Nr. 298 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch. 21. OSezember 1938 Ernte ohne Gaat NS. Wir können kaum einen beſſeren Kronzeugen ge⸗ gen das„Wirken“ der Juden in Deutſchland finden als den deutſchen Bauern. Gerade er, der ſich ſchon ſeit Jahrhun⸗ derten immer wieder und in letzter Verzweiflung auch mit der rächenden Gewalt der Fauſt gegen ſeine jüdiſchen Pei⸗ niger zur Wehr ſetzte, fordert heute unerbittlich, daß nun endgültig reiner Tiſch zwiſchen dem Judentum und dem deutſchen Volke gemacht wird. Zwiſchen Bauern⸗ und Judentum wird es nie etwas Gemeinſames geben können. So wie dem jüdiſchen Noma⸗ den die feſte Verwurzelung mit dem Boden und die ſchwere und dabei keine hohe„Rente“ abwerfende bäuerliche Tä⸗ tigkeit körperlich und ſeeliſch zuwider iſt, ebenſo fremd iſt auch dem Bauern, der Beſtändigkeit und Klarheit liebt, das unruhige, raffende Schachertum der Juden. Frühzeitig und zahlreich ſind daher die Akte bäuerlicher Abwehr jüdi⸗ diſchen Wuchers. Zwiſchen 1068 und 1096 vertrieben die Bauern des Rheinlandes die Juden nicht nur aus ihren Dörfern, ſondern z. T. auch aus den Städten Worms, Mainz und Speyer. 1212 kommt es in Gotha, 1225 in Mecklenburg, 1235 in Fulda und Umgegend zu antijüdiſchen Bauernerhebungen Heſterreichiſche, fränkiſche, bayeriſche, brandenburgiſche. ſächſiſche, deutſch⸗böhmiſche, Elſäſſer, Kärntner, ſteiermärkiſche und Krainer Bauernfäuſte ſind es, die in den folgenden Jahrhunderten unzählige Male Ab⸗ rechnung mit dem jüdiſchen Zinswucherer halten. Typiſch aber für die Unverfrorenheit dieſer Raſſe iſt es, daß ſie, kaum hinausgeworfen, wieder zu⸗ rückkehrt und aufs neue ihre Hände mit beſonderer Vorliebe nach deutſchem Bauernland ausſtreckt. Nicht etwa um es ſelbſt zu beackern, ſondern ſtets nur von dem Be⸗ ſtreben gelenkt, mit dem dem deutſchen Bauern durch übelſte Erpreſſungsmanöver abgegaunerten Beſitz möglichſt einträgliche Geſchäfte zu machen. Das zeigt auch die Stati⸗ ſtik der jüngſten Zeit. Nach der Volks⸗ und Berufszählung von 1933 ſind zwar nur 1.7 v. H. aller Juden in Deutſch⸗ land in der Land- und Forſtwirtſchaft(und auch dann wohl meiſt nur als„Unternehmer“), dafür aber 61 v. H. im Handel tätig. Dieſe 1.7 v H, aber, die einen jüdiſchen An⸗ teil von 0.04 b. H. an der Berufsgruppe Land- und Forſt⸗ wirtſchaft darſtellen, beherrſchten einen erheblichen Tell des deutſchen gef. landwirtſchaftlichen Nutzung geeigneten Bo⸗ dens. So beſaß z. B. der jüdiſche Zuckerinduſtrielle W. Löb noch Anfang dieſes Jahres in den verſchiedenſten Bezirken der Oſtmark insgeſamt 12 980 Joch. der Jude Strakoſch nannte in Hohenau 10 Quadratkilometer deutſches Land ſein eigen Tauſende ſolcher Fälle der Anhäufung ehemali⸗ gen Bauernlandes in der Hand jüdiſcher Bodenſpekulanten und Großverdiener könnten ſo als Beiſpiele dafür ange⸗ führt werden, wie es der Jude mit Hilfe ſeines Geldſackes verſtanden hat, auch auf dem Lande Fuß zu faſſen. Otto Böckel, der heſſiſche Bauernführer, bare in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts feſt, aß„von je 60 Bauerngütern in Niederheſſen und im Für⸗ ſtentum Waldeck höchſtens zwei nicht den Juden verſchuldet ſind“, und in einer Zuſammenſtellung der im Laufe von nur zwei Jahren in ſeinem Arbeitsbereich vorgekommenen 800 Güterausſchlachtungen(d. h. Bauernvertreibungen) fin⸗ den ſich nur jüdiſche Namen als Urheber. Tauſende und Abertauſende deutſche Bauernfamilien ſind bis 1932 den jüdiſchen Machenſchaften zum Opfer gefallen und mußten Hof und Heimat am Bettelſtab verlaſſen Der Bauer erin⸗ nert ſich noch heute nur zu gut der Tatſache, daß es kaum eine Zwangsverſteigerung oder Pfändung in ſeinem Dorfe gab, die nicht von Juden betrieben wurde, Trotz dieſer Anhäufung von Bauecnland in Judenhand aber hat ſich der Jude wie auch die oben wiedergegebene Statiſtik beweiſt, von jeher ängſtlichda vor gehütet, etwa ſelbſtden Pflug zur Hand zu nehmen. Dieſe Abneigung iſt raſſiſch und weltanſchaulich begründet, denn ſchon der Talmud ſagt im Traktat Jevamoth: Der Acker⸗ bau iſt die ſchlechteſte Hantierung; wer hundert Gulden im Handel hat mag alle Tage Fleiſch eſſen und Wein trinken; wer dasſelbe Geld auf den Ackerbau verwendet, muß Kraut und Kohl eſſen. Und auch aus Paläſtina wiſſen wir nach Mitteilungen in dem gewiß nicht im Verdacht der Ju⸗ dengegnerſchaft ſtehenden Blatt des Papſtes„Oſſervatore Romano“(Anfang 1936), ſowie in der auch ſetzt noch in Deutſchland erſcheinenden Preſſe des Judentums, daß„von 375 000 in Paläſtino anſäſſigen Juden nur 45 000 oder 13 v. H. auf dem Lande leben, wogegen ſich 330 000 Juden in den Städten aufhalten..“ Aber ſelbſt bei dieſen 13 v. H. handelte es ſich nicht um wirklich bäuerlich tätige Menſchen, ſondern um Beſitzer von Orangeplantagen, die die Haupt⸗ arbeit von arabiſchen Arbeitsträften leiſten laſſen und ſich ſelbſt mit dem Vertrieb der Farmerzeugniſſe beſchäftigen! Der deutſche Bauer hat aber auch nicht vergeſſen, daß es gerade der vollſtändig ver fſudete Lebens⸗ mittelgroßhandel geweſen iſt der an den Börſen mit den Erzeugniſſen deutſchen Bauernfleißes ſein ſcham⸗ loſes Spiel getrieben hat. Millionenvermögen wurden faſt über Nacht mit einigen geglückten Börſenmanövern im „Getreidegeſchäft“ verdient, und kein Geringerer als Theo⸗ dor Fritſch ſtellte einmal feſt:„Geradezu Orgien hat dieſe Sippe unter Führung des Aſſeſſors Sobernheim ſeit brei Jahren gefeiert. Dieſe Gebrüder Sobernheim und Konſor⸗ ten haben durch ihre Manipulationen, durch ihre Baiſſe⸗ treiberei all das Unheil über die Landwirtſchaft zuſtande ebracht, ſie ſind es geweſen, die die Preiſe geworfen und en Landmann, dem Bauern, die billigen Preiſe für ihre Waren zudiktierten.“ Und an anderer Stelle:„Zwei Ber⸗ liner Börſenſpekulanten, Ritter und Blumenfeld, die vor kurzem noch kein Geld und keinen Kredit hatten, hatten im Juli bereits ein Vermögen von 15 Millionen Mark(mit Getreideſpekulation!) verdient.“ An den Höfen und den Erzeugniſſen des deutſchen Bauern bereicherte ſich das Judentum in rückſichtsloſeſter und brutalſter Weiſe. Aber keiner der„demokratiſchen Wäch⸗ ter des Weltgewiſſens“ ſah ſich veranlaßt, auch nur ein einziges Mal ſeine Stimme zugunſten der in bitterſtes Elend getriebenen Menſchen zu erheben. Es waxen ja auch nur deutſche Bauern—„unvernünftiges Vieh wie der Jude Dr. Ernſt einmal öffentlich zu ſchreiben wagte, die hier jüdiſcher Skrupelloſigkeit zum Opfer fielen. Die Verhältniſſe haben ſich in den letzten Jahren grund⸗ legend gewandelt. Der deutſche Bauer, dem ſchon durch das Reichserbhofgeſetz und die Ausſchaltung des ſüdiſchen Ein⸗ fluſſes auf dem landwirtſchaftlichen Markt mit Hilfe der Marktordnung ein ſtarker Schutz gewährt wurde. dankt heute von ganzem Herzen dem Führer für die nunmehr endgültige Befreiung vom jüdiſchen Schmarotzertum. !!!b!õõõããũã ũã ã D Meldet Euch zum Reichsberufswetlkampf; — Mehr Leiſtung— weniger Lohn? Ein Problem der Landwirtſchaft. Vor 150 Jahren wußte der Bauer nichts von Agrikul⸗ turchemie und wenig von Landwirtſchaftswiſſenſchaft über⸗ haupt. Der Landmann ſtützte ſich allein auf den Schatz ſei⸗ ner Erfahrungen. So bebaute er den Acker. Im erſten Jahr wurde er als Kornfeld, im zweiten als Haferfeld genutzt und ſchließlich liegengelaſſen und mit Pflug und Egge bearbeitet. Die Pflugarbeit war neben dem Saatgut der wichtigſte Aufwand. Am 1800 aber wurde es anders. Im dritten Jahr pflanzte man Klee oder Kartoffeln auf den Brachacker. Zwar wurde dadurch die Pflugarbeit nicht erhöht; aber der Nuf⸗ wand für Ausſaat und Erntebergung wurde größer. Und der Ertrag des Ackers wurde durch die Klee⸗ und Kartoffel⸗ ernten verbeſſert. Die neue Anbauweiſe erhöhte auch die Getreideernten. Während ſich der Betriebsaufwand vielleicht um 15 Prozent erhöhte, wurde die Ernte um ungefähr 30 Prozent größer. Die Extragsentwicklung wurde aber noch viel günſtiger, als die Bauern begannen, mit künſtlichen Düngemitteln ihre Aecker zu verſorgen. Jetzt ſtieg die Frucht⸗ barkeit der Erde gewaltig an. Das ging lange Zeit gut. Wenn der Bauer mit etwa 20 Werkeinheiten de Boden düngte, zahlte ihm der Acker meiſt mit 60 zurück. Als aber der Bauersmann ſpäter den Düngeraufwand immer ſtärker erhöhte, ſtieg der Ertrag des Ackers in geringerem Maße als vordem. Jede weitere Steigerung ließ das Verhältnis zwiſchen Aufwand und Ertragshöhe ungünſtiger werden. In dieſer als Beiſpiel dargelegten Entwicklung des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Aufwand und Ernte in der Landwirtſchaft kommt das„Geſetz vom abnehmenden Bodenertrag“ zum Ausdruck. Es ſagt kurzerhand, daß der aus dem Boden durch ſtarken Aufwand gewonnene Mehrertrag von einem be⸗ ſtimmten Augenblick an langſamer zunimmt als die auf⸗ gewendeten Koſten ſteigen. Und heute laſtet dieſes Geſetz mit gewaltigem Druck auf der Landwirtſchaft. Bekanntlich hat der Reichsnährſtand mit der Marktord⸗ nung ein Syſtem von gebundenen Feſtpreiſen eingeführt, die dem Bauern einen ſeinen Aufwendungen entſprechenden ge⸗ rechten Preis ſichern ſollen. Die damaligen Preisfeſtſetzungen richteten ſich naturgemäß nach denjenigen Verhältniſſen, die beim Uebergang zur Marktordnung vorhanden waren. Dieſe landwirtſchaftlichen Produktenpreiſe konnten aber nur ſo⸗ lange für den Bauern verordnet bleiben, als ſich die Preiſe der von ihm aufgewendeten Betriebsmittel nicht erhöhten und ſolange die Landwirtſchaft keine größeren Anſtrengungen machen mußte, um höhere Erträge aus dem Boden heraus⸗ zuwirtſchaften. Dieſe Vorausſetzung für den gerechten Preis für den Bauern alſo für den unveränderlich feſten Lohn ſeiner Arbeit hat in den letzten vier Jahren Wandlungen durch⸗ gemacht. Die Preiſe der von der Landwirtſchaft einzukau⸗ fenden Betriebsmittel ſtiegen an und auch die Erzeugungs⸗ ſchlacht mit ihrem Streben nach Produktionsſteigerung vevan⸗ laßte den Bauern mehr einzuſetzen. Wenn aber die Landwirtſchaft auf die Dauer gezwungen wäre, ihren Kampf um höhere Ernten unter den gleichen Vorausſetzungen fortzuführen, die augenblicklich vorhanden ind, dann könnte es nur unter ſchweren Einbußen möglich ſein. Dies kann aber niemand zugemutet werden. Anſtren⸗ gungen im Dienſt der Gemeinſchaft, ihrer Wehr⸗ und Lebens⸗ kraft müſſen belohnt und dürfen nicht beſtraft werden. Da wir die Bauernarbeit ſtets mit ihrem Nutzen für das völ⸗ kiſche Schickſal einſchätzen, wird es künftig darauf ankommen, durch eine Gemeinſchaftsaktion der geſamten deutſchen Volks⸗ wirtſchaft den gerechten Ausgleich in den Exiſtenzbedingungen zu ſchaffen, den heute die deutſche Landwirtſchaft und nicht zuletzt die Bauern im badiſchen Grenzland dringend bedürfen. Luftverkehr trotz Kälte und Stu m Tannenbäume fliegen in ferne Länder Der außerordentlich ſcharfe Froſt und der heftige Sturm haben dem Luftverkehr nichts anhaben können. Während der Bodenverkehr, beſonders die Schiffahrt und der Kraft⸗ zahrzeugverkehr, unter der plötzlich einſetzenden Witterungs⸗ ungunſt zu leiden hatte, wickelte ſich der Tag⸗ und Nachtluft⸗ verkehr mit bemerkenswerter Ordnung ab. Der Oſtſturm brachte es ſelbſtverſtändlich mit ſich, daß die o ſtwärts fliegenden Maſchinen, ſo die Flugzeuge, die von London nach Berlin und von Berlin nach Königsberg über die baltiſchen Staaten nach Finnland flo⸗ gen, Ve 195 tungen erlitten. Dafür wurden die Reiſe⸗ zeiten in entgegengeſetzter Richtung entſprechend kürzer, und die Fluggäſte, die von Oſt nach Weſt reiſten, mach⸗ ten die angenehme Feſtſtellung daß ſie mit erheblicher „Verfrühung“ am Ziel angelangt waren. Von den warm geheizten Maſchinen der Lufthanſa aus konnten die Fluggäſte die winterlichen Landſchaften in ihrer ganzen Schönheit erleben. Es gab auch beſondere Ueber⸗ raſchungen. So beobachteten die Fluggäſte in den Abend⸗ ſtunden ein ſchönes Nordlicht, das vom Boden aus nicht wahrgenommen wurde. Wie die Tag⸗ und Abendverbindungen wurden natürlich auch die Nachtpoſt⸗ und Frachtſtrecken nach London, Paris, Wien uſw alle regelmäßig geflogen, wovon ſich nicht nur die Abſender und Empfänger der Poſtſendungen überzeugen konnten. ſondern auch die Bewohner unſeres Vaterlandes, über deren Wohnſtätten Nacht für Nacht die großen Poſtflüge durch Kälte und Dunkelheit hinwegzogen Ueber die großen Fernſtrecken nach Afrika, Süd⸗ amerika und Aſien flogen ſchon die l erſten Tan⸗ nenbäume, um den in fernen Erdteilen arbeitenden Lufthanſeaten ein deutſches Weihnachtsfeſt zu ermöglichen. Auch in der Weihnachtsnacht, wenn wir Deut⸗ ſchen den hellen Lichterbaum bereits ausgelöſcht haben, ſtar⸗ ten noch die Poſtmaſchinen zu ihren Flügen die letzten Per⸗ ſonenflugzeuge haben dann längſt ihre Ziele erreicht und ihre Fluggäſte im Beſtimmungshafen abgeſetzt. Die Lufthanſa, die ſeit Jahren die große Helferin in der Eisnot wurde hat auch in dieſem Jahr ihren Not⸗ dienſt ſchon aufnehmen müſſen Von Hamburg aus begann die großzügige Verſorgung der Nordſeeinſeln, die teilweiſe von jeder Verbindung abgeſchnitten ſind. Große Schroktſammlungsaktion der Betriebe. Berlin, 21. Dez. Dieſer Tage fand in Wien eine Ver⸗ ſammlung der Gaubeauftragten für Altſtoffſammlung ſtatt. In dieſer Verſammlung wurden neben dem Aktionspro⸗ gramm für das Jahr 1939 die genauen Richtlinien für die große Schrottſammlungsaktion der Betriebe feſtgelegt, die auf Veranlaſſung des Generalfeldmarſchalls Göring in der Nei vom Januar bis März 1939 in allen Betrieben des eichsgebietes ſtattfindet. 1 9381 6 In Wanderkameradſchaft Neue Wanderwege im Dienſte der Heimak— Kamerad⸗ ſchafkliche Beſprechung zwiſchen Albverein und Schwarzwald verein In Villingen fand eine freundſchaftliche Beſprechung zwiſchen den beiden großen Wandervereinen: Albverein und Schwarzwaldverein ſtatt. Die gemeinnützigen Beſtre⸗ bungen beider Heimatvereine werden bekanntlich von zu⸗ ſammen über 65 000 Mitgliedern unterſtützt. Die Beratung galt der genauen Abgrenzung der künftigen Wegbezeich⸗ nungen im ſüdlichen Württemberg und Baden. Vom Alb⸗ verein waren außer den beiden Vorſitzern Direktor Höll⸗ warth⸗Stuttgart und Oberreallehrer Widmann⸗Tübingen, der Hauptvereinswegmeiſter General Renner ſowie der Gauobmann des Heuͤberg-Baargaues, Rektor Koch⸗Tuttlin⸗ gen, und deſſen engere Mitarbeiter, vom Schwarzwaldverein der Präſident Univerſitätsprofeſſor Dr. Schneiderhöhn⸗ Freiburg und die beiden Hauptvereinswegwarte Ingelfinger und Tüchle aus Stuttgart anweſend. Anlaß dieſer Beſprechungen gab die geplante Durchfüh⸗ rung zweier großer durchgehender Wanderwege. Der Alb⸗ verein hat im Auftrag des Reichswanderführers einen Odenwald⸗Neckar⸗Bodenſee⸗Weg zu bezeichnen, während oer Schwarzwaldverein bereits einen Querweg Schwarzwald⸗ Jura⸗Hegau⸗Bodenſee in Ausführung genommen hat. In echter Wanderkameradſchaft gelang es, einen beiderſeits recht befriedigenden Ausgleich zu finden und zugleich eine neue Grenzlinie der künftigen Betreuung im ſuͤdlichen Teil der beiden Wandergebiete feſtzulegen. Die neue Trennungs⸗ linie der beiden Arbeitsgebiete des Albvereins und des Schwarzwaldvereins verläuft von Rottweil über das Eſchachtal bis Schwenningen und folgt von hier zunächſt dem Oſtweg des Schwarzwaldvereins bis zur Kreuzung mit dem neuen Schwarzwald⸗Jura⸗Bodenſee⸗Weg öſtlich Bad Dürrheim, von da auf letzterem über Oefingen nach Immen⸗ dingen, dann über die Donauverſickerung nach dem Witthoh, zur Aachquelle und über Schloß Langenſtein nach Stockach. Den Bodenſeerandweg von Stockach über Ludwigshafen und Ueberlingen bis Meersburg betreut in Zukunft der Schwarzwaldverein(ab Meersburg wieder der Albverein) als Teilſtrecke des Odenwald⸗Bodenſee⸗Wegs. Als Ausgleich erhält der Albverein das Wegbezeichnungsrecht im Eſchach⸗ tal und im Neckartal zwiſchen Rottweil und Schwenningen. In Zukunft ſoll vor jeder Neuanlage von Wanderwegen 10 km ſeitlich der Grenze zwiſchen den Arbeitsgebieten bei⸗ der Vereine vorher eine gegenſeitige Fühlungnahme ſtatt⸗ finden. Bei der Villinger Beſprechung kam auch zum Aus⸗ druck, daß die noch manckerorts, namentlich im Bodenſee⸗ gebiet, anzutreffenden„wilden“ Wegbezeichnungen mit nur örtlicher Bedeutung verſchwinden müſſen, nachdem doch das Wegbezeichnungsrecht den deutſchen Wandervereinen allein zuſteht. Die Auslichtung der ier ſiräucher Die ſchönen Ziergehölze, die uns im Frühjahr und Som⸗ mer erfreuen, werden von den meiſten Gartenbeſitzern geradezu ſtiefmütterlich behandelt. Entweder unterbleibt eine Pflege überhaupt, oder die Sträucher werden ohne rechte Ueberlegung beſenartig zuſammengeſchnitten. Die na⸗ türliche Folge iſt, daß ſo behandelte Ziergehölze im kom⸗ menden Jahr nicht blühen wollen und ein ſchlechtes Aus⸗ ſehen zeigen. Was ſollen wir hier überhaupt durch Schnitt und Auslichten erreichen? Zweierlei, nämlich reichen Blü⸗ tenflor und einen ſchönen und natürlichen Aufbau der gan⸗ zen Pflanze. Bei jedem Schnitt müſſen wir deshalb be⸗ ſtrebt ſein, die natürliche Wuchsform der verſchiedenen Ge⸗ hölzarten zu erhalten und zu fördern. Beim Auslichten muß grundſätzlich überlegt werden, ſo betont der Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes, ob wir es mit Frühjahrsblühern wie Flieder, Forſythien, Schnee⸗ ball und Mandelröschen zu tun haben, oder mit ſommer⸗ oder herbſtblühenden Gehölzen. Die erſteren dürfen nie⸗ mals im Winter geſchnitten werden, da wir ja alle Blüten⸗ triebe fortnehmen würden! Verſüngung und Rückſchnitt wird hier erſt nach der Blüte ausgeführt. Anders bei den Sommerblühern, zu denen Weigelien, Kerrien, Deutzien und Jasmin gehören. Sie werden im Winter ausgelichtet. Darunter verſteht man das Entfernen von zu ſchwachem Holz, von zu dicht ſtehenden Ruten und unausgereiften Jungtrieben Jungruten werden auf zwei Drittel ihrer Länge zurückgeſchnitten, um eine beſſere Verzweigung zu erzielen. Bei älteren Sträuchern ſchneiden wir fährlich einige alte Triebe heraus, um Platz für den fungen Aus⸗ trieb zu ſchaffen. Auch die herbſtblühenden Gehölze. zu denen wir Strauchhortenſien. Tamarix und Duddleyen rechnen, werden im Winter ausgelichtet. Sie ſind ſämtlich Riſpenträger, d. h. ihre Blüten ſind riſpenartig am oberen Ende eines Triebes angeordnet. Da ſolche Sträucher nur am ein⸗ und zweijährigen Holz blühen, ſchneiden wir hier alle älteren Zweige weg. Die jungen Ruten werden auf zwei Drittel ihrer Länge geſtutzt. Dadurch verzweigen ſie ſich beſſer und bringen im zweiten Jahr einen beſonders kräftigen Blütenflor. Der Außenhandel im November 69 Millionen Einfuhrüberſchuß. 5 WPD. Die Handelsbilanz des geſamten Reichsgebietes ſchließt im November mit einem Einfuhrüberſchuß von 69.0 Millionen Mark ab. Die Einfuhr iſt mit 522.1 Mil⸗ lionen Mark um 42 Millionen Mark zurückgegangen, die Ausfuhr mit 453.1 Millionen Mark um 370 Millionen Mark. Für das Altreſich einſchließlich der angrenzenden ſudetendeutſchen Geb ſete ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß von 32.4 Millionen Mork Die Einfuhr des Altreichs iſt mit 461.8 Millionen Mark um 13.5 Millionen Mark zurückge⸗ torte Der Rückga ig der Einfuhr des Altreichs iſt alſo tärker als bei der Einfuhr des geſamten Reichsgebiets. Die Ausfuhr iſt um 371 Millionen Mark geringer als im Vor⸗ monat mit 429 4 Millionen Mark. Im einzelnen iſt der Rückgang der Einfuhr zurückzufüh⸗ ren auf die verminderte Einfuhr von Rohſtoffen— 8,6 Millionen Mark) und Halbwaren(— 3.1 Millionen Mark). In der Ernährungswirtſchaft iſt die Einfuhr von pflanz⸗ lichen Nahrungsmitteln geſunken(— 9.3 Millionen Mark), was ja in Anbetracht der guten Ernte zu erwarten war. Bei tieriſchen Nahrungsmitteln war jedoch eine Zunahme um 6.9 Millionen Mark feſtzuſtellen. 5 In der Ausfuhr ſind es vor allem die Enderzeugniſſe, die mit 27.3 Millionen Mark den größten Anteil am Aus⸗ fuhrrückgong haben An Vorerzeugniſſen wurden für 7.3 Millionen Mark weniger ausgeführt Rückgängig war auch die Steinkohlenausfuhr. Dagegen war die Ausfuhr von Halbwaren kaum verändert. Die Königin der Waffen Artilleriſtiſcher Selbſtſchutz des modernen Infanterieregiments. Panzerſchreck iſt überwunden. NS. In den vergangenen Jahren iſt in militäriſchen Fachbüchern viel darüber debattiert worden, ob die Infan⸗ terie, die Königin der Waffen, in einem zukünftigen Kriege angeſichts der geſteigerten Feuerwirkung der leichten und ſchweren Artillerie, der niederwalzenden Wucht der moder⸗ nen Schlachtenkavallerie der Panzerkampfwagen, angeſichts des Bombenregens der Flieger und der Anwendung chemi⸗ ſcher Kampfſtoffe auch weiter die Beherrſcherin des Schlachtfeldes und damit die die Hauptlaſt des Kamp⸗ fes tragende Waffengattung ſein wird. Der Kompanieführer zu Pferd, hinter ihm die Infanteriekompanie, die nur aus Gewehrträgern beſtand, das war das Bild unſerer Vor⸗ kriegsinfanterie, die in den Auguſt⸗ und Septembertagen 1914 den Angriffsgeiſt deutſcher Infanterie unter Beweis geſtellt hat, die in der Menſchenmühle von Verdun eine Probe ihres zähen Ausharrens gab, und die ſchließlich im März 1918 noch einmal an der Weſtfront bewies, daß vier Jahre Krieg ihren Angriffsgeiſt nicht gebrochen hatten. Wie iſt es heute? Der erhöhte Einſatz techniſcher Mit⸗ tel im Kampf hat es notwendig gemacht, das Infanterie⸗ regiment mit ſchwereren Waffen auszuſtatten, die trotz der verſtärkten Durchſchlagskraft und Splitterwir⸗ kung der Artilleriegeſchoſſe, trotz der Maſſe und der Wucht des anrollenden Panzerangriffs, trotz der vernichtenden Wir⸗ kung von Fliegerbomben und Tieffliegerangriffen ihre Auf⸗ gaben auf dem Schlachtfeld eines etwaigen Zukunftskrie⸗ ges erfüllen können. Immer noch iſt die Infanterie der Kern jedes modernen Heeres, und immer noch iſt ihrer Ausbildung, ihrem Angriffsgeiſt und ihrer Abwehr⸗ kraft die Entſcheidung des Kampfes übertragen. Wie vor dem Kriege iſt heute wieder die Infanterie der Werkmaßſtab für die Kampfkraft eines Heeres, und es iſt durchaus möglich, daß ein Heer, das eine gute Infanterie beſitzt, en heidende Erfolge erringt, mögen auch die an⸗ deren Waffen nicht in vollendetem Maße ausgebaut ſein. Andererſeits aber iſt es unmöglich, daß ein Heer eine Enk⸗ ſcheidung erzwängt, deſſen Infanterie ſchlecht ausgebildet und ſchlecht ausgerüſtet iſt. Wenn man heute im Manöver oder draußen auf den Truppenübungsplätzen ein Infanterieregiment an ſich vor⸗ überziehen ſieht, dann erkennt man, daß die Erfahrungen des Krieges weitgehend ausgebaut wurden, daß aus dem Regiment, das vor dem Kriege nur Gewehrträger und eine Maſchinengewehrkompanie zu acht Gewehren beſaß, eine ge⸗ miſchte Truppe geworden iſt, die mit ſchweren Feuer⸗ waffen in reichem Maße ausgeſtattet wurde, ja, man kann ſagen, daß das Infanterieregiment des Jahres 1938 ein Heer im kleinen iſt. Zu jedem Bataillon, das drei mit leichten Maſchinen⸗ gewehren reichlich ausgeſtattete Schützenkompanien beſitzt, trat als vierte Kompanie eine pferdebeſpannte Maſchinen⸗ gewehrkompanie, die damit dem Bataillon eine er⸗ hebliche Feuerkraft gibt. Die Feuerkraft der zahlreichen Maſchinengewehre der Bataillone aber wird weiter ver⸗ ſtärkt durch eine ebenfalls pferdebeſpannte Infanteriege⸗ ſchützkompanie mit leichten und ſchweren Infanterie⸗ geſchützen. Sie und die Panzerabwehrkompanie, die in jedem Infanterieregiment motoriſiert iſt, da ſie zur Ab⸗ wehr von Panzerangriffen beſonders ſchnell beweglich ſein muß, bilden den artilleriſtiſchen Selbſtſchutz des modernen Infanterieregiments. Sie ermöglichen es in feder Kampfphaſe, Schwerpunkte des Gefechtes zu bilden, Schwer⸗ punkte, an denen der Durchbruch durch die feindlichen Linien gelingen muß. Endlich aber beſitzt das neuzeitliche Infan⸗ jerieregiment neben einem Nachrichtenzug einen für die Nahaufklärung des Reaiments wichtigen Reiterzug. Man ſieht, das Wort vom Infanterieregiment als dem„Heer im kleinen“ hat ſeine Richtigkeit. Nichts zeigt dies beſſer, als das Erlebnis der A im Gefecht, nichts beweiſt beſſer die Möglichkeiten, die neu⸗ zeitlicher Infanterie gegeben ſind, um ihren Gegner kräftig und entſcheidend anzufaſſen. Aber nicht nur die Verſtärkung der Bewaffnung iſt für den Angriffsgeiſt und die Feuer⸗ kraft unſerer deutſchen Infanterie wichtig. Beſondere Be⸗ deutung kommt der modernen Ausbildung der Schütßenkompanie und damit jedes einzelnen Soldaten zu, die, weitab von eintönigem kaſernenhofmäßigem Drill, heute eine Nahkampfſchule durchmachen, die in der Viel⸗ falt ihrer Aufgaben immer neue Momente bringt und den einzelnen Mann zu ſelbſtändigem Denken und Handeln erzieht. Das iſt Infanterie im Gefecht: Der Angriff der Schützenkompanje iſt zum Stocken gekommen. Wenige hundert Meter vor den feindlichen Linien haben ſich die einzelnen Gruppen der Kompanien eingegraben und kommen jetzt im Feuer der feindlichen Maſchinengewehre und unter der Abwehrwirkung der feindlichen Artillerie nicht mehr voran. Drüben am Waldrand ſind Maſchinengewehrneſter erkannt, die niedergekämpft werden müfſſen. Hier greift die Infanterie⸗Geſchütztompanie ein. Ein Zug wird vorgezogen. Der Zugtrupp erkundet die Beobachtungsſtelle und Feuerſtellung. Der Zugtruppführer gibt ſeine Anweiſungen, eine Grundrichtung wird im Gelände feſtgelegt, und gerade hat der Richtkreis 2 ſich eingerichtet auf dieſe Grundrichtung, als die Geſchütze des Zuges auch ſchon in Stellung gehen und ihr von der B⸗Stelle geleitetes Feuer aufnehmen. Ein Geſchütz wird auf das Punktziel eingeſchoſſen, und dann kommt das Kommando: Ganzer Zug! Feuer vereinigen auf rechts! Abſchüſſe hallen durch die Luft, das feindliche MG.⸗Neſt iſt erledigt. Neue Ziele werden bekämpft! Während ſo die im Gefecht in den meiſten Fällen den Bataillonskommandeuren unterſtellten Züge der Infanterie⸗ Geſchützkompanien dank ihrer ſchnellen Beweglichkeit, dank ihrer großen Schußentfernung, ihrer hohen Feuerkraft und ihrer biegſamen Flugbahn eingeſetzt werden für den Angriff an fur das Bataillon entſcheidenden Punkten, ſtehen dem Kompanieführer die leichten und ſchweren Granat⸗ werfer der Granatwerferzuges zur Verfügung, die wie⸗ derum eine weſentliche Verſtärkung der Feuerkraft darſtel⸗ len. Schnell beweglich, auseinandernehmbar, können ſie in Minuten von einem Punkt der Kompaniefront zu einem anderen gebracht werden und dann nach kurzem Einſchießen mit dem Wirkungsfeuer gegen die feindlichen Wider⸗ ſtandsneſter beginnen. Die Granatwerfer und die Infan⸗ teriegeſchütze ſind die Artillerie des neuzeitlichen Infanterie⸗ regiments. Sie geben dem Infanteriſten ſelbſt die Möglich⸗ keit, auch einen ſtärkeren Gegner niederzu⸗ kämpfen. Sie geben ihm damit— und das iſt entſchei⸗ dend— das Vertrauen zu ſeiner Kraft und das Vertrauen auf den Sieg. Was wäre aber der Infanteriſt ohne wirkſamen Schutz gegen den Panzerangriff? Die Teilnehmer am Weltkrieg kennen das Wort„Panzerſchreck“ aus eigener Erfahrung, und die Jüngeren wiſſen aus den Kriegsbüchern, welche ver⸗ nichtende moraliſche Wirkung die gepanzerten rollenden Un⸗ getüme auf den gegen ſie wehrloſen Infanteriſten hatten. Unſere Infanterie hat heute den Panzer⸗ ſchreck überwunden. Minenſperren, Tankfallen, Hin⸗ derniſſe und nicht zuletzt die Panzerabwehrkompa⸗ nie jedes Infanterieregiments bieten wirkſamſten Schutz ge⸗ gen Ueberraſchung durch Panzerwagen. Die Panzerabwehr⸗ kompanie der Infanterie iſt zwar nur eines dieſer Abwehr⸗ mittel, aber ſie krägt weſentlich dazu bei, das Infanterie⸗ regiment in jeder Phaſe des Kampfes vor Panzerangrif⸗ fen zu ſchützen. In Sekundenſchnelle ſind die kleinen ver⸗ derbenbringenden Panzerabwehrkanonen feuerbereit. In Se⸗ kundenſchnelle folgt Schuß auf Schuß aus den langen dünnen Rohren. In Sekundenſchnelle nahmen ſie den Zwei⸗ kampf mit dem gegneriſchen Panzer auf, der immer dann zum Sieg werden wird. wenn die Panzer⸗ Die AJufersfenung des Mr. Tree Ueber die Wach⸗ und Schließgeſellſchaft„Sicuritas“ konnte Robin bisher in Erfahrung bringen, daß ſich ihr Sitz in der Pellſtraße unweit der Londoner Docks befand. Zu ihren Obliegenheiten gehörte die Bewachung der Docks ſelbſt, ſowie die zahlreichen Geſchäftslokale in dem berüch⸗ tigten Viertel. Warum Kat Geld in das Unternehmen geſteckt hatte, erſchien Nobin noch ſchleierhaft, doch nahm er an, daß es nicht allein aus Gründen kaufmänniſcher Natur geſchehen ei. a 3 Bei der Oeffnung der Leiche des Selbſtmörders er⸗ gaben ſich intereſſante Einzelheiten. So ſtellte man feſt, daß Kat, knapp bevor er aus dem Leben ſchied, große Mengen von Schnaps getrunken haben mußte. Ferner fand man am rechten Arm des Toten eine Tätowierung, die eine ſich in den Schwanz beißende Schlange darſtellte. Man konnte nun wenigſtens hoffen, auf Grund dieſes Merkmales zu erfahren, wer dieſer Kat in Wirklichkeit geweſen ſei. Robin hatte ſofort nach Bekanntwerden dieſes Umſtandes einen diesbezüglichen Aufruf in der Preſſe und durch Plakate verfügt. Ueber all dieſe Dinge unterhielten ſich Robin und Bar⸗ ton im Dienſtzimmer des Oberinſpektors, als Sergeant Cock eintrat, der von ſeinem Vorgeſetzten ſchon am Nach⸗ mittag mit dem Auftrag fortgeſchickt worden war, mit Unterſtützung einiger anderer Kriminalbeamten in die Geſchäftsführung der„Sicuritas“ Einblick zu nehmen. „Die„Sicuritas“ iſt bekanntlich ein Unternehmen“, berichtete der Sergeant Cock,„das ſchon ſeit vielen Jahren beſteht und zur Zufriedenheit ſeiner Auftraggeber arbeitet. Das Gebäude, in dem die Geſellſchaft ihren Sitz hat, dient auch als Kaſerne, in der die unverheirateten Angeſtellten wohnen. Die Wachmannſchaft beſteht zumeiſt aus ehe⸗ maligen Soldaten, und die Leitung des Unternehmens verlangt bei Neuaufnahme polizeiliche Sittenzeugniſſe von den Bewerbern. Vor einiger Zeit gingen große Verände⸗ rungen vor ſich. Ein Teil der Wachleute wurde abge⸗ fertigt und ſogleich entlaſſen, ein anderer Teil vertrags⸗ mäßig auf drei Monate gekündigt. Dafür ſtellte die neue Leitung ſofort dreiunddreißig von ihr beſtimmte Männer in den Dienſt. Dies alles erfuhr ich von einem Ober⸗ wächter, der ſchon ſeit zehn Jahren bei der Geſellſchaft an⸗ geſtellt iſt und zu deſſen Obliegenheiten es gehörte, die neue Mannſchaft in ihrem Dienſt zu unterweiſen. Im Büro der Geſellſchaft trafen wir nur mehr einen Herrn an, da es ſchon ſpät am Nachmittag war. Dieſer aalglatte junge Mann heißt Hikman und iſt der Sekretär der „Sicuritas“. Es ſchien mir ſo, als würde er von unſerem Beſuch nicht ſehr angenehm berührt ſein. Auf meine Frage, ob er jenen Mr. Kat perſönlich kenne, antwortete ROMAN VON RALPH URBAN er mir, daß er die Steue seinerzeit durch eine Zeitungs⸗ anzeige bekommen und mit Kat nur gelegentlich im Büro der Geſellſchaft geſprochen hätte. Er meinte, vielleicht würde uns der Direktor, ein gewiſſer Mr. Stanley, der aber gerade verreiſt ſei, nach ſeiner Rückkehr nähere Aus⸗ künfte geben können. Als ich mich bei Hikman erkundigte, warum ſo viele Leute entlaſſen und neue eingeſtellt wur⸗ den, erklärte er mir, daß die neue Leitung einen ſtrafferen Zug in das Unternehmen bringen wolle, und daß dies leichter zu bewerkſtelligen ſei, wenn friſche Kräfte einge⸗ ſetzt werden. Ich ließ mir hierauf noch die Bücher und Namensliſten vorlegen, fand aber keinen Grund, irgend⸗ etwas zu beanſtanden.“ Der Sergeant unterbrach hier ſeinen Bericht, da der Poliziſt, der im Vorzimmer den Dienſt verſah, mit der Meldung hereinkam, ein Mann möchte unbedingt Herrn Oberinſpektor oder Barton ſprechen. 5 „Botr haben jetzt keine Zeit“, knurrte Robin,„laſſen Sie ſich von dem Mann den Quatſch erzählen, aber er ſoll uns in Ruhe laſſen. Zerſtreuen Sie ihn meinetwegen mit dem Gummiknüppel.“ „Ich möchte nur wiſſen“, meinte Barton, nachdem ſich der Poliziſt zurückgezogen hatte,„was dieſer Kat mit der „Sicuritas“ beabſichtigte. Schließlich gar keine ſchlechte Idee, ſich mit dunklen Plänen hinter eine Wach⸗ und Schließgeſellſchaft zu ſtecken.“ „Vielleicht wollte er einen großen Schlag vorbereiten; zu den Kundſchaften der„Sicuritas“ zählen auch 6115 Bankhäuſer und andere Unternehmen mit großen Geld⸗ chränken“, erklärte Cock. In dieſem Augenblick erſchien der Poliziſt wieder in der Tür und meldete, daß der Mann nur mit einem der Herren ſelbſt ſprechen wolle, da es ſich um eine ungemein wichtige Sache handle. „Nun, dann laſſen Sie ihn herein“, ſagte Robin. Giftig blickte der Oberinſpektor nach der Tür, als ſie aber aufging, verklärten ſich ſeine Züge wie die eines Vaters, der den verlorenen Sohn heimkehren ſieht. Barton, der am Schreibtiſch ſaß, ſchlug ſich auf die Schenkel, daß es nur ſo knallte und rief:„Charly von der Brigade, Donner⸗ wetter, das nenne ich eine Ueberraſchung! Womit können wir dienen, Liebling?“ „Zuerſt mit einem Glas Whisky“, ſagte Charly, der ſehr blaß ausſah,„dann, daß Sie mich in Schutzhaft nehmen, denn ich habe Angſt um mein ſchönes 5 Drit⸗ tens, daß Sie mir die fünfhundert Pfund Belohnung aus⸗ bezahlen; viertens, daß Sie mir Strafloſigkeit zuſichern, falls die blindwütige Juſtiz etwas an mir auszuſetzer fände; fünftens—“ „Langſam, langſam, Herzblättchen meiniges“, unter⸗ brach Robin;„zuerſt trinken Sie Ihren Whisky und machen es ſich gemütlich.“ Damit goß ihm der Oberinſpektor ein großes Glas voll, das Charly mit einem Zug leerte. Dann gab er ihm eine Zigarre und bot ihm Platz an. „So“, meinte hierguf Robin, etzt wollen wir uns in ö N 1 1 5 abwehrkanone den Gegfer zuerſt erkannt hal, Immer aber iſt es ein Zweikampf zwiſchen Panzerabwehrkanone und Panzerkampfwagen, der nach den alten Geſetzen des Kamp⸗ ſes ausgetragen wird, die nur eins kennen: Siegen oder Sterben, du oder ich. Neben dem Panzerkampfwagen und dem Panzerſpäh⸗ wagen aber gibt es noch einen weiteren für den Infanteriſten beſonders gefährlichen Gegner: den Tiefflieger. In raſendem Fluge kommt er heran und hämmert mit ſeinen MGs. in die Reihen der marſchierenden Kolonne, ſät Tod und Verderben. Unſere deutſche Infanterie hat ſich auch gegen den Tieffliegerangriff einen wirkſamen Schutz ge⸗ ſchaffen, indem ſie je zwei Maſchinengewehre auf einem drehbaren Zwillingsſockel anbrachte, der nach allen Seiten, nach oben lend unten beweglich iſt und jeden toten Trichter ausſchaltet. Wir haben geſehen, wie Infanteriegeſchütze, Panzerab⸗ wehrkanonen, Granatwerfer und ſczwere Maſchinengewehre Angriff und Abwehr der Schützenkompanien des Infan⸗ terieregiments unterſtützen, wie ſie helfen, die letzten drei⸗ bis vierhundert Meter vor der feindlichen Linie zu überwinden und den Einbruch in die feindliche Stellung vorbereiten. Entſcheidend aber bleiben auch heute noch bei unſerer Infan⸗ terie der Angriffsgeiſt, die perſönliche Geſchicklichkeit und der Mut des einzelnen Mannes aus der Schüt⸗ zenkompanie, der friedensmäßig in der Nahkampfſchule all die 5 kennenlernt, die ihm helfen, ſeinen Gegner zu über⸗ winden. Der Mann aus der Schützenkompanie iſt heute viel⸗ ſeitig wie nie. Er arbeitef mit Handgranaten, um den Gegner in der Deckung zu erledigen oder ihn aus der Dek⸗ kung herauszutreiben, damit er ihn dann mit dem Gewehr abtun kann. Er arbeitet im Nahkampf mit dem Schuß von der Hüfte, der aus einer Entfernung von wenigen Metern abgegeben und durch den nachfolgenden Stoß mit dem Bajo⸗ nett noch wirkſamer gemacht wird. Und ſchließlich lernt er auch, wie er ohne Waffe einen Gegner überwinden kann. wie er einen Schlag mit dem Spaten oder einen Dolchſtich von oben oder unten abzuwehren hat. Mannigfaltig ſind dieſe Bilder des modernen Infan⸗ teriekampfes, mannigfaltig ſind die Mittel und die Metho⸗ den, mit denen er geführt wird. Eines aber wird uns heute immer von neuem klar, wenn wir ein Übendes Infanterie⸗ regiment ſehen: Das deutſche Volk kann ſich auf ſeine ſtarke, gut ausgerüſtete und gut ausgebildete Infanterie verlaſſen. Sie ſichert ihm die Ruhe zur Arbeit und zum friedlichen Schaffen. Jeder einzelne Mann der Infanterieregimenter erlebt eine Ausbildung von einer Vielſeitigkeit und Ein⸗ dringlichkeit, wie ſie ſich der Infanteriſt der Vorkriegszeit niemals hat denken können. Dieſe Ausbildung aber befähigt ihn heute, es mit jedem Gegner aufzunehmen und den Sieg zu erkämpfen. Sie iſt die Gewähr dafür, daß die Infanterie auch auf dem Schloch feld eines möglichen Zukunftskriegs das bleiht, was ſie im Weltkrieg geweſen iſt: Die Königin der Waffen. Herbert Staake. Zeitſchriften und Bücher. Detektiv zweier Könige. Ein packender Tatſachenbericht nach den Aufzeichnungen des Mr. Fitch, Leib⸗Delektiv der Könige Eduard VII. und Georg V. von England beginnt in der neueſten Ausgabe der„Neuen J. Z.“. Das große Weihnachtsheft bringt weiter u. a. Eine Umfrage dei neuen Frauen und Männern aus Kunſt und Sport unter dem Titel„Meine Mutler“. In einem intereſſanlen Auf atz können ſich alle Männer einer Prüfung unte ziehen, ob ſie der geborene Familienvater ſind. Ein„Kleines Fern⸗ geſpräch am 1. Feiertag“ zeigt reiſende Kinderaufnahmen. Emmerich Huber zeichne e bunte würſelte Weihnachtsmänner. Außerdem bringt dieſe reichhaltige Nummer viele ſchöne Bilder und viel zum Leſen. Die„Neue J. Z.“ iſt überall 20 Pfg. zu haben. Rühe unterhalten. Wenn ich mich nicht irre, ſind Sie böfe auf die Brigade.“ „Sehr böſe ſogar.“ „Dann müſſen Sie auch wiſſen, wohin die Brigade verſchwunden iſt.“ „Bekomme ich die ausgeſeßte Belohnung?“ „Ich verſpreche es Ihnen!“ „Strafloſigkeit?“ „Hm, wenn Sie nichts beſonders Schlimmes in letzter Zeit ausgefreſſen haben, könnte man vielleicht ein Aug, zudrücken.“ „Gut, ich weiß, daß Sie Ihr Wort halten, Herr Ober⸗ inſpektor. Ich verrate Ihnen alſo das Geheimnis: Sämt⸗ liche Mitglieder der Brigade ſind Angeſtellte oder Leite der„Sicuritas“!“ N „Ich bin ein Rindvieh!“ bekannte hierauf Sergeant Cock Robin hatte wortlos am Fernſprecher eine Nummer der Hauszentrale gewählt und erteilte jetzt den kurzen Be⸗ fehl:„Alarm für die Ueberfallkommanden 1, 2 und 3.“ „Da tun Sie gut daran“, ſagte Charly,„wenn Sie flink ſind, können Sie vielleicht Menſchenleben retten. Di Brigade hält ſeit Tagen zwei Männer gefangen. Stanley der Chef der Brigade, der ſeit dem unglücklichen Tag, de Inſpektor Barton mich dabei ertappte, wie ich den Diene; Stone verfolgte, ſchlecht auf mich zu ſprechen iſt, macht, mir den Vorſchlag, die Scharte auszuwetzen. Ich ſollt, eine, nötigenfalls zwei Perſonen beſeitigen. Nun kan man von mir allerlei Dinge verlangen, wenn es etwa; dabei zu verdienen gibt, aber nur keinen Mord. Zu st etwas gibt ſich der gute Charly nicht her. Natürlich hütet, ich mich, dies dem Chef zu ſagen, machte gute Miene zun böſen Spiel und verſprach, den Befehl zur gegebenen Zei ſelbſtverſtändlich zu befolgen. Ich nehme an, daß irgend eine Mordtat noch heute ausgeführt werden ſollte, da de Chef davon ſprach, wie man eine r Aaſſe am beſten in di nahegelegene Themſe verſchwinden laſſen könnte. Ante einem Vorwande verließ ich dann die Kaſerne, obwoh dies uns Mitgliedern der Brigade ſeit einigen Tagen zengſtens verboten iſt. Nun bitte ich Sie. mich in Haf zu nehmen, denn ſolange die Brigade nicht hinter Schloß und Riegel ſitzt, bin ich in 1 keine Minute mehr meines überaus wertvollen Lebens ſicher.“ „Und wer ſind dieſe Gefangenen der Brigade?“ fragte Barton. l 5 „Wer der eine von ihnen iſt, das weiß ich nicht. Er wird ſtrenge von einem beſonderen Vertrauensmann des Chefs bewacht, und außer Stanley, dem Sekretär und einem Mann, der einmal Medizin ſtudiert haben ſoll, darf niemand zu ihm. Dieſer Gefangene, glaube ich, dürfte krank ſein, nachdem ihn unſer Bader einigemale täglich beſucht. Den anderen Gefangenen kenne ich, denn ich brachte ihm täglich das Eſſen in die Arreſtzelle.“ „Wiſſen Sie, wer er iſt?“ fragte Barton ungeduldig. „Ein Schwede, und zwar der Bruder von Miß Adler⸗ creuz“, antwortete Charly und wunderte ſich, daß der In⸗ ſpektor wie aus einer Piſtole geſchoſſen in die Höhe fuhr. 1 e ee