötzingen Klaſſe II: Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft, Mann⸗ heim, Bad. Aſſecuranzgeſ. A Mannheim; Mannesmann⸗ Stahlblechbau, Bühl; Breisgauer Milchzentrale, Freiburg; Oberrhein. Automobilzentrale, Freiburg. Klaſſe II: Flugzeugführerſchule(E) Nellingen, Karlsruhe; Hakenkreuzbanner Mannheim; Stahlwerk AG, Mannheim; Hildebrand Rheinmühlenwerke, Mannheim; Karlsruher Lebensverſicherungs AG, Karlsruhe; Lonzona, Säckingen. Klaſſe IV: Hommel⸗Werke, Mannheim; Stadtver⸗ waltung Freiburg; Maggi Gmbh, Singen a. H.; JG. Far⸗ beninduſtrie, Rheinfelden; Bopp u. Reuther GmbH, Mann⸗ heim⸗Waldhof. Klaſſe V: Deutſche Acetat⸗Kunſtſeiden AZ, Rodia⸗ ſeta, Freiburg, Daimler⸗Benz, Gaggenau; Eiſen⸗ und Stahlwerke, Singen a. H. Tender entgleiſt.— Anterbrechung des Zugverkehrs. () Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit, daß Dienstag vormittag gegen 11.15 Uhr auf der zur⸗ zeit eingleiſig betriebenen Skrecke zwiſchen Iſtein und Klein⸗ ems der Tender der Lokomotive des D⸗Zuges 260 Baſel — Köln mit drei Achſen entgleiſte. Dadurch wurde der Zug⸗ verkehr unterbrochen und konnte erſt gegen 14.30 Uhr wie⸗ der aufgenommen werden. Mehrere Züge erhielten zum Teil beträchtliche Verſpätungen. Perſonen wurden nicht verletzt. Aus den Nachbargauen Sie wollten zu Schiff nach England. Alsfeld. Zwei 13jährige Buben machten ihren Eltern großen Kummer. Die beiden Bengel, die ſich mit Vorliebe hinter Kriminal⸗ und Schundliteratur hermachten, faßten den Plan, eine abenteuerliche Reiſe zu unternehmen. Sie borgten ſich Fahrräder und beſorgten ſich Proviant für mehrere Tage. Dann ging es los nach dem Rhein, wo man per Schiff über Holland nach England reiſen wollte. Die Polizei machte jedoch den Plänen der jugendlichen Aus⸗ reißer ein jähes Ende. Bei Mannheim wurden ſie ge⸗ ſchnappt und zu ihren Eltern zurückgebracht. Einer der ju⸗ gendlichen Weltreiſenden hatte bereits gelegentlich einer Oſtſeefahrt verſucht, ſeinen Koffer auf ein ausländiſches schiff zu ſchmuggeln, um auszureißen. i Schweres Unglück im Nebel. Auf der Reichsautobahn zwiſchen Schnaittach und Lauf ſtieß ein Perſonenkraftwa⸗ gen, beſetzt mit zwei japaniſchen Ingenieuren aus Tokio, wahrſcheinlich infolge dichten Nebels, auf einen Laſtkraft⸗ wagen auf Die beiden Inſaſſen des Perſonenwagens wurden ſchwer verletzt und in das Laufer Krankenhaus verbracht. Dort iſt einer von ihnen, der Ingenieur Moſawa Iſamu aus Tokio, ſeinen Verletzungen erlegen. A Bei lebendigem Leib verbrannt. Auf dem Bahnhof Kreuzſtein war beim Rangteren ein mit Benzin gefüllter Tankwagen undicht geworden. Der Zugſchaffner Georg Herzing, der eine offene Karbidlampe mit ſich führte, wurde in Ausübung ſeines Dienſtes von dem auslaufenden Ben⸗ zin benetzt. Im Nu ſtand der Beamte lichterloh in Flam⸗ men. An den Folgen der ſchweren Brandwunden iſt Her⸗ zing im Bayreuther Krankenhaus geſtorben. Ab Den Bruder erſchoſſen. Der zwölfeinhalb Jahre alte Schreinermeiſtersſohn Joſef Bittl in Egweil hatte einen Flobertſtützen aus dem väterlichen Schrank geholt Die Kugel, mit dem der Junge das Gewehr lud, trug er ſchon länger bei ſich. Als det Knabe mit dem geladenen Gewehr hantierte, löſte ſich plötzlich ein Schuß der den ſieben Jahre alten Bruder mitten ins Herz traf. Der Junge war auf der Stelle tot a Schleppdampfer geſunken. Ein Schleppdampfer einer Duisburg⸗Ruhrorter Firma, der einen mit Kies beladenen Kahn in Schlepp hatte, kenterte auf der Höhe von Orſy beim Abſtoppen. Die Beſatzung von drei Perſonen konnte ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der geſunkene Dampfer bildet für die eren an kein Hindernis. Ab Zwei junge Leute erſchoſſen aufgefunden. Auf der Dönche bei Kaſſel wurden der 23jährige Willi K. und die 19jährige Eliſabeth N aus Großalmerode erſchoſſen aufge⸗ . Die Motive des Doppelſelbſtmordes ſind noch nicht ekannt. Lalcale Nuudochau Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern heute die Ehe⸗ leute Joſef Grab und Regine geb. Brug, Breiſacherſtr. 11, in einer für dieſes Alter ſeltenen Rüſtigkeit. Das Jubel⸗ paar erhielt vom Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim ein Geſchenk und Glückwunſchſchreiben. Dem„Neckar⸗Boten“, deſſen eifrige Leſer ſie ſeit deſſen Gründung ſind, haben ſie bis heute die Treue gehalten. Anſere beſten Wünſche. * Städtiſche Konzerte. Anfang Dezember beginnt die neu⸗ eingerichtete Reihe ſtädtiſcher Konzerte mit einem Kammer⸗ orcheſter⸗Abend des Nationaltheaterorcheſters in der Har⸗ monie. Die Leitung dieſes Abends liegt in den Händen des 1. Kapellmeiſters Dr. Ernſt Cremer. Soliſt iſt unſer ein⸗ heimiſcher Meiſterpianiſt, Hochſchullehrer Richard Laugs. Die Aufſtellung des Geſamtprogramms(.. Plakatſäulenanſchlag) iſt wohl geeignet, eine bisher beſtehende Lücke im Mannheimer Konzertleben zu ſchließen. Nach glücklicher Ueberwindung der Chorkriſe wird jetzt zum erſten Mal der Verſuch gemacht, Kammerorcheſterkonzerte und Soliſtenabende in zykliſcher Form zu veranſtalten. Zumal die letzteren bringen eine Anzahl hochwertiger Vokalſoliſten nach Mannheim, eine gewiß be⸗ grüßenswerte Tatſache, wenn man bedenkt, daß Liederabende in den letzten Jahren bei uns eine Seltenheit waren. Das muſikliebende Publikum wird, deſſen iſt ſich die Veranſtalterin ſicher, dieſe Neueinrichtung mit Freude aufnehmen, zumal ſie geeignet iſt, die anderen großen mufikaliſchen Veranſtal⸗ tungen Mannheims in glücklicher Weiſe zu ergänzen. * Orcheſterkonzert. Die Hochſchule für Muſik eröffnet die Reihe ihrer öfſentlichen Studienaufführungen im diesjährigen Studienjahr mit einem Orcheſterkonzert im Muſenſaal. Zum Vortrag kommen zwei Werke von L. v. Beethoven: Die Ouvertüre zu„Egmont“ und das Klavierkonzert Es⸗Dur ſowie die bekannten Mozart⸗Variationen von Max Reger. Die Veranſtaltung findet heute Donnerstag ſtatt. U Mannheimer Schutzpolizei übernahm die Fahne. i U Mannheim. Mittwoch mittag vollzog ſich im Hofe des im Fahnenſchmuck prangenden Mannheimer Schloſſes feierlich die Uebergabe der vom Führer und Reichskanzler an die Mannheimer Schutzpolizei verliehenen Fahne in Gegen⸗ wart des Polizeipräſidenten und zahlreicher Gäſte aus Par⸗ tei, Wehrmacht, Stadtverwaltung und Wirtſchaft. Die Schutz⸗ polizei war in ihrer ſchmucken Paradeuniform im offenen Viereck angetreten: die Frankfurter Schutzpolizei hatte die Muſik geſtellt. Der Inſpekteur der Ordnungspolizei, Oberſt Ruoff, gedachte der Heimkehr Oeſterreichs und Sudeten⸗ deutſchlands ins Reich. Das vom Führer bekanntgegebene Ziel, aus der deutſchen Polizei ein machtvolles, ſtets hilfs⸗ bereites, angeſehenes und volksverbundenes Werkzeug des Staates zu machen, habe ſich inzwiſchen größtenteils verwirk⸗ licht. Aus der Straßenpolizei von einſt ſei eine politiſche Truppe geworden. Der Inſpekteur übergab dann die Fahne an den Kommandeur der Schutzpolizei, Oberſtleutnant Wün⸗ nenberg, mit der Verpflichtung, ſie ſtets in Ehren zu halten. Hierbei präſentierte die Polizei das Gewehr. Oberſtleutnant Wünnenberg brachte den Dank an den Führer für die Verleihung der Fahne zum Ausdruck und gelobte namens der Polizei Gehorſam, Disziplin, Treue und Opferbereitſchaft, wenn es ſein wiſſe mit Hingabe des Lebens, wobei er der beiden 1921 und 1923 hinterrücks durch Kommuniſten bezw. Beſatzungstruppen ermordeten Kameraden Polizeiwachtmei⸗ ſter Karl Traub und Oberwachtmeiſter Friedrich Böttger ge⸗ dachte. Mit dem Verſprechen, dieſen Vorbildern nachzuleben übernahm er die Fahne. Nach dem Bekenntnis zum Führer und dem Geſang der nationalen Lieder marſchierte die Poli⸗ zei zum Waßzerturm, wo der Knſpekteur ihren Vorbeimarſch abnahm. Die Kinderzuſchläge der Beamten Eine erhebliche Verbeſſerung unter bepölkerungs⸗ politiſchem Geſichtspunkt bedeutet auf Grund neuer Beſtim⸗ mungen die allgemeine Ausdehnung der Gewährung von Kinderzuſchlägen der Beamten bis zum vollendeten 24. Lebensjahr des Kindes während der Schul⸗ und Berufsaus⸗ bildung, wobei, wenn ſich der Abſchluß der Schul⸗ oder Be⸗ rufsausbildung durch Erfüllung der geſetzlichen Arbeits⸗ oden Wehrdienſtpflicht über das vollendete 24. Lebensjahr hin⸗ aus verzögert, der Kinderzuſchlag auch für einen der Zeit dieſes Dienſtes entſprechenden Zeitraum über das 24. Lebens⸗ jahr hinaus gewährt wird. Die Verbeſſerung gegenüber der bisher geltenden Rege⸗ lung liegt darin, daß künftig in jedem derartigen Falle auch über das 21. Lebensjahr hinaus der Kinderzuſchlag zu ge⸗ währen iſt, während bisher lediglich, ohne daß eine aus⸗ drückliche geſetzliche Regelung erfolgt war, nach beſonderen vom Reichsminiſter der Finanzen erlaſſenen Grundsätzen nach dem vollendeten 21. und bis zum vollendeten 24. Lebens⸗ fahr widerrufliche Kinderbeihilfen gewährt werden könnten und auch dann nur in Fällen des Bedürfniſſes. Während ferner bisher nach vollendetem 16. Lebensjahr ein Kinderzuſchlag nur gewährt wurde, wenn das Kind nicht ein eigenes Einkommen von mindeſtens monatlich 30 Mark hatte, iſt nunmehr dieſe Einkommensgrenze um 10 Mark auf monatlich 40 Mark erhöht worden. Auch dieſe Regelung wird ſich in zahlreichen Fällen gerade für Beamte der niedrigeren Beſoldungsgruppen vorteilhaft auswirken. — Katharina, die Winkerbringerin. Mit dem 25. No⸗ vember— dem Katharinentag— nähert ſich der Nebel⸗ mond, der für den Bauern der Scheidepunkt zwiſchen Som⸗ mer und Winter iſt, allmählich ſeinem Ende. Beſondere Be⸗ deutung kommt dieſem Tag in der bäuerlichen Wettervor⸗ herſage zu, und im Volksmund gilt Katharina als die Winterbringerin. Im Bauernſpruch heißt es:„Kathrein läßt den Winter rein“ oder„Kathrein hat den Winter im Schrein“. Der Bauer wünſcht ſich aber keinen„Kathrein⸗ Winter“, denn ein ſolcher gilt als ein„Plack⸗Winter“ was ſoviel wie ein Plagen⸗Winter heißt. Einige der Bauern⸗ regeln zum Katharinentag befaſſen ſich mit der Wetterge⸗ ſtaltung für die Monate Januar und Februar.„Wie St. Kathrein, ſo wird Neujahr ſein“.—„Weiß am Kathrein, trüb oder rein, ſo wird auch der nächſte Hornung ſein“, Der Kathreintag iſt auch noch in anderer Hinſicht, beſon⸗ ders auf dem Lande, von Bedeutung:„Kathrein ſtellt den Tanz ein“ und„Kathrein ſchließt Geigen und Baß ein“, ſo heißt es im Volksmund. 55 Alles macht mit im Reichsberufsweltkampf aller Schaffenden! 4 „Luftſchutz auf Abruf?“ von Generalleutnant von Roques, Präſident des Reichsluftſchutzbundes. Der Luftſchutz iſt keine Angelegenheit auf Abruf! Man kann ihn nicht bei eintretender Kriegsgefahr erwerben, wie man einen Regenmantel vom Haken nimmt oder einen Regenſchirm kauft, wenn ſich draußen der Himmel ver⸗ finſtert. Man muß den Luftſchutz ebenſo wie alle anderen Einrichtungen der Landesverteidigung in ſtillen Friedenszeiten mühſam aufbauen, ſelbſt auf die„Gefahr“ hin, daß er niemals wirkſam zu werden braucht. Im Gegenteil! Wehr⸗ macht und Luftſchutz haben dann ihren letzten Sinn gefunden, wenn ſie allein durch ihr Daſein einen Krieg verhindern, wenn ſie alſo ſo ſtark ſind, daß kein Gegner das Riſiko eines An⸗ griffskrieges auf ſich zu nehmen wagen kann.„Wenn du den Frieden willſt, bereite dich auf den Krieg vor!“, wußten ſchon die alten Römer. 5 Der Führer hätte niemals die kraftvolle und mutige Politik betreiben können, die uns die Freiheit und die Ehre wiederbrachte und die in einem halben Jahr 10 Millionen Deutſche ins Reich heimführte, wenn er nicht die ſtarke Wehrkraft der von ihm geſchaffenen Volksarmee und die Luftwehrbereitſchaft des ganzen Volkes hätte in die Waag⸗ ſchale werfen können. Hätten die Träger des Luftſchutzes nicht auch in fünfjähriger mühevoller Arbeit die Luftſchutz⸗ bereitſchaft der Nation auf einen hohen Stand gebracht, ſo wäre das ein Schwächepunkt geweſen, der ſich vielleicht ebenſo verhängnisvoll ausgewirkt hätte, als wenn im Weſten des Reiches nicht ein unüberwindlicher Wall aus Stahl und Beton geſtanden hätte! Da es der heiße Wunſch aller guten Deutſchen iſt, dem Führer auch in Zukunft die Hand⸗ habe zu geben, unſere vielfältigen Rechtsbelange kraftvoll zu vertreten, iſt es jedes Volksgeénoſſen erſte und vornehmſte Pflicht, die Vorausſetzungen hierfür zu ſchaffen. And hierzu gehört unter pielem andern auch die Vorbereitung und Durch⸗ führung eines wirkſamen Selbſtſchutzes für ſich und die ſeinem Schutze Anbefohlenen! Wer die harmlos⸗naive Auffaſſung vertritt, daß ſeit dem denkwürdigen Tag von München der ewige Friede in Europa eingekehrt ſei, begeht aber auch noch einen unverzeihlichen politiſchen Irrtum. Gewiß, unſer Führer und wir, alle wünſchen mit Leidenſchaft den Frieden und hoffen auf ihn unentwegt und zuverſichtlich. Nichts aber ſoll uns ferner liegen als eine weltfremde verderbliche Selbſttäuſchung. Der Führer hat ſich ſchon am 9. Oktober gezwungen geſehen, auf dem Befreiungsfeld in Saarbrücken eindringlich und mahnend feſtzuſtellen, daß mit erhöhter Energie an dem Schutze und der Sicherheit des Reiches weitergearbeitet werden müſſen. Denn, ſo führte er wörtlich aus:„Auch heute noch iſt die Welt erfüllt vom Geiſt von Verſaflles. Das verpflichtet uns, wachſam und auf des Reiches Schutz bedacht zu ſein! Jederzeit zum Frieden gewillt, in jeder Stunde aber auch zur Abwehr bereit!“ Diejenigen, die den Luftſchutz als eine termingebundene Angelegenheit anſehen, haben noch in den letzten Tagen die gebührende Antwort aus London erhalten. Dort nämlich werden gerade der zivile Luftſchutz und der Lufl⸗ ſchutz der Bevölkerung mit ungewöhnlicher Energie vervoll⸗ kommnet. Ein ſtarkes Luftſchutz⸗Korps wird aufgeſtellt. Tau⸗ ſende von Luftſchutzräumen werden gebaut. Die kritiſchen Septembertage haben den Engländern die Lehre erteilt, daß in dieſer Beziehung ihre Wehrbereitſchaft den größten Schwächepunkt aufweiſt. Wer Augen hat zu ſehen und Ohren zu hören und wer die Zeichen der Zeit zu deuten weiß, wer überdies Pflicht und Verantwortung gegen ſich ſelbſt und ſeine Nation kennt, den wird, ſoweit noch erforderlich, den Luftſchutz ſeiner Fa⸗ milie, ſeines Hauſes und ſeines Betriebes vervollſtändigen. Er wird ohne weiteren Verzug ſich durch den Reichsluftſchutz⸗ bund ausbilden laſſen, er wird für ſich und die Seinen die Volksgasmaske erwerben, er wird für einen Luftſchutz⸗ raum im Hauſe und für Gerätſchaften und Werkzeuge zur Brandbekämpfung ſorgen. Leiſtungsklaſſen für alle Werktätigen im Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. Ortswettlampf vom 1. bis 15. Februar. Für den Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deut⸗ ſchen, zu dem ſeit Anfang November die Anmeldungen in den Betrieben erfolgen, ſind nunmehr die Wettkampftermine feſt⸗ gelegt worden. Der Wettkampf wird in den einzelnen Orten in der Zeit vom 1. bis zum 15. Februar durchgeführt. Es folgt dann der Gauwettkampf vom 24. bis 28. März und ſchließlich der Reichswettkampf, der auf die Tage vom 22. bis 30. April 1939 feſtgelegt iſt. Am Berufswettkampf der ſchaffenden Deutſchen können ſich grundſätzlich alle betriebstätigen Deutſchen beteiligen und zwar ohne Anterſchied des Lebensalters und der ſozialen Stellung im Betrieb. Die Anzahl der Teilnehmer wird ſich in dieſem Jahre auch durch die Beteiligung der Reichs⸗ deutſchen im Ausland erhöhen. Darüber hinaus ſteht jedoch eine ſtarke Ausweitung des Teilnehmerkreiſes durch die Wer⸗ bung unter den Erwachſenen bevor. Zwar wird die Jugend nach wie vor im Vordergrund des Wettkampfes ſtehen, da⸗ neben wird es aber das Ziel der Deutſchen Arbeitsfront ſein, die Zahl der erwachſenen Teilnehmer in dieſem Jahre bedeutend zu ſteigern. Für jeden eine paſſende Leiſtungsklaſſe. Die Beteiligung der Erwachſenen am Berufsweltkampf wird umſo größer ſein, je mehr DAF. und HJ. die Auf⸗ gaben des Wettkampfes den verſchiedenen Leiſtungsſtufen anpaſſen. In dieſem Jahre iſt die Organiſation des Wett⸗ kampfes ſoweit ausgebaut worden, daß tatſächlich für jeden Deutſchen eine Leiſtungsklaſſe vorhanden iſt, in der er im Rahmen ſeiner beruflichen Ausbildung getroſt zum Welt⸗ kampf antreten kann. Insgeſamt ſind 12 Leiſtungsklaſſen und 1500 Berufsſparten vorgeſehen. Es wird von ihm in ſeiner Leiſtungsklaſſe nicht mehr verlangt werden, als er auch in der Alltagsarbeit unbedingt leſſten muß, um in ſeinem Beruf zu beſtehen. Daneben finden dann noch verſchiedene Einzelwettkämpfe beſonderer Berufe ſtatt. So führt der Reichsnährſtand einen Berufswettkampf über ſeine eigenen Dienſtſtellen durch, der allerdings die Grundſätze des Reichsberufswettkampſes weit⸗ gehend berückſichtigt. Die Studierenden an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen beteiligen ſich ebenfalls durch eine eigene Aufgabenſtellung. Auch im Jahre 1939 wird ſelbſt⸗ verſtändlich wieder der Handwerlerkampf durchgeführt, der für alle Meiſter und Geſellen des Handwerks geplant iſt. Hier findet die Bewertung ſtatt, die den beſten Handwerker eines Berufes zum Gauſieger erklärt, der dann dieſe Bezeich⸗ nung auf allen Geſchäftspapieren und Briefbogen führen darf. Zu erwähnen iſt dann noch der Schauſenſterwettbewerb des Fachamtes„Der deutſche Handel“. Dieſer Sonderwettbewerb. an dem ſich Erwachſene und Jugendliche beteiligen können, iſt für die Zeit vom 12. bis 19. Februar ſeſtgeſetzt. Wie in den Vorjahren unterſcheidet der Reichsberufs⸗ wettkampf wieder die berufstheoretiſchen, die praktiſchen, die weltanſchaulichen und die ſportlichen Aufgaben. Es werden im allgemeinen auch berufskundliche Fragen geſtellt, und zwar beziehen ſich dieſe Fragen hauptſächlich auf das mit der Tätigkeit des einzelnen unmittelbar zuſammenhängende Wifſ⸗ ſen um Werkſtoff⸗ und Werkzeugkunde und auf die weſent⸗ lichſten Fragen der Sozialpolitik. Die Aufgabe aus der be⸗ ruflichen Praxis ſteht dann an erſter Stelle im geſamten Wettkampf, gilt es doch, neue Erkenntniſſe für die Praxis zu erwerben und im Sinne des Vierjahresplanes einzuſetzen. Die praktiſche Aufgabe wird auch am höchſten für darf Endergebnis bewertet. Sportliche Mindeſtleiſtungen für die Jugend. f * Schließlich iſt beſonders der Sport zu erwähnen. Es wurden Mindeſtleiſtungen aufgeſtellt, die jeder geſunde Menſch erfüllen kann, wobei noch zu bemerken iſt, daß ſich die ſportlichen Aufgaben auf eine beſtimmte Altersſtuſe be⸗ ſchränken. Aeltere Volksgenoſſen über 35 Jahre ſind im Reichsberufswettlampf von den ſportlichen Uebungen befreit. Für die weiblichen Teilnehmer gibt es zuſätzlich haus⸗ wirtſchaftliche Aufgaben. Auch hier zeigt ſich wieder, wie die Leiſtungsprüfung im Berufswettkampf den ganzen Men⸗ ſchen verlangt; es wird eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß beiſpielsweiſe die hauswirtſchaftliche Ertüchtigung un⸗ bedingt zum Berufsbild der deutſchen Frau gehört. Auch für Angelernte. Haben nun allein die ſchafſenden Menſchen ein Recht zur Teilnahme am Berufswettkampf, die einmal eine ord⸗ nungsmäßige Lehrzeit durchgemacht haben und ihren Beruf wirklich erlernten? Im Gegenteil, es kommt im Berufswett⸗ kampf darauf an, alle Werktätigen zu aktivieren! Alſo haben auch alle An⸗ und Angelernten die Möglichkeit zu einem Leiſtungsnachweis. Wie oft wurden in den letzten Jahren gerade in ihren Reihen beſondere Begabungen entdeckt, die einer Förderung wirklich würdig waren. Wenn heute die Anzahl der ungelernten Arbeiter auf ein Mindeſtmaß be⸗ ſchränkt werden ſoll, dann müſſen erſt recht alle Kräfte dieſer Arbeitskameraden geweckt werden, um ſie weiterzuenkwickeln und vielleicht bis zur Facharbeiterleiſtung zu fördern. CCC ðÄh0wuꝙww( ͤ ͤſdddßdbbbGfß00b0bßſb0ßGß0b0bGb0TPbGbTbGTbTbTbTbTbTbbbbb b Verſammlungs⸗ Kalender. f 72 ͤ vd ͤ vf Fußballvereinigung. Heute abend Training wie üblich und anſchließend Spielerverſammlung. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: H J., Gef. 47/171. Morgen Freitag, 25. Nov., punkt 20 Uhr, antreten ſämtlicher Unterführer(innen) des Standort⸗ gebietes Seckenheim im Horſt Weſſel⸗Saal zu einer Be⸗ ſprechung mit dem Ortsgruppenleiter. WA Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Freitag, den 25. November, von 8—12 Uhr, Kartoffel- Hdusgabe in der Waghalle. Ausgabe an ſämtliche Gruppen. Der Ortsamtsleiter. Verloren Todes-Anzeige. Bruder, Schwager und Onkel Schneidermeister In tiefer Trauer: geb. Frey Mannheim-Seckenheim, 24. November 1938. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daf mein lieber, unvergeflicher Mann, unser guter, treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater, Herr Georg Leonhard Moog im Alter von 63 Jahren von seinem langen, schweren, mit großer Geduld ertragenem Leiden erlöst wurde. Anna Moog nebst Angehörigen. Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause, Staufenerstraße 13 aus statt. 20 Mürk⸗ schell, Fordern Sie Abzugeben gegen Belohnung in der Geſchäftsſt. d. Bl. 5 ausdrücklich f Mace! fel kg ab 440 Griess-Makkaroni Eier-Makkaroni Griess-Spaghetti 5 ½ kg 38 0 Vier-Spaghetti ½ kg 45 u. 52 0 Spätzle ½ kg 36 u. 44 Hörnchen ½ kg 38 u. 48 0 5 Suppenteige ZwWärtel 9 pf. IStonge(5 Wörfel) 18 pf. Heute 5 2 1 ftiſchgebraunten Fleischbrühwür eunxeichen: Der Naue MSS lleorg Röler 5 1 Friſch vom Seeplatz: Filet V. Goldbarſch bees Kabliau. vollen, zeitraubenden Reibens und Bürſtens werden jetzt die ſchmutzigen, fettigen und öligen Kittel, Jacken, Schürzen, okken und in Packungen 5 Handwerkerfrauen unter ſich... erzählen ſich jetzt viel von einer neuen Methode, die beim Säubern der Berufs- und Werkſtattkleidung ganz 5. 8 5 ½ kg 240% ausgezeichnete Erfolge Speischaferflocken bringt. Statt des mühe⸗ olken 7½ Kg 260 ½ Kg 23, 26 u. 273 ie i e 9 Inſerieren Jak. Würthwein Hoſen uſw. einfach in heißer in⸗Löſung eingeweicht, mit ide Grünkern, ganz u.gemahl. bringt Lebensmittel. nachgekocht und gründlich geſpült! Alle, die dieſes billige Sago 7% kg 300 Kameraoͤſchaft ehemaliger Soldaten Gewinn! VTV und ſchonende Verfahren erprobten, lobten es begeiſtert! Weisse Bohnen 5 Mannheim⸗Seckenheim. 5 ½ lg 20 0 Wachtelbohnen i Unſer Kamerad e% kg 2030 Leonhard Moog iſt geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 2 Uhr ſtatt. Antreten 1¼ Uhr bei Kamerad Zwingenberger,„Zum Hirſch“. Zahlreiche Beteiligung erwartet 6. . Der Kameradſchaftsführer. Tur die anläßlich unserer Vermäplung eriesenen Jufmerltsamſteiten dandten wir Herelicbof einricb Aern u. Tall. Linsen 1 leg 28, 32, 34 3 Erbsen, geschälte 5 ½ kg 26 u. 32 3 Neues Sauerkraut 5 7 ½ Kg 12 0 3 4 3 Erozent Rabattl Mpm.-Gectenbeim, 23. NJobember 1938. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Feſtſchriften, Geſchäftsberichte, Proſpekte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, ö Evang. Männerberein Mhm.⸗Seckenheim Unſer langjähriges, treues Mitglied Herr Leonhard Moog iſt nach ſchwerer Leidenszeit in die ewige Heimat eingegangen. 5 i„Private nötigen Druckſachen Wir begleiten unſeren Freund auf ſeinem letzten Wege Vereine u P iv 9 f ch morgen Freitag, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhauſe, in zweckentſprechender Ausſtattung. Staufenerſtraße 18 ab. 8 Vorſtand. Oruckerei des Ne kar⸗Bote⸗ Schnell verkauf, schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der schnellste billigste und beste Weg weiser hierzu ist das Teitungs-Inserat! Verde Mitglied der VS 8 usdel ang geg usgeiliea llempnz of aeg slv; o une naq used un vg uh 8p. zavg uuvg gun ach ae ene eie ge eue ie. Jol uebuv! zobule oll ue den baegnee Shpzuuog sui Then ue ue e enlegav eine bnzqulesce ze 4821 Aae cpu sog es usuugz snv ae uda esu vc god ee eee eee he g degli esd degnzg; wee e eee eee eee len Jen: J Szbpu an gun zunleb use nu oggqnvaſpe aule jpg 0 eig pee te un 120 som 21 Ueli ol pn sa olf een nge eng een u Ar aeg uslemeb zen wou uso uscpzof u av aut 4 ae anagz ufez gg“ usgebne ois gnu„Singens“ „esa pnich ang usbogzea app ue anu nv mut ci gpg auge alot! e wege eee ee n e dun Aepoaq ebe aut dezun Ar e eg ned n ed zune gun Japgeb pnbsnzz usgelun um uegog usgo vc i eee e e ee ear Hou mehr noc og a bop ueguvb u 2816 biene dig e e eee ag engen eie eie egg beuge ab eu ur pa ud nv deu ue 3 de eee dee ee eee eise pie; 4 82“ 40 Fpiacklasa„uobloe usuhgg s pi ocae Hodusbejech jeg Sedus ene eee zg a0 Ude up ue a e ebne zbulnzeg Due ue gun jun via J up odge ubm ole ie uo lig; uehup eh dgginelſpogß i000 Aena uduunjg; snd ogupaz u uso og du ol bliic sguebusact“ 420 4090124 Ang aegeſckor ue i pg Meickleß zaupigug qun ape „pee ala usqvg ggg du Ac eic ee e o ou pi 815 eue r ed 9 ut ae gun uus; nenn: Bui chu eu p! ir eee erer ua np pr ung soo un„ een iupu oi Uellnm emen e eg dee lee e h gogo 910 used“ gcbiloch deuvb sog eqn obung use oem paz 20 „Agel geg e ple au vl. usb Jaoanuz ouseut ann fag ug 01 uacpt eie uud ug I“ uh! ze ne hr n e e len wee zue 210 401 80 90 ee en eum So piu leaebvag 1g Jgeglaea 18 „Cadel ueugg se anpleb bog eg uobyl al ego ugavg use gun uesnacplug uda jgpeuſz oeubb use 1bpaf a)“ „ehe Sms eie sb Aphhu za gie Gg“ „enpueb Luvb euvc)“ „Almo“ „& pve uad pn i usgog bungug uog auff“ Cusjoqaea Snagqpozg) „pg ut uach n apt pl be“ debvag aid bol spaß ur Ag; ei geil repnlun „nog uc co ue 18 PS ze uaqnig ape dun ache di dec req g ee“ e e ba binn gun ng geg m uebog neee eee Keen duc penſebsnb dulce„emo! ah ond ac bog nee we eb e pee ur“ „snu uu udoa eng“ „seng die uuogz“ 7. uehenaoa ind zin um uus 8“ ohne eule ei feilt ing uesnlmeg ne en eee dee„ ie z, uubuneneg wmompag usbval svaue cmupu oi gut uach nd eue mu uin eee uebse üg aun egen ucca 5 Cf ug leis ing cn ze“ „ e unc api il eig uelloz „ uebzaqn ug dg Ang egbaeß ei en nun e“ „eee e meg; ul Ago di ne zclaeg 18 uugz neunte ugung onen aue dhe e e e oc weg e bun ec „ bpaeun se ou- „ee ol Pn sap sog olg ji Soi aun apvgeß nö 0 Au e e e nus“:nubg dun 22 vu„eu“ „ Uoge oha gun ueqog uellppebaegeiu llsnpg va epi 610 ab eee ee een eech wen ne tig; Uueusgubnsbqo uga pngoch ande uu 120 Inv zuvzlehulkuegz gun e bog zie eee eee eneu ei Teo uteuzem hlegz“ „eueqog negebebinv pm Jung svg dis unava eiſpgul nella ouzeß 0 Hog“ g„apau uupg ic usb muna bg“ 1 3b„o“ „cu ꝙæpou sog ois 105 ng“ uu ag! un qe„Andzaoa ueqpg ag“ „egen neee eee 91D“ „Agebaea nog d g“ Udon us Hut ell zyne bimnspiejch„zaeg Uaqpf sog zn obub 0 „epbunnbnzz uses 220 u epou eg uelngz usb need n eng 0 sip Sab Sjpuudc sc gien geg“ fecppi 4„eueqogh udge] 0 gpu sun ua gog aeg uebi sog i bun; i ao vg Ten ehe e dun beg eee e ue 0 10 Zaehne Tn ae ee ee e ee eee ice e e ea Sie ubm ute e en ent„eie N“ (Hungeſnog bt) (Fnacklaeque oz) Tegpeg ze l s: vfl Lech sog ulsg noa eg ede; en eig decb up 90 u, gelaesnv aid ud dai inn 7——— zes e nog seg geh udgeg s, bang oog dier ung ee ee een bee piu dot og ug bang ug sog oer, — 77 re aueh ene eig 5 CC eee ee e e eee e gupjeueag) 5 mupand uellig ug uga uvu oba Bun g chez 232. odd 88 e e eee e ie e ee a 5 1 ne e et er een e eee p- uuba beef 5 f Siu f edndd 9 noch e np f 0 0 e 5*r. en de een be et e eee zaaa 1 65 80 de e ee ee e de ehen e eee ae eee een, ö CCC 8 Sad er dune e oe e neee e hende anbig 100 l een 12 1 9 mung ed eee e een e ehen ian e e enpgjue uogpilcongz pier. 5 z Tpeasbvogß 1% P pazzo mensa at Seel aergg gueß Haeqnus eb 4 :aaun Aee and asu ae dent une aebi de;, r 2 ee eee e een 1 i eee nach nene eplus 8 nend ze sgodagg 88— 1 Gunung uf us ubs Hungunckuch rg unjg ais 02 13 9 6 5 5 biene eee eee ee ene eee Togu f 3 f 5 die dee enen e eee ee hineg bees dr eee 5 f s e en een eee; 0 L een e eee, 5 + 1 2 Seen e ec e. 21 rr wei es d— wöctung decade ar Penta s ung% een e e e eee e er ee ieee e ge f eee e ee e bene. ee eee t dene uca zänvqaegd abial ang ⸗aacß dene none Bund neden rene e een gun ee eee e eee e ben er e eee. 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Ich bin immer für glatte Rechnung geweſen.“ Er lacht, daß es nur ſo über das Waſſer ſchallt. „An all' das habe ich oft wieder denken müſſen, ſeit ich wieder hier bin.“ Kopfſchüttelnd hat ſie ihm zugehört. „Warum erzählen Sie mir das eigentlich?“ „Warum?“ ſein Mund verzieht ſich.„Ehrlich geſagt: Um etwas zwiſchen uns klar zu ſtellen. Ich habe da vielleicht etwas zuviel geſchwafelt, aber Sie wiſſen ja, wem das Herz voll iſt, dem geht der Mund über. Alſo damalis Sie erinnern ſich.. als Sie zum See kamen und ich ſaß da und angelte. erinnern Sie ſich?“ „Recht gut.“ „Alſo damals hielten Sie mich für einen ganz dreiſten Eindringling in Ihr Reich. Geſagt haben Sie nichts dar⸗ über, nein, aber ſo was fühlt man ja. In Wirklchkeit, und das allein war der Zweck meiner Worte, wollte ich Ihnen beweiſen, daß meine Anrechte entſchieden älter ſind...“ „Und der Eindringling alſo ich bin?“ „In gewiſſer Hinſicht— ja.“ Ein ſpöttiſches Lächeln kräuſelt ihre Lippen.„Dann will ſich Ihnen auch mal etwas ſagen: Nicht nur Sie, auch ich habe meine Kindheit hier verbracht; allerdings kam ich erſt hierher, als ich neun Jahre alt war. Und da war von irgend welchen Jungens nichts zu ſehen. In dem See hier habe ich ſchwimmengelernt, dort drüben an den beiden Kiefern hat jahrelang im Somer meine Hängematte gebaumelt, am Bach habe ich zwar keine Waſſerflöhe gefangen, aber Blu⸗ men gepflückt und Kränze geflochten habe ich auch. Den Findling habe ich in ſehr unangenehmer Erinnerung, denn ich habe ihn einmal erklettert und bin ſchneller wieder un⸗ ten geweſen, als ich hinaufgekommen bin. Und die Knie⸗ ſcheibe hat mir noch ſechs Wochen lang wehgetan.“ „Na, ja,“ ſagt er ein wenig verächtlich,„wenn ein Mä⸗ del ſchon anfängt zu klettern!“ „Na, erlauben Sie mal!“ Aber plötzlich findet Erika die Situation ſo komiſch, daß ſie lachen muß laut und herzlich. „Wie natürlich und hübſch Sie lachen können!“ ſtellt er bewundernd feſt.„Und ich habe Sie für eine ſchrecklich eingebildete Gans gehalten. Sie nehmen mir doch das nicht übel?“ hält er nun doch inne, als er ſieht, wie ſie zuſam⸗ menfährt. „Und ich Sie für einen ganz groben Flegel,“ ſagt ſie. „Sie haben doch wohl nichts dagegen einzuwenden, wenn ich auch für mich Offenheit in Anſpruch nehme?“ „Ganz im Gegenteil!“ Er lacht ihr fröhlich ins Geſicht. „Wahrhaftig, ſo viel Humor hätte ich Ihnen gar nicht zu⸗ getraut.“ „Sie ſind ein ſehr freundlicher Herr, alles was recht iſt, das muß man ſchon ſagen.“ „Ich ſpreche immer gern das aus, was ich denke.“ 7 „So?“ Sie ſieht ihn prüfend an.„Immer, ja?“ „Nach Möglichkeit,“ ſchränkt er ein. „Dann ſagen Sie mir doch ſchnell einmal, was Sie ſich gedacht haben, als ich Sie damals hinter unſerem Hauſe antraf. Sie ſtanden da wie eine Bildſäule und ſtarrten un⸗ ſer Haus an. Warum?“ Unwillig ſagt er:„Was Geſcheiteres zu fragen, fiel Ih⸗ nen wohl wirklich nicht ein?“ „Aber das iſt doch keine Antwort.“ „Die werden Sie auch von mir nicht zu hören be⸗ kommen.“ „Warum nicht? Wollten Sie bei uns einbrechen?“ „Richtig,“ nickt er,„Ihre Hühner habe ich gezählt, da⸗ mit mir auch keins in der Dunkelheit entginge, wenn ich ſie nachts holte.“ „Sie wollen mir alſo nicht ſagen „Nein,“ ſagt er unfreundlich. Seit ſie dieſe Frage an ihn gerichtet, ſteht urplötzlich ein Schatten über ihnen und die Scheidewand, für ein paar Augenblicke wie durch ein Wunder verweht und verflogen, ſchießt wieder aus dem Nichts herauf. Er verſucht wieder⸗ holt ein Geſpräch, ohne bei der Sache zu ſein. Sie antwor⸗ tet überhaupt nicht mehr. Bis ſie plötzlich ſagt:„Du liebe Zeit, ſo ſpät iſt es ſchon.. dentſchuldigen Sie. Und weg iſt ſie. 41 U In den ſpäten Abend⸗ und in den frühen Morgenſtun⸗ den herrſcht an der neuerrichteten Zapfſtelle der größte Be⸗ trieb, denn faſt alle Fernlaſtzüge verſorgen ſich hier mit dem, was ſie benötigen. Es hat ſich raſch herumgeſprochen, daß der Rudi Schirmer ſich hier vor Anker gelegt hat. Die Wagen, die dagegen tagsüber tanken, ſind haupt⸗ ſächlich Privatfahrzeuge, und mancher ihrer Beſitzer pflegt merkwürdigerweiſe über den Hof ins Blockhaus zu gehen, wo es häufig herzliche Begrüßungen mit Eberhardt gibt. Natürlich kommen auch tote Tage, an denen es ſtill wie in einer Kirche zugeht, aber im großen und ganzen können die Schirmers ganz zufrieden ſein, und ſind es auch. Der Bau der Reparaturwerkſtatt iſt faſt vollendet, alles, was beſt 11 Werkzeugen und dergleichen nötig iſt, längſt eſtellt. Erika ſteht oft hinter der Gardine und ſpäht hinüber. Warum hat er es mir nicht ſagen wollen? grübelt ſie. War es ſo ſchrecklich, was er dachte? Warum ſagt er es nicht? Ach was.. es iſt ja alles ſo gleichgültig. Was küm⸗ mert ſie die Veränderung da drüben, was die Menſchen, was der See? Ihre Zeit hier iſt bald genug abgelaufen. Das Haus iſt nun wirklich und wahrhaftig verkauft! Drei Wochen lang haben ſich die Verhandlungen hin⸗ gezogen. Nun iſt man ſich einig geworden. Der neue Be⸗ ſitzer, ein Rechtsanwalt, der ſich wohl demnächſt zur Ruhe ſetzen will, wird zum erſten April des nächſten Jahres ein⸗ ziehen; bis dahin werden Kellermanns das Haus noch be⸗ wohnen. Was dann iſt, ſteht einſtweilen noch nicht feſt. Kel⸗ lermann will jedenfalls nach Berlin zurück. Wozu ein gan⸗ zes Haus, wozu ein Garten, wozu? Das macht nur unnütze Arbeit. Ihm ſchwebt im Berliner Weſten eine Fünf⸗Zim⸗ mer⸗Wohnung vor mit Zentralheizung und Warmwaſſer. Frau Kellermann widerſpricht nicht. Der Hausverkauf hat ihr eine Art körperlichen Schmerz zugefügt. Nun iſt ihr das andere ziemlich gleichgültig. Zuerſt hat ſie noch ver⸗ ſucht, ihren Mann zu bewegen, wenigſtens einen Vorort auszuwählen, aber damit iſt ſie auf wenig Gegenliebe ge⸗ ſtoßen. So läßt ſie denn nun alles gehen, wie es gehen Wil, Einſtweilen geht im Hauſe alles ſeinen alten Trott wei⸗ ter. Trude betätigt ſich in ihrer ſtillen Weiſe als Heinzel⸗ männchen, Erika vollendet ihr Romanmanufkript. Wenn die Schriftleitung damit genau ſo zufrieden iſt wie ſie ſelbſt, ſteht der Erfolg ſchon heute feſt. Man wird abwarten müſſen. Nun legen die Hühner ſchon wieder ſchlechter. Frau Kellermann hat keine Luſt, ſie bis zum nächſten Frühjahr durchzufüttern. Warum denn auch? In einer Berliner Mietswohnung kann man ſich keine Hühner halten. Man wird ſie alſo nach und nach abſchlachten. Erika weiß in dieſen Tagen nicht recht, wo ſie mit ſich hin ſoll. Ihr Roman ſchwimmt, eine neue Arbeit mag ſie nicht beginnen, ſie will erſt einmal ſehen, was aus der er⸗ ſten wird. So iſt ſie zur Untätigkeit verurteilt. Sie macht ſich über einen Stoß gleichgültiger Karten und Briefe her, die im Laufe der letzten Wochen für ſie gekommen ſind, und beantwortet ſie. Oder ſie lieſt alle möglichen Romane, wie ſie ihr gerade unter die Hände kommen, aber meiſtens er⸗ lahmt auch ſehr bald das Intereſſe hierfür, Bleibt als Troſt ihr Wagen. Sie ſauſt in der Gegend herum, fährt nach Rheinsberg, nach Potsdam, nach Finow, und findet, daß das auch eigentlich langweilig iſt. Das Wetter tut ſein übriges, ihr dieſe Ausflüge zu verleiden. So landet ſie ſchließlich wieder auf der Couch in ihrem Zimmer und ſtellt feſt, daß der Herbſt eine ganz troſtloſe Angelegenheit iſt. Trude kann ſich dagegen gerade nicht über Langeweile beklagen. Seit Wochen iſt neben die Hausarbeit die Ein⸗ kocherei getreten Tagtäglich wandern gefüllte Gläſer auf die Regale im Keller. Draußen gießt es nun unaufhörlich, aber das iſt ſo recht das Wetter, zu Hauſe zu ſchaffen. Frei⸗ lich, wenn man zum Vorort muß, um einzukaufen, oder hinüber zum Hühnerſtall, um ſauberzumachen, iſt das we⸗ niger angenehm, und wirklich iſt Trude dann auch die erſte, die den Schnupfen bekommt. Trude, natürlich. Und prompt ſteckt ſie die ganze Familie an. Zuerſt Tante Cäcilie, dann Erika, Herr Kellermann kommt als Letzter an die Reihe. Aber das ſind Dinge, die nun einmal dazu gehören und die niemand ernſt nimmt. (Fortletzung folat.] Was wiſſen wir von Erdbeben? Neues über tektoniſche und vulkaniſche Beben und ihre f Entſtehungsurſachen. Vor einigen Tagen ereignete ſich in der Gegend von Wien ein recht ſtarkes Erdbeben. Gleichzeitig verzeichneten die Inſtrumente der europäiſchen Erd⸗ bebenwarten ein ungeheuer heftiges Beben, deſſen Herd in über 8000 Kilometer Entfernung in Inner⸗ aſien, Innerchina oder auch im Stillen Ozean liegen muß. Unter dieſen Vorausſetzungen werden die nach⸗ ſtehenden Ausführungen beſonderes Intereſſe finden. Leider kennen wir bis heute keine Möglichkeit, das Eintreten einer Erderſchütterung vorauszubeſtimmen. Wir müſſen uns darauf beſchränken, Meſſungen der Stärke und der Richtung des Erdbebens vorzunehmen, um aus den Aufzeichnungen der Seismographen(Erd⸗ bebenmeſſer) über Entſtehungsort und ⸗art Vermutungen anzuſtellen. Die Anzahl der Entſtehungsurſachen iſt verhältnis⸗ mäßig gering. Vulkaniſche Vorgänge, ſeien es Ausbrüche an der Oberfläche oder Exploſionen im Erdinnern, löſen die vulkaniſchen Beben aus. Einſtürze von Hohlräumen im Geſtein der Erdkruſte bewirken Einſturzbeben, alle an⸗ anderen Veränderungen in der Erdrinde, in der Haupt⸗ ſache Verſchiebungen von Erdſchollen gegeneinander, die tektoniſchen Beben. Vulkaniſche Beben, ſo furchtbar ihre Verwüſtungen an der Erdoberfläche oft auch ſein mögen, ſind immer örtlich begrenzt und von geringer Stärke. Dasſelbe gilt von den Einſturzbeben. Viel gewaltiger in ihrer Kraftentfaltung und Wirkung iſt die dritte Art der Erderſchütterungen. Ihre Ausläufer werden in vielen Fällen über die ganze Erde verſpürt, und die Kräfte, die bei ihnen wirkſam ſind, übertreffen die der anderen Beben um ein Vielfaches. Die Urſachen ſolch gewaltiger Erdbewegungen ſind höchſt mannigfaltig. Bei der ungeheuren Spannung, unter der die Erdſchollen gegeneinanderſtehen, genügt oft ein Luftdruckunterſchied, der ſelbſt nie eine erdbewegende Kraft auslöſen könnte, um gewaltſam einen Spannungs⸗ ausgleich herbeizuführen. Eine ähnliche, lediglich ſpan⸗ nungauslöſende Rolle ſollen nach neueren Annahmen auch die Erdmaſſen beſitzen, die durch Wind oder Waſſer von einer Erdſcholle auf die andere getragen werden. So ge⸗ ringfügig das Gewicht dieſer Anwehungen und An⸗ ſchwemmungen auch ſein mag, es genügt, um die gewalt⸗ ſame Spannung auszulöſen. Wieder anderer Art ſind die Einwirkungen der ſogenannten Polſchwankungen auf die Bewegung der Erdſchollen. Nach Beobachtungen der Fachleute nimmt die Zahl der tektoniſchen Beben mit der Größe der Polverſchie⸗ bungen zu, und die Zeit großer Erdbebenhäufung iſt auch die Zeit von Richtungsänderungen in der Lage der Erd⸗ achſenpole. Dieſe durch die Statiſtik feſtgeſtellten Tat⸗ ſachen beweiſen allerdings noch nicht, daß die Polſchwan⸗ kungen tatſächlich die Erdbeben auslöſen. Es kann näm⸗ lich auch umgekehrt ſein, daß die durch die Beben ver⸗ urſachten Maſſenumlagerungen im Innern der Erde ihrerſeits erſt die Polſchwankungen zur Folge haben. Die Erderſchütterungen ſtehen auch im Zuſammenhang mit den Sonnenflecken, denn durch ihre elektromagnetiſche Beeinfluſſung kann die Sonne Erderſchütterungen bewir⸗ ken, worüber jahrelange ſorgfältige Beobachtungen vor⸗ liegen. Die Aufzeichnungen der Erdbebenmeſſer oder Seis⸗ mographen geben über die verſchiedenen Arten der Ur⸗ ſachen keinen Aufſchluß. Sie ermöglichen nur eine Beſtim⸗ mung der Stärke, der Richtung und des Ortes des Bebens, denn ſie zeichnen nur die Erdbebenwellen auf. Die Bebenmeſſer beſtehen ihrem Weſen nach aus einem ſehr empfindlichen Pendel, das ſeine Bewegungen mit einem Schreibſtift oder auf photographiſchem Wege auf einen Papierſtreifen zeichnet. Dieſer Streifen iſt über eine Walze geſpannt, die durch ein Uhrwerk bewegt wird. So iſt eine genaue Zeitableſung möglich, durch die das Eintreffen jeder Erdbebenwelle auf die Sekunde genau berechnet werden kann. Intereſſant ſind die Aufſchlüſſe, die aus dem Cha⸗ rakter der Erdbebenwellen vom Erdinnern gewonnen werden. Es zeigt ſich nämlich, daß ſich die Beſchaffenheit des Erdkörpers in einer Tiefe von etwa 1500 Kilometer plötzlich ändert. Wenn die Erdbebenwellen dieſe Grenze uverſchreiten, verlaufen ſie plötzlich in ganz anderer Rich⸗ tung. War bis dahin ihre Bahn gegen den Erdmittel⸗ punkt gekrümmt, ſo wird ſie jetzt geradlinig. Man ſchließt daraus, daß der Kern der Erde im Gegenſatz zu dem Mantel der Erdkruſte aus einer nahezu gleichartigen Maſſe beſteht, die genau wie Stahl achtmal ſo ſchwer als Waſſer ſein muß, während die Geſteine der äußeren Erd⸗ ringe nur ein ſpezifiſches Gewicht von 2 0 l be⸗ ſitzen. .% eee Mädchen im Hotel. In Southport fand eine Konferenz der Delegierten des engliſchen Hotel- und Gaſtgewerbes ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit faßte für die im Hotelweſen arbeitenden Mädchen Miß B. Coutts die wichtigſten Ver⸗ haltungsregeln der weiblichen Hotelangeſtellten wie folgt zuſammen: a) Ziehe nie ein langes Geſicht, b) mache über niemanden eine Bemerkung, c) bemühe dich, deine Kol⸗ legen nicht zu ärgern, d) das wichtigſte Gebot iſt im Hotel⸗ dienſt die Pünktlichkeit, e) erteile niemandem im Hotel vor anderen Perſonen eine Rüge, vor allem aber niemals vor Gäſten Die beſten Erfolge hat man nach der Auffaſſung der Miß Coutts mit den Mädchen erzielt, die nach einer guten Schulvorbildung ganz unten im Hoteldienſt mit der Arbeit begannen und ſich dann emporarbeiten konnten. t p 0 Naun Der Diamant in der Technik Kieſelſteine werden ſpielend leicht durchſchnitten— Zieh⸗ ſteine machen den Draht dünner. 171 Ein nicht unerheblicher Teil der Diamanten ⸗Erzeugung der Welt wird heute ausſchließlich für bechniſche Zwecke verwandt. Sicherlich greift man nicht zu hoch, wenn man den Anteil, der dieſen Weg geht, etwa auf ein Viertel der ganzen Weltproduktion veranſchlagt. Selbſtverſtändlich ſind es keine erleſenen Steine, die dem techniſchen Bedarf ugeführt werden, man ſtellt für dieſen Zweck nur mit ängeln behaftete Diamanten zur Verfügung. Der Begriff „mangelhaft“ bezieht ſich jedoch ausſchließlich auf den Maß⸗ ſtab, den der Juwelier anzulegen pflegt. Es handelt ſich alſo nicht um an ſich minderwertige Diamanten, ſondern nur um Steine, die dem Umfang, der Brillanz und Klar⸗ heit nach nicht den hohen Anforderungen des Schmuckſtein⸗ ändlers gerecht werden. Ja, es kommen in der Technik 115 Diamanten zur Anwendung, die den Härtegrad des Schmuckdiamanten nicht unweſentlich überſteigen. Hier ſind vor allem die ſogenannten Karbone zu nennen, die auch als ſchwarze Diamanten bezeichnet werden und aus der braſilianiſchen Produktion ſtammen. Es ſind mattglänzende, kleine rundliche Knollen von brauner, bis in Grünliche oder auch bis ins Dunkelgraue oder Schwarze gehender Fär⸗ bung. Ihrer Vorzüge nach eignen ſie ſich namentlich zum Schleifen, Abdrehen und Bohren beſonders hartnäckiger, ſchwer zu bearbeitender Geſteinsarten. Eine außerordentlich große Härte iſt den als„Ballus“ bezeichneten Steinen eigen. Sie weiſen keine Poren auf und finden namentlich als Kaliber⸗ und Probierſteine Verwen⸗ dung. Bei den„Boarts“ wieder hat man es mit Einzel⸗ kriſtallen zu tun, die ſich für Bohrzwecke bewährt haben, ebenſo läßt ſich von ihnen Geſtein von nicht ſehr großen Härtegraden bearbeiten. Die ſpitzen Splitter, die bei der Diamantenbearbeitung als Abfälle zurückbleiben, ſind noch für Zeichen⸗ und Gravierarbeiten auf hartem Material wertvoll. Auf alle ſonſtigen Abfallſorten— hierher ge⸗ hören auch Steine mit unzufriedenſtellender Färbung— wartet die Diamantenmühle bezw. der Stahlmörſer. Hier wird aus den Abfällen ſogenannter„Bort“, ein Schleif⸗ mittel von großer Feinheit, das zu einem unentbehrlichen Faktor der Edelſteininduſtrie geworden iſt. Es überraſcht nicht, daß die Diamantenbeſtände, die im Dienſte der Technik verwandt werden, überwiegend von den Induſtrieunternehmen der Steinbearbeitung angefor⸗ dert zu werden pflegen. Im Grunde iſt es überall das gleiche Prinzip, das für die Anwendung des Diamanten ſpricht. Für die ſtählernen Schneideplatten beiſpielsweiſe, deren man ſich bei der Zerkleinerung von unfangreicheren Granitblöcken, bei der Zerkleinerung von Gneis uſw. be⸗ dient, iſt der Diamant ein idegles Material. In genauem Abſtand voneinander werden in die Schleiſplatten— einer⸗ lei, ob Kreis oder Langſägen— erbſen⸗ oder oft auch nuß⸗ große Diamanten eingelaſſen. Kieſelſteine von der Aike