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XI. 33. 1140 Reichspreſſechef Dr Dietrich gewährte dem außenpoliti⸗ ſchen Schriftleiter des„Völkiſchen Beobachters“ eine Unter⸗ redung über die deutſche Preſſepolitik, die am Werk des Führers im Gründungsjahr des Großdeutſchen Reiches tat⸗ kräftig Hilfe leiſten durfte. Dr. Dietrich, der bereits in ſei⸗ ner Rede vor dem Reichsparteitag die Gefahren des Miß⸗ brauchs der Preſſe zu Greuelhetze und Lügenfeldzug aus⸗ einandergeſetzt hatte, behandelte in der Unterredung fünf Großangriffe der internationalen Hetze gegen das Reich, die während des abgelaufenen Jahres geſtartet wor⸗ den ſind. Er laſſe dabei erklärte Dr. Dietrich, die kleine Ge⸗ legenheitslüge außer acht die ſozuſagen zum täglichen Brot einer entarteten Preſſe gehöre. Die fünf Großangriffe ſind: 1. der Greuelfeldzug rund um den 4. Februar; 2. die Verſuche zur Verhinderung des Anſchluſſes der Oſtmark und die anſchließende Weltverhetzung; 3. die tſchechi⸗ ſche Mobilmachung vom 21. Mai; 4. die September⸗ „ 5. die alljüdiſche Offenſive im Novem⸗ er. Als zu Beginn des Jahres 1938 der Führer eine Reihe von Perſonalveränderungen in der Reichsregierung und hohen Kommandoſtellen der Wehrmacht vornahm, ſtartete die demokratiſche„Weltpreſſe“ eine Sintflut dummer Be⸗ hauptungen. Ueber die damit verfolgten Ziele äußerte ſich Dr. Dietrich u. a. wie folgt: Die ruhige, ſtete Entwicklung der deutſchen Politik in den letzten Jahren hätte die Hoff⸗ nungen unſerer geſchworenen Gegner, daß das„Nazi⸗ Regime“ von innen heraus zerbrechen möge, auf den Null⸗ punkt herabgedrückt. Die Vertagung der urſprünglich auf den 30. Januar angeſetzten Rede des Führers hätte den gewerbsmäßigen Brunnenvergiftern willkommene Gele⸗ genheit gegeben, in Aktion zu treten. Die Primitivität der juda⸗liberalen Geiſtesergüſſe ſei dabei bemerkenswert ge⸗ weſen. Die ſogen.„freie“ Hetzpreſſe rechne damit, daß ihre Behauptungen von heute morgen bereits von der Maſſe der Leſerſchaft vergeſſen ſein würden. Außerdem habe das raſche Tempo des deutſchen Aufſtiegs draußen eine Angſt⸗ pfychoſe erzeugt, die von dieſer Art von Publiziſten weid⸗ lich ausgenutzt werde. Der Endeffekt der Lügenoffenſive vom Februar ſei jedoch rein objektiv geſehen zunächſt eine ungeheure Blamage für die Urheber der Kampagne gewe⸗ ſen. Darüber hinaus habe dieſer ſkrupelloſe, hinterhältige Angriff auch direkt zur Stärkung des Reiches beigetragen; denn der Führer habe in jenen Februartagen eine neue Vergrößerung der Wehrmacht angeordnet. Die zweite Großattacke, die neue Sturmflut von Ver⸗ leumdungen des Reiches nach der öſterreichiſchen Kriſe bezeichnete der Reichspreſſechef als beſonders lehr⸗ reich. Sie habe wahre Muſterbeiſpiele für die Unehrlichkeit der ſich„demokratiſch“ nennenden Preſſepolitik hervorge⸗ bracht. Während zahlreiche Sonderberichterſtatter der inter⸗ nationalen Preſſe als Augen⸗ und Ohrenzeugen des un⸗ beſchreiblichen Jubels beim Einzug der deutſchen Truppen in die befreite Oſtmark ihre Eindrücke wahrheitsgetreu ſchilderten, veröffentlichten die gleichen Zeitungen unmittel⸗ bar neben ſolchen Tatſachenberichten Leitartikel, die von Ausdrücken wie„Der deutſche Küraſſierſtiefel zertritt Oeſterreich“ uſw. geradezu ſtrotzten. Dr. Dietrich beſtätigte die Beobachtung, daß die Legende vom, armen klei⸗ nen Oeſterreich“ von den Wiener Machthabern und ihren Londoner Geſandten jahrelang ſorgfältig großgezüch⸗ tet wurde. Zur Sentimentalität habe ſich dabei die politiſche Befürchtung geſtellt, daß die Vereinigung von Altreich und Oſtmark das Kräfteverhältnis Europas erheblich verſchie⸗ ben würde. Dr. Dietrich zitierte den Ausſpruch eines eng⸗ liſchen Hiſtorikers, die Oeſterreicher und Sudetendeutſchen gehörten zwar zweifellos zum Reich, der Anſchluß ſei aber unmöglich,„weil England ſonſt auf die Dauer Deutſchland auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wäre“. In ſolchen und ähnlichen Ausſprüchen habe ſich frühzeitig die doppelte Moral unſerer Gouvernanten in den demokratiſchen Län⸗ dern offenbart. Dieſe Erkenntnis habe dem Führer auch die vielgeſchmähte„radikale Methode“ vorgeſchrieben. Dr. Dietrich beſtätigte, daß der Führer nach dem An⸗ ſchluß der Oſtmark die Ueberzeugung hegte, das ſude⸗ tendeutſche Problem könne nur ſehr allmählich 6 Löſung nähergebracht werden. Als die Wogen der egeiſterung aus der Oſtmark auch in die ſudetendeutſchen Gaue hinüberſchlugen, habe man unſere dortigen Freunde ermahnt, weiter auszuharren. Dann aber habe das Beneſch⸗ Regime, aufgeſtachelt durch gewiſſe fremde Einflüſſe in Prag billige Rache für die erſten Freudenausbrüche ge⸗ nommen. Das habe in wachſendem Maße auch der deut⸗ ſchen Preſſe Anlaß gegeben, nachdrücklich für die geknech⸗ teten ſudetendeutſchen Brüder einzutreten. Damit begann die dritte große Verleumdungskampagne des Jahres, die dem ſkrupelloſen Va⸗banque⸗Spieler Beneſch den Mut zu ſeiner verlogenen„Abwehr“⸗Mobilmachung vom 21. Mai gab. Wir haben triftigen Grund zu der Annahme, erklärte der Reichspreſſechef, daß auch bei dieſem verhängnisvollen Streit diplomatiſche Finge von außen im Spiel waren. Die deutſche Preſſe beſchränkte ſich nicht mehr darauf, die Lügen der Hetzpreſſe anzuprangern und zu widerlegen, ſondern begann, die himmelſchreienden Zuſtände im Sude⸗ tenland und die Intrigen der Prager Clique und ihrer weſt⸗ lichen Helfershelfer in das Licht der Oeffentlichkeit zu zie⸗ hen. Die deutſche Preſſe habe. ihren vollen Einſatz auch noch eine zweite Gefahr bannen helfen: daß das Ausland nicht an die Ernſthaftigkeit unſeres Entſchluſſes glaubte, das Krebsgeſchwür Mitteleuropas unter allen Um⸗ ſtänden auszuſchneiden. 5 i Zu der außerordentlichen Heftigkeit, mit der die Um⸗ welt auf die jüngſten deutſchen Maßnahmen zur Aus ⸗ ſcheidung des Judentums aus dem deutſchen Donnerstag, den 29. Dezember 1988 Ein Sachkenner warnt.— Anſtrengungen Moskaus. Newyork. 28 Dezember. Im Gegenſatz zu gewiſſen Bundesſenatoren, die auch in den Weihnachtskagen ihre Hetze gegen Deukſchland unver⸗ mindert forkſetzten, warnte der Kongreßabgeordnete Dies, der als Vorſitzender des Ausſchuſſes zur Unterſuchung ſtaatsfeindlicher Betätigung über die Hetztätigkeit in den As A genau unterrichtet iſt, vor der die Vereinigten Skaa⸗ ten zurzeit überflutenden Agitation mit dem Ziel, Amerika möglichſt in europäiſche Verwicklungen hineinzuziehen. Abgeordneter Dies erklärte, Sowjetrußland wirke unermüdlich durch alle möglichen Kanäle und Agenten daran, den Kampf Sowjetrußlands zur Sache Amerikas zu machen. Auch von engliſcher Seite werde mit ähn⸗ lichen Abſichten neuerdings ein wahres Agitationsbombar⸗ dement auf die Vereinigten Staaten losgelaſſen. Es ſei be⸗ ängſtigend, wie ſchnell ſich die Vereinigten Staaten von der Iſolation weg auf Intervention zu bewegten. Auch Bundesſenator Wheeler äußerte, daß eine Welle von Kriegshyſterie und Agitation gegenwärtig über Ame⸗ rika hinwegziehe, die zu den ernſteſten Konſequenzen für die USA führen müſſe. „Was bedeutet das?“ Der nordamerikaniſche Hetzfeldzug gegen Deuiſchland. Rom, 28. Dez. Unter der Ueberſchrift:„Was bedeutet das?“ ſchreibt der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ u. a.: Was bedeutet dieſer Feldzug, der mit reichlichen Mitteln und ſtarkem Nachdruck, wobei auch amtliche Stimmen mit⸗ klingen, in den Vereiniglen Skagken gegen Deutſchland or⸗ ganiſiert worden iſt? Man ging bei dieſer neuen Welle ge. gen die autoritären Regime von der deutſchen Raſſenpolitik dus. And man bedenkt dabei nicht daß die Raſſenpolitik ihren Ausgang gerade von den Vereinigten Staaten genom⸗ men hat, die die farbigen Raſſen aus ihrem Kulturleben verbannen und die Nationen und die Ark ihres Blukes durch die bekannte unkerſchiedliche Doſierung bei der Einwande⸗ rung diskriminieren. f Trotz dieſer raſſiſchen Einſtellung geht die amerikaniſche Politik zu kriegshetzeriſchen Behauptungen und zu einer Panikmache über, die in der Ankündigung einer unmittel⸗ baren deutſchen Gefahr gipfeln, der man ſich durch einen feindlichen Wall von Haß und Boykott, ja durch Waffenbe⸗ reitſchaft, erwehren müſſe. Bei dieſer ganzen Mache iſt ſicher⸗ lich die Hand der unterirdiſchen jüdiſchen Clique am Werke, die Börſen und Zeitungen beherrſcht. Unſere Aufmerkſam⸗ keit wird durch die organiſierte feindliche Bewegung erregt, die ſich, ofſiziellen Anregungen entſprechend, von den Ver⸗ einigten Staaten aus gegen Deutſchland und ſeine Weltin⸗ tereſſen richtet. Es iſt dies ein Beweis der Beunruhigung, die die der⸗ zeitige, ſich pazifiſtiſch gebürdende nordamerikäniſche Polikik durch e de Einmiſchungen in die europäiſchen Ange⸗ legenheiten in der Welt zu ſchaffen im Begriffe iſt. Sie bie⸗ tet uns indeſſen auch Gelegenheit, die Feſtigkeit der Achſe Rom Berlin zu bekräftigen und jenſeits des Ozeans wiſſen zu laſſen, daß Italien und die Italiener mit Deutſchland voll und ganz ſolidariſch ſind.“ Reichsrorper reagierte, ſagte der Reichspreſſechef, eine Be⸗ ſchneidung des jüdiſchen Einfluſſes in der Welt habe ſeit je⸗ her mehr Staub aufgewirbelt als irgendein anderes inter⸗ nationales Ereignis. Eine ſehr zahlreiche Gruppe unſerer Gegner, ſo ſtellte Dr. Dietrich feſt, mache die Hetze wegen der Juden nur deshalb mit, weil ſie in ihr die erſte beſte Gelegenheit erblickt, den Geiſt des Friedens von Mün⸗ chen zu ſabotieren, der ihr als eine Kapitulation der De⸗ mokratie vor dem Nationalſozialismus erſchien und ſie mit Schrecken erfüllte. Hieraus erkläre ſich auch die erſtaunliche Nachgiebigkeit, die in den letzten Wochen von Männern an den Tag gelegt wurde, die das Münchener Abkommen mit⸗ geſchaffen haben. Sie verſuchten damit den Verdacht abzu⸗ wehren, als ob ſie den totalitären Ländern gegenüber nicht feſt genug ſeien. Zu der Rüge des Auslandes, daß ein deutſches Blatt einen„unparlamentariſchen“ Ausdruck in Bezug auf die Perſönlichkeit eines früheren Premiermini⸗ ſters gebrauchte, ſtellte Dr. Dietrich feſt, dieſem Einzelfall ſtehe eine wahre Schmutzflut von journaliſtiſchen unparla⸗ mentariſchen Beſchimpfungen des deutſchen Staatsoberhaup⸗ tes und der deutſchen Regierung gegenüber. Ja ſogar öf⸗ fentliche Aufforderungen zur Ermordung des Führers und ſeiner Mitarbeiter ſeien in den Vereinigten Staaten und in Holland gedruckt worden, ohne daß ein Wort des Bedau⸗ erns darüber geſprochen wurde.. Zum Schluß ſtellte der Reichspreſſechef feſt, daß unſere Gegner mit den fünf Greueloffenſiven des Jahres 1938 nichts erreicht haben. Die Siege dieſes Jahres wurden er⸗ rungen aller internationalen Preſſehetze zum Trotz, ja er könne ſagen, vielleicht gerade ihretwegen. Wenn unſere Feinde wüßten, welche ſegensreiche Rolle ihre Preſſelügen letzten Endes für unſere Politik geſpielt haben, dann würde es ſicherlich keine leidenſchaftlicheren Verfechter der Wahr⸗ heit in der Weltpreſſe geben als ſie. Wenn die Staatsmän⸗ ner in den Demokratien auch nur eine Vorſtellung davon hätten, was ihren Völkern die Auswüchſe ihrer„Preſſe⸗ freiheit“ allein in dieſem Jahre gekoſtet haben, dann würden ſie— wenn ſie gut beraten wären— ſicherlich an meiner Stelle auf die Tribüne des Anklägers treten und zum heili⸗ gen Krieg gegen die Preſſelüge in ihren Ländern aufrufen. Soßkanpfahr an der pressen Die Wühlerei in Amerika 4 —— r A Nr. 304 Der Antiſemitismus in Amerika Im Wachſen begriffen.— Von Stellenvermitklung aus⸗ geſchloſſen. Newyork, 28. Dezember. Angeſichts des hermetiſchen Abſchluſſes der amerikani⸗ ſchen Oeffentlichkeit von Ereigniſſen, die dem Judentum nicht paſſen, gewinnt das Ergebnis einer Unterſuchung, die der amerikaniſch⸗jüdiſche Kongreß über den wachſenden Antiſemitismus in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, beſondere Bedeutung. In dieſem Judenbericht, der andererſeits zweifellos nach bekannter jüdiſcher Methode nur zu dem Zweck erfolgt, die Abwehr des Ankiſemitismus zu fördern, wird rundweg feſtgeſtellt, daß der Ankiſemitismus gegenwürkig in Ame⸗ rika einen nie zuvor erreichten Umfang angenommen hat. Der jüdiſche Bericht glaubt in dieſem Zuſammenhang vor allem auf die Talſache aufmerkſam machen zu müſſen, daß in der letzten Zeit bei der privaten Stellen vermittlung ſo⸗ wie bei den Stellenangeboten in den Zeitungen immer mehr die Juden ausgeſchaltet werden. So nähmen von 96 großen amerikaniſchen Vermitt⸗ lungsämtern im Staate Newyork, durch die jährlich allein wei Millionen Stellungen vermittelt werden, 16 über⸗ aupt keine Juden an, während bei 35 dieſer Aem⸗ ter die Frage nach der chriſtlichen Religion derart in den Vordergrund gerückt werde, daß ſie von vornherein einer Ausſchaltung bezw empfindlichen Benachteiligung des Ju⸗ dentums gleichkäme Vor allem in einem Lande wie Ame⸗ rika, wo ſie eine ſo bevorzugte Rolle ſpielen, können es be⸗ greiflicherweiſe die Juden umſo weniger verwinden, wenn ſich das Amerikanertum auf ſich ſelbſt zu beſinnen beginnt und— wenn auch in noch ſo beſcheidenem Umfange— ſich gegen jüdiſche Schmarotzer zu ſchützen ſucht. paris wiegelt ab Das Weltecho zu den Rechtsanſprüchen des italieniſchen Volkes wird auch am Mittwoch von der römiſchen Preſſe an Hand ausführlicher Berichterſtattung aufmerkſam verzeich⸗ net. Dabei werden mil Nachbruck Pariſer Falſchmeldungen zurückgewieſen, mit denen— wie„Popolo di Roma“ be⸗ tont— die Romreiſe des engliſchen Premierminiſters tor⸗ pediert werden ſoll. „Meſſagero“ ſpricht von vergeblichen Alarmverſuchen der franzöſiſchen Preſſe, die eine gewiſſe Nervoſität verrie⸗ ten, während man andererſeits in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt einzuſehen beginne, daß gewiſſe Fehler gemacht wor⸗ den ſeien, die man wieder gutmachen müſſe. Von der engliſchen Preſſe in großer Aufmachung gegebene Gerüchte werden von der geſamten franzöſi⸗ ſchen Preſſe energiſch dementiert. Nachdem ſchon gut un⸗ terrichtete franzöſiſche Kreiſe die verſchiedenen Preſſeinfor⸗ mationen von angeblichen italieniſchen Truppenzuſammen⸗ ziehungen in der Gegend von Dfibuti dementiert hatten, gab auch die Havasagentur ein entſprechendes De⸗ menti heraus. In dieſer Stellungnahme heißt es u. a offen⸗ ſichtlich unter Bezugnahme auf die engliſchen Blätter, daß die außenpolitiſchen Ereigniſſe erneut einen Vorwand zur Verbreitung mehr oder weniger ſenſationeller falſcher oder tendenziöſer Meldungen gegeben haben. So habe eine eng⸗ liſche Zeitung melden wollen, daß die Reiſe Dala⸗ diers nach Tuneſien den Charakter einer regelrech⸗ ten Flottendemonſtration haben würde— einer Demon⸗ ſtration, die geeignet ſein könnte, auch eine Zuſammenzie⸗ hung der italienſſchen Flotte auszulöſen— und daß der franzöſiſche Miniſterpräſſdent bei ſeiner Reiſe von 23 Kriegsſchiffen begleitet ſein würde. Dieſe Nachricht, ſo erklärt das halbamtliche Büro wörtlich, entbehrt jeder Grundlage. Desgleichen dementiert Havas die Gerüchte von einer Zuſammenziehung italieniſcher Truppen in der Nähe von Djfibuti, die durch keinerlei autoriſierte Information be⸗ ſtätigt würden. Und ſchließlich, ſo betont die Havas-Agen⸗ tur, wiſſe man in franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen nichts davon, daß Chamberlain beabſichtige, in Paris Halt zu ma⸗ chen. benar er ſich nach Nom hegoho Die offiziellen Kreiſe bedauerten, daß bei den gegen⸗ wärtigen Umſtänden derartige Nachrichten in die Preſſe lanciert würden, ohne daß man zuvor ihre Kichtigkeit nach⸗ prüfe, um ſo mehr, als die Veröffenklichung derartiger Falſchnachrichten peinliche Rückwirkungen auf die interna- kionalen Beziehungen haben könnke. „Tunis nur Protektorat“ Kein franzöſiſches Gebiet. Rom, 29. Dezember. In Fortſetzung ſeiner Leitartikel über die zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich offenſtehenden Fragen unterſucht der Direktor des„Giornale d'Italia“ in einem weiteren Auf⸗ ſatz über Tunis das dortige Regime und betont, daß Tu⸗ nis nicht als franzöſiſches Gebiet betrachtet werden könne, ſondern ein Protektorat ſei. Deshalb hätten alle anderen Staaten und vor allem Italien das Recht, bei denjenigen Fragen mitzureden, die das dortige Regime und die über⸗ kommenen Rechte Dritter betreffen. Italien ſei entſchloſſen, die Vernichtung des italieni⸗ ſchen Bolkskumes durch Naturaliſierung mit jedem Mittel und mehr denn ſe zu verhindern. Die franzöſiſche Politik richte ſich nicht nur 70921 die italieniſchen Rechte, ſondern ziele offenbar auf die Annekkion von Tunis ab, eines Gebietes, das durch die italieniſche Arbeit der Kul⸗ kur erſchloſſen worden ſei. Das Tunis-Problem ſei für Italien, wie das halbamtliche Blatt abſchließend betont, von lebenswichtigem Intereſſe und lenke auch die Aufmerk⸗ ſamkeit von ganz Europa auf ſich. Viktor Lutze 48 Jahre alt Am 28. Dezember beging der Stabschef der SA, Viktor Lutze, ſeinen 48. Geburtstag. In den Anfängen der Bewe⸗ gung kam er zu Adolf Hitler als einer der erſten Kämpfer für den Nationalſozialismus in Norddeutſchland. Es war kein leichter Boden, auf dem er ſtand: Berlin, Hamburg, das ſächſiſche und das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet waren ſeit dem Zuſammenbruch des Jahres 1918 immer wieder in faſt regelmäßigen Abſtänden vom Fieber mar⸗ Aſtiſchen Aufruhrs durchgeſchüttelt worden. Der Gau Ruhr, deſſen Gauſturmführer Viktor Lutze bald nach der Neugründung der NSDAP wurde, war eine Hochburg des Marxismus. In unermüdlicher Kleinarbeit, mit unerhör⸗ ten Opfern mußte die nationalſozialiſtiſche Idee hier hin⸗ eingetragen werden in das Volk. Aber was einmal ge⸗ wonnen worden war, das ſtand auch feſt und hart zum Führer und zur Bewegung. Viktor Lutze, der Frontoffizier des Weltkrieges, hat den Kampf der SA von ſeinen erſten Anfängen an mitgemacht. Wie jeder SA⸗Mann hat er um jeden Fußbreit Boden, um jede Seele des deutſchen Menſchen ringen müſſen. Nach der Gründung von Partei und SA im Jahre 1925 führte Lutze die Neuorganiſation der Verbände, ihre Einteilung und ihre Dienſtabzeichen nach ſeinen Vorſchlägen bei den SA⸗ Formationen ein Im Jahre 1927 wurde er zum SA⸗ Führer für das Ruhrgebiet und gleichzeitig zum ſtellver⸗ tretenden Gauleiter ernannt. Nach dem Tode des nieder⸗ ſächſiſchen SA⸗Führers Major a. D. Dincklage trat er 1930 deſſen Nachfolge als Oberſter SA⸗Führer Nord an mit dem Sitz in Hannover. Als ihn im Jahre 1934 der Be⸗ fehl des Führers zum Stabschef der SA berief, da war es die größte und härteſte Aufgabe, vor die Viktor Lutze geſtellt wurde. Unter ſeiner Führung wurde die SA zu einer geſchulten, glaubensſtarken, dem Führer fanatiſch er⸗ gebenen Truppe. Glückwunſch des Führers Dem Stabschef der SA Viktor Lutze wurde an ſeinem 48. Geburtstag eine Fülle von Ehrungen zuteil, die ihm von Partei und Staat und nicht zuletzt von ſeinen Sturmabtei⸗ lungen in ganz Deutſchland dargebracht wurden. Glück⸗ wunſchtelegramme vom Führer und Reichskanzler, von ſämtlichen Reichsleitern der Partei und vielen anderen füh⸗ renden Männern liefen im Laufe des Tages beim Stabschef ein. Deutſche Zeitungen in der Gchweiz Treffende Abfuhr für kommuniſtiſchen Hetzer. Bern, 28. Dezember. „Der Bundesrat hat nicht feſtgeſtellt, daß die deutſchen Zeitungen in ihrer Geſamtheit gegenüber der Schweiz je in einer Veiſe ausfällig geworden ſind, die man als ſyſtemati⸗ ſche Kampagne bezeichnen könnte. 25 Bundesrat iſt von eL. Bichtigkeit ſei 9 Aber ſergt- vüff er nſchf dür elfüngsfkreitigfeften be⸗ irren laſſen wird. Eine gewiſſe Preſſekampagne gegen die Schweiz läßt ſich nicht derjenigen an die Seite ſtellen, die ſeit Jahren von Zeitungsorganen der Partei des Herrn Na⸗ kionalrates Bodenmann geführt wird, welche mit ſehr ka⸗ delnswerten Mitteln und Aeußerungen das in deutſchland beſtehende Regime angreift. Die Form, in welcher der Ver⸗ kreter der kommuniſtiſchen Partei die ſchweizeriſche Oeffent⸗ lichkeit glauben machen will, daß die deutſche Preſſe ſich in die inneren Angelegenheiten unſeres Landes einmiſche, be⸗ weiſt, wie recht herr Bundesrat Motta hakte, als er in ſei⸗ ner Rede vom 14. Dezember 1938 im Nationalrat die poli- tiſchen Zwecken dienenden Lügen brandmarkte, deren ſich die dritle Internationale bedienk, um unſere Beziehungen zu unſeren Nachbarn zu vergiften.“ Daladiers Tunis⸗Reiſe Vom 2. bis 10. Januar. Paris, 28 Dez. Das Programm der Reiſe des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Daladier nach Korſika, Tunis und Algier iſt jetzt endgültig aufgeſtellt. Daladier tritt ſeine Reiſe unmittelbar nach der Verabſchiedung des Haushalts für 1939, d. h ſpäteſtens am 2. oder 3. Janugr an Er be⸗ ibt ſich in Toulon an Bord eines franzöſiſchen Kreuzers, ber— begleitet von drei Torpedobootszerſtörern— zu⸗ nächſt in Va ft ka anlegen wird, wo Daladier vom Kriegs marineminiſter Campinchi empfangen wird. Der Miniſterpräſident wird ſich nur einige Stunden in Baſtia aufhalten, um ſofort nach Bizerta und von dort nach Tunis weiterzureiſen. Ein Teil ſeines Aufent⸗ 1 in Tunis wird dem Beſuch der neuen Vertei⸗ igungsanlagen im Süden des Protektorats ge⸗ widmet ſein Von hier aus begibt ſich Daladier nach Al ⸗ gier, wo er einen Tag zu bleiben gedenkt. Der Miniſter⸗ präſident wird zur Eröffnung der ordentlichen Sitzungs⸗ periode der Kammer, d. h. ſpäteſtens am 10. Januar, wie⸗ der in Paris ſein. 8 Franzöſiſche Anleihe im Ausland N Bei holländiſchen und Schweizer Banken. a1 28. Dez. Finanzminiſter Paul Reyn aud kündigte in einer Rundfunkanſprache, die kaum eine Vier⸗ telſtunde dauerte, ag, daß die franzöſiſche Regierung bei 1 und Schweizer Banken eine vierprozentige nleihe in Höhe von 175 Millionen Gulden(etwa 3.5 Mil⸗ liarden Franken) aufgenommen habe, die, zum Kurs von 95 unter pari aufgelegt, in 30 Jahren rückzahlbar ſei. Dieſe Anleihe, von der 100 Millionen in Holland und 75 Mil⸗ lionen in der Schweiz untergebracht ſeien, ſei dazu be⸗ ſtimmt, die verſchiedenen im Ausland untergebrachten An⸗ leihen Franzöſiſcher Eiſenbahngeſellſchaften abzudecken, die ſich etwa auf die gleiche Höhe belaufen. 5 Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen unterſtrich der n die erfreulichen Ergebniſſe der bisheri⸗ en Bemühungen zur friedlichen Wiederaufrichtung des andes Dieſe Ergebniſſe drückten ſich in einer Hauſſe der Renten und vor allem in einer Rückkehr der ausgewander⸗ ten und gehorteten Kapitalien aus, was auf ein Wieder⸗ aufleben des Vertrauens ſchließen laſſe. Reynaud erklärte abſchließend, daß auch er volles Vertrauen zu einer end⸗ gültigen Wiedergeſun ung habe, wenn vielleicht auch noch manche Schwierigkeiten überwunden werden müßten. 140 Milliarden Gold verloren Reynaud über die franzöſiſche Finanzlage. Paris, 29. Dezember. Der Senat hatte am Mittwoch bis um 12 Uhr getagt und legte dann eine mehrſtündige Mittagspauſe ein. Nach den Ausführungen des Generalberichterſtatters des Haus⸗ halts für 1939 beſtieg Finanzminiſter Reynaud die Tribüne. Er gab eine genaue Bilanz über die wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Lage des Landes. Frankreich, ſo erklärte er u. a. habe ſieben Jahre an einer Wirt⸗ ſchafts⸗, Finanz⸗ und Währungskriſe gelitten. Im übrigen müſſe man dem Rechnung tragen, daß die Militär⸗ ausgaben ſich 1939 auf 41 Milliarden ſteigern würden, während die Laſten des letzten Krieges noch nicht 15 Mil⸗ liarden ausmachten 10 Milliarden Franken habe man in den Rachen der Landesverteidigung geworfen. Könne man 10 aber ſchon zufrieden erklären, wenn man ſehe, daß trotz ieſer hohen Ausgabe 18 Monate nötig ſeien, um ein Unterſeeboot zu bauen, während ein anderer Staat dazu nur acht Monate benötige? Man habe zahl⸗ reiche Pläne für große öffentliche Arbeiten aufgeſtellt, de⸗ ren Geſamtſumme ſich auf 35 Milliarden belaufe. Das halbruinierte Frankreich gebe noch für Straßenbauten auf dem Lande, für Schulbauten uſw. viel mehr Geld aus als 1928. Im übrigen ünterſtütze der Staat finanziell eine große Anzahl von Erzeugungszweigen, wie z. B. die Milch⸗ wirtſchaft, Alkohol⸗ Flachs⸗, Gummierzeugung uſw. Wie ſoll man, fragt Reynaud alle dieſe Ausgaben beſtreiten? Durch eine Beſteuerung des Volkseinkommens? Das ſei, unmöglich. Habe der Staat wenigſtens die Wirtſchaft des Landes wieder angekurbelt? Durchaus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25 v. H abgenommen. Die Preisregelung, ſo fuhr der Finanzminiſter fort, die zuſammenfiel mit der Verknappung der Erzeugniſſe, habe die Leiſtungen der Fabriken vermindert und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Erforderniſſe des Schatzamtes ſeien ſtändig geſtiegen. Im vergangenen Jahre habe er, Reynaud, ſie auf 45 Milliarden geſchätzt. Man habe ihm damals Peſſimismus vorgeworfen. In Wirklich⸗ keit ſei er optimiſtiſch geweſen, da die Anleihen des Schatz⸗ amtes 48 Milliarden betragen hätten. Frankreich vermehre ſeine öffentliche Schuld um ſähr⸗ lich 18 Milliarden. Es habe 60 v. 5. auf ſeine Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60 b. 9. ſeiner Goldreſerven einbüßte. Die Wahrheit, die man nicht immer klar erkannt habe, ſei, daß das Land von ſeinem Kapital gelebt habe. 1931 beſaß Frankreich noch 220 Milliarden an Gold und Deviſen in der Bank von Frankreich. Dieſer Vorrat ſei auf 80 Milliarden im November 1938 geſunken. Die 140 verlorenen Milliarden verringerken den franzö⸗ ſiſchen Kriegsſchatz. Wieviel Flugzeuge häkte man für 140 Milliarden bauen können? Politiſches Allerlei Zenſoren in den tſchechiſchen Schriftleitungen. Mit dem heutigen Tag treten die Zenſoren hren Dienſt in den Schriftleitungen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Blätter an. Die Zenſoren oder, wie ſie amtlich heißen,„Vertrauens⸗ leute der Preſſeüberwachung“, haben ihre Tätigkeit in die Schriftleitungen verlegt, damit die Herausgabe der Blätter, die durch die bisher geübte Vorzenſur ſtark verzögert wurde, ncht wet ker gehemmt wird. Eine ſyriſche Warnung an Frankreich. Der ſyriſche Miniſterpräſident Mardam ſandte am Mitt⸗ woch ein telegrafiſches Memorandum an den franzöſiſchen Kammerpräſidenten, an den Außenminiſter und an den Generalſekretär des Quai d'Orſay. In dieſem Memorandum warnt der ſyriſche Miniſterpräſident vor den Folgen, die eine Ablehnung der Ratifizierung des franko⸗ſyriſchen Ver⸗ trages hervorrufen könnte. Waſhington. Präſident Rooſevelt hat die Luftfahrtbe⸗ hörde beauftragt, vom nächſten Haushaltsjahr an, begin⸗ nend mit dem 1. Juli 1939, jährlich 20 000 Studenten und Hochſchüler innerhalb der Luftwaffe zu Flugzeugführern ausbilden zu laſſen. Bankdirektor in Jeruſalem enkführt. Jeruſalem, 29. Dez. Der Direktor der Ottomaniſchen Bank in Paläſtina namens Bouvier wird ſeit Montag ver⸗ mißt. Eingehende Suchaktionen der Polizei nach dem Ver⸗ ſchwundenen, der britiſcher Staatsangehöriger iſt, ſind bis⸗ her erfolglos geblieben. Da man befürchtet, daß Bouvier von arabiſchen Freiſchärlern entführt wurde, hatke man ſo⸗ gar eine Belohnung von 500 Pfund ausgeſetzt. Wie jetzt von arabiſcher Seite bekannt wird, haben die britiſchen Be⸗ örden die Suche aufgegeben. Von Seiten der Ottomani⸗ ſchen Bank ſelbſt werden jetzt mit Hilfe ihrer Beziehungen zu Araberkreiſen Verſuche unternommen, die Angelegenheit u regeln. Aus dieſem Anlaß wird ein Bevollmächtigter ler Bank nach Beirut fliegen. Bouvier iſt inzwiſchen in das Samaria⸗Gebirge gebracht worden. Die Neuordnung Oſtaſiens Kabinektsveränderung in Japan zur Durchführung. Tokio, 29. Dez. Fürſt Konoe wurde am Mittwoch mit Mitgliedern des Staatsrates vom Kaiſer empfangen, nach⸗ dem der Miniſterpräſident vorher mehrere Ausſprachen mit älteren Staatsmännern gehabt hatte. Die Beſprechun⸗ gen bringt die japaniſche Preſſe in Zuſammenhang mit der Möglichkeit einer Kabinettsveränderung, die noch vor dem Zuſammentritt des Reichstages am 20. Januar er⸗ folgen ſoll. Die Notwendigkeit einer ſtrafferen Staatsfüh⸗ rung habe ſich aus dem neuen Abſchnitt im Chinakonflikt ergeben, der durch die Erklärung Fürſt Konoes gekenn⸗ zeichnet ſei. Die große Aufgabe, die Japan mit der Neu⸗ ordnung Oſtaſiens auf ſich genommen habe, ſetze, ſo ver⸗ lautet in politiſchen Kreiſen, eine vollkommene Ueberein⸗ ſtimmung der ſtaatsführenden Faktoren voraus. Hierzu gehören in erſter Linie ein klares, entſchloſſenes Zuſam⸗ menarbeiten von Wehrmacht, Wirtſchaft und Außenpolitik, die im Kabinett und im Zentralamt für Oſtaſien ihren Ausdruck finden.„Hotſcht Schimbun“ fordert in dieſem Zuſammenhang, daß das kommende Jahr ein„diplomati⸗ ſches Jahr“ mit einer einheitlichen ſtraffen Außenpolitik werden müſſe. Das Programm Konoes und die von ihm aufgeſtellten Vorausſetzungen für die Einrichtung einer Neuordnung in Oſtaſien nach Beendigung des Chinakonfliktes ſeien von den proviſoriſchen Regierungen in Nord- und Mittel⸗ ching ſowie der aukonomen Regierung der Inneren Mon⸗ golei und von Mandſchukuo in ſedem Punkk gebilligt wor⸗ den. Deshalb müſſe die ſapaniſche Staatsführung dieſes für Japan, Mandſchukuo und China gemeinſame Pro- gramm unverzüglich durchführen. Weiter voran Die nakionalſpaniſche Offenſive. Salamanca, 28. Dezember. Ver nationale Heeresbericht beſtätigt die bereits gemel⸗ dete Beſetzung weiterer Ortſchaften im Abſchnitt Tremp. Eine große Anzahl wichtiger Stellungen, darunter die Hö⸗ hen Cogolludo und Purgatorio, wurden erobert. Die natio⸗ nalen Truppen ſetzten ihren Vormarſch in den Abſchnitten Tremp und Lerida fort, wobei ſie reiche Beute machten. Die Luftwaffe unterſtützt das Vorgehen der Infanterie in hervorragendem Maße. Der Frontberichterſtatter des DNB meldet noch folgende Einzelheiten zur großen nationalen Offenſive in Katalonien: Im Abſchnitt Tre m p greift ein Armeekorps unter Füh⸗ rung des Generals Munoz Grande in Richtung auf die Straße, die von Puis Cerda an der franzöſiſchen Grenze nach Lerida führt, an. Südöſtlich von Lerida rücken Le⸗ gionäre und die Navarra⸗Brigaden unter den Generälen Sanchez Bautiſta und Camillio Alonſo vor. Den Oberbefehl führt General Solchaga. Vergeblicher Einſatz roker„Elite“ Truppen. Nach den bisherigen Eindrücken leiſtet der Feind in Richtung Tarragona, deſſen Verluſt er anſcheinend für unwichtig hält, nur gerin gen Widerſtand. Da⸗ gegen konzentiert er alle Kräfte, um ein Vordringen auf Barcelona zu verhindern. In Borjas Blancas hatten die Roten ihre ſogenannten„Elite“⸗Truppen, die Brigaden Li⸗ ſter und Campeſino, ſowie zahlreiche Tank⸗Bataillone und Artillerie zuſammengezogen. Die Sowjetſpanier verſuchten aber vergeblich, den nationalen Angriff aufzuhalten. Die Kampfkraft der roten Brigaden war ſogar geringer, als von nationaler Seite erwartet worden war. Bisher ſind alle von der nationalen Heeresleitung geſteckten Ziele plan⸗ mäßig erreicht worden. Bisher über 7800 Gefangene Die nationale Offenſive in Katalonien wurde mit gleich⸗ bleibendem Erfolg fortgeſetzt. Im Abſchnitt Tremp dran⸗ gen die Truppen in dem gebirgigen Gelände in Höhen über 1600 Meter vor und beſetzten die Ortſchaften Santa Maria de Meya(80 Kilometer ſüdöſtlich von Tremp), Ma⸗ ſana und Alos de Balaguer mit dem bedeutendſten Kraftwerk Kataloniens. In dem Gebiet zwiſchen Segre und Ebro ſüdöſtlich von Lerida wurde die Ortſchaft Solera erobert und der wichtige Kreuzungspunkt Albages umzingelt. In den Abend⸗ ſtunden rückten die Nationalen auf der Strecke Lerida— Tarragona weiter vor. Zwiſchen Ribarroja und Flix ſäu⸗ berte die nationale Kavallerie das linke Ufer des Ebro. Im Verlauf der Offenſive ſind bisher über 7500 Sow⸗ jetſpanier gefangengenommen worden. Kurzmeldungen Hintermoos. Im Berggaſthof in Hintermoos bei Saal⸗ felden im Salzburger Land wurde ein deutſch⸗franzöſiſches Jugendſkilager eröffnet. Paris. Der franzöſiſche Publiziſt Raoul Labry äußert ſich in einem Arkikel in der„Depeche de Toulouſe“ zum franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt. Er gibt dabei ein vernich⸗ 2 85 Werturteil ab und ſpricht von einem verſpäteten teberbleibſel einer verſchwundenen Epoche. London.„Daily Telegraph“ berichtet aus Moskau, daß in der ſowjetruſſiſchen Luftwaffe eine neue„Säuberungs⸗ aktion“ vor ſich gehe. London. Der britiſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha, der ſich zurzeit bei Freunden im Elſaß aufhält, erklärte einem Vertreter des„Daily Telegraph“, er wolle vor ſeiner Rück⸗ reiſe nach England auch die franzöſiſchen Befeſtigungsanla⸗ gen beſichtigen. Trauung im italſeniſchen Herrſcherhaus. Rom, 29. Dez. Die Hochzeit der Prinzeſſin Maria von Savoyen mit Prinz Ludwig von Bourbon⸗Parma iſt für den 15. Januar feſtgeſetzt. Die kirchliche Trauung der jüng⸗ ſten Tochter des italieniſchen Herrſcherpaares wird unter großem Hofzeremoniell in der Schloßkapelle des Quirinal ſtattfinden. Franzöſiſcher Aviſo nach Dſchibuti. Einer aus Paris datierten Havas⸗Meldung zufolge hat der zu den franzöſiſchen Flottenſtreitkräften in der Levante gehörende Aviſo„Ibrville“ Beirut verlaſſen, um ſich nach ſchibuti zu begeben. Der Aviſo ſoll, wie es in der Meldung heißt, eine Kreuzfahrt im Roten Meer durchführen. 5 Franzöſiſches Kaufhaus niedergebrannk. 5 Paris, 29. Dez. Am Mittwoch iſt in Montargie ein Kaufhaus durch Feuer vollſtändig zerſtört worden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da ſämtliche Waren ein Raub der Flammen geworden ſind Das Perſonal konnte aus dem Gebäude rechtzeitig flüchten. Das Feuer ſoll durch einen ſchadhaften Heizapparat verurſacht worden ſein. Die Feuerwehr von Montargie, die von der Fabrikfeuerwehr der Hutchinſon⸗Werke und Soldaten des 28. Pionier⸗Regi⸗ ments unterſtützt wurde, mußte ſich bei ihren Löſcharbeiten darauf beſchränken, die angrenzenden Gebäude vor der Feuergefahr zu ſchützen. Schwierige Lebensmittelverſorgung Madrids. Paris, 29. Dez. Wie Havas aus Madrid meldet, befin⸗ den ſich augenblicklich 50 rotſpaniſche„Miniſter“ in Ma⸗ drid, wo ſie dringende Beſprechungen mit den Häuptlingen der Volksfront führen. Beſondere Sorge macht die Lebens⸗ mittelverſorgung Madrids. Wie in dieſem Zuſammenhang weiter gemeldet wird, haben die fünf rotſpaniſchen Ober⸗ bonzen die Abbeförderung von 200 000 Perſonen aus Ma⸗ drid beſchloſſen, um die Lebensmittelverſorgung der übri⸗ gen Bevölkerung zu erleichtern. 8 25 Grad Käte in Oberitalien Mailand, 28. Dez. Die Kältewelle, die ſeit mehr als einer Woche über Norditalien laſtet, hat ſich nach einer vorüber⸗ gehenden Milderung wiederum verſchärft. So wer⸗ den aus der Provinz Trient Temperaturen bis zu 25 Grad unter Null gemeldet In Trient ſelbſt herrſchte eine Kälte von 15 Grad. Die Alpenſeen und ⸗Flüſſe ſind von einer fe⸗ ſten Eisdecke überzogen. Kälte und Schnee haben mehrere Opfer gefordert. Bei Trieſt wurde ein Mann auf der Land⸗ ſtraße erfroren aufgefunden. Ein anderer tödlicher Fall ereignete ſich in Piſtoriga. In den Liguriſchen Apenninen wurde im Schnee die Leiche eines Mannes gefunden, der im dichten Schneetreiben die Richtung verloren hat und dann erfroren iſt. g ——- = e E l Seo . a e n eie ee S. ee e Badiſche Chronik heidelberg. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung mit ſofortiger Wirkung an der Univerſität Heidelberg ein Inſtitut für fränkiſch⸗pfälziſche Landes⸗ und Volksforſchung errichtet. Aufgabe dieſes neuen Inſtituts iſt die landes⸗ und volkskundliche Betreuung des pfälziſch⸗fränkiſchen Raumes, insbeſondere die wiſſenſchaft⸗ liche Erforſchung aller Kräfte, die das Geſicht dieſes Gebie⸗ tes und ſeines Volkstums geſtaltet haben und künftig ge⸗ ſtalten werden. Träger der Arbeit dieſes Inſtituts werden in erſter Linie die Lehrſtühle für mittlere und neuere Ge⸗ ſchichte(Prof. Dr. Fritz Ernſt) und für Geographie(Prof. Dr. Wolfgang Panzer) ſein, da naturgemäß Geſchichte und Geographie bei der wiſſenſchaftlichen Pflege der Landes⸗ und Volkskunde im Vordergrund ſtehen müſſen Zur wiſ⸗ ſenſchaftlichen Erfaſſung aller geſchichts⸗ und geſtaltbilden⸗ den Kräfte des zu betreuenden Raumes iſt es außerdem er⸗ forderlich, eine Reihe anderer Lehrſtühle an der neuen Auf⸗ gabe zu beteiligen, ſo daß eine im beſten Sinne national⸗ ſozialiſtiſche Gemeinſchaftsarbeit zu leiſten ſein wird. Die neue Aufgabe wird die Univerſität in den Stand ſetzen, noch mehr als bisher in ihrem natürlichen Bereich Wurzel zu faſſen und eine für eine nationalſozialiftiſche Hochſchule we⸗ ſentliche Aufgabe zu erfüllen. Die Univerſität wird damit einen wichtigen beſonderen Beitrag zum Leben des Ge⸗ ſamtreichs und zu deſſen kultureller Bereicherung leiſten. E Heidelberg.(Tödlicher Sturz.) Im Stadtteil Kirchheim ſtürzte ein 61jähriger Mann die Kellertreppe hin⸗ unter und war ſofort tot. Wiesloch.(700 Jahre Stadt Rotenber gh. Das mit ſeinen kaum vierhundert Einwohnern winzig zu nen⸗ nende Nachbarſtädtchen Rotenberg hat eine würdige Form der Jubiläumsfeier gefunden. Anläßlich des ſiebenhundert⸗ jährigen Beſtehens iſt nun unwiderruflich die Kanaliſation des Ortes beſchloſſen und das Recht hierzu beim Bezirks⸗ rat eingeholt worden. Es handelt ſich dabei allerdings nur um die Entwäſſerung des Ortes. Das verbrauchte Waſſer erhält ſeinen Abfluß in einen Bach. () Durlach.(Tragiſcher Tod.) Auf merkwürdige Art wurde ein 67 Jahre alter Mann von hier aus dem Le⸗ ben geriſſen. Vermutlich durch einen Schwächeanfall ſtürzte er in der Küche ſeiner Wohnung zu Boden, wobei er der⸗ art unglücklich fiel, daß der Schlauch zum Gasherd undicht wurde und Gas ausſtrömte. Da ſeine Ehefrau verreiſt iſt und die Nachbarn erſt nach geraumer Zeit durch das aus⸗ ſtrömende Gas auf den Unfall aufmerkſam wurden, konnte er ſofort hinzugezogene Arzt nur noch den Tod des Un⸗ glücklichen feſtſtellen. () Altenheim b. Kehl.(Tod durch Erfrie ren.) Erfroren aufgefunden wurde ein Arbeiter frühmorgens unter⸗ halb der Treppe ſeiner Wohnung. Man nimmt an, daß der Bedauernswerte am Abend zuvor auf der Treppe ausgeglit⸗ ten und abgeſtürzt war. In bewußtloſem Zuſtand hat er den Tod durch Erfrieren gefunden. () Pforzheim.(Ehetragödie.) In einem Hauſe der Kallhardtſtraße wurde ein Mann in ſeiner Wohnung er⸗ hängt aufgefunden. Seine Ehefrau hatte ſich die Pulsadern geöffnet und wurde mit ſchweren Verletzungen in das Städ⸗ kiſche Krankenhaus eingeliefert. Die Urſache der Tat iſt noch ungeklärt.. f 3 Buggingen b. Müllheim.(Tot aufgefunden.) Im Bahnhof Buggingen ereignete ſich ein tödlicher Unfa deſſen nähere Urſache noch nicht feſtgeſtellt iſt. Im Bahnhof begegneten ſich zwei Perſonenzüge, der eine in Richtung Frei⸗ burg, der andere in Richtung Baſel. Die Reiſenden, die dem Zug aus Richtung Freiburg entſtiegen, entdeckten auf dem Gleis die Leiche eines Mannes. Vermutlich har dieſer das Gleis in dem ſelben Augenblick überſchritten, als der 5 herannahte. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es ſi um einen Arbeiter, der ſchon ſeit 24 Jahren jeden Tag an ſeine Arbeitsſtelle nach Kleinkems fuhr. ( Wahlwies b. Stockach.(Mit dem Aufzug a b⸗ geſtürzt.) Der beim Mühlenwerk Karl Burry beſchäf⸗ Agte 64jährige Müller Franz Geiger aus Wahlwies ſtürzte mit dem Aufzug in die Tiefe. Mit ſchweren Verletzungen wurde Geiger ins Krankenhaus gebracht, ſtarb jedoch noch auf dem Transport. Wie die amtliche Anterſuchung ergab, iſt der Unglücksfall auf Fehlbedienung des Verunglückten ſelbſt zurückzuführen. Die Jauferste des Mr. Iree 33. Kapitel. Das von Robin aufgebotene Heer der Kriminalbeamten und die ſozuſagen von Haus zu Haus durchgeführte Er⸗ kundigungsſtreiſe brachten diesmal einen Erfolg, wenn⸗ gleich der Zufall in gewiſſem Sinne mithalf. Als der Sergeant Roberts am Sonntag am frühen Morgen durch den South⸗Park ging, um ſeine Nachforſchungen in der ihm zugewieſenen Straße fortzusetzen, wurde er von einem alten Mann angebettelt, der den Beamten für einen Spaziergänger hielt. Natürlich bekam er nichts und der Sergeant hatte ſchon eine Grobheit im Mund, die er aber wieder hinunterſchluckte, da er einen Verſuch machen wollte. Er hielt im voraus nicht viel davon, denn man konnte nicht annehmen, daß man den Selbſtmörder Kat in Bettlerkreiſen kannte. f „Sagen Sie einmal, alter Knabe“, wandte ſich der Beamte an den Mann,„kennen Sie vielleicht dieſes Ge⸗ ſicht?“ Damit hielt er dem Bettler ein Lichtbild unter die Naſe. 5. Der Alte betrachtete die Photographie und ſchüttelte den Kopf. Die entſtellten Züge der Leiche wieſen auch kaum eine Aehnlichkeit mit denen des am Leben geweſenen Kat auf. Der Sergeant ſteckte das Bild wieder in die Taſche, wobei ihm die andere Photographie in die Finger kam. Die da kennen Sie natürlich auch nicht“, fragte der Sergeant nur aus Gewohnheit, und es tat ihm ſchon leid, überflüſſigerweiſe den Mund aufgemacht zu haben. „Was iſt das?“ fragte aber der Bettler, der nicht gut ſah und ſich zu täuſchen dachte. „Das iſt eine Schlange, die ſich in den Schwanz beißt, und die auf dem Unterarm eines Mannes, von dem wir nicht wiſſen, wer er ſein könnte, eingeſtochen iſt.“ „Stellt das Bild, das Sie mir früher zeigten, dieſen Mann vor?“ fragte der Bettler. ö Der Sergeant reichte ihm nochmals die Photographie, Die der alte Mann jetzt eingehend betrachtete. e er- eber Nui ROMAN VON RALPH URBAN Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Wieder ein Kind verbrüht.) Eine Frau trug eine Schüſſel mit heißem Waſſer vom Herde weg. Ein Teil des Waſſers ergoß ſich auf das in einem Korb liegende einjährige Madchen der Frau, das noch am gleichen Tage im Krankenhaus ſtarb. Die unglückliche Mut⸗ ter trifft in dieſem Falle keine Schuld. Kuſel.(Tödlich verunglückt.) Auf der nach Kon⸗ ken führenden Staatsſtraße nahe Bledesbach kam ein Auto, das einem Laſtzug ausweichen wollte, infolge der Straßen⸗ glätte ins Rutſchen und ſtürzte eine Böſchung hinab. Die bei⸗ den Inſaſſinnen des Wagens wurden herausgeſchleudert, wodurch die 36jährige Martha Eifler den Tod fand. 5 Pfrondorf, Kr. Tübingen.(Fuchs holte 21 Hühner). Hier hat ein Fuchs im Laufe weniger Tage mehrere Male zwei Hühnerſtälle heimgeſucht und dabei 21 Hühner geſtohlen. Nachlaſſen der ſtrengen Kälte. d München, 28. Dez. Seit Dienstag nachmittag ſchneit es im ganzen bayeriſchen Oberland, im Bayeriſchen und im Böhmer Wald faſt ununterbrochen, ſo daß jetzt alle baye⸗ riſchen Gaue eine zuſammenhängende Schneedecke bilden. Zugleich mit den Schneefällen iſt die Kälte weſentlich zu⸗ rückgegangen Die Schneehöhe beträgt etwa 20 Zentimeter, die Temperaturen ſchwanken zwiſchen minus 1 und minus 5 Grad Die Zugſpitze meldet 70 Zentimeter Schnee. Am Mittwoch früh wurden dort 16 Grad Kälte gemeſſen. Auf dem Nebelhorn beträgt die Schneedecke 60 Zentimeter bei 9 Grad Kälte; auf dem Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall 40 Zentimeter bei minus 7 Grad. Im Böhmerwald wurden am Mittwoch früh am Falkenſteinhaus(1300 Meter) 10 Zentimeter Neuſchnee bei insgeſamt 21 Zentimetern und 9 Grad Kälte, auf dem Zeiſel im Bayeriſchen Wald 4 Zentimeter Neuſchnee bei insgeſamt 14 Zentimetern und minus 8 Grad gemeſſen. Ein Meter dicke Eisdecke auf der Donau. Regensburg, 28. Dez. Infolge der anhaltenden Kälte der letzten Tage hat ſich auch im Hauptarm der Donau in Re⸗ gensburg ein Eisſtoß mit einer durchſchnittlichen Dicke von einem halben Meter feſtgeſetzt. Der nördliche Donauarm iſt ſchon ſeit mehreren Tagen mit einer feſten Eisſchicht bedeckt. Von Paſſau bis Vohburg, mit geringen Ausnahmen, iſt die Donau mit einer feſten Eisſchicht von durchſchnittlich einem halben bis einem Meter Dicke bedeckt, ein Ereignis, wie es nur in ganz wenigen Wintern bisher zu verzeichnen war Eſſen, 28. Dez. Das ruſſiſch⸗finniſche Hoch, das dem Ruhrgebiet in den letzten Tagen ſtrenge Kälte und reichen Schneefall brachte, iſt durch ein Azoren⸗Hoch abgelöſt wor⸗ den. Während am Montag um 19 Uhr die Temperatur noch 6,4 Grad unter Null lag, war am Dienstag um 18 Uhr die Lufttemperatur 1,8 Grad über Null. Am Dienstag abend ſetzte im Ruhrgebiet allgemein Regen ein. Ar Unglück an der Bahnſchranke. Am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertag ſtieß in der Nähe von Bechhofen an einer unbeſchrankten Straßenüberfahrt ein Nebenbahnzug mit einem Perſonenauto zuſammen. Der Lenker des Kraft⸗ wagens fand bei dem Unglück den Tod, ſeine neben ihm ſitzende Frau wurde ſchwer verletzt. Die vorgeſchriebenen Warnſignale waren vom Lokomotivführer rechtzeitig und richtig gegeben worden. A Zugunfall. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Hannover teilt mit: Am 25. Dezember 1938 um 18.10 Uhr fuhr der Schnellzug D 34 Berlin—Köln im Bahnhof Helm⸗ ſtedt auf eine Rangierlokomotive auf, wobei das Lokomo⸗ tivperſonal verletzt wurde. Beide Lokomotiven und ein Wa⸗ gen entgleiſten. Reiſende wurden nicht verletzt. Die Reiſen⸗ den von D 34 wurden mit D 40 weiterbefördert. ab Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Hulda Mühle in Hannover⸗ Waldheim aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjah⸗ res ein perſönliches Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen. a Die deulſche/ Tibetexpedition. Die Einladung der deutſchen/ Tibetexpedition zu einem Beſuch Lhaſas durch die Regierung von Tibet wird, nach einer Meldung aus Tſchungking, von der geſamten chineſiſchen Preſſe ſachlich wiedergegeben. Nur die kommuniſtiſche Tageszeitung„Sin⸗ chua“ kann nicht umhin, dieſer Expedition die nur der For⸗ ſchung dient Spionageabſichten zu unterſchieben, und die ti⸗ betaniſchen Behörden zur ſtrengen Ueberwachung der Teil⸗ nehmer aufzufordern. „Jan, jagte er dann,„wer konnte auch gleich daran denken? Jetzt erkenne ich ihn. Das iſt mein Kollege John Millard, der ſeit einigen Tagen verſchwunden iſt.“ „Menſch“, rief der Sergeant,„dann kommen Sie gleich mit. Sie werden Geld wie Heu verdienen.“ In Scotland Yard angekommen, ließ ſich der Beamte bei Robin melden und wurde ſofort mit dem Bettler vor⸗ gelaſſen. Der Sergeant meldete dem Vorgeſetzten, wie er auf den Mann gekommen ſei, und dieſer wiederholte ſeine früher gemachten Aussagen. Hierauf ſchickte der Ober⸗ inſpektor den Fechtbruder in Begleitung des Sergeanten Roberts nach der Leichenhalle, wo er ſich den Selbſtmörder anſehen ſollte. Da ſie einen Kraftwagen benutzten, kamen ſie bald wieder zu Robin zurück, der ſie ſchon ungeduldig erwartete. Der Bettler behauptete mit Beſtimmtheit, an den Geſichtszügen, wenngleich ſie entſtellt waren, und an der Tätowierung ſeinen ehemaligen Kollegen wiederzu⸗ erkennen. „In welcher Beziehung ſtanden Sie zu John Millard?“ fragte der Oberinſpektor. „Wir ſind Geſchäftskollegen geweſen“, antwortete der Bettler,„das heißt, ich hatte meinen Standplatz am Süd⸗ ende des South⸗Parks, Millard den ſeinen beim Nord⸗ ausgang. Im Sommer ſchliefen wir manchmal nebenein⸗ 11755 Und oft gingen wir des Abends ein Glas Schnaps trinken.“ „Warum glauben Sie wohl, daß Millard ſich aufge⸗ hängt hat.“ „Ha, ha, ha“, lachte der Bettler und riß ſeinen Mund auf, in dem ſich kein einziger Zahn befand.„Millard und ſich umbringen? Da lachen die Pferde! Der Mann dachte gar nicht daran und war noch am Mittwoch hocherfreut über einen beſonderen Glücksfall. Ich traf ihn da und erkannte ihn kaum wieder, o geſchniegelt ſah er aus. Er lud mich auf einen Schnaps ein, hatte Geld wie Miſt und machte geheimnisvolle Andeutungen, daß die ſchlechten Zeiten nun vorüber ſeien. Auf meine neugierigen Fragen ſchwieg er ſich aus, verriet mir aber, daß er einen alten Herrn kennengelernt hätte, dem er ziemlich ähnelte.“ Robin, deſſen gute Laune ſich von Minute zu Minute noch verbeſſerte, ſtellte eine Reihe von Fragen. Dann verſprach er dem Bettler eine hohe Belohnung und nickte auch Noberts anerkennend und bedeutungsvoll zu. Als Lolcale Ruud ochiau Die letzten Tage des Jahres. Die Tage zwiſchen Weihnachten und Neujahr hören nicht auf, Feiertage zu ſein, wenn wir auch wieder an unſere Arbeit gehen. Ueber allem, was wir fetzt tun, liegt noch ein verklärender Schimmer vom Heiligen Abend und dem frohen Glanz glücklicher Augen— und wenn etwa dieſer Schimmer doch mit den Tagen verblaſſen ſollle, dann kommt ſchon die Vorfreude auf den Silveſter und den 1. Januar, auf den feierlichen Uebergang in einen anderen Abſchnitt unſeres Lebens. Alle Anſtimmigleiten müſſen bis dahin be⸗ hoben ſein. Alle. Und das will mehr beſagen, als daß nur der etwas überanſtrengte Magen wieder kuriert iſt. Denn es gibt noch ſo manche andere Art von Unſtimmigleiten. Sie ſind vielfach ſeeliſcher Natur. Es ſind Zustände und Dinge, die uns niederdrücken, weil ſie unſer Selbſtgefühl beengen, weil ſie irgend eine Sorge oder irgend eine innerer Anzufrie⸗ denheit nicht zur Ruhe kommen laſſen wollen, weil ſie uns mahnen— und ſei es nur, weil wir einen guten Vorſatz, den wir für das Jahr gefaßt hatten, doch nicht ausführten, trotz⸗ dem wir 365 Tage Zeit dazu hatten. Machen wir reinen Tiſch! Eine ernſt genommene innere Einkehr in uns ſelbſt dürfte da das erhoffte Erleichterungs⸗ mittel ſein! Vorausgeſetzt, daß wir auch beleit ſind, aus die⸗ ſer Einkehr die notwendigen Folgerungen zu ziehen und in die Tat umzuſetzen. Machen wir in dieſen Tagen zwiſchen dem Feſt der Liebe und des Schenkens und dem Beginn eines neuen Lebensabſchnittes eine ehrliche innere Bilanz. Ein pfychiſches Großreinemachen. Gehen wir unbeſchwert, befreit von allem Drückenden, in das neue Jahr 1939. Die Vorbereitungen dazu ſtören niemanden und machen uns glücklich! Tun wir das, dann ſind gerade dieſe Tage, mit denen ſo manche nichts Rechtes anzufangen wiſſen, weil ſie halt„zwiſchen“ den Feſten liegen, ſo ſchön und ſo inhaltsreich und auch ſo inhaltsſchwer, daß wir uns keine beſſeren wünſchen können. * „Heimat“— eine Aufführung, auf die wir geſpannt ſind! Beim nächſten Gaſtſpiel unſerer Gaubühne werden wir Hermann Sudermanns berühmtes Schauspiel„Heimat“ zu zu ſehen bekommen. Das ſpannende und menſchlich packende Werk, das ſeinem Verfaſſer um die Jahrhundertwende einen Rieſenerfolg einbrachte, iſt in ſeiner Themenſte lung ſo we⸗ ſentlich, daß es auch heute noch un vermindertes Intereſſe beanſpruchen darf. Das Drama ſpielt in einer für uns über⸗ wundenen Zeit, hat aber gleichwohl dichteriſche Kraft und Gültigkeit behalten. Gerade die Kennknis unſerer nahen Vergangenheit, die nirgends eine wirklamere Spiegelung findet als bei Sudermann, kann dem Verſtändnis der Gegen⸗ wart nur dienlich ſein. Darüber hinaus aber beſitzt das Schau⸗ ſpiel„Heimat“ beſonderen ethiſchen Wert, weil alle Charak⸗ tere Südermanns kompromißlos ihren Weg zu Ende gehen. Ebenſo gibt der behandelte Gegenſatz zwiſchen Vater und Tochter, zwiſchen alter und junger Generation dem Drama dauernde Aktualität. und das hier gezeigte Beispiel ſteten, opferbereiten Einſatzes einer Mutter für ihr Kind iſt ein Thema, wie es zeitgemäßer gar nicht gedacht werden kann. Was die Badiſche Bühne veranlaßt, dieſes Werk heute zur Aufführung zu bringen, ſind die ewig⸗menſchlichen Prob⸗ leme, die darin aufgerollt werden, iſt des Dichlers einwand⸗ freie gedankliche Haltung, die der heutigen Weltanſchauung mindeſtens ſehr nahe kommt, iſt nicht zuletzt Sudermanns bodenſtändige Eigenheit, die klaren, lebendigen Figuren zu formen verſtand— gute, dankbare Rollen für die Schau⸗ ſpieler, die bei ihm reiche Gelegenheit haben, richtige Men⸗ ſchen darzuſtellen. Nachdem erſt unlängſt ein Film herausgekommen iſt, zu dem das Schauſpiel„Heimat“ Anregung gab, wird es äußerſt reizvoll ſein zu beobachten, welche weſenklichen Unter⸗ ſchiede zwiſchen filmmäßiger Bearbeitung und der verinner⸗ lichten Darſtellung auf dem Theater ſich ergeben. * ali zaltheater Mannheim. Am Samstag, den 7. Januar, erſcheint Roſſiuis„Diebiſche Elſter“ zum erſtenmal im Spielplan des Nationaltheaters. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Ernſt Cremer, die Spielleitung Helmuth Ebbs. Das Bühnenbild entwirft Friedrich Kalbfuß.— der alte Mann ſich mit vieler Verbeugungen verabſchie⸗ dete, ſagte der ſtrahlende Oberinſpektor zu ihm:„Sie wären gut zum Marder fangen, lieber Freund, wenn Sie wollen, nehme ich Sie ſpäter einmal mit auf die Jagd!“ „Wieſo?“ wollte der Mann erſtaunt wiſſen. „Weil Sie keine Zähne haben und den Balg nicht durchbeißen, wenn Sie den Marder abfangen“, ſprach der Oberinſpektor und ſchob den verſtändnisloſen Bettler und den grinſenden Sergeanten zur Tür hinaus. Dann trat Robin zum Fenſter und blickte anſcheinend aufmerkſam auf die Straße hinunter. Er ſah aber weder die ſonntägliche Menge der Spaziergänger noch den Hund, der eben einen Kraftwagenlenker in ſchreckliche Verlegen⸗ heit brachte. Er ſah durch alle Dinge glatt hindurch und geradewegs in die Geheimniſſe hinein, die bisher den Fall Porters Hall wie ein Feſtungswall umgaben. Plötzlich kam er aber zu ſich, drehte ſich raſch um und ging zum Schreibtiſch. Aus einer Lade entnahm er den Vertrag, den Kat ſeinerzeit in Angelegenheit der„Sicuritas“ unter⸗ ſchrieben, und den der Notar Robin zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatte. Dann kramte er eine Weile in den anderen Laden herum, bis er einen gewiſſen Brief fand. Damit begab er ſich zum Schriftſachverſtändigen, mit dem er ſich eine halbe Stunde lang angeregt unterhielt. Es war zwei Uhr am Nachmittag, als Robin mit dem Sergeanten Donald und zwei handfeſten Poliziſten zur Wohnung des Mr. Taylor fuhr. Die beiden uniformierten Beamten warteten auf der halben Treppe, während der Oberinſpektor und der Sergeant den öffnenden Diener zur Seite ſchoben und in die Wohnung traten. „Was wollen Sie ſchon wieder?“ brummte Taylor, den Diener vermutend, als er, in ſeinem Lehnſtuhl ſitzend, hinter ſich Schritte vernahm. „Ich verhafte Sie, Mr. Taylor und Kat, im Namen des Königs!“ Taylor fuhr in die Höhe und griff gleichzeitig nach der Revolvertaſche. Er kam aber zu ſpät, zwei Piſtolenmün⸗ dungen waren auf ihn gerichtet, und die harten Geſichter der beiden Beamten ließen keine Schonung erhoffen. Langſam ſtreckte Taylor die Hände vor, um deren Gelenke ſich die ſtählernen Feſſeln ſchloſſen. 5 Das Spiel war aus. Hybriden techtzeitig entfernen! Aufſchub nicht geſtaftet Durch die amtlichen Verfügungen und Abhandlungen in der Preſſe dürfte allgemein bekannt ſein, daß in Baden ſüdlich der Grenze des Amtsbezirks Raſtatt alle Hybriden (Amerikanerreben) im Feld, am Haus und im Garten bis zum 31. Dezember d. IJ. entfernt werden müſſen. Es wur⸗ den auch verſchiedentlich die Gründe eingehend beſprochen, die zu dieſer von vielen ſo hart empfundenen Maßnahme geführt haben Im Kampf gegen den gefährlichſten Reben⸗ ſchädling, die Reblaus, iſt die Umſtellung der Hybriden auf Pfropfreben oder Obſtkulturen unbedingt notwendig geworden. Nur ſo kann vermieden werden, daß die Reb⸗ laus auch bei uns größeren Schaden anrichtet, wie es 3. B. in Frankreich der Fall war, wo innerhalb 20 Jahren 500 000 ha Reben, d. i. das Sechsfache der ganzen deut⸗ ſchen Rebfläche, von der Reblaus zerſtört wurden. Viele Hybridenbeſitzer glauben nun, aus verſchiedenen Gründen die Hybriden nicht rechtzeitig bis zum 31. Dezem⸗ ber 1938 entfernen zu können. Der Termin muß aber im Intereſſe ſeiner planmäßigen Durchführung unbedingt ein⸗ gehalten werden. Mit Rückſicht auf den eingetretenen Froſt und Schneefall gilt die Vernichtung auch als ordnungs⸗ mäßig, wenn die Reben über der Erde abgehauen oder abgeſägt werden. Die Wurzelſtöcke müſſen dann nachträg⸗ lich im Frühjahr mindeſtens 30 em tief ausgeſtockt werden. Es liegt im Intereſſe jedes Einzelnen, ſeine Hybriden bis zum 31. Dezember zu vernichten, da nur für rechtzeitig ent⸗ fernte Hybriden die durch die amtliche Abſchätzung feſtge⸗ ſetzte Entſchädigung gewährt wird. Vorſicht mit Feuerwerkskörpern! Bei dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu Silveſter werden häufig ernſte Perſonen⸗ und Sachſchäden verurſacht, weil fahrläſſig oder mißbräuchlich verfahren wird. Es ergeht daher an alle Volksgenoſſen hiermit die dringende Aufforderung, bei der Verwendung von Feuer⸗ werkskörpern die erfordecliche Vorſicht walten zu laſſen und zu verhindern, daß Feuerwerkskörper gefährlicher Art in die Hände Jugendlicher gelangen. Jeder ſorge ferner dafür, daß auch die für die Abgabe an Jugendliche zugelaſſenen Feuerwerkskörper, deren Verpackung die Aufſchrift„Verkauf an Perſonen unter 16 Jahren erlaubt“ trägt, nicht miß⸗ bräuchlich oder fahrläſſig verwendet werden. Schützt euch vor Schaden und Strafe! Eltern, ſeid euch eurer Aufſichts⸗ pflicht bewußt! Zugleich ergeht an alle Perſonen, die Feuerwerkskör⸗ per feilhalten, die dringende Mahnung, die hinſichtlich der Abgabe von Feuerwerkskörpern an Perſonen unter 16 Jah⸗ ren beſtehende geſetzliche Regelung genaueſtens zu beachten. Verſtöße hiergegen werden unnachſichtlich geahndet werden. * Porkland⸗Zemenkwerke Heidelberg AG, Heidelberg Der Vorſtand der Portland⸗Zementwerke AG, Heidel⸗ berg, hat beſchloſſen, 15000 Stück Vorratsaktien einzuzie⸗ hen. Das 27,1 Millionen Mark betragende Grundkapital der Geſellſchaft wird dadurch um 4,5 Millionen Mark her⸗ abgeſetzt. Die Bilanz am 31. Dezember verzeichnete nom. 7371 600 Mark Vorratsaktien, die im Zuſammenhang mit den 1925 bzw. 1930 geſchloſſenen, ſpäter wieder aufgehobe⸗ nen Intereſſengemeinſchafts⸗Verträgen mit der Wicking⸗ ſchen Porkländ⸗Cemenk⸗ und Wafferfafkwerke Ach, Mifffter i. W., und der Schleſiſche Portland⸗Cementinduſtrie AG, Oppeln, geſchaffen worden waren. Bekanntlich ſteht jetzt der Abſchluß eines Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Portland⸗Zementfabrik Blaubeuren Gebr. Spohn AG, Blaubeuren, bevor, deren AK von 2 Millionen Mark ſich etwa zu 50 oc im Beſitz der Heidelberger Geſellſchaft be⸗ findet. Die Hauptverſammlungen der beiden Geſellſchaften, die über das Vertragswerk Beſchluß zu faſſen haben wer⸗ den, finden im Januar ſtatt. — Warnung vor Arbeitsbuchfälſchungen. Wiederholt iſt darauf hingewieſen worden, daß Fälſchungen von Ein⸗ tragungen im Arbeitsbuch, Vernichten von Arbeitsbüchern und Entfernen von Blättern mit ſtrengen Strafen bedroht ſind. Trotzdem muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß dieſe Hinweiſe nicht beachtet und von den Arbeitsbuchinhabern eigenmächtige Aenderungen vorgenommen werden. So iſt beiſpielsweiſe in den letzten Tagen eine junge Arbeiterin wie⸗ der empfindlich beſtraft worden. Sie hatte, um ihre Tätig⸗ leit in der Landwirtſchaft zu verheimlichen, die entſprechende Seite aus dem Arbeitsbuch entfernt. Daraufhin wurde ihr vom Arbeitsamt unker Berückſichtigung ihrer Jugend nur eine Verwarnung erteilt und ein neues Arbeitsbuch gebühren⸗ pflichtig ausgeſtellt. Auch aus dem neuen Arbeitsbuch hat ſie kurze Zeit darauf die betreffende Seite entfernt, eine Radierung vorgenommen und die Ecken des Arbeitsbuches abgeſchnitten, um die Numerierung der Seiten nicht erkennen zu laſſen. Sie wurde wegen gewinnſüchtiger Urkundenfäl⸗ ſchung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Eine andere Volksgenoſſin hatte in leichtfertiger Weiſe Vermerke des Ar⸗ beitsamtes im Arbeitsbuch ausradiert und dieſe ſelbſt durch Eintragungen erſetzt, um dadurch eine höhere Entlohnung zu erreichen. Das Urteil lautete wegen gewinnſüchtiger Ur⸗ kundenfälſchung auf drei Monate Gefängnis. — Kinder bei Filmaufnahmen. In der neuen Durch⸗ führungsverordnung der Reichsregierung wird beſtimmt:„Bei Filmaufnahmen dürfen Kinder nur beſchäftigt werden, wenn ſie während ihres Aufenthaltes an der Betriebsſtätte der Obhut einer ſtaatlich anerkannten Säuglingspflegerin, Kin⸗ dergärtnerin oder Jugendpflegerin anvertraut ſind. In ge⸗ eigneten Fällen kann das Gewerbeaufſichtsamt hiervon ab⸗ ſehen und die Aufſicht anderen Perſonen, z. B. den Eltern, dem HJ.⸗Führer, dem Lehrer oder dem Aufnahmeleiter übertragen. Bei der Auswahl der Auffſichtsperſonen hat das Jugendamt das Gewerbeaufſichtsamt auf deſſen Erſuchen zu unterſtützen. Die Dauer des Aufenthaltes an der Be⸗ triebsſtätte einſchließlich der Wartezeit iſt für Kinder unter drei Jahren auf höchſtens zwei Stunden, für Kinder unter ſechs Jahren auf höchſtens vier Stunden und für ältere Kinder auf höchſtens acht Stunden täglich zu beſchränken. Die Beleuchtungsdauer bei Aufnahmen oder Proben darf jeweils fünf Minuten nicht überſchreiten. Kinder unter drei Jahren dürfen nicht bei Beleuchtung mit Bogenlampen oder Lam⸗ pen ähnlicher biologiſcher Strahlenwirkung aufgenommen wer⸗ den. Die Genehmigung iſt zu widerrufen, wenn der Anter⸗ nehmer gegen die Vorſchriften des Jugendſchutzgeſetzes oder gegen die Genehmigungsbedingungen erheblich verſtößt.“ — Die Firma bei der Weinbezeichnung. Der Reichs⸗ innenminiſter hat in einem Schreiben an die Hauptvereini⸗ gung der Weinbauwirtſchaft zur Verwendung don Firmen⸗ namen bei der Weinbezeichnung Stellung genommen. In der Beſchriftung ſoll eindeutig zum Ausdruck gebracht werden, daß der Angabe des Firmennamens lediglich die Bedeutung einer Handelsmarke zukommt. Marftherichte Flankſurter Getreidegroßmarkt v. 28. Amtlich notierten: Weizen Feſtpreisgeb. W 9 20,40, W' 11 20,60 Wü le 20,70, W 13 20,80, W 16 21,10, W 18 21,80, W'19 21,50, Wö 20 2ʃ,70; Roggen Feſtpreisgeb. R 11 18,90 R 12 19, R 14 19,20, R 15 19,30, R 16 19,50, R 17 19,50, R 18 19,70, R 19 19,90; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. Wü 18, 16, 18, 19 und Kreis Alzey 20 je 29,48, Kreis Worms 20 29,80, Roöggeftmehl, Type 99 Feſtpreisgeb. R 12 22,45, R 15 22,80, R 16 22,95, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, W 16 10,90, Wü 18 11, W 19 11,10, We 20 11,20; Roggenfuttermehl Feſtpreisgeb. R 19 12,50; Roggenvollkleie Feſtpreisgeb. R 19 11; Roggenkleie R 15 10,15, R 16 10,25, N 18 Feſtpreisgeb. R 12 9,95, 10,40, R 19 10,50; Wieſenheu 5 bis 6,20; Kleeheu 7 bis bis 7,80 Weizenſtroh 2,80; Roggenſtroh f 7,50; Luzerneheu 7 3; Hafer⸗ und Gerſtenſtroß„560 e 70 Mar Dez. — Zeitſchriften und Bücher. Geſundes Volk. Der Dezember⸗Schulungsbrief. Es erreichen immer mehr Menſchen ein Vor 100 Jahren betrug das durchſchnittliche Sterblichleits⸗ alter des deutſchen Menſchen rund 33 Jahre; heute durch die Fortſchritte der ärztlichen Kunſt, Seuchenbe ämpfung und Verminderung der Kinderſterblichteit rund 63 Jahre! Die es beglückende Ergebnis zeigt am beſten, daß wir auf dem rechten Wege ſind, wenn heute Partei und Staat ſich ge⸗ waltig für die Volksgeſundheit und ⸗kräftigung einſetzen. Hiervon gibt der Reichsſchulungsbrief Nr. 12(verſtärkte Folge) ein eindrucksvolles Bild. Er veranſchaulicht zunächſt, daß wir auch hierin an uralte Traditionen anknüpſen. Strö⸗ bels Aufſatz„Germaniſche Leibesübungen durch 15 Jahr⸗ hunderte“ bringt überraſchende Forſchungen zutage; unſer heutiges germaniſches Sportleben iſt raſſiſch bedingt, aus tellt ſich heraus, daß Germanen Felsbildern und Funden f der Bronzezeit bereits Ski gelauſen ſind, aus dem Hallſtatk⸗ kreis(800500 v. u. Zeitr.) iſt ein germaniſcher Knochen⸗ ſchlittſchuh vorhanden. Der Schulungsbrief verfolgt nun die Entwicklung von Sport und Medizin durch das Mittelalter bis zur Gegenwart. Höchſt packend iſt ein Lebensbild des Paracelſus, deſſen Seelengröße und Sendung überzeitlich iſt. Zwei Bildtafeln führen Operation, Kranbenſtube, Blut⸗ übertragung, Bäder, Heilmethoden im Spätmitte aller und zur Paracelſuszeit vor. Andere Taſeln zeigen die modernen Methoden. Die Richtlinien des Reichsärzteführers für„Na⸗ tionalſozialiſtiſche Geſundheitsführung“ behandeln ausführlich und ſehr klar die hohe Aufgabe des Arztes, die Reform der Sozialrerſicherung, Belriebsbetreuung, Alkohol, Heil⸗ praktikerfrage. Prof. Vogel legt höchſt über ichtlich die„Volks⸗ ernährung“ in allen Einzelheiten klar, Kaufmann, Bauer, Hausfrau, Arzt werden hier viel lernen. Für alle iſt auch wichtig, die„Nationalſozialiſtiſche Wohlfahrtspflege“ genau zu kennen, damit jeder weiß, wofür wir ſammeln. Der ideale Sozialismus zeigt ſich hier mitten im Aufbau, WS W., Nach⸗ wuchspflege, Jugenderholung, Hitlerfreiplatzſpende, Jugend⸗ ſchutzgeſetz, und die ganze praktiſche Erfüllung des Programm⸗ punktes 21 der NSDAP. in der Gegenwart wird hier offenbar. Jeder Volksgenoſſe iſt, abge ehen, vom a lgemein notwendigen Intereſſe für dieſe Dinge, ja irgendwie per⸗ ſönlichſt mit ihnen verflochten. Dieſer Schulungsbrief dürfte alſo eine ganz beſonders große Verbreitung finden. Jeder kann ihn gleich bei ſeinem Blockwart beſtellen. 2 Ein Profit der Gemütlichkeit! Das luſtige Silperheft der „Neuen J. Z.“ voller Witz und guter Laune, für Vergnügte und Griesgrämige vermitleit allen Le ern kößlichen Humor. Aus der Neujahrsnummer iſt noch beſonders zu erwähnen. Eine heikle Frage und viele Antworlen über das Thema „Anſtößig oder nicht anſtößig?“. Reizende Aufnahmen zwei lachende Frauen, denn„Lachen gehört zur Gemütlichkeit“ „Alter Affe, dumme Gans...“ ſind leine Beleidigungen, das beweiſt ein luſtiger, bilderreicher Aufſatz. Emmerich Huber mit ſeinen luſtigen Zeichnungen iſt diesmal mit zwei Seiten vertreten:„Silveſter mal richtig gemütlich!“... und hier hört die Gemütlichkeit auf!!“ Die bilderrreiche Illuſtrierte „Neue J. Z.“ iſt überall für 20 Pfg. zu haben. Für den Karneval bringt die„Süddeutſche Hausfrau“ über 60 Modelle, teils farbig, für Damen, Herren und Kinder in Heft 13, dem großen Maslenheft. Alle Koſtüme können leicht nach den prakti chen Linda⸗Schnitlen ſelber geſchneidert werden. Die beſonders reichhaltige Ausgabe koſtet 30 Pfg. und der Schnittbogen, auf dem 30 Modelle liegen, koſtet 10 Pfg. Das lebendige und vielſeitige Wochenblatt für Haus und Familie bringt immer ſchöne Moden und Hand⸗ arbeiten, viel Unterhaltung, Anregungen für Küche und Heim und gute Romane. Die„Süddeutſche Hausfrau“ er⸗ hält man bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriftenhändler oder vom Verlag Berlin SW' 68. „Gängerbund“ Mhm.⸗Seckenheim. (Gegr. 1868). Am Samstag, den 31. Dezember, abends 8 Uhr, im Schloß⸗Saal öffentlicher Silveſter⸗Tanz Es ſpielen die 110er. Hierzu ladet freundlichſt ein Slädl. Spartasse Maanneim. Die Vereinsleitung. Faploß⸗Pirlichafl. Heufahrs⸗Tanz. Es ladet freundlichst ein Am Sonntag Abend ab 7 Uhr Albert Maas u. Frau. Fur Silvester die gute Flasche eiß⸗ oder Mol wein Elise Sauer, Bonndorferstraße 8. 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