Nr. 306 Nechar⸗Bote(2. Blatt) Samstag. 31. Dezember 1938 Neujahrswünſche 193 a werten Gästen sowie Freunden Zum neuen Jahr Unserer werten Kundschaft und Bekannten zum Jahreswechsel 5 f 1115 7 Ein jeglicher verſucht ſein Glück; herzlichste Glückwünsche die besten Wünsche Doch ſchmal iſt nur die Bahn zum Nennen; zum Jahreswechsel! Der Wagen rollt, die Achſen brennen; Emil Marzenell u. Frau Hermann Marzenell u. Frau u alle Der Held dringt kühn voran, der Schwächling RA bleibt zurück, Zur Jahreswende Der Stolze fällt mit lächerlichem Falle; Nee meiner werten Kundschaft Der Kluge überholt ſie alle. g sowie Freunden und Gönnern sowie Freunden und Bekannten Schiller. herzlichen Glückwunsch eine gule Tahir ins neue Hal baun del Ken Meujahr im Volksbrauch oiartin Neuth fager u. Fran Die Zwölf Heiligen Nächte.— Bleigießen gehört zur Silveſterfeier. Unseren verehrlichen Gästen, sowie Freunden Die besten Wünsche Eine Zeit geheimnisvollen Zaubers, in der manch und Bekannten zur Jahreswende alter dachte ue e bedeuten die Zwölf Heili⸗ gen Nächte um Weihnachten bis Neujahr. In veränder⸗ 12 7 7 Z Ulm Jahreswechsel ter Geſtalt haben ſich manche uralten Bräuche bis auf den herlichste GClüclcuiinschie b heutigen Tag erhalten. Vielerorts hängt vor allem das 8 8 5 Landvolk noch feſt an dieſen Sitten. Da ſchauen die Mäd⸗ Albert Maas u. Frau Richard Rath, Eisenhandlung. chen am Neujahrsmorgen in den Brunnen, um ihren Wii ena nn ie „Zukünftigen“ darin zu erblicken, oder ſie lauſchen an 5 einem Baumſtamm ihres Gartens, der ihnen dasſelbe große Geheimnis offenbaren ſoll. Auch den Backofen kann Unserer werten Kundschaft zum Jahreswechsel man in manchen Gegenden nach dem Namen des Liebſten Sum Sabreswecbsel 5 f 611 55 ja, ſogar der Hahn im Hühnerſtall muß als Neu⸗ 4 Mriir 5 jahrsorakel herhalten. Wenn in der Neujahrsnacht ein die besten Glücky ünsche 5 Mädchen nach ſeinem Hochzeitstag fragt, gibt ihm der 272 2 CFunscbe] Hahn die erſehnte Antwort. Der Knecht aber ſchüttelt am 88 Neujahrsmorgen den Lattenzaun und ſagt dazu einen Karl Würtz u. Frau Rei f der e e ieee ˖ ˖ : Reim auf, der ihm im nächſten Jahr zu einer eigenen. Bäckerei. Wirtſchaft verhelfen ſoll. Gg. Simmermann td. Weihnachtskuchen, Früchte oder auch Geflügel ſpielen nach dem Volksglauben in den Heiligen Zwölf Nächten 7 h Meiner werten Kundschaft, Freunden und Bekannten eine beſondere Rolle. Rad,. Hufeiſen und Kreuz ſind 8 um neuen Jahre „ 2 Glücksſymbole, die am Neujahrsmorgen in verſchiedenſter unseren werten Kunden, Freunden u. Bekannten H erzlichen Glückwunsch Form zur Anwendung gebracht werden. 8 f Zu den in Stadt und Land bekannten Neujahrs⸗ N Zul neuen Jahr bräuchen zählt auch das Bleigießen. Was glaubt man beste linsche 2 nicht alles aus den in den merkwürdigſten Formen er⸗ 5 7752 Elise Merker ſtarrenden Metallklümpchen deuten zu können! Der Vater Karl Spies u. Familie f 3 erblickt darin das längſt erſehnte eigene Heim; die Mutter Sale ler And Belster Wollweren! Gengenbacherstr. 14. hofft aufs große Los; die Tochter erwartet die Braut⸗ 777 ſchuhe, und der Sohn will das erhoffte neue Motorrad N Zur Jahreswende erkennen. Und wenn dieſe erträumten Dinge beim erſten Allen unseren werten Gästen, sowie Freunden 5 Bleigießen nicht gleich herauskommen, ſo wird eben ſo 5 1 „ 8 4 5 i lange weitergegoſſen, bis der Wunſchtraum„greifbare“ und Bekannten zum Jahreswechse sowie Freunden un ekannten Form angenommen hat. Selbſt durchnäßte Tiſchdecken 7 WI. die besten Wünsche! und verbrannte Finger nimmt man dabei gern in Kauf. die besten ünsche! f 0 Doch was wäre das Neufahrsfeſt ohne die leiblichen 5. 5 Genüſſe zu Silveſter! Punſch und Krapfen, und in Nord⸗ akob Möll u. Frau Friedrich Kübler u. Frau deutſchland in erſter Linie der Pfannkuchen, ſpielen dabei 2 11 15 Schreinerei. eine große Rolle. Zum Weltruf im Pfannkuchenvertilgen VVV hat es bekanntlich die Reichshauptſtadt gebracht. Berlin verzehrt zu Silveſter durchſchnittlich nicht weniger als Zum Jahreswechsel 10 Millionen Pfannkuchen. Auf jeden Berliner kommen N Kunden, sowie N und Bekannten seeren leben Osten freunden ond Betaanten] fer fegen ede e ee dlie besten Wünsche herzlichste Glückwünsche! fh n, zum Jahreswechsel! Geschwister Neudeck] gem Meermelabe And Nonfialgene Rechnet nag die Ernst Plöll u. Frau Gasthaus Zum Ochsen.“ Durchſchnittslänge eines jeden Pfannkuchens mit ſieben Maßschneiderei. Zentimetern, ſo ergeben die 10 Millionen, die Berlin 1 10 Silveſter e eee eine Strecke von faſt 700 Kilometern, die ungefähr der Entfernung 5 35 Herzlichen glückwunsch zwiſchen Berlin und München auf dem Schienenwege ent⸗ Herzlichen SGlucRM¼U nsch 5 ſpricht. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in anderen zum gahreswechse! Städten des Reiches. 2 Um Jahreswechsel Wenn man von Neujahr ſpricht, muß man jedoch auch die Scherzartikel berückſichtigen, die zur Erhöhung der Feſtſtimmung beitragen. Von der Pappnaſe bis zum Karl Hartmann u. Frau P. Pechbühler. e findet darunter jedermann„Ueber⸗ Metzgerei. raſchungen“ nach ſeinem Geſchmack. Da gibt es zum Bei⸗ 0 5 ein 1 mit n das als— Tiſchkuvert edacht iſt und, alles i„glei i ziebeserklä ö 3 Unseren Kunden, Freunden und Bekannten ne e e ee aus Ble Unseren lieben Kunden, Freunden und Gönnern . 9 enthält. Sehr beliebt ſind auch die Knallkorken, Trom⸗ 7 5 9 75 die besten W ünsche Kind und 5 e 0 für 9 und 191 herzliche Glückwünsche inder, mit denen der übliche Neujahrsradau veranſtaltet zum Jahreswechsel wird. 01 8 8 e iſt d bei der 1 1 zum Jahreswechsel! dung von Feuerwerkskörpern geboten. Sie dürfen nach 4 Ernst Hartmann u. Frau polizeilicher Vorſchrift nur dort abgebrannt werden, wo Fritz Kraft u. Frau Zigarrenhaus. kleine Feuersgefahr beſteht und Menſchen nicht zu Scha⸗ Neichsautobahn- Gaststätte/ Mannheim. den kommen können. A emdunüundinnndnanünnmunnnnmntnnanmhnamsuntammumnnünnmmudnnündimniüdünniddnsgbnnsagidnntdtne a 5 5 Meinen werten Kunden 5 7 chen. 1 Ein frohes 855 li 8 allen lieben Freunden und Gönnern. amen 8 ück wunsch 8 5 6c. 55 2 neues Jahr —. Aauadudddddadamddddmdmddmdg⸗ und gute Fahrt erælichsle ui chiuuin sche im neuen Jahr 5 5 i 8 wünscht allen seinen Kunden 8 8 un V' 3 5 und Bekannten N 1 3 1 8 2 3 3 Heinrich Steinen 5 Gottlieb Wolf u. Frau N 5 Brauerei islerer. Nuble Ladenburg. Fernsprecher 47147. 5 8 N i E 8 8. Füanmmmnmennmmmmuumummumummnmunemmmnpmmmmumhnmnmunnnunmummmmmumnnmmmnnn mnnnemnmummumunms 5— 5 1 Unseren werten Gästen, Freunden u. Bekannten die besten Glückwünsche zum Jahreswechsel! Adam Gropp u. Frau „Zum Kaiserhof“. Unserer sehr geehrten Kundschaft, sowie allen lieben Freunden und Bekannten entbieten wir zum neuen Jahre die herzl. glück- und d egenswünsche! Jeseph Kreutzer u. Fraun Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren. Die besten Wünsche zum Jahreswechsel Heinrich Lahres u. Frau. Unserer werten Kundschaft, sowie Freunden u. Bekannten die besten Wünsche zum neuen jahre! G. Schilling u. Frau Wirtschaft und Metzgerei. Meiner werten Kundschaft und Nachbarschaft Herziehste lück- und Segenswünsche Zum Jahreswechsel! Hermann Lochbühler u. Frau Schlosserei. Herzl. Glückwünsche zum neuen ſahre Heinrich Weickum Schuhwarenhaus. Allen unseren werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten die besten Wünsche zum Jahreswechsel! Otto Zürn u. Frau Wirtschaft Zum Bad. Hof“. Die besten Wünsche zum neuen Jahre entbieten Karl Herdt u. Frau Baumaterialien- Handlung. Zur Jahreswende unserer werten Kundschaft und Nachbarschaft herzl. glück- und dͤegens wünsche! Robert Schmich u. Frau Bäckerei. Glückhaftes 1039 wünſcht 5 Familie Fr. Wilhelm Stichtenoth die Gärtnerei für feine Hinderei und Blumen. Zum Jahreswechsel meinen Lesern und Freunden die herzlichsten Glückwünsche! Leihbücherei Karl Seitz Ilvesheim, Pfarrstraße 152. Herzl. Glüccwunsch zum neuen ſahre] Maæ Frei u. Frau Metzgerei. Zur Jahreswende entbieten wir unserer werten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten beste Glück- und Segens wünsche! Familie August Wolf Glasermeister. Auen, Mlen verehrten Pesern u. Peserinnen, Mitarbeitern und geschäftsfreunden Glaclauſ rum neuen Ga! Verlag des„Neckhkar- Bete.“ Aifnffsesaümteteſtesſeſſsſſſsſſſſſſſtiſſſiſſſtistisſsiſſfiſſtiſſtiiſstſſftissſtissſisſſſſſſſſſf Neujahrsgeſpräch zwiſchen Mann und Frau 25 Der Neujahrstag neigte ſich dem Ende zu; Mann und Frau ſaßen in der gemütlichen Ofenecke und ſchauten in die kniſternde Glut. Sie waren ſtill und in ſich gekehrt, Da brach der Mann die Stille. „Du ſitzt wohl da und denkſt an all die Wünſche und guten Vorſätze für das beginnende Jahr?“ fragte er weich. „Ja, das tat ich. Und ich war gerade dabei, mir dar⸗ über klarzuwerden, wie ich wünſchen ſollte, daß du wäreſt.“ „Das iſt kein ſchlechter Gedanke. Ich weiß nämlich auch, wie ich mir wünſchen möchte, daß du ſein ſollteſt.— Willſt du es hören?“ Sie nickte. „Mach dir Mühe, möglichſt immer in guter oder wenigſtens gleichmäßiger Stimmung zu ſein. Ich will da⸗ mit nicht ſagen, daß ein Mann niemals bereit wäre, ſeine Frau aufzumuntern oder zu tröſten, wenn ſie das wirklich nötig hat.. Aber in den meiſten Ehen ſeid ihr doch geſchützt hinter den ſchirmenden Wänden des Heims, wäh⸗ rend wir draußen ſtehen im Leben und im Kampf. Gib dir Mühe zu verſtehen, daß, wenn der Mann ſchweigſam iſt, wenn er nach Hauſe kommt, nicht unbedingt die Frau der Grund dazu iſt: es kann draußen Aerger gegeben haben, Enttäuſchungen, und er braucht Zeit dazu, um zu ſich ſelbſt zurückzufinden. Sei verſtehend und nachgiebig. Die Männer brauchen eine liebe, gute Frau, von der ſie wiſſen, daß ſie den Mann zu ſchätzen weiß. Mach dich ein bißchen hübſch, wenn der Mann nach Hauſe kommt; laß ihn fühlen, daß du dich gern für ihn ſchön machſt und nicht nur, wenn ihr ausgeht. Eine un⸗ ordentliche, ſchlecht gekleidete Frau iſt kein ermunternder Anblick für den Mann, der nach einem langen und arbeits⸗ reichen Tag nach Hauſe kommt.“ Dann ſprach ſie: „Wenn ihr Männer doch nur verſtehen wolltet, daß eine Frau nicht gleich ihre Träume und Ideale auf⸗ Aufnahme: E. Haſe— M. Auf unſer Glück im neuen Jahr! geben kann. Denkt doch auch einmal daran, wie das täg⸗ liche Leben und die Arbeit mit den hundert kleinen und großen Dingen im Hauſe einförmig und ermüdend wirken, Ein liebes Wort.. ein kleines Lächeln. einmal ein einfaches Blümchen— eine beruhigende Hand auf der Schulter,— ja, das iſt ſo wenig, aber es bedeutet ſo un⸗ endlich viel für uns Frauen; es iſt gerade der kleine Schimmer von Romantik, von Verſtändnis, von Teil⸗ nahme, die wir brauchen. Sprich mit deiner Frau über das, was dich beſchäftigt, was dich quält und dich ärgert, was du glaubſt und hoffſt von deiner Arbeit; ſie wird ſich immer Mühe geben, dich zu verſtehen, ſie wird froh ſein über dein Verſtändnis, und es wird ſie aufmuntern zu hören, daß ſie weder zu dumm noch zu unbedeutend iſt, dein wirklicher Kamerad u ſein. g n ſei ein wenig unterhaltſamer.— Es iſt oft ein rieſiger Unterſchied in dem Verhalten eines Mannes zu Hauſe und draußen. Draußen kann er witzig ſein, unter⸗ haltend, lebhaft und galant— zu Hauſe iſt er oft ſchweig⸗ ſam und in ſich gekehrt und fragt nicht nach ſeiner Um⸗ gebung. Sei auch ein kleines bißchen behilflich im Hauſe. Es iſt ſo beruhigend zu wiſſen, daß er den widerſpenſtigen Nagel, deſſen wir nicht Herr werden können, ſchon ein⸗ klopfen, wenn er Zeit hat, oder das Leimen, das dann und wann notwendig wird, eines Tages beſorgen wird.“ Sie ſchwieg. Wieder ſaßen ſie ein Weilchen. Dann ſtreckte er die Hand aus: e einmal herzlichen Dank für das vergangene Jahr, mein tapferer Kamerad!“ ſagte er weich. 5 „Und ein gutes neues Jahr für uns beide!“ ſagte ſie und ſtreichelte zärtlich ſeine Wange. So ſaßen ſie lange und ſahen in die kniſternde Glut, während jeder den Gedanken des anderen nachhing. Herzlichen glückwunsch zum Jahreswechsel! Fr. Schmitt u. Frau Wirtschaft„Zum Reichsadler“ Herzlichen Glüclcwunsch zum neuen ſahre] H. Keitel Handarbeits geschaft. Herzlichen Glückwunsch zum dahreswechsel Wilhelm Raufelder Wtw. Wirtschaft„Zum Stern“. Herzliche Glückwünsche zum neuen jahre entbieten Max Gropp u. Frau Metzgerei Zähringerstr. 43. Mereliclen Olucl uns A Zlin Nellen A alare l Familie Philipp Volle Zühringerstr. 45 Ein frohes Neujahr Wünscht allen Freuden und Bekannten Café Schladt. Zum ſahreswechsel die besten Winschel Heinrich Engelhardt u. Frau Metzgerei. Meiner werten Kundschaft Freunden und Bekannten herzlichen Neujahrswunsch! Ludwig Kling, Bäckerei. Zum bevorstehenden Jahreswechsel meinen lieben Freunden und Gönnern Herzliche Glüch Wünsche! Daniel Kern Wtw. Wirtschaft„Zur Kapelle“. Allen unseren werten Kunden und Freunden ein glückliches, frohes Neujahr! Karl Gimber u. Frau. Zum jahreswechsel die besten Wünsche Familie Franz Berlinghof. Meiner werten e herzliche Glückwünsche zum dahreswechsel! Wilhelm Obermeier Kohlen-Handlung, Seinen Verwandten, Freunden und Bekannten wünscht liesundheit und segen im neuen Jahr! Valentin Marzenell. Zum Jahreswechsel allen unseren Kunden, Freunden und Bekannten die besten glückwünsche Heinrich Bürgy u. Frau Milch- und Molkereiprodukte. = 1 1 we 1 N 5 58 Im alten wie im neuen Jahre Meinen werten K unden, sind Blumen nur das einzig Wahre! Freunden und Bekannten die beste 0 2 5 5 Die besten f f l„ e nn GNnyeswechse gluck/ und Segensunsche Karl Kinzel u. Frau allen lieben Gàsten, Freunden und Belannten unseres Hauses Gärtnerei 1 Bäckerei. 2 72 Peter Schwarz u. Familie. die besten Wünsche Zum ſahreswechsel flir ein erfolgreiches, neues ahr! eraliclen Glackinuns dl. meiner werten Kundschaft 9 15 ein gliicklich a 5 aum neuen Jahre! F Gambrinus- Gaststätte Gg. Hagstotz u. Frau Edm. Würthwein u. Frau Mannheim, U 1, 5, Hermann Maas u. Frau Milchhandlung. Spenglerei u. Installationsgeschäft. — Turnverein 1898, Mannheim-Seckenheim Ein fal. FE 7 euſa 7 E Unserer gesamten Miteliedschaft sowie ſnänner⸗ieſangnerein, mom ⸗zeckenge nn. Freunden und Gönnern Unseren Mitgliedern, sowie allen Sangesfreunden entbieten wir allen werten Gästen, Freunden u. Bekannten 7 7 9 este Wünsche zum Jahreswechsel/ J e 5 0 hreswech. ein frohes, neues Jahr Wingenberger u. Frau Der Vereinsführer. Gasthaus Zum goldenen Hirsch“. NB. Heute Abend Zusammenkunft mit Damen im Lokal. Neujahrslied 5 Mit der Freude zieht der Schmerz 2;; Ei 9 Ackliches Traulich durch die Zeiten,„Sängerbund“, Mannheim-Seckenheim ö Schwere Stürme, milde Weſte, f 1 Bange Sorgen, frohe Feſte Allen unsern Mitgliedern, sowie Freunden und Gönnern Neues 8 2 7 25 Wandeln ſich zur Seiten. 0 5 0 W 85 U bah een e besten Wunsche Theodor Theurer u. Frau eee ee i e Schön gemiſcht, noch eh' wir's bitten 2 UN Jahreswechse Schubwarenhaus. Iſt für Thronen und für Hütter 5 Schmerz und Luſt im Loſe. Unseren werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten Wars nicht ſo im alten Jahr? NMeilner werten Kundschaft. di 0 ˖ 81 5 K 85 1 8 im 5 1 855 sowie allen Freunden und Bekannten zur Jahreswende ie esten Uck Wünsche onnen wallen auf und nieder, 5 5 Wolken gehn und kammen wieder,— 1 i ae e wenden beste glück- und dͤegens wünsche 2 Gebe denn, der über uns Adolf Seitz u. Frau Wägt mit rechter Waage, Valt Kunzelmann Wtw. Wirtschaft„Zum Deutschen Hof“ 2 58 Jeden Sinn für ſeine Freude „Zum Löwen für ſeine J n. Kohlen-Handlung. Jedem Mut für ſeine Leiden In die neuen Tage: Unseren verehrten Kunden zum Jahreswechsel 8 15. herzlichen glückwunsch Ein zufriedenes Gemüte beste Glückwünsche! Und zu ſtiller Herzensgüte 31 Hellen Jahr! Hoffnung ins Geleite! 2 Johann Peter Hebel. Otto Löffler u. Frau mmm meme 1205 Emil Gimber u Frau Uhrmacher und Optiker. Schneider meister. Mannheimer Theoterſenau Im Nationaltheater: 5 5 Samstag(Sylveſter), 31. Dezember: Nachmittags⸗Vor⸗ Meiner werten Kundschaft, sowie allen Freunden 5 lane Glückwunsch 1 e e 5 Maß Weihnachts⸗ und Bekannten en von Gerdt von Baſſewi uſik von Clemens 7 zum Jahreswechsel Schmalſtih Lende ick 1 1 8 b. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: 9 9 5 f 3915 1 f Fledermaus.„Operette 1 bie luck II euleni 4 0 f 5 1 ohann Strauß. Anfang 19, Ende gegen 22 Ahr. 1 Emil. 8 Frau Sonntag(Neujahr), 1. Januar: Nachmittags⸗Vorſtel⸗ Arthur Hauck u. Frau Metzgerei. lung: Peterchens Mondfahrt. Weihnachtsmär⸗ Schreinerei. chen von Gerdt o. Baſſewitz, Muſik von Clemens Schmal⸗ ſtich. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete 7 72 E 8 S 9 2 6 N. vr Herzlichen Glücemunsch ace e dee 8 Sr ut en Herzlichen glückwunsch tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 2. Januar: Miet f i zum neuen Sabre 1 d e e e, e, Jahr eSwochse l! dou. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. ö N i 7: Im Neuen Theater(Rosengarten): Familie. Aollnig Sonntag(Neujahr), 1. Januar: Die drei Eisbäßen. Karl Barkn, Fuhrunternehmer. Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Anfang 20..— b L 1 eine Nebenbuhlerin mit in den Eheſtand treten würde,„Doch, ſie ließ es zu— nur unter einer Bedingung: Feſſe Ung Dor oresſch uß darüber käme keine Frau hinweg, die auf ſich halte. Aus⸗ Ich müſſe ihr noch in dieſem Jahr— wir ſtanden damals Von S! 8 5 gerechnet ich ſollte nun entſcheiden.“ im erſten Viertel— dafür auch einen Wunſch erfiillen, Von Sie gfried Bra ſe.„Und wozu rieteſt du?“ aber offenbaren wollte ſie ihn vorläufig nicht. Ihr Eigen⸗ „Du ſchreiteſt am Silveſterabend wie in einem Trauer⸗„Zu nichts, als daß bei ſolcher Generalprobe der ſinn war davon nicht abzubringen. Ja, ich wüßte doch zug, Paul, und gingſt doch ſonſt gern zu deinen alten] durchfallende Prüfling wenigſtens zu hören ſei. Beſchul⸗ J gar nicht, ob ein ganz unbekannter Wunſch erfüllbar ſetz 1 enn; 1 5 5 digte würden vor dem Spruch immer erſt verhö Das wäre er beſtimmt, ſie wiſſe es genau. So mußte ich 8„Das will ich dir erklären. Um eine Klärung komme Möglichkeiten, ſelbſt wenn f lie mehr als eln Nane„B' ſagen als rechter Sündenbock— Vor Weihnachten .— ich doch nicht herum.— Du weißt wohl, Fritz, die Anne⸗ ſpräche, wären manchmal ſchlimmer als die Tatſachen. aber, eben, als ich über die Feiertage zu den Eltern fah⸗ marie— gerade ein Dutzend Jahre jünger iſt ſie als ich Ja, dann müßte ich aber Zeuge ſein— ſonſt täte ſie etwas ren will, auch um Wichtiges zu beſprechen, treffe ich zu⸗ — war vor einiger Zeit verlobt. Ihre Brüder mochten anderes mit ihm— ur j 0 nächſt jenen Don Juan, der ſeine zerknitterte Laune längſt . zwar den Bräutigam nicht, und der Vater harte auch zue ſtande inge 18 10 des eee wieder glattgebügelt hat und mich immer ſehr artig grüßt, 1 erſt den Kopf geſchüttelt, aber Mutter und Tochter ſchie⸗ ſie derartigen Auftritt um keinen Preis. So wild ſah das und bakd danach Annemarie. Gleichfalls mit der liebens⸗ f nen Feuer und Flamme für den jungen Mann. Reden Madel drein, daß ich ſchließlich das undankbare Geſchäft] würdigſten Stirn erinnert ſie an mein Versprechen, ob ich . konnte er und die Worte wie Tanzſchritte ſetzen, und die[übernahm. Der Treuloſe wurde in eine Falle gelockt— es auch richlig behalten hätte, daß die Friſt mit dem alt b Pügelfalte ſaß immer ſo ſchnittig wie die Faune. Mir eines Nachmittags in das leere Vereinszimmer meiner[gewordenen Jahr ablaufe; darum müſſe ich ſpäteſtens in 5 machten die Schwäger freilich die finſterſte Miene, und J Speiſewirtſch 11 ie 8 9 j den letzten Stunden vor Toresſchluß ihren Wunſch er⸗ dabei hatte der Aeltere ein einziges Mal erzählt, daß 2 815 110 ene eee 1 95 Keine fahren. In aller Haſt— wir ſtanden nicht weit vom Annemarie für mich ſchwärmte. Damals ſteckte ſie noch in] Minute bliebe ſie meyr mit einem ſolchen Geſellen. Nicht Bahnhof— fragte ich, ob ſie ihn nicht lieber mir auf der den Achtzehn, und ich freute mich mit Dreißig meiner] einmal ableugnen hätte er ſeine Schandtaten können— Stelle verraten wollte. Doch das ſchlimme Kind lachte nich heilen Haut— n a und hier ſei ſein Ring, den ſie ihm beinahe vor die Füße aus; ſo billig käme ich nicht fort, An einem bloßen Plef: „Und wie ging es weiter— mit ihrem feinen Schatz?“[ geworfen hätte. Damit war das Mädel fort, und die ferkuchenherz liege ihr ſoviel nicht— beſſer reime ſich dazu Gar nicht. Lange hat ſie nichts geäußert und preßte[ mißratene Suppe ſollte ich auslöffeln helfen. Na, ich habe ein Silveſterſcherz. i 1 8 5 5 5 5„„Dann wird die Sache ſo ernſt wohl nicht werden. nur manchmal die Lippen zuſammen, wohl kaum vor lau mir denn auch den ſchlimmen Johann vorgeknöpft. Zu⸗ Vielleicht ſollſt du ihr nur einen dauerhaften Bräutigam er Glück. Eines Nachmittags aber, als ich heimkomme, erſt blickte er mich an, als ſolle es einem Gehetzten oder beſorgen. Das kannſt du äußerſten Falles immer.“ Wr gel n gt meine Wirtsfrau halb mißtrauiſch, halb verſchämt— dem vermeintlichen Hetzer an die Kehle gehen, und ich 5 2 enn das kannte ſie nicht von mir—, ein Fräulein warte[ war doch nur ein Werkzeug. Dann wandte ſich das Blatt,„So? Einem anderen den Entfeſſelungskünſtler hon. Ich erſchrak, meinte, eins ſei krank geworden. Doch] und ſchließlich bettelte ex mich an, daß die Sache glimpf⸗ machen, damit man ſich ſchließlich ſelber verhaften läßt? ann kam die richtige Ueberraſchung. Ich ſollte ihr raten,[lich für ihn ausginge. Sonſt flöge er aus ſeines Onkels„Wenn dich das tröſtet, ſchaue ich heute nacht auf pas ſie mit einem ungeratenen Bräutigam tun müßte, ob Geſchäft, und das ſolle doch einmal ſein werden, wenn dem Heimweg einmal an ihrem Hauſe hoch— dann kannſt man einem. am 5 ohne e er eine ordentliche Frau brachte.“ du dich an einer Strickleiter herunterlaſſen.“ den Ring zurückſchicke. Da war guter Rat teuer, denn zu„Solcher Strick.— Ich denke, du wirſt ihm heim⸗ Solche Ausflucht war wirklich überflüſſig. Denn als einer Entlobung hatte mich noch keiner ats Gevatter ge⸗ 4 geleuchtet haben.“. Fritz zwiſchen der erſten und der zweiten Neujahrsſtunde beten Aber das Mödel ließ nicht locken dated nde, bloß„Leider nicht. Ich ließ mich zu dem Versprechen breite gageelenchtetes Feu einem Pfiff vorüberſtrich, tat ſich ein r; ſhrer ehren ſchlagen dap ale ueſoche den enko ld egen gegeben beer te eee gd dag cas aue anmuti⸗ fortgezogen. Außerdem ſei ich mitſchuldig an ihrem Schick⸗ jollte, bei dem das Mädel ihm zwei Ogrſeigen gegen e ene e ee 5 das Glas zu kröhrichem ſal i an te ſie nicht 7 5 ich habe lieber hätte: denn das ſei ein Grund für den Mann. Natürlich eujahrsgruß. 010 nicht 1 8 for⸗ far nicht gefragt, ſo böſe funkelten ihre Augen über alle ſollte darüber der Tante für uhren Liebling das Fe 955 de Ali e zum. e Mä e 5 2 15 icht ich k 5 ch früh recht warm werden, daß ſie ſeine Partei bei dem Oukel[aner nachdenklich weiterging, ſchoß es ihm in den Sinn. änner.— Lauf nicht gar ſo rasch, F nähme. Die Ohrfeigen hätte er freilich verdient und um] daß jene tragikomiſche Erzählung des Freundes nur eln ee genug, und du wirſt deinen Kameradentiſch auch nicht] ein Haar auch gekriegt“ Manner geo len dein in ar Einem widerwilligen verpaſſen!— Alſo hinter allerlei Schliche war ſte— be⸗ e. 8 Schein⸗ Büßer hatte jedenfalls der große Schlingel, der aus⸗ weiskräftigem Anſchein nach— dem Bräutigam geraten, Allein die Hauptperſon ließ ſich dieſe neue n. ſchmückende und umſchreibende Flauſen liebte, nicht mehr ganz zufällig. Einiges hätte ſie ihm verziehen, aber daß helligkeit ſelbſtwerſtändlich nicht gefallen.“ ähnlich geſehen. Kreuz und Quer Verſtauchte Mägen Geheimnisvolle Schokoladen- ſendungen— Das Heiratsgeſuch in der Banane— „Vor dem Feſt der Zuckerbäcker, nach dem Feſt der Apotheker“, ſo heißt es, zwar etwas holprig im Reim, aber im allgemeinen richtig dem Sinne nach. Immer noch iſt es ſo, daß man über die Weihnachtstage gern allerlei Leckereien ſich hingibt. Nicht nur die Kleinen naſchen da gern, es verlautet, daß auch die Großen ſich öfters über ihren Teller mit Gebäck, über den„Gutſelteller“ her⸗ machen und ihn in erſtaunlich kurzer Friſt leer machen. Dann geht es gewöhnlich heimlich an Mutters Reſerve, die noch in irgendeiner Doſe aufbewahrt iſt. Nicht immer, aber oft iſt die Folge dieſes ſtarken Süßigkeitsverbrauchs ein verſtauchter Magen. Sogar von den feinſten Leckerbiſſen ſoll ſo etwas herrühren können. Das iſt an ſich nicht ge⸗ fährlich, aber unangenehm. Da waren die geheimnisvollen Schokoladeſendungen, mit denen ſich vor kurzem Scotland Yard, die berühmte engliſche Geheimpolizei, zu beſchäftigen hatte, gefährliche⸗ rer Art. Dieſe ſüßen Packungen gelangten an verſchiedene hochgeſtellte Persönlichkeiten. Es iſt bis zur Stunde nicht gelungen, jene Perſonen zu ermitteln, die als Abſender oder Lieferanten jener Süßigkeiten in Frage kommen, die ſämtlich in einem gefährlichen Grad mit Arſenik vergiftet waren. Wohl aber hat man aus der engliſchen Kriminal⸗ geſchichte der letzten zehn Jahre höchſt wichtiges Akten⸗ material herausſuchen können, das beweiſt, daß ſchon ein⸗ mal Arſenik⸗Attentäter in England an der Arbeit waren und es damals ebenfalls auf hochgeſtellte Perſonen ab⸗ ſahen. Damals, vor etwas mehr als zehn Jahren, erhielt u. a. der Kommiſſar der Londoner Polizei eines Tages ein großes Schokoladenpaket. Er liebte Süßigkeiten ſehr und griff ſofort zu, um ein Stück aus dem Karton zu ver⸗ zehren. In dieſem Augenblick wurde er durch eine Be⸗ ſprechung darin gehindert, weitere Schokolade zu eſſen. Während der Beſprechung noch brach er plötzlich mit Herz⸗ krämpfen zuſammen. Die Aerzte und Gerichtschemiker ſtellten 1 daß zwei Stücke aus der Packung genügt hät⸗ ten, um ſeinem Leben ein Ende zu machen. Jene Unter⸗ redung rettete ihm alſo das Leben. In den nächſten Tagen erfuhr man auch von zahlreichen anderen Londoner Per⸗ ſonen, daß ihnen Schokolade zugegangen war. Aber die ſchnellſtens verbreitete Warnung vor dem Genuß jener Süßigkeiten bewahrte die Empfänger vor dem Tode. Der ganze britiſche Kriminalapparat wurde aufgeboten, um jenen Giftſendungen auf die Spur zu kommen. Endlich glückte es dem engliſchen Chefinſpektor Helden, die Her⸗ kunft der Verpackung zu ermitteln. Alle Spuren führten ebenſo wie die Poſtſtempel nach Balham. Hier legte man ſich alſo ein paar Wochen auf die Lauer und konnte ſchließ⸗ lich einen gewiſſen Frank Tatam verhaften. Dieſer Tatam war jedoch ein Irrſinniger. Er war nur das Werkzeug einer merkwürdigen Organiſation geweſen, hinter deren Kuliſſen man nie ſchauen konnte. Man mußte ſich damals damit beſcheiden, das Vorhandenſein einer Bande fana⸗ tiſcher Agitatoren anzunehmen, denen das Handwerk ſcheinbar durch die Verhaftung Frank Tatams gelegt wurde. Nun fürchtet man, daß ſie ein neues Werkzeug ge⸗ funden haben. Einen glücklichen Ausgang dagegen hatte die Sache mit der Banane. Als kürzlich der Plantagenbeſitzer und viel⸗ fache Millionär Richard Carillo und ſeine junge Frau auf Die Auſerstenung des Nr. Tree Eine Welle der Erleichterung lief um den Tiſch herum, 5 Oberſt ſeufzte hörbar auf und Robin murmelte:„Gott ei r „otels Hall ist der merkwürdigſte Fall, den die Kriminalgeſchichte der Welt bisher erlebte“, fuhr Barton fort.„Das wußten wir ſchon damals, als wir feſtſtellten, daß der Mörder den Tatort durch keinen Ausgang ver⸗ laſſen haben konnte. Wir glaubten an keine Wunder und nicht an Zauber, aber dennoch fürchteten wir uns, die einzig mögliche Löſung in Erwägung zu ziehen, weil ſie für uns unfaßbar und ungeheuerlich ſchien. Der Mörder konnte das Zimmer nicht durch das Schlüſſelloch verlaſſen haben, und er hatte es auch nicht verlaſſen. Der Mörder war im Zimmer, als wir eintraten und blieb auch noch lange dort. Wir alle ſahen ihn, die wir dieſes Unglücks⸗ haus betraten.“ „Ich muß Ihre Geduld noch ein wenig auf die Probe ſtellen, Gentlemen“, ſetzte der Inſpektor ſeine Rede fort, „denn bevor ich Ihnen ſage, wer der Mörder war, möchte ich Oberinſpektor Robin bitten, uns das Geſtändnis Tay⸗ lors vorzuleſen.“ Robin erhob ſich, legte ſich einige Blätter zurecht und begann das Protokoll, welches das Geſtändnis von Eugene Taylor enthielt, vorzuleſen. Daraus ergab ſich etwa folgendes: Vor etwa zwei Jahren teilte Dr. Taylor ſeinem Bruder Eugene mit, daß ihn ſein väterlicher Freund Mr. Tree zum Erben ſeines großen Vermögens eingeſetzt hätte. Von dieſem Augenblick an begann ſich Eugene für den Bruder und für die Vorgänge auf Porters Hall zu intereſſieren, denn es begannen in ihm bereits Pläne zu ſpuken, wie er an dieſen Vermögenswerten Nutznießer werden könnte. Bald wurde ihm klar, daß er nur dann als Teilhaber des künftigen Erbes in Frage käme. wenn es ihm gelänge,. John als Helfershelſer bei de Ausführung eines Ver⸗ brechens zu gewinnen. Er wußte aber auch, daß der willensſchwache, aber ſonſt ehrlich denkende Menſch nicht leicht vom geraden Weg abzubringen ſein würde. Außer ſeinem wiſſenſchaftlichen Steckenpferd, Bakterienkulturen zu züchten, beſeelte den Arzt nur eine Leidenſchaft, und zwar das Wetten bei Pferderennen. Schon einmal in jüngeren Jahren hatte ihn dieſe Paſſion faſt zugrunde gerichtet, bis er ſich eines Tages ſchwor, nie mehr zu wet⸗ ten. Auf dieſe Schwäche des Bruders baute Eugene ſeinen Plan auf. Eines Tages überredete er ihn, mit ihm zu einem Rennen zu kommen. Die erregte Luft des Nenn⸗ latzes entfachte bald die alte Leidenſchaft Johns. etzte einen kleinen Betrag, das Pferd ſiegte und er ge⸗ wann das fünfzigfache Feld. Nun gab es kein Halten mehr. Die Summen, die John bei ſeinem Buchmacher ſetzte, wurden höher und höher. Sein altes Spielerpech ſtellte ſich wieder ein. Bald hatte Eugene den Bruder dort, wo er ihn haben wollte. Eines Tages kam der Arzt zu ihm und bat ihn um Geld. Eugene erklärte ihm, daß er derzeit über keine Barmittel verfüge, aber einen ge⸗ wiſſen Mr. Kat wüßte, der ihm auf ſeine Empfehlung hin ſicher helfen würde. Bald darauf empfing Eugene in der Verkleidung als Wer. Kat den Bruder und konnte ſich von ROMAN VON RALPH URBAN R leinem Gute auf Kuba die Geburt ihres erſten Kindes feierten, erzählte der glückliche Vater den Feſtgäſten, auf welch ſeltſame Weiſe er und ſeine Frau ſich vor einem Jahr kennen gelernt hatten. Seit Jahren lebte der Plan⸗ befanden auf ſeinen Gütern, die ſich im Landinnern befanden. Selten nur ſah er einen Weißen, denn das ge⸗ ſamte Perſonal beſtand aus Eingeborenen. Eines Tages, als ihm die Einſamkeit zur Unerträglichkeit geworden war, beſchloß er, ſich eine weiße Frau zu ſuchen. Aber noch wußte er nicht wie, denn es geſchah nur ſelten, daß er nach den großen Städten kam. Da hatte er einen Gedan⸗ ken, er wollte alles dem Zufall überlaſſen und eine Wer⸗ bung„an irgend ein nettes junges Mädchen“ aufs Ge⸗ ratewohl in die Welt ſenden. Zu dieſem Zweck ſchrieb er auf einen kleinen Zettel:„Junger Millionär, der ſich auf ſeinen Plantagen ſehr einſam fuͤhlt, ſucht auf dieſem Wege eine Frau. Bedingung: jung, ſchön und lebensfroh“, Nach⸗ dem er noch ſeine Anſchrift hinzugefügt hatte, verſchloß er die Botſchaft in ein kleines Metallröhrchen und ſteckte dieſes ſo tief in eine unreife Banane, die noch am Baume hing, daß ſie beim Reifen der Frucht von dieſer voll⸗ kommen eingeſchloſſen ſein würde. Carillo dachte ſchon kaum mehr an ſein ungewöhnliches Heiratsgeſuch, als eines Tages bei ihm der Brief eines jungen Mädchens aus Neuyork einlief. Allen Morris, wie das Mädchen hieß, teilte ihm mit, daß ſie während einer Mittagspauſe auf der Straße eine Banane kaufte. Als ſie jedoch hineinbiß. Ipurte ſie etwas Hartes zwiſchen den Zähnen, das ſich zu ihrer Ueberraſchung als ein Metallröhrchen entpuppte, die das Heiratsgeſuch enthielt.„Zwar bin ich nur eine arme Verkäuferin“, ſchrieb ſie weiter,„aber ich bin jung, und — wie man mir ſagt, nicht gerade häßlich. Wenn es ſich nicht bei Ihnen nur um einen Scherz handelte, ſo würde ich mich freuen, eine Nachricht von Ihnen zu erhalten.“ Dem Schreiben hatte Allen Morris ihr Bild beigelegt, das Richard Carillo begeiſterte. Ohne zu zögern, antwortete er der Schreiberin unter Beifügung ſeines eigenen Bildes und bat ſie, ihn mit ihren Eltern in Habana zu beſuchen. Zugleich ſandte er einen Scheck für die Reiſekoſten an den Vater des Mädchens ab. Wochen ſpäter ſtanden ſich die Beiden, die ſich auf ſo ſeltſame Weiſe kennen gelernt hat⸗ ten, gegenüber. Sie fanden ſo großen Gefallen aneinander, daß ſie nach wenigen Tagen beſchloſſen, zu heiraten.„So verdanken wir unſer Glück eigentlich einem Zufall“, ſchloß Carillo ſeinen Bericht. Auf andere Art will da eine junge Inderin zu einem Mann kommen— ſie will ihn kaufen! Fräulein Klai aus Burma(Hinterindien), eine nach den Begriffen ihrer Hei⸗ mat beſonders ſchöne junge Inderin, hat jetzt genug Geld verdient, um ſich ihren brennenden Herzenswunſch erfül⸗ len zu können. Sie gehörte zu einer Eingeborenentruppe, die in einer beſonderen Schau auf engliſchen Kolonialaus⸗ ſtellungen zu bewundern war, Die bronzene Schönheit war ſparſam, legte ſich jeden Schilling, den ſie verdienen konnte, beiſeite und hat jetzt ein kleines Vermögen bei⸗ ſammen, das es ihr ermöglicht, in die Heimat zurückzu⸗ fahren und ſich— einen Mann zu kaufen!„Ich will mir meinen Mann“ ſo erklärte ſie ſelbſtbewußt,„nicht von irgendwelchen Verwandten beſorgen laſſen. Ein richtiger Ehemann für mich iſt nur der, den ich mir ſelbſt mit mei⸗ nem eigenen Gelde kaufe.“ Wie ſchön und einträglich für die burmaniſchen Män⸗ ner! Manche Ehen in ziviliſierten Ländern ſind im Grunde freilich auch nichts anderes, nur daß man da den Kauf⸗ preis verſchämt Mitgift nennt. der Vorzüglichkeit ſeiner Maske überzeugen, da er nicht einmal von John erkannt wurde. Als Mr. Kat gab er ihm Geld und erhielt dafür den erſten Wechſel, dem bald mehrere nachfolgten. Nachdem einige der Verſchreibungen fällig geworden waren, verlangte der angebliche Mr. Kat deren Einlöſung. John beſchwor ihn, doch noch zu warten, aber dieſer beſtand auf Honorierung, ließ jedoch durch⸗ blicken, daß er nicht abgeneigt ſei, zur Tilgung der alten Schuld ein neues Wechſeldarlehen zu gewähren, wenn Mr. Tree als Bürge zeichnen würde. 5 Es kam, wie erwartet. John, der Mr. Tree gegenüber nicht in ſchlechtem Licht erſcheinen wollte, ſcheute ſich, ihm zu beichten, was ihn aber nicht abhielt, die Unterſchrift ſeines väterlichen Freundes als Wechſelbürge zu fälſchen. Zwei Monate ſpäter erzählte der Arzt dem Bruder von ſeiner Verfehlung und bat um Rat, wie er es anſtellen ſollte, den Mr. Kat noch hinzuhalten. Jetzt brachte Eugene den Bruder auf den in ſeinem Plan vorgezeichneten Weg, indem er ihm zu verſtehen gab, daß nur der baldige Tod des Beſitzers von Porters Hall die Rettung wäre. Nach ſchweren Kämpfen mußte ſich ſchließlich Taylor einver⸗ ſtanden erklären, ſeinen alten Freund aus der Welt zu ſchaffen. Er beſchloß, bei der nächſten Gelegenheit Mr. Tree durch eine Einſpritzung von Starrkrampfbazillen zu töten. Dieſe Gelegenheit bot ſich Donnerstag, am 19. März, da Mr. Tree wieder einmal von Nierenkrämpfen befallen wurde. Dr. Taylor, den man ſofort davon verſtändigte, kam ſchon mit dem Entſchluß, das Verbrechen an dieſem Taa auszufübron 5 Nachdem er dem alden Herrn die todbringende Ein⸗ ſpritzung verabreicht hatte, entfernte er ſich, wurde aber, wie er auch erwartete, bald wieder zurückgerufen, da Mr. Tree von ſchrecklichen Krämpfen befallen worden war. Der Arzt verabreichte ſeinem Opfer eine Morphiuminjek⸗ tion und ließ dann den Dingen den Lauf. Am ſelben Abend traf er mit Eugene zuſammen und teilte ihm mit, daß der Tod des Mr. Tree noch in dieſer Nacht eintreten würde. Am darauffolgenden Morgen konnte der Arzt tatſächlich feſtſtellen, daß der alte Herr verſchieden ſei.— Weiter enthielt das Geſtändnis des Eugene Taylor Mitteilungen über jenen ereignisreichen Sonnabend, an dem ſein Bruder ermordet wurde. Verabredungsgemäß kam Eugene etwa um fünf Uhr nachmittags nach Porters Hall. Der Diener Stone nahm ihm in der Halle den Mantel ab und führte ihn dann in das Obergeſchoß zu Dr. Taylor, der im Arbeitszimmer des verſtorbenen Mr. Tree ſaß, wo er ſich mit der Durchſicht der Papiere des Hausherrn beſchäftigte. Der Leichnam lag 8 aufgebahrt im Zimmer daneben. Eugene verſuchte, au John beruhigend einzuwirken, da dieſer ſehr nervös war und immerhin die Möglichkeit beſtand, daß er ſich dadurch irgendwie verraten könnte. Er gab ihm Weiſungen, wie er ſich in Zukunft zu verhalten hätte, und ſprach mit ihm nochmals alles durch, was mit dem Verbrechen in Zu⸗ ſammenhang ſtand. Um etwa acht Uhr abends verab⸗ ſchiedete ſich Eugene von dem Bruder und ſah ihn damit zum letztenmal lebend.. 8 Eugene Taylor blieb in ſeinem Geſtändnis bei der Behauptung, keine Ahnung zu haben, wer der Mörder ſeines Bruders geweſen ſei. s 3 5 Bei dieſem Punkt angelangt, legte Robin die Blätter auf den Tiſch und ſagte:„Und dies iſt das Geſtändnis des Eugene Taylor, genannt auch Kat, ſoweit es mit der Er⸗ mordung des Mr. Tree und den diesbezüglichen urſprüng⸗ lichen Ereigniſſen auf Porters Hall zuſammenhängt.“— Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Sonntag, 1. Januar(Reufahr): 6 Frühkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Mor⸗ genmuſik; 10 Eine große Zeit will große Herzen, Morgen⸗ feier der H J.; 10.30 Was wünſchen wir dem Herrn ins Haus.; 11 Frohe Weiſen; 12 Nouvel an 1939; 12.15 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 18.15 Muſik am Mittag; 14 Wenn einer eine Reiſe tut, dann weiß man nie wie es endet; 14.30 Ouvertüre 1939; 16 Muſik am Sonntagnachmittag; 17.30 Schwäbiſche alpine Skimei⸗ ſterſchaften; 18 Wir blättern im Kalender; 20 Nachrichten, Sport; 20.15 Die Meiſterſinger von Nürnberg, 3. Akt, von Richard Wagner; 22.10 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Anterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 2. Januar: 8 18 Sopran und Baß; 18.30 Aus Zeit und Leben; 19 Interview mit einer Zweizimmerwohnung; 19.30 Auf und ab, Schallplatten; 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.30 Nacht⸗ muſik und Tanz. Dienstag, 3. Januar: 19 Wir packen aus, Schallplatten; 20.10 Muſik zur Un⸗ terhaltung; 21 Der junge Goethe; 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau; 22.30 Unterhaltungskonzert. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 1. Januar(Neujahr): 6 Hafenkonzert; 8.05 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Schneebericht; 8.10 Evang. Morgenfeier; 8.50 Rechehr⸗ ſchaft und Bekenntnis; 9 Deutſche Meiſter; 9.45 Dichter un⸗ ſerer Zeit; 10 Katerfrühſtück, Schallplatten; 10.30 Ruf der Jugend zum neuen Jahr; 11 Eng iſt das Leben, und weit iſt das Land, Hörfolge; 11.30 Affen— Kater— Möpfe, „Haustiere“ am Neujahrsmorgen; 11.55 Straßenwetterdienſt; 12 22 Länder Europas wünſchen der Welt ein glückliches neues Jahr; 13.15 Muſik am Mittag; 13 Das Mikrofon unterwegs; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kaſperlſtunde für Groß und Klein; 14.30 Sportereigniſſe des Sonntags; da⸗ zwiſchen: Schallplatten; 15.30 Das neue Jahr geht an, Hör⸗ folge; 16 Muſik zur Unterhaltung; 18 Volkstum und Hei⸗ mat; 18.30 In froher Runde'ne halbe Stunde; 19 Der Tag der kleinen Freude; 19.45 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Zeit, Nachrichten, Wetter; 20.10 Das Chriſtelflein, Oper von Pfitzner; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, Schnee⸗ wetterbericht, Straßenwetterdienſt, lokale Nachrichten; 22.20 Sport; 22.30 Unterhaltung und Tanz; 24 Nachtkonzert. Montag, 2. Januar: 15 Für unſere Kinder; 15.30 Idar⸗Oberſteiner Eder⸗ ſteinſchleifer in Braſilien; 15.45 Politiſcher Scheinwerfer; 18 Hier ſpricht der Juriſt; 18.15 Von Terzen, Quinten, Stich und Hieb; 18.30 Wie oft ſind wir geſchritten, Hörfolgez 20.15 Stuttgart ſpielt auf; 22.20 Zwiſchenmuſik; 22.30 Kame⸗ rad, wo biſt du?; 22.45 Nacht⸗ und Tanzmuſik. Dienstag, 3. Januar: 15 Kleines Konzert; 15.30 Frauen der Vergangenheit; 18 Volk und Wirtſchaft; 18.15 Neues für den Bücherfreundz 18.30 Klang der Landſchaft; 19.30 Das Jahr beginnt mit frohem Mut; 20.15 Kammermuſik; 21 Der junge Goethe; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau: 22.35 Unterhaltung und Tanz. Barton erhob ſich, nickte dem älteren Kollegen zu, zum Zeichen, daß er nunmehr die früher unterbrochene Rede fortſetzen möchte. „Und nun werde ich Ihnen ſagen, Gentlemen“, ſagte er,„wer der Mörder iſt. Dr. Taylor wurde von dem toter Mr. Tree ermordet!“ Ringsum raſchelte es vor Erſtaunen. Grenzenloſe Ver⸗ blüffung malte ſich auf den Geſichtern, Zweifel, Miß⸗ trauen, manchmal ſogar Heiterkeit. Nur in dem Antlitz des Oberſten bewegte ſich keine Muskel. Robin abe dachte:„Er iſt wahnſinnig geworden!“ Barton fuhr fort:„Wie wir eben hörten, wurde auch Mr. Tree ermordet. Er erhob ſich jedoch nochmals von ſeinem Totenbett und nahm einen unwürdigen Menſchen mit ſich hinüber in die andere Welt: den Hausarzt und Freund Dr. Taylor. Ich werde Ihnen nun den Beweis bringen, den mich die Vorſehung noch in letzter Stunde finden ließ und der von dem einzigen Zeugen dieſes ſchreck— lichen Dramas niedergeſchrieben worden iſt. Als der Diener Stone verwundet am Boden lag, niedergeſchoſſer von Taylor, malte er zwei Worte mit ſeinem Blut. Beim dritten wurde er geſtört. Die drei Worte ſollten voll⸗ ſtändig heißen: Zykloide, Barton, Lexikon. So einfach ſie jetzt klingen mögen, wir rannten uns daran faſt die Köpf ein. Erſt vor zwei Stunden kam mir der rettende Einfall und ich fand meine letzte Hoffnung beſtätigt. Im Lexikor auf meinem Bücherbrett lagen zwiſchen den Seiten die oben mit den Schlagwörtern„Zykloide“ und„Zytoſtoma“ bezeichnet ſind, dieſe Blätter hier, beſchrieben von der Hand des Dieners. Es wird Ihnen, meine Herren, alles kla⸗ werden, wenn ich Ihnen den Inhalt dieſer Schrift vorleſe Porters Hall, am 24. März, um 3 Uhr morgens. Ich komme ſoeben aus der Stadt, wo ich eine Privat angelegenheit zu erledigen hatte. Zuerſt verfolgten mick Kriminalbeamte auf meiner Fahrt im Kraftwagen, dann aper muſſen ſie mich aus den Augen verloren haben, denn ich ſah ſie ſpäter nicht mehr. Die Polizei verdächtigt mich. Dabei tat ich mein ganzes Leben kein Anrecht und muß jetzt eine ſchrecklich ſchwere Laſt ganz allein auf meinen alten Schultern tragen, Ich fürchte, es trachtet mir jemand nach dem Leben, und deshalb ſchreibe ich dieſe Zeilen, da⸗ mit ſie vielleicht einmal dieſen Mordbuben Taylor, den Bruder des Freundes meines unvergeßlichen Herrn, der gerechten Strafe überliefern. Ich weiß noch nicht, wo ich dieſe Zeilen verſtecken werde, denn es iſt nicht ratſam, wenn ich ſie bei mir trage. Sowohl die Polizei würde ſie bei einer Leibesunterſuchung finden, als auch derjenige, dem mein Tod willkommen wäre. Und die Polizei darf da von nichts erfahren, ſolange ich am Leben bin, denn ich ſchwor meinem ſeligen Herrn in ſeiner letzten Stunde. Nur wenn ich von Mörderhand falle, dann ſoll die Nach⸗ welt das Rätſel gelöſt finden. Das Teſtament, das den Verbrecher Taylor um die Erbſchaft bringt, gab ich bereits unter meinem Namen hauptpoſtlagernd London auf, da⸗ mit es auch dann der Behörde in die Hände kommt, wenn man auf mich einen Anſchlag verüben ſollte. Es wird wohl gut ſein, wenn ich noch im Laufe des heutigen Tages Scotland Pard verſtändige, wo es zu finden iſt, falls ich vor der Totenſchau ſterben würde. Vielleicht kann ich auch die Gelegenheit benutzen, dieſes Schreiben in Scotland Vard zu verſtecken. Dort wird es niemand ſuchen und ich bete zu Gott, daß er mir die Kraft gibt, vor meinem Tod durch Mörderhand noch bekanntgeben zu können, wo dieſe Anklage zu finden iſt. a 11 e e — 5 7. 0 1 75 Nr. 31 Das Glück blauen Grund Von Werner Jörg Lüddecke. Hans Heſterberg nimmt Hut und Man⸗ tel vom Haken.„Und was gedenkſt du nun über Neujahr zu tun? Na, kann mir ſchon denken: Silveſterabend in der Stadt— dann eine nette junge Dame.. Heinen Abend im Theater, einen Abend zum Tan⸗ zen„ natürlich gar nicht übel.“ Henrik Brink ziſcht verächtlich die Luft durch die Zähne.„Gänzlich gefehlt, lieber Freund! Ich habe die Frauen bis hier! Ge⸗ rade die, die man von einem Vergnügen zum anderen ſchleppen muß! Ich möchte, weiß Gott, mal eine kennenlernen, die auch mit einem durch den Schnee ſtapft, die ge⸗ bratene Aepfel aus der Hand ißt, und die wenigſtens einmal in der Woche den Geruch von Tannenharz und welkem Laub ihrem Parfüm vorzieht! Gibt's aber nicht! Glaub mir, lieber Freund, das gibt es nicht! Na ja. Alſo zunächſt nochmal ſchönen Dank für deine Einladung.. auch an deine Schwe⸗ ſter. Und ſchönen Gruß unbekannterweiſe. Aber wie geſagt.. und bitte, nimm das nicht krumm! Ich möchte liebend gern mal ein paar Tage abſolut keinen Weiberrock um mich haben. Ich fahre zu der kleinen Baude im Blauen Grund und feiere Sil⸗ veſter mit meinem Dackel!“ „So, ſo, kleine Baude im Blauen Grund. Nicht ſchlecht. Na.. dann viel Spaß und frohes Feſt!“ Wie ein Pfeil ſchießt Lumpi, der ſchwarz⸗ braune Teckelrüde, durch den offenen Tür⸗ ſpalt. Aus dem Innern der Hütte dringt wütendes Gebell heraus. Henrik flucht leiſe vor ſich hin.„Steht das Miſtding von einer Hütte das ganze Jahr über leer, aber wenn man mal ſeine Ruhe haben will, iſt natürlich einer da!“ Polternd ſtößt er die Tür auf und wirft ſeinen Ruckſack auf die Bank neben den des andern.„Nicht einmal Feuer hat der Kerl gemacht!“ Die Tür zu dem Nebengelaß ſteht ange⸗ lehnt. Henrik wirft einen Blick hinein. Der andere ſteht in Skihoſen und wollenem Pull⸗ over am Fenſter.„Bleiben Sie hier?“ fragt Henrik unfreundlich. „Wenn Sie nichts dagegen haben!“ Der Erſtgekommene wendet ſich um. Es iſt ein — Mädchen. Mit gleichgültigem Blick muſtert es Henrik und ſagt:„Ich kriege die ſchweren Buchenklötze nicht klein. Vielleicht haben Sie die Güte, damit wir endlich Feuer bekommen!“ Der junge Mann lacht krampfhaft.„So iſt's recht. Reiße in der Stadt aus, weil mir die Weiberröcke auf die Nerven gehen... und das erſte, was ich in der„Einſamkeit“ treffe.“ Sie müſſen ja nicht hierbleiben! Ich halte Sie nicht!“ „So? Das könnte Ihnen ſo paſſen! Wo iſt das Holz?“ „Das Holz iſt hinter dem Haus, und ich werde in⸗ zwiſchen Waſſer für den Tee beſorgen. Sie trinken doch eine Taſſe Tee?“ Brink murmelt etwas Unverſtändliches vor ſich hin und ſtapft hinaus. Wütend ſchlägt er die ſchweren Kloben zu Kleinholz und Spänen. Die Frau geht hinter ihm vor⸗ bei und lächelt.„Endlich mal einer, der vernünftig Klein⸗ holz ſchlägt, ſtatt Süßholz zu raſpeln“, denkt ſie. Es beginnt ſchon zu dunkeln. Die Stube iſt behaglich warm, der Teekeſſel ſummt auf dem Feuer. Das Mädchen deckt den Tiſch. Henrik Brink ſteht ihr zu und ſaugt be⸗ haglich an ſeiner Pfeife.„Sie denken aber auch an alles“, ſagt er anerkennend, als ſie aus dem Ruckſack eine Tüte Aepfel nimmt und die rotbackigen Früchte auf die heiße Herdplatte verteilt. „Die Idee ſtammt von meinem Bruder“, ſagt das Mädchen und ſummt ein Lied vor ſich hin. Ein paar friſche Tannenzweige zerplatzen im Feuer.„Schade“, ſagt das Mädchen.„Man müßte etwas Alkoholiſches haben. Es gehört zur Silveſterfeier, finde ich.“ „Alkoholiſches?“ ruft Henrik.„Hat man! Hat man drei Flaſchen voll. Da! Einmal Rotwein, einmal Weiß⸗ wein, einmal Rum!“ Und begeiſtert baut er die Flaſchen auf den Tiſch. Das Mädchen lacht.„Sie denken aber auch an alles!“ Dann ſind die Bratkartoffeln fertig, die Spiegeleier, der Tee und die Aepfel. Die beiden 51 ſich an den rohgezimmerten Tiſch. Zwiſchen ihnen ſitzt Lumpi, der Dack⸗l, und winſelt nach feſtlichen Genüſſen. Aebrigens. ich heiße Henrik“, ſagt der Mann. „Und ich Eva.“ In froher Erwartung „Sind Sie oft hier?“ fragt ſie.„Einige Male im Jahr. Aber immer allein.“ „Es iſt Ihnen ſehr unangenehm, daß ich hier bin?“ forſcht ſie weiter.„O nein! Wenigſtens nicht mehr!“ „Ich finde es auch wundervoll. Mein Bruder gab mir den Rat, hier heraufzukommen. Beinahe hätte es nicht ge⸗ klappt. Eines Beſuches wegen, der aber Gott ſei Dank noch abgeſagt hat.“ „Da bin ich dem Beſuch ſehr dankbar. Der Aepfel und des Tees wegen, natürlich!“ Draußen beginnt es zu ſchneien.„Ich bin müde“, ſag das Mädchen.„Ich gehe jetzt ſchlafen. Gute Nacht!“ Henrik ſteht auf.„Ich will morgen den Kammweg ablaufen. Man hat am Südhang eine ſchöne Abfahrt zum Dorf. Ich muß noch eine wichtige Karte abſchicken. An einen Freund. Kommen Sie mit?“ „Ja, gern. Ich muß nämlich auch noch eine wichtige Karte abſchicken. An meinen Bruder.“ Hans Heſterberg ſitzt bei einem feſttäglichen Frühſtück, als der Briefträger die Poſt bringt. Es ſind zwei Karten mit derſelben Anſicht:„Kalsdorf im Blauen Grund“. Die erſte Karte iſt von einer Frau geſchrieben.„Lieber Hans“, ſteht da,„viele herzliche Neujahrsgrüße in aller Eile! Ich habe hier oben den netteſten Mann der Welt kennengelernt! Deine Idee— Blauer Grund— iſt wun⸗ dervoll. Alſo auf übermorgen! Herzlichſt deine Schweſter Eva.“ Auf der zweiten Karte ſteht⸗„Lieber, alter Knabe! Habe hier oben ein entzückendes Geſchöpf kennengelernt! So ganz mein Geſchmack! Sogar Bratäpfel ißt ſie aus der 82 Ich habe das dunkle Gefühl. als ob ich die längſte eit Junggeſelle geweſen bin. Herzliche Grüße Henrik.“ Hans Heſterberg grinſt. Er kneift zuerſt das eine, dann das andere Auge zu und legt die beiden Anſichtskarten nebeneinander vor ſich auf den Tiſch. Dann ſeufzt er tief. „Komisches Volk! Das hätten ſie doch nun hier weit be⸗ guemer baben Aufnahme; Blaſel⸗Bavaria— M. Mit guten Vorſätzen gepflastert Wenn das Jahr zu Ende geht, und zwar ſo um Silvpeſter herum, werden manche Menſchen derart nach innen gekehrt und daher zerſtreut, daß ſie beiſpielsweiſe mi⸗ nutenlang in der Kaffeetaſſe herumrühren, ohne daß der Zucker drinnen iſt. Spricht man ſie an, fahren ſie zuſammen und mei⸗ nen:„Was haſt g'ſagt?“ In gewöhnlichen Zeiten iſt dies das ſichere Zeichen dafür, daß der Betreffende rettungslos verliebt iſt. Zum Jahresſchluß aber bedeutet ſein Verhalten, daß ihn das Gewiſſen beißt. Und es beißt uns mehr oder weniger alle. Es fängt mit dem Rück⸗ blick aufs alte Jahr an, und man kommt zu der Ueberzeugung, es ſei nicht ſchade um ſein Hinſcheiden. Das nächſte wird beſſer, es muß beſſer werden! Man iſt um ein Jahr geſcheiter geworden, man hat wieder unge heuer viel gelernt. Wenn man die Dumm⸗ heiten zuſammenzählt, begangen im letzten Jahr, wundert man ſich, wie ſie alle Platz fanden, ſo knapp hintereinander. Gleichzeitig ſieht man von der Warte der Einkehr die Fehler in ihrer ganze Größe und kommt zu dem lobens! Entſchluß, ſie für immer aus der W ſchaffen. Und zwar am 31. Dezember mal ſoll er ſich noch gründlich austoben, der Eſel, und im Grau des Neujahrsmor⸗ gens kriegt er den Gnadenſchuß. Mit dem heiligen Entſchluß, am Morgen des 2. Jän⸗ ners ein neues Leben zu beginnen, ſchläft man den Feſtrauſch aus. Am 30. Dezember ſind die meiſten Men⸗ ſchen ausgepumpt wie der Dorfteich nach einem Schadenfeuer. Die Weihnachtsaus⸗ gaben liegen noch ſchwer in den Knochen. Der 31. Dezember bringt wieder etwas Licht in das Dunkel, denn da iſt Gehalts⸗ auszahlung. Der Tropfen ziſcht am heißen Stein, und der Herr der Schöpfung ſpricht: „Heute abend gehen wir noch aus, aber dann iſt endgültig Schluß! Neunzehnhun⸗ dertneununddreißig wird geſpart!“ „Sehr richtig“, entgegnete die Frau der Schöpfung,„Zeit, daß du drauf kommſt. Ab übermorgen ſchränken wir das Rauchen ein und trinken auch kein Bier mehr zum Abend⸗ eſſen.“ Da die Frau weder rauchte noch Bier trank, bezog ſich das„wir“ nur auf den Mann. Er weiß, daß todſicher alles beim alten bleibt. Unter den Menſchen gibt es ausgekochte Sünder mit etlichen Fehlern, S wächen, kleinen Leiden⸗ ſchaften und Verruchtheiten. Es tut uns daher not, ab und zu die Seele umzukrempeln und im Lichte der guten Vorſätze zu reinigen. Wie lange dieſe andauern, iſt eine andere Frage. Die Silveſtervorſätze haben eine durch⸗ ſchnittliche Lebensdauer von 48 Stunden. Es gibt auch Ausnahmen, beſſere Menſchen. Gibt es aber auch Silveſter⸗ engel, die das ganz halten, was ſie ſich ſelbſt verſprechen? Im Vorjahr feierte ich Silveſter in einer größeren Geſellſchaft. Nach der ſtürmiſchen Begrüßung des neuen Jahres ſtand ein Herr auf und ſprach: „Meine Damen und Herren, ich gelobe hiermit feier⸗ lich, in dieſem Jahre keine einzige Zigarette zu rauchen!“ „Und ich“, ſagte aufgeſtachelt ein anderer,„ich ver⸗ pflichte mich, keinen Tropfen Bier zu trinken!“ „Bravo!“ rief ein dritter.„Ich will in dieſem Jahr nicht mehr die Eiſenbahn benützen!“ „Meine Herren“, er riff hierauf die liebenswürdige Hausfrau das Wort,„hinter ſolchem Männerheroismus kann auch die Frau nicht zurückbleiben. Daher verſpreche ich Ihnen, in dieſem Jahre kein einziges Mal zu flirten!“ Was glauben Sie? Leichtfertige Gelöbniſſe, Silveſter⸗ launen? Keine Spur! Sie alle haben ihre Verſprechen getceulich eingehalten. Giht es alſo wirklich ſolche Standhaftigkeit? Jawohl! Allerdings mit Nebenbemerkungen. Der erſte Herr war nämlich Zigarrenraucher, der zweite ärztlich ver⸗ ordneter Antialkoholiker, der dritte hatte ſich kürzlich erſt ein Auto gekauft, und die liebenswürdige Hausfrau zählte etwas über 60 Silveſter. Was aber niemanden von uns indern ſoll, alle ee Vorſätze für 1939 getreulich auszu hren. Dazu wünſcht Ihnen antes Gelingen und Proſit Neujahr Ihr ergebener Ralph Urban. A 408 Die Blücksfiſcherinnen/ ein Surge he Der Knecht Jan Bork ſchob die Hand vors Geſicht und ſtarrte gegen den Wind, der aus der Richtung des Jambuſchhofes herüberſtrich. Unbeweglich ruhten ſeine Augen im Schatten der Hand und taſteten über die Dächer des Hofes, der ſich einſam aus dem Ring des Horizontes abhob, weiß wie ein verſchneiter Hügel.— Die Wolken ſenkten ſich in die Erde hinein. Ein Jahr neigte ſich ins Dunkel. So ſtand der Mann und blickte dem Lichte nach, das um ihn verblaßte. Als das Dunkel lange Schatten über das Land warf und die Geſtalten verblichen, ſtieg ein un⸗ bedeutender Punkt aus der Erhebung des Jambuſchhofes und ſteuerte auf den Knecht zu. Da ſtampfte der Mann der Geſtalt entgegen. Der Schnee ſplitterte unter ſeinen Tritten. Gläſern hallten ſie in der Runde. So trieben die beiden Menſchen aufein⸗ ander zu. An der Kreuzung verharrte der Knecht. Es waren nur noch wenige Schritte. Dann ſtanden ſie ſich beide gegenüber. Knecht Jan und die Jambuſch⸗Trina. „Guten Weg und Glück beim Fiſchen!“ wünſchte der Mann. Dabei blickte er ſie feſt an, daß ſie viel an ſich zu zupfen fand und keinerlei Gelegenheit mehr, in ſeinem Geſicht zu forſchen, wie er's wohl meinte mit dem Glück. Als Antwort gab ſie ihm ein heimliches Kichern. Er war gar hart von Natur— im Leben und Den⸗ ken. Und weil's ihm im Leben hart angekommen war, ver⸗ ſtand er ſich ſchlecht auf Luſtigkeit und Gekicher. Er hatte auf eigenem Lande geſtanden die Jahre voraus und eigene Ernten gehalten. Bis ihn die rollende Lawine der Not und Inflation erreichte und ſeinen Beſitz begrub. Da ſtand er am Stabe. Nun lebte er ſeit acht Jahren als Knecht im Oſtpreußiſchen. Das Mädel ſtand noch vor ihm, als erwarte ſie eine luſtige Widerrede auf ihren luſtigen Ton. Immer mehr verblaßten ihre Geſichter. „Da iſt nun das Jahr um“, brummte er und ſtarrte in die Richtung des verſunkenen Hofes.„Wie ſchnell. Ehe man ſich umkehrt.“ Er ſtreckte ihr ſeine Hand hin.„Viel Glück auf den Weg, Trina. Wünſch' dir's von Herzen.“ Sie ergriff ſeine Hand.„Ob ich was fiſchen werd'?“ fragte ſie.—„Wirſt ſchon, Trina.“ 8 N war's nur Sand, was ich gefiſcht hab. Viel Sand.“ „Wirſt einen Bauern frei'n, Trina. Bäuerin wirſt auf einem großen Hofe. Das bedeutet's.“ Er drückte ihre Hand. Was für eine mächtige Hand dachte ſie. Wie könnte man die brauchen auf dem Jambuſchhofe. „Ach, geh, Großbäuerin. Bin ſchon mit einem kleinen Bauern zufrieden“, warf ſie raſch dazu.„Da gibt's wohl genug ringsumher“, ſtimmte er ihr bei. „Noch kleiner kann er ſein. Ein Kätner oder ein Knecht... Ohne Land. Das wär' mir ſchon gleich...“, ſetzte ſie leiſe hinzu, faſt ſo, als ſollte er's überhören. „Was du da redſt, Trina. Einen Knecht wirſt du nehmen! Da tät dein Vater ſchöne Augen machen.“ „Meinſt der Jambuſchhof braucht keine Mannshand, gelt?“ verſetzte Trina geradeheraus und ſo heftig, daß Jan ſie anblicken mußte. Aber er fand nur ein Kopfſchüt⸗ teln darauf, und ſeine Augen ſuchten wieder den Jam⸗ buſchhof im Dunkeln.„Es iſt ſchon ſtockfinſter. Ich muß jetzt gehen. Die Mädels werden warten“, fuhr Trina er⸗ ſchrocken hoch. „Ich komm ein Stück mit, wenn's recht iſt“, lud ſich der Mann ein und trat an ihre Seite. Es ward ein ſchweigſames Gehen. Nur das Splittern und Knirſchen des Schnees, der unter ihren Sohlen wie Glas ſprang, ſpielte ihnen zur Begleitung. Sie erreichten den Radzu⸗ weitſchen Hof, wo Jan in Dienſten ſtand. Schwerfällig ſchritt er zu den Ställen hinüber, während Trina im Wohnhaus verſchwand. Eine Weile noch lauſchte Jan un⸗ beweglich zum Wohnhaus hinüber. „Ohne Land... Ha... Das ſagt ſie ſo.“ Und er brummte noch mancherlei vor ſich hin. * Alle Mädels und Mägde aus der Nachbarſchaft hiel⸗ ten zu dieſer Stunde auf dem Radzuweitſchen Hofe Ein⸗ kehr. Viel Luſtigkeit und Erwartung, viel Glückſeligkeit und Späße brachten ſie mit. Langſam rann das Jahr ab. Stunde um Stunde. Niemand vergoß darum eine Träne. Mutter Mareiken, die Altmagd im Hofe, klatſchte in die Hände. Da verſtummte das Gelächter. Schweigend ord⸗ neten ſich die Mädels zu langer Reihe. Maria Radzuweit und Trina Jambuſch ſetzten ſich an die Spitze des Jung⸗ fernzuges und führten ihn ins weite, ſchweigende Land hinaus. Zur Mitternachtsſtunde erreichten ſie den leuchtenden See, den eine Schneekruſte einbettete. Maria trug einen Stein in der Taſche. Damit ſchlug ſie das Eis auf, daß ein fauſtgroßes Loch dunkel aufbrach, finſter und fürchter⸗ lich. Schweigend traten die Mädels nacheinander an dies Loch heran und tauchten ihre Hände hinein, fiſchten voller Zittern im eiskalten Waſſer nach dem leuchtenden Glück, um es in ihren Händen zu bergen und es im ſtummen Rückmarſch heimzutragen. „Sand... Nichts als Sand..., verkündete Maria der Freundin vom Jambuſchhof und ſtreckte ihr die Hand i Zeichnung: Harder— M. „Was haſt du denn in der Hand?“ fragte die alte Marei⸗ ken und trat dicht vor Trina hin hin.„Schau, kannſt was nutdecken?“ Trina beugte ihr Geſicht über die Hand.„Viel Sand, Maria. Wirſt einen reichen Bauern frei'n. Ich wünſch dir Glück!“ Und die Freundinnen küßten ſich auf Stirn und Wangen. „Was haſt denn du, Trina?“ fragte die Freundin. Doch die Jambuſchtochter behielt ihre Fauſt verſchloſſen. „Tu ſie doch auf, die Hand!“ baten die Mädels und Mägde, aber die Trina rührte ſich nicht. Wächſern war ihr Geſicht, ſtarr und erſchrocken. Was war wohl Furcht⸗ bares in ihrer Hand? dachten die Weiber. Da blickte das Mädchen in die Runde, ob wohl ein Menſch da ſei, den es was anginge, was ſie in den Händen trug. Aber es war keiner darunter. „Was haſt denn in der Hand?“ fragte die alte Ma reiken und trat dicht vor Trina hin. Die Jambuſchtochter zog raſch die Hand fort, aber die alte Magd hatte flinker zugegriffen. Lachend zog ſie die ſträubende Hand hervor, zwängte mit leichtem Druck die Fauſt auf und ſtarrte auf die leere, ausgewiſchte Handfläche, auf der kein Sand⸗ körnchen lag. „Gar nichts?“ fragte die Magd, und alle anderen ſchüt⸗ telten die Köpfe. Plötzlich beugte ſich die Alte noch einmal dicht über die geöffnete Hand und ſtarrte in die leicht ge⸗ rundete Höhlung.„Nichts...“, murmelte ſie dann auch, e ſah ſo ernſt dabei aus, das Trina darüber angſt wurde.— Mutter Mareiken trat ins Geſindehaus, wo der Jan am Fenſter ſtand und übers Land ſchaute. Gar heftig ging ſie auf ihn zu.„So einer biſt du, Jan. Daß ich's nun weiß! Du Tunichtgut! Da kommt's heraus, wie du's treibſt mit den Mädels. Eine Hand voll Tränen hat ſie gefiſcht“, ſchimpfte die Alte. „Wer?“ unterbrach der Knecht ſie heftig.„Das fragſt du noch?! Biſt doch nicht blind und taub, du?! Biſt ſo ein Starrſchädel hammriger! Draußen balgen ſich die Mannsbilder drum, wer ſie heimbringt—, und du ſtehſt hier wie ein Klotz, he?“ Das brachte den Jan vom Fleck weg. Er flog nur ſo zur Türe hinaus und überrannte alles, was ihm in den Weg kam.„Heda, Trina, iſt's recht, wenn ich dich heim⸗ bring'?“ ſchrie er ihr noch im Laufen zu, daß die Fenſter⸗ ſcheiben zitterten. Trina nickte.„Wenn's dir recht iſt, Jan. antwortete ſie leiſe. Das verſtand wohl der Mann.„Und ob ich will!“ ſchmetterte er heraus und griff nach ihrer Hand. In lan⸗ gen Schritten liefen ſie übers Feld. Sie wurden warm beieinander, glühend warm, an Händen und Geſichtern. Draußen in der Weite blieb er auf einmal ſtehen und öffnete ihre Hand. Feſt hinein ſchob er ſeine rauhe Hand in die ihre, feſt und hart hinein. „Wenn's wirklich eine Träne iſt, muß ich ſie wohl wegwiſchen, ehe die Sonne aufgeht, und dir was anderes hineintun, was beſſer zu dir ſteht.“ Dabei griff er in ſeine Taſche und ſchob ihr ein kleines, winzigkleines Goldherz⸗ chen in die warme Grube ihrer Hand, daß be erſchrocken und luſtig auflachte und ihn anblickte aus hellen Augen. „Iſt von meiner Mutter ſelig...“, brummte er leiſe. Sie nickte dazu und drückte es feſt an ſich.„Alſo, du meinſt, dein Vater könnt' einen Knecht brauchen wie mich...“, ſetzte er ſchwer und grob an. „Einen Bauern... ſetzte ihn Trina eifrig zurecht. „Da haſt du nicht viel gefiſcht mit mir.“ „Das weiß ich wohl beſſer, Jan.“ Und ſie hängte ſich an ſeinen Hals und preßte ihren heißen, zittrigen Mund an ſeine harten Lippen, die ruhig mit ſich geſchehen ließen, was eine kleine Bäuerin ihnen antat. „Die Trina hat ein Goldherz gefiſcht. Wird einen Edelmann frei'n!“ hieß es im Dorfe. Und die Trina kicherte dazu, nickte fröhlich und trug ihr Goldherz vor aller Welt zur Schau. Um Johannis ward der Jan Bauer auf dem Jambuſchhofe— der Großknecht Jan Bork. . Ins Eiſen gegangen Von Wilhelm Lennemann. Das Dorf ſchläft, die Silveſterglocken ſind längſt ver⸗ ſtummt. Kein Lichtlein ſcheint mehr auf die Gaſſen. Eben chließt auch der Krüger die Haustür, nicht gar vergnüg⸗ ch, denn Mitternacht iſt lang vorüber. Die letzten Burſchen torkeln in die Nacht. Drei wen⸗ den ſich in die Gaſſe, die ins Oberdorf führt, der vierte ſchlenkert gemächlich die Dorfſtraße entlang. Der Toni Echtermeyer iſt's, ein großer Burſche und Erbe eines reichen Hofes. Er weiß, daß er etwas vor⸗ ſtellt, und das nutzt er bei den Dorfſchönen auch gar weid⸗ lich aus. Er iſt ein lockerer Geſell, mehr leichtſinnig denn ſchlecht und weiß mit ſeinen 25 Jahren nicht, wohin mit ſeiner ſchäumenden Kraft. Aber was er vorhin im Kruge geſagt hat, war doch zuviel. Er könnt alle Mädchen haben, wenn er wollt! „Auch die Vroni Eckmann?“ hat's ihn gefragt. „Warum nicht!“ hat er geantwortet. Da hat's ein luſtiges Lachen gegeben; denn die Vroni war die ſtolzeſte im Dorf, die noch keiner gebändigt hatte. Und kein Burſche durfte ſich rühmen, ihrem Herzen näher⸗ zuſtehen, denn Nachbarſchaft und Dorffreundſchaft zuließen. „Warum nicht!“ ſagt der Toni noch einmal beſinnlich, und er pfeift leiſe durch die Zähne, wie er immer tut, wenn ihm ein guter Einfall kommt. Kennt er die Vroni doch von Kindesbeinen an und hat noch Weihnachten ein Schwätzchen mit ihr gehalten. Und auf dem Tanzboden nd ſie doch auch nicht fremd aneinander vorbeigegangen. nd wenn er ſich recht beſinnt, ſo meint er, in ihren Augen auch ſchon mehr geleſen zu haben denn:„Gut Freund!“ Alſo:„Warum nicht!“ Da hält er auch ſchon vor dem Hofe des Eckmann. Das Haus ſteht abſeits der Straße. Eine Kaſtanie reckt ihre ſtarken Aeſte bis an den Hausgiebel. Der Burſche geht über den Hof. Er hält Umſchau.— Dort hoch, im zweiten Geſchoß, hinter dem Fenſter mit Blumentöpfen, muß der Vroni ihr Stüblein ſein. Und er denkt an das ſchöne, ſtolze Mädchen.. Er ſucht auf dem Hof. Der Schuppen iſt verſchloſſen, da iſt keine Leiter aufzutreiben. Der Toni zerbeißt einen Fluch zwiſchen den Zähnen. Und wieder ſchaut er an der weißen Wand herauf.— Ueber dem Fenſter des Mädchens iſt die Dachluke, und darüber ein Querbalken mit Rolle und Seil, damit die Kornſäcke auf den Boden gezogen werden. Ein Aſt des Baumes ſtreift hart an dem Balken vorüber.— Und Baum. Aſt. Seil und Fenſter ſchaffen in dem verwegenen Burſchen eine ſeltſame Ideenverbindung, die er auch alsbald in die Tat umzuſetzen gedenkt. Er ſchleppt einen alten Sägebock unter den Nußbaum. Nun kann er den unterſten Aſt faſſen. Gleich ſitzt er auch ſchon darauf und ſteigt höher in den Baum. Jetzt iſt er in Giebelhöhe; vorſichtig klettert er dem Seil zu. Mit der einen Hand hält er ſich feſt, mit der anderen ſucht er es zu faſſen. Nach dret, vier Verſuchen gelingt es ihm, erſt das eine und dann auch das andere Seilende zu faſſen. Da hat er gewonnen. Er umklammert die beiden Enden, ſchiebt ſich langſam von dem Aſt herunter— ein Schwung, ein Ruck, und er ſchwebt frei in der Luft. In wenigen Augenblicken iſt er die paar Meter tiefer vor dem Fenſter der Vroni und ſitzt gemächlich auf dem äußeren Fenſterſims.„Nun kommt die Probe“, meint er zuverſichtlich, und er klopft leiſe ans Fenſter. „Vroni!“ Zweimal, dreimal klopft und ruft er Nichts rührt ſich im Zimmer. Das Mädchen hat harte Arbeit und geſunden Schlaf. Er klopft ſtärker, er rüttelt leis...„Vroni, mach auf!“ Da regt es ſich, eine ver⸗ ſchlafene, verworrene Stimme fragt. „Ich bin's, der Toni, mach auf, Vroni!“ Nun iſt das Mädchen bei Sinnen und wirklich ſteht es auf, hängt ſich ein paar Kleidungsſtücke über und ſteht vorm Fenſter.„Du, der Toni“, fragt ſie erſchrocken und verwundert,„ja, was willſt denn du hier?“ „Ich hatt' ſolche Luſt, dich zu ſehen, Vroni, komm, ſei lieb und laß mich ein, daß wir ein wenig ſchwätzen!“ „Jetzt in der Nacht? Da komm doch am Tag, Toni!“ Und ein leiſes Lachen klin“ nit. „Ich hab die ganze Woch an dich gedacht. Ueber Tag muß ich arbeiten, heute abend hat's mich nimmer gehalten!“ „Armer Bub!“—„Hab ein Erbarmen, Vroni, und laß mich ein!“ Das Mädchen lacht ſpitzbübiſch in ſich hin⸗ ein. Sie ſieht die beiden Seilenden in ſeiner Hand und überſchaut die Situation. „Das geht ja nimmer, Toni, du ſitzeſt auf dem Fenſter⸗ brett, und die Flügel ſchlagen nach außen! Da ſchau!“ Und ſie öffnet das Fenſter ein ganz klein wenig. „Gemach“, ruft er,„du ſtößeſt mich in den Hof!“ „Da gib mir das eine Seilend und häng dich derweil ans andre, indes ich aufmach!“ Und ſchon langt ihr weißer Arm liſtig durch den Fenſterſpalt. In dem Burſchen fingen tauſend heiße Wünſche ein jubelndes Lied der Gewährung.„Sofort, Vroni, ſofort!“ Und derweil der Burſche das eine Seilende faßt, zieht der weiße Arm das andere mit einem Ruck an ſich ins Zimmer und hält es mit beiden Händen. Der Toni ſchau⸗ kelt vor dem Feuſter...„Stoß das Fenſter auf, Vroni!“ „Sofort!“ ſagt das Mädchen, aber, indem ſie die Flü⸗ gel aufſtößt, läßt ſie auch geſchickt das Seil drei, vier Meter durch die Hände gleiten, daß der liebestolle Burſche wie ein Mehlſack in die Tiefe ſinkt. „Zieh' nauf, Vroni!“ Ein luſtiger Mädchenkopf beugt ſich durchs Fenſter:„Gemach, Toni, kühl dich ein wenig ab, dein Herz iſt gar zu heiß!“ „Malefizdirn!“ knurrt der Burſche und verſucht, an dem Seil hochzuklimmen. Aber gleich auch läßt die Vroni ihn wieder herabrutſchen.„So, jetzt biſt grad vor dem Fenſter des Bauern, klopf an!“ „Mach ein End, Vroni, es ſoll dein Schad nit ſein!“ „Ich dank für den Segen!“ ruft es lachend.„Im Vierteljahr könnt Hochzeit ſein!“—„Das war ein rechtes Wort, Toni, da wolln wir uns die Luſt aufheben!“ Dem Burſchen wird's allgemach ungemütlich zwiſchen Himmel und Erde; er wägt und ſinnt; drei bis vier Meter iſt das Seilende noch vom Boden entfernt... Wenn er ſo weit herabkletterte und den Sprung wagte—— Den Hals wird's nicht koſten. Und beſſer ein verſtauchtes Bein, als die Blamage vor dem Geſind! Denn bald muß die Sonne aufgehn!... Aber die Vroni gibt auch ſcharf acht. Sie durchſchaut ſeinen Plan. Kaum iſt er ein Stücklei herabgerutſcht, da zieht ſie ihn wieder hoch.. „Vroni“, bettelt der Burſch,„willſt mich hier hangen laſſen, bis die Knechte aufſtehn? Willſt du mich zum Ge⸗ ſpött machen?“ „Und was hatteſt du etwa vor?“ ſpottet es. „Bei meiner Seel, ich tu dich heiraten!“ „Da ſei dein eigner Fürſprecher beim Bauern!“ ruft es zurück. Sie langt nach dem zweiten Seil und ſchaukelt den Burſchen einmal hin und her, daß ſein Fuß klirrend in die Fenſterſcheibe fährt. Mit einem Holla iſt der ſchon halbwache Bauer aus dem Bett. Er reißt das Fenſter auf, da hängt der Toni am Seil.„Vater!“ ruft es von oben, „der Toni hat dir was zu ſagen!“ 5 Der Bauer iſt auch nicht auf den Kopf gefallen, woher wär denn ſonſt die Vroni ſo geſcheut.„Aha, Toni, biſt oben mit deiner Viſit nit vorgelaſſen worden, nun willſt zu mir kommen! Da ſteig ein!“ Was hilft's dem Burſchen, er muß gute Miene zum böſen Spiel machen. Was die beiden dann am Neujahrs⸗ morgen in der Kammer miteinander geredt haben, davon hat keiner je ein Sterbenswörtlein geſagt. Aber in der Frühe ſind der Bauer und der Toni zum alten Echter⸗ meyr gegangen, und am Neujahrstage wußte das ganze Dorf, daß der Toni und die Vroni einander verſprochen hätten. Und der Toni hat's nicht bereut. Sein Geſicht war anfangs nicht eitel Wonne, die Scham, ſo ins Eiſen gegangen zu ſein, wurmte ihn doch. Aber die Vroni hat's 92 nicht merken laſſen, und ihre Klugheit und Liebe hat's euerlein bei ihm wohl zu ſchüren verſtanden. — . 24 SON VON FRV FUR C I. 4E. (8. Fortſetzung.) Die Franklinſtraße iſt ruhig, und ſie macht 9 0 ſoli⸗ dude von 645 ange See e eit f j zt. den Eindruck. Das Lokal hat ſaubere, weiße orhänge ilder von Ellen mit ihrem Dutzend Verehrer efeſtigt. Im vorhergehenden Kapitel wurde erzühlt: und eine ſehr appetitliche Auslage. Unter ihnen iſt auch er, Frank Jeffrey, zweimal und dort Mubngzzecht an pet Wohnung e d e e Frank tritt ein. Außer dem Sternenbanner ſteht die noch einmal. ö von Paddington beſtellt worden. Als ſie ſich in das Gespräch deutſche Nationalflagge auf allen Tiſchen. Frant muß durch einen langen Gang gehen, um in f von Frank und Ellen einmiſcht, packt Frank die Zofe und Frank Jeffrey hat von Deutſchland keinen anderen das Kabarett zu gelangen. Bandonionmuſik, eine ſchrille ſperrt ſie in das Badezimmer, Die Situation iſt peinlich.] Begriff als den verworrenen, den die Zeitungen, das Frauenſtimme, das Gröhlen und Stampfen des Publi⸗ Er ahn. daß ſein Spiel um Ellen Swanſey nicht ſo ſteht,] Radio, die Filme und die Gerüchte ihm vermittelt haben. kums ſchallen ihm entgegen. Frank tritt ein. Schulter nder wünſcht. Das n e als er von ſeiner] Die weiß geſcheuerten Tiſche ſind vertrauenerweckend, und an Schulter ſitzen die Beſucher an kleinen Tiſchen. Der hofft, daß Ellen feinen e ae ee e 1 die Gäſte machen einen guten Eindruck Er hängt Hut und ganze Saal bewegt ſich im Rhythmus eines Liedes Köpfe, ſtehen, beſonders begrüßen würde. Als ſie aber hört, daß Mantel an einen Haken und ſetzt ſich. Die Speiſekarte] Arme und Oberkörper, Tiſche, Stühle, Gläſer, Flaſchen er die 400 000 Dollar nicht hinterlegen kann, wehrt ſie ab. iſt in deutſcher und engliſcher Sprache abgefaßt. Es macht] und Teller ſind in ſtändiger Bewegung. Hunderte von Sie wird förmlich, ſpricht ihn als Herr Jeffrey an und er⸗ Frank Spaß, ſeine guten deutſchen Sprachkenntniſſe zu Fäuſten pauken den Takt zu den ſpringenden Matroſen⸗ klärt, daß ſie ihren Vertrag halten werde. Jetzt empfindet[erproben. Er beſtellt ſich eine glaſierte Kalbshaxe mit beinen, Hunderte von aufgeriſſenen Mündern ſingen den Frank mit Klarheit, daß ſie beide zuletzt unglücklich geworden[Salat, um auch noch zu erforſchen, was die Vokabel Haxe Refrain des Liedes der verlaſſenen Matroſenbräute von wären. Er ſtürzt aus dem Hauſe. Am Abend ſitzt er vor dem] bedeutet. Kalkutta. Der Refrain toſt. Der Beifall donnert. Die ei e den S N ob er wieder Zeuge Das Eſſen ſchmeckt vorzüglich. Hare iſt alſo ein Teil] Wiederholung ſetzt ein. 5 5 des unteren Beines. Frank glaubt, daß ſie etwa der Die letzte Strophe iſt zu Ende. Der Beifall verbrüllt Nein, im Hotel würde Frank auf Schritt und Tritt Be⸗ Wade entſprechen muß. Das Münchener Bier iſt ein ſich in Husten und Heiterkeit. Der Vorhang ſauſt aufge⸗ kannten begegnen, in der Halle, in der Bar, auf den Korri⸗ Labſal. 5 5. regt hin und her. Die Matroſen und die verlaſſenen doren im Fahrſtuhl und überall. Ja, ſelbſt wenn er ſich! Frank wird aufgeräumt. Es ſcheint wirklich ſo zu Bräute von Kalkutta tragen das Lied durch den Mittel⸗ ins Bett legen würde, wüßte er doch an der Außenwand ſein, daß man mit hungrigem Magen mehr Liebeskummer gang des Saales hinaus. Es ſtrömt auf Frank zu, über ſeines eigenen Zimmers die Rakete hinaufflitzen, die die hat, als wenn man, ſatt iſt.. ihn hinweg und verſchwimmt draußen im Gang. Anpreiſungen Ellen Swanſeys entzündet. Wenn in Deutſchland alles ſo in Ordnung geht wie Die Saalbeleuchtung flammt auf. Verwegene, tolle Jene noch einmal wieder aufflammende Lichtbotſchaft dieſe Kalbshare und dieſer Krug Bier, denkt er behaglich, Geſtalten hocken ſchwitzend. rauchend, Gin ſchlürfend, auf hat nun endgültig ihren Schergendienſt getan: 117 80 geht in Deutſchland alles dee in Ordnung. ihren Sitzen, Schwarze, Weiße, Gelbe, Rote aus allen Ellen Swanſey, ſchöner als alle! Man ſollte eigentlich mal einen Trip hinübermachon. Ob Landſchaften aller Erdteile. Ja! Zum Teufel noch einmal! Niemand beſtreitet 998 ſeine Sommerferien in Ilorida oder in Europa ver⸗ Sie ſtarren auf den Neuankömmling mit dem glatten das, Frank Jeffrey am allerwenigſten. Sie iſt eine ganz lebt, das macht in Zeit und Geld nichts aus. Vor drei] Geſicht, dem lein Leben in Mine oder Prärie, zu Waſſer verdammt ſchöne Frau. Das weiß jeder. Aber was einem oder zu Lande das Geſicht gezeichnet hat, deſſen Glätte mit ſolcher Schönheit geſchehen kann, das muß auch jeder 8 von Not und Jammer nicht gezeichnet iſt. ſelbſt erlebt haben!„„ Plötzlich ſchmettern Trompetenſtöße durch den Saal. Der Vorhang teilt ſich. Das Licht erliſcht. Der Anſager, ein gut und gern zwei Zentner ſchwerer Neger in rotem Frack, hebt beſchwörend die Hände. Sein Kellerbaß dröhnt: „Ladies and Gentlemen 85 Die Saalwellen verebben. Der Lärm verſiegt. „Ladies and Gentlemen! Ich habe die Ehre, Ihnen nun die größte, beſte und erfolgreichſte Varietsnummer der United States of Amexica anzuſagen!“ Ein Beifallsorkan dröhnt durch den Saal. Frank iſt es unbehaglich zumute. Dieſer Anſagetext entſpricht in jedem Wort der Anſage aus dem Morriſon⸗ Palace⸗Garden, bevor Ellen Swanſey auftritt. „Ladies and Gentlemen! Unter ſchwerſten Opfern iſt es der Direktion gelungen, Fräulein Ellen Swanſey, den Star der oberen zehntauſend Millionäre, für unſer Haus zu verpflichten.“ Schallendes Gelächter bricht ſich an den Wänden. Ein ſchrilles Beifallspfeifen gellt auf. „Ladies and Gentlemen! Fräulein Ellen Swanſey wird die große Liebenswürdigkeit haben, ihren Zwinger, in Freiheit dreſſiert, vorzuführen. Sie werden ſehen: einen dreſſierten Fuchs. Er hört auf den Namen James!“ „Paddington! Paddington!“ wiehert das Publikum vor Vergnügen. „Ferner den gezähmten Widder Tom „Ridder! Tom Ridder!“ „Den Windhund Frank 8 „Jeffrey! Frank Jeffrey aus Gallatin!“ „Den Eſel, genannt Edward. „Sunsburry aus Minneapolis!“ Dieſe ganze Welt iſt käuflich, denkt Frank mit ver⸗ biſſener Verachtung. Warum ſoll gerade die Liebe ver⸗ ſchenkt werden? Nur die Zerſtörungen von Illuſionen Koſten keinen Pfennig. Vor vier Monaten, hält Frank ſich entgegen, hatte ich noch keine Ahnung von Ellen Swanſey, und das Le⸗ ben erſchien mir bunt und ſchön und verheißungsvoll. Vor drei Tagen noch glaubte ich, keine beſonders günſtigen Ausſichten zu haben, ſie jemals zu gewinnen, und ich fühlte mich trotzdem kreuzfidel dabei. Nun habe ich ein paar Stunden geglaubt, von ihr geliebt zu werden, und dieſer Irrglaube drückt mir jetzt das Herz, daß ich in Ver⸗ ſuchung bin zu flennen? Warum ſoll denn eigentlich das Leben ohne Ellen Swanſey nicht genau ſo fröhlich und lebenswert ſein, wie es vorher ohne Ellen Swanſey war? Es iſt nicht zu begreifen, daß es in Wirklichkeit doch anders iſt. Aber in dieſer Abrechnung der Gefühle muß ein Fehler liegen. Offenbar hat die Liebe mit dem Ver⸗ ſtand nicht das geringſte zu tun? Er iſt gerade bei einer Autobushalteſtelle angelangt, als ein Wagen neben ihm an die Bordſchwelle ſchwenkt. Frank ſpringt auf. Er kennt die Linie nicht und weiß 6 nicht, wohin ſie fährt. Es iſt ihm gleichgültig, er fährt, um zu fahren. Es iſt eine Flucht aus dem Heute über die Brücke der Mitternacht in das Morgen. Dieſer Auto⸗ bus des Zufalls wird zu beſtimmen haben, in welcher Ge⸗ ſellſchaft oder in welchem Alleinſein Frank ſich heute nacht Augen, Naſe und Ohren der Erinnerung mit neuen Ein⸗ drücken verſtopfen wird. Er blickt gefliſſentlich nicht auf das Fahrſchild und fragt den Schaffner nicht, wohin die abendliche Reiſe geht. Er zahlt die längſte Fahrſtrecke. Irgendwo wird er abſteigen irgendwo für eine Nacht Zeichnung: Drewitz— M. untertauchen, um einen Schlußſtrich zu ziehen, um Erleb⸗ Frank iſt es unbehaglich zumute. Dieſer Anſagetext„Den Affen Jony!“. niſſe auf ſich einſtürmen zu laſſen. entſpricht mit jedem Wort der Anſage aus dem Mor⸗ Sutter aus New Mork! riſon⸗Palace⸗Garden, bevor Ellen Swanſey auftritt.„Ladies and Gentlemen, unſer Fräulein Swanſey be⸗ Es iſt 8 keine Viertelſtunde Fahrt vorüber, und ginnt 3 755 i ee böllig ane de ee Jahren war ſein Vater drüben. Sidney Jeffrey hat ſich In das Trompetergeſchmetter miſcht ſich wilder Pro⸗ elbe und die rote Raſſe mit Allen ihren verwaſchenen don einem deutſchen Chirurgen in Berlin operieren laſſen. teſtſchrei. So wird das hier in jeder Nacht gemacht. Das 9 So etwas können die Deutſchen! Die Kalbshaxen ſind beruht alles auf vergnüglicher Verabredung. Das Publi⸗ Miſchſtufen beginnen, den Wagen zu N gut, das Bier iſt gut, und die Aerzte ſind gut. kum ſpielt ſeine Rolle mit Begeiſterung. Chorrufe er⸗ Frant wird etwas unruhig, Er fragt eri Schaffner, Frank beſtellt ſich den zweiten halben Liter Münche⸗ tönen ob dieſer 11 85 4 0 in die e e führe. ner. Er raucht ſeine Zigarette, und ihm wird immer be⸗„Die andern! Wo ſind die andern? Wir wollen die Geradentdegs“ antwortete der en haglicher zumute. Ein netter Gedanke jetzt mit einemmal ganze Menagerie ſehen!“ f N Nach der Chineſenſtadt hat Frank nun durchaus kein in Deutſchland zu ſitzen, Amerika und ſpeziell Chikago Der Manager hebt die breiten Tatzen, brummt wie Verlangen. Dieſe Viertel ſind von allen Laſtern und und Gallatin durch ein Meer von ſich getrennt zu wiſſen. ein Grizzlybär und dröhnt: Krankheiten der Welt gezeichnet. Dort iſt. einziges] Man ſollte ſich dieſes Deutſchland wahrhaftig anſehen.„Ladies and Gentlemen! Die übrigen Dreſſurtierchen Mal mit Tom Ridder und den übrigen Genoſſen der Der Kellner bringt das Bier. ſind heute leider an ihrem Auftreten verhindert. Sie ſind Jagd auf Ellen Swanſey geweſen, und ſie alle haben zr⸗ Frank hält ihn an und ſagt mit lächelndem Spott: zu ihren Papas gefahren, um Dollar für den böſen Pad⸗ etzt nicht nee zu 1 ter 21 85 b unmenſch⸗„Die deutſchen Kalbshaxen ſind gut; das deutſche dington zu holen!“ * A enpein nicht mit der Atemluft in ſich aufzu⸗ 28 8 5 cen Aerzte ſind gut. Iſt noch mehr gut 5 11 1 5 zündet wie eine Brandbombe in einem 12. i 8 5 a n Deutſchland? ynamitfaß. Frank blickt auf die uhr Jetzt um dieſe Zei nen.„O ja, mein Herr“, antwortet der Kellner lachend, Der Saal brüllt. Er ruft Frank die Erinnerung zu⸗ Jetzt in dieſen Minuten tanzt und ſingt Ellen Swanſey.„die deutſchen Kellner und— die amerikaniſchen Gäſte.“ rück, daß er ſelbſt vor etwa vierundzwanzig Stunden in Jetzt tobt der Beifall durch die ſtra lenden Weiten und; Joben des eee Franks Magen Frank lacht auf:„Damit iſt alles, was ich bisher von den Aar i Heber n aß zu 1 Das f murrt. Das iſt kein Wunder. Seit dem Mittageſſen hat Deutſchland kennenlernte, ausgezeichnet. dieſes 8 le sch 15 1 1155 er Perſpe Aich zu ſch geneemen Uiedeicht il es ger wich des u denn ga en dete en der Ken neſten Whiedz ieſer gaaſcheruhigt dich almahlich Leiſe anſchwelende Herz, ſondern der Magen, der ihn ſchmerzt? Aber in wo man bier in der Gegend bei einem netten Whisky Muſik legt ſich wie Oel auf die Wogen des Lärms dieſer Straße kann man unmöglich zu Abend eſſen. irgend etwas Luſtiges ſehen könne. b 9 151 9 12 9 5 Er tippt mit der Hand an den Hutrand und fragt„Da würde ich Ihnen den kleinen Palace⸗Garden ſon⸗Palace⸗Garden e iim des Liedes Ellen einen Wachmann, wo hier in der Nähe oder in der Weite empfehlen, mein Herr.“ Swanſey auf Die Muſik öffnet alle Regiſter. Die Stimme ein Gentleman mit Appetit einen Imbiß machen könne.„Wie heißt das Ding?“ fragt Frank merkwürdig] kommt näher N „Im Hoter Morriſon, Herr Jeffrey“, antwortet der berührt. 5. i ühne. i Mala mit höfliche Lächeln.„Kleiner Palace⸗Garden, Saggleſtraße fünfundzwau, fel ger le ein gebſe Kezulfege ann Ee. Frank iſt verblüfft. zig. Dort iſt es lehr luſtig, ſehr lehrreich und zugleich 5 4. dieſes 4 Das Chanſon Ellen Swanſey ertönt. Das Tanzlied 55 e Jeffrey?“ fragt er erſtaunt.„Woher ken⸗ wic 15 W 1 5 e tlingt wie die abgeſpielte Platte eines minderwertigen 2 Aus den Magazinen, Herr Jeffrey.“„Allerlei Varieté, mein Herr; vor allem die Parodie Grammophon Die Stimme hört ſich brüchig an he A ie, ag Brugg, bed bert E c auf Ellen Swanſey.“ N 3 5 5 Tanzſchritte ſind Ellen abgeſehen, aber ſie wirken peinlich. ehr 5 8 Pede dieſer Sache berühmt zu ſein„Die. was? Ellen⸗Swanſey⸗Parodie? Wo ift Frank muß gebannt ſtarren und lauſchen. Mit Grauen 85 essa 5 5 2 f 5 das?“ 5 5 a empfindet er die erſchreckende Wahrheit dieſer Karikatur. bemüht ſich jetzt die erbekene 8 ft 505 e een:„Saggleſtraße fünfundzwanzig. Wenn Sie aus der. Als der Liedronta eu Ende iſt. und die Kabaret⸗ lichkeit zu geben. die ein guter Schutzmann de Berühmt⸗ Tür kommen, links hinauf. dann zweite Straße rechts. tiſtin ſich immer wieder der brüllenden Begeiſterung aus⸗ een 55 dat. n Frank tritt auf die Straße. Der Nebel iſt gefallen. liefern a als ſie Sen vor der bellenden Meute ſteht, gegen 8 Es regnet nun Bindfäden. 155 257 in auf dem Geſicht, aus dem die ſcharfen Strich⸗ „Als nächſtes gutes Speiſehaus empfehle ich Ihnen An der Straßenwand des kleinen Palace⸗Gar ann gen der Karikatur gewichen ſind, muß auch rank dens a b n ter ſtaubigem Glas. Es Ellen N 0. r begreift mit einem Male, Herr. Es ist zehn Minuten von hier.“ a nz großen Aufmachung ers e. bah in der Leiſtung der Kabarettifan mehr Können ſteckt Er beſchreibt Frank den Weg, ohne ihn noch einmal ant fidſte wie die Maden Pn und die. als in den kleinen Künſten Ellen Swanſeys. am liebſte die Altdeutſche Bierſtube in der Franklinſtraße, mein 9 Bilder unter 8 Sub ineh in. ga 5 wie e ſie f bei ſeinem Namen zu nennen. n ge und um ihr Bild ſind mit(Fortſetzung folat.) bracht haben. — 3 27 23 Waagerecht: 1. Berg in Tirol, 4. Kanal, Durch⸗ laß, 7. Landmann, 9. ſchmale Straße, 10. hohe Behörde, 11. indiſcher Büßer, 12. Gedenktag, 13. Finkengattung, 17. Marktbude, 18. Hausvogel, 20. Weckruf, 21. verfallenes Bauwerk, 22. Teilzahlungsbetrag, 23. Zufluß der Maas. — Senkrecht: 1. Stelzvogel, 2. Hauptſtadt von Oregon, 3. Vermächtnis, 4. Gartenpflanze, 5. Speiſenwürze, 6. Stadt in Oſtfrieskand, 8. Stadt in Holland, 9. militäriſcher Dienſtgrad, 13. Gewand, 14. See im finniſchen Lappland, 15. Kosmos, Schöpfung, 16. Flachland, 17. Nebenfluß der Moſel, 19. Stadt in Böhmen.(6= oe.) Koppel⸗Rätſel. Akt Ar Ar Ate Au Butte Ei Faktur Hag Hall Man Mars Ob Rat Tau Tür Ur Zeuge Aus je zwei der vorſtehenden Wörter ſoll ein neues Doppelwort zuſammengekoppelt werden. Die zur Verwen⸗ dung kommenden Buchſtaben ergeben, richtig miteinander verbunden, einen Neujahrswunſch. Abſtrich⸗Rätſel. In den nachfolgenden Wörtern ſollen Buchſtaben in der danebenſtehenden Zahl geſtrichen werden: Seidel(3), Rundſtück(6), Willkür(2), Sommer(2), Unna(2), Scheune (, Lanze(3), Bahnhof(4), Rundfunk(5), Berthold(5), Neunauge(4), Tundra(3), Andreas(4), Meißen(4), Riga(2) Die verbleibenden Buchſtaben verbinde man nunmehr wieder zu Wörtern, die einen Gruß an das neue Jahr ergeben müſſen. Gegenſätze. 1. mutlos, 2. hörbar, 3. unzugänglich, 4. ſtoffarm, 5. liebe⸗ leer, 6. himmliſch, 7. unmäßig, 8. unzuläſſig, 9. nachgiebig, 10. widerſpruchsvoll, 11. unnötig. Zu obigen Wörtern ſind Gegenſätze zu ſuchen. Dieſe müſſen in ihren Anfangsbuchſtaben einen beliebten Sil⸗ veſterbrauch ergeben. Ergänze, was fehlt. mo— ha— ter— len— ben— dar— he— ner— ſet 1a— tio ge la vi no. Werden vorſtehende Silben, die die Mittelſilben drei⸗ ſilbiger Wörter ſind, durch je eine der folgenden am An⸗ fang und am Schluß ergänzt, ſo entſtehen Wörter, die in ihren Anfangsbuchſtaben, aneinandergereiht, ein Feſt⸗ getränk ergeben. 5 ber— che— e— ei ho— holz— in— la lei lei— mi— ne— ne— nör— ot— pie= pla— ran rar— ro— ſa— ſa— ſtan— te— te— te— tin— u va— war. . 25 Silbenrätſel. ba— da— di— do— dour— e— ed— eu— fen— fer ge— ha— haut— il— ing— ips— ir— le— klid nau— netz— now— rei— ſchie— ſchier— ſe— ta ta— tin— tiſch— trou— wer— wet— wich. Aus vorſtehenden 34 Silben ſiönd 15 Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung zu bilden: 1. Europäiſcher Strom, 2. Gewürz, 3. Türkiſcher Ehrentitel, 4. Fürſtengeſchlecht, 5. Griechiſcher Mathematiker, 6. Weiblicher Perſonenname, 7. Geſtein, 8. Stadt in Mecklenburg⸗Schwerin, 9. Nor⸗ diſche Gedichtſammlung, 10. Stadt in England, 11. Oper, 12. Nebenfluß des Ob, 13. Luftkurort im Harz, 14. Ruſ⸗ ſiſches Land. 15 Teil des Auges Sind die Wörter richtig gebildet, ſo ergeben deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, einen Goetheſchen Ausſpruch. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Db6—b?2, beliebig, 2. D oder S matt. Verlängere die Wörter: Sang Hecke Dachs Halle Murg Koran Zinne Start Ulme Mais Kalif Zeuge Paris Raſt.— Geſegnetes Feſt. Bett⸗Tuch, Magiſche Quadrate: Maß⸗Stab, Torf⸗Moos. Silbenrätſel: 1. Ulan, 2. Niveau, 3. Dollart, 4. Algäu, 5. Nemitz, 6. Kriſts, 7. Diele, 8. Achat, 9. Rantzau, 10. Fleming, 11. Ungarn, 12. Netze, 13. Souchong, 14. Nervi, 15. Import, 16. Erlau, 17. Eidam, 18. Norbert.— Undank darf uns nie entmutigen, Gutes zu tun. Streichrätſel: Leldſer Heckle) Odelr) Malſher Pat(t)e Stir)and Ll(a)huch A(h)r K(lhammer Patronle) Taln)g Len(d)e Nable) Poll)e Meli)hran Le(e)k Sochhle Kut(t)e Kohlle) Stlr)ich Ti(b)er Zlahuber Gralu)s Thelm)ſe.— Der ſtrahlende Lichterbaum. Silbenausziehrätſel: Recht frohe Feiertage. Geiz⸗Hals, nekdoten Lon Mottenkugeln erſchoſſen Amerikaner ſind keineswegs, wie ſie glauben, Menſchen beſonderer Qualität. Weder haben ſie das Pulver erfunden noch iſt von ihnen das Leben der heutigen oder der kommen⸗ den Generation abhängig. Die Yankees ſind ſogar mit einigen wenig angenehmen Eigenſchaften behaftet. Aber eines muß man anerkennen: Sie haben Humor. Der Scherz mitten im Ernſt des Lebens gehört zum Weſen des Amerikaners, und er hilft, manche ſchwierige Situation überwinden. Bei gewich⸗ tigen, ſchwierigen Verhandlungen fällt in USA. nicht ſelten die Entſcheidung durch einen im rechten Augenblick gemachten Witz. So erzählte bei einem Abſchiedsbankett ein bekannter ame⸗ rikaniſcher Lebensverſicherungsfachmann aus ſeinen Erfahrun⸗ gen auch folgendes Erlebnis: Eines Tages kam ich zu einem Manne, der ſein Leben verſichern wollte. Er unterſchrieb den Antrag und gab ihn mir mit. Aber dann ſtellte ſich heraus, daß er Angſt hatte, ſich von einem Arzt unterſuchen zu laſſen. Ich wartete vergebens auf das Atteſt. Was tun? Nach einer Woche ſchrieb ich dem Manne einen Brief: „Sehr geehrter Herr! Anbei muß ich Ihnen Ihren Antrag wieder zurückgeben, da ich nicht genügend Mottenkugeln beſitze, um ihn noch länger zu konſervieren.“ Mein Brief hatte Erfolg. Ich erhielt poſtwendend ein ärzt⸗ liches Atteſt, durch das die Lebensverſicherung abgeſchloſſen wurde. Aber einen Tag darauf bekam ich folgenden Brief von dem Manne: „Sehr geehrter Herr! Ihrem Schreiben entnahm ich, daß Sie dringend Bedarf an Mottenkugeln haben. Ich ließ daher heute an ihre Adreſſe eine Sendung meiner Mottenkugeln erſter Qualität abgehen, worüber ich die Rechnung im Betrage von 50 Dollar beifüge— zur ſofortigen Begleichung.“ Ich war geſchlagen, mit meinen eigenen Mottenkugeln er⸗ ſchoſſen. Die teure Haube Der ſparſame König Friedrich Wilhelm III. bemerkte eine neue hübſche Haube, welche die Königin Luiſe einge⸗ kauft hatte und fragte nach dem Preiſe.„O, ſie iſt ſehr wohlfeil“, ſagte die Königin,„ſie koſtet nur vier Taler!“ Am Fenſter ſtehend, bemerkte der König einen Garde⸗ Invaliden, den er heraufwinkte. „Die Dame dort“, ſagte er zu dem Eintretenden,„hat viel Geld! Was meinſt du wohl, alter Kamerad, was ſie für die Mütze da gegeben hat?“ Der alte Krieger zuckte die Achſeln und ſagte endlich: „Na, ſie wird wohl einige Groſchen koſten!“ f „Da hörſt du's“, fuhr der König fort.„Ja, was Gro⸗ ſchen! Vier Taler hat ſie dafür bezahlt. Nun geh' mal hin und laß dir von der ſchönen Frau ebenſo viel geben!“ Lächelnd öffnet die Königin ihre Börſe und drückt dem Soldaten vier blanke Taler in die Hand.„Aber ſeht mal“, ſagte ſie dabei,„der hohe Herr am Fenſter, der hat viel mehr Geld als ich; nun gehet auch zu ihm und laſſet euch das Doppelte geben!“ Und der König zahlte dem vergnügten Veteranen acht Taler, während die Königin laut auflachte. ee k Wenn ſparſame Leute Neujahr feiern. „Wo mag nur die Papierſchlange vom vorigen Jahr geblieben ſein?“ * „Ich kenne Zwillinge, die ſind in verſchiedenen Jahren geboren.“ 5 „Wie ſoll denn das möglich ſein, das iſt gewiß ein Silveſterſcherz!“ 5 „Nein, Tatfache. Der eine wurde eine Minute vor Zwölf in der Silveſternacht und der andere einige Mi⸗ nuten ſpäter geboren!“ „Nun, Herr Klempnermeiſter, wie iſt es, werden Sie Silveſter auch Blei gießen?“ „Nee, machen wir nicht, wir werden dafür einen ordentlichen verlöten.“ * „Du darfſt wohl auch bis 12 Uhr aufbleiben, mein Junge?“ „Darf iſt gut, Mann— ich muß doch! Wer organiſtert ſonſt die Silveſterſcherze: Reißnägel in die Pfannkuchen— Baldrian an den Punſch— Feuerwerk und ſo?“ Vor dem Elnseifen die Haut mit NIVEA geschmeidig machen, denn ist das Re- sieren so schmefzlos le ein Haarschnitt 0 10 „Wohin ſo eilig?“ „Schulden bezahlen.“ „Tatſache oder Silveſterſcherz?“ **. Das neue Jahr war eingeläutet. Auf dem Domplatz ſtanden die Berauſchten. Torkelte einer zu einem: „Wie ſpät iſt es?“ Sah der andere auf die Uhr: „Nichts!“ ſagte er dann. „Wieſo denn nichts?“ „Na ja, es iſt noch nicht mal eins.“ *. „Weißt du, Tante Anna zeitung.“ „Wieſo, erzählt ſie ſo viel?“ „Nein, aber ſie erſcheint jeden Tag!“ * „Es iſt doch komiſch, daß rechthaberiſche Menſchen meiſtens blaue Augen haben.“ „Ja, beſonders nachher.“ Ichhitz des redaktionellen Teils. iſt eine richtige Tages⸗ Im neuen Jahr— richtig„rechnen“ 0 Es geht in unſerer Volkswirtſchaft nicht alles richtig auf, wenn man ſich nur ſeinen Vorteil ausrechne. Wir müſſen ans Ganze denken. Es ſtellt ſich dann meiſt heraus, daß es auch letzten Endes für die einzelnen vorteilhaft iſt, wenn die Wirt⸗ ſchaft im ganzen eben gemeinnützig ausgerichter iſt. Es gibt hierfür ein gutes Beiſpiel. Aus ſehr dringenden Gründen iſt von maßgeblichen Stel⸗ den angeordnet worden, daß möglichſt wenig Holz verfeuert werden ſoll. Holz iſt für uns zu einem lebenswichtigen Roh⸗ ſtoff geworden. Und es iſt volkswirtſchaftlich geſehen eine Sünde, das wertvolle Holz einfach zu verfeuern. Kohle hingegen haben wir genug, für Jahrhunderte und für Jahrtauſende. So kommt es darauf an, Holz durch Kohle u erſetzen. Das iſt nutzbringender für die Volkswirtſchaft und 55 auch letzten Endes für die einzelnen, die mit allem, was ſie haben, in das Ganze der Volksgemeinſchaft verflochten ſind. Es iſt aber auch billiger für den einzelnen Haushalt. In einer amtlichen Broſchüre, die vor kurzem zur Aufklärung für Stadt und Land herausgegeben wurde, iſt hierfür ein gutes Wofſpiel gegeben Der in deutſchen Haushaltungen gebräuch⸗ lichſte Brennſtoff iſt ja das in ſeiner Beſchaffenheit. Handlich⸗ keit. Sauberkeit und in ſeinem Brennwert„genormte“ und alſo praktiſch gleichbleibende Braunkohlenbrikett. Darauf be⸗ 1 ſich auch das Beiſpiel. Ein Raummeter Weichholzkloben oſtet in der Stadt ofenfertig gemacht 10 RM. Fünf Zentner Braunkohlenbriketts haben denſelben Heizwert. Sie koſten aber im Reichsdurchſchnitt nur 6.50 RM. Auf dem Lande wird nun meiſt das Lagern, Zerkleinern des Holzes uſw. nicht gerechnei. Aber trotzdem wird das Braunkohlenbrikett auch dort billiger ſein als Holzbrand. Schließlich kommt hinzu, daß man mit dem Brikett nicht die Mühe hat wie mit dem Holz. Man braucht es nicht zu trocknen, nicht zu 1 3 wird ofenfertig geliefert und iſt in ſeiner Handlichkeit und ſeinen feuerungstechniſchen Eigen⸗ ſchaften dem Holz durchaus ähnlich. Es bereitet 1 be⸗ ſehr bh und geſunde Wärme und iſt in ſeinem Verbrauch ehr ſparſam. Man muß nur einmal richtig nachrechnen, um 8 daß die Belange der Volkswirtſchaft mit denen der Haushalte 7 Harmonie kommen. Mit der Umſtellung von Holz auf Kohle t es lor und unſer Beiſpiel lehrt, daß die Verwendung von 5 ohlenbriketts an Stelle von Holz beſondere Vorteile ring 7 Morgens% abends Chlorodont Verhütet Zahnstein: Ansatz Im Winterhilfswerk ſchaffen wir mit Deinen Opfern die Voraus · ſetzung, überall dort zu helfen, wo wir nach nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen dazu verpflichtet ſind. neue Kraft u. lebensfreude durch Wpenial-Oreme(von Dr. Weis), rube 2.0 Ru. VIRILIN ETA dne Hormon- Spezial- Prparat gegen Kervenschwkehe. Prak- doch erprobte baldige Wirkung anerkannt. 80 Stuck 8. RM. Beide zus. 6.— RM. Maahnabme- Kosten Stra. Aufkl. Schriften frei(verschl. 34 Pf.. Bestellen Ble noch bete Ble haben mehr ven Lees 3 deckel. Uhr, 3 Deck., 8 Werk M. 2.40. Nr.& Armbanduhr. ver- WEHRKZEUOGCTLI STE GRAS. Werkzeuge Jesfflid. Hagen 52 f. abr m. geprüft. 30 stündig. gon + Dachanstriche adler NI. 2.30. Nr.. Besser eck, zum Sk d schen zee 1 flache Form. VI. 3. 40. Ni. C. 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