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Jahrgang „1938 das reichſte Erntejahr unſerer Geſchichte.“— Adolf Hitlers Dank an das ſchaffende Deutlſchland.— Große Auf⸗ gaben für die Zukunft.— Großdeutſchlands Bekennknis zu friedliebendem Aufbau. Berchtesgaden, 1. Januar. Der Führer hat zum Jahreswechſel folgenden Aufruf er⸗ laſſen: Nationalſozialiſten, noſſen! In ergriffener Dankbarkeit gegenüber dem gnädigen Wirken der Vorſehung verläßt das nationalſozlaliſtiſche Deutſchland das Jahr 1938. Mit ihm geht nicht nur das 6. Jahr der nalionalſozialiſtiſchen Revolukion und der durch ſie errichteten neuen Volks- und Staatsführung zu Ende, ſon⸗ dern vor allem das ereignisreichſte Jahr der Geſchichte unſe⸗ res Volkes ſeit vielen Jahrhunderten. Wenn die Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und unſerer Partei in den erſten fünf Jahren ſeit 1933 vor⸗ wiegend der Ueberwindung der inneren, politiſchen, ſozialen, geſellſchaftlichen und wirkſchaftlichen Not unſeres Volkes galt, dann gelang es in den hinker uns liegenden zwölf Monaten, das größte Problem unſerer außenpolitiſchen Lage zu löſen. Wer wird angeſichts des heute aufgerichteten Großdeut⸗ ſchen Reiches nicht in tiefſter Ergriffenheit zurückdenken an das, was wir vor ſechs Jahren vorfanden? Und wer will nach einem ſo unerhörten Wandel im Leben eines Volkes noch länger die Richtigkeit der angeſetzten Kräfte ſowohl, als der angewandten Methoden beſtreiten? In Deutſchland— niemand, der nicht bewußt das Unglück unſeres Volkes will. In der Umwelt freilich alle jene, die die Wiederauferſtehung des Reiches, ganz gleich aus welchen Gründen, ablehnen zu müſſen glauben. Wenn ich am Abſchluß dieſes reichſten Ernkejahres in unſerer Geſchichte zurückblicke, dann erfüllt mich neben dem kiefſten Dank an die Vorſehung der Dank an meine Parkei! Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat dieſes Wunder voll⸗ bracht. Wenn der Herrgott dieſes Werk gelingen ließ, dann war die Partei ſein Werkzeug. Sie hat mir nun bald zwei Jahrzehnte lang in unver⸗ brüchlicher Treue als Inſtrument geholfen, die Vorausſet⸗ zungen zu ſchaffen, die den deutſchen Wiederaufſtieg einlei⸗ ten und erzwingen konnten. Sie hat jene innere Ge⸗ ſchloſſenheit unſeres Volkskörpers in den vielen Jahren einer unermüdlichen Arbeit geformt, die es mir nun ermög⸗ lichte, in entſcheidender Stunde, die geballte Kraft der ganzen Nation hinter mir wiſſend, das Lebensrecht unſeres Volkes vertreten zu können, auch auf die Gefahr der letzten und ſchwerſten Konſequenzen hin. Alle die Führer und Führerin⸗ nen der Partei, ihrer Kampforganiſationen ſowie ihrer an⸗ geſchloſſenen Verbände und alle die Millionen bewußter, aber namenloſer Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, alle dieſe aktiven Nationalſozialiſten können am Ende des Jah⸗ res 1938 mit Befriedigung und Stolz auf die durch ihre Ar⸗ beit mitermöglichte Schaffung des Großdeutſchen Reiches blicken. Die durch den Nationalſozialismus erfolgte Aufrichtung einer neuen Volksgemeinſchaft und eines unerſchütterlichen politiſchen Regimes geſtatteten es mir auch, den Aufbau 8 uUen deutſchen Wehrmacht durchzuführen. e Wem Jahr ihre erſten großen Bewährungspro⸗ ben abgelegen.„ und Mann wetteiferten miteinander im Einſatz für das 1. Lalſozialiſtiſche Großdeutſche Reich. Das deutſche Volk aber iſt wieder ſtolz auf ſeine Soldaten! Der Staat ſelbſt und ſeine Verwaltung haben in die⸗ ſem Jahr eine Aufgabe erſten Ranges hervorragend gelöſt. Ueber allem aber fliegt mein Dank. dem ganzen deutſchen Volke zu. Es hat durch ſeine wunderbare Haltung weſentlich bei⸗ getragen, einer ſuchenden Umwelt die letzten Hoffnungen auf das Wiederaufbrechen des alten Erbübels der Deutſchen zu nehmen. Keiner der ſogenannten demokratiſchen Staatsmän⸗ ner hatte in dieſem Jahre auch nur annähernd das Recht, ſo ſehr im Namen ſeines Volkes zu ſprechen als ich. Dies hat mitgeholfen, ohne Krieg eine europäiſche Fra⸗ ge zu löſen, die ſo oder ſo einmal gelöſt werdeß mußte. Der Fleiß des deutſchen Bauern hat uns dabei die Nationalſozialiſtinnen! Parteige⸗ 8 Ernährung des deutſchen Volkes ſichergeſtellt. Der deut⸗ ſche Arbeiter aber hat es fertiggebracht, in unſerer Wiirtſchaft die Produktion auf das Außerordentlichſte zu ſtei⸗ gern. Mein beſonderer Dank gilt den Hunderttauſenden, die die Weſtfront des Reiches mit jenem Wall von Panzer und Beton umgeben haben, von dem wir wiſſen, daß keine Macht der Welt ihn jemals auf⸗ brechen wird. In dieſer ſelben Zeit hat die Organiſationsfä⸗ higkeit unſeres Volkes Triumphe gefeiert. Neben die glanz⸗ vollen Leiſtungen der Wehrmacht treten die nicht minder glänzenden Leiſtungen auf dem Gebiet der Wirtſchaft und auf dem unſerer allgemeinen Verwaltung. Es wird aber * einmal in der Geſchichte beſonders vermerkt werden, daß— parole des Führers Montag, den 2. Januar 1939 Nr. 1 trotz dieſer äußerſten politiſchen Spannungen und giganti⸗ ſchen Anſtrengungen und Erfolge— das kulturelle Leben in keinem Augenblick zum Stillſtande kam, ſondern im Gegen⸗ teil auf einen wunderbaren Aufſtiea binzuweiſen vermag. So hat die nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft auf allen Gebieten ihres reichgegliederten Lebens in dem zu⸗ rückliegenden Jahre gutgemacht, was Jahrzehnte, ja Jahr⸗ hunderte vorher an unſerem Volke ſündigten. Jenen aber, die im Glauben an dieſe Volksgemeinſchaft ſeit Jahren, ja Jahrzehnten leiden mußten, und die vielleicht die Errichtung des Großdeutſchen Reiches ſelbſt nicht mehr erleben durften, mag es über das Grab hinaus noch ein Troſt ſein, daß aus ihrem Leid das Glück und die Freude von unzähligen Mil⸗ lionen erwuchs. Sie haben damit nicht umſonſt gelitten und ſind nicht umſonſt gefallen. Denn das Jahr 1938 iſt zugleich das Jahr der Able gung des größten Bekennkniſſes eines Volkes. Iweimal wurden in dieſer Friſt Deutſche zur Wahl gerufen. Das erſtemal das Altreich mit den Volksgenoſſen unſerer neuen deutſchen Oſtmark und das zweitemal die nunmehr ebenfalls zum Reich geſtoßenen Sudetendeutſchen. Somit hat in dieſem Jahr zum erſtenmal in der Geſchichte unſe⸗ res Volkes ganz Deutſchland ſeinem polikiſchen Willen feierlichen Ausdruck gegeben, zum nationalſozialiſtiſchen Großdeutſchen Reich zu ſtehen und von ihm niemals mehr zu laſſen, komme, was kommen wolle! Aufgaben der Zukunft Die Aufgaben der Zukunft ſind folgende: Die erſte Aufgabe iſt und bleibt— wie in der Vergangenheit im⸗ mer wieder— die Erziehung unſeres Volkes zur natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gemeinſchafk. Die zweite Aufgabe liegt im Ausbau und in der Verſtärkung unſerer Wehrmacht. Die dritte ſehen wir in der Durchführung des Vierjahrespla⸗ mes, in der Löſung des Problems unſeres Arbeiterman⸗ gels und beſonders in der wirtſchaftlichen Eingliederung der neuen Reichsgebiete. Außzenpolitiſch iſt der Platz Deutſchlands beſtimmt und feſtgelegt. Die Verpflichtungen, die aus unſerer Freund- ſchaft für das faſchiſtiſche Jkalien erwachſen, ſind uns klare und unverbrüchliche. Anſere Verſtändnis für die geſchicht liche Rolle Muſſolinis im Dienſte der Erhaltung des Frie⸗ dens des vergangenen Jahres zwingt uns zu kiefer Dank barkeit. Wir danken aber auch den anderen Skaalsmän⸗ nern, die es in dieſem Jahre unternommen halten, mik uns Wege zu einer friedlichen Löſung der unaufſchiebbaren Fragen zu ſuchen und zu finden. Im großen Weltraum iſt unſere politiſche Einſtellung bedingt durch den Antikomin⸗ kernverkrag. Im übrigen aber haben wir wie immer nur den einen Wunſch, daß es auch im kommenden Jahr ge⸗ lingen möge, zur allgemeinen Befriedung der Welt beizu⸗ kragen. Möge die Gnade des Herrgokts dabei unſer deuk⸗ ſches Volk auf ſeinem Schickfalsweg begleiten. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung, es lebe unſer deutſches Volk und unſer Großdeutſches Reich! Berchtesgaden, 31. Dezember 1938. Adolf Hitler * Görings Parole für 1939 „Es kommt auf jeden einzelnen an.“ Generalfeldmarſchall Göring hat zum Jahreswechſel fol⸗ genden Aufruf erlaſſen: „An der Jahreswende ſchaut das deutſche Volk mit Stolz auf das vergangene Jahr zurück. 80 Millionen deutſche Men⸗ ſchen danken aufrichtigen Herzens dem Führer, der im ſech⸗ ſten Jahr der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung mit ſchöp⸗ feriſcher Tat und mit kühnem Einſatz das Großdeutſche Reich errichtet hat. Im gläubigen Vertrauen hat ſich das ganze Volk hinter ihn geſtellt. Als ein granitner Obeliſk ragt da⸗ Jahr 1938 aus Jahrhunderten hervor, wie eine gewaltige Eiche überſchattet es alle Geſchehniſſe der deutſchen Ge. ſchichte. Feſt ſteht Großdeutſchland gegründet, und aus dem gläubigen Vertrauen zum Führer wurde neu das deutſche Selbſtbewußtſein geboren. Dieſes deutſche Selbſtbewußtſein iſt die Wurzel unſe⸗ rer völkiſchen Kraft. Aus ihm ſchöpfen wir das unbe⸗ grenzte Vertrauen an die ewige Zukunft des Reiches, das unter der Führung Adolf Hitlers unſere Generation auf⸗ zurichten hat. Auch 1939 wird wieder ein Jahr harter Ar⸗ beit ſein. Das drikte Jahr des Vierjahresplanes erfordert den Einſatz der geſamten Volkskraft, denn die Skärke der Nation beruht allezeit auf dem Leiſtungswillen und der Opferbereitſchaft jedes einzelnen. Es ſoll niemand glauben, daß er viel zu weit unten ſtünde, daß ſein Amt oder ſeine Berufung nicht ausſchlaggebend ſei. Es kommt auf ſeden einzelnen an, das iſt die Parole für 1939. f 1 Hermann Göring.“ Der Führer an die Wehrmacht Soldaten! Im Jahre 1938 ging der Traum von Jahrhunderken in Erfüllung. Großdeutſchland iſt erſtanden. Ihr habt hier bei enkſcheidend mitgewirkt. Ich danke Euch für Eure kreue Pflichkerfüllung. Ich bin gewiß, daß Ihr auch in Zukunft ſteks bereit ſein werdet, die Lebensrechte der Nation gegen Jedermanr zu ſchützen. Adolf Hitler. ſtrafe in 15jährige Zuchthausſtrafe umgewandelt.. Göring an die Luftwaffe Kameraden der Luftwaffe! Die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich und die Befreiung unſerer ſudetendeutſchen Brüder ſind ge⸗ ſchichtliche Ereigniſſe, die das Jahr 1938 zu einem enk⸗ ſcheidenden Jahr der deutſchen Geſchichte gemacht haben. Durch die geniale Lenkung und die einmalige Tafkraft un⸗ ſeres Führers iſt der Traum der Deutſchen Taf geworden: Großdeutſchland! Auch die Luftwaffe hat ihr gerüttelt Maß an den Er⸗ folgen dieſes Jahres. Voll ruhiger Entſchloſſenheit und un⸗ erſchütterlicher siegesgewißheit ſtand die Luftwaffe bereit, für Führer und Reich den höchſten Einſatz zu wagen. Ich weiß, daß jeder einzelne von Euch, Offizier wie Mann, Flieger, Fallſchirmſäger. Kanonier und Funker, ſeine äußerſte Pflicht getan hat. Euch allen hierfür zu danken, iſt mir ein ſtolzes Bedürfnis. Die Leiſtungen des vergan⸗ genen Jahres ſollen uns Anſporn ſein für das kommende. Wir werden alle Anforderungen mit letzter Hingabe er⸗ füllen in kreuer Gefolgſchaft unſeres Führers und Oberſten Befehlshabers und im Glauben an die Größe unſeres ewi⸗ gen Deukſchlands. 2 Hermann Göring, Generalfeldmarſchall. An das Heer! Mit Stolz ſehen wir auf das vergangene, mit Zuverſicht dem neuen Jahr entgegen. Mag es noch ſo große Aufgaben uns ſtellen, wir wer⸗ den ſie meiſtern; denn vom Aelteſten bis zum Jüngſten wird jeder ſein Beſtes einſetzen. Von den Vorgeſetzten aller Dienſtgrade verlange ich den zähen unbeugſamen Willen, die Einſatzbereitſchaft und Schlagkraft der ihnen unterſtellten Truppe auf das höchſte zu ſteigern. Möge ſo der Arbeit jedes einzelnen voller Erfolg beſchie⸗ den ſein. Das wünſche ich dem Heere zum Neuen Jahr. Der Oberbefehlshaber des Heeres. von Brauchitſch, Generaloberſt. An die Kriegsmarine! In zäher Arbeit hat die Kriegsmarine im Aufbaufahr 1938 ihre Pflicht getan. Das neue Jahr erfordert weiterhin den Einſatz aller Kräfte. Großdeutſchland zur See ſtark zu machen, iſt das Ziel unſerer Arbeit. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Raeder, Generaladmiral, Dr. h. c. Frick an den Führer Zum Jahresabſchluß ſandte der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick an den Führer gendes Telegramm: „Mein Führer! Zum Jahreswechſel bringe ich Ihnen meine herzlichſten Wünſche dar. Im zu Ende gehenden Sehe dem ſechſten Jahre unſerer nationalſozialiſtiſchen Erhebung, haben Sie in leidenſchaftlichem Glauben an die Zukunft unſeres Volkes das neue großdeutſche Volksreich geſchaffen. Als Ziel der deutſchen Einheit und als Mehrer des Reiches gaben Sie nach dem heldenmütigen Ringen unſeres Volkes in den Jahren des großen Krieges über Zwietracht und Unterdrückung hinweg der Nation Geſchloſ⸗ e und endlich Sieg. Sie gaben der Nation ie ſeeliſche Kraft zurück, den bedrängten Volksgenoſſen in der Oſtmark und im Sudetenland das große gemeinſame Vaterland; den Deutſchen in aller Welt bot Ihr Reich ſtar⸗ ken, einſatzbereiten Rückhalt. Sie ſicherten, mein Führer, dem eigenen Volk und zugleich Europa durch Klarheit, Fol⸗ erichtigkeit und Stetigkeit Ihres Handelns den Frieden. ie ſchufen die feſte Grundlage für die Entwicklung der nationalen Wohlfahrt. Freiheit und Geſittung. „In das kommende Jahr marſchiert mit Ihnen, mein Jührer, die geeinte deutſche Nation, der Sie neuen Glau⸗ ben, neues Selbſtbewußkſein, neues Glück gaben. An der Schwelle des neuen Jahres grüße ich Sie, mein Führer. Glückwunſch der Auslandspreſſevertreter Der Verband ausländiſcher Preſſevertreter hat an den 555 8 und Reichskanzler zum Jahreswechſel folgendes lückwunſchſchreiben gerichtet: „Bewegt von der geſchichtlichen Größe des 1 Ende gehenden Jahres 1938, das unter Ihrer Führung ie friedliche Verwirklichung der Idee des Volkstums brachte, zu der ſich in wachſendem Maße die geſittete Menſchheit bekennt, wünſchen wir Ihnen auch im kom⸗ menden Jahre die gleiche glückliche Hand bei der Löſung der die Welt bedrohenden geiſtigen und machtpolitiſchen Spannungen. Verband ausländiſcher Preſſevertreter“ Begnadigung durch den Führer. 5 Berlin, 2. Jan Der Führer und Reichskanzler hat die 5 von dem Schwurgericht in Dresden gegen den am 14. Sep⸗ tember 1881 geborenen Emil Franz aus Dresden wegen Mordes an ſeiner geſchiedenen Ehefrau erkannte Todes⸗ und Reichskanzler fol⸗ Neujahr skundgebungen zum Jahreswechſel Heil Großdeutſchland! Die Leiter der Parteigliederungen haben aus Anlaß des Jahreswechſels eine Reihe von Kundgebungen er⸗ laſſen, in denen ſie mit Freude und Stolz der Schaffung des Großdeutſchen Reiches gedenken, dem Führer für ſeine hiſtoriſche Tat danken und ihm auch für die Zukunft un⸗ erſchütterliche Treue und raſtloſe Mitarbeit an feinem Auf⸗ bauwerk geloben. Or. Ley an die Politiſchen Leiter Allen Politiſchen Leitern und Mitarbeitern in der NSDAP. und in der Deutſchen Arbeitsfront ſage ich für die unermüdliche treue Arbeit im Jahre 1938 meinen herzlichen Dank. Es war ein Jahr ſeltener Grüße und eines einzigartigen Erfolges Auch Ihr. meine Kamera⸗ den. habt durch Eure Zähigkeit und Euren unerſchütter⸗ lichen Glauben Euren Anteil daran. Iſt es nicht wunderbar und einmalig, in dieſer Zeit leben und einem Manne wie unſerem Führer in Treue dienen zu können? Wir danken dem Schickſal für dieſes Glück, und wir bitten den Himmel, daß er uns den Führer auch im neuen Jahre geſund und ſtark erhalten möge! Es lebe der Führer! Es lebe unſer herrliches Volk! Heil Hitler! Dr. Robert Ley.“ Der Reichsar beitsdienſt gelobt: Reichsarbeitsführer Konſtantin Hier! Neujahrskundgebung: „Das zurückliegende Jahr 1938 wird in die Geſchichte ein⸗ gehen als eines der bedeutungsvollſten für Deutſchland und 77 555 Wir danken dem Führer, dem Schöpfer Großdeutſch⸗ lands! Wir wollen unſeren Dank abſtatten, indem wir uns auch im neuen Jahr— jeder an ſeiner Stelle— mit voller Hin⸗ gabe für die großen Aufgaben einſetzen, die der Führer dem Reichsarbeitsdienſt geſtellt hat: ein ſtets einſatzbereites, zuver⸗ läſſiges Werkzeug der Staatsführung und die Schule der ſo⸗ Jein. und arbeitsethiſchen Erziehung der deutſchen Jugend zu ein. Es lebe der Führer, es lebe Großdeutſchland!“ Schirach: Jahr der Geſundͤheitspflicht Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichsleiter Bal⸗ dur von Schirach, erläßt zum Jahresbeginn eine Botſchaft an die Hitler⸗Jugend, in der er feſtſtellt, daß das Jahr der Verſtändigung, das fetzt abgeſchloſſen hinter uns liegt, den erhofften Erfolg gebracht hat. Weiter führt er aus: Am erſten Neujahrstag des Großdeutſchen Reiches blicken wir voll Dankbarkeit auf unſeren Führer, der die Jugend der alten Oſtmark und des Sudetenlandes befreite und heimholte in die Gemeinſchaft, die ſeinen Namen trägt. Um dem Führer Freude zu machen, wollen wir das Jahr 1939 zur geſund⸗ 9 eitlichen Ertüchtigung ſeiner Jugend verwenden. Es gilt, die Leiſtungsfähigkeit unſeres Volkes durch vernünf⸗ tige Lebensführung der jungen Generation zu erhöhen, und das könnt ihr, meine Kameradinnen und Kameraden, aus eigenem Willen vollbringen: 1. durch ſportliche Arbeit an euch ſelbſt und ſyſtematiſch be⸗ triebene Leibesübungen; 2. durch Vermeidung ſolcher Genußmittel, die dem lugend⸗ lichen Organismus ſchweren Schaden zufügen. Jungen und Mädel des Führers! Ihr habt die Pflicht, geſund zu ſein. Mit dieſer Parole erkläre ich das Jahr der Jugend 1939 zum Jahr der Geſund⸗ heitspflicht! Neue Aufgaben des NS.⸗Fliegerkorps Der Korpsführer des NS.⸗Fliegerkorps, Generalleutnant Ehriſtianſen, hat aus Anlaß des Jahreswechſels einen Korpsbefehl erlaſſen, in dem nach einem Rückblick auf die großen Ereigniſſe des 12. März und 1. Oktober geſagt wird: Im vergangenen Jahr wurden auf allen Gebieten, deren Betreuung dem NS.⸗Fliegerlorps obliegt, große und nach⸗ haltige Erfolge erzielt, und die ganze Volksgemeinſchaft nahm regen Anteil an den Leiſtungen und Erfolgen unſeres Korps. Unſere Arbeit dient dem Führer. Das Jahr 1939 wird an die Einſatzbereitſchaft und die Leiſtungsfähigkeit des NS.⸗Flieger⸗ korps erneut hohe Anforderungen ſtellen. Kameraden, ich weiß, daß ihr dieſen Anforderungen ge⸗ wachſen ſein werdet. Wir marſchieren auch im neuen Jahr im gleichen Schritt und Tritt mit der Partei und ihren Gliede⸗ rungen weiter. Heil Großdeutſchland! Heil unſerem Führer! Der NS. ⸗Reichskriegerbund an den Führer Dem Führer und Reichskanzler hat der i rer,/ Gruppenführer Generalmajor a. D Reinhard, zum e die treukameradſchaftlichen Wünſche aller im NS.⸗Reichskriegerbund vereinigten ehemaligen Soldaten der früheren und der heutigen Wehrmacht übermittelt. In dem Schreiben dankt der Reichskriegerführer dem Füh⸗ rer für den ihm im vergangenen Jahre erteilten Auftrag zur Zuſammenfaſſung aller ehemaligen alten und fungen Soldaten und das dadurch begründete große Maß von Vertrauen zum NS.⸗Reichskriegerbund. Dieſer Beweis der kameradſchaftlichen Verbundenheit des Führers mit ſeinen einſtigen Kriegskame⸗ raden und den gedienten Soldaten der heutigen Wehrmacht erfülle jeden Angehörigen des NS.⸗Reichskriegerbundes mit feat Freude und Verßflichtung zur bedingungsloſen Gefolg⸗ haft. Ein neues Rotes Kreuz wurde geſchaffen Der Präſident des Deutſchen Roten Kreu es, Herzog don Coburg, und der geſchäftsführende Präſident des Deutſchen Roten 1 8510 Dr. Grawitz, wenden ſich zum Jah⸗ reswechſel in einem Aufruf an die Männer und Frauen des Deuiſchen Roten Kreuzes, in dem es u. a heißt: „Ein völlig neues Deutſches Rotes Kreuz wurde im ver— angenen Jahr auf Befehl des Führers geſchaffen. Das 7 800 5 0 vom 9. 2 1937 war die Grundlage. Der verſtänd⸗ nisvollen Mitarbeit der hunderttauſend DRK ⸗Helfer und Hel- ferinnen, der zahlloſen Männer und Frauen in den DR., Gemeinſchaften, der Dag. ⸗Führer und Führerinnen, der DRK. ⸗Schweſtern und»Oberinnen iſt es zu danken, daß auf dem Fundament einer ſtolzen 75jährigen Tradition ein Neubau errichtet werden konnte. der ſi organiſch in das Großdeutſche Reich Adolf Hitlers einfügt! Wir Männer und Frauen vom Deutſchen Roten Kreuz wollen dieſes Jahr mit allen Kräften benutzen, die neue Organiſation bis in die letzte Einzelheit auszubauen und auszufeilen und unſere Aus⸗ ae und Ausrüſtung zu höchſter Vollkommenheit zu eigern.“ An die Nothelferſchaſt! In dem e des Chefs der Techniſchen Nothilfe wird der Mitwirkung an dem großdeutſchen Schickſalskampf gedacht Im Jahre 1938, in dem der Führer e e⸗ ſchaffen hal, ſind auch an die TN.⸗Führer und Nothelfer höchſte Anforderungen an Einſatz⸗ und Opferbereitſchaft geſtellt wor⸗ den Sowohl bei der Bekämpfung von Kataſtrophen wie auf neuartigen Aufgabengebieten beim Einmarſch in das Sudeten⸗ land und im Rahmen des Weſtprogrammes hat die Techniſche Nothilſe in dem verfloſſenen Jahre ihre Leiſtungsfähigkeit unter Beweis ſtellen können.“ erläßt folgende 38000 deutſche Gemeinden Reichsleiter Fiehler über Zulunftsaufgaben. Zum Jahreswechſel gibt der Vorſitzende des Deut⸗ ſchen Gemeindetages, Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler, im„Gemeindetag“ eine Ueberſicht über Wille und Weg großdeutſcher Gemeindepolitik. Nachdem er die hiſtoriſche Größe des Jahres 1938 geſchildert hat, führt er aus, daß die Deutſche Gemeindeordnung heute ein⸗ heitliches Reichsrecht der nahezu 58 000 deutſchen Gemein⸗ den geworden ſei. Ganz allgemein wäre es erforderlich, den Grundſatz der Einheit der Verwaltung in Zukunft nicht nur bei den verwaltungstechniſchen, ſondern vor allem bei den gemeinſchaftsgeſtaltenden Angelegenheiten, wie Schulweſen, Wohlfahrtspflege uſw. zu berückſichtigen. Die deutſchen Gemeinden ſuchten ihre Ehre darin, nicht ledig⸗ lich techniſche Verwaltungsträger, ſondern, vor allem lebendige Gemeinſchaften zu ſein, in denen das Leben ihrer Bürger in allen ſeinen Bedürfniſſen befriedigt wird. Ein gewiſſer finanzieller Spielraum ſei dazu unerläßlich. Man werde für die Zukunft berückſichtigen müſſen, daß die Gemeinden lange an den Folgen der Mißwirtſchaft der Zeit vor der nationalſozialiſtiſchen Revolution zu tragen hatten. Den großen Mehreinnahmen bzw. Einſparun⸗ gen der Gemeinden ſtänden neue, gewaltige Ge⸗ meindeaufgaben gegenüber, deren Erfüllung unab⸗ weisbar ſei. Die Einheit der öffentlichen Finanzwirt⸗ ſchaft ſetze auch dauernd leiſtungsfähige Gemeinden voraus. In dieſem Zuſammenhang erinnert Reichsleiter Fieh⸗ ler an den noch unbefriedigten Erweiterungs⸗ und Er⸗ neuerungsbedarf, der für gemeindliche Bauten annähernd 1 Milliarde RM. erfordere. Die deutſchen Gemeinden würden in der nächſten Zeit erheblich rechnen müſſen. Ganz allgemein würden die Gemeinden alle vermeidbaren Ausgaben zu ſtreichen haben. Immer größerer Wert müſſe auf zwei wichtige Geſichtspunkte gelegt werden: Klare Zuſtändigkeitsordnung im ganzen und Stärkung der örtlichen Gemeinſchaftskraft. Politiſche Rundſchau Dr. Goebbels ehrt Hanns Johſt. Der Präſident der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ließ dem Präſi⸗ denten der Reichsſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johſt, der ſich nach monatelanger, ſchwerer Krankheit auf dem Wege der Beſſerung befindet, zum Jahreswechſel durch den Leiter der Abteilung Schrifttum ſeines Miniſteriums, Miniſterial⸗ dirigent Berndt, ſeine Büſte mit einer herzlichen Widmung überbringen. Die Ukrainer Polens fordern Autonomie. In Lemberg tagte der Vollzugsausſchuß der größten ukrainiſchen Organi⸗ ſation UNd, deren Geſetzesantrag um die Zuerkennung einer territorialen Autonomie für die von Ükrainern bewohnten Oſt⸗ gebiete vor einigen Tagen bekanntlich zurückgewieſen worden iſt. Es wurde beſchloſſen, den Kampf um die nationale Auto⸗ nomie fortzuſetzen. Neuer Wehrkreis im Nordoſten Frankreichs. Im amtlichen franzöſiſchen Geſetzblatt wird eine Verordnung des Landesver⸗ leidigungsminiſters zur Schaffung eines neuen Wehrkreiſes veröffentlicht, der an der Nordoſtgrenze durch Teilung des Wehrkreiſes 20 errichtet und die Bezeichnung Wehrkreis 10 tragen wird. Abſage an den Sowfetpakt Gegen Frankreichs Bindungen an Moskau. In Frankreich mehren ſich die Stimmen, die eine Lö⸗ ſung der Bindungen an Moskau fordern. Im„Figaro“ erklärt der bekannte Publiziſt Wladimir d, Ormeſſon, der Sowjetpakt ſei engſtens auf den Locarno-Vertrag abgeſtellt worden. Alle Welt könne jedoch verſichern, daß Locarno heute jeglichen politiſchen und praktiſchen Wert verloren habe. Daraus folgere, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt nicht mehr als ein aktives Element der franzöſiſchen Außenpolitik betrachtet werden könne. Unmöglich dürfe man von der franzöſiſchen Nation verlangen, in Zukunft Verpflichtungen für gültig zu erhalten, die unter ganz an⸗ deren Bedingungen eingegangen worden ſeien. In einem Neujahrsartikel des„Matin“ erklärt der frühere Kriegsminiſter Senator Fabry:„1939 muß uns endgültig vom Kommunismus befreien“. Rückblickend ſtellte Fabry feſt, der Verſuch, Frankreich zu ſowjetiſieren ſei abgedreht. Die Franzoſen befreiten ſich allmählich von einer Po⸗ litik, die vom Ausland inſpiriert ſei, und die das Maxi⸗ mum an Kriegsriſiken mit ſich bringe. Die letzte Woche des Jahres 1938 habe den Wegbereitern der bolſchewiſtiſchen Revolution, jenen„reinen oder nur Erſatz⸗Volksfront⸗Re⸗ gierungen“, die Todesſtunde geläutet. Dieſe Woche werde auch den Niedergang des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pak⸗ tes bedeuten. Schwere Beſchuldigungen gegen Mandel Der Direktor des Pariſer„Journal“ beſchuldigt in einem Artikel den franzöſiſchen Kolonialminiſter Ma n⸗ del, die Falſchmeldungen über angebliche italieniſche Truppenzuſammenziehungen verbreitet zu haben. In dem Artikel wird die Rolle des Kolonialminiſters, der jüdiſcher Abſtammung iſt, ſcharf angeprangert, und es wird ihm vorgeworfen, daß er erneut die Panikſtimmung vom Sep⸗ tember ſchaffen wolle. Holland ſchützt ſich Internierungslager für Juden. In faſt allen holländiſchen Städten werden durch die Polizei eingewanderte Juden in großer Zahl verhaftet. Nach⸗ dem einige hundert ſolcher Juden in Internierungs⸗ lagern untergebracht wurden, werden alle, die nach einem be⸗ ſtimmten Zeitpunkt holländiſchen Boden betreten haben, feſt⸗ genommen. Im Verlauf des geſtrigen Tages ſind allein in Amſterdam 30 ſolcher Juden verhaftet worden. Der Oſtjude Siegfried Wreſzynſki, der es mit echt züdiſcher Dreiſtigkeit verſtanden hat, jahrelang in London die Rolle eines ultimillionärs 50 ſpielen, iſt wegen rieſiger Schiebungen und Betrügereien, die er in Holland begangen hat, feſtgenommen worden. Der jüdiſche Großgauner würde in das Amſterdamer Unterſuchungsgefängnis übergeführt. Rumäniens Außenpolitik Rundfunkerklärung Miniſter Gafeneus. Der neue rumäniſche Außenminiſter 15 gab im Rund⸗ funk eine Ueberſicht über die auswärtige Politik Rumäniens. Rumänien, ſo ſagte er u. a., verfolge eine Friedenspolitik unter Aufrechterhaltung ſeiner alten Freundſchaften und Bündniſſe. Die rumäniſche A werde die Kolonialmächte erſuchen, die Löſung der Judenfrage durch Vermehrung der Aus⸗ wanderungsmöglichkeiten zu erleichtern Abſchließend betonte der Außenminiſter, daß die Einrichtung eines Generalkom⸗ miſſariats für die Minder heiten ein klares Bild über die Rechte der Minoritäten ſchaffen werde Rumänien wolle auch hier ſeine Verpflichtungen auf der Grundlage abſs ler Un⸗ abhängigkeit und territorialer Unverletzlichkeit e ä Dämmert es endlich? Hollands ſpäte Entrüſtung über einen rotſpaniſchen Meuchelmord. Im Zuſammenhang mit einer Entſchädigungsforde⸗ kung gegen die ſpaniſche Bolſchewiſten⸗„Regierung“ be⸗ ſchäftigt ſich die holländiſche Preſſe mit dem grauenhaften Maſſenmord bei dem am 7. November 1936 zwiſchen Madrid und Valencia beim Dorfe Barajas tauſend politiſche Gefangene auf dem Transport durch rote Henker hingemetzelt wurden. Unter ihnen befand ſich auch der holländiſche Kaufmann Viſcher, der jahrelang in Spanien ein Geſchäft geleitet hatte, ſich im übrigen aber um die Politik des Landes nicht kümmerte. Viſcher war in einem Madrider Kaffeehaus von einer roten Patrouille aufgegriffen worden. Trotz aller Bemühungen der hollän⸗ diſchen diplomatiſchen Vertretung konnte ſeine Befreiung nicht erreicht werden. Der„Telegraaf“ ſtellt feſt, daß die rotſpaniſche„Re gierung“ durch den Maſſenmord vom 7. November 1936, bei dem ohne jede Gerichtsverhandlung unſchuldige Gei⸗ ſeln hingeſchlachtet wurden, eine entſetzliche Schuld auf ſich geladen habe. Die„Regierung“ Rotſpaniens habe im Falle Viſcher die Auszahlung einer Entſchädigungsſumme an die Angehörigen des Ermordeten verſprochen, doch ſeien ſchon früher derartige Verſprechungen gegeben, aber nicht erfüllt worden. 15 Die Empörung der niederländiſchen Oeffentlichkeit über den feigen Mord an ihrem Mitbürger iſt verſtändlich, Wie aber war es vor zwei Jahren, als 1000 unſchuldige Spanier zuſammen mit dem Holländer hingemeuchelt wurden? Das Echo in Holland auf dieſes und die unzäh⸗ ligen gleichartigen, ja oft noch entſetzlicheren Verbrechen, die die bolſchewiſtiſchen Untermenſchen im Laufe der dem roten Umſturzverſuch folgenden beiden Jahre begingen, iſt erſtaunlich leiſe und beſcheiden geblieben. Noch immer be⸗ zeichnet man ſogar die Anführer dieſer Mörderbanden als „Regierung“. Sollte es nicht endlich an der Zeit ſein, die Dinge in Spanien zu ſehen, wie ſie wirklich ſind? Möge die Erinnerung an den grauſigen Geiſelmord vor zwei Jahren zu ſolcher Erkenntnis auch in Holland beitragen. GpA.⸗Verbrechen auf polniſchem Boden Geheimnisvoller Selbſtmord eines zariſtiſchen Generals. Ueber einen Anſchlag der GPU. auf polniſchem Boden be⸗ richtet die Warſchauer Zeitung„Expreß Poran ny“: Dicht an der polniſch⸗ſowjetiſchen Grenze in Polniſch⸗Wolhynien be⸗ ſaß der ehemalige zariſtiſche General und Gouverneur Mir kowiez ein Gut. Vor kurzem empfing er abends den Be ſuch eines Mannes, den niemand kannte. Unmittelbar nach dieſem Beſuch nahm ſich General Mirkowicz das Leben. Die bisherigen Ermittlungen haben noch nicht ergeben, wer der geheimnisvolle Beſucher war. Eines jedoch ſteht feſt, daf ſeine Spuren über die ſowjetiſche Grenze führen. Das pol, niſche Blatt erklärt dazu, es ſei zu vermuten, daß es ſich hien um einen Agenten aus Moskau handele, der den frü⸗ heren General auf irgendeine Weiſe zu erpreſſen ver⸗ ſuchte, ſo daß dieſem kein anderer Ausweg als der Tod ge⸗ blieben ſei. 8 Faſt 13000 Gefangene Francos Offenſive.— Vorſtoß auch an der Balencia-Fronk. Burgos, 2. Januar. Wie aus dem nationalſpaniſchen Heeresbericht hervor⸗ geht, gehörten die Truppenbewegungen am Samstag zu den bedeutendſten Operalionen der neuen Offenſive Fran⸗ cos. Das gilt beſonders für den Vormarſch auf dem rech⸗ ken Flügel. Trotz des ſchlechten Wetters überwanden die nationalen Truppen den zum Teil ſehr heftigen Wider⸗ ſtand des Feindes und beſetzten im Abſchnitt von Bala⸗ quer den Ort Eubells an der Straße, die zur franzöfſſchen Grenze führt, ferner im Abſchnitt von Lerida den Ork Pobla de la Granadella und weiter die Orkſchaften La Lalma und Bisbal de Falſet, nordweſtlich von Falſet. Am Samstag erlitten die Roten erhebliche Verluſte. Allein auf dem linken Flügel der Front mußten 500 tote Feinde beſtattet werden. Die Zahl der Gefangenen belief ſich hier in den letzten Kämpfen auf 1200. Zu der Beute, 15 1555 gemacht wurde, gehören auch zwei ſowjetruſſiſche nks. An der Front von Madrid konnten im Abſchnitt von 955 Maranoß die nationalen Stellungen vorverlegt wer⸗ en. Eine beſondere Bedeutung hat auch der Angriff der nationalen Truppen an der Valencia⸗Front, wo ebenfalls die feindlichen Linien durchbrochen werden konnten. II. a. wurde die Burg Vall de Uxo erobert, die etwa 20 km nörd⸗ lich von Sagunt liegt. Auch bei dieſen Kämpfen wurden zahlreiche Gefangene gemacht. Insgeſamt wurden in der jetzigen Offenſive von den nationalen Truppen 12 884 Gefangene gemacht und 27 Dörfer von der roten Herrſchaft befreit. 1 a f 9 wurde bei dem Vor⸗ marſch in Katalonien auch Juncoſa erobert, ein Ace Dorf an den Abhängen des Llena⸗Gebirges, do km von der Küſte entfernt liegt. 1 Nach einer amtlichen Mitteilun n nationalſpaniſchen Oberkommandos der Luftwaffe Durden im verfloſſenen Jahre 639 feindliche Flieger abgeſchoſſen und weitere 185 Flugzeuge wahrſcheinlich aus der Luft herun⸗ tergeholt. 7·* 2**. Rote Lüge um„Joſé Luis Diaz Kein nationalſpaniſches Schiff verſenkt. Die nationalen Sender dementieren energiſch die ſowjetſpaniſche Meldung, wonach der rote Zerſtörer„Jose Luis Diaz“ vor ſeiner Strandung das Minenboot „Jupiter“ verſenkt habe. An dem Gefecht habe lediglich das nationalſpaniſche Kanonenboot„Vulcano“ teilgenommen. Die rote Lügenmeldung war von der engliſchen Agentur Reuter voreilig weitergegeben worden. In der britiſchen Kronkolonie Gibraltar, vor der ſich das Gefecht bekanntlich abſpielte, wäre der wahre Tatbeſtand allerdings wohl leicht zu überprüfen geweſen. 5 3 Nach einer neuen Reutermeldung wird ders dot⸗ ſpaniſche Zerſtörer endgültig in Gibraltar intern⸗ niert werden. Die Mannſchaft ſei bereits in die Militär⸗ baracken übergeführt worden. Auszeichnung durch General Franco Die Unſchädlichmachung des roten Zerſtörers„Jose Luis Diaz“ hat in gunz Nationalſpanien größte Begeiſte⸗ rung ausgelöſt. General Franco ſandte dem Kommandan⸗ ten des erfolgreichen Minenbootes„Vulcano“ ein Glückwunſchtelegramm und verlieh ihm und der Beſatzung die Militär⸗Medaille. 5 Die nationalen Sender erinnern ag eine der letzten „Heldentaten! des roten Piratenſchiffes, das noch vor kur Bodte mit zem einige vom Fiſchfang heimkehrende 28 Fiſchern an Bord aus reiner Mordluſt verſenkte. „ eee — 8 8 — Ee e ſchen Jsforde⸗ ng“ be⸗ haften zwiſchen uſend t durch befand hrelang en aben war in trouille hollän⸗ freiung he„Re⸗ 1 1936, ge Gei⸗ auf ſich n Falle ime an h ſeien er nicht tlichkeit indlich. huldige leuchel unzäh⸗ rechen, er dem gen, ift ner be⸗ ben als in, die Möge r zwei ragen. den rals. den be⸗ : Dicht ien be⸗ Mir en Be ir nach n. Dil er der t, daf 5 pol ch hien n frü⸗ n ver⸗ od ge Gilveſternacht in der Kammer Bei angehaltenem Uhrzeiger.— Daladier muß Ver⸗ trauensfrage ſtellen. Paris, 2. Januar. Die Jahresabſchlußſitzung des franzöſiſchen Parlaments ſtand im Zeichen lebhafter Meinungsverſchiedenheiten. Die Sabotagetaktik der Marxiſten bei der Schlußberatung des Skaatshaushalts führte mehrfach zu Proteſtkundge⸗ bungen der übrigen Abgeordneten. Schließlich ſah ſich Mi. niſterpräſident Daladier um 7 Ahr am Nouſahrsmorgen gezwungen, durch Stellung der Vertrauensfrage einer weiteren Verzögerung ſeiner Korſikareiſe enkgegenzutre⸗ ken. Da bis Mitternacht eine Einigung in mehreren, im weſentlichen lechniſchen Fragen im Haushalt zwiſchen bei⸗ den Häuſern nicht erzielt wurde, wurden zunächſt in Kammer und Senat die Uhren angehalten. damit der Beſtimmung, daß der Haushalt noch im alten Jahr verabſchiedet ſein muß, wenigſtens auf dieſe Weiſe äußer⸗ lich Genüge getan würde. Die Beratungen des Finanzausſchuſſes zogen ſich ſo weit in die Länge, daß die ungeduldigen Abgeordneten, die die Nacht unverrichteter Dinge in den Wandelgängen der Kammer verbringen mußten, ihre Unzufriedenheit ſehr deutlich zum Ausdruck brachten. Um 7.30 Uhr bega⸗ ben ſich eine Reihe von Abgeordneten zum Finanzaus⸗ ſchuß, um gegen die lange Hauer ſeiner Beratungen zu proteſtieren, da ſie darin ein Manöver gegen den Mi⸗ niſterpräſidenten ſahen, deſſen Abreiſe durch die Verzöge⸗ rung hinausgeſchoben würde. Die Vollſitzung der Kammer, die urſprünglich auf 0.50 Uhr feſtgeſetzt war, wurde ſchließlich erſt um 9.45 Uhr wiederaufgenommen Als der kommuniſtif che A b⸗ geordnete Duclos erneut einen Vorſtoß gegen die Re⸗ gierung verſuchte, indem er einen Zuſatzantrag zu einem der umſtrittenen Artikel ſtellte, machte Hala dier kurzen Prozeß. Et wandte ſich nachdrücklichſtt gegen die An⸗ nahme dieſes Zuſatzantrages und ſtellte ſofort die Ver⸗ trauensfrage Die Kammer lehnte mit 263 gegen 237 Stim⸗ men den Antrag des Kommuniſten ab und nahm den um⸗ ſtrittenen Artikel ſchließlich ebenfalls auf Grund einer zwei⸗ ten Vertrauensfrage der Regierung mit größerer Mehr⸗ heit an. Daladier riß die Geduld Abreiſe ohne Abſchluß des Haushalts. Die Kammer hat Sonntag mittag die dritte Leſung des Haushalts abgeſchloſſen, nachdem die Regierung zu einer Reihe von Artikeln die Vertrauensfrage ſtellen mußte Die Haushaltsvorlage iſt jetzt zur dritten Leſung wieder dem Senat zugeleitet worden. Die Kammer hat ſich auf 18.30 Uhr vertagt, um nötigenfalls eine vierte Le⸗ ſung vorzunehmen Miniſterpräſident Daladier hat die endgültige Verab⸗ ſchiedung des Haushalts nun doch nicht mehr abgewarket und iſt gegen 12 Uhr nach Marſeille bezw. Toulon abge⸗ reiſt. Er begnügte ſich mit der Tatſache, daß die Kammer 5 ihrer Mehrheit ihm das Verkrauen ausgeſprochen hakte. Flottenbeſprechungen mit England Ausſprache in freundſchaftlichem Geiſt. Berlin, 2. Jan. Die am 29. Dezember in Berlin ein⸗ getroffenen Vertreter der britiſchen Admiralität haben die vorgeſehenen Beſprechungen über Fragen der deutſch⸗eng⸗ Iſchen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 und 17. Juli 1837 unt Bertretern der deutſchen Marine abgehalten. Die Ausſprache fand in einem fehr freundſchaftlichen Geiſte ſtatt. Die Vertreter der zwei Regierungen legten die gegenſeitigen Erfahrungen über die in Rede ſtehenden Punkte dar. Eine abſchließende Mikteilung der deutſchen Regierung wird der britiſchen Regierung auf ſchriftlichem Wege zugeleitet werden. Die brikiſchen Vertreter ſind nach London zurückgereiſt. Neujahrsbotſchaften aus Tokio „Fernoſt⸗Rüſtungen dritter Mächte bedrohen den Frieden.“ In den Neujahrsbotſchaften der japaniſchen Kabinetts⸗ mitglieder und der führenden japaniſchen Perſönlichkeiten auf dem Gebiet der Wirtſchaft kommt der entſchloſſene Wille der Regierung und des Volkes zum Ausdruck, wei⸗ tere Laſten und Einſchränkungen auf ſich zu nehmen, um nach Beendigling des China⸗Konflikts das große Ziel einer„Neuordnung Oſtaſiens“ auf der Grundlage der politiſchen, militäriſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Einheit Japans mit China und Mandſchukuo zu verwirk⸗ lichen, Kriegsminiſter Itagaki warnt vor der Haltung gewiſſer dritter Mächte, die Tſchiangkaiſchek immer wie⸗ der zu weiterem Widerſtand ermutigten. Gewiſſe Mächte bedrohten den Frieden, indem ſie ihre Fernoſt⸗Rüſtungen offenkundig verſtärkten. Japan müſſe daher ſeine mi Li läriſchen Operationen fortſetzen und gleich⸗ zeitig im beſetzten China die Vorausſetzungen für das neue Oſtaſien ſchaffen. Das kommende Jahr erfordere unter dieſen Umſtänden neue gewaltige Anſtrengungen des geſamten Volkes. Maxineminiſter Non ai verlangt ebenfalls den opfer⸗ bereiten Einſatz der geſamten Nation und kennzeichnet die beſondere Aufgabe der Marine, die Herrſchaft über den weſtlichen Pazifik ſicherzuſtellen. In dieſem Zuſammen⸗ hang kündigt der Marineminiſter ein den nationalen In⸗ tereſſen angepaßtes neues Flottenprogramm an. Friedensbereitſchaft Chinas? Die geſamte japaniſche Preſſe bringt in größter Auf⸗ machung die von dem chineſiſchen Politiker Wan 9 bſching wei in Hongkong an Tſchiangkaiſchel und die Kuomingtang gerichtete Botſchaft, die als eine Stellung⸗ nahme der hinter Wangtſchingwei ſtehenden verſtän⸗ digungsbereiten Kreiſe Chinas zur Erklärung des Fürſten Konde vom 22. Dezember angeſehen wird. Gleichzeitig erſieht man darin auch eine Aufforderung an die Natio⸗ nalregierung, in einen Meinungsaustauſch mit der japaniſchen Regierung einzutreten. Bor dem Beſuch Graf Cianos in Belgrad. In politiſchen Kreiſen der jugoſlawiſchen Hauptſtadt er⸗ wartet man den Beſuch des italieniſchen Außenminiſters Graf Cianos bereits am 20. Januar. Die der Regierung naheſtehende Agramer„Novoſti“ ſchreibt, daß der letzte Bu⸗ dapeſter Beſuch des italieniſchen Außenminiſters für Jugo⸗ lawien von großer Bedeutung ſei. Man erwarte, daß zwi⸗ ſchen Graf Ciano und Dr. Stojadinowitſch die am 24. März 1937 beſchloſſene Belgrader Verſtändigung weiter ausge⸗ baut würde. Ganze Familie gas vergiftet. Saarbrücken. Das Ehepaar Lüke, Inhaber des Hotels „Reichsadler“, wurde in ſeiner außerhalb des Hotels gele⸗ genen Privatwohnung mit dem 12jährigen Sohne in den frühen Morgenſtunden mit Vergiftungserſcheinungen auf⸗ gefunden. Den Bemühungen eines Arztes gelang es nur, das Leben der Frau und des Sohnes zu erhalten, während bei dem Ehemann Lüke der Tod ſchon eingetreten war. Die ſofort eingeleiteten Ermittlungen haben einwandfrei er⸗ geben, daß der Unfall auf ausgeſtrömtes Kohlenoxydgas Zurückzuführen iſt. —— Aus Baden und den Nachbargauen Lawinenſturz am Feldberg Bekannter badiſcher Skiläufer getötet. Im Feldberggebiet hat ſich am Sonntag ein ſchweres Unglück zugetragen. Durch eine rieſige Lawine, die am Felſenweg Richtung Feldſee niederging, wurden mehrere Perſonen fortgeriſſen. Der bekannte badiſche Skiläufer „Leni“ Wagner(Freiburg) wurde dabei getötet, eine Frau erlitt eine ſchwere Bein verletzung, während die üb⸗ rigen mit dem Schrecken davonkamen. Der NSRe⸗Gauführer Miniſterialrat Herbert Kraft gibt aus dieſem Anlaß folgendes bekannt: Im Feldberg⸗ gebiet gibt es drei lawinengefährliche Stellen: 1. den Fel⸗ ſenweg der Seebuckwächte, 2. den Jaſtler und 3. die Her⸗ zogenhornwächte. Vor Begehen dieſer Gebiete werden alle Skiläufer dringend gewarnt. Bodenſeewaſſerſtand 1,45 m unker normal. Der Waſſerſtand des Bodenſees beträgt zurzeit nur noch 2,48 m gegenüber einem Normalſtand von 3,91 m. Die äl⸗ teren Leute erinnern ſich nicht an einen ſolch ungewöhnlich niederen Waſſerſtand. Wenn der See noch weiter zurück⸗ eht, dann ſtehen für die Schiffahrt allerlei Schwierigkeiten — 5 Vor kurzem wurden im Friedrichshafener Hafen ver⸗ ſchiedene Stellen ausgebaggert, um ein Aufſitzen der Schiffe auf Grund zu verhüten. Freiburg.(Altveteranen.) In St. Märgen konnte Stefan Ruf ſein 90., in Grafenhauſen Anton Nopper ſein 93. Lebensjahr vollenden. Veide haben den Feldzug von 1870/71 mitgemacht und erfreuen ſich noch guter Geſund⸗ heit. (—) Stockach.(Lebensretter geſtorben) Im benachbarten Zoznegg ſtarb im hohen Alter von 88 Jahren der Pfründner Otto Rieger⸗Berenberg. In Mainwangen geboren rettete er im Jahre 1885 zwei Familienvätern, dem Altgemeinderechner Gabele und Zimmermeiſter Iſele von Mainwangen das Leben. Beide waren bei Grabarbeiten zu einem Brunnen verſchüttet worden und lagen bereits zwei Tage und zwei Nächte unter den Erdmaſſen Die goldene Verdienftmedaille war der Lohn für ſeine aufopfernde Ret⸗ tungstat, Eine Frau in den Flammen umgekommen. — Rottenburg. In dem Wohnhaus Ba mhofſtraße 38 brach nachts aus noch nicht 1 Ursache Felle al bas ſchnell um ſich griff. Die Beſitzerin des Hauſes, die 6814 rige Witwe Anna Heberle, kam in den Flammen um. 1 28jähriger Sohn, der den Brand entdeckte, als das Haus ſchon in hellen Flammen ſtand, konnte nur durch das Fen⸗ ſter gerettet werden. Der Landwirt Richard Hofmeiſter erlitt bei dem vergeblichem Verſuch, die Witwe Heberle zu ret⸗ ten, Brandverletzungen. Die Feuerwehr, die dem Brand mit zwei Motorſpritzen zu Leibe ging, mußte ihr Haupt⸗ augenmerk auf die Rett de d i richten. f ung der gefährdeten Nachbarhäuſer Das nationale Spanien gedenkt der Gefallenen der„Deutſchland“. Die nationalſpaniſche „Stadt Ibiza ſchickte einen Kranz für die Gefallenen des Panzer⸗ ſchiffes„Deutſchland“, die ſeinerzeit bei dem heimtückiſchen bolſche⸗ wiſtiſchen Ueberfall durch eine Flieger⸗ bombe getötet wurden. Der Kranz wurde jetzt durch den Komman⸗ danten des Schiffes, Kapitän zur See We⸗ neker, am Denkmal der „Deutſchland“ in Wil⸗ helmshaven niederge⸗ legt lunſer Bild). Weltbild M). i (—) Konſtanz.(168 Juden mit 5,7 Millionen Vermögen.) ie„Deutſche Bodenſee⸗Zeitung“ weiß mitzuteilen, daß im Kreis Konſtanz insgeſamt 168 Juden anmeldepflichtig waren, die nach Abzug der Schulden ein Barvermögen von 5.7 Millionen Mark beſitzen. 15 Juden haben jeweils ein Vermögen von über 100000 Mark, 16 ein Vermögen von je über 50 000, 24 ein Vermögen von über 10 000 Mark. In der Stadt Konſtanz allein beſitzen 47 Juden Grundſtücke im Werte von 1888 000 Mark. 33 Juden haben Hypotheken- und Grundſchulden in Höhe von 498 000 Mark. Weiterhin haben 92 Juden in Konſtanz ein Vermögen an Wertpapieren und Bankforderungen in Höhe von 2 240 000 Mark. Der Affe im Keller. — Friedrichshafen. Als dieſer Tage eine Frau, deren Wohnung in der Nähe des Riedlewaldes liegt, in den Kel⸗ ler ging, mußte ſie die betrübliche Feſtſtellung machen, daß alle beweglichen Gegenſtände wie Aepfel, Kohlen, Kartof⸗ feln ufw. kunterbunt durcheinander lagen. Zuerſt dachte die Frau an einen Einbrecher. Als ſie aber ſich den Moſt⸗ lter näherte, erblickte ſie im Halbdunkel zwei funkelnde lugen und die Umriſſe eines unförmigen Körpers mit langen Armen. Voller Schrecken vor dieſem Geſpenſt eilte die Frau aus dem Keller und holte Hilfe bei den Nach⸗ barsleuten. Gemeinſam wanderte man in den Keller, ge⸗ rade noch zur rechten Zeit, um zu ſehen, wie ein Affe ſich zum Kellerfenſter hinausſchwang und verſchwand. Sofort wurde die Polizei verſtändigt, die den rätſelhaften Fall aufklärte. Einer hieſigen Frau, die„per Luftſchiff“ einſt einen Affen aus Braſilien erhalten hatte, war das Tier durchgebrannt. Mit vereinten Bemühungen gelang es, das Tier herbeizulocken und wieder einzufangen. 0 — Breitenfürſt, Kr. Waiblingen.(Vom Zug erfaßt) An einem unbeſchrankten Bahnübergang bei Breitenfürſt er⸗ eignete ſich ein Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe glimpflich verlief. Infolge des Schneetreibens ſah der Lenker eines Kraftwagens den herankommenden Zug erſt kurz vor dem Uebergang. Er verſuchte, den Wagen noch vor dem Zug über die Gleiſe zu bringen, der Wagen wurde aber von der Lokomotive am hinteren Teil erfaßt und über 50 Meter weit mitgeſchleift. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Wagen⸗ lenker aus dem Auto geſchleudert; er kam ohne jede Verlet⸗ zung davon. Der Wagen dagegen wurde völlig zertrümmert. — Scheer Kr. Saulgau.(Großfeuer in der Pa⸗ pierfabrik.) Kurz vor 10 Uhr wurde die Papierfabrik Kremer von einem N Feuer heimgeſucht. Das Feuer war in einem Schuppen ausgebrochen, in dem die Garagen ſowie bedeutende Holz⸗ und Schwefelvorräte untergebracht waren. Die Motor⸗Löſchzüge von Mengen und Sigmaringen waren raſcheſtens zur Stelle und nahmen die Bekämpfung des Brandes auf. Der 50 m lange Lagerſchuppen, in dem ſich drei Laſtkraftwagen befinden, fiel dem Feuer zum Op⸗ fer. Auch die Holz⸗ und Schwefelvorräte würden zu einem roßen Teil vernichtet. Dem Einſatz der Feuerwehren ge⸗ ang es, ein Uebergreifen des Feuers auf die wenige Meter 1 Hackerei mit ihren großen Holzabfällen zu verhü⸗ en. Neuer deuiſcher Luſtfahrtrekord Berlin, 2. Jan. Mit einer hervorragenden Fluglei⸗ flung hat die 50e Luftfahrt noch am letzten Tage ihr erfolgreiches Schaffensjahr 1938 abgeſchloſſen. Das mit der Beſatzung Oberleuknank Pulkowſki und Leutnant Jen- net auf einem Langſtreckenflug nach Auſtralien befind⸗ liche zweiſitzige Kabinenreiſeflugzeug Arado 29 ſtellte auf ſeiner vierken Etappe einen neuen inkernakionalen Lang ⸗ ſtreckenrekord für Leichtflugzeuge auf. Das mit 105 Sp Hirth⸗Motor ausgerüſtete Flugzeug, das am Donnerstag nachmittag auf dem Flugplatz Ben⸗ 0 gaſe in Nordafrika geſtartet war, landete nach einem Ohnehaltflug von 6400 Kilometern— eine Entfernung, die der Flugſtrecke Berlin—Newyork entſpricht— am Samstag früh in Gaja(Britiſch⸗Indien). Damit iſt der bisher ſtets vom Auslande verteidigte Rekord mit ſeinem letzten Stand von 4175 Kilometern um mehr als die Hälfte überboten worden. Die Donau im Eis panzer Paſſau, 2. Jan. An der Donau bei Paſſau arbeiten ge⸗ genwärtig zwei Eisbrecher. Dieſes Splittern und Krachen wird mehrere Tage dauern, denn die beiden Eisbrecher haben zum Beiſpiel in einer Nacht nur etwas über einen Kilometer freigemacht und die Eisſtöße am oberen Lauf des Stromes, beſonders der an der Iſarmündung bei Deggendorf, verlangen größte Aufmerkſamkeit. Von Win⸗ zer über Hofkirchen bis Deggendorf hat ſich ein Eisſtoß von 10 km Länge gebildet Von Straubing aufwärts ſtehen mit geringen Unterbrechungen die Eismaſſen bis Regens⸗ burg; dort hat der Eisſtoß eine durchſchnittliche Dicke von 50 em erreicht. Stellenweiſe iſt das Eis bis zu elne m Meter dick. Das ſeltene Schauſpiel des von einem Eis⸗ panzer eingeſchloſſenen Donauſtroms iſt alſo mit geringen Ausnahmen von Regensburg bis zum Kachletwerk in Paſ⸗ ſau zu ſehen Zehn Jahre ſind vergangen, ſeitdem die Eis⸗ bildung die heutige Dicke und Ausdehnung hatte. Deutſch⸗franzöſiſches Jugendlager eröffnet. Zwiſchen Salzburg und Saalfelden wurde ein deutſch⸗fran⸗ zöſiſches Skilager bezogen. In fröhlicher Kameradſchaft geht es auf Brettern in die Winterherrlichkeit(unſer Bild). Neujahr liegt hinter uns; das alte Jahr hat Abſchied genommen. Der Jahreswechſel brachte wie üblich überall Hochbetrieb. Man verlebte den Jahreswechſel meiſt in gemütlichem Kreiſe, ließ die Sorgen des alten Jahres hinter ſich und begrüßte gebührend das neue Jahr. Sehr viele feierten den Jahres⸗ beginn im Kreiſe der Familie und Freunden, und auch hier gab es Heiterkeit und Frohſinn. Aber auch viele folgten dem Rufe ihrer Vereinsfamilie, um im Kreise lieber Sanges⸗ oder Sportkameraden die letzten Stunden des alten Jahres zu verbringen. Feſtlich begrüßte Glockengeläute das neue Jahr, begleitet von Böllerſchüſſen; heller Jubel brach auf den Straßen los. Ueberall erklang das„Proſit Neujahr“. Fröſche knatterten und Feuerwerk flammte auf. Nach alter Tradition begrüßten die Geſangvereine mit einem Lied das neue Jahr. An aufmerkſamer Begrüßung hat es wohl nir⸗ gends gefehlt und neuer Lebensmut und hoffnungsvolles Vertrauen konnte man aus den Augen der Volksgenoſſen leſen. Abends klang der Neujahrstag im Turnerheim, Schloß, Hirſch und Deutſchen Hof mit dem üblichen Neujahrstanz aus; der Geſangverein„Liedertaſel“ hatte im Reichsadler einen Familienabend, der ſich eines überaus guten Beſuches erfreuen konnte. Im Weichbild der Stadt gab es überall volle Lokale. Kd. hatte den Roſengarten für ſeine Freunde belegt. Es dürften immerhin nahe an die 4000 geweſen ſein, die ſich zu den letzten Stunden des alten Jahres ein Rendezvous gegeben haben. Die Kapelle der 110er hatte den muſikaliſchen Teil und auch zum größten Teil die muſikaliſche Unter⸗ mauerung der Soliſten übernommen. Den Löwenanteil am Gelingen des Abends hatte Herr Georg Mandt als An⸗ ſager. Ihm ſelundierten bekannte Künſtler und Künſtlerinnen und ſechs allerliebſte Balletteuſen, die man ſich aus Frankfurt geholt, zeigten ihre Tanzkunſt. So war es kein Wunder, daß er ſeine Kd Fler über die Klippen vo m alten ins neue Jahr hinüberbrachte und ſie ins neue Jahr hineintanzen ließ. Durch Feuerwerkskörper verletzt. Leider ereignele ſich bei der Neujahrsſchießerei hier ein bedauerlicher Anglücks⸗ fall. Einem jungen Mann flog die Ladung eines Feuerwerks⸗ körpers, den er abgefeuert hat ins Geſicht, wobei ihm das rechte Auge ſo erheblich verletzt wurde, daß er ſofort ärzkliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Verletzte mußte ins Städtiſche Krankenhaus eingelieſert werden. Straßen müſſen ſauber gehalten werden. In den letzten Tagen wurde hier von verſchiedenen Gehöften der Schnee einfach auf die Straßen geworfen. Es ſei ganz beſonders an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die Straßen dem Verkehr dienen und keine Schuttabladeplätze ſind. Ilvesheim. Der NS.⸗Reichskriegerbund Ilvesheim ver⸗ anſtaltete geſtern abend im„Pflug“ einen Kameradſchafts⸗ abend, der mit einer Preisverleilung anläßlich des Abſchluß⸗ ſchießens verbunden war. Die Veranſtaltung war überaus gut beſucht, insbeſonders war auch die Seckenheimer Schützen⸗ geſellſchaft, die ſich an dem Abſchlußſchießen beteiligte, zahlreich vertreten. Nach herzlichen Begrüßungsworten durch den Vereinsführer brachte Kamerad Behr zwei ſelbſtrerſaßte Ge⸗ dichte zum Vortrag, die reichen Beifall fanden. Im weiteren Verlauf des abends gab es muſikaliſche und theatraliſche Darbietungen. Weihnachtslieder erklangen und eine Gaben⸗ und Chriſtbaumrerlo ung brachte manche Ueberraſchung. Den Abſchluß der Veranſtalkung bildete die Preisverteilung aus dem Abſchlußſchießen. Von der Kriegerkameradſchaft Ilves⸗ heim konnte Schütze Ph. Volk aus Mhm.⸗Seclenheim die höchſte Schützenauszeichnung des NS. ⸗Reichskriegerbundes für die beſte Schießleiſtung überreicht werden. Schützenmeiſter für das Jahr 1938 wurde Schießmeiſter Karl Schweitzer. Meiſter der Jungſchützen wurde Karl Feuerſtein. Die König⸗ ſcheibe beim Königſchießen ſowie die Ehrenſcheibe für das Abſchlußſchießen errang ſich Max Volk aus Seckenheim. Im Wettſchießen des Kyffhäuſerbundes erhielt die Schützengeſell⸗ ſchaft Ilvesheim unker 60 Mannſchaſten den 4. Preis. Außer⸗ dem gab es noch zahlreiche weitere Preiſe. An die Schützen⸗ geſellſchaft 1896 Seclenheim gingen folgende Preiſe: Im Ringſcheiben⸗Schießen: 1. Preis Hermann Bühler mit 59 Ringen, 5. Preis Mich. Treiber(56), 6. Preis Karl Wetzel (56), 9. Preis Alfred Söllner(55), 11. Preis Albert Bühler (55), 12. Preis Erwin Spannagel(55). Im Blattl⸗Schioßen erhielt den 1. Preis Mich. Treiber, den 2. Preis Emil Frie⸗ del jun., den 3. Preis Walter Klumb, den 4. Preis Hermann Bühler, den 5. Preis Oskar Bühler. Hermann Sudermanns„Heimat“. In der Aufführung der Badiſchen Bühne im hieſigen Schloß⸗Saal wird Aenne Wogritſch die Magda verkörpern; ihren Vater ſpielt Ludwig Tiefenbrunner, in deſſen Händen auch die Spielleitung liegt, den Pfarrer Heffterdingk Theo Friedrich. In weiteren größeren und kleineren Rollen ſehen wir Trudl Rügamer, Marlieſe Fritz, Paula Wolſert, Ingrid Gerrſen, Werner Moeller, Erich Ruſchmann, Arthur Heidel⸗ berg und Armand Margulies. Alle Volksgenoſſen ſeien auf den lohnenden Theaterabend nachdrücklichſt hingewieſen. Genehmigung erforderlich. Nach den Beſtimmungen der Verordnung über den Einſatz des jüdiſchen Vermögens vom 3. Dezember 1938(RGBl. I S. 1709 ff.)— in Kraft getreten am 5. Dezember 1938 bedarf die Verfügung über Grundſtücke und grundſtücksgleiche Rechte(Hypotheken uſw.) durch Juden der Genehmigung. Soweit es ſich nicht um land⸗ oder forſtwirtſchaftliches Vermögen handelt, wird dieſe Genehmigung in Baden vom Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſter erteilt. Die ausführlich zu erläuternden Anträge auf Genehmigung aller nach dem 5. 12. 38 abgeſchloſſenen Ver⸗ träge oder nach dieſem Zeitpunkt in Erfüllung eines vorher abgeſchloſſenen Vertrages getätigten Verfügungen(Auf⸗ laſſung) ſind bei Vermeidung von Strafe durch die Vertrags⸗ parteien beim Polizeiprä idium Mannheim einzureichen, ſo⸗ fern es ſich um Grundſtücke handelt, die im Stadtbezirk Mannheim liegen. Den Anträgen ſind je eine Ausfertigung des notariellen Vertrags(ſoweit es ſich um Genehmigung der Auflaſſung handelt, auch des Auflaſſungsvertrags) bei⸗ zufügen. Das neue Hebammen⸗Geſetz Im Reichsgeſetzblatt Nr. 223 vom 23. 12. 1938 Teil 1 wird das von der Reichsregierung beſchloſſene Hebammen⸗ geſetz veröffentlicht. Mit dem neuen Hebammen⸗Geſetz iſt erſtmalig ein ein⸗ heitliches Hebammenrecht für das ganze Reichsgebiet ge⸗ ſchaffen worden. Dieſe Maßnahme war um ſo notwendiger, als ſich die Hebammen⸗Verhältniſſe in den einzelnen Län⸗ dern nicht nur ſehr verſchiedenartig entwickelt hatten, ſon⸗ dern auch im Großteil des Reiches ſich ernſte Mißſtände auf dieſem Gebiet ergeben hatten. Dieſe Mißſtände machten ſich im beſonderen in der Ueberfüllung und Ueberal⸗ terung des Berufes ſowie einer ungleichmäßigen Vertei⸗ lung in Stadt und Land, die nicht den Bedürfniſſen der Be⸗ völkerung entſprach, bemerkbar und drohten, die geburts⸗ hilfliche Verſorgung der Bevölkerung zu gefährden. Das am 21. Dezember 1938 verabſchiedete Hebammen⸗Geſetz bringt in der Zielſetzung des unbedingten Geſundheitsſchutzes für Mutter und Kind eine neue, das ganze Hebammenweſen umfaſſende Regelung, die den erwähnten Mißſtänden ab⸗ helfen ſoll. Als wichtigſte Punkte ſeien aus dieſem Geſetz folgende hervorgehoben: Jeder Frau wird nicht nur der Anſpruch auf Heb⸗ ammenhilfe ausdrücklich zuerkannt, ſondern ihr zugleich zur Sicherung beſter Pflege bei der Geburt die Verpflichtung auferlegt, rechtzeitig für Zuziehung einer Hebamme zu ſor⸗ gen. Dabei übernimmt der Staat zugleich die Aufgabe, für die Bereitſtellung und planmäßige Verteilung einer genü⸗ gend großen Zahl beſtausgebildeter Hebammen Sorge zu tragen. Zu dieſem Zweck wird die freie Berufsausübung neben einer beſonderen Anerkennung als Hebamme an eine Niederlaſſungserlaubnis geknüpft, die zur wirt⸗ ſchaftlichen Sicherſtellung der Hebamme mit der Gewährlei⸗ ſtung eines angemeſſenen Mindeſteinkommens verbunden iſt. An der freien Hebammenwahl wird dabei im Intereſſe der Mütter grundſätzlich feſtgehalten und nur für beſtimmte Fälle die Möglichkeit der feſten Anſtellung einer Hebamme mit Begrenzung der Berufsausübung vorbehal⸗ ten. Entſprechend ihrer e Aufgabe im öffentlichen Geſundheitsdienſt werden die Hebammen endgültig aus der Gewerbeordnung herausgenommen und in einer Reichsheb⸗ ammenſchaft zuſammengefaßt, die berufen iſt, bei wichtigen, das Hebammenweſen berührenden Fragen mitzuwirken. Die Geſetzesvorſchriften geben den Rahmen ab für eine große Reihe ergänzender Durchführungsvorſchriften, die im be⸗ ſonderen auch die Aus⸗ und Fortbildung ſowie die Berufs⸗ pflichten er Hebammen betreffen. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemein⸗ ſchaft noch nicht begriffen. Die grauen Glücksmänner wieder da! Ueber 5 Millionen Gewinne. Am Freitag hat im ganzen Reich der Verkauf der Loſe für die neue Winterhilfslotterie begonnen. 5000 graue Glücksmänner ſind geſtartet. Zum erſten Male treten ſie nun auch in der Oſtmark und im Sudetengau in Erſcheinung. Im Altreich gehören ſie ſchon längſt zu den volkstümlichſten Geſtalten des winterlichen Stadtbildes. Die neue Winterhilfslotterie bringt verſchiedene Neuerungen. Die Zahl der Loſe mußte infolge der Ausdehnung der Lotterie auf Großdeutſchland auf 36 Mil⸗ lionen Losbriefe erhöht werden. Dementſprechend erfuhren auch die Gewinne eine Ausweitung. Es gelangen nunmehr 5 130 000 Gewinne im Werte von 5,9 Millionen Mark zur Verteilung. Auch die Summe der Prämiengewinne wurde erhöht. Sie beträgt jetzt 86 000 Mark. Jede der 18 Serien enthält Prämien von 50, 100 und 500 Mark. Außerdem werden Sonderprämien von 10 000 Mark, 5000 Mark und achtmal 1000 Mark ausgeworfen, die am 31. März 1939 ur Ausloſung kommen. Jetzt wird wohl niemand mehr die nporſichtigkeit begehen, die Prämienſcheine achtlos zu be⸗ handeln. Eine weitere Neuerung beſteht darin, daß der Ge⸗ winnbetrag oder das Wort„Nichts“ auch auf den Prämien⸗ ſcheinen ſtehen, ſo daß der Losverkäufer gleichzeitig auch eine Quittung über den gewonnenen Betrag in Händon bal Fußball Gauſpiel: Berlin: Brandenburg— Württemberg 121 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Baden: VfR Mannheim— Sudetendeutſche Auswahl 831 Süd weſt: Eintracht Frankfurt— VfB Stuttgart aus Wormatio Worms— Pf Neckarau aus Gedenktage 2. Januar. 1777 Der Bildhauer Chriſtian Rauch in Arolſen geboren. 1858 Der Schauſpieler Joſef Kainz in Wieſelburg in Un⸗ garn geboren. 1861 König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen geſtorben. — Thronbeſteigung König Wilhelms(. von Preußen. 1861 Der Schufftſteller Wilhelm Bölſche in Köln geboren. 1915 Erſtürmung von Borzymow in Polen. 1921 Der Maler Franz von Defregger in München geſt. Würze mit Käſe! Die mannigfachen Käſearten, die uns Deutſchlands Käſereien heute zur Verfügung ſtellen, haben während der letzten Jahre mehr und mehr Abnehmer gefunden. Eine Möglichkeit aber könnte vielleicht noch ſehr viel mehr als bisher von der deutſchen Hausfrau genützt wer⸗ den, und zwar die Verwendung des Reibkäſes als Würz⸗ mittel. Geriebener Käſe wird in vielen Küchen— und nicht in den ſchlechteſten— ſchon ſeit jeher verwandt, um durch ſeine Beigabe den Speiſen ein pikantes Aroma zu geben. Schließlich kann man ſich heute Makhroni oder Spaghetti ohne geriebenen Käſe nicht mehr vortellen. Es müßte aller Hausfrauen beſonderes Bemühen ſein, den Wohlgeſchmack der Suppen insbeſomwdere durch geriebenen Käſe zu ſteigern. Ergibt ſich die Rotvendigkeit, Suppen zu ſtrecken, weil man die Reſte nicht imkommen laſſen will, dann kann man ebenfalls den dab oft auf⸗ tretenden faden Geſchmack der Suppen durch zeriebenen Käſe unterbinden. In allen Fällen, wo geeigmte Würz⸗ mittet nicht zur Hand ſind, leiſtet der Reibkäſe guſe Dienſte. Auch der Geſchmack läßt ſich durch Beigabe von Reibkäſe erheblich verfeinern. Mit geringen Mitteln iſt hier alſo eine gute Wirkung zu erzielen. Warum läßt man es nicht zu einer ſchönen Gewohnheit werden, den Reibkäſe mit auf den Tiſch zu ſetzen— wie das Salzfäßchen, den Senf und den Pfeffer? Wer nun gar erſt diät leben muß, der ſollte ſich oft des geriebenen Käſes als eines geſunden Würzmittels bedienen. Als Reibkäſe eignen ſich beſonders Parmeſan und Emmentaler, aber auch Tilſiter, Edamer und Gouda⸗Käſe, alſo eigentlich alle Hartkäſeſonen. Da⸗ bei ergibt ſich übrigens eine ausgezeichnete Vewwertung von übriggebliebenen Käſereſten. Eines aber muß die Hausfrau beachten: Der geriebene Käſe muß in einem ver⸗ ſchloſſenen Glaſe oder in einer Doſe dunkel aufbewahrt werden, da er dann friſch und der Geſchmack erhalten bleibt. —. k.. k.. Mannheimer Tbeater Im Nationaltheater: Montag, 2. Januar: Miete C 12 und 2. Sondermiete⸗ C 6: Madame ſans gene. Luſtſpiel von V. Sar⸗ dou. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 3. Januar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 145 bis 147, 159, 171, 261 bis 267, 284, 336 bis 341, 348 bis 355, 359, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Die Gänſemag d. Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 4. Januar: Miete M 13 und 1. Sondermiete M 7: Emilia Galotti. Trauerſpiel von Leſſing. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 5. Januar: Außer Miete: Einmaliges Gaſt⸗ ſpiel der Japaniſchen Takarazuka⸗Kabuki⸗ Oper, Schauſpiel⸗ und Ballettgruppe aus Tokio. An⸗ fang 20, Ende etwa 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Freitag, 6. Januar: Miete F 13 und 1. Sondermiete F 7: Die Gänſemag d. Märchenoper von Lill Erik Hafgren. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 7. Januar: Miete B 12 und 2. Sondermiete B 6: Aida. Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 8. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung: Zum letz⸗ ten Male: Peterchens Mondfahrt. Weihnachts⸗ märchen von Gerdt von Baſſewitz, Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 14, Ende 16.30 Ahr.— Abends: Miete G 12 und 2. Sondermiete G 6: Zum erſten Male: Die diebiſche Elſter. Oper von G. Roſſini. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). Montag, 9. Januar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 304 bis 306, Jugend⸗ gruppe Nr. 376 bis 1125, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Emilia Galotti. Trauer⸗ ſpiel von Leſſing. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim 0 Ve Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Marie Luise Volz geb. Hoffmann Mannheim-Seckenheim, 2. Januar 1939. Baumeister Hans Volz u. Frau Ida geb. Flix NMHM.-LLISENHEIM, 3. Dezember 1938. 3 Zimmer 5 und Küche Unser Dieter hat ein 8 1 Ueherzählig 1 i 6 tl. Brüderlein bekommen. 1 0 hei Gegenſtänd 85 erfragen in der Ulle Akt eſchäftsſt. d. Bl. funden raſc Schwarze Katze einen Käu 1 entlaufen. Abzugeben Uichtenauerstr. 5. NED Ap⸗Nachrichten. VParteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bd. 47,171. Heute Montag 20 Uhr Probe im Schloßſaal zu kauſen gesucht Auch für den Volkstanz(mit— b b nik Hauptſr. 185— Kleinanzeig Salwein e durch eine ö N ö f US. miete Sar⸗ . durch N 38 willig noper Uhr. miete ſſing. Gaſt⸗ uki⸗ An⸗ Gut⸗ miete Erik rmiete Ende enſtänd Das Shostiafs 1938 Im Zeichen der Nachwuchsſicherung. Für die deutſchen Leibesübungen war das abgelaufene Jahr ein Uebergang zwiſchen den Perioden der Olympiſchen Spiele 1936 und der des Jahres 1940. Deutlich hat ſich abge⸗ zeichnet, 1937 bereits erwieſen, daß nicht das vielfach erwartete Nachlaſſen der Anſpannung nach dem Höhepunkt von 1936 ein⸗ trat, ſondern von Beginn an auf weiteren Fortſchritt gearbeitet wurde, ſo zeigte ſich das in dieſem Jahr noch deutlicher, da man in zielbewußter Arbeit daranging, den Nachwuchs zu ſichern, der uns die Wiederholung der Erfolge von Berlin und vielleicht ſogar eine weitere Steigerung ermöglichen ſolle. Beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938, wie auch beim„Tag der Gemeinſchaft“ der NS.⸗Kampfſpiele in 5 berg zeigte ſich die erfreuliche Zuſammenarbeit zwischen der Nachwuchsorganiſation der HJ. und dem damaligen OR. der zum Jahresabſchluß durch die Anordnung des Führers als„Nakionalſozialiſtiſcher 5 Reichsbund für Leibesübungen“ eine von der Partei betreute Organi⸗ ſation der NSDAP. geworden iſt. Daneben ſind aber auch die anderen Organiſationen nicht müßig geweſen und haben ihren wertvollen Beitrag zu der Erziehung des deutſchen Vol⸗ kes zum„Voll in Leibesübungen“ beigetragen. Eine Maß⸗ nahme von beſonderer Bedeutung war beiſpielsweiſe die Ver⸗ kündung des Betriebsſports durch die wiederum unend⸗ lich viele Menſchen, die das beſonders nötig haben, den regel⸗ mäßig betriebenen Leibesübungen zugeführt worden ſind, Was nun den reinen Leiſtungsſport anbelangt, ſo können wir auch in dieſer Beziehung mit dem abgelaufenen Jahr ſehr zufrieden ſein. Eine ſehr große Zahl von Länderkämpfen wurde mit anderen Nationen ausgetragen, die zum überwie⸗ genden Teil mit deutſchen Siegen geendet haben. Neben den großen innerdeutſchen Sportereigniſſen erlebten wir in dieſem Jahr noch durch den Zuwachs aus der Oſtmark und dem Su⸗ detenland einen ſtarken Aufſchwung auch bei den Leibesübun⸗ gen, da wir wertvolle Kräfte aus dieſen neuen großdeutſchen Gauen hinzubekommen haben, deren Einſatz die führende Stellung des deutſchen Sports in der Welt noch verſtärkt. Herber⸗Baier Europa⸗ und Weltmeiſter. In traditioneller Weiſe leitete ein großes Fußball⸗ ereignis den Ablauf des Jahres ein: Schalke 04 gewann den Tſchammer⸗Pokal gegen Fortuna mit 2:1 Toren. Im Winterſport verzeichneten wir den erwarteten deutſchen Sieg durch Herber⸗Baier in der Europameiſterſchaft im Eiskunſtlauf der Paare. Dann fiel ein ſchwarzer Schat⸗ ten auf den deutſchen Sport, als Bernd Roſemeyer bei einer Rekordfahrt das Leben laſſen mußte. Kurz danach fiel die erſte Weltmeiſterſchaft des Jahres an Deutſchland, und zwar im Hallenhandball, und wenig ſpäter eroberten die NSckck.⸗ Männer Fiſcher und Thielecke die Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗ bob für die deutſchen Farben. Herber⸗Baier konnten dann auch ihren Weltmeiſterſchaftsſieg wiederholen, und dann nahm wieder ein Fußball⸗Großkampf die Gemüter gefangen: Nord⸗ mark gewann den Reichsbund⸗Pokal gegen Südweſt mit 3:1 Toren. Chriſtl Cranz holte ſich erneut„ihre“ Welt⸗ meiſterſchaft im Skilauf, und auch Adolf Heuſer ſchaffte es endlich und wurde Europameiſter im Halbſchwergewicht durch einen k.⸗o.⸗Sieg in der 7. Runde über den Belgier Roth. Deutſcher Tennisſieg in der Europazone. Zu Beginn des zweiten Vierteljahres fand die Urauf⸗ führung des Films von den Olympiſchen Spielen in der ganzen Welt ein ungeteiltes, zuſtimmendes Echo. Die Oſtmark wurde als Gau 17 in den DR. eingegliedert. Der mit Spannung erwartete Fußballkampf gegen Eng⸗ land brachte uns mit 3:6 Toren eine Niederlage und viele Lehren. Die neuen deutſchen Rennwagen begannen ihre große Erfolgsſerie mit einem dreifachen deutſchen Triumph in Tripo⸗ lis. Das Tennisjahr fand mit einer Reihe von Länderkämp⸗ ſen ſeinen Auftakt, und im Verlauf der nächſten Mongte er⸗ kämpfte Deutſchland bei den Davis⸗Pokal⸗Spielen durch Siege über Norwegen, Ungarn, Frankreich und Jugo⸗ flawien erneut den Sieg in der Europazone. In der Fuß⸗ ball⸗Weltmeiſterſchaft war uns kein Erfolg beſchie⸗ den, da wir nach einem unentſchiedenen Ergebnis im Wieder⸗ hulungskampf gegen die Schweiz mit 2:4 Toren ausſchieden. Weltmeiſter wurde wieder Italien. Das große Ereignis der Radrundfahrt durch Deutſchland endete mit einem Siege von Hermann Schild. Handballmeiſter, wie auch ſpäter Gewinner des Wehrmacht⸗Pokals wurde die Mannſchaft von MSA. Leipzig. In der engliſchen Touriſt Trophy gelang es mit Winkler zum erſtenmal einem Deutſchen auf einer deutſchen Maſchine, einen Sieg zu feiern. Eine ſchmerzliche Ueberraſchung bedeutete die k.⸗O.⸗Niederlage Schmelings in der 1. Runde gegen Louis bei ſeinem Verſuch, ſich die Schwer⸗ gewichtsweltmeiſterſchaft zurückzuerobern. Hannover 96 deutſcher Fußballmeiſter. Wieder ſtand ein Fußball⸗Großkampf an der Spitze des dritten Viertelſahres. Hannover 96, eine junge Mann⸗ ſchaft, konnte im Wiederholungsſpiel gegen Schalke 04 die Die Auſersfenun des Nr. Jree Nun will ich das ſchreckliche Drama ſchildern, das ſich hier in Porters Hall abspielte, die ſchreckliche Geſchichte, wie Mr. Tree zweimal ſterben mußte. Es war am vorigen Donnerstag, als mich Mr. Tree zu ſich rufen ließ. Er ſaß in einem Lehnſtuhl beim Fenſter und fühlte ſich nicht wohl. Mein Herr befahl mir, ganz nahe heranzutreten und dann flüſterte er mir zu, daß er ſoeben ein neues Teſtament verfaßt hätte, da er unter keinen Amſtänden wolle, daß Dr. Taylor, dem er in der letzten Zeit mißtraue, vielleicht einmal in den Genuß der Erbſchaft käme. Er gab mir die Weiſung, ich möge als Zeuge unterfertigen und eine außenſtehende Perſon als weiten Zeugen herbeiſchaffen. Im Haus befand ſich ge⸗ kade ein junger Elektriker namens Morton. der auch die ROMAN VON RALPH URBAN Nachttiſchlampe im Schlafzimmer meines Herrn richten ſollte und bereits draußen wartete. Ich rief ihn herein und er unterſchrieb gleich mir das Teſtament. Mr. Tree übergab mir dann das Papier und befahl mir, es bis auf weiteres bei mir zu tragen. Am gleichen Nachmittag bekam Mr. Tree einen ſchweren Anfall, weshalb ich ſofort den Dr. Taylor anrief, der auch bald zur Stelle war. Nachdem er dem Kranken eine Ein⸗ pritzung gegeben hatte, verließ er wieder das Haus. Als ihm unten in der Halle in den Mantel half, fiel mir daß der Doktor am ganzen Körper zitterte. Zwei 8 12 0 ſpäter wurde Mr. Tree von ſchweren Krämpfen 905 len. worauf ich den Arzt nochmals herbeirtef. Dr. raplor gab Mr. Tree eine Morphiumſpritze, auf die er in tiefen Schlaf verfiel. Ich bekam vom Doktor die Weiſung, für Ruhe zu ſorgen und den Kranken unter keinen Am⸗ ſtänden zu wecken Am niächſten Morgen fand Miß Adlerereuz meinen Herrn in ſeinem Schlafzimmer bereits tot auf. Der her⸗ beigerufene Arzt Dr. Taylor ſtellte den Totenſchein aus und traf die üblichen Anordnungen, zumal er ſich als Teſtamentsvallſtrecker fühlte und ich keine Veranlaſſung hatte, ihm ſchon jetzt mit der Eröffnung eine ſchwere Ent⸗ * 2— —— Eckart⸗Bühne, der einen ſchönen deutſchen Sieg brachte. Wei⸗ ter gewannen wir auch die Weltmeiſterſchaft im Feldhandball, und zwar durch einen 23: 0⸗Sieg über die Schweiz im End⸗ ſpiel. Große Aufregung verurſachte die Erklärung Japans, die Olympiſchen Spiele 1940 nicht veranſtalten zu wollen. Finnland trat das Erbe an, und die Winterſpiele werden in St. Moritz veranſtaltet werden. Unſere Leichtathleten gewannen eine ganze Reihe von Länderkämpfen, und der ſchönſte Sieg war der über das bisher ungeſchlagene Schwe⸗ den, nachdem wir kurz zuvor gegen die Amerikaner unterlegen waren. Unſere Schwimmer holten ſich einen überlegenen Ge⸗ ſamtſieg bei den Europameiſterſchaften in London. Das mach⸗ ten ihnen dann wieder die Leichtathleten nach, die ſowohl bei den Europameiſterſchaften der Männer in Paris als auch bei denen der Frauen in Wien keinen Gegner zu fürchten hatten. Unſere Tennisſpieler verloren den Davis⸗Pokal⸗Kampf gegen Auſtralien, waren dann aber Zeuge eines überlegenen End ſieges der Amerikaner im Kampf um den heißumſtrlttenen Preis. Die Autorennfahrer gewannen ein Rennen nach dem anderen, ſo daß alle großen Rennen des Jahres mit Siegen der deutſchen Induſtrie ausgingen. Metze wurde Weltmeiſter der Dauer fahrer, die Ruderer gewannen vier Titel bei ihren Europameiſterſchaften in Mailand, und ſchließlich ſoll nicht vergeſſen werden, daß Walter von Hütſchler den Amerikanern zum erſtenmal die Weltmeiſterſchaft im Segeln der Starboote abnahm. 5 Siegreiche Länderkümpfe der Boxer und Turner. Die letzten drei Monate waren nicht mehr ſo reich an ſportlichen Großereigniſſen. Die deutſchen Amateurboxer 8 7 55 8 8 7 52 5 2 vollendeten eine lange Reihe von Erfolgen in Länderkämpfen mit einem hohen Sieg gegen Polen. Der ſudetendeutſche Sport wurde als Gau 18 in den DR. eingegliedert. Im Gewicht⸗ heben ſtellten wir drei Weltmeiſter und feierten auch im zweiten Länderkampf des Jahres einen ſchönen Sieg über die USA. Neuſel wurde deutſcher Schwergewichtsmeiſter durch einen Sieg über Kölblin. Die ganze deutſche Sport⸗ gemeinde konnte ihre Glückwünſche zum fünfjährigen Beſtehen der Kd. ⸗Sportämter abſtatten. Unſere Turner gewannen die beiden einzigen Ländertreffen dieſes Jahres, gegen Finn⸗ land und gegen Polen, ziemlich ſicher. Ein bedauerlicher Miß⸗ ton wurde in die internationalen Sportbeziehungen durch die jüdiſch⸗marxiſtiſche Hetze in Holland getragen, durch die es zu einer unmotivierten Abſage des geplanten Fußball⸗Länder⸗ kampfes zwiſchen Deutſchland und Holland kam. Der Reichs⸗ ſportführer zog daraus die einzig richtige Folgerung und brach kurzerhand die bisher ſehr engen Sportbeziehungen zu dieſem Lande ab. Schließlich iſt noch zu erwähnen, daß die höchſte Trophäe des deutſchen Hockey ⸗Sports, der Silberſchild, er⸗ neut von Brandenburg gewonnen wurde. Das Ziel: Helſinki 1940. So hat das abgelaufene Jahr dem deutſchen Sport in vieler Hinſicht ſchöne Erfolge gebracht. Nicht nur der Lei⸗ ſtungsſport wurde vorangetrieben, ſondern auch die allgemeine körperliche Ertüchtigung des ganzen Volkes konnte weiter ge⸗ fördert werden. Wenn jetzt der NS.⸗Reichsbund für Leibes⸗ übungen als erſte ſtaatliche Organiſation der Welt anerkannt iſt und den mächtigen Schutz der NSDAP. genießt, ſo kann kein Zweifel herrſchen, daß er noch beſſer als ſchon bisher ſeine ihm zugewieſenen Aufgaben erfüllen wird. Wieder gehen wir auf Olympiſche Spiele zu, und das kommende Jahr wird für den Leiſtungsſport faſt ausſchließlich im Zeichen der M bereitung darauf ſtehen. Das große Ziel dieſer Arbeit heißt: Helſinki 1940! Großdeutſche Automobilſchau Starke Beteiligung des Auslandes. Das Spiegelbild des Neuzeitlichſten im Weltkraftfahrzeug⸗ bau wird vom 17. Februar bis 5. März die Inter nationale Automobil⸗ und Motorrad Aus ſtellung Berlin 1939 ſein. Dieſe Automobilſchau ſteht unter dem Motto Großdeutſchland, da zum erſten Male die Kraftfahrzeugfirmen der Oſtmark und des Sudetenlandes Unter deutſcher Flagge in Berlin vertreten ſein werden. Weil über 500 Ausſteller werden in den zehn Hallen am Kaiſer⸗ damm die letztfährigen Schöpfungen intenſiver Arbeit auf den Markt bringen. Erfreulicherweiſe kann feſtgeſtellt werden, daß ſich im Ver⸗ gleich zu anderen internationalen Automobilausſtellungen der Beſuch ausländiſcher Kraftfahrzeughändler zur JAMA. in Berlin von Jahr zu Jahr geſteigert hat. Dies hat dazu beigetragen, daß ausländiſche Kraftfahrzeugfabriken, die bisher nicht zu den Berliner Ausſtellern gehörten, 1939 in Berlin vertreten ſein werden. Deutſchland iſt ein wahres Verkehrs⸗Wunderland gewor⸗ den, nicht nur durch ein geradezu vorbildliches Straßennetz, ſondern auch durch ſeine Produkte auf dem Gebiet der Automobilinduſtrie. Beſonders die neuartigen deutſchen Werkſtoffe haben dazu beigetragen, die deutſchen Kraftfahrzeuge noch leiſtungsfähiger und wirtſchaftlicher zu machen. — 4 vollkommen kaltgeſtellt ſei. Dann kam eine schreckliche Nacht. Dr. Taylor ſaß in dem Arbeitszimmer des toten Hausherrn, und da er ſich jede Störung verbeten hatte, begab ich mich zu Bett. Gegen elf Uhr erwachte ich und hörte deutlich, wie die Haustüre leiſe geöffnet und wieder geſchloſſen wurde. Ich konnte bald wieder einſchlafen, wurde aber durch die Klingel über meinem Bett geſtört. Raſch zog ich mich an und ging dann über die Treppe hinauf, ohne das Licht anzudrehen. Ich dachte mir erſt, Dr. Taylor hätte vom Totenzimmer aus geläutet. Als ich an der Tür zum Arbeitszimmer pochen wollte, ging dieſe plötzlich auf und ich fühlte gleich⸗ zeitig eine Hand über meinem Mund. Dann flammte das Licht im Zimmer auf und vor mir ſtand der— tote Mr. Tree. Seine Vorſichtsmaßnechme erwies ſich als unnötig, denn ich war ſo erſchrocken, daß ich gar keinen Ton aus der Kehle brachte. „Stone, mein Freund“, ſagte Mr. Tree,„ich bin auf⸗ erſtanden. Sehen Ste dorthin, was ich gemacht habe!“ Dabei zeigte er nach der Ecke beim Kamin, wo Dr. Taylor tot dalag. Es dauert wohl eine Viertelſtunde, bis ſich meine Gedanken zu ordnen begannen und ich wieder ein Wort hervorbrachte. Ich glaube, ich war nahe daran, wahn⸗ ſinnig zu werden. Mein Herr zog mich auf einen Stuhl, reichte mir ein Glas Kognak und begann zu ſprechen. Erſt begriff ich nicht, allmählich aber fing ich zu verſtehen an. „Stone“, ſagte Mr. Tree zu mir,„ich habe nur einen kurzen Urlaub vom Jenſeits genommen und muß gleich wieder dorthin zurückkehren. Sie ſollen mir helfen.— Hören Sie aber vorerſt die Geſchichte. Vor einigen Stunden erwachte ich und wußte lange nicht, wo ich ſei. Aus dem Nebenzimmer hörte ich Stim⸗ men. Mich fror. Da bemerkte ich, daß ich nicht zugedeckt ſei. Merkwürdig ich lag auch nicht in einem Bett, fühlte enge metallene Wände um mich. Ich trug Kleider und jogar einen Kragen. Nun erſt öffnete ich langſam die Augen, ſah Kerzen rings um mich und Blumen Da wußte ich, daß ich im Sarg lag. Scheintot mar ich geweſen. Langſam verſuchte ich, mich zu erheben und es gelang. Ich fühlte mich ſogar ſeltſam friſch und ſtark, Aus dem Nebenzimmer hörte ich Stimmen und bal e ollte ſie die von Dr. Taylor und ſeinem Bruder. 4 deütſche Meiſterſchaft erobern. Eiiſe boxeriſches Groß⸗ 5 ereignis war der Länderkampf gegen England in der Dietrich⸗ täuſchung zu bereiten, daß er durch das zweite Teſtament Dle Deutſche Reichsbahn hat ſich wieder bereit erklärt durch Wetteſige benden Einſatz von Verwaltungsſonderzügen und KdF.⸗Sonderzügen ſämtlichen Volksgenoſſen eine billige Reiſemöglichkeit nach Berlin zu ſchaffen. Mehr Schweinezucht notwendig Das Ergebnis der Zählung vom 3. Dezember. Berlin, 28. Dez. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts hatte die Schweinezählung vom 3. Dezember 1938 ohne Berückſichtigung der Oſtmark und des Sudeten⸗ 23.88); Abnahme 310 000(1.3 v. H.); darunter: Schlacht⸗ ſchweine(über 7 Jahr alt): 8(0.98): Zunahme 130 000(13.3 v. H): davon Jungſauen: 0.20(0.20); Kinder im Winter 85 Geſunde Kinder vollführen die unmöglichſten Dinge. Sie riskieren im Uebermut oder im Bewußtſein ihrer jun⸗ gen Kraft Kopf und Kragen. Sie denken ſich nichts dabei, weder bei den waghalſigen Sommerunternehmungen noch bei den Geſchichten, die ſie im Winter anſtellen. Da muß alſo die Mutter oder der Vater, am beſten natürlich alle beide, auf dem Poſten ſein, um nicht eines Tages einem Ereignis gegenüberzuſtehen, das Eltern und Kind gleicher⸗ maßen ſchwer trifft. Jetzt iſt Winter, alſo ſind nun die in dieſer Jahreszeit möglichen Streiche zu erwarten. Da iſt es für den Jungen „Ehrenſache“, als erſter über den eben zugefrorenen Teich zu laufen, er muß doch beweiſen, daß er den größten Mut hat Ob das Eis wirklich hält, iſt nicht ſo wichtig! Es wird ſchon halten, denkt er, im vorigen Winter hat es ſa auch ge⸗ halten, als der Karl von nebenan als erſter über den Teich ſchlitterte und damit großen„Ruhm“ erwarb unter der Jugend des Dorfes So denkt der Junge, und dann ſchlit⸗ tert er los, oft, allzuoft in ein naſſes Grab. Hinterher kommt dann alles Reden zu ſpät. Es braucht auch nicht im⸗ mer ſo ſchlimm auszugehen, aher eine tüchtige Erkältun oder eine Lungenentzündung ſiad nicht gerade angenehm Da iſt ein Hang, wie vom Herrgott geſchaffen zum Rodeln! Unten führt zwar eine Straße entlang, auf der Autos fahren, aber was macht das ſchon! Das Auto hat ja Bremſen, es wird ja nicht gerade den Rodelſchlitten über⸗ fahren! Oder es ſtehen Bäume am Hang, das macht aber auch nichts, wer wird ſich denn da gleich den Schädel ein⸗ rennen! So denken die Jungen oder denken es gar nicht einmal. Das Denken ſetzt erſt dann ein, wenn ein Spiel⸗ kamerad daliegt und ins Krankenhaus muß! Hier können und müſſen die Eltern denken helfen, und zwar vorher! — Man kann ja auch das Rodeln unterlaſſen und auf der Straße ſchlittern! Gewiß, man kann es, es macht Spaß, ſogar großen. Nur wied die Straße davon glatt, und wenn dann ein altes Mütterchen— oder auch ein junges— die Straße gegangen kommt, hinſtürzt und ſich die Beine bricht, was dann? Die ſoll ſich doch vorſehen, meint ihr? Das tut ſie ſchon, aber was hilft das, wenn ihr die Straße, die doch bekanntlich zum Gehen da iſt, mittlerweile in eine Eisbahn verwandelt habt? Der Winter bringt ſo viele Gefahren mit ſich, die ärg⸗ ſten aber und unangenehmſten ſchaffen wir uns ſelbſt dh. unſere mehr oder weniger gut beaufſichtigten Kinder. Vater und Mutter tun aut daran, das zu bedenken, wenn Schnee fällt und das Waſſer zufriert. lch erſchreaen, uberteale. wie ich e ſchonend aur meine Auſerſregung vorbereiten ſonte, trat leiſe zur Tür und fing einige Morte auf, dann lauſchte ich. Es wurde eine ſchreckliche Stunde für mich. Ich mußte erfahren, daß der junge Mann, mit dem ich es ſo gut gemeint hatte und dem ich aufrichtig zugetan geweſen war, mich mit Wiſſen ſeines Bruders beſeitigen wollte, um ſo in den Beſitz e Vermögens zu gelangen. Ich hörte, wie die beiden Verbrecher nochmals die ganzen Einzelheiten durchſprachen. Der Arzt erklärte auch einmal, daß es für ihn zugleich ein intereſſanter wiſſenſchaftlicher Verſuch geweſen ſei, mich mit Starrkrampfbazillen zu töten. Dr. Taylor hing mit einer Leidenſchaft an allem, was mit Tetanus im Zu⸗ 977 7 Sie können ſich dent„Stone, was ich fuhlte, als ich dies alles vernahm Der heilige Zorn, der mich über dieſer Verrat und alle Niedertracht erfaßte, erſtickte die Ver⸗ nunft in mir. Ich fraß den Grimm ſtill in mich hinein wartete und wartete. Dann konnte ich hören, wie Eugen⸗ Taylor ging. Aber erſt, als es ganz ruhig im Hauſe ge⸗ worden war, rechnete ich ab. Ich ſah mich nach einen Waffe um, fand den Feuerhaken, öffnete die Verbindungs⸗ tür, ſchritt auf Dr. Taylor zu der bei meinem Anblick er⸗ ſtarrte, und hielt Gericht. Der Mann ſtieß nur einen ſchwachen Schrei aus, als ich zuſchlug. Jetzt bin ich ein Mörder. Gott vergebe mir, aber ich konnte nicht anders!“ Mein Herr ſagte mir dann noch, daß er im Bade⸗ zimmer geweien ſet, wo er ſich vom Blut reinigte. Nun wollte er ſterben, denn es gäbe für ihn keine Möglichkei mehr, weiterzuleben.. Er wünſchte aber, daß ich ihm dabei helfe, ſeinen Namen reinzuhalten. Niemand dürfte wiſſen, welcher Ar; das Drama war, das ſich hier abſpielte. Ich mußte ihm verſprechen, das neue Teſtament erſt zum Tag der Toten⸗ ſchau zum Vorſchein zu bringen. 5 „Hier fehlt etwas“, ſagte Barton, die Vorleſung unter⸗ brechend,„und zwar ein halber Bogen, den der Diener abgeriſſen hat. Was darauf ſtand, können wir nur raten Hier aber geht es weiter“: 2 „. gab er ſich eine Injektion mit Morphium, wo ich ihm einige Tropfen Atropin in die Augen träufeln mußte. Die Spritze und das leere Fläschchen, in dem ſich das Morphium befunden hatte, ſteckte ich in die Taſche Ich warf beides am Montag in die Themſe. Dann öffnete 85 K. Mr. Tree das Fenſter. ſchleuderte den Feuerhaken hinaus und das Fläſchchen vom Antropin und ſchloß ſorafältig ab,