bn! JJ)VVCVVVCVVVVVVC pen ee o, eee gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3;. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · nd Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklüündbiatt für den Stadtteil Mhm.⸗ Seckenhe im. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI 88. 1140 Freitag, den 16. Dezember 1988 Bauziel 1938 pünktlich erreicht. 3000 Kilometer Reichsautobahn in Betrieb.— Die Feier⸗ ſtunde an der Berliner Südtangente. Durch die Vollendung von acht neuen Abſchnikten der Reichsautobahn mit einer Geſamklänge von rund 200 Kilo⸗ metern iſt das Bauziel für 1938 planmäßig und auf den Tag genau erreicht. Der Erbauer der Autobahnen, der Ge⸗ neralinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt, vollzog die feierliche Verkehrsübergabe dieſes hiſtoriſchen Kilometers an der Anſchlußſtelle„Halliſches Tor— Rangs⸗ dorf“ des Berliner Südringes der Keichsautobahn. Kurz vor 10 Uhr war bereits eine große Anzahl von Ehrengäſten des Staates und der Bewegung an der Feſt⸗ ſtelle erſchienen. Man ſah u. a. die SA.⸗Obergruppenfüh⸗ rer von Jagow, Prinz Auguſt Wilhelm und Herzog, die Ge⸗ neralarbeitsführer Dr. Decker und Freiherr Löffelholz von Colberg, Obergebietsführer Axmann und Stadtpräſidenten Dr. Lippert. Die Wehrmacht iſt u. a. vertreten durch Gene⸗ ral der Artillerie Becker, Generalleutnant Bock von Wül⸗ fingen und General der Panzertruppen Guderian. Punkt 10 Uhr traf Generalinſpektor Dr. Todt mit Gauleiter Stürtz ein und ſchritt die Front der NSKK⸗Formationen ab. Dann meldete Baudirektor Uſinger von der Oberſten Bauleitung der Reichsautobahnen dem Generalinſpektor die im Bereich der Oberſten Bauleitung Berlin nunmehr neu fertiggeſtellten Strecken. Anſchließend ſprach namens der Autobahner der Arbeiter Heiner aus Ronneburg in Thürin⸗ gen.„Nachdem der größte Teil von uns“, ſo ſagte er, ei⸗ nige Jahre an den Autobahnen bei Wind und Wetter, Tag Hund Nacht mitgearbeitet haben, von der Planierung bis zur fertigen Decke, iſt es uns eine heilige Pflicht, in dieſer hiſtoriſchen Stunde anläßlich der Einweihung des 3000. Ki⸗ lometers zu verſichern, daß wir auch weiterhin unſere ganze Arbeitskraft einſetzen werden, um dieſes große Werk des Führers zu vollenden. Wir danken in dieſer Stunde auch den Arbeitskameraden aus der Oſtmark und dem Sudeten⸗ land für ihren vollen Einſatz für das Großdeutſche Reich. Der Führer gibt uns allen ein Beiſpiel, wie man das Schwierigſte bezwingt. Ihm ſind wir zum größten Dank verpflichtet, denn er erhielt uns den Frieden und hat Deutſchland frei gemacht. So ſchauen wir in Frieden an den neuen Ring, die neue Bahn.“ Sodann nahm der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt das Wort. Er wies darauf hin, daß wie auch in den zurückliegenden Jahren das Bauziel pünktlich erreicht worden ſei. Es habe nicht immer ſo aus⸗ eſehen, als ob es möglich ſein würde, dieſes Teilziel des ahres zur vorgeſehenen Zeit zu erreichen. Eine noch dring⸗ lichere Aufgabe habe im Sommer dieſes Jahres Arbeits⸗ kräfte, Geräte, Baumaſchinen und Bauſtoffe von der Reichs⸗ autobahn weggezogen, eine Aufgabe, die der Sicherung der Grenzen des Reiches gegolten habe. Je größer aber die Schwierigkeiten geworden ſeien, deſto zäher ſei auch der Wille der Reichsautobahner geweſen, das geſteckte Ziel den⸗ noch zu erreichen, „Den deutſchen Bauarbeitern,“ ſo fuhr Dr. Todt fort, „ihren Angehörigen und der deutſchen Bauinduſtrie muß höchſte Anerkennung dafür ausgeſprochen werden, daß ſie trotz der Beſchränkungen, die ihnen überall auferlegt werden mußten, die Fertigſtellung des 3000. Kilometers ermöglicht haben. Alle, ganz gleich wo ſie ſtanden, haben zu ihrem Teil dazu beigetragen“ Dr. Todt gedachte nun, während leiſe das Lied vom guten Kameraden erklang, der Autobahner, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben für das Werk laſſen mußten und teilte mit, daß ihren Angehörigen an dieſem Tage eine Ehrenſpende zugehe Den Arbeitskameraden, die ſich auf der Bauſtelle Verletzungen zugezogen haben, wünſchte der Generalinſpektor bon Herzen gute Beſſerung. Dr Todt erinnerte dann däran, daß gleichzeitig in die⸗ ſer Stunde in den verſchiedefiſten Gauen des Reiches weitere Strecken der Reichsautobahn dem Verkehr übergeben wür⸗ den.„Ich übergebe dieſe Teilſtrecke“, ſchloß Dr. Todt,„und damit den 1 40 Ring in Berlin, ich über⸗ 15 5 Bauziel 1938, den 3000. Niometer hiermit dem erkehr!“ Darauf nahm der Gauleiter der Kurmark, Stür gz, das Wort. Er beglückwünſchte Dr. Todt zu der vom Füh⸗ rer geſtellten Aufgabe und wünſchte ihm auch für die Zu⸗ kunft eine glückliche eee dieſes monumentalen Wer⸗ kes, das mit dem Namen Adolf Hitler für alle Zeiten ver⸗ knüpft ſein werde. Das Siegheil auf den Führer, den Schöpfer dieſes gigantiſchen Meiſterwerkes der deutſchen Autobahnen, fand ein begeiſtertes Echo, das in den Liedern der Nation ausklang. Unter den flotten Weiſen des NSKK⸗Muſikzuges bega⸗ ben ſich Dr. Todt und ſeine Ehrengäſte zu ihren Wagen, leichzeltig beſtiegen die Reichsautobahner die Omnibuſſe. Dann ſetzte ſich, begleitet von den Heilrufen der Menge, die lange Kolonne in Bewegung. Das weiße Band, das über die neue Strecke geſpannt war, zerriß und in raſchem Tempo eilten die Wagen hinaus in die märkiſche Land⸗ ſchaft, über die jetzt Schneeflocken herabrieſelten. Gemeinſames Miktageſſen in der Deutſchlandhalle. Dauuk für fleißige Arbeit an den Skraßen des Führers. ie 3000 Autobahner, die als Gäſte des Jüh⸗ rers und Reichskanzlers in der Reichshaupfſtadt weilen, kra⸗ ſen ſich zu einem gemeinſamen Miltageſſen in der Deutſch⸗ landhalle. Der Lichterſchein von rieſigen Tannenbäumen fiel auf die langen Reihen weiß gedeckter Tiſche, an denen die Ab⸗ geſandten der mehr als 100 000 Autobahner aus dem Reich Platz nahmen. Aus allen Gauen ſind ſie gekommen, aus Wien, Linz. München, Frankfurt a. M., Eſſen, Köln, Hamburg, Königsberg und Breslau. Kurz nach 13 Uhr traf, freudig begrüßt, Generalinſpektor Dr. Todt ein. Er war be⸗ gleitet vom Präſidenten der German Roads⸗Delegation 1937 Sir Gresham Cooke und dem Grafen Stephan Tyſz⸗ kiewicz, dem Präſidenten des polniſchen Wegeverbandes „Liga Drogowa“. Dr. Todt hieß ſeine Mitarbeiter willkommen und be⸗ tonte, daß es nunmehr ſchon Brauch geworden ſei, daß ſich die Autobahner jedes Jahr vor Weihnachten zuſammen⸗ finden, mit dem ſie dem Führer ihr Weihnachtsgeſchenk dargebracht haben. Es ſei der Wunſch ſeiner Kameraden, jedes Jahr mindeſtens 1000 Kilometer fertigzuſtellen. Die Worte Dr. Todts fanden herzliche Zuſtimmung. Dann nah⸗ men Führung und Gefolgſchaft gemeinſam wie eine große Familie das Mittageſſen ein. Gegen 14.30 Uhr brauſte heller Jubel durch die Halle. Reichsminiſter Dr. Goebbels war eingetroffen und nahm wie im Vorjahre, als die Fer⸗ tigſtellung des 2000. Kilometers feſtlich begangen wurde, zur größten Freude der Autobahner wieder das Wort, um die 3000 Arbeiter als Gauleiter von Berlin zu begrüßen. Der Miniſter hieß die 3000 in der Deutſchlandhalle ver⸗ ſammelten Autobahner als Gauleiter der Reichshauptſtadt aufs herzlichſte willkommen. Er führte ihnen vor Augen, wie das überwundene Syſtem gerade in ſozialen Fragen zwar eine Menge platter Theorien aufgeſtellt habe, mit de⸗ nen aber keine wirkliche Beſſerung der Lebenslage herbei⸗ geführt werden konnte. Im bewußten Gegenſatz dazu ſei der Nationalſozialismus daran gegangen, die bis auf den Grund ruinierken deutſchen Arbeits⸗ und Lebensverhält⸗ niſſe durch tatſächliche Leiſtungen der Praxis einer ſtetigen Beſſerung zuzuführen. Der Nationalſozialismus habe einen grundlegenden Wandel geſchaffen. Es ſei das um ſo ſchwie⸗ riger geweſen, als unſerem auf einem viel zu engen Le⸗ bensraum wohnenden Volk die unentbehrlichen großen Hilfsmittel fehlten, die vielen anderen Völkern— auch in Form von Kolonien— zur Verfügung ſtünden. Wir hätten aus der Not eine Tugend gemacht und Kräfte geweckt, von 5 Vorhandenſein bisher eben niemand etwas geahnt abe. ö Dr. Goebbels führte den Autobahnarbeitern den unge⸗ heuren Wandel vor Augen, der ſich ſeit der Machtüber⸗ nahme durch den Führer auf allen Gebieten des deutſchen Volkslebens vollzogen habe, und der nur dadurch möglich geweſen ſei, daß an dem durch und durch reichen Volks⸗ organismus eine grundlegendere Form vollzogen wurde. „Eine A ohne Volk“, ſo betonte Dr. Goebbels unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen,„iſt ebenſo wenig wert wie ein Volk ohne Führung. Darum ſollen ſich aber auch dieſe beiden Faktoren gemeinſam an dieſem Werk er⸗ freuen. Deshalb, meine Autobahnarbeiter, ſind auch Sie nun vom Führer nach Berlin eingeladen worden.“ Ein Sturm des Jubels brauſte auf, als Dr. Goebbels mitteilte, daß der Führer aus dieſem Grunde auch ſelbſt in der Mitte der Reichsautobahnarbeiter weilen wolle. Mit Nachdruck betonte der Miniſter, daß es ſich bei der Einla⸗ dung der 3000 Reichsautobahnarbeiter nach Berlin nicht um einen offiziellen Empfang, ſondern um eine wahre Her⸗ zensangelegenheit handele.„Sie ſind uns als Gäſte ſo be⸗ ſonders willkommen, weil Sie nicht auf Grund eines klin⸗ genden Namens, ſondern auf Grund einer Leiſtung zu uns eingeladen ſind, weil Sie ein großes Werk des Führers möglich gemacht haben.“ Dr. Goebbels ſprach dann von den ungeheuren Schwie⸗ rigkeiten, die ſich namentlich aus der Durchführung des gi⸗ gantiſchen Werkes der Weſtbefeſtigungen der Verwirklichung des diesjährigen Bauprogramms der Reichsautobahnen ent⸗ gegenſtellten.„Wenn es trotzdem gelungen iſt, den 3000. Kilometer Reichsautobahnen programmgemäß dem Verkehr zu übergeben, iſt das der Umſicht unſerer Ingenieure und dem Fleiß unſerer deutſchen Arbeiter zu verdanken.“ Dr. Goebbels wies in dieſem Juſammenhang auf die Talſache hin, daß jeder fleißige deutſche Arbeiter nach der Schaffung des Volkswagens das beglückende Bewußtſein werde haben dürfen, die Straßen, die von ihm gebaut wor den ſind, auch 80 benützen zu können.„Wenn wir auf ſo gewaltige innenpolitiſche Werke in einem Jahr der größlen dußenpolitiſchen Erfolge zurückblicken können,“ rief Dr. Goebbels unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen aus, „dann können wir ſagen: es iſt ein geſegnetes Jahr des Na⸗ kionalſozialismus geweſen.“ „Sie haben die Ehre gehabt,“ ſchloß Dr. Goebbels, „eine der Lieblingsideen des Führers zu verwirklichen, die er ſchon längſt vor der Machtübernahme gefaßt hatte.“ Be⸗ geiſtert ſtimmten die Tauſende von Arbeitskameraden in das Sieg⸗Heil auf Adolf Hitler ein. Kameradſchaftsabend im Theater des Volkes.— Der Führer und Reichskanzler traf kurz vor 19 Uhr. geleitet von Generalinſpektor Dr. Todt, in 1 von Reichsminiſter Dr Goebbels, Reichsführer, Himmler, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Generalinſpektor Prof. Speer ſowie ſeiner ſtändigen Begleitung im Theater ein. Das Mu⸗ Nr. 294 ſikkorps der Leibſtandarte ſetzte mit dem Badenweiler Marſch ein, den die Kundgebungen der Freude, der Ver⸗ ehrung und der Begeiſterung faſt übertönten. Dann ſangen die Männer des Arbeitsdienſtes das „Lied vom Weſtwall“, das von einem Arbeiter bei den Weſtbefeſtigungen verfaßt und deſſen letzte Strophe von einem Soldaten eines Infanterieregiments gedichtet wurde. Anſchließend erſtattete der Generalinſpektor für das deutſche Straßenbauweſen den Rechenſchaftsbericht, der ein ſtolzer Bericht der Leiſtungen iſt. Der Dank der Arbeiter Mit ſtürmiſchem Beifall wurden die Ausführungen Dr. Todts aufgenommen, der ſich verſtärkte, als Dr. Todt dem Führer und Reichskanzler die Plakette überreichte. Einer der Reichsautobahner nahm nun im Rahmen ſei⸗ ner Kameraden das Wort: „Mein Führer! Im Namen aller Arbeitskameraden, die am Bau der Reichsautobahnen beſchäftigt ſind, begrüße ich Sie. Es iſt für uns eine ſehr große Freude, daß wir am heutigen Tage als Gäſte bei Ihnen in Berlin ſein dürfen. Wenn wir auch manchmal Opfer haben bringen müſſen und die Arbeit manchmal auch nicht gerade angenehm war, ſo wollen wir doch alles tragen. Mein Führer! Sie haben noch viel größere Arbeit geleiſtet, Sie ſind der Meiſter eines Großdeutſchen Reiches und haben ein Volk von 80 Millio⸗ nen zuſammengeſchmiedet, eine Arbeit die von Ihnen un⸗ geheure Opfer verlangte und die vor Ihnen kein Menſch der Welt fertiggebracht hat. Wir möchten Gott, den All⸗ mächtigen bitten, daß er unſeren Führer immer geſund und noch recht viele Jahre uns erhalten möge. Mein Führer, war danken Ihnen nochmals für alles, was Sie für das deutſche Volk erreicht haben und verſprechen Ihnen treue Gefolgſchaft.“ Adolf Hitler ſpriicht Der Führer und Reichskanzler dankte dem Vertreter der Reichsautobahnarbeiter mit einem herzlichen Hände⸗ druck für ſeine Worte und wandte ſich dann ſelbſt an ſeine Gäſte. Aber es dauerte geraume Zeit, bis die Wogen der Verehrung und der Liebe, die ihm entgegenſchlugen, ver⸗ ebbt waren, und er das Wort nehmen konnte. Frankreichs Außenpolitik Bonnet vor dem auswärtigen Kammerausſchuß.—„Anver⸗ ſehrbarkeit der franzöſiſchen Gebiete“. Paris, 15. Dezember. Außenminiſter Bonnet behandelte vor dem Auswärtigen Ausſchuß der Kammer die Entwicklung der internationalen Lage in den letzten Wochen. Bonnet betonte hierbei zunächſt die enge Verbindung zu England und erinnerte im übrigen bei 1 5 Gelegenheit an die Erklärung des britiſchen Pre⸗ mierminiſters, der verſichert hat, daß die franzöſiſch⸗engli⸗ ſchen Beziehungen„ſo eng ſind, daß ſie über die einfachen legalen Verpflichtungen hinausgehen, da ſie auf der Ueber⸗ einſtimmung der beiderſeitigen Intereſſen begründet ſind.“ Dann äußerte ſich der Außenminiſter zu den deutſch⸗ franzöſiſchen Unterhandlungen, die zu dem Beſuch des Reichsaußenminiſters in Paris und zur Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung am 7. Dezember führten. Bonnet erinnerte daran, daß r franzöſiſche und der deut⸗ ſche Außenminiſter in ihren Erklärungen an die Preſſe der Ueberzeugung Ausdruck gegeben haben, daß 1 bei⸗ den Ländern keine weſentlichen Differenzen mehr beſtehen, die die friedliche Grundlage ihrer Beziehungen in Frage ſtellen könnten. Außenminiſter Bonnet ſtellte ferner die Unverſehrbar⸗ keit der franzöfiſchen Gebiete heraus und erklärte zur au⸗ enblicklichen Stellung Frankreichs bezüglich des rana ce eiche Vertrages zuſammenfaſſend, daß die de Ralf Regierung für den Augenblick nicht beantrage, die Ratifi⸗ zierung des franzöſiſch⸗ſyriſchen Vertrages auf die Tages⸗ ordnung des Parlaments zu ſetzen. Eine ſcharfe Abkehr Keine Mitgliedſchaft bei italieniſch⸗franzöſiſchen Vereini⸗ gungen— Eine Verfügung Skaraces Rom, 15. Dezember. Eine Ae gau des Parkeiſekretärs Miniſters Skarace, daß Faſchiſten weder der Italieniſch-⸗Franzöſiſchen Kriegs- teilnehmer⸗ Bereinigung noch der Italieniſch⸗Franzöſiſchen Parlamentariſchen Gruppe angehören dürfen, wird von den römiſchen Mittägsblättern ſtark beachtet. Die beiden Vereinigungen wurden kurz vor dem Laval⸗ Muſſolini⸗Abkommen vom Januar 1937 gegründet. „Giornale d'Italia“ betont in einem redaktionellen Kommentar, daß die Verordnung des Parteiſekretärs eine aufrichtige und große Freude bereite. Die Faſchiſten ſeien unbeſtechlicher, je mehr die Stellungen geklärt würden, denn 5 könnten um ſo ſchärfer der Wahrheit von heute ins luge ſehen, der klaren und ſtarken Wahrheit Muſſolinis, die Italien begeiſtere und leite.„Die Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich ſieht Italien in einer 70 genauen Frage zuſammengefaßt, die in aller Herzen iſt Wenn man von Frankreich ſpricht, kann man in Italien nur an das italieniſche Imperium denken, und an jene Brüder, die i der Grenzen gleichfalls an das Wort des Duce glauben.“ 3 1 9 8 rr!!! Lantinis Beſuch im Ruhrgebiet Grubenfahrt auf der Krupp⸗Zeche„Salzer Amalie“. Eſſen, 15. Dezember. Im Rahmen ſeines Beſuches im Ruhrgebiet beſichtigte der italieniſche Korporationsminiſter Lankini zuſammen mit Reichs rganiſationsleiter Dr Ley einige bergmänniſche und induſtrielle Betriebe. Vor Beginn der Beſichtigungs⸗ fahrt trug ſich der talieniſche Korporationsminiſter in das Stählerne Buch der Stadt Eſſen ein. Zunächſt ging die Fahrt ſodann zur Krupp⸗Zeche„Salzer Amalie“. Auf der Zeche entbot Alfred von Bohlen und Halbach, der älteſte Sohn des Werkführers Dr. Krupp von Bohlen und Hal⸗ bach, dem Miniſter den Willkommgruß des Hauſes und der Firma Krupp. Im Anſchluß an eine Grubenfahrt wurde die nach den neueſten techniſchen und wiſſenſchaftlichen Erfahrungen zur Förderung der Geſundheit des Bergmannes geſchaffene „Schwarz⸗Weiß Waſchkaue“ mit der Höhenſonnenbeſtrah⸗ lungsanlage, die erſt unlängſt durch Dr. Ley eingeweiht worden iſt, und die Muſterlehrlingswerkſtatt für Bergjung⸗ leute beſichtigt. 82,1 v. H. für das Deutſchtum Memel, 15. Dezember. Das vorläufige Geſamtergebnis der memelländiſchen Landkagswahlen liegt nunmehr vor. Es beſtätigt den ein⸗ deutigen Abſtimmungsſieg des Memeldeutſchtums. Von 2 088 833 abgegebenen gültigen Stimmzektein erhielt die memeldeukſche Liſte Dr. Neumanns 1 820 175, während die een e 4 5 n 268 658 Stimmzelleln auf ſich vereinigten. Das Memelland hat ſich alſo mit 87,1 vß zum Deutſchkum bekannt. e 85 Trotz der nach vielen Tauſenden zählenden großlitau⸗ iſchen und jüdiſchen Zuwanderung und trotz der erheblich höheren Wahlbeteiligung haben die Litauer gegenüber der letzten Wahl im Jahre 1935 große Verluſte erlitten, wäh⸗ 185 der Gewinn der memeldeutſchen Liſte ungeheuer groß iſt. . Dem neuen memelländiſchen Landtag werden mindeſtens 25 memeldeutſche Abgeordnete und höchſtens vier Litauer angehören Das endgültige amtliche Wahlergebnis und die genaue Verteilung der Mandate wird noch am Freitag be⸗ kanntgegeben werden. Die Präſidentenwahl in Bern Dr. Etter zum ſchweizeriſchen Bundespräſidenten gewählt. Berlin, 15. Dezember. Die Vereinigte Bundesverſammlung wählte mit 150 von 210 abgegebenen Stimmen Bundesrat Dr. Philipp Etter zum Bundespräſidenten für das Jahr 1939. Bundesvizeprä⸗ ſident wurde Bundesrat Pilet mit 99 von 133 abgegebe⸗ nen Stimmen. Zum Präſidenten des Bundesgerichtes wurde Bundesrat Fazy gewählt. Zum Leiter des Finanzdepartements wählte die Bun⸗ desverſammlung mit 117 von 223 abgegebenen Stimmen den freiſinnigen Nationalrat Wetter. Er tritt an die Stelle des zurücktretenden Bundesrates Dr. Meyer. Der ſozialde⸗ mokratiſche Kandidat Kloeti erhielt 98 Stimmen. Die Vollmachten für Beran Annahme der Regierungserklärung des Miniſterpräſidenken im Prager Parlament. Prag, 15. Dezember. In beiden Häuſern der Prager Nationalverſammlung wurde die Debatte über die Regierungserklärung durchge⸗ führt, die gleichzeitig mit der Ausſprache über das Verfaſ⸗ ſungsänderungs⸗ und das Ermächtigungsgeſetz verbunden war. Namens der Hlinka⸗Partei ſprach der Abgeordnete Dr. Pruzinſky der neuen Regierung das Vertrauen aus, da an ihrer Spitze ein Mann ſtehe, der als erſter von den tſchechi⸗ ſchen Politikern weitgehendes Verſtändnis für die ſlowaki⸗ ſchen autonomiſtiſchen Forderungen bewieſen habe. Das Prager Parlament hat die Regierungserklärung des Miniſterpräſidenten Beran genehmigt und hierauf das Ermächtigungsgeſetz angenommen, das dem Miniſter⸗ präſidenten im Einvernehmen mit der Regierung weitge⸗ hende Vollmachten zur Neuordnung des ſtaatlichen Lebens erteilt. Die Jufersfenung ges Nr. Jree 24. Kapitel. Nur ein Teil der während der großen Razzia in dieſer Nacht eingebrachten Perſonen wurde nach Ausweisleiſtung wieder auf freien Fuß geſetzt. Die andern, von denen die meiſten vorbeſtraft waren, hielt man zurück, da man an⸗ nehmen konnte, daß mancher von ihnen ein ungeſühntes Verbrechen auf dem Kerbholz hatte. Soviel man bis jetzt feſtzuſtellen vermochte, befanden ſich wohl Mitglieder ver⸗ ſchiedener Vereinigungen darunter, aber keiner, der mit der Brigade in Verbindung ſtand. Nach Bekanntwerden des Selbſtmordes von Mac Kat begab ſich Robin e nach dem Polizeirevier, wohin man die Leiche des Mannes gebracht hatte. Das Geſicht des Toten war ſehr entſtellt, aber der Oberinſpektor glaubte, ihn trotzdem mit Beſtimmtheit wiederzuerkennen, ebenſo der Portier des Hauſes Langford Str. 11. Auch die Haus⸗ hälterin, die aus dem Bett geholt wurde, beſtätigte dies. Bei dem Toten fand man Uhr, Federmeſſer, die Woh⸗ nungsſchlüſſel, eine Börſe mit Kleingeld und eine Brief⸗ taſche, die einen gültigen Reiſepaß auf den Namen Kat, einige Pfundnoten und einen verſchloſſenen Briefumſchlag enthielt, auf dem in Maſchinenſchrift die Adreſſe der Mordkommiſſion„B“ ſtand. Robin riß ihn ſofort auf. Der Inhalt des Schreibens mußte lehr wichtig oder unver⸗ ſtändlich geweſen ſein, denn der Oberinſpektor las ihn dreimal. Gegenſtände aus dem 5 des Toten in die Taſche, gab dem Kommandanten der Polizeiſtation einige Weiſungen und trat hierauf auf die Straße, wo bereits die Morgen⸗ 1 ROMAN VON RALPH URBAN ſonne lächelte. Gegenüber der Polizeiſtube befand ſich ein Bretterzaun, auf den eben ein Mann ein großes rotes Plakat klebte, das demjenigen 500 Pfund Belohnung ver⸗ ſprach, der zur Verhaftung der Brigade beitragen würde. Robin ging zu dem pinſelnden Mann hinüber. ſah ihm Dann ſteckte er den Brief und die anderen Größere Obſfektivität Entſchließung eines Kammerausſchuſſes zur Berichk⸗ erſtatktung des franzöſiſchen Rundfunks Paris, 15. Dezember. Der Kammerausſchuß für Poſt⸗ und Telegraphieweſen hat die Prüfung des Haushaltes des Poſtminiſteriums vor⸗ ee Anſchließend faßte der Ausſchuß eine Entſchlie⸗ ung, in der er forderte, daß die von den franzöſiſchen undfunkſendern verbreiteten Nachrichten ſtets einen ſtreng unparteiiſchen Charakter haben müßten. Vor allem das ſo⸗ genannte„Radio⸗Journal de France“(der amtliche Nach⸗ richtendienſt der franzöſiſchen Staatsſender) müſſe unter allen Umſtänden eine genaue und vollſtändige Unterrich⸗ tung der Oeffentlichkeit geben unter Beobachtung der größ⸗ ten Objektivität 5 Dieſe Forderung des Kammerausſchuſſes dürfte augen⸗ ſcheinlich- auf die zahlreichen energiſchen Proteſte weiter Kreiſe der franzöſiſchen Oeffentlichkeit und der führenden Tageszeitungen gegen die zahlloſen Fälle von Falſchmel⸗ dungen bzw. von merkwürdigen Unterſchlagungen oder Ver⸗ ſtümmelungen wichtiger Nachrichten während der Septem⸗ berkriſe zurückgehen. Das Ende der alten Kammer Muſſolini bei der feierlichen Schlußſitzung.— Alle Abge- ordneten der neuen Kammer müſſen im Kriegsfall als Erſte einrücken. Rom, 15. Dezember. Mit der Schlußſitzung der Dezemberkagung fand die 29. fünfjährige Legislaturperiode der italieniſchen Kammer ihren feierlichen Abſchluß. Nach 9ojähriger Tätigkeit wird die bisherige Kammer, die auf Grund von Wahlen gebildet wurde, durch die faſchiſtiſche und korporative Kammer er⸗ ſetzt. die das Ende des parlamentariſchen Syſtenis beſiegelt und zugleich einen entſcheidenden Schritt auf dem Wege der verfaſſungsrechtlichen Reformen darſtelll Die neue faſchiſti⸗ ſche und korporative Kammer wird bekanntlich am 23. März 1939 zu ihrer erſten Sitzung zuſammenkreten. In der Vormittagsſitzung kam es nach der Verabſchie⸗ dung verſchiedener Geſetzentwürfe zu einer Kundgebung für Viktor Emanuel II. Die Schlußſitzung am Nachmittag trug ein beſonders feſtliches Gepräge. Sämtliche Abgeordneten trugen faſchiſtiſche Uniformen. Es wurden die Raſſengeſetze, das Geſetz über die neue faſchiſtiſche und korporative Kam⸗ mer und ſchließlich das Geſetz wonach in Zukunft sämtliche Abgeordneten der neuen faſchiſtiſchen und korporativen Kammer im Kriegsfall als Erſte, ungeachtet ihres Alters, an die Front müſſen, durch Akklamation angenommen. Italien verſtärkt die Wehrmacht 10 Milliarden Lire für erhöhte Rüſtungsausgaben.— Vor⸗ anſchlag 1938/39 vom Miniſterrat genehmigt. Rom. 15. Dezember. Für die Erhöhung und Beſchleunigung des Wehrmacht programms ſind vom ikalieniſchen Miniſterrat insgeſamt 10 Milliarden Lire Mehrausgaben bewilligt worden, von de⸗ nen ungefähr ein Viertel bereits im Rechnungsjahr 1938. 39 in Erſcheinung kreten. Unter Berückſichtigung dieſer für die italieniſche Sicher⸗ heit notwendigen Ausgaben ſieht der vom italieniſchen Mi⸗ niſterrat am Mittwoch genehmigte Voranſchlag für das Haushaltsjahr 1938⸗39 bei rund 24,5 Milliarden Lire Ein⸗ nahmen und rund 29,3 Milliarden Lire Ausgaben einen Fehlbetrag von 4,755 Milliarden Lire vor. Kurzmeldungen Kurzer Prozeß mit Banditen Der Raubüberfall bei Nürnberg.— heute bereits vor dem Sondergericht. Nürnberg, 16. Dez. Die Staatsanwaltſchaft Nürnberg hat noch am Mittwoch in ſpäter Abendſtunde die Anklage gegen den 24jähr. Willy Heller und die 21 Jahre alte Anna Mündel erhoben, die am Dienstag abend, wie gemeldet, den Taxichauffeur Weidner in räuberiſcher Abſicht überfal⸗ len haben. Die Hauptverhandlung findet bereits am heuti⸗ gen Freitag vor dem Sondergericht ſtatt. beitszimmer und ließ ſogleich Barton rufen, der ſich in⸗ 9 die bei der Razzia eingebrachten Leute angeſehen atte. „Ausgeſchlafen“, begrüßte eintretend der Inſpektor ſeinen Kollegen und Vorgeſetzten, der einen ſehr über⸗ nächtigten Eindruck machte. „Freilich“, ging Robin darauf ein,„in meinem Alter genügen zehn Stunden Schlaf vollkommen. Uebrigens werden Sie jetzt lachen, Barton; der Fall Porters Hall iſt aufgeklärt!“ 5 „Machen Sie keine ſchlechten Witze!“ „Ich bin gar nicht dazu aufgelegt. Der Selbſtmörder Mac Kat bezichtigt ſich, der Mörder von Porters Hall zu ſein!“ Damit überreichte Robin dem Inſpektor das Schreiben, das ſich in der Brieftaſche des Toten befunden hatte. Zögernd nahm es Barton zur Hand, trat ans Fenſter und begann laut zu leſen: Sehr geehrter Herr Oberinſpektor, ich muß anerkennen, daß Sie über mich geſiegt haben. Allerdings verdanken Sie dies nur meinem Fehler, keine entſprechende Antwort zu wiſſen, als Sie mich mit Ihrer Frage betreffs der elektriſchen Zähluhr in Verlegenheit brachten. Sonſt wäre es Ihnen wohl nie eingefallen, meine Perſon in genaueren Augenſchein zu nehmen. Als Sie dann noch den Kurzwellenſender als ſolchen erkannten und mein wohlgemeinter Schuß dank Ihrer Geiſtesgegen⸗ wart fehlging, entſchied ſich mein Schickſal. Wohl gelang mir die Flucht, aber ſie hatte eigentlich keinen Zweck mehr. Da die Polizei nun wußte. wer ich ſei, würde ihr es auch bald gelingen, mich zur Strecke zu bringen. Daher ent⸗ ſchloß ich mich, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Nun fühle ich noch den Wunſch in mir, der Nachwelt mein Geſtändnis zurückzulaſſen. Nicht um Reue kundzu⸗ tun, und nicht, um Ihnen Ihre Arbeit zu erleichtern, ſon⸗ ab Holländiſche Schiffer als Deviſenſchieber. Emmerk⸗ ſcher Zollbeamten gelang es, eine gefährliche Deviſenſchie⸗ ber⸗ und Schmugglerbande zu entlarven und feſtzunehmen. Bei vier Mann der Beſatzung des holländiſchen Dampfers „Königin Emma“ wurden für mehrere tauſend Mark de⸗ viſen und ſonſtige Wertſachen gefunden und beſchlagnahmt. A Internationale Verkehrsausſtellung 1940 Köln. Der Präſident der Internationalen Verkehrsausſtellung 1940 Köln Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller, trug dem Führer im Beiſein des Kölner Oberbürgermeiſters Dr. Schmidt an Hand von Modellen den endgültigen Plan der Ausſtellung vor. Der Führer gab den Plänen ſeine Zu⸗ ſtimmung. Prag. Der Miniſter für nationale Verteidigung, Armee⸗ general Sirovy, verabſchiedete ſich in Anweſenheit des Oberbefehlshabers Armeegeneral Prejci von dem zurückge⸗ tretenen Chef der Franzoͤſiſchen Militärmiſſion, Armeege⸗ neral Faucher, der in den nächſten Tagen mit ſeinem Stabe Prag verläßt. Genkung der Kanalgebühren Paris, 15. Dez. Die Agentur Havas veröffenklicht eine Mitteilung der Suezkanal-Geſellſchaft, wonach mit Wirkung vom 15. Dezember 1938 eine vom Verwaltungsrat der Suezkanal-Geſellſchaft am 5. September 1938 beſchloſſene Herabſetzung der Durchfahrtskarife in Kraft kritkt. Erweiterke Aufgaben des Herder⸗-Inſtikuts in Riga Das lettländiſche Kabinett beſchloß eine Aenderung der Verfaſſung der privaten deutſchen Hochſchule, des Herder⸗ Inſtituts, durch die es dem Herder⸗Inſtitut ermöglicht wird, ſich wiſſenſchaftlichen Vereinen anzugliedern. Dank dieſer Neuregelung dürfte eine Reihe deutſcher wiſſenſchaftlicher Vereine, die ſonſt auf Grund der lettiſchen Kulturkammer⸗ geſetzgebung der Auflöſung anheimfallen würden, ſich jetzt dem Herder-⸗Inſtitut anſchließen bzw. ſich einordnen. Zwei Sowjekagentken in ASA verhaftet— Verkuſchungs⸗ manöver der Sowſekbolſchaft In Los Angeles ſind zwei ſowjetruſſiſche Geheim⸗ agenten namens Gorman und Satich verhaftet worden. Dieſe Tatſache iſt dadurch intereſſant, daß die ſowjetruſſiſche Botſchaft größte Erregung zeigt und mit einem Flugzeug einen Diplomaten nach Los Angeles geſchickt hat der den verhafteten Sowjetagenten aſſiſtieren ſoll. Gleichzeitig hat die Sowjetbotſchaft wohl verſucht, die verhafteten Umſturz⸗ ſpezialiſten zu„Diplomaten“ umzufälſchen, denn das ame⸗ rikaniſche Außenminiſterium ſah ſich genötigt, offiziell feſt⸗ zuſtellen, daß die beiden die diplomatiſche Immunität nicht genießen. Tokio lehnt Moskaus Vorſchläge zur Jiſchereifrage ab Der japaniſche Botſchafter in Moskau, Togo, teilte dem Außenkommiſſar der Sowjetunion mit, daß die japaniſche Regierung die ſowjetruſſiſcherſeits in der Fiſchereifrage am 8. Dezember d. I. formulierten Vorſchläge ablehne. Die ſowjetruſſiſchen Bedingungen: 1. Beſchränkung der Fiſche⸗ reigründe um mehr als 10 vH, 2. Neuverſteigerung der An⸗ teile ungeachtet der früher feſtgeſetzten Sonderbeſtimmun⸗ gen, ſeien nach der Auffaſſung Tokios nicht vereinbar mit den bisher gemäß den Verträgen der japaniſchen Fiſcherei eingeräumten Rechten. Litwinow verſprach, die Sowjfetre⸗ gierung von der japaniſchen Antwort in Kenntnis zu ſetzen. Beide Parteien kamen ferner überein, bis zum Ende des Jahres in Verhandlungen über eine proviſoriſche, auf ein weiteres Jahr geltende Fiſchereikonvention einzutreten. Neuer Präſident von Chile Eguirre Cerda vom Kongreß gewählt.— Neubildung der Regierung. Sankiago de Chile, 15. Dez. Eguirre Cer da iſt vom chileniſchen Parlament zum Präſidenten der Repu⸗ blik Chile proklamiert worden. Die Wahl und die Beſtätigung des neuen Präſidenten der Republik, Eguirre Cerda, erfolgte im Kongreß in An⸗ weſenheit aller Senatoren und Abgeordneten. Die letzten Tage ſtanden im Zeichen eifriger Verhand⸗ lungen über die Zuſammenſetzung des neuen Kabi⸗ nefts. Da erſtmals die Liberalen, die Konſervativen und der Demokraten ſich an der neuen Regierung nicht zu be⸗ teiligen gedenken, werden die Volksfrontparteien in erſter Linie allein die neuen Männer ſtellen müſſen. dern nur einzig deshalb, weil ich verhindern möchte, daß Anſchuldige, die vielleicht fälſchlich verdächtigt werden, zu leiden haben. Kurz geſagt, ich bin der Mörder von Por⸗ ters Hall: von Dr. Taylor und von dem Diener Stone. Die erſtgenannte Perſon erſchlug ich, um mich für ein vor langer Zeit erlittenes Unrecht zu rächen. Den Diener ſchoß ich nieder, weil er mir aus verſchiedenen Motiven bei der Ausführung der Tat half und weil mir dann dieſer Mitwiſſer gefährlich wurde. Seine Leiche ließ ich durch meine Leute fortſchaffen; ſie ſchwimmt irgendwo in der Themſe. Die Umſtände, die es mir ermöglichten, aus dem verſchloſſenen Zimmer herauszukommen, bleiben mein Ge⸗ heimnis, das ich mit mir ins Grab nehme. Zerbrechen Sie ſich meinethalben darüber den Kopf, dafür werden Sie ſchließlich bezahlt. Mac Kat(Zykloide). „Was ſagen Sie dazu?“ meinte Robin, als Barton geendet hatte. „Das iſt verrückt“, entgegnete der Inſpektor,„vollkom⸗ men verrückt! Ein Außenſefter, von dem man vorher gar nichts wußte, deſſen Namen wir erſt vor einigen Tagen erfuhren, entpuppt ſich plötzlich als der langgeſuchte Mör⸗ der. Kommt es Ihnen übrigens nicht merkwürdig vor, daß Kat den Brief mit der Maſchine ſchrieb?“ „Allerdings. Ich habe auch ſchon daran gedacht, daß es ſich um eine Irreführung handeln könnte, daß jemand das Schreiben dem Selbſtmörder in die Taſche ſteckte, oder daß er ſelbſt uns zum beſten halten wollte. Aber es iſt nicht anzunehmen, daß ſich Kat umbrachte, nur um uns zu verwirren. And dann ſtammt die Kugel, die Stone ge⸗ troffen haben dürfte, unzweifelhaft aus ſeinem Revolver.“ „Dies allerdings iſt ſchwerwiegend“, meinte nachdenklich Barton,„aber mir kommt trotzdem vieles an der Sache ſpaniſch vor. Jedenfalls iſt dieſer Fall der niederträchtigſte, den die Welt je erlebte. Hoffentlich bricht er uns nicht das Genick!“ 5 „Hoffentlich!“ ertönte eine Stimme von der Tür her. „Gut, daß ich Sie hier antreffe. Die Herren werden er⸗ ſucht, ſofort zum Oberſten zu kommen!“ 5 5 Die Stimme gehörte dem Sekretär des Polizeipräſt⸗ enten. (Fortſetzung folgt.) 5 ö 1 1 1 ie⸗ S e⸗ er e e eee eee eee Badiſche Chronik E Weinheim.(muſik vom Turm.) Auf Anregung des Bürgermeiſters wird der Verein Alt⸗Weinheim jeden Sonntag von den Zinnen des Roten Turmes Heimatlieder durch Weinheimer Muſiker in mittelalterlicher Tracht zum Vortrag bringen. Am Beſcherungsabend werden zum erſten Male wieder alte Weihnachtslieder über die Altſtadt ſchallen und damit das Feſt der Winterſonnenwende einleiten. In der Neujahrsnacht wird durch unſere Muſikanten das ge⸗ ſchichtlich bedeutende Jahr 1938 verabſchiedet werden. Brühl.(Koller⸗Inſel unter Naturſchutz.) Der geſamte Flächeninhalt der Koller⸗Inſel innerhalb des Hochwaſſerdammes iſt dem Reichsnaturſchutz unterſtellt wor⸗ den. Es iſt verboten, innerhalb dieſes Landſchaftsteils Ver⸗ änderungen vorzunehmen oder das Landſchaftsbild zu ver⸗ Aunſtalten. I Neckargemünd.(In der Baugrube tödlich verunglückt.) Der aus Mückenloch ſtammende Bauhilfs⸗ arbeiter Franz Dreyer wurde beim Ausſchachten einer Bau⸗ grube durch einen ſich löſenden Stein niedergeſchlagen. Beim Sturz verletzte ſich Dreyer an einem Rollwagen derart ſchwer an der Schläfe, daß er in der Heidelberger chirurgiſchen Klinik ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Adelsheim.(Kurz vor der Eiſernen Hoch⸗ zert.) Der letzte Adelsheimer Altveteran von 1870-71 und auch der älteſte Einwohner, Maurermeiſter Heinrich Herold, iſt, 95 Jahre alt, geſtorben, wenige Wochen vor der bereits in Vorbereitung befindlichen Feier der Eiſernen Hochzeit. Wertheim.(Eingemeindung.) Mit Wirkung vom 1. April 1939 wird die Gemeinde Vockenrot in die Stadt Wertheim eingegliedert. Auf den gleichen Zeitpunkt geht der Standesamtsbezirk Vockenrot in dem Standesamts⸗ bezirk Wertheim auf. () Menzingen b. Bruchſal.(Mit der Rübenga bel erſtochen.) Den verheirateten 46jährigen Landwirt und Kriegsinvaliden Albert Hagmeier, Vater von ſieben Kindern, traf beim Verladen von Zuckerrüben plötzlich die Gabel des Gutsaufſehexs. Ein Zinken drang ihm durch die Naſe in den Kopf. Hagmeier war ſofort tot. () Nheinbiſchofsheim.(Ertrunken.) Der hier beſchäf⸗ tigte 32jährige Arbeiter Erich Leichſenring aus Zwickau fiel aus bisher ungeklärter Urſache bei Nacht in den ſog. Gum⸗ pen wo der Holchenbach geſchleußt wird, und ertrank. Seine Leiche konnte geborgen werden. () Pforzheim.(Ohne Führerſchein gefah⸗ ren.) Die Strafkammer verurteilte den 30jährigen Einwoh⸗ ner K., der wegen leichtfertigen Fahrens bereits wiederholt worbeſtraft und dem auch der Führerſchein abgenommen iſt, wegen Fahrens ohne Führerſchein zu ſechs Monaten Gefäng⸗ mis. Er hatte, entgegen dem ausdrücklichen Verbot, ſeinen Laſtkraftwagen im Oktober ſelbſt geſteuert und dabei einen Radfahrer und deſſen ebenfalls radelnde Tochter umgeriſſen, wobei das 12jährige Mädchen einen Schädelbruch und andere Verletzungen erlitt. Während der Krankheit trat eine Bauch⸗ ſellentzündung hinzu, die den Tod im Gefolge hatte. O Freiburg.(Die unbekannte„Braut“.) Von einer unbekannten„Braut“ will der 51jährige Adolf Brun⸗ mer aus Freiburg um erhebliche Beträge geprellt worden ſein. Um nun einen Ausgleich zu ſchaffen, glaubte Brunner, berechtigt zu ſein, ſich durch Fälſchungen von Verſicherungs⸗ abſchlüſſen und ſonſtigen unlauteren Machenſchaften Geld zu verſchaffen. Allerdings faſelte er ſeinen Opfern vor, daß er demnächſt ein Guthaben von 1200 Mark ausbezahlt be⸗ komme. Auf„Holzlieferungen“ ließ er ſich im voraus An⸗ zahlungen leiſten, ohne überhaupt daran zu denken, dieſe zugeſicherten Lieferungen auszuführen. Wegen ähnlicher De⸗ likte hatte der Angeklagte bereits 11 Vorſtrafen erhalten, ſodaß ſich das Schöffengericht gezwungen ſah, gegen den An⸗ geklagten auf eine Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren Unter Androhung der Sicherungsverwahrung zu erkennen. O Lörrach.(Die erleichterte Gemeindekaſſe) In der Angelegenheit der im Sommer d. J. aufgedeckten Anterſchlagungen bei der hieſigen Gemeindekaſſen verwaltung iſt nunmehr nach Abſchluß der Vorunterſuchung die Anklage gegen drei der Beſchuldigten erhoben worden. Die erſte Ver⸗ handlung, die vor der Großen Strafkammer in Freiburg ſtattfindel, iſt auf den 21. Dezember feſtgeſetzt. * Weihnachtsurlaub der HJ Die Preſſeſtelle der Reichsjugendführung teilt mit: Die Rege hat für die Zeit zwiſchen Freitag, den 23 Dezember, und Mittwoch, den 28. Dezember 1938, für die geſamte Hitlerjugend(HJ. D, BDM. JM) einen allgemeinen Dienſturlaub angeordnet, um allen ihren Mit⸗ gliedern Gelegenheit zu geben, das Weihnachtsfeſt als Feſt der Familie im Kreiſe ihrer Angehörigen zu verbringen. Während dieſer Zeit bleiben auf Anordnung der Reichs⸗ jugendführung ſämtliche Jugendherbergen ür die Auf⸗ nahme von HJ⸗Gruppen(HJ, D. BDM, IM) geſchloſſen. Die Jüngſten rüſten für das WH W. Belohne auch Du die Einſatzfreudigkeit der Jugend am kommenden Samstag und Sonntag durch eine nen⸗ nenswerte Spende. Leichte Zunahme der Seuche. In der Zeit vom 7. bis 13. Dezember war wieder eine leichte Zunahme der Maul⸗ und Klauenſeuche zu ver⸗ zeichnen. In der Berichtswoche wurden zehn Gemeinden neu und acht Gemeinden zum wiederholten Male durch die Seuche befallen. Es handelt ſich um folgende Ortſchaften: Amt Bruchſal: Bruchſal, Untergrombach; Amt Donaueſchin⸗ gen: Neudingen, Stetten; Amt Heidelberg: Walldorf; Amt Karlsruhe: Karlsruhe⸗Rüppurr, Neureut; Amt Konſtanz: Bettingen, Hilzingen, Konſtanz, Singen; Amt Mannheim: Neckarhauſen; Amt Offenburg: Burbach. Bahlsbach; Amt Stockach: Zoznegg; Amt Veberlingen, Lippertsreute, Urnau; Amt Waldshut: Rheinheim. Am 13. Dezember 1938 waren ſomit 114 Gemeinden und Vororte verſeucht. Aus den Nachbargauen c Großfeuer im Lorsbacher Tal. Frankfurt a. M. Abends gegen 21 Uhr brach in der auf der Landſtraße zwiſchen Hofheim und Lorsbach gelegenen Hammermühle, in der die Möbelfabrik Heinrich Wendel untergebracht iſt, ein Großfeuer aus Innerhalb kurzer Zeit ſtand der 40 Meter lange und 20 Meter breite zweigeſchoſ⸗ ſige Fabrikationsbau der in Holzkonſtruktion errichtet iſt, in Flammen. Zahlreiches Material, das zur Verarbeitung bereit lag, ſowie Fertig⸗ und Halbfertig⸗Fabrikate fielen dem Brand zum Opfer. Der Fabrikationsbau wurde einge⸗ äſchert. Die Wehren von Hofheim, Lorsbach und Frankfurt d. M. konnten unter Einſatz von 15 Schlauchleitungen die übrigen Gebäude der Fabrik und das Wohnhaus retten. *. Auto mit drei Inſaſſen vom Zug überfahren. Gießen. Auf der Bahnſtrecke Mücke— Laubach, nahe beim Bahnhof Mücke, überfuhr gegen 7.15 Uhr früh ein Perſonenzug, der von Laubach kam, auf dem ſchrankenloſen Bahnübergang über die Landſtraße Gießen— Alsfeld ein mit drei Perſonen beſetztes Auto. Sämtliche Inſaſſen— Viehhändler aus dem Weſterwald— wurden erheblich ver⸗ letzt und mußten nach Gießen in die Klinik eingeliefert wer⸗ der Der Viehhändler Willi Werkenſen aus Detterſen bei Altenkirchen erlitt Schädel⸗ und Bruſtverletzungen, ſein Sohn Heinrich, der das Auto lenkte, trug Kopfverletzungen und einen Unterkieferbruch davon. Der Mitfahrer Chriſtian Müller aus Heuberg im Bezirk Altenkirchen erlitt gleich⸗ falls erhebliche Konfperletzungen Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Willi Werkenſen iſt ſpäter ſeinen Verletzungen erlegen. 4 In der Donau geſunken. Bei Soſſau kippte eine 700 Zentner ſchwere Elevatorſchütte um und ſank. Mit dem Boden nach oben liegt das Schiff im Bett der Donau, die trotz des niedrigen Waſſerſtandes an der Unfallſtelle 4 m tief iſt. Eine Regensburger Bergungsfirma iſt mit der He⸗ bung des Schiffes beſchäftigt; ein Taucher zieht Drahtſeile vom Schiff zu den beiden Ufern. Ar Anglerglück im Ederſee. Einem Motorbootführer ge⸗ lang es im Ederſee in der Nähe der Sperrmauer einen 28pfündigen Hecht von 115 em Länge zu landen Einem anderen Angler gelang es, einen Hecht von 22 Pfund zu fangen, während ein anderer einen ſolchen von 13 Pfund mit nach Hauſe nehmen konnte. ar Zum Tode verurkeilk. Das Schwurgericht Würzburg verurteilte den 34 Jahre alten Leopold Schad wegen Mor⸗ des an ſeiner Geliebten zum Tode. Schad hatte ſeine Ge⸗ liebte aus Eiferſucht und gekränkter Eitelkeit— ſie wollte ſich von ihm trennen— mit einem Meſſer erſtochen. A Dorf ohne Totengräber. In Marzoll bei Bad Rei⸗ chenhall gibt es gegenwärtig keinen Totengräber, da ſich niemand für dieſe Arbeit finden will. Die Angehörigen von Verſtorbenen ſind daher gezwungen, das Grab ſelbſt aus⸗ zuheben oder ſchaufeln zu laſſen. Ab Arbeiter von Felsblock zerſchmekterk. In einem Stein⸗ bruch Weſthofens löſte ſich von einer Wand ein rund 12 Zentner ſchwerer Steinblock. Obwohl er die Gefahr her⸗ annahen ſah, gelang es einem 35 Jahre alten Arbeiter aus Dortmund nicht mehr, rechtzeitig zur Seite zu ſpringen. Er wurde von dem Stein erfaßt und zerquetſcht. i Aushebung einer Spielhölle. In einem großen Gaſthaus in Mülhauſen i. E. wurde von der Polizei eine Spielhölle ausgehoben und die Spielenden zur Feſtſtellung der Perſonalien mit auf die Polizei genommen. Schon ſeit einiger Zeit munkelte man, daß es in dem Gaſthof nicht ſtimme. Man wunderte ſich auch, warum an dem beſon⸗ deren Eingang zum oberen Stockwerk ein Türhüter in Uni⸗ form ſtändig Poſten ſtand. a Wärmſter November ſeit 1899. Das Königlich Nie⸗ derländiſche Meteorologiſche Inſtitut in Amſterdam teilt mit, daß der November 1938 eine ungewöhnliche Witterung gehabt hat und daß er an Wärme nur eimal. und zwar vom November des Jahres 1899 übertroffen wurde. Nach den Aufzeichnungen des Inſtituts betrug die durchſchnitt⸗ liche Tagestemperatur des letzten November 9,6 Grad Cel⸗ ſius gegen 10.2 Grad im November 1899 Die durchſchnitt⸗ liche Normaltemperatur um dieſe Jahreszeit liegt bei 6,4 Grad. Der November dieſes Jahres war auch gleichzeitig einer der nebelreichſten ſeit langer Zeit Die Sonne ſchien in dieſem Monat nur 31 Stunden, während ſonſt durch⸗ ſchnittlich 55 Sonnenſtunden im November gezählt werden. Erfolge ſunger Soliſten Erſtes Konzert junger Künſtler im Gau Baden.— Ein verheißungsvoller Auftakt. Die Reihe der„Konzerte junger Künſtler im Gau Ba⸗ den“, die für den laufenden Konzertwinter der Stadt Mannheim übertragen wurden, nahm in der„Harmo⸗ nie“ einen ſchönen, verheißungsvollen Anfang. Die Veran⸗ ſtaltung, für die der Stadt Mannheim der Dank aller Mu⸗ unde gebührt, wurde von Kopellmeiſter Dr. Er nſt Cremer betreut. Möge es noch mehr jungen Talenten beſchieden ſein, ſich unter dieſer ſorgſamen, verſtändnisvol⸗ len Leitung die erſten Lorbeeren— oder wie diesmal ſchon die zweiten und dritten— zu verdienen. Das ſehr glücklich zuſammengeſtellte Programm brachte als Einleitung und als Abſchluß zwei Klaviervorträge. Den Beginn machte Wilhelm Heckmann ein Schüler des Komponiſten Wilhelm Peterſen, mit der Chromatiſchen Phantaſie und Fuge von Johann Sebaſtian Bach. Der junge Pianiſt, ſympathiſch in ſeiner innerlich⸗konzentrierten Hal⸗ tung, wurde dem Werk in eindrucksvoller Weiſe gerecht und zeigte in der Ausdeutung eine Reife, die zu großen Er⸗ wartungen berechtigt. a Die Pianiſtin Carola Werner die in Mannheim ſchon mehrmals mit Erfolg an die Oeffentlichkeit getreten iſt, reproduzierte die Brahmsſche fis⸗moll⸗Sonate mit in⸗ nerer Kraft und Feuer und ließ ſo die Meiſterſchöpfung in ihrem tiefen Gehalt erſtehen. Die kraftvolle, warme Stimme Elfriede Bergers entfaltete ſich nach einem anfänglichen vorſichtigen Hinaus⸗ taſten in den fünf Weſendonck⸗Liedern Richard Wagners. Ihre Innerlichkeit ſpricht den Hörer ſtark an. Großen Beifall holte ſich wieder Maria Corbe die mit herzerfriſchendem Temperament. Humor und Wärme Lieder von Trunk und Pfitzner vortrug Ihr ſchöner, trag⸗ fähiger Sopran iſt ebenfalls ſchon bewährt. Eine Freude war es, den 14jährigen Otto Schär⸗ nack aus Freiburg J S Bachs Partita Nr. 2 d⸗moll für Violine ſpielen zu 1 85 Mit dem Scharm der unberührten Jugend gab er ſich dem Werk hin und ließ es mit weichem, ſicherem Strich in ſeiner ganzen Harmonie und Klarheit auf dem klangſchönen Inſtrument zum Leben kommen. Alle Soliſten— auch der junge Schärnack— beherrſch⸗ ten ihre Aufgabe vollkommen aus dem Gedächtnis Die bei⸗ den Sängerinnen hatten am Flügel die ganz ausgezeichnete Begleitung Dr. Ernſt Cremers Die Hörer. unter ihnen Oberbürgermeiſter Renninger und Staatskapellmeiſter El⸗ mendorff, dankten herzlich für die Darbietungen der jugend⸗ lichen Künſtler denen wir eine weitere ſchöne Entfaltung ihrer Begabung wünſchen. Wolfram Groddeck. Lalcale ſeuudochiau Flucht vom Land? Es iſt ein böſes Wort, das Wort Landflucht. Etwas Undeutſches liegt darin. Flucht heißt: im Stich laſſen; fliehen tut aber der Feige! Ein Volk, das ſich zu den Werten des Blutes und des Bodens bekennt, darf aber nicht vom Land fliehen. Und es muß, wenn es ſchon einmal durch eine mißliche Entwicklung in der Vergangenheit in dieſes Uebel verſtrickt worden iſt, alle Mittel anwenden, um die Flucht zum Stehen zu bringen. Iſt es denn tätſächlich wahr, daß wir das Land, das Leben auf dem Land fliehen müſſen? Oder iſt es nicht vielmehr ein hohes und heiliges Ziel, auf dem Lande als Bauer zu leben und auf deutſcher Erde Ernährer des Volkes zu ſein? Vom Schicksal iſt der Bauer auf ſeinen Platz geſtellt, als wichtigſter Vorpoſten gegen den Feind, der„Hunger“ heißt. Der„Blockade“ heißt. Der Bauer iſt Kämpfer in der großen Schlacht, die ausgefochten wird, um des deutſchen Volkes Nahrungsfreiheit, um ſeine Freiheit und Exiſtenz überhaupt. Jeder Soldat muß auf dem Poſten bleiben, auf den der Beſehl ihn geſtellt hat. Auch dann, wenn dieſer Poſten gefährlich, heißumſtritten iſt, gerade dann! Und der Soldat, der trotzdem ſeinen Poſten verläßt, um in der Etappe einen angenehmeren Poſten zu erhalten, ein ſolcher Soldat iſt fahnenflüchtig. Auf Fahnenflucht ſteht aber der Tod! Der Tod des Volkes, das Dorf, Acker, Hof im Stich läßt. Das deutſche Bauerntum hat in den vergangenen fünf Jahren Großes, kaum Glaubhaftes geleiſtet. Es hat ſich wacker geſchlagen und iſt nicht gewichen, auch wenn die Laſt der Arbeit den Einzelnen faſt zu erdrücken ſchien. Welche Gefahr aus der Landflucht kommen kann, das haben die Führer des deutſchen Bauerntums klar erkannt. Und ſie haben dieſe Gefahr zum Gegenſtand ernſter Er⸗ örterungen gemacht, als ſie vor kurzem zum Reichsbauerntag in Goslar zufammenkamen. Dort hat der Führer des deutſchen Landvolkes R. Walther Darre den dringenden Appell an die Nation gerichtet, das Uebel der Landflucht bei der Wurzel zu packen und Helfer im Exiſtenzkampf unſeres Volles zu ſein. Vergeſſen wir das eine nie: Landflucht heißt Volkstod! Den 70. Geburtstag kann heute Frau Katharina Eſchelbach Ww.(Siedlung Dünenrand) in noch geiſtiger und körperlicher Friſche begehen. Unſerer langjährigen Abon⸗ nentin die beſten Wünſche. 2 Schubert⸗Abend Baltz— Laugs. Es ſei an dieſer Skelle nochmals auf den heute 20 Uhr ſtattfindenden Abend der Herren Baltz und Laugs mit unbekannten Werken Frau Schuberts hingewieſen. Gleichzeitig wird mit dieſer Ver⸗ anſtaltung der neue Kammermuſikſaal der Hochſchule für Mufik und Theater E 4 für das Mannheimer Konzerk⸗ publikum eröffnet. Reſtliche Eintrittskarten bei den bekannten Vorverkaufsſtellen und bei der Verwaltung der Hochſchule für Muſik und Theater(Tel. 35 151, Klinke 849). Die Glückskinder ſind wieder einmal Mannheimer. Ein Hauptgewinn von hunderttauſend Reichsmark der Preuß.⸗ Südd. Klaſſenlotterie, deren Ziehung 3. Klaſſe am 14. und 15. Dezember ſtattfand, fiel auf die Nr. 183 842 nach Mann⸗ heim. Die glücklichen Gewinner ſind Mannheimer, denen zu dieſer Weihnachtsbeſcherung herzlich zu gratulieren iſt. Der Reiterſchein im Jahre 1939. Prüfungen in den Monaten Januar bis April. Die„Prüfungen zur Erlangung des Reiterſcheins“(kurz „Reiterprüfung“ genannt) erfolgen in den Monaten Januar bis April 1939 derart, daß in jedem Meldeamtsbezirk min⸗ deſtens eine Prüfung abgehalten wird. Außerdem findet im Bereich jeder Wehrerſatzinſpektion eine Nachprüfung ſtatt. Zur Prüfung ſind nur Mitglieder des Nationalſozialiſtiſchen Reiterkorps(RSR.) ſowie Angehörige der SS⸗Reilerei zugelaſſen. Die Zugehörigkeit zu den genannten Organiſa⸗ tionen muß vor Beginn der Prüfung durch Vorlage eines Ausweiſes beſtätigt werden. Der Reiterſchein, der nur Gültig⸗ keit hat, wenn er im Jahre vor Beginn der aktiren Dienfk⸗ pflicht erworben iſt, wird trotzdem an Angehörige aller Jahr⸗ gänge bis 1923 leinſchl.) ausgegeben. Die Angehörigen der Jahrgänge 1924(einſchl.) und jünger erwerben den„Jugend⸗ veiterſchein“, der zu den gleichen Bedingungen ausgegeben wird. Um einen Ueberblick über den a lgemeinen Au bildungs⸗ ſtand zu erhalten, iſt eine möglichſt rege Beleiligung an den Reiterprüſungen auch von ſolchen Reitern erwünſcht, die für die Dienſtzeit noch nicht bezw. nicht mehr in Frage kommen. Meldeſtellen für das NSRK. befinden ſich bei ſämtlichen SA.⸗Reiterſtürmen und SA. Reiterſtandarten. — beine jüdiſchen Wirkſchaftsprüfer und Bücherreviſo⸗ ren mehr. Bereits ſeit einigen Jahren werden Juden auf Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters nicht mehr neu als Wirtſchaftsprüfer oder vereidigte Bücherreviſoren öf⸗ fentlich beſtellt. Nun hat der Reichswirtſchaftsminiſter dar⸗ über hinaus angeordnet, daß bei den wenigen füdiſchen Wirtſchaftsprüfern und vereidigten Bücherreviſoren, die zurzeit noch öffentlich beſtellt ſind, die Beſtellung mit Wir⸗ kung vom 31 Dezember 1938 durch die zuſtändigen Stel⸗ len zu widerrufen iſt. Wer Jude iſt, richtet ſich dabei nach dem Reichsbürgergeſetz und den dazu erlaſſenen Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen. Zeitſchriften und Bücher. Die Weihnach's⸗An prache des Stellrertreters des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Rudolf Heß, findet in dieſem Jahre am 24. Dezember um 21 Uhr ſtatt. Die e Anſprache wird als Reichsſendung über alle deutſchen Sender den Hörern des Deutſchen Reiches rermittelt. Kein Hörer wird ſich die e Anſprache entgehen laſſen dürſen, denn es werden wiederum Worte eines deutſchen Herzens ſein.— Das gande neue Wochenprogramm des deutſchen Rundfunks bringt eine Fülle von Darbie ungen, über die man in der neuen Nummer 51 der„Funk⸗Illuſtrierten“ in Stuttgart alle; Näheſe er ehen kann. Nahezu 50 Bilder verdeutlichen die ſes überſichtliche Wochenprogramm, ſodaß f. nicht in der Lage iſt, viele Sendungen zu hören, ch eine lebendige Vorſte lung der Sendungen machen kann. Im um⸗ fangreichen Programmteil der„Funk⸗Illuſtrierben“ nerden nicht nur die ganzen deutſchen Reichsſender ausführlich be⸗ handelt, ſondern noch 50 Auslandsſender bie ſen dem ver⸗ wöhnten Hörer mancherlei Abwech lung. Auf den Anter⸗ haltungsteil(Humor, Rätſel, Schach) ſei beſonders verwieſen. — Der Verlag Wilhelm Herget, Stuttgart, Reinsburger⸗ ſtraße 14, verſendet auf Wunſch gerne Probenummern auch derßnige Rundfunkhö er, der Tat gegen Phraſe! Die HJ. ſammelt am Samstag und Sonntag für das WSW. Nichts iſt uns ſo zuwider wie die Phraſe! Sie iſt die Offenbarung innerer Verlogenheit, der Notausgang des Bankerotteurs. Wo die Phraſe beginnt, iſt das Ende nicht mehr weit. Sie nimmt im gleichen Verhältnis an Lautſtärke zu, wie das Selbstvertrauen, der Glaube an die Richtigkeit der verfochtenen Idee ſchwinden. Die Phraſe iſt die Tarn⸗ kappe des Mindexwertigkeitsgefühls. Die Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſetzen ihre Gegner, die Silberſtreiſenfetiſchiſten, die jahrelang von der Phraſe, gepaart mit Brutalität, lebten, im Jahre 1933 endgültig ſchachmatt. Hätte Adolf Hitler das Volk weiter⸗ hin mit Phraſen gefüttert, wäre die Prophezeiung ſeiner Gegner, daß er in ſechs Wochen abgewirtſchaftet haben würde, Tatſache geworden. So aber gab er dem Volke Arbeit und Brot, Freiheit und Ehre. Tat gegen Phraſe! Keine unverbindlichen Redensarten, kein falſches Mit⸗ leid, ſondern Einſatz! Das Winterhilfswerk iſt der Prüfſtein, die Antwort auf die Frage: Biſt du deines Volkes würdig, biſt du Kamerad oder nur ſchäbiger Mitläufer?— Die deutſche Nation hat ſtets mit einem freudigen„Ja!“ ge⸗ antwortet. Der unanfechtbare Beweis: Die von Jahr zu Jahr ſteigenden Sammelergebniſſe des Winterhilfswer kes! Wieder hat der Führer gerufen: „Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk des Jahres 1938 der geſchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht!“ Die zehn Millionen Volksgenoſſen, die dieſes Jahr ins Reich zurückgekehrt ſind, haben ihr Beſenntnis zum Deutſch⸗ tum teuer erkaufen müſſen: Zwei Jahrzehnte unter fremder Herrſchaft, brutalſter Willkür, Haß und Verfolgung ausgelie⸗ fertſein, täglich den Kampf um die Selbſtbehauptung mit einem vom Vernichtungswillen beſeſſenen Gegner führen, ohne von ſeinem Deutſchtum abzulaſſen: Das iſt Befennermut! Wir wiſſen um unſere Pflicht: Anvorſtellbares Elend, un⸗ beſchreibliche Not gilt es zu beheben. Daß die Hitlerujgend ſich in ihrer Einſatzfreudigkeit von niemandem übertreffen läßt, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Sie hat den Nuf des Führers verſtanden und wird am 17. und 18. Dezember zeigen, daß er ſich auf ſeine jungen Kameraden verlaſſen kann. — Jamilienhilfe für uneheliche Kinder. Der Reichsar⸗ beitsminiſter teilt mit: Nach der jetzt herrſchenden Ausle⸗ gung des Paragraphen 205 Abſ. 2 der Reichsverſicherungs⸗ ordnung leiſtet bei unehelichen Kindern, wenn der Vater und die Mutter verſichert ſind und die ſonſtigen Voraus⸗ ſetzungen vorliegen, die Krankenkaſſe des Vaters die Fa⸗ milienhilfe. Es iſt beabſichtigt, demnächſt geſetzlich klarzu⸗ ſtellen, daß, wenn das uneheliche Kind in häuslicher Ge⸗ meinſchaft mit der verſicherten Mutter lebt, die Kranken⸗ kaſſe, bei der die Mutter verſichert iſt, für die Leiſtungs⸗ gewährung zuſtändig iſt. Ich habe keine Bedenken, wenn die Krankenkaſſen ſchon jetzt entſprechend verfahren, damit dadurch die aufgetretenen Schwierigkeiten behoben werden. Parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bd M. 47,171. Heute Freitag, 19.30 Uhr, antreten am Heim in Dienſtkleidung zur Teilnahme an der Kundgebung. S J., Gef. 47/171. Heute Freitag, 16. Dez., treten ſämtliche Einheiten der Hitlerjugend(J., Bd M., DJ., IM.) des Standortes Secklenheim punkt 19.30 Uhr am HJ. Heim zur Eröffnung der Winterhilfswerk⸗Sammlung in Uniform an. Ein guter Vater deni an das Wohl sei- ner Kinder. Er schenk ihnen zu Weihnachten die beliebten ADA- ADA Kinderschuhe 7177 des Kameraden Bildler von eindring- fiunſtgewerbe beim fiinderwagen R e I di er d je, schöne Dinge aus Bast: Basilascken, Nahkörbe auch inschleiſlade Schalen usw. donn die schönen Truhen, Zelftungsslönder(auch in Nußbaum) und noch viel mehr hel der Das ist auch der Wunsch der Icher Wucht undd un- Mutter! EE Hi Dfèer Spannung! 9 Die Außenaufnahmen wurden in n F 2, 2 Norkistraße der Wüste Fort Charlet- 2400 km Ansenören von Algier entfernt, gedreht. * eee ere Be i Suche in Seckenh. ee Qu 1, 8(am Marl)— P 7, 20 ist ausgezeichnet mit dem grogen oder Umgebung Braten Schwetzinger Str. 48— Mittelstr. 50 französischen Filmpreis 1938. eine Neckarau: Rheingoldstrage 29 Freſtag bis Sonntag möbl. 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Heim bung. tliche 5M.) ig in t kann wieder lachen Eine Erzählung von Heinrich Rumpf Und mag ſie noch ſo wunderſchöne goldbraune Chry⸗ ſanthemen anbieten, noch ſo zartroſa oder gelbe Tulpen, noch ſo frühlingsmäßig duftende Roſen, die gutmütige Mutter Gooth— diesmal geht das Blumengeſchäft vor Weihnachten ſo ſchlecht wie nie, ſowohl tagsüber auf dem Markt als abends, wenn ſie durch die feinen Lokale zieht, das elegante Café Neuf, die behäbigen Säle von Brink⸗ manns, und wie ſie alle heißen. Und welche Erfolge hat ſie früher hier gehabt! Früher, als ihre Wangen noch ſo rund und ſo rot waren wie ihre prächtigſten Tulpen, als ihre fröhlichen Augen glitzerten! Oft genug haben ſie ihr den ganzen Vorrat auf einmal abgekauft, daß ſie fünf⸗ und ſechsmal ihre Körbe hat neu füllen müſſen!„Nur von Mutter Gooth“ haben ſie geſagt, all die Fremden und die Künſtler. 5 Aber ſeit ſie nicht mehr ſo recht auf dem Poſten war, hat das aufgehört. Es iſt ein eigen Ding um die Sorgen! Mag man ſie noch ſo gut unter dem freundlichſten Lächeln verſtecken— die Leute merken es doch und werden ver⸗ ſtimmt. Als hätten ſie Angſt, das könnte anſtecken! Schon die Geſchäftsführer machen abweiſende Geſichter, wenn ſie die leicht gebückte Frau heute bloß auftauchen ſehen. Nicht, daß ſie vielleicht weniger ſauber und adrett geweſen wäre — Mutter Gooth wußte ſelbſt nicht, was es war, das ſie ſo verändert hatte. Auch ſind die alten Freunde nicht mehr da, und die neuen Gäſte blicken höchſtens flüchtig auf und danken kühl, daß man ſich beeilen muß, weiter⸗ zukommen. Das Verkäuferlächeln wäre ſonſt gefährdet. Und dann wäre es ganz aus! Das ſind eben die Sorgen! Mutter Gooth hat ſpät geheiratet und den Mann durch ein jähes Unglück bald . wieder verloren. Jetzt ſitzen drei kleine Gooths zu Hauſe, — wie die Orgelpfeifen, und wenn ſie auch nicht grade hun⸗ gern— dünn genug ſind ſie! Bloß ihre Kleider, die ſind — noch dünner! Und wenn Mutter Gooth an die wohl- habenden Bauernhöfe ihrer Kindheit denkt, krampft ſich ihr jedesmal das Herz zuſammen. Und nun ſteht Weih⸗ nachten vor der Tür! Du lieber Gott, da ſollte es Ge⸗ ſchenke geben, einen ſtrahlenden Chriſtbaum und gold⸗ gelben Roſinenkuchen— jawohl! Froh muß man ſein, wenn Mutter Mulder, die Naſchwarenhändlerin, Freun⸗ din aus guten Tagen, wieder ein paar Pfeffernüſſe ſchenkt wie voriges Jahr Als Mutter Gooth heute nach Hauſe kommt— ſauber aufgeräumt iſt die niedrige Küche, blank geſcheuert die a Töpfe, reingefegt der Boden und auch das Holz am offe⸗ n nen Herd ſchön kleingehackt und aufgeſchichtet,— ja, Ord⸗ nungsſinn hat Anni, die älteſte, und, wie ein ſorglicher Mutterblick in die kleine Schlafkammer nebenan feſtſtellt, ſind auch die Kleinen gut zugedeckt und blinzeln für Se⸗ kunden aus dem Schlaf in das liebe Geſicht, das ſich über ſie beugt. Da liegt auf dem ſchneeweiß geſcheuerten Küchentiſch ein unförmiges und, wer weiß, wie, glatt geſtrichenes Stück roſa Packpapier. Sorgfältig iſt es in drei gleich große Abſchnitte aufgeteilt, von oben bis unten bekritzelt ten und quer drüber ſteht:„Wunſchzettel von Anni, ſieben Jahre, Heinrich, fünf Jahre, Elli, vier Jahre! Lib Kriſt⸗ kint, nix vergeſen, ja nix!!!“— Da hat die Anni all das aufgeſchrieben, was ſo Kinderherzen ſich vom Chriſtkind wünſchen:„1 Grüner Rokk aus Sammt, Rollſchu u. 1 Ball in Nets“— das iſt Anni ſelbſt! Heinrich natürlich die Eiſenbahn aus dem Schaufenſter am Markt, ein„Mahl⸗ buch“, ſowie, dreimal unterſtrichen,„1 Rollllerrr!“. en Und das Kleinſte? Was ſteht denn da? Nun muß Mutter Gooth wahrhaftig ſchlucken:„1 Warmer Mandel für Mutti weils in den Alten abens immer ſo Frihrt“! Das ſteht da an erſter Stelle, noch vor der heißerſehnten Puppe und den Rollſchuhen, auf die ſie alle drei ſo ver⸗ ecke ſeſſen ſind.— Beſcheidene Wünſche, alles, und wie un⸗ möglich, auch nur den kleinſten zu erfüllen! rung Mutter Gooth wiſcht die Tränen ab. Sie faltet das Papier und birgt es tief in ihrer Rocktaſche. Sagen tut ſie anderen Morgens nicht ein Wort über den ſchwer zu befördernden Brief: die Kinder mögen denken, das Chriſt⸗ te⸗ kind habe ihn geholt und ſpäter.. nun, vergeſſen! Das kann ſchließlich dem Chriſtkind auch einmal paſſieren. Ein Tag folgt dem andern und iſt bloß kälter, ſonſt genau ſo troſtlos. Tief in ihrer Taſche trägt Mutter Gooth den Wunſchzettel, das iſt ſo ein wärmender Gruß von da⸗ heim, gleichzeitig ein vertrauter Schmerz: denn das Ge⸗ ſchäft wird jetzt, kurz vor dem Feſt immer ſchlechter. Nun trifft ſie auch noch das Unglück mit dem Cafe Neuf! Der neue Geſchäftsführer hat es längſt auf ſie abgeſehen. Oft ſchon hat er ſie hart angefahren. Und eines Abends, wenige Tage vor dem Feſt, da verbietet er ihr kurzerhand das Lokal! Das war am Buffet. Der Weg den ganzen langen Mittelgang hinunter zum Ausgang kommt ihr wie richtiges Spießrutenlaufen vor. Ohne Tränen aber geht es nicht, und haſtig muß ſie unterwegs ein großes Tuch aus der Tiefe ihrer Taſche hervorkramen. Denn— das ſieht ſie ja ſelbſt ein— Tränen bei einer Blumenfrau, Fertigmachen zum Winterſport! Meerkaemper⸗Mauritius⸗M. Photo: N Dr das iſt wie eine ſchwarze Katze über Weg gelaufen! Und erſt viel ſpäter, beinahe ſchon zu Hauſe, als ſie das Tuch wie⸗ der verſtauen will, merkt Mutter Gooth: ſie hat wohl bei dieſer Gelegenheit den Wunſchzettel verloren! Er war weg! Beinahe muß ſie lachen. Was konnte ſie auch mit ſolchem Märchenauftrag anfangen? Der hat ſich allein auf den Weg gemacht, und vielleicht— war er ſchon im Müllkaſten gelandet. Am Heiligen Abend iſt Gooths Küche wie immer ſau⸗ ber aufgeräumt, aber ſo gräßlich alltäglich, ſo nüchtern ſchmucklos, ohne die Spur von Feierlichkeit! Bedrückt ſitzen die Kinder um die Mutter herum. Daß ſie heute abend zu Hauſe bleibt, iſt das einzige Außergewöhnliche. Für Mutter Gooth iſt das außerdem bitter: wieder ein paar Mark weniger! Das Geſchäft war heute nicht ein⸗ mal ſo ſchlecht, aber was nutzt das, wenn es kaum für die Schulden in der Gärtnerei langt!? und die Lokale ſind geſchloſſen, dieſer Abend gehört eben dem häuslichen Feſt, dem Glück in der Familie. nein, nicht geweint! Das wäre noch ſchöner. Die Kinder vermag Mutter Gooth gar nicht anzuſehen! Die Elli hat ſo erwartungsvolle Augen und fragt alle Minuten, ob das Chriſtkind noch nicht bald käme? Und hat die Größeren, die ſchon zur Entſagung bereit waren, tatſächlich mit ſeiner Ungeduld angeſteckt. Unentwegt, in felſenfeſtem Glauben, ſehen ſie erwartungsvoll von der Mutter zur Tür, von der Tür zur Mutter, und die kann ſich nicht einmal mehr in Schel⸗ ten retten: die Tränen ſitzen zu nahe! Da gibt es auf einmal ſchwere Schritte im Hof, die Tür platzt auf, und ein geputzter Tannenbaum tritt her⸗ ein! Anders kann man da wirklich nicht ſagen. Und wenn es auch bloß ein Dienſtmann iſt, der über dieſen wahren Weihnachtsauftrag erfreut mit ſteifen Fingern die Kerzen anzündet und die Pakete auftürmt, ja, auftürmt! lauter geheimnisvoll raſchelnde, in blaues und weißes und gel⸗ bes Papier ſchön eingehüllte Pakete, manche, wahrhaftig, nicht gar ſo klein, ſondern mächtig groß,— einen Sack, zwei, drei Säcke ſtapelt er auch noch auf, Kartoffeln! denkt Mutter Gooth in ſüßem Schreck— es ſind aber Aepfel!— und der dann noch einen Brief überreicht und„frohes Feſt!“ wünſcht, bevor er ſich mit gerührtem Schmunzeln zur Tür wendet, kopfſchüttelnd über den Anblick der vor Freude erſtarrten Familie, ſo was greift ans Herz, des⸗ halb gibt er dem Jungen auch noch einen ermunternden Stups und weiſt auf ein ſeltſames Paket, ein Paket mit mer Lenkſtange und unten ſo was wie Räder: ein Roller, Menſch, ein Roller!— wenn es auch bloß ein alltäglicher Dienſtmann iſt mit blaugefrorener Naſe und Froſtperlen im ſtruppigen Schnurrbart—— alle vier Gooths wiſſen ganz genau: mit dem Tannenbaum iſt das Chriſtkind per⸗ ſönlich hereingekommen! Das ſteht auch in dem Brief. Darin ein Geldſchein Mutter Gooth endlich erlöſend aufſchluchzen läßt: das hilft ja über den ganzen Winter, wenn man ſparſam iſt wie ſie. Sie kann ſich auch denken, wie das Wunder ge⸗ ſchah— wahrſcheinlich hatte ein Gaſt, ein hochherziger und reicher Gaſt, den verlorengegangenen Wunſchzettel gefunden und in weihnachtlicher Menſchenliebe dieſe herr⸗ liche Erfüllung vorbereitet! Ja, ſo mag's wohl geweſen ſein, aber begreifen— begreifen kann man es nicht. Nur glauben kann man, wenn man alle ſeine Lieben, Beglück⸗ ten, Strahlenden vor dem Weihnachtsbaum an das gar nicht mehr müde, nein, wunderbar geſtärkte Herz drückt und ſagt:„Kinder, danken wollen wir, danken und uns freuen und immer brav bleiben und niemals die Hoff⸗ nung und den Glauben verlieren“.. „Siehſt du wohl“, ſagt die Elli,„da iſt der Man⸗ tel für Mutti, das wußt ich doch. Das Chriſtkind ver⸗ gißt nix. Sonſt hätt ich mich über meine Puppe gar nicht gefreut— oder bloß ſo ein ganz klein bißchen.“ Ich habe recht! Vertrauen und Freundſchaft ſind beſſer als Geltungsbedürfnis Von Bruno H. Bürgel. In Holland iſt vor einiger Zeit ein Rechtsanwalt ge⸗ ſtorben, der mehr war als ein guter Juriſt und Menſchen⸗ kenner; er war ein Philoſoph und hatte Humor, und er erteilte noch nach ſeinem Tode den hartköpfigen Leuten, unter denen er gelebt hatte, eine beherzigenswerte Lehre. Als man ſein Teſtament öffnete, brach ein ſchallendes Ge⸗ lächter aus, denn der würdige Mynheer hatte alſo verfügt: „All meine Habe ſoll den niederländiſchen Irrenanſtalten zufallen, denn durch Narren habe ich ſie erworben, und ſo ſoll ſie gerechterweiſe auch wieder den Narren zugute⸗ kommen!“ Als ich meinem Freunde, den ich trübſelig im dämm⸗ rigen Winkel einer Weinkneipe vor einer Flaſche roten Rebenſaftes antraf, der ihm in ſeiner Verſtörtheit nicht einmal ſchmeckte, dieſe Nachricht beibrachte, brach er in ein fröhliches Gelächter aus, ein Zeichen dafür, daß er noch nicht von allen guten Geiſtern verlaſſen war. Im Wein, ſagen die Lobredner der Traube, liegt Wahrheit! Auf alle Fälle pflegen wir Männer, uns bei einem guten Glaſe, das die Zunge löſt, die Hemmungen beſeitigt, die Herzen ſchwellen läßt, leichter die Wahrheit zu ſagen und was noch wichtiger iſt, wir hören ſie da auch weniger gereizt mit an. Entſchuldigen Sie, es iſt eine phantaſtiſche Idee von mir, daß Eheſtreitigkeiten, Prozeſſe und Diplomaten⸗ geſpräche am beſten in einem jener tiefen alten Weinkeller ſtattfinden ſollten, wo unzählige brave Bürger die Wände braun anrauchten und ganze geſegnete Weinberge ihrer Beſtimmung zugeführt wurden, Weinberge, die in herr⸗ lichen Sommern in der Sonne und im ſanften Abendwind ſtanden, wenn unten der breite Strom ſich durch die Hügel wand. Ja.. was ich gleich ſagen wollte: Alſo, ich brachte nach und nach aus meinem Freunde heraus, daß ſeine Ehe in die Brüche zu gehen drohe, weil ſein Weib,„ſonſt ein famoſes Frauenzimmer“, von einer unerhörten Rechthabe⸗ rei ſein!„Zum Teufel auch“, ſagte er,„ich kann als Mann und Herr im Haus nicht immer zugeben, daß mein Weib recht hat und ich unrecht; wir werden uns trennen müſſen!“ „Tja“, entgegnete ich und beſtellte eine zweite Flaſche, „das iſt nun Anſichtsſache, wie vieles im Leben! Wenn ihr beide zu jenem holländiſchen Advokaten gekommen wäret, um die Scheidung der Ehe einzuleiten, dann hätte er wahrſcheinlich ganz leiſe für ſich geſagt: Wieder ein paar von jenen Narren, die ſich allerlei Aergerniſſe und trübe Stunden verſchaffen wollen, nur um recht zu haben! Was mich ſelber anbetrifft, ſo wäre mir ein„famoſes Frauenzimmer', das gern recht haben will, noch lieber als ein garſtiges, das immer nachgiebig iſt; doch das iſt wie mit dem Wein: der eine lobt den von der Moſel, der an⸗ dere ſchätzt den vom Rhein. Indeſſen, ich will dir nicht nur mit ſchönen Sprüchen aufwarten, ſondern dir helfen. Ich habe kürzlich im Schaufenſter einer Buchhandlung eine umfangreiche Schrift entdeckt, die den Titel trägt: „Die Kunſt, recht zu behalten“. Ein ſehr gelehrter und mit allen Kniffen der Dialektik vertrauter Mann zeigt da, wie kompliziert überhaupt der Begriff„Recht' iſt, wie ſchwer es iſt, die Wahrheit zu finden, wie leicht ein Sophiſt unter Umſtänden einem harmloſen und nicht mit allen Waſſern gewaſchenen Menſchen beweiſen kann, daß Recht Unrecht oder Unrecht Recht ſei, und wie man ſich durch Kunſtgriffe vielerlei Art den Anſchein geben kann, im Recht zu ſein. Auch ob es eine abſolute Gerechtigkeit! unter den Men⸗ ſchen gibt, wird da in vortrefflicher Weiſe unterſucht.— Es iſt am beſten, wenn du gleich zwei Exemplare dieſes Buches kaufſt, das eine ſoll dir ſelbſt dienen, das andere deiner rechthaberiſchen Eheliebſten. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn ihr dann nicht zu einer Eini⸗ gung kämet, wer nun in dieſem oder jenem Punkt das Recht für ſich in Anſpruch nehmen kann. Aber, mein lieber Junge, ob eine Ehe nun dadurch glücklicher wird, ließe ſich wohl bezweifeln, ja, man könnte ernſthaft die Frage aufwerfen, ob zwei Menſchen, die ſich dauernd darum ſtreiten, wer von ihnen im Recht 5„Soll ich a' biſſele Blockflöt' ſpielen?“ fragt Annele ſei, ſich überhaupt noch lieben, und das gilt für den einen wie für den anderen, denn man kann nur dem den Vor⸗ wurf machen, er poche darauf, recht zu haben, der aus dem Streit heraus die gleiche Meinung von dem Partner hat.“ „Du haſt leicht reden“, ſagte mein Freund,„aber wo kommen wir hin, wenn der Mann, der die Verantwortung für ſein Haus trägt, nicht beſtimmen ſoll, was zu tun und was zu laſſen iſt!“ „Mache es ſo wie viele kluge und große Männer“, entgegnete ich ihm;„die beſtimmen in den großen lebens⸗ wichtigen Fragen und überlaſſen es ihrer Frau, über die Anforderungen des Alltags zu regieren. Wohlgemerkt! Sie beſtimmen über das Wichtige, nicht etwa laſſen ſie ſich darüber in Verhandlungen mit ihrer Frau ein! Aber dafür laſſen ſie ihren tüchtigen Frauen in ihrem Reich ganz freie Hand. Ich finde, das iſt eine ganz annehmbare Tei⸗ lung. Man muß unterſcheiden zwiſchen Recht und Recht⸗ haberei! Ein Gelehrter hat einmal geſagt, daß es nicht richtig ſei, auf ſein gutes, offenbares Recht zu verzichten, denn ſonſt müßte im Volk das Gefühl für die unveräußer⸗ lichen Rechte ſchwinden; aber das hat nichts zu tun mit jener unerträglichen Rechthaberei, die in den belangloſe⸗ ſten Dingen Kriege bis aufs Meſſer führt, durch alle In⸗ ſtanzen hindurch, wie jener Bauer, der Ei und Huhn, Kuh und Scheune, Acker und Haus verlor in ſeinen Prozeſſen, um mit dem Bettelſtabe in der Hand dann triumphierend in den Ruf auszubrechen:„O, Freunde, lernt von mir den Streit aufs höchſte treiben, ihr ſeht ja, Recht muß endlich doch Recht bleiben! Alle Richter wiſſen von ſolchen Pro⸗ zeßhanſeln ein Lied zu ſingen; in Belgien wurde vor eini⸗ ger Zeit ein Familien⸗Prozeß glücklich zu Ende geführt, der ein halbes Jahrhundert gedauert hat, über Tod und Krieg und Bankerott hinweg!“ Ob man nicht in einer Ehe beſſer die Liebe, die Freundſchaft und vor allem das Vertrauen ſtatt des Rechtes zur Grundlage machen ſollte?! Aber wir brauchen nicht bei der Ehe ſtehenzubleiben; es iſt in der Freund⸗ ſchaft, im Verkehr mit dem auten Nachbar, ja mit aanz unbekannten Zeitgenoſſen irgendwo in der Oeſſentuchrert nicht anders. Wer hat nicht ſchon wegen harmloſer Mei⸗ nungsverſchiedenheiten im Alltag böſe Auseinanderſetzun⸗ gen entſtehen ſehen! Seien wir einmal ehrlich! Hier geht es ſehr häufig gar nicht um„Recht“; hier ſpielt das Gel⸗ tungsbedürfnis, der Wunſch, ſich durchzuſetzen, die Hauptrolle; es paßt uns nicht, daß der andere Sieger bleibt! Wie komiſch eigentlich: Was kann mir daran liegen, daß ein unbekannter Herr Meier oder Müller, dem ich im Schnellzug Berlin Leipzig zufällig begegnet bin und den ich wahrſcheinlich niemals wiederſehen werde, in irgendeiner belangloſen Sache in mir ſeinen Meiſter fin⸗ det! Wie töricht, daß ich mir ſeinetwegen die gute Laune verderbe, die Fahrt in die Ferne! Mag er mit ſeinem geöffneten Fenſter, mag er mit ſeinem Eckplatz, der(viel⸗ leicht?!) mir zuſteht, glücklich werden; ich gehe als lachen⸗ der Philoſoph dem Streit und dem Streiter aus dem Wege. Vielleicht fühlt er ſich als Sieger, dennoch iſt er der Unterlegene, ſchon dadurch, daß ich ihm nicht die Ehre antue, mich mit ihm auseinanderzuſetzen! Nachgiebigkeit?! Gewiß! Meine Ehre liegt nicht in Belangloſigkeiten! Um uns her wimmelt die Welt von Menſchen, die uns mit Rechthaberei das Leben erſchweren, das ſind die Allzuvielen! Wann aber kommt einmal einer zu dir und ſagt:„Ich habe Ihnen unrecht getan! Ent⸗ ſchuldigen Sie! Wie kann ich es wiedergutmachen?“ Den Mann halte feſt, und verſuche, ihn zum Freund zu gewinnen, er iſt einer von den Seltenen, den Wertvollen Der Julklann Von Claus Back. bei der Weihnachtsarbeit.„Nein, Anna“, antwortet Tante Lisbeth,„es quietſcht immer ſo!“ Das Mädchen läßt die Stickerei ſinken und ſchaut die Tante groß an. Wieder überkommt Anna ein Fröſteln, wie ſie es oftmals ſchon in dem halben Jahre geſpürt hat, ſeit ſie in Pommern iſt, um der Tante zu helfen. Das i dem Schwarzwald friert, obwohl recht gut ge⸗ eizt iſt. Es quietſcht, hat die Tante geſagt! Das iſt nicht wahr, eine Blockflöte quietſcht nicht. Tante Lisbeth iſt klug, ſie weiß ſich in jeder Lebenslage zu helfen, verſteht, mit Geld umzugehen, ünd iſt gegen ſich und andere ſehr ſtreng. Aber hat ſie ſchon jemals ein zärtliches, warmes Wort zu Anna geſagt? Nein, das bringt ſie in ihrer nüchternen Denkweiſe gar nicht fertig. „Wo warſt du eigentlich geſtern abend, Anna?“ Die Frage klingt wie ein peinliches Verhör.„Im Kino“, er⸗ widert das Mädchen und ſenkt ſeinen dunklen, Kopf. „So!“ antwortet die Tante mit unbewegtem Geſicht. Macht es der feſte, beſtimmte Tonfall, den die Leute hier beim Sprechen haben, oder was iſt es.— Anna er⸗ ſcheint dieſes kurze„So!“ wie ein vernichtendes Urteil. Darf ein Mädel hier nicht mit einem jungen Mann in ein Kino gehen! Daheim, da würde man fragen:„Ei, ſchau an, was ſagſt!“ würde es heißen,„im Kino, ja ſo! Ja, mit wem warſt denn im Kino? Doch net allein, ha? War's an nettes Bürſchle?“—„Ha no“, würde Annele antwor⸗ ten,„es geht ſo la la,'s iſch halt an Pommer! E biſſele ſteif. Er heißt Ernſt un iſch ernſt.“—„So? Ach! No, des iſch aber nix für mei Annele!“—„Hm! Er iſch blond und ſieht ſehr gut aus. Aber kalt iſch er, un er hat kan Herz net.“—„Arm's Annele,'s gefällt dir wohl net in Pommern? Kommſt bald wieder zu uns!“—„Ha jo, zu de Feiertäg' komm i nach Freudenſtadt! J muß mich wieder e biſſele wärme!“ Und Anna lächelt ſtill vor ſich hin, wenn ſie an ihre gemütliche ſchwäbiſche Heimat denkt. Plötzlich dröhnen wuchtige Schläge gegen die Tür. Anna fährt erſchrocken vom Stuhl hoch. Ein Donnergepolter hebt auf dem Kor⸗ ridor an. Und ehe noch jemand weiß, was geſchehen iſt, kommt ein kürbisgroßes Paket ins Zimmer geflogen. Da liegt es nun auf dem Fußboden, groß und geheimnisvoll. Anna lauſcht, geht zur Tür, lugt hinaus. Nichts iſt da.„Ja, was war denn das?“ ſtammelt Anna. Tante Lisbeth, gelaſſen und ſicher, hebt ihr Geſicht und zeigt ein geringes Lächeln. Mit ihrer klaren feſten Stimme ſagt ſie: „Das war ein Julklapp. Pack aus, Anna, ich glaube, er iſt für dich!“ Anna kniet hin. In Sackleinwand iſt das Paket ein⸗ gehüllt. Ein Zettel hängt dran:„Für Anna!“ Das Mäd⸗ chen erkennt die Schrift.„Von Ernſt?“ ſagt es leiſe. „So, ſo“, nickt die Tante,„ja, ein Julklapp iſt bei uns eine Weihnachtsüberraſchung.“ „Von Ernſt? Wie kommt denn der hier herein?“ fragt Anna nochmals.„Ein Julklapp kommt überall herein“, meint die Tante ſachlich und überlegen. Anna betrachtet den Ballen. Sackleinwand! denkt ſie, das iſt ſchon ſo echt! Bei uns daheim tät man das ſchönſte bunte Papierle zum Einwickele nehme. Sackleinwand! Na, mal ſchaun! Anna ſchnürt auf. Unter der Sackleinwand kommt Packpapier zum Vorſchein, unter dem Packpapier Zeitungs⸗ papier. Aus dem Zeitungspapier ſchält ſich ein Pappkar⸗ ton, ſo groß wie ein Pflaſterſtein. In dem Karton befindet ſich wieder Zeitungspapier und abermals Zeitungspapier. Anna packt aus und packt aus. Das Papier häuft ſich zu Bergen um ſie herum. Das Päckchen wird kleiner und kleiner. Jetzt iſt es ſchon bloß noch ſo groß wie ein Ei. Anna wickelt unentwegt weiter, haſtig, mit bebenden Fin⸗ gern. Sie ſagt nichts, ſie fühlt ſich dem Weinen nahe. Solch ein Rieſenpaket, und nichts drin! Ein gefühlloſer Scherz, dieſer Julklapp! Ein herzloſer Menſch, dieſer Ernſt! Aber ſo iſt er! So iſt Tante Lisbeth, ſo ſind ſie hier alle! Aeußerlich anſehnlich und höchſt gewichtig, und innen nur Hülle um Hülle und ſchließlich. „Ein Herz!“ ſchreit Anna. Ein winziges goldenes Herz liegt in ihrer Hand. Sie iſt höchſt überraſcht, ſie hat nichts mehr erwartet. „Siehſt du“, ſagt Tante Lisbeth,„ein goldenes Herz zu finden, iſt manchmal recht mühſam! Aber wenn man es hat, dann iſt es auch echt.“ Anna geht hin und küßt die Tante.„Verzeih, ich hab euch unrecht getan!“ „Ich weiß“, ſagt die Tante und lächelt. Anna wundert ſich. O, die Tante iſt klug, ſie denkt viel mehr, als ſie ſagt. „Kennſt du etwa den Ernſt, Tante Lisbeth?“ Die Tante lächelt.„Er iſt der Sohn meiner alten Freundin, und du ſollteſt doch hier nicht ſo einſam ſein, Anna!“ Das Mädchen bleibt ſtumm vor Ueberraſchung. Die Tante hat die Bekanntſchaft veranlaßt— ganz heimlich und voll gütiger Fürſorge, unbeweglichen Angeſichts, über⸗ legen und zielſicher. Die Tür knarrt leiſe. Da ſteht der Ernſt!„Darf ich mit nach Freudenſtadt kommen zum Feſt?“ Anna lacht: „Mit Freuden!“ Sie zünden den Adventskranz noch einmal an. Das chtem Gold Zeder hilft mit durch ſein Opfer bei der Reichs ſtraßen⸗ ſammlung am Samslkag und Sonntag. Jeder hilft mit durch ſein Weihnachtspaket für den unbekannken Volks⸗ genoſſen! Dr. Ley und Miniſter Lantini beſichtigen das neue KdF.⸗Schiff. Weltbild(M). Der italieniſche Korporationsmmiſter Lantin! bei einem Rundgan Schiff Robect Ley“ das auf der Howaldt⸗Werft ſeiner Fertigſtellung entgegengeht. Hani den fg * N Hel g 2 urch das neue KdF.⸗ Hb J V 288 5* JS e 1 4 b 8 3 8 eee, J 5 W. e 2 a euembl fee, eee& Y V N 1 5 9 N N o e . 8 mobil, f nan Kal e e 8 5 Holßsiab 8 8 2. 12 Fe.„ S 10.% J p 2 55 .. 85 2 23 8. e, 8 Hume eee*. ae, e eme N 22 8 N 5 555 95 r 7 2 e, e, uber, ee et 9 J e, 8 Seegen. 8 Hie Hreulen ee n una onen V VVV D S Anden Oreclen — Femme zu enen Die er⸗ ſicht. eute er⸗ teil. ein chau mit ar's vor⸗ ſſele No, ond kan t in „3 mich ihre nen cken Nor⸗ ist, Da voll. 3 iſt ante ein ſie: „ er ein⸗ äd⸗ uns ragt in“, ſie, nſte Na, umt igs⸗ kar⸗ det bier. ſich und Ei. Fin⸗ ahe. oſer eſer ſie und nes hat herz n es die dert agt. Iten ein, Die lich ber⸗ , 2 Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (3. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Die Unterredung zwiſchen Vater und Sohn endet damit, daß Frank nach Chikago fährt. Der Vater iſt davon über⸗ zeugt, daß ſein Sohn als Erbe ſeines Werkes zurückkehren wird; dafür will er mit allen Mitteln ſorgen. Weniger gelaſſen nimmt Dorrit Grant zuerſt die Nachricht von dem Seitenſprung Franks auf. Zwar tobt ſie nicht wie ihr Vater, aber es ſtehlen ſich doch Tränen in ihre Augen. Dorrit ſtößt mit dem Fuß auf den Boden. Sie will ſich Frank nicht nehmen laſſen. Schnell verſtändigt ſie ſich mit Sidney Jeffrey, um ſich mit ihm auszuſprechen. Auf der Fahrt zu Jeffrey kommen ihr aber Bedenken. Der Alte, den ſie recht gern hat, ſoll nicht ſehen, wie nahe ihr das Verhalten ſeines Sohne geht. Im übrigen hatte ſie Freier genug, und viel⸗ leicht hätte ſie ſchon einen anderen geheiratet, wenn dieſer Ehevertrag Jeffrey Grant nicht geweſen wäre. Trotzdem muß ſie zugeben, daß Frank gut ausſieht und reich genug iſt. Ein Leben mit ihm wäre ſchon erſtrebenswert. Nun aber, auf dieſer kurzen Fahrt zu Sidney Jeffrey, ſtrömen ihr Zweifel und Bedrückungen zu. Es iſt ab⸗ ſcheulich von Frank Jeffrey, daß er einen Vertrag brechen will, und es iſt geſchmacklos, daß er dazu eine Tänzerin nötig hat. Wenn er durchaus einen Flirt brauchte, hätte er ſich ja, wie früher ſchon einmal, Grace Weekland dazu ausſuchen können. Dagegen hatte ſie, Dorrit, ja niemals etwas einzuwenden gehabt. Wenigſtens damals nicht. Jetzt allerdings fühlt ſie bei dem Gedanken eine Hitze aufſteigen. Nein! Er ſoll durchaus keine einzige Frau küſſen, weder Grace Weekland noch die Swanſey! Er ſoll nicht! Dorrit Grant hat zum erſtenmal in ihrem Leben das Gefühl der Eiferſucht. Vor dem Verwaltungsgebäude der Jeffreyſchen Werke bremſt ſie ſo heftig, daß der Reifenbelag Funkengarben aus dem Pflaſter reißt. Sie wird ſofort von Sidney Jeffrey empfangen. Feſt und kameradſchaftlich drückt er ihr die Hand. „Bitte, ſetzen Sie ſich, Dorrit.“ „Danke, Herr Jeffrey. Wenn ich darf, möchte ich ſtehen oder gehen oder laufen; nach Sitzen iſt mir nicht zumute.“ „Wie Sie mögen. Ich darf mich wohl ſetzen, ja? So, Dorrit, nun ſchießen Sie mal los.“ Ein Mordsmädel, denkt Jeffrey. Wenn die erſt mal ganz über die Mauſerzeit weg iſt, kann Frank ſich gratu⸗ kieren. Sie blickt einem ſo hübſch aufrecht und feindſelig in die Augen. Jetzt fragt ſie kurz und bündig:„Beſteht für Sie der Ehevertrag Grant⸗Jeffrey noch, Herr Jeffrey?“ Ein Lachen ſteigt in Jeffreys Bruſt hoch; er bezwingt ſich aber und antwortet ernſthaft:„Verträge, die ich ſchließe, pflegen erfüllt zu werden.“ „Sie werden alſo alle Konſequenzen aus dem Ver⸗ Schenkel, als ob ſie die Taſchen der Breeches ſuchten. Sie ſtellt ſich ans Fenſter, kreuzt ihre Arme und blickt auf den Fabrikhof hinunter. „Trotzdem iſt es nach Chicago geflogen, um die Swan⸗ ſey zu heiraten?“ fragt ſie gegen die Scheibe. Der Mann hinter ihr bleibt ſtill. Wenn er ſich nicht geirrt hat, ſo war da ein Ton, der des Lauſchens wert iſt. Sollte Dorrit ſich bei dieſer Gelegenheit in Frank verliebt haben? Beſſer könnte es ja gar nicht gekommen ſein. Dann allerdings muß man mit jedem Wort zurückhalten. Dorrit empfindet die Stille des Raumes wie eine Folter. Plötzlich dreht ſie ſich um, und mit ſpöttiſchem 1 ſagt ſie: „Ich beglückwünſche Sie zu der Verlobung Ihres Sohnes.“ Sidney Jeffrey ſteht auf und geht auf ſie zu. Er nimmt ihr Hand, blickt ihr feſt in die Augen und durch⸗ ſchaut ſie nun vollkommen. „Mit Spott, liebe Dorrit, kann man fremde Herzen erſchlagen, das eigene aber nicht einmal verleugnen. Es iſt keine Schande, ein Herz zu haben.“ „Wie meinen Sie das?“ fragt Dorrit. „Ich nehme an, daß Frank ſehr bald ohne Fräulein Swanſey zurückkommen wird. Das würde mich ſehr freuen, Dorrit.“ „Aber zu mir wird er nicht kommen! Zu mir nicht!“ wehrt Dorrit ab.„Ich werde jedenfalls nicht in Gallatin ſein, wenn er zurückkommt!“ Sie fühlt verräteriſche Tränen in ihre Augen ſchießen. Sie reißt ihre Hand aus dem Griff des Vaters dieſes Frank Jeffrey, von dem ihr Papa mit Recht geſagt hat, daß er ein Heuochſe ſei. Sie ſtürzt aus dem Raum und ſchlägt die Tür hinter ſich zu 5 Frank hat wieder im Hotel Morriſon Wohnung ge⸗ nommen. Zu ſpät fällt ihm ein, daß der Chikagoer Filial⸗ leiter der Firma Sidney Jeffrey keinen Anſpruch auf eine Flucht von vier Zimmern im beſten Stockwerk hat. Nun dieſe Sache läßt ſich morgen oder übermorgen richtigſtellen, wenn die Entſcheidung mit Ellen Swanſey gefallen iſt. a Dann wird er irgendwo in einer Penſion, zwanzig, fünfundzwanzig oder dreißig Stockwerke über dem Spiegel des Michiganſees, eine preiswerte Wohnung nehmen. Dort oben wird dann das Glück wohnen, das ganz runde, ſchöne, wohlgenährte Glück! Ellen wird kommen, täglich, jeden Abend nach ihrem Auftreten. Frank Jeffrey iſt in einem Glücksrauſch. Immer wieder iſt er in Verſuchung, Ellen anzurufen: EON/ ON nicht trauen, und er wird es doch ſein. Einen gewaltigen Strauß Orchideen wird er ihr vor die Füße ſchleudern, bevor ſie den erſten Tanzſchritt tut, bevor ihre ſüße Stimme den erſten glockenhellen Ton von ſich gibt. Frank blickt auf ſeine Uhr. Um halb elf tritt Ellen auf. Der Telephonapparat ſteht verführeriſch nahe vor ihm auf dem Rauchtiſch. Es wäre ſo einfach, der brennenden Sehnſucht, dieſem ſchmerzhaften Glückswühlen des Her⸗ zens, die Schleuſen ſperrangelweit zu öffnen. Ein einzi⸗ ger kleiner Griff nur Da iſt es ſchon geſchehen, bevor er es eigentlich will. Sein Herz pocht dazu, daß ihm das Blut in den Ohren ſingt. Jetzt hört er drüben das Rufzeichen, einmal, zwei⸗ mal, dreimal. Iſt ſie nicht zu Haus? Irgend jemand muß doch da ſein: Da endlich: „Zofe bei Fräulein Ellen Swanſey.“ Aha! Frank richtet ſich auf: „Hier ſpricht Frank Jeffrey.“ „Oh, Herr Jeffrey? Einen Augenblick, bitte.“ Es dauert ziemlich lange. Aber jetzt nähert ſich ein fernes, fröhliches Schwatzen. Und nun ſingt die ſüßeſte Stimme der Welt: „Du biſt es, Frank? Oh, bin ich glücklich! Daß du ſchon wieder da biſt! Ich hab ſo viel zu erzählen. Pad⸗ dington iſt unausſtehlich; er meint, du würdeſt ihm die Summe nicht bringen. Ich hab ihn fürchterlich ausgelacht. Tom Ridder, denk dir, hat ſich das Geld auch überweiſen laſſen. Per Telegramm von ſeinem Vater! Ich finde das ſehr komiſch, wo er doch nicht die geringſten Ausſichten bei mir hat. Hallo, hörſt du noch Frank?“ Frank hat den Hörer in der abgewinkelten Hand. Ihre Stimme erreicht gerade eben noch ſein Ohr. Das Geld „Ellen!“ „Ja? Frank? Oh, ich hab dich lieb!“ „Ellen, darf ich gleich mal zu dir kommen?“ „Ob du darfſt? Du ſollſt! Du mußt. Sofort, Frank!“ „Ellen, ich liebe dich!“ s, Zeichnung: Drewitz— M. „Ja, aber Ellen, was iſt denn hier los?“ Sie zer⸗ knüllt ihr Taſchentuch, mit dem ſie ſich die Tränen abgetupft hat. „Sag es mir, wenn du hier biſt, Frank.“ „Mädchen, darauf kannſt du Häuſer bauen.— Ich komme!“ Frank läuft in das Ankleidezimmer. Er ſeift ſich in Haſt die Hände. Er ſpült ſich pruſtend ſein Geſicht. Er gurgelt und putzt die Zähne. Er reißt Kamm und Bürſte über das blonde Haar. Er greift im Vorüberlaufen nach Hut und Mantel, ſtürzt aus dem Zimmer, galoppiert über den Flur, ruft von weitem dem Boy zu:„Schnell, den Fahrſtuhl!“ Wie? Der Fahrſtuhl muß erſt vom vierundzwanzig⸗ ſten Stockwerk herunterkommen?! Das dauert ja Ewig⸗ keiten! Kein einziger der ehemaligen Rivalen kann ſich rüh⸗ men, Ellen Swanſeys Landhaus betreten zu haben. Sie durften mit ihren Wagen vor ihrem Hauſe Korſo fahren; das war und iſt für dieſe Art Brüder alles. Der Wagen hält. Die Zofe ſteht ſchon am Gartentor. Alle Türen und Fenſter ſtehen offen. Das iſt Erwartung! Die Pforte öffnet ſich. „Jeffrey“, ſagt Frank zu der Zofe. Es iſt überflüſſig, das zu erwähnen, aber es iſt ein Triumph. Hier zieht ein Sieger ein!„Ihr Name, bitte“, fragt er mit Würde. „Mabel, Herr Jeffrey.“ „Freut mich, Mabel. Ein ſehr ſchöner Name. Sie werden Fräulein Swanſey auch fernerhin treu bleiben, denke ich.“ „Gewiß, Herr Jeffrey.“ Dafür bekommt ſie einen Handſchlag, im Gehen, im mühſam verhaltenen Würdeſchritt des zukünftigen Herrn. Die Zofe nimmt ihm Hut und Mantel ab. „Wo finde ich Fräulein Swanſey?“ „Fräulein Swanſey bittet um etwas Geduld; Fräu⸗ lein Swanſey iſt noch mit der Schneiderin beſchäftigt.“ Hallo, ich bin da! Das herrlichſte Leben kann beginnen! Nein, er wird einfach am Abend ganz überraſchend in ſeiner altgewohnten Loge ſitzen. Sie wird ihren Augen „Macht nichts! das ſtört mich nicht“, verſichert Frank. All dieſer entzückende Kram um ſie herum; die Seiden, die Farben. die Düfte gehören ia nun ihm. 5 2 1 1 8 N 0 e .. e e N N e e 222 Nee, A FENG. Aber Mabel ſcheint etwas dagegen zu haben. Sie führ ſich in den Türrahmen, der wahrſcheinlich zu Ellen ührt: „Fräulein Swanſey läßt bitten, warten.“ Ein komiſcher Menſch, dieſe Mabel, denkt Frank. Vor⸗ hin, an der Gartenpforte, hat ſie wie ein luſtiger Wellen⸗ ſittich ausgeſehen; jetzt ſchaut ſte wie eine garſtige Nebel⸗ krähe drein. Er blickt in dem Raume umher und bekommt rund⸗ erſtaunte Augen. „Donnerwetter noch eins!“ rutſcht es ihm zwiſchen den Zähnen durch. Die Ellen iſt ja unerhört luxuriös ein⸗ gerichtet! Eine Beklemmung befällt ihn. Er ſetzt ſeine Füße unwillkürlich vorſichtiger auf die Teppiche, während er in die Nebenräume blickt. Immer enger wird es ihm in der Bruſt. Zu Hauſe in Gallatin iſt nichts reicher und gedie⸗ gener als hier. Er wird wie irrſinnig ſchuften müſſen, wenn nichts für Ellen fehlen ſoll. Die Nebelkrähe hat gar keinen guten Eindruck auf ihn gemacht. Sie riecht förmlich nach hohen Anſprüchen. Die Ellen muß ja wohl eine ganz ungeheure Gage beziehen? Plötzlich hat er das peinliche Empfinden, als könnte er auf dem Abwege der Schnüffelei ertappt werden. Er geht in den Salon zurück. Dort ſetzt er ſich auf einen dünn⸗ beinigen Hocker und wartet. Eine Viertelſtunde verſtreicht. Ihm iſt, als ob jede Minute, die langſam, in qualvoller Spannung verrinnt, ein niemals wieder einzuholender Verluſt ſei. Nun aber! Endlich hört er ſie kommen. Er fährt herum und ſpringt auf, Er will auf ſie zu⸗ ſtürzen, aber dieſe dämliche Mabel kommt mit Ellen zu⸗ ſammen herein. Es koſtet gewaltige Mühe, ſich zu bezäh⸗ men, mit einiger Gelaſſenheit die Schritte zu bemeſſen, dieſe weiße, duftende Wolke von einem Mädchen nicht ein Dutzend Male unter der Krone herumzuwirbeln, an die Bruſt zu reißen und zu küſſen, bis ihnen beiden der Atem vergeht. „Oh, Frank, ich bin ſehr froh, dich zu ſehen!“ Jetzt hält er ihre Hand umklammert. „Ich bin da, Ellen“, ſtammelt er ſinnlos unter der Druck gebändigter Ausbrüche. Sie löſt in einer ihm unverſtändlichen Kühlheit ihre Hand aus dem Griff ſeiner Finger und lädt ihn ein, ſich zu ſetzen. Sie iſt etwas blaß, aber anſcheinend nicht ein bißchen aufgeregt. Wie iſt es möglich, ſich ſo zu be⸗ herrſchen? Die fatale Mabel macht ſich an der Vitrine zu ſchaffen. Gut, denkt Frank verbiſſen, einmal wird ſie ja wohl fertig ſein. Ich werde darauf warten. So lange unter⸗ nehme ich nichts. Er ſetzt ſich Ellen gegenüber. Es iſt doch eigentlich recht ungeſchickt von ihr, daß ſie dieſes Kramen in der Ecke duldet. „Du hatteſt eine gute Reiſe, Frank?“ „Ja. Danke. Ausgezeichnet.“ „Und in dieſer kurzen Zeit haſt du alles erledigen können?“ Das iſt nun eine Frage, die ſich nicht ſo wie im Warteſaal eines Bahnhofes erledigen läßt. Frank fühlt, wie ihm das Blut zu Kopfe ſteigt, als er in Ellens Augen eine Enttäuſchung zu bemerken glaubt. „Nein, ſo iſt das nun nicht“, ſagt Frank abwehrend. Er ärgert ſich über ſein Rotwerden. Wütend empfindet er den Verluſt an Siegesausſichten, den ihm die Anweſen⸗ heit Mabels eingebrockt hat. Dieſe verflucht ſchwierige Lage, Ellen geſtehen zu müſſen, daß er ohne die Dollar, dafür aber mit um ſo mehr Liebe und Tatfreude zurück⸗ gekehrt iſt, dieſes Bekenntnis hätte mit einem Trommel⸗ feuer von Küſſen, mit heißen Liebesbeteuerungen und mit⸗ reißender Lebensfreude in dem Angriff vorgetragen wer⸗ den müſſen. Ellen ſcheint ſo etwas zu ahnen. Ihr Lächeln friert ganz und gar ein. Ihre Lippen öffnen ſich ein wenig. Ihre 59 1 gleiten zur Zimmerdecke und raten dort oben erum. „Wir haben allerlei Wichtiges zu beſprechen“, flüſtert Frank und greift über den Tiſch nach ihrer Hand. Sie wehrt ſich nicht, aber ſie kommt ihm auch nicht im gering⸗ ſten entgegen. „Liebe Ellen...“ Ja, zum Kuckuck, wird denn dieſe Mabel überhaupt nicht fertig? Halblaut bittet er Ellen: „Sag ihr doch, ſie möchte ſich beeilen und endlich ver⸗ ſchwinden.“ „Das geht nicht, Frank.“ Wie? Frank lacht. Die Nebelkrähe ſpielt Anſtands⸗ dame? Das iſt doch wohl zwiſchen Verlobten überflüſſig! Nein, ſo hat Frank Jeffrey nicht gewettet. Das geht nicht? Oh, das wird ſchon gehen! „Fräulein Mabel, räumen Sie nachher, wenn es Ihnen beliebt, ſtundenlang die Vitrine ein und aus. Jetzt laſſen Sie mich, bitte, mit Fräulein Swanſey allein.“ Was? Die Perſon antwortet nicht? Sie tut, als ob ſie gar nichts gehört hätte? „Haben Sie Watte in den Ohren?!“ „Frant, bitte nicht!“ „Ja, zum Teufel, dann ſchmeiß du das Frauenzimmer doch hinaus!“ Ellens Augen füllen ſich mit Tränen. Mabel krächzt wild aus ihrer Ecke:„Ich bin kein Frauenzimmer!“ 5 Frank ſteht auf.„Entſchuldigen Sie; ich dachte es.“ Ellen ſchluchzt laut. 5 „Ja, aber Ellen, was iſt denn hier los?“. Sie zerknüllt ihr Taſchentuſch, mit dem ſie ſich die Tränen e hat. 4„„ „Herr Paddington erlaubt nicht, daß ich allein Herren⸗ beſuch empfange.“(Fortſetzung folgt.) hier auf ſie zu Duo⸗Diagonalrätſel. 2* * 7. G N N 7 2 15 2 4 7 N N 9 7 28 8 7 22 3. 29* 482 2 2 N N Das Duo⸗Diagonalrätſel beſteht aus einem Groß⸗ quadrat, das vier kleinere, einander gleichgroße Quadrate in ſich ſchließt. Die ſtarken Linien in den oberen zwei Quadraten von 11—2—3—14 nennen einen Bankangeſtellten. Die ſtarken Linien in den unteren zwei Quadraten von 15—26—27—18 nennen einen Schutzraum für Sol⸗ daten im Kriege. Waagerecht bedeuten die Wörter: 1. Baumſtraße, 5. weibl. Vorname, 7. weibl. Koſename, 9. Taufzeugen, 11. Schornſtein, 3. Kloſterinſaſſin, 6. Regelwidrigkeit, 8. Schlag, 10. weibl. Pferd, 13. franz. Fluß, 15. Spiel⸗ karte, 19. einjähriges Pferd, 21. Lebensabſchnitt, 23. Laubbäume, 25. deutſcher Fluß, 17. Kaſte, 20. griech. eng, kurz, 22. Teil des Baumes, 24. jäher Fall, 27. Volks⸗ ganzes. Die punktierten Diagonalen nennen 1—12= dän. Inſel, 13—4 Vorhang, 25—16- Herbſtblume, 1728 —Ablaufſtelle. Silbentauſch. Euphrat Sopran Kaſack Achat Saldo Karat Sorbe Rhodus Pinſel Reſpekt Knaſter Baſar Urlaub Rabatt Kalif Hebel. Die zweite Silbe vorgenannter Wörter ſoll durch eine der folgenden ausgetauſcht werden. Die dann entſtehenden neuen Wörter ergeben in ihren Schlußzeichen, aneinandergereiht, einen Wendepunkt im Kreislauf des Jahres. be bei bett dar gaz klid le ne non nu ran ring ſow ſtei ſus vers. Silbenrätſel. a— bald— ban— be— brandt— burg— chlod— eu dad— de— de— de— den— di— din— dor— e — e— ei— gaz— hei— i— kel— ni— o— ra— ra— ran— rau— rem— ſchin— ſo— the— tri— u— ur— vi— wig. Aus vorſtehenden 38 Silben ſind 15 Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung zu bilden: 1. Schweizeriſcher Badeort, 2. Nadelholz, 3. Papſtname, 4. Stadt in Schottland, 5. tür⸗ kiſcher Befehl, 6. Baumeiſter, 7. männlicher Vorname, 8. Gewinnanteil, 9. ſüdamerikaniſcher Staat, 10. hollän⸗ diſcher Maler, 11. Stadt in der Provinz Brandenburg, 12. männlicher Vorname, 13. Stadt in Schleswig, 14. Metall, 15. Antilleninſel. Hat man die Wörter richtig ge⸗ bildet, ſo ergeben Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Alois Schreiber. Auslaſſungsaufgabe. i Aus den neun Wörtern: Meter Schrein Aera Heirat Ober Jobſt Graus Heger Runde ſoll durch Streichen je eines Buchſtabens, einerlei, an welcher Stelle, ein neues Wort gebildet werden, wogegen die geſtrichenen Buch⸗ ſtaben, miteinander verbunden, eine beſtimmte Art des Waidwerks nennen. Rätſel. Ein hehres Wort, vier Silben lang, Ein Wort mit wahrhaft hohem Klang, Das hallt zur lieben Weihnachtszeit Beſonders wieder weit und breit. Es ſtimmt die Herzen mild und weich, Die Welt wird uns zum Himmelreich. Buchſtabenrätſel. Arg Aſh Ave Bec Don Dur Elm Ern Gur Hai Itz Oos Spa Udo Ute. Wenn man die Endbuchſtaben vor⸗ ſtehender 15 Wörter richtig miteinander verbindet, erhält man einen bei der Männerwelt nicht beſonders beliebten häuslichen Vorgang. Sum Zeitoertreib Ziczac. ca— de— dra— dra— ge— in— mach— na— nar nis— puth— tun— wild— ros. Aus vorſtehenden 14 Silben ſind 7 zweiſilbige Wörter zu bilden, die in ihren Anfangs- und Endbuchſtaben, im Zickzack geleſen, einen Feſtbraten ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Unbewohnte Gegend, 2. Wohlriechende Pflanze, 3. Indiſche Gottheit, 4. Wohn⸗ raum, 5. Kykladeninſel, 6. ſumpfige Steppe, 7. Ausflugs⸗ ort bei Potsdam. Magiſche Gleichung. (a- b) +(e- d)/(e-).(g-)&(i-) T(m) C Es bedeutet: a: drehbarer zylindriſcher Körper, b: Maß, c: männlicher Perſonenname, d: Baumbeſtand, e: türkiſcher Befehl, f: Feldblume, g: Held, h: griechiſcher Gott, i: Schutztruppe, k: Kopfbedeckung, l: Zeitmaß, m: Teil eines Schauſpiels, n: Bekleidungsſtück, o: geltende Farbe im Kartenſpiel, p: Stadt in Bayern, q: deutſcher Dichter(T), x: gewerbliche Veranſtaltung. Fußwechſel. Alp Main Nerz Motto Regel Schutz Aſpik Werg Pudel Skalp Kerf Tank. Die Endbuchſtaben vorſtehender Wörter ſind durch andere auszuwechſeln, ſo daß ſich neue Wörter ergeben. Hat man die richtigen Buchſtaben gefunden, nennen dieſe, aneinandergereiht, einen Vorboten des Weihnachtsfeſtes. Scherzrätſel. Gelingt's Selten.(Die Löſung ergibt ein Sprichwort.) Selten Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Td4—d6, Keö c dé, 2. Lh6s —f8 matt. a: 1.„ c& d, 2. LTh6— es matt. b: 11228„Tb1—bs oder—ba, 2. Td6—d5 oder Daa cs matt. Andere Spielarten leicht. Buchſtabenrätſel: Harburg, Oſchatz, Elbing, Hameln, Eilenburg, Bingen, Raſtatt, Ilmenau, Naugard, Greifswald, Tharandt, Weimar, Eutin, Hettſtedt, Ehin⸗ gen.— Hoehe bringt Wehe. Labyrinthaufgabe: 1—2 Oos, 2—3 Sam, 3—4 Mur, 4—5 Roer, 5—6 Reif, 6—7 Frack, 7—8 Kriſe, 8—9 Euklid, 9—10 Duſche, 10—11 Eskimo. Silbenrätſel: 1. Dänemark, 2. Jo, 3. Eiblalp, 4. Salzſchlirf, 5. Aargau, 6. Chinin, 7. Hildegard, 8. Eichen⸗ dorff, 9. Herisau, 10. Anis, 11. Teplitz.—„Die Sache hat Kopf und Fuß!“ Fuiscker Atem gründliche, doch schonende Reinigung, verhindert den Ansstz von Zahnstein Sroſle Tube 40 Pl., kleine Tube 25 Df. Das Duell des Komponiſten Im Jahre 1811 weilte Carl Maria von Weber, der Komponiſt des„Freiſchütz“, in London. Als er eines Tages mit einigen Damen eine Spazierfahrt auf dem Waſſer unternommen hatte, ſpielte er den Damen etwas auf der Flöte vor, die er meiſterhaft zu ſpielen verſtand. Als aber ein anderes Boot, das von jungen Offizieren beſetzt war, neben Webers Fahrzeug kam, ſteckte er ſeine Flöte in die Taſche. „Warum ſpielen Sie nicht weiter?“ fragte ihn einer der jungen Leute,„nehmen Sie ſofort Ihre Flöte wieder heraus und ſpielen Sie weiter, ſonſt wird es mir gefallen, Sie in die Themſe zu werfen!“ Da Weber ſah, daß der Streit die Damen beängſtigte und er ihretwegen keinen unliebſamen Zwiſchenfall herbei⸗ führen wollte, gab er nach und ſpielte auf ſeiner Flöte. Als man aber ausgeſtiegen war, ging er an den Offizier, den er wohl im Auge behalten hatte, heran und ſagte in entſchloſſenem Ton: „Mein Herr, wir werden uns um zehn Uhr im Hyde⸗ park treffen. Sekundanten werden wir wohl nicht nötig haben.“ Der junge Offizier nahm die Forderung an. Sie trafen ſich beide zur beſtimmten Stunde; der andere zog ſeinen Degen und nahm eine Ausfallſtellung an, aber Weber ſetzte ihm plötzlich eine Piſtole auf die Bruſt. „Alſo um mich zu ermorden, ſind Sie hergekommen?“ ſchrie der Offizier. „Nein“, antwortete Weber ruhig,„aber Sie werden die Güte haben, ſofort Ihren Degen wieder in die Scheide zu ſtecken und ein Menuett zu tanzen, ſonſt müſſen Sie ſterben.“ Der Offizier machte einige Einwendungen, aber der 20 Reelle Bezugsquelle Betten Ii schföftig, echttot, federdichi OQberb. m. 3 Kg fed. 17 75, 22.50, 30.60 Unterb. m. 22 eh 10.50, 21.25, 2810 Kissen m l kg fed. 3.80, 6. 9 40 Ptsl. ret Umtausch oder eld zor. Viel Dank schreſb NMachn Vers. Bettenversand H. Möller, Lassel 70. Wörthstrabe 3. Meiſter Schwarz bringt eine Neuigkeit nach Hauſe. Kollegen erzählten von einem neuen Weg, ſtark verſchmutzte und verölte Arbeitskleider schnell und gründlich zu Nubern. Einfaches Einweichen in unl⸗ Löſung und Nachkochen in irg, ſo lautet das erprobte Rezept! 2 Das iſt in der Tat nicht nur etwas 5 N Frau allen Handwerkerfrauen hilft dieſes einfache und billige Vaſchverfahren! * N S 3 Sa Dieses soeben et- schienene Ẽkotol- Böchlein 1938/39 et- holten Sie kostenlos mit einet Probe der kokotol-Srems Ztunche bei Einsendung det portogebũht von 2 Pf. Che mische Fobrik Promonto G. m. b. H., Werk Kosmetik, Homburg 26 Dachaustriche Wasserdleht teerlr., Tall. 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Was Sie für ein Gedächtnis haben, Fräulein.“ *— „Wie geht es deinem jungen Freund, dem Rechts⸗ anwalt?“ „Geſtern hatte er ſeinen erſten Prozeß.“ „Eine ordentliche Sache wenigſtens?“ „Ach, ſein Schneider hatte ihn verklagt.“ „Nanu, lieber Herr Blauglas, Sie trinken wieder Bier? Ich dachte, Sie wären im Verein der Alkohol⸗ gegner?“ „Bin ich geweſen, lieber Herr! Ich konnte leider den Beitrag nicht mehr bezahlen.“ Hinz und Kunz begegnen ſich auf der Landſtraße. Hinz geht zu Fuß, Kunz geht auch zu Fuß. Er ſchiebt aber ein Kleinautochen vor ſich her. „Hallo, Kunz, etwa eine Panne?“ erkundigt ſich Hinz. „Denke nicht dran“, antwortet Kunz.„Habe erſt un⸗ bab gemerkt, daß ich meinen Führerſchein vergeſſen abe. Ein idealer Jchnelloerband kintsch und schnell läßt er sich anlegen, sit unverrücłkbor fest und schũtt vor Verunreinigung EN Wirkt Plutstillend, keimttend, heilungfördemci Han „Ich höre, Herr Lehmann, Sie wollen trotz Ihrer Siebzig noch einmal eine Frau nehmen? Was werden denn Ihre Enkel ſagen?“ „Großmutter.“ * „Wie weit biſt du in deiner Lehre, Heinrich?“ „Ich darf ſchon lachen, wenn der andere Lehrling eine runter bekommt.“ * „Bei Ihrem Huſten ſollten Sie keinen Alkohol trinken. nicht rauchen, nicht tanzen—“ „Wenn ich Sie recht verſtehe, Herr Doktor, ſoll ich nur huſten?!“ nerdugen Hornhaut, Schwielen, Warzen u. dergl. wer⸗ den raſch und ſchmerzlos entfernt mit Efaſit⸗ Hühneraugentinktur. Ein neuartiges, her⸗ vorragend bewährtes Spezialpräparat mit ſtarker Tiefenwirkung. Verlangen Sie nur 1— Preis Mk.- 25 a NMS In Apotheken, Drogerien und Fachgeſchäften erhältlich. 12 a f 2222 mit Fett 8 i benotzen. Das Hadr wird ge schmeidig und schön. Eine Minute Trilysin- Haarpflege täglich genügt. Flasche zu NM I. 82 und RN 20% „Zum Wochenende und Zum Zeitvertreib? Nr. 51 erſcheinen als Benage. OA 3. BI 38: über 620 000. Pl. ⸗Nr. 8— Fü die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeigentell Carl Görg Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſfämtl in Berlin SWas, Lindenſtr. 101/102