= or⸗ ene erkenn. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verbiündblatt für den Stadtteil Mhm.-Sechenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI 38. 1140 38. Jahrgang Prager Realpolitik Der neue Miniſterpräſident der Tſchecho⸗Slowakei, Be⸗ ran, hat in ſeiner erſten Regierungserklärung jedenfalls keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß das Regierungsſteuer in dem reformierten Lande gründlich herumgeworfen wer⸗ den muß. Den Mut. die Dinge in ihrer harten Wirklich⸗ keit zu ſehen, darf man dem neuen Manne ſchon nachrüh⸗ men, ohne ſich dem Vorwurfe auszuſetzen, Vorſchußlor⸗ beeren auszuteilen. Es kommt hinzu, daß die neue Politik der Tſchecho⸗Slowakei in vielfacher Hinſicht die alte Politik Berans iſt. Der neue Miniſterpräſident gehörte zu den we⸗ nigen Warnern die auch in der Zeit des geſchäftigen Allerweltspolitikers Beneſch immer eine bodenſtändige eigene Staatspolitik verlangten. Jetzt iſt es ſo weit, daß die neue Regierung tſchecho⸗ſlowakiſche Politik treiben kann, während Herr Beneſch ſeinen Kunſtſtaat zur Verfügung von Genf, für Bütteldienſte der Weſtmächte und als Glacis Sowjetrüßlands zur Verfügung hielt Beran und Be⸗ neſch— das ſind Gegenſätze der Weltanſchauung, der Staatspraxis und der unterſchiedlichen Auffaſſung über die wahren Intereſſen der Bevölkerung. Die Tſchecho⸗Slowakei war ſchon zu Beneſchs Zeiten ein Staat, deſſen wirtſchaft⸗ liches Rückgrat das bodenſtändige Element bildete. Aber die Staatsideologie wurde den Arbeitern. Bauern und Bürgern von einer wurzelloſen ſtädtiſchen Intelligenz auf⸗ genötigt Es iſt unbeſtreitbar, daß das Kleid des eigenen Volkstums beſſer für die drei ſlawiſchen Stämme, die Tſche⸗ chen, Slowaken und Karpatho⸗Ukrainer paßt als das ſchil⸗ lernde Gewand der weſtlichen Demokratie, das in Genf oder Paris für den kleinen Verbündeten aus dem Oſten ge⸗ woben wurde. So geſehen, müßte man eigentlich an die Beſtändigkeit des neuen Kurſes glauben Herr Beran ſkizziert ihn in der Außenpolitik nicht minder klar als in ſeinem innerpoliti⸗ ſchen Programm. Er will die Verſtändigung, ja die Freundſchaft mit Deutſchland, aber er macht als ehrlicher Mann auch keinen Hehl daraus. daß noch einige Zeit verſtreichen wird, bis dieſe Kurswendung Volksmei⸗ nung und überzeugung ſein wird. Es berührt ſympathiſch, wenn er aufrichtig feſtſtellt.„das deutſche Volk mit ſeinem Führer werde die ſeeliſche Verfaſſung des tſchechiſchen Vol⸗ kes nach der Sturmwelle, die über ſeinen Kopf hinweggung, wohl verſtehen.“ Das iſt durchaus richtig, und wenn dieſe Seelenſtimmung dazu führt, daß die Tſchechen auch das deutſche Volk verſtehen und ſeine geiſtige Wiedergeburt als das begreifen, was ſie wirklich iſt, nämlich die ſeeliſche Wie⸗ deraufrichtung eines großen kulturbewußten Volkes, das man ſchmählich demütigte, ſo kann dieſes Verſtehen zu einer wirklichen Verſtändigung dauerhafter Art führen. Herr Be⸗ ran hat auch die Brücken zu Italien wieder geſchlagen, und mit Ungarn und Polen will er gleichfalls in gutem nachbar⸗ lichen Einvernehmen leben. Eine ſolche neue Außenpolitik kann auch nur mit einem nach innen hin reformiertem Staate geführt werden. Der neue Föderativſtaat trägt in ſeinen beiden öſt⸗ lichen Gliedern, der Slowakei und der Karpatho⸗Ukraine, durchaus die Gewähr in ſich, daß eine außenpolitiſche An⸗ lehnung an Deutſchland und eine innere Konzentration auf die eigenen Volksbedürfniſſe wohl verſtanden wird. Die Tſchechen ſind der bei weitem ſtärkſte Teil des neuen Staates. Hier muß die Regierung für die allmähliche Um⸗ ügung der Volksmeinung beſtimmte Vorausſetzungen chaffen. Darum hat man zunächſt den Vielparteienſtaat ab⸗ geſchafft und eine politiſche Konzentration verſucht. Preſſe und Rundfunk ſollen in den Dienſt des Staates geſtellt werden, und die Regierung will für die nächſte Zeit den ee zwar mildern ſoweit er ſich auf die Frei⸗ heit der Perſon erſtreckt, aber mit der politiſchen Agitation der Verantwortungsloſigkeit in der Preſſe ſoll Schluß ge⸗ macht werden. Den Emigranten will man zwar den Aufenthalt nicht verwehren, aber ſie ſollen möglichſt raſch Vorkehrungen für ihre Weiterreiſe treffen. Es iſt feſtzuhal⸗ ten, daß dieſes Programm der Erneuerung nicht durch ir⸗ gendwelche Einflüſſe von außen oder gar auf deutſchen Druck hin erfolgt, ſondern daß es die eigene freie Entſchließung der neuen Regierung iſt, ſolche Bahnen zu betreten.. Das iſt feſtzuyalten, wen Herr Beran es immerhin nicht leicht haben wird, ſeine aus eigener Ueberzeugung und aus eigenem Willen heraus betriebene Realpolitik zu führen. Beneſch hat ein ſchlimmes Erbe hinterlaſſen. Die außeror⸗ dentliche Staatsſchuld betrug ſchon vor einem Jahre faſt 50 Milliarden Kronen. In der Zeit der Kriſe und der dro⸗ henden Kriegsgefahr ſind noch neue Milliarden hinzugekom⸗ men die erſt der nächſte Haushalt ausweiſen wird Alles dies ſind die Unkoſten jener antideutſchen Allerweltspolitik, die Herr Beneſch auf Wunſch von Paris und Moskau be⸗ trieb Jetzt muß der kſchechiſche Bauer und Arbeiter für dieſe Experimente ſchwer zahlen Es wird nicht immer leicht ſein ihm klarzumgchen daß es nicht die gegenmärtige Pa⸗ terung, ſondern ihre Vorgangerm ist, die nun zu ſo ein: Ichneidenden Maßnahmen in ſein häusliches Budget nötigt. Gerade darum iſt es auch nötig, daß die Regierung ſich einen gewiſſen Einfluß auf die öffentliche Meinung ſichert, wie ſie 1 der Rundfunk und die Preſſe ganz zweifellos darſtel⸗ en. Die neue Regierung hat freundliche und loyale Verſi⸗ cherungen mit den Vertretern des nationalſozialiſtiſchen Deutſchtums getauſcht, die noch in den gegenwärtigen Grenzen des chechoeſlowakiſchen Staates verblieben ſind. Aus der Antwort des Miniſterpräſidenten Veran an den Abgeordneten Kundt darf man entnehmen, daß auch die neue Tſchecho⸗Slowakei ſich zu dem von Adolf Hitler pro⸗ klamierten Grundſatz bekennt. daß man nicht entnatio⸗ Montag, den 19. Dezember 1938 Nr. 296 Gemeinden, Staat und Partei Reichsleiter Fiehler beim Appell der ſudetendeutſchen Ge⸗ meinden in Teplitz⸗ Schönau. Teplitz Schönau, 19. Dezember. Im Anſchluß an eine Tagung der Geſchäftsführer des Deutſchen Gemeindetages in Karlsbad, auf der der Vorſit⸗ zende des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter Oberbür⸗ ermeiſter Fiehler, dieſen für ihre ſchwere und erfolgreiche rbeit ſeine beſonder Anerkennung ausſprach, fand in Teplitz⸗Schönau die erſte große kommunale Kundgebung der Landesdienſtelle„Sudebengau“ des Deutſchen Gemein⸗ detages ſtatt. Hier in Teplitz⸗Schönau forderten bereits vor 90 Jah⸗ ren die Männer des erſten deutſch⸗böhmiſchen Landtages freie Gemeindeſelbſtverwaltung; hier hat während der ſſche⸗ chiſchen Herrſchaft der Verband der deutſchen Selbſtverwal⸗ tungskörper ſeine fachliche volksdeutſche Arheit geleiſtet. Ueber 1000 ſudetendeutſche Bürgermeiſter ſowie zahl⸗ reiche führende Kommunalpolitiker aus dem Reich waren zu der Tagung erſchienen. Nach Begrüßungsworten des Gau⸗ amtsleiters Dr. Kreißl und des Bürgermeiſters Czermar ſprach, ſtürmiſch begrüßt, Gauleiter Henlein. Anſchließend ſprach Reichsleiter Fiehler, der einen großangelegten Rückblick über die Entwicklung der gemeind⸗ lichen Selbſtverwaltung im Altreich gab und an einzelnen Beiſpielen darlegte, wie weit die Gemeinden auf wirtſchaft⸗ lichem und politiſchem Gebiet in den Zuſammenbruch des Parteienſyſtems hineingezogen waren, als der Nationalſozia⸗ Usmus ſich anſchickte, eine Geſundung der Gemeinden als der wichtigſten Fundamente des Staates herbeizuführen. Reichsleiter Fiehler betonte, daß die deutſchen Gemein⸗ den mit Stolz auf ihre Aufbauarbeit ſeit 1933 hinweiſen könnten. Vieles ſei geſchaffen worden, trotzdem dürfte es kei⸗ men Bürgermeiſter ohne Sorgen geben. Jeder Zentralis⸗ mus ſei abzulehnen. Die Gemeinden fügten ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich bei aller Vielfalt und ſtarkem Eigenleben dem Reiche ein, um dauernd in Einklang mit den Zielen der Staatsfüh⸗ rung zu ſtehen. Dieſer Einklang mit den Zielen der Staats⸗ führung bilde ganz natürlich auch den Einklang mit der Parkei. Vertiefung der Zuſammenarbeit Starke Beachtung des Warſchauer Beſuches Dr. Franks in der polniſchen Preſſe. Die polniſchen Zeitungen widmen der Anweſenhei des Reichsminiſters Dr. Frank in Warſchau große Auf⸗ merkſamkeit und rückten dieſen Beſuch als das wichtigſte Ereignis in den Vordergrund des Tagesgeſchehens. Bil der, die Miniſter Dr. Frank im Geſpräch mit dem polni⸗ ſchen Staatspräſidenten zeigen, wurden auf der erſter Seite veröffentlicht. Erhebliche Beachtung wurde auch den Trinkſprüchen gezollt, die bei einem Abendempfang in de; deutſchen Botſchaft zwiſchen dem polniſchen Juſtizminiſte) und Reichsminiſter Dr. Frank gewechſelt worden ſind. Der polniſche Juſtizminiſter betonte in ſeinem Trink, 8 daß das Recht nur eines der immer zahlreicher werden en Gebiete deutſch⸗polniſcher Zuſammenarbeit ſei. Er hol dann die Bedeutung des Werkes des Marſchalls Pilſudſki und des Führers hervor, und erklärte dabei, man könne behaupten. daß die deutſch⸗polniſche Verſtändigung die Lebensprobe allen politiſchen Schwierigkeiten des Tages zum Trotz beſtehe. Reichsminiſter Dr. Frank äußerte ſich anerkennend dar⸗ über, daß die mannigfachen kulturellen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern durch die deutſch⸗polniſche Zuſammen⸗ arbeit eine Ergänzung erfahren haben. Sein Aufenthalt ir Warſchau habe nicht nur ſeine Erfahrungen auf dem Ge⸗ biete der Zuſammenarbeit bereichert, ſondern ihm auch einen Blick vergönnt in die Seele der großen Nation, die de Welt unzerſtörbare Werte auf dem Gebiete der Kunſt, den Literatur und der allgemeinen Kultur geſchenkt habe. Weihnachtsfeier in der Kanzlei des Führers Berlin, 19. Dez. Wie alljährlich hatten der Chef der Kanzlei des Führers, Reichsleiler Philipp Bouhler und Frau Bouhler, die Mitarbeiter dieſer Dienſtſtelle zu einem Kameradſchaftsabend in das Haus der Flieger geladen, um mit ihnen gemeinſam das Feſt der deutſchen Weihnacht zu feiern. Unter dem ſtrahlenden Lichterbaum und dem Ker⸗ zenſchimmer der mit duftendem Tannengrün überſtreuten Tiſche umfing die Teilnehmer bei feſtlichen frohen Weiſen raſch der ganze Zauber dieſes ſchönſten deutſchen Feſtes. Je⸗ der fand auf ſeinem Platz als Weihnachtsgabe Philipp Bouhlers„Kampf um Deutſchland“ mit bers once Na⸗ menszeichnung. Dazu erfreute der Weihnachtsmann alle Gäſte mit einem kleinen Angebinde. In ſeiner Anſprache wies der Reichsleiter auf die ſtol⸗ en Erfolge des nun abgelaufenen Jahres hin, die allein 17 5 Manne zu danken ſind, dem ſich die Mitarbeiter der Kanzlei durch ihre Arbeit beſonders verbunden fühlen. naliſieren ſoll, ſondern ſedes Volkstum, beſonders auch dann, wenn es außerhalb der ſtaatlichen Grenze ſeines Mutterlandes lebt, achten ſoll. Das iſt eine Grundlage, auf der eine wirklich gute Zuſammenarbeit von fremden Volks⸗ ſplittern in den verſchiedenen Staaten möglich iſt. Die Vor⸗ aussetzung iſt, daß man dem Volkstum auch die Möglichkeit voller kultureller Entfaltung gibt. Es iſt ſehr bedauerlich, daß die Polen im Olſagebiet dieſe Erkenntniſſe vollkommen ver⸗ miſſen laſſen und dort die alte Beneſch⸗Regierung in ihren Unterdrückungsmaßnahmen gegen das Deutſchtum noch zu übertreffen ſuchen. Kulturell verma auch heute noch die deutſche Minderheit der neuen Tschecho⸗Slowakel viel zu ge⸗ ben, und die Zuſammenarbeit von Deutſchen und Tschechen wird auch das Verhältnis der beiden Staaten beeinfluſſen. Graf Cianos Beſuch in Budapeſt Ungarns Außenpolitik und die Solidarität der Achſe Rom Berlin. Rom, 19. Dezember. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt am Sonn⸗ tag nach Budapeſt abgefahren. Die römiſchen Blätter ver⸗ öffentlichen aus dieſem Anlaß in großer Aufmachung die Begrüßungsartikel der ungariſchen Preſſe und heben beſon⸗ ders die zusätzlichen Abmachungen zu dem italieniſch⸗unga⸗ riſchen Külturabkommen hervor. Alle Länder, ſo bemerkt„Voce d'Italia“, ſeien heute vor wichtige nationale, wirtſchaftliche. ſozialpolitiſche und geiſtige Probleme geſtellt, die jenen verwickelten Zeitpunkt kennzeichnen, der fordere die Geſamtheit der Volksgemein⸗ ſchaft der neuen Zeit und ihren neuen Problemen ohne ſtörende Erſchütterung aun aſſen In den rechtzeitigen und weitſchauenden inneren Reformen beruhe das Geheimnis der nationalen Einheit, der Kraft und der Fähigkeit zur Löſung der großen Aufgaben der Außenpolitik. Hier habe Ungarn allerdings bereits ſeinen Weg gewählt. Seine Au⸗ ßenpolitik ſei feſtverankert in der Solidarität der Achſe Rom.—Berlin, ein Ergebnis, das aus den geographiſchen, realiſtiſch richtig verſtandenen Grenzen und aus den Feſt⸗ ſtellungen der letzten drei Jahre europäiſcher Geſchichte her⸗ vorgegangen ſei. Man könne daher nur eine zunehmende Zuſammenarbeit politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Art mit Italien und Deutſchland erwarten, die ſich gewiß auch auf das gemeinſam befreundete Jugoſlawien erweitern werde, das einen ſtarken Stabilitätsfaktor im Donau⸗ und Balkanraum darſtelle. Schließlich werde es nur natürlich ſein, wenn Ungarn bei ſeinem engen Zuſammenhang mit der Politik der Achſe auch ſeine Haltung in der Frage der Bekämpfung des Bolſchewismus und gegenüber der Unzu⸗ länglichkeit der Genfer Liga mit Rom und Berlin in Ueber⸗ einſtimmung bringe. Frankreich will ſich ſelbſt ſichern Flandin über außen⸗ und innenpolitiſche Fragen.— Der Bankerott des Genfer Ideals. Paris, 19. Dezember. Der frühere Miniſterpräſident und Vorſitzende der Demo⸗ kratiſchen Vereinigung, Flandin, hielt in Paris anläßlich der Jahrestagung des Verbandes der Demokratiſchen Preſſe, bei der mehr als 300 Provinzzeitungen vertreten waren, eine Rede, in der er vor allem die Außenpolitik behandelte. Flandin erklärte u. a., die Münchener Abmachungen hätten mit Recht kritiſiert werden können, wenn ſie nicht den Be ginn einer neuen Phaſe der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen be⸗ deutet hätten. Der Beſuch des Reichsminiſters des Auswär⸗ tigen v. Ribbentrop und die Unterzeichnung der deutſch⸗ franzöſiſchen Erklärung ſeien Anzeichen dafür, daß die fran⸗ zöſiſche Diplomatie die Notwendigkeit verſtanden habe, ihre frühere ausſchließlich auf dem Genfer Pakt und den ergän⸗ zenden Verträgen begründete Politik zu revidieren. Man könne zwar bedauern, daß das Genfer Ideal der kollektiven Sicher⸗ heit bankrottgemacht habe, aber es wäre eine große Un⸗ klugheit geweſen, die Geſchicke des Friedens an die Aeſte eines toten Baumes zu hängen. Bezüglich der Innenpolitik betonte Flandin, daß ſich täg⸗ lich, ohne daß man es wahrnehme, eine verborgene Revolu⸗ tion entwickle. Die Dekadenz des parlamentariſchen Regimes werde offenkundig. Der Redner geißelte die Volksfront, die dem Parlament ein Verfahren für die Haushaltsbewilligung aufgezwungen habe, das tatſächlich die Kontrolle des Par⸗ laments abſchaffe. Die neue Mehrheit, auf die ſich die Re⸗ gierung ſtütze, ſei nur eine parlamentariſche und zerbrechliche Kombination, ſolange nicht eine Wahlreform und Neuwahlen ſtattgefunden haben würden. Obwohl Flandin durchblicken ließ, daß er in das Experiment des Finanzminiſters Reynaud einige Zweifel ſetze, ſtellte er dennoch feſt, daß ein gewiſſer Fortſchritt in der Entwicklung der öffentlichen Meinung und der Volksſtimmung ſeit dem Bankerott des Generalſtreiks ſichtbar geworden ſei. Blum klebt an ſeinem Parteipoſten Unſtimmigkeiten in der Leitung der franzöſiſchen Sozialdemokratiſchen Partei. Schon ſeit einiger Zeit waren in politiſchen Pariſer Krei⸗ ſen Gerüchte über Meinungsverſchiedenheiten in der Sozial⸗ demotratiſchen Partei Frankreichs in Umlauf. Man hörte da⸗ bei von einer bereits ganz offenen Gegnerſchaft zwiſchen dem Parteivorſitzenden, dem ehemaligen Miniſerpräſidenten Léon Blum, und dem früheren Stagtsminiſter und Abgeordneten Paul Faure. Jetzt gibt nun Blum in einem Zeitungsartikel zu, daß tatſächlich Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Gleich⸗ eitig ſtellt er jedoch klar, daß er nicht daran denkt, aus eigener nitiatlve den Vorſitz niederzulegen Blum will ſolange im Amt bleiben, bis er von der Mehrheit des Parteikongreſſes „ aufgefordert wird, ſein Amt zur Verfügung zu ellen. Chronik des Tages Der Keuzer„Emden“ iſt von einer Ausbildungsreiſe in ſeinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt. Der Reichsſtudentenführer 85 angeordnet, daß der Deur⸗ ſche Studententag 1939 in der Zeit vom 22. Mai bis 29. Mat in Würzburg ſtattfindet. 3 Unter überaus herzlicher Anteilnahme des ganzen ſchwä⸗ biſchen Voltes beging Gauleiter Reichsſtatthalter Murr ſeinen 50. Geburtstag. Mit beſonderer Anerkennung gedachte der Führer ſelbſt ſeines alten Mitkämpfers. 8 Autobandit Heuer hingerichtet Die Mündl begnadigt. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Der 24 Jahre alte Willi Heller, der vom Sondergericht Nürnberg wegen eines gemeinſchaftlich begangenen Verbrechens egen das Geſetz gegen den Straßenraub mit Autofallen in ateinheit mit einem gemeinſchaftlich begangenen Verbrechen des verſuchten Mordes ſowie wegen eines weiteren Verbrechens gegen das Geſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens zwei⸗ fach zum Tode verurteilt worden war, wurde am gleichen Tage um 24 Uhr hingerichtet. Heller hat gemeinſchaftlich mit der 21 Jahre alten Anna Mündl am 13. Dezember 1938 den Taxichauffeur Joſef Weid⸗ ner aus Nürnberg in der Nähe von Fiſchbach in räuberiſcher Abſicht überfallen und durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt. Bei der Verfolgung durch Nürnberger Kriminalbeamte ſchoß er auf dieſe und verletzte zwei Beamte durch Handſchüſſe. Die mit dem Heller wegen eines gemeinſchaftlich begangenen Ver⸗ brechens gegen das Geſetz gegen den Straßenraub mittels Autofallen in Tateinheit mit einem gemeinſchaftlich begangenen Verbrechen des verſuchten Mordes zum Tode verurteilte Anna Mündl wurde vom Führer und Reichskanzler mit Rückſicht auf die bei ihr beſtehende Schwangerſchaft zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Politiſches Allerlei Ein neues Buch über die Sozialpolitit im Dritten Reich. In den neuen Räumen des Reichsarbeitsminiſteriums in der Saarlandſtraße empfing Reichsarbeitsminiſter Seldte Vertre⸗ ter der Preſſe und übergad ihnen ſeinen Rechenſchaftsbericht über die ſozialpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung in den Jahren 1933 bis 1938. In einer kurzen Anſprache wies er auf die bedeutenden Wandlungen hin, die ſeit der Macht⸗ übernahme durch die Tatkraft des Führers und Reichskanzlers auch auf ſozialpolitiſchem Gebiet herbeigeführt worden ſind. Der bolſchewiſtiſche Sumpf in Barcelona. Wie aus Barce⸗ long berichtet wird, iſt dort eine große Verſchwörung entdeckt worden, deren Mitglieder beſonders den führenden Kreiſen der Gewerkſchaften angehörten. Ferner find in die Verſchwö⸗ kung eine ganze Reihe von Agenten der bolſchewiſtiſchen Polizei und zahlreiche höhere Beamte verwickelt. Von der Front wur⸗ den Abteilungen der Sturmgarde nach Barcelona zurückgeholt, um einen Putſch im Heime zu erſticken. Sie nahmen zahlreiche Verhaftungen vor. Rückkehr der HJ. Führer aus Japan. Die Hitler⸗Jugend, die vor einem halben nach Japan gereiſt war, traf mit den Oſtaſiendampfer„Gnei⸗ ſenau“ des Norddeutſchen Lloyd in Bremerhaven ein. Den Weitgereiſten wurde ein herzlicher Empfang zuteil. . Abordnung der Jahr als Austauſchgruppe „Flottenproblem 20“ Amerikas rieſigſtes Flottenmanöver. Waſhington, 19. Dez. Das Marineminiſterium gab be⸗ kannt, daß an den bevorſtehenden Flottenmanövern an der Oſtküſte 140 Kampfſchiffe und 600 Flugzeuge teilnehmen werden. Die Manöver, die erſten im Atlantik ſeit fünf Jahren, beginnen Anfang Januar mit der Durchfahrt der Hauptflotte aus dem Pazifik durch den Panamakanal. Die Manöver, die offiziell als„Flottenproblem 20“ bezeichnet werden, finden in dem Raum zwiſchen den weſtindiſchen Gewäſſern und dem Atlantik öſtlich der Kleinen Antillen und ſüdlich bis zum Aequator zwiſchen einer angreifenden wei⸗ ßen Flotte und einer verteidigenden ſchwarzen Flotte ſtatt. Nach dem Ende der Manöver beſucht die Flotte etwa Mitte April Norfolk(Virginien) und anſchließend Newyork. Anfang Juni wird dann die Rückkehr der Hauptflotte nach dem Pazifik erwartet. 13 Schwer verbrecher erſchoſſen Alle ſtammten aus Sowjetrußland. Unmittelbar nach der Verkündung des Urteils wurden in Teheran 13 Schwerverbrecher durch Erſchießen hingerichte: Es handelte ſich um Mörder, darunter die bei dem an dem Deutſch⸗Iraner Kremer verübten Raubmord Beteiligten, fer⸗ ner um Mitglieder anderer Banden, die mit der Waffe in der Hand ſchwere Juweleneinbrüche verübten und einer im Hauſe des ägyptiſchen Geſchäftsträgers wohnenden ägyptiſchen Film⸗ expedition, die anläßlich der Verlobung des Kronprinzen mit der ägyptiſchen Prinzeſſin einen Reiſefilm in Iran drehte, hohe Deviſenbeträge raubten Die iraniſche Preſſe legt Wert auf die dieſe Individuen in Iran, das ſich an ſich einer ſehr geringen Kriminalität erfreut, während der letzten Jahre aus dem be⸗ nachbarten Sowjetrußland zugewandert ſeien. Die Auſerstenung des Mr. Tree Die drei Beamten wollten nun nach der Langford Straße, in die Wohnung des Mr. Kat. Als ſie das Heim des Sergeanten verließen, und durch das Haustor traten, ſtand in einigen Schritten Entfernung ein Mann, der ein Taschentuch in der Hand hielt und aufmerkſam nach dem Tor blickte. In dem Augenblick, da nach Robin Barton auf die Straße trat, hob der Mann raſch die Hand mit dem Tuch und ließ ſie blitzſchnell wieder fallen. Dem In⸗ pertor, der den Vorgang bemerkte, blieb keine Zeit zum Wundern, denn ſchon riß ihm eine unſichtbare Macht den Hut vom Kopfe und etwas klatſchte hart an die Mauer. „Decken!“ rief Barton einen Begleitern zu und ſprang dem Wann nach, der ſich eben zur Flucht wandte. Nach einigen Schritten erreichte er ihn, bekam ihn beim Kragen zu faſſen und riß ihn herum. In dieſem Augenblick klatſchte es wieder zweimal an der Mauer: Vom Dach des gegenuberliegenden Hauses wurde geſchoſſen. Einige Fuß⸗ gänger blieben erschrocken ſtehen, als ſie aber begriffen, was im Gange ſei, ſtoben ſie wild auseinander, andere Leute in Panitſtimmung mit ſich reißend. In wenigen Sekunden war die Straße leer. Es fielen noch einige Schüſſe. dem Körper ſeines Gefangenen und erreichte ſo das Haus⸗ tor, hinter das ſich bereits ſeine Kollegen in Sicherheit gebracht hatten. Nun ſtellte er ſeinen Mann auf die Füße und vemotßzte im eine Ohrfeige. daß dieler auf Robin zutaumelte Vort angelangt, bekam er die zweite und flog zu Cock hinüber, der ihn vorderhand über die peinliche Lage hinwegſetzte, indem er ihn mit einem fach⸗ männiſchen Kinnhaken ins Reich der Träume ſchickte. Barton lief über die Straße in das gegenüberliegende Haus und weiter die Treppe hoch auf den Dachboden. Die Schützen waren aber bereits verſchwunden. Bald darauf traf auch das von Robin telephoniſch herbeigerufene Ueberfallkommando ein und umſtellte den Häuſerblock, Tatſache, daß alle ROMAN VON RALPH URBAN Barton deckte ſich mit doch blieb die Suche nach den Dachſchützen ergebnislos. Der Oberinſpektor ordnete an,„den Mann mit dem 5 Zuſammenſtoß im Oereſund Engliſcher Dampfer gerammt.— Auch ein deutſcher Dampfer beſchädigt. Kopenhagen, 19. Dezember. In der nördlichen Einfahrt zum Oereſund wurde am Samstagabend der engliſche Dampfer„Jeanne M.“, der mit Ballaſt von Cardiff nach Kriſtiansſand unterwegs war, von dem ſchwediſchen Dampfer„Värmdö“ gerammt. Das Krachen des Zuſammenſtoßes war ſo ſtark, daß es über 4 Kilometer weit bis in Helſingör gehört wurde. Aber weder von dem Lapegrundfeuerſchiff, in deſſen Nähe die beiden Dampfer aufeinanderliefen, noch von der Signalſtation auf Kronborg war in der dunklen Sturmnacht zunächſt Näheres feſtzuſtellen. um den etwa in Not geratenen Seeleuten zu helfen, wurde das Lotſenboot von Helſingör auf Suche geſchickt, die noch Mitternacht zum Erfolg führte. Der ſchwer beſchädigte 2980 t große engliſche Dampfer war nach der Kolliſion ins Treiben gekommen, bis er ſechs Kilometer nord⸗ wärts nahe der däniſchen Küſte Anker werfen konnte. Die Unmöglichkeit, das große Leck auf Steuerbordſeite ohne fremde Hilfe zu dichten, zwang die Beſatzung, die zum Teil aus Negern und Indern beſtand, iv die Rettungsboote zu gehen, aus denen ſie von einem ſchwediſchen Motorſegler über⸗ nommen wurde. Der Kapitän, der mit dem erſten Steuermann und dem erſten Maſchinenmeiſter noch an Bord geblieben war, wurde von dem Helſingörer Lotſenboot gerettet. Unmittelbar darauf ſank die„Jeanne M.“. Der ſchwediſche Dampfer, der bei dem Zuſammenſtoß ebenfalls Schaden erlitten hatte, iſt mit eigener Kraft nach Helſingborg gefahren. Nach Meldungen aus Kalundborg iſt der deutſche Damp⸗ fer„Karpfänger“(nicht„Karpfanger“), der ſich mit einer Ladung Zelluloſe auf der Reiſe von Schweden nach Amerika befand, einem doppelten Anfall ausgeſetzt geweſen. Auf der Fahrt zur Kieler Bucht war das Schiff an der Südſpitze von Langeland auf Grund gelaufen. Von einem däniſchen Bergungsdampfer wieder flottgemacht, wurde die„Karpfänger“ auf dem Wege nach Kalundborg, wo der etwaige Bodenſchaden unterſucht werden ſollte, von Feuer heimgeſucht. Der Brand war im vorderen Laderaum durch Selbſtentzündung der Zelluloſe entſtanden. Er konnte mit Hilfe des begleitenden Bergungsdampfers raſch gelöſcht wer⸗ den. Der Einbruch des Winters Die erſten Schneeflocken— aber keine Sportmöglichkeit. Die vom Oſten kommende Kältewelle hat einen weiteren erheblichen Temperaturrückgang zur Folge gehabt. Im nörd⸗ lichen und öſtlichen Schleſten ſind die Temperaturen bis minus 14 Grad geſunken. In den Kammlagen des ſchleſiſchen Gebirges ſind 21 Grad Kälte gemeſſen worden. Auch in den übrigen Gebieten des Reiches ſind die Temperaturen erheblich geſunken. In Oſtpreußen hat der ſtarke Froſt bereits zu ſtarker Vereiſung geführt. Auf dem Hafen in Königsberg treiben ſchon dicke Eisſchollen und behindern die Schiffahrt. Auch bei der Ausfahrt von Pillau zur See haben ſich die Eismaſ⸗ ſen zuſammengeſchoben, ſo daß ſich die Behörden zum Einſatz von Eisbrechern entſchloſſen haben, um die Fahrrinne paſſier⸗ bar zu halten. Die Sport möglichkeiten ſind wegen des fehlen⸗ den Schnees 058 ſehr gering und beginnen in den Alpen erſt bei etwa 2000 Meter. In Thüringen ſind wohl die erſten Schneeflocken gefallen, bilden aber noch keine einheitliche Schneedecke, ſo daß hier ebenſowenig wie im Harz, im Rie⸗ ſengebirge, im Altvatergebirge und im Schwarzwald Sport⸗ möglichkeiten beſtehen. In Polen hat der Froſt ſich ebenfalls erheblich ver⸗ ſchärft. Aus Wilna werden 28 Grad Kälte gemeldet, wäh⸗ rend der polniſche Weſten Temperaturen von 12 Grad meldet. Auch Nordetalien von der Kältewelle erfaßt. Die Ausläufer der Kältewelle, die ſich von Oſten her über Mitteleuropa ergießen, machten ſich nun auch in Nord⸗ italien bemerkbar. In Udine wurden 5 Grad Kälte gemeſſen, in Tarvis zeigke das Thermometer 7 Grad Kälte, und aus den Alpentälern Friauls werden ſogar 15 Grad unter Null gemeldet.— In Udine ſtarb ein Mann infolge des plötzlichen Kälteeinbruchs. In Trieſt zeigte das Ther⸗ mometer innerhalb von 24 Stunden einen Temperaturſturz von plus 20 auf minus 5 Grad an, während ein Sturm von 60 ſtkm. Geſchwindigkeit über die Stadt hinwegfegte. Die Parifer feieren.— 5 bis 10 Grad Kälte in Frankreich. Ueber das Wochenende hat die aus Oſten kommende Kältewelle auch Frankreich erreicht, abgeſehen von der franzöſiſchen Riviera, an der bei durchſchnittlich 11 bis 12 Grad über Null auch zu dieſer Jahreszeit noch das übliche Frühlingswetter herrſcht, werden aus allen Teilen des Lan⸗ des Temperaturen von 5 bis 10 Grad unter Null gemeldet. Die am Sonntag gewöhnlich überfüllten Vorortszüge, die ſonſt Hunderttauſende Pariſer Ausflügler in die Umgebung bringen, waren faſt leer. Die Pariſer hatten es offenſichtlich vorgezogen, in ihren Wohnungen zu bleiben, denn 6 Grad unter Null iſt eine in Paris nicht nur ungewohnte, ſondern auch wenig begrüßte Naturerſcheinung. Kurzmeldungen Zwei Tote bei einem Eiſenbahnunfall. In der Nacht fuhr im Bahnhof Herdingsfeld⸗Oſt dem durchfahrenden Schnellzug München— Hamburg eine Abteilung eines Nah⸗ güterzuges aus dem Ladegleis heraus in die Flanke. Der Schnellzug kam nach etwa 150 Metern zum Stehen und ent⸗ gleiſte. Beide Maſchinen des Schnellzuges ſtürzten um. Einige Wagen des Güterzuges wurden zertrümmert. Der Führer und der Heizer der Güterzuglokomotive verunglückten tödlich. Drei Reiſende des Schnellzugs wurden leicht verletzt und ins Würz⸗ burger Krankenhaus geſchafft. Zugunfall im Sudetenland. In Wurzmes(Linie Komo⸗ tau—Brüx) fuhr ein Durchgangs⸗Güterzug auf einen anderen Güterzug auf. Der Packwagen des Durchgangs⸗Güterzuges wurde zertrümmert, zwei weitere Wagen entgleiſten. Der Zug⸗ führer erlitt ſchwere Verletzungen, ein Zugſchaffner wurde ge⸗ tötet. Beide Hauptgleiſe der Strecke Komotau— Bodenbach ſind geſperrt. Ueber die Urſache ſind die Erörterungen noch im Gange. Bunzlauer Finanzamt niedergebrannt.— Kälte behinderte die Löſcharbeiten. Bunzlau, 19. Dez. In der Nacht zum Sonntag brach im Bunzlauer Finanzamt ein Feuer aus, das erſt gegen Mor⸗ gen entdeckt wurde, als bereits der Dachboden in Flammen ſtand. Die Löſchocbeiten geſtalteten ſich bei 15 Grad Kälte äußerſt ſchwierig. Das Waſſer gefror in den Schläuchen, und es mußte immer wieder warmes Waſſer zum Auftauen heran⸗ geholt werden. Obwohl die Feuerwehr den Brand aus zahl⸗ reichen Schlauchleitungen bekämpfte, konnte ſie das Nieder⸗ brennen des Gebäudes nicht verhindern. Ein Feuerwehrmann wurde mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Großfeuer im Atrechter Zentralbahnhof.— Beträchtlicher Schaden. Amſterdam, 19. Dez. In der Nacht zum Sonntag brach im Zentralbahnhof von Utrecht, das den wichtigſten Knoten⸗ punkt des holländiſchen Eiſenbahnnetzes bildet, ein Groß⸗ feuer aus. Angefacht durch den ſtarken Oſtwind, breiteten ſich die Flammen ſchnell im Obergeſchoß des Bahnhofsgebäu⸗ des aus, in dem verſchiedene Büroräume untergebracht ſind. Obgleich die Feuerwehr ſofort eingriff, wurde das Bahnhofs⸗ gebäude faſt völlig vernichtet, doch haben die Gleisanlagen nicht gelitten. Im Zuſammenhang mit dem Brand mußte der elektriſche Strom abgeſtellt werden, ſodaß die zahlreichen elektriſchen Zue nicht mehr verkehren konnten. Große Luftſchutzübung in Paris.— Der Abtransport von Frauen und Kindern wird erprobt. Paris, 19. Dez In verſchiedenen Stadtteilen werden am Montag abend umfangreiche Luftſchutzübungen durchge⸗ führt werden. Gegen die rieſigen Schlachthäuſer in der Vor⸗ ſtadt la Villerre, ſowie gegen einige andere werden in den Abendſtunden Bomben⸗ und Gasangriffe impropiſiert werden. 2000 Frauen und Kinder werden. übungsweiſe auf dem ſchnellſten Wege mit Eiſenbahnzügen aus der Hauptſtadt in die weitere Umgebung von Paris ge⸗ bracht werden. Sämtliche Luftangriffsſirenen der Hauptſtadt werden längere Zeit hindurch die ganze Stadt in Alarm⸗ zuſtand halten. Ein acht Zentner ſchwerer Geldſchrank geraubt. In Eſea⸗ renes in der Nähe von Nizza drangen nachts Einbrecher in das Büro des dortigen Steuerbeamten ein. Der acht Zentner ſchwere Kaſſenſchrank mit etwa 130 000 Franken Inhalt wurde im Auto mitgenommen. Die Polizei hat bisher keinerlei Spur entdeckt. Zwei mexitaniſche Banden unſchädlich gemacht. Wie das Kriegsminiſterium bekanntgibt, ſchlugen die Bundestruppen gwei kleinere Banden im Staate San Luis. Die Anführer der Banden, Anhänger des früheren Generals Cedillo, wurden dabei getötet und die Banden zerſtreut. Die Bundestruppen erbeuteten mehrere Gewehre, Piſtolen und Munition. Taſchentuch“ nach Scotland Yard zu bringen und ihn dort zu ſeiner Verfügung zu halten. Hierauf ſetzten die drei Beamten den unterbrochenen Weg fort und gingen zur nächſten Straßenecke, wo das Dienſtauto wartete. „Finden Sie es nicht merkwürdig“, ſagte während der Fahrt einmal der Inſpektor,„daß die Arme den Körper überlebten? Ich meine damit, daß ſich die Drohung des Mr. Kat zu erfüllen ſcheint, obwohl er ſelbſt ſchon tot iſt.“ Die Wohnung des Mac Kat ſtand ſeit deſſen Flucht unter der Bewachung von zwei Poliziſten. Als die drei Kriminalbeamten dort eintrafen, unterzogen ſie die Räume einer peinlich genauen Unterſuchung. Auffallend war es, daß Kat keinerlei Gebrauchsgegenſtände beſeſſen zu haben ſchien; denn außer einem Kamm und einem Stück Seife auf dem Waſchtiſch fand man weder Kleider noch Wäſche; nicht einmal eine Schere und auch keinerlei Schriftſtücke. Einige große Koffer, die Kat laut Ausſage des Portiers bei ſeinem Einzug mitgebracht hatte, enthielten nichts als alte Zeitungen. Der Kurzwellenſender war inzwiſchen nach Scotland Yard gebracht worden und wurde dort von Technikern dahin unterſucht, ob ſich nach der Wellenlänge auf etwaige Empfänger ſchließen laſſen könnte. Im letzten Zimmer, das als ein Schlafraum gedient zu haben ſchien, fand man hinter einem Schrank ein langes feſtes Brett. Der Portier ſagte aus, daß Kat es bald nach ſeinem Ein⸗ zug bei einem Tiſchler beſtellt hatte. „So!“ meinte Robin nach dieſer Feſtſtellung,„jetzt wollen wir einmal unſere Gedanken ordnen. Dieſer Mr. Kat wohnte hier, verfügte aber merkwürdigerweiſe nicht einmal über ein zweites Hemd, obwohl er reichlich mit Geld verſehen war. Es dſt ſicher, daß er irgendwo in London eine zweite Wohnung hatte. Den Reiſepaß, den wir bei ſeiner Leiche fanden, erwies ſich als gefälſcht, ſo daß anzunehmen iſt, daß Kat ein Dopelleben führte und wahrſcheinlich wo anders unter anderem Namen hauſte. Die Fingerabdrücke des Selbſtmörders ſind im Verbrecher⸗ album nicht wiederzufinden, womit auch erklärlich wird, daß wir noch nicht früher auf ſeine Perſon ſtießen. Viel⸗ leicht gelingt es uns jetzt, durch die„Sicuritas“ Näheres über ſeine Perſon zu erfahren. Nun kommen wir zu der Frage, was hat Kat hier in dieſer Wohnung eigentlich gemacht? Das Vorhandenſein des Kurzwellenſenders läßt darauf schließen, daß er von hier aus mit irgend jeman⸗ dem in reger Radioverbindung ſtand. Nun ſagt uns der Portier mit Beſtimmtheit. daß Kat höchſtens drei bis vier Stunden taglich außerhalb des Hauſes weilte. Was machte er aber die übrige Zeit hier, wo nicht einmal ein Buch da iſt? Er kann doch nicht ununterbrochen geſendet haben?“ „Vielleicht vertrieb er ſich die Langeweile, indem er über dieſes Brett hinunterrutſchte“, meinte Barton, der inzwiſchen das Holz mit einer Lupe unterſucht hatte. „Einige Wollfäden, die ich an den Spänen finden konnte, laſſen darauf ſchließen.“ Barton trat zu dem einzigen Fenſter des Schlafraumes, öffnete es und blickte hinaus. Der Lichthof maß ungefähr drei Meter im Quadrat und war von den beiden Häuſern, deren Rückſeiten hier zuſammenſtießen, begrenzt. In der gegenüberliegenden Mauer befand ſich ein ſchmales Fenſter aus Rippglas. Es feſſelte die Aufmerkſamkeit des In⸗ ſpektors. Robin, der ſeinem Kollegen über die Schulter ſah, erriet ſofort deſſen Gedanken und pfiff leiſe durch die Zähne.„Donnerwetter“, ſagte er,„dies wäre eine Löſung! Das Brett iſt lang genug, um als Brücke dort hinüber zu dienen. Wir müſſen uns gleich einmal erkundigen, wer dort drüben wohnt.“ Der Portier wurde gerufen und darüber befragt, doch konnte er keine Auskunft geben. Hierauf ſchickte Robin den Sergeanten fort, um diesbezügliche Erkundigungen einzuziehen. Dann ſetzte ſich der Oberinſpektor auf den Tiſch, rauchte ſich eine Jigarre an und klagte dem Kollegen ſein Leid, daß ihn Mrs. Gamble treulos verlaſſen wolle. „Da gibt es nur ein Mittel“, riet Barton,„heiraten Sie ſie.“ „Das iſt es ja eben“, jammerte Robin,„ſie will einen andern heiraten, die Schlange.“ a „Haben Sie ihr ſchon einen Antrag gemacht?“ „Werde mich ſchwer hüten, mir einen Korb zu holen.“ „An Ihrer Stelle möchte ich es doch versuchen. Lächer⸗ lich, Oberinſpektor Robin von Scotland Yard wird doch mit einem Nebenbuhler fertig werden. Sperren Sie ihn einfach ein.“ Das Geſpräch fand ſein Ende, da Cock ins Zimmer trat.„Sie machen ja ein Geſicht wie die Sphinx“, em⸗ pfing ihn Robin, die Zigarre im Mundwinkel haltend. „Dieſes Haus—“ agte feierlich der Sergeant mit dem aumen nach dem Lichthof zeigend.„dieſes Haus gehört zur Bulow Koad. Und die e degenüberliegende Wohnung in dieſem Haus gehört unſerem lieben Freund— Taylor.“ Zi Dem Mund e e 8 f Stadtviertel N AAS T eee r Badiſche Chronik f Die Seuche. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt neuerdings in Wall⸗ dorf(Bez. Heidelberg) und in Oberndorf(Bez. Buchen) ausgebrochen. Die badiſchen Rinderzüchter kommen in die Gauhauptſtadt. () Karlsruhe. Der dem Reichsnährſtand angeſchloſſene Landesverband badiſcher Rinderzüchter plant eine in der Zeit vom 8. bis 10. März große Veranſtaltung in der Gauhauptſtadt. Am erſten Tag iſt amtliche Sonderkörung, die der zweiten großen Landesbullenverſteigerung vorausgeht. Mit der am 9. März ſtattfindenden Verſteigerung iſt eine Prämiierung der ausgeſtellten Tiere verbunden. Außerdem wird an dieſem Tage die große Mitgliederverſammlung des Landesverbandes und eine Schulungstagung der badiſchen Rinderzüchter durchgeführt, zu der über 800 Ortsfachwarte des badiſchen Landes erwartet werden. Am 10. März wird eine Vorſchau und Auswahl desjenigen Höhenfleckviehes er⸗ folgen, das für die im Jahre 1939 in Leipzig ſtattfindende Reichsnährſtandsſchou beſtimmt iſt und Badens Tierzucht dort gut vertreten ſoll. UI Heidelberg.(Arbeit in Hülle und Fülle.) Das Kultur⸗ und Waſſerbauamt Heidelberg ſchreibt in der Gemarkung St. Leon die Herſtellung von 20 400 qm Feld⸗ wegen(davon 2200 qm mit Geſtück), 2000 laufende Meter Grabenemebnung und 40 000 am Waldausſtockung aus. Wie lange iſt es her, daß man nicht wußte, woher Arbeit neh⸗ men 7; jetzt iſt es ſo, daß man nicht weiß, woher Arbeits⸗ kräfte nehmen! E Heidelberg.(Fahrläſſige Körperverlet⸗ zung.) Ein 32jähriger Motorradler fuhr mit ſeinem Rad, auf deſſen Sozius ſein Bruder ſaß, von Neckargemünd nach Heidelberg. Nahe dem Kümmelbacherhof rannte er gegen einen Radler. Alle drei kamen zu Fall und zogen ſich dabei Verletzungen zu. Der Motorradler erhielt wegen fahrläſſi Körperverletzung in Tateinheit mit einer Uebertretung der Reichsſtraßenperkehrsordnung eine Geldſtrafe von 50 Mark. Heidelberg.(Verantwortungsloſigkeit) In angetrunkenem Zuſtande fuhren in Heidelberg zwei Geſchäfts⸗ kollegen mit einem nicht mehr betriebsſicheren Perſonenwagen in übermäßiger Geſchwindigkeit durch die Straßen Heidel⸗ bers. Als ſie auf eine mit Waſſer beſprengte Straße kamen, geriet der Wagen ins Schleudern, raſte gegen ein Schaufen⸗ ſter, überſchlug ſich zweimal und blieb mitten auf der Fahr⸗ bahn liegen. Beide trugen erhebliche Verletzungen davon. Der Kraftwagenlenker erhielt nun vom Einzelrichter eine acht⸗ tägige Haftſtrafe zudiktiert. () Bruchſal.(Totgefahren.) Im Krankenhaus ſtarb der Metzgermeiſter Martin Maurer infolge der Ver⸗ letzungen, die er auf dem Bahnhof Philippsburg beim Ver⸗ laſſen eines Perſonenzuges erlitten hatte. Er war beim Ab⸗ ſpringen unter die Räder gekommen. [L] Weinheim.(Grober Unfug) In Weinheim mehren ſich die Fälle, in denen durch Kinder des nördlichen Stadtteiles Züge mit Steinen beworfen werden. Wegen e des Eiſenbahnbetriebes iſt dies ſtreng verbo⸗ en. E Grünenwört.(Rach fünf Wochen aufgefun⸗ den.) Die Leiche des 63jährigen Einwohners Karl Koch, der ſchon ſeit fünf Wochen vermißt wurde, konnte nahe der Schleuſe bei Freudenberg(Main) geländet werden. Fiſcher fanden oberhalb der Stufe gegenüber Faulbach das Fahr⸗ rad des Koch, das zum Teil aus dem Waſſer ſchaute. In der Dunkelheit iſt Koch mit ſeinem Fahrrad von der Straße abgekommen und in den an dieſer Stelle nahe an der Straße vorbeifließenden Main gefahren und hat dabei den Tod gefunden. i Königsbach.(Verſeuchte Schafherde.) In der Schafherde von Andreas Allmendinger im Gengenbachtale brach die Maul- und Klauenſeuche aus. Das ganze Tal iſt zum Sperrbezirk für Menſchen und Tiere erklärt. Eiſin⸗ gen und Iſpringen ſind in das Beobachtungsgebiet einge⸗ ſchloſſen. () Meßk ech.(Unter die Zugmaſchine gera⸗ ten.) Am Ortsausgang der Gemeinde Hauſen im Tal kam auf der abſchüſſigen Straße das Mühlenfuhrwerk Meſchen⸗ moſer durch das Glatteis ins Schleudern und ſtürzte die Böſchung hinunter. Die Zugmaſchine begrub den 33jährigen Joſef Meſchenmoſer unter ſich. Bruſt⸗ und Kopfquetſchun⸗ gen führten den ſofortigen Tod des fungen Mannes herbei. () Kenzingen.(Tödlich verunglückt.) Aus noch unbekannter Urſache iſt beim Rübenholen der 72jährige Land⸗ wirt Joſef Langenbach tödlich verunglückt. Mit Rippenbrü⸗ chen und Bruſtquetſchung lag er tot neben ſeinem Fuhrwerk. () Pfer heim.(Kind hoffnungslos verbrüht.) Das bei Nachbarsleuten für den Tag in Pflege gegebene anderthalbfährige Kindchen des Arbeiters Siebler fiel in eine am Boden ſtehende Wanne mit kochendem Waſſer und erlitt hoffnungslos ſchwere Verbrühungen. Freiburg.(Nein e Gnade für Weinfälſcher) Wegen We nfälſchung und Nichtführung von Kellerbüchern war der 37jährige Franz Anton Fliegauf aus Offnadingen zu acht Monaten Gefängnis und dem entſprechenden Nebenſtra⸗ ſen verurteilt worden. Fliegauf hatte große Mengen Trau⸗ benwein bis zu Zweidrittel mit Obſtmoſt vermiſcht und dann ſpäter als„Naturreinen Ehrenſtekter“ größtenteils verkauft. Der Angeklagte legte gegen das Urteil des Freiburger Schöf⸗ fengerichts Berufung ein, um eine Ermäßigung der Geſamt⸗ ſtrafe und die Freigabe eines beſchlagnahmten Faſſes mit 600 Liter Inhalt zu erwirken. Die Strafkammer beim Land⸗ gericht Freiburg hat aber die Berufung als unbegründet koſtenpflichtig zurückgewieſen. Nach dem Urteil der Vor⸗ inſtanz werden 3000 Liter gefälſchter Wein eingezogen, und auch die Beſtrafung an der Gemeindetafel in Ehrenſtetten ſowie in den Zeitungen bekanntgemacht. Das Gericht ver⸗ wies darauf, daß Angeklagte, die wegen ſolch verwerflichen und gewinnſüchtigen Handlungen verurteilt würden, keinerlei Milde bei der Urteitsfindung zu erwarten haben. O Lehr.(Geſegnetes Alter.) Der Schuhmacher⸗ meiſter Nobert Leſer vollendete in ſeltener Rüſtigkeit das 92. Lebensſahr.— In Frieſenheim wurde die gleichfalls noch ſehr rüſtige Berta Huber geb. Kohler 93 Jahre alt. —) Teygen.(Man fürchtet einen Erdrutſch.) 0 000 Kubikmeter Abraum umfaſſende Schutthalde, die von einem bieſigen Steinbruchgroßbetrieb auf einem Steil⸗ hang oberhalb der Straße nach Büßlingen aufgeſchichtet worden war, iſt in den letzten Tagen in Bewegung gera⸗ ten, ſodaß mit der Möglichkeit eines umzangreichen Erdrut⸗ ſches gerechnet werden muß. Unterhalb der mächtigen Erd⸗ maſſe ſteht in einer Schlucht eine Mühle. die vorſichtshalber geräumt werden mußte. Auch die Straße Büßlingen— Tengen wurde geſperrt. Villingen.(Umbau des Hauptbahnhofs.) Der Haupthaßnhof erfährt in ſeinem Innern gegenwärtig eine Umgeſt ng und Moderniſierung. Durch Verſetzung der Schalter wurde die Durchgangshalle vergrößert. Nach Entfernung der Gepäckannahme von ihrem bisherigen Platz werden auch die Sperren und Durchgänge praktiſcher an⸗ gebracht werden als bisher, wie auch eine neuzeitliche Abort⸗ anlage in dem Bahnhofsgebäude untergebracht werden wird. Sieben Jahee Zuchthaus wegen Totſchlags.— Offenburger Schwuegericht tagte in Kehl. () Kehl. Im Kehler Rathausſaal fand vor dem Schwurgericht Offenburg die Verhandlung gegen den am 2. April 1911 in Duisburg⸗Bleck geborenen und zuletzt in Kehl und Offenburg wohnhaften Peter Lorenz Daum ſtatt. Der Angeklagte hat am Morgen des 21. Juni 1938 ſeine Schwie⸗ germutter in der Wohnung in Kehl mit einer Piſtole erſchoſ⸗ ſen und auf ſeine flüchtende Ehefrau gleichfalls Schüſſe ab⸗ gegeben, die jedoch nur Fuß verletzungen hervorriefen. Der Angeklagte lebte mit ſeiner Frau in zerrütteten Verhältniſ⸗ ſen, an denen nach ſeiner Anſicht die Schwiegermutter die Schuld trug. Der Täter verſuchte nach der verübten Tat Selbſtmord zu begehen, jedoch war das Magazin der Piſtole bereits leergeſchoſſen. Das Schwurgericht verurteilte Daum wegen Totſchlags und verſuchten Tokſchlags zu ſieben Jahren Zuchthaus. Fünf Monate der Unkerſuchungshaft wurden an⸗ gerechnet. Tote Helden kehren heim.— Aeberführung toter Krieger von Konſtanz zum Ehrenmal bei Meersburg. Konſtanz, 19. Dez. In feierlicher Weiſe wurden 10 tote Frontſoldaten, die während des Weltkrieges in der Schweiz als Internierte geſtorben waren, vom Friedhof Konſtanz nach der Gruft des auf dem Lerchenberg bei Meersburg zu erſtellenden Ehrenmals übergeführt. Die Toten waren in den letzten Monaten vom Volksbund Deutſcher Kriegsgrä⸗ berfürſorge aus der Schweiz, wo ihre Ruherechte abgelaufen waren, nach Konſtanz übergeführt worden, um ihnen nun eine letzte würdige Ruheſtätke in der Heimat zu geben. Aus den Nachbargauen A Lieferauto vom Jug erfaßk. Bei einem ſchranken⸗ loſen Bahnübergang in der Nähe von Ziegelſtein wurde ein Lieferkraftwagen von einem Perſonenzug erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen, der Wagen⸗ lenker Hans Meis a Neunhof und die mitfahrende Bäk⸗ kermeiſtersfrau Breu aus Nuſchelberg. erlitten lebens⸗ efährliche Verletzungen und wurden ins Nürnberger rankenhaus eingeliefert. Der Unfall iſt, wie die Reichs⸗ bahndirektion Nürnberg mitteilt, darauf zurückzuführen, daß der Lenker des Kraftwagens die Warnſignale des Zu⸗ ges nicht beachtete.. AA AUnglück beim Rangieren. Der 29jährige verheiratete Reichsbahn⸗Zugſchaffner Michael Schamberger geriet im Laimer Rangierbahnhof beim Zuſammenkuppeln von Wagen zwiſchen die Puffer und erlitt ſo ſchwere Verlet⸗ zungen, daß er bereits auf dem Transport ins Kranken⸗ haus ſtarb Ar Schiffer und Kahn im Schaufelrad. Der Schiffer Friedrich Rois aus Aßmannshauſen, der als Leinen⸗ ſchlepper ſchon ſeit vielen Jahren die Schiffe durch das Bin⸗ er Loch begleitet, wurde, als er mit ſeinem Kahn an einen Schleppdampfer heranfahren wollte, gegen die Schiffswand geſchleudert und geriet dabei mit dem Kahn in das Schaufelrad des Dampfers Der Kahn wurde zertrümmert. Der 60fährige Schiffer konnte ſich, obwohl auch er von der Schaufel getroffen wurde, ſchwimmend auf das erſte An⸗ hängeſchiff retten. Er mußte in ein Krankenhass überge⸗ führt werden. Schnelle Juſtiz. Am 6. Dezember war gegen den 35 Jahre alten Karl Schülke aus Hamburg von der Strafkammer des Landgerichts Ulm in einem Verfahren nachträglich die Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet worden, Auf dem Transport von Ulm ins Zuchthaus mittels Eiſenbahnſammeltransports hatte Schülke, ein oft vorbeſtrafter Schwerverbrecher, einen Fluchtverſuch unternommen, bei dem er zwei Gendarmeriewachtmeiſter an⸗ gefallen und zu töten verſucht hatte. Der Fluchwerſuch war jedoch mißlungen. Das Sondergericht in Stuttgart verurteilte nunmehr Schülke wegen Rechtsfriedensbruch in Tateinheit, mit einem Verbrechen des verſuchten Totſchlags und einem Ver⸗ brechen des Widerſtandes zum Tode und erkannte ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ab. Parteiabzeichen zur Aniform Einheitliche Aeg e für uniformierte Beamte, Angeſtellte und Arbeiter Um die unterſchiedlichen Beſtimmungen über das Tra⸗ gen von Abzeichen der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände zur Dienſtkleidung der öffentlichen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter zu vereinheitlichen, hat der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Stell⸗ vertreter des Führers für die uniformierten Beamten, An⸗ geſtellten und Arbeiter der Reichs⸗ und Länderverwaltun⸗ gen, Gemeinden und Gemeindeverbände und ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften eine Regelung getroffen. Danach können zur Dienſtkleidung getragen werden das Koburger Abzeichen. das Nürnberger Parteitagabzeichen 1929, das Abzeichen vom SA Treffen Braunſchweig 1931, das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. der Blutorden vom 9. November 1923, die Traditionsgauabzeichen und das Goldene HJ⸗Abzeichen. Die Inhaber mehrerer Traditions⸗ gauabzeichen dürfen zu gleicher Zeit nur eines tragen. Neben dem Goldenen Ehrenzeichen der NSDAP darf ein Traditionsgauabzeichen nicht getragen werden. Ferner kann das allgemeine Parteiabzeichen entweder auf dem zur Dienſtkleidung gehörenden Binder oder auf der linken Bruſttaſche getragen werden. Die Abzeichen der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände dürfen nur bei Veran⸗ ſtaltungen dieſer Einheiten zur Dienſtkleidung getragen werden. Von den zugelaſſenen Sportehrenzeichen dürfen gleichzeitig nicht mehr als zwei getragen werden. Voll⸗ iehungsbeamte und Polizeivollzugsbeamte tragen in usübung ihres Dienſtes, ſoweit er in der Vornahme von Vollzugshandlungen beſteht, weder zur Dienſtkleidung noch an der Zivilkleidung die angeführten Ehrenzeichen end Abzeichen. Für das Tragen ger Hakenkreuzarmbinde gilt im übri⸗ gen die Anordnung des Sſellvertrelers des. Nit rers po nach bei Veranſtaltungen der Parteiorganiſationen oder des Staates auch weiterhin den zivilen Teilnehmern geſtat⸗ tet iſt, die Hakenkreuzarmbinde zu tragen. Die Erlaubnis erſtreckt ſich nur auf geſchloſſene Verbände, die Teile oder Angehörige eines angeſchloſſenen Verbandes der Partei ſind Nach Schluß der Veranſtaltung iſt bei Auflöſung des geſchloſſenen Verbandes die Armbinde abzulegen. Grund⸗ ſätzlich iſt auch den uniformierten Teilnehmern das Tragen der Hakenkreuzarmbinde geſtattet. * Lalcale Ruud ochiai. Der geſtrige Sonntag. Der„Goldene“ und letzte Adventsſonntag war ein über⸗ aus ſtrenger Wintertag. Wohl niemand— mit Ausnahme der Wetterkundigen— hätte mit einer derartigen Bären⸗ kälte gerechnet, die gegenwärtig faſt ganz Mitteleuropa erfaßt hat. Man muß ſchon ſagen, der Winter hat ſich ſchon ganz energiſch in ſeine Rechte eingeſetzt und jene frühlingshaften Ahnungen, die man in der erſten Dezemberhälfte haben durfte, gründlich zerſtört. Eisblumen an den Fenſtern und blaurot verfrorene Wangen und Naſen zeigen an, daß ſich die Froſttemperaturen um minus 10 Grad bewegen. Bereits überziehen die Teiche und auch die Nebenflüſſe des Neckars eine geſchloſſene Eisdecke und ſelbſt für Rhein und Neckar beſteht Treibeisgefahr. Wenn auch, wie der Volksmund ſagt, ſtrenge Herren nicht lange regieren, ſo ſcheint, nach der jetzigen Wetterlage zu ſchließen, die Kältewelle doch noch einige Tage anzuhalten. Begeiſtert von die ſer Ausſicht dürf⸗ ten wohl die Wenigſten ſein. Wer geſtern zu Hauſe blieb, mußte kräftig den Ofen füttern, um im Zimmer wenigſtens die nötige Wärme zu haben. Für den, der ſeine Weihnachts einkäufe geſtern tätigen wollte, galt es, ſchnell zu wählen, denn zu Schaufenſterpromenaden war es bei dem eiſigen Oſt nicht einladend. Die Sportbefliſſenen hatten einen ſchlech⸗ ten Tag, denn ohne Mantel, verſchie denen Schals und Hand⸗ ſchuhen nebſt dem bekannten Eiertanz, ging es auf dem Sportplatz nicht und es gab nicht ſehr viele„Unentwegte“. Der Zuſtrom zur Stadt am Tage des„Goldenen“ war zwar groß, hatte aber den erwarteten Umfang infolge der Kälte jedoch nicht. Dafür hatte die einheimiſche Geſchäfts⸗ welt erfreulicherweiſe einen beſſeren Umäatz. Eiliger als ſonſt ſah man die Fußgänger durch die Straßen eiten. Das Wochenende ſelbſt ſtand im Zeichen der Straßen⸗ ſammlung der H J., die es ſich trotz der Kälte nicht nehmen ließ, ihre Einſatzbereitſchaft für das WSW zu beweiſen und ihre Holzfiguren abzusetzen. And die Jugend machte ihre Sache gut, man ſah nur ſelten einen Fußgänger, der nicht das Abzeichen trug. So hat die Jugend, die in Mannheim ihre Abzeichen„ausverkaufte“, ihren Beitrag für das WH W. geleiſtet. Wildſpende der Jäger. Am Samstag wurde in Mann⸗ heim die Wildſpende der Jäger dem WHWübergeben. Man ſah bei dieſer Feier die Jäger der Kreiſe Mannheim, Hei⸗ delberg, Sinsheim und Mosbach in großer Zahl vertreten. Das Wild— es waren nicht weniger wie vier Wagen— wurde auf dem Marktplatz vom Kreisbeiter Schneider für das WSW. übernommen, der den Jägern in herzlichen Worten Dank ſagte. Stattlich war die Strecle; ſie umfaßte Hirſche, Rehe, Wildſchweine, Hasen, Flugwild, Kaninchen und ſogar. 4 Füchſe. Märchenſpiel. In den kommenden Weihnachts⸗ und Neujahrsfeierkagen haben die Erwachſenen ausreichend Ge egenheit, Veranſtal⸗ tungen zu be uchen. Um auch den Kindern elwas zu bieten, hat die NSG.„Kraft durch Freude“ die Durchführung des Märchenſpiels„Schneeweischen und Roſenrot“ am 3. Januar veranlaßt. Die Schauspieler der Babiſchen Bühne Karlsruhe werden ihr Beſtes geben, um die Herzen der Seckenheimer Kinder zu erfreuen. Ein Märchenſpiel ſeſſelt belann lich die Kinder beſonders ſtark. Es wirkt wie kaum ein anderes Mittel erzieheriſch auf die Kinder. Der böſe Menſch und die böſe Tat werden im Märchen der verdienten Straſe zugeführt, während gute Menſchen und gute Taten letzten Endes belohnt werden. Da nun durch die lebendige Darſtel⸗ lung die Handlung beſonders ſtark auf das Gemüt des Kindes wirkt, bleiben die Eindrücke lange in Erinnerung. Das Märchenſpiel„Schniewei chen und Rosenrot“ wird von der Schule als Erziehungsfaktor anerkannt und ge⸗ fördert. Es verdient einen gulen Beſuch. Ul Der Schrecken der Wirtsleute. Der 24jährige Baltha⸗ ſar Haas erhielt vom Schöffengericht für 23 eingeſtandene Einbrüche in Gaſtwirtſchaften drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Die Einbrüche waren in der Neckarſtadt, auf dem Lindenhof, in der Schwetzingervorſtadt, in der Innenſtadt und in Ludwigshafen ausgeführt worden. Fand er kein Geld vor, was in einigen Fällen bei vorſichtigen Wir⸗ ten der Fall war, ſo entwendete der Beſchuldigte Dörr⸗ fleiſch, Schinken, Würſte, einige Flaſchen Wein und Likör und in der Hauptſache Zigaretten. 0 Keine Kinovorführungen am Heiligen Abend.— Alle Film⸗ theater am 24. Dezember geſchloſſen. Im Einvernehmen mit dem Präſidenten der Reichs⸗ filmkammer hat die Fachgruppe Filmtheater angeordnet, daß— ebenſo wie in den Vorfahren— ſämtliche deutſchen Filmtheater am 24. Dezember 1938 geſchloſſen zu halten ſind. Durch dieſe Anordnung ſoll ſowohl dem Theater⸗ beſitzer als auch der geſamten Gefolgſchaft die Möglichkeit geboten werden, den Heiligen Abend im Kreiſe der Familie zu verbringen. um Unklarheiten zu vermeiden, wird be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß am ganzen Tage des 24. Dezember keinerlei Filmvorführungen irgendwelcher Art in den Filmtheatern ſtattfinden dürfen. — Mit den Neujahrsſendungen rechtzeitig beginnen! Die Reichspoſt macht darauf aufmertſam, daß die gegen Jahres⸗ ſchluß von den Geſchäftshäuſern zur Verſendung kommen⸗ den Drucksachen(Kalender, Plakate, Geſchäftsempfehlungen uſw.) häufig erſt in den letzten Tagen des alten Jahres, und zwar in großen Mengen zur Poſtbeförderung eingelie⸗ fert werden. Dadurch wird die glatte Abwicklung des zu dieſer Zeit ohnehin ſehr ſtarken eigentlichen Briefverkehrs zum Nachteil des Publikums erheblich beeinträchtigt. Außerdem beſteht bei dem beträchtlichen Umfang der erwähnten Druck⸗ ſachen in erhöhtem Maße die Gefahr, daß gewöhnliche Briefe kleineren Formats ſich in die Umſchläge einſchieben und ſo in unrechte Hände gelangen. Sie ſind dadurch leicht der Ge⸗ fahr des Verluſtes oder mindeſtens erheblichen Verzögerungen ausgeſetzt. Es legt daher im Intereſſe ſowohl der Allgemein⸗ heit, als auch der Geſchäftshäuſer, die erwähnten Druckſachen möglichſt frühzeitig zu oerſenden. Es wird ſich dies in den meiſten Fällen umſo leichter bewirken laſſen, als dieſe Kalen⸗ der, Plakate uſw. in der Regel ſchon längere Zeit vorher fertiggeſtellt 5 Es empfiehlt ſich alſo, dieſe Ark von Sen⸗ dungen möglichſt vor den Weihnachtsfeiertagen, mindeſtens aber vor dem 27. Dezember, einzuliefern und ſie widerſtands⸗ fähig zu verpacken, damit ſie nicht in geknicktem und für den ee wertloſen Zuſtand am Beſtimmungsort an⸗ ommen. Warum Hybridenumſtellung? Die Hybriden ſind Kreuzungen von Europäerreben mit Amerikanerreben; ſie werden auch Amerikanerdirektträger oder kurz Amerikanerreben genannt. Es gibt über hundert Hybridenſorten. Die bekannteſten, meiſt nach dem Züchter benannten ſind Taylor, Oberlin, Seibel, Iſabella, Gayard, Caſtel, Bertille, Seyve. Die Hybridenzüchter, zum größten Teil Franzoſen, wollten eine Rebe ſchaffen, die von Krankheiten insbeſondere von der Reblaus nicht befallen wird. Die Hybridentrauben und ⸗weine ſollten hinſichtlich der Qualität unſeren Europäerreben ebenbürtig ſein. Beide Zuchtziele ſind nicht in Erfüllung gegangen. Die Trauben und Weine der Hybriden haben einen eigentüm⸗ lichen Fuchsgeſchmack und erreichen nicht im geringſten die Güte unſerer Edeltrauben und Edelweine. Schlimmer aber iſt die Tatſache, daß die Hybriden nicht reblauswiderſtands⸗ fähig ſind ſondern von der gefährlichſten Form der Reb⸗ laus, von der Blattreblaus, befallen werden. Die Reblaus tritt an den Wurzeln der Europäerreben als Wurzelreblaus auf. Die zu Tauſenden an den Wurzeln ſaugenden Läuſe bringen den Europäerweinſtock allmäh⸗ lich zum Abſterben. Der moderne Weinbau ſchützt ſich ge⸗ gen dieſen Schädling durch den Anbau von Pfropfreben. Der oberirdiſche Teil dieſer Rebe iſt Europäer⸗, der unter⸗ irdiſche Wurzelteil Amerikanerholz. Die in der Rebenver⸗ edlung verwendete Amerikanerunterlagsrebe iſt auf beſon⸗ dere Reblauswiderſtandsfähigkeit gezüchtet und darf mit den oben erwähnten Amerikanerdirektträgern oder Hybriden nicht verwechſelt werden. An den Hybriden tritt die Reblaus als Blatt⸗ und Wurzelreblaus auf. Die Blattrebläuſe ſtechen die Blätter an, es entſtehen Gallen, in welchen ſie Jungläuſe entwickeln, die ausgewachſen die Galle verlaſſell und neue Blätter an⸗ ſtechen Die Vermehrung der Blattreblaus geht außerordent⸗ lich ſchnell, ſodaß in kürzeſter Friſt der ganze Stock ver⸗ gallt iſt Die Seuche geht raſch auf die Nachbarſtöcke über, innerhalb eines einzigen Sommers können Herde bis zu ha Größe entſtehen. Veſonders gefährlich iſt die Blatt⸗ reblaus durch die in ihrem Entwicklungskreislauf ent⸗ ſtehenden fliegenden Läuſe, welche in der Windrichtung bis zu 30 km täglich zurücklegen und dort neue Blattreb⸗ lausherde an Hybriden verurſachen können, a Seit dem erſten Auftreten der Blattreblaus 1927 in Weingarten bei Durlach hat ſich die Reblausſeuche auf dieſe Weiſe über ganz Baden ausgebreitet. Während 1927 erſt 17 badiſche Gemarkungen reblausverſeucht waren, be⸗ trägt die Zahl der reblausverſeuchten Gemarkungen im Jahr 1938 159, d. i. ein Drittel der badiſchen Rebgemar⸗ kungen. Es mußten ſchärfſte Maßnahmen ergriffen wer⸗ den, um der raſchen Ausbreitung der Reblaus entgegen⸗ zutreten. Da einwandfrei die Hybriden an dieſer ſtarken Reblausverſeuchung ſchuld waren, mußten ſich die Maß⸗ nahmen zur Bekämpfung der Reblaus in erſter Linie ge⸗ gen die Hybriden richten. Der Anbau von Hybriden wurde 1929 verboten Die vorhandenen älteren Hybriden⸗ anlagen werden im ganzen Reich planmäßig entfernt. Seit 1933 wurden in Baden insgeſamt 2000 ha Hybriden mit Geld⸗ oder Pfropfrebenentſchädigung umgeſtellt, die reſt⸗ lichen Hybriden müſſen ebenfalls bis zu den amtlich feſt⸗ geſetzten Terminen vernichtet werden, da bei dem heutigen Stand der Seuche alle badiſchen Gemarkungen ſeuchenge⸗ fährdet ſind. In dieſem Winter müſſen nach amtlicher Anordnung bis zum 31. Dezember 1938 folgende Hybriden entfernt werden: 1. Sämtliche im Lande Baden befindlichen Haus⸗, Mauer-, Spalier⸗ und Gartenhybriden; 2. ſämtliche Feldhybriden im badiſchen Gebiet ſüdlich der Grenze des bunttebe eu Raſtatt; 8. ſämtliche Feldhybriden in den Amtsbezirken Buchen und Tauberbiſchofsheim: 4. ſämtliche Feldhybriden außerhalb der Rebgewanne in den Amtsbezirken Raſtatt, Karlsruhe und Bruchſal; 5. die Feldhybriden des erſten bzw. des nächſten Um⸗ ſtellungsabſchnittes in erklärten Rebgewannen in den Amtsbezirken Raſtatt, Karlsruhe, Bruüchſal, Heidel⸗ berg, Mannheim, Pforzheim, Sinsheim und Mosbach. Vie angeordnete Hybridenvernichtung bedeutet gewiß für viele Volksgenoſſen eine Härte. Die Reben wurden als Zierde am Haus, zur Trauben⸗ und Haustrunkgewinnung im Garten und Feld angebaut und mit Liebe gepflegt. Im Kampf gegen die Reblaus hat ſich aber die Entfernung die⸗ ſer Reben als unbedingt notwendig erwieſen. Sie müſſen durch gepfropfte Edelreben oder durch Obſtkulturen erſetzt werden. Die für termingemäß entfernte Hybriden gewährte Geld⸗ oder Pfropfrebenentſchädigung erleichtert dem Einzelnen dieſe Umſtellung. Die Hybridenbeſeitigung dient der Erhaltung der Produktionskraft unſeres Bodens, ſie iſt ein Opfer der Allgemeinheit, denn der Schaden einer reſtloſen Verſeuchung unſerer Weinberge wäre ſehr viel größer und würde die Exiſtenz zahlreicher Bauernfamilien bedrohen. Darum Volksgenoſſen befolgt die ergangenen An⸗ ordnungen. Die Seuchenlage erfordert größte Disziplin und ausnahmsloſe Durchführung der erlaſſenen Verfügungen. Vorweihnachtliche Feiern in den Baulagern. Für die Ar⸗ beitskameraden in den Gemeinſchaftslagern des Bauvorhabens Weſt, der Reichsautobahnen und vieler anderer Bauten des Dritten Reiches wird, ehe ſie zum Feſt in ihre Heimat zurück⸗ kehren, am 19. Dezember 1938 eine vorwethnachtliche Feier⸗ ſtunde ſtattfinden, die der deutſche Rundfunk von 19 bis 20 Uhr als Reichsſendung überträgt und im Gemeinſchaftsemp⸗ fang in allen Baulagern mitgehört wird. ——— Freiwillige bei der Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: Die Friſt für die Annahme von Freiwilligen für die Einſtellung im Herbſt 1939 läuft bald ab. Es wird deshalb allen denen, die bei der Luftwaffe dienen und im kommenden Jahr eingeſtellt werden wollen, dringend geraten, ſich ſofort bei einer Fliegererſatz⸗ abteilung, einer Flakabteilung, einer Abteilung oder einer Kompanie der Luftnachrichtentruppe zu melden. Auskunft über die Bedingungen und über den vorher abzuleiſtenden Arbeits⸗ dienſt erteilen die genannten Truppenteile, die Wehrbezirks⸗ kommandos und die Wehrmeldeämter. Verſtärkt Kontrolle der Butterqualität. Da verſchiedentlich feſtgeſtellt worden war, daß die bei den Kleinverteilern vor⸗ gefundene Butter in ihrer Qualität häufig nicht der Kennzeich⸗ nung entſpricht, mit der die Butter verſehen iſt, har der Vor⸗ ſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fett⸗ wirtſchaft an alle Molkereien und Buttergroßhändler ein en Appell gerichtet. Darin wird auf eine Verpflichtung hingewieſen, die Butter auf ihre Qualität zu prüfen. Die Großverteiler werden beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß auch die Auslandsbutter unbedingt auf ihre Qualität geprüft werden muß. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung hat die Butterſach⸗ verſtändigen beauftragt, in verſtärktem Maße Marktkontrollen über die Butterqualität durchzuführen und unnachſichtlich jeden Verſtoß zur Ahndung zu bringen. Bereit ſein heißt alles! Beſchaffe Dir deshalb Deine Volksgasmaske! Forderungen des Winters Im Winter ſind bei tiefem Schnee, Rauhreif oder Glatt⸗ eis umherſtreifende Singvögel unbedingt zu füttern. Sie laſſen ſich leicht an beſtimmte Futterplätze gewöhnen; vor allem muß das Futter zugänglich und ausreichend ge⸗ ſchützt ſein. Bei Bekämpfung von Nagetieren mit Giftgetreide iſt beim Auslegen der Körner auf die Vögel Rückſicht zu nehmen. Die Giftkörner müſſen deshalb möglichſt tief in die Mauſelöcher gebracht werden. Dieſes iſt mit den ſogenannten Legeflinten leicht möglich. Die mit Gift beſchickten Löcher müſſen offen bleiben und ſind keinesfalls zuzutreten. Zugetretene Löcher werden von den Mäuſen wie⸗ der aufgegraben. die dabei die Giftkörner mit herauswühlen, ſo daß ſie dann für die 1 5 zugänglich herumliegen. Völ⸗ lig unzuläſſig iſt es, das Giftgetreide breitwürfig auszu⸗ ſtreuen. Will man für die Mäuſe Futterplätze mit Giftge⸗ treide anlegen, ſo muß dafür geſorgt werden, daß die Gift⸗ körner gut verdeckt und für die Vögel unzugänglich bleiben. Wo Fafanen vorhanden ſind, muß das häufig übliche Ueberdecken der mit Giftkörnern beſchickten Dränröhre mit Stroh unterbleiben. Dieſe Vögel werden ſonſt zum Scharren im Stroh veranlaßt, wobei es häufig zum Verſchieben der Röhren und zum Verſtreuen des Giftes kommt. Jetzt iſt auch Zeit, die Pflanzenſchutzgeräte zum Verſpritzen und Verſtäuben der Bekämpfungsmittel in Ordnung zu bringen, damit ſie während des Winters keinen Schaden leiden und im Frühjahr gebrauchsfertig ſind. — Brennholz ſparen! Die Notwendigkeit verſchärfter Nutzholzhaushaltung hat eine fühlbare Verknappung auf dem Brennholzmarkt verurſacht. Um die Bevölkerung über die Urſache der Brennholzverknappung aufzuklären und den Brennholzverbrauch durch Einſchränkung des Holzbrandes oder Umſtellung auf andere Brennſtoffe einzuengen, hat der Reichs⸗ forſtmeiſter die Arbeitsgemeinſchaft Holz mit der Durchfüh⸗ rung einer Werbung Spart Brennholz“ beauftragt. Durch Verbreitung einer Aufklärungsſchrift, durch Bild⸗ und Schrift⸗ plakate in allen Ortſchaften des Altreichs und auf den Bahn⸗ höfen, durch Rundfunk und Film ſoll die Bevölkerung zu einem ſparſamen Holzverbrauch erzogen werden. Ein kech⸗ miſches Merkblatt, das das lechniſche Rüſtzeug für die Am⸗ ſtellung des Holzbrandes auf andere Brennſtoffe enthält, iſt vom Ausſchuß für Technik in der Forſtwirtſchaft ausgear⸗ beitet worden. Verſtärkter Kampf gegen den Karkoffelkäfer. Das ſich dem Ende zuneigende Jahr 1938 hat gezeigt, daß der Kampf gegen den Kartoffelkäfer noch weiter ver⸗ ſchärft werden muß, um dem zu erwartenhen Vordringen Einhalt bieten zu können. Beſonders der Verſchleppung beim Verſand landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe mußte vor⸗ gebeugt werden. Eine neue(6.) Verordnung des Reichsmi⸗ niſters für Ernährung und Landwirtſchaft ſoll die Verſchlep⸗ pung ins Inland verhüten und verbietet dementſprechend den Verſand aller Erzeugniſſe, durch die eine Verſchleppung erfolgen kann, aus den Befallgebieten in das bis jetzt nicht befallene Inland. Ausnahmen können unter beſtimmten Si⸗ cherungsmaßnahmen zugelaſſen werden. Die Verordnung gilt für die ganze Rheinprovin 3, da von der geſamten Provinz nur drei Landkreiſe und einige Stadtkreiſe befall⸗ frei blieben. Außer der Rheinprovinz gehören noch zum Be⸗ fallgebiet oder werden noch dazu erklärt die angrenzenden Kreiſe von Weſtfalen, Heſſen⸗Naſſau, Heſſe n, die geſamte Saarpfalz, faſt ganz Ba deen und große Teile von Württemberg. In Zweifelsfällen erteilen die Gü⸗ terabfertigungen der Reichsbahn Auskunft. Dank der Ab⸗ wehrmaßnahmen konnten entſtandene Befallgebiete ſtets rechtzeitig erkannt und bekämpft werden, ſo daß irgend ein Ernteverluſt nicht zu beklagen war. Große Verdienſte er⸗ warben ſich dabei alle Bauern, Landwirte und Gärtner, die auch im kommenden Jahre bei der Bekämpfung wieder in vorderſter Front ſtehen werden. 5 Jugend von heute. Vor der Auslage eines Lotteriegeſchäftes, das mit den hübſchen Weihnachtsglücksbrieſen der Reichslotterie für Ar⸗ beitsbeſchaffung geſchmückt iſt, konnte ich folgendes Geſpräch von zwei Dreikäſehoch belauſchen. i „Jetzt ſollte einer kommen und mir ein Los kaufen! Ja, was würdeſt Du denn damit tun? wollte der andere wiſſen. Na, g'winnen möcht' ich! Da frage ich den Buben Wenn ich Dir jetzt ein Los kaufe und es gewinnt, was machſt Du denn dann? Da ſagt der Bub: Einen Volfswagen kaufe ich mir!— So, ſo, einen Volkswagen haſt Du im Kopf und in dem ſoll Dich wohl Dein Vater ſpazierenfahren? Aber keine Rede, ſagt der Bub, was verſtehen denn die alten Leute von einer Maſchine!“ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 19. Dezember: Miete E 12 und 2. Sonder⸗ miete E 6: Zum letzten Male: Mein Sohn, der Herr Miniſter. Luſtſpiel von Andre Birabeau. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 20. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete B 6: König Ottokars Glück u nd Ende. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 14 Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete H 11 und 1. Sondermiete H 6 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 132 Der Prinz von Thule. Operette von Rudolf Kattnigg. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 21. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung: Pe⸗ terchens Mondfahrt. Weihnachtsmärchen von G. v. Baſſewitz, Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Für die NSG. „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 31 bis 335, 342 bis 347, 360, 534 bis 587, 544 bis 547, 574 bis 576, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe G Nr. 601 bis 900: Der Wildſchütz. Oper von A. Lortzing. Anfang 20, Ende nach 22.45 Uhr. Donnerstag, 22. Dezember: Miete D 11 und 1. Son⸗ dermiete D 6 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 518 bis 520, 588 bis 590, 688 bis 690: Enoch Arden. Oper von Ottmar Gerſter. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. Freitag, 23. Dezember: Miete F 12 und 2. Sonder⸗ miete F 6: Emilia Galotti. Trauerſpiel von Leſ⸗ ſing. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 24. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung für Theaterring der Hitler⸗Jugend, Bann 317, Ludwigs⸗ haſen(ohne Kartenverkauf): Peterchens Mond⸗ fahrt. Weihnachtsmärchen von Gerdt von Baſſewitz. Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 15.30, Im Neuen Theater im Roſengarten: Montag, 19. Dezember: Für die NS„Kraft durch Freude“ Kulturgemeinde Mannheim Abt. 136—138, 15 2153, 261— 268. 361370, 391393, 529530, 560, 570, 599, Gruppe D Nr. 1400, Gruppe E freiwillig Nr. 1900:„Der Wildſchütz“, Oper von Albert Lor⸗ ting. Anfang 20. Ende nach 22.45 Uhr. ö 2 a 2 5 0 Anlice Bekanntmacungen Schrank Ze Erla, 9e gef.. 1 f Jef d nur ſe Oeffentliche Erinnerung. D K Un U Hern un ig an. Unſchädlich And doch wirt am iſt dagegen folgende Schnell⸗ Die nachſtehend aufgeführten, aus anksagung. maschinen]] ber Kar, el engt an e pppelten Menge a 8. Kloſt Meliſſengeiſt und Zucker mi a der dopp rühtden Gebützren erden eie Allen, die unserer lieben Entschlafenen das letzte 55 177— den waſſers gut Ta dne der ſtige dem Le 1 5 2 1 8 1 f age die ha 2 9 5 e au Geleit gaben und für die zahlreichen Kranzspenden 5 5 S ae Fe le in de eg EEE 7 sagen wir hiermit herzlichen Dank. Besonderen ersenkbar Sie erhalten Kloſterfrau⸗Meliſſengei laue g b 5. 2 t den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu R . Miet⸗ Dank dem Vertreter der Firma Loße, Edingen für 155 120. 280, 165 und— 50. Ausſchnetden und aufbewahren! 5 15 5 1 5 0 einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ die ehrenden Worte und den Arbeitskameraden. eee ee ee und Kameradinnen für die Beweise aufrichtiger Ia. Fabrikate eeenmmdsdépdeuoraddzdrrdwderpd 7 2 zellen Baugebühren, Sets, I Teilnahme ag Asen Badische Bünne, Kartsfrune. gebühren, Baugebühren, Orts⸗ ͤ in gr. Aus w S i b 5 8— erichtsgebühren. 5 80 5 i—— 5 b 5 55. wird erinnert. Wilhelm Schumm und Kinder. Steinbach Dine sene Werbnchkefredle Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens Mannheim 2 fur dlie Kindler!— 22. Dezember 1938 Zahlung leiſtet, e 85 c 8 G8 55 ee eng 180 Mhm.-Sectenheim, 19. Dezember 1938. straße 109. Am 3. Januar 1939, nachmittags 3 Uhr im Schloß-Saal 8 un s b 8 8. S edler in Höhe von—— a— N 8 Märchens piel: 8 deo Scene an end /⸗/m.m!.!..!.p⸗.ß⸗,““F.B. BBU Sohneswosst nean: Der Schuldner hat außerdem die and. S II Heethe 3⁰ Ul 13 8 g— mit 555 Koſten verbundene 1 5 8 0 Und Dobler wangsvollſtreckung zu erwarten. 2 5 S 3 een e e Taglohn- Landjugend ID. e 5— Eintritt 30 Pig. S erſo 8 5„ 2— 5 2 2— . e e e ben eee, eee e 00 eim 1= Hauptstraße. 1 38. 85 2 ähringerſtr. 35 8 5. 5 N 88 Sunn 74 C 8(2. Stock). mmm 9 3 Bauhandwerker Eersuumn LAneg* 2 Zimmer e bet Sen baben zu erſheimen: n— H—— ö* g 5 uw mi- g s a 3 Lad Fieser? Sumtliche Bauern, und Landrits hne und ochter, 85 2 Nertommiunas⸗ Kalender d Küche zu haben in der] Landarbeiter, Landarbeiterinnen und ſämtliche Pflichtjahr⸗ Se 3 i ä 8 aer, Un B mädels im Alter von 14—20 Jahren. liefert in jeder To. 1898. Heute Montag abend 7 Uhr müſſen alle ältere per ſofort oder ſpäter geſucht. des Reſtloſes Erſcheinen wird erwartet. a Ausführung e 195 e 1 zur Vor⸗ Zu erfragen in d. Geſchäftsſt. d. Bl. Neckar- Bote“. 8 Der Ortsfugendwark. Reokarboks-Druckerel reitung fü 0 f f 5 0