OO A t EH F Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3;. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verbündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 38. 1140 38. Jahrgang Rund 97 v. 9. Wahlbeteiligung.— Verſprechungen Sme⸗ fonds.— Der neue Gouverneur des Memellandes.— Die innerlitauiſchen Spannungen. Die Zählung der bei der Wahl zum memelländiſchen Landtag abgegebenen Wahlumſchläge iſt bis auf einige noch fehlende ländliche Bezirke beendek. Die Wahlbeteili⸗ gung betrug danach im Durchſchnitt rund 97 v. H. gegen- über 91,30 v. 9. bei der letzten Landtagswahl. Dieſe für ein Gebiet wie das Memelland außerordentlich hohe Wahlbeteiligung iſt ein bemerkenswerter Ausdruck der einmütigen Geſchloſſenheit und Bekenntnisfreudigkeit der Memeldeutſchen. Infolge des durch das litauiſche Wahlgeſetz vorgeſchrie⸗ benen umſtändlichen Verfahrens— jeder Wähler gibt 29 Stimmzettel ab— iſt mit der Beendigung der Zählung und der Bekanntgabe der Ergebniſſe erſt ungefähr in einer Woche zu rechnen. Die Wahl iſt ohne Zwiſchenfälle verlaufen bis auf einen Vorfall in Karrolliſchken bei Memel, wo einige Litauer die Fenſter des Wahllokals durch Steinwürfe zertrümmerten. Sie wurden alle von der Polizei feſtgenommen. Vor dem Wahllokal der Memeldeutſchen Liſte, wo gleich nach Been⸗ digung der Wahl durch einen Lautſprecherwagen die erſten Zahlen über die Höhe der Wahlbeteiligung bekanntgegeben wurden, verſammelte ſich eine große enſc enge Der Memeldeutſche Ordnungsdienſt marſchierte unter Voran⸗ trtitt eines Muſikzuges und begeiſterter Anteilnahme der Be⸗ völkerung durch die feſtlich beleuchteten Straßen Memels. „Litauen will das Statut erfüllen“ Wie aus Kowno gemeldet wird, wurde im Rahmen eines feierlichen Aktes der am 14. November wiederge⸗ wähle litauiſche Staatspräſident Antana Smetona durch den Kownoer Erzbiſchof vereidigt. Der Feier wohnten ſämt⸗ liche Mitglieder der litauiſchen Regierung, der Armeelei⸗ tung, alle Sejmabgeordneten. die Volksvertreter, die den Staatspräſidenten gewählt haben, und die Vertreter der ausländiſchen Mächte bei. Nach der Vereidigung hielt Smetona eine ede, in der er zur innen⸗ und außen⸗ politiſchen Lage Stellung nahm. Er wies auf die Ereig⸗ niſſe der letzten Jahre hin und betonte, daß Litauen be⸗ müht ſei, mit ſeinen Nachbarn gute Beziehungen zu unter⸗ halten. Mit Deutſchland ſeien die W von Anfang ut geweſen. In Bezug auf Memel, ſo erklärte der taatspräſident, ſei die litauiſche Regierung gewillt, das Statut zu erfüllen. Mit Polen ſei eine Reihe von Verträ⸗ gen bereits abgeſchloſſen und auch die weiteren Beziehun⸗ gen dürften einen normalen Gang nehmen. Der litauiſche Staatspräſident ging dann auf die inner⸗ politiſche Lage ein und nahm ſcharf gegen die Strömungen Stellung, die ſich gegen das beſtehende Regime richteten. Es könne heute keine Koalition von Parteien mehr geben, fondern heute dürfe es nur noch eine Zuſammenfaſſung al⸗ ler litauiſchen Kräfte geben. Eine amtliche Erklärung des litauiſchen Propaganda⸗ amtes befaßt ſich mit der Verhängung des Ausnahmezuſtandes über Skadt und Kreis ftowno. Darin heißt es u. a., daß im Zuſammenhang mit den Vor⸗ gängen im Memelland unverantwortliche Elemente und ein⸗ zelne Hitzköpfe, die ſich teils als Woldemaras⸗Anhänger be⸗ zeichnen, eine ſchädliche Tätigkeit entfalten, die auch in der Studentendemonſtration vom Samstag ihren Ausdruck fin⸗ den. Außerdem verſuche auch die Rechtsoppoſition, durch eine Stimmungsmache für eine ſogenannte nationale Kon⸗ ſolidierung für ihre Partei Geſchäfte zu machen und per⸗ ſönliche Vorteile aus der ernſten Lage zu ziehen. Im Namen der Woldemaras⸗Anhänger ſei in Memel ein regierungs⸗ feindlicher Aufruf und ein Flugblatt in Form einer Zeitung verbreitet worden. Die Regierung werde in dieſem ernſten Augenblick gegen derartige Umtriebe, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, mit allen Mitteln ſtrengſtens vor⸗ gehen. Daher ſei über Stadt und Kreis Kowno als dem ideellen und wirtſchaftlichen Zentrum Litauens der Aus⸗ nahmezuſtand für ſechs Monate verhängt worden. Gailius zum Memel⸗Gouverneur ernannt Die Ernennung des Memel⸗Litauers Viktor Gailius zum neuen Gouverneur des Memellandes wurde durch einen Akt des Staatspräſidenten Smetona vollzogen. Der bisherige Gouverneur Kubilius iſt zum Mitglied des Staatsrates er⸗ nannt worden. Gailius iſt der zwölfte Gouverneur des Memellandes. 8 5 Viktor Gailius, der 45 Jahre alt iſt, gehört politiſch zu den„gemäßigten Memel⸗Litauern“. Er iſt der Spitzenkan⸗ didat der vereinigten litauiſchen Liſten und Vertreter der Litauer im Hauptwahlausſchuß. Unter verſchiedenen Gou⸗ verneuren war er lange Jahre hindurch Gouvernementsrat. Zurzeit iſt er Direktor des litauiſchen Verlages Rytas. Das Direktor tum verbot eine Kundgebung Die Studenten der beiden litauiſchen Hochſchulen in Memel, des Pädagogiſchen Inſtituts und der Techniſchen Hochſchule, die ſich dem Streik der Kownoer Studenten an⸗ eſchloſſen haben, wollten am Montagabend eine Kundge⸗ 8 gegen die litauiſche Regierung veranſtalten. In dem hierzu erlaſſenen Aufruf iſt u. a. ausgeführt, daß eine neue Lage entſtanden ſei und der Rücktritt Smetonas ſowie der litauiſchen Regierung gefordert werden müſſe. Auch die li⸗ tauiſchen Studenten in Memel ſind Woldemaras-Anhän⸗ ger. Dienstag, den 13. Dezember 1988 Nr. 291 i Das memeldeutſche Bekenntnis Das Memelländiſche Direktorium hat dieſe Kundge⸗ bung verboten, weil politiſche Verſammlungen nach den geltenden Beſtimmungen 24 Stunden vorher angemeldet werden müſſen, was in dieſem Falle nicht erfolgt war. Im übrigen beſteht bei den verantwortlichen memelländiſchen Stellen keine Neigung, das autonome Memelgebiet als Plattform für innerlitauiſche Machtkämpfe zur Verfügung zu ſtellen. Nur örtliche Polizei zuſtändig Das Direktorium des Memelgebietes hat an die memel⸗ ländiſchen Behörden eine interne Dienſtanweiſung erlaſſen, in der unter Hinweis auf den Artikel 20 des Memelſtatuts folgendes feſtgeſtellt wird: „Angehörige der litauiſchen Staatsſicherheitspolizei im Memelgebiet ſind als Privatperſonen zu betrachten und ge⸗ gebenenfalls entſprechend zu behandeln.“ Der angezogene Artikel 20 des Memelſtatuts beſtimmt ausdrücklich, daß die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ord⸗ nung im Memelgebiet durch eine örtliche Polizei geſichert wird, die den Behörden unterſteht. Es iſt alſo eine kraſſe Verlezung des Statuts, wenn die litauiſche Staatsſicherheitspolizei ſich, geſtützt auf den eben⸗ falls ſtatutwidrigen Kriegszuſtand, viele Jahre lang Amts⸗ handlungen im Memelgebiet anmaßte. Das Memeldirek⸗ torium hat nur eine ſelbſtverſtändliche Pflicht erfüllt, wenn es jetzt nach Aufhebung des Kriegszuſtandes die ihm unter⸗ ſtellten Behörden auf die erwähnte Beſtimmung des Sta⸗ tuts aufmerkſam gemacht hat. „Wie ein Mann zur Wahlurne“ Skarkes Inkereſſe an den Memelwahlen in Paris, London ö und Warſchau Paris, 12. Dez. In der Pariſer Preſſe findet die Wahl zum Memellandtag ſtarke Beachtung. Schon in den Ueber⸗ ſchriften kommt zum Ausdruck, daß die Deutſchen im Memelland einen großen Sieg errungen haben, wie man erwartet habe.„Figaro“ ſagt:„Die Ergebniſſe der Mewe⸗ ler Landtagswahlen nehmen den Charakter eines wahr⸗ haften Volksentſcheides zugunſten des Reiches an“. Auch Journal“ erkennt an, daß der Fortſchritt der Deutſchen Partei keinem Zweifel unterliege. Die Memelbevölkerung habe deutſch gewählt.„Matin“ unterſtreicht, daß die Wah⸗ len in aller Ruhe und ohne Zwiſchenfälle vor ſich gegangen ſeien. In einer Meldung des„Excelſior“ heißt es, das Er⸗ gebnis dieſer Wahlen ſei: Die Deutſchen haben einen über⸗ ragenden Sieg davongetragen. Der Außenpolitiker desſelben Blattes betont, daß die Memeldeutſchen wie ein Mann zu den Wahlurnen marſchiert ſeien. 5 Die marxiſtiſch⸗kommuniſtiſche Preſſe und die ſprichwört⸗ lich ſowjetfreundlichen Blätter ergehen ſich natürlich auch bei dieſer Gelegenheit wieder in allerhand an den Haaren her⸗ beigezogenen, völlig unbegründeten Verdächtigungen gegen das Deutſchtum im Memelland. Das blaugeſchlagene Auge Betrunkener amerikaniſcher Journaliſt als Greuel⸗ märchenerzähler entlarvt. Memel, 12. Dez. Der litauiſche Rundfunkſender in Me⸗ mel hat ſich am Abend der Landtagswahl in ebenſo ten⸗ denziöſer wie irreführender Form mit einem Vorgang be⸗ ſchäftigt, der für den Betroffenen, einen amerikaniſchen Journaliſten, überaus beſchämend iſt. Der zurzeit in Me⸗ mel weilende amerikaniſche Journaliſt Robert Sellmer hat in der Nacht zum Wahlſonntag in ſinnlos betrunkenem Zu⸗ ſtand die Straßen Memels unſicher gemacht, wobei er Vor⸗ übergehende gröblich beläſtigte und beſchimpfte. Männer des memelländiſchen Ordnungsdienſtes, die ihn in ruhiger Form mehrmals erſuchten, ſich vernünftig zu verhalten und nach Hauſe zu gehen, wurden von 25 gleichfalls beſchimpft, ſo daß ſie ſich ſchließlich genötigt ſahen, ihn zur Polizeiwache zu bringen. Bei ſeiner Vernehmung auf der Wache benahm er ſich überaus widerſetzlich und belegte die Beamten mit den unglaublichſten Schimpfworten. So wurde ein engliſch⸗ ſprechender Polizeibeamter, der die Vernehmung durch⸗ führte, von Sellmer als„deutſcher Baſtard“ und„Sohn einer deutſchen Hündin“ beſchimpft. Trotzdem wurde er un⸗ 1 nach Beendigung der Vernehmung wieder freige⸗ aſſen.. Sellmer hat nachträglich verſucht, die in Memel anwe⸗ ſenden Vertreter der Auslandspreſſe zur Verbreitung eines typiſchen Greuelmärchens zu veranlaſſen. Da er mit einem blaugeſchlagenen Auge von ſeiner Alkoholreiſe in ſein Ho⸗ tel zurückgekehrt war, behauptete er, vom memelländiſchen Ordnungsdienſt oder von den Beamten auf der Polizei⸗ wache blutig geſchlagen worden zu ſein. Zur Aufklärung begaben lit zwei namhafte amerikaniſche Journaliſten am Sonntag abend zur Polizeiwache, wo die beteiligten Beam⸗ ten im Beiſein der beiden Amerikaner ſowie des Vertre⸗ ters des Deutſchen Nachrichtenbüros über den Hergang ver⸗ nommen wurden. Dabei ergab ſich, daß der betrunkene Sellmer vom memelländiſchen Ordnungsdienſt ohne die er⸗ wähnten Verletzungen auf der Polizeiwache eingeliefert wurde und die Wache auch unverletzt verlaſſen hat. Seine Entlaſſung erfolgte bereits um zwei Uhr nachts, während er erſt gegen drei Uhr nachts einen ſeiner amerikaniſchen Kollegen aus dem Hotelbett holte um ſich bei ihm über die angeblich auf der Polizeiwache erlittenen Mißhandlungen zu beſchweren Er ſcheint ſich alſo nach ſeiner Entlaſſung auf der Polizeiwache noch längere Zeit auf der Straße herum⸗ getrieben zu haben, wobei er ſich infolge ſeines Zuſtandes in irgendwelche Raufhändel nerwickelt hahon muß Freundſchaſt auf gleicher Grundlage Dr. Ley und Lankini ſprachen vor deukſchen und italieniſchen Arbeikern im Volkswagenwerk— Beſichtigungen in Braun⸗ ſchweig Braunſchweig, 12. Dezember. Im Rahmen ſeiner Deutſchlandreiſe ſtattete der italie⸗ niſche Korporationsminiſter Lantini gemeinſam mit Dr. Le 5 dem Volkswagenwerk bei Fallersleben einen mehr⸗ ſtündigen Beſuch ab. Dabei fand in der dortigen Cianetti⸗ Halle eine eindrucksvolle Kundgebung der deutſch⸗italieni⸗ ſchen Freundſchaft und Arbeitsgemeinſchaft ſtatt. Die italie⸗ niſchen und die deutſchen Arbeiter, die ſeit Monaten ge⸗ meinſam am Bau des Volkswagenwerkes ſchaffen, waren in der Rieſenhalle zuſammengekommen. Nach einer kurzen ieder ene ge des Amtsleiters Dr. Lafferenz, in der die termingemäße Fertigſtellung des Volkswagenwerkes verkündet wurde, ergriff Dr. Ley das Wort. „Es iſt wohl“, ſo führte der Reichsorganiſationsleiter aus,„das erſtemal, daß eine ſolche Feier zwiſchen deutſchen und italieniſchen Arbeitern auf einer deutſchen Bauſtelle in Anweſenheit eines italieniſchen Miniſters ſtattfindet. Als der Duce und der Führer ihre Arbeit begannen, predigten ſie dem Volke Tapferkeit, Treue und Leiſtung. Auf dieſer Grundlage iſt jene Freundſchaft aufgebaut worden, die ſtär⸗ ker iſt als alle marxiſtiſchen Phraſen der Welt. Unſer Gaſt Lantini iſt ein alter Faſchiſt. Ich grüße ihn, ſeine Begleiter und all die italieniſchen und deutſchen Arbeiter, die an die⸗ ſem Werk arbeiten.“ a Miniſter Lantini führte dann etwa folgendes aus:„Ich bin ſtolz über das Lob, das Euch, meine italieniſchen Ka⸗ meraden, ſoeben Dr. Ley bezeugt hat. Der Marxismus hat viele Fehler begangen, ſein ſchwerſter war, daß er nicht ver⸗ ſtehen wollte, daß die ſchaffenden Menſchen Ehre und Seele beſitzen. Die neue Gemeinſchaft, die der Duce und der Füh⸗ rer zwiſchen unſeren beiden Völkern errichtet haben, iſt auf dieſer Erkenntnis der Ehre und der Seele der ſchaffenden Menſchen aufgebaut.“ 5 Nach der Rede Lantinis ſtanden Dr. Ley und ſein ita⸗ lieniſcher Gaſt Hand in Hand vor ihrer begeiſterten Zu⸗ hörerſchaft. Sie ſprachen mit zahlreichen Arbeitskameraden. Von Fallersleben aus ſetzten Dr. Ley und Exz. antini ihre Veſichtigungsfahrt nach Braunſchweig fort. Hier machten ſie in Gegenwart des Gau eiterſtellvertreters Schmalz und des braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten Klagges zunächſt einen Beſuch in der Muſterſiedlung Ma⸗ ſcherode. Im weiteren Verlauf wurde die Siedlung Lehn⸗ dorf und die Braunſchweiger Altſtadtſanierung beſichtigt. Dann wurde die Fahrt im Kraftwagen nach Watenſtedt fortgeſetzt, wo die Reichswerke Hermann Göring aufgeſucht wurden. * Reichsbahn verkehrsbüro in Mailand Fortſchreilende Entwicklung des deutſch⸗ialieniſchen Reiſe verkehrs. Mailand, 12. Dez. In Mailand wurde in Anweſenheit von Vertretern des Reichspropagandaminiſteriums, des Generalkonſulats, der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr und zahlreichen italieniſchen Perſönlichkeiten ein neues Auskunftbüro der Reichsbahnzentrale eröffnet. Mit der fortſchreitenden Entwicklung des Reiſeverkehrs von Italien nach Deutſchland hatte es ſich als notwendig er⸗ wieſen, das Mailänder Büro der Reichsbahnzentrale. für den deutſchen e(RD) in größere Amtsräume zu verlegen. Das neue RDV⸗Büro befindet ſich im Marmor⸗ gebäude des ſoeben fertiggeſtellten Fiat⸗Palaſtes im Mittel⸗ punkt der Stadt. Ueber den vier, faſt fünf Meter hohen Schaufenſtern ſteht in wuchtigen, von innen beleuchteten Buchſtaben„Germania“, die einzige Leuchtſchrift in dieſer neuen Prachtſtraße Mailands. Durch die Fenſter fällt der Blick zuerſt auf eine acht Meter lange und vier Meter hohe von dem Wiener Kunſtmaler L. Pfeffer in Freskomalerei ausgeführte Landkarte des Deutſchen Reiches, auf der Großdeutſchlands ſchönſte Städte mit Darſtellung ihrer großes Bild Adolf Hitlers analen während die gegen⸗ überliegende Front ein gewaltiger in Kupfer getriebener Hoheitsadler ſchmückt. Der Handel mit Rumänien Abſchluß der deulſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsverhandlungen Bukareſt, 12. Dez. Die deutſch⸗rumäniſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen ſind abgeſchloſſen worden. Während der Verhandlungen iſt eine Reihe von Vereinbarungen getrof⸗ fen worden, die dazu beſtimmt ſind, die geltenden Ver⸗ träge über den Waren⸗ und Zahlungsverkehr zu ergänzen und zu verbeſſern. Außerdem wurde für das laufende Jahr zum 1. 10. 1938 bis 1. 10. 1939 der Warenaustauſchplan aufgeſtellt. Bei der Feſtlegung der Einzelheiten dieſes Pla⸗ nes wurde die durch den Anſchluß der Oſtmark und des Sudetenlandes an das Reich eingetretene Vergrößerung des Umfanges des deutſch⸗rumäniſchen Warenverkehrs berück⸗ ſichtigt. Darüber hinaus wurde noch eine gewiſſe weitere Ausdehnung vorgenommen. Die rumäniſche Nationalbank wird vom 15. 12. 1938 ab eine Reichsmark in Bukareſt nicht wie bisher mit 38 bis 39 Lei, ſondern mit 40,50 an⸗ und 41,50 verkaufen. 5 f Auch dieſe Verhandlungen haben erneut beſtätiat, daß die deutſche und die 6d ſich gegen⸗ ſeitig vorteilhaft ergänzen, ſodaß die Möglichkeit gegeben iſt, den Handel zwiſchen den beiden Ländern weiterhin zum Vorteil beider Völker auszubauen. Tagung der Reichstreubundes Wichtige Aufgaben: Erziehung und Betreuung. Berlin, 13. Dezember. ehemaliger Verufsſoldaten hielt in Anweſenheit zahlreicher Vertreter des Oberkommandos ber Wehrmacht und anderer Dienſtſtellen von Partei und Staat ſeine diesjährige Arbeitstagung ab. Nach Ausführun⸗ gen des Bundesführers, Gauleiter und Oberpräſident Schwede⸗Coburg, und eingehender Besprechung aller orga⸗ niſatoriſchen, beruflichen und wirtſchaftlichen Fragen faßte der Bundesführer das Ergebnis der Tagung in folgende Feſtſtellungen zuſammen: Dem Reichstreuebund ſind vont Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht durch einen Befehl vom 25. 10. 1938 bedeutungsvolle Aufgaben geſtellt worden. Erziehung der ehemaligen Berufsſoldaten zu ſoldatiſchen Beamten na⸗ tionalſozialiſtiſcher Prägung Betreuung der aus der Wehr⸗ macht ausſcheidenden aktiven Unteroffiziere bei ihrem Ueber⸗ tritt in den Zivildienſt ſind die wichtigſten dieſer Aufgaben. Der Reichstreuebund Dieſe volks⸗ und wehrpolitiſch chbedeutſamen Aufgaben müſſen beſonders deshalb in o ommener Weiſe erfüllt werden, weil davon die Gewinnung eines ausreichenden und guten Unteroffiziernachwuchſes und davon wieder die Schlagkraft der Wehrmac abhängig iſt. Aus dieſem Grunde hat der Führer die Mitgliedſchaft der aktiven Un⸗ teroffiziere im Reichstreubund mit Beginn des 11. Dienſt⸗ jahres befohlen und die Erwartung ausgeſprochen, daß ins⸗ beſondere auch die als Beamte angeſtellken ehemaligen Be⸗ ruftsofleden ſich zur Mitarbeit im Reichstreubund zur Ver⸗ fügung ſtellen. . 7 4* „In Ariſierung begriffen“ Eine amtliche Mitteilung Berlin, 13. Dezember. Sofern an einem bisher jüdi⸗ ö Vermerk angebracht iſt:„In Ariſierung begriffen“ kommen Käufe, die in dieſen Ge⸗ ſchäften getätigt werden. nicht mehr dem jüdiſchen Vorbeſit⸗ zer, ſondern dem ariſchen Treuhänder zugute. Sofern jüdiſche Geſchäfte wieder eröffnet werden, han⸗ delt es ſich entweder um Geſchäfte von Ausländern oder um ſolche Betriebe, die mit beſonderer Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums wieder aufgemacht werden. Insbeſondere wird zum Fall der Wiedereröffnung der Etam⸗ Filialen folgendes feſtgeſtellt: 1. Der Inhaber iſt Ausländer. 2. Die Ariſterung der Firma iſt vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium auf Grund der Verordnung vom 3. 12. 1938 eingeleitet 3. Es iſt bereits ein ariſcher Treuhänder für den Ge⸗ . vom Reichswirtſchaftsminiſterium einge⸗ etzt 4. Die Genehmigung zur Wiedereröffnung ſämtlicher Etam⸗Läden iſt vom Reichswirtſchaftsminiſterfum ausdrücklich erteilt worden. Die Schilder„In Ariſierung begriffen“ dem tatſächlichen Sachverhalt. Eine Beeinträchtigung ſolcher Geſchäfte ſchädigt daher nicht den jüdiſchen Inhaber, ſondern den ariſchen Erwerber. 8 Die Judenfrage in Angarn Das neue Judengeſetz— Strengere Beſtimmungen erwartet Budapeſt, 12. Dez Die Blätter melden, daß der Entwurf des neuen Judengeſetzes in ſeinen weſentlichen Zügen be⸗ reits fertiggeſtellt ſei und daß die Regierung wahrſchesnlich ſchon in den nächſten Tagen den Geſetzentwurf dem Abge⸗ ordnetenhaus vorlegen werde, Als feſtſtehend wird hervorgehoben, daß eine Verſchär⸗ fung der Judenbeſtimmungen zu erwarten ſei, und zwar im Hinblick auf die Verhältniszahl, die nicht mehr wie sher 80:20, ſondern wahrſcheinlich 93:7 betragen werde. Ferner ſoll die Judenfrage auch grundſätzlich anders behandelt wer⸗ den als bisher. In rechtsſtehenden nationalen Kreiſen glaubt man annehmen zu können, daß bei der Neuregelung der Judenfrage der Raſſengrundſatz erheblich ſtärker in den Vordergrund treten ſoll. Wie in Kreiſen, die der Regierung naheſtehen, verlautet, ſoll die Auswanderung der Juden gefördert werden. Die italien ſchen Forderungen „Frankreich hat aus den Fehlern Prags nichts gelernt“ Rom, 12. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: ſchen Geſchäft der ſichtbare entſprechen alſo Unter der Ueberſchrift tor des„Giornale d'Italia“ mit der franzöſiſche gegenüber den„italieniſchen Forderungen“ und dieſem Zuſammenhang auf eine gewiſſe hin, wie ſie en ſei. Fehler der Tſchechen ſeien geweſen:; blinde Unnach⸗ en. Die gleichen Fehler wiederholten ſich im italieni⸗ 5 0 ſich fetzt im italieni Eine vorgefaßte Intranſigenz ſei kein chlag auszuhalten, ſie könne ihn ledigli nen lenken und nur verſtär tern in e Tonarten auspoſaunte einem wohlbegründeten und klaren italieniſchen Recht e t⸗ egenſtellen wolle, die Kundgebunge 0 9 Anregungen zu einer äußerſten Auf Aenderung des Regimes der Protektorate und Mandate eien zwecklos. Sie ſeien aber gefährli i olitik der Regierung hindeuten wo den als wenn der Feind vor den italieniſcher Ueberfall zu erwarten von großen ttalieniſchen Truppenzufſammenziehungen ge⸗ Prochen, was eine Fälſchung ſel, die aber ——.. der ache. E alſchungen ſeien f 5 1 8 N n ſchon im September ver Schließlich habe man don einem ae Botſchafters beim Duce geſprochen. was ebenfalls alſch ſei und o 9935 das Agreian Offtee zu einem Dementi 0 8 un werde man endlich erkennen, da die großen Probleme der Völker, die aroßen eien eine rechtzeitige Verſtändigung und genommen werden können anſtatt ˖ und Spekulationen, die ſie nur ver⸗ bitterter geſtalteten. ohne ſie aus der B Beſuch des franzöſi⸗ GOlowakiſch⸗ deut ſche Wahllundgebung Eine Rede des Miniſterpräſidenten Tiſo. kiſche Miniſterpräſident Dr. ſchen Gemeinſchaftskundgeb. 3 darunter 3000 Deutſchen. V. bemerkenswert ſprache an die Deutſchen in deutſcher Sprache die F S.(Freiwillige Schutzwehr) präſident Dr. Tiſo äußerte in deutſcher Sprache großer Zahl an der Kundgebung im beſten Einvernehmen zuſammenarbeiten werden. deutſcher Sprache hervor, ganiſation und Diſziplin ein Vorbild für die denn in Zukunft werde ſammenarbeit geben. Anfragen im Anterhaus Am die Stärke der italieniſchen Streitkräfte in Libyen.— Chamberlains Rom-Reiſe. London, 13. Dez. Auf Anfrage Henderſons teilte der Unterſtaatsſekretär Butler im Unterhaus mit, daß die ita⸗ lieniſchen Streitkräfte in Libyen im März d. J. aus zwei Armeekorps beſtanden hätten und auch ſetzt noch die gleiche Stärke hätten Man habe aber Grund zu der Annahme, daß ſeit der Unterzeichnung des engliſch⸗italteniſchen Abkommens vom 16. April die Effenktipſtärke beträchtlich herabgeſetzt worden ſei. Auf weitere Fragen Henderſons erklärte Butler ſchließlich, er könne nicht dafür garantieren, das dem Hauſe genaue Angaben über die Truppenzahl gegeben würden. Premierminiſter Chamberlain teilte im Unterhaus mit, daß ſein Beſuch in Italien in erſter Linie einer per⸗ ſönlichen Fühlungnahme mit Muſſolini dienen werde Wenn irgend ein Abkommen abgeſchloſſen werden ſollte, ſo werde dieſes dem Haus zur Ausſprache poraeleat merden. Sonntagsreden in Frankreich Radikalſoziale Verkrauenserklärung für Daladier Pierre Cot als Prophet 5 Paris. 12. Dezember. Der letzte Sonntag brachte wieder einmal eine ganze Anzahl der üblichen Sonntagsreden. Der franzöſiſche Un⸗ terrichtsminiſter Je a n Zay ſprach anläßlich des radikal⸗ ſoztalen Landesverbandstages des Departements Loiret in Pithiviers in Anweſenheit zahlreicher radikalſozialer Parla⸗ mentarier. Jean Zay befaßte ſich beſonders mit der poli⸗ tiſchen Lage, die großen Gefahren, die für Frankreich aus eder Unklugheit entſtehen könnten, und vor allem die ernſte außenpolitiſche Lage müßten die ausſchließlichen Beſorgniſſe und die Beſchäftigung eines wirklichen Politikers darſtel⸗ len. um ſo mehr, wenn er flir die Regierung verantwortlich ei. Im Intereſſe des Vaterlandes müßten alle perſönlichen efühle und alle parlamentariſchen Meinungsſtreitigkeiten urücktreten. Das Pflichtgefühl habe allein die Haltung der adikalſozialen beſtimmt. Im Anſchluß nahm verband einſtimmig eine Vertrauenserklärung für die Re⸗ gierung Daladier an. Pierre Cot, der frühere Luftfahrtminiſter der Volks⸗ engegierungen, um den es lange Zeit ſtill geweſen iſt, prach auf einer Veranſtaltung in La Rochette(bei Cham⸗ bery). Er behauptete u. a., daß bei der letzten Kammerab⸗ ſtimmung 30 radikalſoziale Abgeordnete. unter ihnen be⸗ kannte Männer, wie der frühere Außenminiſter Delbos, Francois de Teſſant Baſtide. Mendes France— alles ehe⸗ malige Miniſter— ſſch geweigert hätten. der Regierung ihr Vertrauen zu geben Auch unter den anderen radikal⸗ ſozialen Abgeordneten hätten nach Pierre Co piele erklärt, daß ſie nur aus Freundſchaft und Gewiſſensbiſſen ſich nicht den obengenannten 30 Radikalſozialen angeſchloſſen hätten. Aus dieſen Betrachtungen zieht Pierre Edt den Schluß. daß die radikalſoziale Kammergruppe es nichl zulaſſen wolle, ſich von ihren ſozialdemokratiſchen Freunden tren⸗ nen zu laſſen. Japans Fiſcherei⸗Rechte Halbamtliche Erklärung zu den Verhandlungen mik Moskau Tokio, 12 Dez. Nach einer halbamtlichen Erklärung über den Stand der japaniſch⸗ſowſetruſſiſchen Verhandlun⸗ en über den Fiſcherei⸗Vertrag haben zwiſchen Botſchafter ogo und Litwindw Beſprechungen über ein Proviforium N begonnen. Dadurch ſoll ein vertragloſer Zuſtand überbrückt werden., da die Verzögerungstaktik Moskaus den Abſchluß eines neuen Vertrages bis zum Ende des Jahres ſabotiert. Die japaniſche Regierung verlangt ausdrücklich, daß das Proviſorium alle vertraglichen Fiſchereirechte Japans für 1939 beſtätigt und daß demnächſt Verhandlungen über den Abſchluß eines endgültigen Vertrages aufgenommen wer⸗ den Die japaniſche Regierung lehnt entſchieden Moskaus Verſuche ab unter nichtigen Vorwänden einen großen Teil der Verträge nicht zu erneuern da dies praktiſch der Zer⸗ ſchlagung der geſamten Fiſchereirechte, die eine Lebensfrage für Japan bedeuteten aleichkommen würde. Der Gueriltkrieg in China Kämpte mit ſtarken Kontingenten.— Regen behindert die Operationen. Aus der Provinz Schantung wurden die organiſierten chineſiſchen Banden dieſe chmeſiſ Verbände 7987 Tote zurück und verloren 62 Gefangene Die von den faßte 3721 Gewehre. 107 295 Schuß Munition. 40 Geſchütze. 3038 Uniformen Die Stärke der chmeſiſchen ſchwankte zwiſchen 500 und 15 000 Mann In der Nähe des Taihu⸗Sees ſei es den Japanern gelungen 10 000 Chine⸗ len zur Uebergabe zu überreden Auch bei den anderen Ope⸗ rationen des Bandenkrieges ſeien die japaniſchen Verluſte lehr gering während die einzigen Zu⸗ ſammenſto weſtlich von Hſuetſchau mehrere Tauſend Tote derloren hätten Zurzeit beemträchtigt Regenwetter das Vorgehen gegen die cuneſiſchen Banden und auch die Tä⸗ Welt zu ſchaffen lien gehe ruhig und entſchloſfen auf dem 8 . Wege weiter. Preßburg, 12. Dez. In der Slowakei fanden Hunderte von Wahlkundgebungen ſtatt. In Prievitz ſprach der ſlowa⸗ Ti ſo auf einer ſlowakiſch⸗deut⸗ box etwa 10 000 Menſchen, der Kundgebung, die dadurch Bar, daß Miniſterpräſident Tiſo ſeine An⸗ hielt, war auch angetreten. Miniſter⸗ ſeine Freude darüber, daß auch die deutſchen Volksgenoſfen in ſo teilnahmen. und ſprach die Hoffnung aus, daß Deutſche und Slowaken in Zukunft Ein anderer Sprecher der Slowaken hob ebenfalls in daß die Deutſchen durch ihre Or⸗ Slowaken ſeien. Die Deutſchen möchten die Vergangenheit vergeſſen, es nur eine gemeinſchaftliche Zu⸗ der Landes⸗ Der Vierzehnte ſeit Januar Jurkin in Ungnade.— Vier neue ſtellvertretende Volkskommiſſare. ter in der Sowjetunion wurde, den bisherigen Inhaber dieſes Amtes, Jurkin, fallen iſt. einen guten Ruf genoß, iſt der 14. Wie amtlich verlautet, wurden tende Volkskommiſſaxe der Leichtinduſtrie, Murawjew, und der Holzinduſtrie, Sergejew und Lop dow, ernannt Es iſt nicht bekannt, wen die neuen ſtellvertreten⸗ den Volkskommiſſare der Leichtinduſtrie ablöſen ſollen. Was die beiden neuen ſtellvertretenden Volkskommiſſare der Holzinduſtrie anbelangt, ſo geht aus der Fachzeitung dieſes Volkskommiſſariats hervor, daß ſie an die Stelle der bis⸗ herigen ſtellvertretenden Volkskommiſſare Koſewin und An⸗ drejew treten Akimow und Die Enthüllungen der Frau Gody Pariſer Stimmen zum Plevitzkaja- Prozeß. ben der Frau Gody an den Gerichtspräſidenten des Plevitz⸗ kaja⸗Prozeſſes fragt der„Intranſigeant“, ob Frau Gody ihrem Antrag entſprechend auch Gelegenheit erhalten werde, ihre ſenſationellen Enthüllungen als Zeugin im Ge⸗ richtsſaal zu beſtätigen. Bekanntlich iſt beſchloſſen worden, die Zeugenvernehmuͤng zu beſchleunigen, um möglichſt ſchon am Dienstag mit dem Plädoyer beginnen zu können. Das Blatt weiſt weiter darauf hin, daß Frau Gody ſchon vor einiger Zeit der Polizei die gleichen Mitteilungen gemacht habe. Die Polizei habe jedoch ihre Enthüllungen nicht be⸗ achtet. Dieſe Enthüllungen müßten erneut aufgegriffen wer⸗ den, umſomehr, als in gewiſſen, mit dem Verſchwinden Mil⸗ lers zuſammenhängenden Rapporten bedenkliche Lücken feſt⸗ geſtellt worden ſeien. i Der kommuniſtiſch⸗marxiſtiſche„Ce Soir“ bringt be⸗ zeichnenderweiſe eine längere Auslaſſung, in der verſucht wird, die aufſehenerregenden Mitteilungen der Frau God als un wahr hinzuſtellen. Grünſpan erinnert ſich ncht Die Bekannktſchaften des Täters.— Eine Auslaſſung der„Action Francaiſe“. Paris, 13. Dez. Bei der letzten Vernehmung des Mörders des Geſandtſchaftsrates dom Rath, Herſchel Grün⸗ ſpan, verſuchte, wie die„Action Francaiſe“ mitteilt, der Unterſuchungsrichter feſtzuſtellen, ob Grünſpan einen hel⸗ fershelfer gehabt habe. Auf Grund der polizeilichen Ver⸗ nehmungen habe der Unterſuchungsrichter den Verdacht ge⸗ faßt, das Grünſpan mit einer Reihe anderer Juden, die in Paris anſäſſig ſind in Verbindung geſtanden hat Der On⸗ kel Grünſpans. der inzwiſchen bekanntlich zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden iſt, habe nach langem Zögern zugegeben, einen Freund ſeines Neffen. einen gewiſſen Ju⸗ den Nathan, kennengelernt zu haben. Wie feſtgeſtellt iſt, habe er dies jedoch nicht von ſich aus zugegeben, ſondern erſt nach langen eindringlichen Vorſtellungen des Unter⸗ ſuchungsrichters Herſchel Grünſpan ſelbſt habe ſich, wie bis⸗ her, mit ſeinem mangelnden Gedächtnis entſchuldigt. Er habe erklärt, daß er verſuchen werde, ſich an dieſen Juden Nathan zu erinnern. Wie die„Action Francaiſe“ weiter mitteilt, hat der Un⸗ terſuchungsrichter den Angeklagten lange über die Gründe befragt, die ihn dazu veranlaßt hätten, trotz ſeiner Aus⸗ weiſung in Paris zu bleiben Ferner habe er wiſſen wollen, warum er ſich ſchon ein erſtesmal zur deutſchen Botſchaft begeben habe um angeblich eine Paßangelegenheit in Ord⸗ nung zu bringen die doch eigentlich das deutſche Konſulat angehe Die Antwort des Angeklagten, ſo ſchreibt das rechtsſtehende Blatt, ſei ſn einem Aktenſtück enthalten, das . allen Neugierigen verſchloſſen bleibe. Sturmkataſtrophe in Gydney Millionenſchäden durch einen Orkan.— Vier Fabriken zer⸗ ſtört.— Große Waldbrände. Sydney, 12. Dez. Am letzten Wochenende iſt Sydney von einem Orkan heimgeſucht worden, wie er ſeit 50 Jah- ren dort nicht mehr erlebt wurde Der Sturm, der zeitwei⸗ lig eine Stundengeſchwindigkeit von über 110 Kilometern entwickelte richtete in der Stadt. im Hafen und in der Am- ebung einen Schaden an, den man bisher auf über 600 000 fund Sterling ſchätzt. Darunter befinden ſich allein vier Fabriken im Werte von 159 900 Pfund Sterling, die Brän⸗ den zum Opfer fielen. Die Stadt war Montag früh immer noch von einem Ring brennender Wälder und Büſche umgeben, die eine ungeheure Hitze ausſtrahlten. Zahlreiche Verletzte mußten in die Krankenhäuſer eingeliefert werden. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem Generaloberſt von Rundſtedt anläßlich ſeines 63. Ge⸗ burtstages telegrafiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche Wien. Die Alte Garde der NSdaA N veranſtaltete ihre erſte Jubelfeier im freien Großdeutſchland: dabei betonte Reichsführer 5 Himmler daß das deutſche Volk noch ſie⸗ —— ſo reiche Weihnachten feiern konnte. wie in dieſem abr Brüſſel. Die Arbeitsloſigkeit in Belgien hat Anfang De⸗ zember eine Zunahme von 30 vH im Vergleich zum Sep⸗ tember erfahren; auch gegenüber dem Vorfahr iſt ein be⸗ trächtliches Anſteigen zu verzeichnen. Schwerer Wirbelſturm über Südindien— Sechs Toke London, 13. Dez. Wie aus Bombay gemeldet wird, wurden bei einem ſchweren Wirbelſturm über der Stadt Maſulipatam in Südindien ſechs Perſonen getötet. Drei Segelſchiffe gingen infolge des Sturmes unter. In einzel⸗ nen Teilen der Stadt ſtand das Waſſer mannshoch in den Straßen. Drei Tote ſechs Schwerverletzke bei Schlagwe lter exploſion Im Kohlenberawerk Little Mill(Sout⸗Ayrſhire) hat ſich eine ſchwere Schlagwettererploſion ereignet, durch tigkeit an den Hauptkampffronten in Mittelching. * die drei Knappen getötet und ſechs ſchwer verletzt wurden. Moskau, 12. Dez. Zum Volkskommiſſar für Staats gũ⸗ wie amltich verlautet, der bisherige Volkskommiſſar für Landwirtſchaft der großruſſi⸗ ſchen Bundesrepublik(R SSSR), Lobanow, ernannt. Ueber wird nichts mitgeteilt. Es iſt alſo anzunehmen, daß er in Ungnade ge⸗ Jurkin, der übrigens als landwirkſchaftlicher Jachmann von den 27 im Januar dieſes Jahres neu beſtätigten Volkskommiſſare der Sowjet⸗ union, die im Laufe weniger Monate wieder verſchwanden. je zwei neue ſtellvertre⸗ Paris, 13. Dez. In Zuſammenhang mit dem Schrei⸗ r———— 1 r Badiſche Chronik UI Heidelberg.(Betrunken am Steuer.) Zu ſechs Monaten Gefängnis wurde wegen fahrläſſiger Tötung der 88jährige Geſchäftsreiſende Karl Jakob aus Wilhelmsfeld verurteilt. Er hatte in angeſäuſeltem Zuſtand in großer Geſchwindigkeit Ziegelhauſen durchfahren, in einer Kurve die Herrſchaft über ſeinen Wagen verloren und dabei ein 18jäh⸗ riges Mädchen aus Peterstal tödlich verletzt. Es wax unver⸗ antwortlich von J., ſich mit etwa zwei Flaſchen Wein im Leibe ans Steuer zu ſetzen und zu fahren. E Wiesloch.(Aufgehobene Entmündigung.) Die vom Amtsgericht Mannheim vor zweieinhalb Jahren gusgeſprochene Entmündigung des aus Speyer gebürtigen Wieslocher Einwoßriers Wilhelm Karl Philipp Kroemer, eines 55jährigen Mannes, wegen Trunkſucht iſt jetzt durch das hie⸗ ſige Amtsgericht aufgehoben worden. a E Seckach.(Kein Jägerlatein.) Der Jagdpäch⸗ ter Herold erlegte in ſeinem Jagdrevier innerhalb einer ein⸗ zigen Stunde drei Rehe und einen Fuchs. Eberbach.(Opferſtock erbrochen.) Ein Un⸗ bekannter, der ſich offenbar ſchon am Tage in die katholiſche Kirche begeben hatte und da bis nach Einbruch der Dunkel⸗ heit verblieben war, hat nachts den Opferſtock erbrochen und beraubt. U Eberbach.(Neunzigjähriger Veteran.) Am Dienstag wird unſer„Stadtälteſter“ Heinrich Dinkeldein, der letzte hieſige Altveteran von 1870⸗71 90 Jahre alt. Er hat mit den 110ern(Mannheim) eine Reihe von Schlachten ge⸗ ſchlagen. Mosbach.(Gerichtsverhandlung im Warteſaal.) Die Strafkammer Verurteilte nach zwei⸗ tägiger Verhandlung, die zuerſt im Königshofener Bahn⸗ hofswarteſaal, dann im Gerichtsgebäude zu Tauberbiſchofs⸗ heim ſtattfand, einen Bahnbeamten und einen Bahnarbeiter Bahnbeamten zu 150 Mark Geldbuße anſtelle eines verwirkten Monats Gefängnis. Beim Rangie⸗ ren im Bahnhof Königshofen war ihre Güterzugslokomotive auf das Hauptgleis geraten und mit dem von Lauda kom⸗ menden Eilzug zuſammengeſtoßen, wobei es damals— im Juli— 54, zum Teil ſchwer Verletzte gegeben hatte. U Wertheim.(Ein Unglück kommt ſelten allein.) In der Frühe war die Straße zwiſchen Eſſelbach und Rohrbrunn ſo vereiſt, daß ein Pferd eines Holzfuhr⸗ werks ſtürzte. Ein daherkommender Kraftwagen gehorchte nicht den Bremſen, ſondern drehte ſich um ſich ſelbſt, worauf er rückwärts gegen das am Boden liegende Pferd rollte und dieſem das Rückgrat brach. ) Bruchfal.(Verletzt aufgefunden.) Auf der Reichsautobahn wurde in der Nacht ein Grötzinger Kraft⸗ kadfahrer aufgefunden. Allem Anſchein nach iſt der Verun⸗ glückte geſtürzt. () Forſt.(Einen Pfennig für eine Maus.) Um der Mäuſeplage Herr zu werden, hat die Gemeinde für jede abgelieferte Maus einen Pfennig Vergütung ausge⸗ ſchrieben. ) Knielingen.(Kind von Auto überfahren.) Auf der Saarlandſtraße wurde das zweijährige Kindchen eines Einwohners, dem der Hut entſprungen war, durch ein Laſtauto überfahren und ſchwer verletzt. () Achern.(Arbeitsunfall.) Beim Ausladen eines Kippwagens wurde im nahen Stollhofen der 35jährige Joſef Leppert von der Erdmaſſe getroffen und mußte mit ſchweren Kopfverletzungen und ſchwerer Bruſtquetſchung dem Acherner Krankenhaus zugeführt werden. 5 Familienſtreit mit tödlichem Ausgang. O Schallbach, A. Lörrach. Einen folgenſchweren Aus⸗ gang nahm ein Familienſtreit, der ſich im Haus des Land⸗ wirts Albert Giſin zutrug. Wie ſchon öfters, ſo war es auch an dieſem Abend zwiſchen Giſin und ſeinen Angehörigen, darunter dem im Hauſe wohnenden 28jährigen Schwiegerſohn Hermann Schöpflin, zu Auseinanderſetzungen gekommen. Giſin drang auf Schöpflin mit einem Metzgermeſſer ein und brachte ihm zwei Stiche an Hals und Rücken bei. In ſeiner Wut warf ſich Schöpflin auf ſeinen Schwiegervater, ſtieß ihn zu Boden und traktierte ihn derart mit den Füßen, daß dieſer ſchwere innere Verletzungen davontrug, denen er bald nach ſeiner Einlieferung ins Lörracher Krankenhaus erlag. Die Stich verletzungen, die Schöpflin davongetragen hatte, ſind micht ſchwerer Natur. Die Aufersſfegung des Mr. Iree Röbin erhob langſam die Arme und ſchien ſich ergeben zu wollen. Was ſich aber weiter abſpielte, geſchah in taum einer Sekunde. Mit einer Behendigkeit, die man dem ſchwerfällig ausſehenden Mann gar nicht zugetraut hatte, warf der Oberinſpektor mit dem Fuß einen vor ihm stehenden Stuhl in die Höhe, fing ihn mit den Händen auf, ſchleuderte ihn gegen Kat und ließ ſich gleichzeitig zu Boden fallen. Im ſelben Augenblick trachte ein Schuß und die Kugel ſauſte knapp am Kopf des Detettivs vorbei. Der Stuhl aber traf mit voller Wucht den Arm des andern, der die Piſtole fallen ließ. Ueberraſcht blickte Kat auf den Gegner, als dieſer aber blitzſchnell aufſprang, um Kat an den Leib zu rücken, entſchloß ſich dieſer zur Flucht. Er ſprang zur Tür hinaus, warf ſie ins Schloß und drehte den Schlüſſel herum. Robin war gefangen. Er verſuchte, die Verbindungstür rechter Hand, aber auch ſie erwies ſich als verſperrt. Nun ging er in den Schlafraum und ſah dort nach einem Ausweg. Er öffnete gerade das Fenſter, um in den Lichthof hinunterzurufen, als er auch ſchon dumpfe Schläge von der Eingangstür her vernahm. Es war der Hausmeiſter, der ſich brüllend erkundigte, was geschehen ſei, da ihm die Haushälterin beſturzt von dem Schuß und von der Flucht des Mr. Kat berichtet hatte. Der Oberinſpektor ſchrie durch die gepolſterte Tür, der Portier möge ſich Wertzeug holen und damit öffnen. Es dauerte wohl eine Viertelſtunde, bis es dem Mann gelang, die Tür aufzubrechen. Hierauf ſchickte ihn Robin zum nächſten Fernſprecher, von wo aus er Scotland Yard ver⸗ ſtändigen ſollte. Als der Portier gegangen war, machte ſich der Oberinſpettor daran, mit der Brechſtange die Tür zu jenem zweiten Zimmer zu öffnen. Nach einiger Mühe 1 er, daß das Schloß im nächſten Augenblick auf⸗ ſpringen würbe. Da kam ihm der Einfall, daß jemand in dem Raum ſein könnte, weshalb er in die eine Hand den ſchußberenten Revolver nahm, während er mit der andern ſein Werk vollendete. Krachend flog die Tür auf. ROMAN VON RALPH URBAN Badens Konzerte junger Künſtler. Auf Anregung des Deutſchen Gemeindetages werden in einer Reihe deutſcher Städte„Konzerte junger Künſtler“ ab⸗ gehalten. Für den Gau Baden iſt dieſe Aufgabe im Kon⸗ zertwinter 1938⸗39 der Stadt Mannheim übertragen worden. Es werden im Laufe dieſes Konzertwinters in Mannheim etwa ſieben Konzerte ſtattfinden, in denen junge badiſche Muſiker, deren Ausbildung vollendet iſt und die für eine ſoliſtiſche Laufbahn in Betracht kommen, der Oeffent⸗ lichkeit vorgeſtellt werden. Wenn damit Mannheim eine Mitwirkung an der Ausleſe und Förderung begabter junger Künſtler übernimmt, ſo verdienen die Konzerte die Beach⸗ tung aller Muſikfreunde. „Freiherr“ kommt in Sicherungsverwahrung. O Freiburg. Immer wieder gibt es Volksgenoſſen, die darauf hereinfallen, Menſchen, die ſich ihnen mit hochklingen⸗ den Namen vorſtellen, mehr⸗Vertrauen entgegenzubringen, als es allgemein Fremden gegenüber der Fall iſt. Auf dieſe Schwäche ſpekulierte der 51jährige Albert Wilhelm Frey aus Laufen. Als„Ingenieur“,„Direktor“,„Weingutsbeſitzer“ und ſogar als„Freiherr“ verſtand er es, ſeine Kreditwürdig⸗ keit überall vorzugaukeln. In 16 Fällen gelang es ihm ſo zu einer Summe von weit über 1000 Mark zu gelangen, die er ſich hauptſächlich in der Gegend von Baden⸗Baden und Raſtatt erſchwindelte. Neben Beſtellſchein⸗ und Quit⸗ tungsfälſchungen werden ihm Zechprellereien zur Laſt gelegt. Schließlich trat der Angeklagte noch als„Weinreiſender“ auf, und einzelne Gaſtwirte zahlten ſogar ſchon bei Beſtellung die Hälfte der Rechnungen; ſie konnten natürlich auf die Lie⸗ ferung lange warten. Frey brachte es ſogar fertig, daß er darüber hinaus noch Geld gepumpt bekam, Die Hauptver⸗ handlung vor der Strafkammer ergab einwandfrei die dem Angeklagten zur Laſt gelegten Straftaten, der wegen der gleichen Delikte nicht weniger als 15 Vorſtrafen in ſeinem Regiſter— darunter Zuchthaus und fünfjähriger Ehrver⸗ luſt— zu verzeichnen hat. Da es ſich bei dem Angeklagten Frey um einen äußerſt gefährlichen Gewohnheitsverbrecher handelt, dem ieder ſittliche Halt fehlt, erkannte die Straf⸗ kammer auf fünf Jahre Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Weiter würde eine Geldſtrafe von 2300 Mark ausgeſprochen, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gilt, und außer⸗ dem die Sicherungsverwahrung angeordnet. Ehrenmal für verſtorbene Internierte. () Meersburg. Während des Weltkriegs ſind in der Schweiz etwa 180 internierte deutſche Soldaten an den Fol⸗ gen ihrer Kriegsverletzungen geſtorben und dort begraben worden. Ihre Gräber ſtanden ſeither beim Volksbund deut⸗ ſche Kriegsgräberfürſorge in guter Obhut. Nach den ſchwei⸗ zeriſchen Beſtimmungen ſind die Ruherechte für dieſe Toten nunmehr abgelaufen, und die Gräber mußten aufgelaſſen werden. Am nun auch dieſen Gefallenen eine ehrenvolle Stätte der Ruhe zu geben, wurde von deutſcher Seite darum machgeſucht, die ſterblichen Ueberreſte in der Schweiz in einem gemeinſamen Kameradengrab unterbringen und ihr Andenken durch Errichtung eines würdigen Ehrenmals erhalten zu dür⸗ fen. Nachdem aber die Schweiz nicht geſtattete, daß wir Aunſere Toten in dieſer Weiſe ehrten und ihnen auch nicht das unſeren gefallenen Helden von allen anderen Ländern zu⸗ geſtandene ewige Ruherecht gewährt wurde, werden jetzt die Gebeine der Gefallenen durch den Volksbund deutſche Kriegsgräberfürſorge nach Deutſchland übergeführt. Auf dem Lerchenberg bei Meersburg wird ihnen der Bund eine endgül⸗ tige und unvergängliche Ruheſtätte bereiten. Bereits am 17. Dezember werden etwa 70 der gefallenen Helden, deren ſterb⸗ lichen Ueberreſte in kleinen Särgen in die Konſtanzer Fried⸗ hofkapelle gebracht wurden, in feierlicher Trauerparade mit Sonderſchiff nach Meersburg und von dort während der Abendstunden in einem Fackelzug nach der Gruft auf dem Lerchenberg verbracht werden. Schulfrei am Gamstag für die an der WH W. Sammlung keilnehmenden 5 J. und Bom Angehörigen Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem Erlaß ange⸗ ordnet, daß die an der Sammlung und den Werbemärſchen für das Winterhilfswerk in der Zeit vom 16. his 18. De⸗ zember 1938 beteiligten ſchulpflichtigen Angehörigen der HJ, des DI, des BdM und der IM für den Nachmittag des 16. Dezember von den Hausaufgaben befreit ſind ind der Unterricht am Samstag, 17. Dezember, für die Beteiligten ausfällt. Aus den Nachbargauen . Dirmingen.(Am Steuer übermüdet.) Der 30⸗ jährige Kraftfahrer Wilhelm Gottſchild aus Landsweile der im September am hellichten Tage beim Ueberhole eines Kuhgeſpannes dieſes angerempelt und die neben dem Wagen gehende Ehefrau Klein tödlich, eine andere Frau leichter vertetzt hatte, erhielt ſechs Monate Gefängnis. G. war am fraglichen Tage übermüdet und hatte das vor ihm fahrende Geſpann ſo ſpät bemerkt, daß er beim Links⸗ ſteuern nicht mehr daran vorüberkam. Wadgaſſen.(Erſchlagen) Durch eine Lagerſchalg die ihm bei Reparaturarbeften auf den Kopf flel, ert dh Einwohner Alfred Veith einen tödlichen Schädelbruch. Lich.(Kind von Omnibus totgefahre ny). Da dreieinhalbjährige Töchterchen des Müllers Paſtau lie beim Spielen auf die Fahrbahn und direkt vor einen Kraft⸗ 11 80 Das Kind wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Wiesbaden.(Aus dem vierten Stock ge ⸗ ſt ür z t). Ein 5 Jahre altes Kind ſtürzte aus dem vierten Stock eines Hauſes in der Kirchgaſſe in den Hof. Der Sturz wurde durch ein vorſtehendes Dach etwas gemildert, ſodaß das Kind mit Kopfverletzungen davonkam. Bingen,(meſſerheld verletzt Mutter von zehn Kindern). Mitglieder einer in Nieder⸗Hilbers⸗ heim gaſtierenden Schauſtellertruppe gerieten in einer Gaſt⸗ wirtſchaft in einen Wortwechſel, der ſpäter zu einer Schlä⸗ gerei ausartete. Dabei ſtach einer der Raufbolde einer Frau, mit der er in wilder Ehe lebt, mehrmals in den Rücken. Die ſchwerverletzte Frau, Mutter von zehn Kindern, wurde in Sicherheit gebracht, während der Meſſerheld flüchtete. Er wurde ſpäter im Wald auf einem Hochſitz geſtellt und feſt⸗ genommen. Simmern.(Großfeuer auf dem Hunsrück) Im Steffenshof bei Dorweiler brach in der Scheuer des Landswirts Engelbert Kölzer Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit auf ſämtliche Wirtſchaftsgebäude übergriff. Die Scheuer brannte mit allen Futter⸗ und Erntevorräten voll⸗ ſtändig nieder, ebenſo die angrenzenden Nebengebäude wie Futterküche, Schweineſtälle uſw. A Brandſtiftung wegen drel Rark. Um die Brand⸗ wachengebühr von 3 Mark zu erhalten, zündete der 28jäh⸗ rige Karl Wimberger in Eggenfelden(Bayern) ein Anwe⸗ ſen an. In einem zweiten Falle legte der Brandſtifter nach ſeinem eigenen Geſtändnis eine Mühle in Brand, um das Kontobuch in ſeine Hand zu bekommen und auf dieſe Weiſe ſeine Unregelmäßigkeiten in der Kaſſenführung zu verber⸗ gen. Der Verbrecher ſitzt jetzt im Zuchthaus, wo er ein um⸗ faſſendes Geſtändnis abgelegt hat. A Von einer Erdſcholle erſchlagen. Nahe der Rhein⸗ brücke bei Schaffhauſen fiel dem in einem mannshoch us⸗ geworfenen Graben ſchaufelnden Hilfsarbeiter Arnold Bän⸗ ziger eine nahezu zentnerſchwere Erdſcholle ins Genick und tötete ihn. AF Der Rieſſerſee zugefroren. Der erſte der größeren oberbayeriſchen Seen, der Rieſſerſee, iſt fetzt zugefroren. Er trägt eine ſpiegelglatte Eisdecke. Damit hat auch in Garmiſch⸗ Partenkirchen der Cisſport begonnen. Aeber 30 Stunden in der Luſt Deutſcher Weltrekord im Zweiſitzerſegelflug Roſſitten, 12. Dez. Eine neue großartige deutſche Welk⸗ beſtleiſtung im Zweiſitzerſegelflug wird aus Rofſitten ge⸗ meldet Der RSFK⸗Obertruppführer Bödecker und NSF K⸗ Truppführer Zander waren am Freitag voriger Woche um 10 45 Uhr mit ihrem Apparat zu einem beabſichtigten Re⸗ kordflug geſtartet und blieben bis Sonntag mittag in der Luft. Um 13 Uhr, als mit genau 50 Stunden und 15 Minu⸗ ten Flugzeit ein neuer Weltrekord erzielt worden war, lan⸗ deten die beiden kühnen Flieger. Große Kälte und 30 Stunden Nachtflug ſowie ſchlechte Sicht ſelbſt am Tage ſtellten große Anforderungen, die ſe⸗ doch dank der ausgezeichneten Bodenorganiſation gemeiſtert werden konnten In einer Höhe von 100 bis 300 Meter kreuzte der Apparat mit jeweiliger Rückkehr zum Start⸗ punkt eine Strecke über die Kuriſche Nehrung. Damit iſt die Weltbeſtleiſtung, die Toni Kahlbacher und Joſef Führinger in den Tagen vom 8. bis 10 September am Spitzerberg mit 40 Stunden und 38 Minuten aufſtellten, um nahezu zehn Stunden übertroffen worden ....—————————— „Hände hoch“, rief er gewohnheitsmäßig und trat ein. In der Ecke des Zimmers, an einen Ti eklammert ſtand ſtarr und todesbleich eine Geſtalt. 55 er ſie er⸗ blickte, riß Robin vor Ueberraſchung die Augen auf, und es dauerte eine Weile, bis. er ſich wieder in der Gewalt hatte. Dann aber ſagte er:„Im Namen des Königs! Ich verhafte Sie wegen Mordverdachtes, Miß Margareta Adlercreuz!“ 22. Kapitel. Die Verhaftung von Miß Adlercreuz und die Flucht des Mr. Kat gaben dem Kriminalfall eine ganz unvor⸗ hergeſehene Wendung und erregten ungeheures Aufſehen. Miß Adlercreuz war in einem Veberfallauto nach Scot⸗ land Yard gebracht worden, wo man ſie vorläufig in einer Einzelzelle gefangen hielt. Nach dem Pflichtverhör, das von einem höheren Konzeptsbeamten vorgenommen wurde, brachte man ſie erſt nach einigen Stunden zur Einver⸗ nahme zu Oberinſpektor Robin in das Zimmer Nr. 111. Die Doppeltüren dieſes Raumes waren ſtark gepolſtert. Die Fenſter fehlten. Die ganze Einrichtung beſtand aus einem Tiſch und einem Stuhl, der Beſchuldigte mußte ſtehen, und zwar ſo, daß das grelle Licht einer beſonders ſtarken Tischlampe geradewegs auf ſein Geſicht fiel, wäh⸗ rend der Poltzeibeamte volltommen im Dunteln ſaß. Im Zimmer war es lehr heiß. Als Miß Adlercreuz vorge⸗ fuhrt wurde, machte der Oberinſpertor eine Ausnahme, indem er ihr galanterweiſe den einzigen Stuhl zur Ver⸗ fügung ſtellte und ſich ſelbſt auf den Liſch ſetzte. Bie grelle Lampe drehte er ſo, daß deren Schein auf die kahle Wand fiel. Dann begann das Verhör, das Robin mit aller Ge⸗ riſſenheit eines erfahrenen Polizeibeamten durchführte. Die Folge davon war, daß Miß Adlercreuz nach drei Stunden geſtand. Sie gab zu, Vr. Taylor mit Hilfe des Vieners erſchlagen und ſpater Stone niedergeſchoſſen zu haben, um ſich von seiner Mitwiſſerſchaft zu befreien. Die näheren Umfſtände allerdings wußte ſie nicht zu erklaren. Sie unterſchrieb noch das Prototoll, dann ließ ſte Robin in ihre Zelle zurückſchaffen. Als er ſchweißgebadet in ſeinem Buro anlangte, las er das Prototou nochmals durch. Dann zerriß er es in kleine Stucke und warf dieſe in den Papierkorb. Das Geſtandnis war volltommen wertlos, und Robin machte ein ſehr unaluckiches Gencht. Zwei Stunden spater führte man Miß Adlercreuz neuetbings zum Verhör. Schweigend öffnete ihr der Poliziſt die Luren zum Zimmer Nr. 111 und verſchloß ſie wieder hinter ihr. Die Dame trat in den Lichttreis des Scheinwerſers. Totenſtille herrſchte in dem Raum. Miß Abtercreuz versuchte vergebens das Vuntel zu durch⸗ dringen, um ihren neuen Peiniger wenigſtens zu ſehen. Ohnmachtige Wut erfaßte ſie plotzlich uber ihre Hilfloſig⸗ kett. Sie warf den Kopf zurud und jagte:„Was quälen Sie mich ſchon wieder? Schreiben Ste in Ihr Prototoll, was Ste wollen, ich unterſertige es. Aber laſſen Sie mich in Frieden, ich bin ſterbensmude.“ Ein Stuhl wurde geruckt. Der Mann beim Tiſch mußte aulgeſtanden ſein. Langſam dreyte ſich der Licht⸗ tegel der Lampe, verließ das Geſicht der jungen Dame, wanderte uber die duntle Wand und blieb auf der Tür haften. Eine Geſtalt loſte ſich aus der Dunkelheit. „Inſpertor Barton!“ rief Miß Adlercreuz. „Guten Abend, Miß Adlercreuz“, ertonte die ange⸗ nehme Stimme des Inpettors,„leider verlangt es die Pflicht von mir, Sie einem neuen Verhor zu unterziehen. gehmen Sie aber, bitte, auf meinem Stuhl Platz. Ich werde ſtehen.“ Die Dame folgte nur mechaniſch der Einladung, denn ein Wirbel von Gedanken kreiſte in ihrem Gehirn. „Ich dachte“, jagte ſie zogernd,„es ſtunde ſchlimm um Sie. lx. Kat prach noch geſtern davon, daß Ihre Tage gezählt waren“ „So?“ enigegnete Barton,„ſagte er das? Dann wird er es wohl anders gemeint haben. Meine Tätigkeit geht ihm ſtart auf die Nerven. Die Verwundung von damals jah viel ſchümmer aus, als ſie war. Ich danke Ihnen lebenſalls herzlich fur Ihre Hilfe. And auch für die Blumen, als ich Komodie spielen mußte. Wänchmal iſt mein Beruf etethaft.“ Und ruhig und äachlich begann ei ihr den Fall Porters Hall auseinanberzuſetzen, als preche er mu einem Kouegen. Er ſagie ihr aues: Was ſie be⸗ laſteie, was fur ſie prach, auch daß ſie nun eine reiche Erbin sein weroe, wenn das Leſrament ſich als rechtsgültig erwelſen ſoute.. „wälte mir jetzt jemano zugehort“, ſchloß er,„dann wülbe iner bieſe Olſenhent Ihnen gegenüber die Stellung roſcen. Ste ſeyen also, ich verttaue Ihnen und bin feſt bon Ihrer unſchalb uverosugl. Ich bilte aber auch Sie um Welltauen, denn ich win Ihnen helfen.“ Lolcale Nuud schau Ein tödlicher Verkehrsunfall. Die in einer Edinger Fermentation beſchäftigte ver⸗ heiratete Tabakarbeiterin Eva Schumm geb. Gropp von hier wurde geſtern früh, als ſie ſich mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeitsſtätte befand, von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren und vom Rade geſchleudert wobei ſie einen Schädelbruch erlitt, der den ſofortigen Tod herbei⸗ führte. Das Unglück geſchah beim Ortseingang in Edingen beim Ueberqueren vom Radfahrerweg auf die rechte Seite der Landſtraße. Wen die Schuld trifft, muß die Unter⸗ ſuchung ergeben. Die auf ſo tragiſche Weiſe Verunglückte war eine überaus fleißige Frau, die ſchon lange Jahre in der Tabakfermentation tätig war. Den Hinterbliebenen wird allgemeine Teimnahme entgegengebracht. Aus der Nachbarſchaft. Ilvesheim.(Ein Zirkus überwintert.) Vor eini⸗ gen Tagen hat der Zirkus Barlay, der zuletzt in Mannheim gaſtiert hatte, ſein Winterquartier in der Feſthalle auf⸗ geſchlagen. Die geräumige Halle, die in der kalten Jahreszeit ohnehin nicht benutzt wird, eignet ſich recht gut zur Unter⸗ ſtellung all der vielen Wagen, mit denen ein moderner Zirkus reiſt. Faſt alle Tiere konnten in Mannheim in Pflege gegeben werden, nur die vier Tiger blieben in ihren Käfig⸗ wagen. Die Artiſten, ſoweit es ſich um Varietekünſtler handelt, lind auf Winterturnee. Im Frühjahr wird der Zirkus von Ilvesheim aus ſeine Reiſe antreten.—(Hohes Alter.) Heute Dienstag kann Frau Eliſabeth Herre Ww. geb. Vierling, eine unſerer älteſten Einwohnerinnen, ihren 83. Geburtstag feiern. Sie lebt vorwiegend bei ihren An⸗ gehörigen in Seckenheim. Die beſten Wünſche. Buchdruckereibeſitzer Wilhelm Bingener. Im Alter von 74 Jahren ſtarb in Mannheim⸗Feudenheim der Verleger der Mannheimer⸗Oſt⸗Zeitung, Buchdruckereibeſitzer Wilhelm Bingener. Aus kleinſten Anfängen heraus hat er in unermüd⸗ lichem Fleiß das heutige Unternehmen geſchaffen. Neckarhauſen.(Gaſtſpiel der„Volksdeutſchen Bühnel.) Die Volksdeutſche Bühne, Berlin, hatte auch hier mit dem Tendenz⸗Schauſpiel„Schwiegerſöhne“ von Alexander Paul vor vollbeſetztem Saal im„Bad. Hof“ einen ſehr guten Erfolg, ebenſo wie zwei Tage zuvor in Ladenburg. Edingen.(Erfolgreiche Kurzſchriftler.) Aus Edingen beteiligten ſich am Reichsleiſtungsſchreiben der DA. 14 Kurzſchriftler, von denen die Hälfte 140180 Silben ſchrieb. Dieſe Leiſtung iſt als ſehr gut anzuſehen. Ladenburg.(Tabakverwiegung.) Auf Anordnung des Landesverbandes der Tabakpflanzerſachſchaften wurde hier das Hauptgut der Gruppe 4 am Montagvormittag und das der Gruppen 6 und 9 am Dienstagvormittag verwogen. U Bclobigung für Lebensretter. Namens des Führers hat der Landeskommiſſar dem Mannheim⸗Feudenheimer Ein⸗ wohner Albert Brunner eine öffentliche Belobigung dafür ausgeſprochen, daß dieſer im Juni die Schülerin Gabriele Schnell durch mutiges und entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Neckar rettete. Ueber 100 000 Beſucher auf der Rundfunkausſtellung. Die Südweſtdeutſche Rundfunkausſtellung„Rundfunk iſt Freude“ hat ihre Pforten geſchloſſen. Auch der letzte Tag hatte einen guten Beſuch aufzuweiſen. Während der vierzehn⸗ tägigen Dauer der Ausſtellung wurden weit über 100 000 Beſucher gezählt. Pflichtjahr im Landdienſt Eine große Zahl weiblicher Jugendlicher leiſtet das weib⸗ liche Pflichtſahr im Landdienſt der Hitler⸗Jugend ab. Aus organiſatoriſchen Gründen iſt es noch nicht möglich, alle Pflicht⸗ jahrmädchen zum Haupteinſtellungstermin am 1. April in den Landdienſt einzuberufen. Andererſeits wird aber angeſtrebt, die Entlaſſungen möglichſt weitgehend zu dieſem Termin durch⸗ zuführen, um allmählich zu einheitlichen Landdienſtzeiten zu gelangen. In einer Reihe von Fällen wird deshalb die Land⸗ dienſtzeit kein volles Jahr betragen. Der Präſident der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat mit der Reichsjugendführung vereinbart, daß die Mädchen, wenn ſie ſich rechtzeitig im Frühjahr gemeldet haben, in dieſen Fällen den Reſt des Pflichtjahres nicht mehr abzuleiſten brau⸗ chen. Die Pflichtjahrmädchen erhalten dann eine entſprechende Beſcheinigung, und auf dieſe hin verzichtet das Arbeitsamt auf die Ableiſtung des Pflichtjahrreſtes bis zur Dauer von acht Wochen, wenn dieſer Verzicht mit Rückſicht auf den Beginn der Berufsausbildung oder den Eintritt in den Beruf zweck⸗ mäßig erſcheint. Sportnachrichten Gauhand ballklaſſe. Tgd. Ketſch— Ty. 98 Seckenheim 9:3(5:0) SV. Waldhof— ITſchft. Freiburg 19:1 Ty. 64 Weinheim— VfR. Mannheim 8:12 Tſchft. Oftersheim— Tſchft. Durlach 6:4 In Ketſch holte ſich am vergangenen Sonntag die 9er Handballmannſchaft eine 9:8⸗Niederlage. Ketſch hat ſich mit dieſem Spiel weiter an der Tabellenſpitze gehalten. Die erſte Halbzeit dieſes Treffens gehörte ganz der Platzmannſchaft. Mit der Freigabe des Leders durch den korrekt und umſichtig leitenden Schiedsrichter wurde von Seiten der Ketſcher Elf das Spiel mit Vollturen begonnen. Schon nach wenigen Minuten gelang nach zügiger Kombination Montag der erſte Treffer. Bei einem weiteren Anſturm konnte gleich darauf Weik durch Strafwurf über die Deckung zum zweiten Male einſenden und bald ließ auch Montag das dritte Tor ebenfalls durch Strafwurf folgen. Hart aber zielbewußt und fair kämpft die Platzmannſchaft, wieſelflink wandert das Leder von Hand zu Hand und die abſchließenden Torſchüſſe waren ohne Ausnahme harte, ſaftige Schüſſe, mit denen der Gäſtetorwart Probe ſeines Könnens ablegen konnte. Die . Gäſteelf konnte dieſem Tempo vorerſt nichts entgegenſetzen und hatte alle Hände voll in der Abwehr zu tun. Bei einem erneuten Anſturm der Platzherren wurde Rechtsaußen von dem Läufer Krauter hart genommen. Der Unparteiiſche verhängte einen 13 m⸗Wurf und Montag plazierte das Leder unhaltbar. Noch ehe es in die Halbzeit ging, konnte auch Keilbach eine Bombe anbringen und auf 5:0 erhöhen. In⸗ zwiſchen wurde ein 13 m⸗Wurf der Gäſte verſchoſſen. Nach der Halbzeit ändert ſich das Spielgeſchehen. Bei den Gäſten wird jetzt beſſer geſpielt, die Hintermannſchaft wird immer ſicherer in der Abwehr und im Sturm macht ſich die gute Arbeit von Hufnagel bemerkbar. Gehr iſt auch des öfteren hier behilflich und ſo gelang Angriff auf Angriff auf das Tor der Platzherren. Vor dem Tore konnten aber wenige Schüſſe herausgebracht werden. Plaziert waren die wenigſtens der aufs Tor abgeſchoſſenen Bälle, bis es Huf⸗ nagel durch Täuſchung gelang, Raufelder frei zu ſpielen; der abgeſchoſſene Ball fand Eingang ins Netz. 5: 1. Im Anſchluß daran konnte Hufnagel durch Alleingang ein weiteres Tor aufholen. Jetzt iſt man auch auf der Gegenſeite wieder in Schwung gekommen. Weik iſt es, der den 6. Treffer folgen ließ und Gropp kann darauffolgend zum 7. Male einſchießen. Ein 8 Tor kann Montag durch einen 13 m⸗Ball erzielen. Durch eine ſchöne Leiſtung erhöhte jetzt Hufnagel zum 3. Tor für die Gäſte. Nahe der Schlußſpielminuten gelang dem Gaſtgeber durch Keilbach das 9. Tor. Ehe aber der Schiedsrichter das Spiel beenden konnte, mußte er noch⸗ mal einen 13 m⸗Wurf den Gäſten zuſprechen, der jedoch vom Torwächter gehalten wurde. Mit dem Schlußpfiff wurde ein ſchönes Spiel beendet, das bis zur letzten Spielminute jeden Zuſchauer in Bann hielt. Die zweite Mannſchaft blieb mit 2:9 überlegener Sieger. * Die beiden Jugendmannſchaften Tv. Friedrisſeld— To. 98 Seckenheim trennten ſich mit einem klaren 9:4. Torergebnis von der Platzelf. Während der ganzen Spielzeit war dieſe Elf überlegen. Gleich bei Beginn des Spiels ver⸗ ſuchten die Seckenheimer das Spiel an ſich zu reißen, hatten dabei auch Erfolg, denn Hofmeiſter gelang der 1. Treffer. Dieſe Freude währte nicht lange, denn durch Strafwurf wurde dieſes Führungstor ausgeglichen und bald darauf erzielte die Platzmannſchaft ein weiteres Tor. Bei den Secken⸗ heimern machte ſich jetzt eine Unſicherheit im Spiel bemerkbar. Auch an Schnelligkeit ließ man es fehlen. Friedrichsfeld Jugend dagegen ſetzte ſich eifrig ein und ihnen gelang ſo noch bis zur Pauſe ein 3. Tor. Mit dem 3:1⸗Stand wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe ſah es einige Zeit aus, als ob die Jugend der 98er beſſer werden wollte, aber die Tove, die ſie aufholte, wurden vom Gegner immer wieder quittiert. Werle hatte ſo 2 Tore und Hofmeiſter 1 Tor erzielt. Die letzten Spielminuten zogen die Friedrichsſelder auf und davon und auf der Gegenſeite wurden außer dieſen 3 Toren nichts mehr geworfen. Beim Schlußpfiff mußte nun die 98er Jugendmannſchaft mit einer verdienten 9:4⸗Niederlage den Heimweg antreten. Durch dieſen Sieg der Friedrichsfelder bleibt nun der Gruppenmeiſter in die ſer Jugendſtafſel offen, da genannte Gegner punktgleich geworden ſind. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Bekanntmachung über eine Beſtandsaufnahme aller Pferde Maultiere, Mauleſel) und Beſpannfahrzeuge⸗ Auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes vom 13. Juli 1938,§ 3 Abſatz 2 Satz 2 und§ 15 Nrn. 1 und 2 und der nach§ 33 dieſes Geſetzes erlaſſenen Pferdeergän⸗ zungsvorſchrift vom 13. Auguſt 1938 findet eine Be⸗ ſtandsaufnahme aller Pferde, Maultiere und Mauleſel (nachſtehend der Kürze halber als Pferde bezeichnet) ſowie aller Beſpannfahrzeuge ſtatt. Zu dieſem Zwecke ſind die Pferde und Beſpann⸗ fahrzeuge bis 17. Dezember 1938 anzumelden: 1. für die Stadtteile von Alt⸗Mannheim, Waldhof und Induſtriehafen bei der Landwirtſchaftlichen Abteilung, Nathaus, Zimmer 53, 2. für die Vororte bei den Gemeindeſekretariaten. Zur Anmeldung verpflichtet iſt in erſter Linie der Eigentümer. Befindet ſich das Pferd oder Beſpann⸗ fahrzeug nicht im Beſitz oder Gewahrſam des Eigen⸗ tümers, ſo iſt ſtatt ſeiner der Beſitzer oder Ge⸗ wahrſamsinhaber zur Anmeldung verpflichtet. Die An⸗ meldung kann mündlich oder ſchriftlich erfolgen. Sie hat zu enthalten: 1. bei Pferden: a) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Woh⸗ nung des Eigentümers, Beſitzers und Gewahr⸗ ſamsinhabers, 5 b) Rame, Farbe und Abzeichen des Pferdes, ferner das Geſchlecht, die Größe(Stockmaß) und das Alter des Pferdes(bei gewerbsmäßigen Pferde⸗ händlern ſind die Handelspferde nur zahlenmäßig anzugeben); „Sätten Sie auf⸗ gepaßt“, ſchilt ſie ihre Waſchfrau,„dann ware der gute Bettbezug nicht entzweigegangen!“ e Aber die arme Waſchfrau iſt eigentlich ſchuldlos. Warum laßt Frau Sonderlich die Waͤſche dauernd mit Reiben und Buͤrſten ſtrapazieren- es gibt ja eine viel ſchonendert Methode! Richtiges Ein weichen mit Zenko loſt den Schmutz viel beſſer und g greift die Waͤſche nicht an.— a Und dieſe Arbeit beſorgt Fente Braune Mantel Handtaſche verloren mit alt v. Friedrichsfelder⸗ per 5750 weg bis Friedhof. von Kaffee Weinle Abzugeben gegen bis Staufenerſtr. Belohnung Kloppenheimerstr. 49. Abzugeben in der Geſchäftsſt d. Bl. Nicht lange überlegen Shr Fostbraten eine schöne Weihnachis- N jetzt schon voraus- bestellen Uv in den bekannten 2. bei Beſpannfahrzeugen: a) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Woh⸗ nung des Eigentümers, Beſitzers und Gewahr⸗ ſamsinhabers, b) Art des Beſpannfahrzeuges(Kaſten⸗, Platten⸗ wagen, gefedert— ungefedert, leichter, ſchwerer Kaſtenwägen uſw.) Fahrzeugherſteller und-händler haben auch ihre Lagerbeſtände anzumelden. Treten ſpäter Aenderungen in den gemeldeten Angaben durch Zugang oder Abgang von Pferden ein, ſo jind dieſe Aenderungen gleichfalls beim Bürger⸗ meiſter anzumelden, und zwar zu Terminen, die jeweils durch beſondere Bekanntmachung beſtimmt werden. Wer eine Beorderung zur Geſtellung beſtimmter Pferde erhalten hat oder erhält, hat gemäß der auf dieſer Beorderung aufgedruckten Anweiſung jede Aenderung alsbald beſonders anzumelden. Koſten, die durch die Anmeldung entſtehen, hat e o Empfehle: Biertreber, Malzkeime Soyaſchrot Erdnußkuchen Palmkernkuchen Kohoskuchenmehl Leinkuchenmehl der Anmeldepflichtige zu tragen. Verletzungen der Anmeldepflicht werden nach§ 34 des Wehrleiſtungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft, in ſchweren Fällen mit Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, 7 Dez. 1938. Oer Oberbürgermeiſter für Bauhandwerker zu haben Taglohn-Zette in der Neckarbote- Druckerei Dede Frau ſpendet dem Winter hilkswerk ein Weihnachtspaket für hilksbedürktige Volksgenollen. eee. N ee Sammeltage im Sau Baden SI Dezember. Vollw. Zuchkerſchnitzel. Mex. Schmich. liefert in jeder Ausführung Neckar-Bote-Druckexei. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Ab dieſer Woche findet das Training jeweils in der Schulturnhalle ſtatt. Dieſe Woche ausnahmsweiſe am Mittwoch und zwar unter der Leitung von Gauſportlehrer Herr Ruchay zu den üblichen Zeit: Ab 6 Uhr Schlller, ab 7 Uhr Jugend, ab 8 Uhr Senioren. Bitte pünktliches und reſtloſes Erſcheinen. Anſchließend Spielerbeſprechung im Lokal. Gammel ⸗Anzeiger Uur für Mitalteder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft Beſtellungen auf Läuferſchweine müſſen ſofort im Lager gemacht werden. Wir erwarten in den nächſten Tagen einen Waggon Perlkalkſtickſtoff Beſtellungen hierauf werden im Lager entgegengenommen. Tabakpflanzerfachſch aft Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Mittwoch von 8—12 Ahr wird der Abfall, ſowie Hageltabak der Gruppe 1—12 verwogen. Für den Weihnachtstisch empfehle; Evangelische und katholische Gesangbücher, Ferner Briefpapier in Mappen und Kassetten, Photo- und Poesie-Alben, Geldbeutel, Brieftaschen, Schüleretuis, Füllfederhalter in jeder Preislage, Mundharmoikas. 1 Jugendschriften für Mädchen und Knaben, Bilderbücher. ö NMalbücher, Gesellschaftsspiele. Weihnachts- und Neujahrskarten in großer Auswahl f Auch bringe ich meine Buchbinderei u. Einrahmegeschäft in empfehlende Erinnerung. Rudolf Behringer, Buchbindermeister r— ä— Freiburgerstraße 1. „ 7 NSV., Ortsgruppe Mannheim⸗Seckenheim. Kommenden Mittwoch, den 14. Dezember, findet im Palaſt⸗Kino hier abends 8 Ahr eine Freiporſtellung für die Betreuten des WSW. ſtatt. Zur Vorführung gelangt: „Die Jugendſünde“(von Anzengruber), dazu noch ein Luſtſpiel und die Wochenſchau. Zugelaſſen ſind zur Vorſtellung: Von der Gruppe A 3 Familienangehörige Gruppe B 2 Familienangehörige Gruppe C 2 Familienangehörige Gruppe D 1 Perſon Gruppe E 1 Perſon Gruppe F 1 Perſon WH W.⸗Ausweiſe ſind mitzubringen. Am Mittwoch, den 14. Dezember 38, findet im Rathaus, Zimmer 10, 3. Stock, die Ausgabe der Kohlen⸗Gut'cheine ſtatt. Gruppe A u. B vorm. von 9—9.30 Uhr Gruppe C vorm. von 9.3010 Uhr Gruppe D vorm. von 1010.30 Uhr Gruppe E vorm. von 10.3012 Uhr Gruppe F nachm. von 2—3 Uhr Die angegebenen Zeiten ſind genau einzuhalten. Fürſorge⸗Empfänger erhalten keine Gutſcheine. Der Ortsbeauftragte. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bd M., 47,171. Heute Dienstag, 13. Dez., 20 Uhr, im Heim Gruppenheimabend mit Weihnachtsfeier.. —* 1