Nr. 2 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag. 3 Januar 1939 Deutſchland wieder Wellmacht Die in ihrer weltgeſchichtlichen Bedeutung von vielen Volksgenoſſen noch kaum ganz erfaßte Erfüllung des Punktes l des Programms der N SDA vom 24. Februan 1929, der„Zuſammenſchluß aller Deutſchen auf Gründ des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker zu einem Groß deutſchland“ wäre nicht möglich geweſen ohne die vor⸗ hergegangene Verwirklichung jenes anderen Programm—⸗ punktes, der die„Gleichberechtigung des deutſchen Volkes gegenüber den anderen Nationen, Aufhebung der Friedensverträge von Verſailles und Saint Germain“ forderte. Dieſe Zurückgewinnung der außenpolitiſchen Freiheit hatte zwangsläufig zu einer Wiedereingliederung Deutſchlands in das Kraftfeld der internationalen Politil geführt. Raſcher als es die Maſſe des Volkes erwartet hatte, konnte die Führung des Reiches die ihr damit in die Hand gegebenen Neugeſtaltungsmöglichkeiten aus⸗ Kützen und die Initiative zur Klärung der verworrenen internationalen Lage ſowie zur Beſeitigung der in Ver⸗ ſailles und in Saint Germain geſchaffenen europäiſchen Gefahrenzonen ergreifen. Der Anſchluß Oeſterreichs und die Löſung der ſchecho⸗ſlowakiſchen Frage, die der politiſchen Geſchichte des Jahres 1938 das weſentliche Merkmal geben, waren gerade in Anbetracht dieſes neuen Verhält⸗ niſſes des Reiches zur europäiſchen Umwelt nicht imperiale Eroberungen, ſondern Friedenstaten im Intereſſe der Beruhigung des Kontinents. Schon auf die Heraus⸗ forderung auf die tſchechiſche Mobiliſierung am 21. Mai hat Deutſchland im Bewußtſein ſeiner Verantwortung lene Haltung eingenommen, die nicht nur ſeine Würde, ſondern auch den allgemeinen Frieden wahrte. Und es hat in den folgenden Monaten dieſen Weg auch nicht einen Augenblick verlaſſen. Die Sicherheit dieſer Politik führte ur hiſtoriſchen Viererkonferenz am 29. September im Führerbau in München. An dieſem Tage anerkannte die Welt nicht nur die Erfolgsſicherheit, ſonder auch die grundſätzliche Richtigkeit der nationalſozialiſtiſchen Außen⸗ politik mit ihrer Loslöſung von der Ideenwelt der kollek⸗ tiven Bindung, mit ihrem Bekenntnis der offenen Be⸗ keinigung aller politiſchen Fragen zwiſchen den direkten Beteiligten und vor allem dem Grundſatz der Wahrung ſeder nationalen Würde und jedes nationalen Rechtes. Die friedliche Löſung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Frage erfolgte unter dem von allen Beteiligten als ſelbſtver⸗ ſtändlich anerkannten Ausſchluß der Genfer Liga. Weder in London noch in Paris konnten die verantwort⸗ lichen Männer auch nur einen Augenblick ernſtlich daran denken, dieſes vor wenigen Jahren noch ſo allmächtige Forum irgendwie an dem Ablauf der Ereigniſſe teil⸗ nehmen zu laſſen. Und zwar aus der klaren Erkenntnis heraus, daß eine ſolche Teilnahme nur neue Verwirrun⸗ gen geſtiftet hätte. Dann war aber auch die Aus⸗ ſchaltung Moskaus ein Erfolg der Unbeirrbarkeit der deutſchen Außenpolitik. Wie lächerlich wirkte doch die zanze Moskauer„Politik“ durch das jämmerliche Verſagen des Sowjetpaktſyſtems in den kritiſchen Tagen und durch den ehernen Zwang der Tatenloſigkeit, mit der Stalin und Litwinow⸗Finkelſtein die Jammergeſtalt des hilfloſen Beneſch im Stiche laſſen mußten. In den großen außenpolitiſchen Erfolgen Deutſchlands im Jahre 1938 liegen aber zweifellos auch die Keimkräfte zu elner ſich allerdings ſehr langſam entwickelnden weite⸗ ren Neugeſtaltung des Weſens der Politik in Europa. Die bon Adolf Hitler und Chamberlain am Tage nach der Münchener Konferenz gemeinſam abgegebene deutſch⸗ engliſche Friedenserklärung und die Anfangs Dezember in Paris vom deutſchen und vom franzöſiſchen Außenminiſter unterzeichnete deutſch⸗franzöſiſche Vereinbarung ſind bedeutende Fortſchritte auf dem Wege zur Sicherung des Friedens Europas. Durch beide Abkommen, mit ihrem grundſätzlichen Bekenntnis zur Methode der Beratung in allen die Vertragſchließenden angehenden Fragen, hat gerade Deutſchland einen wirklich praktiſchen und wertvollen Beitrag zum Neuaufbau Europas gegeben. Auf der anderen Seite müſſen wir leider feſtſtellen. daß die einzelnen Großmächte alle bisherigen Die Auferstegun des Nr. Jree wufn un RALPH URBAN Nun kam ein Abſchied, den ich nicht beſchreiben will. Es blieb uns wenig Zeit, denn das Gift mußte nach der Berechnung meines Herrn in zwanzig Minuten tödliche Wirkung haben. Als ich ging, ſperrte er zweimal die Tür von innen ab“ „Hier iſt der Bericht des Dieners zu Ende“, ſagte Bar⸗ ton und legte den letzten Briefbogen zu den andern,„er iſt nicht ganz vollſtändig, aber er klärt immerhin den Fall Porters Hall reſtlos. Oberinſpektor Robin wird Ihnen, meine Herren, den Fall weiter vortragen, denn die Ent⸗ larvung Taylors iſt ſein Werk.“ Auf ein Zeichen des Oberſten erhob ſich Robin und ſprach:„Alles andere läßt ſich mit wenigen Worten ſagen. Taylor konnte natürlich nicht wiſſen, wer den Bruder er⸗ ſchlagen hatte. Sein Tod traf ihn ganz unvorbereitet, wenn er ihm auch nicht unerwünſcht kam, denn damit konnte er allein zu der rieſigen Erbſchaft gelangen. Seine nachſte Sorge galt daher dem letzten Teſtament, das er unbedingt in ſeine Hande bekommen wollte. Er führte ſchon lange als Mr. Kat ein einträgliches Doppelleben und er benützte fetzt ſeine Verbindung mit der Brigade für ſeine Intereſſen in Porters Hall. Stone hatte den Fehler begangen, Taylor fühlen zu laſſen, daß er von ſeiner Teil⸗ haberſchaft an dem Mordkomplott gegen Mr. Tree wußte, daher trachtete Taylor jetzt dem Diener nicht nur nach dem Leben, ſondern auch danach, alle diesbezüglichen Spuren, die ihm verhängnisvoll werden konnten, zu vertilgen. Er veranlaßte als Mr. Kat die Einbrüche in die Villa des Dr. Taylor, die Verfolgung des Dieners, die Jagd nach dem Teſtament. Bezüglich Stone hat Taylor der Brigade Auftrag gegeben, dieſen zu entführen, obwohl er ſich ur⸗ ſprünglich mit der Abſicht trug, den Diener aus der Welt zu ſchaffen. Er wollte aber nicht die Mitwiſſerſchaft der Brigade an einem von ihm anbefohlenen oder ausgeführ⸗ ten Mord, und beſchloß daher, ſelbſt und heimlich zu han⸗ deln. Während es in Porters Hall brannte, ſchoß er Stone noch vor dem diesbezüglichen vereinbarten Ein⸗ greifen der Brigade nieder und ſuchte nach dem Teſtament. Da er es nicht fand, machte er ſich ſchleunigſt aus dem Stabe, womit er oieſes neue Verbrechen nötigenfalls der Deze in die Schuhe ſchieven konnte. .—————— Taylor war auch der geiſtige Urheber des Einbruch⸗ Friedenstaten des Deutſchen Reiches mit einem geradezu fieberhaften Wettrüſten quittierten, nur weil Deutſchland wieder ſtark und mächtig geworden iſt! Das Deutſche Reich hat bei aller ehrlichen Zuſammen⸗ arbeit mit den Mächten der Ordnung in der Welt nicht ein Hehl daraus gemacht, daß es im Aus bau des auto⸗ ritären Staatsgefüges die entſcheidende Grund⸗ lage zur Sicherung der Lebensrechte aller ſich innerlich ver⸗ jüngenden Nationen erblickt. Die Achſe Berlin— Rom iſt im Jahre 1938 zu einem der weſentlichſten Fak⸗ toren der Weltpolitik geworden. Der Staatsbeſuch des Führers in Italien in den denkwürdigen Maitagen brachte eine dokumentariſche Verankerung der Freundſchaft zwiſchen den beiden Staaten, an deren Feſtigkeit auch die Umwelt ſeitdem wohl nicht mehr zweifeln kann. In den letzten Monaten hat dieſe Freundſchaft ihre Probe glän⸗ zend beſtanden Auch die Ergänzung dieſer Politik der Achſe Berlin- Rom durch das beiderſeitige Anti⸗ lomintern⸗ Abkommen mit Japan, das im Jahre 1938 wiederholt eine neue Bekräftigung gefunden hat charakteriſiert beſonders eindrucksvoll die klare Stellung des Reiches zu den Hauptproblemen der Politij unſerer Zeit. Das Anſehen, das ſich das Deutſche Reich durch ſeine klare und offene Politik in der ganzen Welt neu errungen hat, kann durch nichts deutlicher gekennzeichnet werden als durch die ſchiedsrichterliche Funktion Deutſchlands und Italiens in dem heiklen Grenzſtreit zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei. der durch den Wiener Schiedsſpruck reſtlos geklärt wurde. Diejenigen beiden Weltmächte, ohne deren Willen früher kein Haar vom Haupte Europas fiel Frankreich und England, wurden weder von den beider ſtreitenden Parteien noch gar von Deutſchland und Italier gefragt oder zu Rate gezogen. Neben der politiſchen Zuſammenarbeit hat aber die Führung des Reiches im Jahre 1938 auch der Zuſammen⸗ arbeit auf wirtſchaftlichem Gebiete eine beſonder— Aufmerkſamkeit gewidmet. Die wirtſchaftlichen Verpflich⸗ tungen ſind durch eine Reihe neuer Handelsverträge, na— mentlich mit dem Südoſten Europas, enger geſtalte, worden. So hat das Jahr mit der deutſchen Methode dei gegenſeitigen und direkten Ver ändi⸗ gung dem Deutſchen Reich und dem deutſchen Volk ein neue Stärkung ihres Anſehens und ihrer Stellung ir der Welt gebracht. Dieſe Stärkung iſt weiſe genutzt wor⸗ den; ſie wurde benutzt zum eigenen Heile, gleichzeitig aber auch immer zur Stärkung des Friedens und zur Förde⸗ rung des Verſtändniſſes zwiſchen allen Völkern! An Badens Turner und Sportler Der NSRL⸗Gauführer, Miniſterialrat Kraft, richtet an die badiſchen Turner und Sportler folgenden Neufahrs⸗ Aufruf: Badiſche Turner und Sportler! Das Jahr 1938 wird nicht nur in der politiſchen Geſchichte des deutſchen Volkes einen überragenden Platz einnehmen; auch im Turn⸗ und 1 Leben bedeutet es ein Jahr entſcheidender Er⸗ olge. Es brachte uns das größte Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt aller Zeiten, Breslau, das in ein machtvolles Bekenntnis zum Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ausklang und gleichzeitig— unbeabſichtigt— den Hinter⸗ grund und Auftakt zu den politiſchen Geſchehniſſen im Sep⸗ tember und Oktober abgab. Wir Turner und Sportler kön⸗ nen mit Stolz behaupten, daß ohne die unvergeßlichen Breslauer Tage mit den 30 000 ſudetendeutſchen Gäſten dieſe Frage kaum ſo ſchnell und reibungslos hätte gelöſt werden können. Die letzten Tage des vergangenen Jahres haben uns nun das Geſchenk gebracht, das wir uns ſeit langem erhofft und gewünſcht halten: Wir werden nunmehr als Organi⸗ ſation von der Partei betreut. Anſere Arbeif wird von nun an auch offiziell als politiſches Wirken im Sinne und im Rahmen der NS DA 1 werden. Wir verſtehen die Größe und den Wert dieſer Neuordnung vollauf zu würdigen und danken dem Führer und auch dem Reichs ſporkführer von ganzem Herzen für ihre Tat. verſuches am Hauptnoſtamt, und als ihm dann Barton mit der Abhebundg des poſtlagernden Briefes, der das Teſtament enthielt, zuvorkam, erlitt er die erſte ſchwere Niederlage. Die Hoffnung auf das Vermögen des Mr. Tree mußte er damit aufgeben. Wie er geſtand, ließ er Miß Adlercreuz und ihren Bruder deshalb entführen, weil er hoffte, ſte für ſeine Zwecke direkt verwenden zu können, indem er nötigenfalls durch eine Heirat mit der jungen Dame wenigſtens in den Beſitz ihres Erbteiles käme, und dann, damit durch das Verſchwinden dieſer beiden Per⸗ ſonen die Polizei in ihrem Verdacht auf ihn abgelenkt würde. Als er Barton und mich bei dem verunglückten Beſuch in ſeiner Wohnung überraſchte, fühlte er ſich nicht mehr recht wohl in ſeiner Haut und beſchloß, den Miſter Kat ſterben zu laſſen und dadurch den Verdacht gegen ſich vollſtändig zu entkräften. Der Zufall wollte es, daß er gleich darauf dem Bettler Millard begegnete, dem er in ſeiner Maske als Kat ſehr ähnlich ſah. Er machte ihn durch Geldgeſchenke gefügig und hielt ihn ſo als neues Opfer für ſeine Zwecke in Bereitſchaft. Zu dieſer Zeit ſtießen wir auf den Namen Kat. Als ich ihn in ſeiner Wohnung beſuchte, verriet ihn die elektriſche Zähluhr, es kam zu der ene wobet es ihm jedoch ge⸗ lang, zu flüchten. Nun hielt Taylor die Zeit für gekom⸗ men, den Bettler für ſich ſterben zu laſſen. Am ſelben Abend noch machte er ihn betrunken und wechſelte im Park mit ihm die Kleider. Dann warf er einen Strick über einen Aſt und die Schlinge um den Hals des Be⸗ rauſchten, und bevor ſich dieſer noch wehren konnte, baumelte er auch ſchon.— Dawit war Mr. Kat geſtorben und Taylor hoffte, nun in Ruhe auf neue Schandtaten ſinnen zu können. Er dachte dabet, es ginge leichter, wenn die Perſonen, die ihn am meiſten beläſtigten, nicht mehr ſein würden, und deshalb trug er der Brigade auf, erſt Barton und dann mich aus dem Wege zu raumen.“ Oberinſpettor Robin führte noch die Einzelheiten aus die zur Feſtnahme des Verbrechers führten. Als er ge endet hatte, erhob ſich der Oberſt und ſprach: „Eine beſondere Probe der Kraft von Scotland Pard iſt gelungen. Gedenken wir in tiefer Verehrung des Toten, der in tren Ter Pflichterfüllung dabei ſein Leben laſſen mußte. Im Namen des Königs und in dem von ganz Scotland Yard danke ich allen Beamten, die oft in ſchwierigſter Kleinarbeit zur Klärung des Falles bei⸗ trugen. Insbeſondere aber danke ich Oberinſpektor Robin und Inspektor Barton. denen es vorbehalten blieb. die Mit allen Kräften werden wir beſtrebt ſein, auch im kommenden Jahr unſere Aufgabe zu erfüllen. das deutſche Volk zu„einem Volk in Leibesübungen“ zu machen. Das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt, das vom 18. bis 25. Juni 1939 in Mannheim abgehal⸗ ten werden wird, ſoll erneut den Beweis bringen, daß der DR ganze Arbeit geleiſtet hat und daß die Erfolge un⸗ ſerer badiſchen Turner und Sportler in Bezug auf Einzel⸗ wie auf Mannſchaftsleiſtungen nicht dem Zufall zuzuſchrei⸗ ben ſind. Für dieſe erfolgreiche ſportliche Betätigung und Ein⸗ ſatzbereitſchaft im abgelaufenen Jahre ſpreche ich allen An⸗ gehörigen des DR den herzlichſten Dank aus und wünſche den Kameraden ein recht glückliches neues Jahr! 8 g Der Name der geſchiedenen Frau Die neue Regelung. Der Einfluß der Entſcheidung auf den Familiennamen der geſchiedenen Frau war bisher in folgender Weiſe be⸗ ſtimmt: a 1. Die geſchiedene Frau behält grundſätzlich den Fami⸗ liennamen ihres Mannes. 2. Die Frau kann ihren Familiennamen wieder anneh⸗ men. War ſie vor Eingehung der geſchiedenen Ehe verhei⸗ ratet, ſo kann ſie auch den Namen wieder annehmen, den ſie zur Zeit der Eingehung dieſer Ehe hatte, es ſei denn, daß ſie allein für ſchuldig erklärt iſt. Die Wiederannahme des Na⸗ mens erfolgt durch Erklärung gegenüber der zuständigen Be⸗ hörde; die Erklärung iſt in öffenklich beglaubigter Form ab⸗ zugeben. a 3. Iſt die Frau allein für ſchuldig erklärt, ſo kann der Mann ihr die Führung ſeines Namens unterſagen. Die An⸗ terſagung erfolgt durch Erklärung gegenüber der zuſtändigen⸗ Behörde, die Erklärung iſt in öffentlich beglaubigter Form abzugeben. Die Behörde ſoll der Frau die Erklärung mit⸗ teilen. Mit dem Verluſte des Namens des Mannes erhält die Frau ihren Familiennamen wieder. Das neue Ehegeſetz übernimmt in weitem Umfange dieſe Regelung. Es bkingk zwei weſentliche Neuerun⸗ gen: 1. Einen früheren Ehenamen kann die Frau nur dann wieder annehmen, wenn aus der früheren Ehe Nach⸗ kommenſchaft vorhanden iſt. 2. Das Vormundſchaftsgericht kann der Frau in be⸗ ſtimmten Fällen die Fortführung des Familiennamens des Mannes oder eines früheren Ehemannes unterſagen. Zu beachten iſt auch, daß die Vorſchriften des Ehe⸗ eſetzes über den Namen der geſchiedenen Frau auch dann Anwendung finden, wenn die Ehe auf Aufhebungsklage auf⸗ gehoben worden iſt. Auch in Zukunft gilt der Grundſatz, daß die Frau nach der Scheidung 785 Aufhebung) der Ehe den Familien⸗ namen fortführt, den 15 durch die Eheſchließung erwor⸗ ben hat. Soweit ſich die Folgen einer Eheſcheidung nach deul⸗ 11525 materiellen Recht beſtimmen, berührt die Eheſcheidung als ſolche den Familiennamen der Frau nicht. Die Frau kann nach Scheidung oder Aufhebung der Ehe durch Erklärung gegenüber dem Standesbeamten ihren Familiennamen wieder annehmen. Die Erklärung be⸗ darf der öffentlichen Beglaubigung. Als Familiennamen der Frau iſt nur der— urſprüng⸗ liche oder ſpäter(infolge Annahme an Kindes Statt, Na⸗ menserteilung, Legitimation durch nachfolgende Ehe der El⸗ tern oder Ehelichkeitserklärung, behördliche Namensänderung uſw.) geänderte— Geburtsname der Frau zu verſtehen; das ergibt ſich daraus, daß in Paragraph 63 Abſ. 2 des Ge⸗ ſetzes den Familiennamen gegenübergeſtellt wird der durch die Eheſchließung erworbene Ehename. Das Namenswahlrecht ſteht der Frau in jedem Falle zu, unabhängig von der Verteilung der Schuld im Scheidungs⸗ oder Aufhebungsurteil. Der für die Entgegen⸗ nahme der Erklärung der Frau zuständige Standesbeamte braucht alſo lediglich zu prüfen, ob das Scheibdungs⸗ oder Aufhebungsurteil rechtskräftig geworden iſt. Ehre des Banners von Scotland Yard zu verteidigen. Zum Zeichen der Anerkennung ihrer beſonderen Fähig⸗ keiten ernenne ich: Oberinſpektor Robin zum Oberkommiſ⸗ jar, Inſpektor Barton zum Kommiſſar, die Sergeanten Cock und Mackenzie zu Inſpektoren. Und Ihnen, Barton, jage ich außerdem noch meinen Dank, daß Sie Ihr Leben für die Ehre..“ Der Oberſt kam nicht weiter, denn als er ſeinen väter⸗ lichen Blick auf den jfüngſten Kommiſſar richtete, da blieb ihm das nächſte Wort in der Kehle ſtecken. Barton rührte ſich nicht, ſaß mit geſenktem Kopf, die Arme auf den Tiſch geſtützt. Er war eingeſchlafen. 37. Kapitel. „Barton, Sie werden lachen“, ſagte am nächſten Tag Oberkommiſſar Robin.„Man hat Stone gefunden! „Wunderbar“, freute ſich der friſchgebackene Kommiſſar Barton,„wenn es auch reichlich ſpät iſt. Faſt wäre es zu ſpät geweſen. Wo iſt er denn?“ „Soeben wurde uns vom Krankenhaus in Liverpool die Mitteilung gemacht, daß dort geſtern abend ein Mann mit einer vereiterten Schußverletzung bewußtlos einge⸗ liefert wurde. Er war in einem kleinen Hotel abgeſtiegen, und da er ſich am nächſten Tage nicht mehr zeigte, ſah man ſchließlich in ſeinem Zimmer nach und fand ihn dort in ſchwerem Fieberdelirium auf. Die Hoſpitalverwaltung, die erſt ſpäter die Papiere des Eingelieſerten durchſah, erkannte daraus, daß es ſich um den von der Poltzei ge⸗ ſuchten Diener Fred Stone handelt. Der Mann iſt derzeit nicht vernehmungsfähig. Es wird gut ſein, Barton, wenn Sie nach Liverpool reiſen und ſich mit dem alten Knaben 5 wenig unterhalten, ſobald ihm die Beſinnung wieder⸗ ehrt“ 2 „Wird gemacht“, meinte der Kommiſſar. gibt es ſonſt Neues?“ „In vierzehn Tagen heirate ich!“ „Bum!“ rief Barton.„Gegen wen?“ „Gegen Mrs. Gamble!“ „Ich dachte, ſie wollte einen anderen heiraten?“ „Schwindel, nichts als Schwindel, auf den ich geriſſener Kerl hereinfiel. Sie dachte gar nicht daran. ſondern wollte mich nur erinnern, daß man nicht traumverloren neben einer hübſchen Frau einherwandelt. Ja, ja, die Frauen!“ Barton verabſchiedete ſich, nachdem er noch verſprochen hatte, als Trauzeuge und vielleicht ſpäter ſogar als Tauf⸗ pate zur Stelle zu ſein. „Und was *