Dezigspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl⸗ Mannheim⸗Seckenheiin, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 33. 1140 Mal; det Neichsautobahnen 39. Jahrgang Donnerstag, den 5. Januar 1939 Die Bauleiſtung des Jahres 1938 im Geſchäftsbericht der Geſellſchaft„Reichsautobahnen“ Berlin, 4. Januar. Das Geſchehen des Jahres 1938 auf außenpolitiſchem Gebiet, die Schaffung des Großdeutſchen Reiches durch den Führer, ſpiegelt ſich bei den Reichsautobahnen in drei Er⸗ eigniſſen von beſonderer Bedeutung wider: Der Rückglie⸗ derung Oeſterreichs an das Reich folgte am 7. April 1938 der erſte Spatenſtich für den Bau von Reichsautobahnen in der Oſtmark durch den Führer bei Salzburg: im An⸗ ſchluß an die Wiedergewinnung des Sudetenlandes tat der Stellvertreter des Führers am 1. Dezember 1938 bei Eger den erſten Spatenſtich für den Bau von Reichsautobahnen in dieſem jüngften Gau des neuen Deutſchen Reiches, und am 19. November 1938 ſchloß das Reich mit der Tſchecho⸗ Slowakei einen Staatsvertrag über den Bau und Betrieb einer Durchgangsautobahn zwiſchen Schleſien und Niederdonau auf tſchechiſchem Gebiet. Zwar brachten die außenpolitiſchen Ereigniſſe und die mit ihnen zuſammenhängenden Bauaufgaben von beſon⸗ derer ſtaatspolitiſcher Bedeutung manche Schwierigkeiten in der Arbeitergeſtellung und der Bauſtoffbelieferung für die Reichsautobahnen mit ſich, doch iſt trotzdem das Bau⸗ ziel des Jahres 1938, weitere 1000 km fertige Strecken dem öffentlichen Verkehr zu übergeben, voll erreicht worden. Dank der rührigen Mitarbeit aller Beteiligten konnten im Jahre 1938 rund 1048 km Strecken neu in Betrieb genom⸗ men werden. Einſchließlich der bis Ende 1937 fertiggeſtell⸗ ten 2014 km ſtehen nunmehr insgeſamt 3062 km Reichs⸗ autobahnen dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung. Ne⸗ ben den fertigen Strecken waren Ende 1938 weitere 1450 eim im Bau. Bei der Herſtellung der Brücken bauwerke wurde neben ihrer einwandfreien baulichen Durchbildung beſon⸗ derer Wert auf ihre Geſtaltung gelegt und demgemäß in vermehrtem Umfange Klinker⸗ und Naturſteinmauerwerk verwendet Bemerkenswerte Eiſenbetonbauwerke ſind die Reichsſtraßenbrücke über die Enz bei Eutingen, ein Durch⸗ laufträger über drei Oeffnungen von 30, 45 und 32 m, und die Teufelsbrücke, eine Eiſenbetonbogenbrücke mit einer Spannweite von 138 m und einem Pfeil von 26 m. Der Perſonalbeſtand bei den Geſchäftsſtellen der Reichsautobahn hat ſich von 9249 Köpfen Ende 1937 auf 11870 Köpfe Ende Oktober 1938 erhöht. Der Schiffs⸗ und Kraſtfahrverkehr Ein zuſammenfaſſender Bericht des Keichsverkehrsminiſte⸗ riums für das Jahr 1938. Ueber den Verkehr und über die verkehrspolitiſchen Maßnahmen auf den Gebieten des Waſſerſtraßen- und See⸗ verkehrs ſowie des Kraftverkehrs im Jahre 1938 gibt das Reichsverkehrsminiſterium einen zuſammenfaſſenden Ueber⸗ blick heraus. In dem Abſchnitt über die Reichswaſſerſtraßen⸗ verwaltung wird beſonders hervorgehoben, daß ſich die Bautätigkeit auf den weiteren Ausbau der deutſchen Ströme mit ihren Anſchluß⸗ und Verbindungskanälen zu einem lei⸗ ſtungsfähigen Waſſerſtraßennetz erſtreckte. Ferner wurden die Arbeiten zum Ausbau der Seehäfen und Seewaſſerſtra⸗ ßen ſowie für den Küſten⸗ und Inſelſchutz fortgeſetzt. Das hervorragendſte Ereignis des Jahres 1938 auf dem Gebiete der Waſſerſtraßen war die Inbetriebnahme des Mit⸗ tellandkanals bis zur Elbe und der Beſchluß zur beſchleunig⸗ ten Ausführung der RheinMain—Donau⸗Verbindung. Die deutſche Binnenflotte umfaßte am 1. Januar 1938 17 881 Schiffe mit 6 452 000 to Tragfähigkeit und 849 000 PS. Durch den Anſchluß Oeſter⸗ reichs ſind hinzugetreten 510 Schiffe mit 275 000 to und 45 000 PS. Durch den Anſchluß des Sudetenlandes iſt vor⸗ läufig keine nennenswerte Verſtärkung der Flotte eingetre⸗ ten. Für die Donau iſt ein namhaftes Bauprogramm in Vorbereitung. Im Abſchnitt über die deutſche Seeſchiffahrt wird einleitend feſtgeſtellt, daß der Schiffsverkehr ſich, ob⸗ wohl der Welthandel in den erſten zehn Monaten des Jah⸗ res 1938 erheblich zurückging, in den deutſchen Häfen mit Aten ba, e p auf der bisherigen Höhe ge⸗ at, teils darüber hinaus angeſti iſt. Male ſeit 1932 hat die— deutſche Handelsflokte tonnagegemäß die Viermillionengrenze überſchritten. Trotz der ſtarken Inanſpruchnahme der deutſchen Verſten durch ausländische Bauaufträge konnten im Jahre 1938 sher 215 000 Bac neuer Schiffsraum in die deulſche Han⸗ 8 eingegliedert werden. Der Auftragsbeſtand der 91 Werften für deutſche Rechnung belief ſich am 1. BR 1938 wie im Vorfahr auf faſt einhalb Millionen Im n Kraft- und Straßenverkehr wi i . t raft⸗ wird ſchließ⸗ 1 ee h der fn Liafefahrzengbeſtend 175 bal a 5 lanſenen Jahn 5 15 9 er Linie auch im abge Geſamtzahl aller Kraftfahrzeuge einſchließlich Krafträder) ohne Oeſterreich und die ſude⸗ tendeutſchen Gebiete ſtieg von 205 Millionen auf 3 57 Millionen; mit Oeſterreich zuſammen war am 30. Septem⸗ ber 1938 der Beſtand 3,5 Millionen. Im Jahre 1933 lag Die Schulungsarbeit der NGO AD Ein Lehrgang auf der Keichsſchulungsburg Erwitte. Erwitte, 5. Jan. Am Mittwoch eröffnete, wie die NSK mitteilt, der Leiter des Hauptſchulungsamtes der NSDAP, ſtellvertretender Gauleiter Friedrich Schmidt, in der Reichs⸗ ſchulungsburg Erwitte in Weſtfalen einen Lehrgang der Leiter aller Gauſchulen der NS DA, der Schulungsbeauf⸗ tragten der Gliederungen ſowie der Hauptſtellenleiter für aktive und theoretiſche Schulung der Gauſchulungsämter des geſamten Reiches mit einem grundſätzlichen Vortrag über die Aufgaben der Schulungsarbeit der NSDAP in dieſem Kampfjahr. Der Redner ging von dem Grundſatz aus, daß Schulung politiſche Willensbildung bedeute und zeigte auf, wie das vergangene Jahr bereits eine heute in ihren Auswirkungen noch kaum faßbare Erfüllung der bisherigen nationalſozialiſtiſchen Willensbildung gebracht habe. Des Führers Wort in ſeiner Neujahrsbotſchaft, daß, wie immer, Erziehung unſeres Volkes zur nationalſoziali⸗ ſtiſchen Gemeinſchaft die erſte Aufgabe ſein zeige den Weg. Dieſe Erziehung ſei der größte und verantwortungsvollſte Auftrag auch an die Schulungsarbeit der NSDAP. Zur Erfüllung dieſes Auftrages ſtellte der Leiter des Hauptſchulungsamtes der NSDAP drei große Aufgaben: erſtens wiſſensmäßige Vertiefung der Gegebenheiten für die Lebensentfaltung unſeres Volkes unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung der völkiſchen und räumlichen Bedingungen; zwei⸗ tens ſtärkſte Betreuung und Einſchaltung in die Dinge des Alltags, vor allem Bewährung des ſozialen Gerechtigkeits⸗ empfindens und ſeine erfolgreiche Durchſetzung in der Pra⸗ xis gerade auch als Vorausſetzung einer ſtärkſten Leiſtungs⸗ ſteigerung; drittens Herausſtellen und Klären der großen weltanſchaulichen Fragen unſerer Zeit, die bereits Fragen eines weltbewegenden Kampfes geworden ſind, ſowie klares Erkennen der internationalen geiſtigen Zuſammenhänge. Abſchluß der Gebietsgliederung Am 8. Januar Aebergabe des reſtlichen Sudetengebietes an die Oſtmarkgaue.— Kundgebung in Inaim. Wien, 5. Januar. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP gibt— laut NS&R— bekannt: Gemäß Verfügung des Stellvertreters des Führers wird der organiſakoriſche Aufbau des Gaues Sudetenland der NSDAP abgeſchloſſen und die Uebergabe der an die Gaue Bayeriſche Oſtmark, Oberdonau und Niederdonau ab⸗ zutretenden ſudetendeutſchen Gebiete am 8. Januar vollzo⸗ gen werden. Die Uebergabe des an den Gau Schleſien ange- ſchloſſenen Hultſchiner Ländchens iſt bereits im Dezember v. J. erfolgt. Aus Anlaß der Uebergabe wird am Sonntag, den 8 Januar, in Znaim ein feierlicher Akt ſtattfinden, bei dem Reichskommiſſau Gauleiter Henlein und im Namen der Gauleiter Bayeriſche Oſtmark, Oberdonau und Niederdonau Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel ſprechen werden. Die parteimäßige Gliederung der im Jahre 1938 dem Deutſchen Reich neu angeſchloſſenen Gebiete wird mit die⸗ ſem Akt zum Abſchluß gebracht. 8 Die flowakiſche Volkszählung Ablehnung durch die Volksdeutſchen.— Eine Erklärung Staatsſekretärs Karmaſin. Preßburg, 5. Januar. Staatsſekretär Ingenieur Karmaſin, der Sprecher der Deutſchen in den Karpathenländern, gab dem Preßburger DNB⸗Berichterſtatter zur plötzlichen Volkszählung folgende Erklärung ab: Eine Kardinalfrage des Karpathendeutſch⸗ tums iſt die Anlegung eines nationalen Kataſters in der Slowakei. Vorausſetzung für dieſe Anlegung iſt, daß jedem Deutſchen die Möglichkeit gegeben wird, ſelbſt ſein Volks⸗ tumsbekenntnis abzulegen und daß die Volksgruppenfüh⸗ rung in ſtrittigen Fällen zu entſcheiden hat, da die Gefahr beſteht, daß volksfremde Elemente, vor allem auch Juden, ſich zur deutſchen Volksgemeinſchaft bekennen. Die mangelhafte Vorbereitung und vor allem die noch mangelhaftere Durchführung der Volkszählung am 31. De⸗ zember 1938 machen das Ergebnis vollkommen wertlos. Da aber die in den letzten Tagen aufgetauchten Beſtrebungen, Deutſche aus ihren Arbeitsplätzen in der Slowakei zu ver⸗ drängen und die Bedenken gegen dieſe Art der Volkszäh⸗ lung neue Nahrung erhalten haben, lehnt die volksdeutſche Führung in den Karpathenländern auch aus Exiſtenzgrün⸗ den die Art der Durchführung und auch das Ergebnis dieſer Zählung ab. i auf rund 14 oh geſtiegen. Für die Bauvorhaben des Reichs und die Uebungen der Wehrmacht wurden im Jahre 1938 in großem Umfange Laſtkraftwagen aus der Wirtſchaft und dem Verkehrsge⸗ werbe herausgezogen. Zur Zeit der größten Anforderun⸗ en wurden gleichzeitig insgeſamt bis zu 40 000 Wagen ge⸗ tellt. Dazu kamen noch die Kraftfahrzeuge, die der Wirt⸗ ſchaft in den ſudetendeutſchen Gebieten aus dem Altreich zur Verfügung geſtellt wurden. Nr. 4 Nooſevelt wird ausfällig Angriffe gegen die„Diktaturen“.— Werbung für den „Neuen Plan“.— Der Küſtungswektlauf. Waſhington, 5. Januar. Die Jahresbotſchaft Präſident Rooſevelts war unter das phantaſtiſche Zeichen eines nach ſeinen Worten Amerika von ſeiten der„Diktaluren“ drohenden Kampfes um die Erhal⸗ tung demokratiſcher Freiheit geſtellt. Dieſen„aggreſſiven“ Abſichten gegenüber rufe er nun Amerika zur nationalen Einigkeit auf. Dieſer Aufruf gipfelte erwartungsgemäß in einer warmen Werbung für den„Neuen Plan“, Rooſevelts perſönliches Steckenpferd, deſſen Unvollkommenheit dabei al⸗ lerdings zugegeben wurde. Die Küſtungsforderungen und die angekündigte Reviſion der Neutralitätsakle fallen dabei beſonders auf. Bei ſeinem erſtaunlichen Auftakt erſchien es dem Redner immerhin notwendig, zuzugeben, daß viele Amerikaner im totalitären Syſtem eine große Anzahl von Vorteilen ſähen, insbeſondere die volle Auswertung von Arbeitskraft und Kapital. Rooſevelt räumte ein, daß die„Diktaturen“ das Problem von Arbeit und Kapital„mindeſtens zeitweilig“ gelöſt hätten. Jedoch, ſo fuhr der Präſident der Vereinigten Staaten fort, habe dieſer Erfolg einen Preis gekoſtet, den Amerika nicht zu zahlen bereit ſei. Nun folgte eine Aufzählung deſſen, worin dieſer Preis der totalitär geführten Völker beſtehe. Dieſe Aufſtellung Rooſevelts beſtand in einer Sammlung jener„Argumente“, die ſeit Jahren von der jüdiſchen Hetzpreſſe Amerikas kol⸗ portiert werden, und deren Wirkung bekanntlich von dem Grad der Entfernung abhängt: angeblicher Verzicht auf Re⸗ ligionsfreiheit, angebliche Beſchlagnahme des privaten Ka⸗ pitals, die Gefahr, ins Konzentrationslager zu kommen uſw. der Zwang, die Kinder nicht als freie Menſchen aufwachſen zu laſſen uſw. Die drei„Ideale Amerikas“ beſtehen nach der Anſicht Rooſevelts in der freien Ausübung der Religion, in der De⸗ mokratie und in der internationalen Ehrlichkeit. Die Zeit ſei gekommen, wo Amerika rüſten müſſe, nicht nur um ſeine Grenzen zu ſchützen, ſondern auch um dieſe Ideale zu verteidigen. Keine Nation, ſo fuhr der Nachfolger Wilſons fort, ſei in Sicherheit, ſolange eine mächtige Nation ſich weigere, ihre Wünſche und Beſchwerden an den Verhandlungstiſch zu bringen. Er ſprach von unerlaubter Propaganda, ſubven⸗ tionierter Durchdringung fremden Gebietes, Aufforderung zur nationalen Uneinigkeit uſw. Amerika habe aus all dem gelernt Die Amerikaner könnten es ſich nicht leiſten, gegen⸗ über internationalen Geſetzloſigkeiten untätig zu bleiben. Rooſevelt deutete in dieſem Zuſammenhang an, daß er die Reviſion des Neutralitätsgeſetzes wünſche. Die eigentlichen Hauptpunkte der Jahresbotſchaft bilde⸗ ten folgende Forderungen des Präſidenten: Erſtens eine ſtarke Wehrmacht mit entſprechenden Stützpunkten; Zweitens Aufbau einer großen Organiſation, die im⸗ ſtande ſei, den nötigen Kriegsbedarf zu decken. Drittens ein Volk, frei von Klaſſenhaß, falſcher Spar⸗ ſamkeit und ſozialen Vorurteilen. Rooſevelt zählte verſchiedene nationale Projekte auf, die er ſeit dem Jahre 1933 verwirklicht habe. Es müſſe möglich gemacht werden, daß das Jahreseinkommen des amerikani⸗ ſchen Volkes auf 60 Milliarden Dollars hochgeſchraubt werde. Der Präſident wandte ſich zum Schluß gegen den 7 1 der Reformgeſetze und Abſtriche an den Bundesaus⸗ gaben. An der Tunis⸗Maginot⸗Linie Daladier in Gabes— Beſichtigung der Befeſtigungs⸗ anlagen von Nareth Miniſterpräſident Daladier traf am Mittwoch mit dem Sonderzug in Gabes ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich der Generalreſident von Tunis, Labonne, ſowie die Generäle Georges und Vuillemin. Pach kurzem Aufenthalt ſetzte Daladier im Kraftwagen die Reiſe fort, um die Befeſtigungsanlagen von Nareth an der libyſchen Grenze, die ſogenannte Tunis⸗ F zu beſichtigen, die kurz hinter der Stadt eginnt. Wie ſchon kurz gemeldet, hatte der Miniſterpräſident am Abend zuvor anläßlich des Feſteſſens im Hotel„Maje⸗ ſtic“ in Tunis nach einer kurzen Anſprache des General⸗ reſidenten Labonne eine durch Rundfunk übertragene Rede ehalten, in der er auf die Beweiſe der Treue und der zoyalität zu Frankreich, die im Laufe der letzten Monate von Tunis, Algier und Marokko bekundet worden ſeien, einging und erklärte, daß das Mutterland ebenſo feſt an ihnen halte wie ſie an Frankreich Er überbringe ganz Nordafrika den Gruß Frankreichs. Von Tunis aus müſſe dieſe Freundſchaftsbotſchaft ausgehen, weil Tunis wie Algerien und Marokko eine ſtarke Wehr der franzöſiſchen Republik darſtellen. Italienfeindiiche Kundgebungen Eine Meldung der Agenzia Stefani aus Tunis beſagt, daß ſich nach der Militärparade vor Daladier anti⸗ italieniſche Kundgebungen ereignet hätten. Unter Schmäh⸗ rufen gegen Italien, Muſſolini und den Grafen Eiano habe die Menge die Fenſterſcheiben der italieniſchen Zeitung Unione“ und der italieniſchen Buchhandlung eingeworfen. Die Demonſtranten hätten ihr Treiben zwei Stunden lang n können, obne daß die Polizei eine Verhaftung Verkehrsunglück vor Gericht Die Todesfahrt der Mitglieder des Volksgerichtshofes. Berlin, 4. Jan. Vor der Potsdamer Strafkemmer be⸗ gann am Mittwoch die Verhandlung in dem Strafverfahren wegen des folgenſchweren Verkehrsunfalls, dem am 3. No⸗ vember v. J. auf der Reichsautobahn Magdeburg—Verlin drei Mitglieder der Reichsanwaltſchaft beim Volksgerichts⸗ hof zum Opfer fielen. Beim Zuſammenſtoß ihres Dienſtwa⸗ gens mit einem am Rand der Fahrbahn unbeleuchtet ſte⸗ henden Laſtzug wurden Oberreichsanwalt Parey und der Erſte Staatsanwalt Dr. Geipel getötet, während Reichsan⸗ walt Parriſius erheblich verletzt wurde. Der Kraftwagen⸗ führer dagegen kam im weſentlichen mit dem Schrecken da⸗ von. Als ſtrafrechtlich verantwortlich für das ſchwere Un⸗ glück wurden der 3 jährige Kraftfahrer Paul Könnecke aus Halberſtadt und ſein 22 Jahre alter Begleiter Otto Wieſen⸗ berg aus Dingelſtedt bei Halberſtadt als Fahrer des unbe⸗ leuchteten Laſtzuges ſowie der 52jährige Straßenmeiſter Kurt Kliche aus Spandau und der 49 Jahre alte Streifen⸗ bedienſtete der Reichsbahn Otto Buchholz aus Berlin⸗Char⸗ lottenburg als verantwortliche Aufſichtsperſon der Reichs⸗ autobahnverwaltung unter Anklage geſtellt. Es wird ihnen berufsfahrläſſige Tötung und berufsfahrläſſige Körperverlet⸗ zung zur Laſt gelegt, den beiden Laſtzugfahrern außerdem Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrs- und Zulaſſungs⸗ ordnung und der vorläufigen Autobahnbetriebs⸗ und Ver⸗ kehrsordnung. Wegen Landesverrats hingerichtet Berlin, 4 Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichts⸗ hof teilt mit: Der am 19. September 1938 vom Volksge⸗ richtshof wegen Landesverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 43jährige Rudolf Szories aus Leipzig iſt am Mittwoch morgen hingerichtet worden. Der wiederholt vorbeſtrafte Verurteilte war aus Furcht vor neuer Beſtrafung nach Frankreich geflohen, um ſich zur Fremdenlegion zu melden. Er wurde dort jedoch dem Spionagedienſt zugeführt. In deſſen Auftrag unternahm er es, eine deutſche Garniſon und Verteidigungsanlagen an der deutſchen Weſtgrenze auszuſpähen. Als der Verurteilte bei ſeiner zweiten Ausſpähungsreiſe wieder die Reichs⸗ grenze überſchritt, gelang es der Wachſamkeit eines deut⸗ ſchen Grenzbeamten, ihn als Landesverräter zu entlarven. Heimwehrleute verurteilt Die Vorgänge im Juli 1934 in Neunkirchen. Wiener-⸗Neuſtadt, 4. Januar. Amtlich wird mitgeteilt: Die ſchändlichen Mißhandlun⸗ gen, die die Heimwehrleute im Juli 1934 in dem bekann⸗ ten Induſtrieort Neunkirchen begingen, haben jetzt wenig⸗ ſtens zum Teil ihre Sühne gefunden In der Nacht zum 26. Juli 1934 waren in Neunkirchen und Umgebung alle Natio⸗ nalſozialiſten von Heimwehrleuten gefangengeſetzt und ins Hauptquartier des Heimatſchutzes gebracht worden. Dort wurden die Verhafteten von betrunkenen Heimwehrleuten auf das grauſamſte mit Gummiknüppeln und Holzſcheiten, mit Fauſthieben und Fußtritten mißhandelt. Zahlreiche der damals Verhafteten mußten ihrer Verletzungen wegen ins Krankenhaus gebracht werden. Jetzt hat das Landgericht Wiener⸗Neuſtadt die Heimwehrleute Pfalzer, Lehs, Schuerle, Steiner und Tobler wegen Teilnahme an den damaligen Brutalitäten zu je zwei Monaten und den ehemaligen Land⸗ tagsabgeordneten Fuerbacher zu vier Monaten ſchweren Kerkers verurteilt. politiſches Allerlei Jüdiſches Vermögen in der Oſtmark 47 768 Juden melden über zwei Milliarden Mark an Wien, 4. Jan. Nach einer parteiamklichen Mitteilung haben in der Oſtmark 47 768 Juden ein Vermögen von ins⸗ geſamt 2 041 828 000 Mark angemeldet. Davon ſteckten u. a. in Ankernehmungen 321 329 000 Mark, in Wertpapie⸗ ren 265 948 000 Mark, im ſtädtiſchen Haus- und Grund⸗ beſitz 521 162 000 Mark, im land- und forſtwirkſchaftlichen Beſitz 39 673 000 Mark.. Wiederaufnahme der Beſprechungen für die Kabinekts⸗ umbildung in Brüſſel. Miniſterpräſident Spaak hat am Mittwoch ſeine politi⸗ ſchen Beſprechungen im Zuſammenhang mit der Burgos⸗ Frage und der geplanten Kabinettsumbildung wieder auf⸗ genommen. Im Laufe des Mittwoch hat ſich der Miniſter⸗ präſident mit verſchiedenen Parteiführern über die Lage un⸗ terhalten. In unterrichteten Kreiſen rechnet man nunmehr mit der baldigen Unterzeichnung des Abkommens zwiſchen Brüſſel und Burgos, das einen gegenſeitigen Agentenaus⸗ tauſch vorſieht. Der Abſchluß des Abkommens an ſich ſoll nicht mehr in Frage ſtehen, jedoch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Marxiſten dem Kabinett im Zuſammenhang mit der Burgos⸗Frage neue Schwierigkeiten bereiten werden. Die Umbildung und Erweiterung des Kabinetts wird vielleicht ſchon Ende dieſer Woche, ſpäteſtens aber bis zur Rückkehr des Königs von ſeiner Erholungsreiſe nach Südfrankreich am 10. Januar abgeſchloſſen ſein. Die Amerika⸗Reiſe des engliſchen Königspaares. Nach einer amtlichen Mitteilung wird das engliſche Kö⸗ nigspaar anläßlich ſeines Staatsbeſuches in Kanada vier Tage in den Vereinigten Staaten verbringen, und zwar vom 8. bis 11. Juni. Auf der Rückreiſe wird das Königspaar die älteſte britiſche Kolonie, Neufundland, beſuchen, die damit zum erſten Male von einem britiſchen Souverän aufgeſucht wird. Insgeſamt wird der König ſechs Wochen und drei Tage wegen ſeiner Kanada⸗ und USA ⸗Reiſe von England abweſend ſein. Am 8. Mai wird das Königspaar Ports⸗ mouth auf dem Schlachtſchiff„Repulſe“ verlaſſen, am 22. Juni wird es dort wieder eintreffen. Schwedens Flottenpläne.— Neue Küſtenpanzer. Dem Schwediſchen Reichstag, der am 11. Januar durch den König eröffnet werden wird, ſoll ein endgültiger An⸗ trag auf Erſatzbauten für die ſchwediſche Marine zur Ent⸗ ſcheidung vorgelegt werden Die mehr als ein Jahr dauernde Auseinanderſetzung über den Typ der Erſatzbauten für die ſchwediſche Kriegsmarine dürfte damit ihrer Löſung ent⸗ egengehen Es handelt ſich in dieſem Falle in der Haupt⸗ e um den Bau von Panzerſchiffen für die Küſtenflotte. Zunächſt ſollen zwei 8000⸗To⸗Panzerſchiffe in Bau gegeben werden, deren Koſten mit je etwa 37 Millionen Kronen und deren Bauzeit mit vier Jahren veranſchlagt werden. Die in England beſtellten Küſtentorpedoboote ſollen größten⸗ teils bis Juli 1939 geliefert werden. Das neue japaniſche Kabinett Baron Hiranuma mit der Regierungsbildung beauftragt. Tokio, 4. Januar. Baron Hiranuma wurde am Mittwoch nachmittag vom Kaiſer von Japan in Audienz empfangen und mit der Bil⸗ dung des neuen Kabinetts beauftragt. Die bisher vorliegenden Kommentare heben hervor, daß die Grundzüge der japaniſchen China⸗Politik durch den Ka⸗ binettswechſel nicht beeinflußt würden, daß dagegen die „ſtärkſte Geſchloſſenheit des geſamten Volkes gewährleiſtet“ werden ſolle. Da die Gründung einer Nationalpartei nicht ohne innere Schwierigkeiten hätte herbeigeführt werden können, ſo ſei Baron Hiranuma entſchloſſen, eine Einheit von Regierung, Parlament und Volk herbeizuführen. Man erwäge deshalb die Beteiligung der Mehrheits⸗ parteien an der Regierung, um vor dem Zuſammentritt des Reichstages eine Einheitsfront ſicherzuſtellen. Hiranuma erklärte ſich bereit, den Auftrag zur Regie⸗ rungsneubildung anzunehmen, obwohl bei der Zuſammen⸗ ſtellung des neuen Kabinetts gewiſſe Schwierigkeiten zu überwinden ſind, insbeſondere bei der Beſetzung des Fi⸗ nanzminiſteriums. Wie von unterrichteter Seite verlautet, wird ſich die neue Regierung wie folgt zuſammenſetzen: Miniſterprä⸗ ſident Baron Hiranuma, Außenminiſter Arita, Kriegsmini⸗ ſter Itagaki, Marineminiſter Haſegawa, Innenminiſter Shiono und Landwirtſchaftsminiſter Sakai. Baron Hiran uma iſt 73 Jahre alt. Er iſt Juriſt und wurde im Jahre 1907 Juſtizminiſter im Saionji⸗Kabinett, 1923 war er Juſtizminiſter. Von 1926 bis 1936 war er Vize⸗ präſident des Geheimen Staatsrates, danach Präſident. Hiranuma ſteht entſchieden der Nipponiſtiſchen Bewegung nahe und war Führer der aktiviſtiſchen Kokuhonkai. Admiral Haſegawa, gegenwärtig Stationschef in Yokuſuka, war früher Flottenchef und während des China⸗ onfliktes eine Zeitlang Chef des China⸗Geſchwaders. Shiono, der bisher Juſtizminiſter war, ſteht in engſten Beziehungen zu Hiranuma. Er iſt ebenſo wie Graf Sakai Mitglied des Oberhauſes und Führer des ſogenannten „Landesverteidigungsverbandes“. Konoe über die Gründe ſeines Rücktritts. Tokio, 4. Jan. Fürſt Konoe gab am Mittwoch vormit⸗ tag eine Erklärung ab über die Gründe ſeines Rücktritts, in der es heißt: Der China⸗Konflikt habe allmählich ernſte Ausmaße angenommen und infolgedeſſen ſei die innen⸗ und außenpolitiſche Lage immer verwickelter geworden. Er habe oft befürchtet, daß ſeine Fähigkeiten der gegenwärtigen Lage nicht gewachſen ſeien, aber der Ernſt der Zeit habe einen Kabinettswechſel bis heute nicht geſtattet. Er ſei überzeugt. daß es dringend notwendig ſei, das Vertrauen des Volkes durch Feſtlegung neuer politiſcher Richtlinien und Bildung eines neuen Kabinetts zu heben. Die unerſchüt⸗ terliche grundſätzliche Politik der Regierung im China⸗Kon⸗ flikt ſei bereits feſtgelegt und vom Kaiſer gebilligt worden. „Nachdem ich“, ſo ſchließt die Erklärung,„ſo die ſchwere Verantwortung hierfür übernommen hatte, fühle ich mich beſchämt, daß meine Fähigkeiten nicht ausreichen, um meine Aufgaben durchzuführen. Das iſt der Grund für den Rück⸗ tritt meines Kabinetts.“ Belgiſche Goidreſerven in London Kommenkare zu einer Maßnahme der Brüſſeler Regierung. Brüſſel, 5. Jan. Die belgiſche Regierung hat, wie erſt jetzt bekannt wird, im März vorigen Jahres einen großen Teil ihrer Goldreſerven nach England ſchaffen laſſen. Es handelt ſich um Goldbarren im Werte von 62 Millionen Pfund oder rund neun Milliarden belgiſcher Franken. Wie es heißt, ſind dieſe Goldbeträge beim engliſchen Noteninſti⸗ tut niedergelegt worden. Einige belgiſche Blätter bemerken in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß es ſich wahrſcheinlich um eine„Sicherheitsmaß⸗ nahme“ der belgiſchen Regierung gehandelt habe, die einen Teil ihrer Goldreſerven für den Fall eines bewaffneten Kon⸗ fliktes in Sicherheit bringen wollte. Die„Gazetta“ knüpft daran die Frage, ob ſich eine ſolche Maßnahme mit der Un⸗ abhängigkeitspolitik der belgiſchen Regierung in Einklang bringen laſſe. Auch die Gerüchte über eine etwaige Anglei⸗ chung der belgiſchen Währung an das engliſche Pfund er⸗ hielten durch dieſe Maßnahmen neue Nahrung. Der ſymboliſche Garg Eine Demonſtrakion engliſcher Arbeiksloſer vor dem Amks⸗ ſitz Chamberlains. London, 4. Januar. In der Downingſtreet kam es vor dem Sitz des britiſchen Premierminiſters zu einer aufſehenerregenden Demonſtra⸗ tion. Eine größere Menge von Arbeitsloſen verſuchte einen ſchwarzen Sarg, der in weißer Farbe eine weithin ſicht⸗ bare Inſchrift krug, in das Haus des Premierminiſters zu tragen. Im Sarg lag ein zuſammengerollter Regenſchirm. Vor dem Hauſe Downingſtreet Nr. 10 wurde der Sarg von einem beſonders hergerichteten Laſtwagen abgeladen und die Arbeitsloſen machten ic daran, ihn in die Woh⸗ nung des Premierminiſters zu bringen. Trotz mehrfachen Läukens wurde ihnen nicht geöffnet. Inzwiſchen wurde die Polizei herbeigerufen. Zwiſchen den Poliziſten und den Ar⸗ beitsloſen entbrannte nun ein Kampf um den Sarg, bis die Polizei den Sarg ſchließlich dadurch ſicherte, daß ſie den Kraftwagen mit dem Sarg in den Hof des engliſchen Außenamtes fuhr. Die Demonſtrationen der Arbeitsloſen, die zahlreiche Transparente mit ſich führten, dauerten aber weiterhin an. Schließlich wurde von einer Abordnung der Demon⸗ ſtranten ein Brief abgegeben, in dem es hieß, daß dieſer Sarg ſymboliſch für den Zuſtand der britiſchen Wirtſchaft und für das Schickſal der Männer, Frauen und Kinder ſei, die vom Hunger in das Grab getrieben worden ſeien. Trotz aller Notſtände werde in Großbritannien noch immer keine Winterhilfe für die Arbeitsloſen gezahlt. Am ür Vormittag erſchienen die gleichen Demon⸗ ſtranten vor dem Hauptgebäude des Londoner Arbeitsloſen⸗ amtes, wobei ſie wiederum ihren ſchwarzen Sarg mit ſich führten. Sie verſuchten, in das Gebäude einzudringen wur⸗ den aber von der Polizei daran gehindert Als die Polizei ihren Anführer feſtnahm, nahmen die Demonſtranten eine drohende Haltung ein und verlangten, daß die Polizei ihren Anführer binnen zehn Minuten wieder freilaſſen ſollte, wid⸗ rigenfalls ſie die Polizeiwache ſtürmen würden. Nach acht Minuten gab die Polizei den feſtgenommenen Anführer tat⸗ ſächlich wieder frei Anſchließend zogen die Kundgeber ins Regierungsviertel und verſuchten, in das Oberhaus einzu⸗ dringen. Auch hier wurden ſie jedoch von der Polizei abge⸗ fangen und zerſtreut. — r Regengüſſe in Katalonien g Die nationalen Operationen durch Hochwaſſer beeinkrächkigk. Bilbao, 4. Januar. Der nationale Vormarſch an der katalaniſchen Front wird, nach einer Darſtellung aus dem Hauptquartier, plan⸗ mäßig fortgeſetzt, obwohl heftige Regengüſſe und das da⸗ durch bedingte Hochwaſſer der Flüſſe die Operationen er⸗ heblich erſchwerten. Der rechte Flügel der nationalen Truppen rücke von der Ortſchaft Caſteldane ausgehend auf drei lgßen vor. Am linken Flügel befinde ſich eine Abteilung im Vormarſch längs der Straße Arteſa de Segre—Tarrega, während im Abſchnitt Balaguer nationale Truppen längs der Straße Balaguer—Cervera bis unmittelbar vor den Ort Mongay vorgeſtoßen ſeien. Die Kampfhandlungen in dieſem Gebiet ſpielten ſich in der ſogenannten Ebene von Urgel ab, die als eine der fruchtbarſten Gegenden Kataloniens gilt. Militäriſche Kreiſe in Burgos beurteilen die Lage an der katalaniſchen Front außerordentlich günſtig und meinen, daß der wichtigſte Teil der Operationen noch bevorſtehe. Wie die Frontberichterſtatter weiter mitteilen, wurde auch die Ortſchaft Flix an der Straße Balaguer Agramunt beſetzt Ferner gelang es den nationalſpaniſchen Truppen des Südflügels, den Ort Camaſeca ſüdlich von Caſteldan einzunehmen. Die nationale Luftwaffe war wieder äußerſt rege. Bom⸗ benflieger bewarfen erneut die militäriſchen Ziele Barcelo⸗ 15 Im Luftkampf ſeien fünf rote Flieger abgeſchoſſen wor⸗ den. Die vormarſchierenden Truppen wurden überall von der Zivilbevölkerung begeiſtert empfangen. Der nationale Sen⸗ der wandte ſich in einem Aufruf an die Bevölkerung Kata⸗ loniens und forderte ſie auf, ſich der nationalen Erhebung anzuſchließen, denn die endgültige Befreiung Katalonieng ftehe dicht bevor. Kurzmeldungen Berlin. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat dem Abt des Stiftes Tepl bei Marienbad, Dr. Gilbert Hel⸗ mer, der ſeinen 75. Geburtstag feierte, telegrafiſch die herz⸗ lichſten Glückwünſche übermittelt. Gkiläufer unter Lawinen Weitere ködliche Unfälle beim Skilaufen in der Schweiz Bern, 4. Jan. Bei Markigny im Kankon Wallis, in der Nähe des Perret-Paſſes, der ins Chamonix-Tal führt, begrub eine vom Mont Dolent niedergehende Staub- lawine fünf ſkilaufende Studenten unter ſich. Zwei von ihnen konnten gerettet werden. Sie haben ernſte, aber nicht lebensgefährliche Berletzungen erlitten. Nach den drei anderen wird noch geſuchl. Man muß leider an⸗ nehmen, daß ſie nur noch kol geborgen werden können. Wie zugleich aus Adelboden(Kanton Bern) gemeldet wird, ereignete ſich beim Hahnenmoos, dem berühmten Ski⸗ gelände über Adelboden, ein weiteres Lawinenunglück. Der 30 Jahre alte Helmut B. aus Freiburg i. Br. ſtieß bei der Abfahrt auf eine Wächte, die ſich loslöſte und in Geſtalt einer Lawine den Hang hinunterwälzte. B. wurde von den Schneemaſſen mitgeriſſen und konnke, wenn auch ſofort Hilfe zur Stelle war, erſt nach etwa an⸗ derthalb Stunden anſtrengendſter Arbeit aus dem Schnee befreit werden. Die ſofort vorgenommenen Wiederbele⸗ bungsverſuche waren leider erfolglos. 35 Staueis auf der Maas 8 rüſſel, 4. Jan. Eine gewaltige Eisbank von 10 km Länge, die ſich auf der Maas gebildet hat, zerſtörke die Flußſperre von Maizerel in der Nähe von Namur. Unter en Geköſe riſſen die ſeit mehreren Tagen angeſtauten ismaſſen einen großen Teil der Schleuſentore hinweg und ſetzten ihren zerſtörenden Weg fort. Die ſolgen ed Fluß- wehren mußken geöffnel werden, um ihre Vernichtung zu verhindern. Mehrere Brücken wurden durch die Eisſchol⸗ len ſtark beſchädigt. In Lüttich ſind ſämt ü Poſtzel bebe, ch ſind ſämkliche Brücken mit Paris. Die Polizei in Le Havre verhaftete den Sekretär des Gewerkſchaftsverbandes der Seeleute, gegen den an⸗ läßlich des Streiks der Angeſtellten der franzöſiſchen Paſ⸗ ſagierdampfer Haftbefehl erlaſſen worden war. Rom. Der Nationalrat der Faſchiſtiſchen Partei hat einer Entſcheidung zugeſtimmt, in der vor allem die poli⸗ tiſche Bedeutung der Rückkehr der Auslandsitaliener und das entſcheidende Moment der Raſſenpolitik hervorgehoben wird. Warſchau. Die von Auslandsblättern verbreiteten Mel⸗ dungen, die für Januar Beſprechungen zwiſchen dem Pol⸗ niſchen Außenminiſter Beck und dem Sowjet⸗Außenkommiſ⸗ ſar Litwinow in Warſchau ankündigten, werden von maß⸗ gebenden Warſchauer Stellen als unrichtig bezeichnet. Bilbao. In Burgos überreichte der diplomatiſche Ver⸗ treter Norwegens, Arind Huittſels, dem nationalſpaniſchen Außenminiſter General Graf Kordena ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben. Ar Zahlreiche Raubüberfälle in Polen. In der Woiwod⸗ ſchaft Kielce häuften ſich in der letzten Zeit die Raubüber⸗ fälle. Aus dieſem Grunde hat die Polizei energiſche Maß⸗ nahmen zur Sicherſtellung der verbrecheriſchen Elemente ergriffen. Es wurden 50 Verbrecher feſtgenommen, denen 29 Raubüberfälle mit der Waffe in der Hand und 74 grö⸗ ere Diebſtähle nachgewieſen werden konnten Bei den Ver⸗ afteten wurden 26 Militärgewehre mit Munition, 108 agdgewehre und 116 Piſtolen beſchlagnahmt. Geſchäftsſtreik in der Jeruſalemer Alkſtadt Jeruſalem, 5. Jan. In der Altſtadt von Jeruſalem iſt Mittwoch ein arabiſcher Geſchäftsſtreik ausgebrochen, der als Proteſt gegen die Wiedererrichtung einer britiſchen Polizeiſtation im Gebiet des heiligen Tempelplatzes durch;* ge ührt wird. Die großen Tore zur Altſtadt ſind polizeilich eſchloſſen worden. Nur die kleinen Pforten ſind offen ge⸗ aſſen, und britiſche Poliziſten unterziehen jeden Paſſanten einer eingehenden Kontrolle. Zwanzig Nakionen melden für Helſinki Zwanzig Nationen ſind bereits am Olympia in Helſinkt beteiligt. Außer dem Gaſtlande Finnland ſind folgende An⸗ meldungen bisher eingegangen: Belgien, Coſtarica, Däne⸗ mark, Deutſchland, Griechenland, Großbritannien, Haitf, Holland, Italien, Jugoſlawien, Liechtenſtein, Luxemburg, Norwegen, Paläſtina, Portugal, Rumänien, weden Schweiz und Tſchecho⸗Slowakei.. ————— S 1«öͤ—· e e eee „„ . n hkigk. Front plan⸗ da⸗ n er⸗ n der Am darſch d im traße ngag ebiet e als eiz 8, in ührk, taub von aber Nach r an⸗ inen. eldet Ski⸗ Der i der eſtalt unte, an- chnee bele⸗ Badiſche Chronik Lektorat für japaniſche Sprache in Heidelberg. () Karlsruhe, 4. Jan. Nachdem die berühmte japa⸗ niſche Takarazuka⸗Kabuki⸗Theater⸗ und Ballettgruppe nach Abſchluß ihrer Italienreiſe wieder nach Großdeutſchland zu⸗ rückgekehrt iſt und in Freiburg ihr erſtes Gaſtſpiel im Gau Baden gegeben hatte, traf ſie am Dienstagmittag in Karls⸗ ruhe ein. Die japaniſchen Künſtler wurden bei ihrer An⸗ kunft auf dem Bahnhof in Anweſenheit des Generalinten⸗ danten des Badiſchen Staatstheaters ſowie von Vertre⸗ terinnen der NS.⸗Frauenſchaft, der Jugendgruppe und eines Vertreters des Bundes zur Pflege perfömicher Beziehungen mit Ausländern von Verkehrsdirektor Lacher herzlich will⸗ kommen geheißen. N In Gegenwart des Vertreters des Miniſters des Kul⸗ tus und Unterrichts, Miniſterialdirektor Frank, des Gaukul⸗ kturwalters Schmid, des Generalintendanten Dr. Hemmig⸗ Hoffen und der künſtleriſchen Leiter des Badiſchen Staats⸗ Kheaters fand im Hotel Germania ein von der badiſchen Regierung gegebener Empfang der japaniſchen Künſtler ſtatt. Die japaniſche Künſtlergruppe beſteht aus nur weni⸗ gen männlichen Mitgliedern, in der Hauptſache aus zierlichen Japanerinnen, die ſämtlich dunkle und einfache europäiſche Kleidung tragen. Die japaniſchen Gäſte begrüßten mit Hände⸗ klatſchen Miniſterialdirektor Frank, als dieſer ſich zu einer kurzen Anſprache erhob, in der er ſeiner großen Freude Aus⸗ druck gab, Vertreter des von Deutſchland ſo ſehr geſchätz⸗ nden und mit ihm befreundeten japaniſchen Volkes in Karls⸗ Truhe bewillkommnen zu können. Miniſterialdirektor Frank ver⸗ wies darauf, wie ſeit Jahren japaniſche Studenten an der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe ihr Wiſſen bereicherten, und teilte mit, daß in einigen Wochen an der Heidelberger Univerſität ein Lektorat für japaniſche Sprache eröffnet wer⸗ den wird. Er ſchloß:„Ich grüße durch Sie das japaniſche Volk, und ich grüße in Ehrfurcht Ihren Kaiſer.“ Bei die⸗ ſem letzten Satz hatten ſich die Anweſenden erhoben und. entboten dem Kaiſer von Japan den Deutſchen Gruß. Ein Mitglied der japaniſchen Künſtlerſchaft gab in deut⸗ ſchen Worten ſehr herzlich ſeinem Dank für den Empfang Ausdruck mit dem Wunſche, daß die japaniſche Kunſt Ge⸗ Fallen finde. () Ittersbach.(Ein Auge verloren.) Im Kalk⸗ und Backſteinwerk Ittersbach ereignete ſich ein ſchwerer Be⸗ triebsunfall. Der 33jährige Arbeiter Emil Mohr wurde während der Arbeit plötzlich von einem Eiſenſtück getrof⸗ fen, das ihm ein Auge ausſchlug. Der Schwerverletzte mußte in ein Pforzheimer Krankenhaus eingeliefert werden. Freiburg.(Am Steuer vom Tod ereilt.) Auf der Fahrt von ſeinem Geſchäft zum Schlachthof wurde der Metzgermeiſter Rudolf Fleig vom Herzſchlag betroffen. Der neben ihm ſitzende Sohn übernahm, als er den Vater zuſammenſinken ſah, ſofort das Steuer. St. Georgen i. Schw.(Im Tunnel totgefah⸗ xen.) Unter den Zug geraten iſt auf noch ungeklärte Weiſe der im Sommerauer Tunnel arbeitende Chriſtian Götz aus St. Georgen. Die ſchweren Verletzungen führten den Tod Des Mannes herbei, der Frau und ſechs Kinder hinterläßt. Denzlingen.(mädchen durch Verbrühen ſchwer verletzt.) Beim Aufhängen eines kleinen Wäſche⸗ ſſtückes ſtürzte ein neunjähriges Mädchen auf den Herd. Ein mit heißem Waſſer gefüllter Topf fiel dabei um, wobei das Kind lebensgefährliche Verbrennungen erhielt. Villingen.(Zeitungsanzeige führte zur Feſtnahme.) In der vergangenen Woche war im Grop⸗ Pertal auf ein Mädchen ein Ueberfall verübt worden, wobei Der Täter das Mädchen zu vergewaltigen verſucht hatte. Wenige Stunden ſpäter hielt der Wüſtling nochmals ein Mädchen an und bedrohte es mit einem Revolver. Aber auch diesmal kam er nicht zum Ziel. Nachdem inzwiſchen Die Kriminalpolizei durch eifrige Umfragen dem Täter auf die Spur gekommen war, zerſchienen auf den Bericht in der Zeitung hin zwei Jungen bei der Polizei und machten ge⸗ naue Angaben über den Burſchen, der dann ſofort feſtge⸗ mommen werden konnte. Es handelt ſich um einen 26jäh⸗ rigen Mann aus Villingen, der ſeine verbrecheriſche Abſichten unumwunden zugab. (—) Sipplingen b. Ueberlingen..(ͥMit Kopfverlet⸗ Zungen tot aufgefunden.) In den Morgenſtunden wurde der 33jährige ledige Maurer Auguſt Beirer im Haus⸗ flur des von ihm mit ſeinem Schwager gemeinſam bewohn⸗ ten elterlichen Hauſes tot aufgefunden. Der Tote wies Kopf⸗ verletzungen auf. Die Urſache des Todesfalls bedarf noch der Aufklärung. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Auto gegen Laſtzug.) Auf der Staatsſtraße bei Ludwigshafen ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Facharzt Dr. Karl Müller aus Speyer fuhr mit ſeinem Perſonenwagen in Richtung Ludwigshafen und kam infolge der Glätte der Fahrbahn ins Schleudern, wodurch er mit einem ihm entgegenkommenden Laſtzug zu⸗ ſammenprallte. Durch dieſen Anprall rannte der Wagen Dr. Müllers gegen einen Baum. Dr. Müller mußte ſchwerverletzt ins Krankenhaus geſchafft werden. Der Wagen wurde abge⸗ ſchleppt. Die beiden Inſaſſen des Laſtzuges kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Ludwigshafen.(Mit kochen der Milch verbrüht) In den Abendſtunden wurde ein anderthalbjähriges Mädchen mit ſchweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Mutter des Kindes arbeitete am Küchenherd, unterdeſ⸗ ſen kam das Kind von hinten ebenfalls an den Herd und zog einen Topf mit kochender Milch herunter, die ſich über ſein Geſicht ergoß. Landau.(Tod durch eigene Schuld.) Durch eigene Schuld büßte der 40 Jahre alte J. Schiffmacher aus Mörzheim ſein Leben ein. Er verſuchte auf ſeinem Fahrrad vor einem auf der Hauptverkehrsſtraße in Landau heran⸗ fahrenden Perſonenkraftwagen noch die Kreuzung zu über⸗ queren, wurde aber erfaßt und 20 Meter weit mitgeſchleift. Dadurch erlitt er ſchwere Verletzungen, an deren Folgen er bald darauf verſtarb. Frankfurt a. M.(22 000 Mark Strafe für jü⸗ diſchen Steuerbetrüger.) Gegen den Juden Max Wolffing, Frankfurt a. M., Bleichſtraße 8, wurde wegen Umſatz⸗ Einkommen- und Gewerbeertragsſteuerhinterzie⸗ hung vom Finanzamt Frankfurt⸗Oſt insgeſamt 22 000 Mark Geldſtrafen feſtgeſetzt. ** Bad Orb.(Durch Exploſion einer Stahl⸗ flaſche verunglückt) Als der Schloſſermeiſter Hein⸗ rich Mack an einer Zentralheizung mit Inſtallationsarbei⸗ ten beſchäftigt war, kam es zur Exploſion einer Stahlfla⸗ ſche. Teile der Flaſche flogen Mack an den Kopf, zerſchmet⸗ terten ihm die Schädeldecke und verletzten die Gehirnrinde. — heilbronn.(Durch einen Rodelſchlitten zu Tode gekommen.) Im Krankenhaus ſtarb der aus Bi⸗ berach(Kr. Heilbronn) ſtammende Schloſſer und Landma⸗ ſchinenhändler Eugen Straub, der in Biberach von einem Rodelſchlitten angefahren worden und ſo unglücklich zum Sturz gekommen war, daß er einen ſchweren Schädelbruch davongetragen hatte. — Tunnigen Kr. Tuttlingen.(Feuer gefährdet Rathaus.) Im Hauſe des Einwohners Johannes Kaiſer im Haſenloch brach ein Brand aus, der ſich auch auf die Scheuer ausdehnte. Da Gefahr für die Nachbargebäude und für das Rathaus beſtand, wurde auch die Schwenninger Weckerlinie alarmiert. Es gelang, das Feuer auf das Kai⸗ ſerſche Anweſen zu beſchränken. Wohnhaus und Scheuer ſind abgebrannt; auch ein Nachbargebäude hatte bereits Feuer gefangen. Frankenholz.(Tödlicher Grubenunfall). Auf Grube Frankenholz verunglückte der Förderſteiger Otto Welter tödlich. Welter war Aufſichtsbeamter bei der För⸗ derung am Hauptquerſchlag. Beim Rangieren eines Zuges beladener Kohlenwagen vom Schacht 7 in den Hauptquer⸗ ſchlag wurde er von zwei weiteren nachlaufenden Wagen überraſcht und gegen den letzten Wagen des rangierenden Zuges gedrückt. Welter iſt an der erlittenen ſchweren Bruſt⸗ quetſchung und einem Oberſchenkelbruch auf dem Trans⸗ port zum Krankenhaus geſtorben. 4 Gaskod zweier Knaben. In dem Badezimmer der elterlichen Wohnung in Bochum wurden die 8⸗ bzw. 14⸗ jährigen Knaben Richard und Werner Thomas bewußtlos aufgefunden. Die Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Es wird angenommen, daß die Knaben, die ein Bad nehmen wollten, von aus einer undichten Leitung ſtrömen⸗ den Gaſen überraſcht wurden. i Schneeſturm, Blitz und Donner über Augsburg. Bei einer Temperatur von 1 Grad über Null entlud ſich über Augsburg und Umgebung ein außergewöhnlich heftiger, von Blitz und Donner begleiteter Schneeſturm. Während des etwa eine halbe Stunde anhaltenden Naturereigniſſes herrſchte faſt völlige Dunkelheit. Ib Folgenſchwere Kauferei. In einer Wirtſchaft in Prem bei Lechbruck kam es zwiſchen mehreren Gäſten zu einer Rauferei, in deren Verlauf der 32 Jahre alte Georg Hofer von dem Anton Pfeiffer durch einen Stich in den Unterleib ſchwer verletzt wurde. Lalcale Ruud ochiau g Die Muſik kommt! Morgen Freitag zwiſchen 11 und 14 Uhr wird eine Werbekolonne des II./ J. R. 110 mit Muſikchor, Spielmanns⸗ zug, rauchenden Feldküchen und Reitern durch die Straßen Seckenheims und Ilvesheims ziehen, um für das Eintopf⸗ eſſen am nächſten Sonntag in der Lorettokaſerne hier zu werben. Wir ſind überzeugt, daß die Kolonne, überall freudig begrüßt, ihren werbenden Zweck nicht verfehlen wird. 8 U Beleidigung eines Senatspräſidenten. Vor der Mann⸗ heimer Zivilkammer wurde ein Eheſcheidungsprozeß behan⸗ delt, mit deſſen Entſcheid der 56jährige Martin Gerbert nicht zufrieden war und ein Wiederaufnahmeverfahren beantragte. Der Beſchuldigte ging ſogar ſo weit, daß er in zwei Briefen dem Senatspräſidenten unkorrekte Handlungen vorwarf und ihn einen„Feigling“ betitelte. Das Gericht, das in den von dem Angeklagten gemachten Aeußerungen eine böswil⸗ lige Beleidigung erblickte, beſtrafte den Angeklagten wegen Beamtenbeleidigung mit drei Monaten Gefängnis. UI Es blieb beim Verſuch. Der Einzelrichter verurteilte den 17mal vorbeſtraften 34jährigen Dionys Sp. aus Mann⸗ heim wegen Einbruchsverſuches, bei dem er auf friſcher Tat ertappt werden konnte, zu neun Monaten Gefängnis. Zum Teil wurde die Unterſuchungshaft angerechnet. U Ungetreuer Kaſſenverwalter verurteilt. Wegen An⸗ treue und Unterſchlagungen verurteilte das Schöffengericht den 37jährigen Ludwig O. aus Philippsburg zu ſechs Mona⸗ ten Gefängnis und 60 Mark Geldſtrafe. O. war beauf⸗ tragt, in ſeinem Betrieb Sportkleidung, Werkſcharuniformen und Bücher an die Gefolgſchaft weiterzuleiten und dafür Ratenzahlungen entgegenzunehmen. Von den vereinnahmten Beträgen nahm er jeweils einen Teil für ſeine eigene Taſche. Aufgrund ſeiner bisherigen guten Führung iſt er nicht ſchär⸗ fer beſtraft worden. — Verbilligte Fahrt zum Beſuch der Kinder. Nach einer Verfügung des Reichsverkehrsminiſters werden Arbeiter⸗ rückfahrkarten nunmehr auch allen berufstätigen Verhei⸗ rateten und Unverheirateten für Fahrten zwiſchen ihrem Arbeits- oder Wohnort und dem ſtändigen Wohnort ihrer Kinder gewährt, ſolange dieſe das 14. Lebensjahr noch nicht beendet haben. 1 Klarſtellung über Milchverkaufsſtellen. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat eine Klarſtellung über die Abgren⸗ zung des Verfahrens nach dem Milchgeſetz und nach dem Einzelhandelsſchutzgeſetz getroffen. Danach findet auf Einzel⸗ handelsverkaufsſtellen die nur dem Milchgeſetz unterlie⸗ genden Waren(Kuhmilch und daraus gewonnene Erzeug⸗ niſſe führen), ausſchließlich das Milchgeſetz Anwendung. Will ein Antragſteller in ſeiner Verkaufsſtelle neben Milch, Butter, Käſe, Dauermilch, Dauerſahne und andere Milch⸗ erzeugniſſe führen, ſo iſt dafür die Genehmigung auf Grund des Einzelhandelsſchutzgeſetzes erforderlich. Das gleiche gilt, falls der Antragſteller darüber hinaus noch Fette, Eier, Marmelade und Honig hinzunehmen will. Die Genehmigung, die für die Errichtung eines ſolchen Milch⸗ fate n erteilt wird ſchließt die Ausdehnung des Waren⸗ ortiments auf andere als die erwähnten Warenkreiſe aus. Die ſpätere Hinzunahme des Vertriebs weiterer Waren (3. B. Kolonialwaren uſw.) bedarf nach dem Erlaß vom 10. Januar 1936 erneut der Genehmigung, wobei die Sach⸗ kunde hinſichtlich der weiteren Warenkreiſe zu prüfen iſt. Zwei Sonderzüge zur Kleintierſchau. Die 5. Reichskleintierſchau, die in den Tagen vom 6. bis 8. Januar in Leipzig durchgeführt wird, hat auch bei den Kleintierzüchtern unſeres Landes ſo lebhaftes Intereſſe ge⸗ funden, daß der für Württemberg und Baden vor⸗ geſehene Sonderzug bei weitem nicht alle angemeldeten Teilnehmer befördern könnte. Es werden daher am Freitag dieſer Woche aus Württemberg und Baden zwei Sonder⸗ züge zur Reichskleintierſchau fahren, die mit je 800 Perſo⸗ nen beſetzt ſein werden. Die Rückfahrt der beiden Züge aus Leipzig erfolgt am Sonntag. Dreikönig in der kath. Kirchengemeinde. Freitag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe.—/ Uhr Frühmeſſe. 9.30 Uhr feierlicher Hauptgottesdienſt. 5 Uhr Krippenfeier mit Opfergang und Kinderſegnung. omen von Hat gανννẽjauBVkelmadnn. 11 Als der Südamerikaner in Bremerhaven einlief, über⸗ kam Monika Freeſe doch ein wehes, faſt würgendes Gefühl, und ihre beiden Hände umkrampften das Eiſen der Reling, als ob ſie da einen Halt ſuchen müſſe für die plötz⸗ liche Schwäche, die ſie überfiel. f 8 Sechs Jahre lang war ſie in Rio de Janeiro geweſen, ſechs Jahre lang der Heimat ferngeblieben. Nach faſt end⸗ loſer Abweſenheit atmete ſie zum erſten Male wieder die Luft der Heimat, und als die Muſikkapelle das Deutſch⸗ landlied ſpielte, konnte ſie es nicht verhindern, daß Tränen an ihren Wangen herunterliefen. Sobald das Schiff angelaufen war, entwickelte ſich das übliche Treiben der Ausſchiffung. Unter den vielen, vielen Menſchen, die die Schiffstreppe hinuntergingen, befand ich auch Monika Freeſe. Eine innere Unruhe, ein plötzliches Herzklopfen trieb as Blut ſchneller durch die Adern. Mit fiebernden Augen durchforſchte ſie die Menſchenmenge, die am Kai stand und auf die Ankommenden wartete. Vielleicht— viel⸗ leicht war doch irgend jemand da, der ſie willkommen heißen würve, bei ihrer Rückkehr von drüben. Einer Eine jähe Glut lief über Monitas Geſicht. Plötzlich hatte ſie ihre Sinne wieder beiſammen. Wie töricht ſie war! Wie unendlich töricht! Sie wußte doch, daß niemand vom Weſthof da ſein konnte. Sie hatte, trotz aller Bitten der guten alten Frau, es vermieden, den Dampfer zu nennen, mit dem ſie ankam. Der eine, auf den ihr allein ankam, würde aus freien Stücken nicht mmen, das wußte ſie. Und die anderen brauchten ſich nicht zu bemühen. Sie war ſelbſtändig genug, würde allein nach Weſtdorf kommen. Und wenn ſie jetzt gleich telegraphterte, kam der Wagen noch früh genug zur Station 8 Als Monika Freeſe das Bahnhofsgebäude betrat, um ſich ihre Fahrkarte nach Weſtdorf zu beſorgen, ſah ſie ſo⸗ fort die beiden Damen, die ſich anſcheinend gar nicht mit dem Stationsbeamten einigen konnten. Die Jüngere von ihnen zumal gebärdete ſich ganz verzweifelt und ſah ſich bilfeſuchend um. Jetzt erblickte ſie Monika und eilte auf ſie zu. „Oh!, Miß Freeſe! Wollen Sie mich helfen, zu ver⸗ ſtehen das Mann? Dieſes German iſt ſo ſwer!“ Monika ſah lächelnd auf die ſchlanke, kapriziöſe Er⸗ ſcheinung vor ſich. Sie kannte Viola Johnſton vom Schiff her; ſie war in Las Palmas an Bord gekommen und hatte einen ganz neuen Zug unter die Paſſagiere gebracht. Die überſchlanke, hochelegante, bernſteinblonde Irländerin hatte es ſofort allen angetan; beſonders die Männer waren entzückt von ihr und wichen ihr nicht von der Seite. Alles hatte ſich Mühe gegeben, das ſehr mangelhafte Deutſch der fungen Dame ſo gut wie möglich zu verbeſſern. Wollte ſie ſich doch längere Zeit in Deutſchland aufhalten und ſich Mühe geben,„diſe ſwere Sprak“ zu lernen. Mit wenig Erfolg, wie Monila ſich jetzt überzeugen konnte. Monifa Freeſe war auf ſeltſame Weiſe mit Miß Viola Johnſton bekannt geworden. Sie hatte eines Abends, bei einem Bordſpaziergang, ein goldenes, mit Brillanten be⸗ ſetztes Medaillon gefunden, das Viola Johnſton gehörte, und hatte es der Verliererin zurückgebracht. Viola hatte überſchwenglich gedankt. „Ich möchte Ihnen ſo gern etwas ſchenken. Sie haben mir eine große Dienſt erwieſen. Das da war von meine gute mother“ 8 Monika hatte leiſe lächelnd gedankt: Sie freue ſich, Miß Johnſton einen Gefallen erwieſen zu haben, der aller⸗ dings eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen wäre. i Bruder abliefern, Miß Johnſton.“. Allzu häufig war Monika nicht mit Viola Johnſton zu⸗ ſommen geweſen. Man hatte ab und zu ein paar Worte gewechſelt, war einige Schritte nebeneinander gegangen. Aber— dieſe Irländerin war eigentlich gar nicht nach Monika Freeſes Geſchmack geweſen. Dieſe Art Frauen lag ihr nicht ſehr. Nun traf ſie hier wieder mit ihr zuſammen. „Worum handelt es ſich, Miß Johnſton? Womit kann ich Ihnen helfen?“ „Ohl, das Mann kann mir nicht verſtehen! Will mir keine Karte geben nach Paddyſcholle, wo ich wollen hin⸗ ſahren. Sagt, das Ort nicht ſein in Germany. Und mein brother mir doch hat geſchrieben...“ f „Wo ſoll denn der Ort liegen, Miß Johnſton? Ihr Bruder muß Ihnen das doch genauer mitgeteilt haben?“ „O yes! Patrick hat mich geſchrieben eine langer Zettel, mit ſolche dumme Namen drauf. Aber— ich wollen nach Paddyſcholle, da wohnt mein brother, und da will ich hin!“ ſetzte ſie mit ungeduldigem Trotz hinzu. „Zeigen Sie mir doch, bitte, einmal den Zettel Ihres Bruders, Miß Johnſton. Vielleicht kann ich etwas heraus⸗ finden.“ „Miß Brown, geben Sie mich doch mal das Suitecase.“ Die Geſellſchafterin brachte den kleinen Koffer, dem Viola Johnſton einen Brief entnahm. „Da iſt die Zettel, Miß Freeſe. Bitte, wollen Sie leſen 1 Monika Freeſe überflog den in engliſcher Sprache ge ſchriebenen Brief. Plötzlich zuckte ſie überraſcht auf, „Oh!. Miß Johnſton, welche Ueberraſchung! Wir haben genau dasſelbe Reiſeziel. Ihr Paddyſcholle hat dieſelbe Bahnſtation wie mein Weſthof Die Erdölquellen Ihres Bruders müſſen unweit des Weſthofs liegen, und wir haben eine gemeinſame Bahnſtation Ihr Bruder ſchreibt Ihnen genau, wie Sie zu fahren haben Sie haben das alles nur nicht richtig durchgeleſen. Aber jetzt iſt das auch nicht mehr nötig Wenn Sie ſich meiner Führung anver⸗ trauen wollen, werde ich Sie wohlbehalten bei Ihn 5(Fo Pflichtjahr der Mädchen Der junge Mann dient ein halbes Jahr lang dem Va⸗ terlande mit dem Spaten und zwei Jahre lang mit der Waffe. Er hat dieſen Dienſt immer als Ehrendienſt aufge⸗ faßt und die Verpflichtung dazu als Ehrenpflicht. Für das junge Mädchen beſtand eine ähnliche allgemeine Ver⸗ pflichtung bisher nicht. Wohl gibt es den weiblichen Ar⸗ beitsdienſt, der ſich in ſtetem Ausbau und Aufſchwung be⸗ findet, aber die Arbeitsdienſtpflicht für Mädchen iſt in der Praxis noch nicht völlig durchgeführt worden. Auch das Pflichtjahr, das vor knapp einem Jahre eingeführt worden iſt, galt nur für Mädchen, die ſich ganz beſtimmten Be⸗ rufen zuwenden wollten: der Kaufmannſchaft, der Büro⸗ tätigkeit, dem Bekleidungsgewerbe einſchließlich der Textil⸗ induftrie und der Tabakinduſtrie. Dieſe Mädchen mußten, ehe ſie in ihre Berufe eintraten, ſchon bisher eine einjäh⸗ rige Tätigkeit in der Hauswirtſchaft oder Landwirtſchaft durchmachen und nachweiſen. Ab 1. Januar 1939 iſt das Pflichtſahr nun auf die geſamte ledige weibliche Ju⸗ gend unter 25 Jahren ausgedehnt worden. Damit werden alſo jetzt auch ſämtliche jungen Mädchen auf ein Jahr lang zum Dienſt an der Geſamtheit verpflichtet, aller⸗ dings iſt dieſer Dienſt vom Arbeits⸗ und Wehrdienſt des Mannes weſentlich veeſchieden. Das erfordert die weibliche Eigenart. Was bedeutet praktiſch das Pflichtſahr der Mädchen? Es müſſen alle Mädchen, die einen Beruf ergreifen wol⸗ len, zunächſt ein Jahr lang als Hausgehilfin in Familien mit vier oder mehr Kindern oder in der Landwirtſchaft tätig ſein. Sie werden während dieſer Zeit nicht etwa, wie beim weiblichen Arbeitsdienſt, der ſelbſtverſtändlich weiterbeſtehen bleibt, in Lagern wohnen, ſondern in den Familien, bei denen ſie tätig ſind. Sie können ſich dieſe Arbeitsplätze ſelber ausſuchen, können ihr Pflichtjahr auch bei den Eltern oder Verwandten abdienen, ſofern die Vor⸗ ausſetzungen dazu— Familien mit vier oder mehr Kin⸗ dern— gegeben ſind. In jedem Falle aber muß die Ge⸗ nehmigung des Arbeitsamtes eingeholt wer⸗ den. Man ſieht, es wird darüber gewacht, daß die Beſtim⸗ mungen der Pflichtjahrverordnung genau eingehalten werden. Es iſt Aufgabe der Arbeitsämter, die weiblichen Ar⸗ beitskräfte, die durch das Pflichtjahr gewonnen werden, dorthin zu bringen, wo ſie am dringlichſten gebraucht wer⸗ den. Man weiß, daß in der Landwirtſchaft ein empfind⸗ licher Mangel an Arbeitskräften beſteht, man weiß auch, daß lange nicht die genügende Zahl von Hausgehilfinnen für kinderreiche Familien vorhanden iſt. Hier ſchafft das Pflichtſahr der Mädchen Abhilfe. Während bisher etwa 130 000 Mädchen vom Pflichtjahr erfaßt wurden, werden es künftig ſchätzungsweiſe annähernd 400 000 ſein. Alle dieſe Mädchen werden künftig durch die Tätigkeit im Haus⸗ halt oder in der Landwirtſchaft einer Beſchäftigung zuge⸗ führt werden, die der weiblichen Eigenart beſonders ent⸗ ſpricht, einer Tätigkeit aber auch, der ſie bisher leider viel⸗ fach entfremdet worden waren, weil ihnen ihr Beruf keine oder nur ganz ungenügende Zeit und Gelegenheit gab, ſie auszuüben. Es wird ſomit ein Doppeltes erreicht werden: einmal werden für Haushalt und Landwirtſchaft dringend nötige Arbeitskräfte gewonnen, zum anderen werden die Mädchen auf einem Tätigkeitsgebiet eingeſetzt, das für ſie beſonders geeignet iſt. Es iſt anzunehmen, daß manches Mädchen, das Arbeit und Leben auf dem Lande bisher nicht gekannt hat, Gefallen daran findet und ſich entſchließt, ganz draußen auf dem Lande zu bleiben und Bäuerin zu werden. Auch das wäre ein ſchöner Erfolg des Pflichtjahrs der Mädchen. Neben dieſen praktiſchen Zwecken ſehen wir aber auch noch ſolche idealer Natur. Da iſt zunächſt die Annäherung von Stadt und Land, die gefördert werden ſoll und wird, das gegenſeitige Sich-Verſtehen, die Erkenntnis, daß Stadt⸗ bevölkerung und Landbevölkerung, Stastarbeit und Land⸗ arbeit ſich gegenſeitig ergänzen und daß es zum Wohle des Ganzen, namlich des Reiches, unerläßlich iſt, daß beide Teile in Eintracht zuſammenarbeiten. Daneben wird auch die Tatigkeit in kinderreichen Familien dem jungen Mädchen eine wertvolle Vorſchule für den künftigen Beruf der Haus⸗ frau und Mutter ſein. Schließlich aber iſt das allgemeine Pflichtjahr der Mädchen auch ein Mittel der politiſchen Er⸗ ziehung: indem dieſes Pflichtjahr nun auch die geſamte weibliche Jugend eine Zeitlang in den Dienſt der Geſamt⸗ heit einſpannt, lehrt es das junge Mädchen, daß jeder deutſche Menſch dem Vaterlande ein Opfer bringen muß, dem Vaterlande, ohne deſſen Gedeihen es auch kein Glück des Einzelnen geben kann. So iſt auch das Pflichtjahr der Mädchen ein Teil der umfaſſenden nationalſozialiſtiſchen Aufbau⸗ und Erziehungsarbeit und es iſt nicht zu zweifeln, daß das deuſſche Mädchen ſich ſeiner Pflicht gegenüber dem Vaterland mit dem gleichen frohen Mut unterziehen wird und das Pflichtjahr mit derſelben inneren Befriedigung verlaſſen wird, wie das beim jungen Mann mit ſeinen Arbeits⸗ und Militärdienſtjahren ſchon längſt der Fall iſt. Ulgertlarung des anderen Teils ſtellen. Das hat zur Folge, daß der ſchuldloſe Ehegatte im Beſitz ſeines vollen geſetzlichen Unterhaltsanſprucchs bleibt, wie er ihm zugeſtanden hätte, wenn er auf Scheidung wegen Verſchuldens des anderen geklagt hätte. Wurde aber die Ehe zerrüttet, ohne daß einen Ehegatten eine Schuld trifft, oder ein Antrag auf Schuldigerklärung geſtellt wurde, ſo ſteht dem beklagten Ehegatten nur ein nach Billigkeit bemeſſener Anſpruch auf Unterhalt zu. Da⸗ durch, daß bei beiderſeitiger Schuldloſigkeit derjenige, der die Scheidung begehrt, unterhaltspflichtig wird, wird zu⸗ gleich vermieden, daß die neue Scheidungsmöglichkeit miß⸗ bräuchlich ausgenützt wird. Vor allem wird dadurch auch eine ſolche Eheſcheidung vermieden, die— auf gegenſeitigem Einverſtändnis der Ehegatten beruhend— Ueberdruß und nicht eine wirkliche Zerrüttung der Ehe zur Urſache hat. Denn der Schutz von Ehe und Familie fordert, daß eine Scheidungsmöglichkeit nur in den Fällen gegeben iſt, wo eine Ehe für die Gemeinſchaft völlig wertlos geworden iſt. Im übrigen iſt es Aufgabe der Ehegatten, insbeſondere mit Rückſicht auf die Kinder, eine rechte Ehe zu führen und gemeinſam bemüht zu ſein, Trübungen und Störungen des Ehelebens zu beſeitigen. Dr. Elfriede Eggener. Sportnachrichten Beachtenswerte Leiſtungen im Segeiflug Die Leiſtungsſchulung des NS.⸗Fliegerkorps Baden⸗ Baden— Hornisgrinde Gruppe 16(Südweſt) hat gleich in den erſten Tagen des neuen Jahres einige beſondere Leiſtungen aufzuweiſen. Am 2. Januar wurden durch die fünf Schüler der Leiſtungsſchulung folgende Erfolge erzielt: Im Hangſegelflug an der Hornisgrinde führte der Flugſchü⸗ ler Seiter⸗Schwetzingen auf Kranich einen Hang⸗ ſegelflug von 6 Stunden 55 Minuten durch, der Flugſchü⸗ lber Moos-Karlsruhe auf Nü 13 einen ſolchen von 5:44 Stunden, der Flugſchüler Bayer⸗Offenburg auf Rhön⸗Sperber einen ſolchen von 3 Stunden 40 Minuten. Von Moosbronn führten der Flugſchüler Gefr. Belaire vom Fliegerhorſt Mannheim⸗ Sandhofen auf„Baby Ila“ mit 6 Stunden 53 Minuten und Flugſchüler Hein⸗ ſtein⸗ Heidelberg mit 5 Stunden 26 Minuten einen Hangſegelflug durch. Die Flüge wurden durchgeführt unter Leitung von Segelflughauptlehrer Erwin Lohrum⸗Nek⸗ kargemünd. Die Wetterlage war beſonders an der Hornisgrinde ſehr ſchwierig. Die Flieger mußten zum Teil in den Wolken blind fliegen und hatten gegen Hagelſchauer und Schnee zu kämpfen. Die Windſchutzſcheiben und die Tragflächen der Maſchinen waren zeitweilig vereiſt. Dieſe Leiſtungsflüge ſind die erſten, die im neuen Jahr durchge⸗ führt wurden. Die Segelflieger von der Hornisgrinde lan⸗ deten alle drei, wie angeordnet, auf dem Flugplatz in Baden⸗Weſt. Die Segelflieger von Moosbronn lan⸗ deten in Moosbronn. Die ganzen Flüge. wurden vom Flugplatz Baden aus durchgeführt. Die Segelflugzeuge wur⸗ den durch Motormaſchinen in die Höhe gebracht. Der Reichsſportführer greift ein.— Noch keine Entſcheidung im„Fall Seſta“. Der bekannte Verteidiger der Wiener Fußballelf Auſtria, Seſta, der wegen wiederholten Vorkommniſſen trotz ſeiner unbeſtrittenen Klaſſe in der deutſchen Nationalmannſchaft noch keine Verwendung fand, ließ ſich bei dem Freundſchafts⸗ ſpiel in Berlin gegen Hertha⸗BSC erneut eine grobe Un⸗ ſportlichkeit zu Schulden kommen. Seſta, der während des ganzen Spieles bereits durch ſein unſportliches Verhalten auffiel, wurde durch den Fußballfachwart der Oſtmark nur mit ſechs Wochen Sperre beſtraft. Dieſes milde Urteil ver⸗ anlaßte den Reichsſportführer, ſich die Entſcheidung in die⸗ ſem Fall ſelbſt vorzubehalten. Der Reichsſportführer gibt dazu folgendes bekannt:„Ich ſehe mich veranlaßt, das Ur⸗ teil des Fußballfachwartes des Gaues 17 über den Spielet Seſta wegen der Vorkommniſſe bei dem Fußballſpiel zwi⸗ ſchen Hertha⸗BSc und Auſtria Wien am 26. 12. 1938 auf⸗ zuheben und behalte mir nach Prüfung aller Tatumſtände die Urteilsfällung perſönlich vor.“ Zeitſchriften und Bücher. „Ewiges Deutſchland“.(Januarfolge). In das neuerwachte„Leben des Volles“ ſtellle ſich dig NSV. mitten hinein. Der Tod, der dem Leben des ein⸗ zelnen ein Ziel ſetzt, reißt ſtets neue Lücken in die Reihen der werktätigen Männer und Frauen. Die Sorge der NS V. iſt es, daß dieſe Lücken immer wieder geſchloſſen werden. Sie behütet und beſchützt das keimende Leben, daß es ſtark wird und den Kampf mit dem rauhen Daſein beſtehen kann, Sie lehrt uns, daß das Glück, nach dem jeder Menſch ſuchf nur durch eigene Opfer errungen wird. Sie zeigt uns, daß einzige und unverlierbare Glück in den vielen Kindern eiſtes Volkes beſteht. Sie machen nicht nur den Menſchen reich, und zukunftsgewiß, ſondern auch das ganze Volk. Alle, die den Mut zum Kinde, zu vielen Kindern fanden, die nicht zu lange zauderten und danach fragten, ob ſie auch genug Brot für das Kind hätten, erfuhren etwas von dem Ge⸗ heimnis„des wachſenden Brotes“. Denn mit jeder neuen Aufgabe, mit jedem neugeborenen Kinde wächſt auch die Kraft und die Einſicht des Menſchen. Das Schiff aber, das uns alle trägt und umſchließt, braucht ſtets neue Kräfte, es braucht Reſerven aus dem Blut und dem jungen Leben des Volkes, die es einſetzen kann, wenn ſich durch Sturm und Unwetter die Reihen der Kämpfer lichten. Seine Fahrt wird glückhaft bleiben, wenn du immer eine ſtarke und zum letzten Einſatz bereite Beſatzung kträgſt, wenn alle in gegenſeitiger Opferbereitſchaft und Kamerad⸗ ſchaft füreinander einſtehen, wenn deine Frauen ſtets aufs Neue den ſelbſtverſtändlichen Mut zum Mutterglück auf⸗ bringen und ſo dem Volke ihre ſchönſten Gaben darbringen. Auch im vergangenen Jahr hat ſich die Zeitſchrift „Ewiges Deutſchland“ mit Erfolg bemüht, die Geſchicke unſeres Volles in Wort und Bild zu begleiten und dem Leſer nahe zu bringen. Ihr Daſein verdankt ſie nicht der große Zahl ihrer Bezieher, ſondern allein der Liebe, Treue und dank⸗ baren Anhängglichleit der Volksgenoſſen, denen ſie zu einer unentbehrlichen Begleilerin geworden iſt. In ihrer Januar⸗ folge gibt ſie für das neue Jahr den rechlen Auftakt. Sie begibt ſich mit dem Leſer in die Hauptſtadt des Reiches und berichtet von der„ſozialpflegeriſchen Aufbauarbeit“ und „Geſundheitsfürſorge“, die dort von der NSW in zäher und unermüdlicher Arbeit geleiſtet wird. Sie befaßt ſich mit den umfaſſenden und ſchwierigen Problemen, die di Großſtadt in ſozialer und wirtſchaftlicher Hinſicht aufgibt. Sie entwirft ein lebensnahes Bild der Berliner in Wort und Weſen und gibt köſtlichie Beiſpiele ſeines unerſchöpflichen Mutterwitzes. Mit all ihren Beiträgen ſteht ſie ſo als rechte NSV.⸗Zeitſchrift ganz im Leben des Volkes, dem ſie allein dient. Amtliche Bekauntmachungen N der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: e Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Ge⸗ haltszahlungen im Dezember 1938 einbehaltene Bürgerſteuer. 10. Januar 1939: die bis dahin verſammlung. 10. Januar 1939: die auf Grund von Stundungen und Forderungs⸗ zetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumnis⸗ FFFFFCFCFCFCFCFCFCTCFCCCCCTCTCTCTCTFTFTCTCTCTbTCTCTVTCTGTPTCTVTbTbTVTbUbVTVTbTVbVbVbPVbVbVVVVVVVVVVVV Berſammlungs⸗ Kalender. 757!!! T Fußballpereinigung. Heute abend zu den bekannten Zeiten Training in der Schulturnhalle. Anſchließend Spieler⸗ 8 i Einladung lung Zu dem am Samstag, 7. Januar 1939, abends 8 Ahr im Gaſthaus„Zum Bad. Bd M. 47/171. Heute Donnerstag, 20 Uhr, Hauptprobe für die ganze Gruppe im Schloßſaal. Programme abrechnen.] Hof“ ſtattfindenden fällig werdende Vergnügungsſteuer SA.⸗Sportabzeichenträger. Der SA.⸗Sturm 13/171 führt am kommenden Samstag, 7. Januar, 20.30 Uhr, im„Deut⸗ ſchen Hof“ einen Jahresappell durch. Hierzu werden die SA.⸗Sportabzeichenträger mit Angehörigen eingeladen. Ortsbauernſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Tãg lich 5 5 friſches Obſt d dee fnlool Sonntag zuſchläge. Wied a Seng ec Kameradſch. ehem. Soldaten Mhm.⸗Seckenheim 1 Am kommenden Sonntag, den 8. Januar, beteiligen Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ wir uns an dem Eintopfeſſen des II. J. R. 110. Antreten eſezes mit dem Ablauf des Füllige vormittags 9.30 Uhr bei Kam. Möll„Zum Pfälzer Hof“. Zahlreiche Beteiligung erwarlet rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den eitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. herzlich ein. Interhatungs-Anend lade ich ſämtliche Berufskollegen und „Kolleginnen ſowie Gefolgſchaftsmitglieder[ ks 40 Pfg. Oer Ortsbauernführer. Jül. Würthwein ½ kg 45 Pfg. KEKnorrs Eintopfgericht Griech. ſüße 5 Würkel 10 Maggis Eintopfgericht Orangen Würfel 153 ½ kg 43 Pfg. Schreibers Fleischbrüh- paste Würfel 100 Bananen Gemüse- Suppe(Julienne) ½ kg 45 Pfg. Beutel 18 0 Schreibers Erbswürste 5 Calmata⸗ Feigen! Rolle25 3 Kranz 20 Pfg. Knorrs Erbswürste 5 12 Rolle 19 u. 280 Wallnüſſe Erbsen, geschälte 7% kg 26 u. 32 3 Weiße Bohnen % leg 200 Der Kameradſchaftsführer. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene dere 2 zu erwarten. einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Friſch Adnet Gammel⸗Anzeiger ine beſondere Mahnung jedes Ar für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Saatgetreide, Saatkartoffeln und Amoniak werden in unſerem Lager entgegengenommen. Schweinemaſt⸗Verträge Anmeldungen werden in unſerem Lager oder bei Alb. WADELUDEALE in den neuen Berufen für das deulſche Fladel- Lebensmittel, Wachtelbohnen 55 e kg 20 0 Linsen ½ Kg ab 28 30 Heute Graupen 1½ kg 23, 26, 270 friſchgebrannten 1 Kg 30 4 WERDEN WIRK III KEIT ö ee offen 7½ kg 240 Speisehaferflocken, offen lb a ½ Kg 26 0 Eier-Schnittnudeln 8 ½ kg ab 44 c Grieß-Maklkaroni- Eier- Makkaroni Grieß- Spaghetti lleorg Röſor vom Seeplatz: Ueberzählige Hartmann e e pro f 8. r. vollwertige Kablian Hegenſtände Schuhe, per 3 RM. Ablieſerung der Schweine aller Art Ma— November 1939. Filet fuden rasch von Kabliau einen Käufer Filet durch eine Tabiohn bes, Eier- Spaghetti 5 7½ kg 45 u. 52 3 Spätzle— Hörnchen Suppenteige für Cornedbeef Dose 1.12 K Heines Jägerwurst e 5 Bose 48 u. 98 4 Heines Delikateß würsteh. vorgeschrieb. Dose 72 u. 1.36 städt. Muster WSL en 5 ö 3 Prozent Rabatt! 1 i Kleinanzeige Ortsgruppe Seckenheim. 2 Jdhrige Ausbiſdung ll! 1 U. Goldbarſch Am Freitag, den 6. Januar 1939, wird im Lager 5 512 0 111 9 1 1 0 im Lichtenauerſtraße 14 Wild ausgegeben. Hein beſte ß ernsuugſich ö 7 5 5 5 68 ö 0 Jak. Würthwein Reckar⸗Bote Die Ausgabe erfolgt nur an Gruppe B und zwar in 7 Lebensmittel der Zeit von 10—12 Uhr. 26 e aN A% n 4 mme a 5 15 5 ecKar-Bote. . Feinkoſt.. fang Der Ortsbeauftragte. 8 0 „ 5 2 —— 5— 2 2 8 3 3 i gen e eee eee e dun ue ane en sog „agu nequsbejech guseg neog ubm 1920 Tofu uenltppu och zeqen nc ain egvu ol 4e og“ Jiu vgn „% 20 uod Inv imm nc“ use schu udp eben(51 Tei öl ei Auueg ng bun cpp ee eu eh bie en naeh nee ne iphu udava icpnpig zahn“ act nean nic e cg dun Snbaeg ani uoepiceß zeickvcheg u bubaalan! 10 hebuv gun ih usgoabd gause ui uon usdog us inv bosnunogz uesſcppu mu ige anz Agescpleb sv „ emma useu 1008“ „susqug ſpfeiß zii nd ums“ usben on dn enn een bmg „edu uelumoz zeug ene eueren een bunu ue na cz“ Ackoz ecki aun jau ue usunwpan uv did Inv on 4e u ona ai pn! zeſpch svanch Suse elke age nenv seg janlech eutgeuebuvun sog 3925 Apilu ubm zo uu sued neben en nb aeſn n nee un Uejhveesg Bunuppoug aufe gala ei eee eee ee er eee ee ee wee bi nu eden den e eee ben ne ene; zutun nend zugo old iges usppnluenvoinc sv „ anne zdeleiq usgogz gun gungch uleg zu ng; pig u eee e e e err vl gicoc)“ „usgeluse og nd ignut sog uebſes Sihuueg 1 din dag an dog sun zi ueignut diqusbag“ „— ſichiu ig pi geile joubuv um fleignut usqaeb ung ao uebogz usg nd gv Gugu ſcpzu buslogagva pod aba 50 Tae uv gung on uebi ag ib 50 Cui unn gie gesvg sv uuegz“ uupz usugen usbnz uollvu used usga Pijquebnzz ueuse unvg ꝙæpnzquecplp z sog oi gg ei auen buleg os„iueqnzd va ueineg ned eq nd sunf sog ng flefuuo eig 1 lone pe? id inv gusbpzuv uebnzz dag fecit gun nu epnjqp! eino noi umu nens ac e e neee ee eee „801 iknmech uie unu gog gie gun pnane zonlog el „ chi Sau die 68 fuuvunneneg ujeinpag uhvqs i ia usbaout neqn sig“ i 4e felleqzea„ Hoiszeuuoc sid ufezs“ upcz egg uch cn gun en bv„bones sig oli“ Ueumoznezzohs bine joue inv se jpg 18 adaqnaeg loc Uecplaeuaipe uind ea gun zenlues ui guvutel guvz Cueioqaea pnaaſpoꝛg) Uslpnlsnoaeg mu uebaout en na uuem una zipaque svanſe jpg died iphmebntol dim en aun puggick oc id en eqn ene eue eee add adabzun injg aud ugauebuvun sip sci ugr jequn sci ei Acpiu ei seaeuucpt d ar gon gel pu usſeid nan eis Je dene nr ibu dann pig ue „191 deheg sog uus jpunseid dic ueuuioz Ble 5 „io uhvgqsſd aeuse Ind ici c gd dog ago ad ue een e een ec e e ee jbluteſge) So C“ daequv sog inv uleg moule uoa jn gun oang apo; June eee, ee eee een ec“ „euelnoi anne bend bog ueuugz eis ige neue e ee uche gpl eig eren en ehe ee eee e en een eig pi ob Hoagsaungß“ uefa uuvg 1d na„eech iu jou eic usaogß“ usddncpc ug ada amo ei ger „iuuvungehez Ulein pas ue uebnubaeg ue mu dag“ Aqdgelm bppeag uin ug! ge ol ic ie s. usb ogg Sg ans ee hene ae eee gun uebogz udusqebeb amozvckepz ui ec an obvaog) sjp 4e uequvigus Usckcknpſpojqnege iegons use ihn moglgaeg ze uegezg „8 sda uehelſpvu jvut ei uuegzß sno aeg je zephmusg ⸗lolped eg gun auagenvqup ibplnda aufcppunpig 218“ „eee“ Legen ⸗udavq noch rapie n ee e en ez e e e „ eübag i 8 ec dag zs dubai ne zone eg ee e duseun ibu aba s“ gubch eig ung o Jqib ueguphequn ehei e and ein unc eue usuujg janz in spolusgeg „ uoeqog usbogz uleagt mu so dom aum ucolasgz un; cin 80 In eil“ ie by„ue“ Inv pode mu uelqacd Ueuzel uoa anz spec]! gun snogzuvz suf fean Luvag gun„ein nean un eden enn eee enen e“ „Ic undd ufezs“ debe r been e,“ Uoelliqm ai ma„eb cen een i ee ae“ lee e Ss Ag uud zd reg usbenea Pius ue i og uecpſungz uach ppu uuvut adh ufejnpag sog ibval gun ujeppg sscphgundag uf! ie nee een eee een eien ee ene ben ec Netphen uisd ind jusecphage usbvanagock e zeufen ul CHungelnog 2) aug 0 „g ce e cen en „— puquebnzz use ch die 0 ein⸗ teihen 9 V. 05 „daß eifles leich, die aufs Af⸗ 52 2 kann, Jus ſtark erden. immer trägſt, 2 ingen. tſchrift inſeres nahe Zahl dank⸗ Anuar⸗ k. 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Es iſt bitter kalt. An dreißig Grad unter Null fehlt nicht mehr viel. Das iſt ja beinahe ſchon ein ruſſiſcher Win⸗ ter. Puh, immer möchte ich das nicht, denkt ſie. Wie ſchreck⸗ lich, in einem Lande zu leben, wo es acht Monate lang Winter iſt. Am Donnerstag vormittag geht Erika heimlich zum See. Auf der Wieſe und im Hölzchen überall gefrorene Tierfährten. Hier iſt ein Marder gelaufen, dort ein Haſe .. aber nein, das war kein Haſe, das iſt ja ein Katzen⸗ pfötchen... Als ſie unter den Kiefern dahineilt, erſchreckt ie die Totenſtille. Kein Vogelruf, kein Raſcheln in den üſchen... nichts. mit jedem Schritt kracht der Schnee unter ihren Füßen, doch ſonſt unterbricht nichts die drückende Stille. Am See erlebt ſie eine Ueberraſchung: blitzblank iſt die Eisfläche... nirgends auch nur die Spur von Schnee! Wer hat hier gefegt? Schirmer? Ja, wer ſonſt eigentlich. Ihr Blick ſchweift in die Runde. Kein Menſch iſt in der Nähe. Sie legt die Schlittſchuhe an und wagt ſich vorſichtig auf die glatte Fläche, aber ſchon rutſcht ſie aus und purzelt. Etwas verdutzt erhebt ſie ſich. Das ging ein bißchen ſchnell. Nur gut, daß ſie keiner ſieht. Geſchickt benimmt ſie ſich ge⸗ rade nicht Aber noch während ſie ängſtlich, kaum drei Meter vom Ufer entfernt, auf dem Eiſe ſteht und ſich, ehrlich geſagt, nicht recht weiter traut, nähern ſich knirſchende Schritte. Sie fährt herum „Hallo!“ Wahrhaftig, Schirmer iſt gekommen. Er hat ſie fortgehen ſehen, und nun Sie kann nicht verhindern, daß ſie rot wird. „Ich hätte das doch lieber bleiben laſſen ſollen,“ ſagt ſie etwas kläglich.„Einmal habe ich mich ſchon hingeſetzt..“ Er ſetzt ſich unbekümmert in den Schnee am Ufer, ſchnallt ſeine Schlittſchuhe an und kommt zu ihr. „Wie ſicher Sie auf den Dingern ſind!“ ſagt ſie. „Kommen Sie.“ Er legt die Hand auf ihre Schulter, greift mit der anderen nach der ihren, wie es üblich iſt beim Paarlauf.„Und nun los.. erſt links... dann rechts keine Angſt. ich halte Sie ſchon... na?“ „Ich will nicht.“ „Natürlich wollen Sie.“ „Ich will nicht, hören Sie denn nicht?“ „Ah, feige?“ Ihr Atem f ſo nun...“ Aber weiter kommt ſie nicht, denn ſich gegen ihren Willen fort⸗ geſchoben. „Links fpaſſen!.. Rechts. links.. rechts!“ Es bleibt ihr kaum etwas anderes übrig, als ſich ſeinen Körperbewegungen anzuſchließen. „Sie ſind ein ganz unverſchämter Menſch!“ „Das ſieht nur ſo aus. links.. rechts... nun noch etwas mehr Schwung.. aden Oberkörper nicht ſo ſteif halten.. ſo iſt's ſchon beſſer... links.. aber warum denn ſolche Angſt.. verlaſſen Sie ſich darauf, ich halte Sie ſchoon.“ Daß er ſie hält, merkt ſie allerdings. Seine Rechte liegt feſt auf ihrer Schulter. Sie ſpürt die Wärme, die auf ſie überſpringt. „Na, iſt das nicht wundervoll?“ Er lacht.„Sehen Sie mal, wo wir ſchon ſind. Faſt auf der Mitte vom See! Und da ſagen Sie, Sie können nicht Schlittſchuh laufen?“ Ihr Geſicht glüht.„Nun... nun möchte ich es mal allein verſuchen, ja?“ Er läßt ſie ſofort los. Und im ſelben Augenblick fühlt 5 ſich ſchrecklich hilflos. Die Füße nach innen gekehrt, die rme ängſtlich nach der Seite hin ausgebreitet, den Ober⸗ körper nach vorn geneigt, ſteht ſie da und wagt nicht, auch nur eine Bewegung zu machen. „Alſo los!“ kommandiert er.„Mit dem linken Fuß fängt man an. Na, wie ſteht's?“ Soll ſie ſich vielleicht von ihm auslachen laſſen? Das wäre ja noch ſchöner. Alſo links fängt man an. Warum eigentlich? Rechts kann man das doch genau ſo ſchön? Na, iſt ja egal. Alſo links.. rechts.. links.. und, bums, 9 8 ſie und ſagt laut und vernehmlich:„Au, mein Knie!“ Er hebt ſie auf. Sie reibt die ſchmerzhafte Stelle.„Ich will ans Ufer!“ ſagt ſie. „Was? Schon genug für heute?“ „Ans Ufer will ich!“ — „Schön.“ Er greift nach ihrer Hand, legt die ſeine auf! ihre Schulter wie vorhin, und ſchlagartig fühlt ſie ſich wieder ſicher.„Links.. rechts.. Sie können ruhig weiter ausholen.. links.. wunderſchön... links macht das nicht Spaß?... Links. rechts.. wiſſen Sie, als Junge bin ich mal da drüben eingebrochen— nein, da hinten— da war das Eis natürlich viel, viel dünner.. beinahe wäre ich hin geweſen— links. rechts... na, macht das nicht Spaß, wie?“ Ja, es macht Spaß, wahrhaftig. Aber das kann man ja nun nicht ſo ohne weiteres zugeben. Befriedigt ſtellt ſie feſt, daß er gar nicht daran denkt, ans Ufer zurückzukehren, ſondern inmitten des Sees einen großen Kreis beſchreibt. Aber das braucht ſie ja nicht zu bemerken. Links. rechts. Ah, und wie warm einem dabei wird! Ihre Augen ſprühen. Den Mund hält ſie halb geöffnet. Herrgott, iſt das ſchön, ſo über das Eis zu fliegen Aber dann lenkt er doch zu den Weidenbüſchen hin. „Zufrieden?“ Er lacht ſie an. „Na, ja,“ macht ſie. Ihr Atem geht raſch. Der Lauf hat ſie erhitzt. Das Blut kreiſt ſtürmiſch in den Adern. „Kommen Sie morgen wieder? Auf ein halbes Stünd⸗ chen, ja?“ „Ich weiß noch nicht,“ ſagt ſie. „Alſo dann um dieſelbe Zeit wie heute.“ Er nickt, als ſei das nun eine abgemachte Sache. Und dann entſchuldigt er ſich. Die Reparaturwerkſtatt...„Auf Wiederſehen!“ Er iſt furchtbar frech, denkt ſie, als ſie die Schlittſchuhe löſt. Aber man kann ihm merkwürdigerweiſe nicht ernſtlich böſe ſein. Ein merkwürdiger Menſch „Wie war es am See?“ fragt Trude, als Erika heim⸗ kommt. „Oooch, ſo lala.“ Erika zuckt mit den Schultern.„Ein bißchen langweilig, ſo alleine, weißt du?“ Und dann geht ſie auf ihr Zimmer und iſt irgendwie ſeltſam froh. * Ende Januar kommt überraſchend der neue Beſitzer des Hauſes und hat eine längere Unterredung mit Herrn Kel⸗ lermann. Kellermann iſt garnicht erfreut, als er hört, um was es ſich handelt. Der Rechtsanwalt iſt außerſtande, die ge⸗ plante Ueberſiedlung zum 1. April vorzunehmen und nennt als früheſten Zeitpunkt den 1. Oktober. Seine Bitte geht nun dahin, daß Kellermann das Haus bis dahin gegen ent⸗ ſprechende Mietzahlung weiterbewohnt. Kellermann ſteht gerade in dieſen Tagen im Begriff, den Vertrag einer Berliner Mietswohnung zu unterzeich⸗ nen, und eigentlich verſpürt er nicht die geringſte Luſt, ſich in ſeinem Entſchluß beirren zu laſſen. Er fühlt ſich hier in dieſem Hauſe nicht mehr wohl, er will fort, er hat ſich auch ſchon zu ſehr mit der Tatſache, zum April den Umzug vor⸗ zunehmen, vertraut gemacht, als daß er nun ſo leicht an⸗ deren Sinnes werden könnte. Aber Rechtsanwalt Birkner gibt deshalb ſeine Bitte nicht ſo ohne weiteres auf. „Was kann Ihnen ſchon daran liegen, noch ein halbes Jährchen hier draußen zu bleiben, Herr Kellermann? Sehen Sie mal, von April bis Oktober.. iſt das nicht die ſchönſte Zeit des Jahres? Sie haben hier draußen alles, was Ihr Herz begehrt. Und wenn es Herbſt wird, ziehen Sie nach Berlin. Sehen Sie, ich kann doch das Haus nicht ein halbes Jahr leerſtehen laſſen. Da verkommt mir ja alles. Und ſoll ich wegen dieſen lumpigen ſechs Monaten extra noch einen neuen Mieter ſuchen? Und wer mietet denn nur auf ſechs Monate? Nein, Herr Kellermann, über⸗ legen Sie ſich mein Angebot, ehe Sie es rundweg ablehnen. Schaden ſollen Sie nicht erleiden. Sie zahlen mir die Miete, die Sie für die neue Wohnung in Berlin gezahlt hätten. Und haben doch dabei den Vorteil, für dasſelbe Geld ein ganzes Haus zu bewohnen.“ Nun, Kellermann verſpricht, ſich die Sache einmal durch den Kopf gehen zu laſſen. Natürlich gerät Frau Cäcilie ganz aus dem Häuschen, als ſie von dem Zweck des Rechts⸗ anwaltsbeſuches Kenntnis erhält. „Aber Paul, und du haſt nicht auf der Stelle einge⸗ willigt?“ Das begreift ſie nicht. Noch einen Sommer hier draußen? Das iſt ja faſt wie ein Geſchenk des Himmels. Und ganz ähnlich faßt auch Erika die Angelegenheit auf. Sechs Monate Friſt... das heißt: Sonne, Frühling, Wärme, Blumen, See.. das heißt: Sommerglück und Lebensfreude... Hund ſo ſieht ſich Herr Kellermann von Frau und Tochter ſehr bedrängt. Trotzdem läßt er ſich noch nicht umſtimmen. Die Nachbarſchaft iſt es, die ihm das Bleiben ſo verbittert.(Fortſetzung folgt.) Das Oberhaupt der kleinen ſerbiſchen Stadt ſchlug ſich ſo heftig aufs Knie, daß es ein lautes Klatſchen gab.„Ein Verrückter!“ lachte er. „Boris, haben Sje ſchon jemals ſo eine Geſchichte gehört? Der Mann muß im Oberſtübchen nicht ganz richtig ſein! Wiſſen Sie überhaupt, wer er iſt?“ Der kleine verwach⸗ ſene Gemeindediener wußte es nicht.„Mir iſt nur bekannt, daß er im Gaſthaus am Fluß ab⸗ geſtiegen iſt.“ Dann gab er eine Beſchreibung des Unbekannten: groß, gut gekleidet und leidend ausſehend; und eine Brille, ja, eine Brille trage er auch. „Leidend ausſehend!“ nickte der Bürgermeiſter. Da haben wir es ja. Der Mann iſt krank. Geiſteskrank. Ich glaube“, fügte er nachdenklich hinzu,„wir müſſen auf ihn aufpaſſen.„Was meinen Sie, Boris?“ Der Gemeindediener zuckte mit den Schultern.„Er ſcheint harmlos zu ſein und ich glaube nicht, daß er einem Menſchen ein Leid zufügt.“ „Aber was er da auf dem Markt gemacht hat, läßt doch nur eine einzige Erklärung zu: daß er verrückt iſt! Oder haben Sie ſchon mal gehört, daß ein Menſch, der ſeine fünf Sinne beieinander hat, ein derartiges Stückchen aufführt?“ „Nein, das allerdings nicht.“ „Na alſo. Nein, wir müſſen uns den Mann näher an⸗ ſehen, Boris. Gehen Sie gleich eimal ins Polizeibüro und ſagen Sie Galovicz, daß er einmal zu mir kommen ſoll.“ Der Verwachſene trollte ſich, ging zum Polizeirevier und teilte ihm den Wunſch des Bürgermeiſters mit. Galovicz nickte und war eine Viertelſtunde ſpäter bei dem Oberhaupt der Stadt. „Alſo, Galovicz, was meinen Sie. Sollen wir—— Aber der Polizeivorſteher ſchien da anderer Meinung zu ſein.„Ich denke“, ſagte er,„daß wir den Mann zufrieden laſſen. Was er getan hat, widerſpricht nicht den Geſetzen. Er iſt gleich nach ſeiner Ankunft in unſerer Stadt auf den Marktplatz gegangen, hat ſich alles angeſehen und iſt dann dort, wo die Singvögel feilgeboten werden, ſtehengeblieben. Nach einer ganzen Weile iſt er ſchließlich fortgegangen, aber ſehr bald wiedergekommen und hat ſich wieder lange Zeit die vielen Käfige betrachtet, in denen die Vögel ſaßen. Dann hat er die Verkäufer nach dem Preis gefragt, iſt mit ihnen handelseinig geworden, hat den verlangten Preis gezahlt und——“ „—— und hat die Vögel ſämtlich aus den Käfigen gelaſſen!“ „Jawohl, hat ſie fliegen laſſen.“ „Mithin haben wir es in dem Mann mit einem Geiſtes⸗ kranken zu tun. So etwas macht kein vernünftiger Menſch. Diesmal war vollkommen harmlos, was er tat. Aber das nächſtemal ſtellt er vielleicht Unfug an!“ Der Polizeivorſteher dachte eine Weile nach.„Gut“, ſagte er,„ich werde den Mann im Auge behalten, obwohl ich Ihre Meinung nicht teile und ihn für ſehr harmlos halte. Aber es ſoll geſchehen, wie Sie es wünſchen.“ Zwei Tage darauf ging der Unbekannte wieder über den buntbewegten Markt, auf dem die Händler mit den Hausfrauen um Gemüſe und Obſt, Fiſche und Hühne feilſchten. Wieder lenkte der Mann ſeine Schritte dorthin wo die Händler mit den Singvögeln ſaßen. Heute ſtande. dort nur wenige Käfige mit insgeſamt vielleicht hunder buntgefiederten Sängern, die traurig hinter den Holzſtäben ihrer Käfige hockten und nicht ſangen. 75 1 Der Mann ſeufzte und— kaufte wiederum alle Vögel auf. Galovicz, der es ſich nicht hatte nehmen laſſen, dem Un⸗ bekannten auf den Markt zu folgen, ſah das alles mit an. Der Mann verlangte von den Händlern, nachdem er den geforderten Preis entrichtet hatte, die Türen der Käfige ſollten geöffnet werden. Und wieder geſchah, was ſchon einmal geſchehen war: Mit Jubelgezwitſcher ſchwangen ſich die Vögel in die Luft und verſchwanden, während die Händler verdutzt die leeren Käfige anſtarrten. Der Mann blickte den kleinen Sängern nach, bis er ſie nicht mehr ſehen konnte. Dann lächelte er zufrieden und ſetzte ſeinen Weg fort. Er verließ die Stadt und wanderte nachdenklich über ſtaubige Wege. Plötzlich hörte er ſich an⸗ geſprochen. Er wandte ſich um und erblickte einen mittel⸗ großen breitſchultrigen Mann, der ihn mit freundlichen Blicken muſterte. „Entſchuldigen Sie“, ſagte dieſer Mann,„mein Name iſt Galovicz. Ich bin Polizeivorſteher dieſer Stadt.“ „Darf ich fragen, warum Sie mir gefolgt ſind?“ „Ich möchte Sie etwas fragen.“ „Bitte, aber halten Sie mich dann nicht weiter auf.“ Galovicz nickte.„Ich weiß, daß Sie zweimal auf dem Markt waren, Vögel aufkauften und ſie dann fliegen ließen. Warum taten Sie das?“ „Das iſt meine Sache“, erwiderte der andere unwirſch. „Ganz recht“, beſtätigte der Polizeivorſteher.„Niemand hat auch dagegen etwas einzuwenden. Aber Ihr Tun iſt ſonderbar, und in der Stadt gibt es Leute, die an ihrem Verſtande zweifeln. Ich meinerſeits bin allerdings der An⸗ ſicht, das Sie genau ſo geſund ſind wie ich und viele andere, aber daß Ihr Vorgehen etwas merkwürdig iſt, muß auch ich ſagen. Würden Sie bereit ſein, mir eine Erklärung für Ihr Tun zu geben?“ i Der Unbekannte ſah den Polizeivorſteher lange an. Dann lächelte er traurig.„Sie haben recht“, nickte er,„was ich getan habe, mag auf viele Menſchen eigenartig gewirkt haben. Trotzdem bin ich nicht verrückt. Was ich tat, war nur eine Pflicht der Dankbarkeit.“ 1 , (Zeichnungen(2): H. Bauer.) „Eine Pflicht der Dankbarkeit?“ murmelte Galovicz betroffen. „Sie werden mich ſofort verſtehen, wenn ich Ihnen meine Geſchichte erzählt habe“, nickte der Unbekannte. Eine Stunde ſpäter betrat Galovicz etwas atemlos das Zimmer des Bürgermeiſters.„Der Mann iſt tatſächlich licht verrückt!“ berichtete er haſtig.„Wiſſen Sie, wer er iſt? Nein, Sie wiſſen es nicht. Er iſt der Mann, von dem vor einiger Zeit alle Zeitungen berichtet haben—— derſelbe, der, weil er ſeinen Bruder erſchlagen haben ſollte, achtzehn Jahre im Kerker verbrachte, bis ſich dann ſeine Unſchuld herausſtellte und man ihn freiließ. Angeſichts der Vogel⸗ käfige überwältigte den Mann die Erinnerung an ſeine ſchreckliche Kerkerzeit. Was hatten die Vögel verbrochen, daß