5 ß d S i enn d eegdagnnningaggag dn sagn 1 Nr. 296 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag. 19. Oezember 1938 Am den Suezkanal Das halbamtliche„Giornale d'Italia“ hat angekündigt, daß von italieniſcher Seite nunmehr eingehend die Frage des Suezkanals geprüft würde, d. h. alſo mit anderen Wor⸗ ten, daß Italien demnächſt ganz präziſierte Forderungen im Hinblick auf den Suezkanal anmelden wird. Dieſe For⸗ derungen können keine Ueberraſchung bedeuten, denn dieſe Fragen ſind ſchon längere Zeit erörtert worden und im Jahre 1935 wurde darüber bereits mit Italien und Frank⸗ reich verhandelt Die Frage iſt aber jetzt deshalb ſo dringend geworden, weil der Suezkanal für Italien nach der Schaf⸗ fung des Imperiums. der Eroberung von Abeſſinien, eine lebenswichtige Bedingung geworden iſt. Die geſamte Ver⸗ bindung zwiſchen Italien, Oſtafrika und Abeſſinien läuft durch den Suezkanal. Dieſe Tatſache wird durch nichts beſ⸗ ſer gekennzeichnet, als dadurch, daß ein Viertel der Erträg⸗ niſſe des Suezkanals von italieniſchen durchfahrenden Schif⸗ fen ſtammt. Italien lenkt die Aufmerkſamkeit auf den Suezkanal in einer Zeit, in der die italieniſchen Flüchtlinge aus Tun is heimkehren müſſen, weil ſie den Boden nicht mehr bearbei⸗ ten können, den ſie und ihre Väter ſeit Jahrzehnten bear⸗ beitet haben Inſofern wird naturgemäß auch das Tunis⸗ problem nicht zur Ruhe kommen, bis hier eine befriedigende Löſung gefunden worden iſt. Desgleichen hat die Eroberung don Abeſſimen die Frage der Dſchrbutibahn für Ita⸗ lien zu einer Kardinalfrage gemacht. Es iſt bemerkenswert, daß dieſe Bahn, die ja die Verbindung nach Abeſſinien her⸗ ſtellt, ſchon vor zwanzig Jahren in Verſailles von den Ita⸗ lienern gefordert wurde Aber damals lehnte man dieſe Forderung als unberechtigt ab. So ſehr auch Italien ſich für die Tunisfrage, für das Oſchibutiproblem einſetzt, ſo iſt doch die Angelegenheit des Suezkanals in der Größenord⸗ nung noch wichtiger Es muß erſt einmal geſagt werden, daß Italien über⸗ haupt durch die Tatſache, daß England militäriſch und ſtrategiſch den Suezkanal und die Meerenge von Gibraltar beherrſcht, ein Gefangener des Mittelmeeres iſt. Denn Ita⸗ lien ſteht der Weg in die Welt, in die großen Ozeane nur ſolange offen, ſolange die Engländer damit einverſtanden ſind Man muß ſchon ſagen, daß eine ſolche Weltregelung für die Dauer auch nicht haltbar iſt und daß es ſchon aus dieſem Grunde zweckmäßiger wäre, nach einer konſtruk⸗ tiven Löſung zu ſuchen. Denn ſo viel dürfte ja auch den Engländern klar ſein, daß ſie zurzeit zwar noch dieſe Dinge halten können, auf die Dauer geſehen aber handelt es ſich beim Suezkanal doch um eine der Gefahrenzonen des bri⸗ tiſchen Weltreiches. Wenn man die italieniſchen Anſprüche verſtehen will, ſo iſt es notwendig, einen Blick auf die Geſchichte des Suez⸗ kanals zu werfen. Die Herrſchaft über Aegypten wurde erſt lebensnotwendig für England. als Kaiſer Napoleon III. oder vielmehr ſein genialer Ingenieur Ferdinand de Leſſeps daran ging, die Landenge von Suez zu durchſtechen. Fer⸗ dinand de Leſſeps hatte als Konſularagent ſieben Jahre in Aegypten zugebracht und dabei das Gelände bis ins Ein⸗ zelne genau kennen gelernt. Es waren eine große Anzahl von Schwierigkeiten zu überwinden, bis ſchließlich der Bau des Suezkanals, der in ſeiner Bedeutung für Weltwirtſchaft und Weltverkehr von keiner anderen künſtlichen Waſſer⸗ ſtraße übertroffen wird. im Jahre 1859 begonnen wurde. Zehn Jahre ſpäter fand am 17. November 1869 die feier⸗ liche Einweihung ſtatt. Det Suezkanal ſtellt eine ſchleuſen⸗ loſe Fahrſtraße von 166 km Länge dar. die etwa 12 m tief und an der Sohle mindeſtens 45 m breit iſt, während die Spiegelbreite 100 bis 135 m beträgt. Bei einer Fahrge⸗ ſchwindigkeit von 10 km im eigentlichen Kanal wird die Waſſerſtraße in durchſchntttlich 13 Stunden durchfahren. Das Eigentumsrecht an dem Kanal wurde für die Dauer von 99 Jahren, alſo bis zum Jahre 1968. der Suezkanal⸗ geſellſchaft übertragen. Es ſind bereits Verhandlungen im Gange, wonach die Suezkanalgeſellſchaft ſich ihr Eigentums⸗ recht bis zum Jahre 2008 ſichern will. Es iſt alſo Grund genug, um letzt einmal dieſe Frage der Eigentumsrechte endgültig zu klären Der größte Teil der Suezkanalaktien wurde urſprünglich von Frankreich erworben, aber auch England hat in ſeiner Schatzkammer heute rund 200 000 Aktien liegen, die im Jahre 1876 Disrageli kaufte. Dieſe Aktien allein haben der engliſchen Schatzkammer an Divi⸗ dende im vergangenen Jahr etwa zwei Millionen Pfund eingebracht. Dieſe Summe wird ſich in dieſem Jahr noch erheblich ſteigern. do Italien den Schiffsverkehr ſehr we⸗ ſentlich geſteigert hat und da durch die überwundene Welt⸗ kriſe eine Steigerung des Schiffsverkehrs im allgemeinen feſtzuſtellen war Den größten Teil der Aktien hatte ſeiner Zeil der Vizekönig von Aegypten erworben, weil ſich das übrige Europa für das Kanalunternehmen nicht intereſſierte. England hatte das Projekt früher überhaupt bekämpft und ſah in ſeiner Durchführung erhebliche politiſche Gefahren. Dann aber taten die Engländer das ihrige, um dieſen Fehler wieder wett zu machen, d. h., ſie ſicherten ſich die Ausgänge und die Vorteile, die ſie aus dem Kanalbau ſelbſt hatten. denn der Weg von London nach Bombay wurde nun mit einem Schlag um rund 5009 Seemeilen verkürzt. Und nun kam auch Disraeli und kaufte dem Vizekönig von Aegpten 19 Anleihe ab. Das war gleichzeitig der erſte Schritt zur ufrichtung der britiſchen Herrſchaft über Aegypten. Nach dem Statut der Suezkanalgeſellſchaft iſt der Suez⸗ kanal eine internationale Angelegenheit und jedes Schiff jeder Macht hat im Frieden und im Krieg das Recht, den Auf dem Kameradſchaftsabend Der Führer dankt auf dem Kameradſchaftsabend der 3000 85 3 N r di ß die ihm laß der Einweihung des 3000 Rilometers für die begeiſterte Begri⸗ 0 Chef der Deutſchen Volkes darbringen Von links: Wide ure bl, 3 rer Reichs⸗ n aller dem Führer ankte, Frau ter im Theater des Polizei Himmler, Reichsminiſter Dr. Frick Generalinſpekto Minister Dr Goebbels, ein Autobahngrbeſter der en Name Dr. Dorpmüller. der 3000 Reichsautobahnar Reichsgutobahnarbeiter aus An⸗ Kanal zu befahren. Dieſes Recht iſt aber eine ſehr zwel⸗ ſchneidige Angelegenheit, denn wenn etwa ein deutſches Schiff im Weltkrieg gewagt hätte, den Kanal zu befahren, o wäre ihm vielleicht während der Durchfahrt nichts ge⸗ chehen, aber an der Straße von Bab el Mandeb lagen die engliſchen Kreuzer bereit. Im Krieg hatte England, um den Suezkanal zu ſichern, aus allen ſeinen Ländern Truppen nach Aegypten geworfen. Vor dem Weltkrieg war auch Deutſchland im Auf⸗ ſichtsrat der Suezkanalgeſellſchaft geweſen. Aber dieſer un⸗ bequeme Partner wurde dann durch den Verſailler Ver⸗ trag einfach beſeitigt. Bemerkenswert iſt überdies die Tat⸗ ſache, daß auch Italien im Aufſichtsrat nicht vertreten iſt, der ſich aus 21 Franzoſen, 10 Engländern und einem Hol⸗ länder zuſammenſetzt. Die Forderungen, die von Italien geſtellt werden, die aber ſicher die übrigen Mächte gern ae e werden, gehen auf Reviſion des Kanalſtatuts aus. Danach ſoll, wie es eigentlich bei einem ſolchen Unter⸗ nehmen eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte, der Kanal nicht privaten Erwerbszwecken dienen, ſondern er hat eine gemeinnützige Einrichtung zu ſein. Die Durchfahrtsgebüh⸗ ren ſind derart hoch, daß man mit Recht den Kanal nicht eine Verkehrsſtraße, ſondern ein Verkehrshindernis genannt hat. Da die Durchfahrtsgebühren außerdem in Goldwäh⸗ rung gezahlt werden müſſen, ſo gibt das Schwierigkeiten mancherlei Art. Es iſt z. B. ſchon der Fall eingetreten, daß nach den Berechnungen für deutſche Schiffe der Weg um Afrika billiger iſt, als die Durchfahrt durch den Suezkanal. Italien hat bei ſeinem geſteigerten Verkehr nach Abeſſinien im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Pfund oder 350 Millionen Lire an Gebühren zahlen müſſen Das iſt ganz gewiß keine Kleinigkeit. Man hat nun verſucht. auf verſchiedene Weiſe das Suezkanalproblem zu löſen. Es ſollte z. B. die Bahn Kairo—Kap eine Entlaſtung des Suez⸗ kanals bedeuten. Aber dieſe Bahn iſt bisher noch nicht voll⸗ endet, und ſie macht auch nach ihrer Vollendung den Kanal noch nicht überflüſſig. Selbſt der Gedanke eines zweiten Kanaldurchſtiches iſt aufgetaucht. Aber dieſer Kanal, der öſt⸗ lich von Sinai verlaufen ſoll, wird wohl techniſch kaum durchführbar ſein. So bleibt es alſo dabei, daß das Pro⸗ blem des Suezkanals international geregelt werden muß, denn es iſt ja auf die Dauer unmöglich, daß die Aktionäre 70 vH der Gebühren als Reingewinn in ihre Taſchen ſtek⸗ ken. während nur 30 v der Bruttoeinnahmen für die In⸗ ſtandhaltung des Kanals gebraucht werden. Vernünftige Engländer ſind einer radikalen Gebührenherabſetzung freundlich geſonnen, denn ſie ſagen ſich, daß die Schiffahrt aller Länder im Grunde nur die Vorteile der Gebührenſen⸗ kung haben würde. Soviel iſt jedenfalls ſicher, das Problem iſt heute angeſchnitten und zur Erörterung geſtellt. Wie die Dinge liegen, wird es nicht wieder von der Tagesordnung verſchwinden, bis es in einer Weiſe gelöſt iſt, die dem Ge⸗ FB und den Intereſſen aller Mächte ent⸗ pricht. Böhmiſche Muſiker in Baden Sudetendeutſche Tondichter in alter Zeit. In den Jahrhunderten, bevor der Dreißigjährige Krieg dem deutſchen Volke unerhörte Blutopfer koſtete und ſeine blühende Kultur vernichtete, konnte der Wahn nicht aufkom⸗ men, als ſeien nur welſche Tondichter und Muſiker imſtande, uns die Segnungen höherer Muſik zu bringen. Solch lächer⸗ liches Vorurteil breitete ſich erſt nach jenem unſeligen Kriege aus. Vielmehr wußte man in allen Gauen deutſcher Zunge, daß die beſten Komponiſten und Muſiker nicht aus dem Auslande kamen, ſondern aus Deutſch⸗Böhmen und Mähren. Ein bekanntes Sprichwort hieß ſchon lange allerorts:„In Böhmen hängt der Himmel voller Geigen“. Des Alten Reiches Kraftquellen pulſten am wärmſten und vollblütigſten in ſeinen Grenzgebieten gegen Franzoſen und Tschechen, in der Weſt⸗ und mittleren Oſtmark, am Ober⸗ rhein und in den Quellgebieten der Eger, Moldau, Elbe und Oder. Deshalb herrſchte auch zwiſchen beiden Randgebie⸗ ten völkiſchen Lebens ſchon im Mittelalter der Kräfteaus⸗ tauſch und die Anziehungskraft gegenſeitiger Ergänzung. Schon früh verdrängten die Tschechen ſo manche leben⸗ dige Schaffenskraft der Deutſchen aus ihrer böhmiſchen Hei⸗ mat, beſonders ſeit den Leiſſitenunruhen. Sie vertrieben Ge⸗ lehrte aller Fakultäten aus der älteſten Univerſität des alten Reichsgebietes, Prag, die dann in der nächſtälteſten Univer⸗ ſität, Heidelberg, eine neue Heimat fanden, unter ihnen auch Vertreter der„Freien Künſte“, darunter der Muſik. Um die Mitte des gleichen 15. Jahrhunderts wurde in Böhmen Arnold Schlick geboren, der auf ausgedehnten Reiſen im ganzen Reichsgebiet ſeinen Ruf als einer der beſten Orgelmeiſter ſeiner Zeit befeſtigte, dann als Kapellmeiſter und Organiſt an den Heidelberger Hof kam und hier lange und ruhmreich(wohl bis zu ſeinem Tode) wirkte. In ſeinem„Spiegel der Orgelmacher und Organiſten“ hinterließ uns Arnold Schlick eins der älteſten Quellenwerke für die Kenntnis der Orgelkunſt der Zeit vor der Reformation. Erſt ſpäter hat es Robert Eitner neu herausgegeben nach dem wenige Jahre zuvor hinter dem Kamin eines ſächſiſchen Bau⸗ ernhauſes zufällig aufgefundenen einzigen erhaltenen Exem⸗ plar, dem leider das letzte Blatt mit der uns ſo wichtigen Jahreszahl ſeines Erſcheinens und dem Namen des Druckers ſehlked ele Tabulatoren für Orgel wie für Laute ſind uns des⸗ halb wichtia. weil ſie nicht nur ein unentbehrliches Quellenwerk für die Kenntnis der hochenkwickelken Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik des beginnenden 16. Jahrhunderts am Ober⸗ rhein wurden, ſondern uns auch eine erfreuliche Anzahl uralter deutſcher Volkslieder aufbewahrte. Auch ſein gleichnamiger Sohn, Arnold Schlick der Jün⸗ gere, der 1511 an der Heidelberger Univerſität immatriku⸗ liert wurde, wie ſchon 1506 Joſef Schlick„ex Heydelberga“ (wohl ein älterer Bruder), blieb der Neckarſtadt treu und wirkte hier als Muſiker. Im Schülerkreiſe des Heidelberger Singemeiſters Lo-; renz Lemlin wurde ſo manches deutſchböhmiſche Muſiker⸗ blut ausgebildet. Von ihnen waren die beiden bedeutendsten Georg Forſter und Kaſpar Othmayr, aus Amberg gebürtig, wohin ja ſo mancher Egerländer vor huſſitiſcher Bedrückung hatte flüchten müſſen. Ein Dritter aus dem Schülerkreiſe Lemlins, der 1529 in Heidelberg immatrikulierte Jobſt von Brant, wurde ſpäter„Hauptmann zu Wald⸗ ſachſen“(heute Grenzort Waldſaſſen), von wo er lebhafte Verbindungen mit ſeinem deutſchböhmiſchen Muſikfreunden unterhielt. So erſchienen denn auch ſeine muſikgeſchichtlich wichtig gewordenen„Geiſtlichen Pfalmen und Kirchengeſang (1572) in Eger, wohl die wichtigſte Neuerſcheinung jener muſikaliſch angeregten Zeit in Böhmen neben dem„Opus Muſicum“, das 1586 Jakob Handl, genannt Gallus, in Prag herausgab. Mit dem„Erbarn und Achtbarn Churfürſtlichen Secre⸗ tario zu Heydelberg“, Stefan Zierler, von dem Georg Forſter auch manches ſchöne Lied in ſeine 5 Sammlungen auf⸗ nahm, bildete dies Heidelberger ſeltene Kleeblatt eine treue Gemeinſchaft von Jugendfreunden, die wohl weit umher zerſtreut wurden, aber doch immer in kameradſchaftlicher Ver⸗ bindung blieben und ihre ganze Freizeit der edlen Muſica widmeten. Aus Lauban im Schleſiſchen ſtammte der ſeit 1580 als Kapellmeiſter des Kurfürſten zu Heidelberg tätige Johann Knöfel(Knefelius), der 1581 in Nürnberg ſeine öſtimmigen„Newe Teutſche Liedlein, welche den meh⸗ rern theil den brauch dieſer Welt beſchreiben“, herausgab, 1592 als Chordirektor an St. Heinrich in Prag tätig war. 1600 bis 1602 leitete Andreas Naſelius Heidelbergs Hofkapelle, der aus Amberg gebürtig war(genauer Hahn⸗ bach bei Amberg). Als dann in Prag, dem Brennpunkte tſchechiſcher Un⸗ ruhen, der unſelige Funke den Dreißigjährigen Krieg ent⸗ zündete und Kurfürſt Friedrich V. von der Pfalz in der Schlacht am Weißen Berge ſeine kaum aufgeſetzte Böhmen⸗ krone verloten hatte, wurden Jahrhunderte alte Verbindungen zwiſchen Oſt⸗ und Weſtmark zerriſſen. Sie wurden erſt wie⸗ der durch den„Türkenlouis“ angeknüpft, als er Fran⸗ ziska Sibylla Auguſta heiratete, die im Egerland die Herr⸗ ſchaft Schlackenwerth in die Ehe brachte. Hier ſtand ſeit 1696 an der Spitze ihrer markgräflichen Hofkapelle der bewährte Johann Kaſpar Ferdinand Fiſcher, ſtilgeſchicht⸗ lich einer der wichtigſten Vorläufer Johann Sebaſtian Bachs. 1716 berief ihn die Erbauerin von Schloß Favorite, die Witwe des„Türkenlouis“, nach Raſtatt in ihre Reſidenz. Hier wirkte er noch lange Jahrzehnte auch als Opernkom⸗ poniſt, deſſen Partituren leider ohne Ausnahme verloren gingen. Nur wenige Textbücher ſeiner Singſpiele blieben uns erhalten und werden in der Badiſchen Landesbibliothek be⸗ wahrt. Umſo eindrucksvoller wirkt das reiche inſtrumentale Schaffen Johann Kaſpar Ferdinand Fiſchers. Welche Schaf⸗ fenskraft umſpannt ſeine geſegnete Lebenszeit von 1650 bis 1746! Er hat die Klavierſuite der Bachzeit mit ſicherer Hand aus der von Froberger überlieferten Form entwickelt und verlebendigt ſchon in ſeinem„Pieces de clavecin“ von 1696, die trotz ihres franzöſiſchen Modetitels urſprünglich deutſchen Geiſt atmen, nicht minder als ſein drei Jahre ſpäter erſchie⸗ nenes„Muſikaliſches Blumenbüſchlein“, der 1730 als Frucht ſeiner Baden⸗Badener Jahrzehnte herausgegebene„Blumen⸗ ſtrauß“ und der 8 Jahre ſpäter erſchienene„Parnaſſus“. Dieſe köſtlichen Werke zeugen aber nicht nur für ſeine deutſchböh⸗ miſche Muſikalität, ſondern auch für den erleſenen Geſchmack ſeiner Herrin. Jeder hilft bei der Beiriebsgeſtaltung Eine Aktion der Berufserziehung.— Um das beſte Arbeits⸗ verfahren. In den nächſten fünf Monaten führt das Amt für Berufs⸗ erziehung und Betriebsführung in der Deutſchen Arbeitsfront eine Aktion unter dem Thema„Organiſche Betriebsgeſtaltung“ durch. Im Mittelpunkt der Aktion ſtehen die wichtigen Fragen der organiſchen Geſtaltung der Betriebe mit den Teilaufgaben⸗ gebieten: Vorbildliche Arbeitsplatzgeſtaltung, reibungsloſer Betriebsablauf, Beſeitigung aller Arbeitshinderniſſe, Kamerad⸗ ſchaft bei der Arbeit, Leiſtungsſteigerung. Dabei will das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung insbeſondere die Wechſelwirkungen exforſchen, die beim i zwi⸗ ſchen Menſch und Maſchine beſtehen. Auf Grund zahlreicher Einzelunterſuchungen ſeiner Eignungstrupps in den Betrieben wurden ſogenannte Arbeitsbeſtverfahren und im Zuſammen⸗ hang damit auch ein Lernbeſtverfahren erarbeitet. Aus den Arbeitsbeſtverfahren ergeben ſich auch gleichzeitig die Grund⸗ ſätze für die Beſtgeſtaltung des Arbeitsplatzes, d. h. es muß alles in Ordnung gebracht werden, was den Menſchen hindert, die ihm eigenen Arbeitskräfte zu entwickeln und einzuſetzen, damit eine Steigerung der Leiſtung möglich wird. Letztes Ziel der organiſchen Went iſt der reibungslos arbeitende Betrieb mit einem Höchſtma an Lei⸗ tungen, die die Exiſtenz unſeres Volkes und des einzelnen ſicherſtellen. 5 beiter. Weltbild(M). die Arbei⸗ das dieſer Tag Deutſches Reiſefluzzeug ſtartet zum Langſtreckenf des Typs Ax. 79 der Arado⸗ Das zweiſitzige Reiſeflugzeug Werke 1 f e zum Langſtreckenflug nach Auſtralien ſtartet. Die Beſatzung beſte, t aus Ober⸗ leutnant Pulkowſki(unten im nach Auſtralien. in Brandenburg(Havel), ermantel) und Leutnant Jenett loben). eltbild(M). Sportund Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. Uſcuf Feullonbem— 98 belkenbeim 00 Der hartgefrorene Boden ließ ein gewohntes Spiel natürlicherweiſe nicht zu. Seckenheim war, lechniſch bewertet, dem Gegner etwas voraus. Die Punkteleiiung haben die Platzherren nur ihrem mehr als vorzüglichen Torwächter zu verdanken. Dieſer Mann machte ſelbſt das Unmögliche wieder möglich. Die Sedenheimer Stürmer mochten bringen was ſie wollten, der Torhüter der Feudenheimer wußte zu ſpielen, wenn es galt. Selbſt in der zweilen Halbzeit, als Seckenheim mit ſeinem Bombengeſchütz auffuhr, war dieſer Spieler Herr der Lage. Die Kritik darf melden, daß hüben und drüben die Deckungsreihen die Hauptarbeit zu leiſten hatte, aber die erfreuliche Tatſache war ſeſtzuſtetlen, daß auf beiden Seiten hart, aber immer ehrlich und fair gekämpft wurde. Schieds⸗ richter Anferverth⸗Pforzheim leilele großzügig, aber gut.. Feudenheim II— Seclenheim II 0:4 Miemaunia ölogabein— 07 mannheim 00 Der ſo plötzliche außerordentliche Kälteeinbruch ließ viele ſonſtigen Zuschauer fernbleiben. Das Spiel elbſt lil ſtart unter der in un erem Bleilegrad ungewohneen Minuste peratur. Es fragt ſich nur, ob bei ſolchem Tieſſtand des Thermome lers die Ausübung des Sportbetriebes überhaupt notwendig, wenn nicht gefundheitsſchädrich iſt! und dann das Del izit in den Vereinstaſſen, zumal, wenn auch noch„Goldeger Sonntag“ iſt! Das Spieige chehen konnte leineg Augenolick etwas erwärmen. Es ſehlke innerhalb und außerhalo des Spielfeldes infolge der Kälte am ſonſtigen Jalereſſe. Und dann: Warum die weite Reiſe eines Schiedsrichbers? Das belaſtet unſere Vereine doch alu ſtark, wenn ſie vor beinahe leeren Rängen ſpielen ſolten und müſſen. Bei Atemannia Ilvesheim kaun Torwart Schnilt immer noch nicht mittun. Geſtern mußte auch Zeh ausſegen und Hartmann fehlte infolge Erkrantung./ mußte Aühr er⸗ ſetzen. In beiden Hacbzeiten lag Alemannia mehr oder weniger ſtark im ſtändigen Angriff. Gegen Spie ende zu ſteigerte ſich dieſe FJeldüberlegenheit zu einer ſellen ge⸗ ſehenen förmlichen Belagerung des Neuoſtheiſter Tores, vor welchem meiſt 21 Spieler ſich redlich aomühlen. Doch auf Seiten des Alemannia⸗Sturmes ſehlle der„Volcſtrecker“, der Schütze des einen Tores, das Sieg bebeulel hätte. Dieſes Manko war ſchon in den letzten Spielen des All⸗ meiſters feſtzuſtellen. Und ſo endele das Ein Elfmeter hätte die Sache evtl. zugunſten der Platzher ren entſcheiden können, doch der im Strafraum ungeahndet. In beiden Mann chaflen wa len die hinbe en Reihen leſſer als die Stürmerlinien. Von Alemannia gefielen Glimum, Anton Weber, Hans, Weber und Karl Weber noch am beſten, Euwyk als Mitteiläufer iſt auch der Sturm: das Schmerzenskind! Keiner iſt Tor chü ße. wenn Hartmann nicht da iſt! Hier gick es unbedingt, künftig Beſſerung zu ſchaffen, wenn nicht OJ hatte im Torwart Hildebrandt ſeinen beſten Mann. Verteidigung gut, Läuferreihe im Aufbau nicht genügend. Der Sturm diesmal auffallend ſchwach. Schiedsrichter Hog⸗Raſtalt leitete, bis auf den ſätligen Elfmeter, im Allgemeinen gut. 2. Mannſchaflen 7:2 für Ilvesheim. * Gauhandballklaſſe. f To. 98 Seckenheim— Tſchft. Freiburg 1128(6:5) SV. Waldhof— Tgd. Ketſch 2:1 FC. Freiburg— VfR. Mannheim 928 To. Leutershauſen— Tv. 62 Weinheim 46 Einen knappen Sieg mit 11:8 Toren brachte das geſt⸗ rige Spiel den 98er Turnern gegen Tichft. Freiburg. In der erſten Halbzeit ſah man von beiden Mann chaflen keine beſondere Leiſtungen. zeihurg ge ang das Führungstor und bis dieſe Minuten ausgeſpieit walen, ging man mit 6:5 Toren für 98 in die Pauſe.— Nach Wiederanſpiel in der zweiten Halbzeit ſah es nach kurzer Spieldauer für Freiburg einige Zeit ſchlecht aus. Die Platzmannſchaft hatte ſich ge⸗ funden und bald hieß es 11:5. Bei dieſem Stand ließ man plötzlich auf die er Seile nach und Freie urgs Mannſchaft, die auseinanderzufallen drohte, raffte ich wieder auf, um Tor auf Tor nachzuholen. Die Zeit dazu war aber knapp geworden, ſodaß der Anparteiiſche Schniher aus Mannheim das Spiel mit dem Sieg der 98er trennen mußte. Auf Seiten der 9ger wurde das Spiel mit Ausnahme von wenigen Spielminuten in der zweilen Halbzeit von keinem einheitlichen Kampfgeiſt geführt. Aclzulang wurde oft das Leder von einzelnen Leuten gehalten. Dabei be⸗ mühte ſich auch niemand, freie Bahn zu ſchaffen. Scheinbar hatte man den Gegner etwas unterſchätzt, oder iſt die Sicherheit ſo fühlbar? Freiburgs Elf bot eine geſchloſſenere Leiſtung. Bis der Schlußpfiff ertönte war auf dieſer Seite jeder einzelne Spieler zum Einſatz bereit, war auch die er Mannſchaft da an ge e en, ihren ſchlechten Tabeclenplatz womöglich verbeſſern zu können. Die Tabelle: Spiele gew. unent. verl. Tore Pun kte S. V. Waldhof 10 10—— 10021 20 Tgd. Keiſch 10 55 1 11088 18 V. f. R. Mannheim 11 7— 4 10581 14 5 Freiburg 9 863 3 76 69 12 2 Weinheim 11 5 1 5 8190 11 To. 98 Seckenheim 10 8 1 8 7 Tſchft. Durlach 10 8 1 6 692 7 T. B. Leutersh. 11 2 1 8„6086 5 Tſchft. Freiburg 9 8 97 4 TSV. Oftersheim 11 2— 9 23 4 Auswärnger Sport. Fußball s Reichsbundpokal- Vorrunde. Allenſtein: Oſtpreußen— Niederſachſen 40 Duisburg: Niederrhein— Südweſt 7˙0 Wien: Oſtmark— Baden 4.1 Kaſſel: Heſſen— Bayern 12 Stuttgart: Württemberg— Weſtfalen 10 Köln: Mittelrhein— Sachſen 1·3 Breslau: Schleſien— Nordmark 10 Stolp: Pommern— Mitte Schiri lieg offenes Handspiel lobend zu erwähnen. Voch Treſſen torlos. Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Reichsbahn Frankfurt 3˙2 TS 61 Ludwigshafen— FK 03 Pirmaſens aus Gau Heſſen: VfB. Großauheim— Dunlop⸗SV. Hanau 41 Heſſen Hersfeld— SV. Kaſſel 4:1 Gau Baden: SpVg Sandhofen— VfB Mühlburg 10 Gau Bayern; Be Augsburg— Jahn Regensburg 1 VfB Coburg— Neumeyer Nürnberg 2 Freundſchaftsſpiele: Eintracht Frankfurt— Union Niederrad 4:1 RTS Mainz 05— Wormatia Worms 523 Karlsruher FV— Ulmer FV 94 12 Stuttgarter S SpVg Untertürkheim 3:3 Phönix Karlsruhe— Fe Südſtern Karlsruhe 3•0 2 Am den Reichsbund pokal Badens Elf gefiel in Wien.— Oſtmark ſiegte bei ſibiriſcher Kälte 4.1. Die Oſtmark, die auf dem Papier ſo ſtark ſchien, hatte im Wiener Stadion ſchwer zu kämpfen, um ſchließlich mit 4:1(1:1) den Sieg über Badens Fußballelf ſicherzuſtellen. Nur 3500 Zuſchauel hatten ſich bei ſibiriſcher Kälte— es herrſchten 14 Grad unter Null!— auf dem freien Prater⸗ gelände eingefunden, das kaum Schutz gegen den eiſigen Wind bot. Der zahlenmäßige Erfolg läßt nicht über die uneinheitliche Leiſtung der Oſtmarkelf hinwegſchauen, in der beſonders die Hintermannſchaft den Erwartungen entſprach. Die badiſche Mannſchaft bot eine kämpferiſche und ausge⸗ zeichnet abgerundete Leiſtung und kam wiederholt durch ſchöne Kombinationszüge in sefährliche Nähe des Wiener . 5598 2 1. 7 0 1197 5 Tokes. Bei den überraſchenden Schüſſen mußte Platzer ſtets 8 auf der Hut ſein. Schneidig waren die befdei Außenſtürmer Brecht und Striebinger, die durch ihre Flanken immer wie⸗ der Gefahr ſchufen und auch ſelbſt das Schießen nicht ver⸗ gaßen. In der Hintermannſchaft überragte Haplicek, aber auch Gramlich gefiel ausgezeichnet. Heermann machte durch ſeine Schnelligkeit und Einſatzbereitſchaft den beſten Eindruck von allen badiſchen Spielern. Zuſammenfaſſend kann man nur ſagen, daß die badiſche Mannſchaft in Wien von allen Mannſchaften, die bisher dort aus dem Altreich zu Gaſt weilten, den weitaus beſten Eindruck hinterließ. Eine ausge⸗ Wal Leiſtung bot auch der Schiedsrichter Multer(Lan⸗ au). Eine Bomben⸗Ueberraſchung— Niederrhein—Südweſt 7:0 Der Duisburger Reichsbundpokal⸗Vorrundenkampf hatte bei 13 Grad Kälte und beißendem Oſtwind nur rund 2500 Zuſchauer angelockt, die eine große Ueberraſchung erlebten. Mit nicht wen ger als 70(3:0) Toren wurde die Südweſt⸗ Elf überraſchend hoch aus dem Felde geſchlagen, ein Er⸗ gebnis. das man ſelber am Niederrhein nicht erwartet hatte. Das erſte Tor war bereits in der 12. Minute fällig, als nach einem ſchönen Links⸗Angriff Stobba geſchickt zu Pickartz gibt, der noch einen Verteidiger umſpielt und ein⸗ ſchießt. Niederrhein bleibt weiter im Angriff. In der 22. Minute folgt ein Angriff von rechts, der von Plückthun mit einem unhaltbaren Torſchuß abgeſchloſſen wird. Kurz vor der Pauſe iſt es der nach innen geſtartete Winkler, der das Ergebnis auf 310 erhöht.— Auch nach der Pauſe hält die Ueberlegenheit der Niederrheiniſchen an. Nur vereinzelt kam Südweſt zu Gegenangriffen, die aber reſtlos an der Vertei⸗ digung hängen blieben. In der neunten Minute erzielte Stobba das vierte Tor In der 20. Minute zögert Dietſch einen Augenblick, ſo daß Winkler früher am Ball iſt und erneut einſchießt. Acht Minuten vor Schluß konnte dann Janes einen Elfmeterball zwiſchen die Pfoſten ſetzen, als Dietſch im Fallen Winkler feſtgehalten hatte. Dietſch ging mit einer Kopfverletzung vom Felde. Ein Abſeitstor von Pickarts fand keine Anerkennung. 90 Sekunden vor Schluß ſtellte dann Winkler mit einem feinen Kopfball das Ender⸗ gebnis her. Das Eckenverhältnis lautete 1071 für den Nie⸗ derrhein. Bayern brauchte Verlängerung.— Heſſen— Bayern 112. Im Vorrundenſpiel um den Reichsbund⸗Pokal leiſteten die Heſſen in Kaſſel einen unerwartet ſtarken Widerſtand ge⸗ gen die ſavoriſterten Bayern. Bei einem ſchnellen Durchbruch der Heſſen hatte Scheithe im Tor der Bayern Glück, als Mitteiſtürmet Bock bei einem Schuß aus drei Metern das Tor nicht fand. Dann wurde der Kampf ausgeglichen. Etwas überraſchend kamen die Bayern zwei Minuten vor Seiten⸗ wechſel zum Führungstreffer. Lehner erhielt den Ball, raſte an der Seitenlinie entlang und flankte bildſchön vor das Tor, wo Gorſty nur den Fuß hinzuhalten brauchte.— Aber bald nach Wiederbeginn fiel der Ausgleich. Die Heſſen erziel⸗ ten eine Ecke, die Jordan ſehr ſchön trat. Gegen den Tor⸗ ſchuß des heſſiſchen Angriffsführers Bock war Scheithe macht⸗ los. Nun fanden ſich die Bayern aber mehr und mehr zu⸗ ſammen. Goldbrunner als Mittelläufer leiſtete vorbildliche Arbeit und die beiden Außenläufer warfen den Sturm immer wieder nach vorn. Aber Zimmer im Tor der Heſ⸗ ſen erwies ſich als unüberwindlich, ſodaß der Kampf nach Ablauf der Spielzeit immer noch 121 ſtand. Die Gäſte waren auch in der Verlängerung überlegen, aber erſt zwei Minuten nach Seitenwechſel holle Kitzinger ſich den Ball, ging ungehindert bis zum Srrafraum vor und ſchoß über⸗ raſchend aufs Tor. Zimmer, in der Sicht behindert, konnte den Ball nicht halken. Bayern hatte nach dramatiſchem Kampf, dem trotz 12 Grad Kälte 6000 Zuſcheuer beiwohn⸗ ten, 1:2 gewonnen. Weſtfalen ohne Durchſchlagskraft. Würktemberg ſiegte in Stuttgart verdient 1:0(1:0). Die in letzter Zeit ſtark nach vorn gekommene württem⸗ bergiſche Fußballelf bewies ihre Kampfkraft auch am Sonn⸗ tag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn, in der die Vertretung Weſtfalens im Kampf um den Reichsbundpokal zwar knapp, aber verdient 110(10) beſiegt würde. Grim⸗ mige Kälte und ſchneidender Oſtwind hatten leider nur rund 5000 Menſchen den Weg zu der ſchönen Stuttgarter Kampfbahn finden laſſen. Beſonders in den letzten zehn Mi⸗ nuten vor der Pauſe drängten die Württemberger den Gegner in die Verteid gung und zwei Minuten vor Wechſel ſchoß Mohn 2 aus 15 m Entfernung das erſte und einzige Tor. In der zweiten Hälfte hatte Klodt im Weſtfalentor reichlich Gelegenheit ſein Können zu beweiſen.— Beſter Mann der Weſtfalen war Mittelläufen Tibulfki; ſonſt gefie⸗ len noch Gelleſch und Andreas ſowie Torhüter Klodt! Die Württemberger boten eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung; beſonders Mittelſtürmer Mohn 2 verſtand es gut, ſe ine Ne⸗ benleute im geeianeten Augenblick einzuſetzen. richter: Führer(Wien).— Wie erwartet.— Mittelctein— Sachſen 1⸗3(1:2). Wie erwartet konnte der Gau Sachſen im Kölner Sta⸗ dion vor 7000 Zuſchauern mit 3:1 den Gau Mittelrhein ausſchalten. Der mittelrheiniſche Angriff verſagte. Weyer in der Mitte verſtand es nicht, ſeine Nebenleute richtig einzuſet⸗ don, wodurch beſonders Gauchel um ſeine Wirkung kam. Zudem fiel der linke Flügel noch ganz aus. In der Läu⸗ ferreihe konnte lediglich Kuckertz höheren Anſprüchen ge⸗ recht werden. Sachſens Läuferreihe entſchied dieſes Spiel, da beſonders Seltmann in der Mitte und Roſe ganz aus⸗ gezeichnet waren. Im Angriff gefielen beſonders Arlt, Mun⸗ kelt und Hänel, ſodaß man diesmal ſo ſtarke Spieler wie Helmuth Schön und den Torſchützen Helmchen nicht ver⸗ mißte. Güddeutſche Meiſter ſchaftsſpiele Pirmaſens kam zu ſpät!— TS. 61 Ludwigshafen gegen FK. Pirmaſens ausgefallen. 3000 Zuſchauer und die Elf der TSG. 61 Ludwigshafen warteten am Sonntag vergeblich auf den Fg. Pirmaſens, der zum fälligen Punktekampf nicht rechtzeitig antrat. Die Pirmaſenſer erſchienen mit dreiviertelſtündiger Verſpätung, da ſie in Kaiſerslautern den D⸗Zug⸗Anſchluß verpaßt hal⸗ ten. Der Schiedsrichter hatte vorher das Spiel vorläufig für TS. 61 gewonnen erklärt. Ein Freundſchaftsſpiel kam nicht zuſtande. Mühlbueg enttäuſchte.— SVg. Sandhofen— BfB. Mühl⸗ burg 1:0. Die SVg. Sandhofen kam vor nur 500 Zuſchauern gegen die Gäſte aus Mühlburg zu einem verdienten 1:0⸗ Sieg durch ein Tor des Linksaußen Becker nach ungefähr 30 Minuten Spieldauer. Die Mühlburger Mannſchaft ent⸗ täuſchte wieder ſtark, denn ſie hatte nur zu Beginn des Spiels und mn der letzten Viertelſtunde ſchöne Augenblicke. Sandhofen verdankt dieſen Sieg vor allem ſeiner überragenden Läufer⸗ reihe Fenzel⸗Wetzel⸗Wehe. Der Mühlburger Sturm zeigte wohl ein ſchönes Feldſpiel, ſeine Kombinakionen waren aber nicht zielſtrebig und vor allem fehlte es am Torſchuß. Eine Bombe des Rechtsaußen Joram hätte allerdings beinahe den 108 ins Netz gefunden. Schiedsrichter Lauer(Plank⸗ ſtadt). Fußball⸗Tabelle Südweſt: Wormatia Worms 12 7 3 2 127 Eintracht Frankfurt 12 8* 4 16:8 Kickers Offenbach 12 7 1 4 159 FSW Frankfurt 8 5 3 0 13273 Boruſſia Neunkirchen 11 4 3 4 1111 SVV Wiesbaden 11 4 2 5 10:12 Reichsbahn Frankfurt 11 4 1 6 9:13 FK 03 Pirmaſens 11 3 1 7 7:15 TSG 61 Ludwigshafen 10 3 0 7 614 FV Saarbrücken 12 3 0 9 6:18 Baden: VfR Mannheim 9 8 1 0 1771 1. FC Pforzheim 9 6 1 2 13:5 Freiburger FC CC SV Waldhof 8 5 1 2 1125 Karlsruher F 9 35 10.8 Vfe Neckarau 9 4 0 5 8:10 BfB Mühlburg 9 3 1 5 7.11 FV Offenburg 9 2 0 7 4:14 SpVg Sandhofen 9 2 0 7 4:14 Phönix Karlsruhe 8 0 2 6 2:14 Württemberg: Stuttgarter Kickers 9 0 2 14:4 SSV Ulm 100 3 2 13:7 VfB Stuttgart 9 5 2 2 12:6 Union Böckingen 98 4 3 2 1127 Sportfr Stuttgart 08 Ulmer FV 94 105 3 3 4 9:11 SpVg. Cannſtatt 9 2 3 4 7.11 JV ee 9 2 2 5 6·12 Stuttgarter Sc 3 6712 Bayern: Neumeyer München 11 6 1 4 13:9 FC 05 Schweinfurt 9. ß. Bayern München 9 4 3 2 1127 Jahn Regensburg 35 11 1 Fc Nürnberg 161600 10·4 TSV 1860 München 9 2 6 1 10:8 BCAugsburg 12 3 5 10:14 Schwaben Augsburg 10 3 3 4 9:11 SpVg. Fürth VF Zwe mal Kurpfalz⸗Rennen Der deutſche Kraftfahrſport bringt im nächſten Jahr insgeſamt 26 Veranſtaltungen. Den Auftakt bildet im Februar(7.—12.) die Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung und vom April bis September iſt faſt jeden Sonntag etwas ge⸗ boten Von den 26 Wettbewerben werden zehn internatio⸗ nal ausgeſchrieben, ſechs ſind ausſchließlich für Krafträder, bei allen anderen ſind auch die Wagen dabei Von den ver⸗ ſchiedenen Neuerungen, die der Terminkalender 1939 ent⸗ hält, ſei vor allem darauf hingewieſen, daß auf dem Hok⸗ kenheim⸗Ring zwei Rennen durchgeführt werden. Das erſte „Kurpfalz⸗Rennen“ iſt zeitlich ſogar noch vor das Eilen⸗ riederennen gelegt und wird als nationale Veranſtaltung am? April das Rennjahr einleiten und ein zweites Ren⸗ nen am 15. Oktober bildet dann den Beſchluß So wird man an den Ergebniſſen auf dem Hockenheimer Ring am beſten den Fortſchritt erkennen, der im nächſten Jahre in techniſcher Hinſicht erzielt wird. Die Termine: ber, Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung (national), April: 2 Kurpfalzrennen in Hockenheim(n), 16. Eilenriederennen⸗(international), 23. Brandenburgiſche Geländefahrt(n), 30. Quer durch Pommern(n): Mai: 7. Hamburger Stadtparkrennen(5), Fränkiſche Jura⸗Gelände⸗ fahrt(n) 14. Höhenſtr 38enrennen bei Wien(n), 21. Eifel⸗ dennen(!). 24.—26. NSgK⸗Wehrſportmanöver(n); Juni 4 H8⸗Fahrt(n), 11. Motorradpreis von Wien (n). 18 Motorradpreis von Nürnberg(n); Juli: 9 Rund um Schotten(n), 16. Oſtmärkiſche Voralpenfahrt(n). 23. Großer Preis von Deutſchland für Rennwagen(i). 31. Juli bis 2 Auguſt: Internationale Deutſche Alpenfahrt; Au⸗ ust 6. Großer Bergpreis von Deutſchland(), 13. Gro⸗ zer Motorradpreis von deutſchland in Hohenſtein⸗Ernſtthal (), 20. Niederſächſiſche Burgenfahrt(n), 20.—27. Inter⸗ nationale Motorrad⸗Sechstagefahrt(): Se ptember: 3 oder 17. Rundenſtreckenrennen für Wagen und Räder bei Wien(ö) 14.—15. Berlin Rom(), 30. Oſtpreußen⸗ fahrt(n); Oktober: 8. Heſſenfahrt(n), 15. Kurpfalzren⸗ nen in Hockenheim(n). 5 i 55 1 4 1errre 8„ e ee eee — 1980—— 2: —— „