N ,, eee 88 22 Nr. 277 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 26. November 1938 Geſunder Hof Auf denn 6. Reichsbauerntag ſprach am erſten Tag der Haupttagungen das Mitglied des 1 Reichs⸗ bauernrates, Reichshauptabteilungsleiter 2, Dr. Albert Brummenbaum über das Thema„Geſunder Hof“. Dr. Brummenbaum führte im Weſentlichen aus: Infolge des Mangels an Arbeitskräften müſſen wir der Technik in unſeren Betrieben ein immer größeres Feld einräumen. Dabei kommt dem Schlepper und dem luftgummibereiften Ackerwagen eine beſon⸗ dere Bedeutung zu. Während der verſtärkte Maſchinenein⸗ ſatz im Großbetrieb kein Problem darſtellt, iſt er in unſeren Kleinbetrieben aus privat⸗ und volkswirtſchaftlichen Grün⸗ den nur über den gemeinſchaftlichen Einſatz einigermaßen zu löſen. Der gemeinſchaftliche Maſchinenein⸗ ſatz hat bereits erferuliche Ferien gemacht. So gelang es, 3273 Dämpfkolonnen, 3000 moderne Saatgutreinigungs⸗ und Beizanlagen, über 15000 Drillmaſchinen, faſt 600 Schlepper, über 300 Gemeinſchaftswaſchanlagen, 40 Rü⸗ benblattwäſchen und eine Anzahl von künſtlichen Trock⸗ nungsanlagen zur Verfügung zu ſtellen. Eine weitere Möglichkeit, den Mangel an Arbeitskräf⸗ ten auszugleichen, ſehen wir in der Umlegung der landwirtſchaftlichen Grundſtücke. Heute har⸗ ren noch etwa 7 Millionen Hektar der Flurbereinigung. Im letzten Jahr wurden jedoch nur etwa 70 000 ha umgelegt, ſo daß die Umlegung ſtärkſtens beſchleunigt werden muß. Grundlage jeder Nahrungsmittelerzeugung bildet der deutſche Boden. Wenn heute unſer Boden drei Ern⸗ ten in zwei Jahren hergeben ſoll, bedarf er auch verſtärkter Pflege und reichlicher Nährſtoffzufuhr, vor allem in Form von Humusdünger. Der Bauer hat dies auch erkannt. Das beweiſt der große Erfolg der Dungſtättenaktion. Im Laufe von eineinhalb Jahren ſind in über 100 000 Be⸗ trieben des Altreichs mehr als zweieinhalb Millionen qm Dungſtättenfläche und faſt drei Millionen ebm Jauchegru⸗ benraum geſchaffen worden. Unſere beſondere Aufmerkſamkeit muß nach wie vor der Steigerung der Grünlanderträge gelten. So hat die von uns eingeleitete Grünlandaktion bereits zum Umbruch von 228 000 ha ee Grünlandes und zur Einzäunung und Unterteilung von 225 000 ha Wie⸗ ſen geführt. Eine ſtarke Förderung muß nach wie vor der Maisanbau erfahren. Auch der Flachs anbau muß nach wie vor ſtärkſtens gefördert werden. Auf dem Gebiete des Pflanzenſchutzes können wir auf einige beachtliche Erfolge hinweiſen. So iſt es ge⸗ lungen, die Rübenblattwanze, die den geſamten deutſchen Rübenbau ſchwerſtens bedrohte, faſt vollkommen auszurotten. Auch der Kartoffelkäfer konnte bisher noch einigermaßen wirkungsvoll abgewehrt werden. Geſundes Bauerntum Reichshauptabteilungsleiter 1, Matthias Haid n, Mit⸗ lied des Reichsbauernrates, ſprach über das Thema„Ge⸗ un Bauerntum“. Haidn führte u. a. aus, die Ordnung des Verhältniſſes Menſch und Boden iſt eine der wichtigſten öffentlichen Angelegenheiten. Das Reichserbhofge⸗ ſetz dient der Erhaltung des Hofes als Lebensſtätte und ſeiner Beſtändigkeit als Produktionsſtätte. Es darf nicht faule und unfähige Individuen ſchützen. Wir müſſen den angemeſſenen Bodenpreis ebenſo ſchaffen wie den feſten Preis für die Bodenerzeugniſſe. Dieſer Preis iſt ſo notwen⸗ dig wie der gerechte Pachtpreis, den wir über Einheitspacht⸗ vertrag und Pachtleiſtungslinien anſtreben. Durch Sippenforſchung, Pflege der Familien⸗ und Hofgeſchichte und durch Bauernehrung bringen wir die Grundpflichten des Lebens dem Blutserbe gegenüber in das Bewußtſein unſeres Landvolkes. Durch Freizeitgeſtaltung, durch Feſte der Familien und des Hofes ſowie in Wohnung und Kleidung bauen wir eine echte Bauernkultur auf. Das bodenſtändige, traditionsgebundene Handwerk iſt uns ein wertvoller Bundesgenoſſe im kulturellen Ringen um ein geſundes Bauerntum. Auf dem dritten Lebensgebiet bauen wir der Land⸗ arbeit von der rechtlichen, erzieheriſchen und ſozialen Seite eine Ordnung auf,. Auch in der Landwirtſchaft iſt de ſoziale Frage ein Problem der Erziehung und Erzeuauna. Auch die gerechte Bewertung der Landarbeit ſpielt eine Rolle. Der Hauptanreiz zur Berufsabwanderung geht weniger vom Arbeiter in der Stadt aus als vielmehr vom Induſtriearbeiter auf dem Dorf, der die billige Exi⸗ ſtenzgrundlage des Landarbeiters und den höheren Barlohn des Induſtriearbeiters genießt. Wir glauben, einer geſun⸗ den ſozialen Struktur wegen die Forderung ſtellen zu müſ⸗ ſen, daß Grund und Boden, von der Heimſtättenſied⸗ lung abgeſehen, möglichſt nur in die Hand von Bauern, Landwirten und Landarbeitern zur hauptberuflichen Bear⸗ beitung gegeben werden ſoll. Nicht der verheiratete Landarbeiter ſondern der ledige unterliegt am ſtärkſten der Berufsabwanderung. Das Le⸗ digenproblem iſt am ſchwierigſten zu löſen. Wir kom⸗ men deshalb um neue radikalere Maßnahmen nicht herum. Vor allem iſt es notwendig, der deutſchen Bäuerin und Mutter zu helfen. Deshalb muß das hauswirtſchaft⸗ liche Pflichtjahr ſtrenger durchgeführt und auf einen größeren Kreis von Mädchen ausgedehnt werden. Geſunde Verwaltung Der kommiſſariſche Verwaltungsamtsführer des Reichs⸗ nährſtandes Landesbauernführer Körner ſprach über „Geſunde Verwaltung“. Angeſichts der Tatſache, daß unſer Großdeutſches Reich nunmehr faſt 80 Millionen Menſchen umfaßt, könne man die Frage ſtellen, ob ein ſo großes Deutſchland von einer Zenrale aus überhaupt noch zu überſehen und zu len⸗ ken ſei. Spannungen der Vergangenheit ſeien dadurch be⸗ ſeitigt worden, daß aus allen Landesbauernſchaften Deutſch⸗ lands die beſten Fachkräfte nach Berlin berufen wurden. Die Zentraliſierung habe die finanzielle Fundierung des Reichsnährſtandes ermöglicht. In den neuen Landesbauern⸗ ſchaften werde möglichſt raſch nachgeholt werden, was in fünf Jahren im Altreich geſchaffen wurde. Unſere Beamten und Angeſtellten haben ſich treu einer großen Sache verſchrieben, was ſchon die Tatſache zeigt, daß nur wenige den Lockungen der freien Wirtſchaft gefolgt ſind, die manchmal Sätze anbiete, die uns als Körperſchaft des öffentlichen Rechts nicht möglich ſind. Unſere Beamten und Angeſtellten müſſen ſich jederzeit als Repräſentanten des Reichsnährſtandes fühlen. Wir wün⸗ ſchen, daß ſie nicht im Aktenſtaub erſticken. Bü⸗ rokraten wollen wir nicht; unſere Beamten dürfen nie ver⸗ geſſen, daß ihre Brotgeber die Bauern ſind, die von früh bis ſpät ſchaffen. Eine Landesbauernſchaft und eine Kreis⸗ bauernſchaft ſind dann richtig aufgezogen, wenn zu ihnen möglichſt viele Praktiker und Bauern ins Büro kommen, die den Geruch ihres Ackerbodens in die Dienſtzim⸗ mer mit hineinbringen und ſo den Aktenſtaub verdrängen. Der fünfte Jahresbericht Ueber 4 Millionen betreute Kd in Baden Zum fünften Male legt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Gau Baden ihren Jahresbericht vor. In ihm kommt die am Anfang nur geahnte, aber auch erhoffte Entwicklung dieſes größten Sozialwerkes aller Zeiten klar zum Ausdruck. Im gleichen Maße, wie unter national⸗ ſozialiſtiſcher Führung ſich das Wirtſchaftsleben aus einem Erſtarrungs⸗ und Bankerottzuſtand löſte und zu einem einzig daſtehenden Aufſchwung kam, ſetzte ſich die Auf⸗ wärtsentwicklung des Kdß⸗Werkes lawinenartig fort. Sie erhärtete damit die Unerläßlichkeit einer ſo weitgehenden ſozialen Betreuung des ſchaffenden deutſchen Menſchen in ſeiner Freizeit, wie ſie im„Kd“-Werk ihre Erfüllung ge⸗ funden hat. Zahlen die damals ſchon groß und beachtlich erſchienen, ſind nun zum Abſchluß des fünften Wirkungs⸗ jahres ins Vielfache, in die Millionen gewachſen. Ja, mit 4 412 095 Teilnehmern im fünften Jahre betreute die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Baden mehr Volks⸗ genoſſen als das Land Einwohner zählt. Keiner ſteht heute mehr abſeits, jeder ſchaffende Deutſche iſt erfaßt, nachdem ihn der Führer von der Straße weg in die Front der Schaffenden rief. Im Durchſchnitt wurden im letzten Jahr täglich etwa 130 Veranſtaltungen durchgeführt, insgeſamt 47923. Darin nicht eingeſchloſſen ſind die 800 bis 1000 Veranſtaltungen mene die der Gau Baden nebenher aufzieht für die an den Befeſtigungsbauten tätigen Volksgenoſſen in Form von Theater⸗ und Unterhaltungsabenden, die völlig koſten⸗ los für die Teilnehmer ſind. Vom Amt„Reiſen, Wandern, Urlaub“ wur⸗ den im letzten Jahr 775 247 Volksgenoſſen auf Urlaubs⸗ fahrten. Kurz und Omnibusfahrten ſowie Wanderungen betreut. Seine Arbeit war diesmal in zweierlei Hinſicht be⸗ merkenswert. Einmal wurden bereits die erſten Urlauber⸗ züge nach der heimgekehrten Oſtmark gefahren, andererſeits müßte das Fahrtenprogramm infolge der politiſchen Er⸗ eigniſſe im Herbſt aus verkehrstechniſchen Gründen einige Einſchränkungen erfahren. Sie waren aber nicht derart, daß in den kritiſchen Septemberwochen das Programm ein⸗ fach ins Waſſer gefallen wäre, es mußte nur wegen be⸗ Fröhliche Schwarzwaldwanderung. ſchränkter Verkehrsmöglichkeiten eingeengt werden. Im Geſamtergebnis hat ſich das nur in der Teilnehmerzahl der Kurz⸗ und Omnibusfahrten innerhalb der Grenzmark für unſere badiſchen Volksgenoſſen ausgewirkt; denn mit 255 688 Teilnehmern konnte die Vorjahreshöhe von 380 189 nicht erreicht werden. Im einzelnen fuhren nach Ober⸗ bayern und dem Allgäu 10 502, nach der Oſtmark 5797. nach Berlin 6877, an den Bodenſee und in den Schwarz⸗ wald 8319, an Rhein und Moſel 3204, nach München und zum Reichsparteitag nach Nürnberg 5714. ins Fichtelge⸗ birge 974 Volksgenoſſen. Rund 1000 Volksgenoſſen ſuchten ihre Erholung auf Seefahrten nach Madeira und 1844 oben in den norwegiſchen Fjorden. Auf der anderen Seite hatte der Gau Baden insgeſamt 108 367 Acht⸗ und Vierzehntageurlauber, 251939 Teilnehmer an Kurz⸗ und Omnibusfahrten und 81766 Teilnehmer an Wanderungen aus anderen Gauen zu Gaſt, zuſammen alſo 442 072 Volks⸗ genoſſen gegen 208 793 im Vorjahr und 75 000 im erſten Tätigkeitsſahr. Der Gau Baden zählt damit neben Bayern und Rheinland zu den am ſtärkſten beſuchten Gauen. Zweifellos hat die gute Betreuung der Gäſte aus dem Reich ſtark für unſeren Gau geworben. Geradezu phantaſtiſch angewachſen iſt im letzten Jahr die Teilnehmerzahl an den Sportveranſtaltun⸗ gen des Sportamtes. Waren es im erſten Jahr 10 000 Volksgenoſſen, die durch Kdß den Leibesübungen neu ge⸗ wonnen wurden ſo iſt dieſe Zahl vom Vorjahr von 349 590 auf 806 177 Teilnehmer in dieſem Jahr emporgeſchnellt. Das hat ſeinen Grund in der Einrichtung der Betriebs⸗ ſportkurſe, durch die das Intereſſe an den Leibesübungen an den Einzelnen näher herangebracht wurde, und in der Schaffung von betriebseigenen Sportplätzen, für die erſt⸗ mals ſchon 850 000 Mark aufgebracht wurden. Im ein⸗ zelnen vereinigten 15 982 offene Sportkurſe 331 597 Teil⸗ nehmer; zuſätzlich wurden durch 16 945 Betriebsſportkurſe nochmals 474 580 Volksgenoſſen erfaßt. Die langſam an⸗ gebahnte Breitenarbeit hat hier in vollem Umfange zum Erfolg geführt. In ähnlicher Weiſe hat ſich auch die Leiſtung der NS: Kulturgemeinde entwickelt. Sie verzeichnet nicht nur eine weitere erhebliche Steigerung der Teilnehmer⸗ zahl, ſondern auch der Veranſtaltungen Im Vorjahre wa⸗ ren 566 Theatervorſtellungen von 240000 Volksgenoſſen beſucht. In dieſem Jahr wurden 1324 Vorſtell ingen gege⸗ ben, die 596 443 Beſucher aufwieſen. Das gleiche gilt für die Konzertveranſtaltungen. Auch hier iſt die Vorfahres⸗ zahl von 260 faſt verdoppelt worden auf 415 Konzerte mit 185 282(i. V. 135 000) Beſuchern Ferner wurden 670 bunte Abende mit 220 574 Teilnehmern und 5526 ſonſtige Veranſtaltungen mit 1514 502 Teilnehmern vorgeführt. Das Volksbildungswerk hatte 660 Vorträge mit 134 133 Teilnehmern(i. V. 108 708), 347 Dorfabende mit 64 196 Teilnehmern, 278 Kurſe mit 26 749 Teilnehmern und 875 ſonſtige Veranſtaltungen, die von 88 792 Volksgenoſſen be⸗ ſucht waren Bei ſeiner Landarbeit ſtützt ſich das Volksbil⸗ dungswerk auf das geſammelte Material des Dorf⸗ und Hausbuches, das im Gau Baden 1936 eingeführt und auf⸗ grund der guten Erfahrungen als Vorbild ſpäter auch vom Reich übernommen wurde. Neben der Gründung von Sing⸗ und Spielgemeinſchaften konnten bis jetzt neue Muſikſchu⸗ len ins Leben gerufen werden. Auch das Werk„Schönheit der Arbeit“ war weiter beſtrebt, hie und da noch vorhandene unfreundliche Arbeitsräume dem ſchaffenden Volksgenoſſen ſchöner ge⸗ ſtalten zu helfen. 572 Betriebe wurden beſichtigt und durch entſprechende Anregungen und Verbeſſerungsvorſchläge veranlaßt, daß 5 988 239 Mark für dieſe Zwecke im letz⸗ ten Jahre aufgewendet wurden. Damit hat auch der Gau Baden eine Leiſtungsſtufe er⸗ reicht, die für ſich ſelbſt ſpricht. Immer neue Gebiete der Betreuung werden eröffnet und in Angriff genommen, und wenn in zwei Jahren dann der Kdß-Wagen— in Baden in mehreren tauſend Exemplaren verkauft— in der Hand des deutſchen Arbeiters zu Hunderttauſenden durch das Land rollen wird, dürfte das Ferienglück vollkommen und die Geſtaltung der Freizeit des ſchaffenden Menſchen einen neuen Höhepunkt erreicht haben. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 24. Nov. Sämtliche Notierungen unverändert. Mannheimer Ferkelmarkt v. 24. Nov. Auftrieb und Preiſe: 89 Läufer 34 bis 45; 220 Ferkel, über ſechs Wochen 22 bis 33 Mark. Marktverlauf: mittel. Fraukfurter Schlachtviehmarkt v. 24. Nov. Auftrieb: 1341 Rinder, darunter 198 Ochſen, 108 Bullen, 767 Kühe, 262 Färſen, ferner 253 Kälber, 278 Schafe, 292 Schweine. Preiſe: Ochſen 44 bis 46,5, 42,5, 36,5 bis 37,5; Bullen 42 bis 44,5, 40 bis 40,5; Kuͤhe 42 bis 44,5, 36,5 bis 40,8, 27 bis 34,5, 18 bis 25; Färſen 43 bis 45,5, 40 bis 40,5, 34,5 bis 36,5; Kälber 63 bis 65, 54 bis 59, 45 bis 50, 38 bis 40; Lämmer, Hämmel— 47 bis 52, 40 bis 45, 32 bis 38; Schafe 38 bis 42, 33 bis 37, 25 bis 32; Schweine 59, 58, 57, 53, 50, 58. Marktverlauf: Rinder, Kälber und Schweine zugeteilt; Schafe mittel. Heute Eröffnung 26. November bis 4. Dezember Geöffnet von 9 bis 21 Uhr Suuweslueutschen Rundfunk- ausstellung Mannheim Rhein. Neckar Hallen Ueeeeenem n CCC Nuudpluule ist Freude Mannheim 938 ieee ersten II I 0 1 ien a Mal in Mannheim mmm mumumummutmin I nn 1 Veranstalter: institut für Deutsche Kultur- und wirtschatts- Propaganda Die Auſerstenung des Nr. Tree Glauben Sie, daß es das Teſtament geweſen iſt, das man hier ſuchte“, meinte Kent und deutete auf das wüſte Durcheinander im Zimmer. „Ich möchte wetten; aber auch, daß man es nicht ge⸗ funden hat, zumal Stone anläßlich ſeines geſtrigen Be⸗ ſuches bei Barton davon ſprach, er werde den Inſpektor heute morgen anrufen und ihm mitteilen, von wo er es abholen könnte. Warum? Weshalb? Da kennt ſich kein Teufel aus. Vielleicht verſuchen wir einmal, die Geſchichte zu rekonſtruieren.“ 8 Der Oberinſpektor war vom Tiſch geſprungen und ſtellte ſich mit dem Rücken zur Tür. Dann fuhr er fort: „Während ich noch bewußtlos im Gras lag“— Robin griff vorſichtig nach ſeinem Kopf—„bemerkte das 8 mädchen zuerſt die Stichflamme und ſchrie„Feuer!“. Das war um 22 Ahr 10 Minuten. Oberkommiſſar Maxwell lief ſofort nach der Brandſtätte, und da es ganz gefährlich ausſah, jagte er alles, was im Hauſe war, mit ſämtlichen in der Geſchwindigkeit aufzutreibenden Gefäßen zu den Löſcharbeiten. Dem Diener Stone befahl er, die Feuer⸗ wehr zu verſtändigen. Während nun aus allen verfüg⸗ baren Leuten von der Vorderfront rechts um das Haus herum bis zum brennenden Schuppen eine Kette gebildet wurde, blieb Stone allein im Haus. Mit Sicherheit wiſſen wir nur, daß er tatſächlich die Feuerwehr anrief. Nach Ausſage des dienſthabenden Telefonbeamten war dies das letzte Geſpräch, das vor der Zerſtörung der Drähte geführt wurde. Es dürfte um 22 Uhr 45 Minuten geweſen ſein, als man nach Eintreffen der Wehr und Niederkämpfung des Feuers wieder das Haus betrat. Schlecht gerechnet blieb alſo den Verbrechern eine ganze halbe Stunde für die Ausführung ihres Vorhabens. Der Fernſprecher be⸗ findet ſich rückwärts in der Halle, ſo daß man ſprechend der Eingangstür den Rücken zukehren muß. Vielleicht drangen die Verbrecher ſchon in das Haus ein, als Stone noch beim Telephon ſtand, und ſchlichen ſich gleich in ſein Zimmer. In dieſem Fall wäre anzunehmen, daß ſie von Stone in deſſen Zimmer überraſcht wurden und ihn kurzerhand niederſchoſſen. Sie wollten den Wirbel, möglicherweiſe ohne direkte Tötungsabſichten, dazu benutzen, den Wohn⸗ raum in aller Ruhe zu unterſuchen. Es kann aber auch ſein, daß ſie den Diener unter irgendeinem Vorwand in das Zimmer lockten, um ihn zu ermorden. Dieſer Annahme neige ich faſt ſtärker zu, da ich nicht recht daran glauben kann, jemand ginge gemächlich in ſein Zimmer, wenn es im Hauſe brennt. Handelte es ſich dabel wirklich um das Teſtament und hat jemand Intereſſe, die Veröffentlichung desſelben zu verhindern, dann iſt es naheliegend, daß man die einzige Perſon, die davon Genaueres weiß, zum Schweigen bringt.“ „Niemand will die Schüſſe gehört haben“, warf In⸗ ſpektor Kent ein. „Kein Wunder“, entgegnete Robin,„beim Krachen und Praſſeln des Feuers und bei dem ſonſtigen Lärm; außer⸗ dem liegt dieſes Zimmer gerade auf der Seite, an der ſich während der Löſcharbeiten kein Menſch befand. Das muß ihnen der Neid laſſen, fabelhaft war der Streich organi⸗ ſtert. Ein guter Kopf ſteckt dahinter.“ Nachdem der Polizeiphotograph ſeines Amtes gewaltet hatte, gab Robin an die Fahndungsabteilung von Scot⸗ land Yard die Weiſung, in ſämtlichen Hoſpitälern Nach⸗ frage zu halten, ob nicht inzwiſchen Leute mit Schußver⸗ letzungen eingebracht worden ſeien, da, nach den ſtarken Blutſpuren im Vorgarten der Villa des ermordeten Dr. Taylor zu ſchließen, der Revolver des Inſpektors Barton gute Arbeit geleiſtet haben mußte. Inzwiſchen war die Streife der Polizeiſchüler zu Ende geführt worden. Eine Menge weißer Stangen bezeichnete die beachtenswerten Stellen. Robin ging mit einigen in der Halle auf weitere Befehle wartenden Beamten vor das Haus, um die entdeckten Spuren in Augenſchein zu nehmen. Beſonders an der linken Seitenfront, an der auch das Zimmer des überfallenen Stone lag, konnte man zahlreiche Fußſpuren ſehen, die zweifellos von den Ver⸗ brechern herrührten. Der Oberinſpektor ließ ſeine Leute davon Gipsabdrücke nehmen und machte ein zufriedenes Geſicht, denn es war der erſte Erfolg, den man in dieſer Sache buchen konnte. Von Inſpektor Kent begleitet, ver⸗ folgte Robin bereits die vierte Fußſpur. Es war augen⸗ ſcheinlich die jenes Mannes, von dem er am Abend vorher niedergeſchlagen wurde, denn ſie führte von jener Stelle unter den Bäumen kreuz und quer, bis ſie ſich am Haupt⸗ weg verlor. Kopfſchüttelnd blieb Inſpektor Kent plötzlich ſtehen und ſagte:„Sonderbar, ſonderbar! Entweder waren die Leute alle Rieſen oder aber litten ſie an Plattfüßen.“ „Om“, meinte Robin mit einer ſchlimmen Ahnung im Anterbewußtſein,„hm, wirklich ſelten große Füße, ab⸗ norme Füße. Die Männer müſſen—“ Er verſchluckte das Ende des Satzes und begann jämmerlich zu fluchen. Dann rief er ſeinen Leuten zu, mit der Anfertigung der Abdrücke aufzuhören.„Verlorene Mühe“, ſagte er zu Kent. wir ROMAN VON RALPH URBAN und genarrt worden Die Kerle trugen zu dieſem Zweg heute nacht die größten Schuhnummern, die es gibt.“ Niedergeſchlagen ging er in das Haus hinein, um ſeinem Kollegen Barton einen Beſuch abzuſtatten. 10. Kapitel. Ungefähr zur gleichen Zeit, da an jenem Mittwoch Oberinſpektor Robin die Leitung des Morddezernates von Scotland Pard übernahm. und mit den verſchiedenen Ab⸗ teilungsleitern in ſeinem Büro eine kurze Beſprechung hielt, fand auch in Londons Unterwelt eine entſcheidende Sitzung ſtatt. Um einen grünen Tiſch herum ſaßen die Häupter der drei größten Verbrechervereinigungen und machten ernſte Geſichter. Es waren dies die Chefs des „Ringes“, der„Kolonne“ und der„Brigade“ mit ihren Stellvertretern oder Sekretären. Gerade erhob ſich Stan⸗ ley, der Chef der„Brigade“, begrüßte die Anweſenden und begann ſeine Rede: „Ich mußte Sie bitten, hierherzukommen, weil Ereig⸗ niſſe eingetreten ſind, die für unſere Verbände von ein⸗ ſchneidender Bedeutung ſein könnten. Ueber die Vorgänge in Wembley dürften Sie ja genügend Unterrichtet ſein, und es iſt unter uns Kollegen natürlich kein Geheimnis, daß in gewiſſer Hinſicht dabei die„Brigade“ ihre Hand im Spiele hat. Wie Sie mich aber als Mann von Wort kennen, werden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen ver⸗ ſichere, daß wir an dem Mord in keiner Weiſe beteiligt waren. Wir begannen erſt geſtern in Wembley einzu⸗ greifen, weil mich Verpflichtungen und Geldangelegen⸗ heiten dazu veranlaßten. Die Arbeit iſt wunſchgemäß geleiſtet worden, doch ereignete ſich leider ein unvorher⸗ geſehener Zwiſchenfall. Einmal die Schießerei mit In⸗ ſpektor Barton, und dann die Geſchichte mit dem Diener Stone. Wie es unter uns üblich iſt, meine Herren, mache ich gar kein Hehl daraus, daß Anglücksfälle zuweilen vor⸗ kommen können. Ich habe die Anterſuchung noch nicht ganz abgeſchloſſen, aber ich denke, meinen Leuten glauben zu dürfen, da ſie mir ſchwören, daß Stone von ihnen nicht angeſchoſſen worden ſei. Schließlich iſt es im Augenblick einerlei, wer den Diener verwundete. Sicher aber wirbelt die Geſchichte mächtig Staub auf. Wie ich in Erfahrung brachte, ſind die Kommiſſare Maxwell und Fitzner bereits gegangen worden, während Oberinſpektor Robin das Ruder ergriff. Ich wollte Sie daher aufmerkſam machen, meine Herren, daß wir es von nun an mit gefährlicheren Gegnern zu tun haben, daß wir nicht mehr damit rechnen dürfen, Scotland Yard drücke wieder ein Auge zu, und daß es mit den ſchönen Gegengeſchäften mit der Polizei vorbei iſt. Wir werden im Gegenteil. vielleicht ſchon in den nächſten Stunden, Razzien erleben, wie ſie London noch nicht geſehen hat. Sorgen Sie daher vor, meine Herren, wie die„Brigade“, die bereits ihr Notquartier bezieht, und treffen Sie auch ſonſt alle Maßnahmen, zumal die Geſchäfte der„Brigade“ in Wembley noch nicht ganz be⸗ endet ſind und Scotland Yard in der nächſten Zeit ſehr verärgert ſein wird. Es kann möglich ſein, daß es einen Kampf gibt, der auf Leben und Tod geht, und bei dem nicht nur unſer Ruf, ſondern auch unſere Zukunft auf dem Spiel ſteht. Wenn wir einig ſind, dann ſind wir viel⸗ leicht noch ſtärker als Scotland Pard!“ Lebhafter Beifall belohnte dieſe Rede. Hierauf folgte eine ſehr bewegte Ausſprache, die an die zwei Stunden dauerte. Der herzliche Abſchied, den nachher die Männer voneinander nahmen, ließ darauf ſchließen, daß alle Fragen zu gegenſeitiger Zufriedenheit gelöſt wurden. 11. Kapitel. Oberinſpektor Robin ſaß am untern Ende des Kranken⸗ lagers und unterhielt ſich mit Barton. Inſpektor Kent ſowie die Sergeanten Cock und Mackenzie hatten es ſich auf den Stühlen bequem gemacht. „Aufrichtig geſagt“, antwortete Barton auf die Frage ſeines Kollegen,„wußte ich bis heute nicht, was das Wort „Zykloide“ bedeutet. Ich wundere mich auch über die geometriſchen Kenntniſſe des verſchwundenen Dieners und zerbreche mir darüber den Kopf, was mit dem Wort in Bezug auf meinen Namen gemeint ſein kann. Der ver⸗ wundete Diener wollte uns ſicher keine Rätſel aufgeben. And doch Rätſel über Rätſel! Ich liege in dem gleichen Bett, in dem vor einigen Tagen Mr. Tree geſtorben iſt. Ich verſuche, mich in das Leben, das früher in dieſem Haus herrſchte, hineinzudenken. Wenn ich ſo mit geſchlof⸗ ſenen Augen nachſinne, dann ſteigen Schatten empor und nehmen Geſtalt an, die Toten von Porters Hall. Sie wandeln in dieſem Raum umher, noch Weſen aus Fleiſch und Blut mit ihren Fehlern, Schwächen und Geheimniſſen. Der alte Mr. Tree, deſſen Bild hier von der Wand auf uns herabſieht, ernſt und ſtill, Dr. Taylor, der junge Hausarzt und Freund, Stone, der treue Diener, der mit irgendeinem ſchrecklichen Geheimnis verſchwand. Ein Un⸗ ſtern ſtand über dieſem Haus und forderte ſeine Opfer. Es muß ein grauenhaftes Geheimnis ſein. das dieſer Was iſt beſſer, öfter Schuhe kaufen oder öfter Erdal? Kein Zweifel, öfter Erdal, zumal jetzt bei dem billigeren Preis! Jetzt koſtet die Normaldoſe ſchwarz 20 Pfg., farbig 25 Pfg. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön, denn Erdal pflegt das Leder, es erhält ſeine Geſchmeidigkeit und ſeine Waſſerdichtigkeit und hilft damit ſparen. Raum hier in ſich birgt. Hier begann das Drama: dieſem Bett ſtarb Mr. Tree, Todes. Geſetz der Serie, ſchön. ich glaube diesmal nicht daran. zeugt, daß zwiſchen dem Tod des In er ſtarb eines natürlichen Zufall— auch ſchön; aber Hingegen bin ich über⸗ Mr. Tree und der Er⸗ mordung des Arztes enge Zuſammenhänge beſtehen. Frei⸗ tag, am 20. März, ſtarb Mr. Tree. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag wurde der Arzt ermordet. Ich ſehe ihn blutüberſtrömt zuſammenbrechen. Der Mörder ſteht daneben und betrachtet ſein Werk. Dann geht er ſeelenruhig zur Tür hinaus auf den Gang, von dort ins Badezimmer und reinigt ſeine Hände vom Blut. Hierauf begibt er ſich in das Mordzimmer zurück, öffnet ein Fenſter, wirft das Mordwerkzeug hinaus. ſchließt das Fenſter wieder, ſperrt die Tür von innen ab und ver⸗ ſchwindet. And dies, meine Herren, iſt ſo ungeheuerlich, daß man in Gedanken daran wahnſinnig werden könnte. Ging der Mörder durch ein Schlüſſelloch?“ „Es iſt ein in der Kriminalgeſchichte einzig daſtehender Fall“, ſtimmte Inſpektor Kent boi i „And doch, meine Herren“ fuhr Barton fort,„muß es eine Löſung geben. Vielleicht iſt ſie kinderleicht und es fehlt uns nur der Schlüſſel dazu. Vielleicht aber iſt er ſe verworren, und wir rennen uns daran die Schädel ein Immerhin iſt es ein Fall, bei dem jede Logik verſagt Außer Logik und Verſtand gibt es aber noch etwas an⸗ deres, was wir mit Inſtinkt bezeichnen. Wenn man vie mit Menſchen zu tun hat, meine Herren, wie wir in unſerem Beruf, dann eignet man ſich dieſen ſechſten Sinn an. Man kommt an den Tatort eines Verbrechens, vor eingenommen oder nicht, ſpricht mit Leuten, verhört, ver— dächtigt und hat nach dem Stand der Unterſuchung nock keine Ahnung. wer der Täter iſt Tann aber unterhäl man ſich vielleicht mit einem, der bisher frei von fedem Verdacht iſt, und auf einmal dringt ganz ohne Anlaß aus dem Anterbewußtſein heraus die Stimme: Dieſer iſt der Verbrecher und kein anderer. Und er iſt es! Sehen Sie, meine Herren, dieſer mein Inſtinkt ſagt mir, wir kennen den Mörder von Porters Hall. wir haben ihn ſchon ſozu⸗ jagen in den erſten Stunden dieſes Dramas kennengelernt. Trotzdem— ſo widerſinnig es klingen mag— habe ich in Bezug auf den Mord niemanden dem Inſtinkt nach ver⸗ dächtigt. Weder Stone, noch Eugene Taylor, noch Miß Adlercreuz und die anderen Leute des Hauſes. Aber der Teufel ſoll mich holen, wenn wir den Mörder nicht geſehen haben, als wir zum erſten Male Porters Hall betraten.“ „Hm“, ſchmunzelte Robin,„demnach müßten Sie oder einer der Polizeibeamten der Täter geweſen ſein. Was halten Sie übrigens von der Entführung Stones?“ „Sicher ſteht ſein Verſchwinden irgendwie im Zu⸗ ſammenhang mit den anderen Verbrechen, womit aber noch nicht geſagt iſt, daß er dem gleichen Täter zum Opfer fiel. Ich mache mir meine eigenen Gedanken darüber, die aber noch nicht ſpruchreif ſind. Vielleicht klärt ſich Ver⸗ ſchiedenes auf, wenn wir eines ſchönen Tages die Mit⸗ glieder der„Brigade“ hinter Schloß und Riegel haben!“ „Es war ein herrlicher Zufall“, meinte Robin,„der Sie damals Charly von der„Brigade“ erwiſchen ließ, als er Stone nachſtieg. Nun wiſſen wir wenigſtens mit ziem⸗ licher Gewißheit, daß hinter dem verteufelten Plan der vergangenen Nacht die„Brigade“ ſteht. Wir müſſen ſchleunigſt herauskriegen, wann ihre Mitglieder zuſam⸗ menkommen, um das Neſt baldigſt auszuheben. Mit einem oder zweien von der Geſellſchaft iſt uns nicht gedient, dann gehen uns die anderen deſto ſicherer durchs Garn. Meiner Ueberzeugung nach war es ein großer Fehler von Maxwell und Fitzner, mit den Banden zu paktieren. Wenn irgendwo ein kleiner Mord oder Totſchlag begangen wurde, den zufällig nicht Mitglieder der Organiſation auf dem Gewiſſen hatten, dann wußte man allerdings den Namen der Täter in Scotland Yard meiſt, bevor noch das Verbrechen bei der Polizei gemeldet war. Die großen „Erfolge der letzten Zeit gegenüber den kleinen Gaunern beruhen auf der Zuſammenarbeit von Scotland Yard mit den Banden. Selbſtverſtändlich mußten wir uns erkennt⸗ lich zeigen und auch dann ein Auge zudrücken, wenn durch einen Streich der Banden ein Polizeiſkandal drohte. Ab heute iſt Schluß damit, ich übernahm das Morddezernat, beabſichtige aber keineswegs, in die Fußtapfen meiner Vorgänger zu treten. Mit den Banden wird aufgeräumt.“ „Bravo“, pflichtete Barton bei,„räumen Sie auf!“ Die Krankenſchweſter kam mit einer Flaſche Whisky und Gläſern und bewirtete die Beſucher des verwundeten Inſpektors. Robin beneidete ihn bei dieſer Gelegenheit um die liebenswürdige Geſellſchafterin und die Ausſicht auf Nachtruhe, zumal ihm heute der Dienſt keine Zeit zum Schlafen laſſen würde. Nachdem man noch eine Weile mit außerdienſtlichen Geſprächen verplaudert hatte, brach Robin mit dem Inſpektor Kent auf, um jetzt das Zimmer des Dieners einer genauen Anterſuchung zu unterziehen. Nachher wollte er der Villa des ermordeten Dr. Taylor ſeinen Beſuch abſtatten. „Gute Anterhaltung!“, ſcherzte Barton, als er ſeinem blutjungen Kollegen zum Abſchied die Hand ſchüttelte. „Danke gleichfalls“, antwortete Inſpektor Kent.„Ich habe nur ein ſo verdammt unangenehmes Gefühl heute. Wenn dieſe Nacht gut vorbei iſt, bringe ich Ihnen eine große Flaſche Whisky, Barton.“ Fünf Jahre Reichstierſchutzgeſetz „Im neuen Reich darf es keine Tie rauälerei mehr geben.“ Adolf Hitler. Aufruf! Am 24. November 1933 hat der Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler das Reichskierſchußgeſetz iche Er hat damit der inneren Einſtellung des deutſchen en ſchen zum Haustier ſowohl wie auch zu allem Getier in Wald und Feld in einer Form Ausdruck gegeben. die des deukſchen Volkes und ſeines Kulturſtandes würdig iſt. Die Achkung vor dem Leben und der Unverſehrtheik des Tieres, ſein Recht auf Leben und auf Schutz vor grundloſer Ver- nichtung iſt nun geſetzlich ſichergeſtellt. Die Organiſationen des deutſchen Tierſchutzes ſind durch Verordnung der Reichsregierung mit der Pflege des Tier⸗ ſchutzgedankens und mit der Sorge für die Beachtung des Keichskierſchutzgeſetzes betraut worden. Sei arbeiten alſo auf einem wichtigen Teilgebiet deutſchen kulturellen Lebens mit und verdienen ſede Beachtung und Förderung ihrer Arbeit durch alle Volksgenoſſen. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtakthalter. Fünf Jahre ſind am 24. November 1938 verfloſſen, ſeit⸗ dem die Reichsregierung das Tierſchutzgeſetz erlaſſen hat. Es iſt im Reichsgeſetzblatt Teil 1 1933 Seite 897 veröffent⸗ licht und am 1. Februar 1934 in Kraft getreten. Das heu⸗ tige fünfjährige Beſtehen dieſer geſetzgeberiſchen Großtat 1 deshalb Veranlaſſung, ihrer zu gedenken und ſie der Ügemeinheit ganz beſonders nahezubringen! Zu allen Zeiten haben große Männer ſich für den Schutz der Tiere ausgeſprochen.„Wer aleichaültia gegen ein treues Tier iſt, wird auch für ſeinesgleichen kein Herz haben, ſagte Friedrich der Große.—„Grauſamkeiten gegen die Tiere iſt eines der kennzeichnendſten Laſter eines niederen und unedlen Volkes“, Alexander v. Humboldt.—„Tier⸗ quälern gehört die Prügelſtrafe“, Otto v. Bismarck.— „Am Tiere übt ſich das Kind in Barmherzigkeit oder Grau⸗ ſamkeit“, Friedrich Fröbel. Immer wieder hat ſich die Er⸗ kenntnis durchgerungen, daß in der Erziehung des Men⸗ ſchen zum Tierſchutz d h. zur Rückſichtnahme gegen die ihm unterſtellten Weſen, eine wichtige Kulturaufgabe zu er⸗ blicken iſt. die eine Brücke zu edelſtem Menſchentum bildet. Der Tierſchutz gehört zu den wichtigſten Mitteln der ſittlichen Erziehung des Menſchen. In der Einſtellung des Menſchen zum Tier drückt ſich die Höhe der Kultur ſeines Volkes aus. Während man früher das Tier lediglich als Sachwert betrachtete und die Strafbeſtimmungen über Tier⸗ quälerei entſprechend vollſtändig unzulänglich waren, hat der Nationalſozialismus mit dieſer alten materialiſtiſch⸗ liberaliſtiſchen Anſchauung gründlich gebrochen. Es iſt nicht hoch genug zu ſchätzen daß die führenden Männer unſeres heutigen Deutſchlands ſich eindeutig zum Tierſchutz be⸗ bekannt haben, und das deutſche Volk iſt dankerfüllt, daß ſie der Erkenntnis der Notwendigkeit des Tierſchutzes und ſei⸗ ner Pflege durch den Erlaß des Tierſchutzgeſetzes(und wei⸗ terer wichtiger Beſtimmungen) ſo beſtimmt und nachhaltig Ausdruck verliehen haben, wie es zuvor nirgends geſchehen iſt. Die geſetzlichen Beſtimmungen aber ſind allein nicht imſtande, alle Uebel zu beſeitigen, Jedes geſchriebene Geſetz wird erſt dann lebendig, wenn ſein Sinn nach den unge⸗ a Geſetzen der Sitte, der Moral, der Kultur, vor allem aber des Herzens, von Menſch zu Menſch getragen wird, Deshalb ſoll jeder dieſen Grundſatz ſich zu eigen ma⸗ chen und ein Kelfer werden für die Ausbreitung des Tier⸗ tung des Tierſchutzgedankens in der ſchutzgedankens Tierſchutz iſt keine ſpieleriſche Betätigung reine oberflachliche Liebhaberei, ſondern eine Gewiſſens⸗ frage für jeden denkenden Menſchen. Die praktiſche Durchführung des Tierſchutzes iſt vor allem Aufgabe der Tierſchutzvereine. Dieſe ſind in erſter Linie dazu berufen, das nötige Verſtändnis für das Weſen der Tiere zu wecken, den Tierſchutzgedanken im deutſchen Volk wachzurufen und den über Tierſchutz erlaſſenen Vor⸗ ſchriften Geltung zu verſchaffen. Als alleinige Vertretung der deutſchen Tierſchutzvereine iſt der Reichstierſchutzbund e. V. in Frankfurt a. M. anerkannt. Neben ihm ſind nach Paragraph 1 der fünften Verordnung zur Ausführung des Tierſchutzgeſetzes vom 11 Auguſt 1938 Vereinigungen mit gleicher oder ähnlicher Zielſetzung unzuläſſig. Die Tierſchutz⸗ vereine müſſen eine Satzung haben, die der vom Reichstier⸗ ſchutzbund aufgeſtellten und vom Reichsminiſter des In⸗ nern genehmigten Muſterſatzung entſpricht. In dieſem Rah⸗ men vollzieht ſich derzeit der Aufbau des deutſchen Tier⸗ ſchutzes. Erziehen und immer wieder erziehen, das iſt die vornehmſte Aufgabe der Tierſchutzvereine Dazu tritt die usübung des„praktiſchen Tierſchutzes“. Es ſei nur die Sonderfrage erwähnt. in Tierheimen für geeignete Unter⸗ bringung und Pflege von herrenloſen Tieren Sorge zu tra⸗ gen, ſowie Einrichtung für ſchmerzloſes Töten von alten und gebrechlichen Haustieren ufw. zu ſchaffen. Dazu bedarf es der nötigen Unterſtützung aller und ſedermann kann bei der Verwirklichung des Tierſchutzgedankens mitwirken. Niemand darf ſich ausſchließen! Jeder möge ſich ſeiner Ver⸗ pflichtung den Tieren Gage den bewußt ſein und durch die Tat beweiſen daß er durch Beitritt in den Reichstierſchutz⸗ bund und ſeine Gliederungen bereit iſt, an der Verbrei⸗ l Bevölkerung mitzu⸗ mirfen. I —— N 71427 f echtjeitig anfangen! Im vergangenen Jahre, vor zwei Jahren— ſo la. wir Hausfrau ſind, haben wir es uns immer in den letzen Tagen vor dem Feſt geſchworen: Im nächſten Jahre fange ich rechtzeitig mit den Vorbereitungen an. In jedem Jahre iſt es bei dem guten Vorſatz geblieben, und auch jetzt wie⸗ der ſeufzen wir: Jetzt ſchon an Weihnachten denken? Es iſt ja noch ſo lange hin! Die Koſten und Sorgen und Mühen kommen noch rechtzeitig genug. Das iſt ein kleiner Irrtum, denn Mühen, Sorgen und Koſten laſſen ſich auf ein ſehr erträgliches Maß beſchrän⸗ ken, wenn wir gerade jetzt ſchon an Weihnachten denken! Wir müſſen nämlich— wie uns die Erfahrung der ver⸗ gangenen Jahre beweiſt— einen Plan aufſtellen, der ver⸗ ſucht, die Freuden, die wir unſeren Lieben bereiten möch⸗ ten, mit dem in Einklang zu bringen, was ſich mit Geld und Zeit vereinbaren läßt. Zu dem Zweck werden möglichſt frühzeitig die Wünſche der Angehörigen ermittelt. Ob man das nun durch Be⸗ fragen oder durch Sammeln von Wunſchzetteln tut, iſt gleichgültig. Auf jeden Fall kommt es darauf an, die Wünſche rechtzeitig zu kennen. Aber zweckmäßig iſt es, ſich jeden Wunſch aufzuſchreiben und ſich auch den vorausſicht⸗ lichen Preis zu merken. Dann iſt es ein leichtes, ſchon vorher durch Zuſammenzählen aller Poſten, dem noch ein Betrag für Kleinigkeiten hinzugefügt wird, einen unge⸗ fähren Ueberblick über die vorausſichtlichen Anforderun⸗ zen an die Kaſſe zu erhalten. Dann berechnen wir die Koſten der Feſtverpflegung den Betrag für den Weihnachtsbaum und ſeinen Schmuck, die Beträge, die für die Weihnachtsfeiern des WHW. ge⸗ neben werden ſollen, und die kleinen Spenden, die perſön⸗ lich noch Naheſtehenden und Notleidenden mit allerhand Nützlichem und Selbſtgefertigtem zugedacht ſind. Nicht wergeſſen darf man ſchließlich einen Betrag für die Tage zwiſchen Weihnachten und Silveſter, denn das Leben geht auch nach Weihnachten weiter! Iſt man mit dieſer Arbeit fertig und hat man die nötigen Abſtriche ausreichend und an der richtigen Stelle gemacht, dann iſt ſchon ein weſent⸗ licher Teil der Vorbereitungen bewältigt. Man kann dann an die Einkäufe gehen. Wer hat nicht in jedem Jahre die Erfahrung machen müſſen, daß ſpät einkaufen, teuer kaufen heißt Es iſt auch ein Wort über die Handarbeiten zu ſagen Jetzt iſt es ſchon ſpät, aber noch nicht zu ſpät. Wenn wir ſie aber jetzt nicht anfangen, müſſen wieder zahlloſe Nächte vor dem Feſt geopfert werden. Die Familie hat aber wenig Freude an einer blaſſen, abgearbeiteten Mutter und Hausfrau, der die Köſtlichkeiten des Weihnachtstiſches dann gar nicht ſchmecken wollen. Honigkuchenteich iſt ein⸗ zurühren, denn er ſoll ein paar Wochen ſtehen. Die Kinde müſſen angeregt und angeleitet werden zu ihren Baſte! und Arbeiten Es iſt wirklich nicht zu früh, an Weihnachten zu den ken. Und da dieſe Gedanken ſich nur damit beſchäftigen, Freude zu bereiten, wird die Mahnung verſtanden, viel⸗ leicht— in dieſem Jahr ausnahmsweiſe— ſogar befolgt. E. W. Die richtige Zimmertemperatur Wohnzimmer, Eßzimmer und ſolche Räume, in denen man ſich vorwiegend aufhält, ſollen eine Temperatur von A 20 Grad Celſius haben. Im Schlafzimmer wird im allgemeinen die Erwär⸗ mung nicht höher als 14 bis 16 Grad Celſius gehen. Sie muß ſich aber nach der Gewöhnung richten, die auch das Ertragen beträchtlich niedrigerer Temperaturen ermöglicht. Kühle Schlafzimmer bringen beſſeren Schlaf als warme Schlafzimmer. Kranke Perſonen brauchen höhere Tempe⸗ raturen im Schlafraum. Die Beheizungsmöglichkeit muß immer auf dieſe Notwendigkeit eingerichtet ſein. In der Küche, als in einem Raume, in dem man ſich bewegt und arbeitet, wird mit 14 bis 15 Grad auszu⸗ kommen ſein. In Räumen, die mit eiſernen Oefen beheizt werden, iſt es zweckmäßig, die Raumtemperatur um etwa 2 Grad niedriger zu halten, als oben angegeben. Das praktiſche Beſchenk Zwei Lorſchläge für Weihnachtshandarbeiten In den Wochen vor Weihnachten hat es die Hausfrau nicht leicht. Da ſind nicht nur allerlei 9 Feſt⸗ vorbereitungen zu treffen, ſondern da ſollen auch noch möglichſt handgearbeitete Geſchenke geſchaffen werden. Natürlich muß es etwas Hübſches und auch Praktiſches ſein; daß es nicht viel koſten darf, verſteht ſich von ſelbſt. Wo ſie die Zeit und die Einfälle hernimmt, iſt ihre Sache. Wir wollen ihr heute mit zwei Anregungen helfen. Die Rolle aus Wachstuch oder Lacktuch iſt ein Ge⸗ ſchenk, über das ſich wohl jeder freuen wird. Sie wird aus einem rechteckigen Stück von 30 Zentimeter Länge und 2875 Zentimeter Breite und zwei Rundteilen von 9 Zen⸗ timeter Durchmeſſer gearbeitet. Zwei Zentimeter vom Rande entfernt iſt an jeder Längsſeite ein 6 Millimeter breiter Streifen herausgeſchnitten, um den Schlitz für den 25 Zentimeter langen Reißverſchluß zu ſchaffen. Im In⸗ nern der Rolle befinden ſich Täſchchen für Waſchlappen, Zahnbürſte, Seife, Schachteln u. dgl. Sie werden durch Streifen aus Gummiſtoff gebildet, die auf ein Stück Wachstuch von etwa 29 Zentimeter Länge und 28 Zen⸗ timeter Breite aufgenäht werden. Dieſes Wachstuch, das nach dem Aufnähen der Taſchen auf die Innenſeite der 30K 28% Zentimeter großen Außenhülle aufgeklebt wird, dient zugleich dazu, dieſe zu verſteifen. Den fertigen recht⸗ eckigen Teil legt man in die Form einer Rolle und näht den Reißverſchluß ein. Dann werden die beiden Rund⸗ teile eingenäht, die innen ebenfalls mit Wachstuch be⸗ klebt ſind. Der zuſammenlegbare Handarbeitsbehälter beſteht aus einer ſechseckigen mit Stoff bezogenen Bodenplatte aus Pappe mit 7 Zentimeter Seitenlänge und einem Randteil aus ſechs ebenfalls mit Stoff bezogenen recht⸗ eckigen Stücken Pappe, die 7 Zentimeter lang und etwa 6 Zentimeter hoch ſind. Der Boden und der Rand des Käſtchens werden einzeln angefertigt und bei Gebrauch zu⸗ ſammen aufgeſtellt. Man ſchneidet nach dem Pappboden zwei ſechseckige Stoffteile zu, indem man an allen Seiten Zentimeter zugibt, legt ſie mit den rechten Seiten gegen⸗ einander und näht ſie zuſammen. Zwei Seiten bleiben offen, damit das Pappteil hineingeſchoben werden kann: ſie werden zuletzt mit überwendlichen Stichen zuſammen⸗ genäht. Für den Rand braucht man ein Stück Stoff von I Oele 1 Suceie werden die 24 Zentimeter langen Kanten von links zu⸗ ſammengenäht und dann zur Hälfte umgeſchlagen, ſo daß die Schnittkanten gegeneinander liegen. Nun werden in 7 Zentimeter Abſtand in ſenkrechter Richtung ſechs 6 Zen⸗ timeter lange Nähte abgeſteppt(die erſte Stepplinie liegt zweckmäßig auf der Naht); dann werden die ſechs Papp⸗ teile eingeſchoben. Von dem überſtehenden Stoff werden die Schnittkanten zuletzt gegeneinander umgeſchlagen. Dann zieht man einen Kräuſelfaden ein und zieht ihn feſt an, ſo daß in der Mitte des Bodens ein kreisrundes Loch offenbleibt. Wenn nun der ſechseckige Bodenteil hinein⸗ gelegt wird, entſteht ein feſter Behälter. Text und Zeichnung: Suſanne Streuber— M. Wlls tun, Wenn„ .. die Fenſter zufrieren, was vor allem bei viel⸗ benutzten Küchen in der kalten Jahreszeit häufig der Fall iſt? Wir reiben die Scheiben mit einer lauwarmen Löſung von einem Eßlöffel voll Salz auf einen halben Liter Waſſer ab, ſo iſt das Fenſter wieder klar. Um das Ein⸗ frieren zu verhüten, tut man gut, die Scheiben mit einer Löſung von einem Viertelliter Brennſpiritus auf 25 Gramm Glyzerin einzureiben. .. eine gute Portion Kohl in der Küche kocht und der Dunſt, der vielen ſehr unangenehm iſt, in die Woh⸗ nung zu ziehen droht? Wir decken ein mit Eſſigwaſſer ge⸗ 1 Tuch über den Topf, bevor wir den Deckel auf⸗ egen. ales cee eee, Es ſchmeckt trotzdem lecker Weihnachtsbäckerei mit wenig Fett.— Winke für die Hausfrau. Daß man auch mit wenig Fett—„aber doch lecker“ backen kann, beweiſt der eben erſchienene Rezeptdienſt, der vom Reichsausſchuß für volkswirtſchaftliche Aufklä⸗ rung in Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen Frauenwerk herausgegeben iſt. Mit ſeinen reizenden Zeichnungen iſt dieſes kleine Heft mit allen Anregungen ein willkomme⸗ ner Helfer— zuweilen auch ein liebevolles Geſchenk im der Vorweihnachtszeit, wo oft eine Hausfrau der anderen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen kann. Welche Fülle von Möglichkeiten enthalten die Rezepte in dieſen acht Seiten— trotz der Beſchränkung mit Fett; mit Zucker, Schokolade, Kakao oder Nüſſen laſſen ſich, vom Lebkuchen und Honigkuchen angefangen, leicht— und preiswert— die überraſchendſten Dinge herſtellen: Krokant und Nu⸗ gat, Gußplätzchen und Pfeffernüſſe, Springerle und Ma⸗ kronen, Mürbteig⸗ und Kleingebäck, das man auch als „eßbaren“ Chriſtbaumſchmuck benutzen kann. Hier zwei Rezepte zur Probe: Kleingebäck als Baumbehang. 750 Gramm Zucker, knapp 7 Liter Waſſer, etwas abgeriebene Zitronenſchale oder Vanillezucker, 35 Gramm Hirſchhornſalz,! Meſſerſpitze Salz, 500600 de ſiebtes Mehl. Darüber einfachen Zuckerguß oder Scho⸗ koladenguß aus 100 Gramm Puderzucker, 75 Gramm ge⸗ riebener Blockſchokolade oder Schokoladenpulver, 1 Eß⸗ 9 Kakao und 4—5 Eßlöffel Waſſer, evtl. 1 Eßlöffel um. Zu dem Teig kocht man Zucker und Waſſer, bis ſich der Zucker vollſtändig aufgelöſt hat, und läßt die Löſung erkalten. Dann rührt man nach und nach Gewürz, Hirſch⸗ hornſalz und Mehl ein, bis ein knetbarer Teig entſtanden iſt, den man auf einem bemehlten Brett 3—4 Millimeter dick ausrollt und zu beliebigen Formen ausſticht. Man achte darauf, daß die Formen nicht zu groß ſind und eine Möglichkeit zum Aufhängen haben. Even⸗ tuell drückt man auch vor dem Backen eine kleine Schlaufe aus weißem Garn in den Teig und läßt ſie darin feſt⸗ backen. Auf gefettetem Blech bäckt man die Plätzchen gold⸗ gelb und läßt ſie auf einem Draht⸗ oder Korbunterſatz erkalten. Dann verziert man ſie mit einem Zucker⸗ oder Schokoladenguß, den man mit Buntzucker, Silberzucker oder Schokoladenſtreuſel beſtreut, ſolange er noch feucht iſt. Haferflockenmakronen. 5 2 Eier, 125 Gramm feinen Zucker, 125 Gramm Hafer⸗ flocken, einige geriebene Mandeln oder Nüſſe. Die ganzen Eier werden mit dem Zucker dick und ſchaumig gerührt. Dann fügt man nach und nach die Haferflocken und die gehackten Mandeln oder Nüſſe zu und ſetzt den Teig teelöffelweiſe auf ein gefettetes Back⸗ blech. Die Makrönchen werden bei mäßiger Hitze gold⸗ gelb gebacken. Man kann ſie mit Puderzucker beſtäuben, oder mit Zucker- oder Schokoladenguß überziehen. Kleinigkeiten für die Hausfrau Erſt in das heiße Waſſer.— Ehe man ein friſches Brot anſchneidet und überhaupt Brot friſch abſchneidet, ſollte man das Meſſer immer vorher in kochendes Waſ⸗ ſer tunken. Unter dieſen Umſtänden hat man keine Schwierigkeiten ſchöne, ſaubere Brotſcheiben zu erhalten. Mit einem alten Tuch geht's beſſer.— Wenn man ein Glasgeſchirr zerbrochen hat und die Wahrſcheinlich⸗ keit beſteht, daß noch Splitter auf dem Boden liegen, kann man dieſe mit einem alten feuchten Tuch bequem vom Boden entfernen. Das Tuch muß man allerdings nachher fortwerfen. Die Flaſche mit dem engen Hals.— Wenn eine Waf⸗ ſerflaſche mit einem engen Hals innen ſchmutzig gewor⸗ den iſt, füllt man einfach ein wenig Gartenerde hinein, gibt etwas Waſſer hinzu und ſchüttelt kräftig. Die Flaſche wird nach dieſer Behandlung garantiert ſauber ſein. Ins Dunkle ſtellen.— Wenn der Honig ſich nicht in Zucker umſetzen ſoll, dann muß man ihn an einem dunk⸗ len Platz aufbewahren. 5 Nur ein Löffel Zucker.— Wenn man Milch kocht, braucht man nur einen Teelöffel Zucker in den Milchtopf zu werfen. Die Milch wird dann nicht überkochen. Erſt in Salzwaſſer.— Eine neue Zahnbürſte ſollte man immer zuerſt einmal in eine Löſung von Waſſer mit ſtarkem Salzzuſatz ſtellen. Die Bürſte wird ſich unter dieſen Umſtänden viel länger halten. n os . U, Sn eee, Taschentücher amn, eee ee, damen- Strümpfe S ss N 8 2 D e,, Der Weiſinacltsmaun hat nun auch bei uns seinen Einzug gehalten. schmücktes Haus, die stimmungsvoll dekorierten Abteilungen und unsere im Lichterglanze erstrahlenden Schaufenster laden Sie zum Besuche ein. Unsere große Auswahl und bekannte Preiswürdigkeit machen Ihnen das Schenken leicht. ses 3 n n * 2 2 8 2 ee, ee, a eee, Unser festlich ge- Nachstehend einige Beispiele: Selbstbinder . N ee A 2 . e für Kinder, 3 Stück im Geschenkkarton, hübsche Aufmachung„ r e Taschentücher — für Damen, mit bestickter Ecke, 3 Stück 7 in schönem Geschenk- Karton 7 Kleider-Biese tragfähiges Gewebe für sport- 7 ens ie idef, in Hel. 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Leutershauſen— FC. Freiburg Von großer Wichtigkeit iſt das Zuſammentreffen der beiden ungeſchlagenen Mannſchaften SVB. Waldhof— Tgd. Ketſch. Das Spiel dürfte ein raſſiger Kampf werden, da die Platzmannſchaft das reifere Spiel beſitzt, die Gäſte aber dieſes Plus durch tatkräftigen Einſatz erſetzen. Einzig bleibt Waldhof der eigene Platz zum Vorteil, ſodaß es als knapper Sieger anzusprechen ſein dürften. Der Tabellenletzte TSV. Oftersheim empfängt den VfR. Mannheim. In dieſem Spiel müßte die Gäſtemannſchaft Sieger werden, da TSV. Oftersheim in ſeinen bisherigen Verbandsſpielen nur Niederlagen bezog. An der Bergſtraße in Leutershauſen ſtellt ſich der zweite Verein der Breisgauſtadt Freiburg, die dortige FC.⸗Mann⸗ ſchaft, dem To. Leutershauſen zum Verbandsſpiel. Ein hartes Ringen um Sieg und Punkte wird dieſes Trefſen bringen. Oder ſollte ſich Freiburg ſo leicht durch die Strafwurf⸗ ſpezialiſten der Gaſtgeber überfahren laſſen? Wenn die Gäſte ihr kampferprobtes Spiel hier ſpielen, ſollle es ihnen beſtimmt gelingen, gut abzuſchneiden. Tabelle: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte S. B. Waldhof 7 7—— 64 19 14 Tad. Ketſch 7 7—— 93 81 14 V. f. R. Mannheim 7 5— 2 65 48 10 62 Weinheim 8 4 1 3 60 65 9 Tſchft. Durlach 8 3 1 4 52 75 7 FC. Freiburg 6 8— 3 47 48 6 T. V. Leutersh. 8 2 1 5 50 56 5 Tſchft. Freiburg 6 2— 4 45 54 4 Ty. 98 Seckenheim 7 1 1 5 45 55 3 TSV. Oftersheim 8 0— 8 85 105 0 Jugendmannſchaft 98 f. pielt in Edingen. 0 Handball der Kreisklaſſe. Tbd.„Jahn“ J— Vf. Neckarau J Am morgigen Sonntag weilt der Favorit um die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe, VfL. Neckarau, hier. Die Leute um ihren Trainer Morgen werden alles daran ſetzen, auch in Seckenheim zum Sieg und Punkte zu kommen. Wenn die hieſige Mannſchaft eine konſequente Deckung durchführt und von Anfang bis Schluß kämpft, wird die Sache kein Spaziergang für Neckarau werden. Die junge Seckenheimer Mannſchaft hat das Zeug, den vorausgeſetzten Sieg ernſtlich zu gefährten. Auf alle Fälle wird ein Kampf zu ſehen ſein, wie es ſich der Zuſchauer wünſcht. Der Beſuch kann deshalb nur empfohlen werden.— Vorher ſpielt die 2. Mannſchaft. Auswärtiger Spott Ein überaus reichhaltiges Programm bringt uns der Sport am kommenden Wochenende, und trotzdem konzen⸗ triert ſich nahezu das ganze Intereſſe auf den Fußballſport. Alle die anderen Veranſtaltungen wie der Hockey-Länder⸗ kampf Frankreich— Deutſchland in Paris, die Südweſt⸗ meiſterſchaften im Geräteturnen, die badiſche Waſſerball⸗ meiſterſchaft in Freiburg, das Eröffnungs⸗Skiſpringen auf dem Zugſpitzplatt und der Victor⸗Lutze⸗Gepäckmarſch in Dortmund können auch nicht dieſe Spannung hervorrufen, wie dies die vier Spiele der 5. Tſchammer⸗Pokal⸗Schluß⸗ runde allein durch die beiden Paarungen Altreich— Oſt⸗ mark fertigbringen.— So ſteht alſo auch diesmal wieder der Fußball im Mittelpunkt des ſportlichen Geſchehens. Beſonders fü Süddeutſchland iſt die 5. Schlußrunde 8 1 Tech m. mer Pokal das größte Ereignis, denn in dieſem Jahr ſtehen neben den vier Vereinen der Oſtmark noch vier Ver⸗ treter aus Süddeutſchland im Wettbewerb. Ein ſüddeutſcher Verein bleibt beſtimmt weiter im Wettbewerb, da in Mün⸗ chen der TS 1860 München und FSW Frankfurt zuſam⸗ mentreffen Schwer dürften es dagegen der SV Waldhof in Mannheim gegen Rapid Wien und der 1. Fe Nürnberg in Nürnberg gegen Vienna Wien haben. Die vierte Begeg⸗ nung führt in Wien zwei Vereine der Oſtmark, und zwar den Wiener und den Grazer Sc zuſammen. Daneben fin⸗ de! auch noch das Auswahlſpiel in Chemnitz Beachtung wo ſich die erſte ſudetendeutſche Auswahlmannſchaft an⸗ läßlich des Spiels gegen Sachſen im Altreich zeigt. Durch dieſe großen Exeigniſſe werden aber die Mei⸗ ſterſchafteſpiele in den Gauen nicht weſentlich be⸗ einflußt In Südweſt gibt es mit dem Spiel Kickers Offen⸗ bach— Eintracht Frankfurt ſogar einen Großkampf und auch in dem Treffen Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms dürfte es hart auf hart gehen. Die dritte Begeg⸗ nung iſt Reichsbahn Frankfurt— F Saarbrücken. Allein in Baden hat man ſich mit Rückſicht auf das Mannheimer Pokalſpiel zu einer Einſchränkung der Meiſterſchaftsſpiele entſchloſſen, ſo daß hier allein der intereſſante Lokalkampf VfB Mühlburg— Karlsruher J auf dem Programm 555 Vier Begegnungen ſteigen in Württemberg: Sport⸗ reunde Stuttgart—. BfB Stuttgart, Sp⸗Vgg Cannſtatt— Stuttgarter Kickers, FV Zuffenhauſen— SS Ulm, Union Böckingen— SV Feuerbach. In Bayern empfangen die d Schwaben Neumeyer Nürnberg, Schweinfurt hat den Augsburg zu Gaſt und Jahn Regensburg empfängt den Tabellenletzten Viss Coburg. Im Har werden die Meiſterſchaftsſpiel zinem nahezu vollen Programm fortgeſetzt, obwohl n. Mer ſchon in die Rück⸗ runde eingetreten iſt. Im Gau Südweſt ſtehen fünf Spiele auf dem Plan, vier werden aber wieder nur durchgeführt, da ja der S8 Darmſtadt noch immer geſperrt iſt. In Ba⸗ den fällt die Entſcheidung über die Herbſtmeiſterſchaft in dem Spiel der beiden ungeſchlagenen Spitzenreiter, SV Waldhof und Tgd. Ketſch In Württemberg ſtehen ſowohl der Tabellenführer und Meiſter SW Urach in Stuttgart bei der Tgeſ., als auch ſein ſchärfſter Rivale, TV Altenſtadt . gegen den TS Süßen vor einer ſchweren Auf⸗ Im Boxen intereſſiert vor allem der Auswahlkampf der Amateurboxer der Oſtmark und Bayerns in Paſſau. ſowie der Start der deutſchen Auswahlſtaffel in Oſtende. Immer frei heraus... Die Wahrheit von jwei Seiten- Menſchen untereinander Die liebe Frau Schulze! Das iſt wirklich eine Frau, wie man ſie ſich wünſchen ſollte: Sie iſt immer frei heraus, und ſie ſagt immer die Wahrheit. Darauf tut ſich Frau Schulze ſehr viel zugute.„Wer das nicht vertragen kann“ meint ſie beſtimmt,„der ſoll mir nicht in die Nähe kom⸗ men!“ Und ſie bekommt ihren Willen reichlich getan, es zeigen ſich wenige Menſchen in ihrer Nähe, es ſei denn die Familie oder wer den Umgang nicht gerade mei⸗ den kann. Denn Frau Schulze ſagt oft die Wahrheit, die nackte. Nun kennen wir Frau Schulze ſchon näher, nicht wahr; wir wiſſen ſie in zahlreichen Exemplaren um uns. Und nun erinnern wir uns auch, daß ſie niemals einen Anſtoß findet, um eine Wahrheit zu ſagen, die herzlich klingt, ſondern immer unfreundlich und verneinend. Wenn ihr auf der Straße die nette, fleißige Frau Meier begegnet, mit einem neuen Kleid angetan, dann verkündet es Frau Schulze laut:„Die Frau Meier, wiſſen Sie, die hat ſchon wieder ein neues Kleid! Ich kann mir das nicht leiſten! Aber, na ja, die Frau Meier...!“ Eine Gedankenpauſe, die hier regelmäßig eingeſchaltet wird, ſoll der Zuhörerin Anlaß zum Nachdenken geben, zum Nachdenken in der Richtung der Gedanken der Frau Schulze. Dieſe famoſe Frau iſt immer offen, immer ehrlich. „Wer die Wahrheit nicht verträgt“ uſw., wir kennen ihren Grundſatz. Da kommt die Tochter zur Mutter. Sie hat in vielen Abendſtunden irgendeine Handarbeit angefertigt. Wer Handarbeiten macht, weiß, wie mühſelig das iſt und wie ſtolz jedes Mädel und jede Frau auf ihr Werk ſein können. Frau Schulze wirft einen ſchnellen Blick ihrer ſcharfen Augen über die Arbeit und— ſagt dann die Wahrheit:„Da ſitzen die Stiche verkehrt...“, entrüſtet ſie ſich und fügt hinzu:„Ich habe es ſchon immer geſagt, daß du liederlich biſt!“ Sie hat einfach die Wahrheit geſagt, über Frau Meier und zu der Tochter. Wahrheit, Frau Lehmann trug tat⸗ ſächlich ein neues Kleid, aber ſie hatte ſich das Geld für den Stoff vom kargen Wirtſchaftsgeld erſpart, weil ſie das alte, das nun ſchon länger als zwei Jahre immer wieder gereinigt und geändert wurde, nicht mehr tragen konnte. In den Nachtſtunden ſaß ſie an der Maſchine, und ihr frohes Geſicht war nichts anderes als die Freude über den Erfolg ihres Sparens und ihrer Arbeit. Und die Hand⸗ arbeit der Tochter zeigte tatſächlich einige verkehrte Stiche, aber viele, viele richtige, und jeder Stich bedeutete eine Sekunde ihrer Freizeit, jeder Stich war von herzlichen Ge⸗ danken begleitet. Das iſt auch Wahrheit. Und dieſe Wahrheit unterſchlägt Frau Schulze in beiden Fällen, und ſie unterſchlägt ſie immer. Frau Schulze gehört einfach zu jener— leider allzu zahlreich vertretenen— Sorte von Menſchen, die grundſätz⸗ lich und an allen Dingen ihre Nörgelſucht und Kritikaſterei anbringen, die ſo unerzogen ſind, daß ihr Auge am Mit⸗ menſchen nur Fehler entdeckt und ſo ungezogen, daß ihr Mundwerk davon ſprechen muß. Sie ſind immer frei her⸗ aus, das ſtimmt, aber wir können darin kein Verdienſt ſehen, wie ſie es gern möchten, ſondern— gelinde geſagt — einen Fehler, weil ihr„freies“ Wort nicht fundiert iſt, und ihre Gedanken, die die Worte leiten, nicht einer edlen Seele entſpringen. Weil ihre Wahrheit niemals förder⸗ lich iſt, ſondern immer zerſtört, ſei es nun den begründet guten Ruf der Nachbarin Lehmann, ſei es den Arbeits⸗ eifer, den guten Willen und die Freude der Tochter. Niemand vergewaltigt die Wahrheit, wenn er Fehler der Mitmenſchen überſieht. Frau Schulze hat nämlich auch Fehler. Frau Lehmann könnte ebenfalls„frei heraus Aufnahme: Dr. Weller/ Bavaria— M Fleißige Hände binden Adventsſchmuck. ſein“, wenn Frau Schulze ihren neuen Winterhut ſpazieren⸗ trägt, und die Tochter könnte— bei allem Reſpekt vor der Mutter— auf dieſes oder jenes Verſehen hinweiſen. Aber wenn Frau Schulze ihren neuen Hut zeigt, dann ſtrahl: auf dem Geſicht von Frau Lehmann ehrliche Freude, und ihr Lob, daß der Hut wunderbar kleide, iſt ehrliche Ueber— zeugung. Und die Tochter weiſt nicht auf den Fehler der Mutter, ſie ſpricht Anerkennung aus für die gelungene Arbeit, für die geopferte Zeit. Sie ſind nicht weniger frei heraus, aber ihre Wahrheit iſt die fördernde und ver⸗ ſöhnende. Eva Schwandt. Im Turnen ermittelt der Gau Südweſt in Oppau ſeine Meiſter an den Geräten Mannheims Geräteturner fahren nach München zu dem Dreiſtädtekampf Stuttgart— München— Mannheim, and in Villingen findet ein Städtekampf Munch— Bern ſtatt, wobei man in der Schweizer Mann chaft den mehrfachen Weltmeiſter Michel Reuſch ſehen wird. Im Schwimmen trifft ſich die deutſche Extraklaſſe in Dresden bei den Reichsprüfungskämpfen und der Gau Baden führt in Freiburg i. Br. ſeine Waſſerballmeiſterſchaft durch. Im Winterſport wird die diesjährige Skilgufzeit mit dem traditionellen Er⸗ öffnungs⸗Skiſpringen auf dem Zugſpitzplatt geſtartet. Unter Verſchiedenes iſt an erſter Stelle der Victor⸗Lutze⸗Gepäck⸗ marſch in Dortmund zu erwähnen, mit dem zugleich auch in der Kampfbahn eine Reihe von ſportlichen Veranſtal⸗ tungen der SA in der Kampfbahn„Rote Erde“ durchge⸗ führt werden. In Stuttgart wird ein gauoffener Wald⸗ lauf veranſtaltet. Ruderregatten in Süddeutſchland Das Reichsfachamt Rudern gab den Terminkalender für die Regatten im kommenden Jahr bekannt. Das Deut⸗ ſche Meiſterſchaftsrudern wird danach auf dem Maſchſee bei Hannover am 12 und 13. Auguſt ausgetragen. Für Süddeutſchland ſind folgende Termine beſonders bemer⸗ kenswert: 14. Mai: Heidelberg; 4. Junk: Karlsruhe, Kaſſel, Trier, Würzburg; 11. Juni: Offenbach; 18. Juni: Mann⸗ heim; 25. Juni: Frankfurt a. M.; 2. Juli: Gießen, Stutt⸗ gart oder Heilbronn; 9. Juli: Hanau, Paſſau; 16. Juli: Bad Ems, Bamberg. Der Tüchtige ſteht im Berufswektkampf! EEEFE—TT—T—T—T——FT—F— FTT...“.— RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Morgenlied, Zeit, Wetter, Wiederholung der 2. Abend⸗ nachrichten, landwirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik; 6.30 e 7 bis 7.10 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmel⸗ ungen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik; 8.30 Morgen⸗ 05 9.20 Für dich daheim; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender, Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14 Konzert bezw. Schallplattenkonzert; 15 Sendepauſe; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 16 Aus Zeit und Leben; 20 Nachrichten, 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 27. November: 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9 Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen; 10 Morgenfeier der HJ. 10.30 Frohe Weiſen; 11 Alte oberrheiniſche Meiſter; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mit⸗ tag; 14 Zwiſchen Aetna und Veſuv, Kaſperlſtunde, 14.30 Im ſonnigen Süden; 15 Aus Wille wurden Werke; 18 See⸗ haſen unter ſich; 19 Neue Tanz- und Tonfilmſchlager; 19.30 Sport am Sonntag; 20 Nachrichten; 20.10 Freut euch IuK uns, fünf Jahre„Kraft durch Freude“; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 28. November: 10 WHW.— wie helfen wir; 10.30 Sendepauſe; 18 Dreißig bunte Minuten; 18.30 Aus Zeit und Leben; 19 Hei⸗ delberger Originale; 19.45 Conrad Ferdinand Meyer, der Lyriker; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 29. November: 10 Heimat; 10.30 Sendepauſe; 19 AUnſere Hörerinnen wünſchten ſich.. 20.10 Hände hoch..., Hörfolge; 21 Haydn⸗Zyklus; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.35 Un⸗ terhaltungskonzert. Mittwoch, 30. November: 10 Das Hildebrandlied; 10.30 Sendepauſe; 18 Fried⸗ rich Gutſch, ein Karlsruher Original; 18.30 Aus Zeit und Leben; 19 Heinrich Schlusnus ſingt; 19.45 Bremsklötze weg, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.45 Peter Kreuder ſpielt; 20.10 Fernweh, Hörfolge; 21 Bunter Tanzabend; 22.30 Neue Unterhaltungsmuſik; 23 Geſungen, geſtrichen und geblaſen. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 27. November: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 3.05 Wetter; 8.10 Römiſch⸗katholiſche Morgenfeier; 8.45 Wahr⸗ heit ſuchen— Wahrheit finden; 9 Altmeiſter der Tonkunſt; 9.45 Pflege deutſcher Hausmuſik; 10.15 Geſelliges Muſizie⸗ ren; 10.45 Schaltpauſe; 11 Schlußkundgebung des Reichs⸗ bauerntages in Goslar; 12 Muſik am Mittag; 13 Aus der Feierſtunde zum 5. Jahrestag von KdF. in Worms; 13.15, Muſik am Mittag; 14 Für unſere Kinder; 14.30 Uns ge⸗ hört der Sonntag; 15.15 Volkstum und Heimat, Hörfolge; 16 Bunter Nachmittag zum 5. Jahrestag der KdF.⸗Orga⸗ niſation zu Gunſten des WH W.; 18 Drüben im Heſſen⸗ land.. 18.45 Der Schelm Roſſini; 19.30 Sportſpiegel des Sonntags; 19.45 Am Zugſpitzplatt eröffnen wir den Sportwinter 1938⸗39; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Son⸗ derwetterdienſt für die Landwirtſchaft; 20.10 Großes Kon⸗ zert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrich⸗ ten; 22.15 Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nacht⸗ konzert. Montag, 28. November: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Der Förſter und ſeine Freunde; 18 Hier ſpricht der Juriſt; 18.10 Ein Dorf hilft ſich ſelbſt; 18.30 Wie oft ſind wir geſchritten, Funkfolge; 20.10 Feſtliches Konzert; 22.15 Kamerad, wo biſt du 2 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. Dienstag, 29. November: 9.40 Was können wir Frauen noch beſſer en 7; 18 Kleines Konzert; 15.30 Sendepauſe; 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Neues für den Bücherftreund; 18.30 Klang der Land⸗ ſchaft, Hörfolge; 19.30 Aus der Heimat unſerer Sudeten⸗ deutſchen; 20.15 Konzert; 21 Haydn⸗Zyklus; 22.20 Poli⸗ tiſche Zeitungsſchau; 22.35 Unterhaltung und Tanz. f Mittwoch, 30. November: 15 Bilderbuch der Woche; 15.15 Ehrenamtliche Helfer der Partei finden Erholung; 15.30 Wie tief das t deut⸗ ſchen Zunge tönt..„ Hörfolge; 18 Boote im Winterſchlafz 18.10 Im Steinbruch der Vorzeit; 18.30 In froher ö ine halde Stunde; 19 Fliegendes Deutſchland; 20.15 Großes Wunſchkonzert von Schallplatten; 22.30 Muſik aus Wien. D 1 3 ——