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Die deutſch⸗franzöſiſche Erklärung und die mehrſtün⸗ dige Beſprechung zwiſchen Außenminiſter Bonnel und Reichsaußenminiſter von Ribbenkrop finden in Paris eine ausgeſprochen gute Preſſe. Abgeſehen von den wenigen ſow⸗ jethörigen Bläftern, die wie äblich bemüht ſind, die Tatſa⸗ chen ganz einfach zu verdrehen, weiſt die geſamte Preſſe auf die beträchtliche Bedeutung dieſes Ereigniſſes hin, das nicht allein für die deutſch-franzöſiſchen Beziehungen, ſon⸗ dern auch ganz allgemein für den europäiſchen Frieden fruchtbare Folgen nach ſich ziehen könne. Der Außenpolitiker des dem Quai d' Orſay naheſtehenden „Petit Pariſien“ erklärt, der Pariſer Aufenthalt des Herrn von Ribbentrop wickle ſich unter dem Zeichen der Entſpan⸗ nung und Befriedung ab. Die Unterzeichnung der deutſch⸗ franzöſiſchen Erklärung ſei ein bedeutendes diplo⸗ makiſches Ereignis, bei dem es ſich ganz einfach um einen Wendepunkt in den Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland handele. Das Blatt ſchließt ſeine ausführ⸗ lichen Darlegungen mit der Feſtſtellung, daß der Dienstag den erſten Akteiner neuen Aera zwiſchen zwei großen Nationen gebracht habe. Es ſei zu wünſchen, daß dieſer erſte Akt nicht der einzige bleiben und daß ein beſſeres Ver⸗ ſtändnis zwiſchen Berlin und Paris zur Löſung der noch im⸗ mer zahlreichen internationalen Schwierigkeiten und zur Feſtigung des allgemeinen Friedens beitragen möge. Im„Matin“ heißt es, die deutſch⸗franzöſiſchen Beſpre⸗ chungen bildeten eine Etappe. Die Erklärungen der bei⸗ den Außenminiſter ſeien ein Zeugnis für den ehrlichen Wunſch einer Annäherung zwiſchen den beiden Ländern. In einer Meldung aus Grenoble erinnert der„Matin“ da⸗ ran, daß in den Jahren 1911 und 1912 in der engſten Gaſſe von Grenoble zwei Jahre hindurch zwei Männer nur zehn Meter voneinander entfernt gewohnt haben: der Student von Ribbentrop und der Geogra⸗ hielehrer Daladier. Jeden Morgen und jeden Abend eien beide aneinander vorbeigegangen. Der Außenpolitiker des„Joürnal“ bezeichnet den Wort⸗ laut der deutſch-franzöſiſchen Erklärung als ſo elaſtiſch, wie man es ſich nur denken könne. Dieſer Wortlaut laſſe alle Fragen offen, die ſich nicht auf die beiden Länder beſchrän⸗ ken. Die Formel bezüglich der Anerkennung beſtehender Verpflichtungen ſei ſehr geſchickt. In dieſer Hinſicht ſei man keiner Ueberraſchung ausgeſetzt. Die regelrechten Freundſchaftsreden, die die beiden Miniſter im Anſchluß an die Unterzeichnung austauſchten, hätten alle Erwartungen übertroffen. Die Deutſchen wünſchten ganz entſchieden keinen Krieg. Das ſei einer der klarſten Eindrücke der franzöſiſchen Ge⸗ ſprächsteilnehmer geweſen.— Der Berliner Berichterſtakter des gleichen Blattes ſchreibt, die deutſche Nation habe ſich in ihrer Geſamtheil zu der Unterzeichnung der deukſch⸗ franzöſiſchen Erklärung beglückwünſcht. Man könne wirklich ſagen, daß das ganze deutſche Volk in dieſer Frage hinter ſeiner Regierung ſtehe. Der„Homme libre“ bezeichnet die Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung als ein kapitales Er⸗ eignis nicht nur für die Zukunft Frankreichs und Deutſchlands, ſondern auch für die Zukunft Europas. Man habe den Grundſtein zu einem neuen Gebäude gelegt. D'Ormeſſon erklärt im„Figaro“, es werde keinen ver⸗ nünftigen Menſchen geben der nicht aus innerſter Ueber⸗ zeugung heraus das Gelingen dieſer Politik der guten Nachbarſchaft wünſche. Dieſe direkte Fühlungnahme und dieſe pſychologiſche Entſpannung könnten und müßten eine Anfangsphaſe ſchaffen, auf daß die beiden Länder ihre Po⸗ litik in einer von Polemiken gereinigten Atmoſphäre ent⸗ wickeln können. Die franzöſiſche Nation wünſche innig, mit der deutſchen Nation künftig in guter Nachbarſchaft zu leben. Eine halbamtliche Auslaſſung Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas veröffentlicht eine Stellungnahme zu der Unterzeichnung der deutſch⸗ e Erklärung und den ſich anſchließenden Beſpre⸗ ungen. Der Meinungsaustauſch, ſo heißt es in dem Kommen⸗ tar, habe ſich auf die großen internationalen Fragen und beſonders auf jene Probleme politiſcher und wirtſchaftlicher Art bezogen, die beide Länder intereſſieren. Alle Möglich⸗ keiten einer Entwicklung der freundſchaftlichen Beziehungen und des Wirtſchaftsaustauſches zwiſchen den beiden Län⸗ dern ſeien im Geiſt und auf der Grundlage des diplomati⸗ ſchen Aktes geprüft worden, der am Dienstag nachmittag unterzeichnet worden iſt. In diplomatiſchen franzöſiſchen Kreiſen unterſtreiche man, daß dieſe Unterhaltung die Intereſſen keiner anderen Macht in Frage geſtellt habe. Man habe mit ganz beſonderer Genugtuung auf die Worte hingewieſen, die der Reichsaußenminiſter bei ſeiner Ankunft in Com⸗ piegne ausgeſprochen hatte:„Ich komme, um Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu ſchaffen.“ Dieſe Worte kennzeichneten die Atmoſphäre, in der ſich der Be⸗ ſuch des Reichsaußenminiſters in Paris 20 Jahre nach dem Krieg abwickelte, der in beiden Ländern ſo viele Leiden W habe. Die Anerkennung der Grenzen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern, ſo erklärte man in Paris weiter, ſtelle eine wichtige Tatſach⸗ dar. Ereignis von Wellbedeutung 0 „Vernunft auf beiden Seiten“ Der Vorſitzende des Auswärtigen Senatsausſchuſſes, Senator Berenger, betont in der„Agence Economique et Financiere“ zur Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung, Deutſchland ſuche weder aus Idealismus noch aus Sentimentalität mit Frankreich eine Grenzabmachung abzuſchließen, ſondern infolge einer vernünftigen Auffaſ⸗ ſung ſeiner Belange und ſeiner Sicherheit. Franzöſiſcher⸗ ſeits müſſe es ſich um ein Gleiches handeln. Damit die neue Atmoſphäre zwiſchen Berlin und Paris ſicher zum Frieden und zur Wohlfahrt führe, ſei es not⸗ wendig, daß keine der beiden Nationen im Vergleich zu der anderen ſich im Zuſtande der Unterlegenheit befinde. Bei Verpflichtungen von der Art der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Erklärung müſſe es ſich um gleichſtarke Staaten handeln Frankreich und Deutſchland befänden ſich in dieſem Augenblick ihrer Geſchichte gerade an dieſer Stelle Beide ſeien zwei mächtige Reiche. „Mehr als wunderbar“ London, 7. Dezember. Die feierliche Unterzeichnung des deutſch⸗franzöſiſchen Friedensabkommens in Paris iſt auch für die Londoner Preſſe das Thema des Tages. In den Kommentaren be⸗ grüßten die Blätter den Abſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens, wenn auch den Ton etwas gedämpft iſt und verſchiedene Blätter darauf hinweiſen glauben zu müſſen, 11 Verträge heutzutage nur einen relativen Wert be⸗ äßen. Die„Times“ ſchreibt, wohl habe Hitler ſchon verſchie⸗ dentlich erklärt, daß es zwiſchen Deutſchland und Frankreich keine gebietsmäßige Streitfrage mehr gebe: der perſönliche Beſuch des Reichsaußenminiſters in Paris aber ſowie die feierliche Unterzeichnung und auch die Wahl des Augen⸗ blickes für die Unterzeichnung— alles das gebe dieſer ge⸗ genſeitigen deutſch⸗franzöſiſchen Verpflichtung eine beſon⸗ dere Feierlichkeit. Die ganze Welt habe ſchon vor zwei Mo⸗ naten nach der Unterzeichnung der Abkommen von Mün⸗ chen gehofft daß es jetzt in den Beziehungen zwiſchen den totalitären und demokratiſch⸗varlamentariſchen Staaten zu einer beſſeren und freundſchaftlicheren Grundlage kommen möge. Es müſſe alſo allgemeine Befriedigung auslöſen, daß es zu einem weiteren Schritt auf dem Wege zu einer allgemeinen Bereinigung gekommen ſei Der„Daily Herald“ erklärt, in Paris ſei ein Abkommen unterzeichnet worden, in dem ſich alte Gegner verpflichteten, in Zukunft freundſchaftliche und gut⸗nachbarliche Beziehun⸗ gen zu unterhalten. Das ſei mehr als wunderbar, denn nichts ſei wünſchenswerter, als daß der langen Feindſelig⸗ keit ein Ende geſetzt werde, die Europa immer wieder in feindliche Lager geſpalten habe. Die Welt ſei ſicherlich groß 95 daß ſowohl Frankreich wie Deutſchland Platz in ihr ätten. „Daily Mail“ begrüßt das Abkommen und bezeichnet es als eine gute Tat Pakte zwiſchen Nationen ſeien wie Bremſen an einem Wagen. Keine Bremſe und kein Pakt ſtellten völlige Immunität vor einem Zuſammenprall dar; ſie hätten aber ihre Wirkung, wenn die Dinge anfingen, ge⸗ fährlich auszuſehen. Abkommen wie die von München und Paris ſorgten dafür, daß die engliſchen, deutſchen und franzöſiſchen Wagen nicht ſteuerlos dahinbrauſten. Das Abkommen habe außerdem ſeine praktiſchen Seiten, denn Daladier wünſche verzweifelt äußere Sicherheit, um das Land reorganiſieren zu können. Bonnet habe mit ſeiner Unterſchrift der Kleinen Enkenke und allen den kleinen Nationen den Abſchied gegeben, mit denen die franzöſiſche Politik ihren deulſchen Nachbar um⸗ geben wollte. Das alles ſei nun vorbei und dementſpre⸗ chend auch der in Deutſchland dieſerhalb empfundene An⸗ wille. England und Frankreich aber könnten ſich nur freuen, daß dieſes Kapitel der gewundenen Nachkriegspo⸗ litik ein Ende gefunden habe. Die Verpflichtungen Frank⸗ reichs in Oſteuropa hätten für England immer eine Gefahr dargeſtellt. Der franzöſiſch⸗deutſche Pakt vereinfache die Diplomatie Europas. Nibbentrops Pariſer Aufenthalt Am Grabmal des Unbekannten Soldaten. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop begab ſich am Mittwoch um 10 Uhr in Begleitung des fran⸗ 1 Außenminiſters Bonnet und des deutſchen Bot⸗ chafters Graf Welzcek, des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, Coulondre, des Landesgruppenleiters Ge⸗ ſandtſchaftsrat Dr. Ehrich und des Waffenattachees der deutſchen Botſchaft zum Triumphbogen. Vor dem Grab des Unbekannten Soldaten wurde der Reichsminiſter von dem franzöſiſchen Protokollchef Loze, dem Polizeipräſidenten von Paris Langeron, dem General Herbillon ſowie einer Abordnung der deutſchen Botſchaft und der Landesgruppe empfangen. Durch das Spalier der Republikaniſchen Garde ſchritt der Reichsminiſter zum Grabe des Unbekannten Soldaten und legte dort einen großen Lorbeerkranz mit Hakenkreuz⸗ ſchleife nieder. Unter dumpfem Trommelwirbel des Spiel⸗ mannszuges der Republikaniſchen Garde verharrten die Miniſter und ihre Begleitung eine Minute ſchweigend vor der Ewigen Flamme. Anſchließend trugen ſich der Reichsminiſter, der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter und die Botſchafter in das Goldene Buch des Triumphbogens ein. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop beſichtigte nach der Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten das Goethehaus, das der dil der deutſch-franzöſiſchen kulturellen Beziehungen ient. Im Deutſchen Haus Anſchließend ſtattete der Reichsminiſter dem Deut⸗ ſchen Haus einen Beſuch ab, wo die Mitglieder der Lan⸗ desgruppe Frankreich, der Ortsgruppe Paris und die Leiter der deutſchen Einrichtungen in Paris angetreten waren. Nach der Meldung des ſtellvertretenden Landesgruppenlei⸗ ters Geiger hielt der Landesgruppenleiter, Geſandtſchafts⸗ rat Dr Ehrich, im Namen der 40 000 Reichsdeutſchen in Frankreich eine Begrüßungsanſprache an den Reichsaußenminiſter, in der er den Dank der deutſchen Volksgenoſſen in Frankreich für den Beſuch und ihren Stolz über die Anweſenheit des Reichsminſtiers des Auswärtigen in Paris zum Ausdruck brachte. Der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop betonte in ſeiner Antwort die Bedeutung der nach manchen Ent⸗ täuſchungen jetzt angebahnten gutnachbarlichen Beziehun⸗ gen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Frankreich und hob den Wert der einſatzbereiten Zuſammenarbeit der Aus⸗ landsdeutſchen mit dem Mutterlande und den Reichsver⸗ tretungen hervor. Gaſt des Comite France⸗Allemagne Das Comite France⸗Allemagne gab am Mittwoch zu Ehren des Reichsminiſters des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop ein Frühſtück Präſident Scapini gab der Freude des Comite Ausdruck, den Reichsaußenminiſter und Frau von Ribbentrop in Paris empfangen zu können, und wies auf die vom Comite France-Allemagne und der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft geleiſtete Arbeit zur Herſtellung guter Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich hin. Der Beſuch des Reichsaußenminiſters ſtelle ſich als eine bedeutſame Etappe dar. Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop erklärte in ſeiner Antwort, das Comite France⸗Allemagne und die Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchaft, aus dem Geiſte der Frontkämpfergeneration geboren, hätten im Laufe ihres Beftehens den Geiſt der gegenſeitigen Achtung der Soldaten des Weltkrieges auf weite Kreiſe der Bevölkerung, insbe⸗ ſondere die ſunge Generation der beiden Länder zu über⸗ tragen verſtanden. Aus der Arbeit der NS Das Ernährungshilfswerk.—„Mukter und Kind“. Bremen, 8. Dez. Die Gauamtsleiter der RSV und Gau⸗ ſachbearbeiter des Ernährungshilfswerkes aus allen deut⸗ ſchen Gauen traten in Bremen zu einer zweitägigen Reichs⸗ tagung zuſammen. Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt gab grundſätz⸗ liche Richtlinien für den Aufbau des Ernährungshilfswer⸗ kes. Die Einrichtungen der Hanſeſtadt Bremen auf dem Ge⸗ biete des Ernährungshilfswerkes ſeien vorbildlich, z. B. könnten in der neuen Bremer Dämpfanlage in 8 Stunden von 10 Mann 900 Zentner Küchenabfälle gedämpft werden. Am Nachmittag hielt Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt einen Vortrag über die Arbeit der NSW und die Grund⸗ begriffe der Volkspflege. Er erinnerte in dieſem Juſam⸗ menhang an das Hilfswerk„Mutter und Kind“ und an den erfolgreichen Kampf gegen die Säuglingsſterb⸗ lichkeit. Trotz Anſteigens der Geburten konnte die Säuglingsſterblichkeit von 79 v. H. des Jahres 1932 auf 6.4 v. H des Jahres 1937 verringert werden. Bei gleicher Entwicklung wie in der Syſtemzeit wären über 160 000 Kinder mehr geſtorben, die durch die ſozialen Maßnahmen des Führers jetzt dem Volke erhalten ſind. Die Leiſtungen der Reichsbahn⸗Gefolgſchaft Berlin, 8. Dez. Der Beirat der Deutſchen Reichsbahn trat zu einer Sitzung unter dem Vorſitz des Reichsver⸗ kehrsminiſters Dr. Dorpmüller zuſammen. Bei den Bera⸗ tungen wurde die Finanzlage der Reichsbahn, die Perſo⸗ nal⸗, Sozial⸗ und Beſchaffungspolitik erörtert. Die außer⸗ 5 1951 Leiſtungen der Reichsbahn⸗Gefolgſchaft ei der beiſpielloſen Verkehrsſteigerung und den gewaltigen Anforderungen an den Reichsbahnbetrieb fanden volle Anerkennung des Beirates. f Zum Anfall des„Condor“ Wie es geſchah.— Die Anteilnahme in Tokio. Tokio, 7. Dez. Aus den letzten Meldungen aus Manila läßt ſich ein geſchloſſenes Bild über den Unfall des Focke⸗ Wulf⸗Flugzeuges„Condor“ D—AC gn gewinnen. Nach⸗ dem Flugkapitän Henke kurz vor dem Ziel einen Benzin⸗ rohrbruch feſtgeſtellt hatte, entſchloß er ſich kurzerhand zu einer Landung im ſeichten Küſtenwaſſer. Mit eingezogenem Fahrgeſtell ſetzte die Maſchine ruhig an einer flachen Stelle auf das Waſſer auf, ſo daß die Maſchine bald auf Grund kam. Die Beſatzung konnte wohlbehalten an Land gebracht werden Einzelheiten über die Urſache des Rohrbruches wer⸗ den ſich erſt nach gründlicher Unterſuchung feſtſtellen laſſen. Am Mittwoch erſchienen in der deutſchen Botſchaft in Tokio zahlreiche Vertreter der Regierung der Wehrmacht und des Flugweſens der Preſſe und der Verbände, um ihre Anteilnahme am Mißgeſchick des„Condor“ und ihre Ge⸗ nugtuung darüber auszudrücken, daß die Beſatzung wohlbe⸗ halten geborgen werden konnte. Politiſches Allerlei Aufbau der Parkeiverbände im Sudetengau. Gauleiter Henlein hat— wie die NS meldet nach⸗ dem jetzt der Aufbau der Partei in den ſudetendeutſchen Gebieten durchgeführt worden iſt, eine Verfügung 11 die beſtimmt, daß mit dem Aufbau der angeſchloſſenen Ver⸗ bände der NSDAP ſofort begonnen wird. Die Mitglieder- werbung der angeſchloſſenen Verbände der NSDAP, alſo der Deutſchen Arbeitsfront, NS⸗Aerztebund, NS⸗Kriegsop⸗ Fewerlorgung, Reichsbund der deutſchen Beamten. NS- ehrerbund, Deutſchen Frauenwerks, NSB deutſcher Tech⸗ nik und NS⸗Rechtswahrerbund, kann allerdings erſt am 1. Januar beginnen. Die Schweiz will keine jüdiſchen Emigranten. Bundespräſident Baumann gab als Leiter des Juſtiz⸗ und Polizeidepartements im Schweizer Nationalrat in Be⸗ antwortung einer Anfrage bekannt, daß die Schweiz wegen der Ueberfremdung und ganz beſonders auch wegen der Ar⸗ beitsloſen im eigenen Lande für jüdiſche Flüchtlinge nur Durchgangsland ſein könne. Aus Gründen der Kontrolle über die Emigranten bei der Einreiſe habe der Bundesrat eine Verfügung erlaſſen, daß alle Päſſe von deutſchen Nicht⸗ ariern im In⸗ und Auslande mit einem großen„J“ ge⸗ kennzeichnet werden. Ferner ſei vor einiger Zeit ſchon ange⸗ ordnet worden, daß deutſche Juden die Schweizer Grenze nur noch dann überſchreiten dürfen, wenn ſie im Beſitz einer von einem Schweizer Konſulat im Auslande erteilten Einreiſebewilligung ſeien. Empfang beim neuen Skaatspräſidenten in Prag. Prag, 7. Dez. Der Präſident der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik, Dr. Emil Hacha, empfing auf der Prager Burg die Vertreter des Diplomatiſchen Korps. Der Apoſtoliſche Nuntius richtete als Doyen an den Präſidenten eine An⸗ 9 in der er daran erinnerte, daß die tſchecho⸗ſlowaki⸗ che Republik in einer der kritiſchſten und ſchwierigſten hi⸗ ſtoriſchen Perioden, die wir hinter uns haben, im Mittel⸗ punkt der Ereigniſſe ſtand. Es lag an ihr, die höchſten Enkſcheidungen zu kreffen; ihre Staafsmänner haben angeſichts der Taffachen ner ichie⸗ dene Wege erwogen, die ihnen offen blieben, ſie wählten den Weg der klaren Vernunft. Der Nunkius hob ferner die Schwere der Aufgabe hervor, die Präſident Hacha übernom⸗ men habe, und erklärte, die Opfer, die die kſchecho⸗ſlowaki⸗ ſche Republik auf ſich genommen habe, brächten bereits ihre . Die Beziehungen zum Ausland, insbeſondere zu en Nachbarſtaaten haben ſich um vieles gebeſſert. Die drei Nationen, die die neue Tſchecho⸗Slowakei bilden, haben ſich ſozuſagen wieder gefunden. Auf dieſe Anſprache erwiderte Präſident Dr. Hach a, daß die tſchecho⸗ſlowakiſchen Staatsmänner, von der Frie⸗ densliebe ihrer Nation durchdrungen, die ſchwere Aufgabe vollkommen erfüllen können, die als Grundlage des inneren und äußeren Friedens die Möglichkeit normaler und fruchtbarer Arbeit im Intereſſe der tſchecho⸗ſlowakiſchen Völker und ihres Staates haben. Die Regierung Spaak bleibt Umbildung des belgiſchen Kabinetts. Brüſſel, 8. Dezember. Das belgiſche Kabinett trat am Mittwochabend zu einer Sonderſitzung zuſammen, um über die politiſche Lage zu beraten. In den politiſchen Kreiſen und in den Wandelgän⸗ den der Kammer hatte man allgemein mit der Demiffton es Kabinetts Spaak nach dem Miniſterrat gerechnet, ob⸗ wohl ihm mit 111 gegen 49 Stimmen das Vertrauen ausge⸗ ſprochen worden war. Dieſe Vermutung wurde jedoch nicht beſtätigt. Vielmehr wurde nach der Kabinettsſitzung eine Verlautbarung ausgegeben, in der ſeitens der Regierung davon keine Rede iſt. Eine weitere Kabinettsſitzung iſt auf Freitag anberaumt. Die iiſterpngſiden nahm einen recht bewegten Ver⸗ 2 Miniſterpräſidenf Spaak war zunächſt zum Rücktrikt entſchloſſen, nachdem maßgebliche ſozialdemokraliſche Kreiſe im Lau des Tages die Demiſſion des KHabinekts verlangt hatten. ährend des Miniſterrats kraf jedoch eine Abord. nung ſozialdemokratiſcher Kammerabgeordneten ein, die Spaak aufforderte, an der Regierung zu bleiben, bis eine weitere Klärung der Lage eingekreken ſei. Spaak teilte am Mittwochabend mit, daß auen Beteilig⸗ ten Gelegenheit gegeben werden müſſe, die Lage weiter zu prüfen. Auf jeden Fall habe ſeine Regierung im Parlament eine große Mehrheit erhalten. Er werde vorausſichtlich das Kabinett umbilden und einen weiteren liberalen Miniſter aufnehmen. Eine„Anterwerfungs erklärung“? Aufruf verhafteter Mitglieder der Eiſernen Garde. . Bukareſt, 8. Dez. Die rumäniſche Preſſe veröffentlicht eine intereſſante„Mitteilung des Innenminiſteriums“ Da⸗ nach haben 318 Mitglieder der„Eiſernen Garde“, die in einer ſtaatlichen Strafanſtalt in Vaslui gefangengehalten werden, eine„Erklärung dre Unterwerfung und des Ver⸗ fichte auf jede ungeſetzliche Aktion“ ſowie einen Aufruf an hre Freunde unterſchrieben, die ſichtlich in Zuſammenhang mit der Erſchießung Codreanus und der Austilgung der Eiſernen Garde ſtehen. Die Unterwerfungserklärung“ wird nicht veröffentlicht. Der Aufruf der Gefangenen hat, wie die amtliche Mittei⸗ lung beſagt, folgenden Wortlaut:„Freunde! Ueber unſere jahrelange Qual haben die letzten Ereigniſſe— gemeint iſt die Erſchießung Codreanus und zahlreicher ſeiner Mitkämp⸗ 51— eine große Ruhe gebreitet. Wir rufen alle unſere reunde und Bekannten auf, ſetzt völlige Ruhe zu bewahren. Man möge nicht einen Augenblick vergeſſen, daß die Feinde jenſeits der Grenze auf der Lauer ſtehen Die Blicke aller mogen mehr denn ſemals zu Vaterland, Volk und Thron gerichtet ſein.“ Der Innenminiſter hat, wie weiter mitgeteilt wird, dar⸗ aufhin eine„Verbeſſerung der Behandlung“ der Inhaftierten verfügt und ſich vorbehalten, auch über deren Freilaſſung ſpäter zu entſcheiden. Aus Kreiſen der Eiſernen Garde wird im Zuſammen⸗ hang mit dem„Aufruf“ der 318 Gefangenen die Frage aufgeworfen, was aus denjenigen zahlreichen verhafteten Mitgliedern der Eiſernen Garde geworden ſei, deren Na⸗ men man unter dem Aufruf vermiſſe, deren Verhaftung jedoch teilweise ſogar amtlich mitgeteilt worden war In Bukareſt verbreitete Gerüchte wollen von wei⸗ teren Erſchießungen wiſſen. Auch abgeurteilte Le⸗ gionäre ſollen ſich unter den Erſchoſſenen befinden. Neue Zwiſchenfälle in Tunis Jüdiſch⸗marxiſtiſcher Mob randaliert weiker. Rom, 7. Dezember. Die anti⸗italieniſchen Zwischenfälle in Tunis haben ſich — wie die Blätter aus Tunis melden— unker vorwiegend jüdiſcher Beteiligung wiederholt. Im Laufe des Tages wur⸗ den gegen 50 Italiener, darunker einer der Aerzke des ika⸗ lieniſchen Krankenhauſes, mit ſeiner Familie beläſtigt, miß 17 0 und verletzt. Eine Gruppe Demonſtranten verſuchte, ie auf einem Neubau gehißte italieniſche Trikolore zu enk⸗ fernen, was durch die ikalieniſchen Arbeiter jedoch erfolgreich verhindert wurde. Die Polizei hat bis jetzt nur vor den höheren italieni⸗ ſchen Schulen ernſthaft eingegriffen, um Zwiſchenfälle zu verhindern, denen ſich übrigens die muſelmaniſche Bevölke⸗ rung auch weiterhin fernhält. Wie die Blätter zu berichten wiſſen, wurde wiederum eine Anzahl Italiener nach den einzelnen Zwiſchenfällen verhaftet, während gegen den kom⸗ muniſtiſch⸗füdiſchen Straßenmob nicht eingeſchritten wurde. Italieniſche Gegenkundgebungen Die italienfeindlichen Demonſtrationen in Tunis und Korſika haben in mehreren oberitalieniſchen Städten leb⸗ hafte Gegenkundgebungen der Skudentenſchaft gegen die jüdiſch-marxiſtiſche Hetze auf franzöſiſchem Gebiet ausgelöſt. In Malland zog eine Studentengruppe, die ſich auf dem Domplatz verſammelt hatte, mit zwei großen italieniſchen Trikoloren unter dem Geſang der Giovinezza zum Konſulat der Deutſchen Reiches und brachte dort Hochrufe auf den Führer des befreundeten deutſchen Volkes und auf Muſſolini aus. Von dort aus begab ſich der Zug zum faſchiſtiſchen Parteihaus, wo die Studenten ein Treuebe⸗ kenntnis zu den in Tunis, Korſika und Nizza le⸗ benden italieniſchen Volksgenoſſen ablegten die Opfer des marxiſtiſchen Pöbels geworden ſind. In Turin veranſtalte⸗ ten die Studenten Umzüge durch die Hauptſtraßen, bei de⸗ nen ſie durch Rufe und Aufſchriften ihre Sympathie für die unter franzöſiſcher Oberhoheit lebenden Italiener, die den Ausſchreitungen marxiſtiſch⸗ bolſchewiſtiſcher Radauhelden ausgeſetzt waren, zum Ausdruck brachten. Aehnliche Nach⸗ richten kommen auch aus Genua und Bergamo. Galven auf Araber⸗Cafe 4 Tote, 19 Verletzte. Beirut, 8. Dez. Berichte, die hier aus Haifa eingetroffen ſind, beſagen, daß es dort zu einem empörenden blutigen Zwiſchenfall gekommen iſt. Britiſches Militär eröffnete plötzlich gegen das Araber⸗ Cafe„Royal“, in dem zahlreiche Araber einem Erzähler lauſchten, wie das in den Cafehäuſern dort üblich iſt, hef⸗ kiges Gewehrfeuer. Als Opfer der Schießerei blieben vier Araber kot und 19 weitere zum Teil ſchwerverletzt am Orte. Die britiſchen Soldaten ſollen der irrtümlichen Auffaſ⸗ ſung geweſen ſein, daß es ſich um eine arabiſche Kund⸗ ebung gehandelt habe. Die Empörung der Araber in Haifa über dieſen blutigen Vorfall iſt ungeheuer. Ueber die Stadt wurde völliges Ausgehverbot verhängt. Auch an anderen Orten haben ſich wieder neue teilweiſe blutige Zwiſchenfälle zugetragen. Eine Meldung aus Jeruſalem beſagt, daß im dortigen Viertel acht Juden in einen Laden drangen, in dem arabiſche Zigaretten ver⸗ kauft wurden, und Vorräte und Geſchäft mit Hilfe von Ben⸗ zin in Brand ſteckten. Bei einer Kampfhandlung zwiſchen britiſchem Militär und Freiſchärlern wurden zwei Araber getötet und due verletzt; auf britiſcher Seite trug ein Mann Verwun⸗ ungen davon. Britiſches Lager überfallen Schwere Verluſte der Engländer. Beirut, 8. Dezember. Am Dienstagabend überfielen, wie die in Beirut erſchei⸗ nende Zeitung„Alyom“ meldet, arabiſche Freiheitskämp⸗ fer ein in der Nähe von Nablus gelegenes Militärlager. wobei die Engländer 8 Tote und 17 Verwundete verloren. Die Engländer umzingelten darauf 15 Dörfer in der Nähe von Nablus und verhafteten völlig grundlos 1500 Araber, die einfach zuſammengekrieben und für 24 Stunden zurück⸗ gehalten wurden. Anverwandte wurden daran gehindert, die Berhafteten mit Lebens mikleln zu verſorgen. Die Mehr⸗ 5 der Gefangenen beſtand aus Greiſen. Frauen und Kindern. Die Leitung der arabiſchen Freiſchärler veröffentlicht, wie das genannte Blatt ebenfalls berichtet einen Au f⸗ ruf, in dem die arabiſche Bevölkerung von Paläſtina auf⸗ gefordert wird, ſich durch die engliſchen Vergewaltigungen und Bedrohungen nicht beeinfluſſen zu laſſen, da der Endſieg der arabiſchen Sache in Paläſtina nicht mehr fern ſei. Die Gewaltmaßnahmen der Engländer ſeien nur N 5 für die auf den Tod darniederliegende englische acht. Ein Trupp arabiſcher Freiheitskämpfer überfiel ein jü⸗ diſches Lager, deſſen Inſaſſen ſich an Terroraktionen gegen Araber betefligt hatten. Fünf Wächter des Lagers wurden getötet, drei verwundet und zehn Juden gefangengenom⸗ men. Die Freiheitskämpfer zündeten ſchließlich das Lager an, nachdem ſie die dort befindlichen Waffen und Spreng⸗ ſtoffe ſichergeſtellt hatten. Alauiken⸗Aufſtand in Syrien. Kairo, 8. Dez. Nach Zeitungsmeldungen ſcheint der Freiheitskampf der Araber in Paläſtina auch den Unab⸗ hängigkeitsbeſtrebungen der Alauiten neue Nahrung gege⸗ ben zu haben. Der Alauiten⸗Abgeordnete im Parlament zu Damaskus, Sulimein Murchid ſtellte bewaffnete Abteilun⸗ gen von Freiſchärlern auf, die ſich in der Gegend von Lat⸗ kakie gegen die Regierung erhoben In einem Feuergefecht an der Straße Beirut—Lattakie wurden drei Gendarmen von Freiſchärlern Sulimein Murchids ſchwer verletzt, fünf Gendarmen wurden gefangengenommen und 35 wurden entwaffnet und dann mit einer Botſchaft ironiſchen Inhal⸗ tes nach Lattakie zurückgeſchickt. Beirut. Die Zeitung„Berut“ erklärt zu dem Rücktritt des Oberſtkommandierenden der engliſchen Truppen in Pa⸗ läſtina, der Kommandowechſel ſei auf den Mißerfolg bei der Unterdrückung des arabiſchen Freiheitskampfes erfolgt. Jeruſalem. Der engliſche uptſekretär Fox des engli⸗ ſchen Diſtriktkommiſſars in Jaffa wurde verhafe, ſteh unter dem Verdacht, Amtsgeheimniſſe preisgegeben zu ha⸗ Die„pPlevitzkaſa“ lügt Die Frage nach dem Verbleib General von Millers. Paris, 7. Dez. Der Schwurgerichtsproze gegen die Frau des ruſſiſchen Generals Skoblin, die levitzkaja, die der Beihilfe an der Entführung des. Hei chen Generals von Miller beſchuldigt wird, ſtand im Zeichen der 8 vernehmung. Aus den Ausſagen der mit der Unter. beauftragten Polizeibeamten geht hervor, daß die Ange⸗ klagte wiſſentlich die Unwahrheit geſggt hat, als ſie behauptete, ihr Mann habe ſie am Tage der Ent ührung des Generals Miller zwei Stunden lang vor einem Mode⸗ ſalon erwartet. In Wirklichkeit war Skoblin in dieſer Zeit mit General von Miller zuſammen. Es ſcheint auf der Hand zu liegen, daß die Ausſagen der Frau Skoblin vorher zwiſchen ihr und ihrem Gatten verein⸗ bart worden waren, um ſo ein Alibi zu ſchaffen. Frau Skoblin beharrte auch weiterhin auf ihrer bisheri⸗ gen Taktik und behauptete, abſolut nichts über den Ver bleib General von Millers und ihres Mannes zu wiſſen. Der Prã⸗ ſident beſchwor die Angeklagte vergeblich, doch wenigſtens zu ſagen, ob General von Miller noch am Leben ſei oder nicht. Frau sSkoblin hatte ſogar die Stirn, zu behaupten, daß ſie ſtolzerhobenen ne alle Franzoſen und den franzöſiſchen Gerichtshof anſehen könne, denn ſie wiſſe nichts, nur Gott allein wiſſe alles. Als der Rechtsanwalt der Nebenkläger darauf hinwies, daß es der Vermittlung des franzöſiſchen Staatspräſidenten bedurft habe, um in einem von der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Paris gemieteten Wohnhaus eine Haus⸗ durchſuchung durchführen zu laſſen, die ſelbſtverſtänd⸗ lich negativ verlaufen ſei, weil inzwiſchen drei Wochen ver⸗ floſſen waren, wollte der Verteidiger der Angeklagten pro⸗ teſtieren. Er zog ſich jedoch die beißende Antwort ſeines Kol⸗ legen zu, daß er doch ſchließlich nicht der Anwalt der Sowjetregierung ſei. Stammrolle in England „Freiwilliger nationaler Dienſt“. London, 7. Dez. Im Unterhaus brachte Lordſiegelbewah⸗ rer Anderſon den Antrag ein, daß das Unterhaus den Vor⸗ ſchlägen der Regierung über die Einrichtung eines freiwil⸗ ligen nationalen Dienſtes zuſtimmen möge. Anderſon erklärte, daß die Ausbildung auf die Gas⸗ abwehr beſchränkt, dagegen die Unterrichtung über die Bekämpfung von Brandbomben und Maßnahmen der erſten Hilfe erweitert werde. Ferner würden Kurſe über Fragen der Zivilverteidigung eingerichtet, um im Ernſtfall Ver⸗ wirrung und Panik zu vermeiden. Die Stammrolle werde ſich zum Teil auf die Liſten der Rekrutierungsämter ſtützen. Für Perſonen, die beſondere berufliche oder techniſche Fähigkeiten beſitzen. werde ein Sonderre giſter ein⸗ gerichtet, mit dem bereits begonnen ſei. Auf dieſe Weiſe erhalte man eine nationale Stammrolle. Gleichzeitig wür⸗ den Vorbereitungen für die Aufſtellung einer umfaſſenden Stammrolle für den Notfall getroffen. In der Ausſprache über den Antrag wurde von den meiſten Rednern der Beſchluß der Regierung, keine Zwangsmaßnahmen anzuwenden, begrüßt. Nur die kleine Gruppe der Konſervativen um Amery und Grigg verlangte hartnäckig die Einführung einer Zwangsſtamm⸗ rolle. Kurzmeldungen Berlin. Aus Anlaß der in Oslo ſtattfindenden Beiſet⸗ zungsfeierlichkeiten für die Königin von Norwegen flaggen am Donnerstag, 8. Dezemeber, die Gebäude der Präſidial⸗ kanzlei der Reichskanzlei, des Reichstages und ſämtlicher Reichsminiſterien halbmaſt. Berlin. Der Führer hat der SA⸗Standarte in Dux(Se⸗ Gruppe Sudeten), wie die NSS berichtet, den Namen „Hans Knirſch“ zur Erinnerung an den am 6. Dezember 1933 verſtorbenen nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfer im Sudetenland verliehen. Berlin. Durch eine im Reichsgeſetzblatt vom 6. Dezem⸗ ber veröffentlichte Verordnung wurde die Reichsarbeits⸗ rn auch in den ſudetendeutſchen Gebieten einge⸗ ührt. Berlin. Am 1. Dezember wurde eine Verordnung zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten erlaſſen, die am 1. Januar 1939 in Kraft tritt. Sie regelt die Bekämpfung dieſer Krankheiten reichseinheitlich. Der Beſuch des italieniſche Korporaklonsminiſters. Berlin, 8. De Reichsarbeitsminiſter Seldte gab zu Ehren des italieniſchen Korporationsminiſters Lantini einen Empfang bei dem er u. a. ausführte: Er freue ſich ſehr, daß der Miniſter Lantini als der für alle wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen des italieniſchen Volkes verantwort⸗ liche Mann nach Deutſchland zu Beſuch gekommen ſei. Man werde ihm alles zeigen was Deutſchland auf ſozialpoliti⸗ ſchem Gebiet ſeit 1933 geleiſtet habe. Miniſter Lantini gab in ſeiner Erwiderung der Freude Ausdruck, nach Deutſch⸗ land kommen zu können, um dort die ſozialen Einrichtun⸗ gen zu ſtudieren Er habe ſchon viel ſehen können, was der nationalſozialiſtiſche Staat und ſeine Einrichtungen auf ſo⸗ zialem und wirtſchaftlichem Gebiet geleiſtet hätten, und ſet ſehr beeindruckt von dieſer Arbeit. London. Im Oberhaus wies Lord Elibank darauf hi daß die Lage für die britiſchen Handelsintereſſen in Chin ſich zunehmend verſchlechtere und daß Japan eine Reihe aßnahmen ergriffen habe, die zu einem japaniſchen Mo⸗ 2 15 Handel und Währung führen müßten. ad. Nach einer amtlichen Mitteilung des Komma dos der natfonalen Luftwaffe wurden im No 155 ſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. 3 5 5 Paris. Die Liller Strafkammer verurteilte ſieb f. 5 er v en Strei⸗ kende zu Gefängnisſtrafen von 14 Tagen bis zu drei 15. naten, weil ſie im Verlauf eines Streiks im April eine An⸗ undgeber, die am 30 November feſtgenommen worden Warſchau Die M a 2 Die Moskauer amtliche Telegraphen⸗Agentur verbreitet Meldungen aus London wonach unter kommu⸗ niſtiſcher Führung ein neuer Feldzug zugunſten des Ein⸗ greifens Englands in Spanien begonnen hat. Tokio. In Anweſenheit des Tenno ſowie des Fürſten Kone und der beiden Wehrmachtsminiſter ſtimmte der Staatsrat in einer Vollſitzung einſtimmig der Errichtung eines„Zentralamtes für oſtaſiatiſche Angelegenheiten zu. Das Amt ſoll Zweigſtellen in Japan, China und Mandſchu⸗ kuo unterhalten.— Badiſche Chronik Langemarckſtudium der Reichsſtudentenführung. Heidelberg. Wie bekannt, fanden in Heidelberg und Königsberg die erſten beiden Lehrgänge des Langemarck⸗ ſtudiums der Reichsſtudentenführung ſtatt. Am 9. Dezember wird nun in Hannover der dritte Lehrgang dieſer Art vor zahlreichen führenden Männern aus Partei, Staat und Wirt⸗ ſchaft im Beethovenſaal der Stadthalle feierlich eröffnet. Dort werden Reichsminiſter Gauleiter Ruſt, Stabschef der SA. Lutze und Reichsſtudentenführer Dr. Scheel ſprechen. Lange⸗ marckſtudium iſt der verpflichtende Name, den Reichsſtudenten⸗ führer Dr. Scheel der Vorſtudien⸗Ausbildung verliehen hat. Wie einſt die Kampfgemeinſchaft der Kriegsfreiwilligen von Tandern ſoll dieſe neue Einrichtung den wahren deutſchen Sozialismus verwirklichen, indem ſie fähigen, fungen Volks⸗ genoſſen ohne Abitur den Weg zur Hochſchule bahnk. In einer dreiſemeſtrigen völlig koſtenloſen Ausbildung, die das dem Neichsſtudentenführer unterſtehende Reichsſtu dentenwerk finan⸗ ziert, will die Vorſtudien⸗Ausbildung einer Ausleſe von Ar⸗ beiter⸗ und Bauernſöhnen, die ſich in der Bewegung, im Arbeitsdienſt und in der Wehrmacht bewährt haben, zur Hoch⸗ ſchulreife führen— die erſten beiden Lehrgänge dieſer Art in Heidelberg und Königsberg haben ihre Bewährungsprobe bereits beſtanden. Der dritte Lehrgang, der nun in Hannover läuft, iſt der erſte an einer techniſchen Hochſchule. Seine ſchnelle Verwirklichung iſt vor allem der tatkräftigen Hilfe zahlreicher Behörden und Induſtriewerke zu danken, die eine oder mehrere Patenſchaften übernahmen, mit denen ſie jedes⸗ mal für einen Teilnehmer die eineinhalbjährige Ausbildung finanziell ſicherſtellen. Sämtliche Träger von Patenſchaf⸗ ten wurden in einem Kuratorium zuſammengefaßt, 8 el 5 J auch bei der Ausleſe der Lehrgangsteilnehmer mitwirk“ J Seidelberg.(Von der Univerſität.) Dem Dr. med. habil. Werner Hangarter wurde die Dozentur für das Fach„Innere Medizin“ unter Zuweiſung an die Medizi⸗ niſche Univerſität Heidelberg verliehen. Herbolzheim b. Mosbach.(Tod durch Stark⸗ ſtrom.) Der verheiratete Arbeiter Theo Schönich, der in Neckarſulm an einer Betoniermaſchine beſchäftigt war, kam der Starkſtromleitung zu nahe und wurde augenblicklich ge⸗ tötet. Um ihn trauert eine junge Witwe mit zwei kleinen Kindern. () Reichoizheim.(Die Seuche.) Nachdem im Orts⸗ teil Bronnbach der Gemeinde Reicholzheim die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, bildet der Gutshof(Seu⸗ chengehöft) einen Sperrbezirk. 4 Während des Winters eingeſtellt. Wegen ungenügender Beſetzung wurden die Reichsbahn⸗ 11 Omnibusfahrten Karlsruhe— Freudenſtadt ſeit Anfang dieſer Woche für die Dauer der W nate eingeſtellt. * Kreisſängertag in Achern. 2 Achern. Der Sängerkreis Ortenau⸗Oos im Sänger⸗ gau aden hielt in Achern ſeinen Kreisſängertag ab. Ver⸗ bunden damit war das 50jährige Beſtehen des Sänger⸗ kreiſes, der im Jahre 1888 in Achern gegründet wurde. Die Einleitung bildete eine Feier im Ratskeller. Stellv. Sänger⸗ gauführer Dr. Münch, Bruchſal, ſprach dabei von der ſtol⸗ zen Tradition der Deutſchen Sängerſchaft im 18. Jahrhun⸗ dert bis zur heutigen Zeit. Die geſchäftliche Tagung am Nachmittag war ſehr gut beſucht. Sängergauführer Schmitt, Kehl, ſtreifte kurz das Schaffen und Wirken des Sänger⸗ kreiſes Ortenau⸗Oos in den vergangenen 50 Jahren. H. Schmitt, welcher ſeit ſeiner Berufung als Gauſängerführer gleichzeitig noch das Amt des Kreiſes Ortenau⸗Oos betreute, teilte mit, daß er das Amt des Kreisſängerführers nieder⸗ legte, weil er aus gewichtigen Gründen in der Eigenſchaft als Gauſängerführer am 1. Januar 1939 ſeinen Wohnſitz nach Karlsruhe verlegen muß. Dasſelbe trifft auch für den Sängerkreischorleiter Kölble⸗Karlsruhe zu. Als neuer Sän⸗ gerkreisführer der Ortenau⸗Oos wurde Chorleiter Adolf Schmitt, Oberachern, berufen und als Kreischorleiter Hans Webel in Bühl. . 8 Der Verleger der Kurzeitung Badenweiler geſtorben. Badenweiler. Der Verleger der Kurzeitung Baden⸗ weiler und langjährige Inhaber und Schriftleiter des im Jahre 1934 eingegangenen„Oberrheiniſchen Anzeiger“, Wal⸗ ter Schmidt aus Müllheim, iſt in einem Freiburger Kran⸗ kenhaus nach kurzer Krankheit geſtorben. Schmidt hat ſich um die Entwicklung des Kurortes Badenweiler große Ver⸗ dienſte erworben. De Aufersſenung des Mr. Tree wen nn as Zuerſt kam der Sachverſtändige für Schießweſen ins Zimmer. Er brachte das Stahlmantelgeſchoß, das man in der Mauer des Dienerzimmers gefunden hatte und mit dem zweifellos nach Stone geſchoſſen worden war. Nach Meinung des Sachverſtändigen müßte man den Beſitzer der Schußwaffe überführen können, wenn man ihn fände, da ein Fehler im Drall des Laufes ein untrügliches Zeichen auch in das Geſchoß eingekerbt hatte. Nach dem Sachverſtändigen ließ der Beamte, der im Vorzimmer des Oberinſpektors Dienſt machte, der Reihe nach die Kriminalinſpektoren der Verhandlungsabteilung vor, deren Leute ſeit Tagen die Unterwelt durchforſchten, um eine Spur der Brigade zu finden. Das Ergebnis war ſehr mager. Einige polizeibekannte Männer, von denen man wußte, daß ſie einmal mit der Brigade zu tun gehabt hatten, und die man in ihren Schlupfwinkeln ausheben konnte, leugneten hartnäckig, in letzter Zeit mit der Or⸗ ganiſation in Fühlung geweſen zu ſein. Es ließ ſich ihnen auch nichts nachweiſen. Von den ſogenannten aktiven Mitgliedern der Brigade, ſoweit man ſie kannte, war ſeit Tagen keines mehr ſichtbar geweſen. Ihre Unterkünfte, ſo weit man ſie kannte, ſtanden unter ſtrengſter Be⸗ ingen g doch ging bisher niemand in die Falle. Alles Dinge, die zur Hebung der Laune des Oberinſpektors nicht beitrugen. Als der letzte der Kriminalinſpektoren ſeine Meldung 8 hatte, kam ein Beamter mit einer Depeſche in der Hand. „Eine erfreuliche Meldung“, ſagte der Mann.„Wie die Polizei aus Quebec berichtet, wurde heute mittag der Elektriker James Morton aus London verhaftet, da er kanadiſchen Boden betrat.“ Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Er gönntes ihr f 1 55 15 Freiheit beraubte Chee kaner Ein bft adtteil Nord hielt es für angebracht, auch ſeiner Ehe⸗ 15 en zu koſtenloſer Unterkunft zu verhelfen, zeigte ſie ſo an weil ſie in den letzten Jahren mehrere Laden⸗ diebſtähle ausgefſ U 8 geſtahlen 1 5 führt und für annähernd 500 Mark Waren Ludwigshafen(RS V⸗Büchſe 5 ige a 0 5 geſtohlen). Ar 2. Wirtſchaft in Frieſenheim ſtahl ein 1 Olksgenoſſe die dort aufgeſtellt geweſene Sammelbüchſe der NSW. Hint ü 55 8 ane erher wurde die Büchſe am Brückenhäuschen Todesſtrafe für den Eiſenberger Mord. Kaiſerslautern. Vor dem Sondergericht fand am Mitt⸗ woch der Prozeß gegen den 20jährigen Erich Boos ſtatt, der am 27. November gelegentlich ſeiner Vernehmung durch den Hauptgendarmeriewachtmeiſter Alfred Linnebacher die⸗ ſen niedergeſchoſſen hatte. Der Staatsanwalt beantragte die Todesſtrafe. Am Steuerrad eingeklemmt und beinahe erſtickt. Gundelsheim Kr. Heilbronn. Noch glücklich abgelau⸗ fen iſt ein ſchwerer Autounfall, der ſich hier auf einem ſchmalen, ſteilen Feldweg in der ſog.„Klinge“ ereignete. Ein Perſonenkraftwagen geriet aus der Fahrbahn, über⸗ ſchlug ſich und ſtürzte eine zwei Meter hohe Böſchung hin⸗ ab, worauf er auf einem angrenzenden Ackerbeld, drei der Inſaſſen unter ſich begrabend, liegen blieb. Dem vierten Inſaſſen war es gelungen, noch rechtzeitig aus dem Wagen zu ſpringen. Zwei der eingeſchloſſenen Perſonen konnten raſch aus ihrer unangenehmen Lage befreit werden, der Dritte dagegen war ſo unglücklich am Steuerrad einge⸗ klemmt, daß er erſt nach einer halben Stunde mit Hilfe von als Wagenheber angeſetzten Hölzern unter dem Wagen her⸗ vorgezogen werden konnte. Der Verunglückte war ſchon bei⸗ nahe erſtickt als man ihn bergen konnte. Ein ſofort herbei⸗ gerufener Arzt ſtellte künſtliche Atmungsverſuche an, die erfreulicherweiſe von Erfolg begleitet waren. Der Verun⸗ glückte wurde in bewußtloſem Inſtand ins Krankenhaus Neckarſulm eingeliefert. Frankfurt a. M.(Auf dem Heimweg überfah⸗ ren). Eine Frau, die mit einer Angehörigen nach dem Be⸗ ſuch eines Kinos und eines Lokals nach Hauſe zurückkehren wollte, wurde in der Nacht beim Ueberſchreiten der Straße von einem ſchnellfahrenden Auto erfaßt, etwa 30 Meter mitgenommen und dann auf den Bürgerſteig geſchleudert, 190 ſie tot liegen blieb. Der Fahrer des Wagens hat ſich der Feſtſtellung ſeiner Perſon dürch die Flucht entzogen. — Kengetsweiler, Kr. Sigmaringen.(Tödlich ver⸗ ung lückt). Der 27 Jahre alte Wagnermeiſter Wendelin Duffner von hier verunglückte in Ausübung ſeines Be⸗ rufes ſchwer. Er erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Fol⸗ gen er nach Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Duff⸗ ner hatte erſt im vergangenen Jahre ſeine Meiſterprüfung abgelegt und galt in der ganzen Umgebung als tüchtiger Handwerker i A Belobigung eines pflichttreuen Polizeibeamten. Der Reichsführer, und Chef der deutſchen Polizei Heinrich Himmler hat dem kal ethaupwachtmeiſter Alfred Peter, Baden⸗Baden, der im Oktober durch ſein mutiges und ent⸗ ſchloſſenes Eingreifen einen berüchtigten Schwerverbrecher unſchädlich gemacht hat, durch ein beſonderes Schreiben ſeine Anerkennung ausgeſprochen. * Eiſenbahn fuhr in eine Schafherde. Abends brauſte ein von Bödigheim abgegangener Zug am Bahnübergang zwiſchen der Schneidemühle und dem Eberſtadter⸗Weg⸗ Uebergang in eine e 16 Tiere wurden zum Teil getötet und zum Teil ſo ſchwer verletzt. daß ſie geſchlachtet werden mußten. A Von Geſteinsmaſſen erſchlagen. Der Arbeiter Schmidt aus Marienſtein war in einem Steinbruch in Wintershof mit Abraumarbeiten beſchäftigt. Plötzlich löſten ſich Ge⸗ ſteinsmaſſen die den zu ſpät guf die Seite ſpringenden Ar⸗ beiter erſchlugen. Schweres Aukounglück im Weſterwald. Ransbach(Weſterwald), 7. Dez. Ein Kraftwagen kam Die abfallende Straße aus Richtung Baumbach, als im glei⸗ chen Augenblick der 19 jährige Hermann Steinen aus Max⸗ ſain mit ſeinem Pferdegeſpann einen parkenden Perſonen⸗ wagen überholen wollte. Der Kraftwagen fuhr auf das Fuhrwerk auf und Steinen, der nicht mehr zur Seite ſprin⸗ gen konnte, wurde erfaßt und auf der Stelle getötet. Sein Begleiter rettete ſich durch einen Sprung vom Vagen. Robin las das Telegramm ſelbſt noch einmal vor und bekam dabei ein freudiges Geſicht. Dann gab er dem Beamten den Auftrag, ſofort im Miniſterium anzuſuchen, daß man zwecks Auslieferung des Elektrikers bei der Re⸗ gierung von Kanada vorſtellig werde. „Gott ſei dank“, ſeufzte Robin, als der Beamte draußen war,„endlich einmal wieder ein Erfolg. Ich wette um meinen Kopf, daß mit dieſem Morton etwas nicht ſtimmt. Wenn mich nicht alles täuſcht, dann hat er das Teſtament als Zeuge erſt unterſchrieben, als Mr. Tree ſchon lange tot war.“ „Schon möglich“, meinte Barton trocken,„dies wäre aber jammerſchade, da das Teſtament damit ungültig ſein würde und Taylor in den Genuß der Erbſchaft käme. Und ich kann dieſen Kerl nicht leiden, obwohl er Scotland Pard gegenüber wie ein Engel daſteht.“ „Eiferſucht, Barton. Nichts als Eiferſucht, weil er ſeinerzeit der hübſchen Miß Adlercreuz ſchöne Augen machte. Vielleicht tut er dies noch immer. Wie wäre es, Barton, wenn man ſich einmal bei ihm erkundigen würde, ob ihm nicht vielleicht der Aufenthalt der jungen Schwedin bekannt ſei?“ „Erſtens: Quatſch!“ antwortete der Inſpektor.„Zwei⸗ tens: haben wir in dieſer Hinſicht die gleichen Gedanken. Womit aber nicht geſagt ſein ſoll, daß ſie unbedingt richtig ſein müſſen.“ Neuerdings pochte es an der Tür. Auf das Herein des Oberinſpektors betrat ein eleganter junger Mann, Sergeant Donald, der ſeit dem Ende des Inſpektors Kent Robin als Adjutant zur Seite ſtand, das Büro. 5 „Nun, was bringen Sie Neues, Donald“, begrüßte ihn ſein Vorgeſetzter wohlwollend, aber mit einem Seitenblick auf die Pendeluhr an der Wand, die ſchon auf ſieben zeigte. „Ich habe auftragsgemäß alle jene Perſonen beſucht“, berichtete der Sergeant und zog ein Notizbuch aus der Taſche,„deren Anſchrift wir unter den. des ermordeten Dr. Taylor fanden. Es ſind dies faſt durch⸗ weg ehemalige Patienten oder Bekannte aus dem Klub. Alles einwandfreie Leute, die mit dem Doktor auch nicht Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern heute Altmeßner Jakob Winkler und ſeine Ehefrau Katharina geb. Eder. Vom Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim ging ihm ein Glückwunſchſchreiben ſowie ein Geſchenk zu. Dem Jubelpaar die beſten Wünſche und ein geſegneter Lebensabend. Ilvesheim. Die Kranken⸗ und Begräbniskaſſe teilt uns mit, daß die Orte Ilvesheim und Seckenheim zu einem Aerztebezirk zuſammengefaßt worden ſind. Wichtig für alle ehem. Krankenkaſſenmitglieder(auch Concordia oder Ein⸗ heit) iſt es ferner zu wiſſen, daß ſie Gelegenheit haben, oben⸗ genannter Kaſſe bis 31. Dezember noch beizutreten. Auf die diesbezügliche Bekanntmachung im heutigen Anzeigenteil ſet beſonders hingewieſen. 5 * Deutſcher Betriebswirtſchafter⸗Tag. U Mannheim. In einem auf dem Deutſchen Betriebs⸗ wirtſchafter⸗Tag gehaltenen Vortrag über die Erfahrungen bei der Einführung von Kontenplänen ſchilderte Dr. Rentrop zunächſt die Anforderungen an die Organiſation der Buch⸗ haltung nach dem Erlaß vom 11. November 1937 und gab alsdann eine Ueberſicht über die bisher genehmigten und ver⸗ öffentlichten Kontenpläne einzelner Wirtſchaftsgruppen. Die moch zu erwartenden Kalkulationsrichtlinien ſeien, ſoweit es ſich um Leiſtungen an öffentliche Auftraggeber handelt, be⸗ reits vorweggenommen durch die neue Verordnung vom 15. Januar 1938 über die Preisermittlung aufgrund der Selbſt⸗ koſten. Es müſſe darauf geachtet werden, daß die Unter⸗ teilung der Aufwandarten in der Buchhaltung auch den For⸗ derungen der Selbſtkoſtenrechnung genüge. Die Anwendung des dezimalen Zahlenſyſtems bei der Unterteilung der Sach⸗ konten habe ſich wegen der Beweglichkeit ſchon ſeit langem bewährt. Aus einer Unterſchätzung der Zielſetzungen hinſicht⸗ lich der Vorteile und aus einer Ueberſchätzung der Schwierig⸗ keiten bei einer Umſtellung ſowie der Koſten der Umſtellung entſtehe vielfach eine unberechtigte Abneigung bei Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaft gegenüber allen Neuerungen. Auch ſeien die Sorgen um Kalkulation und Preis in den meiſten Fällen nicht berechtigt. Die Uebergangsſchwierigkeiten ſeien am beſten durch ein ſtufenweiſes Vorgehen zu überwinden. Dabei ſei mit der Umſtellung der Finanzbuchhaltung zu be⸗ ginnen und es habe nach und nach der Ausbau der kurzfri⸗ ſtigen Erfolgsrechnung die Einrichtung einer Betriebsbuchhal⸗ tung ſowie die Planung zu folgen. Anſchließend ſchilderte der Vortragende zunächſt den Gang der Umſtellung der Finanz⸗ buchhaltung, um abſchließend auf die Einrichtung einer Be⸗ triebs buchhaltung oder die Einführung eines Betriebsabrech⸗ nungsbogens näher einzugehen. * 5 a Kleinterdiebſtähle. Die Langfinger verſtehen ſich auf Zeit und Gelegenheit. So wiſſen ſie, daß gegen die Weih⸗ machten die in Käfigen und Stallungen aufgemäſteten Klein⸗ tiere ihren beſten Fettanſatz haben und ſchlachtreif ſind. Kein Wunder, daß ſich da nach Mitteilung der Polizei jetzt die Kleintierdiebſtähle mehren. So wurden nachts in Neckarau aus einem Kleintierſtall zwei ausgewachſene ſchwarzgraue Stallhaſen geſtohlen. Die Poltzei„ventiliert“. Nachdem ſchon vielen Ver⸗ kehrsſündern unter den Radlern die Sättel fortgenommen worden ſind und ſich ſicherlich hinterher Wiedererkennungs⸗ ſchwierigkeiten ergeben haben— haben doch faſt alle Rad⸗ ſättel das gleiche„Geſicht“—, geht jetzt die Polizei daran, den Unbelehrbaren die Radventile zu nehmen, wonach jeder Luftikus„entlüftet“ ſein Rad heimwärts ſchieben muß. Am Dienstag wurden in Mannheim auf dieſe Weiſe 47 jugend⸗ lichen Radlern die Ventile enteignet. .* 2 — Führerſcheine Klaſſe IV. Der Reichsverkehrs inter hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß eine Beſcheinigung der Motorſtandarten des NSͤ auch die Angehörigen der Deutſchen Arbeitsfront von einer Prüfung für den Führer⸗ ſchein der Klaſſe IV entbindet. Selbſtverſtändlich bleibt es den Polizeibehörden in allen Fällen unbenommen, von ſich aus eine Prüfung der Bewerber auch dann vorzunehmen. wenn eine Prüfungsbeſcheinigung des NSKs erteilt itt Geſchäftliche Mitteilungen. Einen überaus reichilluſtrierten Proſpekt läßt heute die Fa. Gebr. Braun, Mannheim, beilegen, der beſon⸗ ders für unſere Damenwelt eine große Auswahl bielet und deshalb ein willkommener Wegweiſer zu Weihnachts⸗ einkäufen bietet. näher befreundet waren. Dann kam ich auf einen Mr. Wall, der als letzter auf der Liſte ſtand. Dieſer Mann entpuppte ſich als Inhaber eines Wettbüros in der City. Wie ich von ihm erfuhr, war der ermordete Arzt einer feiner beſten Kunden. Dr. Taylor hat im letzten Jahr in dem Wettbüro achtzehntauſend Pfund umgeſetzt, das heißt, er verwettete dieſen Betrag und gewann davon insgeſamt aur viertauſend Pfund zurück. Demnach hatte er außer⸗ ordentliches Pech.“ „Das iſt intereſſant“, ſagte Robin,„ſoviel ich weiß, ver⸗ fügte Dr. Taylor außer einem geringfügigen Bankkonto, das ſich ſtets gleich blieb, über keinerlei Vermögen. Seine Villa iſt mit Hypotheken überlaſtet und ſeine Praxis als Arzt in Wembley trug gerade ſo viel ein, um ſeinen Lebensunterhalt zu decken. Konnten Sie erfahren, wie lange der Arzt dieſer Wettleidenſchaft fröhnte?“ „Nach den Aufzeichnungen des Mr. Wall zählte Dr. Taylor ſeit achtzehn Monaten zu ſeinen Kunden.“ Als der Sergeant gegangen war, wandte ſich der Ober⸗ inſpektor an Barton mit der Frage, was er von dieſer 1 halte. „Wenn Dr. Taylor über kein eigenes Vermögen ver⸗ fügt hatte“, meinte der Inſpektor,„dann muß ihm das Geld aus einer anderen Quelle 15r au n ſein. So es uns gelingen ſollte, dieſen Geldgeber ausfindig zu machen, ſind wir ſicher um einen gro Schritt vorwärts ge⸗ kommen.“ 5 „Ja“, nickte nun Robin beifällig,„um einen großen Schritt!“ Es klang aber nicht ſehr überzeugt. eber⸗ zeugter hingegen, als er nach einem Blick auf die Pendel⸗ uhr ſagte:„So, jetzt iſt es aber genug, Nun 9 heim, ziehe mir die Filzpantoffeln an, eſſe ein bürgerliches Abendbrot, lege mich wie ein anſtändiger Menſch zu Bett und ſchlafe bis morgen früh. Und bis dahin ſind für mich ſämtliche Kriminalfälle im britiſchen Weltreich, ſämtliche Brigaden, Maſſenmörder, Fingerabdrücke, Revolver, Meſſer und Fußangeln, Teſtamente, Zykloiden, Wettbüros und Kollegen einfach nicht vorhanden. Gute Nacht!“ Sprachs und ging. Von der Waffenwahl Hinweiſe für Freiwillige Jeder deutſche Wehrpflichtige hat die Möglichkeit, ſich freiwillig bei einem von ihm gewählten Truppenteil zu melden. Damit aber die Ueberſicht bei den einzelnen Truppen gewahrt werden kann, müſſen dieſe Vormerkun⸗ gen ſehr frühzeitig erfolgen und ſtets am 5. Januar für die kommende Oktobereinſtellung abgeſchloſſen ſein. Das heißt natürlich nicht, daß der künftige Freiwillige nun bis zu dieſem Tage warten kann. Im Gegenteil, er muß dann befürchten, daß der von ihm erwählte Truppenteil bereits hinreichend mit Freiwilligen verſehen iſt und ihn ablehnen muß. Oder er läuft Gefahr, daß er die zur endgültigen An⸗ nahme. als Freiwilliger erforderlichen Unterlagen nicht mehr rechtzeitig vollzählig und ſachgemäß beſchaffen kann. Eben⸗ o war die Feſtlegung dieſes frühzeitigen Termins notwen⸗ dig, da ja der Freiwillige im April bereits zum Arbeits⸗ dienſt muß. Beſonders wichtig iſt die freiwillige Meldung für die⸗ jenigen, die das Soldatentum als Beruf wählen, oder nach der Dienſtzeit ihre militäriſche Laufbahn durch zeitweiſe Uebungen im Reſerveverhältnis fortſetzen wollen. Ebenſo unerläßlich iſt aber auch die Meldung für die künf⸗ tigen Abiturienten, da ſie nach den Beſtimmungen des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung ihrer Wehrpflicht vor Beginn des Studiums oder der weiteren Berufsausbildung genügen ſollen. Darüber hinaus will aber jeder junge aufgeweckte Deutſche ſeinen Werdegang möglichſt weit im Voraus über⸗ ſehen können und den Zeitpunkt beſtimmen, an dem er Soldat wird Und ſchließlich reizt auch einen jeden der Vor⸗ teil der Waffenwahl! Ueber ſie herrſchen allerdings noch manche Irrtümer. Das ſogenannte„techniſche Zeitalter“ hat die Neigung zu den techniſchen Waffen geſtärkt. Nicht genug bekannt aber iſt, daß nur wenige die erforderlichen Vorausſetzungen da⸗ zu beſitzen. Hierzu einige Beiſpiele: Bei den Nachrichtentruppen und ſonſtigen mo⸗ toriſſlerten Waffen ſind gutes Seh⸗ und Hörvermö⸗ en neben den anderen Bedingungen der Wehrtauglichkeit orausſetzung. Sie erfordern geſchärfte Sinne und Befä⸗ higung für das Zurechtfinden im Gelände. Bei den Nach⸗ richtentruppen kann in Ausnahmefällen das erforderliche Sehvermögen auch durch die Brille erzielt werden. Dafür iſt aber Sicherheit in Erkennen der Farben unerläßlich. Die Truppen mit Panzerwagen und Panzerſpäh⸗ wagen dagegen fordern gutes Sehvermögen bei„unbe⸗ waffnetem“ Auge. Dieſe motoriſierten Truppen brauchen zudem Männer, die nicht größer als 1,76 m ſind. Ferner ſollen ſie nicht zu Augenbindehautkatarrhen oder Hautlei⸗ den neigen. Bei allen berittenen und beſpannten Waf⸗ en ſteht im Vordergrund der Umgang mit dem Pferd. Die Pflege des Pferdes, ſeine Reinigung, Fütterung, ſachge⸗ mäße Beſchirrung, das Reiten und Abrichten des Pferdes verlangen angeborene Fähigkeiten, die dem Städter nur ſelten beſchieden ſind. Wir unterſcheiden auch heute nicht mehr zwiſchen leichter und ſchwerer Reiterei. Es kommt viel⸗ mehr allgemein darauf an, nicht zuviel Gewicht in den Sattel zu bringen. Wer andererſeits beſonders groß und tammig iſt, erwäge auch die ſchwere(motori ſferte) Artillerie oder die Pioniere. Sie verlangen die Mindeſtgröße von 1,65 m und wiſſen beſonders handwerk⸗ liches Können zu ſchätzen. Hauptwaffe der geſamten Wehrmacht iſt und bleibt aber die Infanterie. Sie bringt im Kampf die Entſcheidung: ſie erobert das Gelände und behauptet das Schlachtfeld. Ihr gilt auch der Ruhm bei faſt allen Schilderungen deut⸗ ſchen Heldentums in Dichtung und bildneriſcher Darſtellung aus dem ſchwerſten Fronterlebnis, dem des Weltkrieges. Darüber hinaus iſt aber auch die Infanterie die vielſeitigſte Waffe. In ihr kann jeder ſeiner Eignung nach die für ihn paſſendſte Verwendung finden, ſeſ es in der Schützen⸗ kompanie oder in den berittenen und beſpann⸗ ten Einheiten bzw. bei der motoriſierten Panzerab⸗ wehr Kompanie; denn dieſe ergänzen zuſammen mit dem Reiterzug, dem Nachrichtenzug, der Infanterie⸗Geſchütz⸗ Kompanie und den Maſchinengewehr⸗Kompanien die Kampfkraft der Schützen⸗Kompanien. Was vorſtehend im Einzelnen zu den anderen Spezial⸗ waffen geſagt wurde, gilt natürlich ſinngemäß auch für die Sonderwaffe eines Infanterie-Regiments. Im übrigen iſt der Infanteriedienſt die Grundlage der Ausbildung aller Waffen 5 Natten müſſen vernichtet werden! Ueberall ſtehen in dieſen Wochen wieder die Groß⸗ kampftage gegen die Ratten bevor. Unter den vielen Tieren, die ſich von den Vorräten des Menſchen nähren, iſt die Ratte mit das ſchädlichſte. Sie iſt außerordentlich gefräßig und dazu von ganz gewaltiger Fruchtbarkeit. Wenn ſich die Ratten ungeſtört vermehren können, nimmt die Plage bald ſo überhand, daß ſie ſich ſelbſt zu viel werden und in gan⸗ zen Kolonien in andere Gegenden wandern. Ein einziges Rattenpaar kann in einem Jahre bis 860 Nachkommen haben. Man hat berechnet, daß, um dieſe Rattenſchar zu er⸗ nähren, jährlich 300 Doppelzentner Brot notwendig ſein würden. Dieſe Menge kommt dem täglichen Bedarf einer mittleren Stadt gleich. um 500 Ratten das ganze Jahr über mit der notwendigen Nahrung zu verſorgen, müßte ein voll arbeitsfähiger Menſch ſeine ganze Arbeitskraft einſetzen. In England, wo die Nattenplage ganz beſonders groß iſt, ſchätzt man den Schaden, den dieſe widerlichen Nager Jahr um Jahr anrichten, auf 15 Millionen Pfund Sterling. Noch größer als der materielle Schaden iſt die Gefahr für die Volksgeſundheit. Ratten ſind nämlich Zwiſchenwirte und Ueberträger von Typhus und Trichinoſen. Wo man ihrer deswegen habhaft werden kann, müſſen ſie ohne Gnade vernichtet werden. Jedes Mittel, das ihre Zahl verringern kann, iſt richtig. Je nach der Oertlichkeit wird man deswegen mit Giften, Gaſen oder mit Fallen arbeiten. Gelegentlich wird es ſogar möglich ſein, die Schußwaffe anzuwenden. Sehr oft haben ſich auch Hunde bei der Vernichtung der Ratte ausgezeichnet bewährt. Auf die Dauer verſpricht der Giftköder die meiſten Erfolge. Hierbei hat ſich die Verwen⸗ dung einer gut verſchloſſenen Kiſte bewährt. Dieſe Kiſte hat eine, beſſer ſogar zwei große Oeffnungen, daß eine Ratte gerade noch durchſchlüpfen kann. Eine Zeitlang wird man die Ratten durch einen nichtvergifteten Köder anlok⸗ ken und daran gewöhnen, die Kiſte aufzuſuchen. Später werden die Köder vergiftet. Deſſem und derem Was ſind denn das für ſonderbare Gebilde, gibt's die denn in unſrer Sprache? Nein, die gibt es nicht; es ſind nur Entartungen der bekannten Wesfälle deſſen und deren. Dem aufmerkſamen Leſer begegnen ſie aber oft genug in allerlei Gedrucktem, ſelbſt bei guten Schriftſtellern. So wer⸗ den in Wuſtmanns„Allerhand Sprachdummheiten“ ange⸗ führt: der Dichter, deſſe m löblichen Fortſchreiten ich mit Freuden folge— die Geſchäfte werden inzwiſchen von deſ⸗ em Stellvertreter beſorgt— die fremde Kunſt, bei der e m tudium der Deutſche ſeine eigene Kunſt vergaß— für die Behörden zu der em alleinigen Gebrauch ausgefertigt.— Bei Fontane finden wir: an der em Eingang; bei Hoff⸗ mannsthal: von deſſem Glück; bei Kellermann: aus deſ⸗ ſem Maul Funken entſtoben. Beſonders lehrreich iſt der folgende Beleg(von der Kirche iſt die Rede): die Menſchen, die an derem Aufbau und deren Tätigkeit teilnehmen. Dies Beiſpiel ſamt den vorigen zeigt deutlich, daß das ver⸗ kehrte em nur angefügt wird, wenn ein männliches oder ſächliches Hauptwort im 3. Fall folgt. Dieſe Formen haben alſo den vorangehenden abhängigen Wesfall gleichſam an⸗ geſteckt und ſo die Mißbildung mit der Endung em ge⸗ ſchaffen Wuſtmann vermutet: Die Verirrung geht aber wohl öfter in den Köpfen der Setzer als in denen der Schriftſteller vor; bei der Korrektur(Entfehlerung) leſen die Verfaſſer dann über den Unſinn weg, und ſo wird er mitgedruckt. Deutſcher Sprachverein. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Don nerstag, 8. Dezember: Miete D 10 und 2. Sonder⸗ miete Ds und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 521 bis 522 Die ſchalkhafte Witwe. Oper von Ermanno Wolf⸗ Ferrari. Anfang 20, Ende 2230 Uhr.. Freit ag, 9. Dezember: Miete F 11 und 1. Sondermiete F 6: Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30, Ende gegen 23 Uhr. Samstag, 10. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung: Pe⸗ terchens Mondfahrt. Weihnachtsmärchen von Gerdt von Baſſewitz, Muſik von Elemens Schmalſtich. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete G 10 und 2. Sondermiete G 5 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 523: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 10. Dezember: Für die NSS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184, 227 bis 235, 291, 519 bis 520, 554 bis 556, 584 bis 566, 588 bis 590, 594 bis 596, 620, 688 bis 690, Ju⸗ gendgruppe Nr. 1 bis 375, 1126 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Die Stiftung. Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 11. Dezember: Freier Verkauf und für die NS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 145 bis 147, 336 bis 341, 348 bis 355, Ju⸗ gendgruppe Nr. 376 bis 625, 1001 bis 1125: Die Stiftung. Komödie von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Diese Woche billiger; Kabeljau im Ganzen 500 ęr 28 4 1. Anschnitt 500 fr 30, Kabeljau-Fllet 500 gr 42. bebäck für Weihnachten: Magenbrot 125 gr 16 4 Pfeffernüsse 125 gr 16 Anisgebäck(Springerle) 125 fr 10 Haselnußmakronen 85 125 fr 32. Felngebäck In Christosen] Dose 70 4 Füurich- und Brand-Gebäck Lebkuchen Stück ab 6 6 5 30% Rabatt Ae Verkaufzstellen Dea. Eg pffo Wedge zu verkaufen. mit Gewicht bill. zu verkaufen. Hauptſtr. 59. Inserlen d erfragen in der bringt Gewinn! eſchäftsſt, d. Bl. CCC schneit, mit KINESSA-Holz- balsam behandelte Böden machen Ihnen keine Sorge, weil sie naß wischbar sind. Der Balsam wird wie Boh- nerwachs aufgetragen u. Ihre Böden erhalten Nahrung Anstrich und Hochglanz mib KINE SIA HOLZ BALSANMN Germanla-Drogerle Fr. Wagner Nachf. Gnhaber W. Höllstin). Neckar-Drogerſe Walter Hornung. J er ſam mt ugs ⸗Naſender. Fuß ballvereinigung. Heute abend wie üblich Training in der Reithalle. Anſchließend Spielerverſammlung. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: NS.⸗Frauenſchaft. Heute Donnerstag 20.15 Uhr im„Schloß“ Heimabend mik Probe zur Advents⸗Feier. H J., Gef. 471171. Freitag, 9. Dez., treten ſämtliche Unter⸗ führer der Gefolgſchaft punkt 20 Uhr zur Führerbeſpre⸗ chung am HJ. Heim an.— Sonntag, 11. Dez., treten die Prüfungsteilnehmer des HJ. Leiſtungsabzeichens punkt 8 Uhr am HJ. Heim, die des Schießabzeichens punkt 9 Uhr in Edingen an. Aren L a Erbsen, geschälte 7 Frau Weiß erzählt's der ganzen Nachbarſchaft. wie einfach jetzt das Säubern der fettigen und ſchmierigen Ar⸗ beitsjacken, Hoſen und Schürzen iſt. Ob Schloſſer⸗, Schmied⸗ Monteur⸗ oder andere Werk⸗ ſtattkleidung-in heißer i⸗ 8 Löſung einweichen und mit ing nachkochen, ſo ſagt ſie. Und wer es erprobt, beſtätigt, daß es nicht nur eine einfache, ſondern vor allem auch billige Methode iſt, die jede richtige Handwerkerfrau kennen ſollte! Weisse Bohnen a Wachtelbohnen Linsen ½ lg 28, 32, 343 Graupen 5 ½ kg 23, 26 u. 27 3 Sago ½ kg 300 Weizengriess 4% kg 26 u. 323 ½ Kg 20% % kg 203 offen ½ kg 24 0. eee Heute Speisehaferflocken 1 2 8. ofken ½ kg 26 0 Tabalpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim Tunehund xhr 28 la MünsSeeenten fſdthrnndkn f S re Die Gruppenführer der Gruppen 125 werden gebeten, 5 packe Würfel 10 1 morgen Freitag früh von 8—12 Uhr nochmals ihre an⸗ Sonntag, 11. Dezember, abends 8 Uhr, 5. Knorrs Eintopfgerielt fallenden Mengen Abfall⸗ und Hageltabak im Büro der ß findet im„Kaiserhof! ein 1 Wärkel 103 landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft anzugeben. Der Zeit⸗ S Magis Eintoplgericht 5 punkt muß genau eingehallen werden. Spätere Anmeldungen ß 1 8-Apend f Wurzel 15 können nicht mehr erfolgen. 5 i 55 1015 5 . lioorg Rölor 5 eee bel 18„ 8 mit 1 e statt. Ein 1 ab-— Sobel Eb te . ns! ich ird für eini 1 ö Krauken- und Vegräbniskäaſſe Einigkeit, Apeshein. vg benaclche Standen do gen 6 einge I— 5 8 Unsere NMitelieder mit Angehörigen, sowie Friſch Enorrs Erbswürste. Wichtig Freunde und Gönner sind hierzu recht vom Seeplatz: Rolle 19 u. 283 7 f 1 f freundlich eingeladen. patzle 1 Ig 36 U. 44 für alle in Seckenheim wohnhaften ehemaligen! Einteit fre! e Bug: neren. be 13 Ilvesheimer Krankenkaſſen⸗Mitglieder. N. B. Die gezeihketen Cafen len du Kablian kierschnittnudeln 25 ö 5 8 1 2 im, 85. 8 1 Durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſamm⸗ 8 VVV er 11 4 9 lung vom 9. Oktober 1938 können ſolche Perſonen, welche(im Ausſchnitt). F 5 K 380 ihren Wohnſitz von Ilvesheim nach Seckenheim verlegt haben, der Kranken⸗ und Begräbniskaſſe Einigkeit oder eines früher beſtandenen Krankenverſicherungsvereins(Concordia oder Einheit) in Ilvesheim als Mitglied angehört haben, in der Zeit bis 31. 1 1938 gegen Vorzeigung eines Geſundheitsatteſtes, welches von einem der angegebenen Aerzte ausgeſtellt ſein muß, als Mitglied zur Kaſſe auf⸗ genommen werden. Dieſelben müſſen vollkommen geſund und arbeitsfähig ſein, und dürfen das 65. Lebensjahr nicht über⸗ ſchritten haben. Eine ſpätere Aufnahme zur Kaſſe— trotz Zuzuges nach Ilvesheim— iſt durch dieſe Eintrittsmöglichkeit aufgehoben. Die Beitragspflicht beginnt ab 1. Januar 1939. Als Kaſſenärzte ſind die Herren Dr. Müller, Ilvesheim, Dr. Eggemann, Dr. Schulz und Dr. Spitzmüller, wohnhaft in Seckenheim, zugelaſſen. i 8 Die Anmeldungen ſind an den Vorſitzenden der Kaſſe Julius Nagel, Ilvesheim, Adolf Hitlerſtraße 326, zu richten. Summi- 8— 3 stempel 3 Neichslotterie liefert in jeder ir acbelisbeſmagung Ausführung 2 5 2 F WIN NIE Nb 2 0 PN AN MI E N und Größe he millionen pia Neckarbote-Druckeref kg 35 Pfg. Filet Griess-Makkaroni von Kabliau Eier- Malkaront ½ kg 48 Pfg. Heines Jägerwurst 5 Dose 48 u. 95 0 f Filet 5 Heines Delikateßzwürsteh. von Echellfiſch! Dose 72 q u. 1.36 . 3 Erozent Rabatt! % kg 85 Pfg. 85 Eier- Spaghetti 8 N% kg 45 u. 52 N e 3 1 kaEm — 1 — e Jauk. Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. Taolohn-vallel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Neckar-Bote-⸗Drucker ei. Pfingſtberg zu verpachten. Zu erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. 1 — — eule a0 bei ae ec ene eee ne een un et -und augng eig ige i en eee cle use „ uubees a gun cc 55 nen nee ee eke uocpf vl 110 eit qu neun, nau eig uv zu zanze eg Art e ee ehr 10 pleb uren ne i eqog od dun 801 Sud usavch eagle man Ava uno uada zegao- ushebleqaca Ae een eee“, eee echt e een duc de u 5109 a„ ug Luvß uung uus ea rate bn neee eee ee een ee de e sog e“ eee e enen eue„ce geg“ „Ezuvag“ eee, eee e ae nee bent„bung e e e en eee an n cee en Seuücz“ Jg ueuuczeg nen ung an seuuvch ueg gerqphegz ze in sc zue reagp! zuae d uebinlune sio nale Bungreig eule ub a&b 10 ud Zune eu anne need ue ue e vlog 820 que ſctoq uu aun Luv ibaoſeg pi joneg ui ze Aplleg) bub 3 een eee en e e een en ee ee Jgeilsno za god qun Zeug seuupcg 302 bl Souuvc ien vlog uteg Inxz oubpind cu in cen de sog one. uv de mnvaenogz ue en uuns i de gcgen uud usbpfcht zeggg Lech ulel 10 man Fupzusdunze g neil ul bndjlog nbi ac d e e eher loc uebzbdicp abu ue menbzeqn gbuig ock dig a zun uuvg qun „ehe eu e e e eee eu d un ange -, ueognvad dne uieuse] mut 36a Souuvcz“ zog zagg l cu poi eg nem sog a0 gegnagz uteufjel ns uvueqeu ges dun sn spd sog aſchuz 306 8e pv ol ur e dee e e ie eee ee Sec enz ee ugſejessnoch sog ang Hung pez eig Luvag jener ae Jun ulaplofpozg nenen ne eie e e e nag eidg. loc * ap uslecteb Sicpiu uus siv guuog eig zuzepf uebr opc Ueglſppu uz egen ne e unten ent edu nes jputuse Aepiu vac gg ueguncplada ꝙpſva of 2 aun uud gun „08 lnnlanzplaag sa— pg bl ae opnplce ie ne eue een e eg“ ee eue ee n a ßoquesm uuvdg aun„ſjusgepfeß unge uegepleß une“ Ueapa 7 neee ee ee ien“ Tee u ebe ede Cuefoqzea pnagqpppg) usquoi ute de e bee e en eee eh eg Aviq il eie vgl 1böl„aqzüvg ol vf ueugg qui 2188“ nv unu janz zuuu spe ie e el een due dun pi zuesdsg Luna Ppnane reibe una eee lee le e bean ele „ nuochem 2 gu and qui aufe culenpag ueqog vg oneiobig ou, ou mine sid uus“ lung uete dur neue 10 neg np mod ub Luvag nv auff Ac m janzg Goc „ Sog eg usuugz usbocse c Coeli asg“ sg aeg Seecode Schu io ˖puggick eil uuvg„iepnelpfjebog;“ gun„andiwigglgz“ eule dan f611 np ze ie u Jog ace Hungiecz eid ze gag zefun -e c ur ie dun ace enz„esgelsno Gi eim 08“ „ uogvog ne Rapfleb cn dug cpu die usb enn“ been mene ene nd eg bad aun ene deen eee ee ee ge ach Za og becuenea ecunckosozeg eg gun eee ee eue eee ee n zulutog uuvg aun oog ꝛefezcc ueufe æpou anu zollogß svg igel gaggeblnv bun zog usbeyz as— uegunſg ea Gpzg mene Sause zgoajdnoch sog zog up Inv jagg ueber een e ene e n ebe bun enge e ur eee e ee eee eee e Siege szene Ind gnut vnn cello sean gien 40 udugt Anpi dive hanuaeun uszssqav zeuupzeg eic Juiea aun zauung mea u guvapegz meg Inv zg ei use J en e ene nern eee ic ockuungz usqleg ed ueuubeg uuvoa bnacklurz u usznuncg obzuech mu zuuunu opnpicp s ik uobdg sog nog agg eg öl ahnen in e ene e ne en uuns uudg gun acazeg ene ee ene eee eee men ene eie „ uuopnvag uezezuolepeg nu cpog ueſpch zuswumoged iche oi qui ungarn uv ⸗aca bpa eie ueheß uuvulzepeß uempsg opc“ Ipaj sobuvz sbauſe uzehncpe oceg zen eg uud uegoabd uuf i ge een ene e eiche ehe ehe ee en eee iich eh neee e pd ung „ uo Jena e en ee eie eig ng munu uockunch jene jpg ang Luv 808“ a Japanguvg usg uv zoo uuvg ci zeg use anz agnad ic ound ee n eee ed le d gere zgnac kellogg usgonlebinv gam mz ei ucava gun ino al acpgm udavg gun In uegeegn doc ee ee en ben eee prend ae qm une ueunupſne znzag ue jmunu vgl (Hungenog gf) e .— 2— — „Megan ag uns 36112 sbunzivgzzzun? 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Meese en bene ene dun ng gun eg Gai jbupagaea svjg uldg sn geloggt sv gog Reggie zmunu ueqnsno zoguvuzenv ogg ein ueg pnac geg gegubuzeuebeb 5918 e bene ec been dun n eee e een eee! , sog Sang ga ange pace eee de dogs genf edi sgellpgz seg Hunspezg aeeſc ussphzöjch ne uegogz used uv gun uellpnea ne svich sog uogegſſog sog bi uv 45 Tocnce utee ſe een Kep sog jo Jog uegesplaga F Uelvjg nd zeickog ple apnel sva usdeh eiupz uegubg zac) uod inv uvut uud ige uelleilneg icio svich sog Upg zeickoch pues sda unegugea Seen e een eg ng obo Teleiq ut svich sog gog ung uvm obuvjodg elfoiplasa uegaaßg uepig meufe nu svich sog 1 sio e e epnaadaun zg ebusunellogz ohmuploß oi use ⸗sno gellpg usſckoa aereuſe une zu enen n eee za aside pnies sv opang ꝙpubzcef selvich sog bunu elphhqusleg ueſun unu eig igceigz guvcz zun 119 pre 50 uellaelhue gun um svjch sva uuvaszo uc uenggeg Hin ppnzz Uepnag geickog dicpnel spa Inv quvch usgun uspozl geg zu r Spich) so uollojchlaesa oo seg oled inv quad sich sog bunulleg dia Inv geickogz pus sespnel use aſch uobez uud aeg ee enen den nenn een ee ee spich ud Sogusbjol a Aueunockic uenlgusbnegzegn ag F eie ee e enen neee d hee bee an e F uso æppu ꝙæpno uagdqual uezun cpu anu ſſpzu oſjo sn nate d uon pu ci ke gansno Anz eig usg nac a0 pai melojgeg gun uiegusgag uv sgach dig sv sev ind aun ogach dig Inv jpnag zung uda oduszez oben elelg:uer e ue aid jego jung se Jog zeſemong Regunguſe vafe uda opiC ou len oi Jeganbilng dog gog usduchpipnz zg ne cee eee e ile sI dee eee u ͤ ei oi gib se zeqo uemgsusnv dönlbuneb ſcpez 8jb avis Appune zung reg oaeaip g og pi vun umu % ogpjqungbsspfejdaegz sio sgeſlog so Apo) sv i eee ee 62“ (bwuaglsvbß) 15 Tei ue dee eee og up uupz ednet cp n ie geg enn empozt a eee ehe en e ec ee een * RNudi reißt ihm die Kleidung auf.„Hier, ja?“ e hört nicht. Zweimal muß Rudi fragen, ehe er nickt. 8 „Menſch, Hannes. wenn das nicht der Blinddarm 6.. Aber da ſteht er auch ſchon am Telefon, dreht die cheibe. Es iſt zwar dreiviertel zwölf, aber „Hallo, Doktor Eiſenträger? Bitte, kommen Sie ſofort . aber ſofort, hören Sie? Habe hier einen Kameraden ſetzen Sie ſich in Ihren Wagen wie? Blinddarm, nehme ich an Hannes hat ſich wieder beruhigt.„Blinddarm?“ Er ſchüttelt den Kopf.„Iſt das nicht das Dings, das da iſt, und kein Menſch weiß, wozu eigentlich?“ „Ja, ſo iſt das wohl. Willſt du rauchen, Hannes?“ „Nee, ſchmeckt nicht mehr, Rudi „He, Wilhelm,“ wendet Hannes ſich matt an ſeinen Ka⸗ meraden, der hinter ihm am Kopfende ſteht.„Das iſt Rudi Schirmer. Hab dir ja ſchon genug von ihm erzählt. Menſch, ſo reich ihm doch wenigſtens deine Pfote!“ Das geſchieht, und Hannes nickt.„Is man noch ſo'n junger Haſe, Rudi, große Schnauze, nichts dahinter. aber der wird doch mal ganz gut... muß ihn noch ziehen, den Jungen aber den Laſtzug überlaſſe ich ihm nicht allein... mach ich nicht.. du, Rudi,“ das Sprechen fällt ihm ſchwer, und die Hand läßt er überhaupt nicht mehr von der ſchmerzen⸗ den Stelle,„wenn ich... nach, ja, alſo wenn das ſtimmt mit dem Blinddarm... Rudi, fahr du mit, ja? Nur bis Leipzig... willſt du?“ Natürlich will Rudi. „Biſt ein knorker Kerl!“ Hannes ſtrahlt ihn zufrieden an.„Du, das in Bergedorf habe ich doch ſauber gemacht, was? Menſch, wie ich mit ihr daſtand und wartete und endlich kamſt dun Er bricht ab. Die Augen quellen ihm faſt aus den Höhlen. Der Schmerz muß furchtbar ſein. Rudi legt ihm beruhigend die Hand auf die Stirn. Sie iſt glühendheiß. Fieber alſo.. hohes Fieber Zum Glück kommt Dr. Eiſenträger bald. Eine flüchtige Unterſuchung genügt. Blinddarmentzündung im vorgerück⸗ ten Stadium. Er ruft ſofort die Rettungsſtation an. Der Krankenwagen wird in fünf Minuten da ſein. Ein Ge⸗ ſpräch mit dem Krankenhaus folgt. Rudi zieht den Arzt abſeits. „Bedenklich?“ Eiſenträger hebt die Brauen.„Sehr be⸗ denklich, lieber Freund. Wie kann ein Menſch ſo lange warten. Aber es geſchehen ja immer Wunder. Und darum ſoll man ſo lange hoffen, bis es nichts mehr zu hoffen gibt, nicht wahr?“ So alſo iſt das! Rudi zwingt ſich zu einem Lächeln, als er zu Hannes zurückkehrt. „Was ſagt der Bauchaufſchlitzer, Rudi? Reif für die Schippe, was? Kommt aber bei mir nicht in Frage. Du, und das mit dem Laſtzug geht in Ordnung, ja? Js gut. Und wenn was paſſieten ſollte.. es paſſiert ja nichts ich ſage ja auch, wenn.. dann. dann ſchreibſte ihr, Rudi, willſt du? Weißt ſchon, wen ich meine. und hei⸗ raten tu ich ſie beſtimmt nächſtes Jahr... das kannſt du ihr beſtellen Das iſt eigentlich das letzte Verſtändliche, was er ſagt. Das Fieber macht ſprunghafte Fortſchritte. Zum Glück kommt das Krankenauto bald und holt ihn. Eiſenträger fährt mit ſeinem kleinen Wagen hinterher. Mit zuſammengebiſſenen Zähnen beſteigt Rudi Schirmer den Laſtzug. Schweigend nimmt Wilhelm neben ihm Platz. Rudi beugt ſich noch einmal aus dem Fenſter, während die Maſchine anſpringt. „Sag meinem Bruder Beſcheid, Franz... und er ſoll ſich morgen mal um Hannes kümmern.“ Der Motor heult auf. „Gute Fahrt!“ ſchreit Franz Rudi hebt zum Gruß die Hand. Dann ſetzt ſich der Laſt⸗ zug in Bewegung und iſt bald im Dunkel verſchwunden. * Nach dem Vorfall im Keller herrſcht bei Kellermanns eine recht gedrückte, unfteundliche Stimmung. Die einzige, die zufrieden ausſieht, iſt Trude, obwohl ſie die meiſte Arbeit 5 Aber während ſie im Keller mit un⸗ ermüdlicher Geduld die Spuren des Rohrbruchs und der am Tage darauf erſchienenen Handwerker beſeitigt, hör man ſie ein Liedchen trällern. Ja, merkwürdig fröhlich it ſie. Sie nagelt die zum Teil in die Binſen gegangenen Re⸗ 1 wieder zurecht, ſchleppt das naſſe Holz hinauf in den chuppen, befteit die Wände von den letzten Schlamm⸗ reſten, putzt die Fenſter, ihre gute Stimmung iſt eigentlich nicht recht zu erklären. Ganz ſchlimm ſieht es nach dieſer Seite hin bei Tante Cäcilie aus. Erſtens ſitzt ihr der Schock noch immer in den Gliedern, und zweitens kommt ſie nicht darüber hinweg, daß es die Schmerz, ausgerechnet dieſe Schirmers, ge⸗ weſen ſind, die als rettende Engel auf der Bildfläche er⸗ Fa Ein tiefer Groll gegen dieſes Schickſal bewegt ſie. ahrſcheinlich bezeichnet ſie insgeheim dieſes Schickſal als taktlos und nichtswürdig. Aber das hilft nun alles nichts. Man hat die Schitmers um Hilfe angehen müſſen und die Schitmers hahen, und das iſt beinahe ein unerträglicher Punkt, dieſes Anſinnen auf der Stelle erfüllt und, und nun kommt das Allerſchlimmſte, jeden Dank zurückgewieſen. Daran wird Tante Cäcilie noch lange zu knabbern haben. Weſentlich ruhiger und fachlicher beurteilt Kellermann die Angelegenheit. Daß die Schirmers in höchſter Not ge⸗ rufen worden ſind, findet er zwar peinlich, aber da es not⸗ wendig war und keine andere Möglichkeit beſtand, durch⸗ aus in der Ordnung. Allerdings hat er deswegen kein freundliches Wort über die Schirmers geſagt. Im Gegen⸗ teil, er ſchweigt ſich verbiſſen aus und iſt ſtändig ſchlecht gelaunt. Daß ihm die Geſchichte ebenſo gegen den Strich be wie ſeiner Frau, iſt offenſichtlich, nur verſteht er es beſſer, ſeine Gefühle zu verſchleiern. Erika, ach, du liebe Zeit, Erika! In ihrer Seele hat ſich ſeit jener Nacht wohl alles gelockert, was an wieſpältigſten Empfindungen dort verankert war. Sie erlebt eine ganze Skala von Gefühlen und treibt hilflos in dieſem Strudel 1 findet keinen feſten Boden unter den Füĩßen.. Und iſt doch ſonſt eine ſo gute Schwimmerin Aber aus dem Wirrwarr dieſer Gefühle ſchält ſich all⸗ mählich die recht klare Erkenntnis heraus, daß dieſer Rudi Schirmer ſich eigentlich fabelhaft benommen hat. Keine ironiſche Bemerkung, kein ſpöttiſcher Blick, keine überlegene Geſte. Er iſt gekommen, hat geſchuftet, iſt gegangen. Und in alledem hat nichts Gekünſteltes gelegen Sie wird das Bild nie vergeſſen: Die mattbrennende Petroleumlampe, die düſtere Kellertreppe, der häßliche Ge⸗ ruch des Waſſers.. und die beiden Männer an den Pum⸗ pen. Fäuſte wie Eiſen, denkt ſie. Oefter als ſonſt ſpäht ſie auf das Nebengrundſtück hin⸗ über. Irgendwie muß er einen Dank annehmen. Aber wie ſoll man das anſtellen? Man kann die Sache doch nicht auf ſich beruhen laſſen. Nein, nein, ein Ausgleich muß gefunden werden Merkwürdigerweiſe iſt Rudi nicht zu ſehen. Sonſt tauchte er dann und wann einmal auf dem Hofe auf. Oder man hörte ihn in der Werkſtatt arbeiten Dort iſt es aber vollkommen ſtill geworden. Eigentlich ſeltſam Ob er krank iſt? Du liebe Zeit, vielleicht erkältet... erkältet in jener Nacht? Gewiß, die Langſchäfter ſind ſicher waſſerdicht ge⸗ weſen, aber immerhin ſtundenlang ſo im Waſſer ſtehen.. ſchwitzen... dann den Gang zurück durch die kalte Nacht Erika trommelt nervös einen Marſch auf dem Fenſter⸗ brett. Soll man noch mehr in ſeine Schuld geraten? „Haſt du.. haſt du dieſen Herrn... wie heißt er doch gleich.. ach ſo, Schirmer, natürlich.. haſt du ihn viel⸗ leicht geſtern oder heute geſehen, Trude?“ 1 0 ſteht am Gasherd und achtet auf die hochkochende Milch. „Schirmer? Welchen denn?“ „Der, der hier war.. du weißt doch...“ „Ach, den!“ Trude ſieht ſchrecklich gleichmütig aus.„Nein,“ ſagt ſie.„Wie kommſt du darauf?“ Erika bleibt darauf die Antwort ſchuldig. Es war albern, Trude zu fragen. Was die ſchon weiß. Als die Werkſtatt am nächſten Tage wieder einſam und verlaſſen daliegt, ſteht es für Erika feſt, daß der Mann tat⸗ ſächlich krank ſein muß. Sie wartet noch die Mittagszeit ab. Dann ſchlüpft ſie in den Mantel, geht durch den Vor⸗ garten auf die Straße, den Zaun entlang, hin zur Tank⸗ elle. Ganz langſam geht ſie. So gelaſſen wie nur mög⸗ lich. Und als Franz ſie ſieht, er ſteht an einer der Pumpen und putzt ſie, hält er mit der Arbeit inne, lüftet die Mütze ind ruft ihr ein vergnügtes:„Tag, Fräulein Kellermann!“ u.(Fortſetzung folgt.) Augen auf, Georg! Skizze von Hans Lang ko w Sie ſtanden an der Straßenecke und ſtritten mitein⸗ ander. Es war die in der Geſchichte ihrer Liebe berühmte Straßenecke, unweit von Annemaries Elternhaus. Hier flegten ſie ſich immet zu trennen, wenn Geor Melzer eine Verlobte vom Geſchäft abgeholt und nach auſe ge⸗ bracht hatte. Sonnabends kam man dann gewöhnlich zum gemeinſamen Ausgang noch einmal 2 Jil des Nun war es wieder einmal Sofnabend, und das Ziel des Ausganges war der Streitpunkt. „Warum willſt du heute wieder tanzen gehen?“ ſchmollte Annemarie und zupfte unwillig an den blonden Löckchen, die ihr unter der ſchräg aufgesetzten Kappe keck in die klare Stirn fielen. Schrecklich, dieſer Eigenſinn und Fehl Selbſtherrlichkeit von Georg— ſein einziger großer ehler! „Du willſt natürlich ins Kino,“ brummte er und ſah wütend zum Himmel empor, als ob der an dem Streit ſchuld war,„aber ich habe nun einmal keine Luſt dazu. Es bleibt dabei, wir gehen heut einmal tanzen.“ Und er dachte: Man muß den Frauen gegenüber nicht gar zu nachgiebig ſein. ber da Annemarie gerade im Augenblick dasſelbe mit umgekehrtem Vorzeichen dachte, ſo widerſprach ſie. „Ich will aber nicht tanzen— die ganze Woche über habe ich mich auf den Film gefreut. Aber wenn du nicht willſt, es muß ja nicht ſein. Wir haben heute einen lang⸗ entbehrten, ſehr lieben Beſuch daheim— einen Herrn, 18 du kannſt alſo ruhig allein tanzen gehen. Wirſt ſchon ein⸗ mal ſehen, was du von deinem Eigenſinn haft. Ich habe das wenigſtens ſatt, und eines Tages——“ Steil ſtand die Aergerfalte auf Melzers Stirn. „Bitte, und eines Tages? Was— eines Tages?“ In Annemaries 15 01 blitzte es auf. „Eines Tages wirſt du dich ſehr wundern, wenn du mich nicht mehr haſt!“ „Aber, Annemarie———“ 5 Jetzt war Herr Georg Melzer doch etwas verblüfft und beunruhigt. Doch da ſtürmte ſie ſchon davon, ohne Gruß, ohne Abſchied Etwas ſchuldbewußt ſtarrte er ihr nach. Eigentlich— ſo weit hätte er es doch nicht kommen laſſen ſollen. Denn natürlich hatte er Annemarie lieb. Aber der dicke Schädel. 5 Ach was, Frauen ſoll man nicht nachlaufen. Sie würde ſchon wiederkommen. Und nun gerade ging er tanzen. Vielleicht— hm— vielleicht tauchte Annemarie da doch noch voller Reue auf. Und er war der Sieger. Aber als er dann in dem hell erleuchteten, von fröh⸗ lichen Paaren und heiterer Muſik erfüllten Tanzſagle ſaß, war ihm doch nicht ganz wohl zumute. Es kam ihm da ziemlich langweilig vor hinter ſeinem Glas Bier. Verdrießlich ſtarrte er in die Reihen der Tanzenden. Jeder ſchien hier eine Partnerin zu haben, nur er hockte allein. Zu dumm! Vorhin hatte er ein bißchen zu tanzen verſucht. Es waren doch wirklich nette Mädels da, jawohl — aber ſie ſahen alle nicht ſo aus wie Annemarie, tanzten nicht ſo gut, waren überhaupt nicht mit ihr zu vergleichen! Annemarie! Zu dumm, daß er immer wieder an ſie denken mußte! 25 litt er denn an Einbildungen? Da ſollte doch das dreifache Donnerwetter dreinſchlagen! Da war ja Anne⸗ marie! Und ſogar in ihrem allerbeſten hellblauen Kleid, das er immer ſo nett gefunden hatte. Sie tanzte mit einem 11 5 gut ausſehenden, wettergebräunten Herrn mittleren lters. Und wie ſie tanzte, und— ja, zum Kuckuck— dieſes zärtliche Anſchmiegen! Na, das ging denn doch ent⸗ ſchieden zu weit! Schon war das Paar im Gewühl ſeinen Augen ent⸗ ſchwunden. 5 Georg Melzer hatte ein ſehr komiſches Gefühl unter der Weſte, da ſo in der Herzgegend.„Du wirſt dich ſehr wun⸗ dern, wenn du mich nicht mehr haſt“. Sollte dieſer Tag gekommen ſein?— So ſchnell? Sollte das etwa mit dem „langentbehrten Beſuch“ zuſammenhängen? War das alles nicht mehr als nur Zufall? Georg ſprang auf. Aufklärung um jeden Preis, war ſein Wunſch. Nie war er eiferſüchtig geweſen, nie hatte er 7 daß Annemarie ihm entriſſen werden könnte, doch jetzt——. N Dann ſtand er an dem Tiſch der beiden. Sie ſaßen merkwürdig eng zuſammen. „Annemarie, a ich vielleicht wiſſen, wieſo du mi! dieſem 1 F 0 19 s ädchen ſah ihn kühl an. In ihren Augen flim⸗ merte es. 1 i ö „Oh, du brauchſt dir keine Sorge machen. Fritz und ich kennen uns ſchon lange.“ i 5 755 „Sozuſagen eine Freundſchaft von Jugend het,“ ſchaltete die dunkle Stimme des Mannes an ihrer Seite ſeelen⸗ ruh ein,„nicht wahr, Annemieze?“ f or Georgs Augen drehte ſich der Raum. Der Jugend⸗ freund— Faß— Annemieze! 3 „Es war viel Qual und Reue in ihm in dieſer Sekunde, Aber er nahm ſich zuſammen. N 6 7 muß dann wohl aus deinem Leben gehen, er oder ich—“ N Annnemarie lachte. Es klang nicht ganz echt. Ihre feuchten Augen überſah Georg.. a i „Ftitz iſt aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken, heute nicht und nimmermehr!“ „Und das alles wegen— wegen——“ „Ja, wegen deines Eigenſinns, deines Starrkopfes, deiner Einſichtsloſigkeit!“ Ihn überkam die große Ruhe der Erkenntnis. „Ja,“ ſagte er ganz leiſe,„es iſt ſo, ich bin ſchuld Ich wünſchte, ich könnte es noch eimal beſſer machen. Doch das heute abend, das hätteſt du mit nicht antun dürfen, Anne⸗ 10 das nicht— und mit dem Herrn da werde ich no. 2 Ein helles, von Schluchzen unterbrochenes Lachen ließ ihn erſtaunt ſchweigen. Annemarie war aufgeſtanden. Er fühlte ihre Hand auf ſeiner Schulter. „Oh, Georg, du haſt eingeſehen,— du, du bekennſt dich ſelber für ſchuldig— ſei mir nicht böſe— es iſt mir ja ſo furchtbar ſchwer geworden, dies hier— aber Fritz meinte, es müßte ſein— dann kämeſt du zur Vernunft——“ Georg verſtand nur ſoviel, daß Annemarie ihm wieder gut ſein wollte. 5 „Und dieſer ſogenannte Jugendfreund, dieſer Herr da?“ Ein böſer Ton ſchwang in der Stimme mit. In Annemaries Augen blitzte der Schalk. „Georg, geſtatte, daß ich dir deinen zukünftigen Schwager— meinen allerliebſten Bruder Fritz, vorſtelle — ſeit drei Jahren iſt er das erſtemal wieder daheim— du kennſt ihn doch noch nicht——“ Verblüfft reichte Melzer dem andern die Hand. Ja, wo hatte er nur ſeine Augen gehabt? Dieſe Aehnlichkeit war doch geradezu auffallend. Außerdem— irgendwann hatte ihm Annemarie doch von dieſem ſeefahrenden Bruder er⸗ zählt. Na ja, Eiferſucht macht blind und ſtört auch die ſon⸗ ſtigen Gehörfunktionen erheblich. Verſöhnt ſetzten ſich die drei zuſammen. Annemaries kleines Spiel hatte Georg endlich die Augen geöffnet. Man ſchätzt eben nur das, was man verloren glaubt. Wieviel wiegt ein Liter Luſt? Ein kleines Kapitel über eine eigentlich ſelbſt⸗ verſtändliche Sache. Das die Atmoſphäre der Erde bildende Gasgemiſch aus rund 21 Prozent Sauerſtoff und 78 Prozent Stickſtoff nennt man bekanntlich die Luft. Die Luft iſt unſichtbar und ſoweit man ſie nach verhältnismäßig dünnen Schichten be⸗ urteilt, auch farblos. Vorſichtig geſchätzt hat die die Erde umgebende Hülle der Atmoſphäre eine Dicke von etwa ein⸗ 92 Kilometer. Bis annähernd 500 Kilometer Höhe chließen ſich an dieſe Lufthülle verſchiedene Schichten ſon⸗ ſtiger Gaſe und Gasgemiſche an. 5 Die Luft bezeichnet man als einen Stoff. Und das iſt es, was ſo manchen Leuten nicht i en Kopf will. Sie wenden ein, ein unſichtbares, fig Etwas, das 1 mit den Händen nicht 1 1 läßt, kö man unmöglich als Stoff bewerten, um ſo weniger, als die Luft doch nicht ein⸗ mal ein Gewicht habe. Wer ſo redet, iſt über die allerein⸗ fachſten Dinge im unklaren denn mit Hilfe der empfind⸗