Ulla gun spe usul sic“ Qu! 1D 5 Hagge Iplu eq gan 1 61 1— ern nee, 1 ee Sibi die ben e een geg“ Iv usgqod i pogeß 5 eee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A XII. 38: 1140 39. Jahrgang Neujahrsempfang beim Führer Der erſte Staatsakt in der neuen Reichskanzlei Im erſten ferkiggeſtellten Großbau Berlins nach der Ver⸗ kündung der Umgeßtaltung der Keichshauplkſtadt, in der neuen Reichskanzlei, empfing der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler im Namen des geeinten deutſchen Volkes das Diplomatiſche Korps, um in Gegenwart des Reichsaußen⸗ miniſters durch den Doyen die Glückwünſche der Skaaks⸗ oberhäupter, Regierungen und Völker entgegenzunehmen und zu erwidern. Vorher erſchienen beim Führer als dem Oberſten Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, um dem Führer die Glückwünſche des Hee⸗ res, der Kriegsmarine und der Luftwaffe auszuſprechen. Die Glückwünſche der Reichshauptſtadt für das Jahr 1939 überbrachte Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert. Auch die Halloren folgten dem althergebrachten Brauch, dem Staatsoberhaupt des deutſchen Volkes zum neuen Jahr Glück zu wünſchen. Dieſer Neujahrsempfang hebt ſich über den Rahmen des Herkömmlichen dadurch hinaus, als es der erſte Staatsakt im neuen Kepräſenkakionsgebäude war, das ſymboliſch gleichzeitig mit der Errichtung des Großdeutſchen Reiches empor gewachſen iſt. Mehr als in anderen Jahren war deshalb das Regle⸗ rungspiertel Anziehungspunkt für viele tauſend Beſucher aus der Reichshauptſtadt und dem Reich, unter denen ſich auch zahlreiche Volksgenoſſen aus der Oſtmark und dem Sudetenland befanden, um zum erſten Male in dieſem Jahre dem Führer ihre Liebe und Verehrung zum Ausdruck zu bringen Sie taten das in ihrer friſchen, natürlichen Art und bekundeten in Sprechchören ihre Glückwünſche für das neue Jahr. Jubel umbrandete den Führer, als er ſich nach dem Staatsakt auf dem Balkon zeigte und ſich zur Abnahme des Borbeimarſches der Ehrenkompanie vor der Reichs⸗ kanzlei einfand. Die Feſträume Im großen Ehrenhof, in dem ſich die Auffahrt vollzieht, hat man bewußt auf eine Ausſchmückung durch Blumen und Blattgrün verzichtet, um durch nichts den slick von den herrlichen Statuen die als Symbole der Wohrmacht und der Partei vom Eingangsportal herab grüßen, abzulenken. Auch im Moſaikſaal Oiſt auf jede Ausſchmückung verzichtet worden, um ausſchließlich die Schönheit dieſes in hellem Glanze erſtrahlenden Saales auf die Beſucher wirken zu laſſen. In den übrigen Räumen haben in den letzten Tagen etwa 30 Blumenbinder ihres Amtes gewaltet. Wahre Künſtler ihres Fachs, Spezialiſten für Blume und Blatt, Farbe und Form, haben mitten im Winter in dieſes Reprä⸗ ſentationsgebäude des Großdeutſchen Reiches den Frühling hineingezaubert. In der Empfangshalle leuchten die erſten Blumenarrangements. Sofort beim Betreten der großen Galerie wird der Beſucher von einer Blütenpracht empfangen In großen Vaſen ſtehen hier prachtvoll ent⸗ wickelte Philodendren mit den bizarr wirkenden Blättern, zwiſchen denen eine Fülle roter und weißer Amaryllis hervorleuchten. Etwa 3000 dieſer herrlichen Blü⸗ tenſtauden ſind in dem Empfangsraum zur Ausſchmük⸗ kung verarbeitet worden. Neben ihnen hebt ſich aus den verſchiedenen Blattpflanzen der Flieder und der Schneeball hervor Auf den Vitrinen ſtehen in koſtbaren Schalen die verſchiedenartigſten Orchideen, während an anderen Stel⸗ len Arrangements mit Begonien und roten Nelken ein far⸗ benfreudiges Bild ſchaffen. Auch in dem anſchließenden großen Empfangsſaal des Führers iind ähnliche Blumen⸗Arrangements aufgeſtellt worden. Die Beleuchtung an den Seitenwänden der großen Halle ſpiegelt ſich in dem blankgeſchliffenen Marmor auf dem Fußboden, und die zwei rieſigen Kronleuchter im Empfangsſaal tauchen den Raum in ein Meer von Licht. Inzwiſchen hat ſich der weite Wilhelmplatz im⸗ mer mehr gefüllt. Die Ausdauer der Harrenden wird gegen 10.30 Uhr belohnt, als von den Linden her die Ehrenkom⸗ panie der Wehrmacht mit klingendem Spiel durch die Wil⸗ helmſtraße auf den Platz unmſttelbar vor der Reichs kanzlei zieht. Ein Kommando erklingt, die Ehrenkompanie präſen⸗ tiert das Gewehr, und unter ſtürmiſchen Heilrufen fährt Generalfeldmarſchall Göring durch das weit eöffnete Portal in den Ehrenhof der Reichskanzlei ein. Die Berliner laſſen es ſich ſelbſtverſtändlich nicht nehmen, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring zu ſeinem Geburtstag in Sprech⸗ chören herzlich zu gratulieren Heilrufe begrüßen auch den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, den Oberbefehlshaber des Heeres, Gen eral⸗ oberſt von Brauchitſch, und den Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel. Die Wehrmachtvertreter werden in das Empfangszim⸗ mer des Führers geleitet, von wo aus ſie Punkt 11 Uhr das Arbeitszimmer des Führers betreten, um dem Oberſten Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht die Glückwünſche des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe auszuſprechen. Während bereits die erſten Diplomaten vom Wilhelm⸗ platz aus in den Ehrenhof der Reichskanzlei„ begibt ſich der Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer Himm⸗ ler, von der Voßſtraße aus in die Reichskanzlei. Um 11.15 Uhr betreten die Verkreter der deutſchen Polizei das Ar⸗ beitszimmer des Führers, um ihm die Glückwünſche der Polizei zu übermitteln. 3 Freitag, den 13 Januar 1939 Kurz darauf fuhr der Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident der Reichshauptſtadt Berlin, Dr. Lippert, in der Voßſtraße vor, um ebenfalls im Arbeitszimmer des Führers die Glückwünſche der Reichshauptſtadt zum Aus⸗ druck zu bringen. Die Halloren brachten dem Führer in herkömmlicher Weiſe das von ihnen geförderte Salz und das übliche Neu⸗ jahrsgedicht. Während dieſe Empfänge noch ſtattfanden, begann ge⸗ gen 11.30 Uhr von den Linden her die Auffahrt des Diplo⸗ matiſchen Korps zum feierlichen Neujahrsempfang Die auf dem Wilhelmsplatz aufgeſtellte Ehrenkompanie mit Muſik und Spielleuten erwies jedesmal beim Eintreffen eines fremden Miſſionschefs die ihm zuſtehenden Ehrenbezeugun⸗ gen durch Präſentieren des Gewehrs. wobei die Muſik bei dem duntius und den Botſchaftern den Präſentiermarſch ſchlug, während für die Gefandten das Spiel gerührt wurde, Die weitere Vorfahrt führte durch das neue Dop⸗ pelportal in den Ehrenhof zur Freitreppe, wo ein Doppel⸗ poſten der„/ Leibſtandarte den ausſteigenden Diplomaten Ehrenbezeugungen erwies. Die Miſſionschefs begaben ſich alsdann in den Mo⸗ ſaikſaal, wo ſie von Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei Dr. Meißner und dem Chef des Proto⸗ kolls des Auswärtigen Amtes, Geſandten Freiherrn von Dörnberg, empfangen und von wo ſie durch die Runde Halle und die Große Galerie in den Großen Empfangs⸗ ſaal geleitet wurden. Im großen Empfangsſaal Nachdem die ſämtlichen in Berlin beglaubigten 52 aus⸗ ländiſchen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger hier Aufſtellung genommen hatten, betrat— Punkt 12 Uhr— der Führer und Reichskanzler den Saal zuſammen mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribhen⸗ krop und dem Chef des Protokolls. Als Doyen des Diplo⸗ matiſchen Korps richtete der Apoſtoliſche Nuntiu 8, Monſignore Ceſare Orſeni go, in franzöſiſcher Sprache eine Anſprache an den Führer und Reichs⸗ kanzler, die in der Ueberſetzung wie folgt lautet: Dank für München Herr Reichskanzler! Zu Beginn des neuen Jahres gibt ſich das Diplomati⸗ ſche Korps, das bei dem Deutſchen Reich akkreditiert iſt, und das ſich in dieſem Augenblick vor Eurer Exzellenz ver⸗ ſammelt hat, die Ehre, Ihnen durch ſeinen Doyen ſeine beſten Glückwünſche zum Ausdruck zu bringen. Das ſoeben zu Ende gegangene Jahr, ſo ſtürmiſch es auch war, hat uns einen ſo heiteren und verheißungsvollen Tag geboten, daß es für uns eine Stärkung und freudige Hoffnung bedeutet, dieſen Tag in Erinnerung bringen zu können. Dieſer Tag, an dem vier Staatsmänner gleichſam unerwartet in Ihrem Lande zuſammenkamen, um in einer ſchweren Stunde die für den Frieden enkſcheidenden Ab⸗ kommen zu ſchließen, hat alle Völker mit Freude erfüllt; der aufrichtige Beifall und das Dankgebet Aller waren da⸗ mals der Ausdruck der allgemeinen Freude. Als Vertreter dieſer Völker, die dem Frieden zujubel⸗ ten, ſind wir glücklich, unſererſeits am Ende dieſes geſchicht⸗ lichen Jahres die mutigen Schöpfer dieſer Ab⸗ kommen öffentlich zu ehren und gleichzeitig den Dank zum Ausdruck zu bringen, den jeder Freund des Friedens auszusprechen ſich verpflichtet fühlt. Exzellenz! Jeder aufmerkſame Beobachter hat feſtge⸗ ſtellt, daß Ihre Einladung zur Zuſammenkunft in Mün⸗ chen bereits vor dem Bekanntwerden ihres Ergebniſſes in den beſorgten Herzen der Völker ein Gefühl der Er⸗ leichterung hervorgerufen hat. Es war dies nicht ein einfaches Vorgreifen bezüglich noch unſicherer Abkommen; nein, es war vielmehr die ehrliche Freude über die Ein⸗ führung eines friedlichen Verfahrens, das die beſten Er⸗ gebniſſe erhoffen ließ. An der Schwelle des neuen Jahres wollen wir dieſe Freude, die ſich an das Verfahren knüpfte, feſthalten und in einen Wunſch für die Zukunft wandeln. Gebe es der Allmächtige, daß ein ſolches friedliches Verfahren, das ſich bei der Münchener Juſammenkunft als ſo wirkſam erwieſen hal und das dem Wunſche aller Völ⸗ ker ſo ſehr entſpricht, das übliche Mittel zur Schlichtung aller internationalen Streitfälle wird. Es liegt uns am Herzen, dieſem Wunſche, der wegen ſeiner Tragweite als weltumfaſſend bezeichnet werden kann, im Namen unſerer Staatsoberhäupter und auch in unſerem eigenen Namen die aufrichtigſten und ergebenſten Wünſche für das perſönliche Wohlergehen und das Glück Eurer Exzellenz wie auch für das Weitergedeihen Ihres Landes Deutſchland hinzuzufügen. Die Antwort des Führers Der Führer und Reichskanzler erwiderte darauf mit folgender Rede: Herr Nuntius! Für die freundlichen Glückwünſche, die Eure Exzellenz mir namens des in Berlin akkreditierten und hier verſam⸗ melten e Korps aus Anlaß des Jahreswech⸗ ſels zum Ausdruck gebracht haben, danke ich Ihnen auf⸗ richtig. In Ihrer Anſprache haben Sie, Herr Nuntius, beſon⸗ ders des Tages der Juſammenkunft der Verkreter der vier Großmächte in München gedacht Auch mir drängt ſich beim Rückblick auf das vergangene 79 5 die Erinnerung an dieſes Ereignie in beſonderer Weiſe auf. Die deutſche Nation denkt in kiefer Dankbarkeit daran. daß das Jahr 1938 auch für un⸗ eee Ne —— 2 eee ſer Volk die Verwirklichung ſeines unabdingbaren Rechtes auf Selbſtbeſtimmung gebracht hal wenn dieſes erreicht worden ißt, oyne daß auch nur einen Tag der Frieden Eu⸗ ropas unterbrochen wurde, ſo hat dabei in der Tat die Poli-; kik einer weiſen Einſicht der Mächte, die in dem Münchener Abkommen ihren Ausdruck fand, einen bedeutſamen Anteil. Ich habe bereits an anderer Stelle Gelegenheit genom⸗ men, aus Anlaß dieſes Jahreswechſels dem Dank Ausdruck zu geben, den das deutſche Volk den Staatsmännern gegenüber empfindet, die es im Jahre 1938 unternom⸗ men haben, mit Deutſchland zuſammen Wege zu einer fried⸗ lichen Löſung der unaufſchiebbaren Fragen zu ſuchen und zu finden. Daß es gelungen iſt, zu dem von uns allen gewünſch⸗ ten friedlichen Erfolge zu gelangen, verdanken wir nicht nur dem Friedenswillen und dem Verantwortungsbewußtſein der beteiligten Regierungen, ſondern vor allem der Ein⸗ ſicht, daß die in der geſchichtlichen Entwicklung und den natürlichen Bedürfniſſen der Völker begründeten Not⸗ wendigkeiten früher oder ſpäter anerkannt werden müſſen und nicht zum Nachteil eines einzelnen Volkes oder Staates abgelehnt oder gar mit Gewaltmitteln verbaut werden Die beteiligten Mächte haben aus dieſer Einſicht die notwendigen Folgerungen für ihre politiſchen Entſchließun⸗ gen gezogen und damit wahrhaft dazu beigetragen, nicht nur den europäiſchen Frieden zu bewahren, ſondern auch ein ge⸗ ſünderes und glücklicheres Europa zu ſchaffen. Dieſer Vorgang berechtigt auch nach meiner Ueberzeu⸗ gung, darin ſtimme ich mit Ihnen, Herr Nuntius, überein, in der Hoffnung, daß es auch in Zukunft der Einſicht der eitenden europäiſchen Staatsmänner gelingen wird, Eu⸗ ropa jenen Frieden zu ſchenken, der den natürlichen und damit berechkigten Inkereſſen der Völker im höchſtmöglichen Umfange 1 5 5 wird. Die Glückwünſche, die Eure Exzellenz für das Deutſche Reich und für mich perſſnlich zum Ausdruck brachten, er⸗ widere ich von Herzen. Sie gelten ebenſoſehr dem perſön⸗ lichen Wohlergehen aller hier vertretenen Staatsoberhäup⸗ ter, wie dem Glück und Gedeihen ihrer Länder.“ Nach Beendigung ſeiner Anſprache begab ſich der Füh⸗ rer und Reichskanzler, begleitet vom Reichsminiſter des Auswärtigen, zum Doyen, beglückwünſchte ihn und die nach ihrer Rangfolge ſtehenden Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger einzeln und nahm deren Glückwünſche ent⸗ gegen. Nach Abſchluß ſeines Rundganges grüßte der Füh⸗ rer und. von der Mitte des Saales aus um Abſchied das Diplomatiſche Korps und verließ hierauf mit 9 5 engeren Begleitung wieder den Großen Empfangs⸗ aal. Der Chef des Protokolls geleitete alsdann den Doyen und die übrigen Miſſionschefs durch die Große Galerie und die Reihe der übrigen Säle zurück zu der Freitreppe des Ehrenhofes, von wo gegen 13 Uhr die Abfahrt des Diplo⸗ matiſchen Korps unter den gleichen Ehrenbezeigungen der Ehrenkompanie wie bei ihrer Ankunft erfolgte. . Vorbeimarſch der Ehrenkompanie Kurz nach 13 Uhr tritt die Ehrenkompanie vor der Reichs⸗ kanzlei wieder unter präſentiertes Gewehr, der Präſentier⸗ marſch klingt auf, und im weit geöffneten Eingangstor zum Ehrenhof werden der Führer und ſeine Begleitung ſicht⸗ har. Jubelnde Heilrufe ſchallen ihm entgegen Und begleiten ihn, als er an die Spitze der Ehrenkompanie herantritt und langſam die Front abſchreitet. Dann verläßt der Führer wieder den Wilhelmplatz und begibt ſich vor das„Haus des Reichskanzlers“ um hier den Vorbeimarſch der Ehrenkom⸗ panie abzunehmen. Während die Truppe im Paradeſchritt vorbeizieht, umjubelt die Menge ihren Führer, und die Heil⸗ rufe begleiten ihn ſo lange, bis er wieder ins Portal zurück⸗ tritt. Kurze 505 darauf wird die harrende Menſchenmenge noch einmal belohnt. Der Führer, begleitet von Dr. Dietrich und Obergruppenführer Brückner, tritt auf den Balkon. Die ganze Liebe und Verehrung der Berliner ſchlägt ihm wieder in endloſen Heilrufen entgegen, die erſt langſam verebben, nachdem er ſchon lange in die Kanzlei zurückgekehrt iſt. Ribbentrop nach Warſchau eingeladen Beſuch im Laufe des Winklers. Berlin, 13. Januar. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck hal den Reichsminiſter 1 Aus agen von Kibbentrop anläßlich ſeines Zuſammenkreffens mik dem Reichsaußenminiſter in München namens der polniſchen Regierung zu einem Be⸗ ſuch in Warſchau eingeladen Der Keichsminiſter des Aus⸗ wärtigen hal die Einladung angenommen. i Der Zeitpunkt der Reiſe, die einen Gegenbeſuch für den ſeinerzeitigen Beſuch des polniſchen Außenminiſters in Berlin darſtellt und die vorausſichtlich noch im Laufe des Winters ſtattfindet, wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden. Deutſcher Proteſt im Haag Berlin, 13. 2 f deulſche Geſandte im Haag iſt beauftragt worden, 5 5 8 auf die Privakwohnung des Konſu⸗ latskanzlers in Amſterdam ſowie auf die Geſandlſchaft im Haag energiſche Vorſtellungen bei der niederländiſchen Re⸗ gierung zu erheben. 5 2 Hermann Görings Geburtstag Herzliche Ankeilnahme des ganzen Volkes Berlin, 13. Jan. Wie in den vergangenen Jahren, ſo ſtand auch diesmal der 12. Januar, an dem Miniſterpräſi⸗ dent Generalfeldmarſchall Hermann Göring ſein 46. Lebens⸗ jahr vollendete, im Zeichen der lebhafteſten Anteilnahme des geſamten deutſchen Volkes. Nicht nur aus dem Kreiſe der perſönlichen Freunde und Mitarbeiter wurden an dieſem Tage dem Miniſterpräſidenten, dem engen und treuen Kampfgefährten des Führers, die herzlichſten Glückwünſche überbracht. Aus allen Schichten des Volkes, aus allen Gauen des Reiches häuften ſich die Glückwünſche in Worten und Gaben ohne Zahl, in denen ſichtbar zum Ausdruck kam, wie ſehr ſich Hermann Göring durch ſeine unvergleichliche Ini⸗ tiariwe auf allen Gebieten, durch ſeine vor keinem Hindernis zurückſchreckende Entſchlußkraft und ſeine Gabe, zur rechten Zeit das recht Wort zu ſprechen, das Herz des ganzen deut⸗ ſchen Volkes gewonnen hat. Den Auftakt zu dem feſtlichen Tage bildete die feierliche Ueberſß rung der Fahnen und Standarten des Regiments „Gener Göring“ und der SA-⸗Standarte Feldherrnhalle in das Arbeitszimmer des Generalfeldmarſchalls, wo ſie zum Zeichen der engen Verbundenheit dieſer beiden Formatio⸗ nen mit ihrem Chef den ſtolzen Schmuck jenes Raumes bil⸗ den, der ſo oft ſchon der Ort entſcheidender und weitreichen⸗ der Entſchlüſſe geworden iſt. Nachdem Hermann Göring vom Neujahrsempfang in der neuen Reichskanzlei zurückgekehrt war, begannen gegen 11.30 Uhr die Gratulationen die ihren Anfang nah⸗ men mit den Glückwünſchen aus dem Kreiſe der Fa⸗ milie und der engſten Mitarbeiter des Miniſter⸗ präſidenten. Eine ganz beſondere Freude bereitete dem Ge⸗ neralfeldmarſchall ein Ständchen der Hitler⸗ Jugend vor der Terraſſe ſeines Hauſes im Garten des Staatsminiſteriums Hundert Fanfaren und Trommeln eines Muſikzuges der Pimpfe hatten hier Aufſtellung ge⸗ nommen und Vamektertef aus voller Bruſt ihre Märſche. „Ich frage mich immer nur, wie ſo kleine Pimpfe ſo ſchwere Trompeten blaſen können“, meinte lachend der Generalfeld⸗ marſchall zum Reichsjugendführer, der neben ihm ſtand, und der mit allen ſeinen Amtschefs Hermann Göring die Glückwünſche der geſamten Jugend des Großdeutſchen Reiches überbracht hatte.„Ich danke Euch, Jungens, das habt Ihr fein gemacht“, damit ſprach der Miniſterpräſident den Pimpfen ſeine Anerkennung aus. Anſchließend betrachtete Generalfeldmarſchall Göring eines der ſchönſten Geſchenke, das ihm an die⸗ ſem Tage überbracht worden war: eine prächtige, aus einem gewaltigen Holzblock geſchnitzte Wiſentgruppe des Stettiner Bildhauers Ehlert, die unter der Pergola des Gartens Aufſtellung gefunden hatte. Eine beſondere Freude war es für Hermann Göring, den Beauftragten für den Vierjahresplan, ein bis ins Detail ſorgfältig durch⸗ gearbeitetes Modell der Hochofenanlage der Her⸗ mann⸗Göring⸗ Werke zu betrachten, das ein an⸗ ſchauliches Bild dieſer ſeiner ureigenſten Schöpfung vermit⸗ telt. Zahlreich und faſt unüberſehbar waren die Ge⸗ ſchenke, die dem Generalfeldmarſchall aus allen Schichten des deutſchen Volkes zugegangen waren. So bereiteten auch dem Generalfeldmarſchal! die Beſuche der Halloren, die ihre Gaben, Salz und Brot, überreichten, und eines Kiepenkerls aus dem Gau Weſtfalen⸗Nord, der die Erzeugniſſe ſeiner Heimat, weſtfäliſchen Schinken, Schlackwurſt, Steinhäger und Pumpernickel, überbrachte, herzliche Freude. Danach nahm Generalfeldmarſchall Göring die Gratu⸗ lation der einzelnen Gliederungen der Partei entgegen, deren Chefs dem altbewährten Mitkämpfer des Führers ihre aufrichtigſten Wünſche für ein weiteres Jahr erfolgreicher Arbeit überbrachten. Gegen 12.30 Uhr empfing Hermann Göring die Abordnungen der von ihm geleiteten Miniſterien und Behörden unter Führung von Staatsſekretär Generaloberſt Milch Um 13 Uhr erſchienen im Hauſe Görings die Mitglieder des Reichs“ abinetts und des Preußiſchen Staatsminiſteriums die Oberbefehls⸗ haber des Heeres und der Kriegsmarine, ferner Reichslei⸗ ter und Gauleiter der NSDAP, der Stabechef der SA. der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei, der Chef der Ordnungspolizei der Reichsſportführer, die Korps⸗ führer des NSF und des NS, der Reichsaärbeitsfüh⸗ rer, Vertreter des Reichsnährſtandes und der gewerblichen 1 8 ferner Perſönlichkeiten aus Kunſt und Wiſſen⸗ haft. Die größte Ehrung für Hermann Göring bedeutet es, daß der Führer ſelbſt am gcachmiag tam um keinem alten und getreuen Mit⸗ kämpfer, deſſen ſtarker Hand er die wichtigſten und verant⸗ wortungsvollſten Aufgaben im Aufbau des Großdeutſchen Reiches anvertraut hat, perſönlich ſeine herzlichſten und auf⸗ richtigſten Glückwünſche auszuſprechen. Die Formationen der Bewegung erwieſen dem Gene⸗ ralfeldmarſchall ihre Ehre durch Abordnungen ihrer Ver⸗ bände deren Fronten der Generalfeldmarſchall abſchritt. Es waren Worte aufrichtigen und bewegten Dankes, die Generalfeldmarſchall Göring durch das Mikrophon an das geſamte deutſche Volk richtete das ihm in ſo gerzlicher Weiſe an dieſem Tage ſeine Verehrung und ſein Ver⸗ trauen bewieſen hakt Nach ſeinen eigenen Worten wird er dieſe Beweiſe enger Verbundenheit zu allen Schichten des Volkes auch im kommenden Jahre durch die gleiche Einſatz⸗ bereitſchaft und Pflichterfüllung für Führer Ind Volk zu danken wiſſen. Der Geburtstag Noſenbergs Geburtstagsfeier auf Jagdſchloß Grillenburg Berlin, 13 Jan. Der Führer hat Reichsleiter Alfred Roſenberg zu ſeinem 46. Geburtstag telegraphiſch die herz⸗ lichſten Glückwünſche übermittelt Reichsleiter Alfred Roſenberg der— wie die NSK meldet— bereits ſeit einer Woche im Gau Sachſen weilte und auf Einladung des Gauleiters Martin Mutſchmann auf dem Jagdſchloß Grillenburg Aufenthalt genommen ier verbrachte auch ſeinen 46 Geburtstag als Gaſt Gau⸗ eiters Mutſchmann auf der Grillenburg Am Geburtstags⸗ morgen überraſchte der Gaumuſikzug Dresden den Reichs⸗ leiter mit einem Morgenſtändchen Im Laufe des Vormit⸗ tags trafen verſchiedene ſächſiſche Kreisleiter auf der Gril⸗ lenburg ein und ſprochen dem treuen Kampfgefährten des Führers und Vorkämpfers der nationalſozialtſtiſchen Welt⸗ anſchauung ihre beſten Glückwünſche aus Alfred Roſen⸗ berg weilte noch bis zum Nachmittag in Geſellſchaft der führenden ſächſiſchen Parteigenoſſen auf der Grillenburg fan begab ſich anſchließend wieder nach der Reichshaupt⸗ adt. Nelchsausſchuß für Leiſtungsſteigerung Berlin, 13. Jan. Reichswirkſchaftsminiſter un auf Grund der Bevollmächtigung des Bent n 8 den Vierjahresplan. Generalfeldmarſchall Göring, zur Lenkung aller Maßnahmen der Leiſtungsſteigerung eine Anordnung über die Errichtung eines Reichsausſchuſſes für Leiſtungsſteigerung erlaſſen. Der Reichsausſchuß iſt beratendes Organ des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters und ſteht unter deſſen Aufſicht. Seine Aufgabe iſt es, allen Stellen aus Staat Partei und Wirt⸗ ſchaft, die an der Herſtellung und Durchführung einer Wirtſchaftsplanung beteiligt ſind, die organiſatoriſche Grundlage für eine Gemeinſchaftsarbeit au die⸗ ſen Gebieten zu geben. Er ſoll ferner die Crfahrun⸗ fein der Praxis und die Ergebniſſe der Forſchung ammeln und auswerten. In dem Reichsauschuß vereini⸗ gen ſich Vertreter aus Staat. Partei und Wirtſchaft zu einer Gemeinſchaftsarbeit, die der freien Entwicklung der geſunden untenbehrlichen Initiativkräfte und der Selbſtver⸗ antwortung und Selbſtverwaltung der wirtſchaftlich ſchaf⸗ 1 8 Menſchen ein weites Tätigkeitsgebiet vorbehalten oll. Der NG⸗Reichsbund für Leibesübungen 5 Erſte Reichstkagung in Berlin Berlin, 13. Jan. Die erſte Reichstagung des National⸗ ſozialiſtiſchen Reichsbundes für Leibesübungen vom 13. bis 15. Januar im Haus des Deutſchen Sports in Berlin wird rund 52²⁰ Teilnehmer verſammeln. Den Auftakt bildet am Freitag eine Beſprechung des Führerſtabes. Am Samstag wird im Kuppelſaal die Rei chs tagung eröffnet Es ſprechen Reichsleiter Alfred Roſenberg und der Reichsſportführer. Am Nachmittag ſind Einzeltagungen in elf Gruppen vorgeſehen. Höhepunkt der Reichstagung iſt die am Sonntag um 11 Uhr beginnende Feierſtunde. Reichsminiſter Dr. Frick wird auf dieſer„Feſtlichen Tagung“ das Wort er⸗ greifen. Nach der feierlichen Aufnahme der ſudetendeutſchen Kameraden in den NSR ſpricht Gauleiter Konrad Henlein über den„Turnplatz des Volkes“. Sodann wird der Reichsſportführer mit ſeiner Anſprache die erſte Reichstagung des NSR beſchließen, „Neues Kapitel der Freundſchaſt“ Trinkſprüche Muſſolinis und Chamberlains Rom, 12. Januar. Bei dem vom Duce zu Ehren des engliſchen Premier⸗ miniſters Neville Chamberlain und des Außenminiſters Lord Halifax gegebenen Eſſen wurden zwiſchen dem italie⸗ niſchen und dem engliſchen Regierungschef Trinkſprüche ge⸗ wechſelt. Der Duce entbot zunächſt Chamberlain und Lord Hali⸗ fax ſeinen und den herzlichen Gruß der faſchiſtiſchen Regie⸗ rung in Italien und Rom, die mit dem Empfang willkom⸗ mener Gäſte und dem Vertreter einer großen, Pe ceuideben Nation auch die Sympathie bezeugen wolle, mit der das italieniſche Volk das Werk des engliſchen Premiermini⸗ ſters und ſeiner Regierung verfolge. Muſſolini hob ſodann den verſtändnisvollen Geiſt und die Feſtigkeit, mit der Chamberlain an einer gerechten Löſung der Probleme, die im vergangenen September über dem Leben Europas laſte⸗ ten, und die Zähigkeit bei der Verfechtung eines Verſöh⸗ nungs⸗ und Friedensprogrammes hervor und fuhr dann wörtlich wie folgt fort: Die unlängſt in Kraft getretenen engliſch⸗-italieniſchen Vereinbarungen haben die Beziehungen zwiſchen England und Italien auf eine feſte Baſis geſtellt und haben nichl nur die Freundſchaft zwiſchen unſeren beiden Läudern auf einer neuen Verſtändigungsebene und im Rahmen der neuen Rea⸗ lität im Mittelmeer und in Afrika wiederhergeſtellt, ſondern auch den Weg für eine Zuſammenarbeik freigemacht, von der wir wünſchen, daß ſie als notwendiges Element für den Frieden Europas ebenſo lange wie fruchtbar ſein möge.“ In ſeiner Erwiderung gab der engliſche Premier miniſter Chamberlain ſeinen Dank für die herzlichen Worte Muſſolinis und der tiefen Bewegung für den warmen Empfang Ausdruck. Er befände ſich heute in Rom als Ver⸗ treter einer großen Nation, deren Wunſch es ſei, in engen freundſchaftlichen und ſogar intimen Beziehungen mit einer anderen großen Nation zu bleiben. Chamberlain hob ſodann die Hilfe und Mitarbeit Muſſolinis, die in ſo entſcheidender Weiſe zum friedlichen Ergebnis von Mürchen beigetragen habe, hervor und ſagte dann wörtlich: „Ich bin hierhergekommen mit dem Vorfatz, die Nolitik, die ich entſchloſſen verfolge, fortzuſetzen: eine Politik der Freundſchaft mit Allen und der Jeindſchaft gegen niemand, einer auf die gerechte und friedliche Löſung der internakio⸗ nalen Schwierigkeiten gerichteten Politik über den Verhand⸗ lungsweg.“ Dieſer Politik ſei das kürzlich in Kraft getretene engliſch⸗ italieniſche Abkommen entſprungen, und es verdiene her⸗ vorgehoben zu werden, daß eines der erſten Ergebniſſe die⸗ ſes Abkommens darin beſtehe, daß am Dienstag in Rom und in London der im Abkommen vorgeſehene Aus⸗ tauſch militäriſcher Informationen habe be⸗ ginnen können. Chamberlain unterſtrich die für beide Seiten vitale Wichtigkeit der Belange im Mittelmeer die kei⸗ nerlei Konfliktsgrund mit ſich brächten. und gab der Ver⸗ ſicherung Ausdruck, daß das Abkommen zwiſchen Italien und England ein neues Kapitel der Freund⸗ ſchaft und des Vertrauens eingeleitet habe, das ſich für die Stabilität Europas als fruchtbar erweiſen werde. Empfang beim König und Kaiſer Am zweiten Tage ihres Aufenthaltes in der italieni⸗ ſchen Hauptſtadt haben Chamberlain und Halifax vormit⸗ tags an den Königsgräbern im Pantheon und anſchließend am Grabmal des Unbekannten Soldaten Lorbeerkränze niedergelegt. Auf ihrer Fahrt durch die Straßen Roms wurden die engliſchen Gäſte allenthalben von der Bevölke⸗ rung mit lebhaftem Beifall begrüßt. Um 1130 Uhr wurden Premierminiſter Chamberlain und Außenminiſter Halifax vom König und Kaiſer im Quirinal empfangen, anſchließend waren die engliſchen Miniſter zur Mittagstafel geladen. Außenminiſter Lord Halifax hatte außerdem im Laufe des Vormittags im Pa⸗ lazzo Chigi eine einſtündige Unterredung mit Graf Ciano. Der engliſche Premierminiſter Chamberlain und Außen⸗ miniſter Lord Halifax haben ſich Donnerstag 1730 Uhr zu ihrer zweiten Unterredung mit dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini und Außenminiſter Graf Ciano in den Palazzo Venezia begeben. Politiſches Allerlei Deutſch-italieniſcher Preſſeabend in Köln. Die enge politiſche und kulturelle Freundſchaft und Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Italien nahm das Inſtitut für Zeitungswiſſenſchaft an der Univerſität Köln zum Anlaß, mit Unterſtützung des italieniſchen Miniſte⸗ riums für Volkskultur eine Ausſtellung„Die italieniſche Preſſe“ vom 11. bis 21. Januar im Haus der Rheiniſchen Heimat in Köln durchzuführen. In Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte wurde die Ausſtellung mit einem deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Vortragsabend eröffnet. Der neue Memel⸗Präſident Vor der Ernennung Bertuleits Memel, 12. Jan. Wie von zuſtändiger memeldeutſcher Seite mitgeteilt wird, hat der Beauftragte der Memeldeut⸗ ſchen Liſte, Bingau, am Donnerstag im Auftrag Dr Neu⸗ manns mit dem Memelgouverneur Gailius eine Unter⸗ redung gehabt und ihm als neuen Präſidenten des Memel⸗ direktoriums den Stellvertreter Dr. Neumanns. Bertuleit, vorgeſchlagen. Gouverneur Gailius hat den Vorſchlag an genommen und Bertuleit zu Freitag mittag zur Entgegen⸗ nahme der Ernennung zu ſich gebeten. Der belgiſche Mittelſtand gegen die Juden. Die katholiſch konſervative Parteigruppe befaßte ſich mit dem Judenproblem in Belgien. Der frühere Juſtizmi⸗ niſter de Warnaffe teilte dabei mit, daß die Zahl der Ju⸗ den in Belgien ſeit dem Jahre 1880 von 3000 auf 90 000 geſtiegen ſei. Von dieſen 90 000 ſeien 60 000 ausländiſche Und nicht aſſimilierte Juden, von denen viele auf geheimem Wege und ohne Erlaubnis nach Belgien gelangt ſeien. Dag Vorhandenſein ſo vieler ausländiſcher Juden bringe ſowohl wirtſchaftliche wie politiſche Gefahren mit ſich. Es müſf⸗ verhindert werden, daß die Juden durch kommuniſtiſch Agitation die öffentliche Ordnung ſtörten. Der belgiſch Mittelſtand führe bereits ſeit langem bittere Klage übe das allen Geſetzen hohnſprechende Verhalten der jüdiſchen Paraſiten. Kammerpräſidenk Herriots Einführungsrede. Die franzöſiſche Kammer trat zuſammen, um nach der Wahl des ſechſten Vizepräſidenten die Einführungsrede des wiedergewählten Kammerpräſidenten Herriot anzuhören, Die Ausführungen Herriots trugen ausgeſprochen außen⸗ politiſchen Charakter. Im Verlaufe von an die Adreſſe des Hen des Präfidenten der Vereinigten Staaten und der emokratien gerichteten Ausführungen machte Herriot die Bemerkung, die augenblickliche Zeit ſtelle eine Rückkehr zu den grauſamſten Perioden der Vergangenheit dar. Empfang bei geſchloſſenen Läden. Der neue franzöſiſche Oberkommiſſar für Syrien⸗Liba⸗ non, Puaux, traf am Donnerstag auf dem Flugplatz von Damaskus ein, um der ſyriſchen Hauptſtadt ſeinen erſten Beſuch abzuſtatten. Die Ankunft gab der Bevölkerung von Damaskus Gelegenheit, ihre wenig ſympathiſchen Gefühle 15 den franzöſiſchen Mandatsträger unumwunden zum usdruck zu bringen. In der Stadt Damaskus waren die Geſchäfte zum Zeichen des Proteſtes geſchloſſen. Die Be⸗ völkerung veranſtaltete Kundgebungen gegen den fran⸗ 19 891 Oberkommiſſar. Es kam zu mehreren Zuſammen⸗ tößen zwiſchen der Polizei und den Manifeſtanten, wobei etwa 20 Verhaftungen vorgenommen wurden. Luftſchutz der engliſchen Flugzeugfabriken. Das engliſche Luftfahrtminiſterium hat nunmehr die Luftabwehrmaßnahmen für 500 an der Flugzeugherſtel⸗ lung beteiligten Fabriken ſelbſt in die Hand genommen. Das e beabſichtigte Schutzgräbenſyſtem iſt zu⸗ gunſten des Baues von Luftſchutzkellern aufgegeben wor⸗ den, die auch gegen Gasangriffe dienen ſollen. Das eng⸗ liſche Kriegsminiſterium gab bekannt, daß 4.5 Zoll(rund 11.5 Zentimeter) Luftabwehrgeſchütze in einer zur Ver⸗ teidigung ausreichenden Zahl vorhanden ſeien und daher nicht mehr beſtellt würden. Jetzt ſolle der Herſtellung des 3.7 Zoll(9.4 Zentimeter) Geſchützes der Vorzug gegeben werden Letzteres habe zwar keine ſo große Reichweite da⸗ für ſei es aber handlicher, billiger und gegen tieffliegende Flugzeuge wirkſamer. Zum Berbluten im Weltkrieg gut genug. Der Vorſitzende des arabiſchen Paläſtinaausſchuſſes in Kairo, Mohammed Ali Taher, hat an den engliſchen Kö⸗ nig, den britiſchen Miniſterpräſidenten ſowie an den Kriegsminiſter eine Entgegnung auf die Auslaſſungen des britiſchen Kriegsminiſters vom 9. Januar geſandt. In die⸗ ſem Schreiben heißt es: Die Araber ſind nicht Feinde der britiſchen Nation. Während des Weltkrieges waren ſie treue Verbündete Englands, und auch ihrer Hilfe iſt ez zuzuſchreiben, daß der Sieg errungen wurde. Doch die eng⸗ liſche Regierung hat ihre Verpflichtungen gegenüber den Arabern in keiner Weiſe eingehalten. Rooſevelts Aufrüſtungsbotſchaſt Ueber eine halbe Milliarde Dollar Waſhington, 13. Januar. Die Aufrüſtungsbotſchaft Rooſevelts, deren immer wie⸗ der verzögerte Veröffentlichung bereits Anlaß zu zahlrei⸗ chen Erörterungen und Vermutungen gegeben hatte, wurde am Donnerstag abend endlich bekanntgegeben und dem Bundeskongreß zugeleitet. Die Bokſchaft, die den wenig beſagenden Titel„Sonder ⸗ botſchaft zur Skärkung der Wehrbereitſchaft“ führt for⸗ dert die Bewilligung der gewalkigen Summe von 525 Mi lionen Dollar zur Berſtärkung der amerikaniſchen Wehr. macht auf allen Gebieten. Als ſchlecht überzeugender Vot⸗ wand für dieſe rieſige Aufrüſtung wird in den Einlel⸗ tungsworten Rooſevelts angegeben,„es miſſe Vorſorge getroffen werden, um die ſtrategiſchen Punkte Amerikch gegen plötzliche Angriffe verkeidigen zu können“.() b Kurzmeldungen Rom. Die italieniſch⸗franzöſiſchen Sportbeziehungen ho⸗ ben infolge einer neuerlichen Abſage aus Frankreich und zwar von Seiten des franzöſiſchen Fechtverbandes, ein weitere Verſchlechterung erfahren. 2 Berlin. Reichspreſſechef Dr. Dietrich führte im Reichs propagandaminiſterium den neuen Leiter der Abteilung „Deutſche Preſſe“ des Preſſechefs der Reichsregierung Oberregierungsrat Fritzſche, in ſein Amt ein. 5 Oslo König Haakon eröffnete in Anweſenheit der Re en der oberſten Staatsbehörden und des Diplomal“ chen Korps die 88. ordentliche Sitzung des norweaiſchen. Stoxthings. N ä m das Köln iniſte⸗ eniſche niſchen reicher ch⸗ita⸗ utſcher eldeut⸗ Neu⸗ Unter⸗ temel⸗ tuleit, 10 ap gegen⸗ te ſich ſtizmi⸗ er Ju⸗ 90 000 ndiſche ſeimem n. Das ſowohl müſſe iſtiſch elgiſch e übe idiſchen ich der de des thören. außen⸗ ſſe des nd der iot die ehr zu i⸗Liba⸗ i bon erſten ig von Zefühle n zum en die ie Be⸗ fran⸗ mmen⸗ wobel hr die herſtel⸗ mmen. iſt zu⸗ 1 wor⸗ s eng⸗ (rund r Ver⸗ daher ng des ſegeben ite, da⸗ iegende ſſes in en Kö⸗ nden en des In die⸗ ide der ren ſie iſt es ie eng⸗ er den ift nuar. er wie zahlrei⸗ hatte, en und 5 Sonder f 5 t. for⸗ 25 Mil⸗ Wehr⸗ er Vor⸗ Einlel⸗ orſorge gen 90. ich. und 3, eint Reiche bteilung gierung der R. blomat.- egiſchen merikaß Aus Baden und den Nachbargauen Badens Geflügelzüchter auf der Reichskleintierſchau in Leipzig. Die Landesfachgruppe Baden der Ausſtellungsgeflügel⸗ züchter war auf der 5. Reichskleintierſchau mit insgeſamt 211 Tieren von 31 Züchtern vertreten. Die Anzahl der Preiſe, welche auf die ausgeſtellten Tiere entfielen, zeigt uns, daß die badiſche Geflügelzucht auf dieſer für das ganze Reich bedeutſamen Ausſtellung ſehr gut ebgeſchnitlen hat. Insgeſamt erhielten die 31 badiſchen Züchter 8 Reichsſieger⸗ Preiſe, 23 Ehrenpreiſe 64 Zuſchlagsehrenpreiſe, 48 Tiere Würden als ſehr gut, 61 als gut und 4 als befriedigend bezeichnet. 1* Die Namen der preisgekrönten badiſchen Geflügelzüchler find: W. Ahl, Großbiberau(Odenwald), E. Bechtold, Fried⸗ richstal, A. O. Brümmer, Mannheim⸗ Friedrichsfeld, P W. Buüllrich, Nonnenhorn(Bodensee), A. Dietze, Mannheim⸗ Nedarau, Georg Diſtel, Heppenheim, K. Ernſt, Mannheim⸗ Neckarau, K. Eſſig, Mannheim⸗Neckarau, Bruno Flaig, Villingen, K. Frey, Mannheim⸗Neckarau, W. Fuchs, Sins⸗ heim(Elſenz), A. Hannewald, Reichenbach(Odenwald), K. Hornung, Sundheim bei Kehl, H Th. Kaufmann, Ettängen, R. Kuhn, Eutingen, P. Lange, Mannheim⸗Friedrichsfeld, P. Lehr, Mannheim⸗Neckarau, K. Lell, Mannheim, Julius Mayer, Mosbach, F. Nagel, Pforzheim, L. Otto, Wein⸗ heim, G. Retzbach, Heidelberg⸗Wieblingen, R. Sauter, Königsbach, Johann Seitz, Mannheim⸗Neckarau, Ludwig Schmid, Mannheim⸗Neckarau, H. Walſchburger, Ettlingen, Karl und Heinrich Weber, Weinheim, Dr. Wegert, Durmers⸗ heim, W. Weinbrecht, Durmersheim, W. Wetteter, Donau⸗ Eſchingen, A. Wittmer, Wieſental. 8 Mama Ernſt 380 Jahre alt. Heidelberg. Die in der ganzen deutſchen Theater⸗ und Filmwelt und darüber hinaus bei allen ausländiſchen Beſuchern Heidelbergs bekannte Beſitzerin des hiſtoriſchen Gaſt⸗ hauſes Waldhorn ob der Bruck(Scheffelhaus) Frau Pauline Ernſt, bekannt als„Mama Ernſt“, feierte am 12. Januar ihren 80. Geburtstag. Mama Ernſt, eine Tochter des Er⸗ bauers der Mannheimer Rheinbrücke, des Oberbaurats Bas⸗ ler, hat einſt als junges Mädchen 1883 an der Uraufführung des Parſifal in Bayreuth teilgenommen und dürfte wohl eine der letzten Ueberlebenden jener denkwürdigen Aufführung ſein. Ihre Familie ſtand mit Scheffel in perſönlichen freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen und eine Anmenge berühmter Bühnen⸗ und Filmdarſteller ſind bei ihr ein⸗ und ausgegangen. Im hohen Alter hat ſie ſich einer beſonderen Volkskunſt zugewen⸗ det. Aus 51 Staaten haben Beſucher ihres„Sonnenſchein⸗ kämmerchens“ ihrer Begeiſterung in dem Gäſtebuch des Hau⸗ des Ausdruck gegeben. O Kehl.(Rheinſchiff feſtgefahren.) Infolge des zurzeit äußerſt niedrigen Waſſerſtandes iſt bei Helmlin⸗ gen ein Rheinſchiff auf einer Kiesbank aufgefahren. Es legte ich quer zur Stromrichtung, wo es nun feſtliegt. Der Schiff⸗ fahrtsverkehr wurde nicht behindert. Kirchzarten.(8schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Straße nach Stegen wurde der Oberlehrer Heitzmann, der mit ſeiner Frau auf der rechten Straßenſeite ſpazieren ging, von einem Motorradfahrer geſtreift und zu Boden geworfen. Es wurde ihm das Naſenbein abgeſchlagen. Der Motorrad⸗ fahrer flog auf die Straße und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch liegen. Es iſt der Sägereiarbeiter Franz Wißler aus Stegen. Lörrach.(Die Fußgänger waren ſchuld.) Der Za4jährige Betriebsführer Adolf Flügel aus Weil a. Rh. verunglückte auf der Baſler Landſtraße in Haltingen ſchwer. Eine Fußgängergruppe hatte in un verantwortlicher Weiſe die Straße verſperrt. Beim Ausweichen ſtürzte Flügel auf der glatten Straße mit ſeinem Leichtmotorrad und zog ſich einen Schädelbruch zu. (—) Singen a. H.(Kreisbauerntag.) Der erſten Kreisbauerntag in dieſem Jahre führte die Kreisbauernſchaft Radolfzell in Singen durch. Dazu hatten ſich 1200 Bauern und Bäuerinnen vom Bodenſee und Hegau eingefunden. In zahlreichen Sondertagungen wurden die Aufgaben des Reichs⸗ nährſtandes behandelt. Den Höhepunkt der Veranſtaltungen bildete am Nachmittag eine öffentliche Kundgebung mit einer Rede des Landesbauernführers Gauamtsleiter Engler⸗Füßlin. Er beſchäftigte ſich eingehend mit der Landflucht und wies darauf hin, daß nicht weniger als 12,5 Prozent aller in Baden tätigen landwirtſchaftlichen Arbeitskräfte vom Lande abgewandert ſeien. Rund ein badiſcher Morgen müſſe heute von jeder bäuerlichen Arbeitskraft in Baden mehr bewirtſchaf⸗ tet werden als 1933. — ert en Bert e Aomdm ron Hal gαννjẽů]=n he 9 Edgar Freeſe, Monikas Vater, hatte in ſeiner Jugend nicht viel getaugt. Dann, als er ein wenig älter geworden war, ſchien er vernünftig geworden zu ſein, und ſeine Frau hatte den beſten Einfluß auf ihn ausgeübt. Er war während ſeiner kurzen Ehe ein guter Landwirt geweſen, hatte ſich um ſeinen Hof gekümmert und das Trinken— das Laſter ſeiner Jugend aufgegeben. Dann, nach dem Tode ſeiner jungen Frau, wurde er ſchlimmer als je. Es war gerade, als ob er mit dem Schickſal haderte, das ihm die Frau und damit den inneren Halt genommen hatte 1 Mit dem kleinen Weſen, das ihm ſeine Frau zurück⸗ gelaſſen hatte, konnte er nicht viel anfangen. Sicher liebte die Kleine auf ſeine Weiſe. Und wenn Monika ein Junge geweſen wäre, hätte Edgar Freeſes Leben viel⸗ leicht einen anderen Verlauf genommen. Aber ein Mädchen— was ſollte man mit dem wohl anfangen? 5 blieb Monika die erſte Zeit ganz den Dienſtboten überlaſſen, bis Helge Weſt, die Edgar Freeſe nie hatte leiden mögen, und die ſich nach einer barſchen Antwort von ihm bei dem Begräbnis der jungen Frau ganz von ihm zurückgezogen hatte, von der Ver a Kindes erfuhr 8. Von da an weilte Monika faſt täglich auf dem Weſt⸗ hof, der ihr eine zweite Heimat wurde. Höchſt i. O.(Steuerſünder.) Der Viehhändler Ja⸗ kob Marx in König iſt durch Unterwerfungsverhandlung wegen Umſatz:, Einkommen- und Gewerbeſteuerhinterzie⸗ hung zu insgeſamt 20 000 Mark Geldſtrafe verurteilt wor⸗ den. Bensheim.(Tot aufgefunden.) Auf dem Bahn⸗ gelände Bensheim— Auerbach wurde die Leiche eines etwa 20 jährigen Mannes gefunden, dem der Kopf vom Rumpf getrennt war. Es liegt offenbar Selbſtmord vor. Kandel.(Fußgänger durch Autos getötet). Nahe dem Bahnübergang in der Saarſtraße wurde der Schneider Jakob Zapf durch einen Kraftwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Die Schuld⸗ frage bedarf noch der Klärung. Der Kraftwagenlenker be⸗ findet ſich in Haft. i Laſtauto drückte eine Hauswand ein. — Scheppach Kr. Oehringen. Am Ortseingang kam ein Laſtkraftwagen aus Eſchenau ins Rutſchen, wobei die Steuerung brach. Der Lenker verlor die Herrſchaft über das Fahrzeug, das in hoher Geſchwindigkeit noch ein Stück weiter fuhr, die Mauer einer Dunglege umriß und ſchließ⸗ lich gegen die Hauswand des Scheniſchen Wohngebäudes prallte! Die Wand wurde in einer Breite von einem Meter eingedrückt. Glücklicherweiſe befand ſich in dem dahinterlie⸗ genden Zimmer niemand. Die Inſaſſen des Laſtautos kamen mit dem Schrecken davon. Todesſtrafe für Auto allenſteller Stuttgart, 12. Jan. Der 24jährige Franz Laib aus Unterweiler(Kreis Ulm) wurde vom württembergiſchen Sondergericht wegen eines Verbrechens im Sinne des Ge⸗ ſetzes gegen das räuberiſche Stellen von Autofallen ſowie wegen eines Verbrechens des ſchweren Raubes und wegen gefährlicher Körperverletzung zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Laib, der u. a. wegen Fahnenflucht und Kameradendieb⸗ ſtahls vorbeſtraft iſt, hatte am Abend des 11. September 1938 am Bahnhof in Ulm eine Autotaxe zu einer Fahrt nach Altheim gemietet, unterwegs den Chauffeur hinter⸗ rücks überfallen, niedergeſchlagen, ſeiner Barſchaft beraubt und war mit dem Wagen davongefahren, geriet aber ſchon bald in den Straßengraben. Er verließ das Fahrzeug und ließ ſich von einem des Weges kommenden Motorradfahrer mitnehmen. Mit der Bahn fuhr er nach Ulm und von dort nach Stuttgart, wo er ſich in der Rolle eines Kriminal⸗ beamten noch ein freches telefoniſches Komödienſpiel zwecks Irreführung der Ulmer Kriminalpolizei erlaubte. Dann fuhr Laib nach Köln und verbrauchte dort den Reſt des er⸗ beuteten Geldes. Am 16. September ſtellte er ſich freiwil⸗ lig der Kölner Polizei. Wieder ein Raubüberfall Jugendlicher Kaufmann niedergeſchoſſen Waidhofen an der Thaya(Niederdonau), 13. Jan. Am Mittwoch früh drangen drei Jugendliche mit vorgehaltenen Piſtolen und dem Ruf„Hände hoch!“ in das Geſchäft eines Kaufmanns in Karlſtein ein. Der Kaufmann und deſſen Wirtſchafterin ließen ſich ſedoch durch die Burſchen nicht einſchüchtern. Während ſich der Kaufmann dem Angriff zur Wehr ſetzte, lief die Frau zum Fenſter und rief laut um Hilfe. Die jugendlichen Fare begannen nun zu euern und ſtreckten den Kaufmann durch einen Bauchſchuß nieder, während ein auf die Frau abgefeuerter Piſtolenſchuß fehl⸗ ging Bevor noch die alarmierten Nachbarn zu Hilfe eilen konnten, hatten die Burſchen einen Geldbetrag in Höhe von 150 Mark gebraubt und die Flucht in der Richtung zur Reichsgrenze ergriffen. Einer umfaſſenden Fahndungs⸗ aktion gelang es, die Grenze abzuriegeln und die Flüch⸗ tigen in einem Walde zu verhaften. b Drei Perſonen gasvergiftet. In Fürth in Bayern wurde der Vertreter Franz Kupil ſamt ſeiner Frau und ſeiner Schwägerin tot im Hauſe aufgefunden. Das Unglück iſt auf Gasvergiftung zurückzuführen. Die drei Perſonen waren ſeit Silveſter nicht mehr geſehen worden. Merk⸗ würdigerweiſe waren die beiden Katzen, die ſich in der Wohnung befanden, noch am Leben. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß es ſich um einen Unfall handelt. a Zwei Gewinne von je 100 000 Mark gezogen. In der Nachmittagsziehung der letzten Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen Klaſſenlotterie fielen zwei Gewinne von je 100 000 Mark auf die Nummer 219 453. Die Loſe der Glücksnum⸗ mer werden in der Erſten Abteilung in Achtelteilen in einer Lotterrieeinnahme in Heſſen⸗Naſſau, in der Zweiten Abteilung in einer Berliner Lotterieeinnahme geſpielt. ß Sechzehn Siebzigjährige. In dem idylliſch gelegenen Bergdorf Forſthart im Bayeriſchen Wald können in die⸗ ſem Jahre von den etwas über 800 Einwohnern genau ſechzehn ihr 70. Wiegenfeſt feiern. 5 Edgar Freeſe kam immer weiter herunter. Nicht nur, daß er ſich völlig dem Trunk ergab— er wurde ein leiden⸗ ſchaftlicher Kartenſpieler, der die Nächte durch am Spiel⸗ tiſch ſaß, und die Karten erſt aus der Hand ließ, wenn der Morgen graute und die Wirte die ganze Spielgeſell⸗ ſchaft an die Luft ſetzten. Ob Freeſe nur Pech hatte, ob er Falſchſpielern auf den Leim ging— es ſtand jedenfalls feſt, daß er ſtändig verlor, und daß es mit dem Freeſehof im Laufe der Jahre immer weiter bergab ging. Als Monikas Mutter ſtarb, war Freeſe ein ſehr be⸗ güterter Mann und der Freeſehof einer der reichſten und größten Güter der Heide geweſen. Der Reichtum war ſo groß, daß es— trotz der verhängnisvollen Leidenſchaften des Gutsbeſitzers— viele Jahre dauerte, ehe er ſein ganzes Vermögen verwirtſchaftet hatte. Zuerſt wurden Hypotheken aufgenommen, ſpäter wurde ein Grundſtück nach dem anderen verkauft, ſo lange, bis nichts mehr übrig war als nur der verſchuldete Freeſehof ſelbſt. Das war gerade um die Zeit, als Monika mündig geworden war. Selbſtverſtändlich hatte Frau Weſt dafür geſorgt, daß Monika eine erſtklaſſige Schulbildung erhielt, eine Angelegenheit, die Freeſe in ſeinen lichten Stunden eifrig unterſtützte. 28 2 5 Monika wußte, daß es nicht gut um den Vater und um den Freeſehof ſtand. Immer wieder hatte ſie den Vater angefleht, ſich zu beſſern; oft genug hatte er es ihr ver⸗ ſprochen, ohne jedoch ſein Verſprechen zu halten. Monika mußte mit offenen Augen zuſehen, wie es immer wetter bergab ging. Bis ſie das alles eines Tages nicht mehr ertragen konnte. Sie konnte nicht hierbleiben, das ſtand für ſie feſt. Nicht auf dem Freeſehof— der ihnen wohl nicht mehr lange gehören würde— und nicht auf dem Weſthof. Wohl Lalcale Nuudochau Milde Lüfte. Schnee und Eis ſind weggeſchmolzen. Wüßten wir nicht, daß es erſt Januar iſt, wir glaubten uns an manchen Nachmittagen in den lenzlichen März verſetzt. So iſt nun einmal das menſchliche Herz; es reagiert auf die leiſeſten Naturregungen und kümmert ſich wenig um den Kalender Klingt nicht in dem Ruf der in der Heimat gebliebenen Vögel ſchon ein gewiſſer Jubel mit, ein Ton der Freude? Schimmert nicht aus den Wollen heraus ab und zu des Himmels Blau lebhafter? Aber was hilft uns das alles, wenn bald wieder Schneefälle niedergehen und die Kälte an die Ohren ſchneidet! Dann geht's uns auch nicht anders als den verfrüht heimgelehrten Staren; wir ziehen unſere allzu lenzlich angehauchten Ahnungen zurück, etwas verſtimmt, und hüllen uns wieder in den Mantel, falls wir es nicht vorziehen müſſen, hinter dem Ofen zu ſitzen. Die Ahr. Nachdem unſer Schulhausanbau nahezu ſertig iſt, wird manche bisherige Einrichtung und Anlage im alten Bau einer Prüfung und, wenn es nötig ſein ſollte, einer Erneuerung unterzogen. Dieſe Arbeiten beginnen im Keller und enden unterm Dach. In einem kleinen Aufbau über der Mitte der Schul⸗ hausfront, ganz oben, iſt eine Uhr angebracht. Schon 38 Jahre lang gibt ſie, unbekümmert um das, was unter und über ihr vorgeht, dem Fragenden die Zeit an. Sonne, Regen, Schnee und Wind haben im Laufe der Jahre das Zifferblatt und die Zeiger ihres Glanzes beraubt und ſie unanſehnlich gemacht. Sie bot keinen ſchönen Anblick mehr. Dieſen Schönheitsfehler hat wohl auch die Stadtverwaltung entdeckt und den lobenswerten Entſchluß gefaßt, unſere alte Uhr in neuem Hlanze erſtehen zu laſſen. Denn eines Tages war ihr Platz leer. Sie war aus ihrer Höhe herunter⸗ geſtiegen in eine Uhrmacherwerkſtätte. Der Meiſter befreite das ganze Räderwerk, die Lager und die Hebel von dem anhaftenden Staub und ölte alles wieder ein. Blitzblank lag die Uhr nun vor ihm. Ganz verjüngt kam ſie ſich vor. Doch gefiel es ihr nicht länger in der Enge der Werkſtätte. Sie ſehnte ſich wieder hinauf in ihre luftige Höhe. Da ſtieg eines Tages der Meiſter und ſeine Geſellen mit ihr hinauf auf den Dachboden und brachte ſie an ihren gewohnben Platz. Während ihrer Abweſenheit hatte der Maler das Zifferblakt glänzend ſchwarz lackiert und die Stundenzahlen und Zeiger mit Goldfarbe geſtrichen. So ſehen wir alſo heute die alte Ahr wieder am alten Platz in neuem Glanze erſtrahlen und grüßen ſie wie einen alten, lieben Bekannten. Sie ſchaut wieder herab auf die haſtenden Menſchen, die im Vorübereilen oder aus der Ferne einen Blick zu ihr hinauf⸗ werfen und ſie fragen:„Wie ſpät iſt es?“ Möge ſie noch recht lange kommenden Geſchlechtern die Zeit künden! Fußgängerverkehr auf der Friedrichsbrücke. Am Sams⸗ tag, den 14. Januar 1939, ab 21 Uhr, iſt die Friedrichs⸗ brücke für jeglichen Fußgängerverkehr geſperrt, da der Fuß⸗ gängerverkehr von der Unterſtromſeite nach der Oberſtrom⸗ ſeite verlegt wird. Die Arbeiten werden im Laufe des Samstags und Sonntags ausgeführt, ſodaß die Oberſtrom⸗ 3 8 Montag früh für den Fußgängerverkehr benutz⸗ ar iſt. * U Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Staatskapellmei⸗ ſter Karl Elmendorff wurde für dieſes Frühfahr zu mehreren Gaſtſpielen nach Italien eingeladen. So wird er u. a. in Neapel ein Konzert und bei den Maifeſtſpielen in Florenz den „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner dirigieren. * — Eichpflicht für Perſonenwaagen. Durch die 4. Ver⸗ ordnung zur Aenderung der Ausführungsverordnung des Maß⸗ und Gewichtsgeſetzes wird beſtimmt, daß Perſonen⸗ waagen an die im Paragraph 13 des Geſetzes genannten Perſonen, Anſtalten und Einrichtungen nur in geeichtem Zuſtande verkauft oder verliehen werden dürfen. Noch nicht geeichte Perſonenwaagen, die aber der Eichpflicht un⸗ terliegen, dürfen noch bis zum 31. Dezember 1940 verwen⸗ det werden, wenn ſie a) nicht zur Eichung zugelaſſen wer⸗ den, b) vor dem Inkrafttreten des Maß⸗ und Gewichts⸗ geſetzes bereits aufgeſtelll waren und e) von den in Para⸗ graph 13 Nr. 1 und 3 genannten Perſonen oder Einrich⸗ tungen benutzt werden. Dieſe Beſtimmungen gelten u. a. für ſolche Aerzte, deren Perſonenwaagen bisher nicht ge⸗ eicht wurden und für die eine Eichpflicht nunmehr alſo bis zum 31 Dezember 1940 zurückgeſtellt worden iſt. wußte ſie, daß Frau Helge ſie liebte wle ihr eigenes Kind. Aber— da war der Bert Weſt, den ſie von Jugend auf liebte, und der in ihr nichts anderes zu ſehen ſchien als die Freundin ſeiner Kindheit. Damals, mit threm wunden Herzen, mit dem Schmerz um den Vater und um die Heimat, damals glaubte Monika das Nebeneinander⸗ gehen mit Bert nicht ertragen zu können, und auch dieſer Gedanke war mit daran ſchuld, daß in ihr der Plan reifte, nach Südamerika zu gehen und ſich dort eine Stellung zu ſuchen Ein Plan, den ihr niemand mehr auszureden vermochte, und den ſie ausführte, wenige Tage vorher, ehe das Unglück mit dem Vater geſchah. Edgar Freeſe hatte Hand an ſich gelegt, an dem Tage, da er wußte, daß kein Dachziegel des Freeſehofes mehr ihm gehörte, daß er ſich und ſeinem Kinde die Heimat geſtohlen hatte. Er war ganz nüchtern geweſen an dieſem Tage; er hatte auch keinen Tropfen getrunken, ehe er in ſein Zimmer ging, den Revolver aus der Schublade nahm und ihn an ſeine Stirn drückte. Er lebte nicht mehr lange nach dem Schuß. Der Freeſehof kam unter den Hammer. Helge Weſt erſtand ihn bei der Verſteigerung; er wurde eine Art Vorgut des Weſthofs— es ſollte ihr Altersſitz werden, wenn erſt ein junges Glück in den Weſthof eingezogen war. So weit war Monika in ihren Gedanken gekommen. Ein glühendes Rot überflutete ihr Geſicht. Was für dummes Zeug ſie ſich da einredete! Nur weil die gute Tante Helge ihr ſolche Sachen erzählt hatte. Es war Zeit, daß ſie wieder vernünftig wurde und in die Wirklichkeit zurücklehrte. 355 5 Haſtig wandte ſich Monika Freeſe vom Fenſter weg und fing an, ſich für das Abendeſſen zurechtzumachen Großkundgebung des badiſchen Gaſtſtättengewerbes Mannheim, 12. Januar. Im Nibelungenſaale des Roſengartens fanden ſich die Teilnehmer an der gegenwärtigen Tagung des badiſchen Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes zu einer Kundgebung zusammen, die aufſchlußreiche Schlag⸗ lichter auf die in ihrer Entwicklung erfreuliche Lage dieſes Gewerbes, ſeine Nöte und Wünſche warf. ſtach muſikaliſchem Auftakt begrüßte der neue Leiter der Unterabteilung dieſes Gewerbes in der Wirtſchaftskam⸗ mer Baden, Peter, Baden⸗Baden, die Erſchienenen ter Köhler, die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, den Oberbürgermeiſter Mannheims und die Behördenvertreter, beſonders auch einige Vertreter des gleichen Gewerbes aus Elſaß⸗Lothringen. Seit der Machtübernahme habe das in Baden mit 10 600 Betrieben vertretene Gaſtſtättengewerbe an dem allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung erfreulichen An⸗ teil gehabt, wenn auch die Entwicklung nicht ſo günſtig ge⸗ weſen ſei als in anderen Gewerben. Daraus erkläre ſich, daß diele noch mit Steuern und Zinſen im Rückſtande ſeien, auch die Amortiſierung nur unzureichend war. Leider ſei der Aus⸗ zänderbeſuch geringer geweſen als im Berichtsjahre zuvor. Erfreulich ſei die in den letzten Jahren erfolgte Zuſammen⸗ faſſung aller Kräfte im Gewerbe. Miniſterpräſident Walter Köhler würdigte die Ver⸗ dienſte des auf eigenen Wunſch von ſeinem Amt als Leiter der Anterabteilung zurückgetretenen Pg. Gabler, Heidelberg. Die Belebung der deutſchen Wirtſchaft hat das Geſamtein⸗ kommen des deutſchen Volkes gehoben und damit natürlich auch das Gaſtſtättengewerbe, wenn auch noch nicht ausreichend. Deshalb werden in naher Zeit Maßnahmen durchgeführt wer⸗ den müſſen, die die in dieſem Berufsſtand erforderliche Be⸗ reinigung bringen. Im deutſchen Gaſtſtättengewerbe haben wir heute eine weſentliche Ueberſetzung. Eine Korrektur muß das Allzuviel an Gaſtſtätten beſeitigen, wobei an die un⸗ rentablen Betriebe gedacht würd, und das zur Zeit der wirt⸗ ſchaftlichen Hochkonjunktur, alſo noch ehe eine rückläufige Be⸗ wegung in der Wirtſchaft einſetzt. Damit wird das Gewerbe Der Miniſterpräſident legte den Tagungsteilnehmern dann die Schaffung einer richtigverſtan⸗ denen Gemütlichkeit im Lokal ans Herz, Abkehr von prot⸗ zenhafter Ausſtattung und Anpaſſung an die Forderungen von Land und Landſchaft, rechtfertigte die Durchführung der Preisüberwachung, die ein Abſinken in die Zuſtände der In⸗ flationszeit verhindere, und erwartete Verſtändnis für die nötigen Steuerabgaben, ohne die das Reich ſo gewaltige Auf⸗ gaben wie die des letzten Jahres nicht durchführen könne. Der Anſchluß von Oeſterreich und Sudetengau werde wohl ein Abziehen des Verkehrs in jene ſchönen Gegenden bringen, doch warte gerade Baden mit ſo viel Schönheit auf, daß es nichts zu befürchten habe. Auch liege es beſonders glücklich im Verkehr. Immerhin müßten Schritte in Berlin dazu bei⸗ als Geſamtheit geſunden. tragen, den Strom der Ausländer nach Baden zu lenken. Eine fürſorgliche Behandlung des Perſonals werde die Gaſt⸗ ſtätten auch über die Perſonalſchwierigkeiten hinwegbringen und ihnen die Möglichkeit ſichern,„Seine Majeſtät den Gaſt“ in jeder Hinſicht zu befriedigen. Allerdings ſei auch— und das gehe eigentlich nicht dieſe Verſammlung, ſondern alle draußen an!— die Erziehung der Gäſte nötig als ein Stück der nationalſozialiſtiſchen Erziehungsarbeit. vor — 2——* 2 7 allem den als Ehrengaſt erſchienenen Miniſterpräſidenten Wal⸗ Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe, Fritz Dreeſen, Bad Godesberg, führte mit anerkennenden Worten für den aus⸗ geſchiedenen Unterabteilungsleiter Gabler, Heidelberg, den neuen Unterabteilungsleiter Peter, Baden⸗Baden, in ſein Amt ein. Der kleinſte wie der größte Gaſthof müſſe ein Muſter⸗ betrieb werden. Der Gaſtwirt mache ſich heute die Vorteile einer ordentlichen Buchführung zunutze und der Kaufmanns⸗ gedanke ſetze ſich im Gaſtſtättengewerbe durch. Unlber all⸗ gemeinem Beifall erhob der Redner gegen die Beibehaltung der Gemeinde⸗ getränkeſteuer und forderte, daß dieſe Steuer auf die Schultern der Allge⸗ meinheit abgewälzt werde. Nach dem Abſchluß des Godes⸗ berger Abkommens zwiſchen Gaſtſtättengewerbe und Braue⸗ reien werde nun quergetrieben und neue Verhandlungen ſeien nötig geworden. Der Ankauf kranker Betriebe durch die Brauereien müſſe unterbunden werden, das Entſtehen von Bierpaläſten in Städten abſeits des Brauereiſitzes aufhören. Schließlich forderte der Redner Mitarbeit des Gewerbes am Vierjahresplan, und zwar durch Fetterſparnis, richtige Ver⸗ brauchslenkung, Verwendung deutſcher Werkſtoffe uſw. Der Nachwuchsfrage müſſe man in Zuſammenarbeit mit Handels⸗ kammer und DAF. ein beſonderes Augenmerk zuwenden. Man gehe jetzt daran, die Frage der Altersverſorgung für die Veteranen des Gaſtſtättengewerbes zu überprüfen. Dann ſprach der Leiter des Landesfremdenverkehrsver⸗ bandes Baden, Fritz Gabler, Heidelberg⸗Mannheim, für eine gepflegte Gaſtlichkeit als Vorausſetzung erfolgreicher Fremdenverkehrsentwicklung, ſah in der Tätigkeit der Gaſt⸗ ſtätten und Hotels auch eine politiſche Aufgabe zur Beſei⸗ tigung von ausländiſchen Vorurteilen, forderte vom Gaſtge⸗ werbe eine politiſche Berufsauffaſſung, gedachte der ausge⸗ zeichneten Zuſammenarbeit des Gewerbes mit den badiſchen Regierungsſtellen, was auch zur Errichtung einer Staatsſchule für das Gaſtſtättengewerbe geführt habe. AUngelöſt ſeien noch die Probleme der privaten Beherbergung, die ſich auf die Spitzen der Saiſonzeit beſchränken müßte, und der beſſeren Verteilung der Sommerferientermine, wobei die Teilung in zwei Abſchnitte und eine Verbreiterung des Geſamtferienzeit⸗ taumes vom 20. Juni bis 15. September anzuſtreben ſei. Für die Ausfälle Badens im Ausländerverkehr müſſe ein Ausgleich durch Zuführung von Inlandsverkehr nach Baden geſchaffen werden. Für Baden ſei auch die Erzielung einer Verkehrserleichterung mit Frankreich wichtig und deshalb ein Reiſeverkehrsabkommen und Paßgebührenverbilligung er⸗ wünſcht. Nach organiſatoriſchen Aufſchlüſſen gab der Redner dem Dank an den Führer für das ſtolze Geſchehen im Jahre 1938 Ausdruck. Er habe in Großdeutſchland ein Reiſeland von größter Zukunftsentwicklung geſchaffen. Nachdem Pg. Feit, der Leiter des Fachamts„Der Deut⸗ ſche Handel in der DA“, über die Berufsſchulfrage ge⸗ ſprochen hatte und nach Schlußworten des Unterabteilungs⸗ leiters Peter fand die Kundgebung den Abſchluß. ſtarke Bedenken Die erſte Aukobahnbrücke am Rhein. Mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der erſten Autobahnbrücke am Rhein, die zwiſchen Mannheim⸗Sand⸗ hofen und Frankenthal das rechte Rheinufer mit der Saar⸗ pfalz verbindet, wurde dieſer Tage begonnen. Mit ſchwe⸗ ren Dampframmen werden die eiſernen Träger in das Flußbett getrieben, die zuſammengeſetzt die Spundwände für die Baugruben ergeben, in denen dann die Pfeiler ge⸗ mauert werden Die Rhein⸗Autobahnbrücke wird eines der gigantiſchſten Bauwerke im Netz der Reichsautobähnen. 700 Meter lang wölbt ſie ſich über den Strom und das anliegende, teilweiſe recht niedrige Gelände, das mitunter vom Hochwaſſer überflutet wird. Auf die eigentliche Strom- breite entfallen 300 Meter Brückenlänge. Die Brücke, die 22 Meter breit werden ſoll, erhält neben den beiden Fahr⸗ bahnen auch einen Radfahrer⸗ und Fußgängerſtreifen, da eine Rheinbrücke an dieſer Stelle immer ſchon für den ört⸗ lichen Verkehr notwendig war. — Zuſendung unbeſtellter Waren. Die Zuſendung un⸗ beſtellter Waren enthält einen Verkaufsantrag. Der Kaufver⸗ trag kommt erſt durch Annahme des Verkaufsangeboteg durch den Empfänger zuſtande. In dem bloßen Stillſchwei⸗ gen des Empfängers iſt eine Annahme des Angebotes in der Regel nicht zu erblicken, auch dann nicht, wenn der Sen⸗ dung eine Verkaufsrechnung oder eine Freimarke für die Nüc⸗ ſendung beiliegt. Im Handelsverkehr kann indeſſen, wem eine langdauernde Geſchäftsbeziehung beſtanden hat, in dem Stillſchweigen eine Annahme des Verkaufsangebotes erblich werden. Hierzu wird im Reichsgerichtsrätekommentar fol gendes ausgeführt:„Bei einer dauernden Geſchäftsverbinduß zwiſchen den Vertragſchließenden kann ſchon in dem Beha ten der überſandten Waren die Annahme liegen; in dem Falle freilich nicht, daß bei der Zuſendung eine neue Bedingung geſtellt wurde.“ Deshalb beſteht auch keine Verpflichtung, die Waren zurückzuſenden. Der Empfänger iſt lediglich Be⸗ ſitzer der Sachen, ohne verpflichtet zu ſein, mit dieſen Wareg nach den Vorſchriften des BGB. wie ein Verwahrer um⸗ zugehen. Verfügt der Empfänger aber in irgendeiner Art und Weiſe über die Ware, benutzt z. B. der Bürgermeiſter das der Gemeinde zugeſandte Buch, ſo würde hierin die An⸗ nahme des Verkaufsangebotes zu erblicken ſein, ſodaß die Ge⸗ meinde den Kaufpreis bezahlen müßte. — Einſtellung von Fahnenjunkern. Das Oberkommando des Heeres macht darauf aufmerkſam, daß Bewerber für die Offizierslaufbahn des Heeres, die als Schüler höhere Lehranſtalten bis zum Frühjahr 1940 vorausſichtlich in den Beſitz des Reifezeugniſſes gelangen, ihr Bewerbungsgeſuch um Einſtellung als Fahnenjunker im Herbſt 1940 bereits jetzt— in der Zeit vom 1. Januar bis 30. April— ein⸗ reichen müſſen. Später eingehende Geſuche können nur in begründeten Fällen berückſichtigt werden. Alle Einzelheiten, die bei der Bewerbung zu beachten ſind, enthalten die Merkblätter für den Offiziersnachwuchs des Heeres, die bei allen Truppenteilen und Wehrerſatzdienſtſtellen erhältlich ſind. Vom Oberkommando des Heeres oder anderen höhe⸗ ren Dienſtſtellen werden die Merkblätter nicht verſandt, Weitere Möglichkeiten für die Aufnahme in die Offiziers⸗ laufbahn ſind gleichfalls in dieſen Merkblättern angegeben, Bücherſchau. Das Nürnbergiſch Ei. Von der Erfindung und Geſchichhe der weltberühmten Nürnberger Uhr des Meiſters Pele Henle handelt der neue Veit⸗Harlan⸗Film„Das unſterb⸗ liche Herz“, der am 27. Januar unter dem Protektorat dez Gauleiters Julius Streicher in Nürnberg zur Weltaufführung gelangt. Eine Reihe deutſcher Reichsſender bringen hierübet Sendungen; auch Stuttgart und Frankfurt. Die ſoeben er⸗ ſchienene neue Nr. 3 der„Funk⸗Illuſtrierten“ in Stuttgart veröffentlicht hierzu eine ganze Reihe ſehr aufſchluß reicher Bilder mit ausführlichen Erklärungen. Der Programmteil dieſer bekannten Rundfunk⸗Zeitſchrift iſt außerdem noch um ſieben Seiten vergrößert worden, was die Hörerkreiſe ur begrüßen werden.— Probenummer verſendet der Verlag Wilh. Herget, Stuttgart, Reinsburgerſtr. 14, auf Wunſch ger „ S V Z emu, au ü gLuuuu. 2 Der Wintersport lockt in die Berge. Seit Deuschland große Teile der Alpen Zur eige- nen Heimat zählt, sind die Möglichkeiten die- ses Sportes um ein Vielfaches gewachsen. Denn mam braucht jetzt nicht mehr in jedem Fall Devisen zum Wintersport, aber jeder Sportler braucht heute Wie fröher ein Vor- beugungsmittel gegen Husten und Heiserkeit. Also vergessen Sie nie die echten ned Wee Koneneglbu, „mit den 3 Tannen“ „Zum Deutschen Hof“. Am Sonntag Abend von ½8 Uhr ab Heute bis Montag das neue eindringliche Filmwerk Plobelel unn Plebe Die Geschichte einer jungen Liebe Jagos- fß⸗ mädchen in klein. Haushalt bei gutem Lohn ſofort oder 1. 2. geſucht. Oberreicher, Reu⸗Oſtheim, Feuerbachſtr. 38. An füh- Maschinen aller Syſteme werden repariert. Näheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel, 23498 Tanz. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. mit allen ihren Irrungen. 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Ffizters⸗ egeben, —— Heſchichte 5 Pelet unſterb⸗ orat des fführung hierüber eben er⸗ stuttgart uß reicher ammtejf noch um eiſe ſur Verlag iſch ger — Nr. 2 her Todesweg über die Grenze Von Helmut Gieſe. Sie trotteten im Bärenſchritt unter den Tannen, den Birken und ſtolperten oft. Sie trugen zerriſſene Mäntel und hatten eingefallene Geſichter. So gingen ſie im Schnee durch die Wälder, der Ruſſe Michail Wereſow, der Finne Eero Kivimaa. Sie vermieden es, ſich namentlich anzu⸗ reden, und Wert legten ſie eigentlich nur, wie Michail Wereſow ſich ſpäter erinnerte, auf eine roſtige Schere, die ſie immer abwechſelnd trugen. Eine Drahtſchere übrigens. Es war der dritte Tag ihrer Flucht. Es hatte ſich ſo ergeben, daß ſie neben anderen glücklichen Umſtänden, die mit einem Wechſel in der Bewachung des Lagers zuſam⸗ menhingen, hauptſächlich einem Güterzug, der nach dem Weſten rollte, und inſonderheit einem leeren Viehwagen, deſſen Türen zufällig offenſtanden, ihre Freiheit verdank⸗ ten. Freilich dachten ſie damals nicht viel darüber nach. Sie gingen und gingen. Manchmal blieben ſie ſtehen und laukchten. Dann ſahen ſie wie plumpe Tiere aus, die Witterung nahmen. Es war aber nur der Schnee, der irgendwo in der Nähe von den Zweigen fiel. Doch er⸗ ſchraken ſie jedesmal mit der gleichen großen Furcht bei dieſem harmloſen Geräuſch. Und die Stille, die ihm folgte, dieſe unerträgliche Stille der toten Natur, war ſchrecklicher als ein Sturm. Der Finne ging vor dem Ruſſen. Denn er kannte das Land, das in beiden Sprachen Karelien heißt, und die Wälder, die es umſchließt. Es war einmal ſeine Heimat geweſen. Erſt der Krieg und ſpäter der Friede hatten das Land geteilt, die Wälder getrennt, die Heimat zerriſſen. Die finniſch⸗ruſſiſche Grenze in den Wäldern Kareliens. Sie gingen und ſchwiegen. Was hätten ſie auch reden ſollen? Wenn man jahrelang zuſammen gefangen iſt, jahrelang im ſelben Lager liegt, dieſelbe Arbeit tut, die⸗ ſelbe Suppe löffelt, dasſelbe Hemd trägt, weiß man ſogar alles, was der andere denkt. Man erkennt in dem anderen ſich ſelbſt. Nur ein Gedanke bewegte ſie: die Grenze. Es war Abend geworden. Das Nordlicht geiſterte vor ihnen, es flackerte aus den Dämmen überall. Es war der Schnee allein, der unter ihren Füßen kniſterte, es war ihr Atem nur, der hier noch wirklich lebte. An dieſem Abend kamen ſie zur Grenze. Dort lag ſie auf einer Lichtung, die hundert Meter tief und viele Meilen lang war, einer Rodung, die von Süden hoch nach Norden zog. Dort lag deutlich abgeſetzt im freien Feld ein verſchneiter Strich. Der Drahtverhau der Grenze. Es hatte aber zu jener Zeit, die der Friede nach dem großen Krieg war, eine be⸗ ſondere Bewandtinis mit dieſer Grenze, und es war nicht ein gewöhnlicher, zurückgelaſſener, ſinnloſer oder vergeſ⸗ ſener Drahtverhau, den die beiden ſahen. Nein, man ver⸗ gaß ſo leicht nichts, und alles behielt ſeinen Sinn: Ge⸗ wehre, Granaten und Grenzen. War der Friede damals doch nichts als ein Krieg mit anderen Mitteln. Und des⸗ halb iſt es wenig verwunderlich, daß zu jener ſeltſamen Zeit, irgendwo im kareliſchen Wald, eines Tages tief im Schnee zwei Menſchen die wirkliche Grenze ſahen. Das wahre Geſicht der Grenze: ein Drahtverhau, der elek⸗ triſch geladen war. Hier ſtanden ſie nun davor, und hier ſprachen ſie auch wieder länger miteinander, was ſeinen guten Grund be⸗ ſaß und mit der Drahtſchere zuſammenhing. Jetzt ſollte ſie einer verſuchen. Denn ſie gemeinſam zu verſuchen, war ja unmöglich. Und einer mußte es tun. Uebrigens fanden ſie bald eine Löſung. Sie ſtreiften von den halb erfrorenen Händen Tuchfetzen ab, die ihre Finger und Gelenke ſchützten. Aus einer Manteltaſche hatte der Ruſſe eine kleine Schachtel gezogen, und er entnahm ihr eine Anzahl Streichhölzer. Sie teilten und zählten ſie zweimal, und als jeder von ihnen jetzt die rechte Fauſt ausſtreckte, rieten ſte abwechſelnd die in beiden verborgene Summe der Hölzer. Sie waren gleichgültig, dumpf, ihrem Schick⸗ ſal ergeben, und ihre Worte klangen gelaſſen und ruhig. Dann öffneten ſie die Hände, verglichen. Es mag ſein, daß den Michail Wereſow im erſten Augenblick das Gefühl einer großen 1 ergriff, 1 8 ſie wich plötzlich einer geheimnisvollen Empfindung der Scham, einem rätſelhaften und unerklärlichen Schuld⸗ bewußtſein, das ſein Herz, ſeine Glieder und ſelbſt ſeine Stimme dunkel, ſchmerzhaft lähmte. Er ſtand hilflos, ſchreckerſtarrt da und ſah einfach zu, wie der Finne nach kurzem Zögern ſich einen Schal vom Halſe band und feſt um die Hände wickelte, wie er ſich bückte und die Schere nahm Er nahm die Schere und wandte ſich ab und ging, ohne ſich noch einmal umzudrehen. Er ging eine Ewigkeft ang, und dem Wartenden ſchienen durch die Täuſchung der imme Nacht ſein Gang und die plumpe Geſtalt 111 b größer zu werden Sie rückte ganz nah, die Grenze, ud jetzt konnte Michail Wereſow jede ſeiner Bewegun⸗ 2 ſogar erkennen und hören. Denn er war, ohne ſich eſſen bewußt zu werden, dem Finnen gefolgt. Der erſte Draht ſprang, und es i 1 g geſchah nichts. Atem⸗ los lauſchte der Ruſſe. Auf den ſin enden, klirrenden Ton. der die Stille zerbrach erſcholl kein Stöhnen. kein Der erſte Skitag Aufnahme: Meerkämper/ Mauritius⸗M OOOOOOOO OOO OOO OOO οοοο OOOOO OOO Schrei. War der Strom nicht mehr da? Schützte der Schal, ſo ein Fetzen Tuch, die Hand, den Körper tatſächlich? Dem erſten ſingenden Ton folgte ein zweiter, ein dritter. Ja, die Arbeit ging weiter. Der vierte Draht ſprang, und nun befand ſich der Finne ſchon mitten zwiſchen den Linien. Er hing, ein lebendiger Menſch, unter ihrem Geflecht. Ein Mann im Netz des Todes, der furchtbare Fäden entwirrte. Er tat eine gute Arbeit, dieſer Eero Kivimaa, er zerriß eine Grenze. Draht um Draht zerſchnitt er, beſonnen und gründlich, und wich bis zuletzt aller Gefahr der Berührung auf ſeltſam glückliche Art aus. Es war wirklich der letzte Draht, wie Michail Wereſow ſich bald überzeugte, der den anderen traf, wie ein Peit⸗ ſchenhieb traf. Denn der Finne glitt plötzlich zuſammen. Er ſank lautlos zur Erde und riß den letzten Draht unter ſich. Sein ſchwerer Leib zuckte, erſtartte, blieb liegen. Er blieb in jener Gaſſe liegen, die er ſich gebahnt hatte, er füllte ſie völlig aus, ein gekreuzigter Menſch auf der Grenze, der tote Eero Kivimaa. Was den Michail Wereſow eigentlich bewog, noch einmal umzukehren, da er die Grenze paſſiert hatte und ſich ſchon auf finniſchem Boden befand, iſt ſchwer zu ſagen. Vielleicht war es nur eine große Hilfloſigkeit, die ihn dahin zwang, jene Hilfloſigkeit der jahrelang Gefan⸗ genen, die im erſten Augenblick mit der Freiheit nichts zu beginnen vermögen Aber vielleicht war es mehr, viel, viel mehr, und was wiſſen wir überhaupt von einem ſol⸗ chen Menſchen, wie Michail Wereſow? Er ging einfach zurück, dieſer Michail Wereſow, bis zur Grenze zurück. Er trat vor den Toten, er beuate ſich * nieder und gewahrte erſt jetzt auf ſeiner Stirn einen Riß und geronnenes Blut. Er ſtand lächelnd auf. Dann be⸗ kreuzigte er ſich und berührte den Draht mit der bloßen Hand dort, wo der andere ihn nicht unterbrochen hatte, wo der Strom noch die Grenze umkreiſte... Es war dieſer Gang, und es war dieſe Tat, deren Michail Wereſow ſich ſpäter mit ſeltſamer Freude erinnerte. Er hatte nichts mehr zu hoffen. Aber als er den Draht berührte, ſchlug ſein Herz ſo ruhig wie ſonſt. Er fühlte es nicht. Er fühlte es dann erſt ſchlagen, als das Wunder geſchah, als der Draht 1 Händen entglitt, und er ahnte, warum er noch lebte: denn die Grenze ſtand nicht unter Strom, ſie umkreiſte kein Strom! Doch es gibt keine Wunder auf Erden, es hängt alles zuſammen, und ſelbſt der Zufall hat ſeinen Sinn. Und erſt, da Michail Wereſow dieſen Zufall völlig begriff, ſchlug ihm plötzlich das Herz, drohte es, Freude zu läh⸗ men: er war ſchuldlos am Tode des Finnen. Weder der Strom noch ſein eigenes Glück waren am Tode des anderen ſchuld, ſondern ein Draht, der ihn traf. Ein Draht und die Angſt eines Menſchen. Es war alles ſo ein⸗ fach und klar, es hing alles zuſammen. Seit dem Sturm des vergangenen Tages umkreiſte die Grenze kein Strom mehr. Nur er wußte es nicht. Ein Wirbelwind hatte die Leitung zerſtört, den Draht im Walde zerriſſen. Nur ſie wußten es nicht i Er wandte ſich ab, der Ruſſe Michail Wereſow. Er ſah nicht zurück. Er ging nicht mehr zurück. Er ging feſten Schrittes durch die Nacht in die Freibeit. — 2—— 5 e Hlaier und Mleier ̃ Sklje von Walter Schimmel⸗Falkenau In den Zimmern 114 und 115 arbeiteten zwei Aus⸗ landskorreſpondenten gleichen Namens, nur mit dem Unterſchiede, daß ſich der eine Maier eben mit„ai“ und der andere mit„ei“ ſchrieb. Sie waren beide bereits ſeit mehr als ſechs Jahren in ihrer Stellung, und Fräulein Döring hatte bald bei dem Maier mit„ai“, bald bei dem anderen Hilfsdienſte zu leiſten. Lore Döring war vor zwei Jahren eingeſtellt worden. Und von dem Tage ihres Eintritts in das Werk an hatte ein ſcharfer Kampf der beiden Korreſpondenten um Lore Dörings Gunſt eingeſetzt. Das ebenſo kluge wie hübſche blonde Mädel ſchien mehr an Meier mit„ei“ Gefallen zu finden. Er war lebendiger und ſchließlich hübſcher als ſein Kollege. Maier mit„ai“ gehörte zu den mehr inner⸗ lichen Menſchen, er wirkte etwas ſchwerfälliger und ſprach langſamer und überlegter, auch in der Arbeit war er zu⸗ verläſſiger und gründlicher. Wichtige Ueberſetzungen nahm er ſich ſogar mit nach Hauſe, um dann in aller Ruhe mit möglichſter Genauigkeit die Arbeit zu leiſten. Meier mit „ei“ lachte darüber und meinte: „Nicht die Schinderei macht's, das Sprachgefühl, nur das Sprachgefühl!“ Freilich war das mehr zu Lore Döring hinübergeſagt, ſo mit jener Selbſtſicherheit, die in allen Dingen dieſes Lebens ſeine beſondere Eigenſchaft war. Obwohl die beiden Kollegen ihrer Charakteranlage nach ſo verſchieden waren, gab es doch dank der beſinn⸗ lichen Ruhe und Friedfertigkeit Maiers mit„ai“ kaum jemals ernſthaften Streit zwiſchen ihnen. Auch als Maier merkte, daß ſich die Liebe Lore Dörings ſcheinbar dem an⸗ deren zuwandte, trat er ſtill beiſeite und begnügte ſich mit dem herzlichen Gruß für Lore Döring. Lore Döring ſelbſt aber wußte nichts davon, daß ihre beiden Vorgeſetzten ſich ihre Liebe ſtillſchweigend unter⸗ einander aufgeteilt hatten, daß Erwin Meier ſie mit Be⸗ ſchlag belegt und Walter Maier im ſtillen auf ſie verzichtet hatte. Lore unterhielt ſich mit Erwin Meier gern, denn er war luſtig, allezeit aufgeräumt, bereit zu fröhlichen Spä⸗ ßen und war in den Augenblicken der Arbeitsentſpannung gerade der richtige Geſellſchafter. Walter Maier gab ſich immer ernſt, und gerade in den Augenblicken, in denen ſie ſich nach einem fröhlichen, nervenberuhigenden Ge⸗ plauder nach angeſtrengter Arbeit ſehnte, empfand ſie ſeine Art bedrückend, wandte ſich darum lieber Erwin Meier zu, ohne aber dadurch zeigen zu wollen, daß ſie den heiteren Plauderer dem innerlichen, grübleriſchen Walter Maier vorziehe. Als ſie im Verlauf der Wochen dann bemerkte, daß ſich Walter Maier mehr und mehr von ihr zurückzog, empfand ſie zuerſt etwas wie leiſen Schmerz, und es iß verſtändlich, daß ſie ſich daraufhin noch lebhafter und ſcheinbar fröhlicher mit Erwin Meier unterhielt. Es ſollte ſo viel heißen wie:„Mein lieber Walter Maier, eine Lore Döring läuft dir denn doch nicht nach.“— Es war kurz vor Büroſchluß. Erwin Meier hatte ſchon ſeine Aktentaſche griffbereit neben ſich auf dem Schreibtiſch liegen. Lore Döring faltete die zuletzt geſchrte⸗ benen Briefe zuſammen und las ſie dabei überprüfend noch einmal durch. Walter Maier aber ſaß noch an ſeiner Ar⸗ beit. Er blickte auf, ſah Lore Döring flüchtig an und ſagte: „Ich hätte gern noch dieſes Schreiben mit zur Poſt ge⸗ geben, Fräulein Döring—“ Und bevor ſie antworten konnte, fiel Erwin Meier ein:„Aber ſeit wann machen wir denn Ueberſtunden, ich habe mich mit Fräulein Döring für heute abend verabredet — und der Brief da wird wohl noch bis morgen Zeit haben.“ Walter Maier zuckte die Achſeln und ſagte leiſe:„Viel⸗ leicht ſind Sie aber ſo freundlich und ſagen dem Boten⸗ meiſter Beſcheid, daß er dann mit der Poſt noch auf dieſen Brief hier wartet.“ Als ſie gerade zuſagen wollte, klopfte es, und auf das energiſche„Herein“ Erwin Meiers trat der Bote Fritz ein und überreichte Erwin Meier einen dunkelblauen Brief⸗ umſchlag mit den Worten:„Vom Chef.“ Walter Maier blickte von ſeiner Arbeit auf. Lore Döring hielt in ihrer Nachprüfung der Briefe inne und ſah Meier an, wie er nun mit etwas nervöſen Fingern den Umſchlag am oberen Rande langſam zerriß, den Bo⸗ gen herausnahm, entfaltete und las. Die Spannung ſei⸗ nes Geſichts löſte ſich, und die Augen leuchteten triumphie⸗ rend auf. Nachläſſig griff er in die rechte Weſtentaſche und drückte dem Boten Fritz ein Geldſtück in die Hand. „Danke, Herr Meier!“ ſtrahlte ihn dieſer verblüfft an. Erwin Meier lächelte von oben her und ſagte betont: „Kannſt nun ruhig„Herr Direktor zu mir ſagen.“ „Ich danke ſchön, Herr Direktor!“ brüllte Fritz, der Siebzehnjährige, und ſauſte hinaus. Dann blickte Erwin Meier in die erſtaunten Augen ſeiner beiden Zimmergefährten und ſagte nachläſſig: „Ja, ja, es ſtimmt ſchon, ich bin zum Abteilungsdirek⸗ tor ernannt worden, ſchließlich war ich darauf gefaßt.“ Lore Döring und Walter Maier traten an ihn heran und reichten ihm die Hände und ſagten ihre Glückwünſche ziemlich verdutzt her. Walter Maier lächelte und ſagte: „Ich habe eigentlich auch damit gerechnet, daß der Chef nach Wierings Abgang den Poſten bald wieder beſetzen wird, und du mit deinen flüſſigen Manieren biſt ja ſchließ⸗ lich auch der richtige Mann dafür.“ „Erwin Meier zögerte etwas mit den Worten, dann ſagte er ſchließlich:„Na ja— freilich— das ſchon—— aber— ich bitte, mich richtig zu verſtehen, es iſt der An⸗ geſtelltenſchaft wegen— alſo eigentlich mehr eine Diſziplin⸗ frage— ich möchte darum bitten— das bisherige Du! nun nach Möglichkeit zu vermeiden— wenn wir uns außerdienſtlich begegnen. dann bitte— durchaus— aber hier im Dienſt lege ich nun doch den größten Wert darauf, ſchon der Leute wegen die notwendige Form zu wahren. Sie werden mich doch richtig verſtehen?“ Walter Maier zuckte leicht zuſammen, dann verbeugte er ſich und antwortete:„Jawohl, Herr Direktor.“ Merkwürdig war es, daß in dieſem Augenblick Lore Döring 7 chritte von dem neuen Abteilungsdirektor forttrat, ſich Walter Maier näherte, ein Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl äußerlich dadurch ſtark betonte und nur ge⸗ quält ein Lächeln fand,. als Erwin Meier ſie aufforderte: „Wollen wir dann gehen, Fräulein Döring— Sie brauchen für heute nicht mehr zu arbeiten, machen Sie ſich, 1—ů—ů— f— bitte, ſchon fertig. Ich will nur ſchnell zum Chef hinauf und bin in drei Minuten wieder unten— mal ſehen, viel⸗ leicht kann ich etwas für Sie tun—“ Zögernd antwortete ſie:„Verzeihen Sie, Herr Direk⸗ tor, ich möchte doch lieber noch den Brief mit expedieren, an dem Herr Maier ſoeben arbeitet.“ Betroffen ſah Walter Maier zu ihr hin. Der neue Direktor lächelte und drohte ſcherzend:„Aber wenn ich Ihnen nun den dienſtlichen Befehl gebe, Fräulein Dö⸗ ring?“ Flammendes Rot ſtieg ihr bis zu den Schläfen hin⸗ auf:„Dann, Herr Direktor, dann würde ich erſt recht den Brief noch expedieren!“ Mit junger Begeiſterung ſprach ſie weiter:„Es iſt überhaupt von Ihnen mehr als ſonderbar, Herrn Maier, der Ihnen, was ich ſehr wohl weiß, die ſchwierigen Ueberſetzungen alleſamt gemacht hat, dem Sie es ja nur zu verdanken haben, daß Sie oben ſo gut an⸗ geſchrieben ſind, ſo anzulaſſen, als ob er jetzt ein wer weiß wie tief Untergebener wäre— damit mögen Sie vielleicht ſich ſelbſt und dem Boten Fritz imponieren, aber mir nicht, Herr Direktor, und Herrn Maier auch nicht!“ Ein häßliches Lächeln zuckte um Erwin Meiers Mund. Er richtete ſich ſteil auf und ſagte: „Temperament iſt ja ganz nett, aber nicht zuviel, Fräulein Döring. Sie zwingen mich dadurch, meine Amts⸗ geſchäfte mit Ihrer Entlaſſung zu beginnen, liebes Fräu⸗ lein, und wenn tatſächlich Herr Maier, deſſen ſolide Fähig⸗ keiten ich für meine Abteilung ſehr wohl zu ſchätzen weiß, ſich mit Ihren beluſtigenden Erklärungen identifizieren ſollte, dann—— na, jedenfalls, ich bin in wenigen Minu⸗ ten wieder hier, bis dahin können ſich die Herrſchaften jo ihr Verhalten noch etwas überlegen.“ Er rückte den Rock an den Schultern zurecht, griff an den Binder und wollte ſoeben grußlos das Zimmer ver⸗ laſſen, als der Bote Fritz die Tür aufriß und hinter ihm die unterſetzte Geſtalt des Generaldirektors über die Schwelle trat. Walter Maier und Lore Döring ſetzten ſich an ihre Arbeit, und Erwin Meier, der neue Abteilungs⸗ direktor, überwand raſch die leiſe Befangenheit und ging ſeinem erſten Vorgeſetzten mit raſchen Schritten entgegen Der Generaldirektor hob abwehrend die Hand gegen dieſen lebhaften Anſturm, ſagte höflich:„Moment noch, Moment noch!“ und blieb ſchließlich vor dem Platz von Walter Maier ſtehen, der nun erſtaunt aufſah, ſich von ſeiner Ar⸗ beit erhob, ſich verbeugte und auf den Wunſch des Gene⸗ raldirektors wartete. „Na— na?“ fragte der Chef und machte dabei ziem—⸗ lich erſtaunte Augen. Dann fügte er hinzu:„Ja, haber Sie denn meinen Brief nicht bekommen?“ „Welchen Brief?“ fragte Walter Maier. Und Lor Döring wurde ſo rot wie eine Auguſtroſe, indeſſen Erwin Meier mit bebenden Fingern in ſeine Rocktaſche langte und daraus den achtlos zerknitterten blauen Umſchlag her⸗ vorholte. Der Generaldirektor ſprach erſtaunt weiter: „Aber, Menſchenskind, den Brief, in dem ich Ihnen Ihre Ernennung zum Abteilungsdirektor beſtätigt habe.“ „Mir?“ und Walter Meier griff ſich an den Kopf, in; deſſen Lore Döring mit einer geradezu unglaublicher Selbſtverſtändlichkeit dem faſſungsloſen Erwin Meier der Brief aus der Hand riß und nun ſelbſt las. Sie rief plötz⸗ lich ganz unvorſchriftsmäßig fröhlich aus: „Aber natürlich Sie— hier im Ernennungsſchreiber ſteht Ihr Name mit„ai“, nur auf dem Umſchlag ſtand Meier mit e— Herr Direktor“, und Lore Döring ging ungeachtet der Nähe des Generaldirektors auf Waltei Maier zu und drückte ihm die Hand, wieder und wieder 2 N 5 2 72 5 42. 4 2 — — ——— N N N 8 Zeichnung: Lüdtke— M. Mit bleichem Geſicht ſtand Erwin Meier an ſeinem Schreibtiſch. „Wie ich mich mit Ihnen freue!“ ſagte ſie ein um da andere Mal. „Ach ſo“, machte der Generaldirektor, als er Loy Freude und Walter Maiers glückliches Geſicht ſah, ſo“ machte er verſtändnisvoll,„fa, Herr Direktor, dan erwarte ich Sie unten in meinem Wagen; wenn Sie mel nen, daß es beſſer iſt, dann dürfen Sie die funge Dau gern mitbringen. Ich habe es“ ſo fügte er verſchmi⸗ lächelnd hinzu,„nämlich ganz gern, auch in das Families, leben meiner fungen Direktoren Einblick zu haben.“ Mit raſchen Schritten ging er hinaus. Walter Male fragte Lore Döring:„Wollen Sie mitkommen, Fräulei Lore— darf ich Sie darum bitten?“ Seine Stimme zitterte dabei. Lore Döring abel ſtrahlte über das ganze Geſicht und lachte unter Tränen „Jawohl. Herr Direktor!“ Arm in Arm ſchritten ſie dann an dem Brief und den noch nicht expedierten Tagespoſt vorbei zur Tür— nein, nicht ganz hinaus. Denn da war ja noch jemand im Zim mer, richtig, Erwin Meier, den ſie ganz vergeſſen hatten Mit bleichem Geſicht ſtand er an ſeinem Schreibtiſch. Eim Weile blieb Walter Maier unſchlüſſig vor ihm ſtehe ſcharfe Worte lagen ihm auf der Zunge; aber ſchließli überwand er ſich und fragte mit einem leiſen Lächeln beim Hinausgehen: „Eins noch, du biſt doch auch der Meinung, daß Fräu⸗ lein Dörings Kündigung zurückgenommen wird, nicht?“ „Jawohl, Herr Direktor“, antwortete Erwin Meiel und ſprang hinzu und verbeugte ſich tief in der von ihm geöffneten Tür, als Direktor Maier und an ſeinem Arm Lore Döring an ihm vorbeiſchritten. „Jetzt dauert's nicht mehr lange, dann fährt ſie m ihm im Wagen des Chefs aufs Standesamt“, ahnte ſetzte ſich niedergeſchmettert an ſeinen Tiſch und ſcheies ſchließlich den Brief, in dem er um ſeine Verſetzung in den Außendienſt bat. Unter die Näuber geraten Von J. H. Rösler. Herbert Hippe iſt— wie man ſo oft verſchwenderiſch ſagt— ein anſtändiger Menſch. Er ſtiehlt nicht, er betrüg nicht gerade, er hat noch nie im Gefängnis geſeſſen. Da⸗ iſt immerhin ſchon etwas! Aber ſonſt iſt Hippe arg au ſeinen Vorteil bedacht Kleine Gelegenheiten, eng an de' Grenze des Rechtlichen, nennt er gute Gelegenheiten Wenn er Karten ſpielt, ſind oft fünf Aſſe im Spiel. Und wenn einer mit Hippe ein Geſchäft macht, hat ſtets Hipp das Geſchäft gemacht. Geſtern hatte Hippe ein Auto zu verkaufen. Und es kam auch einer, der es kaufen wollte. „Du, Prells?“ ſtaunte Hippe. „Ja. Ich bin es.“ Hippe lachte.„Na alſo! Haſt du alſo endlich einge, ſehen, daß ich dich damals mit dem Rad gut bedient habe?“ „Nein. Das haſt du nicht, Hippe. Damals haſt du mich hereingelegt. Nach Strich und Faden. Aber diesma) paſſe ich auf!“ 5 Und Prells paßte auf. Er unterfuchte das Auto von oben bis unten, kam mit einem Fachmann wieder, lief den Wagen ſchätzen, fuhr ihn Probe, kein Fehler blieb ſei⸗ nem ſuchenden Auge verborgen. Dann aber ſagte er: „Tauſend Mark zahle ich für den Wagen.“ „Tauſend Mark?“ Herbert Hippe faßte ſich an der Kopf.„Tauſend Mark? Für ſo eine Prachtkutſche? Lächer⸗ lich! Die iſt ihre guten viertauſend wert! Sag elfhundert und der Wagen gehört dir!“ „Tauſend Mark und bar auf den Tiſch!“ Prells riß ſeine Brieftaſche heraus Er entnahm ihr ein Paket Banknoten und zählte es.„Hier— zwanzig Fünfzigmarkſcheine— macht tauſend Mark!“ „Aber—“ „Ja oder nein?“ Herbert Hippe ſagte nicht nein. Er hatte auch guten Grund dazu. Denn die zwanzig Scheine, die Prells auf⸗ geregt aufgeblättert hatte, waren keine Fünfzigmarkſcheine 15 waren Hundertmarkſcheine, zwanzig Hundertmark⸗ ine. „Ja oder nein?“ wiederholte Prells und hielt ihm das Geld hin. „Alſo gut!“ Hippe ſeufzte ſchwer. Aber innerlich jauchzte er. Und ſchon hatte er die zwanzig Hunderter in der Taſche. „Willſt du eine Quittung, Prells?“ „Bei dir immer!“ Hippe eilte, eine Quittung zu ſchreiben. Und en ſchrieb ſie geſchickt:„Zwanzig Fünfzigmarkſcheine bog Prells für einen gebrauchten Wagen dankend erhalten Hippe.“ „Stimmt es, Prells?“. „Es ſtimmt, Hippe. Gelegentlich kann man auch mi dir ein gutes Geſchäft machen.“ „Leider, leider!“ Hippe ſeufzte tief. Aber ihm war nicht ſo.— Ihm war nicht lange nach Seufzen zumute. Im Ge genteil, er rieb ſich vergnügt die Hände und freute fich ſeines ſchwarz auf weiß beſtätigten guten Geſchäftes. „Einmal muß Prells es ja doch merken!“ dachte e bei ſich.„Aber jetzt iſt es zu ſpät. Quittung iſt Quittung und auf der Quittung ſtehen zwanzig Fünfzigmarkſchein Ich bin nur geſpannt, wann er es merkt.“ Prells aber ſchien es nicht zu merken. Er fuhr ves gnügt mit ſeinem neuen Wagen durch die Lande, und alt er erfuhr, daß Hippe ihn überall aufgeregt ſuchte und a einem Tage achtmal in ſeiner Wohnung war, lächelte nur. Er lächelte auch noch, als Hippe eines Tages ihm ſtand und ihm zornrot zuſchrie:„Du Betrüger! N Gauner! Du Verbrecher!“ „Wieſo?“ fragte Prells freundlich. „Du haſt mich betrogen!“ „Ich dich?“ „Deine Hunderter waren falſch! Blüten waren ei Falſchgeld!“ „Welche Hunderter?“ 5 1 Hunderter, die du mir für mein Auto gezabll a 2 Prells ſchüttelte verwundert den Kopf:„Hunderter Ich habe dir doch zwanzig Scheine gegeben?“ „Ja Zwanzig Hunderter!“ „Du irrſt. Hippe! Das wären ja dann zweitauſend Mark geweſen. Aber ich zahlte dir nur tauſend Mark fit den Wagen“* ö Hippe zerſprang vor Zorn:„Ich werde dich anzeigen Ins Zuchthaus bringe ich dich!“ ö Prells lächelte d„Ins Zuchthaus komm keiner ohne Beweiſe Sonſt ſäßen manche Leute ihr gere, i Leben darin. Du beſitzt jetzt zwanzig falſche Hundert N Hippe Wo haſt du ſie her? Von mir beſtimmt nicht. von mir bekamſt du laut eigenhändiger Quittung zwanz Fünfzigmarkſcheine Ich ſagte es ja. gelegentlich kal man auch mit dir ein gutes Geſchäft machen!“ 5 „Leider, leider!“ 5 Hippe, in ohnmächtiger Wut, ſeufzte tief. Aber dies mal war ihm ſo 5 inem um daf r Lo ah, r, dam Sie mei e Dame rſchmit amilien, R. r Males Fräulein ig abel Tränen und dei — nein m Zim; hatten. ch. Ein ſtehen hließlic n beim ß Fräu⸗ icht?“ Meiei hon iht em Arp ſie mi hute 4 ö ſchrkel zung i — Und en ine voh erhalten zuch mi . Im Ge eute ſic tes. dachte el uittung elſchein uhr vet und al und an chelte e ges in Jer! N zen es gezahlt nderterf itauſend Nark für nzeigen SOHN (7. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Das Erlebnis in dem kleinen Varieté bringt Frank zu der Erkenntnis, daß das Leben anders angepackt werden muß. Am nächſten Morgen beſucht er die Chicagoer Filiale des väterlichen Unternehmens. Higgins empfängt den Sohn des Chefs zuerſt mit einiger Zurückhaltung und handelt da⸗ mit entſprechend den Weiſungen von Sidney Jeffrey. Er hat auch Anweiſungen, die Lage des Geſchäfts peſſimiſtiſch zu ſchildern, insbeſondere unter Hinweis auf die Gerüchte von Franks beachſichtigter Heirat. Der Vertrag Jeffrey⸗ Grant hat immer gute Beachtung an der Börſe gefunden, ſagt er. Die Gerüchte von der beabſichtigten Ehe Franks mit der Tänzerin haben jedoch die Papiere erheblich gedrückt. Frank iſt erſchrocken, und Higgins verſteht es, ihn an eine bevorſtehende Kataſtrophe glauben zu laſſen. Er iſt von Sidney Jeffrey beauftragt, Frank mitzuteilen, daß er nach Gallatin kommen möge, falls ſich ſeine Abſichten hinſichtlich Fräulein Swanſey geändert haben. Frank bittet Higgins, ſeinem Vater mitzuteilen, daß er mit dem nächſten Flugzeug nach Gallatin fliege. Frank fährt nach Gallatin, um ſich ſeinem Vater zu ſtellen. Er hat den beiden Firmen Schaden zugefügt und fühlt ſich verpflichtet, ſich zur Verfügung zu halten. Sollte aber die von Higgins erwähnte demonſtrative Aktion im Sinne des Vertrages Jeffrey-Grant darin beſtehen, daß Frank den Ehevertrag als ſeinen eigenen anerkennen ſoll, Oder ſollte ſogar die Lächerlichkeit einer Verlobung mit Dorrit Grant inſzeniert werden, um eine Börſenſpeku⸗ lation zu einem erfolgreichen Ende zu führen, ſo wird Frank ſeine Mithilfe verweigern. Die Reiſe nach Gallatin iſt für Frank wie der Flug in ein feindliches Lager. So ſehr er auch grübelt, kann er ſich keine andere Vorſtellung von der von ſeinem Vater beabſichtigten Demonſtration machen als die eine, die er nicht mitmachen will. Abwehrender Zorn und ſchmerz⸗ liche Betrübnis wechſeln in Frank wie die ziehenden Wol⸗ ken mit dem unergründlichen Blau des Himmels. Frank fürchtet, am Ende dieſer Fahrt den Mann zu verlieren, den er mehr bewundert als alle Männer der Welt, der ſein Vater iſt, und der allezeit ſein beſter Freund war. Wie gering iſt alles, was hinter ihm liegt, wie weſen⸗ Los ſind die überſtandenen Enttäuſchungen und Schmer⸗ Zen gegen den möglichen Verluſt Sidney Jeffreys. *. Sidney Jeffrey erwartet ſeinen Sohn. Vor zehn Minuten iſt die große Verkehrsmaſchine über das Dach der Villa geflogen. In wenigen Minuten muß nun der Frank da ſein. Der Vater ſitzt zurückgelehnt in ſeinem Schreibtiſch⸗ ſeſſel. Die Zigarre läßt ihren Rauch unter den Schirm der Stehlampe ſteigen. Der Diener hat einen ganz vor⸗ züglichen Mokka gebrüht. Auf dem Tiſch iſt eine Schiffahrtskarte ausgebreitet. Der Luftweg Gallatin— New York und der Seeweg New⸗ Vork Hamburg ſind mit dem Grünſtift nachgezogen. Seit zwei Stunden ſitzt Sidney Jeffrey hier in behag⸗ licher Einſamkeit an ſeinem Tiſch. Zwei Stunden lang hat er wieder einmal das kurzweilige Gedankenſpiel getrieben, Durch die Exiſtenz ſeines Sohnes ſelbſt in zwei Körpern leben, mit zwei Herzen ſchlagen, mit zwei Stirnen denken zu können. Es iſt eine ſehr abenteuerliche Phantaſie, und in den letzten vierundzwanzig Stunden hat das Doppel⸗ e Vater—Sohn eine ganz tolle Sinfonie aufge⸗ führt. Jetzt, ja, ſchon ſeitdem Higgins die Ankunft Franks gemeldet hat, wird der Dirigentenſtab wieder ſicherer ge⸗ führt. Das bewußte eigene Leben und das geahnte Er⸗ leben des Sohnes ſind zumindeſt wieder auf den gleichen Grundton geſtimmt. Frank wird jetzt kommen, und erſt dann iſt es möglich, die verrückte Partitur der letzten Tage ganz zu begreifen. Morgen wird Sidney Jeffrey dann in Körper und Geiſt ſeines Sohnes jene dort auf der Karte eingezeichnete Reiſe antreten. Auf dem Luftwege wird er ſich nach New Pork begeben, wird zwiſchen ſtrah⸗ zendem Sternenhimmel und ſchlafender Erde, zwiſchen blauem Aether und grünen Wäldern und gelben Step⸗ pen, über Spiegelſeen, Flußbändern und Städten dahin⸗ ſtreichen. Er wird in New Pork landen, wird mit anderen Eindrücken, als er ſie jemals ſelber hatte, vom Flugplatz zum Hafen eilen. Er wird an Bord des ſchnellſten Schif⸗ ſes der Welt auf der klaſſiſchen Rennbahn des Blauen Ozeanbandes durch das Meer pflügen. In Franks Augen werden es die ſeinen ſein, die die Weite des Tages auf hoher See ermeſſen werden. Er wird ſchönen Frauen begegnen Es iſt behaglich, ſo dahinzuträumen, wie ein zweites Ich im Sohne ſeine Wege und Irrwege wandeln wird, um eines Tages dennoch mit feſten Beinen und zähem Willen den Weg zu marſchieren, der die Straße der Jeffreys iſt. Jetzt ſcheint Frank zu kommen! Sidney Jeffrey ſteht auf. Er packt die Spielſachen ſeiner Phantaſie, die Seekarte, den Stift, den Zirkel in die Schublade. Lächelnd lauſcht er nach draußen. Ihm ift, als ob er ſelbſt es wäre, der jetzt draußen ablegt und der peinvollen Berichterſtattung über ſeine Dummheit — Sogar ſein Herz beginnt, für Frank zu en.. Er entzündet die vielhundertkerzige Krone und löſcht das Schreibtiſchlicht. Er geht an die Tabakvitrine und ſteckt ſich eine von Franks Lieblingszigaretten an, die er ſonſt nie raucht. Er ſchließt die Schachtel jedoch wieder Man holt ſie beſſer dann hervor, wenn irgendeine noch unvorſtellbare Gefechtslage durch eine freundliche tre zu eigenen Gunſten zu beeinfluſſen iſt. Zuſammen⸗ Ma 1 1 8 Söhnen ſind für Väter immer innere Kämpfe. 11 di! ſeinen Sohn und ſich gegeneinander aus und b letzten Endes ganz klar und eindeutig ſeinen eigenen, väterlichen Willen als den Vollzug der Tradition durchſezen. 7 2 FI Frank ſoll Gelegenheit haben, ſich dieſem Generations⸗ willen einzufügen. Er ſoll nach Deutſchland fahren und den Verſuch machen, im Auftrage der Firmen Sidney Jeffrey und Houſton William Grant das verſchleppte Ge⸗ ſchäft mit Zetlitz u. Co. zum Abſchluß zu bringen. Die Reiſe im Auftrage beider Firmen iſt nach außen hin eine vorzügliche Demonſtration für den Gleichſchritt der Häu⸗ ſer Jeffrey und Grant. Frank ſelbſt kann ſich dabei ſeine verbogenen Sporen eines ernſt zu nehmenden Geſchäfts⸗ mannes wieder geraderichten. Dabei werden neue Ein⸗ drücke auf ihn eindringen und ihm über die fatalen Chi⸗ kagoer Erlebniſſe hinweghelfen. Sidney Jeffrey reckt ſich kraftvoll. Er öffnet Frank die Tür. Frank begrüßt ſeinen Vater in einem für ihn völlig überraſchenden Zuſtand glücklicher Verwirrung. Während er ſich auf der Fahrt hierher mit einem wahren Panzer⸗ korſett von Trotz und Freiheitsbegehren gewappnet hat, fühlt er nun, daß dieſer Panzer viel zu eng, viel zu wich⸗ tig und viel zu hoch geſchloſſen iſt. „Vater, daß ich einige kapitale Dummheiten gemacht habe, das iſt... uns bekannt. Ich möchte den angerich⸗ teten Schaden nach Möglichkeit wiedergutmachen; viel⸗ leicht finden wir einen Weg dazu.“ „Na“, ſagt Sidney Jeffrey, hifsbereit ſchmunzelnd, „dann wollen wir mal darüber ſprechen. Setz dich, Frank.“ Frank ſitzt ſeinem Vater gegenüber. Es iſt nun alles ſo vollkommen anders, als er ſich die Einleitung dieſer Ausſprache vorgeſtellt hat, daß er ſeiner völlig unſicher iſt. Dieſer Sidney Jeffrey iſt ein Kerl, mit dem man Pferde ſtehlen gehen möchte! Sidney holt Franks Zigaretten aus der Tabakvitrine. Nach den Andeutungen des Herrn Higgins hätte dieſe Situation ja eigentlich heikler und brenzliger ſein müſſen. „Haſt du dir ſchon irgendeine Vorſtellung gemacht, wie du dich betätigen möchteſt, Frank?“ fragt Sidney in den Tabakſchrank hinein. 4 5. 0. T1 4 Zeichnung: Drewitz— M. „Vater, daß ich einige kapitale Dummheiten gemacht habe, das iſt— uns bekannt. Ich möchte den Schaden wiedergutmachen.“ Frank hat ſich manches ausgedacht, was er noch vor wenigen Minuten nicht anzubringen gewagt hätte. Jetzt greift er ohne viel Federleſen nach dem kühnſten Vor⸗ ſchlag, den er auf Lager hat. Abhandeln laſſen kann er ſich immer noch etwas. „Ja“, ſagt er, als ob dieſer Plan ſein einziger wäre, vich wollte dich bitten, mir das Vertrauen zu ſchenken, daß 59 jetzt das Geſchäft mit Zetlitz in Berlin zum Abſchluß ringe.“ f 9 ſich umzuwenden, knurrt Sidney Jeffrey un⸗ wirſch: „Wie? Zetlitz und Kompanie? Das haſt du dir ſo gedacht? Ein bißchen happig gleich, mein Sohn. Nach Chikago ſofort Berlin? Du meinſt, daß das richtig wäre? Ja, da müßten wir in erſter Linie ſehen, ob dein Freund Grant damit einverſtanden iſt. Das kann ich mir nicht gut denken.“ Das iſt natürlich ein unerhört glückliches Zuſammen⸗ treffen, wenn der Wille des Vaters ebenſo ausſieht wie der Wunſch des Sohnes. Jetzt muß der Vater ſich ein wenig ſchwerfällig ſtellen. Der beſte Sieg iſt immer der, bei dem der Gegner ſich nicht unterlegen fühlt. Frank Jeffrey hat eine ganze Stunde lang einen leb⸗ haft hin und her wogenden Kampf gegen die Windmüh⸗ lenflügel väterlicher Einwände zu führen. Sidney baut Bedenken über Bedenken auf, um Franks ſtetig wachſende Kampfbegeiſterung zu entfachen. Endlich bekennt er ſich als von Frank überzeugt und geſchlagen. Sein junger Freund drückt ihm die Hand, daß die Sehnen knirſchen. „Dank dir, Vater. Morgen ſpreche ich gleich mit Grant, was? Ich habe dich herumgekriegt; du ſollſt ſehen, daß er auch klein beigibt. Gute Nacht, Vater.“ Zwei Sieger gehen pfeifend in ihre Schlafzimmer. * Als Dorrit Grant morgens an das Fenſter tritt, um nach Wind und Wetter zu ſehen, ahnt ſie nicht, daß drüben hinter zwei Parkhälften, unter dem hochgiebeligen Dach der Villa Jeffrey, jener junge Mann behaglich ſchläft, um den ſie die halbe Nacht von einer Empörung in die andere geraten iſt. Ihr Vater at vollkommen recht, wenn er 1 abend wütend eine ehauptet hat. daß Frank Jeffrey 40. / CH AEN dummen Streiche auf Koſten des Rufes der Familie Grant mache. Frank ſelbſt und Sidney Jeffrey, ſo hatte ihr Vater geſcholten, trüge ein derartiges unhaltbares Be⸗ nehmen lange nicht den gleichen Schaden ein. Es käme immer darauf an, wer der Sitzengebliebene iſt. Ueber ſolch komiſche Figuren lachten die Leute! Dieſe Harlekine von Franks Gnaden wären er und Dorrit! Durch jene blöde Heirat mit der Bretterhopſerin des Morriſon⸗Pa⸗ lace⸗Gardens hätte Frank ſich ja nun ausgeſchaltet. Aber Sidney Jeffrey, der letzten Endes zu der ganzen Sache Ja und Amen geſagt hätte, ſollte ſich ja nicht einbilden, daß der Junge, wenn er eines Tages die Naſe von ſeinen dummen Streichen voll haben ſollte, ſo ohne weiteres wieder antreten könnte, als ſei nichts geſchehen. Dorrit hatte ſich von ihrem Vater in eine Empörung hineinbringen laſſen, die ihr körperlich wohl tat. Ihr ge⸗ rechter Zorn auf Frank Jeffrey erſchlug glatt die peinliche Wehleidigkeit, mit der ſie ſich herumzuſchlagen hatte. Wilde, phantaſtiſche Rachegedanken waren in ihr aufge⸗ ſtiegen. Brauchte ſie nicht ganz einfach nur ebenſo auf Abenteuer auszugehen, um Frank zu blamieren? Ja, würde das nicht ſogar noch viel wirkſamer ſein?! Die fürchterlichſten Geſchichten hatte ſie ſich erdacht. Dieſe Dinge waren ſo entſetzlich, daß ihr vor der Zukunft graute, und daß ſie aus dem knappen Schlaf angſtſchwitzend em⸗ porgefahren war. Heute morgen iſt ihr nun wieder weicher zumute. Es iſt beängſtigend, wie man ſo charakterlos hin und her ſchwanken kann. Wenn ſie über alle ſchmerzlichen Dunkel⸗ heiten in ihrer Bruſt hinweg klar zu erfaſſen ſucht, wie es Frank in Chikago ergehen wird, ſo kann ſie zu keinem anderen Ergebnis kommen als zu dem, daß Frank über kurz oder lang allein in Chikago ſitzen wird. Es iſt doch ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Swanſey ihn verlaſſen wird! Ein Frank Jeffrey ohne Geld iſt nur noch ein Frank, aber kein Jeffrey mehr. Solche Halbheit iſt nicht zu ertragen! Das wird Frank dann recht geſchehen und gut tun. Er hat es genau ſo verdient. Aber es wird ihm weh tun. Und eben das iſt das Dümmſte, was ihr ge⸗ ſchehen kann: Das tut ihr wiederum irgendwie leid. Grace Weekland hat ſehr darüber gelacht, als Dorrit ihr das geſtern geſtanden hat. Die Grace hat überhaupt gar kein Verſtändnis für ſolche kaum faßbaren Vorgänge, wie ſie ſich um das Herz herum abſpielen, wenn man an eine beſtimmte Perſon denkt. Es iſt ja auch wirklich ſon⸗ derbar, daß man mit keiner, noch ſo ſehr angeſtrengten, Willenskraft das Herz zu ſchnellerem Takt bringen kann, während ſchon der Hauch eines Gedankens an einen be⸗ ſtimmten Menſchen alle Pulſe zu wildem Galoppieren zwingt. Bei Grace iſt das nicht ſo; ſie behauptet, ſie hätte immer und unter allen Umſtänden fünfundſiebzig Puls⸗ ſchläge in der Minute. Ob das wahr iſt, kann man natür⸗ lich nicht wiſſen. Dorrit kleidet ſich an. Vor dem gemeinſamen Früh⸗ ſtück mit dem Vater pflegt ſie eine Stunde zu reiten. Nach⸗ her will ſie ihren alten Herrn bitten, ſie als Volontärin im Geſchäft anzuſtellen. Er wird Einwendungen machen. Junge Damen ihrer Kreiſe tun ſo etwas nicht. Aber es gibt nichts, zu dem er ſich nicht letzten Endes doch von ihr überreden ließe. Sicher ſtimmt er zu, wenn ſie ihm klar⸗ macht, daß Frank ſich ſpäter grün und blau ärgern wird, wenn ſie beide Firmen als alleinige Inhaberin führt. Heiraten wird ſie ja nun nie und nimmer. Was ſollen ſchon die anderen Männer taugen, wenn Frank Jeffrey ſo vollkommen untauglich iſt? Der Sprunggarten iſt ſchon ziemlich bevölkert. Es iſt wirklich zum Auswachſen, daß man Angſt vor den dummen Redensarten der Menſchen haben muß. Alles iſt Herrn Frank Jeffrey zu verdanken! Nächſtens kann man ſich überhaupt nicht mehr ſehen laſſen, ohne in allen Graden menſchlicher Aufmerkſamkeit beglotzt zu werden. Das wird Frank eines Tages heimgezahlt werden; darauf darf er Häuſer bauen. Sie gibt ihrem Pferde die erſte Sprunghilfe. Der Gaul ſpringt matt. Er ſchleift raſſelnd mit der Hinterhand durch die Birkenreiſer der Hürde. Dorrit ſchimpft wie ein Pferdeknecht mit ihrer Stute. Reiter, die ſchlecht geſchlafen haben, geben immer dem Vierbeiner die Schuld. Dorrit kennt ihren Fehler ſehr wohl. Wie hat ihr Reitlehrer immer geſagt? Wenn man das Hirn nicht zwiſchen Hoſenboden und Sattel klemmt, ift der beſte Gaul eine Himalajaziege. Dort hinten iſt übrigens, Gott ſei Dank, Grace Week⸗ land mit ihrem Reitburſchen. Ihr kann Dorrit ſich an⸗ ſchließen, dann iſt ſie vor neugierigen Fragen anderer Leute geborgen. Sie verſucht jetzt, die gute Regel vom Hoſenboden und dem Hirn zu befolgen. Die Peitſche ſchnalzt leicht; die Sporen kitzeln nervöſe Flanken. In prächtigſter Form nimmt Sihaly die Naturhecke mit dem dahinter liegenden, ſchmalen Feldgraben. Jetzt hat Grace ſie entdeckt. „Hallo! Hallo! Dorrit!“ Dorrit will erſt einmal ihre Bahn zu Ende reiten. Im Sprung ächzt ſie. Im Fluge über den großen Waſ⸗ ſergraben weiß ſie ſchon, daß es nicht gut ausgehen wird. 92 8 ihre Gedanken eben wieder nicht am rechten Fleck gehabt. Die Stute ſchafft es zwar, aber ſie landet ungeſchickt. Sie knickt ein, rafft ſich auf und galoppiert weiter. Grace Weekland kommt auf. Sie ſpringt, wie immer, vollendet elegant und ſicher. Den großen Graben nimmt ſte in amazonenhafter Ueberlegenheit. Dorrit läßt Sihaly austraben. Die Stute ſcheint nicht in Ordnung zu ſein. Sie wird doch nicht lahmen wollen? Dorrit ſtoppt und gleitet aus dem Sattel. Ihre taſten⸗ den Hände befühlen die Feſſeln. „Da haben wir die Beſcherung“, knurrt ſie. Jetzt iſt Grace an ihrer Seite. Sie iſt ſtrahlend ſchön. Ihre Augen leuchten vor Mitteilungsfreude: * „Morgen Kleines, weißt du ſchon das Neueſte?“ „ 7281(Fortſetzuna folat) 5 Alle in dieſem Rätſel vorkommenden Wörter gehen von einem Leitwort aus und beſtehen nur aus den Buch⸗ ſtaben, welche in dem Leitwort enthalten ſind. Innerhalb der Figur können die einzelnen Buchſtaben beliebig oft in den betr. Wörtern vorkommen, jedoch enthält das Leit⸗ wort jeden Buchſtaben nur einmal. Sind alle Wörter rich⸗ tig eingeſetzt, ſo muß als Löſung des Ganzen in den ſtark umrandeten Teil der Figur das Leitwort zweimal ein⸗ getragen werden.— Waagerecht: 1. himmliſches Weſen, 3. deutſcher Komponiſt. 7. Fluß in Sibtrien, 8. Auerochſe, 9. ſoviel wie Schluß, 11. Gezeit, 12. perſön⸗ liches Fürwort, 13. franzöſiſch„von“, 16. perſönliches Fürwort, 18. Männername. 19. Bankenanſturm, 21. fran⸗ zöſiſch„Straße“, 22. dem Winde abgekehrte Schiffsſeite, 23. Abkürzung des Staates Oregon der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika, 24. Abkürzung für Eduard, 25. Pfeil⸗ ſchußwaffe, 26. perſönliches Fürwort, 27. Strom in Ruß⸗ land, 28. Hirſchart.— Senkrecht: 1. Nachkommen, 2. Waſ⸗ ſerfahrzeug, 4. Freudenlaut, 5. Schöpfer des Weihnachts⸗ liedes„Stille Nacht..“, 6. altruſſiſche Münze, 10. Planet, 11. Tonart, 14. Auszeichnung, 15. Küchenherd, 16. bekann⸗ ter Mathematiker, 17. Strauchfrucht, 19. früherer preu⸗ ßiſcher Kriegsminiſter, 20. Waſſerſtrudel, Untiefe, 21. Skatausdruck. 591 Silbenrätſel. del e ek fe gei hu kart ke nu pos rie ſching ſe ſer te un. 81 Aus vorſtehenden 16 Silben ſollen acht zweiſilbige Wörter mit folgender Bedeutung gebildet werden: 1. Mäu⸗ nername, 2. Rechenmeiſter, 3. heiße Quelle, 4. Helden⸗ gedicht, 5. Landmaß, 6. kleines Gewehr, 7. Amphibie, 8. Mehlſpeiſe. Richtig gebildet, ergeben die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben dieſer Wörter, aneinandergereiht und von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort. Dilemma. „Er“ ſitzt auf der Naſe und ſchaltet dann aus, Aus ihr kommt gemahl'nes Getreide heraus, Und haſt du die beiden zuſammengenommen, Dann biſt du in ein Dilemma gekommen. Wer's deutſche Wort für„Dilemma“ findet, Der hat des Rätſels Löſung ergründet. a SRATISs. „ Werkzeugco Westfalia. Hagen 52 f W. Nerzleiden wie Herzklopfen, Atemnot, Schwindele anfälle, Arterienverkalk., Waſſerſucht, On LTAT Angſtgefühl ſtellt der Arzt feſt. Schon bei Zugluft- Dachanstriche vielen aber bird dl erz⸗ Wing OuRieſden.] Masserdlehl. tegrlr,, kalt ſaft die gewünſchte Beſſerung u. Stär⸗ strelchbar, 8 Jahrs hal- bar. Frospekt 122 Kosten- los, Paratect- Werk, Borsdort-Lelozig Sind schalldurchl. an- Aseptl. OHRpfropfe „AKUSTIK A In Apoth. Drog. 20 u. 90. Afbhthneteteeeen E⸗ kung des Herzens gebracht. Warum quälen Sie ich noch damit? Pkg. 2.10 Mk. in Apoth. Verlangen Sie ſofort koſtenloſe Aufklärungsſchrift von Dr. Rentſchler d Co., Laupheim 266 Wbg. gp 60966 Gut raſiert⸗ gut gelaunt! e e sſ e die Klinge zu 22 Pf.,„Luxus“ der sich bezahlt macht Beſeichskarte. J. L. Schipfers Ilmenau Was möchte dieſe Dame gern werden? Geheimſchrift. 17— 10 899 12 14 5 10 13114 5 2 3 14 10 145 11 415 56 14— 3 10 13— 17 14 3 5 14 4— 9 14 317 als 9 7 15 08 6 7— 1 12 11— 38 9 177758 9 14,— 1013 15 5 614— 3 5 10— 13 7 16 935 7 15710.— 6389— 17 14 3 5— 10 13 3 16 16 14 10— 13 716— 11 415 14 10 10— 38 9— 13 7 15 10.145 617 7 16.— Die Zahlen ſind durch Buchſtaben zu erſetzen. Bei richtiger Löſung ergeben ſie den Anfang eines Volksliedes von Wilhelm Ganzhorn.— Schlüſſel⸗ wörter 1 2 3,4 5 Nähutenſil, 6 7 8 9 10 kleines Raubtier, 11 12 13 14 Angehöriger eines germaniſchen Volksſtam⸗ mes, 15 16 17 Stadt an der Donau. Natur und Kunſt. Ohne Kopf liegt es im Meer. Zahlreich, groß und klein; Geht es mit dem Kopf einher, Wird das Bild bald fertig ſein.(RB.) Wie ſchön! Du trittſt es mit Füßen, obwohl es dich heilt, Und wer ihm zwei Anfangszeichen abfeilt, Hat das, was den Anſtand arg verhöhnt, Und dem man teils offen, teils heimlich frönt. Drum laß ich noch einmal den Anfangslaut ſchießen, Und kann nun, was bleibt, mit Entzücken begrüßen; Gar buntfarb'ge Blumenpracht ich nun ſeh', Die allerdings ſagt, daß der Herbſt in der Näh'. Er ist ſedlerzeit gebrauchsfertig l Dieser Prektische Schnellvetbend läßt sich im Nu enlegen und sitzt unverrückbar fest. Er wirkt Dlutstillend, kęimtõtend und heilungfördernd, Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Ted es, beliebig, 2. D, T, S oder L matt. Verſchmelzungsaufgabe: Der weibliche Perſonenn me iſt: Ena.— Die Wörter ſind 1. Knabe, 2. Elena, 3. Genua, 4. Egina, 5. Liane, 6. Sahne, 7. Panne, 8. Onega 9. Ranke, 10. Tante.— Kegelſport. In ſchlimmer Zeit: Beſuch— Geſuch. Silblenrätſel: 1. Apotheke, 2. Nemeſis, 3. Diet⸗ rich, 4. Etikette, 5. Nektar, 6. Walroß, 7. Euripides, 8. In⸗ digo, 9. Bernburg, 10. Eſtremadura, 11. Ruyter, 12. Nau⸗ gard, 13. Itzehoe, 14. Schlüter, 15. Tabak, 16. Agio, 17. Longchamp, 18. Linderhof.— An den Weibern iſt alles Herz; ſogar der Kopf. f Verſchmelzungs aufgabe:(. Buntſpecht, 2. Ufergans, 3. Schnepfe, 4. Schwalbe, 5. Aasgeier, 6. Rot⸗ kehlchen, 7. Dornfink.— Buſſard. Fenſter⸗Rätſel: 1. Saurier, 2. Importe, 3. Ro⸗ manze, 4. Seminar, 5. Rapallo, 6. Reverie. Sonderbar: Kelch— Elch. Gleichklang: 1. Knöpfen knöpfen. 2. Regen regen. 3. Braten braten. 4. Weinen weinen. 5. Tritt tritt. Bildungsmangel: Disput— ſtupid. Das„Aber“ Der Kurfürſt Johann Georg l. von Sachſen wurde im Jahre 1617 von dem Kaiſer Matthias und dem Erz⸗ herzog Ferdinand II. in Dresden beſucht. Als dieſe hohen Gäſte das kurfürſtliche Zeughaus beſahen, ſagte der Kai⸗ ſer Matthias:„Das Zeughaus iſt vortrefflich, aber...“ Der Kurfürſt merkte, daß dieſe abgebrochene Rede nichts anderes heißen ſollte, als:„Zwar haſt du Waffen genug, aber nicht ſo viel Geld, um eine Armee auszu⸗ rüſten.“ Da hierauf der Kaiſer weiterging und ſich über die große Menge der in der Schatzkammer befindlichen Silberbarren nicht genug wundern konnte, ſagte der Kur⸗ Zeichnung: L. Krenczek. Der kleine Sportler. „Bubi, willſt du uns jetzt ſagen, wo du den Kürbiz gelaſſen haſt?“ „Erſt ſag mir, Vati, krieg ich endlich'in Fußball oder nicht?“ 1. A.: Gut, daß ich Sie treffe. Wie ſteht's mit den 30 RM, die Sie mir noch ſchulden?“— B.:„Wiſſen Sie, ich dachte mir, nächſten Montag iſt Ihr Geburtstag, ich bringe Ihnen dann das Geld und kann Ihnen gleich mit gratulieren.“— B.:„Ach, bringen Sie nur das Geld; gratulieren kann ich mir dann ſchon ſelbſt!“ Gelblich luſtwandelt täglich zwiſchen acht und neun Uhr in einem einſamen Park. Täglich zwiſchen acht und neun Uhr trifft Gelblich in dieſem einſamen Park eine junge Dame. Und eines Tages kann er ſich nicht enthalten, ſie anzuſprechen: „Sie lieben wohl auch die Einſamkeit, mein Fräu⸗ lein?“ „Ja“, geſteht die Schöne,„über alles.“ „Ausgezeichnet“, meint da Gelblich,„da können wir uns ja Geſellſchaft leiſten.“ Und die Dame lächelt:„Aber gerne.“ ae Slanckertz Died Hoca Zierſuſe ging zum Zahnarzt. Der Zahnarzt bohrt und plombiert. Als er fertig iſt, geſchieht das Wunder: Zierſuſe nimmt das ganze Gebiß heraus und be⸗ trachtet die Arbett. Der Zahnarzt fällt faſt in Ohnmacht: 1 „Sie haben ein Gebiß? Warum haben Sie das nicht geſagt?: Zierſuſe errötet:„Gott, Herr Doktor, man genier ſich doch.“ 4 Schimſcha hat ſeinen Sekretär entlaſſen. „Ich denke, er genoß Ihr Vertrauen?“ „Ja. Aber auch meinen Schnaps.“ E 2 „Nanu, Sie ſingen? Und geſtern iſt Ihre Frar geſtorben?“ „Ich ſinge doch Trauerlieder.“ i 1 5 tragen fürſt:„Allergnädigſter Kaiſer, hier liegt das„Aber“. Schluß des redaktionellen Teils. hnerdugen 85 Hornhaut, Schwielen, Warzen u. dergl. werden raſch u. ſchmerzlos entfernt mit Efaſit⸗Hühneraugentinktur. Neuartig, glänzend bewährtes Präparat, ſtarke Tiefenwirkung. Verlangen Sie aber l n Apotheken, Drogerlen l u. Fachgeſchaͤften erhaltlich. 443 528 ehrenamtliche Blockwalter und Blockwalterinnen der sv. opfern ihre Freizeit, um in ſelbſtloſem Einf die Idee des filfswerkes Mutte und zind“ ju verwirklichen und die Vorausſetzung für eine gefunde Jugend zu ſchaſſen. 2 1 1 F WEB Bos ind find ————— Zum Wochenende und Zum Zeitvertreib? Nr. 3 erſcheinen als Beilgg, B 4. Bl. 38: Uber 620 000 Pl.-Nr 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinende Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich fü die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeſgenteil Carl Görg. Verlag Sonntags- 0 blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger. ſämtl. in Berlin S ag. Kindenſte tal Als Chauffeur Rheuma und Gelenkſchmerzen zugezogen. „Kann wieder vollſtändig meinem Beruf nachgehen.“ Herr Willy Reichel, Chauffeur, Berlin SW. 61. Am Johannistiſch 11 berichtet uns am 14. April 1938:„Ich leide ſeit 1936 an Rheuma und Gelenkſchmerzen. Tagelang mußte ich oft das Bett hüten, de es mir nicht möglich war, meiner Arbeit nachzugehen. Ich mir das Leiden in meinem Beruf alk Chauffeur geholt, da ich dauernd del Witterung ausgeſetzt bin. Da verſuchl ich ſchließlich Togal und bin ganz ver blüfft über die Wirkung. Ich hatlt tüchtige Schmerzen und bekam keim Linderung. Seit 7 Tagen nehme jeden Tag 8 mal 2 Tabletten und habt ſchon am zweiten Tag Linderung ber ſpürt. Heute ſind meine Schmerzen ziemlich weg, ſo daß ich vollſtändig meinem Beruf nachgehen kann. Ich bin ſo zufrieden mit Togal, daß ich es 1 veiterempfehlen werde, wo ich nur kann. 5 5 Der Bericht von Herrn Reichel iſt einer von vielen, der uns unaufgefordert aus Dankbarkeit zugegangen iſt In der Tat hat Togal Unzähligen bei Rheuma, Gicht, Ischic Hexenſchuß, Nerven- und Kopfſchmerzen ſowie Erkältungskrank heiten, Grippe und Influenza raſche Hilfe gebracht. Es hat kein ſchädlichen Nebenerſcheinungen und die hervorragende Wirkung des Togal wurde von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Verſuch aber nehmen Sie nur Togal! In allen Apotheken erhältlich Mk. 15 Leſen Sie das Buch„Der Kampf gegen den Schmerz“! Es it aut intereſſanten, farbigen Illuſtrationen ausgeſtattet und für Geſunde und Kranke ein guter Wegweiſer. Sie erhalten es auf Wunſch koſten⸗ frei und unverbindlich vom Toagalwerk. München 277 Die Erfahrungen anderer ſind wertvoll! 5