Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 38. 1140 38. Jahrgang Anſer erſter Im Beiſein des Führers vom Stapel gelaufen.— Die Ju⸗ ſammenarbeit zwiſchen Kriegsmarine und Luftwaffe. Kiel, 8. Dezember. In Anweſenheit des Führers, des Generalfeldmarſchalls Göring, des Generaladmiral Raeder und weiterer hervor⸗ ragender Perſönlichkeiten der Wehrmacht, insbeſondere der Kriegsmarine und der Luftwaffe, des Skaates und der Par⸗ tei lief am Donnerstag mittag 13.15 Uhr der erſte deutſche Flugzeugträger glücklich vom Stapel. Das Schiff wurde nach der Weiherede des Generalfeldmarſchalls Göring von Grä⸗ fin Hella von Brandenſtein⸗Jeppelin, der Tochter des Gra⸗ fen Zeppelin, auf den Namen„Graf Zeppelin“ getauft. * Wenige Monate erſt ſind verſtrichen, ſeit in Gegenwart des Führers und Reichskanzlers der ſchwere Kreuzer„Prinz Eugen“ ſeinem Element übergeben wurde. Es iſt ein ſtol⸗ zes Kennzeichen für die durch den Tatwillen des Führers neu erſtarkte Wehrkraft zur See, daß wiederum das bedeut⸗ ſame Ereignis des Stapellaufes einer der größten Einhei⸗ ten unſerer jungen Flotte die Herzen der Kriegsmarine⸗ ſtadt und darüber hinaus des ganzen deutſchen Volkes hö⸗ her ſchlagen läßt. Es entſprach der Größe dieſes Tages, daß der Führer und Reichskanzler ſelbſt, mit dem Schöpfer der deutſchen Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, in Kiel weilte, um der Stapellauffeier des erſten Flugzeugträgers der deutſchen Kriegsmarine durch ſeine Anweſenheit die Bedeutung zu geben, die dieſem Tage als neu erreichtem Abſchnitt in dem großen friedenſichernden und das Leben unſeres Volkes ſchirmenden Aufbauwerk unſerer Wehrmacht beizumeſſen iſt. i Deutſchland trat damit in die Reihe der Nationen ein, die eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen Kriegsmarine und Luftwaffe durch den Bau großer Flugzeugträger verwirk⸗ licht haben Unſere junge Wehrmacht iſt in der glücklichen Lage, ſich mit dem Bau dieſes neuen Schiffstyps die Er⸗ fahrungen anderer Marinen zunutze zu machen und ſelbſt von vornherein den füngſten Neubau unſerer Kriegsflotte mit einem Höchſtmaß von Sicherheit und Schlagkraft gus⸗ Kriegsmarine dieſer neuen Waffe im Hinblick auf die ſtolze Entwicklung der deutſchen Luftwaffe ihre ganz beſondere Aufmerkſamkeit widmete. Deutſchland iſt dabei, den Vorſprung, den andere Ma⸗ rinen in der Zeit der ſchamloſen Unterdrückung des deutſchen Volkes gewinnen konnten, durch die Tatkraft und den unbe⸗ irrbaren Willen ſeines Führers einzuholen; an einem zwei⸗ ten Flugzeugträger dröhnen bereits auf der Germania⸗ werft die Hämmer. Jubel um den Führer und Göring Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht traf Donnerstag um 12.35 Uhr im Sonderzug in der Kriegsmarineſtadt Kiel ein um, begleitet von Generalfeld⸗ marſchall Göring, dieſem Ehrentag der Kriegsmarine und der Luftwaffe durch ſeine Anweſenheit beim Stapellauf des erſten deutſchen Flugzeugträgers ſeine beſondere Weihe zu geben. Unbeſchreiblicher Jubel ſchlägt dem Führer entgegen, als er mit ſeiner Begleitung im Bahnhofsportal erſcheint. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchreitet der Führer mit Generalfeldmarſchall Göring und Generaladmi⸗ ral Raeder die Front der Ehrenkompanie der dritten Ma⸗ rine⸗Unteroffizier⸗Lehrabteilung Plöhn ab. Der Führer be⸗ gibt ſich durch die Mauern ſeiner jubelnden Nordmärker mit ſeiner Begleitung zur Bahnhofsbrücke und an Bord der Stationsjacht„Nixe“, um die Fahrt nach der Bauwerft an⸗ utreten. Vorbei an den Arbeitsſtätten Tauſender von een, die dem Führer ihren aus tiefſtem Herzen kommenden Gruß entbieten, vorbei an den über die Toppen geflaggten Einheiten unſerer neuerſtandenen Kriegsmarine gleitet die„Nixe“ in ruhiger Fahrt nach der Bauwerft. Brauſende Heilrufe künden dort kurz vor 13 Uhr das Eintreffen des Führers an. Die Stationsjacht„Nixe“ macht an der Anlegebrücke der Deutſchen Werke feſt. Beim Betre⸗ ten des Werftgeländes wird der Führer vom Betriebsfüh⸗ rer der Deutſchen Werke, Generaldirektor Midden⸗ dor ff, herzlich willkommen geheißen. Der Kommandant der Befeſtigungen der weſtlichen Oſtſee, Konteradmiral Mewis, erſtattet dem Führer Meldung. Und nun ſchrei⸗ tet der Führer unter den Klängen des Präſentiermarſches und der Nationalhymnen die Front der Offiziersabordnun⸗ 5 der Ehrenabordnungen der Kriegsmarine und der waffe ſowie der beiden Ehrenkompanien ab. Toſender Jubel von mehr als 60 000 Volksgenoſſen, die das Werk⸗ gelände bis in den 1a Winkel füllen. umrauſcht den Füh⸗ rer und den Generalfeldmarſchall Göring auf ihrem Wega zur Taufkanzel, an der Abordnungen der ehemaligen Mari⸗ neluftſchiffer und Marineflieger Aufſtellung genommen ha⸗ ben. 1 Nach der Meldung des Flottenchefs, Admiral Boehm, wird der Führer durch Schiffsbaudirektor Löflund, Maſchi⸗ nenbaudirektor Dr. Immich und Betriebsobmann Beyer begrüßt. Während der Führer, Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring und Generaladmiral Raeder mit der Taufpatin die Taufkanzel betreten ſteigt die Standarte des Führers vor dem Bug des Schiffes empor. Eine Woge tie er Begeiſte⸗ rung brandet minutenlang zum Führer 5 Freitag, den 9. Dezember 19388 Nr. 288 lugzeugträger Lange währt es, bis Generalfeldmarſchall E. Wort zur folgenden Taufrede nehmen kann: Mein Führer! Der Stapellauf des erſten Flugzeug gers unſerer Kriegsmarine gewinnt durch Ihre Anweſen heit beſondere Bedeutung. Die ſtolze Wehrmacht zu Lande zu Waſſer und in der Luft iſt Ihr Werk, dem Ihre ſtete Sorge gilt. Mit ſtahlharter Entſchloſſenheit haben Sie dem Reich ein Schwert geſchmiedet, das, wie die jüngſte Vergan⸗ genheit lehrt, ſtark genug iſt, um dem Reich inmitten einer unruhigen, zerklüfteten Welt die unabdingbaren Lebens⸗ rechte des deutſchen Volkes und den Frieden zu wahren. Ihr Wille allein ſtellt der Nation die Aufgabe. Kein Volksgenoſſe, der heute nicht bereit iſt, ſolcher Aufgabe zu dienen! Denn die weltbewegenden Ereigniſſe dieſes Jahres ſind allen unauslöſchliches Erlebnis und Mahnung zugleich Ergriffen ſtehen wir vor der überwältigenden Größe Ihre Taten, deren unſterblicher Ruhm Jahrhunderte überſtrahlen wird Ihnen danken wollen wir aber nicht mit Worten, ſon⸗ dern allein durch erhöhten Einſatz und treue Gefolgſchaft. Dieſe Ueberzeugung beſtimmt unſeren Lebensinhalt für alle Zukunft. Das ſtolze Schiff, das hier feſtgefügt und ſtark empor⸗ ragt, iſt Sinnbild deutſcher Kraft und Ausdruck eines Stre⸗ bens zu höchſler Leiſtung, das alle beſeelt, die es erſannen und erbauten. Als monatelang eine Flut von Verleumdung an die deutſchen Grenzen brandete, als verantwortungsloſe Hetze eine gefährliche Kriegspſychoſe erzeugte, wurde hier in dieſer Werkſtatt mit Fleiß und doppeltem Eifer gearbei⸗ tet in dem unerträglichen Bewußtſein, daß unſer Volk ſol⸗ cher Verteidigungswaffen bedarf, um ſich zu behaupten. Hier in den Hafenſtädten, wo der Blick auf die weite See gerichtet iſt, weiß jeder, wie notwendig der Schutz der deut⸗ ſchen Küſte iſt, und nirgends erkennt man klarer, daß Han⸗ del und Schiffahrt nur gedeihen, wenn ſie von der Kraft der Nation geſtützt und getragen werden. Die Meere ſtehen nur dem Starken offen. Stahl, enkſtand dank der Zufäffff dern: ern und Arbeitern verſchiedener Vorbildung und mannigfalti⸗ ger Fähigkeiten. Der Gee 8 eiſt, in dem es geſchaffen wurde, lebt auch im Werke ſelbf. Sein ſpä⸗ terer Einſatz in die Front der Reichsverteidigung er⸗ fordert ebenfalls gewiſſenhaftes Zuſammenwirken vieler deutſcher Männer. Ein Flugzeugträger vereinigt die Kampfkraft der Kriegsmarine mit der der Luftwaffe. See⸗Offizier und Flie⸗ ger, Schiffsbeſatzung und Mannſchaft der Flugzeuge— ſie ſind im täglichen Dienſt aufeinander angewieſen. Nur ge⸗ meinſam können ſie die dauernde Bereitſchaft des Schiffes ſichern und, wenn der Führer ruft, den Erfolg des Einſatzes gewährleiſten. Darum müſſen auf dieſem Schiff ſtets vorbildlich die Grundtugenden des Soldaten herrſchen: Kamerad⸗ ſchaft ſoll alle eng miteinander verbinden, in treuer und gewiſſenhafter Pflichterfüllung darf keiner zurückſtehen; opferbereit ein jeder bis zum letzten Atemzug. Ich erinnere daran, daß heute vor 24 Jahren ein deutſches Geſchwader vor den Falklandsinſeln nach heldenmütigem Kampfe gegen einen weit überlegenen Gegner mit wehender Flagge unterging. Und ich erinnere an die heldenhaften Kriegsfahrten unſerer Luftſchiffe und beſonders an die bei den letzten An⸗ Nuten gebliebenen Helden. Traditionsbewußtſein iſt eine uelle ſtarker Kraft. Darum ſollſt du ſtolzes Schiff auch tra⸗ ditionsgebunden ſein. Du ſollſt den Namen eines großen Mannes tragen, deſſen Leben in großen klaren Linien vor uns liegt. Es war ein guter Deutſcher und ein unerſchrockener Soldat. Als Verfechter einer Idee, als Erfinder und Konſtrukteur hat er ſich ſahrelang gegen Mißtrauen und Unverſtand durchſetzen müſſen. Kein 1 1 und keine Enttäuſchung konnte ſeinen Mut brechen. Das Lebenswerk dieſes leiden⸗ ſchaftlichen Kämpfers galt der Eroberung des Luftraums, 1115 deutſcher Größe. Seine Sorge galt bis zum letzten temzug dem Vaterlande. Der erſte deutſche ührers„Graf Zeppeli iges Vermächtnis. Fahre ſtets glücklich, ſtolzes Schiff, ſei ein Hort kühnen Fliegergeiſtes und zäher Seemannsart und mehre Macht und Anſehen des Reiches! In dieſer Stunde dankt das deutſche Volk mit heißem Herzen dem Manne, dem wir das verdanken, dem Manne, der die Wehrkraft Deutſchlands ſchuf, unſerem heißgeliebten Führer und Oberſten Befehlshaber Adolf Hitler! Sieg heil! In das Sieg⸗Heil Hermann Görings auf den Schöpfer und Wiedererwecker der deutſchen W rmacht ſtimmten die 60 000 wie ein Mann ein. Der Tau' akt Die letzten Worte Hermann Görings ſind verklungen. noch dröhnt der Beifall der Maſſen, da donnert der Start⸗ ſchuß über den Hafen und fordert freie Bahn für den Ablauf des Schiffskoloſſes. een der ſoll auf Befehl des n“ heißen. Der Name birgi ein hei ⸗ 1 eee, Die Taufpatin, Gräfin Hella von Branden⸗ ſtein⸗ Zeppelin, tritt nunmehr vor das Mikrophon und ſpricht die Taufworte: „Auf Befehl des Führers und Reichskanzlers kaufe ich Dich auf den Namen„Graf Zeppelin“!“ Klirrend zerſchellt die Flaſche am ſtählernen Bug des Schiffes. Die Haltevorrichtungen löſen ſich, und unter bei⸗ ſpielloſen Jubelſtürmen der Zehntauſende ſetzt ſich der Flugzeugträger„Graf Zeppelin“ langſam, dann immer ſchneller in Bewegung, um unter den toſenden Sieg⸗ Heil⸗Rufen der begeiſterten Maſſen in die Waſſer der Kie⸗ ler Förde zu gleiten. Die Lieder der Nation hallen macht⸗ voll empor. Während die Truppenabordnungen präſentieren und die 60 000 auf der Werft in das Siegheil des Schiffs⸗ baudirektors Löflund begeiſtert einſtimmen, grüßen den Führer und neben ihm Hermann Göring das neue Schiff. Keinen würdigeren Namen konnte man wählen für den Kriegsſchiffneubau, der die ſtolze Tradition der Marineluft⸗ ſchiffe zu führen beſtimmt iſt, als den Namen des Mannes, deſſen Geburtstag ſich gerade in dieſem Jahre zum 100. Male gejährt hat und der dem deutſchen Volke Symbol iſt für das raſtloſe Vorwärtsſtreben und den kühnen Höhenflug deutſchen Geiſtes. Von dem Dank Aller umgeben, verläßt der Führer mit Generalfeldmarſchall Göring die Taufkanzel. Auf dem Wege zur Abfahrtsſtelle grüßt der Führer die Abordnungen der Parteigliederungen und die Werkſcharen. 5 Während der Fahrt des Führers durch den Hafen blitzt es aus den grauen Stahlrohren aller auf der Förde liegen⸗ den deutſchen Kriegsſchiffe auf, Donnernd fegen die Sa⸗ lutſalven über das Waſſer, im Widerhall ſich verſtär⸗ kend und weithin nachklingend. Deutſchlands Kriegsflotte grüßt ihren Schöpfer und Oberſten Befehlshaber. Der Ausklang Nach dem feierlichen Stapellauf des erſten deutſchen Flugzeugträgers„Graf Zeppelin“ begab ſich der Führer und Reichskanzler mit Generalfeldmarſchall Göring und ſeiner Begleitung an Bord der Stationsjacht„Nixe“, um durch den feſtlich geſchmückten Kieler Hafen zum Aviſo Grille Are ich ei 5 der in Paradeaufſtellung klegenden Scheffer aller Größen der deutſchen Kriegsmarine. Auf den über die Toppen geflaggten Schiffen waren die Beſatzungen zur Pa⸗ rade angetreten. Jedesmal bei der Vorbeifahrt des Führers und Oberſten Befehlshabers der deutſchen Wehrmacht er⸗ klang der Präſentiermarſch der Kriegsmarine, und die Be⸗ ſatzungen brachten ein„Siegheil“ auf den Führer aus Im⸗ mer wieder grüßte der Führer zu ſeinen Soldaten hinüber. Vorbei ging die Fahrt der„Nixe“ an den kleinen ſchnittigen Schiffen der Begleitflottille, an den Zerſtörerdiviſtonen, dem Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ mit ſeinen mächti⸗ gen Geſchütztürmen, dem Schlachtſchiff„Gneiſenau“ dem er⸗ ſten Schlachtſchiff der neuerſtandenen deutſchen Flotte, und an den ſchlanken Kreuzern. Nach e der Fahrt be⸗ ab ſich der Führer an Bord des Aviſo„Grille“, wo ein Frühſtüc ſtattfand. Als gegen 16 Uhr die Stationsjacht„Nixe“ ſich vom Aviſo„Grille“ löſte und mit dem Führer, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring und der Begleitung des Führers zur Anlege⸗ brücke am Kieler Hauptbahnhof 1 70 brauſte der Jubel der Bevölkerung noch einmal auf. Uebervollen Herzens legte eine ganze Stadt ein Bekenntnis zur neuen deutſchen Wehr⸗ macht und zu dem vom Führer geeinten Großdeutſchen Reich ab. Erſt als die Schlußlichter des Sonderzuges des Führers Welle 16.10 Uhr in der Ferne verſchwanden, ebbte die elle der Begeiſterung und des Jubels langſam ab. Noch einmal reckten ſich dann die Arme in freudiger Begeiſterung zum Gruß empor, als Hermann Göring den Sonder⸗ zug beſtieg, um bald nach der Abfahrt des Führers ebenfalls die Kriegsmarineſtadt zu verlaſſen Flugzeugträger„Graf Zeppelin“ Wuchtig und gewaltig ragt der Schiffskoloß aus dem Waſſer. Der Unterſchied gegenüber den anderen Flotten⸗ einheiten tritt beſonders durch das breitausladende Flugdeck hervor, das ſowohl als Start⸗ wie als Lande⸗ platz dient. 250 m lang dehnt ſich die nicht weniger als 27 m breite Fläche des Flugdecks über den geſamten Schiffs⸗ körper hinweg. Man ſieht im Geiſt, wie ganze Schwärme von Flugzeugen, wohl an ein halbes Hundert, vom Mutter⸗ ſchiff in die Lüfte emporſteigen, wie ſie andererſeits rei⸗ bungslos und ohne Schwierigkeiten, langſam über die ganze Länge des Flugdecks ausrollend, zu ihrem ſchwimmenden Flughafen zurückkehren. Dieſer erſte deutſche Flugzeugträger wird ſchon jetzt für den Beſchauer zum Sinnbild gewaltig⸗ ſter Kampfkraft und entſchloſſenſten Abwehrwillens. Die außerordentlich ſtarke Beſtückung er⸗ höht den Eindruck einer ſchwimmenden Trutzburg. 16 S⸗em⸗ Geſchütze und 10 5⸗em⸗Flak⸗Geſchütze ſowie 22 3,7 em⸗Flak⸗ Maſchinengewehre können eine durchſchlagende Feuerwir⸗ kung gegen Kreuzer⸗ und Zerſtörerangriffe wie auch gegen⸗ Flugzeugüberfälle entfalten. Mit einer Geſchwindigkeit von rund 32 Knoten wird der Flugzeugträger 11 eppelin“ bei einer Waſſerverdrängung von über 19 000 Tonnen die Meere durchfurchen.„ Alle Aufbauten wie Schornſtein, Maſt, Brücke, lie⸗ gen in einer ſogenannten„Inſel“ auf der Steuerbordſeite s Schiffes. e Nückkehr aus Paris Herzliche Berabſchiedung des Reichsaußenminiſters. Paris. 8. Dezember. Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop traf kurz nach 10 Uhr in Begleitung des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Bonnet, des deutſchen Botſchafters Graf Welczek, des franzöſiſchen Protokollchefs Loze, der Herren vom Aus⸗ wärtigen Amt und ſeines perſönlichen Stabes auf dem In⸗ validenbahnhof ein. Dort hatten ſich zum Abſchied das geſamte Perſonal der deutſchen Botſchaft, der Landesgruppenleiter Geſandtſchafts⸗ rat Dr. Ehrich, der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Cou⸗ londre, der italieniſche Botſchafter Guareglia, der General⸗ ſekretär des Quai d' Orſay, Leger, der Präſident des Co⸗ mite France⸗Allemagne, Scapini, der Polizeipräfekt von Paris, Langeron, und zahlreiche andere Perſönlichkeiten berſammelt Der Reichsminiſter des Auswärtigen beſtieg den Wa⸗ gen, nachdem er ſich in herzlicher Weiſe vom franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet und den franzöſiſchen und deutſchen Perſönlichkeiten verabſchiedet hatte. Der deutſche Botſchaf⸗ ter Graf Welczek und Geſandtſchaftsrat von Campe be⸗ leiteten den Reichsminiſter bis zur Grenze. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Coulondre, reiſte erſt am Abend nach Berlin zurück. Der Sonderwagen des Reichs⸗ miniſters des Auswärtigen ſetzte ſich um 10.08 Uhr lang⸗ ſam in Bewegung, während das Spalier der Garde Repu⸗ blicaine das Gewehr präſentierte. ſeines Pariſer Aufenthaltes eingehend die Kunſtſchätze des mpfang ſtatt, zu dem ſich außer den Herren des Aus⸗ wärtigen Amtes und des perſönlichen Stabes des Reichs⸗ außenminiſters die Mitglieder der Botſchaft, der Landes⸗ Kruppe und zahlreiche Vertreter aus Politik, Kunſt und Geiſtesleben, ſowie des Diplomatiſchen Korps eingefunden hatten. Danktelegramm Ribbentrops An Daladier und Bonnet. Köln. 9. Dez. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat beim Betreten des deutſchen Bodens an geimſterpräſtdent Daladier und Außenminiſter Bonnet fol⸗ gende unter Ihrer Mitwirkung in München erzielten Verſtändi⸗ gung zuſtandegekommen iſt.— Joachim von Ribbentrop.“ as Telegramm an den Miniſter für auswärtige Ange⸗ legenheiten, Georges Bonnet, lautet: „Bei meiner Rückkehr nach Deutſchland bitte ich Sie, Herr Miniſter, den nochmaligen Ausdruck meines aufrich⸗ tigſten Dankes für den liebenswürdigen Empfang und die herzliche Gaſtfreundſchaft, die uns in Frankreich zuteil wurde, entgegenzunehmen. Ich gedenke mit großer Befrie⸗ digung der Tage, an denen wir gemeinſam in Paris an der Verſtändigung zwiſchen unſeren beiden Völkern arbei⸗ ten konnten.— Joachim von Ribbentrop.“ Das Ergebnis von Ver ſailles Ein gewaltiges Volk von 80 Millionen. Paris, 8. Dezember. Im„Matin“ beſchäftigt ſich der frühere Kriegsminiſter Fabry mit der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung und as ziehe man vor? Eine Verſtändigung mit erſailles. man dieſe Wahnidee im Auge en habe, eine Nation von 65 Mil- kreich zu allererſt die Frage: Berſtändigung oder nicht Verſtändigung. Die Vernunft antworte auf dieſe Frage, daß man ſich verſtändigen müſſe. Mit Genugtuung aufgenommen Aeußerungen Bonnels. Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet empfing den Sonderkorreſpondenten der„Nationalzeitung“ Eſſen, Erich chneyder, der mit dem Reichsaußenminiſter Ribbentrop nach Paris gereiſt war Miniſter Bonnet äußerte ſich in offenherziger und liebenswürdige Form über ſeine Anſich⸗ 9 1 Geſtaltung des künftigen deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ältniſſes. „Die deukſchfranzöſiſche Erklärung, welche einen wichki⸗ Bonnet ſtellte mit Nachdruck feſt:„Frankreich wünſcht gewiß, daß die eben unterzeichnete Erklärung den Beginn einer wirklichen und dauerhaften Entſpannung bildet.“ Gewerkſchaftsbonze verliert Pfründe. Baris, 8. Dez. Das amtliche Geſetzblatt veröffentlicht eine Verordnung, wonach der Gewerkſchaftspapſt Jou⸗ aux ſeines Poſtens als Mitglied des Regentſchaftsrates der Bank von Frankreich enthoben wird. Memelgouverneur Kublius zurückgetreten 5 fHowno, 9. Dezember. died des Hauptausſchuſſes der Landtagswahlen iſt. Gailius 5 15 bereits in den früheren Jahren einmal ſtellvertretender Gouverneur geweſen. Abrechnung mit der Volksfront Beginn der Kammerausſprache in Paris. 2 Paris, 9. Dezember. Nachdem die Vorſitzenden der einzelnen Fraktionen in einer einſtündigen Sitzung das genaue Kammerdebatte aufgeſtellt hatten, krat die Kammer zuſam⸗ men und hörte als erſten Redner den rechtsgerichteten Pa⸗ riſer Abgeordneten Fernand L ordnete erklärte einleitend, daß er und ſeine Freunde bereit ſeien, auf den Appell des Miniſterpräſidenten zur Wieder⸗ aufrichtung des Landes zu antworten. Sie müßten jedoch 99n mindeſten wiſſen. welches Ziel die Regierung nach em ſenſat io nellen Zuſammenb Volksfront verfolge. Frankreich ſei durch eine leichkſinnige Politik der Dema⸗ Abgrundes geraten, und es werde nur gerektet werden können durch eine genau entgegenge⸗ ſetzte Politik. Der Miniſterpräſident müſſe deshalb zwiſchen der der Sozialdemokraten und Kommuniſten wählen. Fernand Laurent gab dann zu, daß die Regierung bisher das ihr überkragene Mandat zufrie⸗ Als Leon Blum einigg Einwände machen wollte, wurde er von rechts mit dem Ruf empfangen: „Bankrott! Bo RED Daladier, ſo erklärte der Abgeordnete Fernand Laurent weiter, habe gegenüber der ſozialen Unordnung bewieſen, daß es genüge. energiſch zu Als nächſter Redner ſprach der unabhängige radikal⸗ ſoziale Abgeordnete Rene Chateau, der ſich zu dem Abkommen bekannte, dagegen die letzten 22 Jahren. Beſonders erſtaunlich ſei, daß gerade die Leute die Notverordnungen kritiſierten, die ſie notwendig kritiſierte eingehend die Finanzpolitik der Regierung und Als der Rommuniſtenhäuptling ſchließlich die Regierung aufforderte, das Land über die zukünftige Geſtaltung der Politik entſcheiden zu laſſen, d. h. Neuwahlen auszuſchrei⸗ ben, fand er zu ſeiner Verwunderung in der ganzen Kam⸗ mer und beim Miniſterpräſidenten ſelbſt lebhaften Beifall. —— Politiſches Allerlei Drei Wochen„Burgfrieden“? Miniſterpräſident Spaak ſetzte ſeine Beſprechungen zur Vermeidung einer Regierungakriſe fort. Er beabſichtigt, bis zum Jahresende einer„Burgfrieden“ milf den Regierungs- parteien abzuſchließen, um inzwiſchen eine einigende For- 5 für das Fortbeſtehen der Drei- Parteien-Regierung zu finden. Die ſozialdemokratiſche Parteileitung teilte am Donners⸗ tag abend nach einer gemeinſamen Sitzung mit den Ge⸗ werkſchaftsſekretären und den Fraktionsvorſitzenden mit, daß in der gegenwärtigen Lage eine Demiſſion der ſozial⸗ demokratiſchen Miniſter nicht erwünſcht ſei. Die Ablehnung des Regierungsbeſchluſſes, diplomatiſ ch e Burgos aufzunehmen, werde jedoch auf⸗ rechterhalten Der rechte Flügel der Katholiſchen Partei teilte mit, daß er die Regierung weiterhin Unterſtützen werde, daß ein Nachgeben in der Burgosfrage aber nicht möglich ſei. Es gehe nicht an, daß die Regierung ſich de m Diktat der Marxiſten unterſtelle. Der Verfall Sowjetſpaniens Einſicht in franzöſiſchen Kreiſen. Rom, 9. Dez. Ueber die Lage in Sowjetſpanien verbrei⸗ tet Agenzia Stefani aus Paris folgende Meldung: „In den franzöſiſchen bolitiſchen Kreiſen gehen ſeit eini⸗ en Tagen kataſtrophale Informationen über die innere age in Rotſpanien um die dort ſowohl moraliſch wie ma⸗ teriell und politiſch eingetreten ſei Man behauptet in der Tat, daß nach dem Scheitern des Generalſtreiks in Frank⸗ reich, der für die Sowfetſpanier die letzte Hoffnung auf die Neubildung einer Volks frontregierung zugunſten einer In⸗ tervention darſtellte, die L ten faſt unhaltbar geworden iſt. ſelbſt verhehlt man nicht mehr, daß die einzige noch blei⸗ 85 Hoffnung in der raſchen Ankunft der Truppen Fran- ge.“ 8 8 Paris, 8. Dez. Nach hier vorliegenden Meldungen kam es in Tunis wieder zu italienfeindlichen Ausſchreitungen, die ganz offenſichtlich von den bekannten füdiſch⸗marxiſti⸗ ſchen Hintermännern der Provokationen veranlaßt ſind. Ein Haufen von etwa 1000 Nerſonen zog vor das italieni⸗ Die Parole Feierliches Bekenntnis: Wir ſind Deutſche! zur Memelwahr Parole ausgegeben. Die Kundgebung ſchloß mit einem glů i i Memels verſam⸗ melten Tauſende von Wahlhelfern für Dr. Neumann und ſeinen kompromißloſen Kampf um Freiheit und Recht des deulſchen Memellandes. Skürmiſcher Beifall begrüßle den Mann, den vier Jahre in litauiſchen Zuchkhäuſern nicht zu zerbrechen vermochken. Dr. Neumann erinnerte zunächſt an das Programm, das er im Jahre 1933 als Führer der damaligen Sozialiſti⸗ ſchen Volksgemeinſchaft des Memellandes veröffentlichte. Damals habe man die Partei zerſchlagen und einen Skan⸗ dalprozeß gegen ihn und ſeine Mitkämpfer in Szene ge⸗ ſetzt, weil der wachſende Einfluß der Partei die Träume 28 1 8 großlitauiſcher Kreiſe zu zerſtören drohte. Er verwies auf die zahlloſen Bemühungen. durch den Kriegs⸗ zuſtand und das Vorgehen der litauiſchen Staatspolizei, durch ein Syſtem von Sondergeſetzen und Spitzel das deut⸗ ſche Volkstum im Memelland zu zerſtören. Wir haben, ſo fuhr Dr. Neumann fort, Achtung vor einer Volkskultur, aber der Klique, die all das Unheil über unſer Heimatland gebracht hat, der gilt unſer Kampf. Unſere Heimat ſoll wieder frei werden! Das iſt unſer Recht, unſer doppeltes Recht, weil es verbrieft iſt in der Konvention und in den Statuten. Dr. Neumann kam dann auf das Jahr 1938 zu ſpre⸗ chen, das auch die Memeldeutſchen in ſeinen Bann zog und ſie zu einem Block zuſammenſchweißte, der in unmißver⸗ ſtändlichen Kundgebungen ſein Recht forderte. Er würdigte dabei insbeſondere das Programm des Memeldeutſchen Kulturverbandes, der die deutſchbewußten Bürger des Me⸗ mellandes umſchließt. Die memeldeutſche Liſte werde das Programm von 1933 in die Tat umſetzen und den Willen der Memeldeutſchen zur Durchführung bringen. noch das Jahr 1938 die Frage: Zurufe: Deulſchel) Ihr habt bei der Wahl am 11. Dezem⸗ ber Gelegenheit, Bekennknis davon abzulegen, zu welchem Kulturkreis, welchem Volk Ihr gehören wollt. Wir wollen der Welt zeigen, daß es möglich iſt, dem Recht zum Siege zu verhelfen, ohne daß man ſie erſt zum Aufhorchen bringt durch die Not⸗ und Todesſchreie gequäl⸗ ter Opfer. Wir müſſen aber ebenſo von unſeren Gegnern verlangen, daß ſie jede Provokation unterlaſ⸗ ſen und der augenblicklichen Stimmung Rechnung tragen und ſich an das gewöhnen, was ſie uns 15 Jahre lang vor⸗ enthalten haben. Unſere Gegner allein tragen die Verant⸗ wortung, daß wir uns abgekehrt haben und jetzt nur den Kampf für unſere Freiheit und unſen Recht kämpfen. GPA ⸗Chef Jeſchow geſtürzt Güuſtling Stalins ais Nuchſolger eingeſetzt. Nach einer kurzen Notiz, die in ſämtlichen Blättern an verſteckter Stelle erſcheint, iſt der bisherige Volkskommiſſar für Inneres(G PA]˖ Jeſchow„auf eigenen Wunſch“ aus ſeinem Amt ausgeſchieden und ſoll in Zukunft nur noch das ihm gleichfalls unterſtehende, politiſch jedoch unbedeu⸗ tende Volkskommiſſariat für Waſſertransport beibehalten. Als neuer Innenkommiſſar iſt der frühere georgische Par- teigewaltige Lawrentij Berija ernannt worden. 9 11 1 7 Der Abgang Jeſchows kommt nicht unerwartet. Er ſchien ſchon ſeit geraumer Zeit bevorzuſtehen, ſeit Ende Auguſt der jetzige Innenkommiſſar Berifa zunächſt in un⸗ ſtill zu werden, während gerüchtweiſe verlautete, daß ſein Geſundheitszuſtand ſich verſchlimmert habe. Nunmehr dürfte der ſchwindelnden Karriere Jeſchows ein jähes Ende geſetzt ſein: Der heute 43⸗Jährige hatte erſt dor und Zwangsmaßnahmen ſelbſt in der Geſchichte des Bolſchewismus einzig daſteht. Die eigentliche Urſache il Rücktritt dürfte wohl darin zu ſehen GPu⸗Kommiſſar Berija andere Wege beſchreiten kann, die lich von denjenigen Jeſchows weſentlich unterſcheiden wür⸗ en. Berija, ein georgiſcher Landsmann und beſonderer Günſtling Stalins, hat ſich als Diktator Moskaus in Tiflis durch die gründliche Durchführung der„Säuberung“ in den ſich Beriſa, wie es heißt, noch mehr die Gunſt Stalins er⸗ worben. i Daß der neue Mann ſchon jetzt vor ähnlichen Aufgaben 125 wie Jeſchow, und daß kei enderung erwarten iſt, geht ſchon daraus hervor, daß in der geſamten Preſſe in der letzten Zeit immer wieder gründlich betont wird, die„Säuberung“ und die„Vernichtung der Volksfeinde“ ſei nicht von kurzer Dauer, ſondern eine ſtändige Aufgabe. nde eee er Sportbeziehungen zu Holland abgebrochen Antworl auf das Verbot des Länderſpiels. Berlin, 9. Dezember. Der Keichsſportführer hat bis auf weiteres den Ab⸗ bruch der ſportlichen Beziehungen zu Holland verfügt. Dieſe Verfügung iſt zurückzuführen auf das Verbot, das der Bür⸗ germeiſter von Rotterdam, Oud, gegen die Durchführung des Fußball⸗Länderſpiels Deutſchland— Holland, das am 11. Dezember 1938 ſtattfinden ſollte, ausgeſprochen hat. Sie be⸗ zieht ſich auf ſämtliche Sporkarken und auch auf die ſchon verabredeten Begegnungen. Wenn auf eine ſcheinbare Einzelmaßnahme einer kom⸗ munalen Stelle in Holland eine ſo umfaſſende Gegenmaß⸗ nahme erfolgt, ſo liegt der Grund nicht in einer Ueberſchät⸗ zung des Verbotes des Bürgermeiſters von Rotterdam, ſon⸗ dern in der Tatſache, daß hinter dem Bürgermeiſter Oud die Tendenz maßgebender Kreiſe ſteht, das Gebiet des Sports, das ſonſt von den Völkern als Brücke der Natio⸗ nen reſpektiert wird, in einſeitige politiſche Auseinanderſet⸗ zungen hineinzuziehen. Wenn deshalb der Bürgermei⸗ ſter von Rotterdam ſich zum Werkzeug der In⸗ tereſſenpolitik macht, ſo muß der Reichsſportführer als Vertreter der Intereſſen auch der internationalen Sport⸗ beziehungen eindeutigden Trennungsſtrich zu einem Lande ziehen, in dem eine derartige einſeitige Maßnahme möglich iſt Es bleibt den Vertretern einer fairen Sportauf⸗ faſſung in Holland überlaſſen, dafür zu ſorgen, das derar⸗ tige Maßnahmen auch in Holland in Zukunft unmöglich ge⸗ macht werden. Miniſter begünſtigte Verbrecherflucht Neue Senſationen im Skoblin- Prozeß. Paris, 8. Dez. Am dritten Tage des Schwurgerichts⸗ prozeſſes gegen Frau Skoblin übte der Vertreter der Ne⸗ benkläger äußerſt heftige Kritik an gewiſſen Methoden, die von hochſtehenden politiſchen Perſönlichkeiten angewandt worden ſeien, um eine raſche Unterſuchung der Entführung des Generals von Miller zu verhindern. Dieſe Kritik richtet ſich in erſter Linie gegen den damaligen ſozialdemokrati⸗ ſchen Innenminiſter Dormoy, der zwar als Zeuge geladen iſt, ſich aber entſchuldigt hat. Der Vertreter der Nebenkläger betonte, daß er, ohne einen Widerruf zu befürchten, verſichern könne, daß der damalige Miniſterpräſident den ſowjetruſſiſchen Botſchafter am Tage nach der Entführung General Millers zu ſich ge⸗ rufen habe. Er habe ihm den dringenden Rat gegeben, ſich ſofort mit Moskau in Verbindung zu ſetzen, damit der ſow⸗ jetruſſiſche Dampfer, der nach Uebernahme der verdächtigen Ladung den Hafen von Le Havre verlaſſen hatte, durch Funkſpruch angewieſen werde, ſofort nach Le Havre zurück⸗ zukehren, um ſich einer Durchſuchung durch die franzöſiſche Polizei zu unterziehen Eine Stunde ſpäter ſei Innenmini⸗ ſter Dormoy beim Miniſterpräſidenten erſchienen, um ihm zu erklären, daß die Nachforſchungen aufgegeben werden müßten, weil die Zeitſpanne zwiſchen der Entführung Ge⸗ meral von Millers in Paris und dem Eintreffen des Autos in Le Havre viel zu kucz ſei Erſt am Abend des gleichen Tages, ſo erklärte der Ver⸗ treter der Nebenkläger weiter, habe man ſich davon über⸗ eien. daß dieſe Ausführungen Dormoys falſch geweſen eien. Er wiſſe ferner, daß ſich der Sowſekbotſchafter ſofort, nachdem er den Miniſterpräſidenten verlaſſen hakte, kele⸗ foniſch mit ſeinem Freunde Vincenk Auriol in Verbindung geſetzt habe, um ihn zu bitten, bei Dormohy darauf zu drin⸗ gen, daß die Nachforſchungen auf der Spur des Sowſek⸗ dampfers aufgegeben würden. Dieſe Erklärungen des Rechtsanwaltes riefen natürlich eine große Senſalion im Saale und bei den Geſchworenen hervor. Der Schwurgerichtspräſident ſah ſich zu der Erklärung gezwungen, daß die Ausſage Dormfoys für unumgänglich erachtet werde Er werde ihn deshalb erneut zitieren laſſen, und wenn er nicht erſcheine, werde er die ſich aus dem Ge⸗ ſetz ergebenden Maßnahmen anwenden. Als nächſter Zeuge wurde ſodann der ehemalige ruſſi⸗ ſche General Kuſſorgſky vernommen, der aus Frankreich ausgewieſen iſt und mit einem Geleitbrief zur Verhandlung kam Kuſſorgſky hat mit zwei anderen Gene⸗ rälen Skoblin am Abend der Entführung General von Mil⸗ lers aus dem Bett geholt und in dem Büro der Vereini⸗ gung ehemaliger ruſſiſcher Frontkämpfer eingehend ver⸗ nommen. Oßgleich Skoblin alles leugnete, hatten die drei Generäle einen ſo großen Verdacht, daß ſie ihn aufforder⸗ ten, mit zum Polizeipräſidenten zu kommen, um dort ſeine Ausſagen zu wiederholen Skoblin tat ſo, als ob er dieſer Aufforderung Folge leiſten wolle und verließ als erſter das Zimmer Als die anderen nach einem kurzen Meinungs⸗ austauſch ebenfalls heraustraten, war von Skoblin keine Spur mehr zu ſehen. Kurzmeldungen l Berlin. Am 1. Dezember 1938 betrug die Zahl der Rundfunkempfangsanlagen im alten Reichsgebiet 10379348 e 10 098 188 am 1 November. Die Zahl der Rund⸗ unkgebührenbefreiungen im Altreich betrug am l. f ber 663 450. ch betrug am 1. Dezem i Berlin. Zu Ehren des italieniſchen Korporations⸗ und Wirtſchaftsminiſters fand im Kdßß⸗Gemeinſchaftshaus ein Empfang durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſtatt. Am Mittwoch ſtattete Lantini dem Reichsarbeitsführer einen Beſuch ab. g Haris. Der franzöſiſche Außenminiſter ſtattete in der jugoſlawiſchen Geſandtſchaft dem zurzeit in Paris weilen⸗ den jugoſlawiſchen Prinzregenten Paul einen Beſuch ab. Prinzregent Paul war mittags Gaſt des Staatspräſidenten Lebrun und des Außenminiſters Bonnet bei einem Früh⸗ ſtück im Elyſee. London. Großangelgte Unterſtützungsmaßnahmen der britiſchen Regierung für den britiſchen Ausfuhrhandel wol⸗ len mehrere Londoner Blätter ankündigen können. Aus Baden und den Nachbargauen Von der Maul⸗ und Ktauenſeuche 106 Gemeinden, 633 Gehöfte verſeucht! In der Zeit vom 29. 11. bis 6. 12. 1938 war in Baden eine lebhafte Seuchenbewegung feſtzuſtellen. Jetzt ſind noch 106 Gemeinden und 633 Gehöfte verſeucht. Die Seuchen⸗ ausbreitung war im Amtsbezirk Raſtatt beſonders ſtark. Im ganzen wurden in der Berichtswoche 20 Gemeinden befallen, davon acht neu und 12 erneut. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Amt Bühl: Stollhofen, Sinzheim, Steinbach; Amt Kehl: Renchen, Zierolshofen; Amt Mann⸗ heim: Mannheim⸗Seckenheim; Amt Pforzheim: Göbrichen; Amt Raſtatt: Wintersdorf, Baden⸗Baden, Raſtatt, Stein⸗ mauern, Sandweier, Gaggenau⸗Ottenauß; Amt Sinsheim: Grombach; Amt Stockach: Zizenhauſen, Menningen; Amt Ueberlingen: Oberſtenweiler, Leuſtetten; Amt Waldshut: Dangſtetten, Bergöſchingen.— Erloſchen iſt ſie erfreulicher⸗ weiſe in folgenden 22 Gemeinden: Amt Buchen: Neunſtetten, Erlenbach; Amt Bühl: Bühl, Schwarzach, Lauf; Amt Em⸗ mendingen: Niederhauſen; Amt Freiburg: Lehen, Wolfenwei⸗ ler, Freiburg⸗Littenweiler; Amt Karlsruhe: Karlsruhe⸗Stadt, Karlsruhe⸗Beiertheim; Amt Konſtanz: Allensbach; Amt Mannheim: Hemsbach; Amt Müllheim: Müllheim; Amt Offenburg: Windſchläg; Amt Säckingen: Wittenſchwand; Amt Sinsheim: Stebbach; Amt Tauberbiſchofsheim: Bet⸗ tingen; Amt Ueberlingen: Buggenſegel, Adelsreute; Amt Waldshut: Oberlauchringen, Gifte. s i Wiesloch.(„Schwiegerſöhnel.) Die Volksdeut⸗ ſche Bühne Berlin bringt in der Zeit vom 15. bis 18. Dezember das Schauſpiel„Schwiegerſöhne“ zur Auffüh⸗ rung. Die Aufführung findet am Freitag, den 16. Dezember, in Wiesloch im Erbprinzenſaal für folgende Orte unſeres Kreiſes ſtatt: Baiertal, Dielheim, Rauenberg, Rotenberg, Malſchenberg, Malſch und Rettigheim. Dieſelbe Aufführung iſt bereits am 15. Dezember in Walldorf im Saal des Wil⸗ helmsberg für die Orte Walldorf, Rot und St. Leon. () Bad Rappenau.(Unglücklicher Bogen⸗ ſchütze.) Wie vorſichtig man beim Umgehen mit allen möglichen Schußwaffen ſein muß, beweiſt ein neuerlicher Unfall in Bad Rappenau. Wenn es ſich auch„nur“ um einen Bogenſchützen dabei handelte, ſo iſt das Unheil, das er anrichtete, doch ſchwer genug. In der Wimpfener Straße beſchäftigten ſich dieſer Tage zwei Kinder mit Bogenſchie⸗ ßen. Ein unglücklicher Schuß eines der beiden Spielkame⸗ raden traf den andern ins Auge, ſodaß der Junge ſofort in eine Heidelberger Klinik gebracht werden mußte. Freiburg.(Gefängnis für Fluchtverſuch.) Die Große Strafkammer verurteilte den 38jährigen Herm. Nopper aus Kollnau wegen Ausbruchsverſuchs mit ſchwerer Sachbeſchädigung zu neun Monaten Gefängnis. Er war aus der über ihn wegen Verdachtes verſchiedener leider nicht ſicher nachweisbarer Diebereien verhängten Anterſuchungshaft durch ein in die Mauer gebrochenes Loch entwichen. SHauſach.(Ertrunken aufgefunden.) Der ſeit einigen Tagen vermißte Karl Friedrich Schmidt von hier wurde am Fabrikrechen der Firma Bauer und Schönen⸗ berger ertrunken aufgefunden. Ob Unfall oder Selbſtmord vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht geklärt werden. Schmidt ſtand im Alter von 68 Jahren. Raumordnungsplan für den Großraum Nürnberg. Nürnberg, 8. Dez. Die Löſung der für die Stadt der Reichsporteitage geſtellten und noch zu erwartenden Auf⸗ gaben, die für die Entwicklung nicht nur des Stadtgebietes, ſondern auch des ganzen Raumes um Nürnberg von größ⸗ ter Bedeutung ſind, erfordert die raumordneriſche Zuſam⸗ menfaſſung ſämtlicher Vorhaben und Planungen in dieſem Gebiet. Für die vorausſchauende und organiſche Zuſam⸗ menfaſſung und Verwirklichung all dieſer Aufgaben iſt die Aufſtellung eines Raumordnungsplanes für dieſen Groß⸗ raum unter Mitarbeit ſämtlicher beteiligten Staats⸗ und Parteiſtellen erſorderlich. Zu dieſem Zweck hatte der Leiter der Reichsſtelle für Raumordnung, Reichsminiſter Kerrl, die Vertreter aller beteiligten Stellen zu einer eingehenden Beſprechung der einſchlägigen Fragen im Rathaus der Stadt der Reichsparteitage eingeladen. b Im Verdacht des Kindesmordes. Von der Gendarme⸗ rieſtation Schönau wurden diefer Tage zwei Perſonen, ein Mann und eine Frau, in der Schönauer Gegend verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Arnſtorf eingeliefert. Beide ſind des Kindsmordes verdächtig. Die Tat ſelbſt liegt ſchon längere Zeit zurück, A Schwerer Unfall im Nebel. Ein Münchener Perſonen⸗ kraftwagen fuhr bei Fürholzen im dichteſten Nebel auf einen ſchweren Laſtkraftwagen auf, deſſen Fahrer angehalten hatte, um die ſeine Sicht behindernde Eisſchicht von den Scheiben zu wiſchen. Der Aufprall erfolgte mit ungeheurer Wucht. Der neben dem Autofahrer ſitzende Fahrgaſt wende auf der Stelle getötet, ein weiterer Inſaſſe erlitt leichtere Verletzungen. ab Todesſturz von der Brücke. Auf der Talſohle an der Bruchmühlentalbrücke bei Burſcheid⸗Hilgen, über die die Reichsautobahnſtrecke Köln— Wuppertal führt, wurde die Leiche eines 21jährigen Mannes gefunden. Nach den Er⸗ mittlungen iſt er wahrſcheinlich durch die Brückengeländer geklettert, dabei ſchwindelig geworden und aus 32 Meter Höhe ins Tal geſtürzt. i Slefan Georges Schweſter geſtorben. Anna Mario Ottilie George, die Schweſter des vor faſt genau fünf Jah⸗ ren verſtorbenen Dichters Stefan George, ſtarb im Alter von 72 Jahren im Elternhaus in der Stefan⸗George⸗ Straße, wohin ſie ein halbes Jahr vor ihres Bruders Tode aus Königſtein i. T. zurückgekehrt war, während der Dich⸗ ter an den Gardaſee ging. In dem elterlichen Haus, das die Gedenktafel für ihren Bruder trägt, hatte ſie die Erinne⸗ rungen an ihn geſammelt. Lolcale Nuudocliau Vor dem Silbernen Sonntag Weihnachten rückt näher und näher, der nächſte Sonn⸗ tag bereits iſt der Silberne Sonntag. Die Frage„Was ſchenke ich?“, die in dieſen Tagen manchem viel Kopfzer⸗ brechen macht, wird immer dringender. Wer bis zum Sil⸗ bernen Sonntag mit ſich ins Reine gekommen iſt, was er als Weihnachtsgeſchenl seinen Lieben und Freunden geben möchte, wird es begrüßen, daß an dieſem Sonntag nach al⸗ tem Brauch die Geſchäfte und Läden offen ſind und wird ſeine Wahl treffen. Es iſt eine längſt bekannte Erfahrung, daß man um ſo beſſer kauft, je früher man die Läden un Geſchäfte zum Einkaufen aufſucht. Man hat ja auch eine un⸗ gleich größere Auswahl in allen Dingen als ſpäter am letz⸗ ten Sonntag vor Weihnachten, und kann ſeine Käufe und dee mit aller Ruhe machen. Der Geſchäftsmann erwartet vom Silbernen Sonntag, daß er— ſeinem Ehrennamen entſprechend— viele Silber⸗ münzen in die Kaſſe rollen läßt. Er hat ſich für alle Anfor⸗ derungen und Wünſche, die anſpruchsloſen wie auch die branc eingedeckt. Wer es nicht glauben möchte, der raucht nur einen Gang durch die Straßen zu tun und ſich alle die praktiſchen und ſchönen Gegenſtände anzuſehen, die hinter den Scheiben zur Schau geſtellt ſind. Weihnachtliche Dekorationen werfen auf die Gaben ſchon jetzt den Vor⸗ glanz des Heiligen Abends. Viele fleißige Hände waren in den letzten Tagen bemüht, die Schätze in den Ladenfen⸗ ſtern zu zieren. Nun warten Tauſende auf den verdienten Lohn ihrer Mühen. Jede rollende Münze, jedes Geldſtück, das wir jetzt ausgeben, hilft einem anderen das Brot er⸗ halten. So werden wir am Silbernen Sonntag wieder vor⸗ weihnachtliche Freude erleben. In den Nachmittagsſtunden und abends im Schein der Lichter werden ſich frohgeſtimmte Menſchen durch die Städte und Städtchen bewegen, werden Pakete und Päckchen aller Art den Weg von den Geſchäf⸗ ten in die Wohnung antreten. Menſchen und Dinge ſtehen alle unter dem Gebot der Weihnacht: In Liebe zu ſchenken. den„Geben iſt ſeliger denn nehmen!“ 1 Das goldene Verdfenſtkreuz für 40 jährige treue Dienſte bei der Deutſchen Reichsbahn erhielt Reichsbahnbetriebs⸗ aſſiſtent Joſef Groß, Seckenheim⸗Station. Außerdem gingen ihm Glückwunſchſchreiben vom Führer und Reichskanzler, und vom Präſidenten der Reichsbahndirekton zu. Im Strudel des Verkehrs. Eine ſechsjährige Schü⸗ lerin ſprang in der Schwetzingerſtraße hinter einem halten⸗ den Straßenbahnzug über die Fahrbahn, ſtieß mit dem Kopf gegen den Lenker eines die Stelle paſſierenden Kraftrades und erlitt eine Wunde über dem Auge. In der Kunſtſtraße ſtieß ein Motorrad mit einem Perſonenauto zuſammen. Der Kraftradfahrer trug einen Beinbruch davon. Weitere vier Verkehrsunfälle liefen glimpflicher ab, doch wurden fünf Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt.— 26 unbelehr⸗ baren Radlern wurden wieder die Ventile von den Rädern fortgenommen. 5 a U RNeuinſzenierungen am Nationaltheater. Das Weih⸗ machtsmärchen„Peterchens Mondfahrt“ von Gert von Baſſe⸗ witz wird am Samstag, den 10., und Sonntag, den 11. Dezember, jeweils 15 Uhr im Nationaltheater wiederholt. — Am Montag, den 12. Dezember, erſcheint als zweite Klaſſiker⸗Aufführung der Spielzeit in neuer Inſzenierung Leſſings Trauerſpiel„Emilia Galotti“ im Spielplan des Nationaltheaters. Es wirken mit: Die Damen: Keßler (Emilia), Blankenfeld(Klaudia) und Stieler(Orſina) und die Herren Bleckmann(Gonzaga), Kiesler(Marinelli), Klei⸗ nert(Odoardo), Hölzlin(Appiani), Evelt, Hartmann, Hell⸗ mund, Krauſe, Renkert und Zimmermann. Die Spiellei⸗ tung hat Rudolf Hammacher. Bühnenbild: Friedrich Kalb⸗ fuß.— Die Oper bereitet für den 18. Dezember als Erſt⸗ aufführung Ottmar Gerſters Oper„Enoch Arden“ under der muſikaliſchen Leitung von Heinrich Hollreiſer und in der Inſzenierung von Curt Becker⸗Huert vor. Die Titelpartie ſingt Hans Schweska.— Intendant Friedrich Brandenburg hat das Luſtſpiel„Friſch verloren— Halb gewonnen“ von Karl Zuchardt zur Uraufführung im Nationaltheater ange⸗ nommen. Das Stück wird noch in dieſer Spielzeit aufge⸗ führt werden,. * Ein Pferdehändler⸗Prozeß. i Maunheim. Auf dem Mannheimer Pferdemarkt kaufte ein Walldorfer Viehhändler durch Vermittlung eines Händlers drei Pferde zu je 300 Mark. Zwei der Pferde hat er gleich wieder zurückgegeben. Eine Braunſtute nahm er mit nach Walldorf, um ſie dort einem Landwirt zu einem hohen Preiſe zu verkaufen. Der Verkäufer verlangte eine Summe von 700 Mark. Kurz danach ſtellte ſich heraus, daß das Pferd dämpfig war und ein kaum heilbares Lun⸗ genleiden hatte. Der Käufer verweigerte die Zahlung und ließ das Tier ſchlachten. Der Verkäufer wußte, daß das Pferd Dämpfe hatte und nicht einwandfrei war. So hatte der Walldorfer Viehhändler unter Verſchweigung des Zu⸗ ſtandes den Landwirt getäuſcht und noch 400 Mark zu er⸗ ſchwindeln verſucht. Das Schöffengericht verurteilte den Wall⸗ 12 5 Viehhändler wegen Betruges zu ſieben Monaten Ge⸗ ängnis. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt v. 8. Dez. Auftrieb und Preiſe: 100 Läufer, 34 bis 45, 200 Ferkel, über ſechs Wochen alte Tiere 22 bis 35 Mark. Marktverlauf: mittel. f Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 8. Dez. Sämtliche Notierungen unverändert. 5 L, la, qeſlellh. anbolilungswobiſo for im Pil de bielgfAlti ger ſchon in DOHuunlofrichtendon Sch ter, et rect: U ο EOlffroudtig flimmenò in machtig grobe. nN 60 dne n geheHmen, porſönlitit Wirttendben 22 Caac, 2 Gubhellel iu Mäntel und Herren- Anzüge 29. 37. 43. 48. 33. 58. 68. 78. 98. Hosen orb. Mäntel! loden 24.- 32. 45. 0 2 2 in Lederol, Gumml-Setst ab 11. Kinder-Häntel 6. 9.- 14. loden-loppen 7.50 12.18. Hausjacken 11.50 18.24. Hemden, Schals, Krawatten, fportistrümpfe in grober Auswahl port stutzer 19. 28. 30. ff., pl u. SA- Uniformen Stoffe ber ru. 12.18.23. oe W. Blusen, Ski- Mosen, Hosen, Hemden, 6. 9.15. Klettetwesten, Koppel u. Schulterflemen usw. Mannheim H, 5, Breitestrage Amtliche Bekanm machungen der Stadt Mannheim. Bekanntmachung über eine Beſtandsaufnahme aller Pferde (Maultiere, Mauleſel) und Beſpannfahrzeuge. Auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes vom 13. Juli 1938,§ 3 Abſatz 2 Satz 2 und§ 15 Nrn. 1 und 2 und der nach§ 33 dieſes Geſetzes erlaſſenen Pferdeergän⸗ zungsvorſchrift vom 13. Auguſt 1938 findet eine Be⸗ ſtandsgufnahme aller Pferde, Maultiere und Mauleſel (nachſtehend der Kürze halber als Pferde bezeichnet) ſowfe aller Beſpannfahrzeuge ſtatt. Zu dieſem Zwecke ſind die Pferde und Beſpann⸗ fahrzeuge bis 17. Dezember 1938 anzumelden: 1. für die Stadtteile von Alt⸗Mannheim, Waldhof und Induſtriehafen bei der Landwirtſchaftlichen Abteilung, Rathaus, Zimmer 53, 2. für die Vororte bei den Gemeindeſeßretariaten. Zur Anmeldung verpflichtet iſt in erſter Linie der Eigentümer. Befindet ſich das Pferd oder Beſpann⸗ fahrzeug nicht im Beſitz oder Gewahrſam des Eigen⸗ tümers, ſo iſt ſtatt ſeiner der Beſitzer oder Ge⸗ wahrſamsinhaber zur Anmeldung verpflichtet. Die An⸗ meldung kann mündlich oder schriftlich erfolgen. Sie hat zu enthalten: 1. bei Pferden: ) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Woh⸗ nung des Eigentümers, Beſitzers und Gewahr⸗ ſamsinhabers, b) Rame, Farbe und Abzeichen des Pferdes, ferner das Geſchlecht, die Größe(Stockmaß) und das Alter des Pferdes(bei gewerbsmäßigen Pferde⸗ händlern find die Handelspferde nur zahlenmäßig anzugeben); 2. bei Beſpannfahrzeugen: a) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Woh⸗ nung des Eigentümers, Beſitzers und Gewahr⸗ ſamsinhabers, b) Art des Beſpannfahrzeuges(Kaſten⸗, Platten⸗ wagen, gefedert— üngefedert, leichter, ſchwerer Kaſtenwagen uſw.) Fahrzeugherſteller und ⸗händler haben auch ihre Lagerbeſtände anzumelden. Treten ſpäter Aenderungen in den gemeldeten Angaben durch Zugang oder Abgang von Pferden ein, ſo ſind dieſe Aenderungen gleichfalls beim Bürger⸗ meiſter anzumelden, und zwar zu Terminen, die jeweils durch beſondere Bekanntmachung beſtimmt werden. Wer eine Beorderung zur Geſtellung beſtimmter Pferde erhalten hat oder erhält, hat gemäß der auf dieſer Beorderung aufgedruckten Anweiſung jede Aenderung alsbald beſondets anzumelden. Koſten, die durch die Anmeldung entſtehen, hat der Anmeldepflichtige zu tragen. Verletzungen der Anmeldepflicht werden nach§ 34 des Wehrleiſtungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft, in ſchweren 981 mit Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, 7. Dez. 1938. Der Oberbürgermeiſter. .... Ein Südsee-Abenteuer les Matrosen Stefan auf der Insel Tahitis. Er wird von der Besatzung des Schiffes vergesser und bleibt auf der einsamen Insel zurück. Was nun alles in dieser exotischen Gegend passiert, zeigt dieser Film in aufregender Weise, ehönes Belpragramm, Sowie die neue Ufa- Wochenschau. Spielzeit: Freitag bis Sonntag, je abends 8 Uhr. Achtung! Sonntag 5 Uhr keine Vorstellung. Für Weihnachten: 1 Kinder⸗ Kaufladen 1 Schaukelpferd (Filz) noch gut erhalten, ferner 1 gebrauchte Nähmaſchine 1 Wohnzimmer⸗ Lampe bill, zu verkaufen. A. Schilling, Station (i. Bahnhofsgebäude). r Werdet Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Wir ſind Käufer von zirka 100 Zentner Futterkartoffeln. Anmeldungen ſofort in unſerem Lager. Beſtellungen für verbilligten Biertreber auf Station Friedrichsfeld⸗Rord werden ſofort in unſerem Lager entgegengenommen. 8 3 . Praktische, preiswerte Weihnachts- Seschenke! 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