1 zies⸗ ſſer⸗ den [ben ernt das mier gen eſin⸗ ſam Dessgepreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 8. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Kouto: Karts ruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Daub für den Stadtteil Mm. Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung. ehenſo für die Anzeigen Georg Härdl— Mannheim⸗Seckenhelin, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 38. 1140 39. Jahrgang Chamberlain in Rom Herzlicher Empfang.— Italien hofft auf Verſtändnis für ſeine Forderungen. Rom, 11. Januar. Zum Empfang des engliſchen Premierminiſters hatte die italieniſche Hauptſtadt am Mittwoch reichen Flaggenſchmuck angelegt. Bereits eine Stunde vor Ankunft des Sonderzuges hatte ſich hinter den zahlreichen Ehren⸗ und Abſperrforma⸗ tionen eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge zur Begrü⸗ ßung der engliſchen Gäſte eingefunden. Beſondere Vorberei⸗ tungen waren innerhalb des Hauptbahnhofes getroffen wor⸗ den. Zwanzig Meter lange Fahnenbänder in den italieni⸗ ſchen und engliſchen Nationalfarben verliehen der rieſigen Halle ein feſtliches Gepräge, das noch durch das friſche Grün zahlreicher Lorbeerkränze und herrlicher Blumenarrange⸗ ments unterſtrichen wurde. Eine Viertelſtunde nach 4 Uhr erſchien, von ſtürmiſchem Jubel empfangen, Muſſolini, der ſich zuſammen mit Außen⸗ miniſter Graf Ciano in die weite Bahnhofshalle begab, um emeinſam mit ſämtlichen Mitgliedern der Regierung, den pitzen der Partei, der Militär⸗ und Zivilbehörden die eng⸗ liſchen Gäſte zu erwarten. Wenige Minuten vor 16.30 Uhr fuhr der aus fünf Wagen beſtehende Sonderzug unter den Klängen der engliſchen Nationalhymne langſam in die weite Halle ein, dem Chamberlain als Erſter entſtieg, um ſofort Muſſolini in ſehr herzlicher Weiſe zu be⸗ rüßen. Ebenſo freundlich war die Begrüßung zwiſchen Chamberlain und dem italieniſchen Außenminiſter ſowie zwiſchen Lord Halifax und Muſſolini und Graf Ciano. Nach Abſchreiten einer Ehrenkompanie der Königsgrena⸗ diere begaben ſich die engliſchen Miniſter mit den Herren ihrer Begleitung in den Empfangsſalon und nach kurzer Vorſtellung vor den Bahnhof, wo ihnen von der engliſchen Kolonie und der römiſchen Bevölkerung ein überaus freund⸗ licher und herzlicher Willkomm bereitet wurde. Vor dem Bahnhof verabſchiedete ſich der italieniſche Re⸗ ierungschef von den engliſchen Gäſten, um in den Palazzo enezig zurückzukehren, während Chamberlain zuſammen mit Außenminiſter Graf Ciano und Lord Halifax in Beglei⸗ tung von Staatsſekretär im Außenminiſterium Baſtianini mit ihrer Begleitung in die Villa Madama fuhren, wo die engliſchen Gäſte während ihres römiſchen Aufenthaltes Woh⸗ nung nehmen werden. Beginn der Beſprechungen Der engliſche Premier miniſter Chamberlain und Außen⸗ miniſter Lord Halifax haben ſich um 16.30 Uhr von der Villa Madama aus in den Quirinal begeben, um ſich dort ein⸗ utragen und ſind anſchließend in den Palazzo Venezia ge⸗ are, wo um 18 Uhr die erſte Beſprechung mit dem ita⸗ lieniſchen Regierungschef ihren Anfang nahm. In ſeinem Begrüßungsartikel für die engliſchen Gäſte erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“, obwohl von engliſcher wie von italieniſcher Seite kein Verhandlungspro⸗ gramm im voraus feſtgelegt wurde, könne man doch 1 5 5 daß die Themen das Geſamtproblem des europäiſchen Wie⸗ deraufbaues mit allen offenſtehenden Fragen umfaſſen wer⸗ den. In den Beziehungen zwiſchen Italien und Großbritan⸗ nien gebe es nichts mehr zu definieren, denn das Oberab⸗ kommen habe bereits den Schlußſtrich unter alle offenſtehen⸗ den Fragen gezogen.„Dies gilt auch für die ſpaniſche Frage, in der Italien ſeine Poſitionen loyal feſtgelegt hat und für die der raſche Verlauf der derzeitigen Ereigniſſe den unab⸗ wendbaren und gerechten Abſchluß vorbereitet.“ Die italieniſch⸗engliſchen Beſprechungen würden alſo vor allem die allgemeinen Probleme Europas betreffen. Unter ihnen gebe es auch für Italien und Deutſchland lebenswich⸗ kige Themen, für deren Behandlung man von jedem Skaats⸗ mann, der katſächlich die Ordnung und die Juſammenarbeit in Europa im Auge habe, ein offenes Verſtändnis der Not⸗ wendigkeiten, Inkereſſen und Rechte der Nationen verlange. Chamberlain habe bei mehr als einer Gelegenheit den Be⸗ weis für ein ſolches Berſtändnis gegeben. In Paris ſei der Premierminiſter mit jenen künſtlich ge⸗ ſchaffenen anti⸗italieniſchen Strömungen in Berührung gekommen, die die franzöſiſche Regierung, nach⸗ dem Graf Ciano in ſeiner Kammerrede vom 30. November die italieniſchen Rechtsanſprüche angekündigt hatte, unvor⸗ ſichtigerweiſe hervorgerufen habe Es enüge Italien, noch⸗ mals zu wiederholen, daß die italieniſchen Forderungen nicht nur auf dem geſchriebenen Recht, ſondern auch auf weſentlichen politiſchen und moraliſchen Grun dlagen beruhen. Dieſe Forderungen bedrohen . die Intereſſen Großbritanniens noch irgendeiner an⸗ f Nation in Europa und Afrika. Italien provoziere n chts ſondern ſei bis in die letzten Tage hinein provoziert 5 Die italieniſch⸗engliſche Begegnung könne zweifel⸗ sch zu einer klaren Definition der italieniſchen und engli⸗ ben Haltung in Bezug auf die franzöſiſch⸗ſtalieniſchen Be⸗ ziehungen wie auf alle anderen großen europäiſchen Pro⸗ 5— 5 I Kontinents führen. i ds halbamlliche Blatt ſpricht abſchließend den Wun aus, daß die Poſitjonen Englands 5 Jen ſich in N realiſtiſchen Berhälknis kreffen und zu einer katkräftigen Juſammenarbeit führen werden. der Beitrag der Achſe Rom—Berlin könne, nachdem einmal die berechtigten Er⸗ orderniſſe ihrer beiden Mächte befriedigt ſeien, ein enkſchei⸗ der Faktor zum Schutze des Friedens werden 22 ĩ˙Ü—w eee D eee ee eee = Donnerstag, den 12 3 anuar 1939 „Die Probleme ſind ernſt“ „Meſſaggero“ erklärt, das italieniſche Volk begrüße Chamberlain und Lord Halifax mit jener Achtung, die ihrem hohen Amt und dem Land, das ſie vertreten, ge⸗ bühren, aber auch mit der aufrichtigen Anerkennung für die perſönlichen Eigenſchaften zweier kluger und verant⸗ wortungsbewußter Männer,„die den Willen haben und in der Lage ſind, die Probleme der Stunde realiſtiſch und verſtändnisvoll zu behandeln“. Dieſe Pro⸗ bleme ſeien zweifellos ernſt, denn man befinde ſich mitten in einer Geſchichtsperiode, die tiefgehende Reviſio⸗ nen unabwendbar mache ſowie heroiſche Entſchlüſſe er⸗ fordere. Unbeirrt ſchreite Italien ſeinen Weg voran und mache kein Hehl aus den Richtlinien, die es feſtgeſetzt habe. „Popolo di Roma“ betont in ſeinem Begrüßungs⸗ artikel, Chamberlain gehöre zu den ausländiſchen Staats⸗ männern, die in Italien am populärſten ſeien, und erinnert in dieſem Zuſammenhang an die realiſtiſche Hal⸗ tung Chamberlains während der Sanktionsperiode und an ſeine jüngſten Verdienſte um den europäiſchen Frieden. Spaniſche Frage im Vordergrund? Mutmaßungen über die Romverhandlungen. Die Unterredung zwiſchen Chamberlain, Lord Halifax und den franzöſiſchen Miniſtern in Paris wird von der Londoner Preſſe mit ſtarkem Intereſſe verfolgt. Die füh⸗ renden engliſchen Blätter vermuten, daß die engliſchen und franzöſiſchen Miniſter ſich„völlig einig“ geweſen ſeien und daß Chamberlain erklärt habe, im italieniſch⸗ franzöſiſchen Konflikt nicht vermitteln zu wollen und daß ſchließlich Franco die Kriegführenden⸗ rechte„erſt nach Erfüllung des Nichteinmiſchungsplanes“ zu⸗ geſtanden würden. Die„Times“ meint, Chamberlain werde wohl ferner geſagt haben, daß die guten Beziehungen zwiſchen England und Italien, ganz zu ſchweigen von Frankreich und Ita⸗ lien,„von der italieniſchen Achtung des Status quo im Mittelmeer“ abhängen würden. Daladier habe vermutlich erklärt, daß Frankreich jede italieniſche Forderung, eine Unterhaltung über franzöſiſches Gebiet überhaupt zu er⸗ wägen, ablehne. „Daily Telegraph“ will wiſſen, Chamberlain habe da⸗ von geſprochen, daß England alle Anſtrengungen machen wolle, um eine Ausſöhnung in Spanien zuſtandezubringen. Die Barcelong-„ Regierung! würde, ſo meine man, irgend⸗ einer engliſchen Vermittlung zuſtimmen, während die Hal⸗ kung General Francos vermutlich von dem Ausgang der römiſchen Beſprechungen abhängen werde.„News Thro⸗ nicle“ meint, aller Wahrſcheinlichkeit nach werde die ſya⸗ niſche Frage die einzige ſein, in der man in Rom eine Enkſcheidung erreichen werde. Die befreiten Gebiete Die Eingliederung der Oſtmark und des Sudetenlandes Berlin, 11. Jan. ½ Oberführer Staatsſekretär Dr. Stuckardt hielt in der Hochſchule für Politik im Rahmen der Vortragsreihe„Gegenwartsaufgaben des nationalſoziali⸗ . Deutſchland“ einen Vortrag über die„Eingliederung er Oſtmark und der ſudetendeutſchen Gebiete in das Deut⸗ ſche Reich“. Staatsſekretär Dr. Stuckardt zeigte die verſchie⸗ e Probleme auf, die bei der Eingliederung der Oſtmark und der ſudetendeutſchen Gebiete aufgetaucht ſind, und führte etwa aus: N Die Probleme der Eingliederung der ſudetendeutſchen Ge⸗ biete in das Reich ſind nur beilweiſe die gleichen wie die der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich. Bei der Wiedervereinigung Oeſterreichs handelte es ſich um die Eingliederung eines in ſich geſchloſſenen Staatsweſens mit geſchloſſenem Rechtsſyſtem und vollſtändigem Verwaltungs⸗ und Wirtſchaftsapparat von der unterſten Stufe bis zur höchſten Spitze. Die Schwierigkeit lag hier in der Vereini⸗ gung und Ueberleitung zweier geſ 1 Rechts⸗ und Ver⸗ 1 ſowie in der Einführung der öſterreichiſchen in die deutſche Wirtſchaft. Bei den ſudetendeutſchen Gebieten geht es dagegen um die Aufnahme von Teilen eines Staates, die zwar auch im weſentlichen ein einheit⸗ liches Recht und eine einheitliche Verwaltung beſaßen, denen aber ein verwaltungsmäßig geſchloſſener Aufbau, insbeſon⸗ dere die zentrale Leitung fehlte. Es mußte alſo mit möglich⸗ ſter Beſchleunigung für die erworbenen Gebiete eine Zen⸗ trale geſchaffen werden, die die neuen Gebiete zuſammen⸗ faßte. Dieſe Zentrale iſt der Reichskommiſſar. Mit Hilfe der mit der Wehrmacht in die befreiten Gebiete einrük⸗ kenden Beamten aus dem Altreich und Oeſterreich war es möglich, die von den tſchechiſchen Beamten verlaſſenen Be⸗ zirkshauptmannſchaften ſofort wieder fachkundig zu beſetzen. Aehnlich wie in der Oſtmark konnte das reichs ⸗ deutſche Recht nicht mit einem Schlage eingeführt wer⸗ den, weil ſich ſonſt im Ablauf der Verwaltung und in der Wirtſchaft Störungen ergeben hätten Daher mußte zunächſt das bisher geltende Recht in Kraft bleiben, ſoweit es nicht dem Sinn der Wiedervereinigung widerſprach. Die Einfüh⸗ rung des Reichsrechtes erfolgte und erfolgt weiterhin nur von Fall zu Fall. Nach der Wiedervereinigung der Oſtmark und der ſude⸗ kendeutſchen Gebiete hal das deutſche Volk im weſentlichen die Angehörigen ſeines Volkstums in Mitteleuropa zuſam⸗ mengeſchloſſen. Die Wiedervereinigung bringt ſomit den Sieg der großdeulſchen Volksidee, des Rechtes des deutſchen Volks⸗ tums im geſchloſſenen mifteleuropäiſchen Siedlungsgebiet auf ſeine eigene Staatsordnung.. e — Nr. 10 A 4 4 5 Germaniſches Werigefühl Zu Alfred Roſenbergs 46. Geburkskag NS. Es iſt das geſchichtliche Verdienſt Alfred Roſen⸗ bergs, zielbewußt und folgerichtig den geiſtigen Grundlagen unſeres Zeitalters eine umfaſſende Deutung aus national⸗ ſozialiſtiſchem Wirklichkeitsgefühl heraus gegeben zu haben. Es geht Roſenberg nicht um die Auffriſchung eines alten Glaubens der Vergangenheit, ſondern um die Erneuerung des urewigen germaniſchen Wertgefühls. Sein geſchichts⸗ philoſophiſches Werk„Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ ſtellt den Aufriß eines umfaſſenden, nach allen Seiten hin geſicherten Weltbildes dar, in deſſen Mitte die Raſſenſeele ſteht, die ſich in Charakter, Wille und Tat äußert. Verkünder und Träger dieſes Weltbildes iſt die ſchöpferiſche Perſönlich⸗ keit. Sie lebt in der Wirklichkeit des Volkes und iſt„eine un⸗ ſterbliche, nur einmal erſcheinende Seele, eine ewigtätige, ſuchende, zeit⸗ und raumloſe, von aller Erdgebundenheit ge⸗ löſte Kraft von Einzigartigkeit“, Im Herzen der Perfönlich⸗ keit lebt die Idee eines Volkes, nicht als wirklichkeitsfremde Ideologie in dem luftleeren Raum eines internationalen Menſchheitswahnes, ſondern als Symbol einer ſchöpferiſchen Seelen wirklichkeit. Das Ringen um die Erhaltung des Wertes der Perſön⸗ lichkeit erſcheint jedem, der ſich in das gewaltige Geiſteswerk Roſenbergs vertieft, als eine umnnſtegliche Recent des völkiſchen Lebens. Perſönlichkeit und Gemein⸗ ſchaft ſtehen nicht im Widerſpruch zueinander, ſondern beide verbindet eine dynamiſche Lebensordnung. Die von einer beſtimmt gearteten Gemeinſchaftsform 8 5 Le⸗ bensordnung fällt in ihrer letzten Konſequenz mit dem Wert⸗ erlebnis der Perſönlichkeit zuſammen.„Jedes große herr⸗ ſchende Syſtem und jede menſchliche typenbegründende Per⸗ ſönlichkeit ſtellt eine Verkörperung überwiegend ideenver⸗ wandter oder wertbedingter Lehren und Haltungen dar.“ Die Entdeckung der nordiſchen Raſſenſeele und die Anerkennung ihrer Charakterwerte als Lebensideal ſind die Leitſterne unſerer Weltauffaſſung. Große Werke werden nur dort geſchaffen und erhalten, wo das Geſetz des Blutes Idee und Tat der Menſchen beſtimmt, wo man ſich der ſchöpferiſchen Spannung und der ewigen Geſtaltungskraft von Raſſe und Art bewußt iſt. Losgelöſt von den Banden des Blutes und den Geſchlechterreihen fällt der Menſch ab⸗ ſtrakten, kraftloſen Geiſtesgebilden zum Opfer, die ihn von ſeiner artgemäßen Umwelt loslöſen. Am Ende ſtehen Raſſen⸗ zerfall und kultureller Niedergang. Wer die ewigen Geſetze des Lebens mißachtet, geht zugrunde. Das bezieht ſich auf den einzelnen Menſchen genau ſo wie auf ganze Völker. Die Entdeckung der Raſſenſeele iſt die notwendige Folge der naturwiſſenſchaftlichen Entdeckung der Raſſe und des Wertes raſſiſcher Ausleſe für die Entwicklung lebens⸗ tüchtiger Völker und Gemeinſchaften. Raſſe bedeutet das Er⸗ wachen neuer geiſtiger Kräfte, ein Aufbruch urewiger In⸗ ſtinkte und der Selbſtbeſinnung auf uralte Wurzeln unſeres Daſeins. Zum Ausdruck nordiſcher Seelenhaltung gehört jene Willensbildung, die frei von Dämonie und Zauberglau⸗ ben einer hohen Schickſalsaufgabe dient und unter einem ſchöpferiſchen Prinzip ſteht Das germaniſche Europa hat das Selbſtgeſtaltungsrecht ſeines Lebens immer wieder aufs neue verteidigt und durchgeſetzt. Auch wir in unſeren Tagen ſtehen mitten in dieſer weltgeſchichtlichen Aer matte zung die für den Fortbeſtand Europas, ſeiner Kultur und ſeine völkiſchen Gemeinſchaften von entſcheidender Bedeu⸗ tung iſt. Die große ariſche Kultur in Indien ſchenkte uns die tiefe Lehre von den Grundurſachen des Daſeins. Das criſche Perſien ſchuf ſene germaniſche Religiöſi⸗ tät, von deren Kraft wir heute noch zehren. Das Grie⸗ chentum erträumte die Schönheit auf dieſer Welt und die römiſche Kultur zeigte uns, wie in einem geſchloſſenen ſtraff organiſierten Staatsgebilde die edelſten Güter ger⸗ maniſchen Menſchentums geſtaltet und verteidigt werden. „Das germaniſche Europa aber beſchenkte die Welt mit dem leuchtenden Ideal des Menſchentums, mit der Lehre von dem Charakter wert als Grundlage aller Geſittung, mit dem Hochgeſang auf die höchſten Werte des nordiſchen Weſens, auf die Idee der Gewiſſensfreiheit und der Ehre“.„Um dieſe wurde auf allen Schlachtfeldern, in allen Gelehrtenſtuben gekämpft, und ſiegt dieſe Idee im kommenden großen Ringen nicht, ſo werden das Abendland und ſein Blut untergehen wie Indien und Hellas einſt auf ewig im Chaos verſchwanden.“ 5 Dieſer Kampf um das leuchtende Ideal nordiſchen Men⸗ ſchentums gibt auch der deutſchen Nation die ſchöne und große Aufgabe, ſich im Geiſte einer Weltanſchauung zu ſam⸗ meln, die zum Inhalt einer neuen Lebensgeſtaltung gewor⸗ den iſt.„Leben iſt plaſtiſche Geſtalt, der Ausdruck der in⸗ neren und äußeren Geſtalt iſt das Werk, das Werk iſt ge⸗ ballte Tat, gleich ob künſtleriſch, philoſophiſch oder politiſch, wenn ſie organiſch iſt, iſt ſtets der Geſamtausdruck von Seele Leib, Wille und Vernunft“. Dieſe mnere Ueverzeugung hat bie Haltung der nationgſſohlau⸗ ſtiſchen Bewegung in ihrem langen politiſchen Kun be⸗ 1 ſie hat ihr die Kraft und Entſchloſſenheit zur Löſung er ſchwerſten Aufgaben geſchenkt und gerade der geſchicht⸗ liche Ablauf des ſo ereignisreichen Jahres 1938 hat uns die Erkenntnis von der Folgerichtigkeit dieſer Haltung bewieſen, einer Haltung, die heute ſchon den revolutionären Wende⸗ punkt für alle Kulturen Europas darſtellt. Wenn wir an Roſenbergs Geburtstag dieſe Gedanken⸗ gänge herausſtellen, ſo glauben wir dazu am ſo mehr be⸗ rechtigt zu ſein, als uns hier eine große Forderung unſerer Zeit entgegentritt, die in dieſer Form dargeſtellt und ver⸗ kündet zu haben das geiſtige und geſchichtliche Werk Alfred Roſenberas iſt. Neujahrsempfänge beim Führer Berlin, 11. Jan. Morgen, am Donnerstag, finden im neuen Führerhaus die üblichen Neujahrsempfänge für das Jahr 1939 ſtatt. Um 11 Uhr empfängt der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht zur Entgegennahme der Glückwünſche der Wehrmachtteile deren Oberbefehlshaber Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, Generaladmiral Dr. h. ce. Raeder, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch und den Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel; bei ihrer Anfahrt und bei ihrer Abfahrt erweiſt eine Ehrenkompanie die Ehrenbezeitungen. Hieran ſchließt ſich der Empfang des Chefs der deutſchen Polizei, Reichsführer/ Himmler, der dem Führer die Glückwünſche aller Gliederungen der deutſchen Polizei über⸗ mittelt. Dann werden die Halloren in der herkömmlichen Weiſe dem Führer eine Probe des von ihnen erzeugten Salzes und das übliche Neujahrsgedicht darbringen. Im An⸗ ſchluß daran wird der Oberbürgermeiſter und Skadtpräſident der Reichshauptſtadt Dr. Lippert zur Entgegennahme der Glückwünſche der Reichshauptſtadt vom Führer 5 8 gen. Gegen 11.30 Uhr beginnt die Auffahrt des Diploma⸗ tiſchen Korps; die fremden Miſſionschefs werden, von den Linden kommend, vorbei an der in der Wilhelmſtraße aufgeſtellten Ehrenkompanie durch den Eingang Wilhelm⸗ ſtraße 78 in den Ehrenhof des neuen Führerhauſes einfah⸗ ren, während die Ehrenkompanie ihnen die militärischen Ehrenbezeigungen erweiſt. Um 12 Uhr wird dann der Führer und Reichskanz⸗ ler im neuen großen Empfangsſaal in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen die ausländiſchen Miß⸗ ſionschefs zur Entgegennahme und Erwiderung der Glück⸗ wünſche ihrer Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker in der üblichen feierlichen Form empfangen. Der Organiſator der Koͤß⸗Geefahrten Trauerfeier für Parkeigenoſſe Paulus Berlin, 12. Jan. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley war auf die Nachricht von dem unerwarteten Ableben ſeines um den Aufbau der Kö ß⸗Seefahrten hochverdienten Mit⸗ arbeiters Paulus ſofort nach Berlin zurückgekehrt und nahm an der Spitze ſeines Stabes ſowie der Amtsleiter der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ an der Totenfeier teil, die am Mittwoch in der Kapelle des Waldfriedhofes Dahlem ſtattfand. Zu gleicher Zeit hatten die fünf Kdcß⸗ Schiffe im Mittelmeer zu Ehren des Verſtorbenen die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. eichsamtsleiter Dr. Lafferentz entbot dem Ent⸗ ſchlafenen, an deſſen Sarg Werkſcharmänner die Ehren⸗ wache hielten, die letzten Grüße.„Ihm, ſo ſagte Dr. Laf⸗ .„verdanken Hunderttauſende deutſcher Volksgenoſ⸗ ſen ungezählte frohe Stunden in den Fjorden Norwegens, in Portugal, im Mittelmeer, in Italien, Jugoflawien, Griechenland und Afrika. Mitten aus der Arbeit heraus iſt er von uns gegangen Was niemand vorher gelungen war, dieſer eine Mann brachte es fertig: Unzählige Volksge⸗ noſſen, die ſonſt nie an eine Seefahrt hätten denken kön⸗ nen, lernten durch die Kd⸗Seereiſen die Welt kennen.“ Sichtlich bewegt trat dann Dr. Ley vor den mit der Hakenkreuzfahne bedeckten Sarg, nahm mit tiefempfunde⸗ nen Worten Abſchied von dem ihm lieben und wertvollen Mitarbeiter und ſprach der Witwe und den Angehörigen des Entſchlafenen ſeine perſönliche Teilnahme aus. Das Arteil gegen Niekiſch Berlin, 11. Jan. Zu dem Urteil gegen Niekiſch, das auf lebenslänglich Zuchthaus lautet, wird noch mitgeteilt: Die Verhandlung hat ergeben, daß Niekiſch mit Hilfe ſeiner beiden Mitangeklagten ſeine„Widerſtandsbe⸗ wegung“ auch über das Jahr 1933 hinaus trotz geſetzlichen Verbotes weiterzuführen verſucht hat. Auch in der Folgezeit hat er in ſeinen Schriften ä eine üble Hetze gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat und ſeine führenden Perſönlich⸗ keiten entfaltet. Er lebte in dem Wahn, durch ſeine Schmutz⸗ und Schmähſchriften ein Chaos herbeiführen und auf die⸗ ſem Wege ſeinen„Zukunftsſtaat“ errichten zu können. Die Fortführung des„Widerſtandskreiſes“ ſtellt ſich recht⸗ lich als ein arte a gegen das Geſetz gegen die Neubil⸗ dung von Parteien dar, während durch die Herſtellun und Vorbereitung der Hetzſchriften der Tatbeſtand einer Vorbe⸗ reitung des Hochverrates verwirklicht wurde. Politiſches Allerlei Stinkbomben in ankideutſcher Prokeſtverſammlung Der Oppoſitionsleiter Attlee und auch einige andere Redner der Linken erlebten eine peinliche Ueberraſchung, als ſie in einer Proteſtverſammlung in London zugunſten von Juden und„ſonſtigen Minderheiten in Deutſchland“ ſprachen. Nicht genug damit, daß die Redner immer wieder durch lebhafte Proteſtrufe unterbrochen wurden, wurden aus der Verſammlung auch Stinkbomben geworfen und ſchließ⸗ lich ſogar von einer Gruppe deutſchfreundliche Lieder ge⸗ ſungen. Die Unruhe nahm ſchließlich ſolche Formen an, daß die Verſammlungsleiter ſich gezwungen ſahen, Polizei zu Hilfe zu rufen, die dann eine Anzahl Pee aus dem Saal entfernte. * Schüſſe in die Wohnungen deutſcher diplomakiſcher Beamien Amſterdam, 12. Jan. Am Freitag abend der vergange⸗ nen Woche wurde auf das Wohnzimmer der Privatwoh⸗ nung des Konſulatskanzlers vom Deutſchen Generalkon⸗ ſulat in Amſterdam, offenbar aus größerer Entfernung. ein Schuß abgegeben. Während noch die holländiſche Staatsanwaltſchaft mit der Suche nach dem unbekannten Täter beſchäftigt iſt, wurde in der Nacht zum Dienstag ein gleicher Anſchlag auf das Arbeitszimmer in der deutſchen Geſandtſchaft im Haag verübt. Die Deutſchen in Rumänien Eingliederung in die nakionale Front Bukareſt, 12. Jan. Die politiſche Neuordnung in Ru⸗ mänien, die in der geſetzlichen Beſeitigung aller Parteien und in der Errichtung der„Front der nationalen Wiederge⸗ burt“ ihren Ausdruck findet, hat auch zu Verhandlungen über die Stellung der deutſchen Volksgemeinſchaft in Rumä⸗ nien geführt. Das Ergebnis wurde in einer ſchriftlichen Ab⸗ machung niedergelegt, die u. a. Folgendes beſtimmt: Die Deutſchen rumäniſcher Skaatsbürgerſchaft gliedern ſich korporakiv in die„Fronk der nationalen Wiedergeburt“ ein. In den Dörfern und Städten mit gemiſchter Bevölke⸗ rung werden geſondert deutſche Sektionen errichtet. Alle be⸗ ruflichen Organiſationen der Deutſchen rumäniſcher Skaats⸗ zugehörigkeit innerhalb des Staates gliedern ſich korporaliv in die verſchiedenen Berufsorganiſatſonen ein, die von den jetzigen und zukünftigen diesbezüglichen Geſetzen vorgeſehen ſind, wobei ihnen eine entſprechende Vertretung in den Spit⸗ zenorganiſalſonen zugeſichert wird. Außer den politiſchen Lebensäußerungen, die alle der „Front der nalionalen Wiedergeburt“ zuſtehen, können die Deulſchen rumäniſcher Staatsbürgerſchaft für kulturelle, e und ſoziale Zwecke eine eigene Organiſakion errichten.“ Gegen Juden in Südafrika Einwanderungsverbok beantragt Prekoridg, 11. Jan. Die kommende Tagung des Parla⸗ ments in Kapſtadt wird ſich erneut mit ſcharfen Maßnah⸗ men gegen die jüdiſche Einwanderung befaſſen müſſen. Die nationale Oppoſition hat nämlich einen Geſetzentwurf ein⸗ gebracht, in deſſen Mittelpunkt die Erkenntnis ſteht, daß die Juden unter keinen Umſtänden aſſimilierbar ſind. Für Perſonen jüdiſcher Abftammung ſoll daher jede Einwande⸗ rung ausgeſchloſſen werden. Den Juden werden die Kommuniſten gleich⸗ geſtellt ſowie alle Perſonen, von denen man annehmen kann, daß ſie die Abſicht haben, innenpolitiſche Unruhen herbeizuführen. Die früher auf Grund der alten Geſetze den Juden erteilten Einreiſebewilligungen ſollen zum Teil rück⸗ gängig gemacht werden. Der Geſetzentwurf ſieht ferner die Kenntlichmachung der jüdiſchen Geſchäfte durch die öffentliche Angabe ihrer Eigentümer, Teilhaber, Direktoren und die Zuſammenſetzung ihrer Geſellſchaften vor. Auch Emigranten ſollen nicht mehr in die Südafrikaniſche Union einreiſen dürfen. In Zuſammenhang damit berichten die Blätter in Jo⸗ hannesburg, daß dork eine große jüdiſche Organiſation be⸗ ſtehen ſoll, die gegen Bargeld Raſſegenoſſen aus den ande⸗ ren afrikaniſchen Gebieten mit Hilfe eines umfangreichen Aukoparks in die Anion ſchmuggelt. Die Juden ſollen 500 Pfund für jeden geglückten Grenzüberkritt erhalten. Regiſtrierung der Ausländer in Schweden. Die ſchwediſche Regierung hat eine Verordnung über die Regiſtrierung der in Schweden lebenden Ausländer er⸗ laſſen. Demnach iſt jeder Ausländer zwiſchen dem 10. und 17. Februar ds. Is. verpflichtet, ſich durch Ausfüllung eines beſonderen Fragebogens bei der zuſtändigen Polizei⸗ behörde anzumelden Bemerkenswert iſt, daß der Anmelde⸗ bogen u. a. die Erklärung über Raſſezugehörigkeit des Ausländers vorſieht. Der meldepflichtige Ausländer hat ſo⸗ mit anzugeben, ob ſeine Eltern oder andere Familienange⸗ hörigen Juden ſind und ob er ſelbſt als politiſcher Flücht⸗ ling nach Schweden eingereiſt iſt. Neue Angriffstaktik der Chineſen Schanghai, 12. Jan. Ein Angriff der Chineſen auf Hangtſchau konnte von den Japanern abgeſchlagen werden. Die chineſiſchen Truppen wurden dabei, wie der Sprecher des ſapaniſchen Militärs erklärte, bis an ihre Ausgangs⸗ ſtellungen wieder zurückgedrängt. Bei dieſem Angriff iz bemerkenswert, daß chineſiſche Guerillas in Stärke von etwa 10 000 Mann konzentriſch auf ein Angriffsobjekt vor⸗ gingen. Damit iſt die von der chineſiſchen Regierung ange⸗ kündigte Aenderung der Angriffstaktik erſtmalig in die Tal umgeſetzt worden. Kurzmeldungen Graf Cſaky kommt nach Berlin Beſprechungen über das Verhälknis Deutſchland— Ungarn Berlin, 12. Januar. Amtlich wird mitgeteilt, daß der ungariſche Außenmin⸗ ſter Graf Cſaky am 16. Januar zu einem zweitägigen Auf⸗ enthalt in Berlin eintreffen wird, um mit dem Keichsmini⸗ ſter des Auswärtigen, von Ribbenkrop, die das eulſch. ungariſche Verhältnis betreffenden Fragen zu erörkern Berlin. Unter dem Präſidium von Direktor Luz von dez Deutſchen Lufthanſa trat die 12. Internationale Flugplan konferenz der„International Aire Traffic Aſſociation“ (JA TA) im Haus der Flieger zuſammen Direktor Luz be⸗ grüßte die rund 70 Delegierten von 23 europäiſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaften. Gäktenmörder zum Tode verurkeilt. München, 11. Jan. Vor dem Schwurgericht des Land⸗ gerichts München 1 hatte ſich der 36 Jahre alte Martin Oskar Zimmerer aus München zu verantworten, der am 12 De zember vor. Is. ſeine 34 Jahre alte Ehefrau Thereſe durch Schüſſe getötet hatte. Das Eheleben der Beiden wurde ſchon ſehr bald dadurch getrübt, daß der Mann der Arbeit aus dem Wege ging und ſich dem Alkoholgenuß e weshalb die Frau die Scheidungsklage eingereicht atte. Die Anklage lautete auf Mord. In der Verhand⸗ lung kam das Gericht zu dem Ergebnis, daß das Verbre⸗ chen mit Ueberlegung ausgeführt wurde, weshalb das Ur⸗ teil auf Todesſtrafe lautete. a Trieſter Juden fälſchren Stadturkunden. Der Ver⸗ haftung des Juden Morpurjo, der in Trieſter ſtädeiſchen Akten die Einwanderungsdaten zum Zweck der Umgehung der Ausweiſungsbeſtimmungen gefälſcht hatte, iſt ſeyt die Feſtnahme von zwei weiteren Juden und eigem Portier gefolgt. Die Unterſuchung dieſer ſkandalöſen fildiſchen Be⸗ trügereien geht weiter. Paris. Miniſterpräſident Daladier empfing die franzöſiſche Parlamentarierabordnung nach ihrer Rückkehr aus Rolſpck⸗ nien. Die Teilnehmer an dieſer anſcheinend nicht ſo ganz privaten Studienreiſe berichteten dem Miniſterpräſidenten über ihre Eindrücke und über die politiſche Lage in Rot⸗ ſpanien. Elf Todesopfer bei einer Wahlkundgebung. In der Stadt Gacheta in Kolumbien iſt es, einer Mel⸗ dung der Agentur Havas aus Bogota zufolge, bei Wahl⸗ kundgebungen zu blutigen Zwiſchenfällen gekommen, bei denen elf Perſonen getötet und 38 ſchwer verletzt worden ſind. Etwa 10 000 Mitglieder konſervativer Organiſationen, die eine Kundgebung veranſtalteten, wurden von Polizei⸗ kräften angegriffen, die in Verletzung erhaltener Befehle für die Linkselemente Partei ergriffen. Die Regierung hat energiſche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung beſchloſſen, da man damit rechnet, daß die Konſervativen Vergeltungsakte begehen wollen. — MPwPœU PM PꝶBE emed pp——J—J—TT — 18 Als dann dein Brief kam, Tante Helge, mit der Bitte um meine Rückkehr, mit der Nachricht, daß du meiner bedurfteſt, da hab' ich auf einmal einen großen Zwieſpalt in meinem Innern geſpürt. Du warſt immer ſo gut zu mir geweſen, du hatteſt mich auch damals nicht fortlaſſen wollen. Du riefſt mich jetzt, brauchteſt mich.. Und hier wiederum waren die beſten Menſchen von der Welt, bei denen ich eine herrliche Heimat gefunden hatte. Aber die Sehnſucht nach Deutſchland überfiel mich auf einmal, die Sehnſucht nach dir, nach dem Weſthof... Ich wollte zurück, ſagte es den Chilenos. Die guten Menſchen verſtanden mich, redeten mir noch zu, zurückzufahren, ſo ſchwer ihnen der Abſchied auch wurde. Ich ſolle nach Deutſchland reiſen, ſagten ſie mir, zu dir, ſolle dir helfen, ſollte ſo lange bei dir bleiben, als du mich brauchteſt, als es mir gefiel. Ich ſollte aber nie vergeſſen, daß drüben in Braſilien eine Heimat auf mich warte, daß ich jeden Tag zurückkommen könne, und daß ihre Liebe immer mir gehöre.“ Monika ſchwieg ſtill, in Erinnerungen verſunken. Frau Weſt ſtörte ſie nicht, wartete eine ganze Weile. Dann ſagte ſie leiſe: 5 5 „Und jetzt, Monika— gefällt es dir auf dem Weſthof? Willſt du hier bleiben?“ „Ja, Tante Helge, ſo ſehr gefällt es mir, ſo ſehr fühle ich mich hier daheim, daß ich gar nicht mehr verſtehe, über ⸗ haupt weggegangen zu ſein!“ „Oh, ich bin ſo froh darüber, Ika! Und ich wünſchte ſo ſehr, daß der Weſthof deine endliche und wirkliche Heimat würde, daß du ſeine Herrin ſein wirſt.“ Das Mädchen war brennend rot geworden bei dieſen Worten der alten Frau. Helge Weſt zog den glühenden Kopf zu ſich herüber. „Oh, Monika, iſt das wahr? Liebſt du den Bertl noch immer?“ Sie ſah den ſehnſüchtigen Blick in den Augen des Mädchens. „Ich brauche keine Antwort, Ika, ich weiß es auch ſo! Ein Mädchen wie du, glaube ich, verliert ihr Herz nur ein einziges Mal. Wird nur einmal wirklich die Liebe ſpüren. Und der Bertl? Bis jetzt hat er ſich noch um keine Frau gekümmert, die üblichen Männerdummheiten ab⸗ gerechnet; die muß jeder durchmachen. Das bringt das Männerleben ſo mit ſich. Du mußt Geduld mit ihm haben, Ika! Er weiß noch nicht, was er will. Er weiß aber, daß es mein Herzenswunſch iſt, daß aus euch ein Paar wird. Und wenn er dich jetzt ſieht, wie ſchön du geworden biſt— er muß dich ja lieb haben. Die Stunde wird kommen, ich weiß es genau, da er dich fragen wird, ob du ſeine Frau werden willſt. Brauchſt nicht rot zu werden, Ika! Ich wüßte keine andere, die ich lieber hier als Herrin ſehen würde, Kind! Aber jetzt komm, wir gehen hinauf in deine Zimmer; die Jungens werden bald nach Hauſe kommen.“ „Ja, Tante! Wird dich das Gehen auch nicht zu ſehr anſtrengen? Ich finde den Weg ſchon noch allein!“ „Nein, nein, Ika, ſo weit kann ich ſchon gehen, Gott ſei Dank! Sieh nur, wie gut es geht.“ Frau Helge ſtand auf, ging im Zimmer hin und her. Das rechte Bein ſchleifte noch ein wenig nach, beide Füße waren nicht mehr ſo gelenkig wie früher; man merkte noch deutlich die Spuren des Schlaganfalls. Aber man ſah es der alten Frau doch an, wie froh ſie war und wie glücklich, daß ſie wenigſtens ihre Glieder wieder bewegen konnte, nach der langen Zeit des Stilliegens. „Fein geht es, Tante Helge! Ich bin ſo froh darüber, daß ich dich in ſo gutem Zuſtand ſehe; ich hatte mir große Sorgen gemacht deinetwegen.“ „Ja, Kind, es ſah auch zuerſt böſe aus! Aber meine geſunde Natur hat mir noch einmal geholfen, und dann vor allem auch die Freude, daß du endlich kamſt, die hal auch dazu beigetragen, mich geſund zu machen. Weißt du, Ika, man darf nie verzagen, das habe ich jetzt wiede geſehen!“ Es lag ſo viel Zuverſicht und ſo viel Herzensfröhlich⸗ keit in dem Weſen dieſer Frau, daß Monika davon an geſteckt wurde und fröhlicher war als die letzten Wochen, Wie heimelig und wie reizend war es in den beiden Zimmern, die jetzt auf dem Weſthof für ſie bereitet waren! Blumen überall und Decken und Kiſſen und Bücher; überall ſah man die liebevolle Hand der Hausfrau und die Freude, mit der alles vorbereitet worden war. a „So, Kind, jetzt machſt du dich zurecht! Ich gehe einſt⸗ weilen hinunter, hab' noch ein bißchen was zu tun Sol ich dir die Giſa ſchicken, daß ſie dir hilft?“ N „Aber Tantchen, ſo verwöhnt bin ich noch nicht, daß ich eine Kammerjungfer auf dem Weſthof brauche. Das war drüben etwas anderes, da hat einen die Hitze ganz träge gemacht! Laß dich nur nicht ſtören, Tante! In einek halben Stunde bin ich fix und fertig und werde unten erſcheinen!“ i Frau Weſt ging, und Monika blieb allein. Sie ſtanß am Fenſter ihres Wohnzimmers und ſah in die Heide landſchaft hinaus. N Es kam ihr faſt noch wie ein Traum vor, daß ſie nun wieder zu Hauſe war, in Deutſchland, in der Heide nicht mehr drüben in Amerika. Und hier auf dem Weſt⸗ hof. Wie ſeltſam das alles war! 5 Helge Weſt vom Weſthof war weitläufig verwandt mit den Freeſes. Ihre Mutter und Monikas Großmutter, Freeſe, waren Schweſtern geweſen. Solange Monikas Mutter gelebt hatte, waren die vom Weſthof und vom Freeſehof auch ſehr oft zuſammengekommen. Aber Frau Freeſe war geſtorben, als Monika noch ein kleines Kind war.(Fortſetzung folgt) über er er⸗ und llung Mizei⸗ telde⸗ des it ſo⸗ ange⸗ lücht⸗ auf rden. recher angs⸗ ff ißz von bor⸗ ange⸗ e Tal garn ar. mini- 10 min ulſch. tern n der plan tion“ daft 5 Zand⸗ dartin r am hereſe eiden n der ſenuß reicht hand⸗ rbre⸗ 5 Ur⸗ Ver⸗ iſchen hung zt die or tier Be⸗ öiſche sp ganz enten Rot⸗ Mel⸗ Wahl⸗ „ bei orden onen, izei⸗ efehle g hat nung tiven . große meine dann ie hal zt dun biedeß hlich⸗ n an ochen, heiden aren berall reude, einſt⸗ f Sol „daß Das utter, 5 Aus Baden und den Nachbargauen Baden auf der 3. Reichskleintierſchau. Baden führend im Seidenbau. Baden war auf der 5. Reichskleintierſchau in Leipzig mit zahlreichen Tieren würdig vertreten. Als erfreuliches Ergebms iſt zu melden, daß Baden im Seidenbau als Reichs⸗ ſieger bei ſtarker Beteiligung aus allen deutſchen Gauen hervorgegangen iſt. 5 Auch die badiſchen Kaninchenzüchter und zwar ſowohl die Kaninchenzüchtervereine als auch badiſche Einzelzüchter, wurden in Leipzig mit zahlreichen Preiſen ausgezeichnet. In der Gruppe A, Vereinsſammlungen, erhielten Preiſe: Her⸗ bert Hofheinz und Franz Doll, Hagsſeld, A. Ameno, Mos⸗ bach, Wilh. Stähle, Ettlingen(Sſeger⸗ u. Chrenpreis, Alois Kloſterman, Freiburg(Siegerpreis), Hermann Fraider, Lehen(Siegerpreis), Oskar Wiedemann, Freiburg(Sieger⸗ Preis), Karl Hildner, Heidelberg⸗Wieblingen(Sieger⸗ und Ehrenpreis), Georg Retzbach, Heidelberg⸗Wieblingen(Sieger⸗ preis), Robert Hölzer, Karlsruhe(Siegerpreis), Robert Brodbeck, Karlsruhe, Willi Knobloch, Knielingen, Guſtav Mürrle, Pforzheim(Ehrenpreis), Johann Eberhard, Wie en⸗ tal(Siegerpreis), Karl Müller, Wiesloch(1. Preis und Ehrenpreis), Heinrich Braun, Wiesloch, Joſeph Schmidt und Wilh. Ehret, Hemsbach, Höſerlin, Pforzheim, Chriſtian Schenk, Mannheim, Jakob Brüſtle, Lahr, Karl Ruther, Kon⸗ ſtanz, Jo eph Hoferer, Offenburg(Ehrenpreis), Emil Rein⸗ hold, Rheinfelden, Willi Stroh, Eutingen(Ehrenpreis), L. Zorn, Eutingen(Siegerpreis), Fritz Karſtner, Eutingen, Fr. Eckert, Karlsruhe, Fritz Gögel, Gochsheim, Johann Ottinger, Bammental(Siegerpreis), Robert Elſäſſer, Bammental und Georg Winkler, Bammen'al(Ehrenpreis, Chriſtian Gartner, Bammental, Ludwig Hillenbrand, Feudenheim(zwei erſte Preiſe), Jakob Greiner, Heidelsheim, Emil Hartmann, Nik. Halter, Mannheim(Ehrenpreis), In der allgemeinen Abteilung der Einzelausſteller er⸗ hielten erſte Preiſe: Karl Durchſprung, Karlsruhe, Heinrich Pauſch, Pforzheim, Otto Lorbeer, Offenburg(Ehrenpreis), Kraus, Forchheim, Walter Bechtold, Pforzheim, J. Mayer, Pforzheim⸗Dillweißenſtein(Siegerpreis), G. Mürrle, Pforz⸗ Herm, Franz Bungartz, Huchenfeld, Karl Krüger, Heidelberg⸗ Handschuhsheim, Georg Tleiber, Heidelberg, Thomas Karch, Heidelberg, Wilhelm Wuſt, Mingolsheim. eg.(Beim Holzfällen verunglückt) Krankenhaus wurde ſchwer verletzt der ich aus Fahrenbach eingeliefert, der beim ſtürzenden Baum getroffen worden war. wohnerſtatiſtik.) Die Einwoh⸗ tadt iſt im vergangenen Jahre um 51 auf 0 zen. Es wurden 141(106) Ehen geſchloſſen, die Zahl der Geburten betrug 388(269), die der Sterbefälle 296(269). Freiburg.(Zuchthaus für rückfälligen Ver⸗ Precher.) Der am 21. Dezember v. J. zwecks Ladung neuer Zeugen und weiterer Beweisaufnahme vertagte Pro⸗ zeß vor dem Freiburger Schöffengericht gegen den 23jährigen Ernſt Jordan aus Freiburg wurde nun zu Ende geführt. J. hatte im Auguſt v. J. zuſammen mit einem Komplizen, der bereits in Stuktgart zu einer mehrjährigen Zuchthausſtrafe verurteilt worden iſt, drei Autos aufgebrochen und beraubt. Der bereits wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Angeklagte wurde unter Verſagung mildernder Amſtände zu zwei Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Offenburg.(Vorſicht auch bei kleinen Ver⸗ letzungen!) Bei einer Hausſchlachtung hat ſich der Land⸗ wirt Karl Obert in Zunsweier eine geringfügige Verletzung am Knie zugezogen, der er nicht die nötige Beachtung ſchenkte. Es entſtand eine Blutvergiftung, die nach zwei Tagen den Tod zur Folge hatte. Ludwigshafen.(Von Zugmaſchine totgefah⸗ ren.) In der Bleichſtraße geriet eine Jugmaſchine auf den Gehweg, wobei eine Fußgängerin überfahren und ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald darauf im Marienkrankenhaus hier verſtarb. Kandel.(Fußgänger von Auto getötet.) Nahe dem Bahnübergang in der Saarſtraße wurde der Schneider Jakob Zapf durch einen Kraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Die Schuldfrage 1. der Klärung. Der Kraftwagenlenker befindet in Haft. Die Tal von Speher Einer, der dabei war, erzählt. III. Befehlsgemäß nehmen die Kameraden den Erſchoſ⸗ jenen die Papiere ab. Ich laufe raſch auf den Gang hinaus, ſehe, daß auch dort vorſchriftsmäßig alle Ein⸗ und Ausgänge abgeriegelt ſind und hole meinen Koffer. Dann be⸗ krete ich nochmals den Saal: „Alles bleibt hier, wir räumen jetzt die Regierung aus! Wer das Hotel verläßt, wird erſchoſſen!“ Wir dachten zwar nicht daran, aber der Bluff wirkte. Ich gab das Signal zum Rückzug. Nachdem der letzte der Kameraden den Saal verlaſſen hatte, nahm ſich Freund Graf der Schalttafel an, und tiefe Finſternis lag über der Stätte des Gerichtes. Draußen auf der dunklen Straße ſammelten ſich die Kameraden und traten auf den vorgeſehenen Abmarſchwegen den Rückzug an. Alles ſchien vollzählig. Nun hieß es laufen, denn wir haben eine gute Stunde bis zum Brücken⸗ kopf. Gerade erreichte ich mit den mich begleitenden Kame⸗ raden den Domgarten, da wankte aus dem Gebüſch heraus eine große Geſtalt auf uns zu:„Kinder, nehmt mich mit, ich habe einen Halsſchuß. Wiesmann tot. Wir ver⸗ binden ihn flüchtig und tragen ihn zunächſt, ſpäter kann er, von uns geſtützt, wieder gehen. Er erzählte uns kurz was ich während der Aktion im Wittelsbacher Hof davor auf der Straße abgeſpielt Wiesmann und zwei Kameraden ſind, von innerer Un⸗ ruhe getrieben, vom Brückenkopf, den ſie in guter Obhul wußten, nach Speyer hineinpatrouilliert. Vor dem Wit⸗ telsbacher Hof hatten ſie dann feſtgeſtellt, daß die Deckung auf der Straße infolge des Ausſcheldens einiger Münchener am Vortage doch recht ſchwach war und beſchloſſen, dorl ebenfalls Poſten zu beziehen. Durch eine Verkettung ver⸗ hängnisvoller Zwiſchenfälle muß nun unmittelbar vor der Veſetzuna des Wittelsbacher Hofes der Separatiſt Lilientha! noch hireingewicht ſein. Er begab ſich dort zunächſt auf die Toſlette und kam wohl gerade heraus, als die erſten Schüſſe fielen. Er entſicherte ſofork ſeine Piſtole. Laſtzug in Schloßgraben geſtürzt.— Ein Toker. g Heuchelheim. Am Ortsausgang nach Großniedesheim ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein 20jähriger Fahrer, der Bruder eines Unternehmers aus Kaiſerslau⸗ tern, fuhr mit ſeinem mit Kies beladenen Laſtzug in ra⸗ ſcher Fahrt Heuchelheim zu. Als er in Heuchelheim einbie⸗ gen wollte, kam ſein Wagen infolge der Glätte der Straße ins Rutſchen, wodurch der ſchwerbeladene Wagen ſich zwei⸗ mal überſchlagend in den drei Meter tiefen Schloßgraben ſtürzte. Beim Verſuch, die Führerkabine zu verlaſſen, wurde der Fahrer durch den nachfallenden Wagen totgedrückt. Wie bereits feſtgeſtellt wurde, fuhr der Fahrer bei dem naſſen Zuſtand der Straße in zu ſchnellem Tempo in die Rechts⸗ kurve, ſo daß er die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor. Tödlicher Sturz vom Kirchturm. — Ebertsbronn Kr. Bad Mergentheim. Als der mit Ausbeſſerungsarbeiten auf dem Turm der hieſigen Kirche beſchäftigte Fritz Haag aus Altenmünſter einen Augenblick lang nicht die nötige Vorſicht walten ließ, glitt er aus und ſtürzte rund 17 m tief vom Turm herab auf das Kirchen⸗ dach. Von hier aus rutſchte er ab und fiel mit ſolcher Wucht auf die Straße, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus Bad Mergentheim eingeliefert werden mußte. Dort iſt er bald darauf geſtorben. Schweres Verkehrsunglück im Taunus Laſtauto ſtürzte eine Böſchung hinab. e Schmikten(Taunus), 11. Jan. Auf der Fahrt durch den Taunus, in der Nähe von Schmitten, ſtürzte das Mehltransportauto des Wetzlarer Mühlenbetriebes Amend infolge Straßenglätte eine hohe Böſchung hinab. Der Bei⸗ fahrer Ernſt Weber verſuchte ſich durch Abſpringen zu ret⸗ ten, er wurde aber von dem ſtürzenden Wagen getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Wege zum Kranken⸗ haus ſtarb. Der Fahrer und ein weiterer Beifahrer kamen mit leichteren Verletzungen davon. 12 Verletzte bei einem Zugunfall Kangierlokomotive fuhr auf haltenden Jug auf Frankfurt a. M., 11. Jan. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Mittwoch vormittag um 9.10 Uhr mußte der Eil⸗ zug Frankfurt a. M.— Wiesbaden etwa 300 Meter hinter dem Bahnhof Frankfurt⸗Niederrad halten, weil das Signal auf Halt ſtand. Auf dieſen haltenden Zug fuhr von hinten eine Rangierlokomotive auf. Hierbei gab es vier Schwerver⸗ letzte, darunter den Zugführer. Weiter haben ſich 13 Leicht⸗ verletzte gemeldet A 50 600 Mark gezogen. In der Vierten Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie iſt ein Gewinn von le 50000 Mark gezogen. Der Gewinn fiel auf die Num⸗ mer 281 023. Die Nummer wird in der erſten Abteilung in Viertelteilung in einer Berliner, in der anderen Abteilung 5„ in einer badiſchen Lotterieeinnahme ge⸗ ielt. A Dach vom Schnee eingedrückt. Nachdem Regen die auf dem Dach eines Hauſes in Eggenfelden liegende l b erſchwert hatte, brach das Gebälk zuſam⸗ men. Arbeitsmänner halfen bei den Aufräumungsarbeiten. A Rodelunglück.— Ein Knabe kot, einer ſchwer ver⸗ letzt. Ein mit vier Jungen beſetzter lenkbarer Schlitten, der einen Berg herabfuhr, geriet in Volkershauſen(Franken) aus der Kurve und ſauſte gegen die Böſchung. Während zwei ber Jungen mit dem Schrecken davonkamen, wurden 1 16 Jahre alte Burſchen ſchwer verletzt ins Kranken⸗ 123 verbracht, wo der eine ſeinen ſchweren Verletzungen a Die Donau über Nacht eisfrei. In der Nacht hat ſi bei Regensburg der Eisſtoß im ſüdlichen Donauarm 185 löſt und iſt verſchwunden, wie er über Nacht gekommen war. In der kurzen Zeit von drei Stunden war der miich⸗ tige Eispanzer der Donau gebrochen; krachend barſten die 8 Bis zum Morgen war das Flußbett vollkommen 1 5 ib Feuer durch ſpielendes Kind. Der zweieinhalbſagrige Knabe des Arbeites Hartwich in Waldau ſpielte im Hofe mit Streichhölzern. Dabei fing auf dem Boden liegendes Stroh Feuer, das raſch auf den nahe Schuppen übergriff. Er wurde mit allen landwirtſchaftlichen Geräten, den Fut⸗ tervorräten und dem Schweineſtall ein Raub der Flam⸗ men. als er von dem dort poſtierten Münchener Oberländer Hel⸗ linger geſtellt wurde. Hellinger hatte, wie ſpätere Feſt⸗ ſtellungen ergaben, Ladehemmung und wurde von L. töd⸗ lich getroffen. Der verſuchte wieder auf die Straße zu kom⸗ men und ſtieß im Eingang mit Wiesmann zuſammen. Beide ſchoſſen gleichzeitig. Wiesmann erhielt einen Lungen⸗ ſchuß, Lilienthal einen Streifſchuß. Inzwiſchen war unſer Kamerad Paul Reinhardt herbeigeeilt und ſchoß Lilien⸗ thal nieder. 5 i a Nach einſtündigem Eilmarſch erreichten wir unſeren Brückenkopf ohne weitere Zwiſchenfälle. Die große Kälte in jener Nacht hielt wohl die franzöſiſche Rheinpolizei und die Uferpatrouillen in den Wachlokalen zurück. Auch die bald nach der Tat einſetzende Verfolgung beſchränkte ſich auf ein Abſuchen der Landſtraßen und die Sperrung der Rheinbrücke. Auf zweimal ſetzten wir über den Rhein. Die Münchener Kameraden fuhren in der gleichen Nacht nach München zurück. Der Verluſt Ferdinand Wiesmanns und Franz Hellingers ging uns ſehr nach. Erſt die Folgen der Tat wogen ihr Opfer auf. Mit größter Spannung warteten wir auf die Beurteilung dieſer Tat durch die Weltpreſſe. In der engliſchen Preſſe iſt damals Heinz⸗Orbis als der Judas der Pfalz bezeichnet worden. Die italieniſche Preſſe ſprach von einer zweiten niederländiſchen Freiheitsbewegung. Uebereinſtimmend ſprach die Preſſe davon, daß der nationale Wille der Deut⸗ ſchen wieder zu erwachen beginne. Die engliſche Regierung fand endlich den Abſprung, eine ſchon geplante Kontrollaktion in der Pfalz zur Durchführung zu bringen. Sie beauftragte ihren Münchener Generalkonſul Clive auf einer Reiſe durch die Pfalz die dortigen Zuſtände zu prüfen. Sein für die Separatiſten niederſchmetternder Bericht war der Anlaß für die Aufnahme von Verhandlungen zwiſchen der Rhein⸗ landkommiſſion und den deutſchen Behörden. Und als noch einmal verſucht wurde, die Ergebniſſe dieſer Verhandlungen zu ſabotieren, rief das lodernde Menetekel des brennen⸗ den Bezirksamtsgebändes in Pirmaſens alle Welt gegen die Separatiſten auf den Plan. Ihr Schickſal war beſiegelt. Bei Nacht und Nebel verzogen ſie ſich— die Pfalz war gerettet und damit der Kampf um den Rhein in letzter Stunde für Deutſchland entſcheden, 5 5 5. Karl Weinmann. Lolcale Nuudchiau Die Rattenbekämpfung im Bezirk Mannheim. Auf Grund der Bad. Verordnung des Herrn Miniſters des Innern in Karlsruhe vom 12. 7. 1937— Bad. Geſ. und Vo. Bl. Nr. 26, S. 256 und vom 5. Jult 1938— Bad. Gef. und Vo. Bl. Nr. 19 S. 53, die Vertilgung von Ratten betr.— wird für den Stadtbezirk Mannheim eine allgemeine Rattenbekämpfung angeordnet. Die Bekämpfungstage ſind auf den 25. und 26. Febr. 1939 feſtgelegt. Die Eigentümer oder Pächter aller im Stadtbezirk Mannheiim gelegenen bebauten Grundſtücke, Bauſtellen, Lager⸗ und Schuttplätze, Anlagen, Friedhöfe, ſowie die Inhaber von gartenwirtſchaftlich und zur Kleintierhaltung genutzten Grundſtücke oder die geſetzlichen oder bevollmäch⸗ tigten Vertreter dieſer Perſonen, haben auf den vorbezeich⸗ neten Grundſtücken ohne Rückſicht darauf, ob ſich dork ge⸗ zeigt haben, an geeigneten Stellen(Kellern, Aſche⸗ oder Abfallgruben, Höfen, allem Mauerwerk, Warenlagern, Dach⸗ geſchoßräumen, Dachrinnen und Stallungen), an den oben⸗ genannten beiden Tagen Meerzwiebelpräparate auszulegen bezw. unverzüglich nachzulegen, falls die Mittel ganz oder teilweiſe von den Ratten aufgefreſſen ſind. Die Mieter oder Pächter haben zum Zwecke der Aus⸗ legung des Giftes den hierzu Verpflichteten das Betreten der Räume zu ermöglichen, in denen das Gift ausgelegt werden ſoll. Von der Verpflichtung der Auslegung der vorbezeichneten Vertilgungsmittel ſind nur diejenigen befreit, die einen Kammerjäger oder einen anderen auf dem Gebiete der Rattenvertilgung bewährten und polizeilich anerkannten Fach⸗ mann mit dem Auslegen des Giftes für einen der feſtgeſetz⸗ ten Tage beauftragen und dies durch die Beſcheinigung des Beauftragten ihrem zuſtändigen Polizeirevier nachweisen. — Verlängerung der Frachtkermäßigung für Stroh. Die Geltungsdauer der Frachtermäßigung(Nr. C 1) für Stroh würde bis zum 31. März 1939 verlängert. Bekanntlich wird durch dieſe Frachtermäßigung die Beförderung von Stroh zur Verwendung in landwirtſchaftlichen Betrieben und zur Herſtellung von Papier, Pappe, Strohſtoff oder Strohzell⸗ ſtoff im Rahmen des Vierjahresplanes begünſtigt. Die Frachtverbilligung beträgt für Entfernungen von 100 km und darüber bis zu 20 Prozent auf den Ausnahmetarif 19 B 1, bei Entfernungen von 1—99 km wird die Fracht nach dem Ausnahmetarif 19 Be berechnet, ſofern die Beſtim⸗ mungen dieſes Tarifs erfüllt ſind. — Künftig Eilzüge mit Durchgangswagen. Zu den größ⸗ ten Annehmlichkeiten auf der Reiſe gehört die Möglichkeit, in den Schnellzügen von einem Wagen zum anderen zu wandern, wenn einem das Sitzen im Abteil zu langweilig wird. Dieſes Vergnügen will die Deutſche Reichsbahn künf⸗ tig auch den Benutzern ihrer Eilzüge ermöglichen. Wie ſie in ihrem vorläufigen Jahresrückblick mitteilt, ſollen in Zu⸗ kunft auch die vierachſigen Durchgangswagen für Eilzüge ebenſo wie die D⸗Zugwagen mit geſchloſſenem Faktenbalg ausgerüſtet werten. Das wird auch dem Zugbegleitperſonal und den Kellnern den Dienſt erleichtern, die auf ihrem Weg von Wagen zu Wagen auf den ungeſchützten Uebergängen der Witterung ſchuützlos ausgeſetzt ſind. Meine Taute— deine Tante. Zwei Perſonen wur⸗ den in Haft genommen, weil ſie in verſchiedenen Wiktſchaf⸗ ten der a ein Glücksspiel betrieben haben. Die Täter ſind in das Gefängnis eingeliefert worden. *. Jüdiſche Frechheit mit dem Davidsſtern. i Mannheim. Durch Sondergerichtsurteil erhielt der wegen Preistreiberei und Wuchers mit Gefängnis vorbeſtrafte in Sennfeld(Baden) wohnende 66jährige Jude Salo⸗ mon Neuberger wegen Verächtlichmachung des Hoheits⸗ abzeichens fünf Monate Gefängnis. Der Jude hatte einem in Sennfeld zur Erholung weilenden elffährigen Pimpf den Davidsſtern direkt unter das HJ. Abzeichen geſteckt. In einem Bäckerladen machte man den Jungen auf die Be⸗ deutung des Abzeichens aufmerkſam. Der Jude behauptete, das angeſteckte Zeichen beim Verlaſſen der Synagoge gefun⸗ den zu haben, und hatte noch die Stirn, das auf dem Ge⸗ richtstiſch liegende Abzeichen„nicht als das Gefundene wie⸗ derzuerkennen“. Was das Nationaltheater Mannheim plant Im Schauſpiel: „Nach der Erſtaufführung von„Aimee“, der Komödie von Heinz Coubier, wird„Der Sturz des Miniſters“, Schauſpiel von Eberhard Wolfgang Möller, als Feſtvorſtellung zum Tage der Machtübernahme vorbereitet. Die Spielleitung hat Helmuth Ebbs, die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalb⸗ fuß.„Richard III.“, Schauspiel von Shakeſpeare, in der erfolgreichen Inſzenierung von FJutendant Friedrich Bran⸗ denburg wird wieder in den Spielplan aufgenommen. An⸗ chließend folgt die Erſtaufführung des Luſtſpiels„Trau, chau, wem?“ von Albert Kehm. Zum Heldengedenktag am 5. März wird die Reihe der Klaſſikeraufführungen mit einer Neuinszenierung von Schillers„Die Jungfrau von Orleans“ fortgeſetzt. Das Werk inszeniert Intendant Fried⸗ rich Brandenburg. Die nächſte Uraufführung iſt ein Luſtſpiel „Friſch verloren— halb gewonnen“ von Karl Zuchardt. Der Autor wurde vor kurzem durch die Uraufführung ſeiner Komödie„Die Prinzipalin“ in Berlin bekannt. Die Eröff⸗ nung des„Oſtmark⸗Zyklus“ bringt die vierte Uraufführung dieſer e und zwar das neueſte Werk des Dichters Rudolf Oertel„Oeſterreichiſche Tragödie“ In der Oper: Im Anſchluß an die Erſtaufführung„Die diebiſche Elſter“ von G. Roſſini haben die Proben für den Tanzabend unter der Leitung von Wera Donalies begonnen. Es gelan⸗ gen„Aufforderung zum Tanz“ von Carl Maria von Weber und„Spitzwegmärchen“ von Hans Grimm, dazu die luſtige Oper„Flauto Solo“, ein Einakter von Eugen d' Alberk, zur Aufführung. Der muſikaliſche Leiter des Komödienabends, der Ende Januar gegeben wird, iſt Heinrich Hollreiſer. Die Spielleitung der Oper hat Curt Becker⸗Huert. Als nächſte Neuheit erſcheint unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Ernſt Cremer die ſelten aufgeführte Oper„Macbeth“ von G. Verdi; anſchließend folgt Friedrich Flotows Spieloper „Martha“ in neuer Inſzenierung. Dirigent: Eugen Heſſe, Regie: Curt Becker⸗Huert. Staatskapellmeiſter Karl Elmen⸗ dorff beginnt in allernächſter Zeit mit der muſikaliſchen Ein⸗ ſtudierung von„Daphne“ und Friedenstag!, den beiden neueſten Werken von Richard Skrauß. Die Spielleitung der bukoliſchen Tragödie„Daphne“ hat Helmuth Ebbs, die Oper„Friedenstag“ inszeniert Curt Becker⸗Huert. 5 *** „Volksgemeinſchaſt— Blutsgemeinſchaſt“ Eine einzigartige Ausſtellung. Die Reichswanderſchau„Volksgemeinſchaft— Blutsge⸗ meinſchaft“, die zurzeit die Runde durch ſämtliche Gaue Großdeutſchlands macht, wird vom 15. bis vorausſichelich 22. Januar auch in Mannheim gezeigt und iſt täglich von 14 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. Vormittags 1 0 geſchloſſene Führungen für die Schulen des Kreiſes annheim ſtatt. Im Dezember 1936 rief der Nationalſozialiſtiſche Leh⸗ rerbund in Verbindung mit dem Raſſenpolitiſchen Amt der ſcS DAP. und dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda die deutſche Schuljugend zu dem Wettbe⸗ werb„Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ auf. Sinn der Wettbewerbe, die der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund laufend veranſtaltet, iſt, den Begriff„Volksgemeinſchaft“ der Jugend zum inneren Erlebnis werden zu laſſen. Die beſondere Aufgabe des Wettbewerbes„Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ war darüber hinaus, der deutſchen Ju⸗ gend die Bedeutung von Blut und Raſſe für unſer Volk nahezubringen. Ahnen⸗ und Familienforſchung ſollten ferner die Erkenntnis bringen, wie weit jeder Junge und jedes Mädel durch ſeine Vorfahren mit der deutſchen Geſchichte und dem Schickſal des Volkes verbunden ſind. In ſeiner Schülerzeitſchrift„Hilf mit!“, die in einer Auflage von über drei Millionen erſcheint, beſitzt der NS OB. das Inſtrument, um zur geſamten deutſchen Schuljugend ſprechen zu können. Von Dezember 1936 bis Auguſt 1937 ſind in„Hilf mit!“ fortlaufend Beiträge erſchienen, die den Wettbewerb be⸗ fruchten und den Teilnehmern Anregungen geben ſollten, während gleichzeitig in dem neben„Hilf mit!“ hergehenden Informationsdienſt„Volksaufklärung und Schule“ der Leh⸗ rerſchaft geeignetes Material bereitgeſtellt wurde. Durch eine große Anzahl von Preſſeartikeln wurde im gleichen Zeit⸗ raum das Intereſſe der Oeffentlichkeit für den Wettbewerb wachgerufen. Das Ergebnis ſehen wir nun in einer Wanderausſtel⸗ lung, die durch ganz Deutſchland wandert, und man kann ſagen, daß es für die Veranſtalter einen vollen Erfolg be⸗ deutet. Aus der unüberſehbaren Fülle der Wettbewerbs⸗ arbeiten konnten von den einzelnen Gauwaltungen des NS.⸗ LB. mehr als viertauſend Arbeiten dem Preisgericht vor⸗ gelegt werden. Es iſt erſtaunlich, wie vielſeitig das Thema „Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ von den Jungen und Mädels behandelt worden iſt. Wenn die Arbeiten auch außerhalb des Schulunterrichts anzufertigen waren, ſo kann man doch mit Befriedigung feſtſtellen, daß die Lehrerſchaft ſich vielfach tatkräftig für die Förderung des Wettbewerbs eingeſetzt hat. Das geht beſonders aus den zahlreichen Ge⸗ meinſchaftsarbeiten hervor, die von einzelnen Klaſſen und auch ganzen Schulen angefertigt worden ſind. In allen Fäl⸗ len aber iſt wohl eine Teilnahme des Elternhauſes unver⸗ kennbar, wenn auch nicht in einem Sinne, der die Selbſtän⸗ digkeit der Arbeiten beinträchtigen würde. Es muß aber als ein beſonderer Gewinn verbucht werden, daß durch den Wett⸗ bewerb in Tauſenden von Elternhäuſern die Familienfor⸗ ſchung Eingang gefunden hat. Die Ergebniſſe ſind teilweiſe geradezu verblüffend. In mehreren Fällen hat die Ahnenforſchung Ahnengleichheit von Schülern untereinander und auch mit Lehrern der Klaſſe aufgedeckt. Ahnen⸗ und Sippentafeln in den mannigfachſten Ausführungen, meiſterhafte Scherenſchnitte und Plaſtiken, Stickereien, Modelle, Familiengeſchichten zeugen von dem Können der Jungen und Mädels und von ihrer liebevollen Hingabe gn die freiwillig übernommene Arbeit. Die Arbeiten der Schüler und Schülerinnen wurden durch zahlreiche Preiſe, vor allem aber durch ein Diplom, das der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Fritz Wächtler, an die Geſtalter der etwa 3000 beſten Arbeiten verliehen hat, anerkannt. Für die beſten Gemeinſchaftsarbeiten haben Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsminiſter R. Walther Darre und der Reichswalter des NSOB., Gau⸗ leiter Wächtler, ihre Bilder mit eigenhändiger Widmung zur Verfügung geſtellt. Die Beſucher der Ausſtellung werden zweifellos den Eindruck mit nach Hauſe nehmen, daß der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund ſich durch den Wettbewerb „Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft“ um die Verinner⸗ lichung des Begriffes„Volksgemeinſchaft“ ein großes Ver⸗ dienſt erworben hat. Gaumeiſterſchaſten im Eiskunſtlauf Südweſtdeulſchlands erſte Kunſteisbahn in Mannheim. Mannheim, 11. Jan. In den nächſten Wochen wird hier im Friedrichspark die erſte Kunſteisbahn in ber Südweſtecke des Reiches fertiggeſtellt. Die Anlage ſollte ſchon vor Weihnachten in Betrieb ge⸗ nommen werden, doch verzögerten ſich die Bauarbeiten we⸗ gen des ſtarken Froſtes. Vorausſichtlich kann die Ein⸗ weihung nun Mitte Februar erfolgen, und bald darauf ſol⸗ len die Gaumeiſterſchaften im Kunſteislauf für Baden, Württemberg und Südweſt ſtattfinden; weiter werden die drei Gaue Schulungslehrgänge durchführen, wozu noch Kurſe für HJ und BdM kommen. Da die nächſten Kunſt⸗ eisbahnen ſich erſt in Köln und Nürnberg befinden, dürfte Mannheim zu einem Mittelpunkt des Eisſports werden, zumal auch Eishockey gepflegt werden ſoll. Die Eisbahn iſt in den internationalen Maßen von 60 Meter Länge und 30 Meter Breite gehalten, wie ſie für Kunſtlauf und Eishockey vorgeſchrieben ſind. Die Tribüne an der Längs⸗ ſeite bietet Sitz und Stehplätze für 2500 Zuſchauer, doch können durch Errichtung von„Erdtribünen“ insgeſamt 6000 Zuſchauer untergebracht werden. Erweiterungsmög⸗ lichkeiten ſind vorhanden. Mit dem Training wird bereits in den nächſten Tagen begonnen. Gütezeichen für Schönheit der Arbeit Nachdem ſich die Tätigkeit des Amtes„Schönheit der Arbeit“ der Deutſchen Arbeitsfront in den letzten Jahren in erſter Linie auf die Schaffung vorbildlicher Anlagen für die Erholung der Schaffenden und den Bau hygieniſcher Einrichtungen konzentrierte, tritt jetzt immer mehr die Ge⸗ ſtaltung des Arbeitsplatzes ſelbſt in den Vordergrund. Die Arbeitsſtätte, an der der Gefolgsmann acht Stunden des Tages ſchafft, ſoll allen Anforderungen gerecht werden, die an einen zweckmäßigen und ſchönen Arbeitsplatz geſtellt werden können. Um auf dieſem Gebiet ein einheitliches Vor⸗ gehen zu ſichern, hat die DAß kürzlich zwei Gütezei⸗ chen, und zwar für vorbildliche Arbeitsplatzgeſtaltung und für muſtergültige betriebshygieniſche Einrichtungen, ge⸗ ſchaffen. Mit dem Gütezeichen für Arbeitsplatzgeſtal⸗ tung ſollen vor allem die Maſchinen und Geräte gekenn⸗ zeichnet werden, die in techniſcher Hinſicht vorbildlich ſind, beiſpielsweiſe ſolche, die Lärmeinwirkungen oder ſchädliche Staubeinflüſſe verringern. Ferner ſollen alle Einrichtungen ausgezeichnet werden, die eine einſeitige Arbeitsbeanſpru⸗ chung vermeiden helfen, ſowie ſolche, die überhaupt geeig⸗ net ſind, die Geſundheit und Spannkraft der Schaffenden zu heben. Außerordentlich wichtig ſind weiter die Fragen 198 Beleuchtung und der Einſchränkung von Unfallmöglich⸗ eiten. In der Arbeitsplatzgeſtaltung wird die Deutſche Arbeits⸗ front demnach vor allem mit den Betriebsingenieuren und den Maſchinenkonſtrukteuren zuſammenarbeiten. Beim Ma⸗ ſchinenbau ſollen bereits die betriebstechniſchen Grundſätze der Deutſchen Arbeitsfront berückſichtigt werden. In dieſem Sinn wird das Gütezeichen für vorbildliche Arbeitsplätze der herſtellenden Induſtrie einen ſtarken Anreiz geben, in noch weit höherem Maße als bisher auf die Erfüllung der ſozialpolitiſchen und geſundheitlichen Anſprüche in den In⸗ genieur⸗ und Konſtruktionsbüros zu dringen. Daß hervor⸗ ragende Erfolge auf dieſem Gebiet zu erzielen ſind, hat die Zuſammenarbeit von„Schönheit der Arbeit“ mit den In⸗ genieuren der Beleuchtungs-, Lüftungs⸗ und Staubbekämp⸗ fungstechnik bereits bewieſen. Die erſten Gütezeichen werden bereits in nächſter Zeit durch die DAß verliehen werden. So werden ein Spritz⸗ tiſch für Spritzlackierereien, eine Flächenſchleifmaſchine für die Metallbearbeitung und eine Elektrogleitmaſchine auszu⸗ zeichnen ſein, während das Gütezeichen für hygieniſche Ein⸗ richtungen, einigen Umkleideſchränken und beiſpielsweiſe einem zweckmäßig gebauten Arbeitsſtuhl mit Rückenlehne verliehen werden ſoll. Dieſe wenigen Beiſpiele deuten den Weg an, den„Schönheit der Arbeit“ künftig in der Technik gehen wird. Neujahrsgeſchenk für Kaſſenärzte Urlaubs- und Krankengeld. Der Reichsärzteführer Dr. Wagner hat zum Jahresbe⸗ ginn wichtige neue Maßnahmen zur Sicherung der wirt⸗ ſchaftlichen Exiſtenz der Kaſſenärzte getroffen, die ſowohl Sonderhonorare für Praxisausfall wegen Urlaub, Krank⸗ heit, Wehrmachtsübungen oder Fortbildungskurſen als auch die Gewährung einer Mindeſteinnahme umfaſſen. Dr. Wag⸗ ner weiſt im„Deutſchen Aerzteblatt“ darauf hin, daß der Kaſſenarzt durch ſeine Zulaſſung nicht nur Rechte, ſondern vor allem auch Pflichten übernehme. Er müſſe mit ſeiner Perſon für die Behandlung der Verſicherten jederzeit, auc an Sonntagen und nachts zur Verfügung ſtehen, er müſſe künftig die Volksgenoſſen nicht nur gegen Krankheit behan⸗ deln, ſondern ſie auch in geſunden Tagen beraten und fuͤh⸗ ren. Seinen anſtrengenden beruflichen Pflichten könne der Arzt nur gerecht werden, wenn er ſich ſelbſt geſund und lei⸗ ſtungsfähig erhalte. Nachdem die Juden aus dem Aerzteberuf ausgeſchaltet ſeien, könne die kaſſenärztliche Vereinigung bei der Hon o⸗ rarverteilung neue Wege beſchreiten. Deshalb werde ſie zukünftig im Rahmen ihrer Honorarverteilung dem Kaf— ſenarzt ein beſonderes Urlaubsgeld zahlen. Auch in den Tagen der Krankheit biete der Weg über die Honorarverteilung die Möglichkeit zu einer kameradſchaftli⸗ chen Selbſthilfe. Das Urlaubsgeld beträgt 12 Reichsmark le Tag für den ledigen, und 15 Reichsmark für den verheirg⸗ teten Arzt. In gleicher Höhe wird das Kranken geld gewährt. Das Sonderhonorar für Wehr machtsübug⸗ gen beträgt 7 bezw. 10 Reichsmark pro Tag. Aehnlich der Ausgleichskaſſe für Notſtandsgebiete wird allgemein die Ge⸗ währleiſtung einer Mindeſteinnahme für Kaſſenärzte eingeführt, und zwar einer Mindeſteinnahme von 1000 Reichsmark vierteljährlich. Von di Maßnahme eſer M werden vor al ältere Aerst 9711 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 12. Januar: Mieke D 13 und 1. Sonder⸗ miete D 7: Zum erſten Male: Aim ee. Komödie von Heinz Coubier. Anfang 20, Ende etwa 22 Abr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 12. Januar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 120, 130 bis 132, 181 bis 186, 201 bis 206, 220, 271 bis 278, 291 bis 293, 301 bis 303, 307 bis 312, 319, 356 bis 358, 371 bis 373, 501 bis 507, 518 bis 520, 533, 541 bis 543, 588 bis 597, 601 bis 603, 618 bis 620, 641 bis 643, 688 bis 690, Jugendgruppe Nr. 1126 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Der Wildſchütz. Oper von Albert Lortzing. Zeitſchriften und Bücher. Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß, Von Steuerinſpektor Dr. W. Sinzig. 8. Auflage. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. Preis RM. 1.25.— Es iſt de Pflicht jedes einzelnen, ſich über die weſentlichſten Grundzüg der neueſten Steuerbeſtimmungen zu unterrichten. Durch das Studium dieſes Bändchens werden häufig beſtehende Nuflor⸗ heiten behoben. Da erfährt man u. a., welche Voraus ſetzungen vorliegen müſſen, um einkommenſteuerftei zu werden und ſo manches andere Wiſſenswerte. Durch die zahlreichen Beiſpiele und die gemeinverſtändliche Darſtellung wied ſeder Nutzen aus dieſer Schrift ziehen können. Die eingetretenen Aenderungen ſind berückſichtigt und jedem Steuerpflichligen kann daher das praktiſche Bändchen, das unter den Steuer, ſchriften der volkstümlichen Sammlung„Hilf dir ſelbſtl erſcheint, empfohlen werden. Danksagung. Für die Beweise herzlicher Anteil nahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen: Emil Winkler nebst Kinder. Mhm.⸗Seckenheim, 12. Januar 1939. Berſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Heute abend zu den bekannten Zeiten Training in der Schulturnhalle. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung im Lokal. To. 98., Handballabteilung. Heute abend Training; anſchl. wichtige Spielerverſammlung. Erſcheinen Pflicht. Männergeſangverein 1861, Mhm.⸗Seckenheim Am Samstag, den 14. Januar 1939, findet in unſerem Vereinslokal„Zum Löwen“ unſere diesjährige SHenerakersammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Hierzu laden wir unſere aktiven und paſſiven Mitglieder freundlichſt ein. Der Vereinsführer. Pferde⸗Verſicherungsperein, Mhm. Hechenheim. Wir geben hiermit bekannt, daß am Freitag, den 13. Januar, vormittags von 8—11 Uhr, bei den Planken fämtliche Pferde vorzuführen ſind. needed eee tte Turnverein 1908, e. V., Mhm.-Seckenheim. Einladung. Wir laden hiermit unsere Mitęlieder nebst Angehörigen und Freunden zu unserem Vereins-Ball am Samstag, den 14. Januar, abends 8 Uhr in der„Turnhalle“ freundlichst ein. Die Vereinsleitung. Fetedeemmdmdmemddmdddmmdmds vorm. 8 Ahr wird der reſtl. Hageltabak und Abfall verwogen. Werdet Tabakpflanzerfachſchaft Nitglied Am hommenden Freitag, 13 Januar, „„ dt l für Bauhandwerker (nach vorgeschrieb. städt. Muster zu haben in der Druckerei des Neckar-Bote. vom Seeplatz: Kübliau 8. Stock. EFettheringe in Tomaten. Filet 56 soße 3 Dosen 1. 1 eytl. 2 1 N * sttheringe ose ö Lon Kabliau Zimm er Heringshappen in Toma- und Küche tensoße Dose 35 c U. Goldbarſch Jak. Würthwein n Anſtändiges, ſaub. Mädchen per ſofort geſucht. Offenburgerstr. 2, Friſch Fettheringe 10 Stück 580 Vollheringe 10 Stück 789 Filet zu mieten geſucht. (Miete wird im voraus bezahlt). Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. 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MNichtgewünschtes bitte streichen.) ſche Ein⸗ pnand usgdog ue Ind a- Zeil 4 Jpnag Bunzgckuc ada quae ia uobufachinv en so gun pu 1„po“ Aol en fen„uses“ % It„ ai oilumu usnvg apgisag spec“ use oogae seu sc a inv oi unge usa used u nuivg unu epo gun ueppoaq ohav ono aufe eufe splngz ad ueuls uca jpg 405 Acgellpleß spd pnje „ spon ueuuneznda an usgog tec cusgel uscpgiq ue piu sun ua uehog uezueg eie so szequv unu nog 20 Jen vg oljp l“ geln] gun e bo„apqieag so“ ea zegeic guvch dag! a fuß 1010 las Hebupjpt uspcpgz so ꝙæpang jenb gun enozz il de us uaequol gan zes dung zg bubu go ubuntu Icphiu usgebulgvg ueunpgz us gezun ul sio 14 Udqegae ne ꝙpnackhucd ueg uvavg cu ap on gg nech ⸗zdaflqjec ueusbeneqn of eule qu gespled so pnane neee eu e en en bun ͤ gu le beg en ige ueeanzneqo usago leg sog chi de gehe uupng Teqſe ae e behuse Luh een umz unn soc sog gg le! ue e en ben e enn e, eee e“ „elunzogß ane“ up uc oi ee ene; llggick 1e 35 val „ene bust ue e ngo“ eee e pie ee 1 usuugz sipiu nb jgoq 310 use unequp ear ug anu eig usges pg ani us nova qupzeguig 40 ueuhg uvun gg uellol ichiu bn 2 Usuugz di“ uv æpoccpl ug ei nepp„eagvq 4126“ ohe usqlelaeg uv nous iegeiq eineg ug! ii net ee en ee e e eee ene ea e om og gun bempnzg udg inv pu ogni eppun ganz jpavpckchrz uegqusgelsnv bicanaeu rg eue bggick 89 ape bueqend sog gun nagog „ö oda od ul uebuvjcg uejung aeg tea uo en uegog unze usqusmumn cpo e en nut saequb cpu uupgz en ee eue ben ene aner uns en g ie Tusppelaeupag squeje— s qui eile Igo uses leid en eiae udn Söilloagz ueguebun seg un usqog gebnjgebsno zeig sog e en eee ehen eee ee e e ele ada Icpllog) 460 ugcphaegunm usehelsno sog quam ugs ujebeickk aallogß un usgegß id anenluv pi gun usgen zue unu usgasc ueneeegtsjzium oog zunqpeac) fag zead ul negwmolu) aun op apneiapaock uda uunvaß add jeq zog; ga uso v agen nog us sſcpiu god i enceinte ee ub apqieng ud u ꝙæpucpolſpz op ueb uv 1 Cuszoqaea ꝓnaaqppzg) 9 2 „eben e ene eine eh en ie nene eee end goa se usuugz die“ ieee e e er legs a eee neee wen eee een ee“ Aplloß) usphgun eg! uteue ne bil eil usage„zun aeig eie spat uobval uvul lav“ uehnjb uebuvgß 2260 ee ec uv egg a0 up abpqjemmun— usgogqiogz use ue u usbu vie uefoaglem ze aue zagog uud aeaequvd ui usul ⸗pleg qun usheqaoß ufsqplaogz uine ueutuioz og vun ⸗Juvgz ouge jap polpnzz ueufe odpaeb nene deus Aelneecd ur upp ug zeuupzcg 21 dun ale id en auen nung orie eee eine en gun jesupzaß ue ug ur nde avoch sin gcc aufe Jae ee nene eee eee eee ee eee ze enen e nen ee einc ne cu en d unu ie Gaim necuppaagea dd aeigeneb 41 Seiqpaopckemmog 4 Neue uepihedagg zo! ueule jequlſckue 218 Ten or ec ee ne een eng s usobuvſc anlpmeg fon aun giea duung paebsbunſleunegz daubfſsd obus Uelphbgur ev usb gun ne uespajpgz uieg eleigz eig zen ue uus ueqog ne apzleb puqsecd“ un pi eig eine dushgeleß acane eiu equtea ueuumoznda ene 145 pi ada svaneguebn dog ud go ghvur bungeihleg ed ue; ape eine ned uf on sio uegehuch sene zpock vga * Jeaptae uvut som ute uca nezusbeoch sog zeutun um en:uspſuezec ue zuuu zo vol se up ien ol a0 dig ee ea dog Gunu gossen uezeufeiz zeufse uf se gun zuuuiogeq eqn agu snoch sog ppang wog oi gomqo usb ena uda pnv olseanecppun vine sscpugp uvu uung elenden bun hemden n en ee „ uogel uspochae neu eil lava Bungnags uus post eleig sio usqeficpleb bungehebegz keaoggaßd uu Jelagz usul baia jo szene mene Gunmunung aufe a meg u aeuzug homuvsfqpopz ungech un zonng uoufe gespgz uod anl vglach icke uobopronzqag ue uod ug „Col eavp uobuflaqaea ne teig hack siq zeec uda gane uemuuine sun zauzang uuem og Feu ⸗ulog aun agolgnag un uegnvag rei sſo c lleg ei eng gesgupf om zog bugu ol bunjogach na oa qun nd sun flppa eoinmeg) sa uepogeg zeuhnch dig usuugz 1187“ ung ue ui ug ei uobey æpuboz in neunte e ehen ee zuuu uolchupz gun osegunqaeg gun zeſpo g gun noa (Hungahgog ka) Auel efleg& i eee ene eee Cezvaclezoged)„nom ig: Sog“= ges 88 no le eie 0? 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Aber Sie ver⸗ deſſoen „Laſſen Sie mich!“ Ganz ruhig ſagt ſie das, ganz, ganz ruhig. Aber es zuckt in ihrem Geſicht. Und als er wirklich Leif 10 00 freigibt, ſteht ſie langſam auf und er folgt ihrem eiſpiel. „Wie abſcheulich!“ ſagt ſie.„Pfui, wie abſcheulich!“ Und plötzlich ſieht ſie klar: Hier der Seeblick', dort das neue Freibad.„Bei Gott!“ Sie lacht ſpöttiſch.„Was für kluge Geſchäftsleute Sie doch ſind! Natürlich... jetzt verſtehe ich Und den Seeblick haben Sie wahrſchein⸗ lich erſt gebaut, als Sie den Pachtvertrag für den See ſchon längſt in der Taſche hatten!“ „Pachtvertrag? Wir haben den See nicht gepachtet.“ „Dann haben Sie ihn eben gekauft.“ „Auch nicht gekauft, Fräulein Kellermann. Er iſt ſeit Generationen in unſerem Beſitz.“ „Der See...?“ ſtammelt ſie. „Gehört uns. Ihr Vater wollte uns zwar auch darum bringen, aber das iſt ihm nun doch nicht gelungen.“ Totenblaß iſt ſie geworden.„Sagen Sie das ſagen Sie das noch einmal!“ Mitleidig ſieht er ſie an.„Es genügt, wenn man ſolche Dinge einmal erwähnt und dann über ſie ſchweigt. Sie wiſſen wohl gar nichts von dem Prozeß, den Ihr Vater vor nunmehr fünfzehn Jahren gegen den meinen führte?“ Ihre Knie zittern.„Doch,“ ſagte ſie,„Mutter hat mir davon erzählt... Ihr Vater „Mein Vater war Bauer, wie es ſeine Väter geweſen waren, aber er litt unter einer Krankheit, die man, ich will das ganz einfach ausdrücken, den Baufimmel nennt. Er mußte bauen, immer bauen. Irgendwann iſt das einmal losgegangen, und dann ließ er nicht mehr davon. Im Vor⸗ ort hat er ganze Häuſerblocks errichten laſſen. Die Land⸗ wirtſchaft kümmerte ihn nicht mehr. Aber dann kam der Rückſchlag nach einer Zeit großer Erfolge. Neue Siedlungen erſtanden in der Nähe, im Vorort fielen die Preiſe für Grund und Boden, daß meinem Vater Hören und Sehen verging. Da kam ein Mann zu ihm, der Kellermann hieß. Und dieſer Herr Kellermann redete meinem Vater ein, daß es nur auf ein Durchhalten ankäme. Kein Jahr würde ver⸗ gehen, und die Preiſe zögen wieder an. Weiterbauen, riet er meinem Vater, weiterbauen! Wovon? Mit vielen Tau⸗ ſendmarkſcheinen, die mein Vater von dem Ihren gegen Wechſel empfing, Wechſel, die ſehr kurzfriſtig waren. Außerdem mußte mein Vater ſo ziemlich alles, was er be⸗ ſaß, verpfänden... an Herrn Kellermann verpfänden. Bis auf einige Aecker, den Wald hier, das Seegelände und das kleine Grundſtück, auf dem unſer Wohnhaus ſtand. Und eines Tages kam es ſo, wie es kommen mußte. Die Preiſe hatten nicht angezogen, ſie waren nur noch mehr geſunken. Mein Vater konnte die Wechſel nicht bezahlen, als ſie fällig wurden. Er wurde von heute auf morgen ein armer Mann „Das.. das kann nicht wahr i! „Es leben noch verſchiedene Leute, die Ihnen die Wahr⸗ heit meiner Worte jederzeit beſtätigen können.“ Rudi Schirmer ſtarrt ins Leere.„Leider kam es noch ſchlimmer. Der Ausgang des Wechſelprozeſſes war vorauszuſehen. Ihr Vater ging aber noch weiter. Er forderte unſer Grundſtück, den See, überhaupt alles. Es kam zu einer fürchterlichen Auseinanderſetzung, in der ſich mein Vater dazu hinreißen ließ, zu einem Gewehr zu grelfen, das ihm aber zum Glück aus der Hand geſchlagen werden konnte. In derſelben Nacht machte mein Vater ſeinem Leben ein Ende, weil Ihr Va⸗ ter Anzeige wegen Mordverſuchs gemacht hatte.“ Entſetzt ſteht Erika vor Rudi Schirmer. „Nun, ich will es kurz machen. Zwei Tage nach dem Tode meines Vaters nahm eine Tragikomödie ihren An⸗ fang. Der Bau der damals noch nicht beſtehenden Vorort⸗ bahn wurde beſchloſſen, und die Preiſe kletterten binnen vierundzwanzig Stunden höher, als ſie vorher geſtanden hatten. So war es möglich, daß die Zwangsverſteigerungen mehr erbrachten, als die Wechſel ausmachten, die mein Vater in ſeiner Verblendung unterſchrieben hatte. Aber das machte ja einen Toten nicht wieder lebendig. Meine Mutter zog mit uns Kindern zu Verwandten nach Pom⸗ mern. Unſer Grund und Boden verwahrloſte. Und wir wären wohl nie wieder zurückgekehrt, wenn mein Bruder, nachdem er zu einem beträchtlichen Vermögen gelangt war, nicht das Unglück mit ſeinem Sturz gehabt hätte.“ „Jetzt weiß ich,“ roas Sie damals gedacht haben, ale Sie vor unſerem Hauſe ſtanden!“ „Das iſt heute längſt vergeſſen.“ Und plötzlich lächelt er ſchon wieder:„Glauben Sie etwa nicht, daß ich meinen Vater frei von Schuld ſpreche, wenn ſchon überhaupt von Schuld geredet werden ſoll. Er hat meiner Mutter mit ſeĩ⸗ ner Bauerei ſchon viel Herzeleid gemacht, als Ihr Vater noch gar nicht in ſein Leben getreten war. Und daß Ihr Vater damals zur Polizei ging und damit ſozuſagen das Faß zum Ueberlaufen brachte.. du lieber Gott auch das kann man ſchließlich begreifen. Er war bedroht worden, ſernſtlich ſogar, denn meinem Vater wird es damals wirk⸗ lich bitterernſt geweſen ſein, als er das Gewehr von der Wand riß. eins iſt eben zum andern gekommen, wie das ſo geht. Und auch mir ſelbſt gegenüber will ich ganz ehrlich ſein. Ich habe den Namen Kellermann gehaßt. Meine Mutter hat ihn zu oft ausgeſprochen, als daß ich ihn vergeſſen konnte. Ja, Haß fühlte ich damals, als Sie mich in der Nähe Ihres Hauſes überraſchten. Aber in⸗ zwiſchen iſt dieſes Gefühl längſt geſtorben Haß.. du liebe Zeit! Schuld hier, Schuld da. Sollen Kinder etwa richten? Nein, nein.. das iſt überwunden.“ Erika ſieht den großen, blonden Mann eine ganze Weile ſtumm an. Dann ſagt ſie leiſe:„Ich habe alles das nicht gewußt. nicht ſo jedenfalls, wie Sie es erzählt haben, aber daß es da noch irgendetwas gab, das meine Mutter mir nicht erzählte, das habe ich geahnt.“ Langſam gehen ſie durch das Wäldchen. Vom See her dringen Männerſtimmen. „Ach ja,“ nickt er,„das Freibad! Eigentlich iſt das eine Idee meines Bruders, Fräulein Kellermann. Und ich muß Ihnen geſtehen, daß ich mich ſeinen Gedankengängen voll⸗ kommen angeſchloſſen habe. Warum poll dieſes hübſche Fleckchen Erde nicht einer größeren Zahl von Menſchen zugänglich gemacht werden? Gewiß. es wird lebhafter werden, lebhafter vielleicht an den Wochentagen wie im vergangenen Sommer an ſchönen Sonntagen. Ich weiß, Sie lieben die Einſamkeit. Aber ſtellen Sie ſich vor, wenn Sie nach Berlin ziehen—“ „Wir bleiben hier!“ „e ich wei; Verblüfft ſieht ſie ihn an.„Woher?“ „Können Sie ſchweigen?“ Er lacht verſchmitzt. Und dann flüſtert er geheimnisvoll:„Man hat es mir im Vor⸗ ort erzählt!“ Nun ja, vielleicht hat Trude beim Kaufmann ein Wort darüber fallen laſſen. Warum auch nicht? Da iſt ja nichts dabei Aber daß Rudi Schirmer es ſchon wußte, hat ſie doch überraſcht. Hundert Empfindungen durchſtrömen ſie. Es iſt ein Durcheinander, das ſie keinen klaren Gedanken faſſen läßt. Und plötzlich, ohne jede Veranlaſſung, fällt ihr etwas ein, das nun bald ein Jahr zurückliegt und ſie kann nicht anders, ſie muß lachen, laut und herzlich. Und als er ſie erſtaunt anſieht, ſagt ſie:„Ich muß daran denken, daß ich Sie einmal gefragt habe, ob Sie auch Er⸗ laubnis hätten, im See zu angeln!“ „Wie Sie das noch wiſſen!“ „Ich weiß noch viel mehr. Jemand hat mich daraufhin gefragt, wie es denn mit meiner Erlaubnis zum Baden wäre!“ „Ja,“ nickt er,„und Sie haben mir die Augen aus⸗ kratzen wollen.“ „Nein, ganz ſo ſchlimm...“ „Es war eigentlich eine ſchöne Stunde,“ unterbricht er ſie träumeriſch,„und ich habe tauſendmal während der ganzen Zeit daran zurückgedacht.“ Es ſchwingt etwas in ſeiner Stimme, das ſie verwirrt. Sie wird blaß, gleich darauf wieder rot. Zum Glück merkt er nichts. Sie haben einen großen Kreis um den See beſchrieben, nun gehen ſie ans Ufer zurück. Der matte Glanz der märz⸗ lichen Sonne liegt auf dem Waſſer und gibt ihm einen graugrünen, metalliſchen Glanz. Nackt und kahl ſtehen die Weidenbüſche. „Ein Veilchen!“ ruft Erika außer ſich und deutet mit der Hand auf das zarte Wunder, das da wahrhaftig, blau und ſchüchtern, am Ufer ſteht. Erika atmet ſchwer 0 l Er bückt ſich, pflückt es ab und gibt es ihr. . f rn R h Fr T Mannheims Entwicklung zu a eee erhebe Von Dr. K. Kollnig. Von den fränkiſchen Zeiten der Beſiedlung des Landes an bis zum Jahre 1606 fuhrte das Bauern⸗ und Fiſcherdorf Mannheim ein beſcheidenes Daſein. Es ragte weder an Gemarlungsumfang noch an Bevölkerungszahl über die be⸗ machbarten Dörfer heraus. Doch beſaß es in der günſtigen Lage am Zu ammenfluß von Neckar und Rhein alle Möglich⸗ keiten ſeiner zu ünfligen Entwicklung. Ihre, wegen erhob auch Kurfürſt Friedrich IV. das Dorf Mannheim im Jahre 1606 zur Stadt und Feſtung. Sie ſollte ein Bollwerk der Union, zugleich ein Hort der Handelsfreiheit werden. Auf des Kur⸗ fürſten Aufruf hin kamen aus vielen Ländern zahlreiche Anternehmungsluſtige, die die günſti en Prici e jen anlockten und die ſich große Vorteile verſprachen. Die wahre Be⸗ deutung Mannheims ſtand aber in den erſten Jahrzehnten hinter den gehegten Erwartungen zurück. Die Feſtung erwies ſich im 30 jährigen Krieg als nicht ſo ſtark, wie man gehofft hatte. Mit dem wechernden Kriegsglück kam Mannheim bald in den Beſitz der Franzoſen, bald in den der Schweden oder Kaiſerlichen. Im Jahre 1644 brannten die Franzoſen die Stadt grü lich aus. Aus den Trümmern erſtand durch Kurfürſt Karl Ludwig ein neues Mannheim. Wie er locken vielver prechende Privf⸗ legien beſonders aus dem Ausland Scharen von Zuwanderern an. Mannheim behielt ſeinen Feſtungscharakter. Die Stadt ſollte ein Vorbild der wietſchaſtlichen und religiöſen Freigeit ſein, ein Hauptumſch'agsplatz des pfäl iſchen Handels. Doch nur langſam kam der Handel in Schwung, denn noch fehlte jener Zeit die Freiheit tes Verkehrs. Wie die gan e Pfalz bildete Mannheim ein bedeutender Zufluchtsort der um ihres Glaubens Willen aus Frankreich geflohenen Wallonen und Hugenotten. Karl Ludwig hoffte mit ihnen das Tertil⸗ gewerbe in der Pfalz zur Blüte bringen zu können. Doch ſcheiterten faſt alle ſeine Verſuche. Noch bevor ſich dieſes zweite Mannheim hatte recht entwickein können, kamen die orleanſchen Zerſtörungen von 1689, die auch aus Mannheim wie aus dem ganzen Lande ringsum einen Trümmerhaufen machten. Die Stadt würde völlig dem Erdboden gleichgemacht. Die Bewohner flohen nach Heidelberg und Weinheim, nach Hanau und Magdeburg. Nach Magdeburg wandte ſich der größte Teil der Wallonen, die dort eine kräftige Kolonie begründeten. In den 9oer Jahren trat der frühere Mannheimer Stadtrat wieder in Hefdelberg zuſammen, um von hier aus den Wiederaufbau Mannheims zu betreiben; denn am 20. Februar 1690 hatte Kurfürſt Philipp Johann der Stadt neue Privilegien verliehen. Recht langſam regte ſich neues Leben in Mannheim. Erſt ſiedelten ſich einige Hundert Menſchen auf der rechten Neckarſeite an. Am 14. März 1698 erließ Kurfürſt Johann Wichelm einen Aufruf zur Wiederbevölkerung der Stadt. Jetzt erſt erfolgte der Neu⸗ aufbau Mannheims an ſeiner früheren Stelle. Doch das Mannheim, das jetzt aus Trümmern und Aſche neu erſtand, war ein anderes, als das des 17. Jahrhunderts. Es ſtand eindeulig unter katholiſcher Glaubensvorgerrſchaft ſeine Bevöllerung ſetzle ſich aber überwiegend aus Deutſchen zuſammen. Jetzt ſollte endlich Mannle in Jahte einer ru igen Entwicklung, ja eines großartigen Aufſtieges erleben. Denn 1720 verlegte Kurfürſt Karl Philipp, der ſich mit den Heidel⸗ bergern überworſen hatte, ſeine Reſidenz nach Mannheim. Mit ihm kam natürlich die ganze Verwaltung und der Hofſtaat nach Mannheim. Als ie ſidenzſtadt erreichle Mannheim eigent ich erſt unter Karl Theodor eine Blütezeit; raſch wuchs es unter ihm zum kulturellen Miktelpunkt des Kurfürſtentums heran, bald wett⸗ eiferte es mit den eſten Fürſtenhö en Europas. Das größte Schloß des Kontinentes nannte es jetzt ſein eigen. Mannig⸗ fache Zweige der Kunſt erfuhren durch Karl Theodor Gunſt und Förderung. Die zahlreichen monumentalen Baudenkmäler der Kurfürſtenzeit, neben dem Schoß vor allem die Jen uiten⸗ kirche, das Rathaus, Kirchen und Adelshäuſer zeugen von dem fürſtlichen Bauwillen und hinterließen uns bedeutende Werke großer Künſtſer. Mannheims Galerjen und Sammlun⸗ gen beſaßen weithin Ruf. Auch in der Muſik nahm Mann⸗ heim einen beachtlichen Pla In der Spätzeit Karl Theodors erfuhr auch die Wiſſen⸗ ſchaft beſondere Förderung und Pflege durch den Kurfürſten. Die 1763 gegründete Akademia Theodora Palatina ent⸗ wickelte ſich zu einem Mittelpunkt rheiniſcher Geſchichtsfor⸗ ſchung, der wir eine Reihe bedeutender Geſchichtswerke und Quellenveröfſentlichungen verdanken. Die 1775 gegrün⸗ dete Deutſche Geſeelſchaft trat für den Gebrauch der deukſchen Sprache ein. Auch die naturwi ſenſchaftliche Forſchung blühte am Hofe Karl Theodors. Für Handel und Gewerbe Ledeulele der Hof, der viere Fremde anlockle, die wichtigſte Erwerbs⸗ quelle. Zahlreiche Beruſe lebten ausſchließlich von den Auf⸗ trägen des Hofes. 5 Als daher Karl Theodor 1778 in München ſeine bay⸗ riſche Erbſchaft antrat und Mannheim 1 8 da glauben die Mannheimer ſich einer wirlſchaft ichen Kataſtrophe nahe. Die Einwohnerzahl ſank raſch um viele Taufenbe. Es wurde ruhig und traurig in der Stadt. Zudem brachte das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts wieber Kriegswirren, 1792 wurde Mannheim von den Franzoſen beſchoß en, kam drei Jahre ſpäler in ihre Gewalt, bald darauf in öſterreichiſchen Beſitz. Hin und her wechſelte es ſeinen Machthaber, inge war das Ende des kurpfälziſchen Staates gekommen. Mi Napoleons Neuordnung der rheiniſchen Saalen kam Mann⸗ heim an Baden. Das geſellſchaftliche Leben verlor in Mannheim jetzt ſeinen großartigen Stil, wurde gedie en, einfach, bürgerlich. Es führte ein Daſein erzwungener Stille. Nach und nach verließen alle Künſtler die Stadt. Nur wenige Ariſtokralen ſammelten ſich um den Hof der verwittweſen Großherzogin Stephanie, die jetzt im Mannheimer Sch oß lebte und eine hochſtrebend geiſtixe Gee ig eit mit beſcheilenſtem Aufwand pflegte. Sie ſtand in keinem Vergleich zu der Pracht und äußeren Wirkung des Hoſes von Karl Theodor. Das Bürgertum erlangte jetzt größere Bedeutung. Es übernahm als Erbe der Kurfürſtenzeit die Pe e der Mu ik und des Kunſt innes. Sp ung haft wande. te ſich in der Folge⸗ zeit der Geiſt der Stadt. In der 4er Revolution bildete Mannheim den Haupſitz des Fortſchrilts. Mannheims wirtſchaftliche Entwicklung verlief im 19. Jahrhundert zunächſt noch recht ſtock nd. Sein Handel blieb gehemmt, bis 1934 ein Freihafen gebaut wurde und vier Jahre ſpäler weiſere Anlagen folgten. Förderlich wirke ſich der Bau von Bahnlinjen für Mannheim aus. Mannheim ſchwang ſich zu einem der bedeutenoſten U ſch agplätze Süd⸗ deutſchands auf, denn die Rheinkähne brach en ihre Fracht bis Mannheim, wo ſie in die Eiſenbahn verladen wurde. Durch die Rheinregulierung exit die Sadt ei ije Einbuße, denn ein Teil des Umſchlags fiel nun Karlsruhe und Kehl zu. Doch hemmte dies nicht den Aufſtieg Mannheims zu einer der bedeu endſten Handelsſtälte Deutſch ands. In den 60er und 70er Jahren vol'og ſich dann der Wandel von der Handels- zur Induſtrieſtadt. Aufs engſte ſind die Jugendtage der deut chen Großindrſt ie mit Maun⸗ heim, ſeinen genia en Erfinden und Induſt ſe ler rerbunden. Es ſei nur an Karl Benz erinnert, der hier 1886 die erſte Vereuchsſahrt mit ſei em Motorwa zen unternahm. Bei ſel⸗ haft iſt auch der Aufſtieg der Lanz'ſchen Werle. 1952 mit 2 Mann gegründet, zählte der Bet jeb 1870 be eits 83, 1830 400. 1890 1234, 1900 2300, 1906 4000 Arbeiter. Die aufſtrebende Induſtrieſtadt gab vie ſen Menſchen Arbeit und Brot, die ſich im Dorf mit ſch na em Erkrag nicht mehr ernähren konnten. Sie nahm ſie alle auf, füllt damit Fabriken und Kontore. Die Bevölle ungszahl ſtieg le on ers in den Jahren 1890—95 außerorden' lich und ü erſchri t das erſte Hunderttauſend. Zugleich voll ogen ſich tiefgrei ende ſoziale Umſchichtungen. Ter Adel und das hohe Beamte tum waren verſchwunden, der Handwerker, der in der erſten Hälfte des Jahrhunderts vorgeherrſcht hatte, trat in den Hmtergrund. Immer mehr drängte der Arbei er herror und kämpfte um die Anerkennung eier berechtigten ſo ia en For⸗ derungen. In die em Kampfe rer'iel er dem Wahn einer artfremden Lehre, die Ka ſenge en ä ſe aufriz, dei Arbeiler zum Proletarier ſtempelte und ihm den Unternehmer als kapitaliſtiſchen Feind gegenüberſte. lie. W N