Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenhelin, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI, 33. 1140 38. Jahrgang Regelung unaufſch Italiens Rechtsanſprüche gegenüber Frankreich.— Die franzöſiſche Ankwork. Rom, 27. Dezember. Der franzöſiſche Botſchafter in Rom hat im italieniſchen Außenamt die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf die Mitteilung, daß Italien das Laval⸗Muſſolini⸗Abkommen vom Jahre 1935 als nicht in Kraft befindlich betrachte, über⸗ reicht In den außenpolitiſchen Betrachtungen der Pariſer Preſſe vom Dienstag nimmt die Antwort Frankreichs auf die italieniſche Erklärung den erſten Platz ein. Im Gegen⸗ ſatz zu den Vortagen geben die Blätter einige Hinweiſe auf den Inhalt dieſer Antwortnote und betonen, daß die franzöſiſche Regierung nach wie vor und, ſolange kein neuer Verlrag vorliege, die Abmachungen vom Januar 1935 als gültig betrachte. Der„Excelſior“, deſſen Außenpolitiker die eben genannte Anſicht verkritt und dabei mitteilt, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung in ihrer Note erkläre, ſie nehme mit Bedauern die Kündigung der Abmachungen von 1935 zur Kenntnis, ſetzt ſich erneut mit der italienſſchen Theſe auseinander. Das Blatt ſpricht dabei von der„weniger denn je zufriedengeſtell⸗ ten Macht“ und von den„weſentlichen Vorteilen“ des fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Vertrages von 1935. denen gegenüber Italien jet viel weitergehende Zuceſtändniſſe verlange Der römiſche Verkreter des„Journal“ bemerkt zu der franzoſt⸗ ſchen Antwortnote, daß ſie den hiſtoriſchen und juriſtiſchen Standpunkt des Quai d'Orſay enthalte, wonach die Laval⸗ Muſſolini⸗Abmachungen immer noch gültig ſeien. Wie die Pariſer Ausgabe der„New York gerald Tri- bune“ aus London meldet, verlaute, daß Daladier und Bon⸗ net den engliſchen Premierminiſter Chamberlain und Au⸗ ßenminiſter Lord Halifax eingeladen häkten, auf der Reiſe nach Rom kurzen Aufenkhalt in Paris zu nehmen, um ſich über die Lage zu unkerhalten. Frankreichs unbegründete Argumente In Zuſammenhang mit der neuen Phaſe der italieniſch⸗ eee Beziehungen unterſtreichen die Pariſer Korbe⸗ pondenten der römiſchen Blätter die aggreſſive prache der franzöſiſchen Preſſe gegenüber Italien. Der Vertreter des„Popolo di Roma“ ſieht darin einen Verſuch, die britiſche öffentliche Meinung zu alarmieren. Der Pari⸗ ſer Korreſpondent des„Meſſagero“ beſchäftigt ſich insbeſon⸗ dere mit dem der franzöſiſchen Außenpolitik gewidmeten Leitartikel des„Temps“ und fragt, ob Frankreich vielleicht im Begriff ſei, ſeine bisherigen außenpolitiſchen Richtlinien zu revidieren, die ſo viele Enttäuſchungen 1 hätten. Die römiſche Preſſe ſtellt nach der eberreichung der e Antwort feſt, daß krotz der Ablehnung, mit der e franzöſiſche Preſſe die italieniſchen Rechts anſprüche be⸗ handele, Frankreich wiſſe, daß eine Erörterung unabwend⸗ bar ſei. Nur Frankreich könne, wie„Popolo di Roma“ be⸗ kont, voraussagen, wie dieſe Verhandlungen enden würden, die alles von dem mehr oder weniger guten Willen abhän⸗ gig machten, den Frankreich für die unaufſchiebbare Rege · ſung der zwiſchen den beiden Ländern offenen Fragen auf⸗ bringen werde. 5 Das Blatt antwortet ſodann im einzelnen auf die— wie es erklärt— naiven und unbegründeten Argumente, mit denen der„Temps“ die italieniſche Theſe zu entkräften verſuche. Jedenfalls zeige das offiziöſe franzöſiſche 5 5 daß Frankreich eine Diskuſſion nicht ablehne, vorausgeſetzt, daß ſie unter vier Augen ſtattfinde. Daraus könne man ſchließen, daß erſtens Frankreich zue daß ein Diskuſſionsſtoff vorhanden ſei, zum zweiten aber, daß der Geiſt von München ſich aus Paris be⸗ reits verflüchtet habe. Wenn der„Temps“ ſich heute noch auf das Abkommen von 1935 berufen wolle, das Italien un⸗ ter Vorausſetzung einer Gege nleiſtung Frank⸗ reichs abgeſchloſſen hatte, ſo könne man nun antworten, daß es allzu bequem wäre, die Gewinnſeite jenes Ab⸗ kommens, mit dem es ſich vom Londoner Pakt losgekauft be, wieder ins Leben zurückzurufen, nachdem Frankreich einerzeit während des abeſſiniſchen Konfliktes ſich geweigert hatte, die Ver luſtſeite zu begleichen. Schließlich wendet ſich„Popolo di Auffaſſung, wonach Italien Frankreich zu Dank ver ⸗ pflichtet ſei, weil Frankreich während des abeſſiniſchen Konfliktes eine allgemeine militäriſche Aktion verhindert habe und betont, daß— ganz abgeſehen von allen anderen Erwägungen— Frankreich lediglich in jenem Augenblick nicht zu einem Krieg vorbereitet geweſen ſei. Den Argumen⸗ ten des„Temps“ fehle jede logiſche, insbeſondere aber hi⸗ toriſche Baſis, und der Augenblick ſei für Italien ſekommen, rankreich ſeinen in Artikel 13 des Londoner Paktes unter⸗ ſchriebenen Wechſel zur Einlöſung vorzuweiſen. Was den berühmten„Fußbreit“ anbelreffe, ſo werde ch niemand der Illuſion hingeben, daß die franzöſiſche Hartnäckigkeit das faſchiſtiſche Italien aufhalten könne, ſeine natürlichen Rechte zu verwirklichen, ſobald der Duce ihre Verwirklichung beſchließe. „Meſſagero“ ſtellt feſt, daß im Gegenſatz zu England, mit dem durch das Oſter⸗Abkommen alle aus dem Londoner Pakt von 1915 ſich ergebenden Anſprüche geregelt worden ſeien, die Poſitionen zwiſchen Frankreich und Italien von Grund auf definiert werden müßten. Abgeſehen von den im Artikel 13 des Londoner Paktes übernommenen Ver⸗ 1 en auf Kolonial⸗Kompenſationen beruft ſich das latt auf Artikel 9 des Paktes, in dem Italiens Intereſſe Roma“ geßen die Mittwoch, den 28. Dezember 1988 Nr. 303 jebbar! Das Ehrenkreuz der Mutter Wer bekommt es? Berlin, 28. Dez. Der Stellvertreter des Führers hat in ſeiner Weihnachtsanſprache verkündet, daß der Führer als ſichtbares Zeichen des Dankes des deutſchen Volkes an kin⸗ derreiche Mütter ein„Ehrenkreuz der deutſchen Mutter“ ge⸗ ſtiftet hat. In Verfolg dieſer Stiftung, die eine Auszeichnung der deutſchen Mutter als Trägerin der Familie und Erhaltung des deutſchen Volkstums darſtellt, ſind im Reichsgeſetzblatt vom 24. 12. 1938 eine Satzung und Durchführungsvorſchrif⸗ ten erſchienen. Hiernach können Mütter das Ehrenkreuz erhalten, falls a) die Eltern der Kinder deutſchblütig und erbtüchtig ſind, b) die Mutter der Auszeichnung würdig iſt, c) die Kinder lebend geboren ſind. Das Ehrenkreuz wird an Mütter mit mindeſtens vier Kindern und in drei Stufen ver⸗ liehen. Die Vorſchläge auf Verleihung des Ehrenkreuzes der deutſchen Mutter werden vom Bürgermeiſter von Amts wegen oder auf Antrag des Ortsgruppenleiters der NSDAP oder des Kreiswarts des Reichsbundes der Kinderreichen ausgeſtellt. Die Aushändigung des Ehrenkreuzes, dem ein den Namen des Führers enthaltendes Beſitzzeugnis beige⸗ fügt iſt, erfolgt im ganzen Reich einheitlich am Muttertag durch die Ortsgruppenleiter der NSDAP. Indiſches Verſtändnis Hindublatt über den Raubzug der Juden. Bombay, 28. Dez. Wenngleich ſich die indiſche Oeffent⸗ lichkeit immer noch lebhaft mit der„Judenverfolgung“ be⸗ ſchäftigt, ſcheint doch die ſtarke Erregungswelle der letzten Wochen allmählich abzuebben. Man ſcheint jetzt auch in Kongreßkreiſen zu einer etwas nüchterneren Betrachtungs⸗ weiſe 0 zu ſein. Selbſt der Präſident der Theoſophi⸗ ſchen Geſellſchaft, Dr. Arundale, der zu einem flammenden Proteſt gegen die angeblichen„Judenpogrome“ und zum Boykott deutſcher Waren in Madras aufgerufen hatte, hat ſeinen Antrag an den Sheriff von Madras, eine ſolche Veranſtaltung unter dem Vorſitz des Premierminiſters abzuhalten, wieder zurückgezogen, nachdem ihm bedeutet wurde, daß eine ſolche Veranſtaltung geeignet ſei, Unſtim⸗ migkeiten bei den mohammedaniſchen Brüdern hervorzu⸗ rufen. Die Regierung von Burma hat offiziell feſtſtellen müſ⸗ ſen, daß keine Vorſchläge zur Anſiedlung in den Ver⸗ einigten Shan⸗Staaten beſtehen, und widerſprach der Feſtſtellung einer burmeſiſchen Zeitung, daß die Gefahr einer jüdiſchen Anſiedlung in den Shan⸗Staaten ernſt ſei. Hierzu iſt zu bemerken, daß die Shan⸗Staaten zu den unzi⸗ viliſierteſten und wildeſten Gegenden Burmas gehören. Im Gegenſatz zum„kongreß⸗orientierten“ Indien nimmt die große Hinduorganiſation der„Hindu Maha Sabha“ eine weit nüchternere und vernünftigere Einſtellung zur Judenfrage ein. Eines der Hauptorgane dieſer 100 000 eingeſchriebenen Mitglieder zählenden Vereinigung, die „Daily Trikal“ in Poona, ſchrieb hierzu: „Deutſchland iſt eine der höchſt kultivierten Nakionen in Europa. In der Vergangenheit hat man die Deutſchen in der ganzen Welt ihrer Intelligenz und Kultur wegen ge achtet. Wenn ein ſo kultiviertes Volk nun gezwungen wird, ſolche draſtiſche Maßnahmen gegen die Juden zu er rei⸗ fen, dann muß ſicherlich eine genügende Rechtferkigung ere zu vorliegen.“ Das Blatt ſchildert dann mit erſtaunlicher Sachkenntnis die Tätigkeit der Juden nach dem Kriege, wie ſie„wie die Geier“ aus Oſteuropa einfielen, wie ſie durch ihre gewiſſen⸗ loſen und rückſichtsloſen Manipulationen in alle führenden Aemter in Deutſchland ſich einſchlichen, wie ſie ſich der Wirt⸗ ſchaft und der Preſſe bemächtigten, wie ſie ſich im öffentli⸗ chen Leben breit machten und wie ſie die Theater in„öf⸗ fentliche Bordelle“ verwandelten, ſo daß es für anſtändige Deutſche unmöglich war, ſie mit ihren Familien zu beſu⸗ chen, und ſo fort.“ Abſchließend heißt es in dieſem rtikel: „Die Juden waren mächtig in Deutſchland, nicht, weil ſie ſich außerordentliche Verdienſte erworben haben, ſondern weil ſie ſich gerade zu einer Zeit, beſonders als die Deut⸗ ſchen nach dem Kriege weder Geld noch etwas zu eſſen hat⸗ ten, in Deutſchland einfielen. Alles, was die Deutſchen wünſchen, iſt, daß der Wohlſtand Deutſchlands, für den ſie arbeiten, nicht in die Hände internationaler Juden überge⸗ hen darf, und daß dieſe nicht die Früchte ihrer Arbeit ab⸗ ernten. Jetzt hat Deutſchland eine Gelegenheit hierzu gefun⸗ den, es hat ſein Preſtige und ſeine nationale Ehre wieder errungen und es iſt daher nicht verwunderlich, daß der Deutſche nunmehr mit den Juden abrechnen will.“ an einem Gleichgewicht im Mittelmeer anerkannt worden ſei und betont, daß dieſes Gleichgewicht ſeinerzeit durch die Beſetzung Syriens zu Ungunſten taliens verſchoben worden ſei. Heute, nach der Scha 1 italieniſchen Im⸗ periums, habe das Gleichgewicht im Mittelmeer für Italien noch eine viel größere Bedeutung als früher für ſeine Si⸗ cherheit und die nationale Integrität der unter franzöſiſcher Herrſchaft in Tunis lebenden Italiener, die nicht drangſa⸗ ſtert oder in Franzoſen umgewandelt werden dürften. —————— e e ee Mehrheit für Jud Blum Sozialdemokraten für friedensfeindliche Enkſchließung. Paris, 27. Dezember. Trotz Beſchränkung der Rednerliſte und Verkürzung der Redezeit zogen ſich die Beratungen des ſozialdemokratiſchen Landesparteitages gegen alle Erwartungen den ganzen Nachmittag und Abend hin, ja machten ſogar eine Nacht⸗ ltzung bis nach 3 Uhr morgens notwendig. Die Vertreter er verſchiedenen Strömungen der Sozialdemokratiſchen Partei kamen ausgiebig zu Wort. Wiederholt ſprachen ſich einige Delegierte für einen letzten Verſöhnungsverſuch zwi⸗ ſchen den Entſchließungsentwürfen der Mehrheit(Blum) und der Minderheit(Paul Faure) aus, was jedoch auf die ſchärfſte Ablehnung der Kreiſe um Zyromfſki, den Verbin⸗ dungsmann zur Dritten Internationale, ſtieß. Der Delegierte Le Beil(Richtung Paul Faure) maß nach dem pazifiſtiſchen Deckmantel der Entſchließung des Juden Blum keine beſondere Bedeutung bei. Bedenklich ſei es, daß in der Entſchließung Blums bezüglich des Mün⸗ chener Abkommens die Rede ſei von einer„Re⸗ vanche für die Niederlage Frankreichs“. Dies könne pein⸗ liche Rückwirkungen im Auslande haben. Der Redner glaubt nicht an die Unvermeidbarkeit des Krieges. Im wei⸗ teren Verlauf der Debatte zeigten ſich immer wieder die Meinungsverſchiedenheiten hinſichtlich des Urteils über das Münchener Abkommen. Einmal griff auch Jud Blum in die Diskuſſion ein und ergänzte noch ſein Bild als Friedensſaboteur mit der Er⸗ klärung, daß jetzt in erſter Linie bei England und den USA eine Anſtrengung für eine Annäherung dieſer Staaten an die Sowjetunion gemacht werden müſſe. Nachdem noch einige Redner zu Worte gekommen wa⸗ ren, die erneut eine Vermittlung bezw. Vertagung des Kongreſſes vertraten, was aber abgelehnt wurde, ſchritt man nach 3 Uhr morgens zur Abſtimmung. Die friedens⸗ feindliche Entſchließung des Juden Blum triumphierte und vereinigte auf ſich 4322 Mandate; Paul Faure erzielte 2837 Mandate bei 1014 Enthaltungen. Daladiers Tunis⸗Reiſe Beſichtigung der Befeſtigungsanlagen. Paris, 27. Dez. Im Zuſammenhang mit den Beſpre⸗ chungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und ſeiner Mitarbeiter mit dem in Paris eingetroffenen franzöſiſchen Generalreſidenten in Tuneſien. Labonne, betonen die Blät⸗ ter, daß die große Linie der Reiſe Daladiers nach Korſika und Tunis in der Konferenz im Kriegsminiſterium feſtge⸗ legt werde. Ein Teil der Blätter, darunter die„Epoque“, meldet, daß Daladier am 1. Januar abends Paris verlaſſen und in Toulon am 2. Januar früh an Bord eines Kreuzers die Ueberfahrt nach Korſika antreten werde. Der Aufent⸗ halt des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in Korſika wird nur drei Stunden dauern, da er ſchon am 3. Januar früh in Bizerta eintreffen wolle. Bei ſeinem Aufenthalt in Tuneſien werde Daladier vor allem den ſüdlichen Teil des Landes beſuchen und die Verteidigungsanlagen beſichtigen. Nach einem kurzen Beſuch von Algerien werde Daladier dann am 10. oder 11. Januar wieder in Paris eintreffen. Dem„Figaro“ zufolge wird Daladier an Bord des Panzerkreuzers„Emile Bertin“, der von zwei Kreuzern des Mittelmeergeſchwaders begleitet wird, die Ueberfahrt nach Korſika und Tunis durchführen. Der Altmeiſter der Archäologie Prof. Dr. Dörpfeld 85 Jahre alt. Berlin, 27. Dez. Der bekannte Archäologe und Altmei⸗ ſter der Bauforſchung Prof. Dr. phil. h. c. Dr. jur. h. c. Dr. ing. e. H. Wilhelm Dörpfeld, der auf der griechiſchen Inſel Leukas ſeit vielen 9 5 ſeinen Wohnſitz hat, hat am 26. Dezember ſeinen 85. Geburtstag gefeiert. Anläßlich ſeines 80. Geburtstages iſt ihm bereits für ſeine e wiſſenſchaftlichen Verdienſte der Adlerſchild des A 15 en Reiches verliehen worden. Der Führer und Reichskanz⸗ ler hat an Prof. Dörpfeld das folgende Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet: „Zur Feier Ihres 85. Geburtstages übermittle ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche. Ihre vorbildlichen Ausgra⸗ bungen in Olympia, in Troja und Pergamon, auf den ho⸗ meriſchen Inſeln und an vielen anderen klaſſiſchen Stätten Griechenlands ſind Zeugnis Ihrer reichen und tiefgründigen Forſchungstätigkeit und ſichern Ihnen und der deutſchen ar⸗ chäologiſchen Wiſſenſchaft ein unvergängliches Verdienſt.“ Reichserziehungsminiſter Ru ſt, den Prof. Dörpfeld an⸗ läßlich ſeines Aufenthaltes in Griechenland beim erſten Spa⸗ tenſtich für die neuen Ausgrabungen in Olympta durch die Stätten des alten Hellas begleitet hatte, überſandte dem ver⸗ dienten Forſcher als Glückwunſch ſein Bild mit einem Hand⸗ ſchreiben, in dem es u. a heißt: „Die Feier Ihres 85 Geburtstages iſt mir ein freudiger Anlaß, Ihres durch über zwei Menſchenalter währenden einzigartigen Wirkens auf dem Gebiet der griechiſchen Vor⸗ geſchichte dankbar zu gedenken. Sie haben nicht allein mit der Durchführung ſyſtematiſcher Grabungen in Griechenland und Kleinaſien den Ruhm deutſcher ee an die klaſ⸗ ſiſchen Stätten griechiſcher Geſchichte, griechiſcher Kunſt und Kultur geknüpft, ſondern in gleicher Weiſe als Lehrer und Berater viele Geſchlechter deutſcher und ausländiſcher Ar⸗ chäologen gefördert und ihnen wie der Allgemeinheit die Welt Homers und des alten Hellas zu neuem Verſtändnis und Leben erſchloſſen.“ i 7 „Otadt des Koͤß⸗Wagens“ Eine Muſtergemeinde enkſteht. „Stadt des Kd ⸗Wagens“ iſt der vorläufige Name der jüngſten Stadt des Deutſchen Reiches. Es iſt die neue Ge⸗ meinde, die bereits mit dem 1. Juli 1938 ins Leben ge⸗ treten iſt und in deren Gebiet das Volkswagenwerk im Kreiſe Gifhorn im Gau Oſt⸗Hannover entſteht. Von ier aus werden ſchon im nächſten Jahre die erſten Kdß⸗ Vagen ihren Weg ins Reich nehmen. Mit den Bauarbei⸗ ten für die notwendigen Wohnungen, Straßen und ſon⸗ ſtigen Einrichtungen, die zu einem Gemeinweſen gehören, das nach dem Willen des Führers einmal eine Muſter⸗ ſtadt werden ſoll, iſt bereits begonnen worden. Die neue Stadt iſt ſchon jetzt ein völlig ſelbſtändiges kommunales Gebilde mit Bürgermeiſter, Polizeibehörde, Einwohnermeldeamt, Stadtkaſſe und allen übrigen Verwal⸗ tungszweigen, die vorläufig in einem ſchmucken Holzbau untergebracht ſind. Die Zahl der Einwohner einſchließlich der mit dem Bau von Werk und Stadt beſchäftigten Volks⸗ genoſſen, die in einem muſtergültigen Gemeinſchaftslager der DA untergebracht ſind, beträgt zurzeit über 5000. Die Stadt Fallersleben darf mit der Stadt des Kd ⸗ Wagens nicht verwechſelt werden, Fallersleben liegt voln Volkswagenwerk ſieben Kilometer entfernt und behält auch in Zukunft ſein kommunales Eigenleben. „Amtswalter der Schweiz“ Eine Antwort des Schweizer Bundesraks. Bern, 28. Dez. Ein freiſinniger Nationalrat hatte eine kleine Anfrage an den Bundesrat gerichtet, worin er ſich über einen Preſſebericht von einer am 12. November in Säckingen ſtattgefundenen Tagung von„Amtswal⸗ tern der Schweiz“ beſchwert. Er glaubte in Zuſammen⸗ hang mit der Bezeichnung„Amtswalter“ eine Begriffsver⸗ wirrung zu ſehen, ſowohl in Deutſchland wie in der Schweiz würden durch dieſes Wort falſche Begriffe erweckt. Der Bundesrat erteilte am Dienstag auf dieſe Anfrage folgende klare Antwort: „Wenn einzelne ſüddeutſche Blätter über eine Säckin⸗ ger Tagung von Amkswaltern der Schweiz berichten, ſo dürfte das mit einem in Deukſchland herrſchenden Sprach- ebrauch zuſammenhängen. Es erſcheint deshalb kaum am latze. der Verwendung dieſes Wortes im vorliegenden Falle eine beſondere Abſicht zu unterlegen. Zu der frag⸗ lichen Tagung waren, wie dem Bundesrat bekannt iſt, Ber. kreter der deutſchen nakionalſozialiſtiſchen Vereinigungen in der Schweiz einberufen worden. Ein ſolches Treffen läßt ſich am beſten vergleichen mit den Zuſammenkünften der Auslands ſchweizer Organiſakionen, die ſich ebenfalls die Wahrung und Pflege des vaterländiſchen Staatsgedankens unker den Landsleuten im Auslande zum Ziele geſetzt ha⸗ ben. Politiſches Allerlei Frankreich ſetzt Vogeſen⸗Durchſtich fork. „Nach einer Mitteilung des franzöſiſchen Miniſteriums für öffentliche Arbeiten werden die Arbeiten zum Vogeſen⸗ Durchſtich wieder aufgenommen. Die Finanzierung dieſes Bauvorhabens wird aus Mitteln der Landes verteidigung ſichergeſtellt. Die intereſſierten Gemeinden werden zu keiner finanziellen Beihilfe verpflichtet. Die Aufzeichnungen im Diplomaten-Gepäck. Nach einer Reuter⸗Meldung iſt der britiſche diplomati⸗ ſche Vertreter in Nationalſpanien nach London abgereiſt, um mit dem Foreign Office den aufſehenerregenden Spio⸗ nagefall in Irun zu erörtern. Bekanntlich wurde in dem Gepäck des britiſchen Vizekonſuls in San Sebaſtian ver⸗ trauliches Material gefunden, das den Vizekonſul als an einer Spionageaffäre gegen Nationalſpanien beteiligt er⸗ ſcheinen ließ Begeiſterter Empfang der Araberführer. Eine ungeheure Menge Eingeborener bereitete den fünf freigelaſſenen Mitgliedern des arabiſchen Palä⸗ ſtingausſchuſſes einen begeiſterten Empfang, als dieſe an Bord eines Dampfers von den Seychellen⸗Inſeln eintrafen. Die fünf Araberführer waren von den britiſchen Paläſtina⸗ Behörden im Oktober vergangenen Jahres auf die Seychel⸗ len verbannt worden. Sie ſind kürzlich freigelaſſen worden, damit ſie an der geplanten Paläſtina⸗Konferenz in London teilnehmen können. „Wehropfer“ in der Schweiz 350 Millionen Franken Wehrſteuer? Bern, 28. Dez. Am Dienstag wurde in der Bundesver⸗ ſammlung der Bericht des Bundesrates über die Verſtär⸗ kung der Landes verteidigung genehmigt. Der Bericht ſieht eine erhebliche Vermehrung der Rüſtungen in der Schweiz vor Er beſtimmt insbeſondere den Ausbau der Luftwaffe und der Fliegerabwehr ſowie der Befeſtigungsanlagen. Für dieſe beiden Zwecke allein ſind im Bericht rund 250 Millionen Franken eingeſetzt worden. Weitere 100 Mil⸗ lionen Franken entfallen auf Materialergänzungen bei den anderen Waffengattungen, ſo daß insgeſamt 350 Millio⸗ nen Frankeg für Rüſtungszwecke veranſchlagt ſind. Die Finanzierung dieſer Ausgaben ſoll dem Bericht zu⸗ folge wenigſtens keilweiſe durch ein ſogen.„Wehropfer“ er- folgen, da es ſich um außerrodentliche Aufwendungen des Bundes handelt. Die Frage muß jedoch noch endgültig ge⸗ prüft werden, ebenſo wie die Frage einer Wehrabgabe, die verfaſſungsrechtlich verankert werden ſoll. Kommune⸗Verbot in Kraft Im kſchecho⸗ ſlowakiſchen Amtsblatt veröffentlicht. Prag, 28. Dez. Das Amtsblatt der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik veröffentlicht in ſeiner heutigen Nummer folgende undmachung des Innenminiſteriums: „Die Regierung der kſchecho-flowakiſchen Republik hat Ne Paragraph 8 der Kegierungsverordnung vom 23. ezember 1938 über die polikiſchen Parteien die Kommu- niſtiſ e Partei der Tſchecho-Slowakei(Sektion der gom⸗ muni liſchen Inkernationale) im Lande Böhmen und Mäh⸗ ren-Schleſien aufgelöſt. weil ihre Tätigkeif das öffentliche Inkereſſe bedrohte. Die Auflöſung kritt mit dem Tage der Verkündung im Amtsblatt der lſchecho· lowakiſchen Repu⸗ blik in Kraft“ in Aden Ein chineſiſcher Friedensfühler? Reuter meldet aus Schanghai. der Vizepräſident der chi⸗ neſiſchen Regierungspartei und frühere Miniſterpräſident Wangt Tſchingwei befinde ſich auf dem Wege nach Hong⸗ kong, wo er mit japaniſchen Vertretern Fühlung aufneh⸗ men wolle. Gerüchtweiſe verlaute, daß ſein Beſuch den Vor⸗ läufer möglicher Friedensverhandlungen darſtelle. Eine 85 Beſtätigung ſei jedoch bisher nicht zu erhalten ge⸗ weſen. Die kataloniſche Offenſive Neue Erfolge Francos.— Viele Ueberläufer. Salamanca, 27. Dezember. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurde der ſieg⸗ reiche Vormarſch in Katalonien fortgeſetzt, wobei zahlreiche wichtige Höhenſtellungen erobert werden konnten. Die na⸗ tionalen Truppen beſetzten die Ortſchaft Cugull, 20 Kilo⸗ meter ſüdöſtlich von Lerida, ferner im Abſchnitt Tremp Villanova de Meya, 25 Kilometer ſüdöſtlich von Tremp. Auch im Bogen zwiſchen Segre und Ebro konnten ſie einige Stellungen erobern. Der Feind verlor mehrere tauſend Tote. Die Zahl der Ueber läu fer betrug geſtern nicht weniger als 1600. Im Luftkampf wurden 10 ſowjetſpaniſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Wie der nationale Frontberichterſtatter ergänzend mit⸗ teilt, eroberten die Truppen General Francos im Ab⸗ ſchnitt Tremp den Gipfel des Namet⸗Gebirges. Sie haben nunmehr eine Niederung vor ſich liegen, wodurch der künftige Vormarſch weſentlich erleichtert wird. 5000 Gefangene Wie aus Saragoſſa berichtet wird. wurde am Dienstag die Schlacht in Kakalonien erfolgreich fortgeſetzt. Die natio⸗ nalſpaniſchen Truppen eroberlen in vier Kampftagen ein Gebiet von 600 Quadrafkilometern. In zahlreichen Luft⸗ kämpfen wurden 32 feindliche Flieger abgeſchoſſen, während die Vernichtung von acht weiteren Flugzeugen wahrſchein⸗ lich iſt. Es wurden bisher über 5000 bolſchewiſtiſche Gefan⸗ gene eingebracht. Die am Segre eingeſetzten roten Diviſionen Nr. 15 und 35 haben ſchwere Verluſte erlitten. In der Dorfkirche von Seros wurden 500 bolſchewiſtiſche Milizleute vorgefunden, die ſich dort verſteckt hatten, um den Vorſtoß der nationalen Truppen abzuwarten und ſich ihnen zu ergeben. In den er⸗ oberten Ortſchaften iſt die Bevölkerung überall zurückgeblie⸗ ben, da die bolſchewiſtiſchen Anführer keine Zeit hatten, die Orte räumen zu laſſen. Das Operationsgebiet der Schlacht, die anſcheinend die größte Kampfhandlun g. des ſpaniſchen Bürgerkrie⸗ ges werden ſoll, iſt meiſt hügelig und mit weiten Dliven⸗ hainen bedeckt. Die größten Schwierigkeiten haben die Ab⸗ teilungen des Abſchnittes zu überwinden, die zwiſchen dem Ebro und Tremp operieren. Sie müſſen in dem nördlichen Teil bis 2000 Meter hohe Berge kämpfend überſchreiten. Für die Durchführung der Schlacht wurden offenkundig ausgedehnte Vorbereitungen getroffen. Es ſcheint, daß von nationalſpaniſcher Seite nicht weniger als ſieben Ar⸗ meekorps eingeſetzt werden ſollen. Bisher konnte aller⸗ dings nur ein kleiner Teil der Truppen in Aktion treten, da die Schlacht erſt begonnen hat. Durch den Südflügel der nationalen Truppen, die die ſtark ausgebauten Bollwerke bei Lerida und Balaguer um- gingen, wurden die Bolſchewiſten am meiſten überraſcht. Sie ſind zu zeitraubenden Umgruppierungen ihrer Diviſionen und zu haſtigen Schanzarbeiten gezwungen, was durch Fliegermeldungen auch beſtätigt wird. Mehrere Enklaſtungs⸗ verſuche durch heftige Gegenangriffe an anderen Frontab- ſchnitten ſind unter großen Verluſten für die Bolſchewiſten geſcheitert Aus Saragoſſa wird von der katalaniſchen Front be⸗ richtet, daß die Operationen bei gutem Kampfwetter erfolg⸗ reich fortgeſetzt werden. Am rechten Flügel(Südflügel) ſäu⸗ berten Abteilungen der nationalen Kavallerſe in der ſoge⸗ nannten Ebrobucht zwiſchen Mequinenza und Ribarroja die bolſchewiſtiſchen Stellungen, die infolge Vordringens der nationalen Truppen im Segre-Abſchnitt von drei Seiten umfaßt wurden und kapitulieren mußten. Im Abſchnitt Tre m p drangen die nationalen Trup⸗ pen im gebirgigen Terrain in einer Tiefe von vier Kilome⸗ 1 Im Segre⸗Abſchnitt wurden mehrere Ortſchaften eſetzt. Die Bolſchewiſten verſuchen nun, an der Hauptſtraße Lerida— Tarragona verzweifelten Widerſtand zu leiſten, um ein Einſchwenken des rechten Flügels der Offenſivtruppen nach Norden zu verhindern und dadurch Lerida zu retten. Die im Heeresbericht genannte Zahl der Ge fange⸗ nen erhöhte ſich nachts um rund 1000. Jüdiſcher Verbrecher Pariſer Filmjuden als Bekrüger verhaftet. Paris, 27. Dez. Die Beſitzer der Filmgeſellſchaft Pathe Natan, die Juden Bernhard Natan, Jean Cerf und Jo⸗ hanides, ſind im Anſchluß an eine gerichtliche Unterſuchung ihres im Februar 1936 erklärten Bankerotts verhaftet und wegen Betruges unter Anklage geſtellt worden. Wie das „Journal“ in dieſem Zuſammenhang meldet, beläuft ſich die Summe der Betrügereien der drei jüdiſchen Filmher⸗ ſteller auf mehr als ſieben Millionen Franken. Das Blatt betont, daß die Verhaftungen in der franzöſiſchen Filmwelt große Ueberraſchung hervorgerufen haben. * Wieder einer Chefredakteur der„Prawda“ verhaftet. Moskau, 27. Dez. Wie gerüchtweiſe verlautet, wurde vor kurzem in Moskau der bekannte Schriftſteller und der⸗ zeitige Chefredakteur der„Prawda“, Michael Kol⸗ 3 o w,. verhaftet. Kolzow iſt einer der meiſtgeleſenen Sow⸗ jetautoren und hat ſich beſonders durch ſeine Berichterſtat⸗ tung aus dem bolſchewiſtiſchen Spanien einen Namen ge⸗ macht, wo er zwei Jahte lang als Korreſpondent der „Prawda“ und als Sowjetagitator wirkte. In den Tagen der Kolzow auch in P dort eine ähnliche Betätigung wie in „Prawda“, hat ſich Kolzow unermüdlichen Produktion für die Intereſſen des Stalin'ſchen Regimes, nicht zuletzt durch eine unflätige Polemik gegen die autoritären Staaten, fort⸗ Mötz auf das ſtärkſte eingeſetzt. Seine Verhaftung hat in oskauer Schriftſteller⸗ und Journaliſtenkreiſen, vor allem die Gerüchte über die Verhaftung Kolzows in der Tatſache, daß ſein Name auch als chenſchrift„Krokodil“ Kurzmeldungen Berlin. Die 391. Hamburger Klaſſenlotterie, deren An⸗ fang für den 19. Januar 1939 vorgeſehen iſt, wird noch ausgeſpielt. Brüſſel. Der belgiſche Marxiſt Vandervelde, der erſt kürzlich in Zuſammenhang mit der durch die Machenſchaf⸗ ten in der Sozialdemokratiſchen Partei heraufbeſchworenen Schwierigkeiten der Regierung Spaak hervortrat, iſt in Brüſſel geſtorben. Paris. Einer Prager Meldung zufolge iſt man in poli⸗ tiſchen Kreiſen Prags der Anſicht, daß die tſchecho⸗flowa⸗ kiſche Regierung demnächſt den Entſchluß faſſen werde, aus der Genfer Liga auszutreten. Vor allem die Slowaken ſol⸗ len auf den Austritt hindrängen. Das Eiſenbahnunglück in Rumänien 93 Tote, 325 Verletzte. Bukareſt, 27. Dez Zu dem ſchrecklichen Unglück am Weihnachtsabend auf der Strecke von Galatz nach Beſſara⸗ bien beſtätigt die amtliche Darſtellung im einzelnen, daß es ſich um den Zuſammenſtoß zweier Perſonenzüge handelte. Die Zahl der Verletzten hat ſich auf 325 erhöht. Hilfszüge von Bukareſt und Galatz brachten 200 Verletzte nach Bol⸗ grad, die anderen Verletzten wurden nach Galatz überge⸗ führt. Als Urſache des Zuſammenſtoßes wurde folgendes feſtgeſtellt: Der Bahnhofsvorſteher von Galatz hatte dem einen Lokomotivführer den Auftrag gegeben, beim Paſſie⸗ ren der Strecke nicht, wie ſonſt üblich, bei Frecatei auf den entgegenkommenden Zug zu warten, ſondern bereits in der nächſten Station Etulea, wahrſcheinlich, weil der Ge⸗ genzug Verſpätung hatte Dieſer aber wartete nicht in Etu⸗ lea, da er ohne Kenntnis war. So kam es zu dem Zuſam⸗ menſtoß Die Bahnhofsvorſteher von Galatz und Frecatei ſind verhaftet worden. Nach der neueſten amtlichen Mitteilung hat das Eiſen⸗ bahnunglück bisher 93 Todesopfer gefordert. 142 Schwer⸗ verletzte befinden ſich im Krankenhaus. Ein anderes Eiſenbahnunglück ereignete ſich in Sieben⸗ bürgen. Der Schnellzug Bukareſt—Großwardein fuhr in Eiſteiul zwiſchen Blaſendorf und Breikirchen auf einen Perſonenzug, der ſich auf einem falſchen Gleis befand. Zwei Fahrgäſte und ein Heizer wurden getötet, ſieben Perſonen wurden verletzt. Tauwetter in England Kälte forderte 100 Menſchenleben. London, 27. Dez. Nach den ſchneereichen Weihnachtsta⸗ gen, die man in England ſeit 70 Jahern nicht erlebt hat, ſetzte allgemein Tauwetter und Regen ein. Kälte und Nebel haben den Weihnachtsverkehr erheblich in Mitleidenſchaft gezogen. Auf dem Lande waren die mei⸗ ſten Straßen für ſeden Verkehr unpaſſierbar. Viele Dörfer waren völlig iſoliert. Der Flugdienſt nach dem Kontinent lag brach. Die Kältewelle mit ihren Begleiterſcheinungen bedeutet für das Londoner Traftspor kde en allein einen Verluſt von mehreren Millionen. Rund fünf Millionen Fahrgäſte wurden weniger befördert. Während der Weihnachtstage kamen elf Menſchen bei Bränden ums Leben; vier ſtarben an den Folgen der Kälte. Insgeſamt hat die Kältewelle in England rund 100 Men⸗ ſchenleben gefordert. Lawinenunglück in Japan Fabrik verſchüttel.— Bisher 39 Tote. Tokio, 28. Dez Schwere Schneefälle, die in den letzten Tagen über Japan niedergegangen ſind, haben bei Shia⸗ dani durch eine Lawine größten Ausmaßes ein furchtbares Unglück hervorgerufen. Während der Arbeitszeit ging eine Lawine über einer Fabrik in dem genannken Ork, der in Mitteljapan liegt, nieder und verſchüttete die Arbeiter. Nach kurzer Zeit be⸗ reits wurde mit den Aufräumungsarbeiten begonnen, wo⸗ bei es gelang, 11 der Verſchütteten verletzt zu bergen, während 39 weitere ſchon kol waren. 43 Arbeiter ſiegen noch unker den Schneemaſſen begraben; ihr Schickſal iſt noch ungewiß. Die Rettungsarbeiten geſtalten ſich, da die Wikterungsverhältniſſe ſehr ungünſtig geworden find, außerordentlich ſchwierig. Alontevideo. Der Polizeichef von Montevideo hat eine antifaſchiſtiſche Hetzverſammlung verboten, die von bolſche⸗ wiſtiſchen Elementen im Zuſammenhang mit den Ausſchrei⸗ tungen während des italieniſchen Kreuzerbeſuches einberu⸗ fen war. Buenos Aires. In den Hafen von Buenos Aires ſind die italieniſchen Kreuzer„Eugenio di Savoia“ und„Duca d Aoſta“ eingelaufen. Zur gleichen Zeit traf auch der USA⸗ Kreuzer„Phönix“ ein. e Aktenkat auf Kinder? In einem Spielwarengeſchäft der mexikaniſchen Stadt Puebla ereignete ſich eine Exploſion, durch die zahlreiche Kinder verletzt wurden, die die Schau⸗ fenſter beguckten. Ein Attentat iſt nicht ausgeſchloſſen, zu⸗ mal aus einem fahrenden Auto ein Paket geſchleudert wurde, worauf nach wenigen Sekunden die Exploſion er⸗ folgte. Die Zahl der ſchwerverletzten Kinder beträgt zwölf. Eiſenbahnungtück bei Metz Paris, 28. Dez. Ein Perſonenzug der Strecke Metz— Saarbrücken entgleiſte am Dienstagvormittag auf dem Bahnhof Faulcuemont infolge falſcher Weichenſtel⸗ lung. Der Lokomotivheizer wurde auf der Stelle getötet, während ein Beamter des Poſtwagens lebensgefährlich verletzt wurde. Auch mehrere Reiſenden trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Strenger Froſt in der Schweiz. Bern, 28. Dez. In der ganzen Schweiz dauert das Froſt⸗ wetter an. Alle Landesteile melden Temperaturen unter Null. Das Engadin verzeichnet Dienstag früh bis 25 Grad Kälte in anderen Lagen und Sportgebieten werden bis mi⸗ nus 20 Grad gemeſſen und im Neuenburger Jura ſogar eine Temperatur von 26 Grad unter Null. Maſſenvergiftung in Prager Krankenhaus. Prag, 28. Dez. In dem Prager Krankenhaus der„Barm⸗ herzigen Brüder“ in der Altſtadt ereignete ſich ein unge⸗ wöhnliches Unglück, das drei Menſchenleben ſor⸗ derte. Weitere 19 Perſonen befinden ſich in Lebensgefahr. Es handelt ſich um eine Maſſen vergiftung. In der Straße war ein Gasrohr geplatzt und das Gas drang entlang der Waſſerleitung in einen Krankenſaal ein, in dem ſich 23 tienten befanden Um 6 Uhr früh fand ein Wärter den größten Teil der Patienten und die zwei dienſttuenden Wärter ohnmächtig vor Bei drei Patienten blieben die Wiederbelebungsverſuche erfolglos da ſie bereits tot waren. —— a 1 2 a. eee n l Renee AA el K Badiſche Chronik [ Weinheim.(Dreijähriges Kind über fah⸗ wen.) Das dreijährige Söhnchen des Korbmachers Auguſt Brand wollte die Straße überqueren, um zu ſeinem auf der anderen Seite ſtehenden Schweſterchen zu gelangen. Im gleichen Augenblick fuhr ein Perſonenwagen vorbei, der das Kind überfuhr und ſofort tötete. (J) Mingolsheim bei Bruchſal.(Zweites Todes⸗ Opfer.) Der hieſige Badearzt Dr. Ramſperger erlitt kürz⸗ lich einen ſchweren Verkehrsunfall, wobei ſeine Schweſter den Tod fand Kurz darauf befiel den Arzt ein Schwächean⸗ Fall; er ließ ſich zum Krankenhaus nach Bruchſal fahren, kehrte aber unterwegs wieder um, da er ſein Ende nahen fühlte. Dies trat am nächſten Tag ein. () Pforzheim.(Straßendirnen plünderten ähre Opfer.) In den Jahren 1937 und 1938 knüpften die 24 Jahre alte geſchiedene Anna Degenkolb und die gleich⸗ falls geſchiedene 30 Jahre alte Ida Hartl, beide aus Pforz⸗ heim, Verbindungen mit Männern an, die ſchon halb be⸗ trunken waren und ſtahlen ihnen auf raffinierte Weiſe die Geldbörſe und das loſe Geld aus Weſten⸗ und Hoſentaſchen. Weiterhin entwendeten ſie in großen Verkaufshäuſern aller⸗ hand Luxusgegenſtände und Wäſche. Das Schöffengericht verurteilte die Degenkolb zu ein Jahr ſechs Monaten, die Hartl zu zwei Jahren Jefängnis. (Y) Bietigheim bei Raſtatt.(n Bach geſtür zt und ertrunken.) Vor einigen Tagen fand man mit Hautab⸗ ſchürfungen an Kopf, Nacken und rechter Bruſtſeite am Schmiedbach die Leiche einer 34jährigen Einwohnerin und vermutete das Vorliegen eines Mordes. Inzwiſchen iſt feſt⸗ geſtellt, daß die Frau ſich offenbar nach der Gartenarbeit die Hände hat waſchen wollen, auf der gefrorenen und mit Schnee bedeckten Böſchung ausgerutſcht, ins Waſſer geſtürzt und ſo ertrunken iſt. (—) Rheinfelden.(Ehrenpatenſchaft.) Die Stadt Rheinfelden hat mit Wirkung vom 20. April 1938 an eine Ehrenpatenſchaft geſchaffen, um durch praktiſche Raſſen⸗ und Bevölkerungspolitik ihren Teil zur Erhaltung des deut⸗ ſchen Volkes beizutragen. Damit, daß die Stadt Rheinfel⸗ den dieſe Ehrenpatenſchaft ſchon vom vierten deutſchblütigen erbgeſunden Kinde an gewährt, bildet ſie eine beſondere Aus⸗ mahme, die bisher in Baden noch nicht zu verzeichnen war. Bürgerſteuer der Hausgehilfen Ein Merkblatt für alle. In privaten Haushaltungen wird häufig(berſehen, daß vom Arbeitslohn der Hausgehilfinnen die Bürgerſteuer ein⸗ zubehalten und an die ſteuerberechtigte Gemeinde abzuführen iſt. Die maßgebenden Beſtimmungen, die in den Steuerkar⸗ ten abgedruckt ſind, ſeien zur Beachtung hier kurz wieder⸗ gegeben: Jede Hausgehilfin, die das 18. Lebensjahr bei der Perſonenſtandsaufnahme des Vorjahres(Stichtag: 10. Okto⸗ ber) bereits vollendet hatte, muß vor Dienſtantritt oder vor Beginn eines neuen Kalenderjahres ihre Steuerkarte dem Hanushaltungsvorſtand aushändigen. Die Steuerkarte iſt nötigenfalls zu beantragen bei der Gemeindebehörde, in deren Bereich die Hausgehilfin bei der Perſonenſtandsaufnahme des Vorjahres gewohnt hat. Auf Seite 4 der Steuerkarte ſind der Betrag der an⸗ geforderten Bürgerſteuer, die Freigrenze und die Klaſſe der ſteuerberechtigten Gemeinde vermerkt. Der Haushaltungsvorſtand hat bei jeder Lohnzahlung den fälligen Teilbetrag der Bürgerſteuer vom Arbeitslohn einzubehalten, wenn dieſer Lohn die Freigrenze überſteigt. Zum Lohn gehören aber auch die Sachbezüge, wie freie Station uſw. Die volle freie Station einer Hausgehilfin iſt nach den Lohnſteuer⸗Richtlinien monatlich mit 25 Mark zu bewerten. Einſchließlich des Barlohnes überſteigt in der Regel der Geſamtlohn die Freigrenze, ſodaß die Bürger⸗ ſteuer einzubehalten iſt. Der Haushaltungsvorſtand hat die einbehaltene Bürgerſteuer regelmäßig bis zum 5. des folgen⸗ den Kalendermonats an die auf der Steuerkarte angegebene Gemeindekaſſe abzuführen. Nichteinhaltung dieſer Vorſchrif⸗ ten wird als Steuerzuwiderhandlung nach den Vorſchriften der Reichsabgabenordnung beſtraft. Die Gemeinden überwachen die Einbehaltung und Abfüh⸗ rung der Bürgerſteuer. Wird feſtgeſtellt, daß der Haushal⸗ ktungsvorſtand Bürgerſteuerbeiträge zu Unrecht nicht ein⸗ behalten hat, ſo wird er hierfür haftbar gemacht, ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob er den Steuerbetrag ſeinerſeits einziehen kann. Reichseinheitliche Lehrlingsrolle Bei den Induſtrie- und Handelskammern. Um eine Ueberſicht über die Lehrlinge der einzelnen Bezirke zu gewinnen, iſt ſeit Jahrzehnten bei den Kam⸗ mern, Innungen und Zünften uſw eine Lehrlingsrolle geführt worden, deren Form und Inhalt jedoch in den ver⸗ chiedenen Bezirken außerordentlich ſtarke Abweichungen enthielten. Wenn auch der Inhalt der Lehrlingsrolle bei den Induſtrie- und Handelskammern eine gewiſſe Verein⸗ heitlichung erfahren hat, ſo war doch die Ordnung der Eintragungen nicht endgültig feſtgelegt. Außerdem ent⸗ ſprach die Lehrlingsrolle noch nicht den Anforderungen, die infolge der ſchnellen Entwicklung der Berufsausbildung und Berufslenkung an ein umfaſſendes und zuverläſſiges Inſtrument der Kammern geſtellt werden mußten. Schon ſeit Jahren ſah ſich die Reichswirtſchaftskammer zu Vor⸗ arbeiten für eine Vereinheitlichung veranlaßt, die aber erſt durch einen Erlaß des Reichs wirtſchaftsminiſters vom 3. Auguſt 1938 in enie letzte entſcheidende Phaſe eintraten. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nunmehr im Zuge der einheitlichen Geſtaltung des geſamten Berufsausbildungs⸗ weſens durch Erlaß vom 23 Dezember 1938— II SW'ͤ 19 937/38— eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle genehmigt, die bei ſämtlichen Induſtrie- und Handelskammern ſofort einzuführen iſt. Der Geltungsbereich erſtreckt ſich auch auf die öſterreichiſchen und ſudetendeutſchen Gebiete. Eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle für die Handwerkskam⸗ mern wird in Kürze folgen. Die Bedeutung der Lehrlingsrolle kann nicht hoch ge⸗ nug eingeſchätzt werden. Sie enthält ſämtliche Unterlagen, die für die Verteilung der Jugendlichen und für die Er⸗ iehung der Jugendlichen und Erwachſenen erforderlich ſind Die Lehrlingsrolle verfolgt das Berufsſchickſal des einzelnen über drei Jahrzehnte. Gerade im Hinblick auf den Sonderauftrag des Generalfeldmarſchulls Göring vom 14. Dezember 1938 an den Reichswirtſchaftsminiſter, alle Maßnahmen zur Leiſtungsſteigerung und Leiſtungsertüch⸗ tigung in die Wege zu leiten, wird die reichseinheitliche Lehrlingsrolle die notwendige Grundlage für die ſtariſti⸗ ſchen Erhebungen zur Leiſtungsertüchtigung bieten. Aus den Nachbargauen 5 Ludwigshafen.(Tödlicher Sturz.) In einem Hauſe der Frieſenheimer Straße fiel ein 68jähriger Mann, als er in betrunkenem Zuſtande ſeine Wohnung aufſuchen wollte, vom zweiten Stock die Treppe hinunter in den Hof. Von Hausbewohnern wurde er frühmorgens tot aufgefunden. Ludwigshafen.(Ein Kind erſtickte im Bett.) Eine in der Frankenthaler Straße wohnhafte Frau deckte ihr neun Monate altes Kind wegen der ſtrengen Kälte be⸗ ſonders gut zu, mußte aber am anderen Morgen ihr Kind tot vorfinden. Es hatte ſich eine Decke über das Geſicht gezogen und war erſtickt. — Ludwigsburg.(zZuſammenſtoß). Ecke Stuttgar⸗ ter⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Straße ſtießen ein Laſtkraftwagen und ein Perſonenwagen zuſammen, wobei der Lenker des letzteren ſchwere Verletzungen davontrug. Er wurde ins Kreiskrankenhaus verbracht. Offenbar hatte er das Vor⸗ fahrtsrecht des Laſtwagens nicht beachtet. Speyer. Tod am Weihnachtsabend.) Eine Frau aus Oberhausen, die am Samstag aus dem Kranken- haus entlaſſen worden war, erlitt beim Einſteigen in den Kraftwagen einen Schlaganfall, der ihren Tod zur Folge hatte.— In der Nacht zum erſten Feiertag wurde der An⸗ geſtellte Hermann Roth, wohnhaft Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße 20, in einer hieſigen Wirtſchaft vom Schlag gerührt und war ſofort to. Dahn.(Tödlicher Sturz vom Rad.) Der in den dreißiger Jahren ſtehende Schreinergeſelle Breiner aus Bundenibal iſt in einer Kurve ſo ſchwer geſtürzt, daß er bald darauf mkenhaus geſtorben iſt. Zugunfall im Bahnhof Erdbach Frankfurt a. M Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am 26. Dezember 15.22 Uhr entgleiſte im Bahnhof Erdbach auf der Nebenbahnſtrecke Weſterburg—- Herborn bei Ausfahrt eines Perſonenzuges der zweite Wagen hinter der Lokomo⸗ tive jedenfalls infolge vorzeitiger Umſtellung der Weiche. Der Wagen fiel um Vier Reiſende erlitten Schnittwun⸗ den, einer einen Oberſchenkelbruch Der Verletzte kam nach Herborn ins Krankenhaus Der Zugverkehr wird durch die⸗ ſen Unfall nicht geſtört Eiſenbahnzug köket 18 Schafe Büdingen. Auf der Strecke Vilbel Stockheim in der Nähe von Altenſtadt fuhr ein Eiſenbahnzug an einem ſchrankenloſen Bahnübergang in eine Schafherde, die ge⸗ rade über den Bahnübergang auf die andere Seite hinüber⸗ wechſeln wollte. Dabei wurden 18 Schafe auf der Stelle getötet. Die Tiere gehörten einer Wanderſchafherde an. ar Zwillinge mit verſchiedenem Geburtstag. In Gries⸗ heim bei Darmſtadt wurden einer Familie Zwillinge(Mäd⸗ chen) geboren, das eine zehn Minuten vor Mitternacht, das andere fünf Minuten nach Anbruch der Geiſterſtunde. Den gleichen Eltern waren vor zehn Jahren Knaben als Zwil⸗ linge geboren worden. Alſenborn.(Scheuer und Stall abgebrannt.) Vermutlich durch Kurzſchluß brach am zweiten Weihnachts ⸗ feiertag abends in der Scheuer des Bauern Karl Willen⸗ bacher Feuer aus, das in den Stroh⸗ und Futtervorräten ſchnell um ſich griff und auch das Stallgebäude erfaßte. Als der Brand bemerkt wurde, konnten gerade noch die Tiene in Sicherheit gebracht werden, während die landwirtſchaftlichen Geräte den Flammen zum Opfer fielen. Da die Hydranten eingefroren waren, geſtalteten ſich die Löſcharbeiten ſehr ſchwierig; mit Hilfe der SA. wurden Schlauchleitungen zur nahen Alſenzquelle gelegt. Auch die Enkenbacher Motorſpritze wurde eingeſetzt, ſodaß die anderen Gebäude des Anweſens vor dem Feuer bewahrt werden konnten. Dieburg.(Tod durch Aufſpringen auf fahren⸗ den Zug). Auf dem Bahnhof Eppertshauſen wollte ein Arbeiter auf den bereits angefahrenen Zug aufſpringen. Er rutſchte bei der Glätte aus, kam unter die Räder und wurde ſofort getötet. Der Verunglückte verwechſelte durch Zugver⸗ ſpätung einen anderen Zug mit dem ſeinigen und wollte im letzten Augenblick den bereits in Fahrt befindlichen Zug er⸗ reichen. — Crailsheim.(Im Dienſttödlich verunglückt). Auf dem Crailsheimer Perſonenbahnhof wurde der 49jäh⸗ rige Johann Hellenſchmidt aus Crailsheim bei der Abfahrt des Zuges nach Ulm beim Ausſteigen überfahren. Hellen⸗ ſchmidt war ſofort tot. — Waiblingen.(Brand durch Fahrläſſigkeit). In einer großen Scheuer, die mit einem Wohnhaus auf dem Erbachhof zuſammengebaut war, brach ein Brand aus, dem die mit Futtervorräten angefüllte Scheuer vollſtändig zum Opfer fiel. Auch das Wohnhaus hat erheblichen Scha⸗ den gelitten. Wie die Unterſuchung ergab, hatte ein Knecht, der die eingefrorene Waſſerleitung auftauen wollte, kur⸗ 1 5 das die Waſſerleitung umkleidende Stroh angezün⸗ et. So konnte ſich das Feuer an der Leitung entlang fort⸗ pflanzen und auch das ebenfalls mit Stroh verſtopfte de in Brand ſetzen. Lediglich dem raſchen Zugrei⸗ fen der Bewohner des Hofs und dem baldigen Eintreffen der Feuerwehr iſt es zu danken, daß der unglaubliche Leichtſinn des Knechtes nicht ein großes Brandunglück nach ſich gezogen hat. — Munderkingen, Kr. Ehingen.(In der Kies⸗ grube tödlich verunglückt). Der 75 Jahre alte Stadtarbeiter Georg Walk wurde in der Kiesgrube, als er mit Kieswerfen beſchäftigt war, von einer einſtürzenden Kieswand getroffen Es wurde ihm die Wirbelſäule gebro⸗ chen, ſodaß der Tod ſofort eintrat. — Rottweil.(Schuppen niedergebrannt). In der Nacht brannte ein an der Bahnſtrecke Rottweil— Tal- hauſen auf Markung Villingendorf ſtehender Werkzeug⸗ ſchuppen einer Stuttgarter Baufirma vollſtändig nieder, Der Schaden beläuft ſich auf rund 4000 Mark. „Af Ein Weihnachtsgruß aus Spanien. Die nationalſpa⸗ niſche Stadt Ibiza, vor deren Front bolſchewiſtiſche Flieger das Panzerſchiff„Deutſchland“ heimtückiſch mit Bomben bewarfen, ſandte zum Weihnachtsfeſt einen prächtigen ag die Gefallenen des Panzerſchiffes„Deutſchland“ nach ilhelmshaven. Der Kommandant des Panzerſchiffes „Deutſchland“, Kapitän zur See Weneker, legte den Kranz am Ehrenmal der„Deutſchland“⸗Gefallenen auf dem Wil⸗ helmshavener Ehrenfriedhof nieder. Ii Vom Glasarbeiter zum Arzt. Dieſer Tage promo⸗ vierte der aus Mitterteich ſtammende Jakob Bauer an der Univerſität Würzburg zum Doktor der Medizin. Bauer, der Sohn armer Glasarbeiterseheleute, hatte nach dem Beſuch der Volksſchule ſelbſt in der Glasfabrik gearbei⸗ tet und kam ſpäter als Operationsgehilfe in die Chirurgi⸗ ſchen Klinik nach München. Innerhalb von vier Jahren konnte er die Prüfung am Gymnaſium in Amberg ablegen und ſich dann dem Hochſchulſtudium widmen. Von den„12 Nächten“ Die„12 Nächte“, die am 25. Dezember begannen und bis 6. Januar reichen, ſpielen ſeit uralter Zeit eine wichtige Rolle für die Zukunft. Jede dieſer„Rauhnächte“ hat nach dem Volksglauben ihre Vorbedeutung für den entſprechen⸗ den Monat eines Jahres. Was man danach in den 12 Näch⸗ ten träumt, ſoll in Erfüllung gehen und mit dem Monat ein⸗ treffen. Jeder Tag iſt an ſich ſchon eine Vorbedeutung für das Wetter eines Monats des folgenden Jahres. Je eifriger der„Wilde Jäger“ jagt, je heftiger der Sturm die Bäume rüttelt, deſto fruchtbarer ſoll das kommende Jahr werden, und je länger die Eiszapfen ſind, deſto höher wächſt der Flachs. In den 12 Nächten ſollen die wichtigſten häuslichen Ar⸗ beiten ruhen, denn es iſt heilige Zeit. Nach dem Volksglau⸗ ben ſollen ſich weder Wagenrad noch Spinnrad umdrehen und es darf auch nicht gewaſchen und gebacken, nicht gefegt und nicht geputzt werden, da man ſonſt Unheil für das Haus befürchtet. Den Gipfelpunkt der 12 Nächte bildet die Silve⸗ ſternacht, ihren Abſchluß der Dreikönigstag. Von da ab geht das Jahr aufwärts, der Tag wächſt zunächſt um einen 100 nenſchritt“, dann um einen„Männerſchritt“ und zuletzt— Ende Januar— um eine ganze Stunde. Züchtererfolg. Bei der vom 23.—26. Dezember in der Rhein⸗Neckarhalle Mannheim ſtaltgefundenen Landesausſtel⸗ lung für Geflügel, veranſtaltet von der Landwirtſchafklichen Fachgruppe Baden, konnten die Mitglieder des hieſigen Geflügelzüchterreſeins recht beachtliche Erfolge erringen. Aus allen Gauen des Reiches waren über 2000 erſtklaſſige Tiere ausgeſtellt, al'o ſchärſſte Konkurrenz. Daß unſele Züchter mit ihren Tieren auf der Höhe ſind, beweiſen folgende Aus⸗ zeichnungen: E. Berlinghof(Sille hal i e Ita ie er) R. F. E. und E., L. Weich(Rebhuhnfarbige Ita jener) R. F. E. und E., E. Koger(Rebhuhnfarbige Ita ener) E., J. Bauſt(Sund⸗ heimer) R. F. E. und 2 Sg. Z., A. Hauk(Geſtr. Wyan⸗ dotten) E. Außerdem wurden noch 52 Tiere mit ſg. I, g. 2, ſg. 3, ſg. und 20 weitere mit gt. ausgezeichnet. Mit dieſer„Generalmuſterung“ haben die Züchter bewieſen, daß ihre Mühe und Arbeit im abgelauſenen Zuchtiahr nicht vergebens war, und die wertvollen Pleiſe werden nicht verfehlen, wieder neuen Mut und Anſporn für das neue Jahr zu geben. Es wird wohl keinem Züchter einfallen, nun auf den errungenen Lorbeeren ausruhen zu wollen. Im Gegenteil: Jetzt iſt es wieder Zeit, die Zuchtſtämme zu⸗ ſammenzuſtellen. Sorgfältigſte Auswahl der Zuchttiere iſt Grundbedingung, ſoll der Erfolg auch im kommenden Jahr gewährleiſtet ſein.„Leiſtung und Schönheit“ iſt des Geflügel⸗ züchters Parole. Tiere, welche im Gefieder noch ſo ſchön ſein können, aber in der Legeleiſtung zurückbleiben, haben im Zuchtſtamm keinen Platz. Hier kann der Züchter ſein Können unter Beweis ſtellen. Nur Raſſehühner mit ausgegli⸗ chener Legeleiſtung machen ihrem Beitzer Freude und bringen den erwünſchten Erfolg. Deswegen: Mit friſchem Mut an die Arbeit und„Glück auf“ im neuen Zuchtjahr. Ein Märchenſpiel. Wie alljährlich bringt die Badiſche Bühne auch in dieſem Jahr eine ſchöne Ueberraſchung für alle großen und kleinen Kinder in Form einer Märchen⸗ vorſtellung am Nachmittag. Diesmal kommt ein ganz be⸗ ſonders reizendes und vor allem ſehr, ſehr luſtiges Märchen⸗ ſpiel zur Aufführung:„Schneeweißchen und Roſenrot“ von Robert Bürkner. Der Eintrittspreis wird nur 30 Pfg. be⸗ tragen. Der Kartenverkauf erfolgt durch die Schulen und machmittags an der Kaſſe. IJ wie die Friedrichsbrücke ausſehen wird. Das Modell der umgebauten Friedrichsbrücke iſt zwiſchen Weihnachten und Neujahr im Treppenhaus des Städt. Schloßmuſeums ausgeſtellt. Das winterliche Wetter hat dem Fortgang der Arbeiten an der eigentlichen Brückenkonſtruktion bisher nichts anhaben können; nur die Betonierung der Flügel⸗ mauer und die Steinhauerarbeit mußten vorübergehend ein⸗ geſtellt werden. Die Freigabe des neuen öſtlichen Gehwegs für den Verkehr wird vorausſichtlich ohne nennenswerte Verzögerung im Januar erfolgen können. * — Verſtärkte Kontrolle der Butterqualität. Da ver⸗ ſchiedentlich feſtgeſtellt worden war, daß die bei den Klein⸗ verteilern vorgefundene Butter in ihrer Qualität häufig nicht der Kennzeichnung entſpricht, mit der die Butter verſehen iſt, hat der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft an alle Molkereien und Buttergroßhändler einen Appell gerichtet. Darin wird auf die Verpflichtung hingewieſen, die von ihnen in den Verkehr zu bringende Buk⸗ ter in bezug auf ihre Qualität zu prüfen, und zwar in Stich⸗ probeverfahren. Die Großverteiler werden beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß auch die Auslandsbutter unbedingt vor dem Inverkehrbringen auf ihre Qualität geprüft wer⸗ den muß. Weiter wird an die Vorſchriften der Butterver⸗ ordnung erinnert, wonach die Großverteiler zur Verantwor⸗ tung gezogen werden können, falls die von ihnen in den Verkehr gebrachte Butter nach der Qualität nicht der ihr bei⸗ gelegten Kennzeichnung entſpricht. Der Vorſitzende der Haupt⸗ vereinigung hat die Butterſachverſtändigen beauftragt, in verſtärktem Maße Marktkontrollen über die Butterqualität durchzuführen und unnachſichtlich jeden Verſtoß der erwähnten Art zur Ahndung zu bringen. * — Der„Deutſche Kleinempfänger 1938“ nun auch als Batteriegerät. Wie die Reichsrundfunkkammer mitteilt, iſt der„Deutſche Kleinempfänger 1938“ nunmehr auch als Bat⸗ teriegerät auf den Markt gekommen. Der Preis für das Gerät ohne Batterie beträgt 32,50 Mark. Hierzu kommen noch die Koſten für Heiz⸗ und Anodenbatterie in Höhe von 9,50 Mark, ſodaß der betriebsfertige Empfänger insgeſamt 42 Mark koſtet. Nunmehr beſteht für alle Volksgenoſſen in Stadt und Land, die nicht an einem Stromnetz angeſchloſſen ſind, die Möglichkeit, auch mit dem„Deutſchen Kleinempfän⸗ ger 1938“ am Rundfunkempfang teilzunehmen. — Warnung vor phosphorhaltigem Feuerwerk. Es iſt wiederholt beobachtet worden, daß ſpaniſches Feuerwerk (Radauplätzchen, Teufelskracher uſw.) in der Zündmaſſe gel⸗ ben Phosphor enthielt. Bei einem zehnjährigen Knaben, der zwet Radauplätzchen zum Lutſchen in den Mund genommen und dann verzehrt hatte, traten Uebelkeit, Erbrechen und ſchließlich der Tod ein. Gelber Phosphor iſt ein ſtarkes Gift. Es wird daher dringend davor gewarnt, derartiges Feuer⸗ werk Kindern zugänglich zu machen. Das Jahr der Entſcheidung Großdeutſche Erfüllung Wenn wir das politiſche Weltgeſchehen der vergan⸗ genen zwölf Monate in ſeiner ganzen Fülle an der Jahres⸗ wende noch einmal an unſeren Augen vorüberziehen laſſen, dann iſt es ein großes, gewaltiges Ereignis, eine hiſtoriſche Tat, die dem Jahre 1938 das Gepräge gegeben hat, ja, die Entwicklung der europäiſchen Politik auf Jahre hinaus entſcheidend beeinflußt: Schaffung Großdeutſchlands. In dieſem Jahre iſt durch den kühnen Entſchluß des Führers das wiedererſtanden, was ſeit Jahrhunderten verloren ſchien: die Einheit aller Deut⸗ ſchen im mitteleuropäiſchen Siedlungsraum zu einem großen Reich. Was 1848 der Traum der Beſten war, was Bismarck im deutſchen Kaiſertum nicht erreichen konnte, iſt Tatſache geworden: das Großdeutſche Reich! Nicht ein Bund der Dynaſtien und einer großen Zahl kleiner und mittlerer Länder, ſondern ein eiſerner Block des deutſchen Volkes, das mit faſt 80 Millionen Menſchen die größte Nation Europas wurde. Wer hätte an der Schwelle des nun zu Ende gehenden Jahres die Erfüllung eines jahrtauſendealten Traumes für möglich gehalten? Wohl ſtand das deutſche Volk kraft⸗ voll und wehrhaft im Kreiſe der Völker ſchon vor Beginn des entſcheidenden Jahres 1938. Auch verfügte es über die nötigen Merkmale und Inſtrumente einer Welt⸗ macht, aber eine Weltmacht wird ſolange als ſolche nicht von der Umwelt anerkannt, wie ſie dieſer nicht den augen⸗ fälligen Befähigungsnachweis für ihren politiſchen Rang erbringt. Und dieſen Nachweis hat das Dritte Reich in einer überzeugenden Form gebracht. Allein die Tatſache, daß die geballte Kraft der Nation in der Hand des Füh⸗ rers zuſammengefaßt war, hat genügt, um die Einigung aller Deutſchen auf friedlichem Wege zu erreichen und Deutſchland eine Machtſtellung in Europa zu erringen, mit der ſich die Umwelt wohl oder übel abfinden muß. Pflege aller Friedensbeſtrebungen, aber in Ehre und Freiheit, das iſt die Grundlinie der deutſchen Politik, die der Führer von der Machtübernahme an bis zum heutigen Tage unbeirrt und folgerichtig eingehalten hat. Auch zu Beginn des verfloſſenen Jahres hat er der Welt wiederholt dieſe Friedensbereitſchaft des deutſchen Volkes zum Ausdruck gebracht. Sowohl in ſei⸗ nem Neufahrsaufruf, als auch bei dem Empfang der Diplo⸗ maten, bezeichnete er den Frieden als das Ziel ſeiner Arbeit und betonte eindringlich, daß das deutſche Volk eine wahrhaft aufbauende Friedensarbeit im Dienſte des allgemeinen Fortſchrittes jedem völkerzerſtörenden Kampfe aus ganzem Herzen vorziehen werde. Dieſe neue Friedens⸗ erklärung des Führers hätte um ſo mehr Beachtung ver⸗ dient, als Deutſchland in den letzten Jahren immer wie⸗ der aufrichtige Beweiſe zu ſeinem Friedenswillen geliefert hatte, während auch auf der Gegenſeite nie etwas Ent⸗ ſcheidendes für den Frieden getan worden war. Wenn aber die Welt glaubte, die Friedensbereitſchaft des deut⸗ ſchen Volkes dahin auslegen zu können, daß man dieſem Volke ungeſtraft jede Herausforderung bieten könnte, ſo hat das Jahr 1938 dieſen Glauben gründlich zerſtört. Herr Schuſchnigg, der ſich erdreiſtete, durch brutale Unterdrückung des Nationalſozialismus in Oeſterreich dem Deutſchen Reiche den Kampf anzuſagen, und der in ſeiner Ausſprache mit dem Führer auf dem Oberſalzberg Freundſchaft vorheuchelte, wo er gleichzeitig auf Verrat ſann, hat das Feld räumen müſſen. So groß die Frie⸗ densliebe des deutſchen Volkes iſt, ſo ſehr hängt es aber auch an ſeiner Ehre und ſeinen unveräußerlichen Rechten. Und dazu gehörte das Selbſtbeſtimmungsrecht der deut⸗ ſchen Oſtmark, deſſen freie Ausübung durch den Einmarſch der als Befreier begrüßten deutſchen Truppen in vollem Umfange gewährleiſtet wurde. Die Triumphfahrt des Füh⸗ rers und die Großdeutſchen Wahlen, bei denen ſich in der Oſtmark faſt 100 Prozent der Wähler für die Politik des Führers entſchieden, waren fürwahr ein ſo überwäl⸗ ti gendes Bekenntnis der öſterreichiſchen Bevöl⸗ Die kerung zum Reich, daß ſelbſt die abgefeimteſten internatio⸗ nalen Hetzer für einige Zeit in Verruf gerieten. Die Tat des Führers hatte der Welt eindeutig gezeigt, daß Deutſchland wieder eine Weltmacht geworden iſt. Dieſe Entwicklung wurde unterſtrichen durch das wachſende po⸗ litiſche Gewicht der Achſe Berlin— Rom, die durch die Italienreiſe des Führers eine neue Verſtärkung er⸗ hielt. Die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft wurde kurz dar⸗ auf zur ausſchlaggebenden Bedeutung für die Löſung der ernſteſten europäiſchen Kriſe ſeit 1914. Die Tſchecho⸗ Slowakei, völlig im Bann ihres bolſchewiſtiſchen Vor⸗ mundes und ſeines Statthalters Beneſchs, war in dem unbegreiflichen Wahn befangen, ſie könne auf Grund ihrer öſtlichen und weſteuropäiſchen Rückverſicherungen einem Großdeutſchland für alle Fälle die Spitze bieten. Unter Berufung auf die ungeheuerliche Lüge über angebliche deutſche Truppenanſammlungen an der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Grenze begann Prag mit der Teilmobiliſierung und fortgeſetzten Verletzungen des deutſchen Grenzgebietes. Mit einer geradezu übermächtigen Selbſtbeherrſchung ertrug das große Deutſche Reich dieſe planmäßigen Herausfor⸗ derungen die nach dem Willen der deutſchfeindkichen Um⸗ welt von Stalin bis zu Eden und Churchill Deutſchland in einen europäiſchen Krieg verwickeln ſollte. Durch äußerſte Mäßigung durchkreuzte Deutſchland dieſen teuf⸗ liſchen Plan. Es ſtimmte der Entſendung Lord Runci⸗ mans nach Prag zu und appellierte durch den Mund Adolf Hitlers von Nürnberg aus noch einmal an das Gewiſſen der Welt. Aber Prag blieb verblendet. Einen Tag ſpäter zählte man im Sudetenland nicht weniger als dreizehn tſchechiſche Morde, begann die Maſſenflucht des gepeinig⸗ ten Volkes ins Reich, erfolgte die tſchechiſche Geſamtmobil⸗ machung. Aber auch jetzt gab die ſelbſtbewußte deutſche Frie⸗ denspolitik den Kampf um die Erhaltung des Friedens nicht auf. Es kam zu der erſten Beſprechung zwiſchen Adolf Hitler und Chamberlain auf dem Oberſalzberg, der die zweite Unterredung von Godesber g folgte. Und ſchließlich zu einer letzten Warn ung an Be⸗ neſch vom Berliner Sportpalaſt aus:„Wir ſind ent⸗ ſchloſſen! Der Beneſch mag jetzt wählen!“ Der aber hatte gar nicht mehr die Möglichkeit einer Wahl, ſeine Abſetzung in Prag war nur mühſam die äußere Form eines Rück⸗ tritts. Am 28. September wird das Vier mächte⸗Ab⸗ kommen, unterzeichnet von Adolf Hitler, Muſſolini, Chamberlain und Daladier, geradezu zu einem Triumph der deutſchen Befriedungspolitik. Das Verſailler Spiel der Genfer Entente war ein für allemal ausgeſpielt. Die Tſchechei hörte auf, eine Angriffsbaſis gegen Mitteleuropa für Moskau zu ſein und Sowjetrußland ſelbſt. die angeb⸗ lich ſtartſte Milttarmacht der Welt, ſtand auch auf miitär⸗ politiſchem Gebiet als ein Hochſtapler da, der nicht einmal ſeinem nächſten Bundesgenoſſen beizuſpringen in der Lage war. Das Sudetenvolk jubelte ſeinem Befreier entgegen und fand nach zwanzigjährigem ſchweren Leiden endlich Aufnahme in die große deutſche Volksgemeinſchaft, mit der es nun auf immer verbunden ſein wird. Nachdem die Grenzen des Sudetenlandes feſtſtanden, folgten auch hier die Ergänzungswahlen zum Deutſchen Reichstag. Nicht weniger als 98,8 v. H. der Wähler bekannten ſich für das neue Reich und ſeinen Führer. Mit tiefer Bewegung und voll heißen Dankes zur Vor⸗ ſehung, die uns den Führer und Befreier ſchenkte, be⸗ kennen wir: es war ein glückhaftes Jahr! 20 Jahre nach dem Tode Bismarcks brach ſein Werk zuſammen, weil wir ein Volk ohne Führung waren, ſo daß Verrat und Feigheit uns wehrlos machen durften. 20 Jahre nach dem November 1918 ſteht dieſe deutſche Nation wieder als Weltmacht da, ſtärker als je, geſchloſſener als zu irgend einem Zeitpunkt in der Geſchichte, vom eiſernen Willen erfüllt, ſich ein Reich der Eintracht und der Gerechtigkeit zu ſichern und auszubauen. Wie eine Verheißung nehmen wir das Wort Adolf Hitlers in ſeiner Rede am 2. De⸗ zember zu Reichenberg ins neue Jahr:„Der National⸗ ſozialismus ſteht nicht am Ende ſeiner Tage, ſondern erſt am Anfang!“ Deutſchland wird dem Führer freudig in alle Zukunft und auf allen Wegen weiter folgen. Ein Grabſtein, der auf drei Gräbern ſtand Mädchen, Landsknecht und Bürger. In der Kirche zu Bevenſen in Hannover ſteht ein ſelt⸗ ſamer Grabſtein, der dreimal von drei verſchiedenen Stein⸗ metzen behauen, mit Namen verſehen und in verſchiedenen Jahrhunderten aufgeſtellt wurde. Das erſtemal wurde er für ein Mädchen benutzt, das zur gotiſchen Zeit, wahrſcheinlich in der Blüte ſeiner Jugend, dahingerafft wurde. Die Inſchrift lautet:„Dies Medlein iſt nicht todt— ſondern es ſchläft.“ Im Jahre 1605 iſt der Stein zum zweitenmal benutzt worden. Dar⸗ geſtellt iſt ein kniender Landsknecht. Die Schrift bricht mit⸗ ten im Satz ab:„Anna 1605, den 12. Juli, morgens um 10 Uhr iſt der ehrbar und wohlgeachtete Georg Rieſe aus der Stadt Magdeburg bortig, nachdem er in dieſer Welt viel Leid...“ Ungefähr 200 Jahre ſpäter iſt der Stein zum drittenmal als Grabſtein aufgeſtellt worden. Er erhielt die Inſchrift:„Hier ruht Chriſtoph Koellmann aus Eppenſen, iſt geboren den 5. Auguſt 1729, geſtorben den 2. Auguſt 1802.“ Der Stein, der drei verſchiedenen Geſchlechterreihen gedient hat, wurde 1928 gefunden und in der Turnhalle aufgeſtellt. Gedenktage 28. Dezember Der Stabschef der SA Viktor Lutze in Bevergern m Weſtfalen geboren. Großes Erdbeben in Unteritalien und Sizilien. Zer⸗ ſtörung der Städte Meſſina und Reggio. Der Dichter Karl Spitteler in Luzern geſtorben. 2 9. Dezember Der britiſche Staatsmann William Ewart Gladſtone in Liverpool geboren. Der Buchhändler Johann Friedrich Freiherr Cotta v. Cottendorf in Stuttgart geſtorben. Der Afrikareiſende Georg Schweinfurth in Riga geb. Königin Eliſabeth von Rumänien(Carmen Sylva) auf Schloß Monrepos bei Neuwied geboren. Der Dichter Rainer Maria Rilke in Muzot(Wallis) geſtorben. 1890 1908 1924 1809 1832 1836 1843 1926 „Breslau⸗ Bekenntnis zu Deut ſchland.“ Ein Bildbericht des Deulſchen Turn- und Sportfeſtes 1938, herausgegeben und mit einer Einführung verſehen von Oskar Lukas, Schriftleiter des Deutſchen Turnverbandes mit einem Geleitwort von Willi Brandner. Verlag⸗ und Vertriebsſtelle: C. Schneider jun. Aſch und Kanzlei des Verbandsturnwartes— Turnſchule Aſch. Preis RM. 3.— 140 Bilder— 100 Seiten. Die Tage tiefſten und größten Erlebniſſes, die mit dem Namen Breslau verbunden find, ſind geraume Zeit vorüber. Zurück bleibt nur die Erinnerung. Amſo lebeſtdiger wird dieſe Erinnerung aber bleiben, wenn ſie ſich an gute bildliche Vorſtellung halten kann, wie ſie das oben erwähnte Buch darſtellt. Viele Bilder und Bücher ſind über das Breslauer Turn⸗ und Sporlfeſt erſchienen, keines aber von allen hält den Anteil der Sudelendeutſchen am Turnfeſt erlebnismäßig ſo feſt wie das vorliegende. Es iſt wirklich ein Belenntnisbuch: Das Sudetendeutſchtum bekannte ſich zum deutſchen Volke und ſeinem Führer mit einer Eindeutigkeit und Klarheit. wie ſie nicht mehr überboten werden können. Ausſtattung, Bilderauswahl und Druck entſprechen allen Anforderungen, die wir heute an ein ſolches Buch ſtellen. Um dieſen Anforderungen zu genügen, wurde der Druck der bekannten kunſtgraphiſchen Anſtalt F. Bruckmann, Mün⸗ chen, übergeben, die die bekannten Hitler⸗Bände herſtellt. Allen Breslaufahrern und allen, die ſeinerzeit daheim bleiben mußten, bringt dieſes Buch eine wertvolle Be⸗ reicherung, den einen zur Verlebendigung der Erinnerung, dem anderen zum Nacherleben der großen Tage. Als Ge⸗ ſchenk wird das Breslau⸗Buch jedem große Freude bringen. Beſtellungen auf das Buch„Bleslau⸗Belenntnis zu Deutſch⸗ land“ nimmt jede Buchhandlung entgegen. Danksagung. — 7 A Seer, E. Zeichen wie Fröſteln, Huſten gut verrührt 2 durch Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt meiſt raſch, wenn man gleich die erſten An⸗ oder Kopfſchmerzen entſchloſſen ſo bekämpft: Kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Klo⸗ ſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers Fur dle uns anlaſlich unserer Cllber- ocbsell erwiesenen Jufmerltsamleiten und Gluctmunsche Sprechen wir unseren 5 trinken; Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Ori⸗ ginal⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Dro⸗ gerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. Allen denen, die unserem lieben Entschlafenen Jakob Ockert Hetslichsten Dan aus Adam Sropp u. Hal. e CCCC(ͤ ³ AA Mom. ⸗Geckenbeim, 26. Derembef 1936. die letzte Ehre erwiesen haben, herzlichen Dank. Achtung Achtung! Besonderen Dank Herrn Vikar Walter für seine 1 1. tröstenden Worte, den evangel. Krankenschwestern J für ihre Pflege, dem Gesangverein„Aurelia“ Ilves- heim für die Kranzspende, sowie für alle übrigen Kranz- und Blumenspenden. Anfängerkurs f Gammel⸗Anzeiger 2 nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen am Freitag, 30. Dezember, abends 7 Uhr a 8 kenne Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. im Lokal„Zum Engel“! in Seckenheim. f Wegen Inveen ahme wirs Wir bitten die Eltern um ihr Erscheinen, n u unſer Lager am 31. Dezember um 1 Ahr zwecks Aufnahme der Schüler. geſchloſſen. Flandharnio ges uchester l Vefabüngs- U. Sllckwünschlaren Ilvesheim-Seckenheim. fertigt an Neckar-Bote Druckerei. N n nne i Zeim ſaliresueclioel ace ist die beste Gelegenheit, seinen Kunden für die Treue im verflossenen Jahr durch einen Glückwunsch beim Eintritt ins neue Jahr zu danken. werden repariert. Eine glückwunsch-Anzeige im Neckar- Bote Räh res Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23498 — in der Svylvester-Ausgabe ist der einfachste und billigste Weg! 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