r rene — reis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, casts am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und azeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 38. 1140 38. Jahrgang Leber 3000 kim Autobahnen freil Durchgehende Verbindung Oſtſee— Alpen und Oſtgrenze Ruhrgebiet.— Trotz Errichtung der Weſtbefeſtigungen wurde das Bauziel 1938 erreicht. Berlin, 15. Dezember. Mit einem feierlichen Akt übergaben der Generalinſpek⸗ kor für das deutſche Skraßenweſen Dr.⸗Ing. Todt und der Gauleiter der Kurmark, Skürtz, das Keſtſtück der Südtan⸗ gente des Berliner Ainges und eine Anſchlußſtrecke der Autobahn Berlin— Breslau dem Verkehr.— Zur gleichen Zeit werden vier weitere Teilſtrecken frei, insgeſamt 184 km Aukobahn. Damit iſt das Bauziel des Jahres 1938 erreicht, 3062 km Aukobahn ſtehen dem deutſchen Kraftverkehr zur Verfügung. Gewaltiges iſt geleiſtet worden, ſeit der Führer am 23. September 1933 mit dem erſten Spatenſtich das Werk der Autobahnen eröffnete, um dem deutſchen Volke die Straßen der Zukunft zu geben. Die 3062 km, die jetzt frei ſind, ent⸗ ſprechen einer Entfernung vom Nordkap bis Genua, 1400 km ſind zurzeit noch im Bau, und 2305 km ſind zum Bau freigegeben. Eingeſchloſſen in dieſes Verkehrsnetz ſind be⸗ reits die im Jahre 1938 zum Reich heimgekehrten deutſchen Gebiete, die Oſtmark und das Sudetenland. Das Bauziel dieſes Jahres wurde planmäßig erreicht, obwohl dem Generalinſpektor Dr. Todt und der geſamten deutſchen Bauwirtſchaft durch die Errichtung der Weſtbefe⸗ ſtigungen, die zur Vollendung ungeheuerſte Kraftanſtren⸗ gung erforderten, eine neue ungewöhnlich große Aufgabe geſtellt war. Die Bauleiſtung der Reichsautobahnen über⸗ trifft mit 290 Millionen Kubikmeter Erdbewegung bereits beträchtlich die bisher größte derartige Leiſtung auf der ganzen Welt, nämlich den Bau des Panama⸗Kanals, bei dem 220 Millionen Kubikmeter Erdbewegung erforderlich waren. Der Stahl⸗ und Eiſenverbrauch beziffert ſich auf 520 000 Tonnen, der Verbrauch an Beton auf 15,5 Millionen Ku⸗ bikmeter und der an Zement 5,3 Millionen Tonnen. Die Fahrbahndecken mit 53 Millionen Quadratmetern würden einem Zementblock von einem Quadratkilometer Grund⸗ fläche und 13 Meter Höhe entſprechen. 5700 Brücken ſind fertig oder im Bau, die zuſammengerechnet eine Ge⸗ ſamtlänge von rund 114 km haben. Darunter befinden ſich 215 mit einer durchſchnittlichen Länge von 170 m. Etwa 120 000 Arbeiter ſind im Durchſchnitt an den Bauſtellen der Autobahnen beſchäftigt und in den Lieferwerken nochmals 180 000. Sie haben von 1933 bis zum 1. Dezember 1938 rund 120 Millionen Tagewerke vollbracht. 0 Dieſe wenigen Zahlen verkörpern eine gigantiſche Lei⸗ tung, die nur mit der Geſchloſſenheit eines durch den Wil⸗ en des Führers geeinten Volkes erreicht werden konnke. Deutſchland hat ſich damit an die Spitze aller Staaten ge⸗ ſtellt und der Entwicklung des Kraftverkehrs ungeahnte Zu⸗ kunftsmöglichkeiten gegeben. Von der Oſtſee bis zu den Alpen Schon in dieſem Jahre wurde ein Stundenverkehr von 2650 Fahrzeugen auf der Autobahn beobachtet. Jetzt, nach Inbetriebnahme von über 3000 km, iſt eine weitere Steige⸗ rung vorauszusehen. Eine geſchloſſene Verbindung von der Oſtſee bis zu den Alpen iſt geſchaffen, und die durchgehende Strecke von der Oſtgrenze bis zum Rhein ſteht nahe vor der Vollendung. Durch die Eröff⸗ der Südtangente des Berliner Ringes wird nämlich die 141 km lange Strecke Stettin— Berlin mit der Strecke Berlin— Leipzig—Nürnberg— München(523 km) verbunden, und von München aus ſteht wieder die Strecke nach Salzburg mit 122 km offen. In der Oſt— Weſt⸗Richtung kann der Kraftfahrer ſein Vaterland durcheilen von Frank⸗ furt a. d. Oder bis Berlin(53,3 km) und in gerader Fahrt 253 km weiter über Magdeburg und Hannover bis Bad Nenndorf an der Pforte des Ruhrgebietes Hier iſt nur noch das kleine Stück bis Herford bei Bielefeld im Bau. Nach ſeiner Fertigſtellung wird in geradem b e burg erreicht, wo die Autobahn nach Süden abbiegt. Die Strecke Köln— Frankfurt a. M. iſt ebenfalls bis It⸗ tenbach öſtlich des Siebengebirges frei. Das find von Her⸗ ford aus weitere 269 km. Nicht unerwähnt bleiben dürfen aber auch die ande⸗ ren. durchgehenden Strecken, die im Laufe des Jahres freigeworden ſind: Göttingen— Kaſſel— Hersfeld— Frankfurt a. M.— Mannheim— Heidelberg — Karlsruhe— Pforzheim mit 389 km und— abbiegend nach Südoſt— Pforzheim— Stuttgart— Ulm— München mit 239 km. Das Werk insgeſamt, das des wiedererſtandenen Deuk⸗ ſchen Reiches würdig iſt, und das die Größe unſerer Zeit in alle Zukunft trägt: die Straßen des Jührers! Die Freigabe im Kundfunk. Der Feſtakt auf der Reichsautobahn bei Rangsdorf aus Anlaß der Freigabe des 3000. Kilometers am Donnerstag, dem 15. Dezember, von 9.45 bis 11 Uhr wird vom Deutſch⸗ landſender übertragen. Es ſpricht Generalinſpektor Dr. Tadt. In der Zeit von 19.40 bis 20 Uhr übertragen alle Reichsſender(ohne Deutſchlandſender) die Anſprachen von 8 auf dem Kameradſchaftsabend im Theater des olkes. nee 8 Bundespräſident Baumann und Bundesrat Mokta vor dem Nationalrat. Bern, 15. Dezember. Bundespräſident Baumann und Bundesrat Motta ga⸗ ben im Nationalrat Erklärungen ab, die ſowohl eine ſcharfe Zurechtweiſung gewiſſer Schweizer Kreiſe bedeuten, die ſich in wilder Gerüchtemacherei überbieten, als auch eine klare Anprangerung bolſchewiſtiſcher und deutſch⸗feindlicher Brunnenvergifter darſtellen. Bundespräſident Baumann und Bundesrat Motta beantworteten nämlich heute zwei Interpellationen, die zum Thema„Gerüchtemacherei“ und „ausländiſche Propaganda“ eingebracht worden waren und nahmen dies zum Anlaß grundſätzlicher Ausführungen. Der Bundespräſident verſicherte den eidgenöſſiſchen Räten, daß ſie mit vollem Vertrauen darauf blicken können, daß die Bundesregierung und die ihr unterſtellten Dienſt⸗ zweige nicht nur für die militäriſche und wirtſchaftliche, ſon⸗ dern auch für die geiſtige und politiſche Verteidigung des Landes und ſeiner Unabhängigkeit beſorgt ſeien. Ein De⸗ faitismus, wei er ſich da und dort gezeigt habe, ſei in kei⸗ ner Weiſe begründet. Bundesrat Motta, der Leiter der Politiſchen Depar⸗ tements, ſprach ſodann zu dem Thema„Propaganda“. Zu⸗ nächſt billigte er nochmals die in München gehaltene Rede des ſchweizeriſchen Geaſndten in Berlin, Dr. Frölicher, und drückte dieſem das volle Vertrauen des Bundesrates aus. Zur Angelegenheit der deutſchen Studenten in der Schweiz ſtellte er feſt, daß die deutſchen Studenten die Weiſung ha⸗ ben, ſich in keiner Weiſung in die Politik des Gaſtlandes einzumiſchen. Weiter kam Bundesrat Motta auf die Verleumdungen gegenüber dem deukſchen Geſchäfks⸗ träger in Bern, Irhr. von Bibra, zu ſprechen:„In mehreren deutſchen Bahnhöfen, ſo hieß es, he zahlreiche Perſonen mit eigenen Augen Plakate ge⸗ ehen, die verkündeten, daß zwei Millionen Deutſch⸗Schwei⸗ zer eine baldige Befreiung erhoffen. Dieſe Meldung iſt eine Schandtat. Sie iſt durch den Moskauer Radioſender verbrei⸗ tet worden, ſie trug alſo das Zeichen der Dritten Interna⸗ tionale und des Bolſchewismus. Was die Verleumdungen gegenüber Herrn von Bibra betrifft, ſo gingen dieſe zuerſt vom„News Chronicle“ aus. Ich habe mich nach der Ein⸗ ſtellung dieſer Zeitung erkundigt. Man hat mir geantwor⸗ tet, daß ſie in gewiſſer Hinſicht noch weiter links ſtehe als das offizielle Organ der Labour⸗Party, der„Daily Herald“. Das genannte Blatt hat in ſenſationeller Aufmachung bekanntgegeben, daß Herr von Bibra von maßgeblicher reichsdeutſcher Stelle den Befehl erhalten habe, dahin tä⸗ tig zu ſein, die Aufteilung der 7 7 vorzubereiten. Die deutſche Schweiz werde zu Deutſchland geſchlagen werden, der Teſſin zu Italien und die Weſtſchweiz zu Frankreich. Dieſe von der ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Preſſe ſofort verbreitete Meldung hatte ein zähes Leben. Doch ſiehe, vor ganz wenigen Tagen eilte noch eine andere wohlbekannte Zeitung, das„Oeuvre“ in Paris, zur Unter⸗ ſtützung herbei. Eine Börrn n, die ich aus Ehrfurcht vor ihrem Geſchlecht nicht nennen möchte, die ich aber gut kenne, wiederholte die bereits von der engliſchen Preſſe veröffent⸗ lichte Nachricht und betonte, daß Herr von Bibra neulich der Titel eines Sonderkommiſſars für den Anſchluß der Schweiz beigegeben wurde. Es handelt ſich hier um einen charakteriſtiſchen Fall deſſen, was die deutſche Sprache mit Brunnenvergiftung bezeichnet. n Ich halte es für die Pflicht eines Ehrenmannes, mit Schärfe zu proteſtieren gegen die falſche Nachricht, die ge⸗ gen einen Diplomaten gerichtet worden iſt, der einer bei uns akkreditierten Geſandſchaft angehört.“ Der Bundesrat ging mit den unterirdiſchen Hetzern ſcharf ins Gericht.„Jene Leute— so ſtellte er feſt— die können ſich nicht damit abfinden, daß ſie nicht Europa und vielleicht die ganze Welt in den Abgrund eines allgemeinen Abgrund eines allgemeinen Krieges ſtürzen ſehen....“ Motta ging dann zu Preſſefragen über und ſprach ſich für das Zuſtandekommen einer Preſſeverſtändigung zwi⸗ ſchen der Schweiz und Deutſchland aus. Bundespräſident Etter Das Staatsoberhaupt der Schweiz für das Jahr 1939. Am heutigen Donnerstag hat die Vereinigte Bundes verſammlung, wie alljährlich, in der zweiten Woche ihrer Dezemberberatungen den Bundespräſidenten für das Jahr 1939 und ſeinen Vizepräſidenten zu wählen. Nach dem tra⸗ ditionellen Turnus wird der jetzige Vizepräſident des Bun⸗ desrates, Etter, der Leiter des Innendepartements, die höchſte Würde des Landes einnehmen. nachdem für das Jahr 1938 Bundesrat Baumann, der Leiter des Juſtiz⸗ und Po⸗ lizeidepartements, dieſe inne hatte. 5 Als Vizepräſident iſt Bundesrat Pilet⸗Golaz, der gegen⸗ wärtige Leiter des Poſt⸗ und Eiſenbahndepartement, vorge⸗ ſehen, der der Freiſinnigen Demokratiſchen Partei ange⸗ hört.— Gleichzeitig mit dieſen Wahlen findet die Erſatz⸗ wahl für den ausſcheidenden Bundesrat Meyer, den Leiter des Finanzdepartements, ſtatt. Or. Schacht zu lurzem Beſuch in London London, 14. Dez. Reichsbankpräſident Dr. S ch a cht traf am Mittwoch vormittags zu einem kurzen Beſuch in London ein Während ſeines Londoner Aufenthaltes iſt Dr. Schacht Gaſt des Direktors der Bank von England, Montague Nor⸗ man. Nr. 293 Die modernſte Motorſporiſchule Einweihung durch Korpsführer Hühnlein.— Feſtakt im Rathaus von Gandersheim. Bad Gandersheim, 14. Dez. Die tauſendjährige Nieder⸗ ſachſenſtadt Bad Gandersheim begrüßte den Führer des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr-Korps, Reichsleiter Hühn⸗ lein, in ihren Mauern. Anlaß zu dieſem Beſuch war die feierliche Einweihung der Motorſportſchule Niederſachſen des NSKK, zu der der Korpsführer— der im Auguſt v. J. auch zum Richtfeſt erſchienen war— im Juli 1936 ſelbſt den Grundſtein gelegt hatte. Die mit modernſten Einrich⸗ tungen verſehene Schule iſt ſchon anfangs Juni d. J. be⸗ helfsmäßig in Betrieb genommen worden, jetzt wurde ſie endgültig fertiggeſtellt. Man kann dieſe 26. Motorſport⸗ ſchule des NSKK zurzeit als die modernſte, ſchönſte und zweckmäßigſte bezeichnen. Die motorſportbegeiſterte Ju⸗ gend, an der kein Mangel in Deutſchland iſt, wird in die⸗ ſer neuen Hochburg der Motoriſierung neben der ideellen, weltanſchaulichen Schulung mit neuzeitlichen Hilfsmitteln kraftfahrtechniſch angelernt und erhält damit zugleich auch eine gediegene vormilitäriſche Ausbildung. Viele Ehrengäſte von Partei und Staat hatten der Ein⸗ ladung des Korpsführers Folge geleiſtet, unter ihnen Mi⸗ niſterpräſident Klagges in Vertretung der braunſchweigi⸗ ſchen Staatsregierung. Die Anweſenheit vieler hoher Offi⸗ ziere der Wehrmacht ließ erkennen, welche Bedeutung ge⸗ rade die Wehrmacht der motorſportlichen Ausbildung der Jugend beimißt. Nach dem Abſchreiten der langen Front in Begleitung der Formationsführer verſchaffte ſich der Korpsführer nach einer kurzen Anſprache durch eingehende Frageſtellung einen Ueberblick über die Zuſammenſetzung der Lehrgänge nach Alter, Beruf, Beſitz von Führerſcheinen uſw. Dann beſichtigte der Korpsführer den Schuldienſt in den Lehr⸗ ſälen, in der Lehrwerkſtatt und im Modellſaal. Später wur⸗ den dem Korpsführer auch techniſcher Dienſt, Fahrübungen und Kraftradexerzieren vorgeführt. Am Nachmittag erfolgte vor dem Rathaus in Ganders⸗ heim im Beiſein von Ehrenformationen des NS und der anderen Gliederungen der Partei die feierliche Ueberrei⸗ chung des Ehrenbürgerbriefes der Stadt durch den Bürgermeiſter an Reichsleiter Korpsführer Hühnlein. Aebergabe des Siemensringes Ehrung für Generalinſpektor Dr. Ing. Todt . Berlin, 14. Dez. Dem Generalinſpektor Prof. Dr. Ing. F. Todt wurde der ihm im vergangenen Jahr verliehene Siemens⸗Ring im Werner⸗Siemens⸗Haus in Charlotten⸗ burg überreicht. Der aus einem maſſiven Elfenbeinblock be⸗ ſtehende Sockel, auf dem der Ring ruht, trägt die Widmung: „Dem Erbauer der Straßen des Führers Dr. Ing. F. Todt“. Darüber befindet ſich in Gold die Karte Großdeutſchlands, auf der die Linien der Reichsautobahnen eingetragen ſind. Der Ring ſelbſt beſteht aus einem Goldreif, der— zur Er⸗ innerung an die Eiſerne Zeit, in der die Stiftung gegrün⸗ det wurde(1916)— mit einem Stahlkern verſehen iſt: die Oberfläche ſtellt einen Lorbeerkranz dar. Präſident Profeſſor Dr. Johann Stark, der als Vorſit⸗ 1 der Stiftung den Ring überreichte, erinnerte daran, aß die Uebergabe an einem doppelt denkwürdigen Tag er⸗ folge: am 122. Geburtstag von Werner von Siemens und gleichzeitig am Vorabend der Einweihung des 3000. Kilo⸗ meters der Reichsautobahnen. Dr. Todt dankte für die Aus⸗ zeichnung und gab dann, einer alten Ueberlieferung folgend, einen kurzen Abriß aus ſeinem Tätigkeitsgebiet. Er kenn⸗ zeichnete die großen Wandlungen, die der Straßenbau in letzter Zeit durchgemacht hat. Auf der Sitzung des Stiftungsrates der Siemens⸗Ring⸗ Stiftung wurde auch das Ergebnis des erſten von der Siemens⸗Ring⸗Stiftung veranſtalteten Preisausſchreibens bekanntgegeben. Der Preis von 1000 Mark wurde Dr. Rudolf Blochmann⸗Kiel zuerkannt. Im befreiten Huliſchiner Land Jeſtliche Heimkehr zum Grenzgau Schleſien. Hultſchin, 14. Dez. Das etwa 50 000 Einwohner zäh⸗ lende Hultſchiner Ländchen beging mit einer großen Be⸗ freiungsfeier die offizielle Heimkehr zum Grenzgau Schle⸗ ſien, von dem es über 18 Jahre entgegen dem damals ſo feierlich proklamierten„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völ⸗ ker“ getrennt worden war. Gauleiter und Oberpräſident Joſef Wagner, der den Tag über das feſtlich geſchmückte Land auf einer Beſich⸗ tigungsreiſe durchfahren hatte, fand bei ſeiner Ankunft in der Stadt Hultſchin weit über 10 000 Menſchen verſammelt. Der Gauleiter richtete Willkommensgrüße an die Hultſchi⸗ ner, denen er für ihr treues Aushalten in ſchwerſter Zeit dankte. Er bat ſie, wie bisher, ſo auch in Zukunft ſtets die Stimme des Blutes und des Herzens ſprechen zu laſſen, dann werde das Hultſchiner Land in gemeinſamer Arbeit mit dem aufwärtsſtrebenden ſchleſiſchen Grenzgau empor⸗ wachſen und blühen. Gewaltige Zuſtimmungskundgebungen dankten dem Gauleiter. ö Wie groß die wirtſchaftliche und völkiſche Not der 50 000 Huültſchiner unter der Entrechtung des Syſtems Be⸗ neſch war, bezeugen allein die beiden Tatſachen, daß faſt die Hälfte der Bewohner vom Winterhilfswerk betreut werden muß und daß es am Tage der Beſetzung durch die deutſche Wehrmacht im Hultſchiner Ländchen nicht eine ein⸗ zige deutſche Schule gab. Ein Jahr engliſche Außenpolitik Chamberlain vor der ausländiſchen Preſſe.— Demokratien und autoritäre Staaten.— Die Allianz mit Frankreich. London, 14. Dezember. Auf bem Eſſen anläßlich des 50jährigen Beſtehens der Vereinigung ausländiſcher Journaliſten in London hielt Miniſterpräſident Chamberlain eine Anſprache, in der er die britiſche Politik des Jahres 1938 erläuterte. Eingangs erklärte er, es hätten ihm angeſichts einer Lage, in der die Beziehungen zwiſchen England einerſeits und Deutſchland und Itallen anderſeits ſich ſchnell verſchlechterten und hier⸗ durch allmählich das Vertrauen Europas auf die Erhaltung des Friedens zerſtört wurde nur zwei Alternativen offen⸗ geſtanden: Die eine habe darin beſtanden, den Krieg als unvermeidlich zu betrachten; die andere ſei die geweſen, eine langandauernde und geſchloſſene Anſtrengung zu machen, um die möglichen Urſachen eines Krieges zu beſeitigen und die Methoden der perſönlichen Fühlungnahme und Erör⸗ terung auszuprobieren, währenddeſſen in der gleichen Zeit aber ſtetig mit der Wiederaufrüſtung fortzufahren. Er habe ſich zum zweiten Weg entſchloſſen Sein Ziel ſei nicht Nur der Friede ſondern das Vertrauen darauf, daß der Friede erhalten werden könne. Chamberlain wandte ſich dann gegen die Kritiker im eigenen Land und erinnerte an die Abkommen, die im Laufe des Jahres geſchloſſen wurden, ſo an das Abkommen zwiſchen Großbritannien und Irland. Das engliſch⸗italieni⸗ ſche Abkommen habe die Lücke geſchloſſen. die„unglückli⸗ cherweiſe für die Dauer einer gewiſſen Zeit die alte Freund⸗ ſchaft zwiſchen England und Italien unterbrochen habe“. Im September ſei das Münchener Abkommen erfolgt, auf das die engliſch⸗deutſche Erklärung folgte. Nach angemeſſe⸗ ner Friſt habe das zu der ergänzenden franzöſiſch⸗deutſchen Erklärung geführt. Chamberlain nannte dann noch das engliſch⸗amerikaniſche Handelsabkommen. In weniger als zwölf Monaten ſeien alſo fünf größere internationale Abkommen erfolgt, von denen drei zwiſchen demokratiſchen und gutoritären Staaten geſchloſſen wor⸗ den ſeien, was ermutigend ſei. Er ſei ſich deſſen wohl be⸗ wußt, daß das Münchener Abkommen in gewiſſen Krei⸗ ſen nicht als Beiſpiel für eine Zuſammenarbeit, ſondern als eine Niederlage für die Demokratien bezeichnet worden iſt. Solche Charakteriſierungen erwieſen der Demokratie keinen Dienſt. Der Miniſterpräſident verwies an dieſer Stelle noch⸗ mals darauf, welche Alternative durch das Münchener Ab⸗ kommen gegenſtandslos gemacht worden ſei. Chamberlain glaubte dann, im Zuſammenhang mit dieſem Thema kriti⸗ ſierend auf den Ton der deutſchen Preſſe eingehen zu müſſen, da ſie den früheren Miniſterpräſidenten Baldwin getadelt habe. Im weiteren Verlauf ſeiner Anſprache kam Chamber⸗ lain dann auf ſeine bevorſtehende Italienfahrt zu ſprechen, bei der er, wie er erklärte, mit Muſſolini alle An⸗ gelegenheiten von gemeinſamem Intereſſe beſprechen werde. Er hoffe, eine Atmosphäre zu finden, in der es möglich ſei, durch perſönlichen Gedankenaustauſch zu einem beſſeren Verſtändnis der gegenſeitigen Standpunkte zu gelangen und durch die Herſtellung eines größeren gegenſeitigen Ver⸗ trauens auf die eine oder andere Weiſe gemeinſam weitere Schritte in Richtung auf ein allgemeines Gefühl der Sta⸗ bilität und der Sicherheit zu tun. Chamberlain wehrte ſich dann dagegen, daß man aus ſeiner Politik die Abſicht her⸗ ausleſe, 905 nationalſozialiſtiſche oder das faſchiſtiſche Sy⸗ ſtem an ſich zu begünſtigen. Er ſei vielmehr der Anſicht, daß England nicht den Kontakt mit irgendeinem Lande abbre⸗ chen dürfe, wegen eines Syſtems, das im Laufe der Zeit eine Wandlung durchmachen werde, die„in der einen oder anderen Form unvermeidlich ſei“. Chamberlain ging nun auf die britiſche Au früſtung ein. Das britiſche Volk ſei ſich ſtets einig darüber, daß es notwendig ſei, die Durchführung des Rüſtungsprogramms vorwärts zu treiben Das urſprünglich beabſichtigte, auf fünf Jahre abgeſtellte Rüſtungsprogramm ſei in zweierlei Hinſicht geändert worden: es wurde beſchleunigt und erwei⸗ tert. England könne jetzt ſagen, daß es in der Lage ſei, ſeine Verpflichtung gegenüber dem Empire und ſeinen Ver⸗ bündeten zu erfüllen Chamberlain ſprach ſich dann in all⸗ gemeinen Wendungen für ein Rüſtungsbegrenzungsabkom⸗ men aus wie das von engliſcher Seite wiederholt geſchehen iſt— im Gegenſatz zu konkreten Vorſchlägen, wie ſie bei⸗ ſpielsweiſe von Deutſchland zu dieſem Thema vorgebracht wurden, Am Schluß widmete ſich Chamberlain nochmals beſon⸗ ders den Beziehungen Englands zu Frankrei ch und den S A. die er als ausgezeichnet und über die formalen Verpflichtungen, dies beſonders im Hinblick auf Frankreich, hinausgehend bezeichnete. England ſoll ſich ſtark zeigen Die engliſchen Zeitungen beſchäftigen ſich an erſter Stelle mit 1 Rede auf der Jubiläumsveranſtal⸗ tung der Vereinigung ausländiſcher Journaliſten„Times“ gibt der Anſicht Ausdruck, Chamberlain habe die engliſch⸗ franzöſiſche und die engliſch⸗amerikaniſche Freundſchaft ge⸗ feiert. In dieſer Wiederbeſtätigung der Kernpunkte der bri⸗ tiſchen Außenpolitik liege keine Drohun gegenüber irgend⸗ einer Nation Englands enge ne mit Frankreich ebenſo wie diejenige mit den Vereinigten Staaten ſei nicht ausſchließlich, ſondern als Kernpunkt eines weiteren Sy⸗ ſtems gedacht von dem kein Volk ausgeſchloſſen ſein dürfe. „Daily Telegraph“ ſchreibt u a. Chamberlain habe ſich vor allem zum„Friedensminiſter“ erklärt und betont, daß er entſchloſſen ſei, die möglichen Kriegsurſachen zu beſeitigen und die Methode der perſönlichen Fühlungnahme und der perſönlichen Beſprechungen auszuprobieren Die höchſte Notwendigkeit für England ſei es im Augenblick, nicht nur ſtark zu ſein ſondern England müſſe auch die Welt wiſſen laſſen daß England ſtark ſei Dies ſei ebenſo wichtig für die Erhaltung des Friedens wie auch für den Schutz der eng⸗ liſchen Intereſſen. Günſtige Aufnahme in Parts 21242577. lieniſcher Seite gebunden ſei, habe infolge ihres lakoniſchen Charakters in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen und ſelbſt in einem Teil der engliſchen öffentlichen Meinung einige Ueberraſchung hervorgerufen. Die geſtrige Erklärung Cham⸗ berlains habe die Dinge klargeſtellt. Der dem Außenmini⸗ ſter naheſtehende„Petit Pariſten“ betont, die Rede Cham⸗ berlains ſtellt erneut die Friedenspolitik des Premiermini⸗ ſters ins Licht. Das rechtsſtehende„Journal“ meint, Frank⸗ reich dürfe mit dieſen loyalen und unzweideutigen Erklä⸗ rungen Chamberlains höchſt zufrieden ſein. Der„Matin“ bezeichnet die Rede Chamberlains als einen großzügigen Appell für den Frieden. Der arabiſche Plan für London Wieder zwei Araber zum Tode verurteilt— Jeuergefecht be Nazareth Jeruſalem, 14. Dezember. Die britiſchen Mandatsbehörden verſuchen nach wie vor den Widerſtand der arabiſchen Aufſtändiſchen durch Schrek⸗ kensurteile und„Durchſtſchungen“ zu brechen. So hat das Kriegsgericht in Jeruſalem wieder zwei Araber zum Tode verurteilt, während ein dritter lebenslängliches Ge⸗ fängnis erhielt. Auf der Straße von Nazareth nach Tibe⸗ rias kam es im Verlaufe einer„Durchſuchungsaktion“ zu einem Feuergefecht zwiſchen arabiſchen Freiſchärlern und britiſchen Militär⸗ und Polizeipotrouillen. Bei der Durch⸗ baftele verſchiedener Dörfer wurden 45 Verdächtige ver⸗ haftet. Nach Berichten der arabiſchen Preſſe ſind die zwiſchen dem Irak und Saudi⸗Arabien durchgeführten Beratungen über die Paläſtinafrage bereits beendigt, während mit Aegypten und dem Memen noch verhandelt wird. Der ara⸗ biſche Plan, der in London vorgelegt werden ſoll, wird, wie die Blätter erfahren haben wollen, folgende Punkte umfaſſen: Bildung eines unabhängigen Paläſtinaſtaates, Aufrechterhaltung der Rechte aller Einwohner weitgehende Selbſtverwaltung für Gemeinden und Stadtverwaltungen und Begrenzung der jüdiſchen Einwanderung auf Grund der gegenwärtigen Verhältniszahlen. Saudi⸗Arabien wird in London durch den zweiten Sohn Ibn Sauds, Emir Fei⸗ 5 und Pemen durch den Kronprinzen Seif uf Islam ver⸗ reten. Kollektivſtrafen für Koſten von Sperranlagen Die„Paleſtina⸗Poſt“ meldet, daß der in der Mitte der Stadt Haifa gelegene arabiſche Markt durch 15 vier Meter hohe Betonſperren gegen die Außenwelt abgeſperrt werde, angeblich um„Verbrechern“ die Flucht in die Stadt hinein oder aus der Stadt hinaus unmöglich zu machen. Das Blatt berichtet weiter, daß wahrſcheinlich die Kollektipſtrafe in Höhe von 40 Pfund. die von den Enaländern bereits einge⸗ trieben werde, zur Beſtreitung der Koſten für die Errich⸗ tung der Sperrvorrichtung verwandt werde. Braſilien und die Weltpolitik Eine Rede des Präſidenten Vargas.— Amerikaniſche Solidarität. Rio de Janeiro, 14. Dezember. Auf einem großen Sportfeſt des braſilianiſchen Heeres und der Marine hielt Präſident Vargas eine große Rede über die braſilianiſche Politik. Vargas betonte den Einfluß, den beſtimmte Wandlungen der Weltpolitik auf Braſilien dadurch gehabt hätten, daß auch hier neue Grundtatſachen anerkannt worden ſeien. Es handele ſich dabei um den Vor⸗ rang der Gemeinſchaftsrechte vor den Rechten einzelner Perſonen, weiter um den Vorrang wirtſchaftlicher Notwen⸗ digkeiten vor ſogenannten juriſtiſchen Auffaſſungen und drittens um das Entſtehen eines Nationalismus, wie er ſtarken Völkern eigen ſei. 5 Die Völker Amerikas, insbeſondere aber die Bevölke⸗ rung Braſiliens, müßten dieſen Tatſachen dadurch Rech⸗ nung tragen, daß ſie gewiſſe Irrtümer beſeitigten. Daneben elte für Vraſilien als Hauptproblem der unerſchloſſene Reichtum des Landes, die geringe Beſiedlung und die un⸗ günſtig verteilte Bevölkerungsdichte, die langſame Formung eines braſilianiſchen Nationalbegriffes infolge zahlreicher und ſtarker Einwandererſiedlungen, die ſchwer oder gar⸗ nicht zu aſſimilieren ſeien und das Vorhandenſein regiona⸗ liſtiſcher Tendenzen. f 5 Vargas ſprach zwar die Hoffnung aus, daß die Soli⸗ darität der amerikaniſchen Völker in Zukunft nur noch ver⸗ ſtärkt werden möge, wies aber auch darauf hin, daß Bra⸗ ſilien keinem Lande oder Volke mit Ausnahme der Sowjet⸗ union feindlich gegenüberſtehe. Bis zum Zuſammenbruch Verlangt Moskau Kampf der Rolſpanier Bilbao, 13. Dezember. Wie aus Barcelona berichtet wird, empfing dort ein 5 Bonze, der ſich in den Amtsraͤumen des ehemaligen Bürgermeiſters niedergelaſſen hatte, eine aus der Sowjetunion zurückgekehrte ſowſetſpaniſche Abordnung, die mehrere Wochen lang als Gaſt der Sowſets in Moskau weilte und dort u. a. auch von Kalinin empfangen worden war. Die Abordnung überbrachte„Grüße“ der Sowjelbonzen aug Moskau an das„Prolekfariat“ in Sowjetſpanien. Kali⸗ nin habe erklärt, daß die Sowjetunion in der Spanienhilfe nicht nachlaſſen werde. Dafür müſſe aber Sowſetſpanjen Widerſtand bis zum letzten Tage leiſten und dürfe den Kampf nicht aufgeben. Angeſichts der Möglichkeit eines national en Groß⸗ angriffs. in ganz Rotſpanien ſtarke Nervosität. Alle verfügbaren Wehrfähigen, einſchließlich der Polizeitrup⸗ gen werden auf Autokolonnen aus der Etappe Front geworfen. Die rote Preſſe wiederholt Negrins, wonach der rotſpaniſchen ſch wer ſte Exlſtenzkampf bevorſteht. Verantwortung für Bombenabwürfe Nationalſpaniſche Note in London überreicht. f London. 14. Dez. Der Herzog von Alba hat in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter Nationalſpaniens in London im Foreign Office eine Note ſeiner Regierung überreicht, in der energiſch die Behauptungen der Barcelona⸗Regierung in Abrede geſtellt wird. daß die Nationalſpanier nichtmili⸗ täriſche Ziele mit Bomben belegen. In der Note heißt es, daß erſt kürzlich die Behörden von Burgos die Namen ſämtlicher militäriſchen Ziele bekanntgegeben hätten, die ſie u bombardieren beabſichtigen. Somit falle die Verantwor⸗ 1225 nicht den nationalſpaniſchen. ſondern denjenigen Be⸗ örden zu, die die Zivilbevölkerung abſichtlich in die Nach⸗ 9 militäriſcher Ziele brächten und ſie dort laſſe, le⸗ diglich um nach einem vorbereiteten Plan die Zivilbevöl⸗ kerung dann als Agitationsmaterial zu mißbrauchen. an die den Aufruf Republik der „Die Spur führt zu den Sowjets“ Anklage und Verkeidigungsreden im Plevitzkaja- Prozeß Die letzten Stunden vor dem Arteil Paris, 14. Dezember. Der achte Tag des Schwurgerichtsprozeſſes gegen die Plevitzkaja war den Anklage⸗ und Verteidigungsreden vor⸗ behalten Der Schwurgerichtsſaal war zu Beginn der Sit⸗ zung brechend voll. Oer Ordnungsdienſt vor dem Saal mußte verſtärkt werden, da mehrere hundert Neugierige verſuchten, ſich trotzdem Eingang zu verſchaffen Selbſt der Schwurgerichtspräfident, der von den neuen Polizeibeamten nicht erkannt wurde, mußte erſt einige Minuten verhandeln, ehe er die Polizeikette paſſieren durfte. Zu Beginn der Sitzung ergriff der Vertreter der Neben- klägerin, ein ehemaliger weißruſſiſcher Offizier, das Work und erklärte, die ruſſiſche Emigration in Frankreich ſtelle die Aeberreſte eines Berbündekenheeres dar, das auf den Boden einer verbündeten Macht geflüchtel ſei. Die Geſchwo⸗ renen dürften nicht vergeſſen, daß die Arheber der Enkfüh⸗ rung General von Milſers nicht unbeſtraft bleiben dürften. Der Rechtsanwalt erklärte ſodann, daß er als ehemaliger ruſſiſcher Offizier vielleicht voreingenommen erſcheinen könnte und er es deshalb vorziehe, dem zweiten Rechtsan⸗ 1 der Nebenklägerin, einem Franzoſen, das Wort zu er⸗ eilen Dieſer wies einleitend auf die falſchen Alibis hin, die mit Sicherheit darauf ſchließen ließen, daß die Plevitzkafa ſchuldig ſei. Ihr Mann ſei ein Agent der Sowjets eweſen und ſie ſei ſehr wohl über die geſamte politiſche ätigkeit ihres Mannes unterrichtet. Man habe in der Ent⸗ führungsangelegenheit General von Millers alle Spuren verfolgt, die aber zu keinem Ergebnis geführt hätten, mit Ausnahme einer einzigen, nämlich der der Sowjets, die man ſich bemüht habe, zu verwiſchen. Zu Beginn ſeiner Anklagerede forderte der General⸗ ſtaatsan walt die Geschworenen auf, aus ihrem Geiſt alle im Laufe des Prozeſſes gegen die Plevitzkaja vorge⸗ brachten Hypotheſen auszuſchalten. Sie ſeien Geſchworene eines Kriminalgerichts und hätten ſich nicht mit Romanen zu befaſſen. Nach einem Rückblick auf die ſowjetruſſiſche Revolution und einem Studium der neuen ruſſiſchen Geſellſchaft, die ſich in Frankreich niedergelaſſen hat, kam der General⸗ ſtaatsanwalt über die Entführung Kutjepows auf diejenige des Generals von Miller zu ſprechen. Beide ſeien am hellichten Tage mitten aus Paris verſchwunden. Aber auch General Skoblin ſei verſchwunden. Bei ihm han⸗ dele es ſich jedoch um die Vorſichtsmaßnahme eines Verbre⸗ chers, der ſich den Folgen ſeines Verbrechens entziehen wollte. General von Miller habe wirklich das alte Rußland der Zarenzeit repräſentiert, während Skoblin ein Aben⸗ teurer und Verbrecher ſei. Der Vertreter der Anklage warf dann die Frage auf, wem Skoblin durch dieſes Verbrechen habe helfen wollen, etwa der GPll, oder ob er damit ſeinen e Ehrgeiz befriedigen wollte? Die Beantwortung ieſer Frage ſei gleichgültig. Der Generalſtaatsanwalt beſchäftigte ſich ſodann mit der Perſönlichkeit der Angeklagten. Sie ſei ruhig, lächelnd, ver⸗ ſichere ihre Unſchuld. Aber es wäre eine abſurde Annahme 12 glauben, daß ſie wirklich unſchuldig ſei. Es ſtehe vielmehr eſt, daß ſie über alle politiſchen Intrigen ihres Mannes unterrichtet geweſen ſei. Sie ſei die teufliſche Seele im Hauſe geweſen Sie habe General Miller gehaßt und ſie ſei ſehr wohl über ſeine Entführung unterrichtet geweſen. Der Generalſtaatsanwalt ſchloß ſeine Ausführungen mit der Forderung an die Geſchworenen, ſie möchten die Ange⸗ klagte zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilen. Im Anſchluß daran ergriff der erſte Verteidiger der Ple⸗ vitzkaja das Wort, der gleich zu Beginn ſeiner Ausführun⸗ gen die Freiſprechung ſeiner Klfentin forderte, die ſchon 15 Monate in Unterſuchungshaft ſitze. Er bemühte ſich, alle im Verlauf des Prozeſſes und während der Vorunterſuchung erfolgten Zeugenausſagen, die die Plevitzkaja belaſteten, als haltlos darzuſtellen und behauptete, daß die Angeklagte keinerlei Einfluß auf ihren Mann ausübte. 9 4 2 8 9 Die Plevitzkaja verurteilt Die Geſchworenen bejahen die Schuldfrage.— 20 Jahre Zwangsarbeit und 10 Jahre Aufenkhaltsverbot. Paris, 15. Dezember. Das Geſchworenengericht des Seine- Departements hat Frau S koblin, genannt Plevitzkaſa, zu 20 Jahren Swangsarbeitk und 10 Jahren Aufenthalts verbok verurteilt, nachdem die Geſchworenen die Schuldfrage bejaht, in ihrer Mehrheit der Frau Skoblin aber mildernde Um ſt än de zugebilligt hatten. Telegrammwechſel Beck— Graf Cſakny Warſchau, 15. Dez Anläßlich der Ernennung des Grafen Cſaky zum ungariſchen Außenminiſter wurden zwiſchen ihm und 5951 polniſchen Außenminiſter herzlich gehaltene Tele⸗ gramme gewechſelt, in denen der Hoffnung auf eine wei⸗ tere Feſtigung des gegenſeitigen Vertrauens der beiden be⸗ freundeten Nationen Ausdruck gegeben wird. Taxi⸗Chauffeur nie dergeſchoſſen Jeuergefecht zwiſchen dem flüchtenden Banditen und Polizeibeamten. Nürnberg, 14. Dez. In der Nähe von Fiſchbach wurde der Taxi-Chauffeur Weidner mit beſtialiſcher Kaltblütigkeit von dem 25jährigen Heller überfallen und niedergeſchoſſen. Der 25jährige ledige Willy Heller aus Schwarzen⸗ bach an der Saale hatte gegen 21 Uhr den Taxi⸗Chauffeur Weidner zu einer Fahrt nach Fiſchbach bei Nürnberg be⸗ ſtellt. In der Nähe von Fiſchbach gab Heller, der ſich in Be⸗ gleitung der ledigen 21ſfährigen Muendel aus St. Pölten befand den Auftrag zum Wenden Als der Chauffeur die⸗ ſer Aufforderung nachkam, erhielt er von Heller einen Schuß in den Kopf. Weidner wurde ſchwer verletzt von Paſ⸗ ſanten aufgefunden, die ihn zur Gendarmerie Fiſchbach brachten. Seine Verletzung iſt ſchwer, aber nicht lebensge⸗ fährlich. Den Bemühungen des Polizeipräſidiums Nürnberg⸗ Fürth, das ſofort die Verfolgung des Täters durch Ueber⸗ fallkommandos und Kriminalbeamte aufnahm, gelang es, den in Richtung Nürnberg geflüchteten Verbrecher zu ſtel⸗ len und nach kurzem Schußwechſel feſtzunehmen. Dabei er⸗ litten zwei Polizeibeamte Schußverletzungen an der Hand. Heller, der ſchon vorbeſtraft iſt. gibt zu, die Tat verübt zu haben, um zu Geld zu gelangen. ——:. Deen n IN e Badiſche Chronik us der Gaubauptfladt () Wegen Abtreibung verurteilt. Vom Schöffengericht wurde die 28jährige ledige Luiſe Blau aus Graben zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt. Wegen verſuchter Abtreibung erhielten drei Mitangeklagte, und zwar der 3ä4jährige verheiratete Heinrich Scholl aus Graben drei Monate, der 27jährige vorbeſtrafte Anton Scherrmann aus Ettlingen zwei Monate Gefängnis. () Zuchthaus wegen Blutſchande. Die Jugendſchutzkam⸗ mer des Landgerichts Karlsruhe verurteilte den 42jährigen verheirateten ſchwachſinnigen Theodor Becker aus Odenheim, der ſich an ſeiner 15jährigen Tochter vergangen hatte, zu einem Jahre Zuchthaus. () Kind in der Waſchbrühe ertrunken. Ein 16 Monate altes Kind iſt, während es etwa zwei Minuten unbewacht blieb, in einem mit kalter Seifenbrühe gefüllten nicht zu⸗ gedeckten Waſchleſſel gefallen und ertrunken. () Zuſammenſtoß. Auf der Ettlingerſtraße beim Platz der SA. ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Der Kraftradfahrer wurde erheblich verletzt. Eberbach.(94 Jahre alt.) Im benachbarten Neckarkatzenbach vollendete dieſer Tage der älteſte Einwoßh⸗ ner, Schmied Karl Willmann, ſein 94. Lebensjahr. Seckach.(In die Heugabel gefallen.) Ein junger Landwirt fiel hier in ſeiner Scheuer in eine Heu⸗ gabel, deren Mittelzinken eine Hand völlig durchſtieß. II Mosbach.(Eine Hand abgeſchnitten.) Der 53jährige Landwirt V. Weber kam beim Futterſchneiden mit der Rechten in die Maſchine, die ihm die Hand glatt ab⸗ ſchnitt. () Renchen.(Infolge ſtarken Nebels.) Zwiſchen Renchen und Oensbach fuhr ein von Appenweier kommen⸗ der Perſonenkraftwagen auf einen infolge ſtarken Nebels haltenden Omnibus auf. Von den vier Inſaſſen des Per⸗ ſonenautos wurden drei ſchwer verletzt, während der vierle mit dem Schrecken davonkam. Freiburg.(Die älteſte Bürgerin geſtorben.) Freiburgs älteſte Bürgerin, Frau Apollonia Burkart, die am 16. Oktober ihr 99. Lebensjahr vollendete, iſt an den Fol⸗ gen einer Verletzung geſtorben. U Denzlingen.(Kind den Brandwunden er⸗ legen.) In Abweſenheit der Mutter waren die Kinder des Verwaltungsbeamten Guſtav Scherberger bei den Groß⸗ eltern untergebracht. In einem unbewachten Augenblick ſprang ein Wolfshund gegen das fünfjährige Töchterchen, das da⸗ durch in einen Kübel heißer Waſchlauge fiel. Der Kübel war wohl zugedeckt, doch hielt der Deckel nicht ſtand. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verbrühungen, daß es ſtarb. Offenburg.(Mit dem Bierkrug erſchlagen.) Am 1. Verhandlungstage der diesmaligen Schwurgerichts⸗ ſeſſion wurde gegen den 50jährigen, bisher unbeſcholtenen und ſtrafloſen Otto Kaluza aus Gleiwitz verhandelt wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. In reichlich an⸗ getrunkenem Zuſtande kam der Angeklagte mit zwei anderen Arbeitskameraden in Streit, in deſſen Verlauf er einen kräf⸗ tigen Schlag gegen den Kopf des Franz Koziollek führte. Er kraf dabei den vor dieſem ſtehenden Bierhumpen derart kräftig, daß dieſer zerſplitterte. Einer der Splitter drang Koziollek in den Hals und verletzte die Hauptvene, ſodaß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Die Beweisaufnahme er⸗ gab eine Verkettung unglücklicher Amſtände, die im weſent⸗ lichen jedoch auf den reichlichen Alkoholgenuß zurückzuführen waren. Das Gericht würdigte das bisherige ſtrafloſe Vor⸗ leben des Angeklagten entſprechend und verurteilte ihn unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten, wobei zehn Wochen Anterſuchungshaft angerech⸗ met werden. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Lörrach.(Nettes Früchtchen.) In das Amts⸗ gerichtsgefängnis wurde ein aus einer norddeutſchen Anſtalt entwichener Fürſorgezögling eingeliefert. Auf ſeiner Flucht nach Süden war es ihm auch gelungen, in die Schweiz zu kommen, wo er aufgegriffen und den deutſchen Behörden zugeſtellt wurde. Die während der Flucht benötigten Geld⸗ mittel und Kleidungsſtücke hatte er ſich durch mehrere Dieb⸗ ſtähle verſchafft. (—) Pfullendorf.(Kind von Traktor überfah⸗ ren.) Das dreijährige Kind eines mit Dungfahren beſchäf⸗ tigten Traktorführers aus Königswald ſprang am Beſtim⸗ mungsort zu früh von der Zugmaſchine ab und fiel ſo un⸗ glücklich, daß der Traktor über es hinwegging. Der Junge wurde auf der Stelle getölet. Gener aleinſatz für das WSW Hitlerjungen und Pimpfe, Bdm⸗ Mädel und Jungmädel kämpfen am 17. und 18. Dezember gegen Hunger und Kälte! Die Auferstenung des Mr. Tree n bs 23. Kapitel. Nach der letzten Einvernahme von Miß Adlercreuz ver⸗ brachten Robin und Barton die ganze Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mit angeſtrengter Arbeit in Scotland Yard. Ein Heer von Kriminalbeamten befand ſich unter⸗ wegs, um nach dem flüchtigen Kat zu ſuchen. Sämtliche Bahnhöfe, der Flughafen und auch die Grenzſtationen würden ſtrengſtens bewacht. AUnunterbrochen liefen Be⸗ richte ein, für deren Prüfung der Stab der Mordkommiſ⸗ ſion„B“ nicht ausreichte, ſo daß allmählich eine Abteilung nach der anderen von Scotland Yard zur Mithilfe heran⸗ gezogen werden mußte. Am 9 Uhr abends hatte Robin die Durchführung der ſchon lange vorbereiteten großen Razzia verfügt, worauf ſämtliche Alarmabteilungen und Ueberfallkommandos aufgeboten wurden. Noch vor Mit⸗ ternacht trafen im großen Hof von Scotland Yard die erſten Laſtkraftwagen mit Leuten ein, die man aus polizei⸗ bekannten Verbrecherkneipen und ſonſtigen Schlupfwinkeln ausgehoben hatte. Um 2 Uhr morgens herrſchte im Haupt⸗ quartier der Polizei Hochbetrieb. 5 Zu dieſer Zeit trat Barton mit einer Mappe unter dem Arm in das Zimmer des Oberinſpektors. „Sie kommen wie gerufen, Barton“, empfing ihn Robin,„eine große Neuigkeit. Soeben teilte mir unſer Sachverſtändiger im Schießweſen mit, daß die Waffe, die 68 Aus den Nachbargauen Aulkounglück.— 2 Tote, 2 Schwerverleßke. Schlüchtern. Auf der Reichsſtraße 40 unweit von Steinau ereignete ſich ein ſchweres Autounglück. Ein Perſonenauto aus Frankfurt a. M., das mit einem Anhänger fuhr, ge⸗ riet beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens auf dem durch Reif glitſchigen Kopfſteinpflaſter ins Rutſchen und rannte gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß das Auto nach innen zuſammenbrach. Von den vier Inſaſſen wurden zwei aus Frankfurt ſtammende Männer getötet, während die beiden anderen, in Neu⸗Iſenburg wohnenden Mitfahrer ſchwer verletzt wurden. 2 s Viernheim. Dem Wahnſinn verfallen.) Der hieſige 48jährige Einwohner G. B., der als vorbeſtrafter Menſch erneut vor dem Schöffengericht Darmſtadt ſtand, wurde, da er dem Wahnſinn verfallen iſt, nicht beſtraft. Es würde vielmehr ſeine Unterbringung in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt angeordnet. Worms Durch Leichtſinn ums Leben ge⸗ men.) In der Rohpappenfabrik iſt der Arbeiter Hans Sch. tödlich verunglückt, weil er entgegen den Vorſchriften beim Sandſtreuen an den Gleiſen auf einem Wagen mit⸗ führ, ſtatt dieſe Arbeit vom Boden aus zu tun. Sch. war auf einem Schienenfahrzeug ſizend beim Anfahren an einer Rampe mit einem Bein hängen geblieben, ſo daß er ſich ſchwere Quetſchungen zuzog. Nach Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus iſt er geſtorben. Alzey.(Gefährliche Schießübungen.) Im be⸗ nachbarten Bermersheim nahm der I5jährige Hermann Hummel aus dem Geſchäft, in dem er beſchäftigt iſt, einen Teſching und Munition mit und hielt in Gegenwart ſeiner Kameraden Schießübungen ab. Dabei wurde die 17jährige Liſelotte Schäfer in den Oberſchenkel getroffen, während dem gleichaltrigen Konrad Birkenſtock eine Kugel durch den Kopf ging und über dem Auge ſtecken blieb. * Frankfurt a. M.(Unter die Straßenbahnge⸗ raten). An der Galluswarte geriet ein Mann, der ſich auf dem Heimweg von ſeiner Arbeitsſtätte befand, auf bis⸗ her noch ungeklärte Weiſe unter den Motorwagen eines Straßenbahnzuges. Der Verunglückte, der erſt nach Hebung des Wagens mittels Winden geborgen werden konnte, ſtarb bat nach ſeiner Einlieferung in das Städtiſche Kranken⸗ aus. — Sindelfingen, Kr. Böblingen.(Todesſturz vom Hallendach.) Der 28 jährige verheiratete Eugen Trefz aus Sindelfingen verunglückte bei der Arbeit ködlich. Er war auf einer der Firma Daimler⸗Benz gehörenden Zelt⸗ halle mit Ausbeſſerungsarbeiten beſchäftigt. Dabei brach die Zeltbahn, die vermutlich durch die Witterung morſch ge⸗ worden war, durch, und Trefz ſtürzte 12 Meter tief ab. Er war auf der Stelle tot. AF 100 000 Mark gewonnen. Zweimal 100 000 Mark der Preußiſchen Staatslotterie fielen auf die Nummer 183 842. Das Los wird in der erſten Abteilung in Viertelteilung in einer badiſchen Lotterieeinnahme, in der zweiten Ab⸗ teilung in einer ſchleſiſchen Lotterieeinnahme geſpielt. ab Schweine dem Mäuſegift erlegen. Der Land⸗ und Gaſtwirt Joſef Bründl von Dengling brachte ſeine Schweine auf einige Zeit in den Hofraum. Dort fraßen die Tiere einen Phosphorbrei auf, der zum Vergiften von Mäuſen hergerichtet war, Zehn Läuferſchweine mit einem Geſamtge⸗ wicht im Werte von etwa 700 Mark ſind dem Gift erlegen. Für den menſchlichen Genuß waren die Tiere nicht mehr brauchbar. A„Habe mich am Sonnkag nachmittag aufgehängt Seit Jahren lebte in Inchenhofen der 65 Jahre alte Xaver Lutz in ſeinem Häuschen völlig abgeſchloſſen als Sonder⸗ ling. Er hatte nicht einmal einen Ofen darin Als ſich einige Handwerksleute im Auftrag des Bürgermeiſters in das Haus begaben, fanden ſie auf dem Tiſch einen Zettel liegen, auf dem zu leſen ſtand:„Habe mich am Sonntag nach⸗ mittag aufgehängt“, Im Nebenraum fand man den Son⸗ derling auch tot vor. A Die Geliebte im Schlachthaus ermordel. Vor dem Schwurgericht München begann die Verhandlung gegen den 29 Jahre alten Thomas Duna aus Sandizell, der des Mordes an der 24jährigen Barbara Glas angeklagt iſt. Dung hatte im Dezember 1937 bei einem Gaſtwirt in Schönegg die Glas kennengelernt. Zwiſchen beiden kam es bald zu einer Annäherung. Duna fand aber ſchließlich die Eiferſüchteleien der Glas und ihre dauernden Verſuche, von einer künftigen Ehe zu ſprechen, unerträglich, weshalb in ihm der Gedanke auftauchte, die Glas zu beſetiigen. Er atte einen Jungſtier zu ſchlachten. Beim Hantieren mit dem Schußapparat gab er plötzlich auf die Glas einen Schuß ab. Ab Sein eigenes Kind zu Tode mißhandelt. Ein Fami⸗ lienvater in Landsberg a. L. mißhandelte ſein eineinhalb⸗ jähriges Söhnchen aus geringfügiger Urſache ſo ſchwer, daß das Kind an den Verletzungen ſtarb. Der Unmenſch wurde in Haft genommen —ññ—ñ— der flüchtige Kat zurücklaſſen mußte, dieſelbe iſt, mit der Stone niedergeſchoſſen wurde“ „Was?“ ſchrie Barton,„iſt das möglich?“ 5 „Doch“, beruhigte der Oberinſpektor.„Irrtum aus⸗ geſchloſſen, der Fehler im Drall des Laufes iſt einzigartig. Aber ich finde es ſehr merkwürdig, daß wir während des ganzen Verfahrens nicht ein einziges Mal auf den Namen Kat ſtießen. And dieſes Individuum, auf das ich eigent⸗ lich erſt aufmerkſam wurde, als ich ſeinen Blick im Spiegel ſah, iſt der Mann, um deſſenwillen Scotland Yard ſeit zehn Tagen Kopf ſteht: Der Mörder von Porters Hall und vielleicht auch der von Stone. Aber was hat dieſer Kat, von dem kein Menſch vorher ahnte, daß er überhaupt auf der Welt ſei, mit Porters Hall zu tun?“ „Ein ganz unwahrſcheinliches Weſen, dieſer Kat“, meinte kopfſchüttelnd Barton,„paßt gar nicht in unſeren Kram. Wir müſſen ſchleunigſt ſehen, daß wir heraus⸗ kriegen, was er eigentlich iſt. Ich will dann gleich einmal nach ſeiner Wohnung fahren und dort ein wenig nach⸗ ſehen. Vorher muß aber auch ich Ihnen eine Neuigkeit mitteilen.“ Damit öffnete er die Mappe und entnahm ihr ein Telegramm, das er dem Oberinſpektor auf den Tiſch legte. Es hatte folgenden Inhalt: „Nils Adlercreuz, Bruder von Fräulein Margarete Adlercreuz, verletzte in Stockholm bei einem politiſchen Zuſammenſtoß einen Gegner. Iſt ſeither flüchtig. Da inzwiſchen amneſtiert, Strafverfolgung einſtellen. Kriminalſekretär Mertens.“ Dieſe Mitteilung machte auf Robin keinen überwälti⸗ genden Eindruck, denn ſchon während des Verhörs mit Miß Adlercreuz war er zu der Ueberzeugung gelangt, daß man ſich betreffs ihrer Perſon in Verbindung mit dem Lolcale Nuudschiau Letzte Frift für Amerikanerreben. Es ſei nochmals ganz beſonders darauf hingewieſen, daß gemäß des Exlaſſes des Herrn Finanz⸗ und Wirtſchafksminiſters, Abteilung für Land⸗ wirtſchaft und Domänen, ſämtliche Mauer⸗, Spalier⸗ und Gartenhybriden(Amerikaner) auf der Gemarkung Maun⸗ heim bis zum 31. Dezember 1938 zu vernichten ſind. Hy⸗ bridenreben, die nach dem Jahresſchluß noch nicht entfernt worden ſind, werden auf Koſten der Säumigen durch Be⸗ auftragte der Ortspolizeibehörde rernichdet. Auch vereinzelte Rebſtöcke kommen in Betracht. * Ihren 75. Geburtstag kann morgen Freitag Frau Barbara Ruf Ww., Breiſacherſtraße 17, begehen. Die beſten Wünſche. Ur n Berufung eines Ratsherrn. An Stelle des infolge Weg⸗ zugs ausgeſchiedenen Ratsherrn Joſef Keller wurde Pg. Dr. Kattermann, Hauptſchrifkleiter des„Hakenkreuz⸗ banner“, zum Ratsherrn der Stadt Mannheim berufen. Oberbürgermeiſter Pg. Renninger hat in der Ratsherren⸗ ſitzung am 12. Dezember 1938 den neuen Ratsherrn nach feierlicher Verpflichtung in ſein Amt eingeführt. Schubert⸗Abend Karl von Baltz— Richard Laugs. Die beiden einheimiſchen Künſtler bringen morgen Freitag in einem Duo⸗Abend ſelten gehörte Werke Franz Schuberts zu Gehör. Gleichzeitig wird mit dieſer Veranſtaltung der Hochſchule für Muſik und Theater der neue Kammermuſikſaal in E 4 eröffnet. Da der Kartenverkauf ſehr rege eingeſetzt hat, empfiehlt ſich Beſtellung in den bekannten Muſikalien⸗ handlungen oder in der Verwaltung der Hochſchule. 8 — Einziehung von Handwerkerforderungen. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat es als zuläſſig erklärt, daß Hand⸗ werkerſorderungen durch die Kreishandwerkerſchaften ein⸗ gezogen werden. Bei dieſem Verfahren kann die Forderung von Einziehungskoſten ſich nur auf den allgemeinen Rechts⸗ grundſatz ſtützen, daß der Schuldner den Anlaß zur Ein⸗ ziehung der Forderungen gegeben hat und die notwendigen Beitreibungskoſten tragen muß. Das Recht zu einer beſon⸗ deren Gebührenerhebung beſteht nach Anſicht des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters nicht. — Ausbiloungsbeihilfen zum Beſuch privater Lehranſtal⸗ ten. Der Reichsfinanzminiſter hat angeordnet:„Private Lehr⸗ anſtalten ſind für die Gewährung von Ausbildungsbeihilfen den öffentlichen Schulen nur dann gleichgeſtellt, wenn die Schulaufſichtsbehörde keine Bedenken erhebt. Zunächſt iſt hierzuß die Schulaufſichtsbehörde zu hören. Erhebt dieſe zwar keine Einwendungen, erſcheint aber eine Erziehung im national⸗ ſozialiſtiſchen Geiſt gleichwohl nach der Einſtellung der Schule nicht gewährleiſtet, ſo iſt an mich zu berichten. Beihilfen für das Schulgeld ſind beim Beſuch von privaten mittleren oder höheren Schulen nur in der Höhe des Schulgeldes zu ge⸗ währen, welches die öffentlichen Schulen erheben. Der volle von det Privatſchule geforderte Schulgeldſa kann nur dann berückſichtigt werden, wenn der Antragſteller eine Beſchei⸗ nigung der Schulauſſichtsbehörde darüber beibringt, daß der Schüler die Privatſchule wegen bheſonderer Umſtände zweck⸗ mäßiger beſuchen muß. In Zweifelsfällen iſt mir zu berich⸗ ten. Soweit bisher für einen Schüler eine Ausbildungsbei⸗ hilfe zum Beſuch einer privaten Lehranſtalt bewilligt wor⸗ den iſt, kann für dieſen Schüler die Ausbildungsbeihilfe wei⸗ ter bewilligt werden, wenn der Schulwechſel für den Schüler eine unbilliae Härte bedeuten würde.“ Unter Alkohol. Vom Amtsgericht erhielt der 39jäh⸗ rige Kraftfahrer Otto Gr. aus Zuzenhauſen für das Steu⸗ ern eines Kraftwagens in betrunkenem Zuſtande fünf Wochen Haft, wegen Widerſtandes und Beamtenbeleidigung drei Monate und zwei Wochen Gefängnis. Er nahm die Strafe ſofort an. Wegen Diebſtahls und Roheitsdelikten wiederholt vorbeſtraft, hatte Gr. im Oktober die Zugmaſchine mit zwei Anhängern in die Pfalz zu fahren. Unterwegs„tankte“ Gr. ausgiebig, ſodaß ihm in der Fabrik der Zutritt ver⸗ weigert wurde und man die erneute Uebernahme des Steuers durch die Polizei verhinderte, wobei Gr. Widerſtand leiſtete. Die ihm abgenommene Blutprobe ergab 2,2 pro Mill Alkohol. Das Benzin ging aus. Ins Mannheimer Bezirksge⸗ fängnis wurden drei Burſchen im Alter von 18 Jahren ein⸗ geliefert, die ihre Autofahrt infolge Benzinmangels einſtellen müßten. Die drei Autodiebe wollten mit einem geſtohlenen Wagen nach Heidelberg fahren. Sie kamen jedoch nur bis zur Zeppelinbrücke nahe Lützelſachſen, von wo aus ſie zu Fuß nach Großſachſen wanderten. Dort angekommen, beſtellten ſie ſich Nachtquartiere. Durch auffälliges Benehmen dieſer Burſchen aufmerkſam gemacht, verſtändigte der Ratsdiener die Polizei. Das Auffinden eines Kraftwagens in Weinheim beſtätigte den Verdacht. Kriminalfall auf falſcher Fährte befinden müſſe. Blieb noch die Frage offen, wo ſich Nils Adlercreuz aufhielt, denn es beſtand die Möglichkeit, daß er ebenſo wie ſeine 1 von intereſſierten Kreiſen verſteckt gehalten würde. Barton berichtete nun dem Oberinſpektor über Verlauf der Einvernahme mit der jungen Schwedin und über die wichtigen Anhaltspunkte, die ſich daraus ergaben. Als er den Umſtand erwähnte, daß Miß Adlercreuz in jener Nacht das Klingeln der Glocke im Dienerzimmer tatſächlich ver⸗ nommen habe, unterbrach ihn Robin, indem er einwarf: „Der Taſter befand ſich doch im Schlafzimmer des ver⸗ ſtorbenen Mr. Tree und wir fanden auf dem Knopf einen deutlichen Abdruck vom Zeigefinger des Hausherrn, ſo daß wir annahmen, es könnte niemand mehr nach ſeinem Tode die Klingel benützt haben, und die diesbezügliche Ausſage der Schwedin beruht auf Unwahrheit.“ „Donnerwetter!“ rief Barton aus,„darauf vergaß ich. Was bedeutet das?“ „Das bedeutet in erſter Linie, daß Sie verliebt ſind. Ferner, daß entweder Miß Adlercreuz noch immer nicht ganz die Wahrheit ſprach oder aber, daß doch jemand auf den Klingelknopf drückte. Dann mußte er aber behandſchuht geweſen ſein, denn der Fingerabdruck wäre ſonſt verwiſcht worden.“ t D N Die Erörterung fand ihr vorläufiges Ende, da die Tür N wurde und Sergeant Donald ins Zimmer ſtürzte. 55 „Mac Kat iſt gefunden worden“, ſchrie er aufgeregt, „Günſtig!“ meinte vollkommen ruhig der Oberinſpektor, „veranlaſſen Sie, daß er mir ſofort vorgeführt wird.“ „Das geht nicht“, keuchte der atemloſe Sergeant,„er hat ſich im South⸗Park erhängt!“ Die Wildſpende wird abgeliefert. Der Kreisjägermeiſter für den Kreis Mannheim erläßt folgenden Aufruf: In dieſem Jahre wird die Jägerſchaft ihre Wildſpende zum WH W. in feierlicher Form am Samstag, den 17. Dezember, 18.30 Uhr, dem Kreisleiter übergeben. Das ge ſpendete Wild wird unter Beteiligung der Jägerſchaft im Faclelzug auf Wildwagen zum Marktplatz gebracht. Der Zug nimmt um 17.45 Uhr Aufſtellung im Schloßhof, mar⸗ ſchiert punkt 18 Uhr ab durch die Breiteſtraße, Kunſtſtraße bis zum Waſſerturm und von da durch die Planken und Breiteſtraße zum Marktplatz. Dortſelbſt erfolgt die ſeierliche Uebergabe des Wildes. Die Veranſtaltung wird durch den Rundfunk aufgenommen und vom Reichsſender Stuttgart am 20. Dezember zwiſchen 18—19 Uhr in der Sendereihe„Aus Zeit und Leben“ übertragen werden. Die Bevöllerung wird gebeten, da es ſich um eine ſelten zu ſehende Veranſtaltung handelt, ſich recht zahlreich einzufinden. Die Veranſtaltung endet ſpäteſtens um 19 Uhr mit Rückſicht auf die um 20 Uhr in der Rhein⸗Neclar⸗Halle angeſetzte Generalmitglieder⸗Ver⸗ ſammlung der NS DA. —— Zur Einfuhr von Haſen und Kaninchen. Der Miniſter des Innern hat für das badiſche Staats⸗ gebiet eine Verordnung erlaſſen, wonach die Einfuhr von lebenden und toten Haſen ſowie von lebenden und toten wil⸗ den und zahmen Kaninchen aus der Tſchecho⸗Slowakei und der Türkei verboten iſt. Nach derſelben Verordnung, die im Geſetz- und Verordnungsblatt Nr. 34 vom 12. Dezember 1938 veröffentlicht wird, dürfen lebende und tote Haſen ſowie lebende und tote wilde und zahme Kaninchen aus Ungarn, Jugoſlawien, Rumänien, Bulgarien, Albanien und Grie⸗ chenland nur eingeführt werden, wenn durch amtstierärzt⸗ liches Zeugnis nachgewieſen wird, daß die Tiere aus Gegen⸗ den ſtammen, in denen kein auf Haustiere übertragbares ſeu⸗ chenhaftes Sterben von Haſen, Kaninchen und anderen Nagie⸗ tieren(Eichhörnchen uſw.) und Federwild bekanntgeworden iſt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Verordnung unterliegen den Strafbeſtimmungen der Paragraphen 74 ff. des Vieh⸗ ſeuchengeſetzes. A Anordnung. Der Polizeipräſident erläßt folgende An⸗ ordnung: Auf Grund des§ 13 Abſ. 1 Buchſtaben b StVo vom 13. November 1937— RGBl. I. S. 1179— habe ich verfügt: An der Kreuzung Käſertalerſtraße—Kronprinzen⸗ ſtraße haben die von Oſten(aus Richtung Käfertal) kom⸗ menden Benützer das Vorfahrtsrecht. Die Anordnung iſt durch Aufſtellen von amtlichen Verlehrszeichen getroffen. Gleichzeitig weiſe ich daraufhin, daß die Kronprinzenſtraße von der Adolf Hitler⸗Brücke bis zur Kreuzung Käſertaler⸗ ſtraße bereits Hauptverlehrsſtraße iſt. SA-Führertagung der Gruppe Kurpfalz. NSG. Vom 15. bis 18. Dezember findet in Annwel⸗ ler(Pfalz) eine Führertagung der SA⸗Gruppe Kurpfalz ſtatt, zu der ſämtliche hauptamtlichen Führer des Grup⸗ pengebietes befohlen ſind. Die Tagung ſoll einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr geben und vor allem auch der Feſtlegung der Richtlinien für die Arbeit im kom⸗ menden Jahre dienen. Die Arbeitstagung beginnt am 16. Dezember mit einer Rede des Gruppenführers Fuſt. An⸗ ſchließend werden die Referenten des Gruppenſtabes zu ihren Arbeitsgebieten Stellung nehmen. Den Abſchluß des Tages bildet ein Gäſteabend. Der Samstag bringt wie⸗ derum verſchiedene Referate und ein kameradſchaftliches Beiſammenſein mit der örtlichen SA. Die Tagung wird am 18. Dezember abgeſchloſſen mit einem Appell, bei dem vor⸗ e Gauleiter Bürckel zu den SA⸗Männern ſprechen Wird. ——————— Zeitſchriften und Bücher. Das neue Jugendſchutzrecht. Was jeder davon wiſſen muß. Von Dr. Bolzau. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis NM. 1.25.— Am 1. 1. 1939 tritt das neue Geſetz über Kinderarbeit und die Arbeitszeit der Jugendlichen(Jugend⸗ ſchutzgeſetz; vom 30. 4. 1938 in Kraft, von dem jeder Betriebsführer, der Jugendliche beſchäftigt, einen Abdruck an geeigneter Stelle im Betrieb kraft Geſetzes auslegen muß. Aber auch der jugendliche Arbeiter iſt verpflichtet, ſich mit den Beſtimmungen des Jugendſchutzgeſetzes ſowie der ſon⸗ ſtigen Schutzvorſchriften für Jugendliche vertraut zu machen. Verminderung der Kinderſterblichleit rund 63 Jahre! Dieſes Ergebnis zeigt am beſten, daß wir auf dem lechten Wege nd, wenn heute Partei und Staat ſich tatkräftig für die Volksgeſundheit und ⸗kräftigung einſetzen. Hiervon gibt der Reichs⸗Schulungsbrief Nr. 12(verſtärkte Folge) ein eindrucks⸗ volles Bild. Er veranſchaulicht zunächſt, daß wir auch hierin an uralte Traditionen anknüpfen. Ströbels Aufſaß„Ger⸗ maniſche Leibesübungen durch 15 Jahrtauſende“ bringt über⸗ raſchende Forſchungen zutage; unſer heutiges germaniſches Sportleben iſt raſſiſch bedingt, aus Feldbildern und Funden ſtellt ſich heraus, daß Germanen der Bronzezeit bereits Ski gelaufen ſind. Aus dem Hallſtattkreis(800—500 vor unſ. Zeitr.) iſt ein germaniſcher Knochenſchlittſchuh vorhanden. Der Schulungsbrief verfolgt nun die Entwicklung von Sport und Medizin durch das Mittelalter bis zur Gegenwart. Höchſt packend iſt ein Lebensbild des Paracelſus, deſſen Seelengröße und Sendung überzeitlich iſt. Zwei Bildtafeln führen Ope⸗ ration, Kran enſtube, Blutübertragung, Bäder, Heilmethoden im Spätmittelalter und zur Paracelſuszeit vor. Andere Taſeln zeigen die modernen Methoden. Die Richtlinien des Reichs⸗ ärzteführers für„Nationalſozialiſtiſche Geſundheitsführung“ behandeln ausführlich und ſehr klar die hohe Aufgabe des Arztes, die Reform der Sozialverſicherung, Betriebsbetreu⸗ ung, Alkohol, Heilpraktikerfrage. Prof. Vogel legt höchſt überſichtlich die„Volksernährung“ in allen Einzelheiten klar; Kaufmann, Bauer, Hausfrau, Arzt werden hier viel lernen. Für alle iſt es wichtig, die„Nationalſozialiſtiſche Wohlfahrts⸗ pflege“ genau zu kennen, damit jeder weiß, wofür wir ſammeln. Der ideale Sozialismus zeigt ſich hier mitten im Aufbau, WH W., Nachwuchspflege, Jugenderholung, Hitler⸗ freiplatzſpende, Jugendſchutzgeſetz und die ganze praktiſche Erfüllung des Programmpunktes 21 der NSDAP. in der Gegenwart wird hier ofſenbar. Jeder Volksgenoſſe iſt, ab⸗ geſehen vom allgemeinen notwendigen Intereſſe für dieſe Dinge, ja nirgendwie perſönlichſt mit ihnen verflochten. Die⸗ ſer Schulungsbrief dürfte alſo eine ganz beſonders große Verbreitung finden. Jeder kann ihn gleich bei ſeinem Block⸗ wart beſtellen. Mancher wird friſche Kraft und neuen Mut aus dieſer Ueberſicht und all dieſen Anregungen ſchöpfen. Marktberichte Das Geſetz hat einſchneidende Aenderungen und zum erſten 8 err ü* ö Mal eine zuſammentreffende Regelung des weiten Fragen⸗ ee Getreldegroßmarkt o. 14. Dez. Amtlich gebietes gebracht und damit alle Zweiſel unmöglich gemachl. npiesten! Weizen Feſtpreisgeb. Wed 20/40, W 11 20,60, Grundſätzliches Verbot der Kinderarbeit, Heraufſetzung der 8 12 30 0 W 13 20,80, W I56 21,10, W 13 21,30, W 19 oberen Altersgrenze der Jugendlichen von 16 auf 18 Jahre, 19 9 W 20 21570 Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,90, R 12 Verpflichtung zur Gewährung und nutzbringenden Auswer⸗ 5 8 1320 R 15 e R 16 49,50, R 17 19.60, tung des Urlaubs, der Pauſen u. a. ſind nur einige der 5 1. 5 18 15 195 15 e 812, Feſt⸗ 1272 n f e i ige Zeſti 0 ie i 107 B 110 gemein Sgeb 3 5 reis Alze fe lediglich für die Beſchädigung der Ware durch Fahrläſſig⸗ venta. 8 e e bes Worms 20 29 80; Roggenmehl e 195 leit oder Verſchulden. Der Werbungtreibende muß ſich die b e e e het 0 5 e preisgeb R 12 22 45. N 15 22 80. 5 1 95 N 13 Mare ſe 2 a V d alles aſſende Nachſchlageſchrift zer das Jugend⸗ 5 55 8„80,„90, 9 Ware ſelbſt abholen. Der Empfänger! kann jedenfalls nicht zu ſchutzrecht, das jedem Betriebsführer 1255 allen, die 8 Et 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie irgendeiner Dienſtleiſtung im Intereſſe des Werbungstreiben⸗ 8 05 f e e Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, Wͤ 18 11 Wᷣ 19 den gezwungen werden. geht, empfohlen werden kann. Der genaue Wortlaut des 57 e 0, W' 18 17, e 5 i Geſetzes iſt dem Bändchen im Anhang beigefügt. 15,10, W 20 11.20, Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 e e Arbeiterrückfahrkarten im Weihnachtsverkehr. Mit 5 ö 5 5 5 42750, Roggenvollkleie Feſepreisgeb. R 19 11; Roggenkleie Rückſicht auf den Weihnachtsverkehr ſind ſämtliche zu⸗ Geſundes Volk Feſtpreisgeb R 12 9,95, R 15 10,15, R 16 10,25, R 18 ſchlagspflichtigen Züge am Freitag, 23. Samstag, 24., 3 3 10,40, RN 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6,20; Kleeheu 7 bis Montag, 26. und Dienstag, 27. Dezember, ſowie am Mon 8„Der neue Reichs⸗Schulungsbrief. N 2.50 Luzerneheu 7 bis 7,80; Weizenſtroh 2,30; Roggenſtroh tag, 2. und Dienstag, 3. Januar für Reiſende mit Arbeiter⸗ Es erreichen immer mehr Menſchen ein hohes Alter.] 3; Haſer⸗ und Gerſtenſtroh 2,60 bis 2,70 Mark. rüclſahrkarten geſperrt. An den genannten Tagen gelten[ Vor 100 Jahren betrug das durchſchnittliche Sterblichleits⸗ P——̃ ̃— dieſe Karten nur für die beſonders eingelegten Entlaſtungs⸗ alter des deutſchen Menſchen rund 33 Jahre; heute durch die 5 züge und für Perſonenzüge. Fortſchritte der ärztlichen Kunſt, Seuchenbekämpfung und Der Tüchkige ſteht im Berufswetkkampf! Amtliche Bekanntmachungen A a f eld er der Etadt Maunhein. 8 Gg. Leonh. Volz u. Frau Fiedler wollen auf mein Konto Oeffentliche Erinnerung. beim Kreditverein einbezahlt werden. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden Rechtsbeiſtand Dahm, Mannheim, Haardtſtraße 23. — Zuſendung unbeſtellter Waren. Die Zuſendung unbe⸗ ſtellter Waren zum Zwecke des Abſatzes an den Verbraucher hat in der letzten Zeit wieder mehrfach beobachtet werden können. Es wird deshalb nochmals darauf hingewieſen, daß der Empfänger ſolcher Waren keine Rechtspflicht weder zur Zahlung noch zur Rückſendung der Ware hat. Er haftet Sammel⸗Anzeiger Uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Berkaufsgenoſſenſch aft Beſtellungen auf Läuferſchweine müſſen ſofort im Lager gemacht werden. fällſg ſpäteſtens am: 15. Dezember 1988: die Gebäude⸗ ſonderſteuer und Grundſteuer, Rate für Dezember 1938. 20. Dezember 1938: die Ge— meindeblerſteuer für Rovember 1938. 20. Dezember 19388: meindegetränhkeſteuer vember 1938. 1 Monat nach Erhalt des Steuer beſchelbs 1938: die Gewerbeſteuer, Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: J., Gef. 47/171. Am Freitag, 16. Dez., treten ſämtliche Einheiten der Hitlerſugend(S J., Bd M., DJ., IM.) des Standortes Seclenheim punkt 19.30 Uhr am HJ. Heim zur Eröffnung der Winterhilfswerk⸗Sammlung in Uniform an. die Ge— für Ro⸗ eee e Violin- wüſtheblung üs ke bis ane e Bitte bedenten Sie Mil* Für ds 25 gemäß des Gewerbeſteuerbeſchelds 5 8—— 8 8 für das Rechnungsjahr 1038. Wein schenken Sie Freude! 77 9860 nterricht 8 einnachls Fes. 5 20, Pezember 1938; die bis dahin Deutscher Weiß und Rotwein n I 5 5„ fällig werbende Vergnügungsſteuer offen, Liter 1.10& e 18 2 erteilt 1E 20 Dezember 1988; die auf Grund Weibenheimer, weiß, Pfälzer 8 V in und außer dem Hause 5 Feinkostkeks(Haus- 5 gebäele) 125 gr 15 0 Anisgebäck(Springerle) 8 125 gr 20 0 Rhein. Spekulatius von Stundungen und Forderungs⸗ getteln bis dahin fällig werdenden Steuer zahlungen und Säumnkls⸗ zuſchläßge, An dleſe Zahlungen wird erinnert, Literflasche 1.20, Gaubickelheimer, Rheinhessen Literflasche 1.20, Jer Bechtheimer Woelm, natur M lulnudmunb Nr Miiller Wilhelm Bell, Musiklehrer, Ilvesheim, Ujierstraße 4. Rheinhessen, Literflasche 1.28, 18 2 3 4 5 5 Wird eine Steuerzahlung nicht 36er Hlebfraumilch, Eheinhessen Dag praktiſche Rüchengerat für 125 gr 204 rechtzelllg entrichtet, ſo iſt nach den Lterflasche 130, Kaffee-Gebäck 12⁵ fr 204 Vorſchriften des Steuerſäumnls⸗ Clüsserather, Mosel, Literfl. 1.40 Persil 8 ATA NM Werdet eſetzes it dem Ablauf des Fällig— 36er Wachenheimer Oberstnest Mitglied Teegebäck 125 gr 25 6 eltstages eln elnmallger Zuschlag Lſcllser, Laterflasche 1.60. Om jedem besseren u- itslie Magenbrot, Pfeffernüsse e e e e Ortginglabfüllg. Winzerverein Wachenlielm Vallgecc Hege n ne der 3 Lebteuchen- Herze, 40 gr betrages verwirkt. Hliwas Besonderes fur Hefner ee. N 8 V 8 Seer 8 Sealed 203 Wer Schuldner hat außerdem die 5 15 geschene innν,w SM I einster Spekulatius ö mit hohen, Koſten verbundene 3er Deidesheimer Herrgottsackter ö 240-gr-Beutel 403 Fhnanggrollrechung zu erwarten, lesling,„ Literflasche 1.75 eks-Feinschmeckertopf ne, beſondere Mahnung fedes Jer Forster Schnepfenflug 8 250-fr-Topf 50 3 eſnzelnen Säumlgen erfolgt ulcht, Literflasche 1.75 0 schon lr reinkostkeks 5 Alles Wachstum Winzerverein un 450-gr-Silberbeutel 70 N Leobebaſſe des. ee e e 85 35 500-gr Dose 1. Dr===: Rotwein.— 3 3 0— Me Osthofener Rotwein, Pfälzer 5 fein uch 10 inte Pralinen 125-gr-Rart. 50 0 Verlobungskarten Literflasche 120 Heute friſch: Pralinen in fein. Aufmach. * Spaulscher. 0 f eee 210.-gr-Karton 1.20 . rassißt herb, Uiterflasche 1.30, 1 5 1 5 N 3 8 8 8 Vermählungskarten Mer Dürkheimer, nat, Pfälz. 1.40 A0 8 heringe 3 de i Rin 11 5 8 n. a* Malaga— Taragona— Wermutwein in 1 aussehen. Dazu verwendet ad—85 2. 3. 8 58 5 5 Grlech. 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Ich würde dir emp⸗ fehlen, es einſtweilen dort liegen zu laſſen. Du wirſt ja doch im Augenblick keine Verwendung dafür haben.“ Trude iſt vollkommen durcheinander. So lange hat ihr Onkel während der ganzen ſieben Jahre, die ſie nun ſchon im Hauſe weilt, nicht zu ihr geſprochen. Dazu die über⸗ raſchende Mitteilung von dem Stand ihres beſcheidenen Vermögens.. was für eine Summe hatte der Onkel ge⸗ nannt?.. Dreitauſendfünfhundert Mark du lieber Gott, da muß einem ja ſchwindlig werden Die Abrechnung in der Hand, ſteht ſie ein paar Augen⸗ blicke wie verdaddert an der Tür, Kellermann beachtet ſie nicht weiter. Er greift nach den beiden Stöcken und geht langſam zum Rollſtuhl hinüber. a Dann erholt ſie ſich ſo weit, daß ſie einen Dank ſtottern ann. f „Ja, ja,“ ſagt er müde,„ſchon gut.“ Und dann ſetzt er ſich und ſieht zum Fenſter hinaus. Trude rennt hinauf in ihr Giebelſtübchen, legt das ge⸗ wichtige Papier, auf dem es von Zahlen wimmelt, auf die Kommode, beſchwert es mit dem Handarbeitskörbchen, und eilt in die Küche zurück. „Ah!“ entfährt es ihr. Erika ſteht am Herd und brüht eben den Tee auf. Ein paar Spritzer berühren die heiße Herdplatte und verflüchten ſich kniſternd. „Das Waſſer kochte über,“ ſagt Erika und legt den Deckel auf die bauchige Teekanne.„Wo warſt du denn?“ Trude berichtet atemlos. Freude glänzt in ihren Augen. Dreitauſendfünfhundert Mark, jawohl! „Na, dann gratuliere ich,“ ſagt Erika und trägt die Kanne hinüber ins Eßzimmer. Kein Wort über den einarmigen Herrn Schirmer Trude iſt nun endgültig beruhigt: Erika weiß von nichts! * Ueber und über mit Schmutz beſpritzt rollt der blaue Laſtzug an die Tankſtelle. Die Scheinwerfer glühen. Halb ſechs Uhr früh iſt es. Die Finſternis liegt ſchwarz über dem Land. Franz taumelt ſchlaftrunken hinaus. „Morgen, Rudi!“ Rudi macht einen übermüdeten Eindruck Er kommt aus Leipzig, iſt nicht über Radis, ſondern über Düben gefahren und hat eine ſchwere Panne gehabt. Auch ſo ein Vergnügen, auf dreckiger Landſtraße unter den Wagen zu kriechen, ver⸗ dammt nochmal. Wilhelm hat ihm dabei wenig helfen können. Iſt ein kreuzbraver Junge, aber muß noch gehörig lernen. Pennt nun in der Schlafkoje. „Was Neues, Franz?“ „Niſcht von Belang. Die Kleine von drüben war vor drei Tagen hier... die Erika hat ſich ſcheinbar ge⸗ wundert, daß man von dir nichts mehr ſſeht „Ach!“ ſagt Rudi und ſieht zu dem Haus hin, deſſen weiße Faſſade matt erkennbar iſt.„Und Hannes?“ „Scheint's überſtanden zu haben. Haſt ja ſchon gehört :. dvereiterte Blinddarmentzündung. ein anderer ſteht da nicht wieder von auf aber bei Hannes iſt das wohl anders. toller Kerl, das iſt dem Totengräber tat⸗ ſächlich nochmal von der Schippe gehopſt willſt du Eberhardt wecken?“. „Keine Zeit. Muß weiter. Komme aber zu Mittag her und bleibe bis zum Abend. Wilhelm holt mich dann ab.“ Franz nickt. Sein Blick ſtreift über die breitſchultrige Geſtalt Rudi Schirmers.„Brauchſt du was? Oel?“ „Streichhölzer. Haſt du ein paar übrig?“ Natürlich hat Franz nur noch vier Hölzchen in der Schachtel, aber ſie werden getreulich geteilt. „Hat ſie ſonſt noch was geſagt?“ Merkwürdigerweiſe weiß Franz ſofort, wer gemeint iſt. „Nee, Rudi, eigentlich nichts weiter. Wollte ſich wohl noch⸗ mal bedanken. Hübſches Mädel, Rudi,“ ſchließt er ſachver⸗ ſtändig. Rudi zündet ſich eine Zigarette an. Tief zieht er den Rauch in die Lunge, ſtößt ihn langſam und genießeriſch wieder aus. „Findeſt du, ja? Dann iſt ja alles in Ordnung.“ Er lacht und gibt Franz die Hand.„Schönen Gruß für Eber⸗ hardt. Sag ihm, daß ich mittags komme. So um eins oder zwei. Will vorher noch nach Hannes ſehen. Man kann doch el da ihm?“ „Klar.“ Rudi klettert auf den Laſtzug. Franz iſt mitgekommen, ſteht nun an der Kabine.„Nanu,“ ſagt er,„wo iſt denn dein Wilhelm.. ich höre ja nichts ſchnarchen?“ „Wilhelm iſt nicht Hannes.“ Rudi ſieht auf einmal ſehr vergnügt aus, gar nicht mehr müde. Ob daran die Neuig⸗ keiten Schuld ſind oder die Zigarette, weiß man nicht. Franz ſieht dem Schlußlicht nach, bis es in der Ferne verſchwindet. Dann macht er kehrt. Als er zum Kellermann⸗ ſchen Hauſe hinüberſieht, wird es eben im Giebelzimmer hell. Er ſieht zur Uhr. Dreiviertel ſechs. Der Tag fängt früh an bei Kellermanns * Es iſt zwar Hannes Winter, der da im blütenweiß be⸗ zogenen Bett des Krankenhauſes in ſeinem Einzelzimmer liegt, und wiederum iſt er es nicht Er ſieht käſig aus, die Augen ſind von tiefen Höhlen umſchattet, ſeine großen Hände liegen ſchlaff auf der Bettdecke. Aber ſobald er den Mund aufmacht, kommt der alte Hannes unverkennbar zum Vorſchein. Wenn die Schweſter hereinkommt, erzählt er ihr un⸗ weigerlich Witze. Der Kuckuck allein mag wiſſen, wo er ſie alle herholt. Er ſchöpft da aus einer ſchier unergründlichen Kiſte.„Sie müſſen ſtill liegen, Herr Winter!“„Den Mund wird man doch bewegen dürfen, Schweſter Leni.“„Schla⸗ fen ſollen Sie.“„Meine Tochter muß auch Krankenſchweſter werden.“„Sind Sie verheiratet?“„Nein,“ ſagt Hannes, zaber ich heirate nächſtes Jahr.“„Ach, ſo,“ nickt Schweſter Leni,„aber ein Töchterchen iſt ſchon da?“„Klar. Und zwei Jungens. Stramme Bengels.“„Sie wollen mich wohl uzen, was? Aber nun Augen zu und geſchlafen, hören Sie?“ „Zu Befehl, Herr Feldwebel,“ ſagt Hannes und macht gehorſam die Augen zu. Und eines Tages tut ſich die Tür auf und ein großer blonder Mann kommt ins Zimmer. Hannes ſteigt vor lauter Freude das Blut in den Kopf. „Menſch, Rudi,“ ſagt er.„Alter Hallunkel“ ſagt er. „Alter Gauner!“ ſagt er. Alſo noch deutlicher ſeiner gren⸗ zenloſen Freude Ausdruck zu verleihen, iſt ihm nicht möglich. Rudi lacht, wenn er auch erſchrocken iſt, als er Hannes“ Geſicht ſieht. Aber das läßt er ſich nicht merken. „Warſt wohl platt, als du gehört haſt, daß ich noch da bin, was?“ Hannes grient, daß die Mundwinkel ſich ge⸗ fährlich den Ohren nähern.„Haſt wohl ſchon heimlich nach ner ſchwarzen Krawatte für die Beerdigung geſucht?“ Es macht ihm einen ungeheuren Spaß, dem Senſenmann ein Schnippchen geſchlagen zu haben.„Mir kann ſo leicht kei⸗ ner. Und in vierzehn Tagen komme ich ſchon wieder raus.“ „Lege noch eine Woche zu, Hannes, dann wird's eher ſtimmen.“ „In vierzehn Tagen, ſage ich. Hier wird man ja ver⸗ rückt vor Langeweile. Schlafen ſollen Sie, Herr Winter! „Machen Sie die Augen zu, Herr Winter!“„Liegen Sie ruhig, Herr Winter!“ Menſch, Rudi, das hält ja kein Pferd aus.“ Und dann plötzlich mit ganz veränderter Stimme: „Haſt du ihr geſchrieben, Rudi?“ „Ja. Und mit ihr geſprochen.“ „Wirklich? In Leipzig, ja? Und?“ „Hannes,“ ſagt Rudi Schirmer und legt ſeine Hand ſacht auf die des Kameraden,„Hannes, ich will dir ja nicht weh tun, aber weißt du, was du biſt? Ein Lumpenhund biſt du. Das Mädel hat mir in der Seele leid getan. Und die gren⸗ zenloſe Angſt, die es um dich gehabt hat. Herkommen wollte ſie, wollte ihr bißchen Krämchen verſetzen und herkommen, ja, Hannes,“ und Rudis Blick wird drohend,„du weißt, was du ihr ſchon lange, mir aber an dem Abend, du weißt ſchon, in die Hand verſprochen haſt. Wenn du nicht Wort hältſt, alſo ich ſchwöre dir, ſo wahr ich hier vor dir ſitze, daß ich dir alle Knochen im Leibe breche. Kapiert?“ Hannes iſt nicht gekränkt, nicht beleidigt. „Kannſt du machen,“ ſagt er,„kannſt du machen. Und was du da von dem Lumpenhund geſagt haſt geht auch in Ordnung, jawoll, geht auch in Ordnung. Aber,“ und nun grient er ſchon wieder,„meine Knochen bleiben heil, Rudi. Nächſtes Jahr iſt Hochzeit. Totſicher, ſage ich dir.“ „Ehrenwort?“ „Großes Ehrenwort.“ (Fortſetzung folgt.) . der Maiaufſtand 1840 in Seckenheim Von K. Wolber. Die Zehntablöſung hatte in Sechenheim begreiflicherweiſe viel Erregung ausgelöſt, und ihr iſt auch haupt 4 chlich die revolutionäre Einſtellung eines großen Teiles der Gemeinde in jener Zeit zuzuschreiben. Nur einige Wenige und damit ein kleiner Teil der Bevölkerung ſcheint reaktionär geblieben zu ſein. Die ärmeren Leute freilich waren reſtlos für die Freiheit; man hatte ihnen beſonders viel verſprochen. Soweit die Leute den Wunſch nach Siedlungsland hatten, ſollte ihnen Rechnung getragen werden, da ſie ja durch Arbeit zu ihrem Brot kommen wollten. Deshalb mußten die Eichen im Eich⸗ wald fallen. Das Land dort wurde zu Ackerland gerodet (Heckerſtücke, Heckerbrunnen, Revolutionsſtücke). Ein Teil der Bauern wollte im Backofen das Fiſchwaſſer mit Gewalt an ſich ziehen. Doch Eingriffe in das Eigentum würden die wirtſchaftliche Ordnung und damit den Staat raſch ver⸗ nichtet haben, darum wurde dem Anſinnen dieſer Bauern durch das Bezirksamt raſch entgegengetrelen. Seckenheim ſtellte auch eine Bürgerwehr auf, die 54 Mann ſtark war. Zu ihrer Ausbildung kamen von auswärts zwei Inſtrukteure, der Feldwebel Auerbach und der Kor⸗ poral Thorwarth, für deren Unterhalt natürlich die Ge⸗ meende aufzukommen hatte. Ihre Verköſtigung belief ſich in 4 Tagen auf 6 Gulden 40 Kreuzer. Der Kaffee morgens wurde für beide mit 14 Kreuzer berechnet, das 2. Morgen⸗ eſſen mit 8 Kr., das Mittageſſen mit 28 Kr., dazu 2 Glas Bier für 4 Kr., das Abendeſſen mit 8 Kr., das Nacht⸗ eſſen mit 28 Kr., Logie und Bett mit 10 Kr. Im Roſengarten(Gegend der ſpäteren Roſen ſtraße) waren die Bagagewagen aufgeſtellt, und an der Feudenheimer Fähre hatten die Freiſchärler ein Truppenlager. Nach münd⸗ licher Ueberlieferung ſollen am Heumarkt Barrikaden ge⸗ weſen ſein. Der Pflugwirt von Ilvesheim ſoll noch Jahr⸗ zehnte nach der Revolution ein beſonders eifriger Erzähler und beſonders guter Schilderer der Zuſtände jener Tage geweſen ſein. Der Gemeindekaſſe brachten dieſe Tage der Hecker⸗ regierung ungeheuere Auslagen: Wir hören: Die hatte zu zahlen: dem Heinrich Lammert von Epfenbach für Liefe⸗ rung von Haber den Gebrüder Marr in Mannheim für Fourage dem Artitleriſten Bechtold, Anterſtützung dem Moſes Kaufmann in Ilvesheim für Fourage dem Johann Riesbach für Gewehrputzen für Unterſtützung der Bürgerwehr dem Adam Stein und Konſorten für Verladen der Fourage dem Mathias Eder ſen. für Abholen der Ge⸗ wehre in Karlsruhe desgleichen 5 demſelben für Fourage für Einquartierung dem Martin Baierle von Dielheim für Fourage dem Handelsmann Roſenfeld von Hoffenheim desgl. dem Sattler Ernſt dahier für Patronentaſchen dem Handelsmann Roſenfeld von Hoffenheim für Fourage dem Jak. Bumb von Mannheim f. eine Trommel dem Handelsmann Roſenſeld von Hoffenheim für Fourage desgleichen dem Raphael Maier in Mannheim für Fourage mehrere Einwohner dahierſ für Abholung von Fourage vom Rohrhof dem Martin Baierle von Dielheim für Fourage mehreren Arbeitern für Fourage verladen dem Färber Gries in Mannheim für blaue Lein⸗ wand zu Blouſen dem Martin Baierle von Dielheim für Fourage dem Andreas Keitel von Zuzenhauſen desgl. dem Adam Arnold von Epfenbach desgl. dem Heinrich Lammert von Epſenbach desgl. dem Handelsmann Roſenfeld von Hoffenheim für Fourage dem Staufer vom Rohrhof für Heu Hirſch Friedberger von Neudenſtein für Fourage dem Philipp Würthwein dahier für Kornſtroh dem Weinhändler Gg. Bühler dahier für Wein dem Gg. Michael Volz für Stroh dem Metzger Berlinghof dahier für Schinken Gemeinde fl. 27,40 fl. 91,10 fl. 2 Fl. 35. fl. 3,.— fl. 162,— fl.—36 fl. 1652 fl. 6,40 fl. 7 fl. 14,18 Ff. 100, fl. 87,30 fl. 100,— fl. 19,.— fl. 326,.— f. 152,41 fl. 456,— . 988 fl. 19,12 fl. 1,.— fl. 60,12 f. 113 f 3 1125 fl. 64,11 fl. 163,25 fl. 24,18 fl. 87.49 fl. 7 27 fl. 174,53 fl. 46,04 fl. 7,20 dem Engelwirt Mathias Eder für Bier 20 dem Gaſtwirt Ph. Gund für Bier fl. 64,59 dem Metzger Sponagel für Fleiſch fl. 34,12 dem Jakob Marzenell dahier für Stroh fl. 6,40 dem Jakob Hirſch dahier für Heu fl. 45.— dem Andreas Bühler, Wirt dahier für Ver⸗ pflegung von 3 Ulanen 148 demſelben für Bier 512 dem Math. Bühler zur Krone dahier für Ver⸗ pflegung von 6 Dragonern 155 dem Joh. Joſeph Volz jun. dahier für Stroh fl. 2,8 dem Math. Bühler für Bier fürs Militär fl. 14,16 dem Handelsmann Seligmann von Mannheim für Fourage fl. 1007,29 dem Ankerwirt Klumb für Militärverpflegung fl. 35,46 dem Schmied Schmich dahier für Beſchgagen von Pferden fl. 130 dem Schmiedemeiſter And. Schmich für Beſchlagen der Pferde(Cavallerie). 6,34 desgleichen H. 140 dem Thomas Hörner für Heubinden f. dem Michael Hirſch für Fuhren. 880 dem Joh. Eder, desgl. fl. 16 dem Karl Joſeph Sichler für Führen fl. 38,39 dem Math. Kreuzer für Anterricht im Exerzieren der Bürgerwehr fl. 4,.— dem Kaufmann Wagner dahier für Käſe für das Militär fl. 50,38 dem Walter Klumb für Fuhren fl. 6,— dem Ludwig Maas für fertigen der Blouſen fl. 28,29 dem Ph. Würthwein für Herbeiſchaffung von Fourage 5 0 dem Jakob Blümmel dahier Schadenerſatz fl. 6,.— dem Jakob Eder für Haber abladen fl.— 30 dem Joſeph Grob für Fuhren„ 8,80 dem Maurer Kreuzer für Herrichtung eines Wachtzimmers fl dem Hieronimus Karl dahier für Fuhren fl. 4,45 Anterſtützung der Bürgerwehr 1 dem Math. Stein für das Geleit militäriſcher Truppen fl.— 20 Insgeſamt: fl. 3857,57 Wir müſſen es dem geneigten Leſer ſelbſt überlaſſen, die für die einzelnen Betreffe geeignet ſcheinenden Bemer⸗ kungen zu machen. Anmerkung: fl. heißt Gulden; nach dem Komma ſtehen Kreuzer. Trau Kathrein Ein Bild aus dem Bauernleben. Frau Kathrein kreuch te auf und ſah mit ſcharfem Blick um ſich Zuni an mußte hölliſch hinterherſein bei den Mägden und Knechten auf dem großen Gut, wenn nicht alles drüber und drunter gehen ſollte! Da war etwas nicht in Ordnung und da icht! 55 Schlamperei und Nichtsnutzigkeit! Ihr Mann hatte nicht Frau Kathrein ſtand ſchwer und wuchtig inmitten des Geſchehens, wie ein Feldherr, und dirigierte alles mit den Augen, mit dieſen hellen, klaren Augen, deren Blick nichts entging. Die muskulöſen Arme kamen aus blendend weißer Bluſe hervor, ſie glänzten feſt und roſig, die kräf⸗ tigen Hände packten überall ſelbſt mit Geſchick und ſicherem Griff an, ſie ſchonten ſich nicht Der Hals war frei und breit. Der Kopf wurde hochgetragen und ſtolz; man war ſchließlich weit und breit angeſehen, gotttob, und hatte ſich das alles ſchwer erkämpfen müſſen. Der blaugeſtreifte helle Rock immer untadelig, raſchelte friſch geſtärkt, er war be⸗ guem, man konnte darin mit feſten Schenkeln frei aus⸗ ſchreiten; die gewiß nicht kleinen und dennoch nicht plum⸗ pen Füße ſtaken in breiten Schnallenſchuhen; ihr Tritt war wuchtig und doch fraulich, und er war bei den Mägden gefürchtet, wenn ſie wußten, daß irgend etwas„vor Ort“ nicht ganz ſtimmte. g Nein. Frau Kathrein konnte man nichts vormachen, und man war da in guter Schule!„Meine Braut war drei Jahre bei Frau Kathrein!“ ſagte der junge Förſter, als er ſich verheiratete, aßxends am Stammtiſch, und jeder⸗ mann wußte dann: Das wird eine aute Hausfrau!