1 8 „% ͤ l 5 8 N N nete en N Nr. 284 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 5. Dezember 1938 Abſchluß der Geburtsurkunde Großdeutſchlands Der Schlußappell des Befreiers des Sudetenlandes. In einer aufrüttelnden Anſprache hat der Führer kurz vor dem Bekenntnisgang der ſudetendeutſchen Männer und Frauen in der ergreifenden Kundgebung in Reichenberg die hiſtoriſche Bedeutung unſerer Tage noch einmal unterſtrichen. Ausgehend von dem Werk Bismarcks, der Gründung des Reiches, ſchil⸗ derte der Führer die deutſche Volkwerdung, die mit der Reichs⸗ gründung von 1871 leider nicht Schritt gehalten habe. Auf der einen Seite habe eine Welt geſtanden, die ſich als bürgerlich und national deklarierte, auf der anderen Seite eine Welt, die ſich als marxiſtiſch und ſozialiſtiſch bezeichnete. Die nun folgende Skizzierung der deutſchen Volkwerdung durch den Führer hat Bedeutung weit über den Tag hinaus. Wir bringen daher nachſtehend den weſentlichen Teil dieſer Ausführungen im Auszug: „Ich mußte alle Einzelſymbole zurücktreten laſſen gegen⸗ über einem neuen, das beſtimmt war, dereinſt das Reichs⸗ ſymbol zu ſein: das Symbol der deutſchen Nation! Ueber einem Preußen, über einem Bayern, einem Sachſen und einem Württemberg ſteht ewig und immer der deutſche Gedanke, das Deutſche Reich! Dieſe hatten aber ihre Fahnen, ihre Standarten und ihre Flaggen. Ich mußte gegen dieſe Fahnen und Standarten nun zu Felde ziehen ohne Rückſicht darauf, daß ſie einmal deutſche Geſchichte mitgeſtaltet hatten. Ich mußte die Fürſtenhäu⸗ ſer ablehnen und alles, was ſich darum gruppierte, ohne Rückſicht darauf, was ſie einmal geleiſtet hatten oder vielleicht zu leiſten gedachten. „Da waren die Konfeſſionen! Sie glaubten noch immer, ihren alten Streit und Hader fortſetzen zu können. Streit⸗ ſüchtige Prieſter, ſtreitſüchtige Biſchöfe mußten belehrt werden, daß die Zeit, in der die Religion zum politiſchen Tummelplatz wird, vorbei iſt. Wir mußten ſie zurückweiſen und immer wie⸗ der im Auge behalten: Die deutſche Nation darf nicht zer⸗ riſſen werden, und zwar durch gar nichts! Schwerer aber noch war es, jene unwägbaren und oft undefinierbaren Gefühle und Empfindungen geſellſchaftlicher Art, der Herkunft und des Klaſſenbewußtſeins, alle dieſe Ueber⸗ lieferungen geſellſchaftlicher und perſönlicher Art allmählich auszurotten und das volklich Gemeinſame in den Vordergrund zu rücken. Ich habe damals im Jahre 1918 zwei Ideale ge⸗ funden, die ohne Zweifel geeignet ſchienen, Menſchen zu be⸗ geiſtern und in ihren Bann zu ziehen: das Sozialiſtiſche und das Nationaliſtiſche. Und ich war nun entſchloſſen, gerade dieſe beiden Ideale in ein einziges zu ver⸗ ſchmelzen. Wenn jemand berufen war, das deutſche Problem zu unter⸗ ſuchen, daun war dies der deutſche Frontſoldatl Die an⸗ deren Parteiführer, ſie haben jahrzehntelang geredet, in dem Augenblick, in dem jeder anſtändige Deutſche ſeine Pflicht tat, haben ſie zu Hauſe geſeſſen und geſchwätzt. Das Ergebnis ihres Handelns war der Zerfall der Nation, der Zuſammen⸗ bruch der Wirtſchaſt, die Vernichtung aller ſozialen Grund⸗ lagen Ich habe zunächſt in 4¼ Jahren kein Wort geſprochen, ſondern habe ſo wie Millionen andere Deutſche einfach meine Pflicht erfüllt. Als nun der Krieg zu Ende ging und ich vom Lazarett nach Hauſe kam, da habe ich es unternommen, als Sprecher und Vertreter der Millionen da draußen dieſe Ueberprüfung vorzunehmen! Einig und unüber windlich Der Nationalſozialismus ſteht nicht am Ende ſeiner Tage, ſondern erſt am Anfang! Warten wir ein, zwei, drei, fünf oder zehn Generationen, dann wird von dieſen Verſteinerun⸗ gen der heutigen Zeit nichts mehr übrig ſein! Aber ein Volk wird dann daſtehen: ſtark und geſund, geſchloſſen, einig und unüberwindlich. Es wird ſich ſein Leben gemeinſam geſtalten und ſein Recht vertreten gegen jedermann, der es ihm neh⸗ men will! Im übrigen aber können wir ſchon jetzt nach 20 Jahren mit den Ergebniſſen unſerer Arbeit zufrieden ſein. Wir brau⸗ chen dafür nicht Phraſen zu Zeugen aufrufen, ſondern können Taten ſprechen laſſen! Chronik des deutſchen Nufſtiegs: 1933 ſchon beginnt der deutſche Aufſtieg: die Beſeitigung all der inneren Erſcheinungen des Verfalls, die Ueberwindung unſerer Klaſſen, Stände und Parteien, das Zurückdrängen aller Störenfriede, der Austritt aus dem Völkerbund. 1934 bereits vollzieht ſich bie Feſtigung des Reiches der Kampf gegen den wirtſchaftlichen Verfall, der Aufſtieg unſeres Verkehrsweſens ſetzt ein, und vor allem aber: die Verdrei⸗ ſachung der deutſchen Wehrmacht beginnt! 1935 wird der vielleicht entſcheibende Paragraph des Ver⸗ ſailler Vertrages Seſeitigt: die Wehrpflicht wird eingeführt und damit zum erſten Male die neue deutſche Freiheit pro⸗ klamiert. Der Kampf zur Schaffung unſerer neuen deutſchen Wirtſchaft wird erfolgreich weitergeführt. 1936 kann Deutſchland bereits einen weiteren Zwangs⸗ paragraphen des Schanddiktats beſeitigen: das Rheinland wird unter die Souveränität des Reiches zurückgenommen! Noch im Herbſt desſelben Jahres werden die letzten Reſte inter⸗ nationaler Beaufſichtigung in Deutſchland ausgetilgt. Im gleichen Jahre tritt Deutſchland auch zum erſten Male vor der Welt als eine Macht auf, die an außenpolitiſchen Vor⸗ gängen nicht mehr desintereſſiert iſt, und ſchon ein Jahr ſpäter 1937 zeigt es ſich entſchloſſen, wenn notwendig, auch unter dem Appell an die Waffen die Rechte des deutſchen Volkes wahrzunehmen! Dieſes Jahr 1937 gilt aber auch dem gewaltigſten Wirt⸗ ſchaftsaufbau, den eine Nation je vorgenommen hat. Der Vier⸗ zahresplan beginnt ſich zu verwirklichen. Aus Theorien und Planungen werden nunmehr Reglitäten. Die Wehrmacht wird auf das außerordentlichſte geſtärkt. Und dann kommt das Jahr 19381! Das Jahr, das Sie nun ſelher in tiefſter Erſchütterung miterleben durften, ein Jahr, das Pläne und Hoffnungen von vielen Jahrhunderten ver— wirklichſte! Meine Volksgenoſſen: das alles iſt das Ergebnis des Kampfes um die deutſche Volksſeele zugunſten einer deutſch Volksgemeinſchaft! In dieſem Jahre hat ſich die deutſche V gemeinſchaft aber auch zum erſten Male gezeigt als eine lität, die vor keiner Drohung und keiner Erpreſſung zurück weicht! Heilige Verpflichtung Wir haben ſehr maßvolle Begrenzungen unſerer außen politiſchen Zielſetzung vorgenommen, aber irgendwo hören internationale Rechte auf, und das nationale Recht der Völker tritt in Erſcheinung! Und für dieſes nationale Lebensrecht ſind wir heuer eingetreten, entſchloſſen auch zum ſchwerſten und letzten Einſatz. Millionen Deutſcher haben dieſen Sommer und dieſen Herbſt nicht bei ihren Familien verbringen können Viele Monate lang ſtanden ſie in den Kaſernen oder auf den Truppenübungsplätzen. Sie alle haben damit das feierliche Be⸗ kenntnis abgelegt, daß ihnen die deutſche Volksgemeinſchaft mehr iſt, als ein bloßes Wort, als eine Phraſe, eine heilige Verpflichtung, für die jeder einzelne bereit iſt, wenn not⸗ wendig, auch ſofort ſein Leben einzuſetzen, ſo wie das Mil⸗ lionen anderer vor uns getan haben Aus dieſer Entſchloſſenheit iſt nun dieſes Großdentſche Reich entſtanden Sie hat auch für euch, meine Volksgenoſſen, den Weg in dieſes große Reich frei gemacht, das euch nunmehr bei ſich aufgenommen hat! Als Abſchluß dieſes Jahres werdet auch ihr nunmehr vor das Antlitz der ganzen Welt hintreten und euer Bekenntnis ablegen, es bejahen und damit feierlich beſchwören! Ich weiß, wie dieſes Bekenntnis ausfällt. Es wäre ſachlich nicht notwendig. Es iſt aber notwendig als Ab⸗ ſchluß der Geburtsurkunde des Großdeutſchen Reiches! Die Ge⸗ burtsurkunde des Zweiten Reiches wurde unterzeichnet von den deutſchen Fürſten. Die Geburtsurkunde des Dritten Reiches wird ausgeſtellt und beſtätigt durch das deutſche Volk! Die Reichsbank Ende November Berlin. In der vierten Novemberwoche ſind bei der Reichsbank 923.5 Millionen Reichsmark Kreditmittel neu beanſprucht worden, wodurch die geſamte Kapitalsanlage der Bank auf 8407.5 Millionen Reichsmark ſtieg Ende Oktober 1938 betrug demnach die Neubelaſtung 8179 Mil⸗ lionen Reichsmark und Ende November 1937 756.6 Millio⸗ nen Reichsmark. Trotzdem bewegen ſich die Neuausleihun⸗ gen der Berichtswoche in normalen Grenzen, beſonders wenn man berückſichtigt, doß der Rückfluß von Kreditmit⸗ teln in den erſten drei Novemberwochen mit 939 Millionen Reichsmark noch über der jetzigen Neubeanſpruchung liegt, und wenn man ferner die zuſätzliche Kreditverſorgung der Oſtmark und des Sudetengaues in Betracht zieht. Der Ge⸗ ſamtumlauf an Zahlungsmitteln ſtellte ſich am Ende der Berichtswoche auf 9844 Millionen Reichsmark gegenüber 9007 Millionen Reichsmark in der Vorwoche, 9856 Millio⸗ nen Reichsmark zur gleichen Zeit des Vormonats und 7180 Millionen Reichsmark am gleichen Vorfahrstermin. Die Zu⸗ nahme der Giroguthaben um 99.0 auf 1141.4 Millionen Reichsmark entfällt nur auf die privaten Guthaben, da die öffentlichen noch abgenommen haben; in der Zunahme, ſpie⸗ gelt ſich die vorſorgliche Bereitſtellung von Geldern für die bevorſtehenden Einzahlungen auf die Reichsanleihe. Die Deckungsbeſtände zeigen einen Rückgang um 0.2 auf 76.8 Millionen Reichsmark, der auf die Deviſen entfällt, die mit 6.0 Millionen Reichsmark erſcheinen, während die Goldbe⸗ ſtände unverändert 70.8 Millionen Reichsmark betragen. „Grüne Woche“ mit Aimwirtſchaft Eine ganze Ausſtellungshalle in ein Dorf verwandelt. In Berlin werden bereits die Vorbereitungen für die „Grüne Woche Berlin 1939“, die vom 27. Januar bis 5. Februar ſtattfindet, getroffen. Nachdem ſie 1938 aus⸗ gefallen war, wird ſie diesmal einen Umfang annehmen, wie er bisher noch nicht erreicht worden iſt. Die vom Reichsnährſtand geſtalteten Sonderſchauen behandeln ins⸗ beſondere die Themen„Ernährungsumſtellung auf weite Sicht“,„Das Bauerntum als Blutquelle des Volkes“ und „Die Erzeugungsſteigerung in der Landwirtſchaft“. Eine Reihe weiterer intereſſanter und lebendiger Sonderſchauen befaßt ſich mit allen für Stadt und Land wichtigen Fra⸗ gen auf dem Gebiete der landwirtſchaftlichen Erzeugung und des Verbrauchs. Eine beſondere und völlig neuartige Sehenswürdigkeit wird ein etwa 2000 Quadratmeter großes Diorama bilden, das die Almwirtſchaft in der Oſtmark zeigt. Ein Bergbauernhof wird in natürlicher Größe und in vollem Betrieb, mit Alpenvieh beſetzt, ge⸗ zeigt. Eine weitere Sehenswürdigkeit bildet die Halle 6, die in ihrer ganzen Ausdehnung in ein Dorf verwandelt worden iſt, das„Rundfunkhauſen“ heißt und aus dem die Reichsrundfunkkammer zuſammen mit der Reichs⸗ Rundfunk⸗Geſellſchaft täglich von 11 bis 18 Uhr Sen⸗ dungen der Deutſchen Reichsſender Judengeſetze der Germanenkönige Das„Weſtgotiſche Geſetz“ verbot Ehe mit Juden. f NS. Seitdem der Jude auf der Welt iſt, gibt es auch die Judengegnerſchaft. Bei allen raffebewußten Völkern ſetzt mit dem Auftreten des Juden eine mehr oder weniger bewußte völkiſche Abwehr ein. Der Grund dafür liegt we⸗ niger in der Intoleranz ariſcher Völker gegenüber einem anderen Volk als in dem inſtinktiven Erkennen der jüdi⸗ ſchen Fremdartigkeit. Sie wird beim Judentum beſonders unterſtrichen, weil das jüdiſche Geſetz die Abſonderung von anderen Völkern vorſchreibt. Dieſe Abſchließung geſchah aber aus der Erkenntnis einer raſſiſch beſtimmten Lebens⸗ haltung, ſo daß man im Judentum den erſten Träger einer raſſiſchen Geſetzgebung erblicken muß. Dieſe Tatſache iſt beſonders wichtig, da heute das Weltjudentum Deutſchland als Vertreter und„Erfinder“ eines ebenſo barbariſchen wie unſinnigen Raſſismus zu beſchimpfen verſucht. In allen Zeſten zogen geſunde Völker Grenzen zwichen ſich und dem Judentum. So wußten gerade die jungen ger⸗ maniſchen Völker bei ihrem Einbruch in das römiſche Welt⸗ reich den Juden aus ihrer Mitte auszuſchalten. Das Emp⸗ finden der Verſchiedenheit trat beſonders dort zutage, wo die germaniſchen Völker gleich mit großen Teilen des Ju⸗ dentums in Berührung kamen. Dafür gibt die Geſchichte der Weſtgoten in Spanien ein gutes Beiſpiel. Die Könige verſuchten als Vertreter des Volkswillens die jüdiſche Ge⸗ fahr durch eine wirkſame Geſetzgebung abzuwenden. Das„Weſtgotiſche Geſetz“ iſt der geſetzgeberiſche Aus⸗ druck für dieſe Bemühungen: Es verbot die Feſte und Gebräuche der Juden, in der Erkenntnis, daß in ihnen die jüdiſche Fremdartigkeit eine Kraftquelle beſaß. Aus dem gleichen Grunde wurden die jüdiſchen Lehrbücher vernichtet. Vor allen Dingen unterſagte man aber die Ehe wie auch das Konkubinat mit den Juden und ſetzte ſchwere Strafen aus. Gleichfalls wurden die Juden von jeder Stellung ausgeſchloſſen, in der ſie Strafbefugniſſe und Obrigkeitsgewalt über andere beſaßen. Dieſes aus germaniſchem Empfinden entſpringende Ge⸗ ſetzwerk genügt alſo ſchon allein, um die Verleumdungen des Auslandes zurückzuweiſen, nach denen die Judengeg⸗ nerſchaft ein vom Nationalſozialismus erfundenes Propa⸗ ganda⸗ und Kampfmittel ſei, daß ſeine Wurzel nicht im Weſen des Volkes begründet iſt. Die germaniſche Abwehrbewegung gegen das Judentum erfuhr eine ſtarke Unterſtützung— aber auch Gefährdung durch die Kirche. Sie erblickte im Judentum einen Kon⸗ kurrenten und Feind ihrer Lehre und war deshalb darauf bedacht, es zu vernichten, das war jedoch nach ihrer Mei⸗ nung nur durch die Taufe möglich, die alſo nach Kräften gefördert wurde. Dadurch war aber die Wirkſamkeit aller geſetzgeberiſchen Maßnahmen in Frage geſtellt: denn die Kirche ließ die ausſchlaggebende raſſiſche Verſchiedenheit, die durch die Taufe nicht aufgehoben werden konnte, außer acht. die Möglichkeit der Taufe aber gab dem Judentum die Gelegenheit, die Härte der Geſetze zu umgehen. Es wandte dazu ſein beliebiges Mittel der Beſtechung an. Davon zeugt der Paſſus eines Geſetzes König Siſedants aus dem Jahre 633:„Viele Prieſter und Laien haben von den Juden Ge⸗ ſchenke angenommen, und ihnen dafür Schutz verliehen. Die Kirche ging ſo weit, daß ſie dem Juden Geſchenke verſprach, wenn er ſich taufen ließ. Half das nicht, verſuchte die Kirche ihren Willen mit Gewalt zu vollziehen und machte ſo alle ſtaatlichen Maßnahmen, die von der Juden⸗ gegnerſchaft des Volkes getragen wurden, zunichte. So können wir König Eberich(680) verſtehen, wenn er auf dem Konzil von Toledo den Kirchenfürſten verantwor⸗ tungsbewußt zuruft„Ich beſchwöre euch, rafft euch doch endlich auf. Reißt mit der Wurzel die jüdiſche Peſt aus. Eberich forderte damit die Ausweiſung der Juden als das wirkſamſte Mittel. Wenn ſpäter verſchiedene Könige dieſe Mittel anwendeten, ſo läßt ſich darin die einzige Möglich⸗ keit erkennen, den füdiſchen Umgehungsverſuchen wirkungs⸗ voll zu begegnen. 5 Der geſunde Volkswille, der in den germaniſchen Kö⸗ nigen ſeine Sprecher unb Vollſtrecker hatte, mußte immer mehr unbeachtet bleiben, je ſtärker die Kirche Einfluß auf die Regierungsgewalt bekam. Durch die Zerſetzung des ger⸗ maniſchen Gefolgſchaftsgedankens mit kirchlichen Begriffen trieb die Geiſtlichkeit einen Keil zwiſchen Führung und Volk. Seit der Zeit blieb das Volk allein Träger der Juden⸗ gegnerſchaft, und nur die Herrſcher, die den Anſchluß ans Volk fanden, nahmen eine entſchiedene Stellung gegen die Juden ein. Wie richtig aber das„Weſtgotiſche Geſetz' den Weg zur Ausſchaltuͤng des Judentums wies, ergibt ſich aus den wütenden Angriffen, die Juden und Judenfreunde unter⸗ nahmen. So iſt das Wort des Judenfreundes Mirabeau bekannt, der von dem„Weſtgotiſchen Geſetz“ ſagt:„Die Geſetz der Weſtgoten. ſind fürwahr kindiſche, bizarre und blödſinnige Elaborate“. Cãã ͤVdTTTTbTbTbTTbTTGTTFTbTTbTbTb Der Tüchtige ſtehl im Berufswettkampf! Schweres Grubenunglück in Waldenburg. In dem Hans⸗Heinrich⸗ Schacht der Fuchsgrube bei Waldenburg in Schle⸗ ſien, in dem ein Brand ausgebrochen war und 20 Häuer abgeſchnitten wurden, konnten bisher 10 Tote geborgen wer⸗ den. Trotz aufopferungs⸗ vollen Einſatzes der Gru⸗ benwehr iſt es nicht ge⸗ lungen, die noch im Un⸗ lücksſtreb des Schachtes efindlichen 10 Bergleute u retten Links: Auf em Förderturm des Hans Heinrich⸗ Schachtes ſteht die Fahne auf Halb⸗ maſt Rechts: Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley dankt den Männern der Grubenwehr für ihren Einſatz zur Rettung ihrer 5 Kameraden. Weltbild M). Reichsaußenminiſter von Ribbentrop(links), der Montagabend 110. 5 fra 1 8 5 nach Paris begibt, um mit dem franzöſiſe 1 * e Bonnet(rechts) eine die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen betreffende gemeinſame Erklärung zu unter⸗ Im Geiſte von München. chen Regierung en Außenmini⸗ eic? Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Fußball der Bezirksklaſſe. 07 Munnbeim!— 95 dolenhelm! 52 So klar wie das Reſultat es beſagt war die Ueber⸗ legenheit der Platzherren. Sedenheim mußte wohl auf Lang als Linksaußen verzichten aber darin liegt dis Niederlage nicht begründet. Schuld an der hohen Torausbeute der 907⸗Mannſchaft war einzig und allein die ſchlechte Deckungs⸗ art der Sedenheimer Hintermannſchaft. Von Wohlfahrt an⸗ gefangen über die Vereidigung einſchl. der geſamlen Läuſer⸗ reihe war ein nervöses, überhaſteres, ja ſogar planloſes Spiel zu ſehen und ſomit war es nicht wunder zu nehmen wenn Erfolg auf Erfolg auf Seite der 0/-Leute zu finden war. Walz mochte ſich anſtrengen wie er wollle— nirgends fand er Unterſtüguung, und ſo blieb alles, was angefangen wurde, Stückwert. Zwei bildschöne Tore von Walz waren das einzige, was von Segenheim als gut befunden werden kann. Zu auem Ueberfluß war auch noch em ſchwacher Schiedsrichter erſchienen, der dem Gangen noch die Krone auffegre. Die trotz des Slabionſpieles erſchienenen 300 Zuſchauer konnten nur von 0/ befriebigt werben, denn dieſe Leute waren mehr als eifrig und ſchon dieſe Tatſache genügle bei den geſtrigen Leiſtungen ber Segenheimer Mannschaft für den Sieg. ch 2. Mannſchaft 1:1; 3. Mannſchaft 3:5 gewonnen. * Olumula ſleuußbem— MiEmunman Ilbesbenm 5:2(1) Die Ilvesheimer elf halte am geſteigen Sonnſag gegen Neulußheun zu ſpieten. Wenn ſie auch nicht mehr bie wann⸗ ſchaft von fruher ist, ſo spielten ſie boch geſrern in einer gulen Werſaſſung, beſonvers ber Sturm ronate gefallen. Meurußheim konnte befonbers in der zweilen Härſke gut auflomunen. Zu Beginn des Spieles lonnte Hartmann für Ilvesheim den Fuhcrungstleſſer erzieren, boch bald glichen die Paatz⸗ herren aus. an jah darauf einen eroilterlen Kampf, ber aber fair blieo, donh konnte 1ſeine der Eif in ber erflen Halbzeir noch Erfolge erzielen.— In der zweiten Halbzeit ſplelle Neulußheim überlegen. Der Gäſleſfrurm war aver diesmal auf ber Hohe und machte Neulußheim ſehr zu, ſchafſſen. NMeucußheim lam dann valo in Führung und ſetzle ſich weiber mächlig ein. Die Pagherren erzielten, vom Gluck begünſtigt, in der zweiven Halbzeit noch 4 Tore, dem die Gaſte ourch Hartmann nur einen Toeſſer entgegengetzen konnlen. Als Schiedsrichter fungierte Hunlele⸗Huchfelo, dem jedoch verſchiedentlich Verfehen uglerljeſen. Gauhandballklaſſe. Uchfl. Duri— eb. demenheim 513 Ein unſchönes Spiel bot die Gaſtgebermannſchaft Tſchft. Durlach ſeinen Gäſten aus Seckenheim, das Legere infolge ihrer reiſeren und ruhigen Spielweise überlegen gewannen. Etwa 200 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei. Auch die Gäſte waren von einer zahlreichen treuen Anhängerſchaft begleitet. Bald nach Beginn des Spiels zeigten die Gäſte eine Ueberlegenheit, die bis zum Schlußpfiff anhielt. Schon nach wenigen Minuten bewies ſich der Mannſchaftsführer Gehr wie gewohnt von beſter Seite und mit einem wunderbaren Schuß eröffnete er den Torreigen. Bald folglen durch Seß und Kreutzer das 2. und 3. Tor. In den Reihen der Gaſtgebermannſchaft ſchienen dieſe Treffer ſchon Verwirrung zu bringen und man ging dort dazu über, die Entſcheidungen des Unparteiiſchen ſtändig zu rügen. Inzwiſchen gerang es auch dem Gaſtgeber, durch Strafwurf und einem Spieltor auf 2:3 aufzuholen. Der Ausgleich konnte aber nicht erreicht werden, denn Hufnagel und Kreutzer waren die nächſten Tor⸗ ſchützen und erhöhten für die 98er auf 2:5. Mit dieſem Torſtand wechſelten die Seiten. Nach der Pauſe zeigen ſich die Gaſtgeber mit vollem Einſatz, können aber dem Spiel keine Wendung geben. Bald bricht Gehr wieder dieſen Bann und in vollem Lauf ſetzt er das 6. Tor und gleich darauf auch das 7. Durlach bemüht ſich, ſtändig beim Schiedsrichter zu reklamieren. So brachten ſie auch Unruhe in die Zuſchauer. Die Gäſte ließen ſich dadurch nicht beirren ſie ſpielten ihr Spiel und Huf⸗ nagel gelang der 8. Treffer, dem gleich darauf Mülbert das 9. Tor zwiſchen die Maſchen jagte. Da verging ſich ein Spieler der Gaſtgebermannſchaft einer Schiedsrichter⸗ beleidigung, welche ihm Spielverweis einbrachte. Mit 10 Mann ſpielend war Durlach durch ein 5. Tor erfolgreich. Bis zum Schlußpfiff aber konnte 98 durch Hufnagel, Heß Strafwurf und Raufelder weitere 4 Tore anbringen. Die Gaſtgebermannſchaft hat ſich mit dieſem Spiel ſchwer vergeben. Nach Spielſchluß verging ſich der herausgeſtellte Spieler einer Tätlichleit gegen den Schiedsrichter und auch der Torwächter hatte ſich durch Sleinwürfe gegen die Zu⸗ ſchauer während dem Spiel bemerkbar gemacht. Dazu wird noch die Spielbehörde reden. 5 Der Gäſtemannſchaft wegen ihrem ſportlichen Verhalten ein Geſamtlob. Gehr ſtand als beſter Mann im Fele. Die Hintermann chaft Stamm, Rath und Schmitt arbeiteten wie gewohnt, die Läuferreihe ſpierle gleich alls gut, nur in der Fünferreihe ſchien Raufelder durch ſein kürzliches Krankſein ſein etwas mitgenommen zu ſein, trotzdem war auch er nicht ſchlecht. Mit dieſem Spiel haben die 98er ſich endlich einen 1 Tabellenplatz ausgeſucht, Durlach dage ben kann ein ſolches Spiel den Abſtieg bringen. SV. Waldhof— TV. Leutershauſen 15:0 TSV. Oftersheim— Tgd. Ketſch 227. R. Mannheim— ITſchft. Freiburg 13:8 Kanu- Meiſterſchaften in Mannheim. Der Kampfe und Arbeitsplan der deutſchen Kanufahrer ſieht für das Jahr 1939 wieder eine große Anzahl gatio⸗ naler Regatten und eimige intereſſante Länderkämpfe vor. Die Deutſchen Meiſterſchaften werden am 22. und 23. Juli in Mannheim durchgeführt. Vierzehn Tage vorher, am 9. Juli, finden die Titelkämpfe der Gaue ſtatt. Die Vereins⸗ Staffelmeiſterſchaften werden am 10. September auf dem Traunſee bei Gmunden ausgerichtet. Die Reaattaſtrecke in Berlin⸗Grünau iſt vom 3. bis 9. September der Schauplaß der deutſchen Jugendmeiſterſchaften auf der g 153 langen Strecke, nachdem die Kajak⸗Slalom⸗Meiſterſchaft ſchon am 6. Auguſt in Ulm zum Austrag gelangt.— Mit ausländiſchen Gegnern werden unſere Kanufahrer dreimal die Kräfte in offiziellen Länderkämpfen meſſen: Am 18. Juli gegen Polen in Warſchau, am 16. Juli gegen die Schweiz in Frankfurt a. M. und am 13. Au uſt 5 land in Amſterdam. Auswärtiger Spott Fußball Auswahlſpiel: Stuttgart: Württemberg— Sachſen 2:1 Meiſterſchaftsſpiele: Gau Mittelrhein: 3 Sülz 07— SV. 08 Bonn⸗Beuel 4.1 Tura Bonn— Rhenania Würſelen 11 Gau SHeſſen: Heſſen Hersfeld— SC. 03 Kaſſel 28 Spielverein Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 3·0 FC. Hanau 93— BfB. Großauheim 60 VfB. Friedberg— Kurheſſen Kaſſel 1 Gau Südweſt: a Reichsbahn Rotweiß Frankfurt— Eintr. Frankfurt 0:2 Kickers Offenbach— SV. Wiesbaden 01 FK. Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen 3:4 FV. Saarbrücken— Wormatia Worms 3:4 Gau Baden: VfL. Neckarau— SV. Waldhof 0:3 VfB. Mühlburg— VfR. Mannheim 01 SVg. Sandhofen— Freiburger FC. 153 Gau Bayern: BC. Augsburg— 1. FC. Nürnberg 2·3 Bayern München— FC. 05 Schweinfurt 2:1 Neumeyer Nürnberg— VfB. Coburg 3:0 SVg. Fürth— TSV. 1860 München 1˙3 Freundſchaftsſpiele: VfB. Stuttgart— Sg. Untertürkheim 2 Stuttgarter Kickers— SVg. Vaihingen 6:0 05 Heidelberg— Karlsruher FV. 0·˙4 SVg. Sandhofen— Freiburger FC. 113. Die SVg. Sandhofen konnte auch auf eigenem Ge⸗ lände den Freiburger FC. nicht beſiegen und wartet weiter auf die erſten Punkte. Freiburg ſiegte verdient mit 3:1. Die Sandhöfer Ueberlegenheit hielt nur 15 Minuten an, dann hatte ſich Freiburg gefunden und drückte leicht. Das erſte Tor aber erzielte Sandhofen in der 25. Minute durch Recklau, in der 31. Minute aber glich Beha aus. Nach der Pauſe wurde Freiburg noch überlegener. In der 11. Mi⸗ nute ſtellte der Linksaußen Bauer auf 2:1 und vier Minuten vor Schluß ſtellte Scherer das Endergebnis her. Schieds⸗ richter Krether(Neureuth), 1000 Zuſchauer. fe Neckarau— S Waldhof 0:3. Im Mannheimer Stadion konnte der SV Waldhof ge⸗ gen Vfs Neckarau mit 3:0(0:0) beide Punkte erringen. Auf beiden Seiten waren die Hintermannſchaften die be⸗ ſten Mannſchaftsteile, die beſten Spieler bei Waldhof Mo⸗ lenda in der Läuferreihe und Schneider in der Verteidigung. Die erſte Halbzeit ſah zunächſt Neckarau eine halbe Skunde lang im Angriff, dann kam Waldhof beſſer ins Spiel, aber es wurde zu wenig geſchoſſen. Nach dem Wechſel hatte Pfeifer bereits in der dritten Minute eine Torgeiegenheit, er ver⸗ gab aber aus drei Meter Entfernung. In der ſechſten Mi⸗ nute ſchoß Pfeifer dann doch nach Vorlage von Günter⸗ roth das erſte Tor. Nach einer feinen Herbold⸗Flanke köpfte Pfeifer in der 16. Minute zu Pennig, der auf 210 ſtellte. In der 35. Minute ſtellte Herbold mit dem ſchönſten Tor des Tages das Endergebnis her. Schiedsrichter Hofer, Gengenbach. 5000 Zuſchauer. BfB Mühlburg— UfR Mannheim 0:1(0:1). Ein ſehr ſchönes und faires Spiel lieferten ſich VfB Mühlburg und VfR Mannheim in Karlsruhe, das der Gau⸗ meiſter knapp mit 1:0(1:0) gewann. Bei den Mühlburgern ſah man wieder eine Formverbeſſerung, aber der Angriff ſpielte zu weich, um ſich gegen die ſtarke Mannheimer Ab⸗ wehr durchſetzen zu können. Das einzige Tor des Tages fiel bereits in der 11. Minute, als Spindler ein e een zwiſchen Rink und Speck geſchickt zum Torſchuß ausnutzte. Bis zur Pauſe war das Spiel verteilt, doch mußte der Mühlburger Torhüter Speck die meiſte Arbeit leiſten. Nach der Pauſe war Mühlburg eine halbe Stunde lang in Front, dann hatte der VfR das Heft wieder in der Hand, Tore fie⸗ len jedoch nicht mehr. Schiedsrichter Wunder, Viernheim. 5000 Zuſchauer. BC. Augsburg— 1. Fe. Nürnberg 23. Vor 5000 Zuſchauern lieferten ſich der BC. Augsburg und der 1. Fe. Nürnberg am Sonntag in Augsburg einen nervenzerreißenden, packenden Kampf. Es gab zwei grundverſchiedene Halbzeiten. In der erſten Hälfte wußte der Club durch Schnelligkeit und Schußkraft zu gefallen, aber nach dem Wechſel erwachte der gefürchtebe Kampf⸗ geiſt der Augsburger, die ſo nahezu noch zum Ausgleich ge⸗ kommen wären. Uebelein 2 und Spieß brachten durch zwei wundervolle 25⸗m⸗Schüſſe den Club in der 25. und 28. Minute in Führung und kurz vor dem Wechſel erhöhte Uebelein 2 auf 3:0. Aber nach dem Wechſel wendete ſich das Blatt. Augsburg kam mehr und mehr auf, Dziaſtek ſchoß den erſten Treffer und Ritter erhöhte in der 68. Minute auf 3:2. Augsburg wollte den Ausgleich noch er⸗ zwingen, aber die ruhige und ſichere Cluß⸗Abwehr ver⸗ nn jeden weiteren Erfolg. Schiedsrichter Reſch(Donau⸗ wörth). * Wiens 20. Fußbaulſieg über Berlin 5 1 Die Reichshauptſtädter 2:0 geſchlagen.—— Im Berliner Poſtſtadion ſiegte vor 35 000 Zuſchauern Wien im 20. Städtekampf über Berlin mit 2:0 Toren. Erſtaunlich war bei dem trüben und regneriſchen Wetter allein der ſtarke Beſuch, der jedoch durch die mäßigen Leiſtungen beider Mannſchaften kaum zufriedengeſtellt wurde. Wien kam mit dem Anpfiff des allzu kleinlichen Schiedsrichters Broden(Duisburg) ſofort gut ins Spiel. Immerhin ver⸗ ging eine halbe Stunde bis zum erſten Tor. Käſtner hatte einen Freiſtoß verwirkt, den von Adamek geflankten Ball lenkte Durſpekt mit dem Kopf ein. Wien ſchloß die erſte Spielhälfte mit einem Vorteil von 5:1 Ecken ab. Nach der Pauſe drängte Wien zunächſt, aber dann hatten die Berliner ſtarke zehn Minuten, die jedoch nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg brachten. Vielmehr ſchloß ien einen plötzlichen Vorſtoß mit dem zweiten Treffer ab. Durſpekt hatte einen langen Paßball aufgenommen und ſpielte das Feder, obwohl goſt zwei Gegnerſt hart bedrängt, in der 28. Minute ſicher ein. Der Reſt des Kampfes ſpielte ſich faſt in völliger Dunkelheit ab. Beide Tore kamen noch wieder⸗ holt in Gefahr, was durch die hohe Zahl der Eckbälle, 6.5 für Berlin nach der Pauſe, am beſten zum Ausdruck kommt. Zum 13. Male Brandenburg MWürktemberg im Silberſchild⸗Endſpiel 3:2 geſchlagen Zum 13. Male wurde der Gau Brandenburg am Sonn⸗ tag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn Sieger im Hockey⸗Silberſchild⸗Wettbewerb. Wieder glänzten die Ber⸗ liner durch ihre feine Technik, durch ihre Kampfſchulung und ihr geſchicktes Zuſammenſpiel und ſiegten ſo verdient gegen die tüchtige württembergiſche„Ueberraſchungsmann⸗ ſchaft“ mit 3:2(2:0) Toren. Ausſchlaggebend für den Sieg der Brandenburger war ihre abgerundete deutlich überle⸗ gene Leiſtung in der erſten Halbzeit. Wenn die Schwaben krotz des 0:2⸗Rückſtandes bei der Pauſe den Mut nicht auf⸗ gaben, ja noch den Ausgleich erzwangen und bei etwas mehr Glück ſogar den Sieg hätten erringen können, ſo a das deutlich für den ſpieleriſchen Aufſtieg der Schwa⸗ en. „Die Berliner drängten ſofort nach Anſpiel durch ihr zielklares Feldſpiel die Württemberger in die Verteidigung. Die beiden Tore waren die verdienten Früchte dieſer Ueber⸗ legenheit. In der vierten Minute erzielt Schmalix den Füh⸗ rungstreffer und in der 29. Minute erhöhte Weiß durch eine feine Einzelleiſtung auf 2:0. Nach der Pauſe erwachte die Energie der Schwaben. Die 5000 Zuſchauer feuerten ihre Landsleute mächtig an, das Zuſammenſpiel klappte fetzt ausgezeichnet und ſo konnte Wenninger durch zwei wun⸗ derſchöne Tore den Ausgleich herſtellen. Ein Sieg der Würt⸗ temberger, die jetzt klar überlegen ſpielten, lag nahe, aber die brandenburgiſche Hintermannſchaft überſtand dieſe kri⸗ tiſchen Minuten und ſicherte ſich ſchließlich den Sieg durch einen ſchönen Treffer von Kurt Weiß. Baden ſchlägt Südweſt 22:17 Gauvergleichskampf der Schwimmer. Mit einem Geſamtſieg von 22:17 Punkten ſtellten die badiſchen Schwimmer, Waſſerballer und Schwimmerinnen am Sonntag im Karlsruher Vierordt⸗Bad im Gauvergleichs⸗ kampf gegen den Gau Südweſt ihre wiedererſtarkte Kampf⸗ kraft unter Beweis. Die Badener zeigten ſich in den Kraul⸗ ſtrecken überraſchend ſtark, gewannen ſie doch alle drei Kraul⸗ ſtaffeln mehr oder weniger überlegen gegen die gewiß nicht ſchlechten Krauler des Gaues Südweſt. Andererſeits waren die Südweſter in den beiden Bruſtſtaffeln und in der Lagen⸗ ſtaffel nie gefährdet; ſie ſchwammen mit ihren ausgezeich⸗ neten Kräften auch in allen drei Staffeln einen ausgezeich⸗ neten Durchſchnitt. Als Einzelleiſtung verdient die des jun⸗ gen Frankfurter Minnich beſondere Erwähnung; ſeine 2,46 Minuten haben internationales Format. Eine gute Zeit ſchwamm über die gleiche Strecke auch der junge badiſche Meiſter Scheidegg(Karlsruhe), der mit 2:50 Min. eine neue badiſche Leiſtung herausbrachte. Im Kunſtſpringen der Männer war der zur Weltſpitzenklaſſe zählende Mannheimer Volk nicht zu ſchlagen. Der Südweſt⸗Mann Schütz kam mit weitem Abſtand auf den zweiten Platz. Im Waſſer⸗ ballſpiel gelang Südweſt die beabſichtigte Revanche nicht. In beiden Spielen mußten ſich die Südweſter mit 8:2 und 8:4 geſchlagen bekennen. Die Frauen des Gaues Baden waren in den Staf⸗ feln auf der ganzen Linie erfolgreich. Sowohl die Kraul⸗ als auch die Bruſt⸗ und Lagenſtaffel wurden jeweils ſehr überlegen den Frauen des Gaues Südweſt gewonnen. Den einzi Sieg für die Südweſt⸗Frauen holte die Olym⸗ piateilneh. in im Turmſpringen 1936 Eſcheidt heraus, die mit 54 Punkten vor der badiſchen Nachwuchsſpringerin Mayer den erſten Platz belegte. Lazek beſiegte Dudas Berufsboxkämpfe in der Hanſeatenhalle. In einem prächtigen 15⸗Rundenkampf bewies der Wie⸗ ner Eur opameiſter im Schwergewicht Heinz Lazek am Sams⸗ tagabend in der Hamburger Hanſeatenhalle durch einen über⸗ legenen Punktſieg über den Amerikaner Steve Dudas, daß er zu Recht ſeinen ſtolzen Titel trägt und unter bie beſten Schwergewichtler der Welt zu rechnen iſt. Die über 10000 Zuſchauer— unter denen man auch Max Schmeling und unſere Olympiaſieger Maxi Herber und Ernſt Baier ſah— kamen ſowohl im Hauptkampf als auch in den vier übrigen Begegnungen voll auf ihre Rech⸗ nung. Der Wiener und Steve Dudas brachten mit je 87 Kilo das gleiche Gewicht in den Ring. Steve Dudas zeigte ein großes Kämpferherz, er griff ſofort an, der Wiener merkte aber bald, daß das Kontern die wirkſamſte Waffe gegen die Kampfesführung des Amerikaners ſei, von der er dann auch beſten Gebrauch machte. In der dritten Runde hatte er Dudas bis„2“ zu Boden, aber der Amerikaner griff ſofort wieder wild an und Lazek hatte große Mühe mit ſei⸗ nen Geraden den Gegner auf Diſtanz zu halten. Von der 7. Runde an wurde Dudas ſchwächer, ſodaß Lazek ſeinen Punkt⸗ vorſprung weiter ausbauen konnte. In der 11. Runde war der Amerikaner dann ſo ſchwer angeſchlagen, daß er ein Dutzend ſchwere Treffer nahezu verteidigungslos hinnehmen mußte. Nur ſeiner unerhörten Härte hatte er es zu verdan⸗ ken, daß er um eine entſcheidende Niederlage kam. In der Pauſe erholte ſich Dudas dann wieder, allerdings war der Vorſprung unſeres Europameiſters bereits ſo groß, daß Dudas höchſtens noch durch einen k. o. zum Siege hätte kommen können. Heinz Lazek war aber ſehr aufmerkſam und erreichte ſo über 15 Runden einen hohen Punktſieg. Deutſchland ſchlug Belgien 7:0 Ein klarer Sieg beim erſten offiziellen Ringländerkampf Vor über 2000 Zuſchauern ſtanden ſich am Samstag abend in Dortmund im erſten offiziellen Länderkampf die Ringer⸗Nationalmannſchaften von Deutſchland und Belgien gegenüber Die deutſche Mannſchaft errang dabei einen droben Erfolg, obwohl die Belgier einen guten Ein⸗ ruck hinterließen und auch ein gutes Können zeigten. Be⸗ 75 Deutſcher war Nettesheim— Ergebniſſe(vom Bantam⸗ is Schwergewicht): Antonie(D) beſiegt de Wilde(B) 3.0 n P.; Biſchoff(5) beſiegt Janſſens(Byen P.; Weikart(D) beſiegt Lallemand(B) n. P.; Nettesheim(D) beſiegt Culot (B) nach 4:45 Minuten durch Halbnelſon: Schäfer(D) be⸗ ſiegt van der Veeken(B) nach 14:50 Minuten durch Ham⸗ merlock: Ehret(D) beſiegt van Puymbröck(B) nach 5:30 Minuten durch Armheben und verkehrten Ueberſtürzer; Liebern(D) beſiegt Bongets(B) nach 1:30 Minuten durch Doppelſchwung.